Auch Schutzengel streiken

Transcrição

Auch Schutzengel streiken
LOKALES / LOKALSPORT
Zeitung Nr. 144
Dienstag, 9. Dezember 2008
III
Auch Schutzengel streiken
Trio Anandara feiert im Freiberger Bürgerhaus Premiere
Es war eine Reise
vom Barock bis in die Neuzeit, die die Zuhörer am Sonntagabend mit dem Trio Anandara unternommen haben. Bei ihrem
Adventskonzert im Bürgerhaus sind die
Musiker erstmals gemeinsam aufgetreten – und begeisterten das Publikum mit
mehr als nur Musik.
Freiberg/Mönchfeld.
Von Stefanie Köhler
Ob Premiere oder nicht, „ein bisschen Lampenfieber verspüren wir vor unseren Auftritten immer“, sagt die Querflötensolistin Antje
Langkafel. Zusammen mit der Mezzosopranistin Margarete E. Klotz und dem Pianisten
Boris Pivnyk hat die Künstlerin das Trio
Anandara Mitte des Jahres gegründet. Auf
nur eine Epoche legen sich die Musiker nicht
fest. „Wir spielen alles“, sagt Klotz, „Stücke
aus dem Barock wie Lieder aus der Neuzeit.“
Bei ihrem Adventskonzert konzentrierte
sich das Trio auf Werke aus der Romantik,
die Maria und die Engel besingen. „Die passen wunderbar in die Weihnachtszeit“, sagt
die Mezzosopranistin Klotz. Lediglich zwei
Stücke hatten nichts mit dem Advent zu tun.
„Töne“ und „Abendfeier“ von Louis Spohr,
der trotz seines französisch klingenden Vornamens ein deutscher Komponist war. Und
seinerzeit bekannter als Richard Schumann,
was viele nicht wüssten. Dass das Trio auf ein
Programmheftchen verzichtete, davon profitierten die Zuhörer. So kündigte Klotz vor
jedem Stück nicht nur dessen Titel an, sondern erzählte zugleich aus dem Leben der
einzelnen Komponisten. Und wider Erwarten
interpretierte das Trio nicht nur Werke von
Telemann, Spohr, Reger oder Rheinberger –
es rezitierte auch einen Text. Sie trage während ihrer Konzerte gern Texte vor, sagt
Klotz. Die Zuhörer sollen einerseits nachdenken, andererseits lachen und einmal kurz
ihre Sorgen vergessen können. Was dem Trio
mit „Der Streik der Schutzengel“ gelang, ein
Text, den die vor einigen Jahren verstorbene
Stuttgarter Komponistin Petra Kuhn geschrieben hat. So amüsierten sich die rund 45
Zuhörer über die Geschichte von den zwei
Schutzengeln, die beschließen zu streiken –
schließlich tun das die Menschen auch, wenn
sie mehr Geld oder Freiheit wollen. Sie kommen nicht mehr nach mit dem Beschützen,
klagen die Wesen. Weil die Menschen immer
rastloser würden und unmögliche Dinge täten, etwa sich mit einem Seil von der Brücke
stürzen. Im Gegensatz zu dem Trio Anandara,
dessen erster gemeinsamer Auftritt das Publikum begeisterte, scheitern die Streikpläne
der Schutzengel allerdings. Am Ende verlangte das Publikum gleich zwei Zugaben.
„Das Konzert war wunderbar“, sagte eine
Seniorin. Ihre Sitznachbarin nickte: „Jetzt bin
ich in weihnachtlicher Stimmung.“
Das Adventskonzert im Bürgerhaus war der erste gemeinsame Auftritt des Trios Anandara.
Der Trainer vermisst nur den Spaßfaktor
VOLLEYBALL-REGIONALLIGA
Foto: Stefanie Köhler
„Ich bin stolz auf die Jungs“
Allianz Volley II gewinnt gegen den Tabellenletzten locker mit 3:0
VOLLEYBALL-OBERLIGA
Botnanger Rumpfteam verliert knapp
Vaihingen/Botnang. Durch einen nie gefährdeten 3:0-Satzerfolg (25:17, 25:23,
25:16) gegen das Tabellenschlusslicht
Ettlinger SV haben die Regionalliga-Volleyballerinnen von Allianz Volley Stuttgart II am Nikolaustag ihre Spitzenposition in der Tabelle gefestigt.
Botnang/Ludwigsburg.
Von Susanne Degel
Stimmt – gemessen daran, wie der Spielertrainer vor der Partie in Ludwigsburg improvisieren musste. Vladimir Geier mit Grippe
im Bett, Thorsten Hauptvogel mit Bänderriss
nicht einsatzfähig, Gerrit Schulz wegen der
Sprunggelenksprobleme nicht dabei, Daniel
Ohr sowie Dirk Haarscheid geschäftlich unterwegs und Tilman Galler mit Schulterproblemen nur bedingt voll einsatzfähig – damit
blieben den Botnangern gerade noch sieben
Spieler. Vier Akteure, die beim ASV das
Volleyballspielen erlernt hatten, ergänzt um
den 21-jährigen Georg Effenberg sowie Spielertrainer Grötzinger, der erstmalig in seiner
Karriere als Zuspieler auflief. Mit dem erst
18-jährigen Roman Hoff stand auch ein A-Jugendlicher in der Startformation.
Ein enges, hart umkämpftes Spiel entwickelte sich. Botnang dominierte im Angriff,
hatte aber doch mit der ungewohnten Aufstellung zu kämpfen. Bei 24:24 war das Spiel
ausgeglichen, Roman Hoff kam zum Aufschlag. Wer nun einen Sicherheitsaufschlag
erwartet hatte, sah sich getäuscht. Erst ein
Sprungaufschlag, den die Botnanger zu einem Punkt nutzen konnten, dann die Steigerung mit einem lupenreinen Ass und somit
der Satzgewinn. Der zweite Satz ging zwar
an den MTV, der dritte wieder an die Botnanger. Torsten Hänsel war auf Mitte nicht zu
halten, und der sonst als Libero agierende
Stefan Blanke spielte mit dem Block und
punktete regelmäßig. Der vierte Satz war
wieder offen. Marc Zimmerer war über Rückraum eine Bank und punktete auch mit
Was soll er schon Großartiges nach diesem
Spiel sagen? Alexander Riedl, der Coach des
Stuttgarter Regionalligisten, steht da und
zuckt mit den Schultern. Der Ettlinger SV, er
war am Samstagnachmittag in der Vaihinger
Hegelhalle nun einmal der erwartet schwache Gegner, der den Gastgeberinnen in keiner Weise etwas abverlangen konnte. „Das
war nichts weiter als ein Pflichtsieg“, sagt
denn Daniel Riedl, der sich den Luxus leisten
konnte, allen seinen zwölf Spielerinnen annähernd die gleiche Einsatzzeit zu gewähren.
Bunt durchgewechselt habe er, verschiedene
Spielerinnen auf verschiedenen Positionen
ausprobiert. Aufschlussreiche Erkenntnisse
hat der Mann an der Seitenlinie dennoch
nicht bekommen. Zu schwach präsentierten
sich die Gäste.
Nachdem der Stuttgarter BundesligaNachwuchs den ersten Durchgang klar mit
25:17 dominiert hatte, wurde es im zweiten
Satz etwas enger. Was indes nichts mit der
plötzlich aufkommenden Stärke der noch
sieglosen Ettlingerinnen zu tun hatte. Im
Gegenteil: Die Stuttgarterinnen, die auf ihre
erst 16-jährige Libera Lena Gschwendtner
verzichten mussten, die am Wochenende mit
der baden-württembergischen Auswahl unterwegs war, nahmen das Geschehen auf
dem Platz eben einfach äußerst locker. „Man
musste aber nie Angst haben, dass wir den
Satz verlieren könnten“, sagt der Coach.
Schließlich sei es immer wieder der Gegner
2:3 beim MTV Ludwigsburg verloren, nur Platz sieben in
der Tabelle der Volleyball-Oberliga – und
dennoch ist Steffen Grötzinger, Spielertrainer des ASV Botnang, stolz auf seine
Truppe: „Eine sensationelle Leistung.“
Von Mike Meyer
Alexandra Berger (Mitte) und ihre Teamkolleginnen von Allianz Volley Stuttgart II wurden vom
Ettlinger SV vor keine allzu schwere Aufgabe gestellt und siegten souverän. Foto: Günter Bergmann
gewesen, der in den entscheidenden Situationen die Fehler gemacht habe. Das Einzige,
was den Stuttgarter Trainer nachdenklich
stimmte, war die Tatsache, dass seine Mannschaft so gar keinen Spaß am Spiel haben
wollte. Zumindest nicht im zweiten Satz.
„Wir haben nicht die Einstellung gefunden,
haben so locker ein bisschen mitgespielt.“
Gereicht hat’s am Ende freilich trotzdem.
Wesentlich mehr anstrengen als am Samstag müssen sich die Allianz-II-Spielerinnen
diese Woche im Training. Denn für das Spiel
am Samstag in Tübingen stehen dem Trainer
aller Voraussicht nach alle Akteurinnen zur
Sensation knapp verpasst
BASKETBALL-OBERLIGA
Kampfgeist des TV 89 reicht nicht aus
Zuffenhausen/Friedrichshafen (mim). Die
weite Reise an den Bodensee hat sich für die
Basketballer des TV 89 Zuffenhausen nicht
ausgezahlt. Trotz aufopferungsvollem Kampf
unterlagen die Nord-Stuttgarter beim Oberliga-Tabellenzweiten und Titelanwärter VfB
Friedrichshafen mit 94:104. „Die zwei USAmerikaner des VfB waren nicht zu stoppen“,
begründete Jörg Piening, stellvertretender Abteilungsleiter des TV 89. „Diese beiden zogen
im ersten Viertel immer wieder zum Korb
und erzielten die einfachen Punkte, die wir
eigentlich verhindern wollten.“
Das erste Viertel endete mit einer
30:18-Führung für Friedrichshafen. Doch die
Zuffenhäuser kamen immer besser ins Spiel
und verkürzten im zweiten Viertel den Rückstand in der 7. Minute auf 36:42 Punkte. Zu
diesem Zeitpunkt machte sich allerdings
schon die hohe Foulbelastung der Gäste
bemerkbar. Bereits in der fünften Minute
kassierte der TV 89 sein fünftes Mannschaftsfoul. Friedrichshafen durfte somit bei jedem
weiteren Foul der Gäste an die Freiwurflinie.
Innerhalb von zwei Minuten bauten die Gastgeber die Führung wieder auf 13 Punkte aus.
Der TV 89 wehrte sich zwar weiterhin nach
Kräften, doch das reichte nicht aus, um die
Begegnung noch zu drehen – aber, um ein
achtbares Ergebnis zu erringen. „Schade, ein
Sieg in Friedrichshafen wäre für die Moral
sehr förderlich gewesen“, sagte Piening.
„Aber zumindest konnten wir erhobenen
Hauptes die Heimreise nach Zuffenhausen
antreten.“
TV 89 Zuffenhausen: Matthias Ommer (9
Punkte), Murat Celebi (12), Ali Kozaci (12), Marko
Renz (13), Steffen Höhnke (14), Marcel Lang (19),
Todor Genev (11), Stefan Daskalopoulos (4)
Verfügung – zwei zu viel also. „Da müssen
alle viel Ehrgeiz an den Tag legen, um sich
für den Kader zu qualifizieren“, sagt Riedl,
der sich am Sonntagabend doch noch richtig
freuen konnte. Durch die Niederlage der
Freiburger gegen den VfB Ulm ist aus dem
Führungstrio endgültig ein Führungsduo
geworden.
Allianz Volley Stuttgart II: Alexandra Lai,
Clarissa Preuß, Susanne Flechtner, Kathrin Fischer, Victoria Blesch, Alexandra Berger, Sandra
Henne, Jacqueline Wichtler, Ina Strittmatter,
Sabrina Berg, Frederike Fischer, Britta Büthe
Den Worten folgen keine Taten
HANDBALL-LANDESLIGA
Hbi verliert bei der TGV Beilstein mit 20:30
Stuttgarter Norden/Beilstein (mim). Der
Umgangston beim Handball-Landesligisten
Hbi Weilimdorf/Feuerbach war schon vor der
Partie beim TGV Beilstein rauer geworden.
Bessere mentale Vorbereitung auf den Gegner und das Spiel hatte Hbi-Coach Tim Siegesmund gefordert. Er selbst wollte seine Spieler in Einzelgesprächen die nötige Selbstsicherheit geben. Doch den Trainerworten folgten keine Spielertaten. Die Hbi unterlag in
Beilstein mit 20:30 und bleibt damit weiter
Schlusslicht im Klassement.
„Nach klärenden Gesprächen, die unter
der Woche stattfanden, wollten wir eigentlich gleich beim Auswärtsspiel in Beilstein
ein Zeichen setzen“, sagt Nicolai Schmitt,
Keeper und Pressewart der Hbi. Doch wieder
einmal machte die unheilige Allianz aus zu
wenig Konstanz während der 60 Minuten
sowie zu wenig Konsequenz in Angriff und
Abwehr den Nord-Stuttgartern einen Strich
durch die Rechnung. Schnell lagen sie mit
4:11 zurück, schafften es dann aber, den
Vorsprung der Gastgeber zu verringern. Zur
Pause lag der TGV nur noch mit 14:11 in
Front. Nach dem Wechsel glich die Hbi zum
17:17 aus und hatte eigentlich alle Trümpfe
in der Hand. Doch stattdessen vertändelten
die Gäste reihenweise die Bälle im Angriff.
Nach dem 23:17 für den TGV gelang der Hbi
zwar noch eine kurze Phase des Widerstandes, doch ab dem 24:20-Zwischenstand gab
sich das Team vollkommen auf.
Hbi Weilimdorf/Feuerbach: Nicolai Schmitt,
Marc Schwertfeger – Sören Wolf (3), Gideon Kull,
Sören Naujoks (3/1), Max Wildenmann (2), Fabian Brosi (4), Steffen Heise (1), Jannik Weltner,
Thomas Weber (1), Sebastian Buchfink, Alexander Schroer, Robin Grob (6/1), Christoph Straub
Kampfgeist und Geduld führen zum Derbysieg
BASKETBALL-OBERLIGA
Die Basketballerinnen des MTV Stuttgart haben ihre Niederlagenserie mit einem 93:86-Derbysieg
gegen den BBC Stuttgart gestoppt.
Stuttgarter Norden.
Von Daniel Gläßer
Milana Brajkovic (rechts) steuerte elf Punkte
Foto: Günter Bergmann
zum Sieg des MTV bei.
MTV-Spielerin Pia Callies liegt außerhalb des
Spielfelds am Boden, muss minutenlang behandelt werden. Nur eine von vielen schmerzhaften Szenen aus diesem Spiel. Die Zuschauer in der MTV-Halle am Kräherwald
sahen von Beginn an ein sehr körperbetontes
Spiel mit vielen Nickligkeiten und Unterbrechungen.
„Ich will Angriff sehen!“, hatte BBC-Trainerin Danijela Erkic vor der Partie von ihren
Spielerinnen gefordert. Ihr Wunsch wurde
erfüllt, leider verpassten es die Gäste in
weiten Teilen des ersten Viertels, sich nach
MTV Stuttgart setzt sich gegen den Lokalrivalen BBC Stuttgart durch
ihren stürmisch vorgetragenen Angriffen wieder rechtzeitig zurückzuziehen. So kam der
MTV zu Beginn vor allem über Konter zum
Erfolg. Hätten die Damen von Trainer Bernd
Langner dazu noch unter dem Korb die
wichtigen und einfachen Punkte gemacht,
hätte die Lage für die Gäste nach dem ersten
Viertel weitaus schlimmer aussehen können.
So aber beschränkte sich der Vorsprung auf
lediglich neun Punkte, bei einem Spielstand
von 24:15. In der Pause schien Trainerin
Danijela Erkic die richtigen Worte gefunden
zu haben. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung kam ihr Team bis zur Halbzeit
wieder auf fünf Punkte heran. Die Gäste
schienen sich ihrer Chance auf einen Punktgewinn bewusst und verteidigten fortan noch
enger am Mann. Bernd Langners Team wurde
so häufig zu Ballverlusten gezwungen. Im
Schlussviertel ging es dann noch einmal
hektisch zur Sache. Die Mannschaft von Dani-
jela Erkic hatte sich bis auf einen Punkt
herangekämpft, musste nun aber ihrem aggressiven Spiel Tribut zollen. Nach fünf Mannschaftsfouls endete nahezu jede Offensivaktion des MTVs in einem Freiwurf. Die wieder
einmal stark aufspielende Anna-Maria Stock
sorgte mit genialen Pässen und schönen
Einzelleistungen dann dafür, dass die Gastgeber nach drei sieglosen Spielen in Folge
wieder jubeln konnten. Endstand: 93:86.
MTV Stuttgart: Lara Reckmann (5 Punkte),
Anna-Maria Stock (27), Laura Vargas (4), Mavie
Bellay (13), Pia Callies (22), Tina Mesarosch (11),
Ruth Hoffrichter (5), Isabelle Klawon, Lena Frank,
Marthe-Victoria Lorenz (6)
BBC Stuttgart: Renate Leonhäuser (5), Katrin
Wultschner (20), Karolin Kugler (9), Milana
Brajkovic (11), Ilenia Solinas (8), Golguneh Shabani (3), Valerie Colley (2), Kristina Pons-Waible,
Julia Wultschner (24), Kathrin Krisch
seinen Sprungaufschlägen. Im Block konnte
Tilman Galler wichtige Punkte holen. Trotzdem spielte die Mannschaft aus Ludwigsburg
immer variabler, tauschte auf mehreren Positionen, änderte den Spielrhythmus und
konnte letztendlich knapp den Satz einfahren. Der fünfte Satz musste die Entscheidung
bringen. Zwar führten die Botnanger zunächst, doch dann ließen langsam die Kräfte
nach. Die fehlenden Wechselmöglichkeiten,
eine Portion Unerfahrenheit sowie am Ende
auch das fehlende Quäntchen Glück gaben
letztendlich den Ausschlag zugunsten der
Heimmannschaft.
Steffen Grötzinger war in der Partie beim MTV
Ludwigsburg erstmals auf der Position des
Foto: Tom Bloch
Zuspielers zu sehen.
SGW hat es auch ohne
Schwergewicht leicht
Weilimdorf/Hardt. Auch ohne ihren Punktegaranten im Schwergewicht, Andreas Werft,
behaupteten sich die Ringer der SG Weilimdorf im Auswärtskampf beim AV Hardt. Der
Tabellenzweite der Landesliga setzte sich
ohne allzu große Probleme mit 27:11 durch.
Werft war aus beruflichen Gründen ausgefallen. „Er hätte es wegen seiner Arbeitszeit
nicht geschafft, rechtzeitig in Hardt zu sein“,
sagt Stephan Fauser, Sportlicher Leiter der
SGW. Damit stand der Plan fest: Daniel
Möbius rückt ins Schwergewicht auf, Markus
Laible tritt in der Gewichtsklasse bis 96 Kilogramm an. Besser gesagt: hätte antreten
sollen. Laible ist Polizist und bekam am
Samstag wegen einer Demonstration den
Einsatzbefehl von seiner Dienststelle – womit der Einsatzbefehl der SGW hinfällig war.
Also musste der Ersatz vom Ersatz ran. Peter
Renninger verkaufte sich zwar teuer, musste
aber auf die Schultern. Dafür schlug sich
Kevin Strecker mehr als gut. Obwohl auch er
eine Gewichtsklasse nach oben gerückt war,
zeigte er seinem acht Kilogramm schwereren
Kontrahenten die Grenzen auf.
Kampfstenogramm: bis 84 Kilogramm (Freistil): Michael Kling – Milan Revicky, Technische
Überlegenheitsniederlage (gesamt 0:4); bis 55
Kilogramm (griechisch-römisch): Peter Broghammer – Khagani Abbasov, Technische Überlegenheitsniederlage (0:8); bis 120 Kilogramm (Freistil): Thomas Müller – Daniel Möbius, 0:3-Punktniederlage (0:11); bis 60 Kilogramm (Fr.): Johannes Bösinger – Stefan Stiber, Technischer Überlegenheitssieg (4:11); bis 96 Kilogramm (gr.-r.):
Jochen Benner – Peter Renninger, Schultersieg
(8:11); bis 66 Kilogramm (gr.-r.): Johann Reswich – Lukasz Konkel, Technische Überlegenheitsniederlage (8:15); bis 66 Kilogramm (Fr.):
Achim Reuter – Abdullah Eren, Technische Überlegenheitsniederlage (8:19); bis 84 Kilogramm
(gr.-r.): Tobias Klausmann – Kevin Strecker,
Technische Überlegenheitsniederlage (8:23), bis
74 Kilogramm (gr.-r.): Manuel Dieterle – Michael
Berner, 3:0-Punktsieg (11:23), bis 74 Kilogramm
(Fr.): Markus Flaig – Stefan Vogt, Technische
Überlegenheitsniederlage (11:27).