cn-special-11-20091 - Marketing für Schauspieler
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cn-special-11-20091 - Marketing für Schauspieler
Nr. 11 I April 2009 Liebe Leserinnen und Leser, Das cn-special wird Ihnen präsentiert von: mit LAUSCHANGRIFF berichten wir in unserem cn-special über Das große Feld des Sprechens. Dabei stellen wir Ihnen anhand von zahlreichen Beiträgen, Interviews und Infokästen die ganze Breite des Castings im Sprecherbereich vor. Darüber hinaus geben wir Ihnen – neben einem Glossar – nützliche Literatur- und Linktipps mit auf den Weg. Parallel führen wir im Premium Bereich die neue Rubrik Speaker´s corner mit ersten Einträgen ein. Viel Spaß beim Lesen! INHALTSVERZEICHNIS ICH BRAUCHE EINE STIMME! SPRECHER UND IHRE AGENTEN › DIE STIMMEN AUS DEM DUNKELN Ein Beitrag über Synchronschauspieler › LIEBE AUF DAS ERSTE HÖREN Ein Interview mit Susanne Eiber (engelszungen | Sprecheragentur) › SPRECHER SIND KÜNSTLER Ein Interview mit Guy Adrian (cast a voice | Stimmenagentur) SAGEN SIE DOCH WAS! EINSATZGEBIETE FÜR SPRECHER › MARKTSEGMENT SYNCHRONSTUDIOS Ein Beitrag über ein ausgeprägt deutsches Phänomen › HÖRFUNK IST KUNST Ein Interview mit Jörg Kernbach und Dieter Schiffer (WDR | Besetzung Hörfunk) › FASZINATION HÖRBUCH Ein Interview mit Ines Wallraff (Random House Audio | Audioverlag) › TON IN TON Ein Interview mit Jonas Katzenstein und Keve Zvolenszky (artaudio | Audio-/Tonstudio) › SPRACHE VERNETZEN Ein Interview mit Oliver Krietsch-Matzura (Stimm und Truppi | Netzwerk und Studio) PREISE & FESTIVALS › DEUTSCHER HÖRBUCHPREIS › DEUTSCHER HÖRFILMPREIS › DEUTSCHER PREIS FÜR SYNCHRON › INTERVIEW DORO ZAUNER (lit.COLOGNE) NÜTZLICHE LINKS UND TIPPS › GLOSSAR › LITERATURTIPPS › LINKLISTE SPEAKER’S CORNER DANKSAGUNG IMPRESSUM iSFF Berlin: Von Profis für Profis Sie wollen sich gezielt belauschen lassen? Sprechen Sie denn entsprechend? Sich beruflich belauschen zu lassen, ist eine Sache. Professionell Sprechen, um mit Sprache Hörer und Zuschauer direkt zu erreichen, ist eine andere, die gekonnt sein will. Am › iSFF in Berlin können sich Film-, TV- und Hörfunkschaffende und Schauspieler gezielt vorbereiten: Workshop Sprechtraining für Radio- und Fernsehjournalisten, Moderatoren, Sprecher und Darsteller sowie das Seminar Mikrofon- und Synchronsprechen für Schauspielerinnen und Schauspieler. Das › iSFF in Berlin, unter der Leitung von Dr. Jutta Wiegmann, ist einer der größten Weiterbildungsanbieter für professionelle Theater, Film- und Fernsehschaffende im deutschsprachigen Raum. Jährlich werden etwa 14.000 Unterrichtsstunden durchgeführt. Mehr zu Theorie und Praxis der Seminare des Instituts für Schauspiel, Film- und Fernsehberufe mit seinen Fachbereichen Film/TV, Spezial, Schauspiel und Musical unter www.isff-berlin.eu Nr. 11 I April 2009 ICH BRAUCHE EINE STIMME! SPRECHER UND IHRE AGENTEN Die große Familie der Sprecherzunft lässt sich grob in fünf große Rubriken unterteilen: Hörbuchsprecher (Hörspiel-, Lesungen, Feature, etc.), Moderatoren, Nachrichten, Werbung und Synchronschauspieler. Letzteren wird eine besondere Kunstfertigkeit abverlangt: »[Sie] sollen und müssen in eine Rolle schlüpfen. Nur dass ihnen, anders als Schauspielern, dabei nicht die Mimik, Gestik, die Bewegungen zur Interpretation und Darstellung zur Verfügung stehen. Sie packen alle Emotionen in ihre Stimme und müssen oft „übertreiben“, damit es später realistisch wirkt.« (Quelle: Tina Thiele/Casting/UVK 2005, S. 150) Stellvertretend für die Vielfalt der Sprechkunst stellen wir Ihnen zum Auftakt diese Berufsgruppe vor: › Die Stimmen aus dem Dunkeln – Ein Beitrag über Synchronschauspieler Die Welt des Sprechens ist groß und zum Teil unübersichtlich. Doch während es für viele Schauspieler selbstverständlich ist, sich im Bereich Film- und Fernsehen von einem Agenten beraten und vertreten zu lassen, sind exklusive Sprecheragenturen zurzeit noch eine Seltenheit. Im zweiten Teil dieses Kapitels stellen wir Ihnen daher zwei Sprecheragenturen vor, die jeweils einen ausgewählten Stamm von Sprechern betreuen. Beide Agenturen sind an kein Audio-/Tonstudio angebunden, um so möglichst neutral und objektiv die bestmögliche Stimme aus Ihrem Kreis für ein Projekt vorzuschlagen. Mit Susanne Eiber, die sich mit ihrer Agentur engelszungen seit 2003 der Betreuung und Vermittlung von Künstlern im Sprecherbereich widmet, sprachen wir über die Vorteile der Agenturvertretung sowie über die Bedeutung und Schwierigkeiten der Nachwuchsarbeit: › Liebe auf das erste Hören – Ein Interview mit Susanne Eiber (engelszungen | Sprecheragentur) Während Brigitte Beyer die Stellung im Weilerswister Büro hielt, sprachen wir mit Guy Adrian von cast a voice über die Aufgaben einer Sprecheragentur, Anforderungen an die Sprecher sowie die Entwicklung des Sprechermarktes im Ganzen: › Sprecher sind Künstler – Ein Interview mit Guy Adrian (cast a voice | Stimmenagentur) nach oben DIE STIMMEN AUS DEM DUNKELN Ein Beitrag über Synchronschauspieler »Alle tun es – egal wo: Bogey in Casablanca, Woody Allen in Manhattan, John Wayne in der Prärie, Dr. Schiwago in Moskau, Cpt. Kirk im Weltraum, J. R. in Dallas, Leonardo DiCaprio auf der Titanic, James Bond in aller Welt – sie sprechen deutsch!« (Thomas Bräutigam/deutscher Synchronexperte) Synchronschauspielern wird eine besondere Kunstfertigkeit abverlangt: Sie sollen und müssen in eine Rolle schlüpfen - nur dass ihnen, anders als den Leinwandhelden, dabei nicht das schauspielerische Repertoire an Mimik, Gestik und die Bewegungen zur Interpretation und Darstellung zur Verfügung steht. Sie müssen daher alle Emotionen in ihre Stimme packen, damit es später realistisch wirkt. Chronologisch gestaltet sich ein Synchronisationsablauf wie folgt: Zunächst wird ein Rohübersetzer engagiert, der das Originaldrehbuch 1:1 übersetzt. In der Regel überarbeitet der Synchronregisseur die Übersetzung und macht sie lippensynchron. Danach werden die jeweiligen Synchronschauspieler auf der Basis eines Synchronbuches „gecastet“. Schätzungsweise 1.500 professionelle „Synchronschauspieler“ gibt es in Deutschland. Aus diesem Kreis hat sich am 01.03.2006 der › Interessenverband der Synchronschauspieler (IVS) e. V. gegründet. Die Bezeichnung „Synchronsprecher“ wurde von den Mitgliedern, die vielfach Schauspieler sind, bewusst vermieden, denn es erfordert mehr als nur zu „sprechen“, um eine Einheit von Schauspieler und Stimme zu erreichen – dazu ist eine solide Ausbildung nötig. Michael Haacke, Managing Director der Film-& Fernseh-Synchron GmbH (FFS) mit den Standorten in Berlin und München, kennt das Gewerbe seit weit über 30 Jahren. Seiner Meinung nach sind jedoch nicht alle ausgebildeten Schauspieler für den Beruf des Synchronschauspielers prädestiniert. Für renommierte Bühnenschauspieler und Opernsänger sei es oftmals unmöglich, ihre ganze Schauspielkunst in das Synchron-Schema einzubauen. Ob private oder staatliche Schauspielschule: Synchronsprechen steht nicht auf dem Lehrplan der Ausbildung. www.casting-network.de Seite 2 von 34 Nr. 11 I April 2009 Mitte der 90er-Jahre startete Michael Haacke deshalb ein Pilotprojekt: Das Deutsche Synchroninstitut für Film und Fernsehen. Private Lehranstalt GmbH (DSI) bot Kurse vornehmlich für Schauspieler an, die die Technik des Synchronsprechens lernen wollten. Die Unterrichtsthemen waren ganz klar praxisorientiert. Das Projekt wurde aber kurze Zeit später wieder eingestellt. Die heute existierende Infrastruktur wurde durch ausgebildete Schauspieler und junge Talente getreu der Devise „Learning by Doing“ aufgebaut. BEKANNTE STIMMEN Die aus der DDR stammende Schauspielerin Daniela Hoffmann beispielsweise wählte den klassischen Weg. Zunächst absolvierte sie eine Schauspielausbildung an der Leipziger Hochschule für Schauspielkunst Hans Otto. An der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin folgt der Meisterklassenabschluss. Wenn sie nicht gerade vor der Kamera oder auf der Bühne steht, synchronisiert Daniela Hoffmann Julia Roberts und Calista Flockhart („Ally McBeal“). Wie viele ihrer Kollegen aus Ostdeutschland hat sie im Rahmen der Schauspielerausbildung auch eine intensive Stimmausbildung im Synchronisierungsbereich genossen. Daher hat Daniela Hoffmann auch keine Probleme, einen Film in einer Sprache, die sie selbst nicht spricht – wie beispielsweise Japanisch oder Polnisch, zu synchronisieren. Daniel Brühl wiederum war ein Naturtalent. Bereits als Kind fing er mit dem Synchronsprechen an und synchronisiert er auch heute noch gerne, wenn es seine Zeit erlaubt. Auch Anke Engelke gehörte zu den Kindern, die den gewissen Pfiff und vor allem Geduld hatten. Von Kindesbeinen an dabei und bis heute im Synchronmetier hauptberuflich tätig, ist Gerrit Schmidt-Foss. Er ist die Synchronisationsstimme von Leonardo DiCaprio, dem er seit „This Boy´s Life“ (1993) seine Stimme verleiht. Mit 5 Jahren wurde Gerrit Schmid-Foss von seinem Bruder mit ins Studio genommen. Bereits mit sieben Jahren synchronisierte er den zwölfjährigen Kaiser in Bernardo Bertoluccis „Der letzte Kaiser“. Parallel drehte er. Am Bekanntesten war sicherlich seine Rolle als Dieter Lohse in Loriots „Papa Ante Portas“. Noch bis Anfang der 90er Jahre war die Verquickung von Fernsehen, Hörspiel und Synchron sehr eng. Synchron war noch keine eigenständige Industrie wie sie sich heute präsentiert, so dass Talente gerne herumgereicht wurden. Als professioneller Synchronsprecher wurde Gerrit Schmidt-Foss damals von einer Casting-Agentur vertreten, die die Mutter von Oliver Rohrbeck, der u.a. der Sprecher von „Justus Jonas“ von den „Drei ???“ ist, ins Leben gerufen hatte. © Privat (2004) DANIELA HOFFMANN Die Schauspielerin synchronisiert Julia Roberts und Ally McBeal u.a. © Tina Thiele (2006) GERIT SCHMIDT-FOSS und ULRIKE STÜRZBECHER Die beiden synchronisierten Leonardo Di Caprio und Kate Winslate in „Titanic“ Mit zum Klientenstab gehörte damals auch die junge Ulrike Stürzbecher. Der Durchbruch im Synchronbereich kam für die Berlinerin allerdings erst nach der Schauspielausbildung. Ihre erste große Synchronrolle war Patricia Arquette in „True Romance.“ Neben Patricia Arquette synchronisiert Ulrike Stürzbecher heute Filme der Schauspielerinnen Kate Winslet und Jennifer Aniston. Serienfans ist sie aus „24“ bekannt, in der wir sie mit Reiko Aylesworth verbinden. Die Frage, wie man als Synchronschauspieler Festsprecher eines Leinwandstars wird, ist eng mit dem Werdegang des Schauspielers verbunden. Eigentlich lautet die gängige Regel: Wenn ein Serienschauspieler irgendwann mal in den Kino-Olymp aufsteigt, avanciert der Synchronschauspieler auch automatisch zu dessen Kinostimme. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel. www.casting-network.de © Tina Thiele (2007) CHRISTIAN BRüCKNER Bekannte Synchronstimmen: Robert DeNiro, Alain Delon, Peter Fonda, Robert Redford, Harvey Keitel, Pierre Brice, Dennis Hopper u.a. Seite 3 von 34 Nr. 11 I April 2009 Der Grund kann durchaus eine bewusste Entscheidung des Verleihs sein, um für das Kinodebüt einer neuen Stimme gegenüber der Serienstimme den Vorrang gibt. Ulrike Stürzbecher beispielsweise sprach nach „Titanic“ Kate Winslet nicht mehr: »Man hat leider nie die absolute Sicherheit, dass man die Feststimme ist oder bleibt. Wenn man schon mehrfach jemanden synchronisiert hat, tut das natürlich ein bisschen weh, wenn ein anderer deinen Part übernimmt, denn man kennt die Art der Schauspielerin und auch ihre Marotten. Aber jeder Verleih hat seine eigenen Vorstellungen. Die Frage ist, wie das Publikum, damit klar kommt, wenn die vertraute Stimme nicht mehr zum Gesicht des Schauspieler passt.« Tobias Meister synchronisiert, wenn er darf, Brad Pitt und Sean Penn. 2004 hat der Regisseur Wolfgang Petersen in „Troja“ jedoch mitbestimmt: Brad Pitt wurde nicht von Tobias Meister, sondern von Martin Kessler synchronisiert und auch Peter O’Toole wurde nicht von Jürgen Thomann, sondern von Horst Schön gesprochen. Teilweise findet auch Einsicht statt. Beim ersten Teil von „Fluch der Karibik“ wurde Marcus Off für Jonny Depps deutsche Stimme gecastet. Ab dem zweiten Teil durfte ihn dann wieder seine Feststimme David Nathan synchronisieren. © Tina Thiele 2004 TOBIAS MEISTER Bekannte Synchronstimmen: Brad Pitt, Sean Penn, Gary Sinise u.a. VIPCASTING, GAGEN UND CREDITS Ein aus dem US-amerikanischen Markt adaptierter Trend ist die Besetzung mit so genannten branchenfremden „Stars“. Speziell bei Zeichentrickfilmen US-amerikanischer Firmen wird seit Jahren der Einsatz von bekannten Promistimmen mit Wiedererkennungseffekt in jedem Land groß geschrieben. Einerseits ist die Durchschnittsgage für ein Take seit der Nachkriegszeit bis heute gleich geblieben (5 Euro pro Stunde), von Synchronstadt zu Synchronstadt (Berlin, München, Hamburg) gibt es noch eine variierende „Komm-Gage“ von ca. 50 Euro. Diese ist in München am höchsten und in Berlin am geringsten. Für namhafte Laien werden jedoch gigantische Summen gezahlt. Der beträchtliche Mehraufwand in der Produktion zählt da natürlich nicht. Für die Synchronisation von „Die Kühe sind los“ (2004) wurden so u. a. die branchenfremden Boxer Wladimir und Vitali Klitschko als „Kuhduo“ verpflichtet und dies sicherlich zu keiner Standardgage. 2005 wurden Boris Becker und Verona Pooth für „Himmel und Huhn“ vors Mikrofon gelassen. Ein gutes Beispiel aus dem Jahr 2006 ist „Cars“, indem es um schnelle Autos geht. Hier durfte das Who-is-Who der Formel-1-Szene natürlich nicht fehlen: Zahlreiche Nebenrollen und Cameo-Auftritte wurden prominent besetzt. Mit dabei waren der Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher, die Rennlegenden Niki Lauda und Mika Häkkinen, die RTL-Formel-1-Kommentatoren Heiko Wasser und Christian Danner und ihre Reporter-Kollegin Franziska van Almsick sowie Vollgasfrau Cora Schumacher. Doch nicht nur bei animierten Filmen wird auf prominente Stimmen gesetzt: Eine in Kritikerkreisen als gescheitert bezeichnete Synchronisationsfassung ist die deutsche Version des Kinospielfilms „8 Femmes“ (2002). Für die deutsche Fassung wurden Senta Berger, Katja Riemann, Nina Hoss, Hannelore Elsner, Nicole Krebitz, Ruth Maria Kubitschek, Cosma Shiva Hagen und Jasmin Tabatabei als Sprecherinnen verpflichtet, was beim „Zuhörer“ wenig Anklang fand: Hörgewohnheiten sind also kein zu unterschätzender Aspekt beim Stimmen-Cast. Dieser Tatsache war sich durchaus der Regisseur Stanley Kubrick bewusst: Sein Synchronisations-Regisseur war meist Wolfgang Staudte, die männliche Hauptrolle übernahm oft Jörg Pleva (z. B. für Malcom McDowell in „Clockwork Orange“ (1971), Ryan O’ Neal in „Barry Lyndon“ (1975) oder Jack Nicholson in „Shining“/1980). Ebenfalls bekannt für eine starke Einflussnahme bei der Synchronisation ist auch Steven Spielberg, der sich vorab Stimmproben in die USA schicken lässt. Mit einem Credit im Abspann – geschweige denn Vorspann – werden Synchronschauspieler allerdings wenig bedacht. Eine löbliche Ausnahme machte jedoch Tom Tykwer. Im Abspann von „Parfüm. Die Geschichte eines Mörders “ werden neben dem Erzähler Otto Sander auch die Hauptsynchronschauspieler namentlich erwähnt: Cyrill Gefecken als „Jean Baptiste Grenouille“ für Ben Wishaw, Joachim Kerzel als „Giuseppe Baldini“ für Dustin Hoffman, Bernd Rumpf als „Antoine Richis“ für Alan Rickman und Jana Kilka als „Laura Richis“ für Laurel HurdWood. www.casting-network.de Seite 4 von 34 Nr. 11 I April 2009 INTERESSENVERBAND DER SYNCHRONSCHAUSPIELER (IVS) Über 100 Synchronschauspieler hatten sich am 21. Januar 2006 im Kinosaal der HFF-Potsdam versammelt und eine Eigengründung beschlossen. Und das entgegen aller Warnungen und Unkenrufe wie: „Das klappt sowieso nicht, haben alles schon versucht!". Die Situation in unserem Land ist nun schon für „normale“ Schauspieler, d. h. solche die spielen, drehen usw. nicht berauschend, für Synchronschauspieler erst recht nicht. Die gesellschaftliche Anerkennung sieht man fast in jedem Kinoabspann dokumentiert, bei Fernsehfilmen sowieso - wir sind einfach nicht vorhanden! Dazu kam ein immer noch sehr aktuelles Problem: Der soziale Status und die damit ausgelösten sozialrechtlichen Versicherungs- und Abrechnungsprobleme mit den Firmen, bis hin zur Rentenberechnung. Synchronschauspieler wurden zum Spielball der großen Rentenversicherungsanstalt, der Kassen und der im Wettbewerb hart kämpfenden Synchronstudios, die sich in den letzten Jahren gegenseitig unterboten haben, um Aufträge zu erhalten und nun am Existenzlimit arbeiten. Der sehr informative Newsletter des Verbandes heißt jetzt „Unsinkbar“ und ist auch für Nichtmitglieder jederzeit auf der Website einsehbar unter: www.ivs-ev.info ARNE KAULS SYNCHRONDATENBANK Inhaber der ersten Online-Datenbank für SynchronsprecherBesetzungen in Deutschland: Die Geschichte beginnt 1972, vor mehr als 30 Jahren. Die Zwillingsbrüder Arne und Hilmar Kaul waren siebenjährige Jungs und verpassten Samstagabends keine Folge von „Raumschiff Enterprise". Irgendwann erhörte Arne Kaul die Stimme von „Captain Kirk“ auch in anderen Filmen. Wie er bald herausfand, war es in Wirklichkeit die Stimme der Synchronlegende GertGünther Hoffmann. Seitdem hörte Arne genau beim Fernsehen hin und sammelte jede Information, die er über die Stimmen aus dem Off bekommen konnte. Daraus entstand die erste OnlineDatenbank für Synchronsprecher-Besetzungen in Deutschland. Diese frei zugängliche Online-Version der Datenbank enthält einen historischen Auszug der Sprecherbesetzungen aus ca. 5.300 Filmen, die in den Jahren 1934-1977 deutsch synchronisiert wurden. Die kommerzielle Standalone-Version der Datenbank - zu beziehen über den Autor - wird ständig aktualisiert und bereits seit einigen Jahren von allen führenden Synchronstudios eingesetzt. Der Datenbestand begann auf dem Stand vom 01.07.2003 und wird üblicherweise 1-2mal jährlich ergänzt. Die ersten Datensätze (Filme, Darsteller und Sprecher) sind jetzt mit Bildern versehen. www.synchrondatenbank.de © Privat (2006) PETER REINHARDT Vorstandsvorsitzender des IVS © Tina Thiele (2006) Erste offizielle Mitgliederversammlung am 21. Januar 2009 © Privat ARNE KAUL Mehr über Arne Kaul: www.synchrondatenbank.de Weitere Online-Datenbanken: www.synchronkartei.de www.deutsche-synchronsprecher.de nach oben www.casting-network.de Seite 5 von 34 Nr. 11 I April 2009 LIEBE AUF DAS ERSTE HÖREN Ein Interview mit Susanne Eiber (engelszungen | Sprecheragentur) STECKBRIEF Susanne Eiber ist seit 2003 Inhaberin von engelszungen Sprecheragentur. Von 1992-2000 war sie Geschäftsführerin der Westpark Studios GmbH. Danach arbeitete sie für zwei Jahre in der Eventplanung für die Pro Events GmbH. 2002-2003 übernahm sie die Studioleitung der Studio 507 GmbH. KONTAKT engelszungen Sprecheragentur Susanne Eiber Kaiserstr. 40 80801 München Tel.: 089-38 86 97 76 Fax: 089-38 86 97 62 E-Mail: [email protected] Website: www.engelszungen.biz © Isabel Angerer Warum gibt es – im Gegensatz zum Schauspieleragenturenmarkt – nur so wenige Sprecheragenturen? Eine Sprecheragentur ist etwas sehr spezielles. Es geht ja „lediglich“ um das Hören, das heißt, auch im Bewusstsein vieler Schauspieler wird das Medium eher stiefmütterlich behandelt. Eine Schauspielagentur gehört zum Status eines jeden Schauspielers – ohne Agentur ist es schwierig in der Branche Fuß zu fassen. Wir merken jedoch, dass sich diese Ansicht schon langsam auch bei uns breit macht. Zu einem guten Sprecher gehört eine gute Agentur. Wie kam es zur Gründung von engelszungen Sprecheragentur? Durch meine langjährige Tätigkeit im Produktionsbereich entdeckte ich schon sehr früh meine Leidenschaft für Synchronschauspieler und deren Stimmen. Mir wurde bewusst, dass es so gut wie keine - in München überhaupt keine - Beratung und Betreuung für sie und ihre Belange gibt. Diese zwei Komponenten führten 2003 zur Gründung von engelszungen. Was sind Ihre Leistungen? Wir stehen Sprechern und Kunden gleichermaßen beratend zur Seite. Unsere Kernfunktion sehen wir in folgendem Leistungsspektrum: Wir bieten unseren Kunden die Vermittlung professioneller Sprecher an und versenden individuelle Castingvorschläge, um so die richtige Stimme für die Produktion zu finden. Natürlich geben wir auch jederzeit Auskunft über die Verfügbarkeit unserer Sprecher. Bei Verwertungsrechten stehen wir beratend zur Seite und sind ein fairer und erfahrener Partner bei Gagenverhandlungen. Generell kümmern wir uns um einen reibungslosen Ablauf der Produktion und können auch Tonstudios organisieren, sollte kein eigenes vorhanden sein. All diese Leistungen sind für unsere Kunden provisionsfrei. Für Schauspieler bieten wir eine exklusive Betreuung in ihrer Tätigkeit als Sprecher in den Bereichen Werbung, Dokumentation, Hörbuch (Hörspiel, Lesungen, etc.), Voice-Over und Computerspiele. Wir schlagen sie für konkrete Produktionen vor, verhandeln die Gagen, vereinbaren Termine mit beispielsweise den Synchron-Aufnahmeleitern und kümmern uns um die Abrechnung. Allgemein sorgen wir uns um das Wohl der von uns betreuten Künstler. Was ist persönlich Ihr genauer Aufgabenbereich? In erster Linie bin ich für den offiziellen Auftritt von engelszungen verantwortlich. Ich gebe die Richtung vor, in die wir uns bewegen und lasse mein Know-how in den täglichen Umgang mit unseren Kunden und Sprechern einfließen. Außerdem entscheide ich über neuen Zuwachs bei engelszungen. Was macht Ihre Agentur einzigartig? Wir arbeiten ausschließlich mit professionellen Sprechern zusammen und haben einen äußerst hohen Qualitätsanspruch an uns und unsere Sprecher. All unsere Sprecher liegen auf einem einheitlichen sehr hohen Level. Selbst unsere Newcomer sind bereits erfahrene „ehemalige Synchron-Kids“, also bereits in jungen Jahren „alte Hasen“. Außerdem sind wir eine, von Tonstudios unabhängige Agentur. Und bewahren durch unsere 18jährige Erfahrung im Medienbusiness im hektischen und manchmal undurchsichtigen Berufsalltag den Überblick. Dabei liegt uns insbesondere auch die Förderung des Nachwuchses am Herzen. Wir versuchen eine Ausgewogenheit zwischen Sprechern und Kunden herzustellen, d.h. wir bemühen uns um die Zufriedenheit beider Seiten. Wie Sie sehen, bieten wir eine große Bandbreite an Serviceleistungen. Um dem gerecht zu werden, ist unser Team mit Leidenschaft und viel Herzblut bei der Arbeit. www.casting-network.de Seite 6 von 34 Nr. 11 I April 2009 Wer sind Ihre Kunden? Zu unseren Kunden gehören Tonstudios, Filmproduktionen, Werbeagenturen und Verlage. Wie viele Sprecher betreuen Sie? Wir betreuen 30 Sprecher exklusiv. Außerdem haben wir noch eine große Datenbank mit ausgewählten Sprechern, die wir nach Bedarf ebenfalls vermitteln. Und natürlich noch die 99 Native-Speaker und 34 Kinder, die wir auf unserer Website präsentieren. In welchen Bereichen sind Ihre Sprecher tätig? Unsere Künstler decken den gesamten Sprecherbereich ab, von Werbung über Dokumentation, Hörbücher (Hörspiel, Lesungen, etc.) über Voice-Over bis hin zu Computerspielen. Vertreten Sie auch Synchronschauspieler? All unsere Sprecher sind als Synchronschauspieler tätig. Die Vermittlung im Synchronbereich gehört jedoch nicht zu unserem Aufgabenbereich. Sie haben die gesonderte Rubrik „Kinder“. Wie kam es zu der Spezialisierung Ihres Portfolios? Kinder spielen bei Vertonungen eine wichtige Rolle. Ob bei Werbung, Hörspielen oder Voice-Over: überall sind Kinderstimmen zu hören. Nun ist es aber sehr aufwendig, Kinderstimmen zu casten, zu archivieren und zu besetzen. Die Stimmen verändern sich schnell. Kinder sind hauptberuflich Schüler und stehen nicht immer zur Verfügung. Bei jeder Buchung müssen Anträge beim Gewerbeaufsichtsamt, inkl. Arztattest, Genehmigung der Schule, der Eltern und des Jugendamts eingereicht werden. Das nehmen wir sehr ernst, denn somit werden die Kinder vor Arbeitsmissbrauch geschützt. Sie sehen, es ist ein großer Aufwand Kinder zu buchen - für ein Tonstudio zu groß und unrentabel. Daher haben wir uns der Kinder angenommen. Was ist bei der Arbeit mit Kindern anders als mit Erwachsenen? Kinder sind spontan und gehen sehr cool mit dem Job um, sie sind jedoch konzentriert bei der Arbeit und stehen ihren erwachsenen Kollegen was die Professionalität betrifft in nichts nach. Wie kann man sich als Sprecher bei Ihnen bewerben? Wir bearbeiten ausschließlich Sprachproben, die uns per Mail eingereicht werden. Wichtig ist, dass die Files aus verschiedenen Bereichen, wie z.B. Werbung, Voice-Over, Erzählung und Dialekt stammen. Worauf achten Sie, wenn Sie Sprecher in Ihrer Agentur aufnehmen? Es muss „Liebe auf das erste Hören sein“. Ich höre bereits nach den ersten Sekunden: ist der Sprecher etwas für uns oder nicht. Natürlich darf der Sprecher keine gravierenden Sprachfehler haben. Kleine Fehler sind oft sehr charmant, charismatisch und vielleicht sogar das „Tüpfelchen auf dem i“. Viele bekannte Synchronsprecher haben „kleine Macken“, welche aber eine Harmonie zu ihrer Stimme bilden müssen. Bevorzugt nehmen wir Synchronschauspieler. Sie sind wandelbar und flexibel, können spielen. Sie müssen aber markant genug sein, damit sie sich z.B. in der Werbung durchsetzen. Dann achten wir darauf, dass sie in der Agentur einzigartig ist. Natürlich achten wir auch auf die Persönlichkeit. Der Mensch muss zu uns Agentinnen passen und zu seinen Kollegen in der Agentur – das ist uns sehr wichtig. Wie führen Sie Castings durch? Wir veranstalten lediglich jährlich Kindercastings. Ansonsten kann sich nur bewerben, wer bereits Aufnahmen von sich hat. Welche Ausbildung / Fortbildung empfehlen Sie angehenden Sprechern? Am besten ist eine Ausbildung als Schauspieler an einer Schauspielschule. Ansonsten gibt es private Sprecherzieher. Als Fortbildung, bzw. für die ersten Schritte empfehle ich, sich bei Synchronstudios als EnsembleSprecher vorzustellen. So kann man in der Gruppe erste Erfahrungen sammeln und - wenn man Glück hat – kristallisiert man sich heraus. Wie wichtig ist das Internet geworden? Das Internet ist für uns zum wichtigsten Arbeitswerkzeug geworden. Was denken Sie über Sprecherdatenbanken im Internet? Jeder kann sich registrieren lassen. Somit ist in einer Sprecherdatenbank kein Qualitätsanspruch gegeben. Für Kunden, die nicht permanent mit Stimmen arbeiten und somit nicht über das nötige Know-how verfügen, ist es schwierig, dort tatsächlich gute Qualität zu erhalten. Gute Sprecher, die sich in eine dieser Datenbanken verirren, fallen im Niveau. Wie finanziert sich die Agentur engelszungen? Wir arbeiten für unsere Sprecher auf Provisionsbasis. nach oben www.casting-network.de Seite 7 von 34 Nr. 11 I April 2009 SPRECHER SIND KÜNSTLER Ein Interview mit Guy Adrian (cast a voice | Stimmenagentur) STECKBRIEF Nach achtjähriger Tätigkeit als Projekt- und Aufnahmeleiter für verschiedene Werbeagenturen in Belgien, stieg Guy Adrian 2002 bei cast a voice ein. Seitdem ist er kompetenter Geschäftspartner von Brigitte Beyer. Dort ist er ebenfalls Ansprechpartner für Projekte in sämtlichen Sprachen, Experte für „Stimmproben à la minute" und als Herr über die umfassende hausinterne Datenbank Experte fürs Casting. KONTAKT cast a voice c/o Guy Adrian Euregiostrasse 8 B 4700 Eupen Tel.: +32-(0)87 59 35 55 E-Mail: [email protected] Website: www.castavoice.de © Photosynthese, Eupen Wann wurde cast a voice gegründet? cast a voice wurde 1996 durch Brigitte Beyer gegründet. Da sie mehr als zehn Jahre in der Studio- und Filmbranche tätig war, erkannte sie einen Bedarf darin, professionelle Sprecher an entsprechende Studios und Produktionen zu vermitteln und den Sprechern den administrativen Ablauf zu erleichtern. Zudem brachte ich durch meine jahrelange Tätigkeit als Aufnahmeleiter entsprechende Erfahrung im Bereich des Castings der Sprecher mit. So ergab sich eine sehr ausgeglichene Aufgabenteilung mit Brigitte Beyer. Heute sind wir beide in jedes Projekt voll involviert, wobei sie sich von Deutschland aus mehr auf den vertraglichen Ablauf und ich mich von Belgien aus auf die Stimmenfindung und ihre Vermittlung verstärkt konzentriere. Was sind Ihre Aufgaben als Sprecheragentur? Unsere Aufgabe ist es, Stimmen für ein bestimmtes Projekt in den Bereichen Werbung, Industrie- und Imagefilm, Dokumentarfilm, Hörbuch (Hörspiel), Multimedia, Podcast, Synchron und Moderation vorzuschlagen. Darüber hinaus übernehmen wir kostenfrei den Komplettservice von Honorarverhandlung, Buchung und terminlicher Disposition mit den Sprechern und Sprecherinnen. Dafür kann ich mich aus unserer eigenen Datenbank mit über 10.000 Stimmproben von insgesamt 500 Sprechern in über 45 Sprachen bedienen. Die Vorschläge werden den Auftraggebern per mp3 zugesandt, die daraus eine Auswahl treffen und dann den entsprechenden Sprecher von uns vermittelt bekommen. Was macht Sie als cast a voice aus? Wir verstehen uns als eine große Familie, die trotz aller Professionalität eine persönliche Note der Sprecher und Sprecherinnen vermitteln möchte. Wir verfügen über ein breitgefächertes Portfolio von Stimmproben auf unserer Homepage, die wir einmal in Sprachen sowie in Stimmlagen eingeordnet haben. Da wir „unsere Stimmen“ sehr gut kennen, können wir nach den Wünschen unserer Kunden und Projektvorgaben eine Auswahl an Stimmproben zusammenstellen und individuell beraten. Dadurch garantieren wir Qualität. Worin liegt der Unterschied zwischen einer Sprecheragentur und einer Sprecherdatenbank? In der Stimmenagentur entscheiden nur wir, wer als Sprecher in unsere Datenbank aufgenommen wird. In eine Sprecherdatenbank hingegen kann sich jeder Sprecher, meist gegen einen Aufpreis, eintragen. Dabei gehen oft seine Stärken und Schwächen unter, so dass es schwer wird, bei einem oft riesigen Angebot, wirklich die Stimme herauszufiltern, die für ein Projekt infrage kommt. Darüber hinaus sind wir als Agentur keinem Studio fest angeschlossen. Welche Grundlangen muss ein Sprecher mitbringen, der sich bei Ihnen bewerben will? Natürlich ist eine Schauspielausbildung grundlegend wichtig. Zudem nehmen wir nur Sprecher auf, die bereits Erfahrungen im Sprecherbereich gesammelt haben und entsprechende Stimmproben und Referenzen mitbringen. Welche Anforderungen haben Sie an die Sprecher, damit sie bei Ihnen aufgenommen werden können? Eine „nette“ Stimme allein reicht nicht aus. Wir suchen immer ein besonderes Charaktermerkmal – das gewisse Etwas. Das macht sich zum einen in der Stimme selbst bemerkbar, sprich durch eine besondere Stimmlage, ein Sprachentalent, einen Dialekt, eine „crazy“ Art, aber auch darin, wie der Text oder die Rolle vom Sprecher getragen wird. Es gibt Rollenkönige, die können besonders gut in kurze Werbetexte und -rollen schlüpfen, und dann wieder andere, deren Stärke im Erzählen, im Sprechen und Spielen von langen Texten liegt. www.casting-network.de Seite 8 von 34 Nr. 11 I April 2009 Ist es schwer, Stimmen zu vermitteln? Sehr schwer. Das liegt daran, dass es heutzutage sehr viele gute Stimmen auf dem Markt gibt. Darum ist hier jeder ein Einzelkämpfer, der immer bemüht sein muss, sich gut zu verkaufen. In dieser Branche spricht sich nämlich ein guter, aber auch ein schlechter Sprecher sehr schnell herum. Deshalb nehme ich nur Stimmen auf, von denen ich sicher bin, dass diese gefragt sind, ich sie erfolgreich vermitteln kann und der Sprecher auch die Kundenanforderung professionell erfüllt. Wer fragt Stimmen bei Ihnen an? Das sind meist Tonstudios verteilt über ganz Deutschland und Europa sowie Produktionsfirmen im Auftrag der Endkunden. Wie werden Gagen und Honorare vereinbart? Wir vereinbaren nach Absprache mit der Sprecherin/dem Sprecher eine feste Projektgage mit dem Auftraggeber. Die Höhe der Gage kann je nach Region und Sprecher preislich abweichen. Der Sprecher selbst fakturiert den vereinbarten Preis an den Endkunden und wir schicken unsere Rechnung an sie/ihn. Als Pauschale für die Vermittlung haben wir als Agentur 10% der vereinbarten Nettogage festgelegt. Was hat sich in Ihrer Branche in den letzten Jahren verändert? Alles ist viel schneller geworden. Früher haben wir Stimmproben noch auf Kassette oder CD aufgenommen und diese auf dem Postweg zu den Auftraggebern geschickt. Heute läuft das alles über das Internet. Das bedeutet für uns natürlich, prompt auf eine Anfrage zu reagieren, schnell zu begreifen, was der Kunde sich vorstellt und dementsprechend Stimmproben verschiedener Sprecher auszuwählen und per E-Mail zuzusenden. Uns ist es jedoch wichtig, trotz dieser Schnelligkeit nicht den persönlichen Kontakt zu Kunden und Sprechern zu verlieren, so dass wir uns durch eine angenehme und freundliche Art des Zusammenarbeitens auszeichnen. Wie würden Sie Ihre Philosophie kurz zusammenfassen? Unsere Aufgabe ist es, durch Leidenschaft und Qualität als Antrieb, den Sprecher als das zu vermitteln, was er ist: ein Künstler. STECKBRIEF Brigitte Beyer besitzt mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Studio- und Fernsehproduktionsbranche. Mit ihren zahlreichen und vor allem guten Kontakten im Gepäck fiel ihr der Entschluss leicht, sich 1996 selbständig zu machen und das Unternehmen cast a voice zu gründen. Mit Herzblut und Engagement kümmert sie sich als Expertin für Kalkulationen seitdem um ihre Sprecher und den bestmöglichen Service für ihre Kunden. © Privat KONTAKT cast a voice c/o Brigitte Beyer Saarstrasse 57 D 53919 Weilerswist Tel.: 02254-17 09 Fax: 02254-17 22 E-Mail: [email protected] Website: www.castavoice.de nach oben www.casting-network.de Seite 9 von 34 Nr. 11 I April 2009 SAGEN SIE DOCH WAS! EINSATZGEBIETE FÜR SPRECHER Wie werden Sprecher für Audioproduktionen ausgewählt und besetzt und wie wird der Ton aufbereitet, damit er hörbar, bzw. passend zu einer dramaturgischen Darstellung wird? Im zweiten Teil unseres cn-specials gehen wir auf diese und andere spannende Fragen ein und erläutern, was wortgewandte Schauspieler, die in der Sprecherbranche Fuß fassen möchten, beachten sollten. Während in den meisten anderen Ländern fremdsprachige Filme untertitelt werden, stehen in Deutschland seit Jahrzehnten Filme unter „Synchronzwang“, sprich sie werden lippensynchron mit einer deutschen Fassung versehen. In diesem Beitrag haben wir uns intensiv mit der interessanten und außergewöhnlichen Arbeit in einem Synchronstudio beschäftigt und die umsatzstärksten Firmen dieses Fachbereiches (Kerngeschäft: Kino und TV) in Deutschland für Sie in einer Grafik zusammengefasst. › Marktsegment Synchronstudios – Ein Beitrag über ein ausgeprägtes deutsches Phänomen Hörfunkproduktionen sind Teamarbeit, auch wenn – im Gegensatz zum Film – oft nur der Autor als Urheber genannt wird. In Zusammenarbeit mit einem Dramaturgen oder Redakteur schreibt der Autor den Text, der in der Regel die Grundlage für die Hörfunkproduktion darstellt. Das eigentliche Stück, das später im Radio gesendet oder auf CD, früher Kassette oder Schallplatte, vertrieben wird, ist eine Inszenierung, die maßgeblich durch den Regisseur und die beteiligten Schauspieler/Sprecher geprägt ist. Außerdem sind an einer Hörfunkproduktion mit Regie in der Regel ein Toningenieur, ein Tontechniker und ein Regieassistent beteiligt. Für große Produktionen werden oft auch ein Komponist und Musiker engagiert. Mit dem folgenden Interview möchten wir die die Besetzung Hörfunk eines öffentlich-rechtlichen Senders zu Wort kommen lassen. Wir unterhielten uns mit Jörg Kernbach über seine Besetzungsarbeit im Hörfunk des WDR und mit Dieter Schiffer, der als Leiter des Sprecherensembles ebenfalls für Besetzungsfragen zuständig ist, über ihr interessantes und außergewöhnliches Tätigkeitsfeld. › Hörfunk ist Kunst – Ein Interview mit Jörg Kernbach und Dieter Schiffer (WDR | Besetzung Hörfunk) Hörbücher lösen bei Alt und Jung eine große Faszination aus. Audioverlage produzieren Hörbücher aller Genres und Formate: gekürzte und ungekürzte Lesungen, inszenierte Lesungen, Hörspiele. Die Besetzung der Sprecher wird im Verlag entschieden, z. T. im Dialog mit Studios (die eine – zumeist interne - Sprecherdatenbank besitzen) oder mit Sprecher- oder Schauspieleragenturen. Wir sprachen mit der stellvertretenden Verlagsleiterin Ines Wallraff von Random House Audio über den Erfolg des Unternehmens, das Casting der Sprecher und der Faszination Hörbuch an sich. › Faszination Hörbuch – Ein Interview mit Ines Wallraff (Random House Audio | Audioverlag) Audioverlage arbeiten Hand in Hand mit Audiostudios. Die Kölner Jonas Katzenstein und Keve Zvolenksy gründeten artaudio und erzählen hier über die Entstehung ihres Ton-/Audiostudios sowie die Herausforderungen, denen man sich als Tontechniker und professioneller Sprecher in dieser Branche stellen muss. › Ton in Ton – Ein Interview mit Jonas Katzenstein und Keve Zvolenszky (artaudio | Audio-/Tonstudio) Die Besetzung von Sprechern läuft meist über Sprecheragenturen ohne Studioanbindung sowie Studios mit hausinternen Datenbanken ab. Aus dem Rahmen fällt das Kölner Sprachnetz Stimm und Truppi, das nicht nur im eigenen Studio selbst produziert und konzeptioniert, sondern auch die Sprecher aus ihrem eigenen Netzwerk auswählt. Wir sprachen mit Oliver Krietsch-Matzura über sein außergewöhnliches Firmenkonzept. › Sprache vernetzen – Ein Interview mit Oliver Krietsch-Matzura (Stimm und Truppi | Netzwerk und Studio) nach oben www.casting-network.de Seite 10 von 34 Nr. 11 I April 2009 MARKTSEGMENT SYNCHRONSTUDIOS Ein Beitrag über ein ausgeprägt deutsches Phänomen Während in den meisten anderen Ländern fremdsprachige Filme untertitelt werden, stehen in Deutschland seit Jahrzehnten Filme unter „Synchronzwang“, sprich sie werden lippensynchron mit einer deutschen Fassung versehen. Für die Synchronisierung wird zunächst eine Rohübersetzung erstellt, auf deren Basis ein Synchronregisseur das Synchron-Drehbuch anfertigt. Dabei muss der deutsche Text so beschaffen sein, dass er der Länge des Originaltextes entspricht und exakt zu den Mundbewegungen der Schauspieler passt. Anschließend wählt ein Aufnahmeleiter die passenden deutschen Stimmen aus. Dabei haben viele berühmte Schauspieler ihre feste deutsche Stimme. Für die Synchronisation wird der vorliegende Film dann in viele „Takes" unterteilt. Diese Abschnitte werden dann Stück für Stück mit den deutschen Synchronschauspielern aufgenommen. Als Grundlage für die Synchronisation liegt eine internationale Tonmischung mit Geräuschen und Musik vor, allerdings ohne die Originalstimmen. In der Regel setzt sich ein Synchronstudio aus einem Regieraum mit Mischpult und einem digitalen Aufnahmesystem sowie dem Aufnahmeraum zusammen. Während der Toningenieur die Überwachung der technisch sauberen Aufnahme zu verantworten hat, ist der Synchronregisseur für die inhaltliche und künstlerische Leistung der Synchronschauspieler verantwortlich. Der Cutter hat dann die anspruchsvolle Aufgabe, die Aufnahmen lippensynchron zu schneiden. Die Synchronschauspieler lesen den Text nicht einfach nur vom Blatt, sondern von einem Monitor oder einer Leinwand ab. Dabei müssen sie auch die Bewegungen der Schauspieler nachempfinden, um die richtige Sprechweise und die Emotionen zu transportieren. Sie stehen im engen Blickkontakt mit dem Synchronregisseur im Regieraum. Synchronschauspieler sind zum überwiegenden Teil ausgebildete Schauspieler, die über ein enormes Leistungspotential verfügen müssen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch im reinen Nachrichtengeschäft Synchronstudios gibt, wo „synchronisiert" wird. Dabei geht es jedoch nicht um lippensynchrone Aufnahmen, sondern ein Reporter spricht seinen Off-Text zu den Nachrichtenbildern. Dies machte die Abgrenzung des reinen Synchronmarktsegments schwierig. DIE UMSATZSTÄRKSTEN SYNCHRONSTUDIOS In Deutschland gibt es ca. 44 Unternehmen, die aktiv auf dem Synchronisationsmarkt tätig sind. Die größte Dichte an Synchronstudios gibt es in München, Hamburg, Köln, Potsdam und Berlin. Mit „Kerngeschäft“ ist das Dienstleistungsspektrum einer Synchronfirma angegeben. Dabei wird deutlich, dass die klassischen Synchronbereiche (Kino und TV) dominieren. Die Annahme, dass Synchronfirmen auch in den aktuell boomenden Märkten Computerspiele und Hörbuchbereich tätig sind, kann hiermit wiederlegt werden. Durch die technische Entwicklung kam dafür aber der DVD-Markt als Verlängerung der Auswertungskaskade hinzu. Der Gesamtumsatz aller Synchronstudios liegt bei schätzungsweise 87,25 Mio. Euro*. Dabei wurden die Firmen explizit darauf hingewiesen, dass sich die Angabe der Umsatzhöhe nur auf den Synchronbereich beziehen soll. Nach der Auswertung kommt man auch zum Ergebnis, dass die These „Firmen können am Markt nur bestehen, wenn sie ihre eigenen Studios haben“ nicht Aufrecht erhalten werden kann, da sie Studios anderer Firmen mieten. Auch die Anzahl an eigenen Studios, die mischen können, bestimmt nicht die Menge an Aufträgen, die eine Firma unter Nutzung eigener Ressourcen annehmen kann. Ebenfalls bestimmt die Anzahl der Festangestellten nicht die Anzahl der Aufträge. Grund ist hier die Auslagerung, da zeitweise freie Mitarbeiter engagiert werden. Letztlich ist von den Synchronstudios der Pionierzeit nur noch die Berliner Synchron AG vorhanden. Die meisten Synchronstudios, die heute noch auf dem Markt tätig sind, stammen aus der zweiten Gründungswelle, die mit der Etablierung des Fernsehens in den 60er-70er Jahre verbunden ist sowie aus der dritten Gründungswelle, die durch das Aufkommen der privaten Kanäle Mitte der 80er Jahre und Anfang der 90er Jahre resultierte. Dabei ist zu beachten, dass Synchronstudios Teile großer Firmen sein können (Bavaria, Studio Hamburg) oder aus anderen Synchronfirmen hervorgegangen sind (Dubbing Brothers Germany GmbH ehemals Synfon Film GmbH. Scalamedia GmbH aus Studio Preuss, Studio Hamburg Synchron ehemals real film). www.casting-network.de Seite 11 von 34 Nr. 11 I April 2009 FIRMA GRÜNDUNG ORT KERNGESCHÄFT UMSATZHÖHE (1) FA (2) DS / Aufnahme (3) MS (4) BVDSP (5) Berliner Synchron AG 1949 Berlin Kino, TV-Serien, TV-Movies, DVD, Dokus, Animation, Werbung Groß 70 8 3 JA FFS Film- und Fernsehsynchronisation GmbH 1971 München 1997 Berlin München Berlin Kino, TV-Serien Groß 55 7 2 JA Interopa Film GmbH 1959 Berlin Kino, TV-Movies und Serien, DVD Groß 25 3 2 JA Blackbird Music – Musik- und Filmsynchron Produktions GmbH 1990 Berlin Kino, TV-Serien, Musik, (Interactive Spiele, Postpro) Groß / Medium 21 4 2 JA Antares Film GmbH 2005 Berlin TV Medium 6 0 0 NEIN Arena Film GmbH & Synchron KG 1972 Berlin Kino, TV-Serien Medium 15 0 0 JA Bavaria Film GmbH-Synchron Mitte 50er Jahre München TV-Movies und Serien Medium 7 2 0 JA Brandtfilm berlin-Rainer Brandt Filmproductions GmbH 1973 Kleinmachnow (bei Berlin) Kino, TV-Serien Medium 7 1 1 NEI NEIN Cine Entertainment Europe GmbH 1997 Hamburg TV-Serien, DVD, Dokus, Werbung, Video PostPro, Musik Medium 6 4 2 Cinephon Filmproduktion GmbH 1979 Berlin Kino, TV, DVD, Interactive Medium 15 0 0 JA Deutsche Synchron Filmgesellschaft mbH (Karlheinz Brunnemann Produktions KG) 1977 Berlin Kino, TV-Movies und Serien, Animation / Zeichentrick Medium 20 0 0 JA Dubbing Brothers Germany GmbH 2001 (ehemals Synfon Film GmbH) München TV und Home Entertainment Medium 7 3 2 JA Elektrofilm Postproduction Facilities GmbH 2001 Berlin Kino, TV, Postproduction, DVD Medium 103 9 4 NEIN Hermes Synchron GmbH 1967 Potsdam Kino, TV-Movies und Serien Medium 35 4 1 JA Metz-Neun Synchron Studio und Verlags GmbH 1988 Offenbach (bei Frankfurt) TV-Movies und Serien Medium 6 3 3 NEIN MME Music Mix Effects Studios GmbH / Sound 'n' Picture Produktion GmbH 1990 Berlin Kino, TV Medium 14 6 2 JA Neue Tonfilm München GmbH 1989 München Kino, TV-Serien Medium 6 0 0 JA Scalamedia GmbH 1998 (hervorgegangen aus Studio Preuss) MünchenUnterhaching/ Berlin Kino, TV-Movies Medium 15 3 1 JA SoundVision Tonstudio GmbH 1992 Köln Kino, TV-Movies (Schwerpunkt: Kinder), Audiopost Medium 9 2 2 NEIN Splendid Synchron GmbH 1990 Köln Kino Medium 10 2 2 JA Studio Funk GmbH & Co KG 1965 Berlin/ Hamburg Kino, TV-Serien Medium 10 5 3 JA Studio Hamburg Synchron GmbH seit 1960 (zuvor real film) Hamburg Kino, TV-Serien Medium 10 7 3 JA Taunus Film GmbH Synchron Berlin 1991 Berlin Kino, TV-Movies Medium 7 1 1 NEIN TV+SYNCHRON Berlin GmbH 1991 Berlin TV-Serien, DVD, Cartoon, Anime Medium 14 4 2 NEIN Telesynchron Film GmbH 1960 Berlin TV-Movies und Serien Medium 14 4 2 NEIN HS Hamburg Synchron GmbH 1982 Hamburg TV-Serien Klein 5 2 1 NEIN PPA Film GmbH 1995 München Kino Klein 5 2 0 NEIN FFF Studio Grupe, Film-Funk-Fernseh Produktions GmbH 1992 München Kino, TV-Serien Klein 4 2 1 NEIN R.C. Production 1981 Berlin Kino Klein 2 1 1 JA Aaron :. Film 1994 Nürnberg TV-Serien, Animation Klein 10 1 1 NEIN logoSynchron GmbH 1977 Köln Klein 2 0 0 NEIN Lunatic Synchron Tonstudio 1998 München Klein 2 1 1 NEIN Michael Eiler Synchron GmbH 1976 Berlin Kino, TV-Movies und Serien Klein 5 2 2 NEIN TBS Ton & Bild Service GmbH 1974 Köln Kino, TV (Schwerpunkt: Serien) Klein 8 3 1 NEIN Tremens Film Tonstudio 1989 Wien Kino, TV-Serien Klein 8 2 2 NEIN VOX-SYNCHRON Filmvertonung GmbH 1983 Martinsried (München) TV (teilweise auch DVD) Klein 2 0 0 NEIN toneworx GmbH 1998 Hamburg Klein 10 3 2 NEIN Sound Film GmbH 1970 München Klein 2 0 0 NEIN Krüger & Krüger Studios GmbH & Co. KG 1988 Hamburg TV-Filme, Trickfilme, Sounddesign Klein 2 0 0 NEIN Cineart TV Synchron 1985 München E E E E E NEIN Cinema Factory GmbH 1987 München E E E E E NEIN DMT Digital Media Technologie GmbH 1998 Hamburg E E E E E NEIN EuroSync GmbH 1989 Berlin TV allgemein E E E E JA Synchron- und Tonstudio Leipzig GmbH 1997 Leipzig E E E E E JA Cinema, TV-Movie und Serie, Animation (Cartoon) Kino, TV (Serie, Sitcom,Soap, Telenovela) Games, DVD, Werbung, Post Production Kino, TV, Trickfilme, Postproduction und in Fremdsprachen © www.casting-network erstellt im Herbst/Winter 2007 | Überarbeitung des Posten BVDSP-Mitglied: April 2009 (1) Die Statistik ist nach Umsatzgröße, darin alphabetisch nach Firmenname sortiert. Die Höhe der Umsätze wurde in drei Gruppen eingeteilt: Groß, Medium und Klein - Groß steht für einen Umsatz zwischen 5 und 10 Millionen € - Medium steht für einen Umsatz zwischen 1,5 und 5 Million € - Klein steht für einen Umsatz unter 1,5 Million € (2) FA nennt die Anzahl der Festangestellten (3) DS nennt die Anzahl Dubbing Studios (4) MS nennt die Anzahl der Mixing Studios (5) BVDSP weist aus ob eine Firma Mitglied im Verband der deutschen Synchronproduzenten (BVDSP) ist. - JA = Mitglied - NEIN = kein Mitglied *Hierfür wurde jeweils die Firmenanzahl mit dem Durchschnittswert der jeweiligen Umsatzgruppen GROß, MITTEL, KLEIN multipliziert und anschließend summiert: GROß: 4 Firmen x 7,5 Millionen € (Durchschnittswert) = 30 Millionen € MITTEL: 22 Firmen x 1,75Millionen € (Durchschnittswert) = 38,5 Millionen € KLEIN: 14 Firmen x 750.000 € (Durchschnittswert) = 10,5 Millionen € ENTHALTUNGEN: 5 Firmen x 1,75 Millionen € (Durchschnittwert der Kategorie MITTEL) = 8,75 Millionen €. www.casting-network.de Seite 12 von 34 Nr. 11 I April 2009 WIE KOMMEN DIE STUDIOS AN IHRE AUFTRÄGE? Die Majors bieten die Lizenzen für ihre Filme heute im Großen und Ganzen drei Firmen zum Kauf an: neben RTL Television GmbH bzw. RTL Deutschland Gruppe ist dies auch ProSiebenSat1 Media AG sowie die TeleMünchenGruppe. Während ProSiebenSat.1 Media AG wie RTL die Filme für ihr eigenes Programm kaufen, erwirbt die TeleMünchenGruppe die Pakete, um sie dann aufgesplittet weiter zu verkaufen. Der Vorteil der TeleMünchengruppe liegt darin, dass, wenn ihnen ein Major ein Paket anbietet, dieses nicht immer durch einen einzelnen Sender finanzierbar ist (!). Dagegen kann es der Händler splitten und an verschiedene Sender verkaufen. Er nimmt dann zwar einen höheren Preis „pro Stück", aber dafür muss ein Sender nicht das komplette Paket nehmen. Im Ergebnis kann eine „win-win"-Situation erreicht werden. Die TeleMünchenGruppe selbst hat eine Beteiligung an RTL II, Tele 5 und ATV in Österreich. Bzgl. der Verträge mit den Synchronstudios wurden beispielsweise bei RTL bisher überwiegend einzelne Verträge für die deutsche Fassung von fremdsprachigen Serien und Filmen vereinbart. Somit wurden die Aufträge je nach Titel beziehungsweise Serienstaffel vergeben. Im März 2007 hat der in Köln ansässige Privatsender erstmals umfangreiche und dadurch langfristige Verträge in Millionenhöhe mit drei großen deutschen Synchronstudios abgeschlossen. Dadurch müssen keine Einzelverträge mehr ausgehandelt werden und es entsteht eine gewisse Planungssicherheit auf beiden Seiten. Auf Synchronfirmenseite bekamen das Potsdamer Studio Hermes Synchron, die Ufa-Tochter Berliner Synchron und Splendid Synchron aus Köln den Zuschlag. Durch diese exklusiven Partnerschaften will der Privatsender die Studios enger an sich binden und gleichzeitig sicherstellen, dass auch die neuen internationalen Produktionen in ihren deutschen Fassungen den hohen Qualitätsstandard erfüllen. © Tina Thiele OLIVER FAY | Geschäftsführer von Splendid Synchron GmbH © Tina Thiele SPLENDID SYNCHRON GMBH Die ProSiebenSat.1 Media AG schließt sowohl Volume- als auch Output-Deals ab. Laut Stefanie Prinz, Referentin „Unternehmenskommunikation“ der AG, sind Output-Deals die etwas häufigere Variante, da auf diese Weise künftige Serien-Hits und Blockbuster gesichert werden können. 2007 konnte das TV-Unternehmen auf alle Spielfilme sowie eine Auswahl an Serien des Hollywood-Studios Warner zugreifen, da sich die ProSiebenSat.1Gruppe in einem Vertrag mit Warner Bros. International Television Distribution (WBITD) langfristig die Free-TVRechte an zahlreichen Produktionen gesichert hatte. Diese wurden während der Vertragslaufzeit fertig gestellt. Als erster Blockbuster aus dem neuen Warner-Paket ging am 12. April 2009 der Spielfilm „Blood Diamond“ mit Leonardo di Caprio auf den ProSiebenSat.1-Sendern „on air“. Daneben umfasste die Vereinbarung Hits wie „Ocean’s Thirteen“, „Harry Potter und der Orden des Phoenix“ oder „Harry Potter und der Halbblutprinz“. Insgesamt sicherte der Vertrag der ProSiebenSat.1-Gruppe die Rechte an 30 Filmen pro Jahr. Warner Bros. International Television Distribution ist auf dem internationalen TV-Markt einer der weltweit größten Distributoren von Spielfilmen, TV- und Animationsprogrammen (Free-TV, Pay-TV, Kabel, Satelliten-Fernsehen, Pay-per-View, Videoon-Demand, Digitale Plattformen etc.). Das Portfolio des Unternehmens umfasst rund 48.000 Programmstunden (über 6.000 Spielfilme und 74 aktuelle Serien), die synchronisiert oder untertitelt in mehr als 40 Sprachen in über 175 Ländern auf Sendung sind. Aktuell hat Warner Bros. International Television Distribution mit RTL Television einen neuen mehrjährigen Volumenvertrag unterzeichnet, durch den RTL zum neuen Heimatsender für sämtliche WBITD-Programme in Deutschland wird. Dazu zählen über 200 Kinofilme und TV-Serien, die demnächst in den US-Kinos und im Fernsehen ausgestrahlt werden. Eine weitere Betrachtung des aktuellen Marktes zeigt auf, dass obwohl die Sender eine Vielzahl eigener Fernsehserien und Filme synchronisiert vorliegen haben, so dass sich in diesem Bereich der Arbeitsanfall in der Synchronbranche erheblich reduziert hat, das Volumen an zu synchronisierendem Inhalt kontinuierlich steigt. Ursache ist eine zunehmende Zahl von Verbreitungskanälen: TV-Digitalisierung schafft neue Sendeplätze, Breitbandinternet ermöglicht Filmübertragung, TV-Empfang über Mobiletelefone, und schließlich gibt es noch DVDReleases mit Bonusmaterial. Derzeit profitieren die Synchronisationsstudios noch von dem Stau, der durch den Autorenstreik in den USA entstanden ist. Doch spätestens die Folgen der Finanzkrise werden den Preiskampf erheblich verschärfen. Am Ende wird es für die Qualitätsarbeit dann noch weniger Geld geben. www.casting-network.de Seite 13 von 34 Nr. 11 I April 2009 BUNDESVERBAND DEUTSCHER SYNCHRONPRODUZENTEN e.V. (i.G) Neue Sicht und Eingrenzung auf die im Kerngeschäft tätigen Synchronfirmen verspricht der am 24. März 2006 gegründete Bundesverband Deutscher Synchronproduzenten e.V. (i.G.): ein Zusammenschluss aus mittlerweile 19 deutschen Synchronproduzenten. Als Vorstand agieren aktuell Rainer Ludwig (FFS Film- und Fernseh-Synchron GmbH / Berlin und München), Dr. Anri Engel (RAe Rupprecht, Engel & Kornisch für Berliner Synchron AG, Berlin) und Christian Wunder (RC Production, Berlin). Der Verband mit Sitz in Berlin vertritt Synchronproduzenten, deren technische Dienstleister und sonstige Unternehmen der Synchronbranche. Die Verbandsziele liegen insbesondere in der Förderung der kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Belange der Synchronbranche. Laut dem Vorstandsmitglied Rainer Ludwig habe die Synchronbranche bisher oft nicht an einem Strang gezogen, sondern auch ab und an gegeneinander gearbeitet. Dies soll sich nach dem Willen der Verbandsmitglieder in naher Zukunft ändern: „Nun verfolgen wir gemeinsame Ziele", so Rainer Ludwig allgemein. Darüber hinaus soll der Austausch mit Autoren, Regisseuren und Synchronschauspielern auf Verbandsebene massiv gefördert werden. „Wir sitzen alle in einem Boot...“, bringt es Ludwig auf den Punkt. „Ungleichbehandlungen", wie sie in der Vergangenheit vorkamen, sollen damit verhindert und „gemeinsame Ziele" klar formuliert werden. Nicht zuletzt möchte man sich für die nötige Aufklärungsarbeit einsetzen. In der Filmbranche sei das Thema Synchronisation „bisher stiefmütterlich behandelt worden", so Ludwig. www.bvdsp.de nach oben HÖRFUNK IST KUNST Ein Interview mit Jörg Kernbach und Dieter Schiffer (WDR | Besetzung Hörfunk) STECKBRIEF Jörg Kernbach, geboren 1966 in Herten. Nach seiner Theaterausbildung am Theaterkolleg Düsseldorf arbeitete er als Schauspieler an diversen Theatern, u.a. in Gelsenkirchen, Aachen, Luxemburg, Düsseldorf, Dortmund, Bochum und Köln. Parallel zu seiner Theaterarbeit ist er auch fürs Fernsehen als Moderator sowie im Hörfunk und Synchronbereich tätig. 1999 arbeitete er für drei Jahre bei Anja Dihrberg Casting im Besetzungsbüro, sowie als freier Mitarbeiter in der Abteilung Produktion Wort/Besetzung Hörfunk. Seit 2002 ist er dort festangestellt. KONTAKT WDR Produktion Wort Besetzung HF Jörg Kernbach Richartzstraße 109 50600 Köln Tel.: 0221-220-61 09 Fax: 0221-220-57 46 E-Mail: [email protected] Website: www.wdr.de © Tina Thiele PRODUKTION WORT/BESETZUNG Im Bereich Besetzung werden in erster Linie ausgebildete Schauspieler für Sprechertätigkeiten in Hörspiel, Feature, Lesungen und kleineren Wortproduktionen wie z.B. Trailern, aber auch für Live-Veranstaltungen des Hörfunks besetzt. Der Besetzungsbereich verfügt über eine selbst aufgebaute Datei von derzeit ca. 3000 Schauspielern, die durch Castings und Bewerbungen immer wieder erweitert wird. Ansprechpartner für die Besetzung sind neben Jörg Kernbach auch Catja Riemann (Leitung der Besetzung/Produktion Wort) und Ulrich Korn. www.casting-network.de Seite 14 von 34 Nr. 11 I April 2009 STECKBRIEF Dieter Schiffer, geboren 1967 in Köln. Hier nun sein umfassender Werdegang in Stich-worten: Gelernter Buchhändler. Studium: Politische Wissenschaften, Geschichte und Philosophie. Auslandsaufenthalte in Frankreich und Italien. Langjährige Arbeit als Deutschlehrer für Ausländer. Mehrjährige klassische Gesangsausbildung. Sänger in verschiedenen Chören und Ensembles. Sprecherische Ausbildung mit Schwerpunkt in den Bereichen Rezitation, Darstellung und künstlerische Gestaltung. Freier Sprecher und Moderator bei verschiedenen Rundfunkanstalten. Seit 2001 Chefsprecher und damit Leiter des Sprecherensembles des WDR. Diverse Rezitationsprogramme und szenische Lesungen. Mitwirkung bei verschiedenen Kinderkonzerten und -hörspielen. Aufführungen von Werken für Sprecher und Orchester/Orgel. KONTAKT WDR Produktion Wort/ Sprecherensemble Dieter Schiffer (Chefsprecher) Funkhaus 1195 50600 Köln © Tina Thiele Mehr über Dieter Schiffer: www.wdr5.de/kultur-literatur Tel.: 0221-220-31 09 Fax: 0221-220-49 97 E-Mail: [email protected] Website: www.wdr.de PRODUKTION WORT/SPRECHERENSEMBLE Zum Sprecherensemble der Produktion Wort gehören neben dem Chefsprecher knapp 20 fest angestellte und ca. 25-30 freie Profi-Sprecherinnen und Sprecher. Deren Aufgabenfeld umfasst die Präsentation von Nachrichten sowie einzelner Sendungen der Hörfunkprogramme WDR 3 und WDR 4; darüber hinaus Moderationen und vor allem Vorproduktionen (auch künstlerischer Art) für Hörfunk und Fernsehen. Was ist Ihre Aufgabe in der Abteilung „Besetzung Hörfunk“? J. K.: Unsere Arbeit beginnt mit dem Erhalt des Manuskripts. Alles was davor passiert, fällt in der Regel in den Aufgabenbereich der Redaktion; sprich den Kontakt mit den Autoren herstellen bzw. die Stoffrekrutierung und Bearbeitung sowie den passenden Sendeplatz finden. Wenn das Manuskript dann fertig ist, kontaktieren die Regisseure das Besetzungsbüro sowie das Studio. Unsere Aufgabe ist es dann, zu schauen, wie umfangreich das Stück ist. Sind Kinder beteiligt? Benötigt man Musik? Also alles, was mit der Umsetzung zu tun hat, was über das bloße geschriebene Wort hinausgeht, ist unser Bereich. Wie arbeiten Sie im Sprecherensemble Herr Schiffer? D. S.: Zum Sprecherensemble im WDR gehören knapp 20 fest angestellte und ca. 30 freie Profisprecherinnen und –sprecher. Unser Aufgabenprofil umfasst vor allem die Präsentation der klassischen Nachrichten, Moderation und Präsentation von Hörfunkprogrammen, Vorproduktionen jeglicher Art für Hörfunk und Fernsehen, darüber hinaus Lesungen und Live-Auftritte. Die meisten dieser Vorproduktionen und Lesungen finden ohne Regie statt, d.h. in gestalterischen Fragen sind wir vielfach auf uns allein gestellt. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus, Herr Kernbach? J. K.: Ich erhalte Manuskripte, lese sie mir durch und besetze offene Rollen in Absprache mit Autoren, Redakteuren und/oder Regisseuren. Und Ihrer, Herr Schiffer? D. S.: Es ist schwer, einen typischen Alltag zu beschreiben. Neben der Verantwortung für die Sprecherdisposition gehört es natürlich vor allem zu meinen Aufgaben, die knapp fünfzig Sprecherinnen und Sprecher bei ihrer Arbeit fachlich und inhaltlich zu unterstützen. Außerdem stehe ich im ganzen Haus als Ansprechpartner für sprachliche, sprecherische und präsentatorische Fragen zur Verfügung. Und natürlich spreche ich auch noch selbst – leider viel zu selten, aber immer wieder mit großer Begeisterung. Was ist beim Sprechercasting der Unterschied zu einem optischen Casting? J. K.: Von optischen Eindrücken muss man sich bei unseren Castings lösen, denn im Hörfunk werden Aspekte wie Herkunft, Bildung, Alter, Stimmung und Aussehen allein über die Stimme transportiert. www.casting-network.de Seite 15 von 34 Nr. 11 I April 2009 D. S.: Anders als im Fernsehen oder im Theater, wo auch Aussehen, Mimik und körperliche Ausstrahlung eine große Rolle spielen, ist man im Hörfunk oder als Fernseh-Off-Sprecher, allein auf die Wirkung seiner Stimme angewiesen. Das erfordert eine besonders ausgeprägte, sprecherische Gestaltungskraft, eine große sprecherische Variationsweite, wie das die Fachleute nennen. Was genau wird alles produziert? J. K.: Neben Hörspielen produzieren wir u.a. Features, Lesungen und Trailer für hauseigene Produktionen. Welche Hörspiele mögen Sie besonders gerne? Und was hat sich hier im Laufe der Jahre geändert? J. K.: Ich mag besonders gerne eigens für das Radio geschriebene, kleine Produktionen, die leider nicht mehr so häufig vorkommen. Immer beliebter werden aufwendig inszenierte, mehrteilige Hörspiele von Romanen, von Bestsellern, in denen auch Musik eine wichtige Rolle spielt. Wie wichtig ist es, bekannte Namen zu haben? J. K.: Ein bekannter Name ist heutzutage sehr wichtig, da Hörspiele nicht nur für unser Programm hergestellt werden, sondern auch für den CD-Markt. Da verkauft sich der prominente Name natürlich besser als der Künstler ohne schillernden Namen. Wie flexibel muss man denn über den Tag verteilt sein, Herr Schiffer? D. S.: Sehr flexibel! Bei uns kann es zum Beispiel sein, dass ein Sprecher morgens mit einer kleinen Spielszene für eine Kindersendung beginnt, dann mehrere Nachrichten präsentiert, dazwischen O-Töne für eine TVDokumentation und einige Promos spricht, und nachmittags eine Sendung für WDR 3 präsentiert. Deshalb ist es so immens wichtig, dass alle Mitglieder des Sprecherensembles eine große sprecherische Bandbreite und auch eine gute inhaltlich-journalistische Kompetenz mitbringen. Denn letztendlich hängt unsere Daseinsberechtigung davon ab, dass wir diese sehr unterschiedlichen Aufgaben gut, prompt und mit großem Verantwortungsbewusstsein erledigen. Wie hat sich die Technik und Schnelligkeit im Laufe der Jahre in der Produktion entwickelt? D. S.: Die technischen Gegebenheiten haben sich in den letzten Jahren rasant verändert. In der digitalen Welt ist vieles einfacher und vor allem auch schneller geworden. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass hierdurch auch die Qualität gestiegen ist. Viele Autoren produzieren z.B. ihre Beiträge zu Hause oder schneiden sie zumindest auf ihrem PC. Anders wäre es heute auch nicht mehr machbar. Wir Sprecher müssen dann manchmal darauf achten, dass trotz allen Zeitdrucks und trotz aller technischen Möglichkeiten die gestalterischen Parameter eines Beitrags nicht aus dem Blick geraten, die Stimmung, der Rhythmus, oder auch der Atem einer Geschichte. So etwas geht z.B. ganz sicher bei Versuchen verloren, Dialoge einzeln aufzunehmen, um diese dann später zusammen zu schneiden. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Hörerinnen und Hörer die kleinen Ungenauigkeiten, die hierbei entstehen, sehr genau wahrnehmen. Ein Beitrag wirkt dann ganz schnell nicht rund, „irgendwie komisch“ oder atmosphärisch nicht passend. J. K.: Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass die Leute, die in einer Szene miteinander sprechen, auch zusammen im Studio stehen. Ich behaupte, dass man es hört, wenn sich die Leute beim Sprechen nicht angesehen haben. Wie schwierig ist es, Nachwuchs, neue Stimmen zu finden? J. K.: Wir können uns über Nachwuchs nicht beklagen. Im Grunde erhalten wir jeden Tag Bewerbungen von Schauspielern, die wir entsprechend auswerten. Die für uns interessanten Bewerber laden wir zu einem Gespräch ein, die anderen erhalten eine Absage. Natürlich machen wir auch Akquise in Eigeninitiative: wir gehen regelmäßig ins Theater und besuchen Schauspielschulen. D. S.: Es ist alles andere als einfach, neue Stimmen für unseren sehr spezifischen Aufgabenbereich zu finden. Eine schöne Stimme allein reicht jedenfalls bei weitem nicht aus. Wie unterstützen Sie den Nachwuchs? J. K.: Gute Nachwuchstalente werden immer mal wieder klein eingesetzt, damit sie sich an das Studio und das Mikrofon gewöhnen und sich dann durch viel Übung und Erfahrung langsam entwickeln können. D. S.: Das versuche ich in meinem Bereich natürlich auch. Allerdings sind die Möglichkeiten hierfür in den letzten Jahren weniger geworden. Auf alle Fälle begleiten und unterstützen wir junge Kolleginnen und Kollegen sehr intensiv bei ihren ersten Schritten, z.B. durch Coachings oder durch Feedbacks. Was halten Sie von Workshops nach der Ausbildung? D. S.: Workshops können dazu beitragen, Routinen aufzubrechen oder auch neue Wege zu gehen, denn gerade zu einem künstlerischen Beruf gehört ja unbedingt, dass man seine Arbeit immer wieder in Frage stellt und sich so stetig weiterentwickelt. Der Weg ist das Ziel. www.casting-network.de Seite 16 von 34 Nr. 11 I April 2009 Was muss eine gute Bewerbung beinhalten? J. K.: Eine Bewerbung sollte eine CD mit Sprachproben und Rollenausschnitten enthalten, an der man die künstlerische Qualität beurteilen kann. Zudem sind ein Erzähltext und ein Sachtext auch sinnvoll, um sich ein gesamtes Bild machen zu können. Interessant sind für uns auch noch Heimatdialekte, Lyrik und Gesang. D. S.: Wir erwarten einen Lebenslauf in Stichworten und eine Demokassette/-CD. Hierauf sollten zumindest ein Nachrichtenblock, ein Kommentar und ein literarischer Text zu hören sein. Wie wichtig ist das Thema „Aussprache“? D. S.: Egal ob Schauspieler oder „nur“ Sprecher: Profis sollten mit der deutschen Hochlautung (wie sie beispielsweise der Aussprachduden vorgibt) bestens vertraut sein. Sie gehört zum Rüstzeug. Ausspracheunsicherheiten dürfen nie im Weg stehen, wenn es um das Eigentliche, um die Gestaltung geht. Und nur wer die Regeln kennt, kann sich im Einzelfall auch kompetent über sie hinwegsetzten. Für die Recherche von Eigennamen und für spezielle Aussprachefragen gibt es in der ARD übrigens eine Aussprachedatenbank. Mittlerweile sind hier die Aussprachen von annähernd 200.000 Stichwörtern in Lautschrift und als Audio hinterlegt. So kann man sich die richtige Aussprache also auch vorsprechen lassen. Das ist sehr komfortabel und erleichtert unsere Arbeit ungemein. Arbeiten Sie mit Sprecheragenturen? J. K.: Ja, wobei die meisten Sprecher von Schauspieleragenturen vertreten werden. Wer macht die Verträge? J. K.: Wir veranlassen Verträge. Zuerst handeln wir die Höhe der Honorare aus, besprechen Reise, Übernachtungs- und Fahrtkosten. Danach schließt unsere Honorar- und Lizenzabteilung die Verträge mit den jeweiligen Künstlern ab. Gibt es Wiederholungshonorare? J. K.: Ja. Wir zahlen Wiederholungshonorare. So kann es passieren, dass heute ein Künstler einen Krimi spricht, dieser in den folgenden Jahren immer wieder ausgestrahlt wird, und sich so die Gage über die Jahre hinaus summiert. D. S.: Den freien Sprecherinnen und Sprechern im Sprecherensemble zahlen wir keine Wiederholungshonorare, sondern pauschalierte Tageshonorare. BLUTIGES HÖREN – Die neuen TATORT-HÖRSPIELE Anfang letzten Jahres veröffentlichte der WDR das erste „Tatort“-Hörspiel. Dabei handelt es sich nicht um Adaptionen des legendären Fernsehkrimis: alle „Tatort“-Hörspiele werden hierfür neu geschrieben und somit auch alle Sprecher inklusive der Kommissare neu besetzt. Ohren, die an Ermittlungen teilnehmen möchten, haben von April bis Juni 2009 wieder die Möglichkeit dazu. Für den Monat April steht „Laute und leise weibliche Schreie“ auf dem Programm, im Mai dann „Die Unsichtbare“ und für Juni ist das Hörspiel „Kein Feuer so heiß“ geplant. Genaue Sendetermine und Frequenzen sowie Storys der einzelnen „Tatorte“ kann man unter www.radiotatort.ard.de einsehen. Auf dass die Ohren bluten! DAS HÖRSPIEL BEIM WDR Das Hörspiel ist eine dramatisierte Inszenierung mit verteilten Sprecherrollen und die erste originäre Kunstform, die das Radio hervorgebracht hat. Es ist ein eigenständiges literarisches Genre, vergleichbar mit dem Roman, der Novelle oder dem Drama. Die Entwicklung des Hörspiels ist eng mit der Geschichte von Theater und Film verbunden, zu denen es jedoch auch immer in Konkurrenz stand. Das Hörspiel beim WDR hat eine lange Tradition. Seine Anfänge beginnen beim NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk), der als Anstalt des öffentlichen Rechts (Landesrundfunkanstalt) mit Sitz in Hamburg u.a. auch bis 1954 für Nordrhein-Westfalen zuständig war. 1955 wurde der NWDR in zwei selbständige Rundfunkanstalten (NDR und WDR) geteilt und hörte, mit dem Sendebeginn von NDR und WDR, am 1. Januar 1956 auf zu existieren. Das Radioprogramm in den 50er Jahren bestand aus einer eindrucksvollen Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen: Musik, Theater, literarische Experimente von der Lesung bis zum Hörspiel. 1973 sendete der WDR dann das erste Kunstkopf-Hörspiel. Gemeint ist der „Kunstkopf”, ein Aufnahmegerät in Gestalt eines Kopfes natürlicher Größe, mit zwei hochwertigen Mikrophonen anstelle der Trommelfelle. In langjähriger Arbeit wurde die „kopfbezogene Stereofonie” von drei Wissenschaftlern des Berliner Heinrich-Hertz-Instituts entwickelt: „Mit diesem Verfahren wollen wir die Reproduktion des Höreindrucks ermöglichen, den der reale Hörer im realen Raum gewinnt.” Bis heute haben sich die Hörspiel- und Funkredaktion und -produktion natürlich vor allem digital weiterentwickelt und bleiben für Hörer ein oft ungesehener aber wirklich wichtiger und wahnsinnig spannender Bereich. nach oben www.casting-network.de Seite 17 von 34 Nr. 11 I April 2009 FASZINATION HÖRBUCH Ein Interview mit Ines Wallraff (Random House Audio | Audioverlag) STECKBRIEF Ines Wallraff wurde 1969 in Köln geboren. Sie studierte Politische Wissenschaften, Iberoromanische Philologie und Neuere Deutsche Literatur an der Universität Bonn. Danach arbeitete sie zunächst im Kölner Heinrich-Böll-Archiv. 2001 fing sie bei Random House Audio an und war verantwortlich für das Marketing. Seit 2008 ist sie dort stellvertretende Verlagsleiterin. Darüber hinaus ist Ines Wallraff Mitglied des Sprecherkreises des AK Hörbuchverlage im Börsenverein des Deutschen Buchhandels und Projektleiterin der AG AUDIOLOUNGE. KONTAKT Verlagsgruppe Random House GmbH Random House Audio Ines Wallraff Hansaring 68-70 50670 Köln Tel.: 0221- 56 91 05-0 Fax: 0221- 56 91 05 69 E-Mail: [email protected] Web: www.random-house-audio.de © Philipp Böll Random House ist ein Unternehmen des Medienkonzerns Bertelsmann und zählt zu den größten internationalen Verlagshäusern. Die deutsche Verlagsgruppe Random House besteht aus 41 Einzelverlagen wie beispielsweise Goldmann, btb, Luchterhand Literaturverlag und Heyne, mit über 800 Mitarbeitern. Einer dieser Einzelverlage ist Random House Audio mit Sitz in Köln und zählt 14 feste Mitarbeiter (sowie viele freie im Bereich Grafik, Textbearbeitung, Presse, Regie und Studioarbeit). Mit einem Umsatz von 28,2 Mio. € gehört Random House Audio zu den Marktführern seines Genres, das sich besonders durch sein Vollsortiment auszeichnet. Kinder- und Jugendhörbücher erscheinen bei Random House Audio unter dem Label cbj audio. Außerdem steht Random House Audio für viele Medienkooperationen wie die BRIGITTE-Hörbuch-Edition „Starke Stimmen“. Darüber hinaus verantwortet Random House Audio im Bereich der Neuen Medien das Content Managment für die HörbuchDownload-Plattformen toni.de sowie brigitte.de. Der Hörbuchverlag feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. Warum werden mehr Hörbücher im Buchhandel gekauft als anderswo? Das liegt daran, dass ein Großteil unserer Titel parallel zu den Buchausgaben erscheint und das Marketing auf die Synergie von Buch und Hörbuch zielt. Im Buchhandel findet der Kunde Spitzentitel gemeinsam präsentiert und kann wählen, ob er einen Titel lesen oder hören will. Der Hörbuchkäufer ist tendenziell jünger als der durchschnittliche Buchkäufer. Auch haben wir im Hörbuch die privilegierte Ausgangslage, dass wir, anders als beim Buch, in einem recht ausgewogenem Maße Frauen und Männer als Hörbuchkunden ansprechen können. Neben dem Buchhandel finden Sie unsere Titel ebenso im klassischen Tonträgermarkt (z.B. Saturn oder MediaMarkt), bis hin zu einem saisonbedingten Verkauf bei Discountern, was für die Etablierung und Popularität unseres Mediums spricht. Mit jedem Vertriebsweg sprechen wir unterschiedliche Kundengruppen an. Im Buchhandel finden Sie eine breitere Titelauswahl als in stärker segmentierten Handelsstätten, was natürlich einen größeren Umsatz ermöglicht. Buchhandelskäufer honorieren Neuerscheinungen mit dazugehöriger Ausstattung, dem Großteil der Discounterkunden ist vor allem ein günstiger Preis wichtig, Aktualität und Ausstattung hingegen sind meist sekundär. Und im Download-Bereich wiederum sind die Käufer überwiegend Männer. Allen voran sind das besonders junge und männliche Nutzer, die viel unterwegs sind und das Hörbuch direkt auf den iPod laden. Wo liegen die thematischen Schwerpunkte von Random House Audio? In der ganzen Bandbreite: Theoretisch könnten Sie eine komplette Hörbuchhandlung mit unseren Titeln bestücken. Wir haben gekürzte und ungekürzte Lesungen, inszenierte Lesungen, Hörspiele, Features, Autorenlesungen und Titel, die von prominenten „Paten“ gelesen werden. Kinder- und Jugendbücher finden Sie ebenso bei uns wie AllAge-Titel und Hörbücher für Erwachsene. Alle Genres sind im Programm beheimatet, vom Sachhörbuch über Literatur und Lyrik, mit und ohne Musik, Fantasy ebenso wie Kabarett und Comedy. Neben den Parallelerscheinungen zum Buch veröffentlichen wir sehr erfolgreich Originalhörbücher ohne Buchvorlage. Wie viele Hörbücher produzieren Sie im Jahr? Wir produzieren jährlich 100 bis 150 Titel. Die Zahl schwankt, da neben den Hörbüchern im regulären Programm außerdem Medienkooperationen wie beispielsweise BRIGITTE Hörbuch-Edition „Starke Stimmen“ sowie Produktionen für Industriegeschäfte und Sonderausgaben hinzukommen. www.casting-network.de Seite 18 von 34 Nr. 11 I April 2009 Was unterscheidet eine BRIGITTE Hörbuch-Edition von einer „normalen“ Hörbuchproduktion? Der Unterschied liegt vor allem in der Präsentation. Bei der BRIGITTE Hörbuch-Edition „Starke Stimmen“ erscheint im Gegensatz zu anderen Hörbüchern, wo Autor und Buchtitel im Vordergrund stehen, zuerst der bekannte Sprecher - vielfach Schauspieler - mit Bild auf dem Cover, sozusagen als „Pate“ für einen prominenten Text. Wie wird entschieden, wann welches Buch als Hörbuch erscheinen soll? Wir sind in ständigem Kontakt zu den Buchverlegern und Lektoren und begleiten Titel und Themen, um mit den Hörbüchern parallel zu erscheinen. Natürlich sind mit Erscheinen der Bücher auch Bestsellerlisten immer ein Indikator und können Entscheidungsinitial für ein Hörbuch sein. Darüber hinaus sind wir auch immer auf der Suche nach Klassikern, die es noch nicht als Hörbuch gibt oder Hörbüchern oder Hörspielen, die man noch mal neu inszeniert, indem man sie mit neuer Musik untermalt und mit neuen Sprechern besetzt. Wonach richtet sich eine Sprecherbesetzung? Mit jedem Titel entscheiden wir, an wen wir uns richten – für wen wir welchen Titel produzieren, in welchem Markt wir uns bewegen. Kriterien sind Alter, Geschlecht und Hintergründe. Bei Titeln im Unterhaltungsbereich wird gerne auf einen prominenten Sprecher zurückgegriffen. Für „Die geheimen Tagebücher der Carla Bruni“ schwebte uns schon sehr früh Esther Schweins vor. Uns war klar, dass diese Stimme nicht quietschig, sondern frisch und jung sein musste. Der Wortwitz wird von Frau Schweins hervorragend transportiert. Hier haben wir die optimale Deckungsgleichheit von Text und Sprecherbesetzung. Wer ist bei der Besetzungsentscheidung anwesend? Bei der Besetzungsentscheidung sind im Verlag die Kollegen aus Programm, Marketing und Vertrieb involviert. Das Lektorat gibt das erste Profil, ausschlaggebend durch den Text, vor. Gemeinsam wird dann diskutiert, SprecherErfahrungen und Zielgruppen berücksichtigend. Nehmen prominente Schauspieler solche Sprecherangebote gerne an? Das hängt vom Text, natürlich auch vom Terminkalender, zum Teil auch von Preisvorstellungen ab. Hörbuchgagen sind inzwischen sicher eine relevante Größe, aber die meisten prominenten Schauspieler machen das nicht ausschließlich des Geldes wegen sondern aufgrund einer bestimmten Leidenschaft für einen Text, einer Lust und Liebe zu dieser darstellenden Kunst. Verglichen mit einem Drehtag können wir aufgrund unserer Margen leider nicht mithalten. Wie finden Sie Sprecher für entsprechende Rollen? Zu den bereits uns bekannten Sprechern suchen wir natürlich auch immer wieder neue starke Stimmen, indem wir uns vielfach Schauspieler an großen Theatern ansehen. Natürlich sind wir auch im Austausch mit Kollegen, Studios und den Agenturen. Nach Terminabsprache werden in den jeweiligen Städten der Sprecher dann Studios gebucht, beispielsweise in Berlin oder Köln. Führen Sie eine Schauspielerdatenbank, bzw. eine Sprecherdatenbank? Nein, da wir so etwas gar nicht nutzen würden. Deshalb macht es auch keinen Sinn, sich bei uns als Sprecher zu bewerben. Wir verweisen dann direkt auf die Audiostudios und Agenturen. Machen Sie auch Probeaufnahmen mit den Sprechern? Wir machen Probeaufnahmen mit Sprechern, mit denen wir noch nie zusammengearbeitet haben, die kein Demoband haben oder sonstige veröffentlichte „Sprecherprodukte“. Das ist für unsere Entscheidungsgrundlage sehr wichtig, um zu sehen, ob ein Sprecher über mehrere Stunden durch die Stimme eine Spannung aufrecht erhalten kann. Was sind die Erfordernisse, die Sprecher, bzw. Schauspieler mitbringen müssen? Wichtig sind grundsätzlich ein Facettenreichtum, eine Sprecher- oder adäquate Schauspielerausbildung und natürlich ein guter Sprachfluss. Dann braucht man sicherlich die nötige Disziplin, sich auf eine Rolle vorzubereiten, um diese auch konzentriert durchzuspielen. Es ist nicht zu unterschätzten, was es heißt, vier Stunden am Tag in einer Sprecherkabine einen Text zum Tragen zu bringen. Ziel der Schauspieler sollte es sein, über das Vorlesen hinauszukommen, da man bei einer Lesung – anders als beim Hörspiel – Texte beispielsweise nicht durch interpretative Geräusche unterlegt. Wenn sich für einen Text entschieden wurde, wie sieht die Realisierung aus? Gehen wir von einer Lesung mit Buchvorlage und der Entscheidung für eine gekürzte Fassung aus. Zunächst wird der Text von einem Textbearbeiter gekürzt. Parallel dazu hat man bereits einen Sprecher ausgewählt, angefragt und bestätigt bekommen, der dann auch alsbald die fertige Lesefassung zur Vorbereitung erhält. Unsere Programmentscheider gehen den Text dann mit dem Regisseur durch, dieser wiederum mit dem Tonmeister und Sprecher. Dann erfolgt die Aufnahme, gefolgt von einer mindestens ebenso langen Post-Produktion. Bei Inszenierungen kommen noch Musikaufnahmen hinzu. Parallel hierzu wird das Artwork erstellt. Fertiges Master und Artwork gehen dann gemeinsam an das Presswerk. Je nach Umfang und Ausstattung dauert die Pressung dann ca. 14 Tage. www.casting-network.de Seite 19 von 34 Nr. 11 I April 2009 Wie lange dauert dieser Ablauf in der Regel? Das hängt natürlich von der Produktion ab. Oft setzen auch nicht wir den Rahmen, sondern kriegen aufgrund enger Zeitfenster durch Übersetzungen und Textveröffentlichungen einen Zeitrahmen gesetzt, in dem wir es „schaffen müssen“. Also bei einer sehr kurzen Produktion kann es in einem Monat erfolgen, aber in der Regel dauern die aufwändigeren Produktionen mit Planung, Textkürzung, Aufnahme, Druck und Presse drei bis vier Monate. Original-Hörbücher können auch mehr Zeit beanspruchen. Natürlich müssen kaufmännische Faktoren gründlich kalkuliert werden, was sich recht schwer gestaltet, da wir ja ein Hörbuch nicht unbedingt viel teurer als die dazugehörige Romanvorlage verkaufen wollen. Aber es fallen natürlich Kosten an, die in der Preiskalkulation nicht fehlen dürfen: Textrechte müssen erworben werden. Lektoren, Sprecher, Musiker, Regisseure, Tonmeister, Grafiker und Fotografen wollen bezahlt werden. Auch die Länge des Stücks ist ausschlaggebend, wenn man von der Faustregel ausgeht, dass auf eine CD ungefähr 40 gesprochene Seiten passen. Bei einem 500-Seiten Roman muss das natürlich berücksichtigt werden. Wenn Umsatz ein Faktor der Bewertung ist, ab wann sprechen Sie dann von einem Erfolg? Wenn wir mit unseren Hörbüchern 10% des Umsatzes der korrespondierenden Buchumsätze erzielen, kann von einem Erfolg gesprochen werden – natürlich davon abhängig, dass das Buch auch ordentlich verkauft. SEIT WANN GIBT ES HÖRBÜCHER? Die ersten „Hörbilder“ – als Vorläufer der Hörbücher – entstanden bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Deutsche Grammophon das erste Unternehmen, das in Kooperation mit dem Theater Hörbücher produzierte. Eine Zusammenarbeit mit den Rundfunkanstalten, die den Hörbuchproduktionen einen großen Fundus an Archivaufnahmen bereitstellen konnten, fand erst ab 1972 statt. Nachdem Hörbücher lange Zeit eine Domäne des Schallplattenhandels waren und sich hauptsächlich auf die Zielgruppe Kinder und Jugendliche beschränkten, kam es in den 90er Jahren zu einem Gründungsboom von Buchverlagen, die sich nun auf Hörkassetten und -CDs spezialisierten. Durch die Entwicklung des Internets und der stetigen Verbreitung von MP3-Playern wird das Hören von Hörbüchern direkt vom mp3-player immer beliebter und führte bereits zu Gründungen von Downloadportalen. nach oben TON IN TON Ein Interview mit Jonas Katzenstein und Keve Zvolenszky (artaudio | Audio-/Tonstudio) STECKBRIEF Jonas Katzenstein wurde am 11.05.1980 in Köln geboren. Nach seinem Abschluss an der SAE Institute und dem Erhalt des Audio Engineering Diploma, arbeitete Jonas zunächst als freier Tutor der SAE. Im Juli 2004 gründete er das Tonstudio artaudio, in dem er zunächst nebenbei, später aber hauptberuflich produzierte. KONTAKT artaudio - Jonas Katzenstein & Keve Zvolenszky GbR Jonas Katzenstein Lupusstrasse 36 50670 Köln Tel.: 0221-35 53 150 Fax: 0221-35 53 149 E-Mail: [email protected] Website: www.artaudio.de © Boris Breuer www.borisbreuer.com STECKBRIEF Keve Zvolenszky wurde am 20.06.1982 in Maastricht geboren. Nach seinem Abschluss und Diplom bei der SAE Institute stieg er 2005 als Tontechniker im jungen und aufstrebenden Tonstudio artaudio ein. Seit Mitte 2007 ist er dort Mitinhaber und Geschäftsführer. KONTAKT Artaudio - Jonas Katzenstein & Keve Zvolenszky GbR Keve Zvolenszky Lupusstrasse 36 50670 Köln Tel.: 0221-35 53 150 Fax: 0221-35 53 149 E-Mail: [email protected] Website: www.artaudio.de www.casting-network.de © Boris Breuer www.borisbreuer.com Seite 20 von 34 Nr. 11 I April 2009 Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag für Euch aus? K. Zv.: Zwischen 9:00 und 10:00 Uhr trudeln wir hier alle an und arbeiten in der Regel bis 20:00 Uhr – wenn möglich natürlich mit Pausen. J. K.: Das ist aber nur der Fall, wenn alles nach Plan geht. Bei großen Produktionen arbeiten wir nicht selten auch nachts und am Wochenende. Wir sind zu viert, sprich neben uns beiden gibt es noch zwei Tontechniker. Darüber hinaus arbeitet noch ein Kollege exklusiv für das Onlineportal audioagency – ein Onlineportal, in dem Gema-freie Musik zum Verkauf angeboten wird – sowie ein weiterer für die augenschein Filmproduktion. Wie kam es zur Gründung von artaudio? J. K.: Gegründet wurde artaudio von einem Studienkollegen und mir. Wir hatten beide Tontechnik am SAE-Institute studiert und wurden nach dem Studium als Tutoren von der Schule übernommen. Doch wir wollten in die Praxis und hatten damals auch beide ein wenig Startkapital zur Verfügung. Zufällig wollte gerade zu dieser Zeit ein Freund aus seinem Tonstudio raus und wir konnten seine Räume übernehmen. Das war perfekt für uns. So war der 1. Juli 2004 unser erster Betriebstag mit 3 Produktionstagen die Woche. Die andere Zeit waren wir noch an der SAE tätig. Keve kam 2005, nach seinem Abschluss an der SAE, dazu. artaudio wurde damals mit einem großen Projekt beauftragt, in dem es um eine argentinische Telenovela ging. Die Aufnahmen fanden in einem befreundeten Berliner Synchronstudio statt und wir sollten die Takes vorbereiten. Das war ein sehr zeitintensives Projekt: Nächte mussten durchgearbeitet werden. Da ich Keve auch von der Uni kannte, bat ich ihn, mitzuhelfen und so ist er bis heute einfach geblieben und wurde sogar mein Geschäftspartner. Wo liegen heute die thematischen Schwerpunkte von artaudio? K. Zv.: Wir bedienen vordergründig 3 Hauptmärkte: Film/TV-Produktion, Hörbuchproduktionen (Hörspiele) und den Werbemarkt, wobei wir uns auf letzteres weniger fokussieren. Musikproduktionen machen wir nur in seltenen Ausnahmen. Wer sind Eure Kunden? J. K.: Im Hörbuchbereich sind es die Verlage selbst, die mit uns verhandeln. Normalerweise steht der Sprecher fest und wir werden als das Audio-/Tonstudio „in der Stadt des Sprechers“ somit gebucht. Im Fernsehbereich sind es verstärkt die Produktionsfirmen. Selten geht es direkt über den Sender. „En gros“ arbeiten wir für die ausführenden Produktionsfirmen wie beispielsweise German United – eine Tochtergesellschaft aus dem Zusammenschluss von Bavaria Media, WDR, Studio Hamburg und NDR Media. Da sind wir speziell für die Unterabteilung United Docs tätig, sprich die komplette Herstellung englischer Sprachfassungen für den internationalen Markt zuständig. Hier sind wir echte Spezialisten und haben somit auch viele englische Sprecher bei uns im Studio. In Köln haben wir zudem den Vorteil, dass hier noch viele Native Speakers der Deutschen Welle arbeiten und wir somit auf eine große Auswahl hervorragender Sprecher in unterschiedlichen Sprachen zurückgreifen können. Für welche Bereiche werden Sprecher benötigt und wann seit ihr verantwortlich dafür, die Sprecher auszuwählen? K. Zv.: Wie schon erwähnt, steht im Hörbuchbereich der Sprecher meistens bereits fest. Es sei denn, es wird neben der gekürzten Fassung für die „breite Masse“ auch noch eine ungekürzte produziert. In diesem Fall soll das Produkt nicht über den Namen, sondern über den Inhalt verkauft werden. Da bedienen wir den Kunden dann gerne mit Sprechern aus unserer internen Datenbank. Den Hörspielbereich betreuen wir in aller Regel komplett selbst, angefangen von der Sprecherauswahl bis zur Tontechnik. Wenn uns als Studio keine Sprecher vorschweben, wenden wir uns bei großen Produktionen gerne an Sprecheragenturen, die uns dann Sprachproben raussuchen und zuschicken. Dies orientiert sich natürlich auch immer am Budget. J. K.: Je nach Größe des Projekts ist das anders auch gar nicht möglich. Bei unserer ersten Hörspielserie beispielsweise, waren wir so mit der Tontechnik beschäftigt, dass wir das Casting und die Organisation der Sprecher, inklusive Sprachproben, Anfragen, etc. gar nicht geschafft hätten. In solchen Fällen sind Sprecheragenturen wirklich hilfreich und lassen eine fruchtbare Zusammenarbeit auf beiden Seiten entstehen. Wie entscheidet Ihr Euch für einen Sprecher? J. K.: Wir sprechen uns ab. Man erhält schon mal Anfragen wie: „Wir suchen eine Stimme: männlich, ca. 50 Jahre, vertrauenserweckend, Humor, brummende Stimme…“, und im Kopf schwirren dann direkt 10 Stimmen herum, die wir kennen. Darin liegt natürlich auch das Problem für Nachwuchssprecher. Es ist schwer, in diese Branche einzusteigen. Einen Bereich, in dem wir unsere Sprecher ganz stark selbst aussuchen können, ist im Funk- und Imagefilmbereich. Solche Produktionen sind immer ein super Einstieg für Sprecher, weil da die Anforderungen noch nicht ganz so hoch sind. Natürlich gibt es auch Spezialgeschichten, die uns Besetzungen sehr schwer machen, wie zum Beispiel Kinderstimmen. In solchen Fällen müssen wir uns an Spezialagenturen wenden. Wie ist eure Sprecherkartei aufgebaut? K. Zv.: Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen man Sprachproben auf CDs meist in Schuhkartons aufbewahrte und bei Bedarf raussuchte, haben wir heute unsere Sprecher in Ordnern mit jeweiligen Sprachproben im mp3Format archiviert. www.casting-network.de Seite 21 von 34 Nr. 11 I April 2009 Was müssen Sprecher bei einer Bewerbung beachten? J. K.: Für uns kommen nur lokal angesiedelte Sprecher infrage, sprich im Bereich Köln und NRW, da es ein sehr schneller Markt ist. Wir fordern Bewerber auch immer dazu auf, uns ihre tontechnisch hochqualitativen Tonproben nur per mp3 zukommen zu lassen – jeweils mit Angabe des Namens und des Genres, beispielsweise Newsbeitrag, Werbebeitrag, Hörbuch, etc. Das vereinfacht es uns, genaue Sprachproben für den Kunden zu selektieren und das passende rauszuschicken. Wichtig ist auch, dass es kurze Beiträge sind, sprich 30 Sekunden bis 1 Minute – mehr hört sich der Kunde nicht an. Wenn dies alles erfüllt ist, liegt es nur noch am Sprecher, ob er ein Gefühl im entsprechenden Genre vermitteln kann. Eine schöne Stimme reicht nicht aus. Man muss professionell sein und auch wissen, wie man sich vor dem Mikro verhält. K. Zv.: Es kommt auch darauf an, wie jemand auftritt. Also eine E-Mail habe ich (!) viel lieber als jemand, der sich telefonisch vorstellt. Als Dienstleistung bietet Ihr auch „Synchronaufnahmen ADR“ an. Was ist das genau? K. Zv.: „ADR“ ist die Abkürzung für „Additional/Automatic Dialogue Recording“, was in unserem Land das klassische Synchronsprechen bezeichnet. Wie läuft die Sprecherauswahl bei Euren kleineren Synchron-Produktionen ab? K. Zv.: Natürlich entscheidet man sich erst mal grob für eine stimmliche Richtung. Dann wählt man zusammen mit dem Regisseur aus den bestehenden Sprachproben einen oder mehrere Sprecher als Favoriten aus. Bei größeren Produktionen kommt es dann noch zu einem tatsächlichen Casting im Studio. In der Produktion fängt man dann mit den Takes an, unterteilt den Text und achtet auf die passenden Lippenbewegungen. Das ist das schwierige beim Synchronsprechen: Neben dem Sprechen muss es Lippensynchron und zudem auch schauspielerisch untermalt sein. Was ist ein „voice over“ und wann wird es verlangt? K. Zv.: Im klassischen Sinne beschreibt „voice-over“ einen bestehenden O-Ton in einer ausländischen Sprache, der mit einer deutschen Stimme „übertont“ wird und muss nicht lippensynchron sein – das ist die Unterscheidung. Die alte Stimme bleibt und die neue kommt darüber. J. K.: Dieses Verfahren wird teilweise bei Imagefilmen, aber besonders bei Dokumentationen angewandt, weil man die Aussage nicht verfälschen möchte. Dadurch, dass der Originalton erhalten bleibt und nur durch eine neutrale Stimme im Vordergrund „übersetzt“ wird, wirkt es authentischer. Was hat sich denn für Euch durch das Internet konkret verändert? J. K.:: Für mich hat sich die Vertriebsplattform geändert. Das Internet hat den klassischen Schriftverkehr stark eingeschränkt. Überhaupt ist vieles haptische im Alltag verschwunden. Beispielsweise Kassetten und auch schon CDs haben den Rücktritt gegenüber einer mp3 angetreten. nach oben SPRACHE VERNETZEN Ein Interview mit Oliver Krietsch-Matzura (Stimm und Truppi | Netzwerk und Studio) STECKBRIEF Oliver Krietsch-Matzura besuchte die Hochschule der Künste Berlin. Der ausgebildete Schauspieler und Sprecher ist Mitgründer der Firma Stimm und Truppi, die sich als „Kölner Sprachnetz“ bezeichnet. Nebenbei engagiert sich Oliver Krietsch-Matzura noch im Verein Drama Köln, der sich der Förderung des Theaters als zeitgenössische Kunst verschrieben hat und an dessen Gründung er auch maßgeblich beteiligt war. KONTAKT STIMM und TRUPPI GbR Oliver Krietsch-Matzura Philippstraße 61 b 50823 Köln Tel.: 0221-27 62 24 02 Fax: 0221-24 04 276 E-Mail: [email protected] Website: www.stimm-und-truppi.de www.casting-network.de © Anni Rock Seite 22 von 34 Nr. 11 I April 2009 Wie laufen Besetzungen im Sprecherbereich ab? Das Studio, das den Auftrag bekommen hat, schickt drei bis zehn Sprachproben für die einzelnen zu sprechenden Rollen an den Auftraggeber. Dieser entscheidet sich dann für die seiner Meinung nach am besten passende Stimme. Casting Director ist also in dem Sinn das Studio. Was ist „Stimm und Truppi“? Stimm und Truppi ist ein professionelles Netzwerk für Sprecher. Wir vermitteln Sprecher, produzieren und konzeptionieren aber auch selber. Wie kam es zu der Idee? Ich wollte mich selbst im Sprechen weiter üben. Ich bin zwar in diesem Bereich ausgebildet, wollte hier aber noch mehr Sicherheit gewinnen und mich ausprobieren. Meinem Kollegen Carlos Lopez ging es ähnlich und so haben wir uns eine Sprecherkabine gekauft. Wir wollten sie zuerst bei mir in der Wohnung aufstellen, aber sie wog 1,7 Tonnen und war somit also viel zu schwer. So haben wir sie in einen Hinterraum von Drama Köln gestellt. Was ist „Drama Köln“? Drama Köln wurde 2003 gegründet und versteht sich als Verein zur Förderung des Theaters als zeitgenössische Kunst. Der Verein ist federführend auf dem Gebiet der Autorenförderung in der freien Theaterszene Deutschlands. Seit seiner Gründung veranstaltet der Verein im Zwei-Jahres-Rhythmus Autorenwettbewerbe, genauer gesagt: Kurzdramenwettbewerbe. Da muss man schon mal bis zu 500 Stücke in einem Monat lesen – oder 11 Stücke an einem Abend von insgesamt 7 Vorstellungen ansehen. Das ist ja interessant. Aber zurück zu Ihrer frisch erworbenen Sprecherkabine. Die haben wir dann intensiv genutzt: Ein halbes Jahr lang haben wir jeden Tag drei bis vier Stunden sprechen geübt, uns anschließend das Ganze angehört und uns dann gegenseitig kritisiert. Dabei haben wir uns durch alle möglichen Textarten durchgearbeitet: vom Roman und Imagetexten bis hin zu Off-Texten, Doku-Texten und Werbung; sprich einfach alles. Wie ging es dann weiter? Irgendwann hatten wir dann die Idee, einen Märchenpodcast zu machen, den man übrigens unter www.maerchenpodcast.de findet. An die Texte von Märchen ranzukommen, ist ziemlich leicht, da es darauf ja keine Lizenzen gibt. Wichtig war uns, dass es nicht die üblichen Märchen von Hans-Christian Andersen oder den Gebrüdern Grimm sind, sondern allen voran unbekannte. Und als wir damit angefangen hatten, haben wir uns ziemlich schnell überlegt, dass wir auch andere Sprecher aus dem Kölner Raum fragen könnten, ob sie Lust hätten mitzumachen. So entstand der Gedanke eines „Sprachnetzes“. Wie kam der Märchenpodcast an? Sehr gut, es gibt zwischen 2.000 und 3.000 Downloads pro Tag. Es ist alles kostenlos und inzwischen haben wir schon 117 Folgen produziert (Stand März 2009). Bei iTunes liegen wir immer noch im Bereich „Familie“ zwischen Platz 1 und 5 der Podcasts. Ich denke, es ist eine der besten Märchenseiten, die es zurzeit gibt. David Gieselmann hatte dann die Idee für einen weiteren Podcast: www.poptickerpod.de. Und dann kam es zur Firmengründung. Wir wollten ein Sprechernetzwerk ausbauen und Hilfe bei Probeaufnahmen anbieten. Das technische Equipment hatten wir ja und so konnten wir auch kleine Jobs einfach von unserer Firma aus produzieren und per Mail an den Auftraggeber verschicken. Wir haben uns inzwischen vergrößert und neue Räume bezogen. Wir haben jetzt einen Regieraum und ein voll funktionsfähiges Tonstudio. Aber wir wollen keine Konkurrenz zu den großen, arrivierten Studios sein: uns ist es wichtig, unseren Independentcharakter nicht zu verlieren. Wir sind nur Zulieferer, wenn mal etwas ganz schnell gebraucht wird. Und wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Wir wollen unseren Native Speaker Bereich noch weiter ausbauen. Und natürlich möchten wir auch unsere bestehenden Kontakte weiter vertiefen sowie neue herstellen. Was halten Sie von Sprecherdatenbanken bzw. Angeboten im Netz? Bei einer Datenbank sucht man als Kunde selber nach dem passenden Sprecher. Die Sprecher sind zwar meistens geprüft, aber letztlich kann sich jeder Sprecher nennen und gegen ein Entgelt eintragen. Bei Sprecheragenturen zahlt man meist nur eine Provision, wenn man auch tatsächlich vermittelt wird. Hinzu kommt, dass das Casting von Sprechern einer besonderen Kunstfertigkeit bedarf, die auch viel mit Erfahrung und Wissen zu tun hat. Das kann nicht jeder - zumal Demo-Material von Sprechkünsten wie Schauspielermaterial trügerisch sein kann. Der Rest, der sich sonst so im Internet tummelt, das sind reine Informationsplattformen. Und dann gibt es noch solche Anbieter (Namen außen vor) die Stimmen unter Wert anbieten. Davon halte ich gar nichts. Das gibt es u.a. einen Marktplatz für Sprecher mit Castingangeboten. Ich habe mir das mal angesehen, die haben absolute Dumpingpreise! Für einen 30-Sekünder für das Internet gibt es da gerade mal 15 € statt der sonst üblichen 200-300 € für so einen Auftrag. Das sind noch nicht mal 10% der normalen Gage! Und trotzdem bewerben sich auf die Angebote dort extrem viele. Das ist eigentlich nicht in Ordnung, denn die verkaufen sich unter Wert. Ich würde davon die Finger lassen. nach oben www.casting-network.de Seite 23 von 34 Nr. 11 I April 2009 PREISE & FESTIVALS Schweigen ist Silber, reden ist Gold! Um die Kunst des Sprechens auch regelmäßig als solche zu würdigen, wurden Preise ins Leben gerufen, die herausragende Sprecher und Audioproduktionen krönen. In diesem Kapitel stellen wir Ihnen drei renommierte Auszeichnungen/Preise aus dem Sprecherbereich vor: › Deutscher Hörbuchpreis › Deutscher Hörfilmpreis › Deutscher Preis für Synchron Generell kann man zwischen Jury-, Kritiker- und Publikumspreisen, die jährlich oder monatlich vergeben werden, unterscheiden. Weitere nationale, internationale und ehemalige Preise finden Sie unter: › Linkliste Im Anschluss daran stellen wir Ihnen das wohl renommierteste Literaturfestival, das Internationale Literaturfestival lit.COLOGNE, vor. Hierfür unterhalten wir uns mit der Pressesprecherin des Festivals Doro Zauner über das Casting des Programms: › Interview Doro Zauner (lit.COLOGNE) nach oben DEUTSCHER HÖRBUCHPREIS DER PREIS Der Deutsche Hörbuchpreis wurde zuletzt am 15. März 2009 zum 7. Mal verliehen. Er zeichnet die besten und innovativsten Hörbücher eines Erscheinungsjahres aus und ist mit insgesamt 23.331 € Preisgeld dotiert. Die Gala zur Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises fand im Rahmen des internationalen Literaturfestivals lit.COLOGNE im WDR-Funkhaus Köln statt: Die stolzen Gewinner des Deutschen Hörbuch-preises 2009 konnten endlich Ihre Trophäen entgegen nehmen; ebenso wie die Gewinner des Publikumspreise Hörkules und Hörkuline (KinderHörbuch). Umrahmt von einem Programm, schickten die Preisträger durch Ihre Performance das Publikum auf eine Zeitreise und setzten ganz persönliche Highlights. Die Präsentatoren waren Katrin Bauerfeind und Jörg Thadeusz, die musikalische Leitung des Abends hatte Mike Herting. Gestiftet wird der Preis von dem Verein Deutscher Hörbuchpreis e. V.. Mitglieder sind das Nachrichtenmagazin FOCUS, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, das internationale Kölner Literaturfest lit.COLOGNE, der Westdeutsche Rundfunk und die WDR mediagroup. www.deutscher-hoerbuchpreis.de | www.hoerkules.de © Verein Deutscher Hörbuchpreis Die Trophäen: Deutscher Hörbuchpreis Hörkulino und Hörkules DIE JURYS 2009 Die Auswahl der Nominierungen und Preisträger des Deutschen Hörbuchpreises erfolgt durch zwei Gremien: Die Nominierungsjury: • Sybille Fuhrmann (Fachhochschule Köln) • Matthias Hornschuh (Berufsverband mediamusic:nrw und Filmkomponist) • Matthias Kapohl (Hörspiel- und Featureregisseur, Bearbeiter und Autor) • Kirsten Lorek (Hörfunk- und Fernsehjournalistin) • Jochen Meißner (Kultur- und Medienjournalist, Featureautor) • Dr. Iris Eggerdinger (FOCUS) • Frank Olbert (Kölner Stadt-Anzeiger) • Klaus-Dieter Pittrich (Regisseur für Hörspiele und Literatur beim WDR; a. D.) • Astrid Roth (Hörbuchregisseurin und Redakteurin) www.deutscher-hoerbuchpreis.de/nominierungen Die Preisjury: • Lothar Sand (Börsenverein des Deutschen Buchhandels) • Jobst-Ulrich Brand (FOCUS) • Prof. Sabine Breitsameter (Hochschule Darmstadt) • Prof. Dr. Holger Schulze (Universität der Künste Berlin) • Sabine Postel (Schauspielerin) • Dr. Eva-Maria Lenz (Journalistin) www.casting-network.de Seite 24 von 34 Nr. 11 I April 2009 DIE PREISTRÄGER 2009 Beste Fiktion: • Herr Lehmann | Regie: Sven Stricker | Autor: Sven Regener | Sprecher: Florian Lukas, Bjarne Mädel, Florian von Manteuffel u.a. | Verlag: der hörverlag Beste Information: • Die Stammheim-Bänder | Regie: Nikolai von Koslowski | Autor: Maximilian Schönher | Sprecher: Matthias Ponnier, Isis Krüger | Verlag: Der Audio Verlag Bestes Kinderhörbuch: • Der Krieg der Knöpfe | Regie: Judith Lorenz | Autor: Louis Pergaud | Sprecher: Laura Maire, Stefan Kaminski, Jens Wawrczeck | Verlag: Headroom Beste Interpretin: • Enigma Emmy Göring | Preisträgerin: Irm Hermann | Regie / Autor: Werner Fritsch | Verlag: der hörverlag Bester Interpret: • Ilias | Preisträger: Manfred Zapatka | Regie: Klaus Buhlert | Autor: Homer (Neufassung von Raoul Schrott) | Verlag: der hörverlag Das Besondere Hörbuch / Klanggestaltung: • Reise ans Ende der Nacht | Preisträger: Zeitblom (Musik), Angelika Haller (Tontechnik) | Regie: Ulrich Lampen | Autor: Louis-Ferdinand Céline | Verlag: der hörverlag Beste Verlegerische Leistung: • Zweitausendeins Dokument | Preisträger: Zweitausendeins Verlag (Dr. Till Tolkemitt, Dr. Kurt Kreiler, Dr. Robert Galitz) www.deutscher-hoerbuchpreis.de Hörkules: • Tintentod | Sprecher: Rainer Strecker | Autorin Cornelia Funke | Verlag: Jumbo/GoyaLiT Hörkuline: • Die Kleine Hexe | Sprecher: Laura Maire, Andreas Pietschmann und Jens Warczeck | Autor: Otfried Preußler | Verlag: DAV www.hoerkules.de HÖRBUCHER LIEGEN IM TREND Waren es im Jahr 2004 noch rund sechs Millionen Hörer-Innen, die in Deutschland einem Hörbuch lauschten, stieg ihre Anzahl in den letzten vier Jahren nahezu auf das Doppelte, nämlich auf jährlich mehr als elf Millionen. Somit ist der Umsatz mit Hörbüchern in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen - teilweise zweistellig. Insgesamt werden jährlich rund 200 Millionen Euro mit Hörbüchern umgesetzt. Mittlerweile hat sich der Markt konsolidiert: 2007 flachte die Wachstumskurve erstmals ab, der Anstieg betrug plus 2,6 Prozent. Damit beträgt der Umsatzanteil am Buchverkauf mittlerweile 4,8 Prozent, 2006 waren es noch 4,2 Prozent. Die Zahlen wurden für den vom Börsenverein herausgegebenen Branchen-Monitor BUCH von media control GfK International erhoben. Der Hörbuch-Umsatz verteilte sich 2007 auf folgende Warengruppen: 42,3 Prozent – Belletristik 30,3 Prozent – Kinder-/Jugendbuch 12,6 Prozent – Sachbuch, Ratgeber 7,1 Prozent – Schule und Lernen 3,8 Prozent – Reise 3,3 Prozent – Geisteswissenschaften, Kunst, Musik 0,4 Prozent – Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft 0,2 Prozent – Mathematik, Naturwissenschaft, Technik Lieferbar sind gut 20.000 Hörbücher, pro Jahr kommen rund 2.000 Neuerscheinungen dazu. Im Jahr 2007 wurde mit Hörbuchdownloads etwa 7,3 Millionen € umgesetzt. www.boersenverein.de nach oben www.casting-network.de Seite 25 von 34 Nr. 11 I April 2009 DEUTSCHER HÖRFILMPREIS DER PREIS Der Deutsche Hörfilmpreis wurde zuletzt am 19. März 2009 in Berlin vergeben. Seit 2002 wird die Auszeichnung vom Deutschen Blindenund Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) verliehen. „Besonders gelungene Hörfilm-Produktionen“ und „Initiativen und Projekte, die auf besondere Weise zur Verbreitung und Weiterentwicklung der Audiodeskription beitragen“ werden ausgezeichnet. Gemeint sind damit sowohl lokale – auch ehrenamtliche – Initiativen, als auch Leistungen von TV-Sendern, Leistungen innerhalb von Sendeformaten oder innovative DVD-Produktionen. Seit 2009 ist Christine Neubauer Schirmherrin des Preises. www.deutscher-hoerfilmpreis.de © Deutscher Hörfilmpreis „Die Lauschende“/Dario Malkowski DIE JURY 2009 Zur Jury des 7. Deutschen Hörfilmpreises gehörten unter dem Vorsitz von Jürgen Lubnau (ehemaliger Präsident des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V.): • Brigitte Grothum (Schauspielerin) • Prof. Regina Ziegler (Filmproduzentin) • Rosemarie Wintgen (Ressortleiterin Film Rundfunk Berlin-Brandenburg) • Mark Schlemmermeyer (Programmchef TV Spielfilm) • Lars-Olav Beier (Filmredakteur/Der Spiegel) • Christiane von Wahlert (Geschäftsführerin SPIO Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V.) • Hans-Joachim Otto (MdB, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien Deutscher Bundestag) • Dietrich Plückhahn (Hörfilmexperte des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V.) www.deutscher-hoerfilmpreis.de/nominierungen PREISTRÄGER 2009 Beste TV-Produktion: • Tatort-Folge „Blinder Glaube“ | Filmbeschreiberinnen Katja Herzke und Evelyn Sallam | Regie: Jürgen Bretzinger | Sender: RBB | Casting: uns leider nicht bekannt Beste Kinofilm-Produktion: • Novemberkind | Filmbeschreiberin: Uta Borchert | Regie: Christian Schwochow | Casting: in eigener Regie Ehrenpreis: • Mario Adorf für seine Verdienste als Schirmherr des Deutschen Hörfilmpreises. Sonderpreis: • Hela Michalski für ihr langjähriges Engagement als Hörfilmbeauftragte des Blinden- und Sehbehindertenvereins Schleswig-Holstein verliehen. www.deutscher-hoerfilmpreis.de WAS IST EIN HÖRFILM? Ein Hörfilm ist ein Kino- oder Fernsehfilm mit zusätzlichen akustischen Bildbeschreibungen. In den Dialogpausen vermitteln knappe Erläuterungen die visuellen Elemente einer Szene. Diese Technik, die blinden und sehbehinderten Menschen einen direkten Zugang zu Fernsehen, Kino und Theater eröffnet, nennt sich Audiodeskription. Die Idee der Audiodeskription entwickelte Gregory Frazier an der San Francisco State University of Creative Arts Mitte der 70er Jahre. Im Jahr 1989 wurde sie erstmalig in Europa auf den Filmfestspielen in Cannes vorgestellt. In Deutschland strahlen zurzeit ARD und ZDF sowie 3-sat, arte, BR, MDR, NDR und SWR regelmäßig Hörfilme aus. Dabei konnte das Angebot an Hörfilmen eindeutig gesteigert werden: gab es im Jahr 1997 nur acht Sendetermine, konnten im Jahr 2006 bereits 546 Hörfilm-Ausstrahlungen gezählt werden. Hörfilme werden im Zweikanalton-System ausgestrahlt und können in Gebieten mit und ohne DVBT sowohl analog als auch digital empfangen werden. Für den Empfang sind keine Zusatzgeräte erforderlich, reguläre Stereogeräte reichen aus. Einen maßgeblichen Beitrag zu dieser positiven Entwicklung leistete das 1998 vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) initiierte Projekt „Hörfilm“, das Grundlagenarbeit für eine Etablierung des Hörfilms in der deutschen Medienlandschaft leistete. Seit 2001 führt die vom DBSV gegründete Deutsche Hörfilm gemeinnützige GmbH (DHG) diese Aufgaben fort und engagiert sich insbesondere für eine zeitnahe Audiodeskription von Kinofilmen und Fernseh-Erstausstrahlungen. Solch eine Audiodeskription kostet durchschnittlich 4.500-5000 €. (Quelle: www.deutscher-hoerfilmpreis.de) www.casting-network.de Seite 26 von 34 Nr. 11 I April 2009 TEILNAHMEBEDINGUNGEN 2010 Jeder Einreichende (Sender, Produzent, Verleih, Verein, Initiative) kann nur einen Nominierungsvorschlag einreichen. Vorschläge für nominierungswürdige Initiativen bzw. Hörfilm-Produktionen können bis zum Ende der Einreichungsfrist am 30. November 2009 (www.deutscher-hoerfilmpreis.de) mit folgenden Unterlagen (Texte als Datei, Filme in 8 Kopien als DVD) eingereicht werden Initiativen: • • Eine Skizze, die die vorgeschlagene Initiative in allen Aspekten darstellt (Vorbildcharakter bzw. Innovations-Potential, Nutzen für die Zielgruppe blinder und sehbehinderter Menschen, PR-Potential, Finanzierung / 1-2 Seiten DIN A4). Eine Kurzdarstellung der Tätigkeitsschwerpunkte der Ausführenden/Verantwortlichen mit Angaben zum bisherigen Engagement im Bereich Audiodeskription. Hörfilmproduktionen: • • • Eine Erläuterung, warum und in welchen Aspekten die eingereichte Hörfilm-Produktion als herausragend anzusehen ist (1 Seite DIN A4). Eine Kurzdarstellung der Tätigkeitsschwerpunkte der Ausführenden/Verantwortlichen mit Angaben zum bisherigen Engagement im Bereich Audiodeskription. 8 Kopien des Hörfilms auf DVD Einreichungen sind zu senden an: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) 8. Deutscher Hörfilmpreis | Rungestr. 19 | 10179 Berlin E-Mail: [email protected] Ansprechpartner für Rückfragen: Reiner Delgado (Hörfilmbeauftragter des DBSV) Tel.: 030-28 53 87-240 E-Mail: [email protected] nach oben DEUTSCHER PREIS FÜR SYNCHRON DER PREIS Am 2. April 2009 wurde zum achten Mal der Deutsche Preis für Synchron in Berlin vergeben. Mit dem Preis werden jährlich Synchronschaffende geehrt, die durch ihre professionelle Arbeit wesentlich zum Erfolg internationaler Filme in den deutschen Kinos, im Fernsehen sowie TV-Serien beitragen. Die Preisverleihung findet im Rahmen einer festlichen Gala statt. Ziel ist es, mit der Preisverleihung die „herausragende Qualität“ in diesem Spezialistenbereich zu honorieren sowie bundesweit für Aufmerksamkeit zu sorgen. Filmverleiher, TV-Sender und Synchronfirmen aus dem gesamten Bundesgebiet reichen ihre Filme zur Teilnahme direkt ein. Seit 2008 ist der Bundesverband Deutscher Synchronproduzenten e.V. (BVDSP) fester Partner und Veranstalter der Preisverleihung. Damit wird dieser Event auf die „breiten Schultern“ des Verbandes und seiner Mitglieder gestellt. Initiatoren und Produzenten sind wie bisher: Dorett Auerswald und Uwe Leo, auerswald concept GmbH. www.deutscher-preis-fuer-synchron.de Die Trophäen | © auerswald concept DIE JURY 2009 Die Jury der 8. Verleihung des Deutschen Preises für Synchron wurde neben Juryvorsitzendem Hans Werner Bussinger (Schauspieler und Synchron-Preisträger 2004) vertreten von: • Nana Spier-Schwarz (Synchronregisseurin, Dialogbuchautorin, Schauspielerin und Synchronschauspielerin) • Stefan Ludwig (Synchronregisseur, Dialog- und Drehbuchautor) • Dr. Harald B. Wolff (Dialogbuchautor, Synchronregisseur, Kommunikationsdesigner) • Klaus Sonnenschein (Schauspieler und Synchronschauspieler) www.deutscher-preis-fuer-synchron.de/nominierungen www.casting-network.de Seite 27 von 34 Nr. 11 I April 2009 DIE PREISTRÄGER 2009 Aus 61 Einreichungen wählte die Jury die sieben Preisträger in den verschiedenen Kategorien aus: Herausragende weibliche Synchronarbeit: • Die Unbekannte | Preisträgerin: Sabine Arnhold als Stimme von Kseniya Rappoport Herausragende männliche Synchronarbeit: • Schmetterling und Taucherglocke | Preisträger: Olaf Reichmann als Stimme von Mathieu Almaric Herausragende Nachwuchsleistung: • Die Unbekannte | Preisträgerin: Pauline Hillebrand als Stimme von Clara Dossena Herausragendes Dialogbuch: • Schmetterling und Taucherglocke | Preisträgerin: Beate Klöckner Herausragende Synchronregie: • Gomorrha | Preisträger: Christoph Cierpka Herausragende TV-Serie: • Extras | Preisträger: Berliner Synchron Herausragend synchronisierter Animationsfilm: • SpongeBob Schwammkopf | Preisträger: Deutsche Synchron Filmgesellschaft Herausragendes Gesamtschaffen: • Preisträgerin: Barbara Ratthey, die u.a. Estelle Getty aus den „Golden Girls“ ihre Stimme leiht. Besondere Erwähnung: • Verschwörung der Herzen | Preisträger: Berliner Synchron www.deutscher-preis-fuer-synchron.de DIE TEILNAHMEBDINGUNGEN 2010 Teilnahmeberechtigt sind alle in Deutschland ansässigen Filmproduzenten, Synchronstudios, Verleiher, Personen und Unternehmen, die an einer synchronisierten Produktion beteiligt waren, die im Einreichungszeitraum (steht ab August 2009 fest unter: www.deutscher-preis-fuer-synchron.de) in den Kinos oder im TV in Deutschland waren, bzw. bei der „Serie“ noch laufen. Der Einsender ist verpflichtet, die notwendige Zustimmung aller Berechtigten für eine Veröffentlichung der Arbeit einzuholen. Wichtig ist, das Einsendeformular (ebenfalls ab August 2009 auf der Website beziehbar) vollständig auszufüllen und mindestens eine, wenn möglich jedoch 6 DVDs der synchronisierten Arbeit der Jury zur Verfügung zu stellen. Die Teilnahmegebühren staffeln sich aller Vorrausicht nach wie folgt: • TV-Sender und Filmverleiher: • BVDSP Mitglieder: • Weitere Einreicher, die nicht Mitglieder im BVDSP sind: 119,00 € 119,00 € 500,00 € Diese Bedingungen gelten für folgende acht Kategorien: • Herausragende weibliche Synchronarbeit • Herausragende männliche Synchronarbeit • Herausragendes Synchrondrehbuch • Herausragende Synchronregie • Herausragende Nachwuchsleistung • Herausragende TV- Seriensynchronisation • Herausragend synchronisierter Animationsfilm (Serie und Film möglich) Für die Kategorie Herausragendes Gesamtwerk können Einreicher eine Empfehlung aussprechen. Einsendeschluss ist aller Vorrausicht nach Ende September 2009 und zu senden an: Deutscher Preis für Synchron auerswald concept gmbH Geschäftsführerin: Dorett Auerswald Emdener Strasse 19 | 10551 Berlin Tel.: 030-28 09 67 02 Fax: 030-28 09 67 64 E-Mail: [email protected] ANDERE LÄNDERE, ANDERE SITTEN! So selbstverständlich man in Deutschland die Synchronisierung von Filmproduktionen nimmt, wird man sich dieser Zusatzleistung erst richtig bewusst, wenn man ins Ausland schaut. Im russischen Fernsehen sprechen beispielsweise eine männliche und eine weibliche Stimme das komplette Rollenrepertoire und in Japan sitzen die Simultanübersetzer bisweilen sogar noch live im Kino. Ansonsten sind Untertitel die gängige Praxis. In Belgien kann es dann durchaus vorkommen, dass die gleichzeitig eingeblendeten holländischen und französischen Untertitel zu Lasten des Bildes die halbe Leinwand ausfüllen. nach oben www.casting-network.de Seite 28 von 34 Nr. 11 I April 2009 INTERVIEW DORO ZAUNER (lit.COLOGNE) STECKBRIEF Doro Zauner hat ihr Studium in Französische Sprach- und Literaturwissenschaften und Anglistik im Jahr 1999 abgeschlossen. Von Juni 1999 bis Juni 2000 war sie als PR- Beraterin bei IKEA Deutschland GmbH tätig, bevor sie im Juli 2000 in die Presseabteilung von Position, Institut für Kommunikation / Kick-Media AG wechselte. Seit Oktober 2002 ist Doro Zauner selbstständig und bietet seitdem qualifizierte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Persönlichkeiten, Institutionen und Projekte aus den Bereichen Gesellschaft, Medien und Wirtschaft an. KONTAKT Doro Zauner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Doro Zauner Maria-Hilf-Str. 15-17 50677 Köln © privat Tel.: 0221-16 01 877 Fax: 0221-16 01 819 E-Mail: [email protected] | [email protected] Website: www.dorozauner.de | www.litcolony.de Seit wann sind Sie bei der lit.COLOGNE tätig? Seit der lit.COLOGNE 2006 bin ich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Festivals verantwortlich und somit seit Oktober 2005 für die lit.COLOGNE tätig. Wie kam es zur Gründung der lit.COLOGNE? Rainer Osnowski und Werner Köhler, zwei der drei lit.COLOGNE-Geschäftsführer hatten die Idee bei einem Eis. Sie wollten der Literatur, den Autoren ein Fest bieten. Dies war die Ausgangsidee. Ab wann werden Überlegungen zum neuen Programm gestartet? Ganz salopp könnte man sagen: nach der lit.COLOGNE ist vor der lit.COLOGNE. Nach welchen Kriterien wird das Programm zusammengestellt? Subjektiv. Schwerpunkt: Zeitgenössische, aktuelle Literatur Nach welchen Kriterien werden die Künstler „gecastet“? Wenn Sie mit „Künstlern“ die Schauspieler meinen, die ausländischen Autoren ihre Stimme leihen, so versucht man die Auswahl dahingehend zu treffen, dass der/die Schauspieler/In bestmöglich zum/zur jeweiligen Autor/In und zum Inhalt der Veranstaltung passt. Grundvoraussetzung ist natürlich, dass er/sie sehr gut liest. Sie selbst sind ja auch PR-Frau für Künstler wie bspw. Bastian Pastewka. Wie wichtig ist es heutzutage als „bekannte Persönlichkeit“ hier fachlich betreut zu werden? Das muss der Künstler natürlich selbst entscheiden. Wenn die jeweilige Managementagentur diesen Bereich nicht abdeckt oder abdecken mag, ist es sicher sinnvoll, diesen Bereich auszulagern. Wichtig ist hierbei natürlich, dass Management und Pressefrau eng und transparent zusammenarbeiten. Während des Festivals läuft alles auf Hochtouren. Haben Sie überhaupt Mal Zeit durchzuschnaufen, bzw. sich auch selbst das Programm anzusehen? Die Festivalzeit ist immer eine ganz besondere, eine besonders schöne Zeit und in diesem Zeitraum gibt es „nur“ Festival. Oftmals kommt man nur dazu, Teile von Veranstaltungen mitzuerleben, aber ab und an kommt man in den Genuss, eine Veranstaltung komplett zu hören, bzw. zu sehen. Das ist dann ein Geschenk. Fazit des diesjährigen Festivals? Großartige Veranstaltungen, großartiges Publikum, großartiges Festivalteam. Was erwartet uns zum 10 jährigen Jubiläum? Hier wird noch nichts verraten. Kommen Sie vorbei! nach oben www.casting-network.de Seite 29 von 34 Nr. 11 I April 2009 NÜTZLICHE LINKS UND TIPPS Im vierten Teil unseres cn-specials haben wir Ihnen ein Glossar zusammengestellt. Hier finden Sie alphabetisch sortierte Definitionen von häufig verwendeten Fachausdrücken: › Glossar Unsere Literaturtipps sollen Ihnen das Handwerk Sprechen (noch) näher bringen: › Literaturtipps Unsere Linkliste listet die gängigsten Downloadportale und Hörbuchrezensionen im Erwachsenen sowie Kinderund Jugendbereich auf. Darüber hinaus finden Sie hier Links zu Online-TV-Sendungen mit Hörbuchanteil. Abschließend haben wir Ihnen eine Liste mit den Fachvereinen/Verbände sowie weitere nationale, internationale und ehemalige Auszeichnungen/Preise für Sprecher zusammengestellt: › Linkliste nach oben GLOSSAR Audio-/Tonstudios stellen Audioproduktionen in ihrer gesamten Bandbreite her. Ist die Besetzung der Sprecher nicht von Kundenseite her vorgegeben, greifen die Studios i. d. R. auf ihre eigene Sprecherdatenbank zurück oder wenden sich an Sprecheragenturen. Audioverlage produzieren und vertreiben Hörbücher aller Genres und Formate: gekürzte und ungekürzte Lesungen, inszenierte Lesungen und Hörspiele. Die Besetzung der Sprecher wird im Verlag entschieden, z. T. im Dialog mit ihren Audiostudios (die – zumeist eine interne - Sprecherdatenbank besitzen) oder mit Sprecher- oder Schauspieleragenturen. Nicht alle Audioverlage besitzen ein eigenes Sprecherarchiv. Im Bereich Besetzung Hörfunk werden Sprecher (vielfach ausgebildete Schauspieler) für Sprechertätigkeiten in Hörspiel, Feature, Lesungen und kleineren Wortproduktionen wie z.B. Trailern, aber auch für Live-Veranstaltungen des Hörfunks besetzt. Die hausinternen Sprecherarchive werden durch Castings und Bewerbungen immer wieder erweitert. Einige öffentlich-rechtliche Sender verfügen über ein festes Sprecherensemble. Als Feature bezeichnet man eine Kunstform, die der Hörfunk hervorgebracht hat. Es hat meist dokumentarischen Charakter und stellt Sachthemen, historische oder biografische Inhalte in den Mittelpunkt. Dabei werden z.B. O-Töne (Reden, Interviews, Zeitdokumente), Spielszenen und andere atmosphärische Elemente verwendet. (Mittlerweile gibt es noch weitere Bezeichnungen für die Inhalte von Hörbüchern, wie z. B. Tondokument (historische Aufnahme), Hörstück (eigene Kunstform mit Elementen aus Hörspiel und Feature) oder musikalische Inszenierung, bei der die Verbindung von Sprache mit Musik eine wesentliche Rolle spielt.) | (Quelle: Das Hörbuchlexikon) Die GEMA (Abkürzung für Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) ist eine staatlich anerkannte Treuhänderin und verwaltet die Nutzungsrechte der Musikschaffenden, d.h. sie sorgt dafür, dass Komponisten, Arrangeure, Textdichter und andere Urheber an den Einnahmen der GEMA-Gebühren beteiligt werden, die u.a. beim öffentlichen Abspielen von Musik fällig werden - gleichgültig ob in der Diskothek, im Radio oder live. (Quelle: Das Hörbuchlexikon) Unter dem Begriff Hörbuch werden die in den Formaten Hörspiel, Lesung und Feature verarbeiteten Texte und Tondokumente zusammengefasst. Hörbücher können als physische Produkte vorhanden sein, dann sind sie auf einem Tonträger gespeichert und mit einer Verpackung und einem Booklet ausgestattet. Als Datei, z.B. im mp3-Format, werden sie in der Regel über Downloadportale vertrieben. (Quelle: Das Hörbuchlexikon) Ein Hörspiel ist eine dramatisierte Hörfassung eines Textes mit verteilten Sprecherrollen. Dabei muss im eigentlichen Sinn nicht einmal eine Buchvorlage existieren. Das klassische Hörspiel ist eine fürs Radio entstandene Kunstform, deren Wurzeln im Bereich Film und Theater liegen und die mit Elementen wir Stimmenmontagen, Geräuschen, Musik, Dialogen und Erzählpassagen ein eigenständiges Werk schafft. Für eine Hörspielinszenierung wird die Buchvorlage intensiver bearbeitet als für eine Lesung, es werden Dialoge geschrieben, eventuell ein Erzähler eingeführt etc. Dabei kann der Stoff eines langen Romans auf ein 1-stündiges Hörspiel verdichtet werden oder ein opulentes Hörspiel mit zahlreichen Sprechern entstehen. (Quelle: Das Hörbuchlexikon) Ein Hörfilm ist ein Kino- oder Fernsehfilm mit zusätzlichen akustischen Bildbeschreibungen. In den Dialogpausen vermitteln knappe Erläuterungen die visuellen Elemente einer Szene. Diese Technik, die blinden und sehbehinderten Menschen einen direkten Zugang zu Fernsehen, Kino und Theater eröffnet, nennt sich Audiodeskription. (Website: Hörfilmpreis) Sprecheragenturen vertreten und vermitteln eine Auswahl von Sprechern (vielfach Schauspieler) für Audioproduktionen. Für diese Dienstleistung erhält der Agent eine prozentuale Beteiligung an der Gage seiner Klienten. Man differenziert zwischen Sprecheragenturen, die nur als Agent und Castingberater tätig sind und solchen, die zusätzlich noch Ihre Dienste als Audiostudio anbieten. Synchronstudios erstellen lippensynchrone deutsche Fassungen fremdsprachiger Kino- und TV-Produktionen. Viele Studios verfügen über eine interne Sprecherdatenbank oder greifen auf einschlägige Synchrondatenbanken zurück. nach oben www.casting-network.de Seite 30 von 34 Nr. 11 I April 2009 LITERATURTIPPS • • • • • • • • • • Das Hörbuchlexikon- Die ganze Welt des Hörens | Hrsg.: Arbeitskreis HÖRBUCH/Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. (v.i.S.d.P.) | Bestellmöglichkeit: Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. | Simone Mühlhauser | Großer Hirschgraben 17-21 | 60311 Frankfurt| Mail: [email protected] | Kostenlos als pdf beziehbar unter: www.boersenverein.de Verzeichnis von A-Z, Verlagsportraits und nützliche Links, erstellt von Profis! Das wundervolle Radiobuch | Patrick Lynen | ISBN: 978-3889273390 Personality, Moderation und Motivation Der kleine Hey | Julius Hey (Bearbeitung: Fritz Reusch) | ISBN: 978-3795787028 „Die deutsche Hochlautung" hat jeder Schauspieler mal unter dem Kopfkissen gehabt, u.a. Inspiration für den sehenswerten Film „Kleine Heye" Die persönliche Stimme entwickeln | Kirsten Linklater | ISBN 978-3497015474 Für unseren Geschmack etwas metaphysisch, aber von vielen vor allem zum Thema Atem sehr geschätzt. Die Schule des Sprechens | Tatjana Lackner | ISBN 78-3215129094 Gutes Buch für relativ wenig Geld. Deutsche Aussprache | Siebs, de Boor, Mosser, Winkler | ISBN: 978-3110003253 Sehr gutes Buch für allerdings relativ viel Geld, am besten antiquarisch besorgen. Sprechen und Moderieren in Hörfunk und Fernsehen | Stefan Wachtel ISBN: 978-3896694263 Sprechertraining | Michael Rossié | ISBN: 978-3471785683 Das Standardwerk mit beigelegter CD, sollte man gelesen haben. Sprecherhandbuch | Uwe Herzog | ISBN: 978-3938604-10-6, EBook unter www.sprecherhandbuch.de Gibt einen echten Einblick in die Praxis der Branche, die der Autor als langjähriger Profi gut kennt. Sehr zu empfehlen. Sprechtechnisches Übungsbuch | Vera Balser-Eberle | ISBN: 978-3215013348 Nicht ganz so alt wie „Der kleine Hey" (1950) aber sehr zu empfehlen mit beigelegter CD. nach oben LINKLISTE DOWNLOADPORTALE www.audible.de www.audiotime.de www.brigitte.de www.buecher.de www.claudio.de www.diadopo.de www.hoerkiosk.de www.lauschgut.de www.libri.de www.ohr-buch.de www.soforthoeren.de REZENSIONEN/NEWS www.audiobooks.at www.echthoerbuch.de www.hoerbuch-blog.de www.hoerbuch-kritiken.de www.hoerbuchmagazin.de www.hoerbuchtipps.de www.hoerbuecher-welt.de www.hoerbuecher4um.de www.hoerdochmal.de www.hoerliteratur.de www.hoernews.de www.hoerspiegel.de www.hoerspiel-rezensionen.de www.casting-network.de Für Kinder und Jugendliche: www.hoerbie.de www.hoerstern.de www.toni.de Für Kinder und Jugendliche: www.hoerbuchkids.de www.hdm-stuttgart.de/ifak www.stiftung-zuhoeren.de www.toene-fuer-kinder.de Seite 31 von 34 Nr. 11 I April 2009 ONLINE-TV-SENDUNGEN MIT HÖRBUCHANTEIL www.buch.tv www.insider.tv www.litcolony.de FACHVEREINE/VERBÄNDE • • Bundesverband Deutscher Synchronproduzenten e.V. | www.bvdsp.de Interessenverband Synchronschauspieler e.V. (IVS) | www.ivs-ev.info AUSZEICHNUNGEN/PREISE Nationale Preise: • Buchpreis CORINE: Claudio Hörbuchpreis | www.corine.de • Der Ohrkanus | www.ohrkanus.de • Deutscher Hörfilmpreis | www.deutscher-hoerfilmpreis.de • Deutscher Hörbuchpreis www.deutscher-hoerbuchpreis.de ¾ Hoerkules und Hoerkuline | www.hoerkules.de • Deutscher Preis für Synchron | www.deutscher-preis-fuer-synchron.de • Hörspielpreis der Kriegsblinden | www.kriegsblindenbund.de • Hörspiel-Award | www.hoerspiel-award.de • Hörspiel des Monats der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste Frankfurt | www.darstellendekuenste.de Hörspiel des Jahres Österreich | www.oe1.orf.at • • hr2 Hörbuchbestenliste | www.hoerbuchbestenliste.de ¾ hr2 Hörbuch des Jahres | www.hr-online.de • Institut für angewandte Kindermedienforschung Ifak | www.hdm-stuttgart.de • Karl-Sczuka-Preis | www.swr.de • Kinderhörspielpreis des MDR | www.jokan.de • Leopold | www.musikschulen.de • Ohrwurm Preis | www.jokan.de • Plopp-Award | www.adk.de • Preis der Deutschen Schallplattenkritik | www.schallplattenkritik.de • Universität Tübingen | www.uni-tuebingen.de Internationale Preise: Prix Europa | www.prix-europa.de • • Prix Italia | www.prixitalia.rai.it Ehemalige Preise • DDR-Hörspielpreis Der DDR-Hörspielpreis wurde jährlich von 1977-1991 vom Vorsitzenden des Staatlichen Komitees für Rundfunk in vier Kategorien vergeben: „Hörspielpreis der Hörer“, „Autorenpreis der Kritiker“, „Regiepreis der Kritiker“ und „Sonderpreis der Kritiker“. (Quelle: Das Hörbuchlexikon) • DDR-Kinderhörspielpreis Der DDR-Kinderhörspielpreis wurde von 1981 bis 1991 in den Kategorien „Hörerpreis“ und „Kritikerpreis“ ebenfalls vom Staatlichen Komitee für Rundfunk der DDR vergeben. (Quelle: Das Hörbuchlexikon) • Deutscher Kinderhörspielpreis Der Deutsche Kinderhörspielpreis ging aus dem Terre-des-Hommes-Kinderhörspielpreis hervor, den das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk seit 1985 vergeben hatte. Ab 1994 wurde der Preis alle zwei Jahre unter der Trägerschaft der Filmstiftung NRW und der Stadt Wuppertal verliehen. 2005 wurde die Verleihung des Kinderhörspielpreises eingestellt, bis heute werden neue Träger gesucht. (Quelle: Das Hörbuchlexikon) nach oben www.casting-network.de Seite 32 von 34 Nr. 11 I April 2009 SPEAKER’S CORNER In den ersten beiden Kapiteln kommen Vertreter aus einzelnen Fachbereichen zu Wort, sprich: 1. Kapitel: • Sprecheragenturen 2. Kapitel: • Synchronstudios • Besetzung Hörfunk • Audioverlage • Audio-/Tonstudios Die neu programmierte Rubrik SPEAKER’S CORNER (Premium Bereich / rechte Seitenleiste www.castingnetwork.de) folgt in ihren Unterrubriken dieser Einteilung in alphabetischer Auflistung: › Audio/Tonstudios gibt es viele. Wir haben aktuell eine erste Liste von renommierten Studios zusammengestellt, die wir in Kürze kontaktieren werden. Aktuell finden Sie hier zunächst unsere beiden Interviewpartnern. Für die Programmierung haben wir uns entschieden, das Kerngeschäft der einzelnen Studios wie folgt zu differenzieren: • • • • • • • • Dokumentarfilm Hörbuch (Hörspiel, Lesung, Feature) Industrie- und Imagefilm Moderation Multimedia/Podcast Nachwuchs Werbung Sonstiges (zur Anregung) Mit Hilfe der Suchfunktion können Sie hier nun gezielt nach dem gewünschten Marktsegment suchen. Zusätzlich erhalten Sie die Information, ob das Audio-/Tonstudio ein Sprecherarchiv besitzt und wenn ja, wie es seine Bewerbung haben möchten. › Audioverlage besitzen vielfach kein hausinternes Sprecherarchiv wie Sie im repräsentativ im Interview mit › Ines Wallraff/Random House Audio erfahren konnten. Ausnahmen sind hier jedoch die Regel. Wer eines hat und wer nicht erfahren Sie in dieser Unterrubrik. Die meisten Audioverlage sind im Börsenverein formiert und werden in Kürze von uns kontaktiert, um sich einzutragen. Eine Abteilung › Besetzung Hörfunk besitzen laut unserer Recherche neben dem WDR noch die folgenden öffentlich-rechtlichen Sender: der BR, der Deutschlandfunk, das Deutschlandradio, der HR, der MDR, der NDR, der ORF, der RBB, Radio Bremen, der SR und der SWR. Die Deutsche Welle besitzt seit 1999 keine Hörspielredaktion – und somit auch keine Besetzung Hörfunk – mehr. › Sprecheragenturen gibt es – im Gegensatz zu Schauspieleragenturen/Managements – nicht sehr viele. Man differenziert zwischen Sprecheragenturen, die nur als Agent und Castingberater tätig sind und solchen, die zusätzlich noch Ihre Dienste als Audiostudio anbieten. Der bereits existierende Fachbereich › Synchronstudios wurde in Folge mit den Infos „Sprecherarchiv vorhanden“ und „Bewerbungswünsche“ ergänzt. Die Gliederung ist sicher nicht vollständig. Sie bildet dennoch ab, was produziert wird. Bei den verschiedenen Sprechereinsätzen kann/muss jeder Sprecher natürlich entscheiden, ob er dafür in Frage kommt. Eine Auflistung von Sprecherdatenbanken haben wir nicht vorgenommen. Wir glauben, dass das Casting von Sprechern in den Händen von Fachleuten bleiben sollte. Möglich wäre es noch gewesen, die Unterrubriken Produktionsfirmen und Werbeagenturen einzuführen. Davon haben wir jedoch Abstand genommen, da wir diese in der Rubrik Audio-/Tonstudios vertreten sehen. Doch wie sagen wir so schön: Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen… Wir freuen uns auf Ihr Feedback! www.casting-network.de Seite 33 von 34 Nr. 11 I April 2009 DANKSAGUNG Das Konzept für dieses cn-special entstand im Herbst 2008 und wurde von mir - Tina Thiele - in den letzten vier Monaten unter Mithilfe von Tanja Romich, Djamilé Bechara und Sebastian Diers umgesetzt. Wir vier möchten uns an dieser Stelle recht herzlich bei unseren Interviewpartnern, den Fachverbänden (allen voran Peter Reinhard/Vorstandsvorsitzender des IVS und den gesamten BVDSP-Vorstand), dem WDR (Ulrich Korn für die Infos zum „Tatort“-Hörspiel und Catja Riemann/Leitung Besetzung/Produktion Wort für Ihre letzten Feinschliffe), Dorett Auerswald (auerswald concept gmbh/Initiatoren und Produzenten des Deutschen Synchronpreis), unseren Paten Michael Haacke (FFS Film- und Fernseh-Synchron GmbH / Berlin und München) und Rainer Brandt (brandtfilm berlin - Rainer Brandt Filmproductions GmbH) aus dem Fachbereich „Synchronisation“, unserem Werbepartner der iSFF (Dr. Wiegmann und Frau Dr. Kwart) bedanken – sowie vielen anderen, die sich hier nun bitte auch angesprochen fühlen sollen. Für die zahlreichen Tipps und Anregungen haben wir einen besonderen Dank an die u.a. Schauspielerinnen und Sprecherinnen Antje Brandenburg und Elena Galindo y Killmer auszusprechen. IMPRESSUM Das cn-special. Aktuelles aus der Branche erreicht Sie in der Regel 4-6 Mal pro Jahr. Das nächste cn-special erscheint Mitte Juni 2009 und berichtet über das Filmfest München. Achtung: Wenn Sie diesen Service abbestellen möchten, bitten wir Sie, sich einzuloggen und auf „Mein castingnetwork" zu gehen. Unter Premium Bereich finden Sie den Reiter „E-mail Einstellungen". Bitte anklicken und, wenn gewünscht, die Bestellung stornieren. Redaktion und Anzeigen: Verantwortlich für den Inhalt ist: Tina Thiele Kasparstr. 26 50670 Köln Tel.: Fax: + 49 (0)221-94 65 56 20 + 49 (0)221-94 65 56 18 [email protected] www.casting-network.de Tina Thiele ist Mitglied des Freien Deutschen Autorenverbands (FDA) und als freie Journalistin bei der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). nach oben www.casting-network.de Seite 34 von 34