Grundlagen der Sportpädagogik

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Grundlagen der Sportpädagogik
Grundlagen der Sportpädagogik
• Vorlesung zum Themenbereich Grundlagen des
Schulsports (Modul 1.1 für RPO und GHPO)
• Do 9.30 - 11 Uhr im Seminarraum des
Sportzentrums
Sportzentrum der Pädagogischen Hochschule
Weingarten
- Sommersemester 2006 -
Thema 5:
Ausgewählte
sportpädagogische Fragen (1):
Schulsport und Koedukation
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Sitzung am 6.7.2006
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•
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Einleitung in den neuen Themenblock
Einleitung in die heutige Thematik
Sportpädagogischer Diskurs
Koedukation: Probleme und
Perspektiven
• Zusammenfassung und Fazit
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SS 2006
Einleitung in den neuen
Themenblock
Grundlagen der Sportpädagogik
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Drei Ausgewählte
sportpädagogische Fragen
• Schulsport und Koedukation
• Pädagogische Fragen der
Sportlehrerausbildung
• Schulsport und Erlebnispädagogik
-------------------------------------------------Weitere Fragen: Empathie, soziales
Lernen, Werteerziehung, …….
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Einleitung in die heutige Thematik
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Zur Situation in einzelnen Bundesländern
• Hamburg: Schulsport wird grundsätzlich
koedukativ unterrichtet
• Baden-Württemberg:
- GS: koedukativ
- OS: koedukativ
- Sek 1: getrennt
- Sek 2/Neigungsgruppen: koedukativ
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„Geschichten“
• Fußball für Mädchen im Sportunterricht
(Frankfurter Rundschau, 25.11.1983)
• Gemischte Handballturniere (Neue
Westfälische, 30.6.1983)
• Studentische Ausbildung im Fach
Sportwissenschaft in den Jahren bis
1983.
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Sportpädagogische Diskurs
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Fragen an die Thematik
„Koedukation im Schulsport“
• Gibt es eine typische weibliche bzw. männliche
Sportkultur / Sportarten?
• Handeln Frauen im Sport anders als Männer?
------------------------------------------------• Sollen Mädchen und Jungen gemeinsam Schulsport
betreiben?
• Gibt es geeignete oder weniger geeignete Sportarten
für einen koedukativen Unterricht?
• Welche Probleme können auftreten, wenn Jungen
und Mädchen gemeinsam unterrichtet werden?
• Welchen Einfluss hat das Geschlecht des
Unterrichtenden?Grundlagen der Sportpädagogik
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Die sportpädagogische Diskussion
zum Thema „Koedukation“
• 70er Jahre: Beginn der Debatte oder:
eine „heile Welt“ wird gestört
• 80er Jahre: Die Phase der reduzierten
Ansprüche
• Die Phase der Mädchenparteilichkeit
• Die Phase der Jungenarbeit
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70er Jahre: Beginn der Debatte oder:
eine „heile Welt“ wird gestört
• Erste Anstöße zur Veränderung der Konzeption
eines nach Geschlechtern getrennten
Schulsportunterrichts erfolgten.
• Sie alle verfolgten das Ziel der
Gleichbehandlung und Gleichberechtigung von
Mädchen und Jungen nicht nur in den
wissenschaftlichen Fächern.
• Positive Ergebnisse der Debatte: Regelung
sozialer Beziehungen der am Sportunterricht
beteiligten Interaktions-partner.
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80er Jahre: Die Phase der
reduzierten Ansprüche
• Die Koedukationsdebatte und Bildungsreformen
ließen das gemeinsame Unterrichten von Mädchen
und Jungen zum Regelfall werden.
• Koinstruktion
• Schulsportroutine und Schulsport widersprachen der
sportpädagogischen Zielsetzung
• Neue Zielsetzungen in der wissenschaftlichen Arbeit
bestanden in der Suche nach:
- überzeugendere Begründungen für gemeinsamen
Unterricht
- den Ursachen für die unbewältigten Probleme
- besseren didaktischen
Konzepten
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Die Phase der Mädchenparteilichkeit
• Mädchenparteilichkeit als Teil einer
feministischen Wissenschaftsposition
• Beispiel Scheffel (1996): Mädchen sollen
physische und psychische Stärken entwickeln,
Raum einnehmen, positiven Zugang zum
eigenen Körper finden, ...
• Ansatz macht Machtgefälle im Sport deutlich,
sieht Sport aber lediglich in seiner
kompensatorischen Funktion
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Die Phase der Jungenarbeit
• Ausgangspunkt: „Die männliche Sicht auf den Sport
oder die Sportarten hat in der Sportpädagogik keine
oder nur eine geringe Rolle gespielt.“
• Ziele der Jungenarbeit:
- Sensibilität und Nachdenklichkeit stärken
- Sensibilität gegenüber anderen stärken
- ein verändertes Verständnis vom eigenen Körper
entwickeln
- ein verändertes Verständnis von Sport und
Bewegung erwerben
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Koedukation: Probleme und
Perspektiven
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Koedukation im Sportunterricht
heute: Probleme und Perspektiven
• Schülerinteressen sollten ernst genommen
werden (vgl. Klenk 2004)
• Vermittlung des Lernstoffes sollte bei den
lebensweltlichen Erfahrungen von
Schülerinnen und Schülern ansetzen (vgl.
Kugelmann, 1996)
• Die Thematik sollte auch die Perspektive
der/des Lehrenden mit einschließen (vgl.
Firley-Lorenz, 1994; Scheffel-Palzkill, 1994)
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Klenk, C. (2004). Schulsport in
Baden-Württemberg
Der Bildungsplan
von BW sagt, dass
in den Klassen 5
und 6 koedukativ
unterrichtet
werden kann, in
den Klassen 7 bis
11 ist hingegen
getrennt zu
unterrichten.
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Schülerbefragung: Wünscht ihr
Euch koedukativen Sportunterricht?
• 46% nein
• 29% ja
• 25% unentschieden
-------------------------------Jungen: 37% ja 38% nein
Mädchen: 22% ja 52 nein
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Lebensweltliche Erfahrungen als
Ausgangspunkt
• Lehren muss die individuelle
Wahrnehmung von
Bewegungssituationen berücksichtigen.
• Geschlechtsspezifisch geprägte Deutung
von Bewegungsaufgaben sind ernst zu
nehmen.
• Beispiel „Ballbesitz im Spiel“
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„Neue“ Perspektive zum Thema:
Lehrende und Lernende
1. Ebene der „Koedukation im Sportunterricht“:
Mädchen und Jungen werden gemeinsam unterrichtet
2. Ebene der „Koedukation im Sportunterricht“:
Frauen oder Männer unterrichten Jungen und Mädchen
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Koedukation: Ausblick
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Ausblick
• Neue Themen und Fragestellungen:
• Forschungsberichte und –probleme:
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