Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum
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Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum
Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Auftragsbeschreibung Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Auftraggeber Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns Menzinger Straße 71 80638 München Kontaktstelle HOE architects Herr Arnulf Mallach Dachauer Straße 233 80637 München Telefon +49-89-1675030 Fax +49-89-1675017 Tag der Bekanntmachung 24.07.2015 ausgegebene Unterlagen 01 Bekanntmachung, pdf 02 Auftragsbeschreibung, pdf 03 Bewerbungsformblätter, pdf 04 Wertungsmatrix und Wertungskriterien Bewerberauswahl (1. Stufe), pdf 05 Wertungsmatrix und Zuschlagskriterien Verhandlungsgespräche (2. Stufe), pdf 06 Planunterlagen Wettbewerbsergebnis 1. Preis (Staab Architekten, Berlin) Seite 2 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Inhaltsverzeichnis Auftraggeber..................................................................................................................... 2 Kontaktstelle..................................................................................................................... 2 Tag der Bekanntmachung .................................................................................................. 2 ausgegebene Unterlagen ................................................................................................... 2 A – Allgemeine Informationen ................................................................................................ 4 1. Kurzbeschreibung des Auftrags ................................................................................... 4 2. Auftragsgröße und Leistungsumfang........................................................................... 5 3. Termine ..................................................................................................................... 6 4. Verfahrensbeschreibung ............................................................................................ 7 5. Teilnahmebedingungen .............................................................................................. 7 6. Wertungskriterien ...................................................................................................... 7 7. Wertungsgremium ..................................................................................................... 8 8. einzureichende Unterlagen......................................................................................... 8 8.1. Bewerbungsunterlagen (1. Stufe): .................................................................. 9 8.2. Angebotsunterlagen (2. Stufe): ..................................................................... 10 9. Aufwandsentschädigung .......................................................................................... 11 B – Erläuterung der Planungsaufgabe ................................................................................... 12 1. Anlass und Ziel: Das Naturkundemuseum Bayern...................................................... 12 2. Rahmenbedingungen ............................................................................................... 12 2.1. Städtebauliche Situation .............................................................................. 12 2.2. Das Denkmalensemble „Schloss Nymphenburg“: .......................................... 13 2.3. Das Museumsumfeld ................................................................................... 14 2.4. Das Ergebnis des Architekturwettbewerbs.................................................... 14 3. Museumskonzept..................................................................................................... 15 4. Raumprogramm und Funktionsdiagramm ................................................................. 20 5. Barrierefreiheit ........................................................................................................ 20 C – Unverbindliches Raumprogramm .................................................................................... 21 Seite 3 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners A – Allgemeine Informationen 1. Kurzbeschreibung des Auftrags Das Museum Mensch und Natur zählt zu den großen naturkundlichen Museen Deutschlands. Innerhalb Bayerns nimmt es eine herausragende Stellung bei den Besucherzahlen ein, die jedoch in einem Missverhältnis zur geringen Museums- und Ausstellungsfläche stehen. Daher wurde beschlossen, das Museum im Nordflügel des Schlosses Nymphenburg in München zum Naturkundemuseum Bayern mit einer Nutzfläche von ca. 11.000 m² umzubauen und zu erweitern. Das Nutzungskonzept sieht insbesondere Ausstellungsflächen für Dauer- und Sonderausstellungen, Lager- und Magazinflächen, einen Vortragssaal und Flächen für Museumspädagogik, Werkstattflächen, Flächen für Verwaltung und Flächen für Zentrale Einrichtungen des Museums einschließlich Museumsshop und Cafeteria vor. Als Ergebnis eines Architektenwettbewerbs wurde das Büro Staab Architekten (Berlin) mit den Leistungen der Hochbauplanung beauftragt. Das Ziel ist es, ein international bedeutendes Naturkundemuseum für das 21. Jahrhundert zu schaffen, einen Ort zwanglosen Lernens und der Inspiration für Menschen aller Altersgruppen, aber insbesondere für Kinder und Schüler, und für sämtliche Bildungsgrade, der auch als Plattform für die Kommunikation und Diskussion über relevante gesellschaftspolitische Fragen dient, und in diesem Zusammenhang die Öffentlichkeit in spannender und moderner Weise mit Themen aus den Geo-, Bio- und Umweltwissenschaften in Berührung zu bringen. Das neue Museum hat zum Ziel, eine Generation von Staatsbürgern zu fördern, welche sich verantwortlich fühlt für die zukünftige Lenkung unserer natürlichen Umwelt, indem eine inspirierende Kontaktstelle zur Ansprache von Besuchern aller Altersgruppen bezüglich zentraler Themen der Naturwissenschaften, Nachhaltigkeit, Umwelt und Biodiversität geschaffen wird. Das zukünftige Museum wird ein Ort sein, an dem Neugier auf die Natur gefördert wird, an dem Schlüsselkonzepte in Bezug auf Ökosysteme durch immersive Erlebnisse erkundet werden und an dem Besucher angeregt werden, sich in höchst interaktiver Weise in den Bereichen Biodiversität, Klima und sonstigen wesentlichen Umwelt- und naturwissenschaftlichen Konzepten weiterzubilden. Das Museum wird ein Ort sein, an dem unsere Zukunft als Gattung in Bezug auf andere Gattungen der Erde erkundet und vorgestellt wird, an dem wissenschaftliche Projekte von Bürgern durchgeführt werden und an dem die Naturwissenschaften als eng verbunden mit sonstigen menschlichen Tätigkeitsbereichen dargestellt werden. Im Gegensatz zu einem verstaubten Museum wird das neue Museum ein Ort sein, an dem gegenwärtige Forschung und Innovation im Bereich der Naturwissenschaften in ansprechender Weise zum Leben erweckt werden; es wird ein Schlüsselforum für politische Diskussionen im Zusammenhang mit Naturwissenschaften und Umweltbelangen sein, und zwar nicht nur für Bayern, sondern für Deutschland und die ganze Welt. Konzeptionell und inhaltlich wird das Museum Themenbereiche aus den Geo-, Bio- und Umweltwissenschaften in hochvernetzter Weise erkunden und deren Bedeutung für sämtliche Bereiche menschlicher Kultur aufzeigen. Seite 4 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Eine auf dem Ökosystem basierende Perspektive wird Menschen und ihre Handlungen als Erforscher, Nutzer und Gestalter der Natur, aber auch als Teil der Natur, betrachten und benötigt daher eine neuartige Ausstellungsstruktur und –gestaltung, welche die erforderlichen Wechselwirkungen und Abhängigkeiten darstellen kann. Demgemäß wird die traditionelle Standardeinteilung der Abteilungen und Ausstellungsräume nach naturwissenschaftlichen Fachgebieten vermieden. Stattdessen wird eine Fokussierung auf Denken nach Ökosystemen gefördert, indem Besucher ermutigt werden, die Vernetzung lebender Systeme zu erleben. Das Museum kann die herausragenden naturwissenschaftlichen Sammlungen des Freistaates Bayern nutzen. Dies ist eine Schlüsselressource, die sowohl bei der Dauerausstellung als auch bei Sonderausstellungen genutzt werden soll. Das Museum wird ein dynamischer Standort für kulturelle Ereignisse, Diskussionen, Debatten und museumspädagogische Programme. 2. Auftragsgröße und Leistungsumfang Die verfügbare Ausstellungsfläche beläuft sich auf ca. 6.000 m². Für die Ausstellungsplanung und -errichtung ist ein Budget von ca. € 9.000.000 (brutto einschließlich Umsatzsteuer, kein Planungshonorar) vorgesehen. Von den Ausstellungsplanern wird erwartet, die kreative Gestaltung der Ausstellungsinhalte zu liefern. Diese sollte das Museumskonzept, die -vision und die Publikumsansprache, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutzbelange sowie das Zusammenspiel der Dauerausstellung und der Sonderausstellungen, der Veranstaltungen, der „Live“-Forschungserfahrungen und der museumspädagogischen Programme voll berücksichtigen. Dies erfolgt jeweils unter Aufsicht des Gründungsdirektors in Abstimmung mit den beauftragten Architekten und sonstigen Fachplanern, dem Bauamt München I und der Generaldirektion der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. Die Ausstellungsplanung sollte die Ausstellungsgestaltung, die Ausstellungsgrafiken, die Ausstellungsbeleuchtung sowie den Ausstellungsaufbau, interaktive Installationen und immersive Besuchererlebnisse, Medien und Ton umfassen. Zur Sicherstellung einer einheitlichen Lichtplanung wird angestrebt, dass ein Lichtplaner für das gesamte Museum (Lichtgestaltung des Gesamtmuseums und der Ausstellungsbereiche) beauftragt wird, dessen Leistungen sich Architekt und Ausstellungsgestalter gemeinsam bedienen. Dies beinhaltet die folgenden Arbeitsschritte und die folgenden Punkte: - Grundlagenermittlung - Vorplanung - Entwurfsplanung - Ausführungsplanung - Vorbereitung der Vergabe - Mitwirkung bei der Vergabe - Objektüberwachung - Objektbetreuung und Dokumentation Seite 5 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners - Zeitplanung und –kontrolle - Kostenplanung und –kontrolle Wir erwarten für die Ausstellungsplanung und –umsetzung folgendes: Erstellung eines auf dem Museumskonzept basierenden Ausstellungskonzepts Erstellung eines Storyboards für die Dauerausstellung Skizzen, Zeichnungen, Modelle und Simulationen Wand-Displays und Raumaufteilungspläne Materialauswahl, Muster, Gestaltungs- und Konstruktionszeichnungen Erstellung eines umfassenden Gesamtkonzepts für Schriftbild und Grafiken im Einklang mit der übergreifenden Marke und dem grafischen Erscheinungsbild des Museums; Erstellung einer Leitmarkierung und eines Farbkonzepts Erstellung eines Beleuchtungskonzepts für die Ausstellungsflächen, welches in das Beleuchtungskonzept für das gesamte Museum einbezogen ist; dies umfasst die DisplayBeleuchtung, die Beleuchtung von Ausstellungsvitrinen und die Beleuchtung für die tragenden Strukturen der thematischen Bereiche unter Berücksichtigung von Umweltschutzbelangen und sicherheitstechnischen Anforderungen; Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Leben sind in Betracht zu ziehen Die Entwicklung von interaktiven Installationen, Medien, Hörstationen und Videos bis zur Medienbearbeitung von Ausstellungsinhalten Die Entwicklung von angemessenen technischen Mitteln für Besucher, z.B. mobile Apps und/oder erweiterte Realität („Augmented Reality“) für ein multimediales Führungssystem Die Entwicklung und Integration von geeigneten Mitteln zur Erfassung von Feedback der Besucher Namens- und Markenentwicklung für das Museum (Branding) Möglicherweise werden nicht alle Leistungsbausteine realisiert oder durch den Auftraggeber vom Bieter abgefragt. 3. Termine Für das VOF-Verfahren wurden folgende Termine festgelegt: - Tag der Bekanntmachung Ende der Bewerbungsfrist (Submissionstermin) Mitteilung Auswahlergebnis Aufforderung zur Konzepterstellung und Angebotsabgabe Ende der Angebotsfrist / Abgabe Konzepte (Submissionstermin) Konzeptpräsentation / Verhandlungsgespräche 24.07.2015 28.08.2015, 12 Uhr vsl. KW 39 vsl. KW 40 vsl. KW 43 vsl. KW 47 Der Zeitraum der Leistungserbringung beginnt unmittelbar im Anschluss an die Beauftragung. Die Fertigstellung des Museums ist – unverbindlich und vorbehaltlich haushaltsrechtlicher Genehmigung – für den Zeitraum 2020/2021 vorgesehen. Seite 6 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners 4. Verfahrensbeschreibung Gemäß den Vorgaben der VOF wird ein zweistufiges Verfahren durchgeführt. In der 1. Stufe werden die eingegangenen Bewerbungen auf ihre Eignung gemäß den Kriterien Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit bewertet (siehe Anlage 04 - Wertungsmatrix und Wertungskriterien Bewerberauswahl (1. Stufe)). Etwa 4 bis 7 Bewerber werden so zur Angebotserstellung ausgewählt (2. Stufe). In der 2. Stufe werden die eingereichten Angebote gemäß den in Anlage 05 – Wertungsmatrix und Zuschlagskriterien Verhandlungsgespräche (2. Stufe) benannten Kriterien bewertet. Teil der Angebotsunterlagen ist auch ein Grobvorschlag zur Konzeption der Ausstellung. Dieses Konzept ist nach der Angebotsaufforderung zu erstellen, mit dem Angebot einzureichen und im Rahmen der Verhandlungsgespräche zu präsentieren. (siehe auch 8. einzureichende Unterlagen) 5. Teilnahmebedingungen Der Zulassungsbereich umfasst die Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) sowie Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA). Aus den eingegangenen Bewerbungen erfolgt die Auswahl von mindestens 4 und höchstens 7 Bietern über ein Auswahlverfahren. Zusätzlich zu den ausgewählten Bietern werden Nachrückende in angemessener Zahl ausgewählt. Bei Punktgleichheit entscheidet das Los. Das Losverfahren findet unter juristischer Aufsicht statt. Mehrfachbewerbungen natürlicher oder juristischer Personen oder von Mitgliedern einer Bewerbergemeinschaft (siehe III.2)) haben den Ausschluss aller Beteiligten zur Folge. Die ausgewählten Bewerber werden schriftlich zur Angebotsabgabe aufgefordert. Nicht ausgewählte Bewerber werden nach § 10 Abs. 5 VOF informiert. Die Voraussetzungen für die Teilnahme müssen am Tag der Absendung der Bekanntmachung erfüllt sein. Die Teilnahmehindernisse und Ausschlussgründe sind in § 4 VOF aufgeführt. 6. Wertungskriterien Wertungskriterien für die Bewerberauswahl in der 1. Stufe: Leistungsfähigkeit Fachkunde Zuverlässigkeit 20% 80% als Mindestbedingung Die differenzierte Aufschlüsselung der Kriterien ist aus der Wertungsmatrix ersichtlich. (siehe Anlage 04 - Wertungsmatrix und Wertungskriterien Bewerberauswahl (1. Stufe)) Seite 7 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Wertungskriterien für die Angebotswertung in der 2. Stufe (Zuschlagskriterien): Lösung der konkreten Aufgabe (Grobkonzeption für die Ausstellungsgestaltung) Fachkunde, Erfahrung und Leistungsfähigkeit Arbeitsweise, Zuverlässigkeit Honorarforderungen 57,5% 22,5% 10% 10% Die differenzierte Aufschlüsselung der Kriterien ist aus der Wertungsmatrix ersichtlich. (siehe Anlage 05 - Wertungsmatrix und Zuschlagskriterien Verhandlungsgespräche (2. Stufe)), 7. Wertungsgremium Folgende Personen beraten den Auftraggeber in fachlicher Sicht bei der Beurteilung der Bewerbungen und der Angebote: - N.N., Gründungsdirektor Naturkundemuseum Bayern - Prof. Dr. Benedikt Grothe, Chair of Neurobiology, Ludwig-Maximilians-Universität München als Vertreter: Prof. Dr. Wolfram Mauser, Lehrstuhl für Geographie und geographische Fernerkundung, Ludwig-Maximilians-Universität München - - 8. Dr. Michael Apel, Museumsleiter Museum Mensch und Natur, München als Vertreterin: Dr. Gilla Simon, stellvertretende Museumsleiterin Museum Mensch und Natur, München Dr. Auguste von Bayern, Prinzessin zur Lippe, Förderkreis namu Bayern, München als Vertreter: Ferdinand Prinz zur Lippe, Förderkreis namu Bayern, München Volker Staab, Architekt, Berlin als Vertreter: Per Pedersen, Architekt, Berlin einzureichende Unterlagen Die Verfahrenssprachen sind Deutsch und Englisch. Im Falle von Abweichungen oder unterschiedlichen Auslegungsmöglichkeiten zwischen der englischen und der deutschen Sprachversion, geht die deutsche Sprachversion vor. Die Bewerbungs- und Angebotsunterlagen sind in deutscher oder englischer Sprache einzureichen. Seite 8 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners 8.1. Bewerbungsunterlagen (1. Stufe): Zum Nachweis der Erfüllung der Auswahlkriterien sind folgende Unterlagen mit der Bewerbung (1. Stufe) einzureichen: 1. Bewerbungsformblatt, vollständig ausgefüllt und rechtsverbindlich unterschrieben (Mindestbedingung), siehe Anlage 03 – Bewerbungsformblätter. 2. Referenzprojekte: Darstellung von zwei realisierten Ausstellungsgestaltungen auf jeweils 2 Seiten DIN A4 mit erkennbarer konzeptioneller und gestalterischer Qualität mit Fotos, ggf. Grundrissen, Ansichten, Skizzen usw. sowie Nennung der Projektsumme (netto, Kostengruppe 370 / 600 – raumbildende Ausbauten, Ausstattung entsprechend DIN 276). Die realisierten Projekte müssen in Größe und Komplexität mit der Aufgabenstellung vergleichbar sein (Ausstellungsgestaltung mit ähnlich komplexen Themen, Projektsumme je mind. 5 Mio. Euro netto in Kostengruppe 370 / 600 – raumbildende Ausbauten, Ausstattung entsprechend DIN 276) (Mindestbedingung). 3. Referenzliste mit realisierten Projekten und nicht realisierten Projekten z. B. Wettbewerbserfolgen 4. Erklärung zum jährlichen Mindestumsatz mit mit den ausgeschriebenen Leistungen vergleichbaren Dienstleistungen (z. B. nach HOAI Teil 3, Objektplanung, Abschnitt 1), aufgeteilt nach Jahren, ohne Umsatzsteuer, in den Jahren 2012 bis 2014 (auf dem Bewerbungsformblatt) (Mindestbedingung) 5. Erklärung zur Zahl der technischen Beschäftigten inkl. Büroinhaber ohne Sekretariat und Aushilfskräfte im Mittel in den Jahren 2012 bis 2014 (auf dem Bewerbungsformblatt) (Mindestbedingung) 6. Erklärung über das Bestehen einer Berufshaftpflichtversicherung bzw. die Bereitschaft im Auftragsfall eine Berufshaftpflichtversicherung über mindestens 2,0 Mio. € für Personenschäden und 2,0 Mio. € für sonstige Schäden abzuschließen. Die Ersatzleistung des Versicherers muss mindestens das 2-fache der Deckungssummen pro Jahr betragen. (auf dem Bewerbungsformblatt) (Mindestbedingung) 7. Erklärung, dass kein Ausschlussgrund nach § 4 Abs. 6 und Abs. 9 VOF und § 16 Abs. 2 VOF vorliegt (auf dem Bewerbungsformblatt) (Mindestbedingung) 8. Erklärung, dass kein über die Planungsleistungen hinausgehendes wirtschaftliches Interesse an der Wettbewerbsaufgabe besteht. (auf dem Bewerbungsformblatt) (Mindestbedingung) Die vorstehenden Nachweise und Erklärungen sind in einem Bewerbungsbogen zusammengefasst (siehe Anlage 03 - Bewerbungsformblätter). Bewerbungsunterlagen, die über den geforderten Umfang hinausgehen, werden nicht berücksichtigt. Eine pauschale Bewerbung mit Broschüren, Prospekten, Werkberichten o. ä., die nicht den im Formblatt angegebenen geforderten Nachweisen entspricht, wird nicht anerkannt. Bewerbungen sind in Papierform, als lose Blätter nicht gebunden und nicht spiralgeheftet einzureichen. Elektronisch übermittelte Bewerbungen werden nicht berücksichtigt. Die Bewerbungsunterlagen werden nicht zurückgegeben. Seite 9 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Die Teilnahmeanträge sind in einem verschlossenen Umschlag auf dem Postweg oder direkt einzureichen bei (siehe Bekanntmachung, Anhang A III) HOE architects zu Händen von Herrn Arnulf Mallach „Ausstellungsplanung Naturkundemuseum Bayern“ Dachauer Str. 233 80637 München Deutschland Der verschlossene Umschlag mit den Bewerbungsunterlagen ist außen mit dem Bewerbungsaufkleber zu kennzeichnen. (siehe Anlage 03 – Bewerbungsformblätter). Zur Bewerbung ist zwingend das vorgegebene Bewerbungsformblatt (siehe Anlage 03) zu verwenden, das ausschließlich auf der Internetseite www.hoe-architects.com/auslobungen.html abgerufen werden kann. Der Auftraggeber behält sich vor, die Angaben / Nachweise der ausgewählten Bewerber zu überprüfen. Falsche Angaben führen zum Ausschluss der Bewerbung. In diesem Fall werden Nachrückende zur Teilnahme zugelassen. 8.2. Angebotsunterlagen (2. Stufe): Von den Bietern werden folgende Angebotsunterlagen gefordert: - Konzeptpräsentation Darstellung eines exemplarischen Grobkonzeptes entweder in Papierform (Präsentationsfläche max. 1 Bogen DIN A0) oder digital (Projektion, max. 20 Folien, zusätzlich als Handout auszugeben) mit Zeichnungen oder Symbolfotos, kurzen textlichen Erläuterungen, Angaben zur vorgeschlagenen Materialität und Haptik sowie zur Grundkonzeption der Exponatspräsentation. Grundsätzlich ist die Wahl der Darstellungsmittel jedoch freigestellt und kann vom Bieter konzeptbezogen gewählt werden. Insgesamt kommt es weniger auf konkrete Umsetzungsvorschläge an, als vielmehr auf Stimmung und Auratik, die die Ausstellungskonzeption erzeugen kann, um so die beabsichtigten Inhalte vermitteln zu können. Jeder Bieter darf nur ein Konzept einreichen. Varianten, auch die Abwandlung von Entwurfsteilen unter Beibehaltung der Gesamtlösung, sind nicht zulässig. Nicht verlangte Leistungen werden von der Beurteilung ausgeschlossen. Seite 10 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners - a) b) c) d) e) f) g) 9. Angebotsinformationen Folgende Unterlagen sind zusammen mit einem unterschriebenem Angebotsschreiben einzureichen: Angaben zur fachliche Qualifikation und Berufserfahrung des für die Bearbeitung vorgesehenen Projektleiters im Bereich der Planung, Ausschreibung und Vergabe von vergleichbaren Leistungen Angaben zum beabsichtigten Personaleinsatz am Projekt (Benennung der Mitarbeiter) sowie zur beabsichtigten Organisationsstruktur für das Projekt Angaben zur Verfügbarkeit vor Ort während der Planungsphase und des Ausstellungsaufbaus Angaben zur beabsichtigten Koordination der eigenen Leistungen mit den Leistungen von Nachbeauftragten, beabsichtigter Umfang von Nachbeauftragungen Angaben zur beabsichtigten Koordination der eigenen Leistungen mit den Leistungen des Architekten und anderen beteiligten Fachplanern oder Fachingenieuren Angaben zur beabsichtigten Einhaltung des Termin- und Kostenrahmens, zur Organisation der Planung und Ausführung Honorarvorschlag mit Angabe der Honorarnebenkosten Aufwandsentschädigung Jeder zur Angebotsabgabe aufgeforderte Bieter, der ein prüffähiges und vollständiges Angebot – bestehend aus Konzeptpräsentation und Angebotsinformationen – abgibt, erhält eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20.500 € netto. Die Mehrwertsteuer wird den steuerpflichtigen Bietern zusätzlich vergütet. Seite 11 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners B – Erläuterung der Planungsaufgabe 1. Anlass und Ziel: Das Naturkundemuseum Bayern Der Freistaat Bayern, vertreten durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst beabsichtigt die Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern, um damit einem kulturellen und wissenschaftlichen Anliegen von zentraler Bedeutung für ganz Bayern und darüber hinaus gerecht zu werden. Das Museum Mensch und Natur wurde 1990 als zentrales Ausstellungsforum der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) eröffnet und hat den Auftrag, ausgewählte Sammlungsstücke der Staatssammlungen sowie wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bio- und Geowissenschaften der Öffentlichkeit zu präsentieren. Mit seinen nach modernen museumspädagogischen Gesichtspunkten konzipierten Ausstellungen hat das Museum Mensch und Natur nicht nur bei Fachleuten im In- und Ausland viel Aufmerksamkeit erregt, sondern bisher mehr als 5 Millionen Besucher angelockt. Trotz geringer Ausstellungsfläche (s. u.) machen es mehr als 200.000 Besucher jährlich zu einem der meistbesuchten staatlichen Museen Bayerns sowie einem der besucherstärksten Naturkundemuseen Deutschlands. Statt in den 1980er Jahren ursprünglich geplanter 10.000 m² Ausstellungsfläche konnten seinerzeit nur etwa 2.500 m² realisiert werden und viele für einen modernen Museumsbetrieb notwendige infrastrukturelle Voraussetzungen sind bis heute nicht oder nur bedingt gegeben. Das große öffentliche Interesse und hohe Besucheraufkommen zeigen deutlich, dass das Museum Mensch und Natur sich in den letzten 25 Jahren zu einem der bedeutendsten Museen Bayerns entwickelt hat, für dessen weitere Entwicklung dringend eine räumlich größere Lösung gefunden werden muss. Diese Möglichkeit für eine Erweiterung ist aktuell gegeben: Durch die Verlegung des ehemaligen Institutes für Genetik und Mikrobiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) nach Martinsried wurden angrenzende Gebäude frei. Hier kann durch Abbruch und Neubau eine substanzielle Erweiterung des Museums realisiert und eine Zusammenführung von Museum und Allgemeinen Museumswerkstätten zu einer integrierten Einheit realisiert werden. 2. 2.1. Rahmenbedingungen Städtebauliche Situation Das Baugrundstück für den Neubau mit einer Fläche von ca. 6.000 m² liegt im 9. Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg, in der Maria-Ward-Straße 1a. Das Grundstück befindet sich im Eigentum des Freistaats Bayern. Derzeit befinden sich auf dem Baugrundstück ehemalige Laborund Seminargebäude der LMU aus dem Baujahr 1970. Diese sind baulicher Bestandteil des Nördlichen Schlossflügels von Schloss Nymphenburg. Im Gebäudekomplex befindet sich südlich angrenzend der Bestandsbau des Museums Mensch und Natur, der in den Neubau einbezogen wird. Seite 12 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Ebenfalls südlich in demselben Karree befinden sich der Hubertussaal und die staatliche „Grundschule an der Maria-Ward-Straße“. Die Maria-Ward-Straße selbst liegt im Norden (als Privatstraße) und im Osten des Baugrundstücks. 2.2. Das Denkmalensemble „Schloss Nymphenburg“: Das Areal liegt im Bereich des Denkmalensembles „Schloss Nymphenburg“. Der gesamte Schlosskomplex mit seinem ausgedehnten westlichen Park und die Gebäude des Schlossrondells sind als Einzelbaudenkmäler gemäß Art. 1 Abs. 2 DSchG in die Denkmalliste der Landeshauptstadt München eingetragen. Abbildung 1: historische Schlossansicht von Westen Auf der „grünen Wiese“ vor den Toren Münchens entstand ab 1664 ein Barockschloss, das später im Stil von Rokoko und Klassizismus verändert und von namhaften Architekten umfangreich umgebaut wurde. Das Schloss Nymphenburg war der Sommersitz der bayerischen Kurfürsten und Könige. Das Schloss bildet mit dem östlich vorgelagerten halbkreisförmigen Rondell und mit dem westlich anschließenden Schlosspark und den darin verteilten Gebäuden, Figuren und Brunnen eine der weitläufigsten und geschlossensten europäischen Schlossanlagen des 17.19. Jahrhunderts; zugeordnet sind ihm die zuführenden Alleen und Kanäle. Der Mittelbau des Hauptschlosses wurde ab 1664 anstelle einer Schwaige von Agostino Barelli begonnen, von Enrico Zuccali vollendet und später mehrfach umgestaltet. Ab 1702 erfolgte eine beiderseitige Erweiterung durch Giovanni Antonio Viscardi. Ab 1715 wurde nach einem Plan Joseph Effners ein sukzessiver Ausbau zu einer weitläufigen, symmetrischen, um einen Ehrenhof gestaffelten Anlage von 685 m Gesamtlänge vorgenommen, der das von Kavaliershäusern gesäumte Rondell vorgelagert ist. Die äußersten Flankenbauten des Schlosses im Norden und Süden umschließen je zwei Rechteckhöfe; der Südkomplex enthält u. a. den ehemaligen Marstall - jetzt Marstallmuseum -, die ehemaligen Wirtschaftsgebäude mit der Gaststätte zur Schwaige, sowie den Sitz der Bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. Der in den westwärts rückliegenden Teilen erst im 20. Jahrhundert vollendete Nordkomplex enthält in seinen älteren Teilen die ehemalige Orangerie, das Brunnenhaus – mit historischer Pumpenanlage - und das ehemalige Chorfrauenstift Notre Dame (jetzt Grundschule an der Maria-Ward-Straße), untergebracht ist im Nordkomplex zudem das Museum Mensch und Natur. Das Schlossrondell ist Seite 13 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners beidseitig von je fünf Pavillons umgeben, die durch eine Mauer verbunden sind; es öffnet sich mit dem Kanal und den beiden Auffahrtsalleen nach Osten. 1792 wurde der Nymphenburger Schlosspark außerhalb der damaligen Stadtmauern der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Park beginnt mit einer Anlage im strengen, symmetrischen französischen Stil, direkt unterhalb der prunkvollen Freitreppe. Der Rest des 229 Hektar großen Areals ist ein englischer Landschaftspark. Das stadtnahe Gartenschloss der bayerischen Kurfürsten des 18. Jahrhunderts, bildet, über die unmittelbar zur Schlossanlage gehörigen Teile mit dem Schlosspark und seinen Parkbauten hinaus, ein Ensemble, indem es Stadtlandschaft ordnet und bestimmt. Mittel hierzu ist eine geläufige Form barocker Stadtbaukunst, in der Straße und Gewässer gleichwertig eingesetzt sind: Das von Westen, von der Würm durch den Nymphenburger Kanal herangeführte Wasser wird nach Osten weitergeführt, wobei ein zweiter Kanal, der Biedersteiner Kanal, nach Norden abzweigt. Diesem entspricht gegen Südosten die Straßenverbindung zur Stadt, die allerdings in ihrer durchgehenden Form aufgegeben wurde. Mit diesem beliebten Grundmuster der Patte d`oie sollte eine Neustadt, die Karlstadt (nach Kurfürst Karl Albrecht) strukturiert werden. Der Ausbau begann am Alleekanal, wo er sich bis zur Gegenwart dank strenger Bauvorschriften an die Ausgangskonzeption hält. Das Grundrissmuster wird noch durch weitere Straßenstrahlen ergänzt. Auch die Anlage des Botanischen Gartens im Anschluss an die Orangerie schreibt das Ensemble sinnvoll fort. 2.3. Das Museumsumfeld Nur wenige Gehminuten vom Museum entfernt liegt mit dem Botanischen Garten München Nymphenburg eine weitere naturkundliche Bildungseinrichtung der SNSB. Die bereits bestehenden Verknüpfungen (u. a. Kombikarten) mit diesem sollen im Rahmen der Erweiterung noch verstärkt werden. So wird unter anderem darüber nachgedacht, ob beide Institutionen über einen kürzeren Fußweg direkt miteinander verbunden werden können. Ebenfalls in wenigen Minuten zu erreichen ist der ausgedehnte Nymphenburger Schlosspark, eine der größten Grünanlagen Münchens. Verbunden mit der Erweiterung des Museums ist es ein Ziel der SNSB, das neue Naturkundemuseum Bayern in Verknüpfung mit und als weiteren Baustein dieser verschiedenen Natur- und Kultureinrichtungen zu sehen und somit gemeinsam mit den verschiedenen Nachbarn ein „Natur- und Kulturareal Nymphenburg“ zu schaffen. 2.4. Das Ergebnis des Architekturwettbewerbs In den Jahren 2013 und 2014 wurde ein Architekturwettbewerb zur Bauwerksplanung des Naturkundemuseums Bayern durchgeführt. Im Anschluss wurde der 1. Preisträger des Wettbewerbs, das Büro Staab Architekten, Berlin, mit der Bauwerksplanung beauftragt. Seite 14 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Abbildung 2: Modellfoto Naturkundemuseum Bayern, Blick nach Südwesten (Planung Staab Architekten, 1. Preis Architekturwettbewerb) Das Wettbewerbsergebnis wird in Anlage 06 dargestellt sowie in den Abbildungen 2 bis 4 (Modellfoto, Lageplan und Grundriss Erdgeschoss). Dieses ist Grundlage der momentan stattfindenden Entwurfsplanung; in diesem Planungsschritt findet eine entwurfliche Weiterentwicklung statt, die auch zu einer veränderten Raumaufteilung führen kann. Daher sind die Plandarstellungen nur unverbindlich und informativ zu betrachten. 3. Museumskonzept Das zukünftige Naturkundemuseum Bayern entsteht aus dem Neubau und der Erweiterung des gegenwärtigen Museums Mensch und Natur im Schloss Nymphenburg, München. Das Ziel ist es, ein international bedeutendes Naturkundemuseum, einen Ort zwanglosen Lernens und der Inspiration für Menschen aller Altersgruppen, aber insbesondere für Kinder und Schüler, und für sämtliche Bildungsgrade zu schaffen, der auch als Plattform für die Kommunikation und Diskussion über relevante gesellschaftspolitische Fragen dient, und in diesem Zusammenhang die Öffentlichkeit in spannender und moderner Weise mit Themen aus den Geo-, Bio- und Umweltwissenschaften in Berührung zu bringen. Das neue Museum hat zum Ziel, eine Generation von Staatsbürgern zu fördern, welche sich verantwortlich fühlt für die zukünftige Lenkung unserer natürlichen Umwelt, indem eine inspirierende Kontaktstelle zur Ansprache von Besuchern aller Altersgruppen bezüglich zentraler Themen der Naturwissenschaften, Nachhaltigkeit, Umwelt und Biodiversität geschaffen wird. Seite 15 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Abbildung 3: Lageplan Naturkundemuseum Bayern (Planung Staab Architekten, 1. Preis Architekturwettbewerb) Das zukünftige Museum wird ein Ort sein, an dem Neugier auf die Natur gefördert wird, an dem Schlüsselkonzepte in Bezug auf Ökosysteme durch immersive Erlebnisse erkundet werden und an dem Besucher angeregt werden, sich in höchst interaktiver Weise in den Bereichen Biodiversität, Klima und sonstigen wesentlichen Umwelt- und naturwissenschaftlichen Konzepten weiterzubilden. Das Museum wird ein Ort sein, an dem unsere Zukunft als Gattung in Bezug auf andere Gattungen der Erde erkundet und vorgestellt wird, an dem wissenschaftliche Projekte von Bürgern durchgeführt werden und an dem die Naturwissenschaften als eng verbunden mit sonstigen kulturellen Bereichen dargestellt werden. Im Gegensatz zu einem verstaubten Museum wird das neue Museum ein Ort sein, an dem gegenwärtige Forschung und Innovation im Bereich der Naturwissenschaften in ansprechender Weise zum Leben erweckt werden; es wird ein Schlüsselforum für politische Diskussionen im Zusammenhang mit Naturwissenschaften und Umweltbelangen sein, und zwar nicht nur für Bayern, sondern für Deutschland und die ganze Welt. Konzeptionell und inhaltlich wird das Museum Themenbereiche aus den Geo-, Bio- und Umweltwissenschaften in hochvernetzter Weise erkunden und deren Bedeutung für sämtliche Bereiche menschlicher Kultur aufzeigen. Eine auf dem Ökosystem basierende Perspektive wird Menschen und ihre Handlungen als Erforscher, Nutzer und Gestalter der Natur, aber auch als Teil der Natur, betrachten und benötigt daher eine neuartige Ausstellungsstruktur und –gestaltung, welche die erforderlichen Wechselwirkungen und Seite 16 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Abhängigkeiten darstellen kann. Demgemäß wird die traditionelle Standardeinteilung der Abteilungen und Ausstellungsräume nach naturwissenschaftlichen Fachgebieten vermieden. Stattdessen wird eine Fokussierung auf Denken nach Ökosystemen gefördert, indem Besucher ermutigt werden, die Vernetzung lebender Systeme zu erleben; möglicherweise auch dadurch, dass es den Besuchern ermöglicht wird, die Perspektiven verschiedener Gattungen einzunehmen, indem ein neuartiger Ansatz verfolgt wird. Das Museum kann die herausragenden naturwissenschaftlichen Sammlungen des Freistaates Bayern nutzen. Dies ist eine Schlüsselressource, die sowohl bei der Dauerausstellung als auch bei Sonderausstellungen genutzt werden soll. Das Museum wird ein dynamischer Standort für kulturelle Ereignisse, Diskussionen, Debatten und museumspädagogische Programme. Es ist die Zukunft des Museums: • • • • • • • • • • • • ein vielfältiges Publikum dazu zu ermutigen und zu inspirieren, sich mit Naturwissenschaften, Nachhaltigkeit, Biodiversität und Umweltbelangen zu beschäftigen; ein vielfältiges Publikum, einschließlich von Ortsansässigen und Touristen, Kindern, Teenagern, Erwachsenen sowie Menschen mit den verschiedensten sozioökonomischen und ethnischen Hintergründen anzuziehen und anzusprechen; einen Ort für lebenslanges Lernen im Hinblick auf Naturwissenschaften, Nachhaltigkeit und Umweltkonzepte zu schaffen; das Umweltbewusstsein und die naturwissenschaftliche Bildung der örtlichen und regionalen Bevölkerung zu verbessern; eine informelle Weiterbildungsplattform für Fragen und Diskussionen zu Umwelt, Ernährung, Gesundheit und sonstige zukünftige Herausforderungen zu schaffen; Besucher auf gegenwärtige, wichtige naturwissenschaftliche Forschung aufmerksam zu machen; Kinder und junge Erwachsene mit Naturwissenschaften bekanntzumachen und so ihr Interesse an naturwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen und Berufsbildern zu fördern; den Standort Bayern als führenden Standort für Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft weiter zu fördern; nationales und weltweites Interesse und Ansehen als wichtiger Standort für Naturwissenschaften und Umwelt zu erregen; auf geeignete Weise relevante Artefakte der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns einzubinden; mit anderen umliegenden Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen (insbesondere dem Schloss Nymphenburg, dem Nymphenburger Schlosspark, dem Botanischen Garten München Nymphenburg) zusammenzuarbeiten, um ein einmaliges „Natur- und Kulturareal“ Nymphenburg zu schaffen; sich stark mit regionalen Museen und anderen relevanten kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen in ganz Bayern zu vernetzen, um so ein herausragendes pädagogisches Netzwerk zu den Naturwissenschaften zu entwickeln. Seite 17 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Aufgrund des Ausbaus wird das Museum weiter: • pro Jahr eine geschätzte Besucherzahl von 600.000 (statt wie bisher 200.000) erwarten, so dass eine durchschnittliche tägliche Besucheranzahl von 1.000 bis 2.000 mit Spitzenzahlen von ca. 8.000 Besuchern pro Tag erreicht werden; • die gegenwärtige Ausstellungsfläche von 2.500m² im derzeitigen Museum Mensch und Natur auf ca. 6.500 bis 7.000m² erweitern; • die Infrastruktur und Logistik des Museums entscheidend verbessern. Abbildung 4: Grundriss Erdgeschoss Naturkundemuseum Bayern (Planung Staab Architekten, 1. Preis Architekturwettbewerb) Seite 18 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners Life Cycle Im Hinblick auf die rasche Entwicklung in den Naturwissenschaften werden die Dauerausstellungen einen hohen Grad an inhaltlichem und technischem Aktualisierungsbedarf haben, so dass sowohl Aktualisierungsmöglichkeiten als auch die Möglichkeit einer Kompletterneuerung der Ausstellung nach einer gewissen Zeit bei der Konzeption berücksichtigt werden müssen. Großobjekte Für die Präsentation repräsentativer Großobjekte müssen die Raumhöhen und räumliche Wirkmöglichkeiten berücksichtigt werden. So sollte in einem Raum (s. 4.2.3.1. im Raumprogramm) auch der Originalabguss eines Dinosauriers der Gattung Diplodocus mit knapp 30 m Länge und 4-5 Meter Höhe integrierbar sein. Neben den oben skizzierten Hauptausstellungsbereichen sind weitere Ausstellungs- und ausstellungsbegleitende Bereiche einzuplanen. Nachfolgend einige aktuelle informative Hinweise zu diesen Flächen: Sonderausstellung Ein Sonderausstellungsbereich, teilbar und unabhängig vom restlichen Museum zu betreiben, soll Raum für wechselnde Ausstellungen zu unterschiedlichsten Themen bieten. Bayern Natur In einem eigenen Ausstellungsbereich könnte die vielfältige Natur Bayerns sowie deren Nutzung und Gefährdung dargestellt werden. Großen Raum würden dabei die heimische Biodiversität sowie deren Bedrohung einnehmen. Ein zentrales Objekt wäre der als JJ1 oder „Bruno“ bekannt gewordene Braunbär sein, an dessen Beispiel zum einen die Konflikte im Zusammenhang mit großen Wildtieren in einem dicht besiedelten Land, zum anderen aber die Möglichkeiten und Konzepte eines nachhaltigen Wildtiermanagements dargestellt werden sollen. Kindermuseum: Naturwunder(n) Dieser noch weitaus handlungsorientierter als das übrige Museum gestaltete Bereich sollte vor allem Kinder im Vor- und Grundschulalter ansprechen und diese mit spielerischen Aktivitäten an naturwissenschaftliche Fragen und Phänomene heranführen. Als Erlebnisbereich für die genannte Zielgruppe würde er auf altersgerechte Weise die Angebote der Hauptthemenbereiche ergänzen. Insgesamt könnte hier die Gestaltung sehr stark „Science-Center“-orientiert sein (Hands-on-Charakter) und vor allem zum sinnlichen Erfahren von Naturphänomen animieren. Kabinett In Anbetracht der Lage im Bereich des Nymphenburger Schlosses sowie im Hinblick auf eine steigende touristische Attraktivität wird ein eigener Bereich in Betracht gezogen, um den Bezug zum Schloss und der Geschichte des Ortes herstellen. Gedacht ist an ein Kabinett mit Seite 19 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners besonders wertvollen und bedeutsamen Stücken aus dem ehemaligen Besitz der Wittelsbacher. Zudem könnte hier auch an bedeutende bayerische Forscherpersönlichkeiten der Zeit vor 1918 erinnert und Exponate zu deren Forschungstätigkeit präsentiert werden. Veranstaltungs-/Eventbereich Für Vorträge und andere Veranstaltungen sind ein multifunktional nutzbarer Saal sowie entsprechende Funktionsräume geplant. Dieser Bereich wird unabhängig vom eigentlichen Museum als Tagungs- und Veranstaltungsbereich nutzbar sein. Dialog- und Präsentationsraum Im Bereich des Zugangs zur Sonderausstellung könnte in einem Raum ein einführender Film über das Museum und die Arbeit der SNSB gezeigt werden. Museumspädagogische Räume Für museumspädagogische Angebote ist ein museumspädagogischer Bereich mit Werkstattund Seminarräumen, Mikroskopierraum, Schülerlabor, Lehrküche, separatem Außenbereich und eigenem Brotzeitraum geplant. Besuchererwartung Ausgehend von den Erfahrungen des aktuellen Museums Mensch und Natur mit jährlich etwa 200.000 Besuchern sowie Vergleichszahlen anderer großer Naturkundemuseen kann für das erweiterte Museum mit einer größeren und modernisierten Ausstellung, verbesserter Infrastruktur sowie größeren attraktiven Sonderausstellungen von einer jährlichen Besucherzahl von bis zu 600.000 Personen ausgegangen werden. Die Infrastruktur des Museums muss daher auf eine durchschnittliche Besucherzahl von 1.500 bis 3.000 und auf Spitzen von etwa 8.000 Besuchern pro Tag eingerichtet sein. Bereits jetzt besuchen an Spitzentagen bis zu 4.000 Personen das Museum Mensch und Natur. 4. Raumprogramm und Funktionsdiagramm Das unverbindliche Raumprogramm ist tabellarisch in Teil C der Auslobung dargestellt. Dieses Raumprogramm ist noch nicht endgültig, sondern dient nur der Veranschaulichung. 5. Barrierefreiheit Alle Innen- und Außenbereiche sind barrierefrei gemäß DIN 18040-1 zu gestalten. Seite 20 von 21 Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Auswahl eines Ausstellungsplaners C – Unverbindliches Raumprogramm Flächenzusammenstellung NF in m² 1. Verwaltung 579 2. Werkstätten 3. Museumsbetrieb 4. 4.1. 4.1.1. 4.1.2. 4.1.3. 4.1.4. Ausstellungsbereich Zentrale Einrichtungen Foyer / Kasse WC / Garderobe Shop ink. Lagerraum Verpflegung Summe Zentrale Einrichtungen 4.2. 4.2.1. 4.2.2. 4.2.3 4.2.3.1. 4.2.3.2. 4.2.3.3. 4.2.3.4. 4.2.3.5. 4.2.3.6. 4.2.3.7. 4.2.3.8. 4.2.3.9. 4.2.3.10. Ausstellungsflächen Vortragssaal Sonderausstellung Dauerausstellung Raum für Großobjekte Teilbereich I Teilbereich II Teilbereich III Bayernnatur Kindermuseum Kabinett Lagerflächen Magazin Magazin Summe Ausstellungsflächen 600 1.100 1.500 700 500 500 100 500 250 250 7.300 5. Technikfläche 1.680 Gesamtsumme 12.773 1.148 818 200 344 150 554 1.248 300 1.000 Seite 21 von 21