Schottillion Ausgabe Nr. 17

Transcrição

Schottillion Ausgabe Nr. 17
Rb.b.Verlagspostamt 1010 Wien, G Z 02Z031332 S
©Schottillion
ausgabe siebzehn oktober 2006
das magozin für jung & alt-schotten
koedukation
eine bereicherung unseres schulischen lebens
Seit zwei Jahren sind wir nun koedukativ, zu den
„Schotten44 kamen „SchottinnenErfahrungen
wurden gemacht, Fragestellungen haben sich ergeben,
auch zukünftige Aufgaben resultieren aus der gemein­
samen Erziehung von Mädchen und Buben.
jähre
Die Schülerinnen haben unser schulisches
lichen Leben vorfinden. Für Lehrerinnen und
Leben um einen wesentlichen gesellschaftli­
Lehrer ergaben sich neue, interessante Aspekte
chen Aspekt des Miteinander erweitert. Um ein
des Lehrens und Lernens: Es hat sich gezeigt,
Jugendlichen in neue Lebensabschnitte ein­
Miteinander, welches im Sinne eines gesell­
dass die Mädchen im Unterrichtsgeschehen
treten. Aber wir werden gemeinsam Antworten
schaftlichen Abbildes der Realität
auch
ihre sozialen und fachlichen Kompetenzen im
darauf finden. Zum Wohle von uns allen.
Konflikte nicht scheut. Wir alle, Lehrerinnen
Regelfall unauffälliger einbringen als die Buben.
und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, wurden
E s liegt an der Sensibilität der Lehrenden, auf
und sind damit konfrontiert. So manche
dieses Verhalten auch methodisch und didak­
Bedenken — insbesondere von Lehrerinnen und
tisch zu reagieren. Es wäre aber auch zu
Eltern - lösten sich in Luft auf, Berührungs­
überlegen, inwiefern eigene Workshops zur
ängste wichen einem neuen Gemeinschafts­
Geschlechterproblematik
gefühl, welches Anlass bot, die eigene Rolle zu
Unterrichts dazu beitragen könnten, den
überdenken oder eventuell sogar neu zu defi­
koedukativen Erfahrungsprozess sinnvoll zu
4 mithelfen!
nieren. Das Resultat dieser Neubestimmung
begleiten und auf entstehende Problemfelder
5 europawoche im waldviertel
kann durchaus als Bereicherung jenes Pro­
angemessen zu reagieren.
im
Gerhard Kohlmaier, Klassenvorstund
inhalt
Rahmen des
zesses bezeichnet werden, der nie enden sollte
2 / 3 zwei j ä h r e koedukation
6/7 sportcamp 2(K)6
8 mit k.i.l.t. im a u s l a n d
und unser eigentliches Menschsein im Wesent­
Schulische Erziehung findet grundsätzlich
lichen ausmacht. Lernen, lebenslanges Lernen,
zwischen
bedeutet nun auch soziales Lernen unter ähn­
statt, die Koedukation stellt uns dabei mitunter
lichen geschlechtsspezifischen Bedingungen,
vor zusätzliche Fragen, sie wird das auch in
wie sie die jungen Menschen im gesellschaft­
Zukunft tun, wenn die uns anvertrauten
verschiedenen Spannungsfeldern
9 who is steinhauer?
10 die abtwahl
I filmriss & lesezeichen
der 2b
editorial
endlich mädchen!
* f l | Endlich
Mädchen,
• - . 5 ^ -H
endlich Koedukation,
Ml
->fl| dachte ich hocherfreut, als ich vor eini•; |
|
gen Jahren erfuhr,
t
dass auch hei den
I
wRtm
Schotten Koedukation
eingeführt wird. Dass der Einführungs­
termin es mir ermöglichte, unsere Tochter
in die erste, koedukativ geführte Klasse zu
schicken, freute mich ganz besonders.
Wie sind nun die Erfahrungen aus der
Sicht der Eltern? Ich kann nur sagen: Es
hat sich gelohnt! Es gibt nur wenige
Probleme, unlösbare Probleme wurden
mir überhaupt keine bekannt. Es ist viel' mehr so, wie von Seiten des Stiftes schon r
im ersten Jahr der Koedukation festge­
stellt wurde: ,,Wie wenn die Mädchen
immer schon da gewesen wären!"
Mädchen und Buben vermischen sich im
Alltag zwar (noch?) nicht in dem Ausmaß, wie von uns Eltern vielleicht oft
erwünscht, doch mag dies auch daran
liegen, dass wir bisher nur Erfahrungen
mit den ersten beiden Klassen haben.
Insgesamt bin ich überzeugt davon, dass
die Koedukation bei den Schotten ein
voller Erfolg ist und zu einer derartigen
Selbstverständlichkeit geworden ist, dass
bereits die Aufforderung an mich, über die
Erfahrungen zu schreiben, fast überra­
schend war.
Ich glaube, dass sowohl Mädchen als
auch Buben von der Koedukation bereits
jetzt profitieren und in den kommenden
Jahren erhöhte soziale Kompetenz, welche
neben der reinen Wissensvermittlung so
unglaublich wichtig ist, gewinnen werden.
Was würde es unseren Kindern nützen,
wenn sie zwar mit Wissen „vollgestopft"
sind, aber nicht über die sozialen
Fähigkeiten verfügten, um dieses auch in
Gemeinschaft mit anderen (beiderlei
Geschlechts) anzuwenden?! Kommunika­
tion ohne überkommene Schranken wird
immer wichtiger.
geschlechterkampf?!
Schon zwei Jahre lang gehen Mädchen ins Schottengymnasium. Am Anfang
schienen die Buben nicht damit klarzukommen.
neue Poster auf. Doch eines Tages ereignete
sich Folgendes:
Beim Herumtollen in der Klasse riss ein Bub
ein Plakat der Mädchen von der Wand. Es war
unabsichtlich, jedoch tat es dem Jungen nicht
wirklich leid, was gerade geschehen war. Voller
Wut und Zorn rissen die Mädchen auch Poster
von der Wand der Buben. Am Ende der Pause
lagen alle Plakate des Klassenzimmers zerknüllt
oder zerfetzt auf dem Boden. So als wäre nichts
geschehen, gingen die Schüler zum Raum des
nächsten Gegenstandes. Doch unser Klassen­
vorstand entdeckte die Unordnung und jeder
Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen.
Im ersten Monat des neuen Schuljahres
musste mithelfen, sie zu beseitigen.
Aber in diesen zwei Jahren wurden schließlich
schmückten wir unser Klassenzimmer mit
viele Freundschaften geschlossen und nun gibt
Postern und Plakaten. Die Mädchen durften
es kaum noch, im Gegensatz zum ersten Jahr,
ihre Bilder auf der rechten Hälfte der Wand
einen „Geschlechterkampf".
aufhängen, und uns, den Buben, stand die linke
Hälfte zur Verfügung. Jeden Tag hängten wir
Daniel Roden (3a)
mädchen und buben
im selben klassenzimmer
Im ersten Jahr konnten die Buben
die Mädchen nicht leiden, da sie
ihre Schule besetzten. Alle sagten,
dass Mädchen bevorzugt würden.
Aber Mädchen hatten es auch nicht leicht. Die
Mädchen waren in der Minderzahl, darum
waren die Klassensprecher z.B. immer Buben.
Während des Jahres wurde es nicht besser. Nur
ein kleiner Fehltritt und alle lachten uns aus.
Doch zwischendurch geschahen kleine Wunder
und wir arbeiteten zusammen.
U ber die Sommerferien vergaßen wir den Streit,
aber das hielt nicht gerade lange an. Wir haben
Jetzt können wir uns ganz gut vertragen. Wir
zwar nicht viele Worte mit einander geredet,
reden nicht mehr so wenig miteinander, aber
Dem Stift und dem Lehrkörper kann nur
laut und deutlich DANKE gesagt werden,
dass die Entscheidung Mädchen aufzu­
nehmen getroffen und dann auch so
selbstverständlich durchgeführt wurde!
aber wir haben uns wenigstens nicht mehr
auch nicht so viel. Außerdem haben die Buben
gestritten, nur zwischendurch ein bisschen. Im
den Mädchen beigebracht, dass Fußball nicht
Unterricht gab es natürlich immer diese Aus­
blöd ist. Ich möchte bemerken, dass wir uns
reden mit den Hausaufgaben und in diesem
nicht so gut vertragen, dass wir zueinander nach
Fall ließ keiner die Chance aus, den anderen
Hause gehen, aber wir machen Fortschritte.
Johannes Leon (MJ 77)
bloßzustellen oder über den anderen zu lachen,
wenn e r was falsch machte.
Ksenija Terzic (3a)
contra koedukation
Seit September 2004 gibt es nun Mädchen am Schottengymnasium.
seine letzte Bubenschule.
Damals verlor Wien
Ich finde es sehr schade, dass hier eine sehr lang bestehende Tradition verloren
von Vorurteilen, die auf Unwissenheit
ging. Wir Schüler wurden auch nicht in diese Willensbildung des Schulgremiums
übereinander basieren, erleichtert.
einbezogen, was ich sehr unklug fand, da die meisten Schüler das
Die Schüler werden auch angeregt un­
Schottengymnasium bewusst als reine Bubenschule gewählt haben. An der
abhängig
Stimmung in den Pausen und auf den Gängen hat sich nicht wirklich viel ver­
Interesse füreinander zu haben. Dass
ändert, außer dass man jetzt mehr bunte Mode sieht und mehr Gelächter hört.
nun aber auch viele Alt-Schotten ihre
Ob sich etwas Grundlegendes am Unterricht verändert hat, kann ich aus meiner
Töchter in eine der besten Schulen
Sicht nicht gut beurteilen, da ich zu den Schülern gehöre, die keine Mädchen in
geben können, finde ich sehr gut.
der Klasse haben. Ich kann an dieser Stelle nur anbringen, dass sich laut einer
Außerdem bekamen wir wegen der
Studie 70% aller Buben im Alter von 12 bis 16 von Mädchen im Unterricht ab­
Umstellung endlich unseren, mit
gelenkt fühlen und sich das auf deren Leistungen auswirkt.
großer Freude erwarteten, neuen Turnsaal. Dass das Schottengymnasium aber
von
ihrem
Geschlecht
durch die Aufnahme der Mädchen an seinem altehrwürdigen Flair einiges
Aber Koedukation hat natürlich auch einige Vorteile: Außere Schranken werden
eingebüßt hat, steht zweifellos außer Frage.
durch Koedukation abgebaut. In der koedukativen Arbeit wird auch ein Abbau
Markus-Peter
Ramsauer (5b)
p r o koedukation
Lange bevor es Mädchen am Schottengymnasium gab, hörte man immer wieder Schüler klagen, wie sehr ihnen das andere
Geschlecht fehle und was andere, koedukativ geführte Schulen nicht für Vorteile hätten.
Als dann endlich die Mitteilung kursierte, dass
weise nicht nur auf Seiten der Lehrer, sondern auch
vermutlich noch einige Zeit gespalten sein, auch
Mädchen aufgenommen werden sollten, waren die
auf Seiten der Schüler. Man versuchte beispielsweise
wenn
Meinungen plötzlich massiv gespalten — erstaunlicher­
sogar, mit fragwürdigen Unterschriftensammlungen
Diskussionen mehr darüber geführt werden. Die
die Einführung der Koedukation zu verhindern.
Einführung der Koedukation war für die Schule ohne
Interessanterweise engagierten sich dabei unter an­
Zweifel eine Bereicherung. Einerseits sind die
derem Schüler, die noch vor dem ersten Erscheinen
Zeiten, in denen man sich um die Schülerzahlen am
der Mädchen bereits maturiert haben würden. Jeder
Schottengymnasium Sorgen machen musste, vermut­
von ihnen hatte sicherlich seine inneren Beweg­
lich endgültig vorbei; andererseits sollte man auch
gründe für solches Verhalten - vielleicht lag es bei
über die Frage des Niveaus nicht mehr diskutieren,
manchen nur an ihrem Bedauern, selbst in keinem
sondern in den letzten Jahresberichten einen Blick
koedukativen System unterrichtet worden zu sein.
auf die Zahl der Sternchen in den gemischten
glücklicherweise
keine
auffallenden
Klassen werfen. Außerdem sind die Mädchen einfach
Mittlerweile gibt es die Koedukation an unserer
nett, und ich beneide jene Kollegen ein wenig, die
Schule seit drei Jahren. Die acht gemischten Klassen
im Gegensatz zu mir noch einige Jahre mit ihnen
gehören längst zum normalen Schulalltag. Die
gemeinsam verbringen können.
Meinungen zu diesem Thema werden im Hintergrund
Johannes Hochgatterer
Impressum
Erscheinungsort: Wien P.b.b. Verlagspostamt: 1 0 1 0 Wien DVR: 0 2 2 4 9 9 5 Zulassungsnummer: GZ02Z031332S Name des Mediums: Schottillion. Das Magazin für Jung- und Alt-Schotten.
Medieninhaber (Eigentümer, Herausgeber, Verleger): Alt-Schotten Vereinigung ehemaliger Schottengymnasiasten, 1 0 1 0 Wien, Freyung 6 / 2 , Telefon & Fax 5 3 3 5 9 5 1 Sekretariatszeiten: Montag und
Freitag 16 bis 18 Uhr. Redaktion: Mag. Rudolf Mitlöhner, Dr. Edgar Weiland; siehe Seite 6. Hersteller: Ogilvy & Mather GmbH, Bachofengasse 8 , 1 1 9 0 Wien. Druck: Robitschek&Co Ges.m.b.H.,
Schlossgasse 10-12, 1 0 5 0 Wien. Gemäß § 2 5 Mediengesetz geben wir bekannt, dass die Zeitung „Schottillion" Mitteilungen über Veranstaltungen der Vereinigung sowie Nachrichten über das
Schottenstift, das Gymnasium und Mitglieder der Vereinigung vermitteln soll. D i e grundlegende Richtung entspricht der Fortsetzung der Tradition der Schule und der Vereinigung.
(8a)
m
aktion mithelfen
make a wish
A/s ich vor etwa zwei
Jahren mit dem Unter­
richtspraktikum
am
Schottengymnasium
begonnen hatte, wagte
ich nicht davon zu
träumen, dass ich auch
jetzt - zwei Jah re später — noch in den altehrwürdigen Gemäuern dieser Schule
unterrichten darf. Inzwischen habe ich
das Vergnügen, Klassenvorstand einer
fleißigen zweiten Klasse zu sein, und
durfte im vergangenen Schuljahr viele
Kleinprojekte und auch ein größeres mit
ihnen erleben.
Die Idee dieses Sozialprojektes war es, die
integrative Schule Hernais (auch „Blaue
Schule^genannt) durch ein Benefizkonzert
finanziell zu unterstützen. Ich hatte
anfänglich Bedenken, ob Zehnjährige
die Probleme behinderter Kinder ihres
Alters verstehen und mit dieser für sie
fremden Welt umgehen können. Aber diese
Bedenken wurden innerhalb kürzester
Zeit zerstreut: Ich war erstaunt und erfreut
über die Offenheit unserer Schülerinnen
und ihre Begeisterung, diesen Kindern
helfen zu können.
Ich hatte das Gefühl, dass sie aus diesem
Projekt einiges für das Leben mitgenom­
men haben: Umgang mit behinderten
Kindern, Erkennen von Schwierigkeiten
für Betroffene, Verständnis und Hilfe in
solchen und ähnlichen Situationen sowie
die langfristige Vermeidung von Konflik­
ten in zwischenmenschlichen Beziehungen,
die oft auf Unverständnis, Unwissenheit
und Vorurteilen basieren.
Das Projekt mitHELFEN, das nun schon
seit zwei Jahren für die dritten und sech­
sten Klassen organisiert wurde, ist eine
tolle Initiative, unseren Schülerinnen
soziale Kompetenz zu vermitteln und sie
sensibel zu machen für die Probleme
unserer Mitmenschen.
Im Zuge des Sozialprojektes mit Helfen durfte ich, gemeinsam mit
16 anderen Schülern, im Pflegeheim St. Barbara pflegebedürftige
Menschen betreuen und ihren oft tristen Alltag kennen lernen.
Die tägliche Arbeit begann um 9 Uhr früh auf
Tag mit einem Keyboard, diversen Rhythmus­
den jeweiligen Stationen, die von j e zwei
instrumenten und einem Fagott die Ohren der
Praktikanten besucht wurden, und bestand
anwesenden
meist darin, den Frühstückstisch zu bereiten
Ueckerbissen verwöhnen. Den krönenden
und gegebenen Falls auch Bedürftige zu füttern.
Abschluss bot am letzten Tag des Projekts die
Bis zum Mittagessen wurde dann meist disku­
stimmungsvolle Premiere des Liedes „Es gibt
tiert. Unzählige Fragen wurden gestellt, etliche
Reis!", zu dessen Klängen sämtliche fix ange­
Gespräche entstanden. Nach einer halbstündi­
stellten Pfleger sowie die Oberschwester und
gen Mittagspause stand auf meiner Station ein
sogar die Hausleiterin begeistert die Hüften
ganz besonderes Highlight auf dem Programm.
schwingen ließen. Eben Schule einmal anders!
Gemeinsam mit 4 Mitschülern durfte ich jeden
David Krammer (7b)
sozialprojekt ITI
hans-radl-schule
lassen.
Iris Ostermann
Senioren
mit
musikalischen
thelfen
„Vincenz, du musst aufpassen!
Wenn der Timi etwas will, dann
bewegt er seinen Kopf7"
Mit diesen Worten wurde mir von einer Lehrerin
blind, konnten nicht sprechen und wurden
ein Kind vorgestellt. In der Hans-Radl-Schule
durch Magensonden ernährt. Nach dem ersten
im 18. Wiener Gemeindebezirk werden Behin­
Eindruck wollte ich sogar die Klasse wechseln,
derte, soweit es ihre geistige oder körperliche
aber mit der Zeit bereute ich meine Ent­
Behinderung erlaubt, mit nicht behinderten
scheidung keine Sekunde mehr. Als ich Timi,
Jugendlichen gemeinsam in einer Volks- und
ein 12jähriges im Rollstuhl sitzendes Kind,
Hauptschule unterrichtet. Für schwerstbehin-
fütterte, mit ihm spielte, spazieren ging und
derte Kinder werden die Schulstunden in eige­
dabei seinen fröhlichen Gesichtsausdruck sah,
nen Klassen gehalten.
wurde mir bewusst, wie gut es meine Freunde
und ich bis jetzt im Leben hatten und wie wenig
Da ich aufgrund meiner Schnupperstunden
wir dieses kostbare Gut schätzen. Für diese
beim Malteser Hospitaldienst dachte, ein wenig
wichtige Erfahrung möchte ich P. Christoph
Erfahrung
danken, ohne den das Projekt nicht zu Stande
im
Umgang
mit
behinderten
Menschen zu haben, entschloss ich mich f ü r
gekommen wäre.
eine dieser Klassen. Ich wurde vollkommen
Vincenz Waldstein-Wartenberg
(7a)
überwältigt. Die Kinder waren zum größten Teil
Wir suchen talentierte j u n g e
Wenn ich mir etwas wünschen könnte, so
wäre dies im Sinne dieses Projekts. Eltern,
Schüler, Kolleginnen, die sich neben dem
alltäglichen Unterricht in der Schule
auch mit den alltäglichen Problemen
unserer Gesellschaft ernsthaft beschäfti­
gen und dies in den Unterricht einfließen
anders!
schule einmal
J u r i s t i n n e n lind J u r i s t e n
mit Teamgeist, Sprachgefühl und Allgemein­
bildung, unternehmerischem Denken, Kreativität und Interesse an strategischem Lösen komplexer
Fragestellungen. Auslandserfahrung und große LU freuen uns.
Unsere Kanzlei arbeitet gemeinsam mit unseren in- und ausländischen Mandanten auf unterschiedlichsten
Rechtsgebieten zusammen (www.mahlerlaw.at). Daneben bieten wir auch Studentinnen und Studenten die Mög­
lichkeit, bei flexibler Arbeitszeit als Sollizitator erste Erfahrungen in einem rechtsberatenden Beruf zu sammeln.
Wir freuen uns über Ihre Bewerbung.
mahlerlaw*
[email protected] Frau Viktoria Kastelic-Gruber
Rechtsanwälte
n
i
schulevents
euroDawoche
in groß sieeharts
Was stellt sich ein Jugendlicher unter dem Begriff Europa vor? Was
verbindet er/sie mit diesem Wort, das uns heute überall in die Augen
springt und das für viele zu einem Reizwort geworden ist?
Europäischen Union und ihrer Institutionen,
liegt jedoch falsch. Kritikfähigkeit kann - so
glauben wir—erst einsetzen und wachsen, wenn
ein gewisses Maß an Vorwissen verfügbar ist,
wenn Oberflächlichkeit und Vorurteile gegen­
über tatsächlichem Wissen zurücktreten.
Diese Fragestellungen waren der
Ausgangspunkt für Überlegungen,
die
schlussendlich
Unter diesem Blickwinkel hatten diese Tage im
maßgeblich
für
Waldviertel den Sinn, das Thema Europa in
Schülerinnen Europawochen anzu­
einer f ü r Jugendliche geeigneten Form auf­
bieten.
mehrtägige
zubereiten und sie dafür zu sensibilisieren.
Workshops mit dem Schwerpunkt
Nach dem Motto: Was Hänschen nicht lernt,...
Europa, die von sachkundigen
Georg Hellmayr
dazu
beigetragen
Das
sind
haben,
Betreuern in Groß Siegharts (Waldviertel)
angeboten werden. Um jedoch die intensive
Beschäftigung mit
Europa und
mit
der
Europäischen Union im Besonderen unterhalt­
samer zu machen, werden diese Tage durch
Betriebsbesuche und Ausflüge in die nähere
linz-exkursion
der siebenten klassen
und weitere Umgebung ergänzt.
In unserem Fall war ein Besuch in der tschechi­
schen Stadt Krumau sicherlich ein Höhepunkt
für die Schülerinnen und Schüler der 2B und
Im Rahmen des Chemieunterrichtes ist die zweitägige Exkursion nach Linz
bereits Tradition. Schon unser von vielen Anekdoten umwobener Pater Leander
hatte damit begonnen, den Schülern die chemische Großindustrie auch in
direkter Anschauung näherzubringen.
der 3B Klasse. Andere Ausflüge führten in die
Blockheide, zur Ruine Kollmitz und in eine alte
So fuhren wir am Montag der letzten Schul­
stand ist, aber sich extra für uns Zeit genommen
Schmiede im Nachbarort.
woche mit dem Autobus nach Linz. Die
hatte. Natürlich wurde das Produkt auch orga­
Werksführungen der VOEST wurden in den
noleptisch ausgiebig untersucht.
Wir hatten uns dazu entschieden, dieses
letzten Jahrzehnten immer wieder verbessert.
Unser Quartier im „Haagerhof" in Aigen ließ
Angebot in Anspruch zu nehmen, weil wir der
Unter Einsatz modernster Technik (Funkkopf­
mit guten Zimmern, hervorragender Küche,
Ansicht sind, dass die europäische Idee sicher­
hörer, Video im Bus, Beamer etc.) werden die
herrlicher Umgebung, Schwimmhalle und Sauna
lich ein wichtiger Faktor im Leben der heutigen
wichtigsten Stationen des Werkes präsentiert.
eigentlich keine Wünsche offen.
Schülerinnen ist und zunehmend sein wird. J e
Leider fallen dabei einige eindrucksvolle
früher die Jugendlichen mit der politischen
Anlagen wie etwa Stahlwerk, Gesenkschmiede
Der nächste Tag begann im Chemiepark Linz
Ordnung Europas, den Traditionen und den
oder Kokerei dem Umweltschutz zum Opfer:
mit einer Führung durch den modernen Betrieb
Strukturen vertraut gemacht werden, desto eher
Durch Einhausungen und Absauganlagen ist
der Nycomed-Pharma mit Produktion, Analytik
werden sie Impulse, die sie in den Massen­
praktisch nichts mehr zu sehen.
und Ampullenfertigung.
Am Rückweg wurde Mauthausen besucht, was
medien und im Unterricht bekommen, f ü r sich
Nach einer Stärkung fuhren wir danach zur
bei allen einen tiefen Eindruck hinterließ.
Stiftsbrauerei Schlägl. Dort genossen wir eine
Diese Exkursion stellt sicher eine Bereicherung
Wer jetzt glaubt, diese Veranstaltung galt einem
Führung durch Braumeister Wagner, der
für den Schulalltag dar.
unkritischen Einstimmen auf die Vorzüge der
eigentlich bereits im wohlverdienten Ruhe­
fruchtbar machen können.
Alfred Moser
6
7
Z?/m zweiten Mal gab es für unsere Schüler der Un terstufe das
zweiwöchige Sportevent in Griechenland. Spiel & Spaß, Natur & Kultur,
Ijind & Leute — alles im Zeichen von Sport & Bewegung.
Das Epirus-Sportcamp gilt,
unter dem Gesichtspunkt
eines Sportmanagers und
Videoproduzenten, als geni­
aler Prototyp einer medial
unterstützen Kulturreise mit
sportlichem Schwerpunkt
und Eventcharakter.
Wahrscheinlich die fortschrittlichste
Schulreise ever!
Christoph Tilley (MJ 03)
(Tennis, Kameramann,
Videoproduktion)
Heuer wurde das Sportangebot unserer Schule zum zweiten Mal von
einem Sportcamp in Griechenland ergänzt. Sport einmal anders - unter
'A
griechischer Sonne, mit den Herausforderungen der griechischen
Organisation, . . . Wieder etwas Neues versucht - mit allen Chancen
und Gefahren. Das Verschieben der Grenzen ist nicht nur für die
Sportler eine Herausforderung, sondern auch f ü r die Organisatoren.
In der Basisarbeit auf Bewährtes setzen und sich trotzdem weiterent­
wickeln - das wäre mein Wunsch für die Zukunft an unsrer Schule!
HJLMJh
Rainer Worff
(Sportliche
Gesamtleitung)
redaktionsteam schottillion
Herausgeber: Mag. Rudolf Mitlöhner (MJ 83) Redaktion: CR Dr. Edgar Weiland (MJ 89), DI Peter Krall (MJ 72), Prof. Thomas Skrivanek, Prof. Martin Sehöffberger (Koordination und Redaktion Schule),
Clemens-Johannes Haag, (Personalia, MJ Ol), Johannes Hochgatterer (Redaktion, 8b), Maximilian Alexander Trofaier (Termine, MJ Ol) Autoren dieser Ausgabe: Hans G. Drapela (MJ 61), Günter Egger (MJ 61),
Oliver-Christoph Günther (MJ 02), Prof. Georg Hellmayr, Johannes Hochgatterer (8a), Prof. Gerhard Kohlmaier, David Krammer (7b), Johannes Leon (MJ 77), Prof. Alfred Moser, Prof. Iris Ostermann, MarkusPeter Ramsauer (5b), Elisabeth Reinisch, Daniel Roden (3a), Alexander Satek (5b), Ksenija Terzic (3a), Christoph Tilley (MJ 03), Vincenz Waldstein-Wartenberg (7a), Prof. Rainer Worff, Rafael Zhong (2c)
Fotografen «lieser Ausgabe: Prof. P. Christoph Merth (MJ 78), Prof. Martin Sehöffberger, Schottengymnasium Archiv, Prof. Georg Hellmayr, Prof. Thomas Skrivanek
DIE
ABWEHR
HATTE
KEINE
CHANCE
SEGEN
UNSERE
STUERMER
1
AUCH DIE
SIECHEN HABEN
EINE STARKE
LEISTUNG
GEZEIGT/
.
7
dokumentation
& weblog
Die tägliche online-Berichterstattung wurde heuer um einige at­
traktive features erweitert: Die Blog-Feuilletons von Elisa Tilley,
der Griechisch-Sprachcorn&L ypn Christoph Hanak und ein
kleines „Sport-Lazarett'" ergänzten das wie im Vorjahr publizierte
Epirus-Comic«
&
REVANCHE
FUER'S
VORJAHR.'
Die vier Tagesausflüge ins Landesinnere - Yikos-Schlucht bei
Ioannina, Rodia-See im Golf von Ambrakia, Insel Lefkada, AcheronFluss - ergänzten das reiche Sportprogramm um schöne Erlebnisse
in der freien Natur mit interessanten Begegnungen mit Mensch und
Tier. Zwei Fußball-Länderspiele Hellas-Österreich mit gleichaltrigen
Griechen passten ganz zur aktuellen WM-Stimmung.
EIN
VERDIENTER
12:H SIES!
All das wurde genauso wie die fast täglichen Rutschpartien in der
Pool-Anlage und die Wellen- und Sandspiele am Meer in vielen
Bildern und auf einer Video-DVD festgehalten.
Am 12.9.2006 konnte man im Festsaal des Schottengymnasiums ein
unterhaltsames flashback dieses Sommerevents miterleben.
Murtin Sehöfjberger
TOLL ©EKAEMPFT
VON DEN
OESTERREICHERN;,
eXocTe!
eXaTe!
HAU REIN/
(Projektleitung
und Reiseorgnnisution)
8
polen 2006
weiter geht's mit k. .t. im ausland
Die im Sommer 2003 geborene
Idee, Alt-Schotten im Rahmen
von K.I.L.T. Auslandspraktika
anzubieten, wurde heuer wieder
erfolgreich fortgesetzt.
Florian Stockert (MJ 78), Managing Director
Bedingt durch die Fußball-Weltmeisterschaft
von Mondi Packaging Paper Sales GmbH und
im Nachbarland Deutschland, kam ich auch
Vorstandsmitglied von Mondi Packaging Paper
außerberuflich mit meinen Arbeitskollegen sofort
Swiecie S.A., organisierte dieses Jahr ein
in Kontakt... An den Wochenenden konnte ich
Praktikum in Swiecie (Nordpolen). Mir -
die nahe gelegenen Städte Chelmno, Danzig,
Oliver-Christoph Günther (MJ 02) - wurde als
Sopot und Toruri sowie die Ostseeküste erkunden.
Erstem die Chance ermöglicht, diesen Sommer
im Zuge eines fünfwöchigen Aufenthalts einen
Ich hoffe, dass noch vielen anderen Alt-Schotten
globalen Industriekonzern kennen zu lernen.
diese Art der Förderung geboten werden kann
und dass Auslandspraktika ein noch wichtigerer
personalia
w i r gratulieren
Mondi Packaging Paper Swiecie S.A. beschäf­
Bestandteil von K.I.L.T. werden. Besonders
tigt 8 5 0 Personen und ist in der Papier­
möchte
produktion tätig. Die Beschäftigten zeichneten
bedanken, der mir nach dem Praktikum in
sich
ihre
Portugal bei Novartis Pharma SA im Sommer
durch
ihr
Arbeitsengagement,
ich
mich
bei
Florian
Stockert
Englischkenntnisse und vor allem durch die
2004, organisiert durch Alexander Triebnigg
Dipl.-Ing. Georg Czerny ME, MJ 96,
zur Vermählung mit Sophie Kremslehner
große Gastfreundschaft aus. Tätig war ich im
(MJ 78), nun einen so interessanten Aufenthalt
Sales Department, in dessen Arbeitsprozess ich
ermöglicht und dabei keine Mühen gescheut hat.
Mag. Dr. Albreclit Frischenschlager, MJ 90,
zur Geburt seines Sohnes Parsa
sofort eingebunden wurde. So konnte ich Ein­
Dr. Mag. Mathias Heikenwälder, MJ 94„
zur Verleihung des „EMPIRIS award 2006"
Konzerns gewinnen.
Stephan Hieke, MJ 99,
zur Geburt seines Sohnes Benedict
vorstandsausflug
Dipl.-Ing. Dr. Peter Klein, MJ 87,
zur Geburt seiner Tochter Caroline Victoria
DDr. Clemens Klug, MJ 90,
zur Habilitation an der Medizinischen
Universität Wien
Oliver-Christoph
Günther
(MJ 02)
drücke von den Abläufen eines multinationalen
pulkau und ein wm-fußball
Unter der hervor­
am 11. Juni 2006 einen Familienausflug nach
ragenden kunsthis­
Pulkau
Mag. Severin Moritzer, MJ 90,
zur Vermählung mit Theresa Fischer
torischen Führung
Gemeinsam - zu diesem Zeitpunkt den WM-
von Frau Dr. Krall
Fußball noch unter dem Arm - haben wir die
Dr. Maximilian Obauer, MJ 73,
zur Sponsion zum Magister der Philosophie
hat der Vorstand
Kirche und den Karner von Pulkau besichtigt.
der
Mit viel geschichtlichem Hintergrundwissen
Mag. Bernliard Ral>erger LL.M., M.Sc., MJ 91,
zur Geburt seiner Tochter Sophie Verena Marie
Mag. Franz T. Schwarz LL.M., M.C.I., MJ 91,
zur Vermählung mit Eva Helberger
Alt-Schotten
und
Schöngrabern
unternommen.
ausgestattet fuhren wir dann nach
Schöngrabern weiter und konnten
dort dank der professionellen Orga­
nisation die romanische Fassaden­
architektur und -plastik im Detail
Mag. Rupert Weiiimann, MJ 90,
zur Geburt seines Sohnes Johannes Karl Nikolaus
kennenlernen. Hier kam der Fuß­
ball bereits zum Einsatz und schien
wir trauern u m
so manchen Kulturinteressierten
Alfred Catharin, MJ 37,
verstorben am 28. Mai 2006
Doch
Walther Schwarz, MJ 37,
verstorben am 22. Juni 2006
gelenkten Altschotten den WM-
auf andere Gedanken zu bringen.
erst
beim
Heurigen
in
Stammersdorf durften die so ab­
Spielstand erfahren.
Elisabeth
Reinisch
alt-schotten
w h o is w h o der alt-schotten
Es muss ein grusliger Schulweg gewesen sein, einige Monate nach
Kriegsende, vorbei an Bombentrichtern und Ruinen. Die Schule war zwar
unversehrt, doch seit der Schließung im Jahre 1938 durch die Nazis war
Steinbauers Klasse die erste im wiedereröffneten Haus. Dennoch sagt er
heute: „Das Schottengymnasium gehört zu den wirklich wichtigen
Stationen meines Lebens
Und dieses Leben hatte viele
leider oft bei Machthabern in Vergessenheit
bemerkenswerte
gerät: „An die Hebel der Macht gelangt, glauben
Stationen!
Nach dem Studium der Philo­
viele an die eigene Allmächtigkeit!"
sophie, Psychologie und ver­
gleichenden
Sprachwissen­
Leiter der Abteilung Politik der OVP-Bundes-
schaften an den Unis Wien und
parteileitung, Mediensprecher der OVP, Leiter
Freiburg
war
des Büros von Mock, Wahlkampfleiter bei den
Heribert Steinbauer in der
Nationalratswahlen 1975, 1983 sowie 1986,
Bundesrepublik Deutschland
und Wahlkampfleiter bei den Bundespräsi­
in der Metallindustrie tätig.
dentenwahlen 1974 und 1986 waren weitere
Nach Wien zurückgekehrt, wo
Highlights der Karriere Heribert Steinbauers,
im
Breisgau
er nach der Heirat mit einem „US-Girl" (die ge­
dessen
meinsame Tochter lebt in Los Angeles) Frau
„Happiness!" ist. Seine politische Karriere ließ
und Kind ernähren musste, heuerte er bei der
er nach seinem Abschied aus dem Nationalrat
OVP-Bundesparteileitung
1994 als
als
Leiter
der
„Markenzeichen"
sein
Gruß
Bezirksvorsteher-Stellvertreter in
Dokumentation an.
Wien-Neubau ausklingen.
Bei einer Gegenveranstaltung zur „Jahrhundert­
Doch geschäftlich gab der Unentwegte noch
feier" der Professoren lernte er Gerd Bacher
einmal Gas - er ging unter die Verleger. Seine
kennen, und dieser berief Steinbauer kurz
„Edition Steinbauer", ein kleiner, aber feiner
danach zum ersten Generalsekretär in der
Buchverlag, bietet ein überaus ansehnliches
Geschichte des ORF. Nach neun Jahren beim
Programm von Politik über gesellschaftskritische
ORF wurde er in den Nationalrat gewählt, dem
Werke bis zu Musikliteratur. So ist er weit genug
e r insgesamt 2 0 Jahre angehörte. Gut zwei
weg von einem beschaulichen Pensionärs­
Drittel dieser Zeit war die OVP in Opposition:
dasein, das er sich als Angehöriger des
„Ein hartes Brot, aber auch ein kreatives Brot!"
Maturajahrgangs 1953 gewiss schon verdient
urteilt er rückblickend und betont die Verant­
hätte. Ad multos annos, lieber Heribert, und
wortlichkeit der Politiker für die Menschen, die
„Happiness!"
Hans G. Drapela
editorial
Als Anfang 2003 das Kapitel
des Schottenstifts die bereits
seit langem erwartete Ent­
scheidung fällte, ab dem
Schuljahr
2004/05
am
Schottengymnasium
auch
Mädchen zu unterrichten,
löste dies sehr unterschied­
liche Reaktionen aus. Freudige Aufbruchstimmung
stand dem Unverständnis gegenüber, wie man
überhaupt auf den Gedanken kommen konnte,
mit der liebgewordenen Tradition der reinen
Bubenschule zu brechen. Seither hat sich vieles
zum Positiven geändert, nicht nur in baulicher
Hinsicht. Außer Diskussion steht auch, dass es
ohne diesen Schritt nicht zum starken Anstieg der
Anmeldungen gekommen wäre, der es problem­
los ermöglicht, die ersten Klassen zu füllen, und
das nach einer Auswahl aus rund der doppelten
Zahl an Aspirantinnen und Aspiranten! Zu die­
sen positiven Effekten zählt auch der frische
Wind, der jetzt bei allen möglichen öffen tlichen
Veranstaltungen der Schule, wie etwa Schüler­
konzerten, durch die unverändert ehrwürdigen,
aber eben nicht verstaubten Hallen weht!
Ich erinnere mich sehr gut an die „Tage der
offenen Türen" bis 2002, während derer wir um
Schüler warben, und vergleiche sie mit denen
danach, an denen wir uns voll auf die
Vermittlung dessen konzentrieren können, was
wir mit unseren K.I.L.T.-Aktivitäten erreichen
wollen. und in Gesprächen mit den Eltern künf­
tiger Schülerinnen und Schüler wertvolles
Feedback und neue Ideen erhalten. Diese
Möglichkeit, uns verstärkt mit der Zukunft
unserer Jugend und damit unserer Vereinigung
zu beschäftigen statt vorrangig mit der Lösung
von Problemen, ist aus meiner Sicht einer der
positivsten
Effekte
der Einführung
der
Koedukation am Schottengymnasium.
(MJ 61)
das musikkolleg-schotten mit günter egger
Ich lade alle Freunde und Bekannten herzlich ein, in Werke der klassischen Musikliteratur etwas genauer
hineinzuhören und kurz etwas über Entstehung, Komponisten und Umfeld der Musik zu erfahren. Unter
dem Motto (in Abwandlung eines Goethe-Wortes) „Was ich nicht weiß, das höre ich nicht!". Das Nächste
Treffen findet am 24. Oktober 2006 statt und widmet sich Mozarts „Die Entführung aus dem Serail" unter
dem Blickpunkt „Eine Menge Noten! Aber keine zuviel!".
Das Musikkolleg findet zu den angegebenen Terminen (siehe Terminübersicht, S. 12) jeweils um 14.30
Uhr und 18.30 Uhr im Musikzimmer des Schottengymnasiums statt.
Auf Ihr / Euer Kommen freut sich Günter Egger (MJ 61)
Natürlich tauchen auch besorgte Fragen auf wie:
„Werden wir noch dieselben Alt-Schotten sein
können, wenn 2012 erstmals Mädchen matu­
rieren?" Die Antwort ist einfach: Naturgemäß
nicht dieselben, aber weiterhin eine auf stabilen
Werten und einer lebendigen Tradition auf­
bauende Gemeinschaft, die offen für die Welt ist
und diese, soweit es in ihrer Kraft steht, positiv
mitgestaltet. Verantwortungsvolle, lebensfrohe
Erneuerung auf dem Fundament einer lebendigen
Tradition ist unsere Aufgabe, nicht das Ein­
zementieren äußerer Formen. In diesem Sinn war
der Beginn der Koedukation an unserer Schule
kein Bruch mit einer liebgewordenen Tradition
sondern ein hilf reicher Anstoß zu Neuem.
Peter Krall ( MJ 72)
0
1
die abtwahl - verbum bonum
P. Johannes
Jung OSB
werden. Nun aber nehmen Dinge wie z. B. die
Leben im Kloster als eine mögliche Option f ü r
Finanzen, mit denen ich früher zum Glück
ihr eigenes Leben nahe zu bringen. Wir müssen
nichts
unsere Aufgaben durchforsten — was lässt sich
zu
tun
hatte,
einen
gewaltigen
Stellenwert in meinem Zeitbudget ein. Wichtig
mit d e n vorhandenen personellen Ressourcen
Geboren 1952, matu­
ist dabei, dass man nie vergisst, weswegen man
bewerkstelligen, was nicht mehr. Dabei ist es
rierte
eigentlich hier im Haus
wichtig, dass das, was unter Abt Heinrich ge­
1970
Peter
am
Schotten­
gymnasium.
dem
Jung
Philologie
und
wurde
1975/76
Lehrer
Gottesdienst und Feier der Liturgie.
Nach
Studium
Deutschen
ist: Gottsuche,
der
Geschichte
wachsen ist — unsere Philosophie als „Kloster
in der Stadt", die Pflege der Liturgie — fort­
Was hat e s z u b e d e u t e n , dass d e r
gesetzt werden kann.
K o n v e n t k e i n e n Abt, s o n d e r n „nur"
e i n e n Administrator — also e i n e n
Möchtest d u bestimmte D i n g e anders
interimistischen Leiter - bestellt hat?
gewichten, a n d e r e Prioritäten setzen?
P. Johannes: Das mag damit zu tun haben, dass
P. Johannes: Ich bin ein Mann d e s Klosters, ich
Noviziat schloß er ein Theologiestudium
Abt Heinrich eine sehr prägende Gestalt war
habe - im Unterschied zu vielen Mitbrüdern —
an. 1988 wurde er zum Prior des Stiftes
und man nun auf eine Nachdenkzeit setzt.
die meiste Zeit meines Klosterlebens im Haus,
berufen, 2004 übernahm er die Leitung der
Manche Persönlichkeiten in der Kirchen­
nicht auf Pfarren oder sonst wo außerhalb, ver­
Schule. Am 12. Juni 2006
wählte der
geschichte, die als Ubergangsgestalten galten
bracht. Das heißt, mir ist d i e Stärkung der
Konvent P. Johannes auf drei Jahre zum
— mit denen ich mich aber nicht vergleichen
Gemeinschaft im Haus, die Förderung des
Administrator des Schottenstiftes.
will - sind dann allerdings sehr prägend
Miteinanders sicher ein besonderes Anliegen.
geworden, etwa Johannes XXIII
Was nicht heißt, dass sich nicht Abt Heinrich
er
„Schotten".
1981 trat Jung
Johannes ins Schottenstift
bei
den
als Frater
ein, nach dem
Edgar Weiland (MJ 89)
darum auch bemüht hätte. Dass das nicht immer
Willst d u e i n „Konzil" e m b e r u f e n ?
Vor 2 5 J a h r e n bist d u ins Schottenstift
P. Johannes: Nein, deswegen sage ich j a , ich
eingetreten; n u n stehst d u als
will mich damit nicht vergleichen...
ganz einfach ist, steht auf einem anderen Blatt.
Hast d u als Administrator e i n e n e i g e n e n
Wahlspruch?
Administrator für d r e i Jahre a n d e r
Spitze d e s K o n v e n t s u n d bist gleichzeitig
In w e l c h e r Weise m ö c h t e s t d u i n d i e s e n
P. Johannes: Nein, ich habe keinen. Aber als
D i r e k t o r d e s Gymnasiums. W e n n d u d e n
drei J a h r e n e i g e n e Akzente setzen?
ich Direktor geworden bin, h a b e ich gesagt, ich
B o g e n ü b e r diese 2 5 Jahre spaimst - wie
P. Johannes: Wir sind personell aufgrund einer
möchte „Verbum bonum" - ein gutes Wort f ü r
siehst d u d e i n e j e t z i g e n Aufgaben u n d
Reihe von Todesfällen älterer Mitbrüder in den
j e de n zur Verfügung haben. A n das versuche
Funktionen?
letzten Jahren in einer schwierigen Situation.
ich mich zu halten.
P. Johannes: Wenn ich diesen Bogen spanne,
Es geht also darum, jungen Menschen ein
d en k e ich zunächst, d a s s ich natürlich nicht ins
Kloster gegangen bin, u m Abt oder Direktor zu
Schottenball9
13. Jänner 2007,
Palais Auersperg
Der alljährlich Auftakt und zugleich eigentliche Höhepunkt der
| Ballsaison 2007, der Alt-Schottenball, findet dieses Jahr am
13. Jänner 2007 statt. Der Ball ist über die Jahre ein fixer
Bestandteil des Vereinslebens der Alt-Schotten und Möglichkeit
zu einem Wiedersehen mit den alten Schulkameraden
und
Lehrern geworden. Willkommen sind vor allem aber auch
Freunde der Alt-Schotten und des Schottengymnasiums,
die
I einen fröhlichen ausgelassenen Ball im charmanten Palais
Auersperg mitfeiern.
Der \lt-Schotten Vorstand und das Ballkomitee freuen sich
Puch zahlreich auf dem nächsten Ball begrüßen zu können!
Hei Anfragen/Reservierung
an
[email protected]
Das Gespräch führte Rudolf Mitlöhner (MJ 83)
buch film & games
film riss — das
leben der anderen
Es ist mit Sicherheit sinnvoll und notwendig, sich auch im Film mit der Geschichte der jüngeren
Vergangenheit zu beschäftigen. Vorzugsweise wurde das bisher für die Zeit des Nationalsozialismus getan.
Zuletzt
beschäftigte
sich
der
deutsche
Auftrag, den beliebten Dramatiker Georg
Florian Henckel von Donnersmarcks Regie­
Regisseur Oliver Hirschbiegel direkt mit der
Dreyman (Sebastian Koch), der mit seiner
debüt, zu dem er selbst das Drehbuch verfasste,
Person Adolf Hitlers und schilderte dessen
Freundin, der Schauspielerin Christa-Maria
ist inhaltlich äußerst präzise und wirkt dank
letzte Tage detailliert in seinem Film „Der
Untergang".
Die
Geschichte,
etwa
Sieland (Martina Gedeck) zusammenlebt, zu
genauer Recherchen über die Zeit um 1984
näher
liegende
überwachen. Tagtäglich hört Wiesler ihn ab, ist
sehr wahrheitsgetreu und glaubhaft. Besonders
des
geteilten
dabei Ohrenzeuge der intimsten Konversatio­
die nüchterne und zugleich düstere Atmosphäre
Deutschland, wurde kaum bearbeitet. Bis vor
nen und Handlungen. Als Dreyman beschließt,
seiner Inszenierung überzeugt nachdrücklich.
kurzem gab es darüber nur einen wirklich be­
für die Wochenzeitung „Der Spiegel" einen
Am Ende versteht man als Betrachter die
deutenden Film, nämlich „Good Bye, Lenin!"
kritischen Text über die Verhältnisse in der
Epoche der DDR als eine Zeit, die von
von Wolfgang Becker (2003). Jetzt läuft
DDR zu verfassen, gerät Wiesler in einen in­
Unsicherheit und Bedrohung gekennzeichnet
„Das Leben der Anderen" in den Kinos.
neren Konflikt. Er entscheidet sich, die
war und in den Menschen, die in ihr lebten,
Information seinen Auftraggebern nicht mit­
schwerwiegende Nachwirkungen hinterließ.
noch
jene
In diesem Film geht es um die Einschrän­
zuteilen, sondern f ü r sich zu behalten, und setzt
kungen, die die Menschen der DDR durch den
sich damit bewusst der Gefahr aus, selbst Opfer
Staatsicherheitsdienst (kurz: die Stasi) erfahren.
der Stasi zu werden. Das tragische Ende ist
Der Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler, grandios
unvermeidlich.
Johannes Hochgatterer
(8b)
dargestellt von Ulrich Mühe, erhält den
wipe out pure
gamezone
Wipe Out Pure ist ein spannendes Rennspiel
für die PSP (Play Station Portable). Dabei geht
es um autoähnliche Fahrzeuge, so genannte
„Schiffe", die in einem bestimmten Abstand
über dem Boden schweben können.
An Bord transportieren sie verschiedene
Waffen, mit denen dem Gegner Lebenspunkte
ichen: bartimäus
abgezogen werden können.
Das Spiel kann in mehreren Sprachen, z.B.
Deutsch, Englisch und Französisch, und ver­
In den Ferien habe ich eine fesselnde Fantasy
Erfahrung. Zusätzlich wird Nathanael
Geschichte von Jonathan Stroud gelesen:
Lovelance verprügelt. Seither lässt Nathanael
Bartimäus. Es gibt 3 Bände, ich habe mit
der Gedanke an Rache nicht mehr los. E r
Band 1, „Das Amulett von Samarkand"
beschwört den mächtigen Dschinn Bartimäus
begonnen.
und lässt ihn Simon Lovelances „Amulett von
von
Samarkand" stehlen. Dann läuft aber alles
Die Geschichte erzählt von Nathanael, einem
aus dem Ruder, denn Lovelance will mit Hilfe
hochbegabten jungen Zaubererlehrling. Sein
des Amuletts die Regierung stürzen...
schiedenen „Modi" gespielt werden:
• Einzelspielermodus: Turnier, Freispiel,
Zone u.v.m.
• Mehrspielermodus: ermöglicht kabelloses
Spielen unter Freunden.
• Demos: Trailer von „Medi Evil" und eine
Kurzversion von „Fired Up".
Meister sieht in ihm aber keinen Funken
Begabung und behandelt ihn schlecht. Auch
Wie alles ausgeht, erfahrt ihr nach 3 4 0 Seiten
Besonders nützlich sind die downloads auf
Zauberer aus dem Umfeld von Nathanaels
voller Magie und Action.
www.yourpsp.com. Dort könnt ihr euch andere
Meister verachten ihn. Als Nathanael sich
Alexander
Satek (5b)
Schiffe und Musik herunterladen. Tipp: Ihr
für eine Demütigung am Zauberer Simon
könnt euch die Musik unter „Optionen"
Lovelance zu rächen versucht, versagt seine
anhören und sie als Hintergrundmusik während
Zauberkunst tatsächlich wegen mangelnder
des Spiels laufen lassen.
Rafael Zhong (2c)
•••
•r
I
•
t e r m i n e 2006
12
m
C
•
H
M
H
H
H
M
M
H
I
oktober
6.-20.10.
november
dezember
Frankreich-Sprachaustausch
der 7. Klassen
14.-28.10. Russland-Sprachaustausch
der 7. Klassen
374.11.
Autonom freie Tage
5.12.
6.45 Uhr: Rorate-Messe in der
Johanneskapelle
5.12.
19.00 Uhr im Festsaal Informations­
abend zur Sprachwahl
Russisch/Griechisch/Französisch
7.12.
Benefizkonzert mit Friedrich
Dolezal, MJ 65, zugunsten KILT
14.-23. 10. Griechenlandreise der 7. Klassen
[
15.-28. 10. Intensivsprachwochen der 6. Klassen
in Canterbury
ö
1 5
16.-20. 10. „English in Action" für die 3. Klassen
r
23.-25. 10. 1.Klassen Projekttage
in Plankenstein (NÖ)
9.11.
24.10.
Rom-Projekt der 8. Klassen (bis 31.10.)
24.10.
14.30 und 18.30 Uhr:
W. A. Mozart „Die Entführung
als dem Serail" Querschnitt
„Eine Menge Noten!"
„Aber keine zu viel!"
15.11.
18.11.
19.00 Uhr: Besuch der Ausstellung
„Bernini, Tizian, Giorgione"
im Kunsthistorischen Museum
Hl. Leopold, schulfrei
10.00 Uhr: Berufsberatung
am Schottengymnasium
9.12.
Schulfrei
19.12.
06.45 Uhr: Rorate-Messe in der
J ohanneskapelle
1
22.12.
^
Termine Alt-Schotten
I
|
9 . 0 0 Uhr: Weihnachtsgottesdienst
f ü r die 1.-3. Klassen
23.12.
Weihnachtsferien (bis 7.1.2007)
25.12.
0 . 0 0 Uhr: Christmette in der
Schottenkirche
I
M u s i k k o l l e g - Workshops f ü r alle Musikbegeisterten unter d e r
Leitung von Günter Egger (MJ 61), im Musikzimmer d e s Gymnasiums
Die Produktion des Schottillions wird gesponsert von:
Deloitte.
Raiffeisenlandesbank
Niederösterreich-Wien
Gassauen-Fleissner
5
R E C H T S A N W Ä L T E IA T T O R N E Y S A T L A W
RECHTSANWALT
DR. GEORG PRANTL
DR. RONAY
Schcellerbank
Privatgeschäftsbank Aktiengesellschaft
M i O t t O
INSTITUTFÜR
KIEFERORTHOPÄDIE &
ZAHNREGULIERUNGEN
K A T H R E I N <St C o .
B A N K PRIVAT
Immobilien
REAL ESTATE SERVICES.WORLDWIDE