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Gesellschaft für Ernährungsforschung e.V. Bundesverband für Sportlernahrung und Nahrungsergänzungsmittel Bild: René mit Moderatorin Madleine Wehle im RBB Strongman René Trage Gelernt, sich durchzuboxen! Holen Sie sich jetzt den kostenlosen wöchentlichen OnlineNewsletter – bei www.gfe-ev.de! STUDIOGESCHICHTEN Kraft- und Muskelaufbau Warum, wann, wie? Kurzbiografie Der Einstieg ins Training Es geht los... Ich wählte mir nun die sogenannten großen Drei – Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben – aus, dazu noch ein paar Nebenübungen für Arme, Schultern und Rücken. Einen Trainingsplan hatte ich nicht, wollte ich auch nicht, es war mir einfach zu stupide. Ich trainierte instinktiv und so, wie es meine Verfassung zuließ. Informationen und Empfehlungen der Gesellschaft für Ernährungsforschung e.V. – Bundesverband für Sportlernahrung und Nahrungsergänzungsmittel Herausgeber: Gesellschaft für Ernährungsforschung e.V. · Bültenkoppel 36a · 22399 Hamburg www.gfe-ev.de Verantwortlicher Redakteur: Dipl. oec. troph. Andreas Scholz Telefon 01 75/ 5 93 15 98 · Telefax ++ 49/ 40/ 61 16 95 66 E-Mail [email protected] Design: PAGE werbungmarketing.design Telefon ++ 49/ 5 11/ 2 20 24 10 · Telefax ++ 49/ 5 11/ 2 20 24 11 E-Mail [email protected] Titelbild: René Trage 2 Ausgeübter Beruf: Gewicht: Größe: Training seit: Wettkämpfe: 1967 Cottbus 2 erwachsene Töchter Maschinist für Großgeräte selbständiger Grafiker und Webdesigner 105 Kilogramm 174 Zentimeter 1993 seit 1999 Strongman, KdK, Gewichtheben Bestleistungen (alles unequipped: ohne Drückerhemd) Kniebeuge: Bankdrücken: Kreuzheben: Loglift: F OTO : R E N É T R AG E ANGEFANGEN HABE ICH eigentlich wie die meisten von uns mit einem Hometrainer. Das konnte man aber nicht als ernsthaftes Training bezeichnen. 1993 war es dann soweit. Seit zwei Jahren war ich auf Montage und nur am Wochenende zu Hause. Ich hatte einfach keine Lust mehr, jeden Abend den vergangenen Arbeitstag bei einem Bier oder auch mehr auszuwerten. Mein Kollege und späterer Trainingspartner und ich fassten den Entschluss, uns in einem Fitnessstudio anzumelden. Wir hatten keinen Plan, geschweige denn Ahnung von dem, was wir da taten. Wir haben jeden Tag zwölf Stunden hart gearbeitet, sind danach ins Fitnessstudio gefahren und haben bis 22.00 Uhr trainiert. Vernünftige Sportlerernährung war für uns ein Fremdwort. Wir trainierten meist von Dienstag bis Donnerstag, ziellos wie die Berserker. Jeder kann sich denken, dass wir irgendwann fix und fertig waren. Uns verschlug es bald arbeitsbedingt jeweils an andere Orte. Das Training wollte ich nicht aufgeben. Der Zufall wollte es, dass in Cottbus ein neues Studio eröffnete. Der einzige Haken, der sich später als sehr effektiv für mich herausstellte, war, dass ich nur am Wochenende trainieren konnte. Ich besorgte mir alles, was ich über Kraftsport bekommen konnte, Magazine, Bücher, Zeitschriften. Ich kam zu dem Schluss, dass es Unmengen an Trainingsplänen, Übungen und Ernährungsplänen gab. Dem gegenüber stand, dass ich wenig Zeit hatte – und das nur am Wochenende – und meine Aussichten auf eine vernünftige und konstante Ernährung durch meinen Job nicht sehr rosig aussahen. Geburtsjahr: Wohnort: Seit 1985 verheiratet, Erlernter Beruf: 270 180 290 135 Kilogramm Kilogramm Kilogramm Kilogramm STUDIOGESCHICHTEN Kraft- und Muskelaufbau Wenn ich freitags nach 500 bis 700 Kilometern Autofahrt nach Hause kam, ging ich noch ins Studio, um zu trainieren. Dass man da kein Hardcore-Beintraining mehr absolvieren kann, dürfte jedem klar sein. So wechselte ich ständig Trainingstage aus, d.h. Beine mal freitags, samstags oder sonntags. Mein Training war schon immer eine Art Chaosprinzip, das sich eigentlich bis heute so erhalten hat. Und kein Mensch versteht bis heute, wie ich überhaupt so trainieren kann. Die perfekte Unterwegs-Ernährung Auf Montage gab es keine regelmäßige ausgewogene Ernährung. Alles musste schnell, schnell passieren. Hier eine Imbissbude mit fettigem Allerlei, da die Bäckerei mit leckeren Süßwaren. So packte ich für die ganze Woche meine Vorratsbox – Milch, Dosenfisch (Makrele, Thun), fettarme Wurst, Pute, Wasser in rauen Mengen. Aber was und wie sollte ich zwischendurch essen? Einfach mal zwischendurch was essen gehen, war mal möglich, aber nicht ständig und jeden Tag. Also mussten schnelle Lösungen her. Die Lösung hieß ein Eimer Weight Gain und ein Eimer Protein. Ich hatte immer einen Shaker mit Pulver und eine Flasche Wasser in meinem Führerhaus (ich war Maschinist). Wenn Zeit war, nahm ich den Shaker, füllte Wasser hinein, trank... und fertig. Das war eine Sache von zwei Minuten. Noch dazu sauber, denn mit schmutzigen Händen irgendein Pausenbrot zu essen, ist auch nicht gerade appetitlich. An diesem Beispiel sieht man, was Nahrungsergänzung eigentlich bedeutet. Ich konnte mein Kalorienbedarf abdecken, und die Kollegen hatten was zum Lachen, wenn ich jeden Montag meine Proteineimer aus dem Auto holte. Die Wettkämpfe Die Jahre gingen ins Land, und ich wurde einfach immer schwerer und stärker. So richtig aber hatte ich kein Ziel, bis ich eines Tages auf die Strongmen traf. Die Jungs faszinierten mich einfach mit ihrer brachialen Kraft. So wollte ich auch sein. Das Problem war, die Jungs waren alle an die zwei Meter groß und mindestens 120 Kilo schwer. Ich sah eher nicht so aus: 1,74 Meter und 98 Kilo schwer. Aber egal, ich wollte es probieren. Mein erster Wettkampf war 1999 in Berlin. Leider hatte ich zuvor mit einer schweren Mandelvereiterung zu kämpfen und war noch ziemlich geschwächt. Gesundheitlich war alles OK, aber das Training hatte gelitten. Der Wettkampf verlief nicht so besonders für mich, aber es gab viel zu tun. Ich stellte mein komplettes Training auf Strongman um. Der damalige Plan Außerhalb der Saison Freitag: Kniebeugen, Bankdrücken, Trizepdrücken Samstag: Kreuzheben, Klimmziehen, schweres Latziehen, Langhantelcurls Sonntag: Reißen, Stoßen, Nackendrücken, Frontheben (alles im Stehen) Acht Wochen vor der Saison und während der ganzen Saison Freitag: Kniebeugen, Bankdrücken, Trizeps Samstag: Kreuzheben, Klimmziehen, Langhantel-Curls Sonntag: Strongmantraining (Baumstamm stemmen, Farmerswalk, Wheelflip usw.) An Wettkampf- Wochenenden kein Training. WM-Teilnahme Ich verbrachte nie mehr als eineinhalb Stunden im Studio. Mehr Zeit hatte ich nicht. Es gab ja noch etwas, was mir sehr wichtig war, meine Familie. Sonntags ging Der ultimative Ratgeber für BB-Beginner Eat big to get big Scholz (Autor) Mai 2007 Seit Mai 2007 erhältlich; Achtung, nicht im Buchhandel; zu bestellen unter www.gfeev.de; EUR 5,90 zzgl. Versandkosten Wie Du am besten trainierst und was Du essen solltest, um Dein Ziel zu erreichen, erfährst Du in dieser Anleitung der GfE. Die Ernährungswissenschaft ist für die meisten Menschen ein Buch mit sieben Siegeln. Hier liefern wir Dir alles in verständlicher Form! 2 STUDIOGESCHICHTEN es 20.00 Uhr ins Bett. In der Nacht um 1.00 Uhr bin ich dann wieder aufgestanden und zur Arbeit gefahren. Um 8.00 Uhr irgendwo in Deutschland angekommen, ging es sofort zwölf Stunden an die Arbeit. So verging Jahr um Jahr, Siege und Plätze folgten. 2004 befand ich mich dann auf der Weltmeisterschaft der 105-Kilo-Klasse in Imatra/Finnland. Das war der Höhepunkt meiner Strongman-Laufbahn. Ich hatte es geschafft, gehörte zu den Stärksten der Welt in meiner Klasse. Dass ich dort vollkommen an meine Grenzen stieß, war sowieso klar. Kein Hochleistungssportler auf Weltniveau bereitet sich neben einer Montagetätigkeit auf die WM vor. Trotz meines zwölften Platzes war es ein einmaliges Erlebnis, an das ich mich immer erinnern werde. F OTO S A U F D I E S E R S E I T E : R N E É T R AG E Heute Meine Ernährung halte ich ganz einfach, was bei uns zu Hause auch keine Schwierigkeit darstellt. Wir essen, wenn überhaupt, sehr selten Fertiggerichte. Fleisch vom Metzger des Vertrauens, Gemüse im Frühjahr bis Herbst nur vom Wochenmarkt, Brot vom Bäcker. Weight-Gainer benutzte ich nur in der Aufbauphase. Ansonsten ergänze ich fehlende Kalorien mit Proteinpulvern und Aminosäureprodukten. In der Wettkampfsaison nutze ich einen Zellbooster mit Creatin und hochmolekularer Maisstärke, insbesondere bei Wettkämpfen. Mein Gewicht hat sich mit den Jahren bei etwa 105 Kilo gramm eingepegelt. Mittlerweile bin ich selbständiger Grafikund Webdesigner. Bei dieser sitzenden Tätigkeit nehme ich natürlich viel weniger Kalorien zu mir. Weil ich nicht mehr unterwegs bin, habe ich auch mein Training umgestellt. Es hat sehr lange gedauert, bis ich mich daran gewöhnte. Früher hatte ich ja drei Trainingstage und anschließend vier Tage zum Regenerieren. Ich trainiere jetzt Montag, Mittwoch und Freitag auf folgende Weise: Kraft- und Muskelaufbau Montag: Kniebeuge (immer), Bankdrücken (alle zwei bis drei Wochen) Mittwoch: Stoßen in allen Variationen Freitag: Kreuzheben, Klimmzüge, Rudervariationen Sonntag: Joggen, immer vor dem Frühstück Arme trainiere ich sehr selten, vielleicht einmal im Monat. Waden und Bauch trainiere ich überhaupt nicht. Ich wurde mit dicken Waden geboren, und das Aussehen der Körpermitte ist Geschmackssache. Bankdrücken trainiere ich auch selten, ich brauche es einfach nicht. Der Schulter-Brust-Bereich wird durch all die Varianten des Stoßens – wie olympisches Stoßen, Reißen, Drücken über Kopf – durch Baumstammstemmen abgedeckt. Durch den Baumstamm gerät man in eine leicht nach hinten geneigte Position, ähnlich dem Schrägbankdrücken. Der Reiz reicht aus, um die Brustmuskulatur zu erhalten. Ich drücke trotzdem jedes Jahr beim Weihnachtsturnier unseres Gewichthebervereins 170 bis 180 Kilo RAW in der Bank. In der Wettkampfsaison kommen zum regulären Training noch einige Strongmandisziplinen dazu. Was hat mir der Sport gebracht? Ganz einfach: Man lernt, sich durchzuboxen! Ich habe mich auch aufgrund sehr vieler Kontakte durch den Sport selbständig machen können. Ich fühle mich mit 41 Jahren topfit. Aber es gibt auch einen großen Nachteil, nämlich die Frage: „Du, ich hab da was ganz Schweres, kannst du nicht mal helfen? Für dich ist doch alles ein Klacks, du ziehst ja schließlich auch LKWs...“ Und da möchte ich dann einfach nur dünn und schwach sein. Verletzungen und Prävention Am Ende sei noch gesagt, dass ich in all den Jahren nicht eine schwerwiegende Verletzung hatte oder habe. Abgesehen von ein paar kleinen Zerrungen, die jeder mal hat. Ich habe meinem Körper immer ausreichend Zeit zur Regenerierung gegeben. Man wird nicht stark, wenn man ständig verprügelt wird.