kempten - oberallgäu

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kempten - oberallgäu
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bewegungsmelder
kempten - oberallgäu
bewegungsmelder 2012
Was wir bei der Caritas tun
Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser,
Liebe Leserinnen und Leser
Die Sozialstation der Caritas und Diakonie
27
Die ambulante Pflege
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Die Beratung rund ums Älterwerden
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Die Allgemeine Sozialberatung
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Der Hausnotruf
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Die Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung
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Der Menüservice – Essen auf Rädern
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Die Schuldner- und Insolvenzberatung
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Das Betreute Wohnen für Senioren
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Die Migrationsberatung
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Das Seniorenwohnheim St. Hildegard
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Der Caritasverband Kempten-Oberallgäu e.V.
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3
bewegungsmelder …
ist ein elektronischer Sensor, der Bewegungen in seiner Umgebung erkennt, wodurch
ein elektrisches Signal gesteuert wird, um etwa Licht einzuschalten oder einen Alarm
auszulösen.
bewegungsmelder
Dieses Wort beschreibt ganz gut, was wir bei der Caritas tun. Es ist unsere Aufgabe, im
Falle von sozialen und gesellschaftlichen Problemen Alarm auszulösen und Licht für im
Dunkeln tappende Menschen in ihren vielfältigen Lebenssituationen anzuknipsen.
bewegungsmelder
Erschreckende und „bewegende“ „Meldungen“ aller Art erreichen uns tagtäglich über die
Nachrichten. Große Katastrophen, die ganze Völker bedrohen, denen wir oft hilflos zusehen. Hier in unserer kleinen Welt begegnen uns jeden Tag ebenfalls Not und Verzweiflung.
Wir haben es uns zum Auftrag gemacht, uns zu melden, damit wir für und mit Menschen
etwas „bewegen“.
Die Kurberatung
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Der begleitete Umgang von Kindern
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Die Wärmestube und der offene Mittagstisch
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Die Caritas in Stadt und Land
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Die Caritasläden
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Die Freiwilligenagentur Oberallgäu
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Die Kleiderstube
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Der Bürgertreff Zahnrad
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Die Bahnhofsmission
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Die Youngcaritas
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Die Rechtliche Betreuung
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Das Ambulant Betreute Wohnen
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Die Schulbegleitung
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Das Familienzentrum
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Aber wir sind bei der Caritas im Allgäu ständig in Bewegung. Aus diesem Grund haben
wir für Sie unseren Bewegungsmelder ins Leben gerufen, der Ihnen in unregelmäßigen
Abständen Bewegungen bei uns meldet.
Die Familienpaten
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Das Café der City-Seelsorge St. Lorenz
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Ich wünsche Ihnen viel Freude, Ihr Uwe Hardt
Der Mobile Soziale Hilfsdienst
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Der Fachbereich Demenz
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Projektarbeit und Ehrenamt
Suche nach neuen Orten der Seelsorge
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43
Verwaltung
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Ihre Ansprechpartner auf einen Blick
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Uwe Hardt
bewegungsmelder
Genauso vielfältig wie die Fragen und Sorgen in den unterschiedlichen Lebenssituationen,
sind deshalb auch unsere Angebote. Der vorliegende Bewegungsmelder gibt einen Überblick über unsere aktuellen Dienste und zeigt einige unserer aktuellen Projekte.
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Unsere Caritas ist den Menschen nahe
leben | freundschaft | caritas
handeln | teilen | caritas
Der Caritasverband Kempten-Oberallgäu e.V.
Menschen fragen uns, weil sie Antworten suchen.
Menschen treten uns näher, weil sie manchmal nicht mehr weiter wissen.
Menschen suchen uns auf, damit sich jemand ihrer annimmt.
Menschen kommen zu uns, weil sie unsere Unterstützung brauchen.
Menschen vertrauen darauf, dass wir ihre Interessen vertreten.
Menschen hoffen auf unsere Solidarität.
Es gibt keine Lebenssituation eines Menschen, in der er nicht mit den unterschiedlichsten
Anliegen in dieser Lebenssituation zu uns kommen kann. Mit unseren Partnern in den Pfarreien, in den Fachverbänden der Caritas und der Kirche haben wir für Familien und ihren
besonderen Bedürfnissen immer eine passende Antwort und angemessenes Angebot.
Unsere Caritas
ist den Menschen
nahe.
nähe | liebe | caritas
respekt | freude | caritas
Vorstand des Caritasverbandes Kempten-Oberallgäu e.V.:
v.l.n.r.: Martin Kaiser, Uwe Hardt, Gerhard Dorn, Dr. Anton Obermaier, Dekan Pfarrer Anton Siegel
interessiert | aufmerksam | caritas
caritas ist anders
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Richtungen weisen
Auf Augenhöhe
Die Allgemeine Sozialberatung
Die Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung
Finanzielle Not, familiäre Probleme, Krankheit: die Krisen, in die Menschen geraten können,
sind zahllos. Oft weiß man dann nicht, an wen man sich wenden kann. Die Lösung wird
aufgeschoben und es entsteht eine Vielzahl weiterer Probleme. Die Sozialberatung der
Caritas versteht sich als erste Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Unsere Klienten bekommen sofortige und unkomplizierte Hilfestellung und Informationen
für ihr konkretes Problem. Wir zeigen Wege auf, bieten Hilfe zur Selbsthilfe und begleiten
in schwierigen Fällen auch längerfristig.
Manuela Masal
Mandy Meier
Nicole Settele
Frau V. ist Altenpflegerin, Witwe und Mutter von vier
Kindern. Ihr Ehemann starb vor drei Jahren an Krebs.
Er wurde nur 44. Seitdem muss Frau V. allein für die
Familie sorgen, was sie vor große Herausforderungen
stellt. Der älteste Sohn (16) macht gerade eine Ausbildung zum Koch, die Tochter (12) besucht die Förderschule, die Zwillinge (5) gehen ganztags in den Kindergarten, da Frau V. in Wechselschichten arbeitet. Wer
Kinder hat, weiß, wie vielfältig die Bedürfnisse sind.
Die Kleinen benötigen Kleidung und Schuhe, der Älteste einen Messersatz für seine Lehrstelle, die Tochter
möchte auf eine Freizeit fahren. Doch die Witwenrente
ist sehr gering. Der Ehemann war selbständig, versäumte aber, die Familie finanziell abzusichern. Nach
Abzug aller festen Ausgaben hat sie noch ganze 250
Euro zum Leben übrig. Auf verschiedenen Ämtern
versucht Frau V. deshalb Unterstützungsleistungen zu
beantragen. Sie wird von einer Fachstelle zur nächsten geschickt, ohne konkrete Zusagen zu bekommen.
Weil sie irgendwann nicht mehr weiter weiß, wendet
sich Frau V. an die Sozialberatung der Caritas.
Türen öffnen – Durchblick schaffen
In der Sozialberatung können wir gemeinsam klären,
dass die Familie Anspruch auf Wohngeld hat. Diesen
Antrag nimmt Frau V. von unserer Beratungsstelle
gleich mit. Selbstverständlich helfen wir ihr beim Ausfüllen einzelner Punkte. Mit dem Jugendamt können
wir sofort klären, dass eine finanzielle Unterstützung
für die Kindergartenplätze möglich ist. Einen Termin
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für diese Antragstellung vereinbaren wir sofort. Eine
Stiftung erklärt sich einverstanden, die Kosten für das
Messerset des Sohnes zu 75 % zu übernehmen, den
Rest kann er selbst schultern. Nach einigen ermutigenden Gesprächen ist Frau V. auch bereit, in der
Schule der Tochter anzufragen, ob ein Zuschuss für
die Freizeit möglich ist. Ein nicht ganz leichter Schritt.
Eine lähmende Mischung aus Schuldgefühlen und
Scham hat sie bisher daran gehindert.
Große finanzielle Sprünge kann die Familie auch
jetzt noch nicht machen. Bei jeder neuen finanziellen
Herausforderung wieder ganz am Anfang zu stehen,
belastet sehr. Doch Frau V. weiß, dass sie nicht alleine
kämpfen muss.
Für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige gibt es viele Hürden: im täglichen
Leben, in der öffentlichen Wahrnehmung und der gesellschaftlichen Anerkennung. Einige
lassen sich auf die Seite räumen, über die anderen helfen wir so gut es geht mit unserer
Offenen Behindertenarbeit hinüber. So begleiteten wir im Durchschnitt 140 Menschen mit
Behinderung und 100 Angehörige.
Barrierefrei glücklich
Das Ehepaar H. lebt in einer Eigentumswohnung. Frau
H. ist an Multipler Sklerose erkrankt. Aufgrund dieser
Krankheit wird es für sie immer schwieriger, das Badezimmer zu benutzen. Sie kommt trotz Wannenlift nicht
mehr in die Badewanne, und für Herrn H., der seiner
Frau beim Duschen behilflich sein muss, wird es immer beschwerlicher. Ein Badumbau mit ebenerdiger
Dusche ist unumgänglich. Zu der psychischen Belastung, die die schwere Erkrankung für alle Beteiligten
mit sich bringt, kommt noch die beunruhigende Frage hinzu, wie der Umbau finanziert werden soll. Das
Ehepaar kann aufgrund seiner geringen Renten selbst
nur einen Teil dazu beitragen. Und im Alter nochmals
finanzielle Verpflichtungen einzugehen – ein großer
Schritt. Hier informieren wir über mögliche Zuschüsse
durch die Ämter. Gemeinsam klären wir die Voraussetzungen für eine Unterstützung und helfen beim
Ausfüllen der Anträge. Im Beratungsverlauf ergeben
sich eine ganze Reihe zusätzlicher Fragen. Vieles
können die Eheleute zwar selbstständig organisieren,
jedoch wünschen sie sich eine fachliche Begleitung
während der gesamten Phase. Einen Ansprechpartner,
der im Gewirr der Anträge den Überblick behält und
beruhigen kann, wenn etwas mal nicht sofort klappt.
Dafür sind wir da. Damit das Ehepaar auch psychisch
gestärkt wird, vermitteln wir die Teilnahme an einer
MS - Selbsthilfegruppe.
Nun ist das Bad fertig gestellt und das Ehepaar
ist glücklich, dass es jetzt mit den großen Einschränkungen der Erkrankung wieder besser zurecht kommt.
Neben den äußeren Veränderungen gehen auch seelische einher. Die Kräfte, die sie sparen, haben beide
für eine bewusste, gemeinsame Lebensgestaltung
übrig.
Christine Dorn
Stefan Raichle
Andrea Berthold
Ehrenamtliche Mitarbeiter der offenen Kontaktstelle
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Ausweg und Neubeginn
Den Menschen verstehen
Die Schuldner- und Insolvenzberatung
Die Migrationsberatung
Schulden belasten. Alle Beteiligten werden in einen Strudel gezogen, aus dem es nur
schwer wieder ein Entrinnen gibt. Unter der Situation leiden Ehepartner wie Kinder. Das
ganze Leben wird bestimmt durch Geld, das fehlt. Irgendwann sieht man kein Land mehr
und gibt auf. Dass es erst gar nicht so weit kommt, dafür sorgt seit Jahren die Schuldnerberatung der Caritas.
Mandy Meier
Nicole Settele
Heinrich Schindele
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Hilfreicher Blick von außen
Herr S. ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von
sieben und neun Jahren. Eigentlich käme seine Familie mit den 1.962 Euro, die er monatlich verdient, ganz
gut über die Runden. Seine Ehefrau bezieht Arbeitslosengeld in Höhe von 470 Euro. Doch die Familie hat
Schulden. Durch verschiedene große Anschaffungen
in der letzten Zeit, die allesamt langsam unüberschaubar wurden.
Zunächst wendet sich Herr S. an die Beratungsstelle, weil er aufgrund einer Forderung von 34.000
Euro Unterstützung bei der Verhandlung mit einem
Inkassounternehmen benötigt. Nach und nach kommt
heraus, dass es noch weitere Gläubiger gibt. Eine
unübersichtliche Lage. Dennoch will die Ehefrau durch
Ratenzahlung die Schuld allmählich abtragen. Auch
wenn dies bedeutet, kaum Geld für den Lebensunterhalt übrig zu haben. Sie möchte es alleine schaffen.
Deswegen stellt Herr S. die Beratung ein. Erst nach
einigen Monaten sind beide Eheleute bereit, an einem
Strang zu ziehen und den Schuldenberg systematisch
anzugehen. Kein leichtes Unterfangen. In die Unterlagen muss zunächst Ordnung gebracht werden. Da
hilft der neutrale Blick von außen.
Harte Schnitte
Es folgen weitere Gespräche, in denen es darum geht,
die brennendsten Probleme zu lösen. Das Ehepaar
kann kleine Fortschritte verzeichnen. Jetzt ist genug
Geld da, um die Kinder ausreichend zu versorgen.
Eine unumgängliche Voraussetzung dafür war, zunächst alle Ratenzahlungen einzustellen. Ein harter
Schnitt, der Mut erforderte. Im Laufe der Beratung
zeichnete sich ab, dass bei einer Schuldenhöhe von
insgesamt 61.000 Euro nur ein privates Insolvenzverfahren die Lösung sein kann.
Dieser Weg mit allen seinen Konsequenzen ist
kein leichter. Schließlich wird ein Schuldenbereinigungsplan erstellt und an alle Gläubiger versendet. Die
Eheleute durchlaufen jetzt die sechsjährige „Wohlverhaltensperiode“ des privaten Insolvenzverfahrens. In
dieser Zeit dürfen sie keine neuen Schulden machen.
Am Ende steht dann die Restschuldbefreiung. Die
Möglichkeit zum Neubeginn, auf den sich die ganze
Familie schon jetzt sehnsüchtig freut.
Wie funktioniert das Leben in Deutschland? Wo kann ich deutsch lernen? Was
genau steht in dem Brief von der Arbeitsagentur? Wird meine Berufsausbildung hier anerkannt? Wo beantrage ich finanzielle Unterstützung? Wie können meine Kinder nach Deutschland nachkommen? Wie bekomme ich eine
Arbeitserlaubnis? Sehr unterschiedlich sind die Fragen der Menschen. Dabei ist es egal,
ob sie neu in Deutschland sind oder schon lange hier leben. Die Migrationsberatung ist
für sie alle eine Anlaufstelle.
Valentina Kloos
Hände reichen
Die Anliegen der Menschen aus über 45 Herkunftsländern, die sich jedes Jahr an die Migrationsberatung des Caritasverbandes wenden, sind vielfältig.
Gleichzeitig eint sie ihr Bedürfnis nach Orientierung
und Anerkennung.
Frau S., eine junge Türkin, hat sich nach jahrelanger Ehe von ihrem Mann getrennt. Doch mit der
Unabhängigkeit wächst die Überforderung mit der
deutschen Bürokratie. Den Papierkram hatte sonst
ihr Mann erledigt. Sie kommt in die Beratung. Gemeinsam gehen wir Schritt für Schritt die Dinge durch,
die sie bei den Behörden klären muss. Der Weg zu
einem selbstbestimmten Leben als starke junge Frau
ist nicht ganz leicht.
Dabei hilft das dichte Netz aus Migrationsberatung,
angeschlossenen Fachstellen, engagierten Landsleuten, Behörden und Einheimischen. Das gibt nicht
nur praktische Hilfestellung, sondern fängt in schwierigen Situationen auf, gibt Halt und Lebensmut.
Die Seele braucht eine Heimat
Nicht immer sind es konkret greifbare Anliegen, mit
denen Menschen in die Beratung kommen. Vielmehr
steht häufig die seelische Komponente im Vordergrund. Es sind Themen wie Vereinsamung im fremden
Land, Schwierigkeiten beim Verstehen der hiesigen
Mentalität. Erleben von Diskriminierung oder Verzweiflung wegen eingeschränkter beruflicher Möglichkeiten, die zu einer immensen Belastung werden
können. Bleiben diese Dinge unausgesprochen, wirken sie sich letztendlich integrationshemmend aus.
Auch Frau S. ist einsam. Und sie leidet als konservativ
erzogene Frau wegen der Trennung noch immer unter
Schuldgefühlen. In der Migrationsberatung erfährt
sie verständnisvolle Wertschätzung ohne Voreingenommenheit. Die Anerkennung der individuellen
Persönlichkeit, Fähigkeiten und der biografischen
Hintergründe. Diese Haltung schafft gegenseitiges
Vertrauen und ist die Grundlage guter Zusammenarbeit. Und diese ist bei Frau S. sehr erfolgreich. Die
junge Frau hat sich vorgenommen, ihr Leben in die
Hand zu nehmen. Nach vorne zu sehen. Jeden Tag
ein bisschen mehr Selbstvertrauen zu finden. Der Weg
in einen Neustart ist geebnet.
Claudia Schober
Gabi Settele
Caroline Wirth
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Weil es um Ihre Erholung geht
Unterstützung für getrennte Familien
Die Kurberatung
Der begleitete Umgang von Kindern
Familiäre Krisen, Trennung, der Verlust eines Angehörigen, alleinerziehend sein, die
Betreuung eines pflegebedürftigen Angehörigen: immer mehr fühlen sich mit einer nicht
zu meisternden Vielzahl von Pflichten allein gelassen und stoßen an ihre Belastungsgrenzen. Unsere Aufgabe ist es hierbei, rechtzeitig Hilfen an die Hand zu geben. Bevor
die Überforderung keine Hoffnung mehr zulässt. Bevor es zu ernsthaften Erkrankungen
und Beziehungsstörungen kommt.
Andrea Berthold
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Wenn’s „brennt“
Der Hausarzt einer 23-jährigen Frau bittet um einen eiligen Termin für seine Patientin in der Beratungsstelle.
Warum es schnell gehen muss, wird bei einem ersten
Treffen mit der jungen Frau rasch klar. Die Mutter eines
einjährigen Kindes schildert aufgeregt, dass sie in letzter Zeit große Unruhe und depressive Verstimmung
plagen. Sie hat Schuldgefühle, weil sie sich dem Baby
gegenüber manchmal unbeherrscht verhält. Unter Tränen berichtet sie von ihrer Trennung. Die Aussicht, mit
dem Baby ganz auf sich gestellt zu sein, beunruhigt
sie in hohem Maße. Ihre Familie lebt nicht im Allgäu,
es fehlt an Entlastungsmöglichkeiten. Außerdem steht
der Umzug in eine günstigere Wohnung an. Staatliche Unterstützung für den Lebensunterhalt muss so
schnell wie möglich beantragt werden.
Zur Ruhe kommen
Gemeinsam besprechen wir zunächst Strategien, wie
die 23-jährige mit Stresssituationen umgehen kann,
ohne das Kind zu gefährden. Darüber hinaus stellen
wir Kontakte zum Familienzentrum und zur Alleinerziehendengruppe her.
Sobald die dringlichsten Schritte geschafft sind,
wird mit Hilfe einer ehrenamtlichen Kurlotsin die
Mutter- Kind-Kur beantragt. Die junge Frau muss
unbedingt zur Ruhe kommen. Als der Kurantrag abgelehnt wird, unterstützen wir sie beim obligatorischen
Widerspruchsverfahren.
Pläne schmieden
Ein halbes Jahr später fährt sie mit ihrem Sohn zur
Kur, stärkt sich dort für die weiteren Schritte und Anforderungen in ihrem Leben. Mittlerweile hat die Mutter
ihre Krise bewältigt, ist ruhiger und gelassener geworden. Für ihre kleine Familie hat sie eine Perspektive
entwickelt.
Die Eingewöhnung des Sohnes in eine Kinderkrippe, die Suche nach einer passenden Arbeitsstelle,
die Bearbeitung innerer Konflikte mit professioneller
Hilfe – viele Ziele, bei deren Umsetzung wir sie selbstverständlich auch weiterhin unterstützen.
Jedes Kind hat Recht auf den Umgang mit beiden Elternteilen. Der begleitete Umgang
ist ein unterstützendes Angebot für Familien. Zum Wohl des Kindes soll der Kontakt und
die persönliche Beziehung von beiden Elternteilen zum Kind aufrecht erhalten werden.
Zum Wohl des Kindes
Frau S. und Herr B. trennen sich. Vorwürfe und Streit
sind keine Basis für die gemeinsame Zukunft. Herr
B. zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus, kommt
vorübergehend bei einem Freund unter, der gemeinsame fünfjährige Sohn Lukas bleibt bei der Mutter wohnen. Enttäuschung, Wut und Unverständnis über den
Partner bleiben bei beiden bestehen. Die Trennungssituation ist von einer aggressiven Grundstimmung
der Eltern geprägt.
Lukas leidet sehr unter der Trennungssituation. Er
kann nachts nicht mehr gut schlafen, beginnt einzunässen und ist auch im Kindergarten unkonzentriert
und gegenüber anderen Kindern zeigt er sich aggressiv und schlägt gleich zu. Es belastet ihn, dass sein
Papa ihn nicht sehen darf. Er mag doch seine Eltern
und möchte beide um sich haben.
Auch Herr B. möchte seinen Sohn regelmäßig sehen und sieht es nicht ein, dass er gegenüber seiner
Ex-Partnerin klein bei geben soll. Lukas ist der Spielball für Beide geworden, sie benutzen Lukas, haben
dadurch ein Ventil für ihre persönlichen Verletzungen
und Enttäuschungen gefunden.
Das Jugendamt wird eingeschaltet und nach mehreren Gesprächen mit Frau S. und Herrn B. wird ein
begleiteter Umgang zwischen Herrn B. und Lukas
verbindlich vereinbart. Die Kontakte werden von einer Sozialpädagogin der Caritas im Familienzentrum
begleitet. Lukas wird zum vereinbarten Zeitpunkt von
seiner Mutter ins Familienzentrum gebracht. Dort empfängt die Mitarbeiterin Lukas. Herr B. kommt hinzu,
beide können nun miteinander Zeit verbringen, spielen,
reden und auch miteinander lachen. Am Ende des
begleiteten Umgangs verabschiedet sich Lukas von
seinem Vater und wird von seiner Mutter wieder im
Familienzentrum abgeholt.
Lukas tun diese Treffen mit seinem Vater sehr gut.
Nach einem halben Jahr sind beide Elternteile dazu
in der Lage, regelmäßige Treffen von Lukas mit seinem Vater ohne sozialpädagogische Begleitung zu
vereinbaren.
Eva Boros
Eva Brunnemann
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Selige Unterbrechung im Alltag
Die Wärmestube und der offene Mittagstisch
In unserer Wärmestube in Sonthofen und beim offenen Mittagstisch in Immenstadt gibt
es nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern die Orte sind längst zu Begegnungsstätten
geworden. Unsere Gäste genießen es, gemeinsam zusammen zu sitzen, zu essen und zu
plaudern. In der ungezwungen freundlichen Atmosphäre kommen oft bei Tischgesprächen
private Probleme zur Sprache. So ist die Wärmestube häufig auch die erste Anlaufstelle
für Menschen mit vielschichtigen Problemen. In vielen Fällen ergibt sich dann eine weitergehende Beratung oder Vermittlung von Hilfen durch unsere Fachdienste.
Manuela Gschwend
Otto Miller
Ende der Einsamkeit
Frau E. ist 76 Jahre alt und lebt seit dem Tod ihres
Mannes vor zwei Jahren alleine. Zu ihren Kindern, die
über 500 km entfernt wohnen, hat sie selten Kontakt.
Früher hat Frau E. gerne für sich und ihren Mann gekocht. Jetzt macht es ihr keinen Spaß mehr. „Wieso
und für wen soll ich denn noch kochen?“ Oft isst Frau
E. einfach irgendetwas alleine vor dem Fernseher. Nur
für sich selbst eine warme und gesunde Mahlzeit zu
kochen erscheint ihr zu albern und aufwändig. Frau E.
hatte schon einmal von der Wärmestube gehört, aber
sie dachte, das wäre nur etwas für Obdachlose. Eine
Pflegekraft der Sozialstation bemerkt die Einsamkeit
der Dame und ermuntert sie, einmal in der Wärmestube vorbeizuschauen. Nach längerem Zögern ging
Frau E. zu ihrem ersten Mittagessen dorthin. Zwischenzeitlich kann sie sich gar nicht mehr vorstellen, auf
diese selige Unterbrechung im Alltag zu verzichten.
Entlastung im Alltag
Die alleinerziehende Mutter Kerstin (27) arbeitet in
Teilzeit als Verkäuferin. Der Vater kümmert sich nicht
um die beiden Kinder (7 und 9), lebt von Hartz IV und
bezahlt keinen Unterhalt. Das Geld, das Kerstin verdient, reicht gerade für das Notwendigste. Eine Freundin hat ihr vom offenen Mittagstisch in Immenstadt
erzählt, der an drei Tagen stattfindet. Dort kann sie wegen ihres geringen Einkommens für einen ermäßigten
Beitrag ein gesundes Mittagessen bekommen. Ihre
beiden Kinder erhalten das Essen sogar kostenfrei.
Neben der finanziellen Entlastung ist Kerstin auch
sehr froh, dass an diesen beiden Tagen der Alltag für
sie ein bisschen weniger hektisch abläuft und sie die
gewonnene Zeit sinnvoll mit ihren Kindern verbringen
kann. Nebenbei hat sie beim Mittagstisch auch erfahren, dass sie einen Einkaufsberechtigungsschein
für den Sozialladen bekommen kann. Und nächste
Woche bespricht Kerstin mit einer Mitarbeiterin vom
Sozialdienst der Caritas, welche weiteren Hilfen es
noch für sie geben könnte, um die finanzielle Situation
zu entspannen.
Offener Mittagtisch Immenstadt
Wärmestube Sonthofen
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Ein wohltuendes Stück Selbstbestimmung
Die Caritasläden
Wer im Monat durchschnittlich nur 100 Euro für Lebensmittel übrig hat, spart wo er kann.
Häufig auch an einer gesunden, vielseitigen Ernährung. Damit auch jeder Mensch Zugang zu wertvollen Lebensmitteln bekommt, gibt es die Läden der Caritas in Kempten,
Immenstadt und Sonthofen. Für einen symbolischen Kostenbeitrag können hier finanziell
schlechter gestellte Menschen Lebensmittel, aber auch Schul- und Spielsachen und
Kinderkleidung erhalten. Und unsere Helfer lassen sich viel einfallen, um den Kunden ein
reichhaltiges und qualitativ hochwertiges Angebot bieten zu können.
Hedwig Besler
Ruth Kulmus
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Neue Heimat auf dem Teller
Bei unseren Lebensmitteln handelt es sich vorrangig um Frisches mit jahreszeitlich entsprechendem
Überangebot: Berge von Spargel im Frühjahr, Rosenkohl und Orangen im Winter. Obst und Gemüse,
das schnell verdirbt und daher regelmäßig von den
Supermärkten aussortiert wird. Lebensmittel, die in
Deutschland auf jeder Speisekarte zu finden sind. Was
aber macht eine türkische Hausfrau, die Spargel noch
nie gesehen, geschweige denn zubereitet hat?
Frau Y. kommt oft zum Einkaufen in unseren Tafelladen in Kempten. Sie mag die Auswahl und genießt
den offenen, bunten Charakter des Ladens. Probieren, schnuppern, auswählen. Das alles hat viel
mit Einkaufserlebnis zu tun. Ein wohltuendes Stück
Selbstbestimmung auch bei kleinem Geldbeutel. Weil
sie aber viele Gemüsesorten nicht kennt und somit
das größte Angebot nicht nutzen kann, haben wir
ein buntes Sammelsurium verschiedenster Rezepte
zusammengetragen. Die Rezepte sind zeitlich und
finanziell nicht zu aufwändig, praktisch und eingängig.
So entsteht ein ansprechendes und anschauliches
Hilfsmittel im Umgang mit einheimischen Lebensmitteln. Und nebenher ein kleines Stück konkrete Annäherung an die Eigentümlichkeiten der neuen Heimat.
Spendenaktionen für den Laden
Weil unser Angebot abhängig davon ist, was Discounter und Einzelhändler geben, ist eine längerfristige
Planung oftmals schwierig. Deshalb versuchen wir,
durch besondere Aktionen gemeinsam mit Sponsoren,
die Notwendigkeit unserer Dienstleistung auch in die
Öffentlichkeit zu tragen. So hat jeder etwas von der Zusammenarbeit. Wir bekommen die Lebensmittel und
unsere Partner den Imagegewinn. Und weil wir von
der Zuverlässigkeit der Sponsoren leben, bemühen
wir uns um einen kontinuierlichen Austausch mit den
zuständigen Filialleitungen und Angestellten vor Ort.
Eine gute Kommunikation ist notwendig, um unsere
durchschnittlich sechzig Kunden pro Tag zufrieden
stellen zu können.
Caritasladen Immenstadt
Caritasladen Kempten
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Gegen Ausgrenzung
Vernetzt und spontan
Die Kleiderstube
Die Bahnhofsmission
Armut sieht man nicht sofort. Betroffene können sie gut verbergen. Wird Armut erst
sichtbar, geht es an die Substanz. Dann werden aus Mitmenschen Außenseiter. Damit
das nicht passiert, setzen sich 19 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen in der Kleiderstube
des Caritasverbandes dafür ein, dass auch finanziell schlechter gestellte Menschen
sich hochwertige Kleidung leisten können. Mit großem Aufwand prüfen und sortieren sie
gespendete Textilien, Schuhe, aber auch Bett- und Tischwäsche. Sie gehen mit großer
Achtsamkeit auf die unterschiedlichsten Kundenwünsche ein und betreiben damit immer
auch ein bisschen Seelsorge.
Anna G. (25), alleinerziehende Mutter von Zwillingen:
Aus dem Vollen schöpfen
Helga V. (70), Rentnerin: „Meine Rente ist nicht so „Die Auswahl an Kinderkleidung in der Kleiderstube ist
hoch, dass ich ohne weiteres in guten Bekleidungs- gewaltig. Meine beiden fünfjährigen Jungen wachsen
geschäften einkaufen gehen könnte. Doch ich lege
so schnell aus ihren Sachen heraus, dass ich schon
schon Wert auf mein Äußeres. Ich bin durch Zufall
schauen muss, wie ich das finanziere. Jetzt brauchen
beim Tag der offenen Tür im Caritaszentrum auf den sie unbedingt luftige Sommerhosen. Dafür zahle ich
Neuwaren-Basar der Kleiderstube gestoßen. Der nur einen symbolischen Preis. Eine echte Hilfe, solanfindet regelmäßig zwei- bis dreimal im Jahr statt. Es
ge die Jungs noch klein sind.“
gab dort sogar echte Marken-Landhausmode. Alles
Es sind die unterschiedlichsten Menschen, die im AllSpenden aus dem Einzelhandel. Das Stöbern und An- tag mit wenig Geld klar kommen müssen. Menschen,
die sich selten etwas leisten können, einfach weil es
probieren dieser Schätze machte riesig Spaß. Und die
ehrenamtlichen Helferinnen sind so aufgeschlossen, schön ist. Das geht irgendwann ans Selbstwertgeda gibt es keine Hemmschwelle.“
fühl. Denn Kleidung ist Identität. Deswegen braucht
die Kleiderstube auch
weiterhin hochwertige
Textilspenden. Um allen
Menschen in der Gesellschaft ein Stück Würde
zu ermöglichen.
Team Kleiderstube, Sonthofen. Leitung: Hedwig Besler (2. v.r.)
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Die Bahnhofsmissionen sind zentrale Knotenpunkte des sozialen Netzwerks. Sie helfen
jedem, sofort, gratis und auch ohne Anmeldung – häufig zu Uhrzeiten, zu denen andere
Hilfe kaum zu bekommen ist. Das tun sie seit weit über hundert Jahren und an derzeit fast
hundert Standorten in Deutschland.
Wenn einer eine Reise tut ...
... dann kann er viel erzählen. Vor allem aber auch
ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnhofsmission
Kempten: „Für den Dienstag waren vier behinderte
Frauen bei uns angemeldet, die von Ulm nach Füssen
fahren wollten. Ich hatte den Auftrag, ihnen beim Umsteigen behilflich zu sein. Noch bevor die Reisenden
in Kempten ankamen, teilte mir die Bahnhofsmission
Ulm mit, dass nur drei der Damen tatsächlich im Zug
nach Kempten säßen. Die vierte Frau war unterwegs
verloren gegangen! Im überfüllten Bahnhof hatte sie
sich verlaufen. In der Zwischenzeit hätten sie die Kollegen jedoch wieder gefunden, so die Mitarbeiterin
aus Ulm. Die anderen drei kamen also in Kempten an.
Aufgelöst vor Beunruhigung weinten sie und waren
sehr durcheinander. Als ich ihnen mitteilte, dass ihre
Freundin eine Stunde später in Kempten ankommen
würde, beruhigten sie sich jedoch schnell. Um die Wartezeit zu verkürzen und
die erhitzten Gemüter ein
wenig zu beruhigen, lud
ich die drei in den Warteraum der Bahnhofsmission zu Kaffee und Gebäck
ein, bis die Nachzüglerin
in Kempten eintraf. Was für ein freudiges Hallo! Aber
irgendwie schienen mir die Damen doch noch etwas
nervös. Deshalb wollte ich ganz sicher gehen, dass
sie an ihrem Zielort nicht alleine dastehen würden. So
versuchte ich durch eine ganze Zahl von Telefonaten
herauszufinden, wer die vier in Füssen am Bahnhof
abholen sollte. Lange kein Erfolg. Bis endlich, kurz
vor der Weiterfahrt, ein Anruf von der Lebenshilfe
Kaufbeuren kam. Die Anruferin wusste von der Reise
der Frauen und versprach, die Abholung in Füssen zu
organisieren. Daraufhin brachte ich die vier zu ihrem
Gleis und informierte auch die Zugbegleiterin über
ihr Reiseziel mit der Bitte, ein Auge auf sie zu haben.
Verspätet aber wohlbehalten saßen die Freundinnen
schließlich in ihrem Zug nach Füssen. Dort wurden
sie dank der spontanen Zusammenarbeit mit der
Lebenshilfe herzlich in Empfang genommen, so dass
die Odyssee doch noch zu einem guten Ende kam.“
Team Bahnhofsmission, Leitung: Ruth Kulmus (links außen)
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Wegbegleiter in schweren Zeiten
Leben helfen
Die Rechtliche Betreuung
Das Ambulant Betreute Wohnen
Es sind volljährige Menschen jeder Herkunft und aller gesellschaftlichen Schichten, die
wegen körperlicher, geistiger oder seelischer Einschränkungen ihre Angelegenheiten ganz
oder teilweise nicht mehr allein regeln können. Sofern niemand aus dem familiären Umfeld
die Aufgabe eines ehrenamtlichen Betreuers übernimmt, beauftragt das Amtsgericht einen
Berufs- oder Vereinsbetreuer als gesetzlichen Vertreter. Dieser kümmert sich dann um die
Belange in den Lebensbereichen des Klienten, die vom Gericht bestimmt wurden. Nicht
selten dauert eine Betreuung mehrere Jahre. Dann wird der Mitarbeiter zum Wegbegleiter.
Krisen können jeden treffen
Erwin L. stand immer fest im Leben. Doch nach dem
plötzlichen Tod seiner Ehefrau erkrankt er an einer
schweren Depression. Die Trauer bestimmt fortan
sein gesamtes Leben, wirft ihn völlig aus der Bahn.
Hinzu kommt massiver Alkoholkonsum. Seine bereits
erwachsenen Kinder wollen nichts mehr vom Vater
wissen. Inzwischen hat er seinen Arbeitsplatz verloren
und kümmert sich kaum noch um finanzielle Dinge.
Mit der Miete ist er schon lange im Rückstand. Allein
hat der Witwer nicht mehr die Kraft, den gewaltigen
Scherbenhaufen zu bewältigen. Er braucht Hilfe. Auf
Anregung seines Facharztes wird deshalb eine rechtliche Betreuung eingerichtet.
Aktiv werden
Doch er ist skeptisch. Was soll sich ein fremder
Mensch in sein kaputtes Leben einmischen? Oft hilft
eine konkrete, ganz pragmatische Vorgehensweise
dabei, die Skepsis einzudämmen. Schritt für Schritt
suchen wir gemeinsam einen Weg. Zunächst wird ein
mehrwöchiger stationärer Klinikaufenthalt zur körperlichen und seelischen Stabilisierung eingeleitet. Währenddessen geht der Betreuer das finanzielle Desaster
an. Existenzsicherung ist oberste Devise. Anträge
bei Behörden stellen, Klären von Zahlungspflichten,
die Durchsicht von Unterlagen. Als es Erwin L. deutlich besser geht, sucht er zusammen mit dem rechtlichen Betreuer eine bezahlbare Wohnung. Nach und
nach lichtet sich das Chaos. Langsam weicht Erwins
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distanzierte Haltung. Es wächst ein Vertrauensverhältnis. Mittlerweile führt er seinen Haushalt wieder
selbstständig. Das vereinbarte monatliche Budget
reicht zur Lebensführung. Schulden macht er nicht
mehr und die Miete zahlt er pünktlich. Trotz seiner wiedergewonnenen Eigenständigkeit braucht er aber weiterhin Unterstützung. Noch müssen einige „Altlasten“
bewältigt werden. Gesundheitlich ist Erwin L. immer
noch angeschlagen, und in depressiven Phasen froh,
dass da einer ist, der auf ihn acht gibt.
Das Leben ist häufig genug eine Herausforderung. Schon für gesunde Menschen. Jeder
kennt Phasen, in denen die Kräfte fehlen, sich mit seinen Problemen auseinander zu setzen
oder die Aufgaben des täglichen Lebens zu meistern. Manche Menschen brauchen dabei
Unterstützung. Das Ambulant Betreute Wohnen (ABW) hilft Menschen, selbstbestimmt zu
leben. So werden Menschen mit einer seelischen, geistigen oder körperlichen Behinderung, einer Suchterkrankung oder Menschen mit einer Sinnesbehinderung stundenweise
in ihrem Lebensumfeld begleitet.
Mut für den Alltag
Herr S. ist alkoholabhängig. Von Kindheit an ist er
in Heimen aufgewachsen. Als Jugendlicher wurde
er immer wieder unter Alkoholeinwirkung straffällig.
Nach einem Strafvollzug und einer Entziehungskur
kam Herr S. in eine therapeutische Einrichtung, in
welcher er ein Jahr lang trocken blieb. Nach dieser
„Rundumversorgung“ war der Umzug in die erste eigene Wohnung ein Schock. Das ehemalige Heimkind
stand noch nie auf eigenen Beinen. Das muss Herr S.
jetzt Schritt für Schritt lernen. Dabei begleiten wir ihn
kontinuierlich. Wir unterstützen ihn bei Behördengängen, bei der Arbeitssuche und beim Einkaufen, weil er
noch immer Angst davor
hat, im Supermarkt allein
an Alkoholregalen vorbei
zu gehen. Ein wichtiger
Schritt auf seinem Gene-
sungsweg ist vor allem, dass Herr S. begreift, dass
Freizeitgestaltung auch ohne Alkohol möglich ist.
Billardspielen mit Apfelschorle, Ausgehen, um Kaffee
zu trinken: ein ganz neuer Lebensentwurf. All dies erfordert viel Zeit und den Mut, mit alten Gewohnheiten
zu brechen. Dabei ist die Frustrationsgrenze immer
noch sehr gering, so dass es häufig zu Rückfällen
kommt. Die enge Zusammenarbeit mit seinem gesetzlichen Betreuer, den behandelnden Ärzten, der
Arbeitsagentur und seinem Arbeitgeber sorgt für ein
dichtes Netz an Bezugspersonen, die ihn in diesen
Situationen immer wieder auffangen. Herr S. braucht
eben mehr als eine zweite Chance.
Team Ambulant Betreutes Wohnen, Leiterin Manuela Masal (rechts außen)
19
Die Schulbegleitung
Die Familienpaten
Mein Schultag mit meiner Schulbegleitung
Ich heiße Petra, bin 15 Jahre und gehe in die 10. Klasse Gymnasium. Ich habe spinale Muskelatrophie, was
im Volksmund oft auch als Muskelschwund bezeichnet
wird. Mein Schultag beginnt damit, dass meine Mutter
mich um 7:45 Uhr vor dem Gymnasium abliefert. Dort
wartet bereits meine Schulbegleitung Nadine und begleitet mich zum Aufzug. Hier benötige ich zum ersten
Mal Hilfe, da sich der Aufzug nur mit einem speziellen
Schlüssel öffnen lässt und ich diesen nicht bedienen
kann. Wir fahren zum 3. Stock und gehen zum Klassenzimmer. Dort muss mich Nadine zuerst von meiner
Jacke befreien. Im Unterricht hilft sie mir dann vor
allem bei so kleinen Sachen, wie Stifte aufmachen
und Hefte und Bücher auf meinen Tisch legen. Wenn
meine Hände keine Kraft mehr haben, muss meine Begleitung mir auch die Hefteinträge mitschreiben oder
bei Geometrie den Zirkel oder Lineal halten. Nadine
positioniert mir die Hände richtig, da sie immer
wieder nach hinten rutschen und sie korrigiert
auch ab und zu meine
Sitzposition.
Unsere Schulbegleiterinnen
20
Alltag bewältigen
Schulpflicht gilt für alle. Aber auf welche Schule geht ein Kind mit Behinderung? Eine
spezielle Förderschule? Oder doch lieber wie alle Andern in die Regelschule? Durch die
Schulbegleitung besteht eine Wahlmöglichkeit. Sie begleitet das Kind oder den Jugendlichen im Schulalltag, unterstützt die Selbständigkeit des Schülers und assistiert wo es
nötig ist, um einen reibungslosen Schulalltag zu gewährleisten. Im Sinne des Schülers
arbeitet die Schulbegleitung Hand in Hand mit Eltern und Lehrkräften zusammen. Wir
beraten Eltern über die Möglichkeiten der individuellen Schulbegleitung, helfen bei der
nötigen Antragsstellung und suchen bei Bedarf geeignete Begleitpersonen.
Stefan Raichle
Andrea Berthold
A B C und 1 x 1
Aufgrund meiner Erkrankung bin ich gerade in der
Winterzeit empfänglich für Erkältungskrankheiten und
brauche Hilfe bei der Bedienung des Inhaliergerätes.
In den Pausen bin ich relativ eigenständig. Es reicht
mir, wenn sie mir mein Essen in die Hand gibt. Beim
Trinken muss sie mir nur helfen, solange die Wasserflasche noch voll ist, ab der Hälfte schaffe ich es
dann schon alleine. Wichtig ist auch, dass mir die
Schulbegleitung die Hausaufgaben ins Heft schreibt,
damit ich weiß was ich alles daheim machen muss –
wenn auch nicht gerne! Nach dem Unterricht begleitet
mich Nadine wieder nach draußen, wo meine Mutter
mich abholt.
Ich bin sehr froh, dass ich dank der Schulbegleitung
den Alltag an einer Regelschule, genau wie meine
Freunde dort, meistern kann.
Ein alte Dame, die niemand hat. Eine Mama, die den Alltag mit ihren drei Kindern und
dem Job alleine regeln muss. Ein Herr, der in seiner neuen Heimat Deutschland mit vielen
Herausforderungen kämpft, weil einfach alles anders ist. Alle bräuchten etwas Unterstützung. Nicht unbedingt ein Sozialamt oder eine Beratungsstelle. Sondern jemanden,
der ihnen etwas zur Hand geht, bei bestimmten Anforderungen des täglichen Lebens
behilflich ist. Ehrenamtlich als Familienpate tätig zu sein, bedeutet konkrete Hilfe im Alltag
zu leisten. Die regelmäßigen Treffen mit anderen Familienpaten und das Netzwerk aus
Fachleuten sorgen dafür, dass man in dieser verantwortungsvollen Tätigkeit nicht allein
bleibt. Das Konzept geht auf.
Starke Frauen
Für die 36-jährige Karin steht fest: „Das ist genau
das soziale Engagement, das ich gesucht habe. Mein
Schwerpunkt liegt eindeutig in der Arbeit mit Familien. Ich habe selbst Kinder und will mein Wissen im
Umgang mit ihnen weitergeben. Für mich ist es eine
Bereicherung und eine tolle Aufgabe, andere Mütter zu begleiten die gerade eine schwierige Phase
durchmachen. Ich habe schon Kinderbetreuung und
Hausaufgabenhilfe organisiert. Gespräche bei Ämtern
oder in der Schule begleitet. Umzüge und Renovierungsarbeiten gehören langsam zu meinem Spezialgebiet. Ich bin mir sicher, dass die Familienpaten ein
Zukunftsmodell sind. Denn in einer Zeit, in der sich die
traditionelle Familie immer stärker auflöst, braucht es
solche Initiativen.“
nicht richtig einschätzen. Jetzt kommt mein Pate alle
zwei Wochen und wir schauen gemeinsam die Post
durch. Wenn ich mir bei Behörden und beim Jobcenter
unsicher bin, begleitet er mich.“
Team Projekt Familienpaten
Rückendeckung
Frau Y., die seit mehr als einem Jahr von einem Paten
begleitet wird, berichtet: „Ich bin jetzt schon über 30
Jahre in Deutschland. Mit der Sprache klappt es ganz
gut, aber richtig lesen und schreiben habe ich nie
gelernt. Weder in Deutschland noch in meiner Heimat. Bei den ersten Treffen haben wir alle Unterlagen
durchgeschaut. Versicherungen und so. Ein paar Sachen haben wir dann gekündigt, weil sie gar keinen
Sinn machen. Das hätte ich mich alleine nicht getraut.
Ich konnte die Sachen nicht lesen und darum auch
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Einsatz Daheim
Der Mobile Soziale Hilfsdienst
Küche putzen, staubsaugen, die hohen Regale abstauben, den schweren Wäschekorb in
den Keller schleppen: im Alltag warten viele Herausforderungen. Was den meisten von
uns zumindest eine unangenehme Last, ist für alte, kranke und behinderte Menschen
ein unlösbares Problem. Der Mobile Soziale Hilfsdienst versorgt und begleitet Menschen,
denen es nicht mehr möglich ist, ihren Haushalt alleine zu führen. Und er versteht sich als
Entlastungsangebot für pflegende Angehörige.
Gabi Kolitsch-Radomski
22
Eigenständig trotz Einschränkung
Frau K. (75) ist Witwe. Nach einem schweren Sturz
hat sie gerade einen längeren Krankenhausaufenthalt
hinter sich. Ihr ganzes Leben legte sie sehr viel Wert
auf einen sauberen und ordentlichen Haushalt. Am
Zustand einer Wohnung könne man den Charakter
eines Menschen ablesen, sagt sie oft. Und die ihre war
immer tipp topp, davon könne man ausgehen. Jetzt ist
Frau K. stark bewegungseingeschränkt. Das Staubwischen ist zu einer unmöglichen Mission geworden.
Darunter leidet sie sehr. Ihre Tochter lebt fünfzig Kilometer entfernt. Sie kann nur ab und zu das Wichtigste
für ihre Mutter erledigen.
Nach dem Krankenhausaufenthalt hat die Sozialstation die Pflege von Frau K. übernommen. Sie ist es
auch, die hier, wie in den meisten Fällen, eine hauswirtschaftliche Versorgung anstößt. Die enge Zusammenarbeit ermöglicht einen schnellen Einsatz, der flexibel
mit den Pflegeleistungen abgestimmt werden kann.
Weil Frau K. jetzt eine Pflegestufe hat, übernimmt die
Kasse die Kosten für die Wohnungsreinigung, das Einkaufen und Zubereiten der Mahlzeiten ebenso wie die
der Pflege. In anderen Fällen erfolgt die Finanzierung
durch die zuständigen Landratsämter, den Bezirk oder
auf Selbstzahlerbasis.
Neue Lebensqualität
Frau K. ist froh über die zusätzliche Hilfe in ihrem
Leben. Sie genießt es, die vielen Arbeiten im Haushalt
von der Kehrwoche bis zum Waschtag nicht mehr
allein machen zu müssen. Und auch die Begleitung
bei Behörden- und Arztgängen gibt ihr ein wenig der
Sicherheit zurück, die für sie früher selbstverständlich
war. So kann sie trotz ihrer Einschränkung ein eigenständiges Leben führen.
Team Hauswirtschaft, Kempten
Team Hauswirtschaft, südliches Oberallgäu
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Wenn die Welt verloren geht
Der Fachbereich Demenz
Es beginnt unauffällig. Der Schlüssel ist unauffindbar, sobald man das Haus verlassen
will. Der Heimweg sieht im Dunkeln plötzlich ganz unbekannt aus. Mit dem Verlauf einer
demenziellen Erkrankung gehen Gedächtnisleistung und Denkvermögen zunehmend
verloren. Was Betroffene jedoch als weitaus schlimmer erleben, ist der Verlust der eigenen
Identität. Die Entfremdung von der Welt. Der Fachbereich Demenz steht Betroffenen und
Angehörigen zur Seite, informiert und begleitet sie auf ihrem schwierigen Weg.
Gabi Kolitsch-Radomski
Die Krankheit verändert alles
Herr B. (82) hat vor einigen Monaten die Diagnose
Demenz vom Typ Alzheimer erhalten. Jetzt heißt es,
mit einer Krankheit zu leben, die trotz akribischer Forschung noch nicht heilbar ist. Herr B. trifft sie schwer.
Der pensionierte Oberstudienrat spürt schmerzlich
den Rückgang seiner geistigen Fähigkeiten. Er liebte
es, seinen Schülern in wort- und bildreichen Ausführungen die Welt der Wissenschaft nahe zu bringen.
Doch nun entgleiten ihm die Wörter mitten im Gespräch, gehen verloren. Auch die Umgebung bekommt
mit, dass mit dem einst hochintelligenten Mann etwas
passiert. Deswegen zieht er sich zurück. Denn es ist
anstrengend, eine Fassade aufrecht zu erhalten, die
immer mehr bröckelt.
Verständnis als oberste Maxime
Seine Ehefrau lässt keine Möglichkeit aus, sich über
die Krankheit zu informieren. Das gibt ihr ein Stück
Kontrolle über das Unkontrollierbare. Im Angehörigenkurs der Caritas lernt sie, wie wichtig eine verständnisvolle, wertschätzende Haltung dem Demenzkranken
gegenüber ist. Ihn nicht unter Druck zu setzen, wenn
etwas nicht so funktioniert, wie es sollte. Geduld zu
haben, weil jetzt alles sehr viel mehr Zeit in Anspruch
nimmt: das Essen, das Sprechen, das Verlassen des
Hauses, das Sich- Sammeln für die nächste Herausforderung.
24
Das alles musste Frau B. erst lernen. Denn es ist nicht
einfach zu akzeptieren, dass sich der aktive Ehemann
in einen unbeholfenen Menschen verwandelt. Das
Gefühl der Ohnmacht ist groß.
Auszeiten als Chance
Sie braucht dringend jemanden, mit dem sie sich
austauschen kann, der sie versteht. Deswegen besucht Frau B. unseren Gesprächskreis für pflegende
Angehörige. Dort findet sie Zuspruch, wenn die Kraft
ausgeht. Zusätzlich nutzt sie die ambulante Dementenbetreuung, die sie stundenweise bucht. Gemäß
der neuen Pflegerichtlinie werden die Kosten dafür von der Kasse übernommen. Außerdem findet
regelmäßig der Mittwochstreff für Demenzkranke im
Sozialzentrum in Sonthofen statt. Neben geselligem
Beisammensein bei Kaffee und Kuchen stehen dort
das gemeinsame Singen vertrauter Lieder und spielerische Aktivierungsübungen im Mittelpunkt. Wenn Herr
B. danach wieder nachhause kommt, lacht er und ist
ausgeglichen. Das bestätigt die Ehefrau darin, guten
Gewissens hin und wieder seine Betreuung abzugeben. Sie muss sich schließlich ihre Kräfte einteilen, um
weiterhin für ihn da sein zu können.
Demenzhelfer Kempten
Demenzhelfer Sonthofen
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Herausforderung Kranken- und Altenpflege
Die Sozialstation der Caritas und Diakonie
Die Alterung der Gesellschaft bringt viele Herausforderungen mit sich, eine davon liegt
im Bereich der Kranken- und Altenpflege.
Die häusliche Kranken- und Altenpflege hat im Oberallgäu eine lange Tradition. Der
erste Verein für ambulante Krankenpflege wurde in Sonthofen im Jahr 1906 gegründet.
Der Verein besteht heute noch und aus ihm ist die Caritas-Sozialstation hervorgegangen. Die Verantwortung für eine menschenwürdige Pflege war von alters her eine große
Verpflichtung, die bis heute an Aktualität nichts verloren hat. Die Altenpflege muss einen
höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft erhalten, um die großen Herausforderungen
einer alternden Bevölkerung zu bewältigen. Ohne bürgerschaftliches Engagement lassen
sich die generationsübergreifenden Herausforderungen nicht meistern. In unserer Region
sind seit Jahrzehnten viele ehrenamtliche Mitarbeiter tätig. Zudem leisten eine stattliche
Anzahl von Personen durch ihre Mitgliedschaft in Fördervereinen einen großen finanziellen
Beitrag. Ebenso die Pfarreien, die neben den Fördervereinen Träger der Sozialstation sind.
Nur durch ihr Engagement ist es möglich, allen Anfragen in unserem großen Einsatzgebiet,
auch in abgelegenen Orten, nachzukommen.
Um den drohenden Pflegekollaps zu verhindern, müssen die Leistungen der Pflegeversicherungen verbessert werden. Das bisherige System geht nur nach finanziellen
Gesichtspunkten vor, nicht nach menschlichen. Eine Wende ist überfällig. Die Patienten
müssen menschenwürdig versorgt werden. Voraussetzung dafür ist, dass Pflegekräfte
ihren schweren Dienst ohne Zeitdruck ausüben können. Ferner muss das Ansehen von
Pflegeberufen in der Gesellschaft besser sein, was sich nicht nur in einer vernünftigen
Vergütung niederschlagen darf.
Wir als Sozialstation stellen uns den Herausforderungen. Derzeit werden täglich 400
Patienten ambulant und stationär versorgt. Unser Sozialzentrum in Sonthofen ist ein Ort
der Begegnung und der gemeinsamen Fürsorge für alte, kranke und schwache Menschen.
Wir laden Sie herzlich zu einem Besuch ein.
Konrad Müller,
Vorsitzender CaritasSozialstation e.V.
Pfr. Gerhard Scharrer,
Vorsitzender Diakonieverein Oberallgäu e.V.
Ihr Konrad Müller, im Namen der Gesellschaftervertreter
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Gemeinsam für Ihre Lebensqualität
Die ambulante Pflege
Medikamentengabe, Verbandswechsel, Körperpflege. Rund 400 Patienten werden durch
die Sozialstation Kempten-Oberallgäu versorgt. Unser Wirkungskreis erstreckt sich vom
südlichen Oberallgäu bis Kempten, oftmals bis in die Grenzgebiete. Hinter jeder unserer
32.894 Leistungen pro Monat steht ein Mensch mit individuellen Bedürfnissen. Trotz allen
Bemühens um Effizienz muss im sozialen Sektor das Wohl des Einzelnen Priorität behalten. Das ist heute von privaten Pflegediensten kaum mehr zu leisten. Wir als karitative
Einrichtung fühlen uns allen Pflegebedürftigen verpflichtet.
Detlev Pache
Josef Schmelcher
Team Ambulante Pflege, Kempten
17 km für einen Verbandswechsel?
„Durch die Versorgung der Sozialstation weiß ich, dass
Traurig aber wahr: heute ist eine einzelne Pflegelei- meine Patienten in guten Händen sind,“ so der Hausstung, deren finanzieller Wert nur knapp 172 Cent arzt. „Jetzt ist eine pflegerische Fachkraft vor Ort, mit
beträgt, bei einem Anfahrtsweg über 10 km hinaus der ich entsprechend gut zusammenarbeiten kann.“
für die meisten Pflegedienste weder finanziell noch
Auch Frau B. kommt im Alltag noch gut zu Recht,
organisatorisch zu schultern. Effizienz ist nicht nur
allein für das Ein- und Aussteigen beim Wannenbad
bei privaten Pflegediensten das Zauberwort. Selbst
benötigt sie Hilfe. Da sie keine Angehörigen mehr hat,
in sozialen Einrichtungen wird zunehmend gerechnet.
ist sie auf externe Hilfe angewiesen. Hierzu sagt sie
Abläufe und Pflegemaßnahmen werden optimiert, um
selbst: „Es ist schön zu wissen, dass ich dreimal pro
mehr Patienten in kürzerer Zeit versorgen zu können.
Natürlich hat dieser Trend eine gewichtige Kehrseite: Woche Besuch von einer Schwester bekomme, die
sich um mich kümmert. So kann ich in meinen eigenen
nur eine begrenzte Zeit bleibt für die Versorgung des
einzelnen Patienten. Individuelle Bedürfnisse oder gar vier Wänden bleiben und bin trotzdem gut aufgehoben.“
spontane Wünsche haben da wenig Platz.
Dieser unglücklichen Entwicklung versuchen unsere Sozialstationen weitest möglich entgegenzusteuern.
Pflegealltag auf dem Land
Trotz der 17 km, die Frau K. von unserer Dienststelle
trennen, wird sie täglich von einer Pflegekraft versorgt.
Weil wir den Verbandswechsel ambulant vornehmen,
bleiben der älteren Dame weitere Krankenhausaufenthalte erspart.
Ebenso geht es Frau L. Ihr Hausarzt fragte bei uns
an, ob wir sie nach ihrer Entlassung aus der Rehaklinik
pflegend unterstützen würden. Denn allein kann sich
die 87-Jährige nicht mehr versorgen. Daraufhin erstellten wir bei einem Besuch in der Klinik zusammen mit
Frau L. einen individuellen Besuchsplan. Nach diesem
wird sie jetzt ganz ihren Wünschen gemäß betreut.
28
Team Ambulante Pflege, südliches Oberallgäu
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Wenn alles anders wird
Sicherheit rund um die Uhr
Die Beratung rund ums Älterwerden
Der Hausnotruf
Die meisten Menschen fürchten sich vor dem Älterwerden. Dinge verändern sich, Fertigkeiten gehen verloren, die früher selbstverständlich waren. Wird man mit altersbedingten
Einschränkungen konfrontiert, verunsichert das. Betroffene und Angehörige gleichermaßen. Damit in dieser Situation niemand alleine bleiben muss, gibt es die Beratung rund
ums Älterwerden der Sozialstation.
Gabi Kolitsch-Radomski
Detlev Pache
Frau H. hat vor kurzem ihren 80. Geburtstag gefeiert. Ein großes Fest, bei dem die gesamte Familie
zusammenkam. Da fiel ihrer Tochter auf, dass sich
bei Frau H. einiges verändert hat. Dinge, die sonst
selbstverständlich waren, die blitzsaubere Küche, das
selbstzubereitete Festtagsmenü, sogar die gründliche
Körperpflege, haben nachgelassen. Die einst gesellige Frau mag nicht mehr unter Leute, ist nervös, wenn
sie die schützenden vier Wände verlassen soll. Öfters
vergisst sie, wo sie den Hausschlüssel hingelegt hat.
Es sind die unterschiedlichsten Anzeichen, die das
Älterwerden vor Augen führen.
Es zeichnet sich ab, dass Frau H. sehr bald ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen können wird.
Spätestens jetzt gibt es bei ihren beunruhigten Angehörigen einigen Klärungsbedarf. Wie groß ist die Einschränkung? Wie oft braucht sie Unterstützung? Was
ist, wenn die Mutter z.B. durch einen Sturz schwerst
pflegebedürftig wird? Wie ist die Hilfe zu finanzieren
und welche Stellen müssen dafür kontaktiert werden?
Klarheit schaffen – Sicherheit bekommen
Als Experten stehen wir den Angehörigen und der
Betroffenen als Ansprechpartner zur Verfügung, informieren sie allgemein über alle Dienstleistungen
der Sozialstation, helfen ganz konkret z.B. durch den
Dschungel der Pflegeversicherung und schlagen eine
mögliche Planung und Organisation der Pflege vor. Erstes Ziel im Rahmen der Betreuung bleibt dabei immer,
die Selbstbestimmung des betreuten Menschen zu
bewahren. In enger Absprache mit den Angehörigen
erstellen wir schließlich einen Pflegeplan für Frau H.,
der die Dinge berücksichtigt, die sie noch selbst leisten
kann. Falls es zu akutem Behandlungsbedarf kommen
sollte, sichern wir in Kooperation mit dem Hausarzt
die optimale Pflege und Versorgung der Patientin und
begleiten den Heilungsverlauf. So können Frau H. und
ihre Tochter den Herausforderungen des Älterwerdens
etwas gelassener entgegen blicken.
Es gibt Momente, da möchte man sich einfach nicht allein wissen. Besonders wenn man
spürt, dass die eigenen Kräfte nachlassen und Gesundheit eben nicht länger selbstverständlich ist. Der Hausnotruf der Sozialstation ermöglicht Erreichbarkeit rund um die Uhr.
Mit dem Notrufsender, den der Kunde direkt am Körper trägt, kann im Notfall über die
Rufzentrale ein Helfer benachrichtigt werden.
Sich in jeder Situation versorgt wissen
Donnerstagnacht. Frau P. löst den Notruf aus. Doch
sie ist nicht über das Notrufgerät ansprechbar. Deshalb wird sofort die Einsatzbereitschaft verständigt.
Der Notarzt diagnostiziert kurze Zeit später einen
Schlaganfall. Der schnelle Einsatz hat Frau P. jedoch
vor Schlimmerem bewahrt.
Ein Fall, der zum Glück beim Hausnotruf nicht allzu
oft vorkommt. Nicht jeder ausgelöste Alarm bedeutet
gleich einen Rettungseinsatz.
So benötigt beispielsweise Herr U. lediglich ab und
an Hilfe beim nächtlichen Toilettengang. In diesem
Fall verständigen wir bei Auslösen des Notrufs zuerst
dessen Sohn, wie es im Vorfeld vereinbart wurde. Ist
der Sohn jedoch nicht zu erreichen, wird automatisch
eine Pflegefachkraft angefordert. Die Schwester fährt
dann umgehend zu Herrn U., um ihn entsprechend
zu versorgen. Vor allem also stellt der Hausnotruf
sicher, dass in Situationen, in denen alte und kranke Menschen üblicherweise besonders anfällig und
deshalb verunsichert sind, sofortige Hilfe bekommen.
Bei Stürzen, akuten Beschwerden, nächtlichen Pflegemaßnahmen. Gerade dann, wenn keine andere Hilfe
erreichbar ist: das Wissen, dass im Fall der Fälle immer
jemand da ist, gibt ein beruhigendes Gefühl.
Anja Meisch
Herbert Schaidnagel
Josef Schmelcher
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Da schmeckt‘s fast wie daheim
Flexibel im Alter
Der Menüservice – Essen auf Rädern
Das Betreute Wohnen für Senioren
Wenn das Zubereiten einer warmen Mahlzeit am eigenen Herd nicht mehr möglich ist
oder die Freude am Kochen für nur eine Person verloren gegangen ist, hilft der Menüservice der Sozialstation weiter. Speziell für Senioren, Menschen mit Behinderung, kranke
oder alleinlebende Personen bieten wir unser Essen auf Rädern an. Gutes Essen ist der
Grundstein eines guten Lebens.
Herbert Schaidnagel
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Täglich ein warmes Mittagessen
Herr K. ist erst seit kurzem Witwer. Eine neue und
schwierige Situation. Die Ehefrau fehlt ihm. Auch in
scheinbar so banalen Dingen wie dem täglichen Mittagessen, das sie bis zu ihrem Tod für sie beide gekocht
hat. Die besten Kässpatzen waren die seiner Frau.
Weil er selbst das Kochen nie gelernt hat, lässt er
sich nun sein Mittagessen von unserem Menüservice
frisch liefern. Und er hat eine große Auswahl: Vollkost,
Diabetikerkost, Süßspeisen oder vegetarisches Essen.
Auf Wunsch auch eine Suppe als ersten Gang und
Obst zum Dessert. Lebensqualität hängt eben auch
ganz entscheidend von guter Verpflegung ab.
Kurzfristige Überbrückung
Frau M. (64) ist sportlich aktiv, kocht gerne und hätte
bis vor kurzem nie geglaubt, dass sie sich jemals ein
Essen auf Rädern kommen lassen würde. Doch es
kam anders. Frau M. stürzte beim Skifahren, zog sich
einen komplizierten Bruch zu und musste operiert werden. Nach 10 Tagen Krankenhausaufenthalt durfte sie
zwar wieder nach Hause, das Bein darf sie aber noch
nicht belasten. „Das geht schon alles“, dachte sie. Aber
die Schwierigkeiten zeigten sich sehr bald. Abgesehen
davon, dass das Bein stark schmerzt, wenn Sie es
nicht hoch lagert, kann Frau M. ja auch nicht einfach
zum Einkaufen gehen, um die notwendigen Lebensmittel zu besorgen. Da Frau M. es gewohnt ist, für sich
selber zu sorgen, möchte sie nicht ständig jemand
um Hilfe bitten. Jetzt ist sie froh, dass sie mit Hilfe
des Menüservices diesen Zeitraum überbrücken kann.
Alt werden ist nichts für Feiglinge. Die Widrigkeiten, die mit dem Altern kommen, sind
wenig vorhersehbar und dadurch beunruhigend. Doch man kann sich frühzeitig darüber klar
werden, was im Alter aller Voraussicht nach wichtig wird: eine seniorengerechte Wohnung,
die Sicherheit einer Versorgung im Pflegefall, eine gewachsene Hausgemeinschaft, die
Geborgenheit in den eigenen vier Wänden. Diese Vorteile vereint das Betreute Wohnen.
Eine Wohnform, die zunehmend Aufmerksamkeit erfährt. Mittlerweile nutzen mehr als 140
Bewohner die Wohnanlagen in Altstädten, Fischen, Blaichach, Hindelang, Oberstdorf und
Sonthofen die Leistungen der Sozialstation. Eine individuelle Lebensgestaltung ist somit
bis ins hohe Alter gewährleistet.
Sicherheit und Rückhalt
Das Ehepaar H. ist gesundheitlich noch voll fit, als es
sich zum Kauf einer Wohnung im Betreuten Wohnen
entschließt. Herr H. treibt viel Sport und nutzt jede
Gelegenheit, in den Bergen zu wandern. Frau H. geht
gerne frühmorgens schwimmen. Beide legen großen
Wert auf einen spontanen Tagesablauf. Das ist für sie
der Inbegriff selbstbestimmter Freiheit im Ruhestand:
aufstehen, wann sie wollen, nach Wetter- und Stimmungslage Pläne für den Tag machen, auf der eigenen
Terrasse Kaffee trinken oder in Gesellschaft sein.
Im Betreuten Wohnen gibt es einen persönlichen
Ansprechpartner für die Sorgen der Eheleute. Im
Notfall können sie mit dem Hausnotruf sofortige Hilfe
kommen lassen. Weil bei Herrn H. demnächst eine
Hüftoperation ansteht, lässt sich das Paar von uns
beraten, welche zusätzlichen Hilfen nach dem Krankenhausaufenthalt nötig sind. Wir organisieren den
Transport aus der Klinik und die anschließende Pflege.
In enger Kooperation mit den Fach- und Hausärzten
planen wir den weiteren Fortgang der Rehabilitation.
Und weil zum Gesundwerden und Gesundbleiben
auch der Wohlfühlaspekt gehört, vermitteln wir Freizeitangebote und laden zum geselligen Miteinander in
der Hausgemeinschaft ein. So betreut, lässt es sich
doch leichter alt werden.
Hilde Bauer
Angelika Hörmann
Karina Will
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Ein neues zu Hause
Das Seniorenwohnheim St. Hildegard
„Mama muss ins Heim!“ Wenn pflegebedürftige Menschen nicht mehr allein zuhause leben
können, steht oftmals ein großer und schwieriger Einschnitt an. Ein Schritt, bei dem viele
Ängste und manchmal auch Schuldgefühle mitschwingen. Doch längst sind stationäre
Einrichtungen zur Betreuung und Pflege keine unpersönlichen Verwahranstalten mehr.
Andrea Müller
Mit 22 Betten ist St. Hildegard ein kleines Haus, das
seinen Bewohnern ein familiäres Gefühl vermittelt. Wir
haben uns mit einem ganzheitlichen Pflegekonzept
das Ziel gesetzt, die Persönlichkeit, den biografischen
Hintergrund und die individuellen Bedürfnisse und
Fähigkeiten jedes einzelnen Bewohners zu bewahren und zu fördern. Selbstbestimmung ist bei uns ein
großes Thema. Auch Angehörige können sich in die
Stationsgemeinschaft einbringen.
Die Palette unserer Aktivitäten reicht vom täglichen
Gesprächskreis über die wöchentlichen Musikstammtische und Gymnastikstunden bis zu jahreszeitlichen
Festen und individuellen Geburtstagsfeiern.
Das Leben ist bunt
Wir stellen den Senioren mit größerem Betreuungsbedarf einen ausgebildeten Alltagsbegleiter zur Seite.
Denn das Leben ist vielfältig. Und vielfältig ist auch
der individuelle Zugang zu den Menschen auf unserer
Station.
Zehn Uhr vormittags. Unser Alltagsbegleiter begrüßt jeden Bewohner und nimmt sich Zeit für persönliche Gespräche. Frau K. ist zur Kurzzeitpflege bei uns.
Sie hat heute etwas Heimweh. Ihre Angehörigen gönnen sich seit langem wieder einmal eine zweiwöchige
Auszeit. Die Unterhaltung fällt auf das Thema Urlaub.
Schnell entspinnt sich ein Gespräch darüber, wie es
früher war, als man zum ersten Mal mit dem Käfer nach
Italien fuhr. Zauberworte wie Sonne, Strand, Bikini und
Pizza fallen den Senioren ein. Schnell wird ein Gefühl
positiver Urlaubserinnerungen mit Händen greifbar.
Irgendwer zaubert einen bunten Wasserball hervor
und ein fröhliches Wurfspiel lässt die Unbeschwertheit
von damals wiederauferstehen. Nach zwei Stunden
ist es Zeit für das Mittagessen.
Das Gespräch vom Vormittag mag da wieder vergessen sein, das Lächeln auf Frau K.’s Lippen aber
ist noch lange zu sehen.
Pflegeteam „St. Hildegard“, Sonthofen
Gemütlichkeit in den Zimmern
Spiritualität und Wärme in unserer Kapelle
Viel Licht und Entspannung im kleinen Aufenthaltsraum
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35
Caritas ist anders
Projektarbeit und Ehrenamt
c
a
r
charakter, charisma, cool, charmant, couragiert, christlich, chance
aufmerksam, achtsam, arbeit, alle, achtung
Uwe Hardt
ruhe, rast, raum, raus, reizend, respekt
i
idee, interesse, immer, ideale, interkulturell, initiativ
t
tun, taktgefühl, teilen, tief, tasten, tat, träumen
a
s
anfang, angemessen, anziehend, alltag, anerkennen, abenteuer, anders
sicherheit, signal, stolz, sinn, sozial, solidarität, seele
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Tina Hartmann
Uwe Hardt
Dr. Armin Ruf
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Ganz nah am Menschen
Aktiv leben – gemeinschaftlich handeln
Die Caritas in Stadt und Land
Die Freiwilligenagentur Oberallgäu
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen sich nicht nur als Berater und Helfer für
Menschen, die in unser Caritaszentrum kommen. Es ist vielmehr unser Ziel, dort zu sein,
wo Menschen leben. Die verschiedensten Akteure, wie z.B. Einzelpersonen und Teams,
Pfarreien und Kommunen, Bildungseinrichtungen und Verbände, Politik und Wirtschaft,
werden unsere Partner, um gemeinsam mit Solidarität für das Ziel aktiv zu werden, Lebensbedingungen gerecht und nachhaltig zu gestalten.
Das Anstoßen von Prozessen, die Begleitung und Durchführung der verschiedensten
Ideen, Initiativen und Projekte, war bisher nicht nur erfolgreich und effektiv, sondern hat
unsere Arbeit in der Caritas bereichert sowie unser Selbstverständnis verändert. Und es
hat einfach Spaß gemacht.
Kempten für Alle
Der Lehrplan der 11. Klasse im Gymnasium sieht
die Teilnahme an einem Projekt-Seminar vor. Für die
spätere Studien- und Berufswahl ist es wichtig, die
Anforderungen der Berufswelt kennen zu lernen. Ein
Jahr lang arbeiten 13 Schüler und Schülerinnen des
Hildegardisgymnasiums mit der Kontaktstelle der
Offenen Behinderten Arbeit und dem Behindertenbeirat Kempten am „Onlineführer – Kempten für Alle“.
Aber wer sind Alle? Und wie kann das Projekt die
Teilhabe jedes Einzelnen an der Gesellschaft unterstützen? Die Herausforderung ist groß. Viele Fähigkeiten sind gefragt: Planung und Organisation, Kreativität, Pressearbeit und Sponsoring. Netzwerkarbeit
und der Austausch mit Experten. Die Schülerinnen
und Schüler sind mit viel Einsatz aktiv dabei, um ihr
Projekt und die Idee der Inklusion voran zu bringen.
Umgang mit dem Fremden
In Immenstadt soll ein neues Asylbewerberheim errichtet werden. Mitarbeiter unseres Caritasverbands
setzten sich mit örtlichen Vertretern der Kommune, der
Kirchen und der Vereine an einen Tisch, um die brennenden Fragen rund um das neue Asylbewerberheim
in Immenstadt zu diskutieren und unnötige Unsicherheiten zu beheben. Eine fundierte Sozialraumanalyse
gehört dabei ebenso dazu, wie nachhaltige Konzepte
für den sozialen Frieden im entsprechenden Stadtteil.
Unsere Stärke ist dabei die Vielfältigkeit der Dienste,
die wir anbieten. Mit unserem Fachwissen unterstützen und vernetzen wir die unterschiedlichen Initiativen
und Projekte im Stadtviertel. Wir bringen uns ein. Nicht
nur theoretisch. Sondern ganz nah am Menschen.
Gemeinschaft tut gut. In einer Zeit, in der die Extreme von arm und reich, von begünstigt
und benachteiligt täglich deutlicher werden, ist es notwendig, sich für ein solidarisches
Miteinander einzusetzen. Um bürgerschaftliches Engagement in unserer Region zu fördern,
zu bündeln und zu begleiten, gibt es die Freiwilligenagentur Oberallgäu. Wir sprechen die
Menschen an, die sich bürgerschaftlich engagieren möchten, aber nicht wissen, an wen
sie sich wenden können oder noch unsicher sind, in welchem Bereich sie tätig werden
wollen. Wir sind aber auch für gemeinnützige Einrichtungen, Vereine und Initiativen Ansprechpartner.
Stärken bündeln – Kräfte freisetzen
Frau K. hat viele Jahre als Floristin gearbeitet. Jetzt
steht sie kurz vor der Rente. Weil sie immer sehr gerne
mit Menschen in Kontakt war, ist sie etwas besorgt,
dass ihr im Ruhestand die Decke auf den Kopf fallen
könnte. Schon seit einiger Zeit steht deshalb für sie
fest, dass sie sich ehrenamtlich engagieren wird. Gerne möchte sie weiterhin mit Blumen arbeiten. Möchte
ihr Knowhow weitergeben. Vielleicht hat ja jemand
Interesse am Binden von Blumenschmuck oder benötigt ganz einfach Hilfe im Garten?
Auch Herr V. (45) möchte sich engagieren. Als
selbständiger Kaufmann ist er Profi auf dem Gebiet
der Unternehmensführung. Er will sich dafür einsetzen,
dass junge Leute einen möglichst runden Einstieg ins
Berufsleben bekommen. Schließlich hat er einen21jährigen Sohn, der als gelernter Industriemechaniker
noch keine feste Anstellung hat.
In der Freiwilligenagentur finden Frau K. und Herr V.
eine Anlaufstelle, die sie auf dem Weg in das Ehrenamt begleitet. In einem Gespräch finden wir gemeinsam heraus, was ihnen liegt. Dann konkretisieren wir,
welche Art Engagement sie sich vorstellen können
und was ihnen besonders wichtig ist. Denn die Begeisterung für eine Sache ist der erste Schritt. Wir
sammeln Anfragen und vermitteln Angebote für alle
gemeinnützigen Einrichtungen, Kindergärten, Schulen,
Vereine und Initiativen.
Damit halten wir eine breite Palette an Möglichkeiten für regelmäßigen oder befristeten Einsatz bereit:
im sozialen Bereich, in Kultur und Bildung, im Sport
und im ökologischen Bereich.
Monika Graf
Manuela Gschwend
Den Andern sehen
Natürlich initiieren wir auch eigene Projekte. So engagieren sich beispielsweise Schüler in einem freiwilligen
sozialen Schuljahr für das Gemeinwohl. Und Senioren
verbringen im Patengroßelternprojekt Zeit mit Kindern,
die ohne eigene Großeltern aufwachsen. Immer eine
gewinnbringende Sache für alle Beteiligten.
Herr V. unterstützt nun als Pate im Schülerpatenprojekt Jugendliche bei der Berufs- und Lehrstellensuche und Frau K. besucht regelmäßig alte und kranke
Menschen, um mit ihnen ihre Freude am Umgang mit
Naturmaterialien zu teilen. Lebensfreude im wahrsten
Sinne begreifbar zu machen.
39
Mitmacher gesucht
Klick mich!
Der Bürgertreff Zahnrad
Die Youngcaritas
„Den Stunden mehr Leben, statt dem Leben mehr Stunden“. Jeder kennt diesen Spruch.
Damit es nicht beim Sprüche machen bleibt, wurde der Bürgertreff Zahnrad ins Leben gerufen. Menschen, die ihre Freizeit gerne reicher gestalten möchten oder gar eigene Ideen
und Talente einer Gemeinschaft zur Verfügung stellen wollen, treffen sich zwanglos zu
gemeinsamen Unternehmungen und regelmäßigen Veranstaltungen. Ideen gibt es viele.
Und auch Teilnehmer kann es nicht genug geben. Der Kerngedanke der Bürgerinitiative
liegt in ihrem offenen Charakter.
Im Fokus: Der ganze Mensch
Frau H. (74) ist immer schon offen für Neues gewesen.
Weil sie weiß, dass zu einem gesunden Körper auch
ein gesunder Geist gehört, ist für sie das monatliche
Treffen des Ganzheitlichen Gedächtnistrainings zur
wertvollen Abwechslung im Alltag geworden. Sie
ist sich sicher: jeder kann ein topfittes Gedächtnis
haben! Das beweist Frau H. mit wachsendem Stolz
ihren beiden Enkeln beim Memory spielen. Aber
ohne „Nahrung“ geht es nicht. Deshalb ist das Angebot ganzheitlich angelegt. Sowohl Körper als auch
Geist bekommen beim Gehirnjogging „ihr Fett weg“.
Und nun zum Warmwerden schon einmal eine kleine
Merkaufgabe: das Treffen findet jeweils am ersten
Donnerstag im Monat von 15 bis 16.15 Uhr statt!
Wandern, Karten spielen, Autogenes Training, sich
bei einem netten Frühstück über Literatur oder andere
Themen austauschen. Jeder hat eine Leidenschaft.
Und es gibt jede Menge Menschen, die diese Leidenschaft teilen. Vielleicht ja demnächst im Bürgertreff
Zahnrad.
Jugendliche haben keine Probleme? Und haben eh keinen Bock, sich zu engagieren?
Interessieren sich nicht für soziale Probleme? – Glauben wir alles nicht! Deshalb entstand
für Jugendliche und junge Erwachsene die Youngcaritas! Die Initiative für Jugendliche die
sich gerne engagieren wollen. So wie z.B. 150 Schülerinnen und Schüler im Freiwilligen
Sozialen Schuljahr. Youngcaritas ist für Jugendliche die über den Tellerrand schauen
wollen wie beispielsweise die Lehrlinge im Standort eines großen Industriebetriebs. Und
nicht zuletzt sind wir auch für alle da, die Fragen und Sorgen haben. Youngcaritas legt
los … und wird in Zukunft jede Menge zu berichten haben. Auch über (sozial-) politische
Themen, soziale Probleme, Krisen oder Katastrophen. Auf www.youngcaritas.de und
Facebook gibt’s noch mehr zu erfahren.
Was man so über uns sagt
Stimmen nach einem Jahr FSSJ
„Die Seite von Young Caritas ist cool gemacht, ohne „Ich hab mir nicht vorgestellt, dass es im Kindergarviel Blabla.“
ten so anstrengend ist… aber auch schön, mit den
„Wenn ich mal Probleme habe, würde ich da anrufen.“ Kleinen.“
„Die sehen doch ganz ok aus…denk schon, dass die „Mit dem Altenheim, das war am Anfang ein bisschen
einem weiter helfen können“
komisch. Die Leute da haben aber voll den Spaß. War
„Youngcaritas hat schon über 100 Freunde“
echt Lustig … hätte ich nicht gedacht.
Erfahrungen nach der „Lehrlings-Aktion“ für den
Caritasladen
„Schon krass zu sehen, dass auch in Kempten voll viel
Leute so wenig Geld haben.“
„Hartz IV?…Da würde ich mir schon schwer tun, über
die Runden zu kommen.“
„Ich find´s gut, dass wir was machen konnten und uns
viele Leute bei unserer Aktion unterstützt haben.“
Frühstückstreff Zahnrad
40
Lehrlingsaktion für den Caritasladen
41
Hand in Hand
Suche nach neuen Orten der Seelsorge
Pastoraler Raum ist ein neues Stichwort, in dem sich viele Überlegungen zur Frage der
zukünftigen Gestalt der Kirche bündeln. Dahinter steht die Erkenntnis, dass auch Seelsorge neue Wege gehen muss, um eine Begegnung mit Menschen möglich zu machen.
Um Kirche lebendig zu halten. Aber auch, um die bisher tragenden Strukturen, die vor
langer Zeit aufgebaut und nur wenig modifiziert wurden, zu entlasten. Hierfür ist jedoch
eine grundlegend neue Ausrichtung erforderlich.
Es stellt sich die Frage, wie ein Konzept von Seelsorge gefunden werden kann, das
nicht nur den Mangel verwaltet, sondern auch zukünftigen Anforderungen standhält. Wie
kann moderne christliche Gemeindebildung stattfinden, in der die Grunddienste der Kirche
lebendig zum Vorschein kommen? Das ist eine Frage, die die Kirche im Allgemeinen, aber
auch die Verbände und Pfarreien vor Ort beantworten müssen.
Der Caritasverband Kempten-Oberallgäu und die Pfarrei St. Lorenz in Kempten haben
hier einen eigenen, innovativen Weg beschritten. Hand in Hand entwickelten sie das
gemeinsame Projekt, die Einrichtungen der Caritas und der Cityseelsorge zusammenzuführen und pastoral aufeinander abzustimmen. Dank dieser guten Kooperation wird nun
die Caritas enger in die Gemeindearbeit eingebunden und die Pfarrei stärkt ihre karitative
Dimension. So ist mitten in der Stadt ein kirchliches Zentrum entstanden, das etwas vom
Wesen der Kirche zeichenhaft sichtbar macht. In diesem Sinn ist ein Ensemble verschiedener Gebäude und Funktionen an einem Ort zusammengefasst: die Basilika St. Lorenz,
das Pfarrheim, das Gebäude der Caritas und der Cityseelsorge, das Pfarrbüro und der
Caritasladen.
Im pastoralen Raum Kempten wird damit einen kirchlicher Schwerpunkt gesetzt, der
über die Grenzen der Pfarrei hinaus auf das städtische und ländliche Umfeld wirkt. Dankbar
können wir nun nach kurzer Zeit erste Früchte dieser Zusammenarbeit sehen.
Pfr. Dr. Michael Lechner
43
Jeder ist Familie!
Ein Ort der Einkehr
Das Familienzentrum
Das Café der City-Seelsorge St. Lorenz
Große und kleine Familien, alleinerziehende Väter und Mütter, Alleinstehende, ältere
Menschen: im Familienzentrum ist jeder herzlich willkommen, denn jeder ist Familie. „WIR
– Hand in Hand“ unser Motto. Gemeinsam mit der Pfarrei St. Lorenz und dem Caritasverband ist im April 2009 das Familienzentrum eröffnet worden. Seitdem wächst unser
Angebot stetig: „Sachen die gut tun“, „Eltern stark machen“, „Kinder in Aktion“ und „WIR
ü 60“, „Gesundheit, Ernährung, Bewegung“, „Spirituelle Angebote“ sowie „Begleitung
und Beratung“. Unsere Angebote stimmen wir mit anderen Einrichtungen und Trägern in
Kempten ab oder organisieren diese von vorn herein in Kooperation.
Das Familienzentrum ist Anlaufstelle und Knotenpunkt, ein Ort, um Unterstützung zu
erfahren, sich einzubringen und Anschluss zu finden.
Raus aus dem Alltag
Katja (31) und Ines (22) beispielsweise haben mit ihren
Kindern das Café im Familienzentrum entdeckt. „Wir
kommen gerne hierher. Die Kinder können im Café
und im Garten spielen und keiner stört sich daran!
Ein guter Platz, um mal aus den eigenen vier Wänden heraus zu kommen und andere Leute zu sehen“,
strahlt Ines. „Für mich war es schön, als ich erfuhr,
dass an ein paar Tagen Kinderbetreuung im Zentrum
angeboten wird. Wir haben eine kleine Wohnung und
die Kinder genießen es, wenn sie sich am Freitag bei
der „Bewegungsbaustelle“ mal so richtig austoben
können. In den zwei Stunden sind meine Kinder gut
betreut und ich habe Zeit für mich. Das ist schon eine
Entlastung“, fügt Katja hinzu.
Kontakte knüpfen
Gemeinsam mit ihrem Sohn besucht Ines einmal pro
Woche die Eltern-Kind-Gruppe. Aus den Kontakten
zu den anderen Müttern sind dabei richtige Freundschaften entstanden, die auch in den Alltag hineinwirken. Und weil ihr die Treffen so viel bedeuten, möchte
sie sich auch in Zukunft weiter in das
Team des Familienzentrums einbringen, selbst wenn ihr kleiner Sohn
schon in den Kindergarten geht.
Und Katja meint: „Ich finde das
Angebot „Eltern stark machen“ gut.
Es gibt Kurse, Vorträge und den
Austausch unter uns Eltern. Dabei
merkt man, dass viele Themen auch
Andere beschäftigen. Man ist nicht
allein.“
Am 1. April 2009 konnten wir zum ersten Mal im neugestalteten Seelsorge-Caritas-Zentrum
in Kempten unsere Türen für Gäste öffnen. Seitdem haben wir schon ein gutes Stück Weg
zurückgelegt und durften viele schöne gemeinsame Erfahrungen mit den verschiedensten
Menschen machen. Familien und Alleinstehende, Junge und nicht mehr ganz Junge,
Menschen in den unterschiedlichsten Phasen ihres Lebens genießen die Möglichkeit, im
Café dem Alltag für einen Moment zu entkommen. Wir sind für alle Anliegen offen. Bei
ganz konkreten Problemen, die nicht allein mit einer Tasse Kaffee und einem persönlichen
Gespräch zu lösen sind, vermitteln wir Kontakte zu Beratungsstellen und Behörden.
Sr. Reinholda
Für die Kleinen gibt es viele Spielmöglichkeiten, sowohl im Café als auch draußen im Garten. Und auch
unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter nehmen aus ihrer
Arbeit im Café wertvolle Erfahrungen mit nach Hause.
Alle haben eine Schulung absolviert mit den Themen
Kommunikation, Gesprächsführung sowie Umgang
mit Menschen in Problemsituationen. Sie kennen
die Verbandsstrukturen und sind zu unverzichtbaren
Säulen der City-Seelsorge geworden.
Dem Leben auf die Spur kommen
Das eigene Leben bedenken. Sich selbst bewusst
werden. Zur Ruhe kommen. Aus sechs Stelen aus
Grüntenstein, die ein einheimischer Künstler für uns
entworfen hat, und einer wunderschönen Gartengestaltung ist im Innenhof des Cafés ein Labyrinth für
Erwachsene gewachsen, das von Jahr zu Jahr schöner und eindrücklicher wird. Ein wahrer „Gehweg des
Lebens“ eben.
So ist ein kirchlicher Begegnungsraum entstanden, der Leib- und Seelsorge gleichermaßen im Blick
hat. Der mitten im Alltag Erwachsene und Kinder zur
Einkehr und zum Verweilen, zum Gespräch und Spiel,
zum einfach Da-sein einlädt. Der auch in einer Krise
auffängt und aktive Hilfestellung gibt. Und das alles
in einem bunten Rahmen, der eine mögliche Hemmschwelle erst gar nicht zulässt.
Frühstückstreff im City-Café
Gründungsteam Familienzentrum WIR - Hand in Hand
44
45
bewegungsmelder 2012
bewegungsmelder 2012
Verwaltung
Ihre Ansprechpartner auf einen Blick
Fachbereich
Ort
Telefon
Seite
A
Claudia Köberle
Valerie Empting
Rechnungswesen
Ulrike Hendschler
Rechnungswesen
Ramona Mayer
Personal
Simone Schafheutle
Empfang, Sonthofen
Azubi Verwaltung, Kempten
Allgemeine Sozialberatung
Manuela Masal
Kempten
Mandy Meier
Sonthofen
Nicole Settele
Sonthofen
Älterwerden
Gabi Kolitsch-Radomski Sonthofen
Detlev Pache
Sonthofen
Josef Schmelcher
Kempten
Sonthofen
0831 960880-16
08321 6601-16
08321 6601-11
08321 6601-22
08321 6601-24
0831 960880-11
08321 6601-21
Ambulant Betreutes Wohnen Kempten und Sonthofen
Manuela Masal
Kempten
0831 960880-16
Elfriede Zech
Karina Will
Abrechnung, Kempten
Gertrud Settele
Verwaltung, Sonthofen
Charlotte Glöggler
Verwaltung SoSt, Sonthofen
Ambulante Pflege
Detlev Pache
Josef Schmelcher
Sefi Koch
Abrechnung, Sonthofen
Sonthofen
Kempten
Sonthofen
08321 6601-24
0831 960880-11
08321 6601-21
6
6
6
30
30
30
30
19
28
28
28
Abrechnung
B
Bahnhofsmission
Ruth Kulmus
Bahnhof
Petra Rossmann
Hedwig Besler
Empfang, Kempten
Verwaltung, Sonthofen
Anja Kühbeck
IT-Administrator
46
Verwaltung SoSt, Sonthofen
Anja Meisch
Studentin, Sozialmanagement
Michael Deil
Herbert Schaidnagel
Abrechnung
Begleiteter Umgang mit Kindern
Eva Brunnemann
Kempten
Eva Boros
Kempten
Betreutes Wohnen für Senioren
Hilde Bauer
Hindelang
Angelika Hörmann
Sonthofen
Blaichach
Karina Will
Fischen
Altstätten
Verwaltung, Kempten
Marion Zatloukal
Kempten
Kempten
0831 960880-24
0831 23705
0831 960880-21
0831 960880-21
0160 4964646
08321 6601-20
08321 6601-20
08321 6601-29
08321 6601-29
17
17
11
11
33
33
33
33
33
Fachbereich
Ort
Telefon
Seite
Betreuungsverein
Claudia Bärtle
Marcus Egli
Christine Hoffmann
Tanja Schöner
Kempten
Kempten
Sonthofen
Sonthofen
0831 960880-25
0831 960880-15
08321 6601-15
08321 6601-59
18
18
18
18
Bürgertreff Zahnrad
Monika Graf
Sonthofen
08321 6076-213
40
Caritas in Stand und Land
Uwe Hardt
Sonthofen
Tina Hartmann
Kempten
Dr. Armin Ruf
Kempten
08321 6601-12
0831 960880-18
0831 960880-23
38
38
38
Caritasläden
Caritasladen
Hedwig Besler
Caritasladen
Ruth Kulmus
08323 989093
08321 6601-57
0831 5658430
0831 960880-24
14
14
14
14
Caritaspastoral Kempten und Sonthofen
Tina Hartmann
Kempten
0831 960880-18
Dr. Armin Ruf
Kempten
0831 960880-23
38
38
City-Café
Sr. Reinholda
Kempten
0831 540560-11
45
City-Seelsorge
Pfr. Dr. Bernhard Ehler
Sr. Emmanuela
Sr. Reinholda
Kempten
Kempten
Kempten
0831 540560-25
0831 540560-0
0831 540560-11
45
45
45
C
Immenstadt
Sonthofen
Kempten
Kempten
Christian Haug
Hausmeister, Sonthofen
47
Fachbereich
bewegungsmelder 2012
bewegungsmelder 2012
Ihre Ansprechpartner auf einen Blick
Ihre Ansprechpartner auf einen Blick
Ort
Telefon
Seite
D
Demenzberatung, Demenzbetreuung
Gabi Kolitsch-Radomski Kempten
0831 960880-14
Sonthofen
08321 6601-22
24
24
E
Ehrenamt
Tina Hartmann
Ulrike Hendschler
Empfang
Ramona Mayer
Petra Rossmann
Essen auf Rädern
Herbert Schaidnagel
Kempten
Sonthofen
Sonthofen
Kempten
Sonthofen
0831 960880-18
08321 6601-56
08321 6601-10
0831 960880-0
08321 6601-25
37
37
46
46
32
Fachbereich
Ort
Telefon
Frauensozialarbeit
Andrea Berthold
Sonthofen
08321 6601-26
10
08373 1859
08323 999-380
08321 6076-213
08321 6076-213
39
39
39
39
Freiwilligenagentur Oberallgäu
Außenstelle
Altusried
Außenstelle
Immenstadt
Monika Graf
Sonthofen
Manuela Gschwend
Sonthofen
Seite
G
Geschäftsführung
Uwe Hardt
Sonthofen
Gesetzliche Betreuungen
Claudia Bärtle
Kempten
Marcus Egli
Kempten
Christine Hoffmann
Sonthofen
Tanja Schöner
Sonthofen
08321 6601-12
0831 960880-25
0831 960880-15
08321 6601-15
08321 6601-59
3
18
18
18
18
F
Fachbereich Pflege
Detlev Pache
Josef Schmelcher
Familienpaten
Tina Hartmann
Nicole Settele
H
Sonthofen
Kempten
Sonthofen
Kempten
Sonthofen
Familienzentrum WIR
Anmeldung
Kempten
Tina Hartmann
Kempten
Birgit Schüßler
Kempten
48
08321 6601-24
0831 960880-11
08321 6601-21
28
28
28
0831 960880-18
08321 6601-11
21
21
0831 960880-22
0831 960880-18
0831 54056-26
44
44
44
Häusliche Pflege
Detlev Pache
Josef Schmelcher
Sonthofen
Kempten
Sonthofen
08321 6601-24
0831 960880-11
08321 6601-21
28
28
28
Hausmeister
Christian Haug
Sonthofen
08321 6601-19
46
Hausnotruf
Anja Meisch
Herbert Schaidnagel
Kempten
Sonthofen
0831 960880-13
08321 6601-25
31
31
Fachbereich
Ort
Hauswirtschaftliche Versorgung
Gabi Kolitsch-Radomski Kempten
Sonthofen
Telefon
Seite
22
22
Sonthofen
Kempten
Sonthofen
08321 6601-16
0831 960880-0
08321 6601-11
8
8
8
Sonthofen
08321 6601-57
16
K
Kleiderstube
Hedwig Besler
Ort
Telefon
Seite
Menüservice
Herbert Schaidnagel
Sonthofen
08321 6601-25
Migrationsberatung
Eva Boros
Eva Brunnemann
Valentina Kloos
Corrado Mangano
Claudia Schober
Gabi Settele
Caroline Wirth
Kempten
Kempten
Kempten
Kempten
Kempten
Kempten
Kempten
0831 960880-21
0831 960880-21
0831 10934
0831 10934
0831 10934
0831 10934
0831 10934
9
9
9
9
9
9
9
0831 960880-14
08321 6601-22
22
22
Offener Mittagstisch Immenstadt
Manuela Gschwend
Sonthofen
Otto Miller
Sonthofen
08321 6601-18
08321 6601-18
12
12
Offene Behindertenarbeit
Andrea Berthold
Sonthofen
Christine Dorn
Sonthofen
Stefan Raichle
Kempten
08321 6601-26
08321 6601-14
0831 960880-17
M
0831 960880-14
08321 6601-22
I
Insolvenzberatung
Mandy Meier
Heinrich Schindele
Nicole Settele
Fachbereich
Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung
Andrea Berthold
Sonthofen
08321 6601-26
Christine Dorn
Sonthofen
08321 6601-14
Stefan Raichle
Kempten
0831 960880-17
7
7
7
Kurberatung
Andrea Berthold
Sonthofen
08321 6601-26
10
Kurzzeitpflege
Andrea Müller
Station, Zentrale
Sonthofen
Sonthofen
08321 6601-27
08321 6601-23
34
34
Immenstadt
Sonthofen
Kempten
Kempten
08323 989093
08321 6601-57
0831 5658430
0831 960880-24
14
14
14
14
Mobiler Sozialer Hilfsdienst
Gabi Kolitsch-Radomski Kempten
Sonthofen
32
O
7
7
7
L
Läden
Caritasladen
Hedwig Besler
Caritasladen
Ruth Kulmus
49
Fachbereich
bewegungsmelder 2012
bewegungsmelder 2012
Ihre Ansprechpartner auf einen Blick
Ihre Ansprechpartner auf einen Blick
Ort
Telefon
Seite
Fachbereich
Ort
Telefon
Seite
Fachbereich
P
S
T
Pflege, -dienst, -beratung (§45 / §37)
Detlev Pache
Sonthofen
08321 6601-24
Josef Schmelcher
Kempten
0831 960880-11
Sonthofen
08321 6601-21
28
28
28
Schulbegleitung
Andrea Berthold
Stefan Raichle
Sonthofen
Kempten
08321 6601-26
0831 960880-17
20
20
Pflegeheim St. Hildegard
Andrea Müller
Sonthofen
Station, Zentrale
Sonthofen
34
34
Schuldnerberatung
Mandy Meier
Heinrich Schindele
Nicole Settele
Sonthofen
Kempten
Sonthofen
08321 6601-16
0831 960880-0
08321 6601-11
8
8
8
Tafelläden
Caritasladen
Hedwig Besler
Caritasladen
Ruth Kulmus
38
38
Seniorenwohnheim St. Hildegard
Andrea Müller
Sonthofen
Station, Zentrale
Sonthofen
08321 6601-27
08321 6601-23
Sozialberatung
Manuela Masal
Mandy Meier
Nicole Settele
0831 960880-16
08321 6601-16
08321 6601-11
08321 6601-27
08321 6601-23
Projektarbeit Kempten und Sonthofen
Tina Hartmann
Kempten
0831 960880-18
Dr. Armin Ruf
Kempten
0831 960880-23
R
Rechtliche Betreuung
Claudia Bärtle
Marcus Egli
Christine Hoffmann
Tanja Schöner
Kempten
Kempten
Sonthofen
Sonthofen
0831 960880-25
0831 960880-15
08321 6601-15
08321 6601-59
18
18
18
18
Sozialläden
Caritasladen
Hedwig Besler
Caritasladen
Ruth Kulmus
Kempten
Sonthofen
Sonthofen
Immenstadt
Sonthofen
Kempten
Kempten
Sozialstation Sonthofen
Detlev Pache
Sonthofen
Josef Schmelcher
Sonthofen
08323 989093
08321 6601-57
0831 5658430
0831 960880-24
6
6
6
14
14
14
14
Telefon
Seite
Immenstadt
Sonthofen
Kempten
Kempten
08323 989093
08321 6601-57
0831 5658430
0831 960880-24
14
14
14
14
Sonthofen
Kempten
Sonthofen
08321 6601-24
0831 960880-11
08321 6601-21
28
28
28
Sonthofen
Kempten
Sonthofen
08321 6601-24
0831 960880-11
08321 6601-21
28
28
28
U
Urlaubspflege
Detlev Pache
Josef Schmelcher
V
Verhinderungspflege
Detlev Pache
Josef Schmelcher
Fachbereich
Ort
Telefon
Seite
Verwaltung
Hedwig Besler
Valerie Empting
Charlotte Glöggler
Ulrike Hendschler
Claudia Köberle
Sefi Koch
Anja Kühbeck
Ramona Mayer
Anja Meisch
Petra Rossmann
Simone Schafheutle
Herbert Schaidnagel
Gertrud Settele
Karina Will
Marion Zatloukal
Elfriede Zech
Sonthofen
Sonthofen
Sonthofen
Sonthofen
Sonthofen
Sonthofen
Sonthofen
Sonthofen
Kempten
Kempten
Kempten
Sonthofen
Sonthofen
Sonthofen
Sonthofen
Kempten
08321 6601-57
08321 6601-58
08321 6601-22
08321 6601-56
08321 6601-55
08321 6601-54
08321 6601-58
08321 6601-10
0831 960880-13
0831 960880-0
0831 960880-0
08321 6601-25
08321 6601-28
08321 6601-29
08321 6601-54
0831 960880-14
46
46
46
46
46
46
46
46
46
46
46
46
46
46
46
46
08321 6601-18
08321 6601-18
12
12
Sonthofen
Kempten
08321 6601-12
0831 960880-18
41
41
Sonthofen
08321 6076-213
40
W
Wärmestube Sonthofen
Manuela Gschwend
Sonthofen
Otto Miller
Sonthofen
Y
08321 6601-24
08321 6601-21
Sozialstation St. Vinzenz, Kempten
Josef Schmelcher
Kempten
0831 960880-11
Stand und Land, Kempten und Sonthofen
Tina Hartmann
Kempten
0831 960880-18
Dr. Armin Ruf
Kempten
0831 960880-23
50
34
34
Ort
28
28
Youngcaritas
Uwe Hardt
Tina Hartmann
28
Z
38
38
Zahnrad
Monika Graf
51
Caritasverband
Kempten-Oberallgäu e.V.
Sozialstation
der Caritas und Diakonie
gemeinnützige GmbH
Redaktion
Tina Hartmann
Stefanie Paulus
Valerie Empting
Uwe Hardt
Martin-Luther-Str. 10 b
87527 Sonthofen
Texte
Mitarbeiter der Fachbereiche
Telefon 08321 6601 - 0
Fax 08321 6601 - 13
[email protected]
www.caritas-allgaeu.de
Fotos
Markus Zahnleitner
Fotolia
Gestaltung
www.hapemertens.de
Stand: 2012

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