1 Dipl.- Ing. Jens Gerking TFH
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1 Dipl.- Ing. Jens Gerking TFH
Dipl.- Ing. Jens Gerking TFH-Wildau Nov. 2007 Rauschunterdrückung Verschiedene Software dafür ist auf dem Markt. Von der Photoshop Rauschunterdrückung ist abzuraten, da sie nicht selektiv genug arbeitet. Besser sind Programme, bei denen für jede ISO-Einstellung eine Kalibrierdatei angelegt wird. Da wären z.B. Noise Ninja und Neat Image anzuführen. Noise Ninja wird der einfacheren Bedienung wegen oft vorgezogen. Wenn man sich dagegen mit Neat Image auskennt, können bessere Ergebnisse erzielt werden. Eine kostenlose Demoversion ist unter http://www.neatimage.com zu erhalten. Das Paket „Übung zur Rauschunterdruckung“ auf www.tfh-wildau.de/gerking enthält die Demoversion 5.8, Profiles für Nikon CP 8400, Canon Powershot Pro1 und Nikon D80 (für ausgeschaltete kamerainterne Rauschunterdrückung) sowie Testfotos der letzteren Kameras. Neat Image sollte man in der Vollversion Pro + erwerben. Mit 74,90 $ nicht ganz billig, aber es lohnt! Bei der Installation von Neat Image wird automatisch bei Vorhandensein einer Photoshopversion das Plug in installiert und ist dort unter Filter erreichbar. Es sollte der Advanced Modus unter Tools gewählt werden. Zuerst fotografiert man das Calibration Target unter Tools vom Bildschirm in allen möglichen ISO-Einstellungen ab. Dann lädt man die Bilder und wählt auf der Seite ´Device Noise Profile´ mit dem Auswahlrechteck eines der Farbfelder aus. Lila, zweite Spalte, dritte Reihe, eignet sich besonders gut. Anschließend Auto Profile wählen und abspeichern. Der Standarddateiname ist sehr lang und sollte verkürzt werden, z.B. D80 (ISO400). Das reicht aus, damit Neat Image bei späterem Laden anderer Fotos den Kameratyp und ISO-Einstellung aus den Exif Daten der Fotos vergleichen kann. Unter Tools – Options – Defaults und Matching sollten folgende Einstellungen gewählt werden: In dem angegebenen Verzeichnis ....\PROFILES sind Unterordner mit dem KameraNamen anzulegen, falls verschiedene Kameratypen verwendet werden. 1 Auf der nächsten Seite ´Noise Filter Presets´ können dann die Entrauschungsund Schärfungsparameter eingestellt werden. Sie müssen mit dem gleichen Dateinamen wie das zugehörige Profil haben und im gleichen Ordner abgespeichert werden, damit zukünftig die Presets zusammen mit dem Profile geladen werden. Die Reduzierung des Helligkeitsrauschens Von den 3 oberen Stellern im Bereich ´Noise Levels´ für High frequency - feinkörniges Rauschen; Mid frequency - mittelfeines, flächigeres Rauschen Low frequency - grob strukturiertes, flächiges Rauschen ist für die Reduzierung des Helligkeitsrauschens nur High interessant, da es eher feinkörnig ist. Hier können scharfkantige Artefakte geschliffen werden. Werte über 25% sollten nicht gewählt werden, da der Schärfeverlust zu groß wird. Besser ist es aber, vor der Anwendung von Neat Image den Auflösungsverlust zu nutzen und auf diesen Steller zu verzichten. Bei ausreichender Qualität (siehe „Digitale kontra analoge Fotografie“) beträgt er etwa 15%, bei mangelhaft 25%. In Photoshop unter Bild - Bildgröße kann die Auflösung gemäß Breite neu Breite Original 1 Verlust % 100 reduziert und anschließend wieder auf die Originalgröße gebracht werden. Dabei geht keine Information verloren, durch die Umrechnung kann sich sogar die Qualität, wie z.B. die Lesbarkeit von Kleingedruckten, verbessern. Das anschließende Vergrößern bietet auch eine Reserve für späteres Nachschärfen. 2 Die Erhöhung von Y ist gleichbedeutend mit der gleichen Erhöhung jeder der 3 Frequenzen, also nicht angebracht. Unter ´Noise Reduction Amounts´ sollten die drei Steller für die Frequenzen generell auf 100 % stehen. Mit Y wird die Stärke der Helligkeitsrauschunterdrückung eingestellt. Werte über 45 % sollten nicht verwendet werden, da der Schärfeverlust zu groß wird und feine Strukturen verloren gehen. Für ausreichende Qualität reichen 25%. Von den vier darunter befindlichen Optionen sollte generell High quality und High resolution gewählt werden. Smooth edges hat etwa die Wirkung von High = 25%. Very low frequency braucht nicht gewählt, wenn nur das Helligkeitsrauschen reduziert werden soll. Die Reduzierung des Farbrauschens Das Farbrauschen ist über alle Frequenzen verteilt, hier sollte unbedingt die Option Very low frequency gewählt werden. Es gibt 2 Farbkanäle, Cr für rot/grünes und Cb für blau/gelbes Rauschen. Unter ´Noise Levels´ können die Cr und Cb Steller, die wie Y auf alle Frequenzen gleich wirken, erhöht werden, wenn das Farbrauschen inhomogen (fleckig) ist. Müssen Werte größer 150 % gewählt werden, ist etwas Rechenarbeit erforderlich. Soll z.B. 300% eingestellt werden, so stellt man die 3 Frequenzen auf 100%, was einem Faktor 2 entspricht: Faktor 1 % 100 Den Farbkanal stellt man ebenfalls auf 100%, also auch Faktor 2, da sich die ergebende prozentuale Änderung über % Faktor1 Faktor 2 1 100 ergibt. In guter Näherung steigen die Prozente bzw. (Faktoren -1) der Farbkanäle proportional zur ISO Einstellung an. Doch erhöht diese Einstellmethode leider auch die Unterdrückung des Helligkeitsrauschens, das Bild wird unscharf. Der Y Steller muss auf den Faktor 0,5, also - 50% eingestellt werden, damit sich ingesamt wieder 0% ergibt. Hat man für das Helligkeitsrauschen einen High frequency Wert eingestellt, z.B. 25%, so wird dieser durch Erhöhung von 100 auf 150% erreicht (1,25 = 2,5 ·0,5). Unter ´Noise Reduction Amounts´ kann dann Stärke der Unterdrückung mit Cr und Cb eingestellt werden. Für Cr kann sollte man Werte von 50 - max. 75% wählen, da Farbverluste bei rot und grün unangenehm auffallen. Cb kann von 50-85% variiert werden. Hilfreich bei der Justierung der je 2 Steller pro Farbkanal ist der Component viewer. 3 Schärfen Hier sollten alle 4 Optionen gewählt werden. Der Wert für das Schärfen der High frequency sollte 15 % nicht überschreiten. Es sei denn, dass kameraintern die Schärfe bei höheren ISO Einstellungen reduziert wurde. Im Bedarfsfall kann man den Wert für Mid frequency auf maximal 1/3 der High frequency und den für Low frequency auf maximal 1/3 der Mid frequency Einstellung setzen. 4