florian-kreis-soest aktuell

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florian-kreis-soest aktuell
Florian
Kreis Soest aktuell
Zeitschrift für die Feuerwehren im Kreis Soest
Dezember 2010
Mit 1460 PS zum Einsatz
Intensivtransporthubschrauber „Christoph Westfalen“
Ausgabe 4
2
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Inhalt
Editorial
Freiwilligkeit - Ehrenamt
5
Aktuelles
6
Technik
TLF20/30 Rüthen
21
Die Geschichte eines Feuerwehrautos
22
Berichte
Andere Länder andere Sitten.
24
Mit 1460 PS zum Einsatz
28
Ausbildung
32
Recht/UVV
Prämiensystem
34
Inhalt
Ausgabe 4
35
21
Einsätze
Großeinsatz Wamel
36
Fachwerkhausbrand in Welver
39
Jugendfeuerwehr
42
Rettungsdienst/HiOrg´s
46
Aus den Kommunen
47
Kreisfeuerwehrverband
49
Termine
56
Seniorenresidenz Möhnesee - Großeinsatzes für Feuerwehr und Rettungsdienst
Neues TLF20/30 bei der Feuerwehr Rüthen
Titelbild:
Anflug auf das Krankenhaus Ibbenbüren. Für diesen Bericht
machte Dirk Behrens Dienst auf dem Intensivtransporthubschrauber „Christoph Westfalen“
Foto: Dirk Behrens
www.florian-kreis-soest.de
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
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Gemeinschaftsübung der 3 Jugendfeuerwehren aus Wickede
3
4
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Editorial
Freiwilligkeit - Ehrenamt
Probleme erkennen und Lösungen schaffen
Sehr geehrte Feuerwehrkameradinnen und Kameraden,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Mehr als 1,2 Millionen Mitglieder zählen heute die Feuerwehren in Deutschland und bilden mit Abstand die größte Gefahrenabwehrorganisation.
In mehr als 3,5 Millionen Einsätzen pro Jahr setzen sich Frauen und Männer in
den Freiwilligen Feuerwehren, Berufsfeuerwehren und Werkfeuerwehren für
die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ein.
In 98 % aller Hilfeersuchen der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Soest werden ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und Männer tätig. Mit 3257 Mitgliedern
Thomas Wienecke
ist unser Verband der Feuerwehren des Kreises Soest der zweitstärkste VerKreisbrandmeister
band im Regierungsbezirk Arnsberg.
Lippenbekenntnisse gibt es jedes Jahr reichlich zum Ehrenamt. Aber kaum einer der Entscheidungsträger setzt
sich entschlossen für eine Sicherung des einmaligen Systems der Freiwilligen Selbsthilfe ein. Wer kennt die Problemstellungen auf den unterschiedlichen Gebieten der Freiwilligkeit?
Daher haben wir am 15.11.2010 mit unserer Landrätin Eva Irrgang gemeinsam eine Initiativveranstaltung zur Stärkung des Ehrenamtes in den Freiwilligen Feuerwehren im Kreishaus durchgeführt. In dieser Runde wurden Problemstellungen dargelegt und eingehend diskutiert.
Es müssen sich die Bedingungen, Randbedingungen für Freiwillige Feuerwehrkameraden und Kameradinnen wesentlich verbessern. Die erkennbaren Benachteiligungen durch das Ausüben der Ehrenamtlichkeit sind zu beseitigen.
Wo drückt denn der Schuh?
»» Tagesverfügbarkeit
»» Problemstellungen am Arbeitsplatz
»» Probleme der Funktionsträger
»» Allgemeine Schwierigkeiten
Wir sind entschlossen jetzt diese Problemstellungen anzugehen und Lösungen zu erarbeiten. Eine Arbeitsgruppe
wurde eingesetzt um konkrete Vorschläge zu erarbeiten.
»» Lösungsansätze auf kommunaler Ebene
»» Lösungsansätze auf regionaler Ebene (Kreis)
»» Lösungsansätze auf Landesebene
Nur durch rechtzeitiges Erkennen und Erarbeitung von Lösungen lässt sich unser System Menschen helfen Menschen aufrechterhalten.
Meine lieben Kameradinnen und Kameraden,
ein Jahr voller Ereignisse, Einsätze und Übungen liegt hinter uns. Danke für die geleistete Arbeit, für die entgangene Freizeit und dafür, dass dort wo Hilfe benötigt wurde, ihr geholfen habt. Immer unter dem Motto: Gott zur
Ehr – dem nächsten zur Wehr.
Für das Jahr 2011 wünsche ich Euch Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
Euer Kreisbrandmeister
Thomas Wienecke
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
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Aktuelles
Richtkranz über dem Rettungszentrum
Bau im Zeitplan – Fertigstellung im September 2011
Das Dortmunder Unternehmen
Derwald GmbH & Co KG als Investor hat den Rohbau des integrierten Rettungszentrums des Kreises
Soest auf dem kreiseigenen Gelände am Boleweg in Soest fertig
gestellt, seit Freitag, 19. November
2010, weht der Richtkranz über der
Baustelle. 140 Gäste aus beteiligten
Unternehmen und Behörden waren
Zeuge, als Oberpolier Sven Bals in
blütenweißer Maurerjacke hoch
auf einem Gerüst am Schlauchturm
den Richtspruch aufsagte und das
traditionelle Glas zerschmetterte.
Landrätin Eva Irrgang ließ die Meilensteine des Projektes seit dem
ersten Konzept 2006 Revue passieren. Sie freute sich darüber, dass
von den bisher getätigten Investitionen zu 55 Prozent die Wirtschaft
im Kreis Soest profitiert habe. Investor Falko Derwald lobte die Ar-
beit der heimischen Firmen und
berichtete, dass inzwischen auch
Folgeaufträge an diese vergeben
worden seien. Er ging davon aus,
dass der Prozentanteil von Unternehmen aus dem Kreis Soest bei
den noch folgenden Gewerken weiter gesteigert werden könne. Alles
in allem sei der Bau zeitlich voll „auf
Schnur“ und könne wie geplant
im September 2011 fertig gestellt
werden. Volker Milk, Abteilungsleiter Ordnungsrecht, Gesundheit,
Sozialwesen, Gefahrenabwehr und
Verkehr der Bezirksregierung Arnsberg, kennzeichnete das integrierte
Rettungszentrum als „Leuchtturmprojekt“. Das Nutzungskonzept mit
der Unterbringung von vier Einrichtungen der Gefahrenabwehr in
einem Haus sei wegweisend, aus
einem Nebeneinander werde ein
Miteinander. Der Kreis Soest führt
in der integrierten Einrichtung die
Rettungsleitstelle, die Kreispolizeileitstelle, den Veterinärdienst, den
Katastrophenschutz sowie verschiedene Einrichtungen des Rettungsdienstes und der Feuerwehr
zusammen. Vor allem wegen der
Einbeziehung der Polizeileitstelle
hat das PPP-Projekt (Public Private
Partnership) Pilotcharakter für ganz
Nordrhein-Westfalen. Das neue
Gebäude hat eine Bruttogrundfläche von 6.000 Quadratmetern und
einen Bruttorauminhalt von 36.000
Kubikmetern, Für das Rettungszentrum werden 15,8 Mio. Euro
investiert. Zusätzliche 2,36 Mio.
Euro fließen in die Modernisierung
der Technik der Rettungsleitstelle.
Durch die Realisierung als PPP-Projekt ist ein Wirtschaftlichkeitsvorteil
von 7,9 Prozent nachgewiesen.
Text + Foto: Pressestelle Kreis Soest
Zum Richtfest am integrierten Rettungszentrum des Kreises Soest fanden sich am Freitag, 19. November 2010, 140 Gäste ein. Das Bild zeigt (von
links) Walter Derwald (Derwald GmbH & Co KG), Ralf Hellermann (Dezernent für Ordnung, Gesundheits- und Verbraucherschutz des Kreises Soest),
Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg, Landrätin Eva Irrgang, Projektleiter Dr. Reiner Pamp (Derwald GmbH & Co KG), Volker Bilk (Abteilungsleiter Ordnungsrecht, Gesundheit, Gefahrenabwehr, Verkehr der Bezirksregierung Arnsberg), Polizeioberrat Jörg Voigt (NRW-Innenministerium), Falko Derwald
(Derwald GmbH & Co KG), Oberpolier Sven Bals (Derwald GmbH & Co KG).
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Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Aktuelles
Stephan Volkmann neuer Chef der Kreisleitstelle
Brandinspektor aus Neuenrade hat Dienst am 1. November angetreten
Die Rettungsleitstelle des Kreises
Soest in Lippstadt hat einen neuen Leiter. Stephan Volkmann aus
Neuenrade (Märkischer Kreis) hat
seinen Dienst mit Beginn des Monats November angetreten. Der
Brandinspektor stellte sich am
Dienstag, 9. November 2010, den
Mitgliedern des Ausschusses für
Ordnungsangelegenheiten
und
Rettungswesen vor. Der gelernte
Betriebsschlosser war vor seiner
Feuerwehrkarriere als Techniker
tätig. 1997 bewarb sich der heute
41-Jährige erfolgreich bei der Berufsfeuerwehr Bochum. Danach
wechselte er zur hauptamtlichen
Feuer- und Rettungswache Hemer.
Vor dem Dienstantritt im Kreis
Soest war seine letzte Station die
Rettungsleitstelle des Märkischen
Kreises, in der Volkmann die Aufgaben eines Dienstgruppenleiters
Vorsitzender Heinrich Löwe (l.) und Dezernent Ralf Hellermann (r.) begrüßten Stephan Volkmann,
den neuen Chef der Kreisleitstelle, zur Sitzung des Ausschusses für Ordnungsangelegenheiten und
Rettungswesen.
wahrnahm und sich zeitweise auch
als kommissarischer Chef engagierte. „Ich freue mich auf meine Tätigkeit für den Kreis Soest. Vor allem
auf das neue Rettungszentrum bin
ich gespannt“, betonte Volkmann
vor den Politikerinnen und Politikern
des Ausschusses.
Text + Foto: Pressestelle Kreis Soest
Lebenslauf Stephan Volkmann geboren am 06.06.1969 in Werdohl
Beruflicher Werdegang
Ausbildung
1986
Realschule Werdohl,
1989-1997
Krupp Brüninghaus, Werdohl
Sekundarabschluss I – Fachoberschulreife
1989-1992
als Gesenkerodierer
1986-1989
Ausbildung zum Betriebsschlosser
1992-1993
als Betriebsschlosser
1989-1993
Staatlich geprüfter Techniker, Fachrichtung
1993-1997
als Konstrukteur für Vorrichtungen und
Maschinentechnik
1994-1995
Staatlich geprüfter Techniker, Zusatzqualifikation technischer Umweltschutz
1997-1998
Ausbildung mittlerer feuerwehrtechnischer
Dienst, Stadt Bochum
1998
Maschinistenlehrgang
2002
Fachwart für Brandschutzerziehung
2002
Rettungsassistentenausbildung
2006
BmD(F)- Lehrgang,
Institut der Feuerwehr, Münster
2009-2010
BIV - Lehrgang,
Institut der Feuerwehr, Münster
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
Werkzeuge
1997-2001
Berufsfeuerwehr Bochum, Brandmeister
2001-2005
Feuerwehr der Stadt Hemer, Brandmeister
2006-2010
Leitstelle des Märkischen Kreises
2006
Beförderung zum Oberbrandmeister
2007
Beförderung zum Hauptbrandmeister
2009
Ernennung zum Dienstgruppenleiter
2010
Ernennung zum Brandinspektor
2010
Ernennung zum kommissarischen Leiter
der Leitstelle
seit 11/2010
Leiter der Leitstelle Kreis Soest
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Aktuelles
Hochwasser und Tornado
Krisenstab des Kreises Soest übte für den Ernstfall in der Befehlsstelle unter dem Kreishaus
Der Krisenstab des Kreises Soest
hat am Dienstag, 23, November
2010, eine achtstündige Übung absolviert. Das „Drehbuch“ zur Krise
sah Starkregenfälle von bis zu 35 Litern pro Quadratmeter in der Stunde vor, die Überschwemmungen in
weiten Teilen des Kreisgebiets zur
Folge hatten, begleitet von orkanartigen
Windgeschwindigkeiten.
Im Mittelpunkt der Übung stand die
Kommunikation zwischen allen beteiligten Institutionen.
Das Übungsszenario meinte es
nicht gut mit den Mitgliedern des
Krisenstabes unter der Leitung von
Ralf Hellermann, Dezernatsleiter
Ordnung, Gesundheits- und Verbraucherschutz bei der Kreisverwaltung. Erst liefen Keller voll, dann
mussten die K50, L822 und A44
wegen Überflutung gesperrt werden. Mittags fielen wegen eines
Tornados in Erwitte und in weiten
Teilen Lippetals der Strom aus. Als
Höhepunkt platzte dann um kurz
nach 15 Uhr die Meldung „Deichbruch an der Glenne“ in die fiktiv
angesetzte Pressekonferenz im
Kreistagssaal.
Zum Stab gehören neben mehreren Abteilungsleitern der Kreisverwaltung ein Verbindungsbeamter
der Kreispolizeibehörde, der Kreisbrandmeister und weitere Vertreter
der Feuerwehr, ein Vertreter des
Deutschen Roten Kreuzes und der
Stadt Lippstadt sowie Verbindungsoffiziere des Bezirksverbindungskommandos der Bundeswehr für
zivil-militärische Zusammenarbeit
„Diese über alle Institutionen hin-
weg organisierte Zusammenarbeit
gewährleistet im Ernstfall, dass die
Rettungsmaßnahmen zum Wohle
der Bürgerinnen und Bürger so gut
wie möglich ablaufen“, erläutert Krisenstabsleiter Ralf Hellermann.
Begleitet wurde die Übung von
Experten der Berufsfeuerwehr
Dortmund und dem Institut der
Feuerwehr
Nordrhein-Westfalen
(IdF NRW). Die externen Beobachter gaben gute Noten. Der Krisenstab habe sich nach anfänglichen
typischen Startschwierigkeiten für
Krisenstäbe dieser Größenordnung
deutlich gesteigert und am Ende
die Aufgabe überdurchschnittlich
gut gelöst.
Text + Foto: Pressestelle Kreis Soest
Vertreter von Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, dem Roten Kreuz und Fachabteilungen der Kreisverwaltung Soest üben ein fiktives Großschadensereignis
im Kreisgebiet. Im Hintergrund (stehend) beobachten weitere Teilnehmer die Übung.
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Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Aktuelles
Kalender dokumentiert Brandschützeralltag
Feuerwehr-Presseteam legt i-Tüpfelchen zur Reihe „Florian Kreis Soest aktuell“ vor
Das siebenköpfige Presseteam
Feuerwehr Kreis Soest gibt seit
einem Jahr erfolgreich die Publikation „Florian Kreis Soest aktuell“
heraus. Vier Ausgaben sind erschienen, darunter eine Sonderausgabe
zur „Interschutz“. Gewissermaßen
als i-Tüpfelchen haben die engagierten Feuerwehr-Öffentlichkeitsarbeiter jetzt für 2011 den vierfarbigen
Fotokalender „Feuerwehralltag im
Kreis Soest“ herausgegeben. Das
erste Exemplar nahm Landrätin Eva
Irrgang im Kreishaus entgegen.
„Jeder aus unserer Gruppe hat Fotos aus seinem Fundus beigesteuert“, berichteten die Pressesprecher
Michael Görge (Feuerwehr Anröchte) und Dirk Behrens (Feuerwehr
Lippetal). „So ist eine spannende
Dokumentation der Einsatz- und
Übungstätigkeit der Brandschützerinnen und Brandschützer in unseren 14 Städten und Gemeinden
entstanden.“ Fürs Layout und die
grafische Umsetzung sorgte Christoph Blume (Feuerwehr Soest).
Der Kalender hält fest, dass die
Sicherung des Nachwuchses eine
wichtige Rolle spielt: Mitglieder der
Jugendfeuerwehr wurden von den
Chronisten gleich zweimal abgelichtet und abgedruckt. Feuerwehrarbeit ist vielfältig. Das belegen
Schnappschüsse von Brandschützern, die in einem Schwimmbad die
Dichtigkeit von Chemieschutzanzügen in einem Schwimmbad testen,
von einem einsamen Kletterer beim
Höhentraining in Einsatzkleidung
an einem Industrieschornstein und
von einer Übung zur Menschenrettung mit dem Boot auf einem Gewässer. Und Feuerwehrarbeit ist
gefährlich. Davon vermitteln Bilder
von Feuerwehrangehörigen, die
hoch über einer Einsatzstelle im
Drehleiterkorb den Brand eines Firmengebäudes bekämpfen oder mit
einem Schaumrohr unter schweren
Atemschutz bei einem Pkw-Brand
vorgehen, einen beklemmenden
Eindruck. Landrätin Eva Irrgang lobte die Arbeit des Presseteams: „Es
ist schon bemerkenswert, welch
umfangreicher interner Informationsfluss mit Florian Kreis Soest
aktuell in den vergangenen Monaten aufgebaut wurde. Das hat
bereits landesweit Anerkennung
gefunden. Mit dem Kalender wird
darüber hinaus eine breitere Öffentlichkeit erreicht, die mit den gelungenen Fotos einen guten Überblick
über die Leistungsfähigkeit unserer
Feuerwehren erhält.“
Der Fotokalender kann zum Preis
von 9,90 Euro erworben werden.
Bestellungen sind über die E-MailAdresse
[email protected] möglich. Falls er nicht
persönlich abgeholt werden kann,
werden Versandkosten in Höhe von
4,95 Euro fällig.
Text + Foto: Pressestelle Kreis Soest
Landrätin Eva Irrgang und Dezernent Ralf Hellermann freuten sich über druckfrische Exemplare des Fotokalenders „Feuerwehralltag im Kreis Soest“ des
Presseteams Feuerwehr Kreis Soest, der ihnen von Christoph Blume (l.), Michael Görge (2. v. l.), Kreisbrandmeister Thomas Wienecke (3. v. r.) und Dirk
Behrens (r.) überreicht wurde.
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
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Aktuelles
Kreisfeuerwehrverbandstag in Ense-Bremen
Löschzug Ense-Bremen feierte gleichzeitig sein 100-jähriges Bestehen
Den Rahmen zum turnusmäßigen
Verbandstag des Feuerwehrverbandes des Kreises Soest bildeten
am Wochenende die Feierlichkeiten
zum 100-jährigen Bestehen des
Löschzuges Ense-Bremen. Somit
gratulierten den Angehörigen der
Jubiläumswehr, an der Spitze mit
dem Zugführer Willi Röer, speziell am Samstag etwa 1000 Brandschützerinnen und -schützer aus
den 14 Kommunen des Kreises
Soest sowie der Hella-Werkfeuerwehr.
Der Feuerwehrverbandstag, bei
dem erstmals Kreisbrandmeister
(KBM) Thomas Wienecke die Regie
führte, avancierte diesmal zu einer
sehenswerten
Feuerwehrfachschau, die auch viele interessierte
Laien zum Feuerwehrhaus in Bremen lockte. Jede Einheit aus dem
Kreis Soest, informierten sich KBM
Thomas Wienecke und seine beiden Stellvertreter Bernd Loer und
Georg Ptacek bei einen Rundgang,
stellte sich schwerpunktmäßig vor.
Das Spektrum reichte von neuen
Mehr als 1000 Feuerwehrfrauen und –männer sowie die Instrumentalisten der Musikzüge und
Tambourkorps bildeten den Festumzug, der durch Ense-Bremen zog.
Fahrzeugen,
Ausrüstungsgegenständen, Einsatzkonzepten, über eigene Ideen für die praktische Arbeit
bis hin zur historischen Handdruckpumpe, die sogar nach 160 Jahren
noch funktioniert. Nicht zuletzt waren die Teams Psychosoziale Unterstützung (PSU) und Notfallseelsorge aus dem West- und Ostkreis
vertreten.
Im Festzug repräsentierte stellvertretende Landrätin Irmgard Soldat, flankiert von Kreisbrandmeister Thomas Wienecke (l.) und dem Enser Bürgermeister Hubert Wegener, den Kreis Soest.
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Anschaulich wurde demonstriert,
wie die Rettung von Menschen aus
einem höher gelegenen Stockwerk
abläuft, wenn dafür aus den unterschiedlichsten Gründen keine Drehleiter als Rettungsmittel eingesetzt
werden kann. Fachvorträge, die
sich auf aktuelle Themen aus dem
Feuerwehrdienst bezogen, rundeten das Info-Angebot ab. Im besonderen Fokus stand ein Referat von
Detlef Harries, stellvertretender
Leiter der Berufsfeuerwehr Dortmund, der sich mit dem Thema „Zukunft der Feuerwehren in Deutschland“ intensiv beschäftigte.
Imposant gestaltete sich am Samstagnachmittag der Festumzug der
Feuerwehren sowie der Musikzüge und Tambourkorps des Kreises,
der sich mit mehr als 1000 Teilnehmerinnen und -nehmern durch Ense-Bremen schlängelte. Als Repräsentantin des Kreises Soest war die
stellvertretende Landrätin Irmgard
Soldat in Ense-Bremen vertreten.
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Aktuelles
Zur Riege der Ehrengäste zählten
nicht zuletzt der stellvertretende
Bezirksbrandmeister Uwe Wiedenbeck aus Winterberg sowie Enses
Bürgermeister Hubert Wegener.
Irmgard Soldat hob in ihrer Ansprache den hohen Ausbildungsstand
der Feuerwehren im Kreis Soest
sowie die stete Ehrenamtlichkeit aller Kräfte hervor. Gerade diese Ehrenamtlichkeit sei heute ein wichtiger Pfeiler der Gesellschaft.
Im Mittelpunkt der Delegiertentagung des Kreisfeuerwehrverbandes standen die Wahlen zum
Vorstand. Die Spitze bilden die drei
Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, Bernhard Loer und Georg
Ptacek. Die Geschäftsführung liegt
in den Händen von Ralf Schwane, Feuerwehr Ense. Kassenwart:
Meinhard Reinecke, Feuerwehr
Lippetal. Pressesprecher: Michael
Görge, Feuerwehr Anröchte. Beisitzer: Ulrich Flürenbrock, Werkfeuerwehr Hella sowie Michael Döben,
Feuerwehr Warstein.
Nach 20 Jahren engagierter Arbeit
schieden aus dem Gremium Helmut Steinweg, Feuerwehr Soest
und Franz Thomas, Feuerwehr
Rüthen, aus. Die beiden „Urgesteine“ engagierten sich u.a. für
den Aufbau und die Betreuung der
Jugendfeuerwehren im Kreis bzw.
für das Finanzwesen und die jährlichen Leistungsnachweise des
Kreisfeuerwehrverbandes. Für all
ihre Verdienste wurden Helmut
Steinweg und Franz Thomas zu Ehrenmitgliedern der Vereinigung von
KBM Thomas Wienecke ernannt.
Der nächste Verbandstag der Feuerwehrverbandes des Kreises
Soest findet im Jahre 2013 in Lippstadt statt. Nicht ohne Grund: Denn
die Brandschützer der Lippestadt
würdigen im genannten Jahr das
150-jährige Bestehen der Feuerwehr Lippstadt.
Text und Bilder: Michael Görge
Der neuformierte Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Soest: Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, Ehrenmitglied Helmut Steinweg, Pressesprecher Michael Görge, Geschäftsführer Ralf Schwane, stellvertretender KBM Georg Ptacek, die Beisitzer Michael Döben und Ulrich Flürenbrock, Ehrenmitglied Franz Thomas sowie stellvertretender KBM Bernhard Loer (v.l.n.r.). Meinhard Reinecke fehlte beim Fototermin.
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
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Aktuelles
Löschzug Rüthen feiert
100jähriges Jubiläum - und alle feiern mit!
»» Chronik beschreibt Feuerlöschwesen der Bergstadt
»» Teams organisieren Festprogramm
»» Großübung unter Einbeziehung der Nachbarwehren
»» Podiumsdiskussion mit Michaela Padberg vom WDR
Die Vorbereitungen laufen bereits
seit Monaten, jetzt ist der Löschzug
Rüthen in die Feinplanung eingestiegen. Immerhin feiern die Brandschützer der Bergstadt im Jahr 2011
das 100jährige-Bestehen. „Bei uns
kümmern sich jetzt verschiedene
Teams um die Programmschwerpunkte, die sich über das ganze
Jubiläumsjahr verteilen“, berichtet
Löschzugführer Franz-Josef Hüske.
Unter dem Motto „Der Löschzug
Rüthen feiert 100 Jahre und alle feiern mit“ steht das Jahr 2011 ganz
im Zeichen zahlreicher Veranstaltungen, die die unterschiedlichen
Zielgruppen ansprechen.
Zum Auftakt des Jubiläumsjahres
lädt der Löschzug Rüthen zu Ehren
ihrer Schutzpatronin, der heiligen
Agatha, zum Gottesdienst in die St.
12
Nikolaus-Kirche ein. Am Sonntag, 6.
Februar 2010, feiern die aktiven Kameraden, aber auch die Mitglieder
Alters- und Ehrenabteilung gemeinsam mit den Vereinen im Stadtgebiet einen Gedenkgottesdienst,
dem sich eine Kranzniederlegung
am Ehrenmal auf dem Friedhof
anschließt. „Hier werden wir der
Verstorbenen gedenken, immerhin
waren viele unter ihnen 1911 Gründungsmitglieder und führten den
Feuerschutz in der Bergstadt durch
schwierige Jahre“, sagt Löschzugführer Franz-Josef Hüske. Nach der
Kranzniederlegung führt der Weg
der Gäste dann in die Stadthalle,
wo die Jubiläumsfeierlichkeiten offiziell eröffnet werden.
Dort stellt der Löschzug Rüthen
auch die Festschrift vor, die auf
rund 100 Seiten die lebendige und
wechselvolle Vergangenheit des
Hauptstützpunktes im Stadtgebiet
Revue passieren lässt. Feuerlöschhistorie bedeutet in Rüthen lebendige Stadthistorie. Immerhin war
es Bürgermeister Thiele, der 1911
die Freiwillige Feuerwehr Rüthen
gründete. Seither kann sich die
Bevölkerung auf die ehrenamtlichen Brandschützer verlassen.
„Wir haben sehr viele Informationen bereits zusammengetragen
und werden die Festschrift gleich
zu Jahresbeginn in die Produktion
geben, damit sie zur Agatha-Feier
druckfrisch auf dem Tisch liegt“, so
Franz-Josef Hüske. Bereits bei der
ersten Sichtung des Materials wurde dem Redaktionsteam eindrucksvoll vor Augen geführt, wie sehr
sich Aufgaben und insbesondere
die Ausrüstung in den zurückliegenden 25 Jahren seit dem letzten
Jubiläum verändert hat. „Mit dem
Einzug ins Feuerwehrhaus am Gar-
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Aktuelles
tenweg 1982 haben wir erheblich
aufgerüstet, um den gestiegenen
Anforderungen gerecht zu werden.“
Keine Frage, der Löschzug Rüthen
heute und vor 25 Jahren hat sich
gewandelt. Und genau das wird in
der rund 100seitigen Chronik zum
Jahrhundertjubiläum zu lesen sein.
Weiter geht es im Jubiläumsprogramm des Löschzuges Rüthen
am Samstag, 28. Mai 2011, wenn
zur den Leistungsnachweisen des
Kreises Soest viele hundert Feuerwehrkameraden in der Bergstadt
begrüßt werden können. Am Schulzentrum am Schlangenpfad bauen
die Gastgeber den feuerwehrtechnischen Teil auf, auf dem soeben
renoviertem Sportplatz nebenan
findet der sportliche Teil statt. FranzJosef Hüske: „Wir freuen uns, an
einem idealen Austragungsort den
Leistungsnachweisen im Kreisgebiet einen aktuellen Impuls geben
zu können.“ Vor allem die Jüngsten
sollen während des Jubiläumsjahres nicht zu kurz kommen – Brandschutzerziehung vom Kindergarten
bis zur Schule prägt die Monate von
Mai bis Juli. Bis zu den Sommerferien finden deshalb zahlreiche Aktionen statt, so dass Mädchen und
Jungen emotional von den Aktivitäten zum 100jährigen Jubiläum mitgerissen werden und für sich auch
persönliches
Wissenswerkzeug
mitnehmen können.
Höhepunkt ist dann am Samstag, 16. Juli 2011, der Festakt zum
100jährigen Jubiläum des Löschzuges Rüthen, der mit einer groß
angelegten Präsentation vor und
in der Stadthalle eröffnet wird. Im
Mittelpunkt steht eine Podiumsdiskussion mit zahlreichen Ehrengästen zum Thema „Feuerwehr
im Jahr 2020 – Herausforderungen
an die ehrenamtliche Tätigkeit“. Die
Moderation übernimmt Michaela
Padberg vom WDR-Studio Siegen.
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
Am gleichen Treffen bereits morgens die historischen Feuerwehrfahrzeuge aus allen Teilen Nordrhein-Westfalens in der Bergstadt
ein, um zur Oldtimerausfahrt durch
den Kreis Soest zu starten. Abends
von Friedel Bitter können dabei
auch die Bürger das breite Einsatzspektrum in Augenschein nehmen.
Damit dokumentiert der Löschzug
Rüthen einmal mehr, dass heute
ein integratives, grenzüberschrei-
Bereits seit Monaten ist das Team um Zugführer Franz-Josef Hüske (rechts) mit der Vorbereitung
des Jubiläums beschäftigt
kehren sie dann wieder zum Ausgangsort zurück, um am darauffolgenden Sonntag zum „Tag der
offenen Tür“ im Feuerwehraus am
Gartenweg dabei zu sein. „Das Programm steht ganz im Zeichen der
Familie – die Feuerwehr stellt sich
vor und erinnert an die historische
in den zurückliegenden 100 Jahren“,
beschreibt Löschzugführer FranzJosef Hüske, der weit über tausend
Gäste erwartet.
Ein weiterer Höhepunkt vor allem
für die aktiven Feuerwehrkameraden im Stadtgebiet sowie in den
Nachbargemeinden wird dann die
Herbstabschlussübung sein, die
zeitgleich an mehreren Stellen in
der Bergstadt attraktive Einsatzszenarien vorsieht. Unter der Leitung
tendes Arbeiten im Einsatzfall
selbstverständlich ist und im Dienste der Sache stattfindet.
Den stimmungsvollen Ausklang
des Jahres erleben alle Festbeteiligten bei der traditionsreichen Nikolausfeier, die anlässlich des 100jährigen Jubiläums mit allen Helfern in
der Stadthalle gefeiert wird.
Bild und Text: Löschzug Rüthen
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Aktuelles
Erfolgreicher Maschinistenlehrgang
29 neue Maschinisten in den Reihen der Feuerwehren im Kreises Soest
Auf eine stolze Lehrgangsserie
blickte jetzt der Kreisfeuerwehrverband Soest zurück: Zum nunmehr
79 Male war das Gerätehaus in
Lippetal-Oestinghausen die Ausbildungsstätte für Feuerwehrfrauen
und -männer, die ihr Rüstzeug als
Maschinisten erhielten und runde
sechs Wochen dort in Theorie und
Praxis unterrichtet wurden. Dies
unter u.a. von Jörg Zipplies, Dietmar Niemann und Friedrich Schlunz.
Nachdem die Einsatzkräfte erfolgreich ihr praktisches Examen absolvierten, fand im Beisein vom
stellvertretenden Kreisbrandmeister Georg Ptacek die theoretische
Prüfung statt. Die Fragen und auch
Berechnungen bezogen sich auf
den gesamten Lehrgangsstoff und
spannten sich von den Rechtsgrundlagen, dem Straßenverkehrsrecht bis hin zur Fahrzeug- und
Motorenkunde oder dem wichtigen Bereich der Wasserförderung,
u.a. über lange Wegstrecken. Die
Feuerwehrmänner erlernten den
praktischen Umgang mit den verschiedenen Pumpen, die im Feuerwehrdienst, sei’s bei Brand- oder
auch Hochwassereinsätzen, genutzt werden, kennen. Vorgestellt
wurde u.a.ebenso die Ausrüstung,
die auf einem Gerätewagen für
Gefahrgut- oder Umwelteinsätze
zu finden sind. Georg Ptacek und
ebenso die Ausbilder zogen eine
positive Bilanz des umfangreichen
Lehrgangs und zeigten sichmit den
erbrachten Leistungen der 28 Lehrgangsteilnehmer zufrieden, die
auch alle bestanden.
Im nächsten Frühjahr kann dann
in Lippetal-Oestinghausen der 80.
Lehrgang zu feiern.
Die neuen Maschinisten in Reihen der Feuerwehren des Kreises
Soest sind:
Feuerwehr Geseke:
Andreas Paul, Frank Kreggenwinkel, André Zynda, Niklas Heiermann.
Feuerwehr Bad Sassendorf:
Kay Schöpe, Johannes Lörcks,
Jens Preutenborbeck, Markus Neumann, Christian Rickert und Jürgen
Aust.
Feuerwehr Anröchte:
Sebastian Schiller, Dominik Frisse,
Martin Conrad sowie Fabian Lauer.
Feuerwehr Ense:
Jörg Theodor Dunker, Stefan Kolter,
Philipp Weber und Tobias Lenze.
Feuerwehr Erwitte:
Christoph Steimann, Tobias Wagener, Christian Schröer und Tobias
Frede.
Feuerwehr Möhnesse:
Ralf Papajewski, Mathias Brune,
Johannes-Peter Herberg, Marko
Galler, Axel Kutscher, Daniel Kruse
und Marcus Schubert.
Text Michael Görge
Foto: Christian Dicke
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Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Aktuelles
Gefahren für Menschen und Umwelt bannen
Der Lehrgang lehrte den Brandschützer den richtigen Umgang mit den ABC-Gefahrstoffen
Gefahrgutunfälle mit chemischen,
biologischen und radioaktiven Stoffen stellen für die Angehörigen der
Feuerwehren der 14 Städte und
Gemeinden im Kreis Soest sowie
der Hella Werkfeuerwehr eine besondere Herausforderung dar. Um
jederzeit auf Unfälle mit brisanten
Stoffen in Betrieben oder auf der
Straße vorbereitet zu sein, legen
die Verantwortlichen, an der Spitze
Kreisbrandmeister Thomas Wienecke (Anröchte), einen Schwerpunkt auf eine fachlich fundierte
Ausbildung. Diese erhielten zuletzt
wieder 31 Feuerwehrfrauen und
-männer aus dem Kreis Soest, die
an einem so genannten ABC-1Lehrgang (ABC steht für atomare,
biologische und chemische Stoffe)
in Werl teilnahmen. Dabei hatten
die Einsatzkräfte ein anspruchsvolles Unterrichtsprogramm in Theorie
und in Praxis zu bewältigen, erklärte
Lehrgangsleiter Rainer Rhäsa. Bis
zur Prüfung waren 57
Lehrgangsstunden zu
absolvieren, die sich
auf 14 Abende und
drei Samstage verteilten. Dabei wurde
den Feuerwehrfrauen und -männern vor
allem der Umgang
mit den ABC-Gefahrstoffen
vermittelt.
Denn bei Einsätzen,
ganz gleich ob in einem Betrieb oder auf
der Straße, sei es das
oberste Gebot, fachgerecht zu handeln,
um weitere mögliche
Gefahren für Mensch
und Umwelt zu bannen, betont Rhäsa.
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
Vermittelt bekamen die Lehrgangsteilnehmer zum Beispiel spezielle
Messverfahren im Rahmen von
Einsätzen, bei denen atomare Stoffe im Spiel sind. Im Lehrgang ging
es aber auch um die Identifizierung
von biologischen und chemischen
Stoffen sowie die Gefahren, die von
ihnen ausgehen können. Neben
der Vermittlung der chemischen
Grundlagen wurde auch praktisch
intensiv geübt. Dabei ging es um
das Abdichten und Auffangen von
flüssigen Gefahrstoffen. Den Einsatzkräften wurde es bei ihren Aktionen nicht gerade leicht gemacht:
Chemikalienschutzanzüge waren
ebenso vorgeschrieben wie Atemschutzgeräte. Für die Praxis stand
den Lehrgangsteilnehmern der
neue
Gefahrgutübungsanhänger
der Feuerwehr Werl zur Verfügung.
Geübt wurden auch Aufbau und Betrieb eines Dekontaminationsplatzes. Ihr neues Wissen und Können
stellten die 31 „ABC‘ler“ dann bei
einer Großübung auf dem Gelände
der Firma Kettler in Werl unter Beweis. Dabei mussten sie diverse
anspruchsvolle
Einsatzszenarien
bewältigen.
Den ABC-1-Lehrgang absolvierten
mit Erfolg: Jens Hoffmeier, Patrick
Mertin, Olaf Klein, Rolf Felger, Lars
Suckrau, Martin Nagel, Manuel
Kramss, Patrick Gärtner, Daniela
Sarah Auster, Daniel Mergenmeier,
Alexander Köhler, Mike Schubert,
Markus Rasche, Luigi Benincasa, Jens Stratmann, Eric Gerber,
Johannes Cordes, Peter Köhne,
Daniel Grawe, Björn Steinweg, Miriam Faulstich, Markus Patzelt, Daniel Becker, Carsten Picke, Michael
Hampe, Cedric Rohrer, Tim Brüggemann, Tim Neuhaus, Julian Kirch,
Philipp Pantel, Bernd Beranick und
Björn Berkenhaus.
Text: Rainer Rhäsa/Michael Görge
Foto: Michael Görge
15
Aktuelles
Dekon-P am neuen Standort
Umsetzung im Zuge des neuen ABC-Schutzkonzeptes der Feuerwehren des Kreises Soest
„Wie bekommt man ein Einsatzfahrzeug, das allein über ein Gewicht von 10,5 Tonnen verfügt und
dessen anderen Ausmaße nicht
gerade knapp bemessen sind, in
ein kleines historisches Feuerwehrhaus?“
Vor dieser Frage standen in den
zurückliegenden Monaten und Wochen die Mannen der Löschgruppe
Schallern der Feuerwehr Erwitte.
Doch die auch sonst schlagkräftige Truppe um Löschgruppenführer
Michael Koch zeigte keinen Respekt vor der großen Herausforderung. Die Brandschützer zeigten
Optimismus, viel Tatendrang und
spuckten dann kräftig in die Hände.
Auch wenn aus dem ehemaligen
Spritzenhaus, das um 1850 in der
Mitte des Dorfes Schallern errichtet
wurde, kein echtes Raumwunder
geworden ist, so können die Angehörigen der Löschgruppe trotzdem
stolz auf sich sein. Nach mehr als
400 freiwilligen Stunden, die bei elf
Arbeitseinsätzen geleistet wurden,
steht der rote 10-Tonner nun unter
Dach. Im Zuge der Umsetzung des
neuen ABC-Schutzkonzeptes der
Feuerwehren des Kreises Soest
wurde das sogenannte Dekon-P
von Kreisbrandmeister Thomas
Wienecke in die Stadt Erwitte, respektive den Standort Schallern,
versetzt. Dieses Fahrzeug wird bei
Großschadenslagen zur Dekontamination von mit biologischen, chemischen oder radioaktiven Schadstoffen versuchten Einsatzkräften
bzw. Mitmenschen eingesetzt.
„Die Löschgruppe Schallern“, erklärte Michael Koch, „hat sich im Fachbereich Dekontamination spezialisiert.“ Darum ist das Auto auch dort
in den besten Händen und kann von
Schallern aus auch als Logistik-Fahrzeug bei anderen größeren Schadensereignissen im Kreis eingesetzt werden. Um dem Lkw Platz
zu bieten, vergrößerte die Löschgruppe Schallern die Einfahrtshöhe.
Dafür wurde eine Zwischendecke
entfernt und das Zufahrtstor um ei-
nige Zentimeter verbreitert. Somit
passt das Katastrophenschutzfahrzeug, das zusätzlich zum bereits
vorhandenen Löschfahrzeug TSF in
die Stadt Erwitte verlegt wurde und
nun von Schallern aus ausrückt, in
die „Garage“. Das historische Gerätehaus wurde vor zwei Jahren
von der Stadt zur Verringerung der
Fixkosten an den gemeinnützigen
Förderverein der Löschgruppe verkauft. Es wurde auch zu diesem
Zeitpunkt nicht mehr für den Bevölkerungsschutz benötigt, weil im
Jahr 2000 in Schallern ein neues
Feuerwehrhaus mit einem Einsatzstellplatz, Sozial- Schulungsräumen errichtet worden war. Löschgruppenführer Koch im Gespräch:
„Da nun ein zweiter Einstellplatz
benötigt wurde, wurden die erforderlichen Umbaumaßnahmen vom
Förderverein am alten Gerätehaus
vorgenommen und ebenso finanziert. Der Stadt Erwitte entstanden
somit, dank des ehrenamtlichen
Engagement der Brandschützer
in Schallern, keinerlei kosten. Das
nennt man Engagement!
Text und Foto: M. Görge
16
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Aktuelles
Digitalfunk
Ein Wort das seit langer Zeit im Gespräch ist, auch bei uns im Kreis Soest.
Mittlerweile haben die Feuerwehren im Kreis Soest einen eigenen
Arbeitskreis für dieses Projekt
ins Leben gerufen. Die Mitglieder
Klaus Adams (FW Rüthen), Donat
Ahle (FW Warstein), Jürgen Gärtig
(FW Lippetal); Uwe Benkel, Sebastian Narten und Bernhard Pater
(Kreisleitstelle) dieser Projektgruppe arbeiten seit Monaten auf Hochtouren.
Sie besuchen Messen, Informieren
sich bei Fachfirmen und bei Feuerwehren die schon Erfahrung im
Digitalfunk haben. Durch den Bau
der neuen Kreisleitstelle im neuen
Rettungszentrum in Soest wird die
Umrüstung für uns schneller gehen. Mit Inbetriebnahme der neuen
Leitstelle wird auch der Digitalfunk
im Kreis Soest eingeführt werden.
Doch bevor alle „Digital funken“
sind noch zahlreiche Aufgaben zu
erledigen. Seit kurzer zeit stehen
die Standorte für die einzelnen Sendeanlagen fest. Diese Standorte
unterliegen allerdings der größten
Geheimhaltungsstufe.
Nur weinige Personen im Kreis
Soest sind diese Plätze bekannt.
Die Feuerwehren und der Rettungsdienst, die Hilfsorganisationen eingeschlossen, werden im
Digitalfunk zusammengeschaltet.
Eine Trennung ist jedoch jederzeit
möglich. Die Zusammenschaltung
mit der Stadt Hamm und dem
Kreis Unna wird es dahingegen
nicht geben. Auch der jetzige 2m,
Band Funk wird zunächst erhalten
Hier wird bewusst auf den DMO
Betrieb verzichtet da die einzelnen
Feuerwehren gut funktionierende
Konzepte haben. Auch sind die Erfahrungen anderer Feuerwehren
im Bezug auf die Praktikabilität inDezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
nerhalb von Gebäuden sind derzeit
noch eher schlecht. Aus diesen
Gründen will man hier keine Gefahr
eingehen.
In der nächsten Zeit werden Abfragen bezüglich der Anzahl der Endgeräte bei allen Feuerwehren und
Hilfsorganisationen im Kreis laufen.
Es soll versucht werden, dass im
Kreis Soest mit gleichen Geräten
gearbeitet wird. Die Arbeitsgruppe
„Digitalfunk“ gibt auch eine Geräteempfehlung heraus. Ein weiterer
Schritt wird die von Gruppenkonzepten auf Gemeinde- und Kreisebene werden. Auch die Schulung
neuer Ausbilder für den Digitalfunk
ist nötig. Nachdem diese dann geschult sind, wird die Schulung kreisweit für alle Nutzer durchgeführt.
Auch nach Einführung der dritten
Phase wird es im Kreis Soest den
analogen Funk noch geben. Eins ist
sicher, auch für Fremdfahrzeuge ist
unsere Leitstelle weiterhin erreichbar. Im diesen Sinne „Hier Florian
Soest kommen“.
Text: Dirk Behrens
DEr zeitliche Ablauf sieht wie folgt aus:
»» Phase 1 – Ab September 2011
Ausrüstung aller KTW mit Digitalfunk - Start des Testbetrieb
»» Phase 2 – 2012/2013
Ausrüstung aller RTW und Führungsfahrzeuge
»» Phase 3 – 2014
Ausrüstung aller Fahrzeuge von Feuerwehr, Rettungsdienst und
Hilfsorganisationen
»» Phase 4 – 2015
Evtl. DMO-Betrieb im Führungskanal
17
Aktuelles
Brandschutzbedarfsplan der Feuerwehr Ense
Überarbeitung 2010
Am 1. Juli 2010 hat der Gemeinderat einstimmig den neuen Brandschutzbedarfsplan
beschlossen.
Der letzte Plan stammte aus dem
Jahr 1999. Im Brandschutzbedarfsplan wird die feuerwehrtechnische
Situation der Gemeinde bewertet
und der Bedarf der nächsten Jahre festgestellt. So hilft er bei der
Umsetzung von Projekten und
schafft Planungssicherheit für alle
Beteiligten. Des Weiteren bietet
er Gelegenheit, aktuelle Strukturen und Abläufe einmal kritisch zu
hinterfragen. So wurde beim Aufstellen des Brandschutzbedarfsplanes gründlich vorgegangen, damit
alle wichtigen Aspekte einfließen
konnten. Zu Beginn wurde erklärt,
warum überhaupt eine Feuerwehr
zur Verfügung stehen muss. Neben dem gesetzlichen Erfordernis
wurden mit der Gefahrenabwehr,
der Hilfeleistung in Notfällen und
18
dem Vorbeugenden Brandschutz
auch die Themenbereiche genannt.
Dann wurde eine Risikoanalyse
für das gesamte Gemeindegebiet
durchgeführt. Hierbei wurden verschiedene Themenbereiche betrachtet und feuerwehrtechnisch
bewertet. So gibt der Brandschutzbedarfsplan Aufschluss über die
Bebauung in Ense, die Infrastruktur
in Bezug auf das Verkehrsnetz, die
Strom- und Gasversorgung, das
Vorkommen von Photovoltaikanlagen und Windrädern, die industrielle Struktur einschließlich der
vorhandenen Brandmeldeanlagen
sowie der Entwicklung der Einwohnerzahlen. Des Weiteren wurden
die Feuerwehreinsätze der letzen
Jahre ausgewertet. So wurden die
Einsätze nach ihrer Art, ihrer Häufigkeit und ihrer Örtlichkeit gegliedert.
So entstand ein aussagekräftiges
Bild über die Häufigkeit der einzel-
nen Einsatzarten wie Brandeinsätzen oder Technischen Hilfeleistungen und die Einsatzhäufigkeit der
einzelnen Einheiten sowie deren
Ausrückezeiten.
Die Feuerwehr
Ense absolvierte jährlich im Durchschnitt 66 Einsätze. Die Hilfsfristen
wurden nach der Empfehlung der
AGBF hergeleitet und berechnet.
So fielen Anfahrts- und Rüstzeiten
der einzelnen Gruppen ebenso ins
Gewicht wie die verbleibende Zeit,
um die Einsatzstelle erreichen zu
können. Die Berechnung wurde
auch grafisch veranschaulicht und
zeigte deutlich, dass an der Struktur der Feuerwehr Ense in drei Zügen an sieben Standorten nichts
zu ändern ist, um einen optimalen
Schutz zu erreichen. In der Sitzung
des Gemeinderates wurden die
Schutzziele aufgrund dieser Berechnungen beschlossen. So sollen
während einer Hilfsfrist von acht
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Aktuelles
Minuten zehn Einsatzkräfte mit genügend Führungskräften und Atemschutzgeräteträgern vor Ort sein.
Nach weiteren fünf Minuten sollen
dann insgesamt 16 Funktionen zur
Verfügung stehen. Dieses Ziel soll
in 90% aller Fälle erreicht werden.
Um die Funktionsstärken erfüllen zu
können, wurden einige Anpassungen im täglichen Dienstbetrieb vorgenommen. So werden die Löschgruppen Hünningen und Waltringen
im Westen als auch die Löschgruppen Sieveringen und Oberense im
Osten immer zeitgleich alarmiert.
So wird der immer geringer werdenden Tagesverfügbarkeit entgegen gewirkt.
Das Erfordernis, innerhalb der
Hilfsfrist genügend qualifiziertes
Personal vorzuhalten, beinhaltet
auch den Willen zur Qualifizierung
des Personals. So sind immer wieder Lehrgänge anzubieten, um
über ausreichend Führungskräfte,
Atemschutzgeräteträger und Maschinisten zu verfügen. Da seit der
Führerschein-Neuregelung auch ein
immer größer werdender Bedarf
nach Inhabern der FührerscheinKlasse B besteht, wird im geeigneten Rahmen auch immer wieder
der Erwerb dieses Führerscheins
bezuschusst.
Doch nicht nur über die Qualität,
auch über die Quantität des Personals wird im neuen Brandschutzbedarfsplan eine Aussage getroffen.
So werden die Sitzplätze der Fahrzeuge in den einzelnen Standorten
als Basis für die Berechnung genommen. Deren Anzahl zuzüglich
einer 200%-igen Reserve, die durch
Ortsabwesenheit und Krankheit der
Feuerwehrmitglieder zu begründen
ist, ergibt den Bedarf an Personal.
Da dieser Bedarf wie beschrieben
an die Anzahl und Art der Fahrzeuge
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
gekoppelt ist, wurde vorab auch der
Fuhrpark analysiert. So wurden die
aktuellen Fahrzeuge aufgelistet und
deren technischer und optischer
Zustand bewertet. Darüber hinaus
wurde im Brandschutzbedarfsplan
auch festgelegt, welche Fahrzeuge
zur Erreichung der gesetzten Ziele
nötig sind wie sie eingesetzt werden sollen.
Im Brandschutzbedarfsplan bekennt man sich zur überörtlichen
und
einrichtungsübergreifenden
Zusammenarbeit.
Insbesondere
die sinnvolle und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem DRK Ense wird
hervorgehoben und bestärkt. Gleiches Bekenntnis gilt für den Unterhalt und die Förderung der Jugendfeuerwehr.
Da der Beschluss auch finanzielle
Konsequenzen mit sich bringt, wurde auch die allgemeine Ausstattung
der Feuerwehr begutachtet. Da
der Brandschutzbedarfsplan einige
Jahre Bestand haben wird, wurden
die Planungen und Erfordernisse
mit dem nötigen Weitblick bedacht.
So enthält der aktuelle Plan nicht
nur die Anzahlen der Meldeempfänger und Sirenen im Gemeindegebiet, sondern er berücksichtigt
auch, dass in künftigen Jahren mit
der Einführung des Digitalfunks zu
rechnen ist und dieses bei den weiteren Planungen ebenfalls berücksichtigt werden muss.
Auch die Versorgung mit ausreichend Löschwasser wird im
Bedarfsplan angesprochen. So
werden die erforderlichen Wassermengen dem Vorkommen gegenübergestellt. Für die Bereiche,
in denen eine Löschwasserversorgung durch das Hydrantennetz
nicht ausreicht ist, wurden Alternativen festgelegt.
Der Brandschutzbedarfsplan wurde
in vertrauensvoller Zusammenarbeit von Mitgliedern der Gemeindeverwaltung und der Feuerwehr
erstellt und mit den Ratsfraktionen diskutiert. Der einstimmige
Beschluss in der Sitzung des Gemeinderates vom 1. Juli 2010 unterstreicht noch einmal den Willen der
Gemeinde Ense zur Förderung des
Feuerwehrwesens.
Letztlich konnte auch eine Anregung aus politischem Raum umgesetzt werden, in dem der Brandschutzbedarfsplan einer breiten
Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Im August 2010 wurden insgesamt
zehn Beiträge mit jeweiligen Themenschwerpunkten in der örtlichen
Tageszeitung veröffentlicht, um so
über die Arbeit der Feuerwehr zu
berichten, über den Sinn und Nutzen ihrer Ausstattung und Struktur
aufzuklären und um herzlich zur
Mitarbeit einzuladen.
Bild + Text: Elmar Kettler
19
Aktuelles
Anröchte ist steinreich“....
Treffen der ehemaligen Feuerwehrchefs in Anröchte
Das Herbsttreffen der ehemaligen
Feuerwehrchefs aus den Städten
und Gemeinden des Kreises Soest
und ihrer Damen sowie der Frauen
der leider schon verstorbenen Kameraden fand jetzt in der Gemeinde Anröchte statt.
Heinz Neuhaus, früherer Kreisbrandmeister und Vorsitzender der
Stadt- und Gemeindebrandmeister
bzw. -inspektoren im Ruhestand,
freute sich im Rathaus über die große Runde. Dort war die Kaffeetafel
bereits gedeckt. Zur Runde gehörten auch die ehemaligen Anröchter
Gemeindebrandinspektoren Josef
Strunk und Manfred Krause und
ihre Frauen, die gern als Gastgeber
fungierten, Ein großes Interesse
fand eine Führung durch den Steinbruch Rinsche. Juniorchef Willi Rinsche informierte über den „Steinreichtum“ Anröchtes und stellte
den Natursteinbetrieb, zu dem auch
20
ein modernes Schotterwerk gehört vor. Er berichtete u.a. über die
Geschichte des grünen und des
blauen „Anröchters“ und blickte
in die Zukunft. Grußworte richtete
an die Gäste auch der amtierende
Gemeindebrandinspektor
Rafael
Schmidt. Ein gemütliches Abendessen rundete das Treffen gelungen
ab. Das nächste Wiedersehen richtete im Frühjahr nächsten Jahres
die Feuerwehr in Ense aus.
Text und Foto: Michael Görge
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
technik
Feuerwehr Rüthen erhält ein TLF20/30
Neben dem größten Löschwassertank im Stadtgebiet bringt das Fahrzeug noch andere Neuheiten mit sich.
Über ein TLF20/30 auf einem MAN
Allrad Fahrgestell konnte sich vor
kurzem die Löschgruppe Oestereiden der Feuerwehr Rüthen freuen. Das Fahrzeug ist Ersatz für ein
TLF 8/18 aus dem Jahr 1985. Mit
seinen 3000l Wasser ist das Fahrzeug das größte Tanklöschfahrzeug
im Stadtgebiet. Vorgesehen ist das
Fahrzeug vor allem als Wasserträger für das nördliche Stadtgebiet
als auch für die Waldbrandbekämpfung. Neben der Tatsache, dass es
sich bei dem Neufahrzeug um das
erste mit Schlingmannaufbau für
die Stadt Rüthen handelt, wurde
hier zum ersten mal eine automatische
Schaummittelzumischung
vom Typ Automix beschafft. Zur
Ausleuchtung von Einsatzstellen ist
ein pneumatischer Lichtmast mit
zwei 1000W Scheinwerfern verbaut worden. Versorgt werden die
Scheinwerfer vom ebenfalls mitgeführten tragbaren Stromerzeuger.
Als Sondersignalanlage verfügt das
TLF über Blaulichter in Blitz- bzw.
LED-Technik, die Akustik stammt
von Martin.
Wie bei allen neueren Großfahrzeugen im Rüthener Stadtgebiet
hat man sich auch bei dieser Beschaffung für ein Automatikgetrieben entschieden. Ein Faktor der
geraden den Maschinisten die
nur bei der Feuerwehr am Steuer
eine LKW sitzen sehr zum Vorteil
kommt.
Neben der Normbeladung runden
eine Kettensäge, ein Hochleitungslüfter sowie zwei Sätze zur Absturzsicherung das Fahrzeug ab. Für die
Zukunft ist noch die Nachrüstung
eines Dachwerfers vorgesehen.
Fahrzeugdaten:
Fahrgestell: MAN TGM 13.290
Motorleistung: 290PS
Zul. Gesamtmasse: 15t
Aufbau: Fa. Schlingmann
Aufbautechnik: VA Rahmen,
Aluminium Beplankung
Löschwassertank: 3000l
Schaummittel: 150l Class A
Pumpe: S2000 (FP 20/10)
Text und Foto: Dennis Dusny
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
21
technik
Die Geschichte eines Feuerwehrautos
20 Jahre GW-G oder Feuerwehrautos leben länger
Hallo, ich darf mich zunächst einmal
vorstellen, man nennt mich Gerätewagen-Gefahrgut, ich bin nun
schon 20 Jahre alt, knapp 9 Meter
lang, 8,5 Tonnen schwer, rot lackiert und trage Blaulichter. Auf mir
prangt zwar der Schriftzug „Feuerwehr“, doch Feuer kann man mit mir
nicht löschen. Ich bin dazu da, um
Gefahrstoffe zu beseitigen.
Doch gehen wir zunächst einmal
zurück in die Vergangenheit, um
meine eigene Geschichte und Entstehung zu erzählen. Nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl im April
1986 wurde der breiten Masse der
Menschen bewußt, dass es in einer
modernen Gesellschaft eine ganze Reihe von gefährlichen Stoffen
gibt, die tagtäglich in Haushalten,
Wirtschaft und Industrie gebraucht
und in riesigen Mengen durch unser Land befördert werden. Doch
wie sollte man mit diesen vielfach
gefährlichen Stoffen umgehen,
wenn ein Unfall passiert und die-
22
se giftigen, ätzenden, brennbaren,
ansteckenden oder strahlenden
Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe
unkontrolliert freigesetzt werden?
Wie sollte man diese Substanzen
wieder bändigen oder überhaupt
erst einmal feststellen und messen? Also wurden meine Kollegen
Gerätewagen-Meßtechnik
und
Gerätewagen-Gefahrgut konzipiert
und die Aufgabe der Gefahrstoffmessung und –beseitigung wurde
den Feuerwehren angegliedert.
1988 entschloss sich die damalige
Leitung der Feuerwehr Soest dazu
mich zu beschaffen, Heinz Blume
und Eberhard Meier können also
quasi als meine Väter bezeichnet
werden. Meine Mütter waren dann
die Firmen MAN und VW, die mein
Fahrgestell lieferten und die Firma
Schmitz, die meinen Aufbau produziert hatte.
1990 kam ich dann endlich zur Feuerwehr nach Soest und fand mein
Zuhause zunächst in der dortigen
Hauptwache. Doch unter all den anderen Feuerwehrfahrzeugen nahm
ich schon immer eine Sonderrolle
ein. Nicht nur weil große Teile meines Aufbaus und Materials aus sehr
beständigen Edelstahl sind und sich
meine Geräteräume über nur drei
Klappen und mit zwei Handgriffen
öffnen lassen, sondern auch, weil
meine Familie regelmäßig anreiste,
um mit mir zu üben. Mit meiner Familie meine ich die Gruppe von Feuerwehrleuten, die sich bereit erklärt
hatten mich und meine Aufgabe
zu übernehmen und die überwiegend aus den Zug VI der Feuerwehr
Soest kamen, also aus den nördlichen Ortsteilen unserer Stadt. Auch
meine Familie mußte in den letzten
20 Jahren viel lernen und trainieren, um das notwendige theoretische Wissen zu erlangen und um
den körperlichen und psychischen
Belastungen gewachsen zu sein,
wenn die Einsatzkräfte mit Atemschutzgeräten und in Vollschutzanzügen in mit Gefahrstoffen
belastete
Einsatzstellen
gehen. Ich muss bis heute
immer lachen, wenn einer
von ihnen in einem Vollschutzanzug steckt, denn
dann sieht er irgendwie
aus wie ein Astronaut und
kann sich nur langsam und
behäbig bewegen.
Auch wenn ich nicht so oft
zu Einsätzen gefahren bin
wie meine Fahrzeugkollegen aus den Löschzügen,
so waren meine Einsätze
stets spektakulär. So mußte ich beispielsweise 1993
im Lippetal helfen, nachdem dort ein mit 30.000
Litern Ethanol beladener
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
technik
Lastwagen verunglückt war. In den
folgenden Jahren war ich dann immer wieder auf der Autobahn und
anderen Straßen, in Industriebetrieben, Lagerhallen und Schwimmbädern und auf dem Bahngelände um
bei den Einsätzen einzugreifen, bei
denen brennbare, giftige oder ätzende Flüssigkeiten oder Gase austraten.
Im Laufe der Jahre wurde meine
Ausrüstung den Erfordernissen
angepasst, ergänzt und modernisiert. Meine Familie wurde größer
zwischenzeitlich bin ich auch zu ihnen gezogen, nämlich in den Feuerwehrstützpunkt nach Meckingsen.
Im Rückblick auf meine bisherige
Feuerwehrkarriere fallen mir noch
die „Anthrax-Einsätze“ ein, die ich in
den Monaten nach dem 11.09.2001
kreisweit gefahren bin, aber auch
die Beseitigung von Eichenprozessionsspinnern von Bäumen, wenn
hiervon eine Gefährdung ausging.
Gelegentlich habe ich dann auch
bei Bränden, Verkehrsunfällen, der
Beseitigung von Ölspuren und bei
Hochwasser unterstützt.
Bislang sind meine Feuerwehrleute
und ich stets gesund und heile von
den Einsätzen und regelmäßigen
Übungen zurückgekehrt. Mittlerweile muss ich auch nicht mehr zu
ganz so vielen Ausstellungen und
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
Tagen der offenen Tür, da es in der
näheren und weiteren Umgebung
noch mehr von meiner Art gibt.
Dennoch kennen ich die meisten
Maschinisten aus dem gesamten Kreis Soest, da ich schon seit
Jahren ein fester Bestandteil des
Maschinistenlehrgangs bin. Seit
einigen Monaten bin ich nun auch
Bestandteil des neuen ABC-Schutzkonzeptes des Kreises Soest, d.h.
ich werde kreisweit, zusammen mit
den Fahrzeugen meiner und anderer Feuerwehren, Gefahrstoffeinsätze fahren.
Bis ich in meinen wohlverdienten
Ruhestand gehen kann, werden
sicherlich noch einige interessante Jahre vergehen, auch wenn ich
sehe, das ich inzwischen älter bin
als einige meiner Feuerwehrleute.
Besonders viel Freude habe ich immer dann, wenn ich bei den Übungen der Jugendfeuerwehr dabei
bin.
Auch wenn ich gerne helfe, so wünsche ich doch jedem Leser, dass er
mich niemals im Einsatz erleben
muss.
Alles Gute, Euer
GW-G
Text: Thorsten Krabbe
Bilder: Feuerwehr Soest
23
Berichte
Andere Länder andere Sitten.
Besuch des Fire Department Littleton in den USA
Im vergangenen Mai dieses Jahres hatte ich Dank eines privaten
Kontaktes die Möglichkeit, einige Tage das Fire Department der
Stadt Littleton, welche im Bundesstaat Colorado in den USA liegt,
zu besuchen. Bei diesem Besuch war es mir möglich, die amerikanischen Kollegen einige Schichten zu begleiten, wodurch ich eine
Menge Einblicke in die Arbeit dieser Feuerwehr gewinnen konnte.
In der Stadt Littleton selber leben
ca. 40.000 Einwohner. Da diese
aber in der Metropolregion Denver
liegt, grenzen rund um die Stadt
Nachbarkommunen an, die mit der
Großstadt Denver einen großen
Ballungsraum bilden, welcher mit
dem Ruhrgebiet vergleichbar ist.
Der Brandschutz in dieser Stadt
wird dabei durch das Fire Department Littleton sichergestellt, welches städtisch organisiert ist. Dabei
ist anzumerken, dass dies in den
Nachbarstädten nicht grundsätzlich
der Fall ist, sondern dass es auch
Feuerwehren gibt, die nicht der
Stadt angegliedert sind.
Um im Stadtgebiet Littleton die Gefahrenabwehr sicherzustellen, hält
die Stadt für diese Aufgabe acht
Feuer- und Rettungswachen vor und
beschäftigt insgesamt um die 160
Mitarbeiter. Die Feuerwehrfrauen und –männer sind dabei in der
Regel als „Firefighter“ sowie auch
als „Paramedic“ ausgebildet, übernehmen im alltäglichen 24-Stunden
Schichtdienst aber eher eine feste
Position. Durch die multifunktionale
Ausbildung können die Funktionen
aber dennoch gewechselt werden,
falls hierfür - z.B. im Krankheitsfall
- Bedarf besteht. Freiwillige Feuerwehrkräfte werden von der Stadt
nicht vorgehalten, so dass bei größeren Einsätzen eher auf die Hilfe
der umliegenden Fire Departments
zurückgegriffen wird. Im Jahr bewältig das FD Littleton ca. 13.000
Einsätze, wovon 65 - 70% im Bereich des Rettungsdienstes gefahren werden. Um die vielfältigen
Aufgaben einer Feuerwehr abdecken zu können, hält das Fire Department Spezialeinkräfte wie eine
Gefahrguteinheit, eine Wasserrettungseinheit einschließlich Rettungstauchern, eine Waldbrandein-
Wache 12 mit dem Paramedic Squad 12 im Vordergrund
24
heit sowie eine Spezialeinheit für
Einsätze mit dem Sondereinsatzkommando der Polizei bereit.
Dienstbeginn ist bei der Feuerwehr
Littleton wie bei vielen deutschen
Feuerwehren ebenfalls um 08:00
Uhr morgens; einen reinen Arbeitsdienst gibt es dagegen nicht.
Vielmehr ist die Wachbesatzung
für alle anfallenden Aufgaben auf
der Wache zuständig, welche von
der Einsatzvor- bzw. -nachbereitung
über die Verpflegung, die Fahrzeugpflege bis hin zur Reinigung des gesamten Wachgebäudes reicht.
Unterrichts und Trainingseinheiten
finden im Wachaltag an den Werktagen fast täglich statt. Dazu werden
planmäßig verschiedene Einheiten
zentral an einer Wache zusammengezogen, um hier die Ausbildung
für mehrere Fahrzeugbesatzungen
durchzuführen. Die entblößten
Wachen werden während dieser
Ausbildungszeit durch Reservefahrzeuge wieder „aufgefüllt“; die
Fahrzeugbesatzungen werden dabei aus der Freizeit gegen Bezahlung gestellt.
Auf der Wache 12, auf der ich während meines Besuches untergebracht war, waren das „Paramedic
Squad 12“, der Kommandowagen
des Battalion Chief 1 sowie einige Sonder- und Reservefahrzeuge
stationiert. Dabei handelt es sich
bei dem so genannten Squad um
ein Erstangriffsfahrzeug, welches
eine Kombination aus HilfeleisFlorian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Berichte
tungslösch- und Hubrettungsfahrzeug darstellt. Die Beladung dieses
Fahrzeuges ist dabei vergleichbar
mit der eines HLF 20/16; der Leiterpark des Hubrettungsauslegers
beträgt etwa 25 Meter. Die Besatzung des Fahrzeuges besteht aus
einem Captain (vergleichbar wie
ein Gruppenführer), einen Engineer
(Maschinist) sowie einen Firefighter. Da die Besatzung wie o. g. nur
aus drei Einsatzkräften besteht,
geht der Fahrzeugführer nach der
ersten Erkundung bei Brandeinsätzen mit in den Innenangriff, wozu
in seinem Fahrzeugsitz eine Pressluftatmerhalterung und PA installiert ist. Weitere Kräfte werden bei
Brandeinsätzen im Rahmen des Additionsverfahrens der Einsatzstelle
zugeführt.
Dabei wird die eigentliche Brandbekämpfung gerade bei Gebäudebränden sehr offensiv vorgetragen;
so wird beispielsweise bei der Vornahme einer Angriffsleitung nicht
erst ein Verteiler gesetzt, so dass
die Schlauchleitung direkt vom
Druckabgang der Pumpe abgeht.
Um dieses Vorgehen zeitlich noch
Ein für den Innenangriff ausgerüsteter „Firefighter“ auf der Anfahrt zur Einsatzstelle.
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
Links: Mitgeführte persönliche Schutzausrüstung für Brandschutzeinsätze auf einer Ambulance, welche ebenfalls durch „Firefighter“ besetzt wird.
Rechts: Medizinische Beladung des Squad 12, welche für First Responder Einsätze vorgehalten wird.
effektiver zu gestalten, liegen die
Angriffsleitungen bereits auf jeder
Seite des Fahrzeuges in Buchten
auf dem Dach, wobei die Hohlstrahlrohre bereits angekuppelt
sind. Diese Technik ermöglicht es,
dass die Schlauchleitung von einer
Einsatzkraft selber verlegt werden
kann. Die Wasserversorgung vom
Hydranten zum Löschfahrzeug wird
mittels F-Schläuche hergestellt.
Dazu sind diese ebenfalls in Buchten auf dem Dach des Fahrzeuges
am Heck gelagert. So ist es möglich, dass die Wasserversorgung
vom Überflurydranten zur Einsatzstelle während der Fahrt aufgebaut
werden kann.
Bei dem Fahrzeug des Battalion
Chief handelt es sich um einen größeren Geländewagen, welcher dem
Chief als Führungsfahrzeug dient.
Während das Squad 12 zu Einsätzen jeglicher Art ausrückt, wird der
Battalion Chief, welcher mit einem
Verbandsführer vergleichbar ist,
erst bei Einsätzen mit erhöhtem Koordinationsbedarf - wie Einsätzen
mit mehreren Einheiten an einer
Einsatzstelle oder bei einer Menschenrettung - alarmiert.
Da zur Besatzung des Squad grundsätzlich auch ein Paramedic zählt
und es über die gleiche medizinische Beladung wie eine Ambulance
verfügt, wird es standardmäßig zu
fast allen medizinischen Notfällen
als Firstrespondereinheit mitalarmiert. Da an der Wache 12 keine zusätzliche Ambulance stationiert ist,
hatten wir zu den parallel alarmierten Paramedics der Ambulance in
der Regel immer einen zeitlichen
Vorsprung, wodurch die Hilfsfristen
in diesem Bereich erheblich reduziert werden konnten. Oftmals war
der Patient bereits bis zum Eintreffen der Kollegen der Ambulance
umfangreich versorgt. Aber auch
nach dem Eintreffen der Ambulance wurde die Besatzung je nach
Schwere der Verletzung bzw. Erkrankung des Patienten unterstützt.
Nicht selten stieg hierzu während
des Transportes des Patienten ein
Firefighter zur Unterstützung mit
in die Ambulance ein, welche durch
die restliche Squadbesatzung dann
bis zum Krankenhaus begleitet
wurde.
Eines der Spezialfahrzeuge der Feuerwache 12 ist das TEMS-Unit (Tac25
Berichte
Links: SWAT-Unite der Polizei im Bereitstellungsraum vor einem Zugriff
Rechts: SWAT-Medic der Feuerwehr mit spezieller Schutzkleidung.
Rendezvous mit einer privaten Ambulance bei einem medizinischen Notfall an der Einsatzstelle.
Links: EDV-Verarbeitung mittels Laptop direkt an der Einsatzstelle
Rechts: Im Fahrzeug fest eingebauter Computer mit dessen Hilfe Einsatzdaten übermittelt werden.
26
tikal Medical Service – Fahrzeug),
mit welchem Einsätze des SWAT
Teams der Polizei unterstützt werden. Die Besatzung dieses Fahrzeuges verfügt über eine spezielle Ausbildung im Bereich des taktischen
Vorgehens bei Einsätzen mit der
Polizei zusammen, wie z.B. für Einsatzlagen, bei denen Schusswaffen
im Spiel sind. Weiterhin verfügen
diese Spezialkräfte (SWAT-Medics)
über eine besondere persönliche
Schutzausrüstung, zu welcher unter anderem eine schusssichere
Weste gehört.
Für die Alarmierung bei Einsätzen
stehen dem Dispatcher im Kommunikationscenter mehrere Alarmierungswege offen. Hierzu kann
neben dem Wachalarm ein ständig
mitgeführtes Handfunkgerät und
ein Funkmeldeempfänger genutzt
werden. Parallel zur Alarmierung
der Einsatzkräfte werden zusätzlich Einsatzinformationen auf einen fest im Fahrzeug eingebauten
Computer übermittelt. Diesem PC
können eine Vielzahl von Informationen entnommen werden; dazu
gehören unter anderem der günstigste Anfahrtsweg, Gefahrstoffdatenbanken, Informationen über
mitalarmierte andere Einsatzkräfte
und dessen Standorte sowie diverses Kartenmaterial. Bei Einsatzadressen, zu denen die Feuerwehr
bereits in der Vergangenheit schon
einmal alarmiert wurde, werden
noch weitere spezifische Informationen eingeblendet. Darüber hinaus
wird auf jedem Fahrzeug des Fire
Department Littleton ein Laptop
mitgeführt, mit dessen Hilfe unter
anderem z.B. Patientendaten erfasst und weitergeleitet werden.
Alles in allem waren die Tage beim
Fire Department der Stadt Littleton
sehr interessant und haben mir viele Einblicke in die Arbeitsweise einer anderen Feuerwehr gegeben.
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Berichte
Eckdaten des Squad 12:
»» Baujahr 2005
»» Aufbau American LaFrance
»» Fahrgestell Custom
apparatus body
»» Fahrzeuglänge 11,52 m
»» Länge des Hubrettungssatz ca. 25 m
»» Wasserlieferung der Pumpe 1250 Gallonen / min
»» Löschwassertank
500 Gallonen
»» 10 kW Stromerzeuger fest eingebaut
»» Schaummittelzumischsystem
fest eingebaut („Foam Pro“)
»» Einzel regelbare Pumpendruckabgänge
»» 275 m „A-Schlauch“ (127 mm)
»» 90 m „B-Schlauch“ (64 mm)
»» Schnellangriffsleitung 60m
(auf jeder Fahrzeugseite)
»» Pumperline 60m in der Stoßstange an der Fahrzeugfront
(Schnellangriffsleitung)
»» Hilfeleistungssatz: bestehend
aus Schere / Spreizer sowie
einen Rettungszylinder und
dem dazugehörigem Ölaggregat mit Verbrennungsmotor
»» Satz Hochdruckhebekissen
»» Wasserrettungsset
»» Satz Absturzsicherung
»» Wärmebildkamera
»» „RIT-Pack“ (Ausrüstungstasche für einen
Sicherheitstrupp)
»» 4 Pressluftamtmer
»» Ex- sowie CO-Messgerät
Text und Fotos: Christian Meyer
Freiwillige Feuerwehr Soest
In der Mannschaftskabine des Squad sind nur vier Sitzplätze vorhanden, sie ist aber voll klimatisiert. Die Fahrzeugbesatzung kommuniziert über ein Headset System.
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
27
Berichte
Mit 1460 PS zum Einsatz
Intensivtransporthubschrauber „Christoph Westfalen“ fliegt auch nachts
Fast jeder hat sie schon einmal gesehen, die gelben Hubschrauber der ADAC-Luftrettung GmbH. An 34
von über 70 Standorten in Deutschland betreibt der ADAC, neben anderen Betreibern, Rettungs- und
Intensivtransporthubschrauber. Sechs Stationen davon befinden sich in NRW. Er war es auch der am
Aufbau der Luftrettung vor 40 Jahren in Deutschland maßgeblich beteiligt war.
Der am Flughafen Münster-Osnabrück stationierte Intensivtransporthubschrauber „Christoph
Westfalen“ Er ist eine von wenigen Hubschraubern in Deutschland die Tag und Nacht einsatzbereit
sind. Betrieben wird der Standort von der ADAC-Luftrettung GmbH.
Die Einsatzbereitschaft von Rettungs- und Intensivhubschraubern
liegt in der Regel bei Sonnenaufbis Sonnenuntergang. Einige Hubschrauber haben die Möglichkeit
auch in der Nacht zu fliegen. Der
Einsatzradius eines Rettungshubschraubers beträgt 50 km, die Intensivtransporthubschrauber fliegen „deutschlandweit“, bei Bedarf
auch grenzübergreifend. Die Ausstattung der beiden Hubschrauberarten unterscheidet sich durch ihren Einsatzzweck voneinander. Der
Rettungshubschrauber (RTH) ist in
der Regel für präklinische Notfalleinsätze, sogenannte „Primäreinsätze“, gedacht. Das heißt er fliegt den
Notarzt direkt zur Einsatzstelle um
28
vor Ort Hilfe zu leisten. Ein Intensivtransporthubschrauber (ITH) ist
dagegen für den Transport lebensgefährlich erkrankter oder verletzter Patienten von Klinik zu Klinik
gedacht. In der Fachsprache nennt
man diese Einsätze „Sekundäreinsätze“. Aus diesem Grund ist die
Ausstattung eines ITH gegenüber
der eines RTH erweitert worden.
Zusätzlich an Bord befinden sich
z. B. spezielle Beatmungsgeräte,
Überwachungsgeräte,
Spritzenpumpen und Geräte für die Blutgasanalyse. Somit kann eine bereits
begonnene Intensivtherapie unterbrechungsfrei fortgeführt werden.
Auch die Größe der Hubschrauber
spielt eine Rolle. Für den Einsatz
als ITH werden in der Regel größere Hubschraubertypen eingesetzt.
Besonders geeignet sind hier die
Modelle BK-117 oder EC 145, beide
Maschinen werden von Eurocopter
gebaut.
Besetzt sind die Hubschrauber
grundsätzlich mit erfahrenem Personal, bestehend aus einem Piloten, einem Rettungsassistent mit
Zusatzausbildung und einem Notarzt. Der Rettungsassistent muss
für den Einsatz auf RTH oder ITH
noch eine weitere Zusatzausbildung, die Ausbildung zum HCM
(Helicopter Emergency Medical
Services Crew Member, kurz Rettungshubschrauber-Besatzungsmitglied) besitzen. Durch diese Ausbildung zählt der Rettungsassistent
nicht zur medizinischen sondern zur
fliegerischen Besatzung. Die Aufgaben, neben der medizinischen Assistenz, eines HCM sind die Unterstützung des Piloten vor dem Start,
während des Fluges und nach der
Landung. Weitere Hauptaufgaben
sind die Navigation die Absicherung
und die Unterstützung bei Flugnotfällen. Die Notärzte von Christoph
Westfalen sind allesamt erfahrene
Intensivmediziner. Dies ist bei Intensivverlegungen ein großer Vorteil. Ist der Hubschrauber rund um
die Uhr im Einsatz, wird nachts,
wie gesetzlich vorgeschrieben, mit
zwei Piloten geflogen.
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Berichte
Innerhalb von nur zwei
Minuten in der Luft
Tagsüber ist die Maschine, bei Primäreinsätzen in weniger als zwei
Minuten startklar. Bei Sekundärtransporten ist die Vorlaufphase
wegen dem Arzt-Arzt-Gespräch länger. Auch eventuelle Vorbereitungsmaßnahmen, wie zum Beispiel das
Nachtanken der Maschine bei größeren Distanzen oder der Umbau in
der Kabine für Spezialgeräte, sind
zeitaufwendig.
Bei Nachteinsätzen ist die Vorlaufzeit ebenfalls länger, da hier vor
dem Start unter anderem noch Wetterdaten und ein geeigneter Landeplatz, mit Ausleuchtung, eingeholt
werden müssen. Aber auch tagsüber kann es vorkommen, dass ein
Hubschrauber nicht fliegen kann.
Schlechtes Wetter wie Nebel oder
Sturm, lassen einen sicheren Flug
nicht zu.
Für Einsätze im Kreis Soest ist in
erster Linie der ADAC Rettungshubschrauber Christoph 8 aus Lünen
zuständig. Bei speziellen Verlegungen, die nicht bodengebunden
durch den örtlichen Rettungsdienst
durchgeführt werden können,
steht für den hiesigen Kreis der,
ebenfalls vom ADAC betriebene,
ITH „Christoph Westfalen“ am
Flughafen Münster-Osnabrück bereit. Dieser Hubschrauber ist einer
von wenigen Hubschraubern in
Deutschland, die 24 Stunden am
Tag insatzbereit sind.
Anders als bei der bekannten Fernsehserie „Medicopter 117“, wo
waghalsige Rettungsaktionen das
Tagesgeschäft bestimmen, ist das
Personal der ADAC-Luftrettung
GmbH nicht auf Heldentum aus.
Sie machen das was sie gelernt haben und sehen sich als zusätzliches
Glied in der Kette der Notfallmedizin. Für sie steht die Sicherheit an
erster Stelle. Besonders hervorDezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
heben kann man hier die Zusammenarbeit im Team. Alle CrewMitglieder werden beim ADAC im
„Crew Ressource Management“
(CRM) geschult. CRM ist die optimale Anwendung aller im Einsatz
oder Dienstbetrieb verfügbaren
Ressourcen, wie Menschen, Informationen und Ausstattungen, um
die Sicherheit, die Qualität und die
Effizienz zu gewährleisten
Der normale Einsatzalltag
von „Christoph Westfalen“
Es ist Sonntag der 17. Oktober 2010,
das Wetter ist für diesen Oktobersonntag normal „herbstlich“. Teilweise bewölkt, teilweise kommt
die Sonne durch die Wolken. Um
7:30 meldet Pilot Daniel Bravi
„Christoph Westfalen“ bei der zuständigen Leitstelle in Steinfurt für
zusätzliche Primäreinsätze einsatzbereit. Als Notarzt ist an diesem
Tag Martin Feldmann im Dienst.
Er beginnt, zusammen mit dem
diensthabenden
Rettungsassistenten, den morgendlichen Check
der medizinischen Ausrüstung der
„fliegenden Intensivstation“. Die
Besatzung aus der Nacht bereitet in
der Zeit das gemeinsame Frühstück
vor. Gegen 8:00 Uhr ist die Kontrolle der Gerätschaften abgeschlossen. Nun ist Zeit für das gemeinsame Frühstück.
nabrück zu seinem ersten Einsatz
an diesem Tag ab. Nach rund 20
Minuten Flugzeit landet „Christoph
Westfalen“ auf dem Landeplatz am
Krankenhaus Minden. In der dortigen Notaufnahme liegt eine Patientin mit 65 % verbrannter Haut.
Sie muss schnellstens in das Verbrennungszentrum nach Hannover
transportiert werden. Mit einem
Rettungswagen wäre die Fahrt viel
zu lang. Noch in der Notaufnahme
behandelt der Hubschrauberarzt
die Patientin, bevor sie zum Hubschrauber transportiert wird. Nach
einem zehn minütigen Flug landet
Pilot Bravi den Hubschrauber auf
dem Landedeck der Medizinischen
Hochschule Hannover. Weitere acht
Minuten später wird die Patientin
auf der Verbrennungsstation einem
Ärzteteam übergeben. Nach der
Übergabe beginnt die Hubschrauber-Crew den Helikopter wieder
In 20 Minuten in Minden
Gegen 8:18 Uhr klingelt bereits das
Telefon. Pilot Bravi übergibt an Notarzt Feldmann. Das Krankenhaus
Minden fragt an, ob „Christoph
Westfalen“ eine schwerstverbrannte Patientin in eine Spezialklinik
verlegen kann? Nach einem ausführlichen Telefongespräch zwischen dem Notarzt und der Ärztin
aus dem Krankenhaus Minden
hebt „Christoph Westfalen“ um
8:27 vom Flughafen Münster-Os-
Während des Transports überwacht Notarzt
Martin Feldmann die schwerverletzte Patientin
mit modernster Medizintechnik.
29
Berichte
Anflug auf das Krankenhaus Ibbenbüren
einsatzbereit zu machen. Im Anschluss daran startet die Maschine
wieder mit Kurs auf den Flughafen Münster-Osnabrück. Um 11:10
Uhr steht der Hubschrauber, mit
der Kennung D-HSFB, dort wieder
auf seinem Platz. Bereits auf dem
Rückflug hat Pilot Daniel Bravi über
den Tower das Tanken des Intensivtransporthubschraubers vom Typ
BK-117 veranlasst. Direkt nach der
Landung rollt der Tankwagen schon
vor und der Hubschrauber wird betankt. In der Zwischenzeit haben
der Notarzt und der Rettungsassistent bereits das verbrauchte Material aufgefüllt. Nun steht der übliche
„Papierkram“ noch an.
berstation sofort auf der großen
Übersichtskarte an der Wand die
Einsatzstelle. Nach nur zwei Minuten hebt der Helikopter von seiner
Plattform ab. In diesem Fall hat der
Hubschrauber auf dem Flughafen
absolute Priorität. Mit 220 km/h
fliegt die Crew Richtung Notfallort. Der dortige bodengebundene
Rettungsdienst hat keinen Notarzt
mehr frei. Aus diesem Grund wird
„Christoph Westfalen“ als Notarztzubringer angefordert. Mittels
Straßenatlas sucht Notarzt Martin
Feldmann auf dem Anflug die genaue Einsatzstelle. Gute fünf Minuten braucht der Hubschrauber
bis zur Einsatzstelle. Der Notfallort
befindet sich direkt an der Ortsdurchfahrt des kleinen münsterländischen Ortes. Bravi sucht einen
geeigneten Landeplatz in der Nähe
des Einsatzortes. Eine Wiese direkt am Ortsrand wählt er aus. Pilot und Rettungsassistent sind jetzt
besonders gefordert. Unbekannte
Landeplätze sind nicht immer ungefährlich. Telefon- oder Stromkabel,
Bäume, Laternen oder lose Gegenstände können zu gefährlichen
Hindernissen für den Hubschrauber oder Passanten werden. „Safe
down“ teilt der Pilot der Besatzung
über Funk mit. Dies ist das Zeichen
das der Hubschrauber sicher am
Boden steht und sie ihn verlassen
darf. Schnell wird das benötigte
Material aus dem Hubschrauber
entnommen und die Besatzung
läuft zur 300 Meter entfernten Einsatzstelle. Der Rettungswagen ist
bereits vor Ort. Glücklicherwei-
Patient mit Herzinfarkt
Um 12:36 Uhr wird die Besatzung
durch das laute Piepen der Alarmempfänger zum nächsten Einsatz
gerufen. Diesmal handelt es sich
um einen Primäreinsatz in Laer. Ein
Mann soll einen Herzinfarkt erlitten
haben. Innerhalb von Sekunden ist
Pilot Bravi unterwegs zum Hubschrauber. Rettungsassistent und
Notarzt suchen in der Hubschrau30
Direkt am Ortsrand landete der Pilot die gelbe BK-117. Zur Einsatzstelle waren es noch rund 300
Meter.
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Berichte
se handelt es sich nicht um einen
Herzinfarkt. Der Patient hat vermutlich einen Bandscheibenvorfall. Aufgrund der neurologischen Ausfälle
und den starken Schmerzen entscheidet Notarzt Martin Feldmann
den Patienten in die 30 Kilometer
entfernte Uni-Klinik nach Münster
zu fliegen. Da dies ist die nächste
geeignete Klinik für das Krankheitsbild ist und der Helikopter das schonendste Transportmittel.
der Übergabe mach die Besatzung
die Maschine wieder Einsatzbereit.
Landung auf dem Sportplatz
Um 13:49 Uhr, die Crew steht noch
an der Uni-Klinik in Münster, ertönt
erneut der Piepser. Wieder wird
„Christoph Westfalen“ zu einem
Primäreinsatz angefordert. Diesmal
geht es nach Riesenbeck, einem
kleinen Ort bei Ibbenbüren. Auf
dem dortigen Sportplatz ist es zu
einem Sportunfall
gekommen.
Die
bereits vor Ort befindliche Rettungswagenbesatzung
hat den Notarzt zur
Schmerzbekämpfung angefordert.
Auch hier ist die
Einsatzstelle
in
etwa 10 Minuten
erreicht. Pilot Bravi landet den Helikopter sicher auf
dem
Sportplatz.
Nach der Schmerzbehandlung transNotfall auf einem Sportplatz – Christoph Westfalen erreichet die Einportiert
Notarzt
satzstelle in rund 10 Minuten.
Feldmann den Patienten mit dem Rettungswagen in
Transport von Soest an
das Krankenhaus Ibbenbüren. In
Christoph 8 abgegeben
solchen Fällen fliegt der Pilot dann
Zwischenzeitlich kommt die die alleine mit dem Hubschrauber zum
Anfrage ob „Christoph Westfalen“ Zielkrankenhaus um dort Notarzt
eine Patientin von Soest nach Bad und Rettungsassistent wieder aufOeynhausen fliegen kann. Da die zunehmen. Ein kurzer Check und
Besatzung aber hier noch gebun- ein letztes Winken für die Kinder
den ist, wird der Transport an den und „Christoph Westfalen“ hebt
Rettungshubschrauber Christoph 8 ab. Vier Minuten später landet die
Maschine auf dem Dachlandeplatz
abgegeben.
Nachdem der Patient versorgt ist, des Krankenhauses.
wird er mit dem Rettungswagen Um 15:05 ist die Besatzung von
zum Hubschrauber gebracht. Nach „Christoph Westfalen“ wieder zuetwa 3 Minuten Flugzeit landet Bra- rück an ihrem Heimatstandort dem
Münster-Osnabrück.
vi den Hubschrauber an der Uni-Kli- Flughafen
nik Münster. Ein Rettungswagen für Wieder beginnt das übliche Proden weiteren Transport innerhalb gramm; tanken, Material auffüllen,
der Klinik steht schon bereit. Nach Einsatzdokumentation. Im AnDezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
schluss daran ist auch Zeit für das
Mittagessen. Allerdings kann jederzeit der nächste Einsatz kommen.
Um 18 Uhr kommt die neue Besatzung, sie übernimmt den Nachtdienst, bis sie am nächsten Morgen
wieder abgelöst wird. Für sie ist
es eine ruhige Nacht, kein Einsatz.
Dies ist allerdings die Ausnahme.
Zurück an der Basisstation erledigt Pilot Daniel Bravi die übliche Einsatzdokumentation.
Laserattacken auf Hubschrauber
„Christoph Westfalen“ flog im letzten Jahr 772 lebensrettende Einsätze. Diese Zahlt hört sich im ersten
Moment nicht gerade hoch an, man
muss hier aber bedenken, dass die
Einsätze von Christoph Westfalen
überwiegend
Sekundäreinsätze
waren und durch die hohe Flugdistanz länger dauern als die eines
Rettungshubschraubers in der Primärrettung. Nicht immer waren die
Flüge für die Besatzung ungefährlich. In diesem Jahr kam es schon
zu mehreren „Laser-Attacken“ auf
den Hubschrauber. Unbekannte
richteten einen Laserstrahl auf den
Helikopter und trafen den Piloten
ins Auge. Glücklicherweise konnte
die Maschine immer noch sicher
gelandet werden. Solche Eingriffe
in den Luftverkehr sind keine Kavaliersdelikte sondern ziehen strafrechtliche Konsequenzen nach sich.
Bis zu fünf Jahren Haft sind möglich.
Text und Fotos: Dirk Behrens
31
ausbildung
Gemeinsame Übung des ABC Zug III
Zusammenarbeit im Umgang mit gefährlichen Stoffen geübt
„Wir haben hier einen Tankwagen,
aus dem tritt aus einem ca. 7 cm
langen Riss am Tank eine Flüssigkeit aus, die Kennzeichnung: 663
– 1092, der Stoff ist leicht entzündlich“ schallt es aus dem Sprechfunk
im Einsatzleitwagen.
Während der Erkundungstrupp im
CSA ( Chemikalienschutzanzug) der
diese Meldung gerade abgesetzt
hat, auf weitere Anweisung wartet,
beginnt für die Führungskräfte im
Einsatzleitwagen (ELW) die Auswertung. Mit dem übermittelten Informationen gilt es jetzt die Chemikalie und mit Hilfe des Handbuchs
für gefährliche Güter (Hommel)
und einem speziellen Gefahrgutprogramms die Auswirkungen für
Umwelt, Mensch und Tier zu bestimmen.
„Viel schlimmer geht es wohl nicht
mehr“ entfährt es einem von beiden, sehr ätzend, leicht entzündlich
und in Verbindung mit Luft explosionsfähig sowie Wasser gefährdend
stellt sich der austretende Stoff dar.
Als zweiter Schritt wird von den
Führungskräften im ELW mit Hilfe
der Beständigkeitsliste der Hersteller die erforderliche Schutzausstattung und das zum Einsatz kommenden Gerät bestimmt. Mit diesen
Angaben können dann im Abschnitt
Technik die Geräte und Hilfsmittel
aus dem Gerätewagen Gefahrgut
(GWG) für den Einsatz herausgeben werden.
Derweil geht an dem Tank die
Übung weiter, mit einem Explosionsmessgerät wird das Gas/Luftgemisch gemessen. Nachdem dort
Schon nach kurzer Zeit hat das gemischte Team aus Geseke und Lippstadt den Namen der Chemikalie
ermittelt, alleine die dabei festgestellten Gefahren treiben den beiden ehrenamtlichen Führungskräften die Sorgenfalten auf die Stirn.
noch alles im grünen Bereich ist,
wird das Leck mit einem Holzkeil
abgedichtet. „ Gute Arbeit, kommt
zurück zur Dekon“ tönt es nicht
zum letzten Mal an diesem Tag
aus dem Funk. Innerhalb von maximal 15 Minuten, so erklärt der stv.
32
Löschzugführer Reinhard Marks
muss ein Dekonplatz der Stufe II
komplett aufgebaut stehen.
Im ABC Zug III werden auch für
diese Aufgabe gemischte Teams
aus den beiden Feuerwehren eingesetzt. Das erforderliche Material
kommt vom Geräteanhänger Dekon aus Störmede. Der ist übrigens
in Eigenleistung für diese Aufgabe
konzipiert worden und aufgrund
seines durchdachten Beladeplanes fester Bestandteil des neuen
Zuges. Während das Duschen des
CSA Trupps nur simuliert wird, ist
die Unterstützung bei der Auskleidung real. Mit Hilfe des Dekontrupps pellen sich die Wehrmänner
aus ihren Schutzanzügen. Auch hier
ist die Aufgabe jedes Einzelnen und
jeder Handgriff vorgegeben, nichts
wird dem Zufall überlassen. Inzwischen hat Rainer Rhäsa die nächste
Übung vorbereitet, aus einem geplatzten Rohr spritzt Wasser in die
Luft. Gefahr erkennen, Hilfsmittel
festlegen und im Anschluss mit einem Dichtkissen das Leck abdichten, lautet jetzt die Aufgabe des
CSA Trupps. Hier zeigt sich die Tücke
des Objekts, die unförmige Schutzausrüstung des Teams, die Männer im CSA erinnern an die ersten
Astronauten, erschweren die hier
erforderliche filigrane Arbeit. Die
Männer lassen nicht locker, immer
wieder wird die Lage des Dichtkissen verändert, bis keine Flüssigkeit mehr austritt. Bei der letzten
Übung des Tages wird der Einsatz
an einem größeren Leck simuliert.
Jetzt sind gleich zwei Trupps am
Tank im Einsatz. „Das ist jetzt richtige Fummelarbeit, die müssen mit
den Spanngurten das Dichtkissen
über dem Leck befestigen, eine
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
ausbildung
verständlich, so viel Zeit und Kraft in
den Dienst der Feuerwehr zu stecken. Der stv. Zugführer Reinhard
Marks (Störmede) der gemeinsam
mit Rainer Rhäsa die Übung vorbereitet hatte, dankte der Feuerwehr
Werl für die leihweise Überlassung
der
Gefahrgutsimulationsanlage
und bewertete die Übung als sehr
positiv, das handwerkliche sei vorhanden, die Mannschaften von der
Atemschutzüberwachung über den
Abschnitt CSA Einkleidung bis hin
zum Dekon und Technik und Einsatzleitung haben eine ausgezeichnete Zusammenarbeit präsentiert.
Arbeit die schon ohne Schutzausstattung schweißtreibend ist, die
aber im Schutzanzug sich noch weit
schwieriger darstellt“ wie Reinhard Marks aus eigener Erfahrung
zu berichten weiß. Auf einmal wird
es still im Funk, „Mayday, Mayday“,
das vereinbarte Signal für einen
Notfall schallt immer wieder aus
dem Funkgerät. In einer Geschwindigkeit die man den Männer in ihren Schutzanzügen nicht zugetraut
hätte, sind die sofort bei ihrem am
Boden liegenden Kameraden. Ein
Rettungstrupp bringt eine Rettungswanne nach vorne. Nicht mal zwei
Minuten nach der Auslösung des
Notfalls befindet sich der Feuerwehrmann im Dekontaminations-
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
bereich und wird für die Übergabe
an den Rettungsdienst vorbereitet.
„Übungsende“ schallt es anschließend aus dem Funk, die erste gemeinsame Übung des ABC Zug III
ist damit Geschichte. Insgesamt
29 Aktive aus Geseke (Löschzug
Störmede) und aus Lippstadt (ABC
Kräfte aus Eickelborn, Benninghausen, Dedinghausen, Esbeck und
der Kernstadt) haben sich an dieser
Übung beteiligt. Ihnen allen galt der
Dank des stv. Wehrleiters der Feuerwehr Geseke Josef Otte. Der lobte bei der anschließenden Übungsnachbesprechung ausdrücklich die
gute Zusammenarbeit und den Einsatzwillen der Feuerwehrkräfte. Zitat:” Es ist heute nicht mehr selbst-
Text: Dieter Dreier (Feuerwehr Lippstadt)
Fotos: Christian Dicke (Feuerwehr Lippstadt)
33
ausbildung
Absturzsicherung
Rückblick auf den Einsatz an der Seeuferresidenz am Möhnesee
„Die Absturzsicherung bei der Feuerwehr kommt immer dann zum
Tragen, wenn mit einem Absturz
von Menschen zu rechnen ist“, stellte Brandinspektor Michael Gärtner,
Feuerwehr Anröchte, heraus und
sprach dabei direkt auf den Brand
in der Seeuferresidenz in Möhnesee, der sich im Oktober abspielte,
an: „Aufgrund der Gefahrenanalyse
war bei den Nachlöscharbeiten auf
dem Dach der Seeuferresidenz in
Möhnesee - Wameln das gesicherte Vorgehen der Feuerwehrangehörigen mit persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSA gegen
Absturz) unerlässlich!“
Michael Gärtner begründete: „Bei
dem Schadensobjekt handelte es
sich um ein mehrgeschossiges
Gebäude. Das Dach der Residenz
war als Flachdach mit mehreren
Lichtkuppeln und einer umlaufenden Brüstung ausgebildet. Diese
umlaufende Brüstung war in Form
eines Satteldaches in der üblichen
Bauweise mit Fußfette, First, Sparren, Dachlatten und Dachziegel
errichtet. Die Brüstungshöhe lag
bei einem Meter. Die oberste Geschossdecke, die gleichzeitig das
Dach bildete, war aus einer Balkenlage mit einer entsprechenden
Verschalung und einer Abdichtung
hergestellt. Der Brandherd lag auf
der seezugewandten Seite des Gebäudes, der für Nachlöscharbeiten
mit einen Hubrettungsgerät nicht
erreichbar war.“
34
Daraus resultierten folgenden Fakten, fasste der Brandinspektor zusammen: Das gesicherte Vorgehen
auf dem Dach fand unter den folgenden Gesichtspunkten statt:
»» Ein Absturz in Bereichen des teilweise durchgebrannten Daches
und der Lichtkuppeln musste
verhindert werden.
»» Die PSA gegen Absturz durfte
nicht mit dem heißen Brandgut in
Berührung kommen und musste
unter allen Umständen verhindert
werden.
»» Ein Vorgehen unter PA war teilweise erforderlich.
»» Die Feuerwehrangehörigen
mussten mit PSA gegen Absturz
gesichert werden.
»» Als Festpunkte dienten der First
der umlaufenden Brüstung und
der Leiterpark einer aufgelegten
DLK 23/12.
»» Bei einem Absturz, z.B. durch das
Einbrechen in das Dach, musste
ein sicheres Ablassen gewährleistet sein.
Der Einsatzbefehl für die auf dem
Dach eingesetzten Feuerwehrangehörigen lautete: Lokalisierung der
Brandnester mit anschließendem
Ablöschen. Diese Arbeiten verlangten den Feuerwehrkräften ein umsichtiges Handeln und ein Höchstmaß körperlicher Anstrengung ab,
resümierte Gärtner und er fügte
hinzu: „Um die aufwendigen Nachlöscharbeiten materiell und perso-
nell ausführen zu können, wurde
durch die Einsatzleitung rechtzeitig
aus den verschiedenen Feuerwehren des Kreises Kameradinnen und
Kameraden mit deren Ausrüstung
zum Ort des Geschehens gerufen.
Im Einsatzverlauf kamen 33 Kräfte
der verschiedenen Feuerwehren
zum größten Teil unter PA mit PSA
gegen Absturz zum Einsatz. Dieses
waren Kameraden aus Anröchte,
Ense, Erwitte, Möhnesee, Soest.
„Der Einsatz an der Seeuferresidenz hat gezeigt, dass die Absturzsicherung ein wichtiger Bestandteil
der Einsatzvorbereitung einer jeden
Feuerwehr ist. Sie hat aber auch gezeigt, dass die örtliche Feuerwehr
schnell an ihre personellen und materiellen Grenzen stößt und eine Zusammenarbeit der Feuerwehren im
Kreis Soest sehr sinnvoll sein kann“,
zog Michael Gärtner wichtige Rückschlüsse, die ganz speziell auch in
die Zukunft weisen.
Michael Gärtner und Hendrik Scholz
von der Feuerwehr Anröchte sind
seit Ende Dezember als neue Fachberater Absturzsicherung im Kreis
Soest benannt. Die beiden Kameraden können bei Einsätzen, bei denen es um Absturzsicherung bzw.
Höhenrettung geht, von der Leitstelle alarmiert werden. Sie sind
mittlerweile entsprechend per Melder entsprechend abrufbar.
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
recht/uvv
Prävention soll belohnt werden
Prämien für Arbeits- und Gesundheitsschutz
Die Unfallkasse NRW wird auch
im Jahr 2011 Prämien für guten Arbeits- und Gesundheitsschutz ausloben.
Zielsetzung ist es weiterhin, allen
Mitgliedsunternehmen (also auch
den freiwilligen Feuerwehren) mit
dem Prämiensystem einen wirksamen Anreiz zur Verbesserung der
innerbetrieblichen Organisation von
Sicherheit und Gesundheit zu geben. Die Gesundheit der Beschäftigten ist angesichts des demographischen Wandels besonders
wichtig.
Wie funktioniert das
Prämiensystem?
Bei dem Prämiensystem handelt
es sich um ein zweistufiges Verfahren zur Bewertung der innerbetrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzorganisation in Form
einer freiwilligen Selbstauskunft
Ihrer freiwilligen Feuerwehr. Im
Selbstbewertungsbogen werden
die wesentlichen Aspekte einer
zukunftsfähigen Organisation des
betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes abgefragt und mit
Punkten bewertet. Beim Ausfüllen des Selbstbewertungsbogens
können Sie anhand der im Selbstbewertungsbogen eingearbeiteten
Kriterien bereits nachvollziehen
(Selbstcheck), ob die jeweiligen
Anforderungen erfüllt werden. Werden die Kriterien gar nicht oder auch
nur teilweise nicht erfüllt, so können auch keine Punkte vergeben
werden.
Den Selbstbewertungsbogen finden Sie unter www.unfallkassenrw.de Web Code 18
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
Wie wird die Prämienhöhe
berechnet ?
Maßgeblich für die Prämienhöhe ist
die Anzahl der bei der Unfallkasse
NRW versicherten Personen in Ihrer Feuerwehr.
Anzahl der Versicherten
Stufe 1 (Grün)
Stufe 2 (Gelb)
Bis zu 21 Beschäftigte
1.000 € Grundprämie
500 € Grudprämie
Ab dem 21 bis zum 100
50 € je Beschäftigtem
25 € je Beschäftigtem
Ab dem101 bis zum 1000
25 € je Beschäftigtem
12,50 € je Beschäftigtem
Ab dem 1001
5€ je Beschäftigtem
2,50 € je Beschäftigtem
Beispiel:
Ein Mitgliedsunternehmen mit 800
Beschäftigten, das direkt die Stufe
grün erreicht, erhält die Grundprämie von 1.000 €, zuzüglich 4.000 €
für den 21. Bis 100. Beschäftigten,
zuzüglich 17.000 € für den 101. bis
800 Beschäftigten, also insgesamt
22.500 €.
Also wenn die Organisation des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in
Ihrer Feuerwehr gut aufgestellt ist,
kann sich das auch finanziell auszahlen.
Für das Jahr 2011 müssen die Bewerbungsunterlagen, insbesondere der ausgefüllte Fragebogen, bis
zum 15 Januar 2011 bei der Unfallkasse NRW eingereicht werden.
Die Broschüre und den Selbstbewertungsbogen können Sie auf der
Homepage der Unfallkasse NRW,
www.unfallkasse-nrw.de mit dem
Web Code 108 herunterladen.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur
Verfügung.
Heinz Gerhard Müller
Sicherheitsbeauftragter
35
einsätze
Fernseher löste Brand in Seniorenresidenz aus
Chronologischer Ablauf des Großeinsatzes für Feuerwehr und Rettungsdienst:
Zur Serie der Großschadenslagen, die in den vergangenen zwölf Monaten die Feuerwehren im Kreis
Soest forderten, gehörte am Sonntag, 3. Oktober, wenige Minuten nach 16 Uhr, ein Einsatz in der Seniorenresidenz Möhnesee, an der Bahnhofstraße in Möhnesee-Wamel gelegen. Gemeldet war der Brand
eines Fernsehgerätes in einem Patientenzimmer im ersten Obergeschoss des Gebäudes. Nachfolgend
der chronologische Ablauf des Einsatzes, zu dem zunächst die Löschzüge und –gruppen der Feuerwehr
Möhnesee ausrückten.
Das Einsatzprotokoll wurde von Kreisbrandmeister Thomas Wienecke und seinem Stellvertreter Bernhard Loer zur
Verfügung gestellt:
16:13
Eingang Hilfeersuchen
Wohnbereich 2 im 1 Obergeschoss
brennt Fernseher
16:14
Alarmierung Brand 3
LZ3
LZ1
LG-Delecke
FW-Soest
Rettungsdienst
ELW1, LF 16,
TLF 4000 (Gruppe) weitere Einheiten
RTW, NEF
DLK 23-12
OrgL, LNA und RTW
16:26
Alarmierung Brand 4 - Wehralarm
ELW 2 - Stab
16:26
ManV 2 auslösen
Abrollbehälter ManV
RTH und Rettungsmittel aus dem
gesamten Kreisgebiet
16:44
Ordnungsamt zur Einsatzstelle
16:52
2. DLK und LZ Warstein
16:53
Sofortmeldung Bezirksregierung erstellt
16:54
Sicherstellung Grundschutz von Ense
LF10/6
16:55
Weiterer LZ von Warstein
MTW, TLF16/25, LF8, LF8, LF16/TS
16:57
ManV 3 auslösen
z.B. OrgL- Gruppe usw.
17:00
3. DLK zur Einsatzstelle
TLF16/25, DLK23/12, LF16/12
17:04
Weiterer LZ von Soest
LF16/12, RW2, GWL1
17:09
Kreispressesprecher
zur Einsatzstelle
Vorbereitung Pressemeldungen und Pressekonferenz
um 18:00 Uhr
17:10
THW Soest zur Einsatzstelle
Nachschub
17:12
Verletztensammelstelle in der Schützenalle Völlinghausen festgelegt
36
TLF8/18, DLK23/12, LF16
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
einsätze
17.19
Benötigen weitere Funkkanäle im 4 und 2-m Band
17:25
Weiterer LZ von Soest
MTW, MTW, LF20/6, TSF, TSFW, GW
17:31
THW Lippstadt zur Einsatzstelle
MTW, GKW1, GKW2, Stromversorgung
17:54
Gebäude geräumt: 73 Personen belegt, 68 registriert, 33 gelbe, 35 grüne Schützenhalle Völlinghausen aufnahmebereit 5 Patienten von Angehörigen mitgenommen nach Absprache
17:54
Weitere Sofortmeldung Bezirksregierung
18:00
4. DLK zur Einsatzstelle,
Ablösung Atemschutzgeräteträger
erforderlich von Erwitte
ELW1, MTW, TLF16/25, DLK23/12
Bereitstellung für das westlich-südliche Kreisgebiet
18:16
PTZ 10 HSK
Eingetroffen und Patienten aufgenommen
18:25
Teleskopmast der BF Dortmund zur Einsatzstelle
18:47
Kräfte Absturzsicherung von Anröchte und
Ense
MTF, LF20/20, SW2000
19:42
PA-Trupp vermisst
Sicherungstrupp nicht wieder gemeldet
19:44
FW Lippetal mit Boot zur Einsatzstelle
MTW, LF8, GWG1, Boot
20.57
Auflösung Bereitstellungsraum West Einrücken DLK FW 02 und 04
01:02
Beantragte Funkkanäle werden nicht mehr benötigt
01:30
Abrücken der DLK23/12 Soest
05:54
Abrücken der DLK23/12 Warstein
07:05
Auslösen BMA 082511
08:44
Feuer aus Gebäude an den Betreiber übergeben
10:33
Einsatzabschluss
Foto: D.Behrens / D. Dusny
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
37
einsätze
MANV_3 Altenheim Wamel
Bericht des ersteintreffenden Rettungsassistenten
Initial alarmiert waren um 16:14
08/83/01, 10/83/02, 10/82/01 zu
Zimmerbrand (brennt Fernseher)
im Altenheim Wamel, Seeuferresidenz. Auf Grund der örtlichen Nähe
zur Einsatzstelle war ab zu sehen,
dass der 08/83/01 ersteintreffendes
Rettungsmittel werden würde.
Auf der Anfahrt erfolgte meinerseits Rückfrage bei Florian Soest,
welche Rettungsmittel mit alarmiert worden seien, um im Vorfeld
schon abschätzen zu können wie
der Platzbedarf werden würde und
wie man die Einheiten optimalerweise von den Einsatzkräften der
Feuerwehr trennen könnte. Hier
bot sich das Parkplatzgelände des
Gastronomiebetriebs
„Uferlos“
an, da eine reibungslose An-/und
Abfahrt aus Richtung Völlinghausen gewährleistet werden konnte.
Dies wurde ebenfalls bereits auf
der Anfahrt mit den initial alarmierten RD-Kräften sowie Florian Soest
kommuniziert. Zu diesem Zeitpunkt
schaltete sich auch 00/08/01 in den
Funkverkehr ein, der bis dahin noch
nicht mit im Einsatz war, aber den
Funk mitgehört hatte.
Am Treffpunkt Parkplatz beauftragte
ich meinen Fahrer das nächstnachfolgenden Rettungsmittel mit der
Führung des Rettungsmittelhalteplatzes zu beauftragen, wie sich
herausstellte war dies 10/82/01.
Ich selbst suchte die Einsatzleitung auf, welche unverzüglich ein
Rettungsmittel in die Einsatzstelle,
zur Absicherung der Feuerwehrkräfte, beorderte. Es bot sich nun
an, die Aufgabe der Patientenablage mit der Angeforderten Eigensicherung zu verbinden, so dass das
Fahrzeug 08/83/01 nach Übergabe
des Rettungsmittelhalteplatzes an
38
10/82/01 nach Rücksprache mit
Feuerwehreinsatzleitung unmittelbar hinter der Einsatzstelle positioniert wurde. Diese Position erwies
sich aus rettungsdienstlicher Sicht
als sinnvoll, da nun eine Materialachse (Trage,EKG,Beatmung,Rucks
ack,Absaugung), eine Materialkomponente (08/83/01 Fahrzeug) und 2
Mann (Besatzung) direkt verfügbar
waren und gleichzeitig von dieser
Position aus die Eingangssichtung
erfolgen konnte. Auf Grund der Distanz zwischen unserer neuen Position und dem Rettungsmittelhalteplatz ergab sich ausreichend Platz
um ggf. Patienten zu stabilisieren
und eine Ausgangssichtung ein zu
richten. Der Notarzt von 10/82/01
wurde in die Patientenablage gezogen um hier die Erstsichtung vor
zu nehmen, seitens des ORLG erhielten wir Materialunterstützung
durch weitere Umhängekarten.
Um die Doppelaufgabe (Materialachse und Eingangssichtung)
schnellst möglich ab zu geben
beorderte ich den nächsten RTW
(10/83/02) als 2te Materialachse
ohne Fahrzeug zu meiner Position.
Die Besatzung übernahm daraufhin
die Absicherung der Feuerwehrleute, sowie die Aufgabe einer möglichen „Schnelleingriffstruppe“ für
kritische Patienten. Hierbei handelte es sich um folgenden Gedankengang:
Materialachse Nr.1 mit Besatzung
Materialachse Nr.2 ohne Besatzung
Wäre nun ein medizinischer Notfall
aufgetreten, so hätte die besetzte
Materialachse den Patienten mit
Trage in die Patientenablage verbringen, stabilisieren und an das
nächste Rettungsmittel zwecks
Transport abgeben können. Die-
ses Rettungsmittel hätte seine
Materialachse (Nr.3) zur Verfügung
gestellt, so dass die Besatzung
10/83/02 erneut 2 Materialachsen
für weitere Patienten zur Verfügung
gehabt hätte. Ergo eine Achse für
den akuten Bedarf, eine als Backup
und zusätzlich noch das Fahrzeug
08/83/01 als Materialzubringer,
sofern medizinisches Material zur
Neige gehen würde. Im Falle von
mehreren schwerverletzten Patienten, hätten wir mit dieser Aufstellung Ressourcen gehabt, bis zu 4
Patienten mittels 1 NA, 1 RA, 2 RS
zu versorgen und bei Transportpriorität zeitnah einer Klinik zu zuführen. Ohne dabei die Position der
Führungskraft „Patientenablage“ zu
gefährden/verlieren.
Nach etwa 20 Minuten wurden wir
bei der Erstsichtung durch die Sangruppe 1 des DRK unterstützt, da
die Feuerwehr die gesamte Evakuierung des Gebäudes angeordnet
hatte und eine zu erwartende Patientenzahl von etwa 70-80 Personen
im Raum stand. Sangruppe 1 erhielt den Befehl sich um Registrierung und Betreuung zu kümmern,
bis weitere Unterstützung einträfe.
Diese kam in Form eines Mitglieds
der ORGL-Gruppe, welches die Patientenablage nach kurzer Übergabe
übernahm und den restlichen Einsatzverlauf führte. Die Besatzung
08/83/01 kehrte zu ihrer Materialachse zurück und stand nun mit
10/83/02 bereit kritisch kranke Patienten zu versorgen.
Text: Jochim Wilms
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
einsätze
Fachwerkhausbrand in Welver
Großeinsatz für die Feuerwehr Welver
14.07.2010 es ist 0:45 Uhr als in 12
Ortschaften von Welver durch Sirenenalarm die Feuerwehr alarmiert
wird. Die Löschgruppen des 1. des
2. sowie zwei Löschgruppen des 3.
Zuges wurden nach Welver– Recklingsen zur Recklingser Straße beordert. Schon von weitem war der
Feuerschein am nächtlichen Himmel zu erkennen. Der erste, der am
Einsatzort eintraf, war der Wehrführer. Wohl auch, weil dieser nur
gute 200m Luftlinie vom Einsatzort
entfernt wohnt. Bei Eintreffen des
Wehrführers, brannte ein Fachwerkhaus in voller Ausdehnung. Vor
dem Haus befand sich ein schwer
verletzter Mann mit vielen Schnittverletzungen am Körper. Es war der
Hausbewohner, der vom knistern
des Feuers wach wurde. Er weckte
seine Freundin, und wollte mit dieser aus dem Fenster springen. Im
springen, so berichtete er, hörte er
noch wie hinter im etwas umfiel.
Genau dort wo er seine Freundin im
dichten Rauch zuletzt sah.
Ca. 3 Minuten nach dem Wehrführer traf der Rettungswagen aus
Welver ein. Die Rettungsassistenten versorgten die Verletzungen
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
des Mannes und brachten ihn in ein
Soester Krankenhaus. Gleichzeitig
mit dem RTW traf auch die Löschgruppe Recklingsen am Unglücksort ein. Da aber in Recklingsen nur
ein TSF steht, mussten die Kameraden eine Wasserversorgung aufbauen. Durch die extreme Hitzeentwicklung, konnten die Einsatzkräfte
den Hydranten direkt am brennenden Haus nicht in Betrieb nehmen.
0:55 Uhr die Löschgruppe aus Welver mit dem LF 16/12 und dem
ELW treffen ein.
Ein Innenangriff zur
Personenrettung ,
war zu diesem Zeitpunkt schon nicht
mehr möglich. Um
0:58 Uhr wurden
die Drehleiter aus
Werl, sowie die
Wärmebildkamera
nachgefordert. Da
der einzige bis dahin
alarmierte RTW mit
dem Hausbewohner
zum Krankenhaus
unterwegs war, forderte der Einsatzleiter einen weiteren RTW an.
Diese Entscheidung sollte sich nur
kurze Zeit später als richtig erweisen, denn beim Aufbau der Wasserversorgung kollabierte ein junger Feuerwehrmann. Im Laufe der
Nacht erhöhte sich die Zahl der verletzten Einsatzkräfte noch auf drei.
Sicherheitshalber wurden ein Notarzt und zwei weitere RTW‘s des
Regelrettungsdienstes angefordert.
Gleichzeitig wurde von der ELS der
LNA und der Orgl. Rettungsdienst
alarmiert. Ebenso zur Entlastung
der Rettungsdienstkräfte um 1:05
das DRK aus Werl.
1:05 Uhr die Einsatzstelle wird in
zwei Abschnitte aufgeteilt, welche
von den beiden Zugführern Guido
Naarmann und Carsten Vieregge
geleitet wurden.
Im Minutentakt trafen nun die Einsatzfahrzeuge ein. So waren um ca.
1:10Uhr 108 Einsatzkräfte vor Ort.
Ebenso stand zu diesem Zeitpunkt
eine doppelte B-Leitung zum ca.
200m entfernten Hydranten.
39
einsätze
Da eine Brandstiftung zu diesem
Zeitpunkt nicht ausgeschlossen
werden konnte, traf um 1:34 Uhr
die Kripo ein und beschlagnahmt
die Einsatzstelle. Grund zu der Annahme gab es, weil die ersten Polizeikräfte einen betrunkenen Mann
direkt in der Nähe des brennenden
Hauses aufgriffen.
1:44 Uhr als zuständiger Stromversorger wird die RWE angefordert
um eine durchhängende Freileitung
stromlos zu schalten. Dieses war
dann auch um 2:12 Uhr geschehen.
1:55 Uhr die Kreisschlauchpflegerei
wird alarmiert um Schlauchmaterial und Atemschutzgeräte zu tauschen. Zwei Minuten später traf
der Kreisbrandmeister ein. Um 2:09
Uhr informiert sich der stellvertretende Bezirksbrandmeister per Telefon über die Einsatzlage.
2:20 Uhr das DRK Werl trifft ein und
löst den Regelrettungsdienst ab.
2:32 Uhr der Bürgermeister wird
über den Einsatz informiert, welcher 20 Minuten später an der Einsatzstelle eintraf.
Da nicht zu 100 % feststand ob sich
40
noch 1 Person im Gebäude befunden hatte, wurde um 2:35 Uhr der
Polizeihubschrauber aus Dortmund
angefordert. Die Hoffnung bestand
noch, dass die vermisste Frau doch
den Weg ins Freie gefunden hat
und nun in der Dunkelheit liegt. Der
Hubschrauber traf um 04:14 Uhr ein
und suchte die umliegenden Felder
mit einer Wärmebildkamera ab. Bis
zum Eintreffen des Hubschraubers
wurde die nähere Umgebung von
Einsatzkräften abgesucht.
3:51 Uhr die Rückmeldung „Feuer
unter Kontrolle“ wird zur ELS gegeben. Gleichzeitig wurden die ersten
Einsatzkräfte abgezogen.
Gegen 4:00 Uhr wird die
gesamte Wasserversorgung bis auf eine Leitung
zurückgebaut.
4:59 Uhr die Rückmeldung
„Feuer aus“ wird gegeben.
Gegen 6:00 Uhr entdeckte
dann ein Kripobeamter die
vermisste Person in den
Trümmern des Hauses.
Wie sich später herausstellte handelte es sich um
die zunächst vermisste
48-Lebensgefährtin des
Hausbewohners. Die restlichen Einsatzkräfte rückten gegen 6:30 Uhr ab.
Lediglich die Löschgruppe
Recklingsen stellte noch
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
einsätze
mit dem TSF eine Brandwache.
Um die Leiche zu bergen musste
der Dachstuhl des Hauses sowie
eine Seitenwand von einem Bagger
abgetragen werden. Ebenso erhielt
die Kripo die Unterstützung der
Feuerwehr Soest, welche mit der
DLK nach Recklingsen kam.
Zur Brandursache gibt es noch keine Erkenntnisse. Durch die Staatsanwaltschaft Arnsberg wurde ein
Brandsachverständiger in die Suche
nach der Ursache einbezogen.
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
Nach vagen Hinweisen auf vorsätzliche Brandstiftung wurde in der
Nacht ein 51-jähriger Mann vorläufig festgenommen. Der Mann hielt
sich stark alkoholisiert in der Nähe
des Brandortes auf. Der Mann wurde am nächsten Tag wieder aus
dem Polizeigewahrsam entlassen,
da kein Zusammenhang mit dem
Brand erkennbar war.
Text und Fotos: Michael Juschka
Eingesetzt waren:
Feuerwehrkräfte
1. Zug Löschgruppe Welver:
LF 16/12, LF 8/6, ELW, MTW
Löschgruppe Scheidingen:
LF 16/12, ELW
Löschgruppe Klotingen:
TSF-W
Löschgruppe Flerke:
TSF
Löschgruppe Recklingsen:
TSF
2. Zug Löschgruppe Borgeln:
HLF 10/10, TLF, ELW
Löschgruppe Berwicke:
RW1
Löschgruppe Schwefe:
TSF-W
Löschgruppe Stocklarn:
TSF
Löschgruppe Einecke:
TSF-W
Löschgruppe Eineckerholsen:
TSF
3. Zug Löschgruppe Dinker:
TLF 8/18
Löschgruppe Dorfwelver:
GW-Messtechnik
Feuerwehr Werl:
DLK 23-12, ELW mit Wärmebildkamera
Feuerwehr Soest:
DLK 23-12
Rettungsdienstkräfte
Rettungswagen Welver 12-83-01
Rettungswagen Soest 10-83-01
Rettungswagen Lippetal 6-83-01
Notarzt Werl 13-82-01
Leitender Notarzt
Organisatorische Leiter Rettungsdienst
DRK Werl
Polizeikräfte
2 Streifenwagen Schutzpolizei
Kripo Soest
Kripo Dortmund
Pressesprecher
Sonstiges
RWE Stromversorger
Tiefbauunternehmer mit Bagger
41
jugendfeuerwehr
Jahresrückblick der Jugendfeuerwehren
Pfingstzeltlager 2011 in Anröchte
Auf eine Vielzahl von Aktivitäten
und Ereigenisse blickten jüngst die
Jugendwarte der 14 Jugendfeuerwehren der Städte und Gemeinden im Kreis Soest zurück. Unter
der Leitung von Kreisjugendwartin
Anke Fortmann zog man in Welver
eine ausführliche Jahresbilanz. Dies
dokumentierten die Berichte aus
den einzelnen Einheiten. Einer der
Höhepunkte im Verlauf der verflossenen zwölf Monate war zweifellos das gelungene Pfingstzeltlager.
Dazu traf sich der Feuerwehrnachwuchs aus dem Kreis Soest und
zahlreiche Gäste, u.a. aus der Stadt
Aken an der Elbe (Partnerstadt
der Stadt Erwitte) und aus Essen.
42
Karsten Ramm, Jugendfeuerwehr
in Anröchte, informierte recht anschaulich über die Vorbereitungen
des Pfingstzeltlagers 2011, das bekanntlich in Anröchte, Am Südring,
stattfindet. Dies konkret im Zeitraum vom Freitag bis Montag, 10.
bis 13. Juni. Mit dem Zeltlager feiert die Jugendfeuerwehr Anröchte
auch ihr 10-jähriges Bestehen.
Gast der Tagung war nicht zuletzt
Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, der u.a. über die geplante
neue Satzung für die Jugendfeuerwehren auf Kreisverbandsebene
berichtete.
Vom Presseteam der Feuerwehren im Kreis Soest ist zum Pfingst-
zeltlager eine Sonderausgabe von
Florian Kreis Soest Aktuell geplant.
Das spezielle Heft soll die Jugendfeuerwehren im Kreis sowie auch
ihre Gäste in Worten und Bildern
vorstellen.
Text und Bild: Michael Görge
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
jugendfeuerwehr
Spannender Rollentausch
Einen abwechselungsreichen Tag erlebten die fünf Lippstädter Jugendgruppen
Rollentausch hieß die Aufgabe für
die 60 Jugendlichen. Für die kunterbunt zusammengestellten Teams
galt es Im Grünen Winkel fünf Stationen abzuarbeiten. Hinter jeder
Station steckte eine interessante
Aufgabe für die Lippstädter Nachwuchshelfer, die nur gemeinsam
bewältigt werden konnte.
An der Station der Jugendfeuerwehr musste der so genannte dreiteilige Löschangriff gezeigt werden.
Dabei wird das Wasser aus der
Lippe angesaugt und über die Feuerwehrpumpe in drei C-Schläuche
verteilt. Für die Jugendfeuerwehrleute kein Problem, aber für den
Nachwuchs vom DRK, MHD, DLRG
und THW war der Löschangriff absolutes Neuland. Die Nachwuchsbrandschützer unterstützten bei der
Aufgabe geduldig.
Beim Zusammenbau eines Dreibockes aus EGS Material (Einsatz- Gerüst-System) und die Handhabung
der Hydropresse beim THW war
von den Kinder und Jugendlichen
technisches Verständnis gefragt.
Bei dem EGS handelt es sich um
ein speziell für das THW entwickelte Baukastensystem, mit dem Hebevorrichtungen, Stege etc. gebaut
werden können.
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
Die Hydropresse wird zum Anheben von Lasten eingesetzt. Bei der
Stationsausbildung sollten die Helfer eine ca. 1 Meter lange Eisenbahnschiene mit der Hydropresse
anheben. Eine derartige Aufgabe
lässt sich nur im Team erledigen
und wird meistens als Geschicklichkeitsaufgabe gestellt.
Welche Verbandsarten es gibt und
wann sie angewendet werden,
zeigte die Station des DRK.
Erlernt werden soll, wie und wann
man einen Druckverband anlegt,
wie leicht man einen Fingerkuppenverband herstellt, wie man eine
Wunde mit einem Fremdkörper in
der Wunde richtig polstert und verbindet und dass man mit einem
Dreiecktuch auch einen Knieverband anlegen kann, sind aber nur
ein paar der vielen Verbandmöglichkeiten, die erlernt werden konnten..
Anschließend können die Kinder
und Jugendlichen selbst alle Verbände ausprobieren und sich gegenseitig Verbände anlegen.
Bei der MHD-Station mussten die
Jugendlichen zeigen, was zu tun ist,
wenn eine bewusstlose Person aufgefunden wird. „Hier war die stabile Seitenlage gefragt“ informierte
Simone Goerigk von der Malteser
Jugend. Ein besonderes Lernziel
war dann noch die richtige Absetzung des Notrufes.
Bei der fünften und letzten Station
der DLRG mussten die jungen Teilnehmer einen Rettungsring möglichst weit werfen.
„Wir wollten den Jugendlichen die
Arbeit der jeweils andere Hilfsorganisation zeigen und vorstellen“, so
Kersten Reinke, einer der Verantwortlichen von „Fünf für Lippstadt“.
Der Zusammenschluss „Fünf für
Lippstadt“ besteht aus Jugendlichen von der Feuerwehr, vom THW,
vom DLRG, vom MHD und vom
DRK.
Text: Christian Dicke und Dieter Dreier
Fotos: Christian Dicke und Kersten Reinke
43
jugendfeuerwehr
Leistungsspange in Minden-Hüllhorst
Jugendfeuerwehrmitglieder mit Leistungsspange ausgezeichnet
Rund 450 Nachwuchsbrandschützer aus 34 Jugendfeuerwehren aus
ganz NRW waren zur Abnahme der
Leistungsspange auf dem Schulund Sportgelände in Minden-Hüllhorst angetreten.
Die Feuerwehr Lippstadt war mit
einer gemischten Gruppe gestartet,
die sich aus den Jugendfeuerwehren Kernstadt und Lipperode zusammen gesetzt haben.
„Die Leistungsspange erfordert
Können,
feuerwehrtechnisches
und allgemeines Wissen, Geschicklichkeit, Sportlichkeit und Disziplin,
berichtet
Stadtjugendfeuerwehrwart Kersten Reinke.
Insgesamt fünf Disziplinen wurden
absolviert, dazu gehörten das Verlegen einer 120 m langen Schlauchleitung, das Kugelstoßen, der Staffellauf, ein Löschangriff sowie eine
theoretische Prüfung.
Wochenlang übten die Jugendlichen aus Lippstadt um alle Prüfungen an diesem besonderen Tag
meistern zu können. Umso größer
war die Freude, als Bruno Dolch
(Vorstand der Jugendfeuerwehr
Nordrhein-Westfalen)
mitteilte,
dass die Gruppe erfolgreich bestanden hat. Bei der “Leistungsspange
der Deutschen Jugendfeuerwehr”
handelt es sich um die höchste Auszeichnung, die ein Mitglied einer Ju-
gendfeuerwehr erreichen kann.
Aus Lippstadt erfolgreich teilgenommen haben:
Tim Görgner, René Köller, Marius
Rudolf, Benedict Saurbier, DanielLukas Schulze-Dasbeck, Dennis
Tripitz (alle Jugendfeuerwehr Kernstadt) und Patrick Jedlitzky, Christina Kruse, Tristan Langer (alle Jugendfeuerwehr Lipperode).
Text: Kersten Reinke und Christian Dicke
Foto: Kersten Reinke
Leistungsspange in Bergkamen
Höchste Auszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr erhalten
11 Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr Anröchte nahmen
im Herbst an der Abnahme der
Leistungsspange in Bergkamen
teil. Die angehenden Brandschützer
44
mussten in 5 verschiedenen Disziplinen ihr Können vor einer fachkundigen Jury präsentieren. So mussten die jungen Kameradinnen und
Kameraden unter anderem einen
Löschangriff
vornehmen, eine Schlauchleitung verlegen, einen
Staffellauf absolvieren
und ihr theoretisches
Wissen im Bereich Feuerwehr unter Beweis
stellen. Direkt nach der
Abnahme fand die feierliche Übergabe der
Abzeichen statt, über
die sich nun Pascal
Bußmann, Patrick Heinrichsmeier,
Alexander Klein, Marvin Kußmann,
Michael Lange, Frederic Mund, Robin Peuker und Marie Röper freuen.
Unterstützt wurde die Gruppe von
Scully Jones, Janis Peitz und Rabea
Sasse, die mit einer Urkunde für
ihre Teilnahme ausgezeichnet wurden. Besonders gefreut mit den
Jugendlichen hat sich auch Jugendfeuerwehrwart Karsten Ramm, der
in diesem Zusammenhang auch die
gute Vorbereitung durch die Betreuer Marcus Gerwe, Nils Henneböhl,
Darius Rätz, Anna Schiller, Sebastian Schiller und Frank Steffens herausstellte.
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
jugendfeuerwehr
Feuer im Kesselhaus
Gemeinschaftsübung der 3 Jugendfeuerwehren aus Wickede
Dichter Rauch drang aus dem ehemaligen Kesselhaus am Marienkrankenhaus in Wimbern. Wenige
Minuten später hörte man schon
die Martinshörner und die ersten
Feuerwehrwagen kamen mit Blaulicht angefahren. Aber es stiegen
keine Feuerwehleute aus, sondern
die Jugendfeuerwehren Wickede,
Wimbern und Echthausen rückten
mit 45 Jugendlichen zur Übung an.
Schnell waren die ersten Befehle
gegeben und die Angriffstrupps
der einzelnen Fahrzeuge drangen
mit selbstgebauten Atemschutzgeräten in das verrauchte Kesselhaus ein. Es galt, drei vermisste
Personen aus dem Gebäude zu
retten und eine Brandbekämpfung
vorzunehmen. Das Löschwasser
aus den Fahrzeugen wurde schnell
knapp und so entschied man sich,
eine lange Wegstrecke zu dem
Löschwasserteich am anderen
Ende des Krankenhauses aufzubauen. Die Verlegung von 150 Meter
B-Schläuchen und die Wasserentnahme vom offenen Gewässer
übernahm die Gruppe vom LF 16
TS. Die 12 Betreuer, unter der Leitung vom Gemeindejugendfeuerwehrwart Hermann Boivin und der
Gemeindebrandinspektor
Georg
Ptacek beaufsichtigten die Übung
und leiteten die Jugendlichen an.
Es war die zweite große Übung
der drei Jugendfeuerwehren. Bei
strahlendem Sonnenschein galt es
die gute Zusammenarbeit zu för-
dern, so Hermann Boivin. Eine große Gemeinschaftsübung soll nun
regelmäßig mindestens einmal im
Jahr stattfinden. Nach einer Stunde
konnten alle Geräte wieder auf den
Fahrzeugen verstaut werden und
es wurde das Gerätehaus Wickede angefahren. Der Grill mit leckeren Würstchen und kalte Getränke
standen schon bereit. Die Jugendlichen konnten sich nach eine gelungenen Übung stärken.
Text: Sven Kleindopp
Bilder: Sven Kleindopp/ Dirk Behrens
Jan-Niklas Lübke, 14 Jahre.
JF Echthausen
Wie hat dir die Übung gefallen?
Ja ganz gut.
Was für eine Aufgabe hattest
du?
Angriffstrupp AGT mit einer Lampe
und Feuerwehrleine zur Rettung einer Person im Kesselhaus
Lisa Kirch, 17 Jahre.
JF Wimbern
Wie gefiel dir die Übung?
Die Übung hat mir recht gut gefallen.
Welche Aufgabe hattest du?
Schlauchtrupp, Wasser in den
Wald, danach den Verteiler besetzt. Den Außenangriff vorgenommen. Auch bei uns hat alles hat gut
geklappt.
Fabian Heinrich , 11 Jahre.
JF Wickede
Wie hat dir die Übung gefallen?
Die Übung war gut.
Welche Aufgabe hattest du?
Schlauchtrupp, AGT im Kesselhaus
den Brandherd suchen, vorher per
C-Rohr in den Wald löschen.
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
45
rettungsdienst / Hiorg´s
Im Zug zum Einsatz
Patienten-Transport-Zug 10 NRW
Der Patienten-Transport-Zug 10
NRW (PTZ 10 NRW) setzt sich aus
Fahrzeugen des Sanitäts- und Rettungsdienstes zusammen und
wird durch ein Führungsfahrzeug
ergänzt. Der PTZ 10 NRW kann 10
Patienten, davon 8 liegend und 2
sitzend in geeignete Krankenhäuser
verlegen bzw. transportieren. Bei
der Belegung der Fahrzeuge wird
davon ausgegangen, dass 2 Krankenkraftwagen KTW mit 2 Patienten belegt werden.
Notärzte
4 RTW
4 KTW
4
4
Rettungshelfer
Rettungssanitäter
1
Rettungsassistent
1
Fahrzeuge des PTZ 10 NRW der Stadt Hamm bei der OtgL-Übung in Lippstadt 2009
Notarzt
Führungsgehilfe
Führungstrupp
Zugführer
Fahrzeugtechnisch setzt sich der
PTZ 10 NRW wie folgt zusammen:
»» 1 Führungsfahrzeug ( mindestens
KdoW)
»» 4 Rettungswagen RTW
»» 4 Krankentransportwagen KTW
Gesamt
2
4
4
3/1/16/20
Die Personalstärke des Zuges beträgt mind. 20 Funktionen.
Im Kreis Soest wird der PTZ 10
NRW aus Fahrzeugen der Hilfsorganisationen und des Rettungsdienstes zusammengestellt. Personell
werden die Fahrzeuge bei Bedarf
durch hauptamtliches Rettungsdienstpersonal aufgefüllt. Als Führungsfahrzeug dient im Kreis Soest
ein ELW-Rett der HiOrg´s.
Alarmiert wird, neben der Auslö46
sung der DME, auch über T-Mobile
Handyalarm.
In der Vergangenheit wurde der Patienten-Transport-Zug 10 NRW aus
dem Kreis Soest bereits zu mehreren Einsätzen außerhalb des Kreises Soest eingesetzt. Hier haben
alle Mitwirkenden eindrucksvoll
bewiesen, dass der Kreis Soest in
der Lage ist, einen solchen Zug zu
stellen.
Text und Foto: D. Behrens
Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
aus den kommunen
Anröchte - Die jahrzehnte währende Bereitschaft bei
Einsätzen den Mitmenschen in Notsituationen, u.a.
bei Bränden, nach Unfällen oder auch bei Hochwasseroder Sturmlagen schnell und ehrenamtlich zu helfen,
wurde langjährigen Angehörigen der Löschzuge und
-gruppen der Feuerwehr Anröchte gedankt. Den Rahmen dazu bildete eine Feierstunde im Feuerwehrhaus.
Bürgermeister Heinrich Holtkötter, sein Stellvertreter
sowie Ordnungs- und Sozialamtsleiter Ralf Hüls, gleichzeitig für das Brandschutzwesen in der Gemeinde verantwortlich, nahmen die Ehrungen vor. Nicht zuletzt
dankten und gratulierten die Gemeidebrandinspektoren Rafael Schmidt und Ernst Röper. Für die 25-jährige Mitgliedschaft wurden mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes Nordrhein-Westfalen und einer
Urkunde, unterzeichnet von NRW-Innenminister Ralf
Jäger, geehrt:
Die Unterbrandmeister (Ubm) Heinz-Josef Henke und
Bernhard Volmer aus Reihen der Löschgruppe Berge.
Außerdem: Ubm Matthias Gerken, Ludger Groove,
Ubm Freddy Peitz, Ubm Thomas Röper, Ubm Dietmar Stallmeister, Brandoberinspektoren Friedhelm
Löblein sowie die Oberbrandmeister Andreas Sasse
und Michael Görge; alle Löschzug Anröchte. Und aus
der Löschgruppe Mellrich: Brandoberinspektor Jörg
Vätter.Seit 35 Jahren sind in der Wehr aktiv: Oberfeuerwehrmann Werner Heither, Anröchte und Oberfeuerwehrmann Bernhard Mues, Berge. Ubm Karl-Hans
Vahle und Hauptfeuerwehrmann Karl-Heinz Wicker gehören der Wehr seit nunmehr 40 Jahren an.Dank und
Anerkennung galt nicht zuletzt auch dem früheren Gemeindebrandmeister Hermann Gerwin und Oberfeuerwehrmann Ernst Röper, die seit 60 Jahren die blaue
Uniformjacke tragen. Mit Vollendung des 63. Lebensjahres wurde Willi Jäger offiziell in die Ehrenabteilung
verabschiedet. Jäger, der 1966 Feuerwehrmann wurde,
war bis zum letzten Tag im Einsatz- und Übungsdienst
sehr aktiv. Er ist übrigens der erste Anröchter BrandDezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
schützer, der mit 63 Jahren aus dem aktiven Dienst
ausscheidet. Nach Erreichen seines 60. Lebensjahres
nutzte er die gesetzliche Möglichkeit, noch drei Jahre
Feuerwehrdienst dranzuhängen. Bürgermeister Heinrich Holtkötter hob in seiner Ansprache das hohe Maß
an Einsatzbereitschaft der geehrten Brandschützer hervor und dankte für das ehrenamtliche Engagement.
Ense - Mitte August 2010 fanden in Ense-Bremen der
Kreisfeuerwehrverbandstag der Feuerwehren im Kreis
Soest und die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum des Löschzuges Bremen in Ense statt.
Für Friedhelm Peck als Leiter der Feuerwehr Ense kam
es dabei zu einer besonderen Ehre - ihm wurde das Feuerwehr-Ehrenzeichen der Sonderstufe in Silber verliehen. Volker Milk, Abteilungsleiter für Gefahrenabwehr
bei der Bezirksregierung Arnsberg, nahm die Ehrung
dabei stellvertretend für den Regierungspräsidenten
vor. Das Feuerwehr-Ehrenzeichen der Sonderstufe in
Silber wird von der Landesregierung für besondere Verdienste um das Feuerschutzwesen verliehen. „Friedhelm Peck hat die seltene Auszeichnung ver-dient“, hob
Milk in seiner Laudatio hervor. So trat Friedhelm Peck
bereits vor 37 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr ein.
Hiervon war er viele Jahre in führenden Positionen tätig
– allein 24 aktive Jahre in der Wehrführung. Als Zugführer des Löschzuges Bremen wurde er 1986 zum stellvertretenden Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Ense
bestellt und im Jahre 2002 zu deren Leiter. In dieser
Zeit entwickelte er Initiativen zur Verbesserung der
Aus- und Fortbildung der freiwilligen Feuerwehren und
gründete unter anderem Ausbildungsgemeinschaften
auch über Ense hinaus. Die Jugendfeuerwehr liegt ihm
ebenfalls am Herzen. Im Jahr 1995 war er maßgeblich
an ihrer Gründung beteiligt und bis heute kümmert er
sich stets intensiv um ihre Förderung. Auch die gute
Ausstattung der Feuerwehr Ense mit Gerätehäusern
und geeigneten Fahrzeugen erwähnte Milk in seiner
Ansprache. In die Amtszeit Pecks als Leiter der Wehr
47
aus den kommunen
fielen zahlreiche Um-, An- und Neubaumaßnahmen an
den Gerätehäusern sowie viele Fahrzeug-Neubeschaffungen. Nach der Aushändigung des Steckkreuzes gratulierte auch der stellvertretende Bezirksbrandmeister
Uwe Wiedenbeck zur verdiensten Ehrung.
Erwitte - Nach einer fachlich fundierten Ausbildung
begrüßte Peter Blume, Führer des Löschzuges Erwitte, jetzt junge Atemschutzgeräteträger in den Reihen
der Aktiven. Sie legten ihre theoretische und praktische
Prüfung mit Erfolg ab.
Die Lehrgangszeugnisse erhielten - von links: Christoph Enge, Jan Kanstein, Andrè Struchholz, Ingo Günter, Heiko Günter, Paul Henke und Christoph Gockel.
Lippetal - Ein neues Mannschaftstransportfahrzeug
konnte jetzt dem Löschzug Lippborg übergeben werden. Der Ford Transit mit 115 PS ersetzt einen Ford aus
dem Jahre 1989. Das neue Fahrzeug wird zusätzlich
zum Personentransport auch als Führungsfahrzeug eingesetzt. Aus diesem Grund wurde ein Besprechungstisch sowie vier 2m Band Funkgeräte im Fahrzeug
verlastet. Weiter wird umfangreiches Karten- und Dokumentationsmaterial mitgeführt. Auch für die Zukunft
hat man vorgesorgt, das Fahrzeug ist bereits für den Digitalfunk vorbereitet. Die Kosten von rund 36200 Euro
wurden aus dem Konjunkturpaket 2 bereitgestellt.
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Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Kreisfeuerwehrverband
Neue Angebote
Feuerwehrerholung des Kreisfeuerwehrverbandes Soest e.V.
Auch nach der Insolvenz des Feuerwehrerholungsheims
„Haus
Phoenix“ und des Landesfeuerwehrverbandes steht der Kreisfeuerwehrverband Soest e.V. zur Feuerwehrerholung.
Seit der Delegiertenversammlung
im August 2010 in Ense-Bremen ist
die Feuerwehrerholung in der Satzung des Kreisfeuerwehrverbandes Soest fest verankert.
Neben dem im mittlerweile in Privatbesitz befindlichen „Haus Phonix“ bietet unser Verband ein weiteres Haus zur Entspannung und
Erholung an. „Ein Platz an der
Sonne – bei uns immer“ mit diesem Slogan wirbt die Familie Grüttner aus Norddeich für ihr „Hotel
Aquarius“.
Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
Interesse geweckt?
Den Feuerwehren steht entsprechend der gemeldeten Mitglieder
ein jährlicher Betrag zur Verfügung.
Im Rahmen dieses Budgets entscheidet die jeweilige Feuerwehr
eigenständig über die Höhe des Zuschusses. Die Feuerwehrerholung
wird als sog. Erstattungsleistung
zur Verfügung gestellt.
Die Hotelbuchung muss von jedem
Feuerwehrkameraden (SB) eigenständig erfolgen.
Zum Schluss noch ein Vorteil gegenüber dem alten System: Kann
im laufenden Kalenderjahr der Betrag nicht komplett verbraucht werden, steht der Restbetrag im Folgejahr weiterhin zur Verfügung.
Wie in den letzten Jahren auch, bestellt die Kontaktperson der Feuerwehr für den Interessenten beim
Kreisfeuerwehrverband Soest e.V.
einen Gutschein, der dann beim
Gastgeber abgegeben wird.
Hotel Phönix in Bergneustadt
http://phoenix-hotel.de
Gute Erholung!
Weitere Informationen sind hier abrufbar:
Hotel Aquarius in Norddeich
http://www.hotel-aquarius.com
Text: Bernhard Loer
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Kreisfeuerwehrverband
Satzung des Feuerwehrverbandes des Kreises Soest
§ 1 Name, Sitz und Siegel
(1) Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und der Werkfeuerwehren des Kreises Soest haben sich zum „Feuerwehrverband des Kreises Soest“ zusammen geschlossen. Er wird zur Eintragung in das Vereinsregister beim zuständigen Amtsgericht angemeldet, nach erfolgter Eintragung führt er den Zusatz „e.V.“
(2) Der Sitz des Feuerwehrverbandes des Kreises Soest ist der Wohnsitz des ersten Vorsitzenden.
(3) Der Kreisfeuerwehrverband führt ein Siegel mit Wappen.
(4) Der Verband ist Mitglied im „Verband der Feuerwehren NRW e.V.“.
(5) Sämtliche Bezeichnungen und Bestimmungen dieser Satzung umfassen unabhängig von ihrer grammatikali
schen Form jeweils weibliche wie männliche Angehörige der Feuerwehr.
§ 2 Ziele und Aufgaben
(1) Der Kreisfeuerwehrverband verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Ziele im Sinne der Abgabenordnung. Er ist ein Verband im Sinne des Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetzes des Landes NordrheinWestfalen. Er ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Mittel des Kreisfeuerwehrverbandes dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine
Zuwendungen aus Mitteln des Verbandes.
Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Kreisfeuer-wehrverbandes fremd sind oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.
Der Kreisfeuerwehrverband betätigt sich nicht in politischer oder religiöser Hinsicht.
(2) Der Kreisfeuerwehrverband hat den Zweck
a) die Feuerwehren im Kreis Soest zu fördern,
b) die Interessen der Feuerwehren zu vertreten,
c) die Arbeit der Stadt- / Gemeindefeuerwehrverbände zu unterstützen.
(3) Die Aufgaben des Kreisfeuerwehrverbandes sind insbesondere,
a) die Zusammenarbeit unter den Feuerwehren durch Informations- und Ausbildungsveranstaltungen zu fördern und zu pflegen,
b) den Brand- und Katastrophenschutz, die Allgemeine Hilfe und den Um weltschutz zu fördern,
c) die soziale Vorsorge für die Mitglieder der Feuerwehren zu unterstützen und zu fördern,
d) für die gesundheitliche Vorsorge der Mitglieder der Feuerwehren von Beginn der Mitgliedschaft an bis zu ihrem Ausscheiden, besonders durch Präventionsmaßnahmen, zusammen mit den Versicherungsträgern, Sorge zu tragen,
e) im Rahmen des Punktes d) eine „Feuerwehrerholung“ zu organisieren und zu fördern
f) die Aus- und Fortbildung der aktiven Feuerwehrangehörigen mitzugestalten,
g) Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und die Brandschutzerziehung und -aufklärung zu unterstützen,
h) mit den am Brandschutz interessierten und für diesen Bereich verantwortlichen Behörden und Organisationen zusammen zu arbeiten,
i) die Jugendfeuerwehren im Kreis Soest zu fördern, zu betreuen und zu erhalten,
j) das Musikwesen in den Feuerwehren zu fördern, zu pflegen und zu erhalten.
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Florian Kreis Soest aktuell | Dezember 2010
Kreisfeuerwehrverband
§ 3 Mitgliedschaft
(1) Mitglieder des Verbandes sind die öffentlichen Feuerwehren im Kreis Soest und die Werkfeuerwehr Hella
KGaA. Weitere Werk- und Betriebsfeuerwehren können Mitglied des Verbandes werden.
(2) Körperschaften des öffentlichen Rechts, natürliche und juristische Personen und Gesellschaften können als
fördernde Mitglieder ohne Stimmrecht aufgenommen werden.
(3) Die Mitgliedschaft ist dem Vorstand gegenüber schriftlich zu erklären. Über die Aufnahme entscheidet der
Kreisfeuerwehrverbandsausschuss.
(4) Personen, die sich besondere Verdienste um den Feuerschutz erworben haben, können durch Beschluss der
Kreisfeuerwehrverbandsausschusssitzung zu Ehrenmitgliedern oder Ehrenvorsitzenden ernannt werden. Sie werden mit der Ehrung keine Mitglieder im Sinne des § 3, haben keine Beiträge zu zahlen, können jedoch ohne
Stimmrecht am Verbandstag teilnehmen.
(5) Der Kreisfeuerwehrverband unterhält eine Ehren- und Altersabteilung.
§ 4 Beendigung der Mitgliedschaft
(1) Die Mitgliedschaft endet durch Tod, Austritt oder Ausschluss sowie bei Auflösung des Kreisfeuerwehrverbandes.
(2) Der Austritt ist nur zum Schluss eines Geschäftsjahres unter Einhaltung einer dreimonatigen Kündigungsfrist
möglich. Die Kündigung ist schriftlich gegenüber dem Vorstand zu erklären.
(3) Der Ausschluss eines Mitgliedes ist möglich, wenn
a) es trotz wiederholter Aufforderung seinen Verpflichtungen gegenüber dem Kreisfeuerwehrverbandes nicht nachkommt oder
b) sein Verhalten im Widerspruch zu den Interessen des Kreisfeuerwehrverbandes steht, so dass sein weiteres Verbleiben im Kreisfeuerwehrverband sich nachteilig auf diesen auswirkt.
(4) Über den Ausschluss eines Mitgliedes entscheidet der Vorstand. Gegen dessen Beschluss kann das Mitglied
binnen eines Monats ab Zugang beim Kreisfeuerwehrverbandsausschuss Einspruch erheben. Dieser entscheidet
dann endgültig über den Ausschluss. Der Einspruch hat aufschiebende Wirkung.
§ 5 Geschäftsjahr
Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
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Kreisfeuerwehrverband
§ 6 Mittel
(1) Die zur Erreichung der Ziele des Kreisfeuerwehrverbandes erforderlichen Geldmittel werden durch Spenden
und Beiträge der Mitglieder aufgebracht, wobei davon auszugehen ist, dass die Träger des Feuerschutzes die Kosten der Beiträge für die Angehörigen Ihrer Feuerwehr übernehmen.
(2) Die Höhe der Beiträge richtet sich nach der Mitgliederanzahl der einzelnen Feuerwehreinheiten (Stadt- und
Gemeindefeuerwehr, Werkfeuerwehr). Von dem entrichteten Beiträgen wird der Pflichtbeitrag zum Verband der
Feuerwehren NRW entrichtet. Zusätzlich wird ein Beitrag zur Förderung der „Feuerwehrerholung“ gem. § 2 Ziff. 3
Buchstaben d) und e) dieser Satzung erhoben.
(3) Die Verwaltung der Geldmittel obliegt dem Kassenwart. Die Kassenbücher und Belege werden nach Abschluss
des Geschäftsjahres von zwei Kassenprüfern geprüft.
§ 7 Organe
Die Organe des Kreisfeuerwehrverbandes sind:
1. die Delegiertenversammlung
2. der Kreisfeuerwehrverbandsausschuss
3. der Vorstand
§ 8 Delegiertenversammlung
(1) Die Delegiertenversammlung ist Mitgliederversammlung im Sinne des BGB. Sie bringt die Willensbildung der
Gesamtheit aller Kreisfeuerwehrverbandmitglieder zum Ausdruck.
Sie besteht aus:
a) dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes
b) dem Kreisfeuerwehrverbandsausschuss
c) den Delegierten
d) die Mindestzahl, auf die ein Delegierter entfällt, soll je angefangener 50ster Angehöriger jeder Feuerwehr betragen.
e) ein Vertreter der Jugendfeuerwehr stellt einen Delegierten der kommunalen Feuerwehr
Die ordentliche Delegiertenversammlung findet alle zwei Jahre statt. Bei Bedarf ist eine frühere Einberufung möglich. Außerordentliche Delegiertenversammlungen können jederzeit von den Mitgliedern des Kreisfeuerwehrverbandsausschusses beschlossen sowie Ort und Zeit hierfür festgelegt werden.
(2) Zu den Aufgaben der Delegiertenversammlung gehören:
a) Wahl des Vorsitzenden, des ersten und zweiten stellvertretenden Vorsitzenden, der Beisitzer, des Schrift-, Kassen und Pressewartes.
b) Entgegennahme des Kassen- und Presseberichtes.
c) Entgegennahme des Berichts der Kassenprüfer.
d) Entlastungserteilung gegenüber dem Vorstand.
e) Festsetzung der Beiträge.
f) Beschlussfassung über den Ort der nächsten Delegiertenversammlung sowie der nächsten Kreisfeuerwehrverbandstagung.
g) Beschlussfassung über die vorliegenden Anträge, soweit eine Überweisung durch den Kreisfeuerwehrverbandsausschuss erfolgt ist.
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Kreisfeuerwehrverband
§ 9 Kreisfeuerwehrverbandsausschuss
(1) Der Kreisfeuerwehrverbandsausschuss setzt sich zusammen aus:
a) dem Vorstand
b) den Leitern und stellvertretenden Leitern der Freiwilligen Feuerwehren sowie den Leitern und stellvertretenden
Leitern der Werkfeuerwehren oder einen von diesen Beauftragten der Feuerwehr des Kreisfeuerwehrverbandes.
c) Kreisjugendfeuerwehrwart und Stellvertreter
d) Kreisstabsführer und Stellvertreter der Musiktreibenden Einheiten der Freiwil-ligen Feuerwehren
(2) Der Kreisfeuerwehrverbandsausschuss beschließt über alle Angelegenheiten der Feuerwehr. Als besondere
Aufgaben werden ihm zugewiesen:
a) ein Vorschlagsrecht für die Vorstandsmitglieder a – d
b) Wahl der Kassenprüfer aus den Reihen des Kreisfeuerwehrver-bandsausschusses
c) Prüfung des Geschäfts- und Kassenberichtes durch die gewählten Kassenprü-fer
d) Feststellung der Vorlagen an die Delegiertenversammlung und Stellungnahme zu den Anträgen des Verbandes
der Feuerwehren NRW e. V.., gegebenenfalls Beschlussfassung über diese Anträge, falls durch Mehrheitsbeschluss die Überweisung an die Delegiertenversammlung für nicht erforderlich gehalten wird.
e) Einsetzen von Ausschüssen für Sonderaufgaben.
f) Benennung von Delegierten zum Landesverbandstag
(3) Der Kreisfeuerwehrverbandsausschuss tritt in der Regel vierteljährlich, sonst bei Bedarf auf Antrag von mindestens 3 Mitgliedern der Verbandsvertretung zusammen.
§ 10 Vorstand
(1) Der Vorstand besteht aus
a) dem Vorsitzenden
b) den 1. und 2. Stellvertretenden Vorsitzenden
c) zwei Beisitzern
d) dem Kassenwart, Pressewart, Geschäftsführer
e) dem Kreisbrandmeister
f) den Leitern der Feuerwehren der Stadt Soest und der Stadt Lippstadt. Insofern diese nicht ohnehin eine Funktion im Vorstand einnehmen, so sind sie Beisitzer.
(2) Vorstand im Sinne des BGB sind der Vorsitzende sowie seine beiden Stellvertreter. Jeder von ihnen ist allein
vertretungsberechtigt. Im Innenverhältnis sind sie an die Beschlüsse und Weisungen der Delegiertenversammlung gebunden. Bei Verhinderung wird der Vorsitzende vom 1. oder 2. Stellvertreter vertreten
(3) Die Vorstandsmitglieder a bis d werden auf die Dauer von 6 Jahren durch die Delegiertenversammlung gewählt. Von den Vorstandsmitgliedern soll ein Mitglied Angehöriger einer Werkfeuerwehr sein.
(4) Der Vorstand verfasst eine Geschäftsordnung, die durch den Kreisfeuerwehrverbandsausschuss zu genehmigen ist.
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Kreisfeuerwehrverband
§ 11 Einberufung der Verbandsorgane
(1) Die Verbandsorgane werden vom Vorsitzenden des Feuerwehrverbandes einberufen. Die Einladungen zu den
Sitzungen ergehen schriftlich, wobei elektronische Form ausreicht, die Tagesordnung und Beratungsunterlagen
sowie die vorliegenden Anfragen und Anträge sind beizufügen.
(2) Zwischen dem Tag der Versendung der Einladung und dem Sitzungstag müssen mindestens acht Kalendertage
liegen.
(3) In Ausnahmefällen ist auch ein Nachreichen der Beratungsunterlagen zulässig, sie soll jedoch so rechtzeitig
erfolgen, dass zwischen dem Zugangs- und dem Sitzungstag mindestens ein Kalendertag verbleibt.
§ 12 Beschlussfähigkeit und Abstimmung
(1) Die Delegiertenversammlung und der Kreisfeuerwehrverbandsausschuss sind beschlussfähig, wenn mehr
als die Hälfte aller stimmberechtigten Mitglieder anwesend sind. Sie gelten als beschlussfähig, solange die Beschlussunfähigkeit nicht festgestellt ist.
(2) Wird die Beschlussunfähigkeit festgestellt, so ist zur Verhandlung über denselben Gegenstand innerhalb von 2
Wochen eine erneute Sitzung ein-zuberufen. In diesem Fall ist das entsprechende Organ ohne Rücksicht auf die
Anzahl der erschienenen Mitglieder beschlussfähig. Bei der Ladung zu der zweiten Versammlung ist auf diese Bestimmung ausdrücklich hinzuweisen.
(3) Beschlüsse werden nach Stimmenmehrheit gefasst, soweit diese Satzung nichts anderes vorschreibt. Bei
Stimmengleichheit ist ein Antrag abgelehnt.
(4) Beschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen einer Mehrheit von 2/3 der Mitglieder der Delegiertenversammlung.
(5) Vertreter der Träger des Feuerschutzes sowie übrige Gäste und Besucher können zu den Sitzungen der Delegiertenversammlung und des Kreisfeuerwehrverbandsausschusses nach Maßgabe der Entscheidung des Vorstandes eingeladen werden. Sie haben kein Stimmrecht.
§ 13 Niederschrift
Über jede Sitzung der Verbandsorgane ist ein Protokoll anzufertigen, das die wesentlichen Ergebnisse der Sitzung
umfasst. Es ist von dem Vorsitzenden zu unterzeichnen.
§ 14 Kreisfeuerwehrverbandstag
(1) Jedes zweite Jahr findet der Kreisfeuerwehrverbandstag statt. Auf besonderen Antrag kann eine zeitliche Änderung des Verbandstages erfolgen. Zweck ist die Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit, die Aus- und
Fortbildung, die Präsentation von Neuerungen der Feuerwehren des Kreises und neuer Techniken sowie die Öffentlichkeitsarbeit.
(2) Die Anberaumung des Kreisfeuerwehrverbandstages obliegt dem Kreisfeuerwehrverbandsausschuss. Dieser
beauftragt eine kreisangehörige Feuerwehr mit seiner Durchführung.
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Kreisfeuerwehrverband
§ 15 Kreisjugendfeuerwehr
(1) Die Kreisjugendfeuerwehr führt Delegiertenversammlungen jedes 6. Jahr durch, wobei der Verteilungsschlüssel für die Delegierten analog derjenigen Regelung aus § 8 Ziff. 1 Buchstabe d) dieser Satzung stattfindet.
(2) Die Kreisjugendfeuerwehrordnung bedarf der Zustimmung des Kreisfeuerwehrverbandsausschusses. Hierzu
sind die Delegierten der Jugendfeuerwehren zu hören.
(3) Die Anhörung zur Bestellung des Kreisjugendfeuerwehrwartes und seiner Stellvertreter führt der Kreisbrandmeister im Rahmen einer Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehren im Kreise Soest durch. Die Anhörung
erfolgt in Anlehnung an die Regelungen der Laufbahnverordnung der Freiwilligen Feuerwehren im jeweils aktuellen Stand.
(4) Die Beschlüsse der Gremien der Kreisjugendfeuerwehr zu Haushalt, Kontenführung und Jahresrechnung bedürfen der Bestätigung des Vorstandes des Kreisfeuerwehrverbandes.
§ 16 Musiktreibende Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren
(1) Die Anhörung zur Bestellung des Kreisstabführers und seiner Stellvertreter führt der Kreisbrandmeister im
Rahmen einer Sitzung der Stabsführer der Musiktreibenden Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren im Kreise
Soest durch. Die Anhörung erfolgt analog den Regelungen der Laufbahnverordnung der Freiwilligen Feuerwehren
im jeweils aktuellen Stand.
(2) Die Beschlüsse der Gremien der Musiktreibenden Einheiten der Feuerwehren des Kreises Soest zu Haushalt,
Kontenführung und Jahresrechnung bedürfen der Bestätigung des Vorstandes des Kreisfeuerwehrverbandes.
§ 17 Auflösung
(1) Ein Antrag auf Auflösung des Kreisfeuerwehrverbandes muss von mindestens der Hälfte der Delegiertenversammlung zustehenden Stimmen gestellt werden. Die Auflösung des Kreisfeuerwehrverbandes kann nur durch
Beschluss einer eigens zu diesem Zweck einberufenen Delegiertenversammlung mit einer Mehrheit von 2/3 der
anwesenden Stimmberechtigten erfolgen.
(2) Es ist dann zugleich darüber zu beschließen, welchem gemeinnützigen Zweck das Verbandsvermögen zufließen soll.
§ 18 Inkrafttreten, Außerkrafttreten
Diese Satzung tritt am Tage nach ihrer Bekanntgabe in Kraft. Mit demselben Tage treten vorherige Satzungen außer Kraft.
Schlussbestimmungen
Diese Satzung wurde auf der Delegiertenversammlung am 14.08.2010 in Ense-Bremen beschlossen.
Ense-Bremen, 14.08.2010
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termine
Terminübersicht
Mai
März
Februar
Januar
Veranstaltungen, Jubiläen und sonstige Termine
Datum
Uhrzeit
Veranstaltung
Ort
14. Januar
20:00 Uhr
Versammlung Gesamtwehr Feuerwehr Rüthen
Schützenhalle Meiste
28. Januar
20:00 Uhr
Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Lippstadt
Schützenhalle Eickelborn
18. Februar
19:30 Uhr
Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Soest
Schulzentrum Soest
19. März
19:30 Uhr
Jahresdienstbesprechung Feuerwehr Lippetal
Albertussall, Hovestadt
06. Mai
ab 17.00 Uhr
100 Jahre Löschgruppe Lohe
Feuerwehrhaus Lohe
07. Mai
Leistungsnachweise in Lippetal
28. Mai
Leistungsnachweise in Rüthen
Impressum
Herausgegeben von den Feuerwehren im Kreis Soest und dem Kreisfeuerwehrverband Soest
Verantwortlich:
Thomas Wienecke
Kreisbrandmeister des Kreises Soest
Redaktion:
Dirk Behrens, Christoph Blume, Christian Dicke, Dennis Dusny, Michael
Görge, Sven Kleindopp und Thorsten Krabbe
Textbeiträge und Fotos:
siehe Hinweis bei den Beiträgen
Gestaltung:
Christoph Blume, Dirk Behrens
[email protected]
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Dezember 2010 | Florian Kreis Soest aktuell
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 Sparkassen im Kreis Soest.
Gut für diese Region.

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