LORRAINE MONDIAL AIR BALLONS IN METz

Transcrição

LORRAINE MONDIAL AIR BALLONS IN METz
www.bwlv.de
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Motorflug/UL SEITE 20
13. FAI European MicrolighT
Championships beendet
Segelflug SEITE 22
OLC Glider Race
Das Talent bleibt in der Familie
TITELTHEMA
SEITE 14
Lorraine Mondial
Air Ballons in Metz
Auf den Spuren des Ballonpioniers
Impressum
Inhalt
Es sind noch Plätze frei:
BWLV Gipfeltreffen
Der adler ist Deutschlands ältestes
Magazin für Luftsport und Luftfahrt.
Die Luftsportjugend trifft sich vom 27. bis 29. November 2015 in Forbach-Herrenwies.
Anmeldeformular auf der Website des BWLV. Info: [email protected]
EDITORIAL
technik
 3 Immer noch eins drauf auf die EASA?
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26
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28
Allgemeines
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 7
 8
100 Jahre Flugplatz Böblingen/Stuttgart
Betriebsgefahr eines abgestellten ­Luftfahrzeuges
Klassikwelt Bodensee
Bunte Tulpen an Hollands Himmel
Ausschreibung der Technischen Lehrgänge 2016
Hilfreiche Änderungen im R
­ egelwerk der EASA
Klapptriebwerke
Die Technik erinnert
abschied
29
Im Gedenken an Egon Neubert und Rolf von Berg
regionen
BWLV-Mitteilungen
 9 Region 7: Das Oldtimer-Fly-In in Blumberg
30
30
Luftsportjugend
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Bundesjugendvergleichsfliegen 2015
„TOP GLIDE 2015“ BWLV-Jugendlager
BWLV-Landesjugendvergleichsfliegen
modellflug
13
Deutsche Meisterschaft im Modellkunstflug
72. Jahrgang
FAI-Ehrendiplom (1986)
ISSN 001-8279
Lorraine Mondial Air Ballons in Metz
Auf den Spuren des Ballonpioniers
50-jähriges Jubiläum
Gasballon über den Dächern Prags
EM-Heißluftballonfahrt
Rekordversuch: 55 Modellheißluftballone
erheben sich gleichzeitig in die Luft
Leserdialog
19
Klarstellung zum letzten Leitartikel
DAeC-News
19
FAI-Sportlizenzen 2016
Motorflug/ul
20 13. FAI European Microlight
­Championships beendet
segelflug
22
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OLC Glider Race
Das Talent bleibt in der Familie
Segelkunstflug-Weltmeisterschaften
in Zbraslavice (CZ)
2 I n ha lt
Redaktion:
Telefon: 0711 22762-23
E-Mail:[email protected]
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TKG-/EMVG-Beiträge
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Der frühe Vogel fängt den Wurm – das gilt für alle Ballonfahrer, besonders aber für diesen hier.
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Editorial
Immer noch eins drauf auf die EASA?
Liebe Luftsportlerinnen und
Luftsportler,
Steffen Baitinger
wenn wir wollen, können
wir Flieger uns ganzjährig
an den luftrechtlichen Vorschriften der EASA aufreiben: Im Frühjahr und Sommer ärgern wir uns über die
Checkflüge, die mittlerweile
jeder machen muss – die
Scheinpiloten, weil sie nicht
mit Fluglehrer fliegen wollen, und die Fluglehrer, weil
sie jetzt mit jedem fliegen
müssen. Im Winter dreht
sich der Ärger dann um die
Wartungsvorschriften, die
aufwendiger sind, als es das
gute alte nationale Recht in
Deutschland mit seinen teils
eingestaubten LTBs zugelassen hatte.
Zugegeben, auch damals gab es nicht mehr Unfälle – und natürlich auch nicht mehr Unfälle, die wartungsbedingt hätten
begründet werden können. Also alles unnötig, was sich die
EASA ausgedacht hat? Freigabebescheinigung? ARC? Lufttüchtigkeitsprüfbericht? IHP?
Die Zeiten haben sich offensichtlich so sehr geändert, dass wir
mit unseren bisherigen Denkmustern nicht mehr zurecht und
zu Recht kommen. Im Luftrecht stehen die Zeichen immer noch
auf Veränderung, verbunden mit höherem Aufwand durch die
EASA. Als da wären: neue Lizenzen, neue Funkgeräte ab 2018,
neue Lizenzen für technisches und freigabeberechtigtes Personal. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Im Bereich der Wartung für die Kleinluftfahrt allerdings tut sich
was in unserem Sinn. Als Patrick Ky seinen Posten als Executive
Director der EASA angetreten hat, gab es die klare Ansage von
ihm, die Vorschriften für die Kleinluftfahrt zu vereinfachen und
auf unsere Bedürfnisse hin anzupassen. Dazu hatte sich bereits
im Jahr 2012 eine Taskforce gegründet, die den Part-M auf Erleichterungen für kleine Flugzeuge prüfte und Vorschläge zur
Änderung erarbeitete. Die Arbeit der Taskforce für die erste
Überarbeitung des Part-M dauerte rund ein Jahr – was recht
schnell ist. Schließlich waren die Teilnehmer alle nur nebenamtlich für diese Aufgabe verfügbar.
che die EASA zulässt, gute Vorschläge erarbeitet. Auch die
Kommentierungsphase und der Abschluss bis zur Vorschrift
wurden in Rekordzeit erledigt.
Die EU-Kommission hingegen hatte eine rasche Verabschiedung ebenfalls zugesagt – doch leider nur in der Theorie. Denn
die Verabschiedung des geänderten Part-M in der Verordnung
2015/1088 dauerte dann doch noch sage und schreibe anderthalb Jahre. Das ist länger als der komplette Prozess der Erstellung und Verabschiedung in der EASA.
Inzwischen hat die Taskforce weitere Vorschläge erarbeitet. Diese sind jetzt als Light Part-M in Form einer NPA erschienen, jedoch wird bis zu ihrer Veröffentlichung ebenfalls wieder Zeit
vergehen.
Was wird sich mit diesen Vorschriften verbessern? Ausführlich
wird dies im Heft auf Seite 26 bis 28 erläutert.
Erleichterungen können wir bei den Wartungsvorschriften erwarten. Sobald das AMC-Material von der EASA kommt, in
welchem die Randbedingungen festgelegt sind, rechnen wir
mit der Veröffentlichung einer NfL vom LBA, die die Vereinfachungen umsetzt.
Grundsätzlich soll wieder mehr Verantwortung in die Hände
von Prüfern gelegt werden, was schon seit Jahren von vielen
gefordert wurde. Hoffentlich können wir dann noch mit dieser
Mehr-Verantwortung umgehen, nachdem wir so lange „bevormundet“ wurden.
Die Chancen für uns zur Vereinfachung der Regeln und Arbeitsweise sind besser geworden und die ersten positiven Effekte
sind zu spüren.
Weiter so EASA – vielen Dank für die Kooperation mit uns
­„kleinen Fliegern“!
Auf eine gute Winterarbeit 2015/2016
Euer
Steffen Baitinger
Warum ist dann bis jetzt immer noch nichts umgesetzt? Was
haben die gemacht? Wann sehen wir was davon? Diese Fragen
mögen sich viele stellen.
An dieser Stelle muss ich jedoch eine Lanze für die Part-M Task­
force und für die EASA brechen. Beide haben ihren Job sehr
zügig erledigt. Sie haben im Rahmen der Möglichkeiten, welder ad l e r 11/ 2015
Ed it or ial 3
allgemeines
5. und 6. September 2015 –
Präsentationen, Ausstellung und Überflüge erinnern
100 Jahre Flugplatz Böblingen/Stuttgart
Einblicke in die faszinierende Ausstellung, Quelle FSG Hans Klemm
Im Jahre 1915, während des ersten Weltkrieges, wurde das Gelände „Hulb“, eine
feuchte Wiese zwischen Böblingen und
Dagersheim, zum Militärflugplatz. Im Jahre 1925 und nach erfolgreicher Entwässerung entstand hieraus der internationale
Flughafen Böblingen/Stuttgart, ein Drehkreuz in die ganze Welt. Wir berichteten
im adler 06/2015. Der Flughafen Böblingen/Stuttgart wurde jedoch, wegen Erweiterungs-Erfordernissen, schon im Jahre 1938 nach Echterdingen bei Stuttgart
verlegt. In den 30er-Jahren und von 1956
bis ins Jahr 1971 fanden auf der „Hulb“
jedes Jahr hochspannende Flugtage statt,
organisiert von der Flugsportgruppe
Hanns Klemm. Ab 1972 wurde das Gebiet Hulb zum Gewerbegebiet umgewidmet und bebaut.
Das Flugfeld, so der Name des Geländes
seit 2002, entwickelte sich seit dieser Zeit
rasant zu einem Business-Areal. Viele gewerbliche und private Gebäude wurden
erstellt und beheimaten heute über 2.000
Einwohner und viele namhafte Firmen.
Seit 2006 zelebriert der Zweckverband
Flugfeld jedes Jahr seine Flugfeld-Party.
2015 ist, durch das 100-jährige Jubiläum
des früheren Flugplatzes Böblingen/Stuttgart, ein besonderes Jahr. Dass auch der
Klemm Leichtflugzeugbau auf diesem
Gelände angesiedelt war, erlaubt es, dass
4 Al lge m e ine s
Flugzeuge aus dem früheren Produktportfolio des Flugzeugpioniers Dr. Hanns
Klemm gezeigt werden.
Das Wochenende des 5. und 6. Septembers erinnerte eindrucksvoll an diese frühe
Zeit der Fliegerei und an die Flieger- und
Garnisonsstadt Böblingen. Einen großen
Anteil stellten die Beiträge der Flugsportgruppe Hanns Klemm e.V. (FSG) dar – mit
einer Ausstellung und der Flug-Show. Die
Exponate, die gezeigt wurden, die einst
der Leichtflugzeugpionier und -konstrukteur Hanns Klemm entwickelt hatte,
waren die historischen Stars dieser Veranstaltung. An beiden Tagen konnten in der
früheren Werkstatthalle, die heute Teil der
Motorworld (www.motorworld.de/stuttgart/) ist, Highlights des Leichtflugzeugbauers, die schön nebeneinander aufgereiht waren, von mehreren Tausend
Besuchern begutachtet werden.
Ausgestellt waren der Rohbau eines
Nachbaus der Klemm L20 mit einem originalen Daimler-Motor mit 20 PS. Gleich
daneben stand die vom FSG-Team voll restaurierte, 81-jährige und flugfähige
Klemm L25 mit einem original Hirth-Motor mit 80 PS. Die nächste Nachbarin war
die in Restauration befindliche Klemm
L35 mit einem original Hirth-Motor mit
105 PS, deren Eigentümer eine private
Haltergemeinschaft aus der FSG ist (www.
klemm-flieger-forum.de). An der KL35 ist
jedoch noch jede Menge Arbeit erforderlich, um auch hier, wie bei der KL 25 den
Originalzustand und die Flugfähigkeit
wieder herzustellen. Unter den vielen Besuchen waren viele „Fachkundige“, die
Ihre detaillierten Fragen von Vereinsmitgliedern umfassend beantwortet bekamen und deren Wissensdurst damit gestillt werden konnte.
Umrahmt wurde die Ausstellung natürlich
von Dokumenten und Bildern aus dieser
Zeit, die von den Hobby-Historikern der
Gruppe „AG Böblinger Flughafengeschichten” (flughafenbb.wordpress.com/)
zur Verfügung gestellt wurden. Diese
Gruppe hatte bereits einige Informationsabende in Böblingen bestritten.
Der „Fest-Teil Fliegen“ am Sonntag begann mit recht munteren Flug-Gesellen
wie Falken, Adler, Uhus u.v.m, die von Vanessa Müller, Chefin der Garuda Falknerei
aus Weil im Schönbuch, präsentiert wurden und die die Herzen von Groß und
Klein höher schlagen ließen.
Ganz plötzlich war gegen 14.45 Uhr ein
Flugzeug am Himmel zu entdecken, aus
dem fünf Fallschirmspringer des Springerclubs Calw ausgestiegen waren. Da
die Wolken nicht ganz so hoch waren,
blieb der freie Fall relativ kurz. Die eigentder adler 11/ 2015
liche Herausforderung war eher das besiedelte Gelände, Baukräne, Gebäude
und Wind, was den Springern exzellente
Anflüge und präzise Landungen abforderte. Der große Beifall des Publikums war
den Springern nach gelungener Vorführung sicher.
Der gesamte Festplatz war gefüllt mit
mehreren Tausend Zuschauern, die erwartungsvoll in den Himmel schauten und
auf die Flugzeuge der Flugsportgruppe
Hanns Klemm warteten. Der Moderator
Michael Leupold vom SWR3 und sein CoModerator, der Pressereferent der FSG,
konnten mit der Nachricht, dass alle Maschinen bereits in der Nähe von Gärtringen kreisten und nur noch auf die Freigaben zum Einflug vom Tower Stuttgart
warteten, etwas beruhigen – die Spannung blieb.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Eine Dreiergruppe mit dem Ultraleichtflugzeug
FK9 an der Spitze traf ein. Gefolgt von der
PPL-Schulmaschine Aquila 210 und dem
Reisflugzeug der FSG, die Jodel Robin DR
400-180 Regent. Alle drei flogen zwei
Vollkreise über dem Gelände. Zum Abschluss dieser Vorführung wurde dann
von allen Piloten und Maschinen noch ein
Landeanflug auf den ehemaligen Flugplatz simuliert. Nachdem diese Formation
die Kontrollzone wieder verlassen hatte,
durften eine schnelle Reisemaschine mit
Einziehfahrwerk und ein Hubschrauber zu
ihren Überflügen ansetzen. Die Rockwell
Commander, eben diese schnelle Reisemaschine hatte natürlich wegen der Geschindigkeit den Vortritt und zeigte einen
Überflug bei ca. 350 Stundenkilometern
und einen langsamen mit ausgefahrenem
Fahrwerk. Der viersitzige Hubschrauber,
eine Robinson R44 mit ebenfalls 265 PS,
nutzte natürlich seine Vorteile. Ein schneller Überflug, gefolgt von einem Langsamflug, natürlich anschließend das Hoovering und das Schweben, demonstrierten
eindrucksvoll die Vielfalt und Vorteile eines Hubschraubers.
Die nächste Vorführung demonstrierte einen der Ausbildungsschwerpunkte der
FSG, den Segelflug und Motorschlepp.
Die Rallye Morane, ein altgedientes
Schlepp-, Reise- und Langstreckenflugzeug hatte ein Segelflugzeug mit Hilfsmotor, die DuoDiscuss, im Schlepptau. Der
Gag: Der junge Pilot des Seglers, Daniel,
mit über 500 Starts und Landungen sowie
vielen Flugstunden, wurde von seinem
früheren Fluglehrer mit der Morane geschleppt.
Da die original restaurierte und 81-jährige
Klemm 25 wegen Motorproblemen nicht
fliegen konnte und „nur“ in der Ausstellungshalle zu sehen war, kam quasi als
Ersatz die „Tochter“ der KL 25, eine
Klemm 107c, zum Überflug. Manfred, der
Pilot und Flugzeugwart der KL 107, ließ es
sich nicht nehmen, „sein Baby“ selbst
vorzuführen. Mit zwei Vollkreisen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und
einem tiefen Überflug mit dem obligatorischen Abschiedswinken zeigte Manfred
stolz seine KL 107. Hiermit war auch der
fliegerische Höhepunkt gesetzt.
Auf dem Flugfeld gab es wechselnde Vorführungen auf der Bühne und außerdem
noch das DRK mit historischen Fahrzeugen und Kleidung zu sehen. Versorgt
wurden alle Gäste bestens von GrünWeiß Böblingen (http://www.gruen-weiss­
-bb.de) und mit leckersten, erlesenen Süßigkeiten wartete Schausteller Dieter
Neigert mit seinem Wagen auf.
Eine gelungene Veranstaltung, wie viele
Besucher und alle Aussteller bestätigten.
Wir freuen uns auf das nächste Mal.
Text: Hans Peter Müller
Presse FSG Hanns Klemm
Flughafengebäude,
Quelle Stadtarchiv Böblingen
KL25 Original-Modell,
Quelle FSG Hanns Klemm
d er ad l e r 11/ 2015
A l l gem eines 5
Bodenkollision bei rutschigen Verhältnissen
Betriebsgefahr eines abgestellten
­Luftfahrzeuges
Frank Dörner in einer Piper
Das Landgericht Hanau hat sich kürzlich
dazu entschieden, dass auch von einem
auf dem Vorfeld abgestellten Luftfahrzeug eine Betriebsgefahr ausgeht (Urteil
vom 13.05.2015; Az. 4 0 828/13).
Im Dezember 2012 wollte ein in diesem
Verfahren beklagter Pilot und Eigentümer einer PA 28 nach der Landung zur
Flugzeughalle rollen. Beim Abbiegen vor
der Halle geriet er auf leicht schnee­
bedeckter Oberfläche ins Rutschen und
streifte das aus seiner Sicht links vor
einem der Hallentore abgestellte Flug­
zeug des späteren Klägers – ebenfalls
eine PA 28.
Für das angerempelte Flugzeug hatte der
Kläger eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen. Die Versicherung beauftragte
einen Schadensgutachter. Dieser kam zu
dem Schluss, dass die an beiden Flugzeugen festgestellten Schäden mit den
Schilderungen des Klägers und des Beklagten kompatibel seien. Auch der Kostenvoranschlag der beauftragten Werft
sei realistisch.
Der Beklagte meldete den Unfall der
Bundesstelle für Flugfalluntersuchung
sowie seiner Haftpflichtversicherung und
gab jeweils eine Unfallschilderung ab. Er
gab dabei an, den Unfall verursacht zu
haben.
Gleichwohl weigerte sich seine Haftpflichtversicherung, den Schaden zu bezahlen. Sie wandte ein, die geltend gemachten Schäden würden nicht zum
6 Al lge m e ine s
Schadensverlauf passen. Die veranschlagten Kosten seien zu hoch und die
Betriebsgefahr des gegnerischen Flugzeuges müsste berücksichtigt werden.
Aufgrund des im Luftfahrtversicherungsrecht nicht vorgesehenen Direktanspruchs gegen die Versicherung blieb
dem Halter der geschädigten Maschine
nichts anderes übrig, als den Unfallverursacher zu verklagen.
Nach einem Verfahren von rund zwei
Jahren, der mehr oder minder intensiven
Mitwirkung von insgesamt vier Gutachtern und einem Ortstermin, bei dem die
Bodenkollision nachgestellt wurde, entschied das LG Hanau zugunsten des Klägers – allerding nur zu 75 Prozent.
Dem Kläger stehe gegenüber dem Beklagten ein aus den §§ 33 Abs. 1 LuftVG,
823 BGB folgender Anspruch auf Erstattung des an dem Flugzeug entstandenen
Schadens zu.
Er könne jedoch nicht die Erstattung des
vollen Schadens verlangen. Auch der
Kläger sei Halter des bei dem Vorfall beschädigten Flugzeugs, weswegen die
sich aus § 33 Abs. 1 LuftVG ergebende
Gefährdungshaftung wechselseitig zu
berücksichtigen sei.
Das Flugzeug des Klägers befand sich
nach Ansicht des Gerichts noch im Betrieb im Sinne von § 33 Abs. 1 Satz 1
LuftVG, obwohl niemand mehr an Bord
war. Ein Luftfahrzeug sei so lange in Betrieb, als von ihm noch typische Gefähr-
dungen ausgehen. Im Betrieb sei das
Luftfahrzeug daher auch dann noch,
wenn es in verkehrsbeeinflussender Weise ruht. Der Betrieb ende regelmäßig erst
mit einem Abstellen außerhalb des öffentlichen Verkehrsbereichs, also z.B. in
der Halle.
Damit habe gemäß § 41 Abs. 1 LuftVG
eine Abwägung der wechselseitigen Verursachungs- und Verschuldensbeiträge
stattzufinden. Diese führe hier zu einer
Haftungsverteilung von 75 Prozent zu
Lasten des Beklagten und 25 Prozent zu
Lasten des Klägers. Die Betriebsgefahr
des rollenden Beklagtenflugzeugs sei
deutlich höher als die des ruhenden Klägerflugzeugs.
Ein Verschulden sei dem Beklagten demgegenüber nicht anzulasten. Am Unfalltag herrschten winterliche Witterungsverhältnisse. In Richtung der Flug­­zeug­halle
ist der Taxiway wegen e­ iner Wasserauffangrinne leicht abschüssig. Aufgrund
der leichten Schneedecke könne ohne
Weiteres auch von einer leichten Vereisung ausgegangen werden. Dass das nur
über die Radbremsen steuerbare Flugzeug des Beklagten beim beabsichtigten
Rollmanöver nach rechts ins Rutschen geriet und dies letztlich die Ursache für den
Zusammenstoß beider Flugzeuge war, sei
plausibel.
Mangels festgestellten Fehlverhaltens
des Beklagten sei eine weitere Erhöhung
der Betriebsgefahr des Beklagtenflugzeugs, die die Betriebsgefahr des klägerischen Flugzeugs zurücktreten lassen
würde, daher nicht gegeben.
Der Verursachungsbeitrag des Klägerflugzeugs sei aber umgekehrt auch nicht
so unwesentlich, dass die Betriebsgefahr
hinter der des Beklagtenflugzeugs vollständig zurücktreten müsste. Gerade in
Anbetracht der Witterungssituation und
der Notwendigkeit für ankommenden
Flugverkehr, zum Erreichen der Hallen­
tore der Flugzeughalle die Rechtskurve
zu durchfahren, ist das Abstellen der
­Piper im erweiterten Kurvenbereich vor
der Halle und die damit einhergehende
Verengung des Verkehrsraums kein völlig
unwesentlicher Verursachungsbeitrag.
Text und Fotos: Frank Dörner
Rechtsanwalt und
Dipl.-Luftfahrtsachverständiger
der adler 11/ 2015
Muster
Bei der Airshow gab es mehrere Red-Bull-Maschinen zu sehen
Klassikwelt Bodensee
38.500 Besucher an
drei MessetageN
Friedrichshafen – Mobile Geschichte live präsentiert: Vom 12. bis
14 Juni feierte die Oldtimerszene und die Liebhaber alter Fahrzeuge fuhren alles auf, was gemeinhin als „Garagengold“ eingeparkt wird. Die achte Klassikwelt Bodensee setzte die historische
Mobilität wieder in Szene. Oldtimer in allen Preisklassen füllten
zehn Messehallen und sorgten mit mehr als 830 Ausstellern,
Clubs und Teilnehmern für einen neuen Rekord. Geschäftsführer
Klaus Wellmann und Projektleiter Roland Bosch zeigten sich
sehr zufrieden mit dem großen Interesse der Besucher.
Sehen, hören, riechen – das konnten die Fans alter Autos über
alle Maßen. Wer den Traum vom eigenen Oldtimer in die Realität umsetzen wollte, konnte sich über das große Angebot im
Privatverkauf und bei den Händlern freuen. Das Geschäft mit
Oldtimern bringt neben Stolz und Freude auch Rendite, viele
Anbieter hatten am Ende gut verkauft. Insgesamt 38.500 Besucher
(2014: 38.100) waren bis Sonntagabend in die Messehallen gekommen.
Die Klassikwelt Bodensee bietet den Oldtimerfans ein „ganzheitliches Erlebnis“, wie es Roland Bosch formuliert. „Die Messe
ist von einer emotionalen Dynamik geprägt und verbindet die
Mobilität zu Wasser, auf dem Land und in der Luft in einer
einmaligen Kombination. Eine solche Konstellation gibt es tatsächlich nur in Friedrichshafen und dies haben wir letztlich auch
dem Zeppelin zu verdanken.”
Schon mal den Kopf verlieren konnten die Besucher bei
14 Nostalgiefliegern im Hangar der Halle A3 oder bei der
täglichen Airshow. Hier zu sehen: eine Travel Air 4000
Das Thema „Land“ ist auf der Klassikwelt Bodensee tatsächlich
mit einer großen Vielfalt an Fahrzeugen bodenständig und
ausgesprochen stark präsent. Draußen auf dem Rundkurs war
an den drei Messetagen immer viel Verkehr. Oldtimer, so heißt
es in der Szene, sind nicht nur Ausstellungsstücke, sie müssen
auch noch fahren können. Im Fahrerlager herrschte an den
Messetagen geschäftiges Schrauben und Einstellen und auf
dem Rundkurs an den Messehallen gaben Fahrer beim „Vintage
Racing“ und bei den Motorrad-Sprints Gas. Beim Grand Prix der
Weltmeister drehten ehemalige Spitzenfahrer aus der Motorradszene, darunter der 18-fache Weltmeister Giacomo Agostini,
zur Freude der vielen Fans noch einmal ordentlich auf.
Das Konzept, speziell für Oldtimerspezialisten ausgedacht, mit
Verkauf, Fachinformation und einem großen Teilemarkt sowie
einem dynamischen Eventangebot ist das Erfolgsrezept der
Messe. Kunden, die sich einen Oldtimer zulegen möchten,
kommen auf ihre Kosten, die Szene selbst kommt zum Fach­
simpeln und hat einfach Spaß an alten Gefährten.
Airshow mit alten Maschinen
Text und Fotos: Messe Friedrichshafen
Die Diva Riva, Symbol für Reichtum und Luxus, sowie die
Amphibienfahrzeuge auf dem Messe-See sorgten für Spaß
und Eleganz auf dem Wasser. Alte Maschinen, unter anderem von den Flying Bulls, starteten täglich bei der Airshow.
Der „Mythos Porsche“ lebte in einer kompletten Messehalle
wieder auf, 80 Vorkriegsraritäten gab es bei Junghans Zeitreisen zu sehen, breite US-Schlitten standen im Foyer Ost
und verbreiteten amerikanisches Flair.
d er ad l e r 11/ 2015
Nächster Termin 2016
Die nächste Klassikwelt Bodensee findet von Freitag
bis Sonntag, 3. bis 5. Juni 2016 auf dem Messe­
gelände in Friedrichshafen statt. Weitere Infos unter
www.klassikwelt-bodensee.de und auch auf Facebook
www.facebook.com/KlassikweltBodensee
A l l gem eines 7
Bunte Tulpen
an Hollands Himmel …
Historische Schätze
Wir wollen keine Vorurteile schüren,
denn in den Niederlanden gibt es nicht
nur Blumen, sondern auch gute Segelflugmöglichkeiten. Vor allem, wenn
man grenznah fliegt und in den transponderlosen deutschen Luftraum eintauchen kann.
Ganz einfach ist die Fliegerei in den Niederlanden nicht: Transponderpflicht,
auch für Segelflug. Diesem Beispiel
braucht niemand zu folgen, und so engagierte sich das Königshaus persönlich
dafür, dass die Mitglieder der weltweit
größten Oldtimer-Segelflug-Vereinigung,
des Vintage Glider Clubs, dieses Jahr in
Terlet zu Gast sein konnten – auch ohne
diese Ausrüstung. Es gibt schließlich
auch keine VW Käfer mit Airbag-Nachrüstungspflicht.
Schon zum dritten Mal in der Geschichte
des 43 Jahre des Vintage Glider Clubs
trafen sich die Mitglieder zum gemeinsamen Fliegen mit ihren fliegenden Legenden dort. Neben den einheimischen
Flugzeugen mischten sich so insgesamt 300 Teilnehmer mit ihren 70 historischen Schätzen mit internationalen
Kennzeichen (von HB über I und OY, D
oder G) in die Thermik. Nach einer Woche in Venlo konnten die bunten Maschinen, unterbrochen von vier kühleren Tagen, dann wieder in der Zeit vom 27. Juli
8 Al lge m e ine s
bis 5. August in Terlet sechs schöne Flugtage nutzen.
Und dass Oldtimer voll auf der Höhe der
Zeit sind, zeigte ein erfolgreiches
„Crowdfunding“-Projekt: Viele Oldtimer­
freunde spendeten Geld, damit das einzige erhaltene Segelflugzeug „Scott
­Viking“ von seinem niederländischen
Sammler zurückgekauft und für das Gliding Heritage Center – dem englischen
Segelflugmuseum in Lasham – gespen-
det werden konnte. Eine Idee der niederländischen Familie van Aalst und zwei
Jahre Arbeit mit kontinuierlichem Werben für die Idee wurde so erstmals in der
Segelfluggeschichte Realität. Gelder
sammeln für ein neues Vereinsflugzeug,
das gab es schon oft – aber für ein Museumsflugzeug, das war neu. Das zeigt
auch die Einstellung der Oldtimerfreunde, sich gegenseitig zu helfen, wo es
geht. Dazu gab es während des Treffens
eine kleine Übergabe-Zeremonie.
Einzige erhaltene Scott Viking
der adler 11/ 2015
Ausblick auf die ersten Gäste
Der Vintage Glider Club mit weltweit
knapp 1.000 Mitgliedern lebt diese Gemeinschaft bei seinen vielen großen und
kleinen Treffen, der Liebe zu den alten
Flugzeugen mit Charakter und bleibt
über seine Verbandszeitschrift in Kontakt. Online gibt es bei Facebook eine
sehr aktive Gruppe des Vintage Glider
Clubs, in der sich Interessenten an Luftfahrthistorie und fliegenden Oldtimern
zusammenfinden.
Wer also seinen verstaubten Oldtimer in
guten Händen wissen möchte – bitte
sehr. Oder er erkennt, welchen ideellen
Schatz er hat, und packt es an: Was gibt
es Schöneres, als sein selbst hergerichtetes Traumflugzeug in der Luft zu haben.
Der Oldtimer dankt es mit Knarzen, Ächzen und traumhaftem Flugerlebnis, und
nicht mit Knacken eines Jogurtbechers.
Aber keine Sorge, die Kunststoff-Segelflugzeugfreunde finden im VGC inzwischen auch Aufnahme. So waren in
Terlet ein Phönix T und der Prototyp der
DG100 dabei.
2016 wird das Sommertreffen in Finnland stattfinden – das verspricht lange
Flüge mit frühmorgendlichen Starts,
denn die Oldies können auch schwache
Thermik nutzen.
Wer den Vintage Glider Club kennenlernen möchte, das geht online, aber viel
stilvoller offline – wie z. B. jedes Jahr auf
der Messe Aero in Friedrichshafen. Die
Vorbereitungen für 2016 laufen auch
hier bereits. Auf der Homepage www.
vintagegliderclub.org findet sich auch
eine Liste von Veranstaltungen unter
„Rallyes and Events“ – „Upcoming
events“.
Text und Fotos:
Peter Ocker
regionen
Region
7
Schwarzwald
Das Oldtimer-Fly-In
in Blumberg war ein
grosser Erfolg!
Am 5. und 6. September trafen sich rund
40 sehr interessante Flugzeuge aus der
Schweiz, Frankreich und Deutschland am
Sonderlandeplatz Blumberg. Zu sehen
waren Raritäten wie z. B. eine Klemm 35
mit Kabinenhaube, eine Bücker Jungmann mit Hirth-Motor, mehrere DO 27,
eine Beech Staggerwing, eine Morane
317, und, und ...
Unsere Freunde aus Ober-Mörlen mit ihrer
kompletten Mannschaft (Messer­
schmitt
d er ad l e r 11/ 2015
Bf 108, Focke-Wulf Stieglitz, Sokol, DO
27, Piaggio FW 149, Stearman und J3c)
landeten am Samstagnachmittag. Sie hatten das Fly-In auf dem Rückflug ihres Ausfluges ans Mittelmeer eingeplant. In
lockerer Segelfluglageratmosphäre konnten alte Bekanntschaften aufgefrischt und
neue gemacht werden.
Insbesondere haben wir uns auch darüber
gefreut, dass völlig unverhofft noch drei
weitere Do 27 dem Flugplatz die Ehre
­erwiesen. Vier dieser Vögel gleichzeitig an
einem Platz gibts ja nicht allzuoft zu
­s­ehen.
Bei kühlem, aber schönem Wetter war
der Samstag ein voller Erfolg, zahlreiche
Gäste aus Blumberg und Umgebung kamen und staunten nicht schlecht über all
die herrlichen Flugzeuge. Spät abends, in
geselliger Runde am Lagerfeuer, wurde
dann noch der ein oder andere Stiefel Bier
­getrunken, was doch bei einigen der Anwesenden Erinnerungen an längst vergangene Zeiten weckte.
Der Sonntag startete dann leider etwas
verregnet, sodass nur noch wenige Besucher zum Platz kamen, um die Maschinen
dann gegen Mittag wieder zu verabschieden.
Alles in allem war es ein tolles Wochen­
ende und mit etwas mehr Wetterglück
hätte Dirk Lohmann bestimmt noch mehr
­hochinteressante Flugzeuge am Platz vorstellen können.
Schauen wir mal, in zwei Jahren soll es ja
wieder so weit sein.
Text: Antonia Kölzer
A l l gemei nes /Regionen 9
luftsportjugend
Bundesjugendvergleichsfliegen 2015
Spannende Tage am Klippeneck
Feldbriefing vor dem ersten Wertungsdurchgang
Vom 17. bis 20. September 2015 fand
auf dem Segelfluggelände Klippeneck
das 31. Bundesjugendvergleichsfliegen
statt. Die Teilnehmer hatten sich bereits
im Vorfeld beim Landesjugendvergleichsfliegen in den einzelnen Bundesländern
qualifiziert. In Baden-Württemberg fand
das diesjährige Vergleichsfliegen in Sinsheim direkt im Anschluss an das Landesjugendlager statt.
Zwei Wochen später durften die drei Erstplatzierten aufs Klippeneck. Ab Donnerstag reisten nach und nach die 45 Piloten
mit 26 Flugzeugen und mehr als 130 Helfern an.
Nachdem die Teilnehmer ihre Zimmer bezogen bzw. Zelte aufgebaut hatten, was
viele aufgrund ihrer langen Anreise im
Dunkeln machen mussten, wartete ein
herzhaftes Abendessen in der Halle auf
sie.
Der nächste Morgen begann mit einem
ausgiebigen Frühstück, bei dem viele
zum ersten Mal Laugengebäck aßen. Anschließend ging es mit den Einweisungsstarts los. Die Ersten hatten dabei das
große Glück, einen unvergesslichen Blick
auf die von Wolken überzogene Schwäbische Alb zu werfen. Als der Regen am
Nachmittag einsetzte, der den Zeitplan
ein wenig durcheinander brachte, waren
alle froh, frühzeitig mit den Einweisungsstarts begonnen zu haben, sodass die
Teilnehmer alle ihre Starts absolvieren
10 L uf t spor t juge n d
und sogar im Anschluss noch Übungsflüge durchführen konnten.
Am Samstag wurde es dann ernst. Um 8
Uhr fand ein kurzes Feldbriefing statt, bei
dem noch einmal alle wichtigen Punkte
besprochen wurden. Danach ging es mit
den ersten Wertungsflügen los. Beim ersten Durchgang galt es, einen sauberen
Start und einen Kreiswechsel zu fliegen,
was von der „Start-Jury“ bewertet wurde, welche es sich auf einem kleinen Hügel mit großer Aussicht gemütlich gemacht hatte. Die Landeeinteilung sowie
ein Slip im Endteil mit anschließender
Ziel­landung wurde dann von der „LandeJury“ bewertet.
Die Wolken, die am Vortag noch für einen schönen Ausblick sorgten, machten
es den Piloten im zweiten Durchgang
nicht leicht, da die niedrige Basishöhe immer wieder zu Unterbrechungen führte.
Auch die unzähligen Regenschauer sorgten für Verzögerung und für viel Arbeit
bei den Helfern, da die Flugzeuge mehrmals wieder getrocknet werden mussten.
Da der Abend immer näher rückte war
bald klar, dass der dritte Durchgang, bei
dem Rollübungen gefordert waren, nicht
mehr stattfinden konnte. Deshalb war
der Wettbewerb schließlich nach der
hochgezogenen Fahrtkurve im zweiten
Durchgang beendet.
Nach den schwäbischen Spätzle am
Abend fand anschließend die Abschluss-
Siegerehrung der Bundesländer
party statt. Im Laufe des Abends wurden
dann einige Tische zusammengeklappt,
um Platz für eine Tanzfläche neben dem
DJ zu schaffen. Auf der Tanzfläche wurde
bis spät in die Nacht getanzt.
Die Siegerehrung fand am nächsten Morgen nach dem Frühstück statt. Nach einer
kurzen Ansprache und einem Dankeschön an alle, die diese Veranstaltung
überhaupt möglich gemacht hatten, an
alle Helfer sowie an die hervorragende
Küche wurden die einzelnen Platzierungen bekannt gegeben. In der Einzelwertung belegte Franziska Fuchs Platz 45,
Manuel Rupp Platz 39 und Marek Schiller
Platz 15, was Baden-Württemberg in der
Länderwertung nur für Platz 15 reichte.
Es war jedoch eine sehr schöne Zeit auf
dem Klippeneck und auch wenn wir es
nicht bis aufs Treppchen geschafft haben,
hatten wir viel Spaß und konnten viele
neue Freundschaften zu anderen Fliegern
und Vereinen schließen.
Text und Fotos: Marek Schiller
der adler 11/ 2015
„TOP GLIDE 2015”
BWLV-Jugendlager in Sinsheim
Gemeinschaft steht an oberster Stelle
Auch in diesem Jahr trafen sich 25 Jugendliche aus Baden-Württemberg zum
BWLV-Jugendlager in Sinsheim, um miteinander zu fliegen und ihre Ausbildung
zu beschleunigen.
Gastgeber war in bewährter Weise der
Flugsportring Kraichgau und wir konnten den dortigen Flugzeugpark von acht
Vereinsflugzeugen nutzen, mit zwei
ASK21, zwei Ka8 und vier Kunststoffeinsitzern war für jeden Ausbildungsstand
etwas dabei. Mit viel Einsatz betreuten
uns die Fluglehrer Benjamin Bauer,
Florian Meyer, Matthias Birkhold, Gerd
Weinelt und Tom Neudel. So konnten
auch in diesem JuLa wieder einige Flugschüler ihren ersten Alleinflug absolvieren: Jan Koch, Marian Munz, Kim Niklas
Tribusser, Leo Misselbeck und Hannes
Paulus.
Das Wetter war meistens gut, so schafften einige es, an manchen Tagen auch
mehrere Stunden in der Luft zu bleiben.
Der im Fluglager inbegriffene freie Ein-
tritt führte uns jeden Tag vor oder nach
dem Fliegen ins nahe gelegene Freibad.
Dies war vor allem an den heißen Tagen
eine tolle Erfrischung.
Natürlich kamen auch das gegenseitige
Kennenlernen und lustige Abende nicht
zu kurz.
Am ausbildungsfreien Wochenende
machten wir einen Ausflug zum Flugtag
in Walldorf. Wir konnten dort zwei
Kunstflugsegelflugzeuge
besichtigen
und auch in Aktion sehen. Außerdem
durfte jeder einmal in einer Extra 300
Probe sitzen. Es gab aber auch noch vieles mehr wie z. B. Kunstflug mit einer Yak
und etliche Modellflugzeuge.
Auch die zweite Woche bot etliche gute
Flugtage, sodass alle Teilnehmer in ihrer
Ausbildung große Schritte nach vorne
gemacht haben.
Viel zu schnell kam schon der Abschlussabend, bei dem wir mit den gesammelten Freigetränkekästen bis spät
in die Nacht das Ende des diesjährigen
Fluglagers feierten.
Unser ganz besonderer Dank gilt den genannten Fluglehrern, der gesamten Crew
vom Flugsportring Kraichgau, die uns
den Flugbetrieb ermöglichten oder bei
der Versorgung mitgeholfen haben, und
natürlich der JuLa-Leiterin Ines Weber.
Jan Koch und Kim Niklas Tribusser sind stolz auf ihren ersten Alleinflug
In der Mitte: Die Fluglehrer Florian Meyer und Benjamin Bauer
d er ad l e r 11/ 2015
Text und Fotos:
FSR Kraichgau
L ufts portj ugend 11
Muster
BWLV-Landesjugendvergleichsfliegen
Doppelsieg
für Sinsheimer Nachwuchspiloten
Das diesjährige Landesjugendvergleichsfliegen von Baden-Württemberg fand vom 4. bis 6. September 2015 auf dem Sonderlandeplatz im heimischen Sinsheim statt. Bei diesem Wettbewerb können Flugschüler ab erfolgreicher C-Prüfung sowie
Scheininhaber, die ihren Schein nicht länger als zwei Kalenderjahre besitzen, teilnehmen.
Der Wettbewerb besteht aus drei Wertungsflügen, in denen das
Können der Piloten unter Beweis gestellt wird. Start, Kreiswechsel, hochgezogene Fahrtkurve, Rollübung, Slip und Ziellandungen. Diese Flüge werden dann von einer Jury, bestehend aus
Fluglehrern, bewertet. Anreise war bereits am Freitag, um den
auswärtigen Fliegern mit Einweisungsstarts die Möglichkeit zu
bieten, sich mit dem Flugplatz vertraut zu machen. Am Samstagmorgen um 8 Uhr standen das Frühstück sowie das Aushallen
und Aufbauen der Segelflieger auf dem Programm. Das Ziel war
es, alle drei Starts der 15 Teilnehmer vor der herannahenden
Regenfront durchzuführen.
Nach einem kurzen Briefing durch die Fluglehrer ging der Wettbewerb mit dem ersten Start pünktlich um 9.30 Uhr los. Bei gutem Wetter und nach etwa zwei Stunden war der erste Durchgang geschafft. Es kam zu einem üblichen Zwischenbriefing, in
dem die Fluglehrer rückblickend die Piloten auf den nächsten
Durchgang einwiesen. Bereits während des zweiten Durchgangs
wurden die Bedingungen allmählich durch auffrischende Winde
erschwert. Dennoch ließen sich die Piloten nicht davon abschrecken und flogen meist ohne große Fehler ihre Platzrunden.
Zwischenzeitlich sorgte der Pilot der Antonov AN-2 vom Flugwerk Mannheim mit einem tiefen Überflug für eine tolle Einstimmung auf den Flugtag am 12. und 13. September 2015.
Nachdem auch der zweite Durchgang ebenfalls reibungslos lief,
wurde durch ein letztes Zwischenbriefing der dritte Durchgang
eingeleitet. Diesmal wurden die Bedingungen durch leichten
Nieselregen zusätzlich schwierig, aber trotzdem gut machbar für
alle Teilnehmer, sodass alle Starts ohne große Verzögerungen
durchgeführt werden konnten. Nach einem gelungenen Abschlussessen kam es am selben Abend noch zur Auswertung
und Siegerehrung. Mit großer Freude konnten gleich zwei Vereinsflieger den Doppelsieg für Sinsheim sichern. Auf dem ersten
Platz landete Manuel Rupp, den zweiten sicherte sich Franziska
12 L uf t spor t juge n d
Fuchs. Dritter wurde Marek Schiller vom LSV Roßfeld. Mit ihrem
Erfolg haben sie sich für das Bundesjugendvergleichsfliegen auf
dem Klippeneck vom 18. bis 20. September 2015 qualifiziert.
Ein großer Dank gilt allen freiwilligen Helfern und Mitgliedern
des Flugsportrings Kraichgau e.V. sowie dem Landesjugendleiter
Oliver Goller, die bei der Organisation und erfolgreichen Durchführung des Wettbewerbs mitgewirkt haben.
Text: Manuel Rupp (FSR Kraichgau)
Foto: Jakob Stoye (FSR Kraichgau)
Ergebnisse
Platz
Name
1
Manuel Rupp (FSR Kraichgau)
2
Franziska Fuchs (FSR Kraichgau)
3
Marek Schiller (LSV Roßfeld)
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der adler 11/ 2015
modellflug
Muster
Deutsche Meisterschaft im Modellkunstflug
Robin Trumpp zum 4. Mal Deutscher
­Meister in Folge und 5. im Weltcup!
erreichbaren Punktezahl deutscher Meister. Zweiter in der Gesamtwertung wurde Christian Nicklaß (Regensburg) vor
Robert Forster (Pfaffenhofen).
Mit dem Wettbewerb in Regensburg
geht im deutschen Modellkunstflug die
Ära eines großen Piloten zu Ende. Günter Ulsamer, der seit über 20 Jahren Mitglied des Deutschen National-Teams war,
konnte sich dafür nicht mehr qualifizieren und wurde in der Endabrechnung
fünften Robin Trumpp, Christian Nicklaß,
Robert Forster und Juniorpilot Andre
Bracht aus Harsewinkel bilden die .Nationalmannschaft für die im nächsten Jahr
in Untermünkheim ausgetragene Europameisterschaft.
Die Weltcupsaison ist nun auch vorüber.
Dank sehr guter Ergebnisse bei Internationalen Wettbewerben konnte Robin
sich den hervorragenden fünften Rang
unter über 200 Teilnehmern weltweit
­sichern.
Wir vom Modellflugclub Untermünkheim sind stolz auf die von Robin Trumpp
gezeigten Leistungen im Jahr 2015.
Robin Trumpp ist stolz auf den Titel
Am 19. und 20. September wurde in Regensburg der Endlauf zur Deutschen
Meisterschaft im Modellkunstflug ausgetragen. Vom MFC Untermünkheim ging
Robin Trumpp, der deutsche Meister von
2011/2012 und 2013 an den Start. Seine
Ausgangslage war äußerst vielversprechend, da er bereits den ersten Wettbewerb Ende August in Kaltenkirchen/
Schleswig-Holstein klar für sich entscheiden konnte.
Am Samstag musste der Beginn des
Wettbewerbes wegen starken Nebels
ständig verschoben werden. Als der Nebel sich dann endlich verzog, herrschten
perfekte Flugbedingungen, spätsommerliches, mildes Wetter und kaum Wind.
Am Samstag wurde das nicht so anspruchsvolle Vorrundenprogramm zweimal geflogen. Robin legte gleich richtig
los und gewann beide Flüge sehr souverän vor der Konkurrenz, vor allem aus
Bayern. Am Abend wurde dann erstmals
außerhalb der Wertung zur deutschen
Meisterschaft eine „Unbekannte Trophy“ ausgeflogen. Diese Wertung bestand aus einem vorher nicht bekannten,
sehr schwierigen Flugprogramm. Diesen
d er ad l e r 11/ 2015
Pokal hat Robin locker mit über 100
Punkten Vorsprung gewonnen.
Somit hatte Robin am Samstagabend ein
beruhigendes Punktepolster für die abschließenden drei Flüge am Sonntag.
Am Sonntag startete der Wettbewerb
zum Aufwärmen mit dem Vorrundenprogramm. Robin fliegt sehr gut und
kann auch den dritten Durchgang für
sich entscheiden. Achtung, der Lokalmatador Christian Nicklaß aus Regensburg
liegt bei diesem Flug nur wenige Punkte
hinter Robin. Die Entscheidung muss das
Finale der sieben bestplatzierten Piloten
bringen. Im Finale muss zweimal ein
deutlich schwereres Programm geflogen
werden. Robin lässt beim ersten Flug keine Zweifel aufkommen, wer Chef im
Ring ist und gewinnt den Flug wiederum
knapp vor Nicklaß!! Damit ist Robin bereits vor dem letzten Durchgang der Titel
des deutschen Meisters nicht mehr zu
nehmen, denn ein Durchgang kann gestrichen werden.
Den letzten, belanglosen fünften Durchgang entscheidet Robin auch noch für
sich und wird mit der absolut höchsten
Text und Fotos:
Holger Küstner
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M odellf lug 13
ballonsport
Lorraine Mondial
Air Ballons in Metz
Auf den Spuren
des Ballonpioniers
An Ende gab es strahlende Gesichter und hochzufriedene Teilnehmer
Die Chambley Air Force Base, ein ehemaliger amerikanischer Luftwaffenstützpunkt im Herzen des Naturparks Lothringen, ist alle zwei Jahre Startplatz für das
weltgrößte Ballonfestival „Lorraine Mondial Air Ballons”. 1.127 Ballonpiloten aus
47 Nationen trafen sich auf Einladung
des UrUrenkels von Pilâtre de Rozier,
dem ersten Ballonfahrer, zum sportlichen
Wettkampf. Unter den Teilnehmern sind
bekannte Namen wie Bertrand Piccard.
Der BWLV-Präsidialrat Hansjörg Jung war
zum zehnten Mal als Berichterstatter für
die Fachpresse vor Ort und berichtet im
Folgenden über die Veranstaltung.
Gestartet wird morgens und abends um
7 Uhr. Ein ausführliches Briefing mit Wetterinformationen in französischer und
englischer Sprache geht voraus. Sport­
direktor Thierry Villey (69) leitete mit seinem Team die Veranstaltung souverän.
Eine derart große Veranstaltung sicher
abzuwickeln, setzt viel Erfahrung voraus.
Zwei Zwischenfälle gab es dennoch: Ein
14 Ba llonspor t
britischer Pilot berührte mit dem Ballon
eine Hochspannungsleitung und ein
­Segelkunstflugpilot rettete sich mit dem
Fallschirm, als bei böigem Wetter die
Tragfläche seines Seglers Pilatus B4
brach.
Noch wichtiger als der Sportdirektor ist
der Meteorologe für das Gelingen der
Veranstaltung. Seine Vorhersagen in
Windstärke und -richtung in den verschiedenen Höhen inklusive der Böen-Intensität sowie der Niederschlagsneigung
sind entscheidend, ob gestartet wird
oder nicht. Die Wetterberatung lag in
den Händen von Claude Sales aus Luxemburg, der Joseph Mazoire (90) in dieser Funktion ablöste.
Das diesjährige Festival war im langjährigen Durchschnitt wettermäßig als
schlecht anzusehen. Denn es waren nur
acht von 19 möglichen Fahrten durchführbar – damit lag man unter dem Jahresdurchschnitt von 14 Fahrten. Da auf-
grund der Großwetterlage Nordwind
vorherrschte, ging es meist in südliche
Richtung in schon bekanntes Gelände
vom Vortag. Im Gegensatz zur Veranstaltung im vergangenen Jahr standen dieses Mal durch die frühe Getreideernte
genügend Stoppeläcker als Landefelder
zur Verfügung.
Wenn es das Wetter zulässt, werden
Wettbewerbsaufgaben gestellt. Es liegen
Zielkreuze in einigen Kilometern vom
Startplatz aus. Es erfordert das Geschick
des Piloten, durch die Höhenauswahl
und Nutzung der verschiedenen Windströmungen möglichst genau die Zielkreuze zu treffen. Durch „Markerabwürfe“ (dies sind handbreite Stoffstreifen,
mit etwas Sand gefüllt) wird dokumentiert, wie nahe der Pilot dem Ziel gekommen ist. Abwürfe mit wenigen Zentimetern Ablage sind die Regel. Sylvia Meinl
aus Sindelfingen belegte mit Platz neun
einen achtbaren Rang.
der adler 11/ 2015
Es waren originelle
Ballone in jeglicher
Form zu bestaunen
Auch veritable Luftschlösser gab es zu bewundern
Neuer Weltrekord:
„La Grande Ligne”
„Start in einer Linie“ auf der drei Kilometer langen Lande- und Zurollbahn: Genau 433 Ballone standen dicht gedrängt
und hoben nacheinander ab, ein wahrhaft schönes Bild – das war ein neuer
notariell beglaubigter Weltrekord. Damit
ist der alte Rekord von 2013 mit 391 Ballonen eingestellt.
„Er fühle sich hier zuhause“, betonte der
bekannte Pilot Bertrand Piccard in einem
Interview, der derzeit mit seinem Elektroflugzeug „Solar Impulse 2“ um die
Welt fliegt. Er hatte seine Weltumrundung unterbrochen, da sein Flugzeug
auf Hawaii wegen Batterieschaden festsitzt, und war mit seinem Heißluftballon
zum Ballontreffen nach Chambley gekommen. Er liebe Lothringen, sagte er –
eine wunderschöne Region mit einer
schweren Vergangenheit, in der in zwei
Jahrhunderten drei Kriege das Land zerstört haben und nun Piloten aus aller
Welt zum friedlichen Ballontreffen zusammenkommen.
Ballonfahren ist nichts für Langschläfer,
denn um 4 Uhr klingelt der Wecker im
Hotel in Metz. Anschließend steht eine
30-minütige Fahrt auf den Startplatz an,
wo um 6 Uhr das Briefing beginnt. Ballonstart ist um 7 Uhr. Nach dem Ballonfahren und der Rückkehr zum Startplatz:
Gas tanken und Rückfahrt ins Hotel.
Nachmittags ein kleines Schläfchen,
dann um 16 Uhr Fahrt zum Startplatz,
wo um 18 Uhr das Briefing für den
Abendstart stattfindet. Ballonstart zwischen 19 und 20 Uhr. Gas-Tanken nach
Rückkehr gegen 22 Uhr. Ankunft im Hod er ad l e r 11/ 2015
tel 23.30 Uhr, dann schnell einschlafen,
denn um 4 Uhr klingelt wieder der
Wecker und das Prozedere beginnt von
vorn – elf Tage lang, wenn das Wetter
schön ist.
Dass es die Balloncrews mitunter zu eilig
haben, zum Startplatz zu kommen, hat
sich inzwischen herumgesprochen. Das
koreanische Ballonteam schaffte es, bis
zur letzten Veranstaltung an zehn Tagen
64 Geschwindigkeitsstrafzettel anzusammeln. Da stellt sich die Frage, ob es
in Korea keine Blitzer gibt.
Einige Fakten zur Historie
Vor 1940 gehörte der damals kleine
Flugplatz zur Maginot-Linie ohne große
Bedeutung. Als amerikanische Luftwaffenbasis war er von 1953 bis 1967 fliegerisch in Benutzung. Die US F-86-Jets
­waren mit Nuklearwaffen bestückt. USMajor General Michael Collins, einer der
drei Astronauten der Apollo-XI-Mission,
heiratete in der Kirche auf der Air Base.
Diese Kapelle steht heute noch, alle anderen Militär-Gebäude wurden inzwischen abgerissen.
Mit 400.000 Zuschauern zählt die Veranstaltung zu einer der bedeutendsten
Kaufkraftzuflüsse der Region. Kostenloses Parken und freier Eintritt haben die
Beliebtheit dieses Festivals in den vergangenen Jahren zusätzlich gesteigert.
Videos zu der Veranstaltung
gibt es im Internet unter
www.pilatre-de-rozier.com und
www.leuropevueduciel.com
Text und Fotos: Hansjörg Jung
Der frühe Vogel fängt den Wurm – das gilt
für alle Ballonfahrer, besonders aber für
diesen hier
Die Ergebnisse des
Lorraine Mondial
Air Ballons 2015
Name
Punkte
Benjamin Eimers (D)
1.898
Stéfane Ponge (FR)
1.811
Gregory Andrew (UK)
1.805
François Treuil (FR)
1.790
John Russon (UK)
1.765
Wlodzimierz Klosek (PL)
1.704
Roderick Baker (UK)
1.655
Christian Koziel (FR)
1.652
Sylvia Meinl (D)
1.631
Bruno Parey (FR)
1.605
Bal l onspor t 15
50-jähriges Jubiläum
Gasballon
über den Dächern Prags
Fahrt über die Vltava
Als Höhepunkt im Programm des 50-jährigen Jubiläums organisierte der Prager Ballonklub einen Start mit Gasballonen mit den
Bitterfelder und Stuttgarter Ballonfahrern.
Die Verbindung zwischen der Ballonsportgruppe Stuttgart und
dem Balonklubu Praha reicht in die sechziger Jahre des letzten
Jahrhunderts zurück. Bereits damals starteten Stuttgarter Ballonfahrer in Prag. Diese gemeinsamen Aktivitäten fanden jedoch mit dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts
1968 ein jähes Ende. Auch mehrere Mitglieder des Prager Ballonklubs flüchteten aus der damaligen Tschechoslowakisch Sozialistischen Republik (CSSR). Zwei davon, Zdenka und Pavel
Hora ließen sich im Stuttgarter Raum nieder und fanden in der
Ballonsportgruppe Stuttgart e.V. eine neue ballonfahrerische
Heimat.
Ihr Sohn Tomas Hora gehört heute zu den aktivsten Piloten und
hat auch die Teilnahme am Gasballonstart jetzt in Prag organisiert und den Gasballon »Stuttgarter Hofbräu« gefahren. Weiter nahm noch der Bitterfelder Verein für Luftfahrt e.V. mit
­seinem Linde-Gasballon teil. Im Gegensatz zu anderen sozialistischen Staaten war es den Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik nicht erlaubt, den Ballonsport auszuüben. So
konnte der 1909 erstmals gegründete Bitterfelder Verein erst
1990 wieder gegründet werden und Fluglehrer der Ballonsportgruppe Stuttgart beteiligten sich an der Ausbildung der ersten
Bitterfelder Piloten. So lag es nahe, diesen Start gemeinsam mit
den Bitterfelder Ballonfreunden durchzuführen.
16 Ba llonspor t
Tomas Hora richtet die Leinen
Leider gibt es in der Tschechischen Republik heute weder einen
Gasballon noch feste Startmöglichkeiten mit Gasversorgung für
Gasballone. So sind Gasballonstarts in Prag äußerst selten und
finden nur alle Jubeljahre statt.
Der Start der beiden Ballone erfolgte am Samstag, 12. September 2015, nachmittags in der Nähe des Moldauufers. Aus Flug­
sicherungsgründen mussten die beiden Ballone nach dem Start
auf 2000 Meter steigen und fuhren in dieser Höhe in knapp vier
Stunden circa 70 Kilometer Richtung ONO. Die beiden Ballone
landeten zum Sonnenuntergang gemeinsam auf einer Wiese.
der adler 11/ 2015
Aufrüsten in Sichtweite des
Prager Veitsdoms
Die beiden Ballone haben abgehoben und steigen in den blauen
Himmel
Zum Programm der Prager Ballonfiesta zum Fünfzigsten gehörten ein Vortrag über die Geschichte des Vereins im Museum der
Kreuzritter an der Karlsbrücke, eine Bootstour auf der Moldau
und natürlich der Start von Heißluftballonen.
Text: Volker Löschhorn
Fotos: Hora Zdenka
EM-HeiSSluftballonfahrt
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Sven Göhler ist
­Vizemeister
Bei der 19th FAI European Hot Air Balloon Championship in
Ungarn vom 11. bis 18. August errang Sven Göhler die Silbermedaille. 96 Ballonpiloten traten bei 20 Aufgaben gegenein­
ander an.
Mehr Infos dazu gibt es unter http://­deballoons.com/
results-of-the-europeans-2015
Text: DAeC
d er ad l e r 11/ 2015
Bal l onspor t 17
Rekordversuch
55 Modellheissluftballone erheben
sich gleichzeitig in die Luft
Kurz vor dem Start in der Linachtalsperre
Merkwürdige Aktivitäten in der Dunkelheit des frühen Samstagmorgens: Autos befahren den Wirtschaftsweg zum Fuß der
­Linachtalsperre bei Vöhrenbach im Schwarzwald, Parkflächen
für Besucher und Piloten sind dort ausgewiesen, eine Lautsprecheranlage ist aufgebaut. Feuerwehr und Rotes Kreuz stehen
bereit. Um 6 Uhr ist alles noch in tiefer Dunkelheit. Dennoch
sind alle Anwesenden munter und fröhlich, denn vor dem Einsetzen der Thermik, das für etwa 8.30 bis 9.00 Uhr prognostiziert wurde, soll eine bisher weltweit einmalige Aktion stattfinden: die größte Anzahl von Modellheißluftballonen soll sich
gleichzeitig in die Luft erheben und für eine gewisse Zeit
­schweben.
Modellheißluftballone sind möglichst naturgetreue Nachbildungen grosser Heißluftballone. Auch sie bestehen aus einem Korbunterbau, der die Gasversorgung beinhaltet, einer Stoffhülle
und einer Brenneranlage zum Erwärmen der Hüllenluft, die für
den Auftrieb der gesamten Konstruktion sorgt. Von ihren großen Vorbildern unterscheiden sie sich in der Größe und der Tatsache, dass der Pilot vom Boden aus mit einer Funkfernsteuerung den Ballon steuert.
Am Wochenende 26./27. September 2015 fand zum 30. Mal
das „Internationale Brigachtaler Modellballontreffen“ statt.
Und zur Feier dieses Jubiläums haben sich Richard Bölling, der
Veranstalter, und Wolfgang Stötzner, ein sehr rühriger Modellballöner, etwas Besonderes einfallen lassen: einen Eintrag in das
Guinness-Buch der Rekorde. Für mehr als fünf Minuten sollen
sich mindestens 50 Heißluftballone in die Luft erheben. Bei der
18 Ba llonspor t
Vorbereitung für diesen Event wurden Bölling und Stötzner
durch die Brüder Schmiauke unterstützt, die weltweit als
Modell­ballonbauer und -fahrer bekannt sind.
Die Guiness-Organisation hat strikte Regeln für das Durchführen von Rekordversuchen aufgestellt. Der Ablauf ist genau beschrieben, es müssen Zeugen benannt werden und Zeiten sind
einzuhalten. Alles muss penibel dokumentiert und belegt werden. Aber dank der Fachkunde der Sportzeugen sowie der Disziplin der teilnehmenden Piloten hat alles bestens geklappt.
„Mit 55 Modellheißluftballonen haben wir unser eigenes Ziel
übertroffen und werden ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Darüber bin ich sehr glücklich und danke allen an
dieser bislang weltweit einmaligen Aktion Beteiligten!” so
Wolfgang Stötzner, der Initiator dieses Rekords.
Guinness hatte mindestens 50 Ballone und fünf Minuten
Schwebezeit gefordert – am Ende waren es 55 Modelle, die sich
für fast eine Viertelstunde in die Luft erhoben. Imposant der
Teppich bunter Farben im Tal, der beim Blick von der Staumauer
zu erkennen war. Ganz besonders beeindruckend war die Perspektive am Boden: Unter den farbigen Hüllen fühlte man sich
wie in einem Wald oder einer Allee aus Ballonen.
Nach der formellen Anerkennung des Rekordversuchs durch die
Guinness-Organisation wird er dann – vermutlich bebildert – in
der 2016-Ausgabe des Guinness-Buchs der Rekorde aufgelistet
werden.
Text und Foto: Christian Schulz
der adler 11/ 2015
Leserdialog
Muster
Klarstellung zum letzten Leitartikel
Die adler-Leser sind aufmerksam: Sie haben natürlich bemerkt, dass meine Aussage zum VFR-Verkehr im Luftraum B so nicht
richtig war, wie sie da stand. Dafür, dass ich darauf aufmerksam gemacht wurde, bedanke ich mich ausdrücklich!
Hier nun die Klarstellung/Richtigstellung: Im LR B wird aller Verkehr gestaffelt, auch VFR-Verkehr. Das funktioniert jedoch nur
solange der VFR-Verkehr sich auch staffeln lässt. Und das wird – zumindest bei Ballonen – mangels Steuerbarkeit schwierig. Ein
Motorflieger, der den Sprechfunk und sein Flugzeug beherrscht (Höhe, Kurs und Geschwindigkeit halten kann), hat natürlich
gute Chancen auf eine Einflugerlaubnis. Einen Rechtsanspruch darauf hat er allerdings nicht und sollte dies bei seiner Flug­
planung entsprechend berücksichtigen!
Kurze Bemerkungen zum Artikel „Gefährlicher Abwind bei Schauertätigkeit” von Herrn Dr. Klaus Rohrberg in der Rubrik: „Tipps
für Segelflieger“ („adler“ September 2015)
• Ich finde es sehr gut, dass Herr Dr. Rohrberg auf die Gefahren starker Abwinde bei Niederschlag aufmerksam macht.
• In Gefahr geraten bei starken Abwinden natürlich nicht nur Segelflieger, sondern insbesondere auch Ballonfahrer, Gleitschirmund Drachenflieger.
• Große Regentropfen mit einem Durchmesser von 5 bis 6 Millimetern erreichen immerhin Fallgeschwindigkeiten von 9 Meter pro
Sekunde. Das sind Sinkgeschwindigkeiten, die man bei einem starken Schauer durchaus erwarten muss.
• Bis in jüngste Zeit glaubte man, dass Regentropfen mit Durchmessern über 5 bis 6 Millimetern „zerfetzen“, es also keine größeren gibt. Das stimmt nach neueren Erkenntnissen jedoch nicht, man hat Regentropfen mit Durchmessern von bis zu 9 Millimetern
fotografiert. Diese Tropfen erreichen noch größere Sinkgeschwindigkeiten, etwa 10 Meter pro Sekunde.
• Überraschend waren außerdem Messungen, die zeigten, dass kleinere Tropfen viel schneller fielen als theoretisch berechnet.
Offenbar liegt das daran, dass viele der kleinen Tropfen aus „zerfetzten“ großen Tropfen entstehen und zunächst die Geschwindigkeit der großen Tropfen „mitnehmen“.
• Noch kritischer wird es, wenn Hagel im Spiel ist und das ist bei Starkregen sogar oft der Fall. Ein Hagelkorn von 2 Zentimetern
Durchmesser erreicht immerhin eine Sinkgeschwindigkeit von 20 Meter pro Sekunde. Selbst wenn die Hagelkörner vollständig
abschmelzen, werden diese Tropfen zunächst schneller fallen als Regentropfen gleicher Größe, weil sie die größere Geschwindigkeit der Hagelkörner „mitnehmen“.
• Da Regen nie als „idealer“ Regen mit nur einem Tropfendurchmesser auftritt, sondern aus einem großen Tropfenspektrum mit
verschiedenen Durchmessern besteht, sind die Abschätzungen für das Sinken von Herrn Dr. Rohrberg durchaus ernst zu nehmen.
Diese Werte sind aber bestimmt nicht das untere Limit, ich bin sicher, sie werden häufig überschritten.
• Nun zwei Tipps vom Wetterfrosch:
• Fliege niemals zu dicht an einen CB heran, denn Starkregen (oder stärkerer Regen) kann nur aus einem CB fallen und ein CB birgt
ja noch viel mehr Gefahren als „nur“ das Sinken im Niederschlag. Er „sorgt“ außerdem für Turbulenz, Blitzschlag, Vereisung
und ggf. Hagelschlag. Wenn man bedenkt, dass Blitze von Wolke zu Wolke länger als 10 Kilometern lang sein können, kann
man auch leicht „berechnen”, welchen Abstand man von einem CB einhalten sollte.
• Jeder Flieger und Ballonfahrer sollte sich intensiv und professionell mit Wolkenbeobachtung befassen, dann wird er solche Risiken
sicher vermeiden können.
Dr. Manfred Reiber (www.drmreiber.de)
DAeC News
FAI-Sportlizenzen 2016
Luftsportler, die an internationalen Meisterschaften teilnehmen
möchten oder Rekordversuche planen, brauchen eine FAI-Sportlizenz. Dieser Nachweis kann in der DAeC-Bundesgeschäftsstelle
beantragt werden. Die neuen Lizenzen sind ab Antragstellung bis
zum 31. Dezember 2016 gültig. Die Nachweise werden an Luft­
sportler in DAeC-Verbänden abgegeben. Die Gebühr beträgt
18 Euro.
Die FAI-Sportlizenz dient als Nachweis für die Mitgliedschaft in
einem nationalen Aeroclub. Spezielle sportliche Voraussetzungen
müssen dafür nicht erfüllt werden. Das Formular für den Antrag
liegt im Downloadbereich auf der DAeC-Website. Bitte ausschließlich diesen neuen Vordruck verwenden, alte Formulare
können nicht mehr bearbeitet werden.
Mit einer Kopie des Ausweises seines Mitgliedsverbandes kann
der Sportler das ausgefüllte Formular direkt an die Bundesged er ad l e r 11/ 2015
schäftsstelle schicken. Ohne Ausweis muss der Antrag beim zuständigen Mitgliedsverband eingereicht werden. Von dort gelangt der Antrag in die Bundesgeschäftsstelle des DAeC. Die
Lizenz wird ausgestellt und direkt an den Antragsteller geschickt.
Üblicherweise dauert die Bearbeitung in der BGSt eine Woche. Es
wird daher um eine rechtzeitige Beantragung gebeten.
Die Gebühr kann per Einzugsermächtigung bezahlt oder nach
Erhalt der Rechnung überwiesen werden. Bitte beachten: Bei
Zahlungsverkehr per Einzugsermächtigung sind IBAN und BIC immer mit anzugeben. Die FAI-Sportlizenzen ersetzen nicht die gesetzlich verlangten Berechtigungen.
Text: DAeC News
Informationen:
Brit Liersch, Tel.: 0531 23540-41, [email protected]
L es erdi al og/D A eC New s 19
motorflug/UL
Deutsche Meisterschaft im Modellkunstflug
13. FAI European MicrolighT
­Championships beendet
Mit einem beachtlichen 4. Platz in der
Doppelsitzer-Trike-Klasse sind die 13. FAI
Europameisterschaften der Ultraleichtflieger auf dem Flugplatz Kruszyn bei
Wloclawek in Polen zu Ende gegangen.
Die beiden BWLV-Mitglieder Axel Frey
und Helmut Kreiselmeier mit ihrem Eagl­Trike konnten sich in einem starken Feld
von insgesamt 14 Piloten ganz knapp an
einen Medaillenplatz heranarbeiten. Bei
den Dreiachsern schaffte es Reinhold
Rieger mit seiner Frau Ruth in ihrer C 42
in einem starken Feld auf den 10. Platz.
Ulrich Nübling mit seinem Dreiachs-Einsitzer war leider der einzige Teilnehmer in
dieser Klasse. Sie konnte deshalb natürlich nicht gewertet werden. Ein weiteres
deutsches Trike-Team hatte mehr als
Pech. Nach Motorproblemen in der Startphase kam es zum Strömungsabriss und
harten Aufschlag. Beide Insassen wurden
mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus
gebracht. Bei der Nationenwertung kam
Polen auf Platz 1, gefolgt von Tschechien
und Russland. Insgesamt beteiligten sich
aus elf Nationen 40 Ultraleichtflugzeuge,
darunter auch fünf Tragschrauber an der
Europameisterschaft vom 13. bis 21. August.
Frey und Kreiselmeier von der Fliegergruppe Grabenstetten hatten sich zuvor
bei der 26. Deutschen UL-Meisterschaft
im nordrhein-westfälischen Weilerswist
20 Mot or f lug/ U L
für den internationalen Wettbewerb
qualifiziert. Mit großem Enthusiasmus
hatten sie sich auf den Wettkampf in Polen vorbereitet. Austragungsort war der
Flugplatz Kruszyn bei Wloclawek, auf
halber Strecke zwischen Warschau und
Danzig. Dieser große Grasplatz ist zu
normalen Zeiten die Heimat einer sehr
aktiven Fallschirmspringerschule, aber
auch die Segelflieger starten hier zu ihren
Schulungs- und Überlandflügen. Ein
Löschhubschrauber ist ebenfalls dort stationiert. Auf internationale FAI-Meisterschaften ist der Platz ebenfalls gut eingestellt. Ballonfahrer, Hubschrauber und
selbst die Modellflieger aus Europa und
der Welt waren dort schon zu Gast.
Bei einer internationalen Meisterschaft
für Ultraleichtflieger gehen traditionell
die drei klassischen Arten an den Start:
aerodynamische ULs, Trikes und Tragschrauber. Die Aufgaben sind für alle
gleich: Navigation, Präzision und Wirtschaftlichkeit. Bei den manchmal nur
zum Teil vorgegebenen Kursen muss immer auch die Geschwindigkeit über
Grund für einzelne Streckenabschnitte
angegeben werden. Bei dem strammen
Wind, der während der ganzen Woche
herrschte, ist die Einhaltung der Groundspeed dann nicht immer einfach. Außerdem müssen bei den Navigationsflügen
bestimmte Bodenmerkmale entdeckt
und in der Karte markiert werden, die
den Besatzungen auf einem Fotobogen
mitgegeben werden. Und schließlich
wird die Aufgabe noch dadurch verschärft, dass für die Vorbereitung nur
eine Stunde Zeit gewährt wird und elektronische Hilfsmittel verboten sind. Die
Flugstrecke wird mithilfe eines kleinen
GPS-Trackers aufgezeichent und legt
gnadenlos offen, wo und wann man
vom rechten Weg abgekommen ist und
ob man die Geschwindigkeitsvorgaben
eingehalten hat.
Zu den Präzisionsaufgaben gehört auch
die Ziellandung im 100-Meter-Deck mit
abgestelltem Triebwerk. Was einem gestandenen Motorflieger wahrscheinlich
die Haare zu Berge stehen lässt, ist für
die ULer ohnehin ein Teil der Ausbildung
(wenn auch nicht mit dieser kleinen Landefläche. Wer seine Start- und Steigleistung gut einschätzen kann, konnte auch
beim Start über ein Flatterband in einem
Meter Höhe punkten. Hier zählt die Entfernung, die der Pilot für den Beginn seines Startlaufs benutzt. Fast alle gingen
auf Nummer sicher und kamen dem Flatterband nicht sonderlich nahe.
Bei den Wirtschaftlichkeitsaufgaben
sollten die Besatzungen die Leistungsund Verbrauchsdaten ihrer Flieger sehr
gut kennen. Meistens muss zunächst
eine Teilstrecke so schnell wie möglich
der adler 11/ 2015
durchflogen werden, danach sollte der
Flug dann so weit wie möglich gehen.
Das alles bei den Doppelsitzern mit 10
Kilogramm Sprit. Die gleiche Menge gab
es auch nur für den reinen Thermik-Flug.
Wer am längsten in der Luft bleibt, hat
diese Aufgabe gewonnen. Dabei zeigt
sich, wer vom Segel- oder Drachenfliegen kommt – und wer einen leistungsfähigen Gleiter hat. Bei den Dreiachsern
lag die längste Flugzeit mit dieser kleinen
Menge Benzin bei 5:55 Stunden, bei den
doppelsitzigen Trikes bei 3:41 Stunden.
Frey/Kreisel­meier hatten mit 3:23 Stunden die drittbeste Zeit.
Trotzdem fehlten den beiden am Ende
nur 123 Punkte auf einen Medaillenplatz. Hier lagen die ausgebuffteren
­Polen, Ungarn und Tschechen in dieser
Klasse vorne.
Trotzdem waren die beiden glücklich, so
erfolgreich gegenüber der starken Konkurrenz abgeschnitten zu haben. Beim
nächsten Mal, wenn es 2016 um die
Weltmeisterschaft der UL-Flieger in
Großbritannien geht, wollen sie mit
­ihrem Eagle-Trike auf jeden Fall wieder
dabei sein.
Text und Fotos:
Wolfgang Lintl
ergebnisse
Platz
Name
Flieger
Punkte
Trikes, doppelsitzig
4
Axel Frey/Helmut Kreiselmeier
Eagle
4.882
13
Alfons Feldmeier/Stephan Wanner
Enduro
1.104
Dreiachser, einsitzig (keine gültige Klasse)
Ulrich Nübling
Moskito
Dreiachser, doppelsitzig
10
Reinhold Rieger/Ruth Hahn-Rieger
C 42
3.534
Axel Frey (3.v.l.) und Alfons Feldmeier (3.v. r) mit der
deutschen Nationalmannschaft vor der Siegerehrung
Über 40 UL-Flugzeuge aus ganz Europa waren zur EM nach Wloclawek/Polen gekommen
d er ad l e r 11/ 2015
M otorfl ug/ UL 21
Muster
segelflug
OLC Glider Race auf der Wasserkuppe
Das Talent bleibt
in der Familie
Der spätere Sieger Simon Schröder lässt das Wasser an seinem Flugzeug ab
Bei guten Wetterbedingungen fand vom 1. bis 8. August das
zweite OLC Glider Race auf der Wasserkuppe statt. Selbst auf
950 Metern sprach man von echten Hitzerennen, Temperaturen
um 30 Grad waren die Regel. Insgesamt 16 Teilnehmer erlebten
in der Rhön von akkurater Blauthermik bis zur hochreichenden
Wolkenthermik allerhand Abwechslung in Sachen Wetter. Die
Hitzephase endete mit einem furiosen Luftrennen am 7. August
beim sechsten Wertungsflug. Es herrschten Basishöhen von über
3.000 Meter sowie satte Steigwerte von über fünf Meter vor. Das
Wort „Bitterwasser“ machte an diesem Tag immer wieder die
Runde.
Mit Simon Schröder brachte das OLC Glider Race einen Überflieger hervor. Im Familienduell mit Vater Robert behielt der Junior
nach sechs Rennen die Oberhand und errang mit 48 Punkten den
überzeugenden Sieg. Der 18-Jährige vom SFV Bad Wörishofen
erflog vier Tagessiege sowie einmal Tagesplatz zwei. Er zählt für
Experten zu den talentiertesten Nachwuchspiloten, die der deutsche Segelflug derzeit aufzubieten hat. Nur Jan Hertrich schaffte
es am 5. August mit einem Tagessieg, die Dominanz der Schröders auf dem Siegerpodest zu unterbrechen.
Den schnellsten Flug des OLC Glider Race schaffte Robert Schröder mit 134,89 Stundenkilometern über eine Distanz von 235,72
Kilometern. Das hohe Niveau der Piloten zeigte der Zieleinlauf: So
war Sebastian Nägel als Tagesfünfter noch mit 134,15 Stundenkilometern dabei. Hautenge Zielankünfte gab es immer wieder,
Fehler durfte man sich in diesem Spitzenfeld keine erlauben.
Während bei konventionellen Wettbewerben Verspätungen bis
zu einer Minute nur mit minimalem Punktabzug bestraft werden,
konnte beim OLC Glider Race ein Kreis oder Schlenker zu viel
bereits eine Null-Punkte-Wertung bringen. Im normalen Wettbewerb bringt eine Außenlandung an guten Tagen herbe, nahezu
22 S e ge lf lug
nicht mehr gut zu machende Punktverluste. Mit der Grand-PrixFormel aber kann man einen Null-Punkte-Tag eher verschmerzen
und hat immer noch Chancen, tags darauf wieder mitzumischen.
Robert Schröder (Gesamtplatz zwei) ist schon mehrere Weltmeisterschaften mitgeflogen und kennt die Segelflugszene ausgezeichnet. Die Wasserkuppe war fliegerisches Neuland für ihn und
seine Erwartungen an das Glider Race wurden klar erfüllt. Angetan war Schröder Senior von der perfekten Organisation der Fliegerschule Wasserkuppe. „Hier habe ich die besten Endanflüge
meines Fliegerlebens absolviert“, schilderte er seine Eindrücke –
und das, obwohl Robert Schröder bereits dreimal bei einem
Grand Prix mitgeflogen ist, mithin also bereits viel Erfahrung bei
solchen Rennen gesammelt hat. Für ihn ist des OLC Glider Race
„wie zugeschnitten auf die Wasserkuppe“. Dazu trug für ihn
auch das große Zuschauerinteresse bei.
Die Aufgaben lagen zwischen 156,43 und 312,6 Kilometern. Der
Organisator Reiner Rose hatte hierbei so ausgeschrieben, dass die
einzelnen Piloten für ihre Vereine in der Segelflug-Bundesliga
punkten konnten. Ansonsten wurde die Wasserkuppe als Wende
mit eingebaut, wo Frank Thies und Bernd Vogt abwechselnd für
die Zuschauer das Renngeschehen kommentierten. Teilweise
konnte man spektakuläre Kämpfe ums Obenbleiben beobachten.
So rettete sich der Gewinner des ersten OLC Glider Race, Christof
Geißler, einmal im Tiefparterre über dem Gersfelder Schwimmbad
vor der Außenlandung. Weitere Mitbewerber in Not rührten den
Aufwind mit an und langsam sah man eine Traube von fünf Segelflugzeugen wieder emporsteigen.
Spannend war der Blick in den PC oder den großen Bildschirm im
Weltensegler-Lokal des Luftsportzentrums. Dort konnte man nahezu live den besten sechs Piloten bei ihren Glider-Race-Rennen
zuschauen. Und mit langen Wasserfahnen kehrten die Piloten
der adler 11/ 2015
von der letzten Wende zurück – von der Hohen Hölle, einem
894 Meter hohen Berg zwischen Bischhofsheim und Gersfeld.
Auch in den lokalen Medien wurde das OLC Glider Race wahr­
genommen.
Simon Schröder war nicht mit der Erwartung angereist, an sechs
von acht Tagen zu fliegen. „Es waren alles keine erzwungenen
Tage“, schilderte er. Die Stimmung untereinander habe ihm gefallen. „Es war ein Miteinander“, so seine Auffassung zum gelungenen Glider Race. Bei einer so guten Wetterlage sei die Wasserkuppe ein perfekter Startort, so Schröder junior. Neben den vielen
Zuschauern habe ihn der vielseitige Flugbetrieb fasziniert: „Das
ist einmalig, wenn man als Pilot das Fliegen mag.”
Sebastian Nägel von der FG Wolf Hirth erreichte als bester
­Baden-Württemberger den dritten Platz. Seine Erwartungen hat
das OLC Glider Race übertroffen: „Ich gehe mit einem guten Trainingsstand nach Australien zur Segelflug-WM“, sagte Nägel.
Bei der Siegerehrung dankte Schulleiter Harald Jörges allen Teilnehmern für ihr Kommen. Für die Fliegerschule Wasserkuppe sei
das OLC Glider Race ein Highlight und auch für den Organisator
Reiner Rose ist die Woche außergewöhnlich gut verlaufen. Er will
die Idee des Glider Race weiterentwickeln und hofft, dass sich
künftig mindestens 30 bis 40 Piloten finden, die die Vergleiche
ausfliegen wollen. Robert Schröder als Pilotensprecher überreichte mit seiner Frau Sabine zusammen an Rose und Jörges einen
Geschenkkorb mit kulinarischen Genüssen. Anschließend nahmen die Gewinner freudestrahlend ihre Pokale in Empfang.
Bilder und Berichte zum OLC Glider Race 2015 gibt es
im Internet unter www.gliderrace.onlinecontest.org.
Wer Lust auf das OLC Glider Race 2016 hat, sollte sich
per E-Mail schnell an den OLC wenden. Voraussichtlich
findet dieses vom 30. Juli bis zum 6. August 2016 statt
und wird mit den internationalen und nationalen Wettbewerben abgestimmt.
Text und Fotos: Lothar Schwark
Startaufstellung zum Rennen
Gesamtwertung
Platz
Name
Verein
Punkte
1
Simon
Schröder
Discus 2a
SFV Bad
Wörishofen
48
2
Robert
Schröder
LS 8
SFV Bad
Wörishofen
42
3
Sebastian
Nägel
Discus 2a
FG Wolf
Hirth
34
Fröhliche Gesichter beim Gruppenbild
d er ad l e r 11/ 2015
Sege lf lug 23
Vier Spitzenpiloten zeigten an Tschechiens Himmel ihr Können
Segelkunstflug-Weltmeisterschaften
in Zbraslavice (CZ)
Team Germany
Bei knapp 40 Grad in der Sonne Tschechiens fiel es den Teilnehmern doch etwas
schwer, noch akkurate Figuren an den
Himmel unweit von Prag zu zeichnen.
Dies galt natürlich auch für die baden-­
württembergischen Teilnehmer Wolfgang
Kasper (Unlimited), Tobias Hackel (Unlimited), Dennis Konieczny (Advanced) und
Robin Kemter (Advanced). Robin Kemter
vom Flugsportring Kraichgau e.V. hatte
sich bereits zum dritten Mal für die Teilnahme an den World Advanced Glider
Aerobatic Championships – den Weltmeisterschaften im Segelkunstflug – qualifiziert und durfte gemeinsam mit dem
Team Germany für Sinsheim bzw.
Deutschland um die Punkte fliegen. Auch
Wolfgang und Tobias sind bereits mehrfach qualifiziert gewesen, für Dennis war
es die erste WM-Teilnahme, welche er jedoch ebenfalls gut gemeistert hat. Spannend war es bis zum Schluss, das Team
der Schweizer konnte dem deutschen
Advanced-Team (Marvin Woltering, Robin
Kemter und Dirk Maslonka konnten sich
in die Teamwertung fliegen) noch knapp
Platz 3 auf dem Treppchen abringen. Das
Teilnehmerfeld aus 47 Piloten reichte dabei von Japan, den USA, Russland bis
Frankreich oder Schweden und bot spannende und herausfordernde Programme
über dem Himmel von Zbraslavice. Marvin
24 S e ge lf lug
Woltering musste wegen eines technischen Defekts an seiner SZD-59 während
des laufenden Wettbewerbs noch das
Flugzeug wechseln, er konnte auf dem
Flugzeug des Fördervereins Segelkunstflug im BWLV den Wettbewerb beenden,
auf dem auch Wolfgang Kasper flog.
Auch dies machte es für das deutsche
Team sicherlich nicht einfacher.
Insgesamt zeigte sich die Organisation jedoch dieses Jahr einer WM würdig, nicht
nur der Pool am Flugplatz war bemerkenswert, auch z. B. der „Einhall-Service“.
Die Teilnehmer stellten nach den Flügen
ihre Flugzeuge nur vor die Halle, die
Tschechen räumten ein und während des
Briefings am Morgen wieder aus. Es war
auch besser so, denn hier waren wahre
Meister ihres Fachs am Werk. Persönlich
habe ich noch NIE solch eine Platzausbeute gesehen, ohne die Nutzung von Kullern. Hier könnte man einen Lehrgang
machen ...
Aber auch die anderen organisatorischen
Dinge waren vorbildlich gelöst, lediglich
zu Beginn kam es zu Verzögerungen bei
den Wertungen. Auch die Handhabung
der F-Schlepps lief sehr entspannt für uns
ab, es standen insgesamt fünf Schleppmaschinen bereit, bezahlt wurden die
Schlepps bequem am Abend im Vereinslokal. Kein „Rennen“ um Schleppmarken
war erforderlich. Für den Zeitraum der
WM wurde sogar ein mobiler Geldautomat auf dem Flugplatz geparkt, im Lokal
konnte man auf ein „Guthaben-Konto“
einzahlen und gab dann nur noch seine
Nummer an, wenn man etwas trinken
oder essen wollte, perfekt!
Doch zurück zum Wettbewerb, leider gab
es etwas Pech für das Advanced-Team,
denn Dirk musste während eines Durchgangs zwei Figuren auslassen, da sein Höhenmesser nur noch 200 Meter zeigte.
Der Höhenschrieb offenbarte später zwar
ca. 150 Meter mehr, aber den kann man
eben nicht während des Fluges einsehen.
So fehlten uns am Ende wertvolle Punkte
für Platz 3 in der Nationen-Wertung, es
war also denkbar knapp. Robin Kemter
konnte sich in der Wertung der Unbekannten auf Platz 5 fliegen, die Free-Unknown sogar auf Platz 2 beenden. Dirk
Maslonka gelang ein 2. Platz in der bekannten Pflicht (Known) und auch Marvin
gelangen gute Einzelergebnisse. Allerdings entscheiden bei einer Weltmeisterschaft eben wenige Punkte über viele
Plätze.
Unseren BWLV-Teilnehmern der Unlimited
erging es leider ähnlich, wenige kleinere
Fehler wurden hart „bestraft“, zusätzlich
zeigte sich auch wieder, dass im internationalen Segelkunstflug noch nicht bei
der adler 11/ 2015
a­ llen Schiedsrichtern die SZD-59 so richtig
gefallen mag. Das Flugbild des Swift ist
noch dominant „verankert“, sicherlich
auch deshalb, weil viele Schiedsrichter
eher aus dem Motorkunstflug kommen.
Mit diesem Umstand hatte auch Wolfgang Kasper hier und da zu kämpfen,
ebenso wie Wolfgang Schieck aus Bayern.
Die Zeit wird hier aber sicherlich einen
wichtigen Beitrag leisten. Gute Einzelplatzierungen waren so leider etwas verwehrt.
In der Teamwertung lief es jedoch für das
deutsche Unlimited-Team (Markus Feyerabend, Eugen Schaal und Gisbert Leimkühler konnten sich in die Teamwertung
fliegen) besser und so hieß es, Platz 2 in
der Teamwertung: Vizeweltmeister!
Auch hier war es knapp bis zum Schluss,
die Leistungsdichte – passend zur WM –
entsprechend hoch. Auch wenn es für die
BWLV-Piloten dieses Jahr nicht für die
Plätze ganz vorne gereicht hat, konnten
doch viele Erfahrungen für die nächste
Saison gewonnen werden.
Die Stimmung im Team war jedoch stets
hervorragend und so hatten wir eine sehr
schöne gemeinsame Zeit in Tschechien. In
der Summe gelang es eigentlich fast allen,
sich wieder in das vordere Drittel der
Weltspitze zu fliegen, teilweise in einzelnen Durchgängen oder auch in der Gesamtwertung. Speziell unseren „New­
comern“ konnten diejenigen, welche
schon mehrere WM-Teilnahmen „auf
dem Buckel“ haben, sicherlich auch etwas den Einstieg in die internationale Fliegerei erleichtern. Und schöne Erinnerungen konnten wir so alle wieder mit nach
Hause nehmen.
Text: Robin Kemter
Fotos: Eugen Schaal, Robin Kemter
BWLV EinzelPlatzierungen
Name
Platz
Tobias
Hackel
(Unlimited)
22
Wolfgang
Kasper
(Unlimited)
32
Robin
Kemter
(Advanced)
13
Dennis
Konieczny
(Advanced)
38
Alle Ergebnisse im Überblick:
www.civa-results.com/
d er ad l e r 11/ 2015
Gelungene Figuren über Tschechiens Himmel
Deutsche Segelflugmeisterschaft der Frauen –
mit Qualifikation Hauptkonkurrenz
Sonderlandeplatz Auchtweid
bei Hockenheim
Die Deutsche Meisterschaft der Frauen in der Standardklasse, der Clubklasse und
15 m-Klasse findet 2016 auf dem Sonderlandeplatz Hockenheim statt.
Parallel zu den Segelfugmeisterschaften der Frauen wird in den Klassen Standard/
Club/15 m eine Qualifikationsmeisterschaft der Hauptkonkurrenz ausgetragen.
Wettbewerb: Donnerstag, 12. bis Samstag, 21. Mai 2016
Anreise-/Trainingstage ab: Sonntag, 8. Mai 2015
Camping am Flugplatz ist möglich.
Die Anmeldung erfolgt vom 8. bis 22. November 2015 über das Meldeportal des
DAeC sowohl für die DM Frauen als auch für die Qualifikation. Unter dem Link www.daec.de/sportarten/segelflug/wettbewerbe/qualifikation/ sind weitere
Informationen zu Meldeverfahren, weiteren Terminen und Preisen sowie die
Ausschreibungen selbst abrufbar.
Je nach Meldesituation/verfügbarer Kapazität wird evtl. zusätzlich im gleichen
Zeitraum ein freier internationaler Wettbewerb in der 18 m-Klasse durch­geführt,
allerdings nicht als Qualifikationswettbewerb.
Die Entscheidung darüber wird nach Meldeschluss DMF/Quali, also Ende November
2015, getroffen und dann auf dieser Website veröffentlicht, ebenso wie das
zugehörige Meldeverfahren.
Wir freuen uns darauf, Euch in Hockenheim begrüßen zu dürfen.
Euer Hockenheimer Wettbewerbsteam
Sege lf lug 25
Muster
technik
Ausschreibung der Technischen Lehrgänge 2016
Anmeldungen zu den Lehrgängen können nur berücksichtigt werden, wenn die Voraussetzungen nach den „Richtlinien für die
Ausbildung des Technischen Personals im DAeC“ erfüllt sind. Der Anmeldung müssen die verlangten Unterlagen wie Lichtbild
bzw. Technischer Ausweis beiliegen. Die Ausschreibung und Durchführung erfolgt vorbehaltlich möglicher Änderungen der
EASA Part 66 Regularien für Technisches Personal. Die Technischen Lehrgänge vermitteln das erforderliche Fachwissen zur Ausübung der Pilot/Owner-Rechte bei Wartungsarbeiten wie in VO (EG) 1321/2014, Part M, Anhang VIII beschrieben.
1. Zellenwart-Lehrgang (Holz- und Gemischtbauweise sowie FVK-Bauweise)
vom 25. bis 30. Januar 2016, vom 8. bis 13. Februar 2016, vom 30. Oktober bis 5. November 2016, vom 28. November bis
3. Dezember 2016 – Eigenbeteiligung 188 Euro für die Ausbildung und Unterkunft. Die Kosten für Anreise und Verpflegung
sind in dieser Gebühr nicht enthalten.
2. Werkstattleiter-Lehrgang
vom 11. bis 16. Januar 2016 WL2 (Werkstattleiter für FVK- Bauweise), vom 14. bis 19. November 2016 WL1 (Werkstattleiter für
Holz- und Gemischtbauweise) – Eigenbeteiligung 312 Euro für WL2; 204 Euro für WL1 für die Ausbildung und Unterkunft. Die
Kosten für Anreise und Verpflegung sind in dieser Gebühr nicht enthalten.
3. Motorenwart-Lehrgang (Motorsegler und UL)
vom 30. März bis 2. April 2016 (M1), vom 5. bis 8. Oktober 2016 (M1) – Eigenbeteiligung 215 Euro für die Ausbildung und
Unterkunft. Die Kosten für Anreise und Verpflegung sind in dieser Gebühr nicht enthalten. Bei diesem Lehrgang werden ausschließlich Kenntnisse über die Wartung von UL- und Motorseglermotoren vermittelt. Die Berechtigung für kleine Reparaturen
an der Zelle, muss im Zellenwart-Lehrgang erworben werden. Der Anmeldung ist eine Einweisungsbescheinigung beizufügen,
aus der hervorgeht, dass der Anwärter Musterkenntnisse besitzt und mindestens an einer 100-Stunden-Kontrolle mitgewirkt
hat. (Entsprechende Formulare können beim BWLV angefordert werden.)
4. Motorenwart-Lehrgang (Flugzeuge) am Flugplatz Ammerbuch
am 16./17. September 2016 (M2) – Eigenbeteiligung 137 Euro für die Ausbildung. Die Kosten für Anreise, Unterkunft und
Verpflegung sind in dieser Gebühr nicht enthalten. Aus Gründen der Effektivität werden maximal zehn Teilnehmer zugelassen.
Bei diesem Lehrgang werden ausschließlich Kenntnisse über die Wartung von Flugzeugmotoren vermittelt. Der Lehrgang ist als
Weiterbildungslehrgang für Motorseglerwarte alter Prägung und Motorenwarte MS/UL (neuer Prägung) zu verstehen. Die Berechtigung für kleine Reparaturen an der Zelle, muss im Zellenwart-Lehrgang erworben werden.
5. Fallschirmwart-Lehrgang
am 12./13. und 19./20. März 2016 – Eigenbeteiligung 167 Euro für die Ausbildung und Unterkunft. Die Kosten für Anreise und
Verpflegung sind in dieser Gebühr nicht enthalten.
6. Flugzeugschweißer-Wiederholungsprüfung
am Freitag, 11. März 2016 in der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt in Fellbach, Stuttgarterstraße 86 – Eigenbeteiligung 56 Euro für die Prüfung einschließlich des Materials für die Prüfschweißungen. Die Reisekosten hat der Teilnehmer oder
die Luftsportgruppe zu tragen. Beruflich tätige Schweißer, die in Übung sind, können anlässlich der Wiederholungsprüfung die
Flugzeugschweißerprüfung ablegen. Geforderte Kenntnisse und Fertigkeiten können erfragt werden bei: Dipl.-Ing. Helmut Grix,
Stuckerinweg 12, 73230 Kirchheim/Teck, Tel. 07021-46080
Meldeschluss ist jeweils drei Wochen vor Lehrgangsbeginn mit dem entsprechenden Formblatt an: BWLV – Technischer Betrieb,
Postfach 10 04 61, 70003 Stuttgart. Unter dieser Anschrift sowie auf der BWLV-Homepage sind die genannten Formblätter
erhältlich. Bitte melden Sie sich frühzeitig an. Die Reihenfolge des Eingangs entscheidet über die Vergabe der Plätze. Nach Eingang der Lehrgangsgebühr werden die Lehrgangsunterlagen verschickt. Den Teilnehmern wird empfohlen, sich vor dem Lehrgang mit den Unterlagen zu beschäftigen, während des Lehrgangs besteht wenig Gelegenheit hierzu. Bewerber, welche nicht
BWLV-Mitglied sind, bezahlen den 1,5-fachen Gebührensatz.
Achtung: Wegen Änderungen der Übernachtungsmodalitäten müssen die im 2. Halbjahr 2016 geplanten Lehrgänge voraussichtlich preislich angepasst werden.
Hilfreiche Änderungen im ­Regelwerk der EASA –
und wie es weitergeht
Es tut sich was bei der EASA. Und diesmal hilft uns vieles davon
in der Kleinluftfahrt. Leider nicht sofort, aber in den kommenden ein bis zwei Jahren sollten wir von den schon eingeleiteten
Änderungen profitieren.
Der Reihe nach: Was tut sich? Und wo wird uns die Arbeit evtl.
erleichtert bzw. wovon profitieren wir?
26 Te c hnik
Phase 1: Erleichterungen der Instandhaltungsvorschriften
Status: Diese Änderungen im Part-M wurden durch die EU als
Ergänzungsverordnung 2015/1088 veröffentlicht und sind bereits in Kraft getreten. Stand 12. Oktober 2015 sind die AMC
(Erklärungen und Hinweise zur Umsetzung) noch nicht von der
EASA veröffentlicht.
der adler 11/ 2015
Die Genehmigung des Instandhaltungsprogramms (IHP) durch
eine CAMO (z. B. die BWLV-CAMO) bzw. das LBA lässt sich neu
durch ein eigenes IHP per Selbsterklärung ersetzen:
Halter von ELA-1-Luftfahrzeugen (European Light Aircrafts) haben seit Juli 2015 mit der Phase 1 der EASA-Erleichterungen die
Möglichkeit, sich ein eigenes IHP zu genehmigen. Zusammen
mit einem Minimum Inspection Program (MIP) gilt dies als zugelassene Wartungsunterlage. Ganz so einfach ist es nicht.
Schließlich müssen dennoch alle luftrechtlich relevanten Aspekte erfüllt sein. Die wichtigsten sind dabei:
• a lle verbindlichen Anforderungen,
beispielsweise sich wiederholende LTAs
• s ämtliche durchzuführenden Instandhaltungsaufgaben
• s pezifische eingebaute Geräte und Änderungen
• lebensdauerbegrenzte Teile/Komponenten
•A
ngaben zu TBOs und deren Behandlung
•b
esondere Betriebsgenehmigungen
• P /O-Instandhaltung usw.
Nicht zuletzt muss sich der Prüfer mit dem Halter darüber einig
sein, was alles vom Halter selbst unterschrieben werden kann.
Und am Ende muss immer noch der Prüfer das ARC unterschrieben haben, damit das LFZ wieder fliegen kann/darf. Darüber
hinaus gilt weiterhin, dass die CAMO Unstimmigkeiten in Bezug
auf die Lufttüchtigkeit innerhalb von 72 Stunden an die Behörde melden muss.
Bisher genehmigte IHPs bleiben weiterhin gültig. Noch existierende Standard-IHPs müssen demnächst innerhalb einer vom
LBA gesetzten Frist ersetzt werden. Näheres zu dieser Frist wird
in einer vom LBA noch zu veröffentlichenden Nachricht für
Luftfahrer (NfL), s. u., festgelegt.
In diesem Zusammenhang geht es auch um die Fristen für abgelaufene Teile und darum, wie der Halter bei seinem Luftfahrzeug damit verfährt?
Um Unsicherheiten für Halter und Prüfer zu verringern, stellt die
Bundeskommission Technik zurzeit eine Vorschlagsliste zusammen, die als Grundlage für die Verlängerung der TBO-Zeiten,
also der Time between Overhaul, verwendet werden kann. Eine
beliebige Überziehung ist jedoch nicht im Sinne der Lufttüchtigkeit. Die Vorgaben zur Überziehung der TBO-Zeiten sind an bestimmte Bedingungen geknüpft.
Sämtliche von der EASA durchgesetzten Erleichterungen basieren auf dem Grundgedanken, dass zwischen Halter und Prüfer
Einigkeit bestehen muss über den Zustand der Lufttüchtigkeit
des Luftfahrzeugs und die Art und Weise, wie die Wartung
durchgeführt wird. Innerhalb dieser Grenzen besteht die neu
gewonnene Freiheit bei der Durchführung des IHPs.
Auch die Betriebe sind von Änderungen betroffen. Nach den
Vorschlägen könnte es in Zukunft sein, dass auch Instandhaltungsbetriebe ein ARC für ELA 1 und vielleicht auch ELA 2 ausstellen dürfen. Dann könnten evtl. einige CAMOs überflüssig
werden.
Zu den erleichterten Instandhaltungsvorschriften der EASA für
ELA-1-Luftfahrzeuge ist bisher noch kein AMC-Material veröffentlicht. Erst nach dessen Veröffentlichung kann eine NfL des
LBA die Umsetzung der Vereinfachungen in Deutschland beschreiben und regeln.
Phase 2: Erleichterungen durch Light Part-M:
Status: Der Light Part-M wurde als Notice of Proposed Amendment, also Änderungsvorschlag, unter der NPA 2015-08 veröffentlicht und konnte bis 9. Oktober 2015 kommentiert werden.
d er ad l e r 11/ 2015
Daraus wird nun eine „EASA Opinion“ gemacht, die frühestens
in einem, wohl eher in zwei Jahren zu Änderungen der Verordnungen führen kann.
Der Light Part-M ist noch nicht veröffentlicht. Dort ist die gesamte Vereinfachung der Wartung für ELA-1- und ELA-2-Luftfahrzeuge als Ergänzung zum Part-M geregelt. Dies gilt dann
ebenfalls für Hubschrauber bis vier Insassen.
Folgende Erleichterungen sollen mit dem Light Part-M realisiert
werden:
Die Ausstellung des ARC für ELA 1 soll auch durch Independent
Certifying Staff ausgestellt werden können, sodass kein Betrieb
mehr nötig sein wird. Weiterhin kann der Halter ein Luftfahrzeug unter bestimmten Voraussetzungen trotz eines Schadens
in Betrieb nehmen. Beispielsweise mit Rissen im Lack oder einem Riss in der Haube, der abgebohrt wurde, also Dingen, die
wir unter altem nationalem Recht noch als Selbstverständlichkeit angesehen hatten, die jedoch im Denken der EASA Abweichungen des Zustands eines Luftfahrzeugs darstellten, die erst
freigegeben werden müssen.
Erleichterungen durch den bisher für die Kleinluftfahrt ausgesetzten Part-66:
L- und B2L-Lizenzen
Status: Die Vorschläge betreffs B2L- und L-Lizenzen wurden von
der EASA als Opinion 05/2015 veröffentlicht und müssen jetzt
durch die EU und die Mitgliedsstaaten verabschiedet werden.
Das kann erfahrungsgemäß noch zwischen sechs Monate und
einem Jahr andauern.
Die L-Lizenz wird die heutige Prüferklasse 3 ablösen. Der Besuch
eines Lehrgangs zur Erlangung der Berechtigung wird dann
nicht mehr notwendig sein. Eine bestandene Prüfung mit anschließender Anwärterzeit (ähnlich wie bei Fluglehrern) genügt
dann, um die Privilegien abschließend zu erhalten.
B2L-Lizenzen sollen für Werkstattleiter/Warte geschaffen werden. Deren Ausgestaltung steht noch nicht fest. Nach dem gegenwärtigen Zeitplan können wir in drei bis vier Monaten mit
ersten Ergebnissen rechnen.
CS-STAN ist seit Mitte Juli 2015 veröffentlicht und kann angewendet werden:
Status: Die CS-STAN wurde von der EASA als Decision 2015016-R veröffentlicht. Entsprechende Ergänzungen im Part-M
und Part-21 wurden dazu schon früher implementiert. Damit
sind diese Regelungen in Kraft.
Die CS-STAN umfasst eine Liste von Änderungen und Reparaturen, für deren Durchführung keine Genehmigung der Behörde
nötig ist. Für jeden Vorgang sind Bedingungen angegeben, unter denen die Änderung durchgeführt werden darf, was zu beachten ist und wer sie freigeben muss/kann (P/O oder Prüfer).
Das ermöglicht den Einbau von Funk, Transponder, Flarm, LEDs,
Moving Map usw. Die Freigabe erfolgt meistens durch einen
Prüfer Klasse 3.
Zur Erinnerung: ELA 1 sind Segelflugzeuge, Motorsegler und
Flugzeuge bis 1.200 Kilogramm. Außerdem Ballone bis
3.400 Kubikmeter Fassungsvermögen. ELA 2 geht bis zu einem
Gewichtslimit von 2.000 Kilogramm.
Wartung und Prüfung von Rettungsschirmen durch den DAeC?
Status: Die EASA hat den deutschen Luftfahrtbehörden und
dem Bundesverkehrsministerium mitgeteilt, dass die europäischen Regelungen bezüglich Betrieb und Instandhaltung nicht
auf Rettungsfallschirme anwendbar seien. Der DAeC prüft deshalb, ob man dafür verbandsinterne Regelungen schaffen sollte.
Technik 27
Ob diese dann unmittelbar anwendbar oder dafür zunächst
noch Ergänzungen im deutschen Luftrecht notwendig sind, ist
durch das Ministerium und die Behörden in Deutschland zu entscheiden. Eine zeitliche Frist dafür kann heute noch nicht angegeben werden.
Die rechtliche Situation bei den Rettungsschirmen bzgl. Prüfung
und Instandhaltung hat sich leider noch nicht verbessert und ist
weiterhin schwierig bis ungeklärt. Die gegenwärtige Vorgehensweise basiert auf Vereinbarungen zwischen dem DAeC
und dem LBA. Um die Situation auf eine rechtlich eindeutige
Basis zu stellen, arbeitet der Bundesausschuss Technik des DAeC
daran, die Rettungsschirme unter die Verantwortung des DAeC
zu nehmen. Dazu werden gerade Vorschriften erarbeitet. Auch
die Prüfer würden dann durch den DAeC ausgebildet.
Erfolgreich wird dieses Prinzip seit Jahrzehnten bei Startwinden
praktiziert, die auch als Luftfahrtgerät vom DAeC zugelassen
und geprüft werden – genau wie die Windenprüfer.
Es bleibt also spannend.
Eine gute Werkstattarbeit wünscht euch
Dipl.-Ing. Steffen Baitinger
Vizepräsident und Technischer Referent des BWLV
Klapptriebwerke – nicht die
­Finger einklemmen als Prüfer
Im Frühjahr hatte die Schempp-Hirth Flugzeugbau GmbH die
Prüfer des BWLV eingeladen, sich im Rahmen einer Weiterbildung über Klapptriebwerke und deren Besonderheiten zu informieren. Bernd Mangold, Serviceleiter von Schempp-Hirth, führte durch die grundlegenden Techniken von Klapptriebwerken,
von den Anfängen bis zu den modernsten Triebwerken, wie sie
heute beispielsweise im Arcus M verbaut werden. Anhand praktischer Beispiele und schadhafter Teile wurde gezeigt, worauf
bei einer Lufttüchtigkeitsprüfung besonders zu achten ist bzw.
was evtl. gar nicht erkannt werden kann.
Die Technik erinnert
Lufttüchtigkeitsanweisungen:
Scheibe Aircraft GmbH
Muster: SF 25
Baureihen: SF 25 C, die mit einem Rotax 914 F3 Motor
ausgerüstet sind
Werknummern: alle
EASA AD 2015-0200E entspr. LTA-Nr.D-2015-234;
Technische Mitteilung (TM-Nr. 653-94)
Gegenstand: Abstützung und Verstärkung des
­Auspuffendrohres bei Rotax 914 Motor
Vorgang: siehe TM
Maßnahmen und Hinweise: siehe TM
Technische Mitteilungen:
DG Flugzeugbau GmbH
TM 1000/27
Betroffen: DG-1000M
Gegenstand: Kraftstoffdruckregler; Handbuchrevision
Vorgang:
siehe TM
Dringlichkeit: siehe TM
Maßnahmen: siehe TM
ROTAX Aircraft Engines
Service Bulletin SB-912-068 R1/SB-914-049 R1,
9. September 2015
Spezifikation/Änderung der Motorkonfigurationen
bzw. Typenschild für Rotax Motor Type 912 und 914 (Serie)
Service Bulletin SB-912-068UL R2/SB-914-049UL R2,
9. September 2015
Spezifikation/Änderung der Motorkonfigurationen bzw.
Typenschild für Rotax Motor Type 912 und 914 (Serie)
Hinweis:
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass AD/LTAs mit der
öffentlichen Bekanntmachung in den Nachrichten für Luftfahrer rechtswirksam werden. In den AD/LTAs angegebene
Termine und Fristen sind auf das Veröffentlichungsdatum
bezogen.
MB
Nach einer kleinen Stärkung, einer Tasse Kaffee und intensiven
Fachdiskussionen wurde die Theorie am realen Objekt, an Triebwerken in der Werkstatt überprüft. Es war zum Beispiel hilfreich, dass wir die Ein- und Ausfahrlogik eines Triebwerks am
Arcus M einmal mit den detaillierten Erklärungen nachvollziehen konnten, inklusive der Notfallszenarien, wenn das Triebwerk nicht mehr ein- oder ausfahren will. Sehr anschaulich
konnten die Erläuterungen von Bernd am ausgebauten Motor
nachvollzogen werden, der auf dem fahrbaren Montageständer
montiert war.
Der Tag war für alle Teilnehmer sehr lehrreich. Wir bedanken
uns ganz herzlich bei der Firma Schempp-Hirth, insbesondere
bei Tilo Holighaus, der die Veranstaltung erst ermöglicht hat,
und bei Bernd Mangold, der uns seine Zeit zur Verfügung gestellt hat.
Text: Steffen Baitinger, Referent für Technik
Foto: Matthias Birkhold
28 Te c hnik
Vor-Ort-Besichtigung mit Erklärung am Beispiel eines Arcus M.
der adler 11/ 2015
abschied
Muster
s­ eine aktive Mitarbeit und aufopferungsvolle Mithilfe bei Wettbewerben und bei
der Organisation von Meisterschaften
unter den Kameraden geschätzt war.
Egon Neubert ist tot. Der Luftsportring
Aalen hat mit ihm einen Fliegerkameraden verloren, der insbesondere durch
schaften und auch bei Rekordflügen in
ganz Europa. In den 1970er-Jahren kam
er auf die Ostalb zum Luftsportring (LSR)
nach Elchingen. Bei Alfred Hafner, der
damals Segelflugreferent beim LSR war
Geboren wurde Egon Neubert am 21.
und als Wettbewerbsleiter 1980 die ersAugust 1934 in Obertomaswalden. Seiten Deutschen Segelflug Meisterschaften
ner Liebe zur Fliegerei folgend trat er
in Elchingen leitete, war Egon Neubert
1953 in die LSG Bietigheim ein, doch
immer am Platz, wenn es galt, mit anzukonnte er erst im Juni 1959 mit der Auspacken. Auch später, bei Alfred Rainer,
bildung beginnen. Die Windenschulung
war er immer im Meisterschaftsbüro
absolvierte er auf dem Doppelraab, der
oder in der Auswertung tätig, zu einer
Ka-2 und Ka-7.
Zeit als es noch keine PCs gab und die
Flüge noch per Barograph und Foto doAm 19. September 1959 machte er seikumentiert wurden. Doch nicht nur in
nen ersten Alleinflug in Zell am See. ZwiAalen-Elchingen, auch bei anderen Wettschen 1960 und 1963 erflog er sich die
bewerben im Land war Egon stets zur
C-Prüfung, machte die F-Schlepp-­ Stelle, wenn er gefragt wurde.
Berechtigung und erwarb sich weiteres
fliegerisches Wissen.
Mit Egon Neubert hat uns ein FliegerkaEs sind aber nicht die Starts und Flugstunmerad verlassen, der auf seine Art und
den in seinem Flugbuch, die Egon ausWeise für den Leistungssegelflug viel gezeichneten. Von Anfang an stellte er sich
tan hat und dem wir dankbar ein ehrenals Helfer und Rückholer in den Dienst
des Andenken bewahren werden.
der Kameraden. Seinen Bruder Wöter
begleitete er bei unzähligen MeisterM. Kost
Rolf von Berg
wählen und übernahm damit Verantwortung für den Verein. Und diese Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen,
hielt er fast ein Viertel Jahrhundert durch!
1965 wurde er Geschäftsführer der LSB,
und von 1966 bis 1986 war er durchgängig unser 1. Vorstand, ein Amt, welches
er mit seiner ruhigen Art und seiner intergrativen Persönlichkeit in idealer Weise
ausfüllte. In dieser „Ära von Berg” entwickelte sich unser Verein prächtig, gewann viele neue Mitglieder, erweiterte
den Flugzeugpark in allen Sparten und
schuf sich mit zwei eigenen Hallen inklusive einem Vereinsheim seine Heimat auf
dem Flugplatz Donaueschingen-Villingen. Und trotz der zahlreichen Vorhaben
und Beschaffungen konnte der Verein in
all den Jahren auf solide und geordnete
Finanzen blicken.
Im Gedenken an
Egon Neubert
Die Luftsportvereinigung SchwarzwaldBaar (LSB) trauert um Rolf von Berg, der
nach kurzer schwerer Krankheit überraschend von uns gegangen ist.
Mit Rolf von Berg verliert unser Verein einen von allen geschätzten und in vieler
Hinsicht vorbildlichen Fliegerkameraden.
1962 erfüllte sich Rolf mit 28 Jahren seinen Traum vom Segelfliegen in der LSB.
Bereits 1964 ließ er sich zum Schriftführer
d er ad l e r 11/ 2015
Jedoch war Rolf nicht nur ein engagierter
und geschickter Vereinsmanager, sondern auch ein begeisterter und hervorragender Luftsportler. U. a. erflog er sich
das goldene Leistungsabzeichen mit allen drei Diamanten, genoss das Segelfliegen im Gebirge und beteiligte sich gerne
und erfolgreich an lokalen und regionalen Segelflugwettbewerben, insbesondere war er beim Klippeneckwettbewerb
über viele Jahre eine feste Größe. Seinen
geliebten Segelflugsport übte er bis vor
wenigen Jahren noch sehr aktiv aus und
flog gerne und oft über Land. Nach seiner aktiven Segelfliegerzeit nahm Rolf
weiterhin Anteil am Vereinsgeschehen,
kam am Wochenende öfter mal mit dem
Fahrrad am Flugplatz vorbei und versäumte kaum eine Hauptversammlung
oder ein geselliges Ereignis der LSB.
Neben dem Fliegerkameraden Rolf haben wir aber auch einen großartigen
Menschen und Freund verloren. Rolf
zeichnete sich durch sein ruhiges und
gradliniges Wesen aus, er ging immer offen auf Jung und Alt zu und konnte dabei geduldig zuhören. Gerne denken wir
an gemeinsame Fliegerurlaube zurück, in
denen wir einerseits Flügel an Flügel das
Gebirgspanorama genossen, andererseits aber auch viel Spaß miteinander
hatten, wenn das Wetter mal nicht so
mitspielen wollte.
Wir werden diesen Menschen, unseren
Freund Rolf, vermissen, aber wir werden
ihn bestimmt nicht vergessen.
Klaus Ickert (LSB)
A bs chied 29
Muster
BWLV
BWLV-Terminservice 2015/2016
(Alle Angaben ohne Gewähr)
von
Ort
bisSp.Maßnahme
01.11.15 05.11.15
02.11.15 07.11.15
06.11.15 08.11.15
07.11.15
07.11.15
08.11.15
11.11.15
11.11.15
13.11.15 13.11.15
14.11.15
16.11.15 21.11.15
22.11.15
25.11.15
25.11.15
27.11.15 29.11.15
29.11.15
30.11.15 05.12.15
01.12.15 12.12.15
09.12.15
09.12.15
11.12.15
16.12.15
22.01.16
29.01.16 31.01.16 LJ
T
LJ
A
A
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A
T
MD
A
A
LJ
A
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A
A
A
A
A
A
Jugendleiter-Grundlehrgang – Info: [email protected]
Zellenwart-Lehrgang – Info: [email protected]
Jugendleiter-Fortbildungslehrgang – Info: [email protected]
Come-together der Vereinigung Deutscher Pilotinnen (VDP) – Info: [email protected]
Pilotentag bei der DFS – Info: www.dfs.de
BWLV-Mitgliederversammlung, ab 10 Uhr – Info: bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Bezirksversammlung Nordbaden 1
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen
BZF I – Zusatz Sprechfunk Englisch VFR – Info: www.motorflugschule.info
Werkstattleiter-Lehrgang (Holz- und Gemischtbauweise) – Info: birkhold@bwlv-de
Baden-Württembergische Saalflugmeisterschaft – Info: www.modellflug-schorndorf.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Karlsruhe
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
BWLV Gipfeltreffen – Info: [email protected]
AZF Sprechfunk Englisch IFR – Info: www.motorflugschule.info
Zellenwart-Lehrgang – Info: [email protected]
World Air Games – Info: www.worldairgames.aero
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Karlsruhe
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen 42. Hexentreffen – Info: www.hexentreffen.com
Bildungsstätte Klippeneck
Segelfluggelände Hornberg
Bildungsstätte Klippeneck
VDP-Geschäftsstelle Münster
Langen b. Frankfurt/Main
Filderhalle Leinfelden
Regierungspräsidium Freiburg
Regierungspräsidium Stuttgart
Infocenter KWO Obrigheim
Regierungspräsidium Tübingen
BWLV-Motorflugschule Hahnweide
Segelfluggelände Hornberg
Brühlhalle Schorndorf
Regierungspräsidium Karlsruhe
Regierungspräsidium Stuttgart
Forbach-Herrenwies
BWLV-Motorflugschule Hahnweide
Segelfluggelände Hornberg
Dubai
Regierungspräsidium Freiburg
Regierungspräsidium Stuttgart
Regierungspräsidium Tübingen
Regierungspräsidium Karlsruhe
Regierungspräsidium Tübingen
Münster
Legende: A = Allgemeine Veranstaltungen, FS = Fallschirmsport, FB = Freiballon, H = Hubschrauber, HG = Hängegleiten, M = Messe, MD = Modellflug,
MT = Motorflug, MS = Motorsegler, SF = Segelflug, UL = Ultraleichtfliegen, LJ = Luftsportjugend, PR = Öffentlichkeitsarbeit, T = Technik
Terminhinweise schicken Sie bitte rechtzeitig an [email protected] oder nutzen die Möglichkeit, diese eigenständig über den Terminservice der Homepage
unter: www.bwlv.de einzupflegen.
TKG-/EMVG-Beiträge (UPDATE)
Die Bundesnetzagentur versendet zur Zeit wieder Beitragsbescheide für Beiträge nach dem Telekommunikationsgesetz (TKG)
und dem „Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Betriebsmitteln“ (EMVG).
Der DAeC stellt aktuelle Informationen dazu unter www.daec.de/service/musterverfahren/ zur Verfügung.
(Update 13. Oktober2015)
Schneller als erwartet kam die Bestätigung der Ruhendvereinbarung durch die BNetzA. Nach einer hausinternen Abstimmung
wurde der Rechtsvertretung des DAeC e.V. mitgeteilt, dass man akzeptiert, die aktuellen Widersprüche in die bereits bestehende Ruhendvereinbarung (hier ging es speziell um die Bescheide für stationäre Bodenfunkstellen für die Jahre 2009 bis 2011)
einzugliedern.
Im Schreiben der BNetzA heisst es, dass „die Vereinbarung vom 7. August 2013 über das Ruhen von Widerspruchsverfahren
von Mitgliedern des DAeC e.V. die zur Zeit laufende Erhebung der Frequenzschutzbeiträge für das Jahr 2011 für mobile Funkstellen des Flugfunkes mit umfasst”.
Damit können die Widersprüche unter der Fristwahrung bei der BNetzA eingereicht werden. Wie in den vergleichbaren Fällen
aus der Vergangenheit wird empfohlen, den Widerspruch per Fax einzulegen und das Fax zusammen mit dem Sendebericht gut
aufzubewahren. Beides dient als Nachweis für etwaige Ansprüche je nach Ausgang des Musterverfahrens.
Alle aktuellen Informationen dazu unter www.daec.de/service/musterverfahren/
30 BW LV
der adler 11/ 2015
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Faszination Flugsport hat viele Gesichter. Segelflug, Motorflug, UL-Sport, Ballonfahren, Modellflug, Gleitschirmfliegen, Fallschirmspringen, Kunstflug. Der BWLV ist die Heimat aller Luftsportler in Baden-Württemberg. Wir
sind rund 11.000 aktive Mitglieder in etwa 200 Vereinen aus allen Sparten. Werde auch du ein Mitglied in
dieser einmaligen Gemeinschaft der Luftsportler!
Die Betreuung unserer Luftsportvereine und Mitglieder erfolgt direkt durch die BWLV-Geschäftsstelle in Stuttgart. Ansprechpartner für jedes Mitglied sind dort die hauptamtlichen Mitarbeiter, die alle auf langjährige Erfahrung und fundierte Kenntnisse der Materie zurückblicken können. Sie stehen den Mitgliedern und Interessenten gerne mit Rat und Tat zur Seite.
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Ausbildung/Flugsicherheit/Sport
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Redaktion „der adler“/Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit/Sport/Wettbewerbe Simone Bürkle
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Mitgliederverwaltung
Petra März
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Buchhaltung
Silvia Eble
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Buchhaltung/Verwaltung
Martina Dobrinkat
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E-Mail: [email protected] · Internet: www.bwlv.de
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30.11.–05.12.2015 Segelfluggelände Hornberg
Info: [email protected]
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