VAHLE konkret 2010: Mit VAHLE

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VAHLE konkret 2010: Mit VAHLE
2010
vahle
konkret
mit VahlE-technik durch hogwarts
m a c h t st r o m m o b i l !
Schiebedach für Cowboy Fans
Konkurrenz für Venedigs Gondolieri
Eine neue Generation von Verpackungsrobotern
inhalt
www.vahle.de
VAHLE konkret
Liebe Leserinnen und Leser,
im vergangenen Geschäftsjahr erging es der VAHLE-Gruppe wie vielen anderen exportorientierten Mittelständlern
auch: Während wir in den Vorjahren permanent gewachsen waren – 2008 war unser Umsatz auf über 100 Millionen Euro gestiegen – mussten wir ein Jahr später Einbußen verzeichnen. Vor allem im internationalen Geschäft
hinterließ die Krise Spuren, im Inland, das von längerfristigen Projekten geprägt war, war sie erst Anfang 2010
deutlich spürbar.
Doch wir haben uns nicht beirren lassen: Kein Personalabbau, wo er nicht unbedingt nötig ist. Keiner unserer 460
Mitarbeiter sollte seinen Arbeitsplatz verlieren. Und wir haben das geschafft, indem wir unsere Instrumente zur Flexibilisierung genutzt haben: Arbeitszeit- und Urlaubskonten
wurden abgebaut, Leiharbeitsverträge und befristete Verträge liefen aus, einige Mitarbeiter wurden zu einer externen Vollzeitqualifizierung geschickt, in geringem Umfang
wurde kurz gearbeitet.
Inzwischen können wir wieder aufatmen: Aktuell verzeichnen wir einen stark steigenden Auftragseingang, deutlich
ist eine Verbesserung der Lage zum Vorjahr erkennbar.
Wesentlichen Anteil daran haben auch unsere innovativen
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Schiebedach für Cowboy-Fans
Entwicklungen. Gleich in mehreren Industriebereichen
spielt VAHLE eine Vorreiterrolle: Die Entwicklung einer
oberleitungsfreien berührungslosen Energieversorgung
von Straßenbahnen ist jetzt zur Marktreife entwickelt und
erste Aufträge sind vergeben. Auch in der Hafen- und Containertechnik hat VAHLE mit einem vollautomatischen Einfahrsystem für RTGs Meilensteine gesetzt – nachzulesen
im Bericht auf Seite 10. Wir wissen, dass diese sehr innovative Entwicklung auf hohes Kundeninteresse stößt und
die Möglichkeit, bestehende Kransysteme entsprechend
nachzurüsten, trägt zum Optimismus bei.
Auch im Bereich Elektromobilität spielt VAHLE eine führende Rolle: Ein Zukunftsprojekt verfolgen wir mit unserem
System zur berührungslosen Energie- und Datenübertragung CPS®, mit dem wir ein optimales System entwickelt haben, die Batterien von Elektroautos unterwegs
bequem und sicher zu laden. VAHLE ist hierzu in bundespolitischen Gremien und Fachkreisen aktiv, darunter als
Projektpartner des Bundesumweltministeriums. Mit unseren marktreifen Entwicklungen haben wir uns für die
Teilnahme an zwei, von der Bunderegierung geförderten,
Projekten qualifiziert, die die Möglichkeiten des kabellosen Ladens erforschen. Hierzu finden Sie einen Bericht auf
Seite 11.
Sie sehen: Wir haben die Krise gut gemeistert und unsere
Chancen in der Zwischenzeit genutzt. Wir sind auf einem
guten Weg und entwickeln zukunftsfähige Produkte! Nun
wünschen wir Ihnen gute Unterhaltung beim Lesen der
„VAHLE konkret“,
herzlichst Ihre
Michael Pavlidis
Dirk Korn
VAHLE-Technik sorgt in Football-Stadion der Superlative für Beschattung
Das Größte, Schönste, Beste. Dafür waren die Dallas Cowboys schon immer zu haben. Jetzt haben sie ein Stadion
der Superlative: Die neue Spielstätte der erfolgreichen US-Footballmannschaft in Arlington/Texas bietet mehr als
100.000 Zuschauern Platz und hat rund 1,2 Milliarden Dollar gekostet. Die Dallas Cowboys, die fünfmal (1971, 1977,
1992, 1993, 1995) die Super-Bowl gewannen, sind bereits 2009 in den neuen Mega-Sporttempel umgezogen. Damit
die Zuschauer bei Sonne im Schatten sitzen und bei Regen nicht nass werden, setzt VAHLE-Technik in Minutenschnelle das Schiebedach in Bewegung.
Was für ein Stadion, was für ein Dach! Das Stadion
selbst umfasst eine Fläche von fast 30 Hektar, das gesamte Grundstück ist noch einmal doppelt so groß. Über
eine Länge von 274 Metern spannen sich die Wände
der Sportarena von einem Ende zum anderen, eine gigantische Fassade aus reflektierendem Glas macht das
Mega-Stadion zu einem architektonischen Highlight unter den amerikanischen Sportarenen. Im neuen Prunkstadion hängen die größten hochauflösenden TV-Bildschirme der Welt, die 1078 Quadratmeter umfassenden
Geräte sind 30 Meter über dem Spielfeld angebracht
und übertragen die Bilder des Spiels selbst in die hintersten Ränge. Das neue Stadion in Arlington/Texas ist
Ende 2009 in Betrieb gegangen und gilt seitdem als das
größte klimatisierte Gebäude der Welt. Damit die Klimaanlage auch ihren Dienst tun kann, sorgt bewährte Technik von VAHLE in luftiger Höhe von mehr als 89 Metern
über dem Spielfeld dafür,
dass das riesige Dach sich
im Bedarfsfall binnen zwölf
Minuten schließen kann.
Die Schiebedachkonstruktion – mit einer Größe
von 125 mal 78 Metern die
größte der Welt – läuft auf
riesigen Rädern und bewegt
zwei Dachsegmente. Jedes
Dachpaneel ist aus massivem Stahl gefertigt und wiegt
756 Tonnen, auf seinem Weg zum Öffnen und Schließen
der riesigen Luke legt es 65 Meter zurück.
Bewährte und sichere Technik
Erfolgt nun auf Knopfdruck das Signal zum Öffnen bzw.
Schließen des Dachs, setzen sich Elektromotoren in Bewegung. Das Signal für den Datenaustausch zwischen
den einzelnen Dachteilen bekommen die Motoren über
eine vierfach verlegte SMG-Anlage von VAHLE, die eine
hohe Datenübertragung gewährleistet und störungssicher gegen Einflüsse von außen arbeitet. Ihre hohe
Leistungsfähigkeit konnten die Anlagen bereits bei verschiedenen erfolgreichen Vorgängerprojekten wie der
LTU-Arena in Düsseldorf und dem Baseball-Stadion der
Houston Astros unter Beweis stellen. VAHLE ist übrigens
der einzige Hersteller von SMG weltweit. Die Energieübertragung erfolgt mithilfe von 408 Meter Stromschienen des Typs U 25, die zu beiden Seiten längs der Dachöffnung über eine Länge von 102 Metern montiert sind.
Beide Systeme zusammen liefern die notwendigen Daten und die Energie, damit die einzelnen Komponenten
exakt zusammen arbeiten können, wenn das Wetter im
sonnigen Texas einmal ausnahmsweise verregnet sein
sollte – oder so heiß, dass man es ohne Klimaanlage
einfach nicht aushalten kann.
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Konkurrenz für Venedigs Gondolieri
VAHLE-Stromschienen elektrifizieren neuen Cable Liner der Lagunenstadt
Venedig hat ein Verkehrsmittel mehr: Der neue Cable Liner verbindet seit April 2010 die Hafen- und Parkhaus-Insel
Tronchetto mit der Altstadt. Das moderne Schienenfahrzeug der Doppelmayr Italia GmbH kann 3000 Fahrgäste pro
Stunde über zwei Brücken mit einer Geschwindigkeit von 28 Stundenkilometern zum Piazzale Roma bringen. Für
die Elektrifizierung des Fahrzeuginneren sorgt VAHLE.
830 Meter lang ist die Strecke, die der Cable Liner zwischen der künstlichen Insel Tronchetto – die künftig mit
ihren neuen Dienstleistungs- und Büroansiedlungen der
wichtigste Verkehrsknotenpunkt Venedigs werden soll
– und der Piazzale Roma in der Altstadt zurücklegt. Der
neue Shuttle ist eine schienengebundene seilgezogene
Anlage zur Personenbeförderung. Dieser Automated People Mover (APM) funktioniert ähnlich wie eine Pendeloder Standseilbahn, d. h. die beiden Fahrzeuge pendeln
entgegengesetzt zwischen den beiden Endstationen hin
und zurück. Der Cable Liner Shuttle ist aber im Gegensatz
zu einer Standseilbahn für den Betrieb auf einer ebenen
und relativ kurzen Strecke konzipiert. Bisher realisierte
Anlagen befinden sich mehrheitlich auf großen Flughäfen zur Verbindung zweier Terminals. Stündlich können
in der Lagunenstadt 3000 Fahrgäste pro Fahrtrichtung
diese neue komfortable Verbindung benutzen und müssen sich nicht mehr zu Fuß auf den Weg machen oder per
Boot ins Herz der Altstadt fahren lassen. Die führerlose
Anlage umfasst zwei Züge, die zusammen etwa 200 Personen aufnehmen können. Als Fahrbahn dient eine aufgeständerte Stahlkonstruktion. Doppelmayr hat bereits
langjährige Erfahrung mit dem Bau von APM-Systemen:
Der Venezianische Cable Liner Shuttle wird das fünfte
System dieser Art sein. Um das Projekt zur realisieren,
hat VAHLE beim Bau isolierte Stromschienen vom Typ
U 25 / 90 AE eingesetzt. Sie dienen der Elektrifizierung der
Fahrzeuginnenstruktur des Cable Liners und versorgen
somit Komponenten wie Beleuchtung und Klimaanlage.
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Gelungene Komposition aus Glas und Stahl
Das Projekt begeistert aber nicht nur mit seinen technischen Finessen, sondern auch mit seiner außergewöhnlichen und futuristisch anmutenden Architektur,
die einen starken Kontrast zur jahrhundertealten Stadt
bildet: Die komplette Anlage bestehend aus Brücken
und Stationen ist ein Zusammenspiel aus kunstvollem
Stahlbau mit gigantischen Glasfassaden. Beeindruckend sind vor allem die 180 Meter lange Brücke über
den Canale Tronchetto und eine weitere Brücke über
den Canale Santa Chiara. Der ursprüngliche Terminplan – Fertigstellung Ende 2008 – konnte übrigens
nicht eingehalten werden, da Doppelmayr während der
Bauarbeiten auf archäologische Funde im Bereich des
Piazzale Roma stieß. Anschließend lag die Baustelle
weitere Monate still, bis die kommunalen Wasserwerke
ihre Trinkwasserleitungen unterhalb des Piazzale Roma
verlegt hatten.
Heißes Eisen
zum Abkühlen schicken
Spezialeinsatz für CPS®:
Die neue Gießerei des Windkraftanlagenherstellers Enercon
Der Windkraftanlagenhersteller Enercon hat im April 2010 in Aurich eine neue Eisengießerei eröffnet. Ebenfalls
involviert in das moderne Werk: VAHLE mit seiner berührungslosen Energieübertragung CPS®. Die hoch entwickelte
Technik wird auf einer Förderstrecke für riesige Gussteile eingesetzt. Zuvor konnte man nur kleinere Werkstücke
transportieren – und auch nur mit konventioneller Technik mittels Stromschienen und Leitungswagen. Für den
speziellen Einsatz wurde die Technik umgerüstet.
Eine der modernsten
Eisengießereien Europas
mit 130 Arbeitsplätzen,
das GZO Gusszentrum
Ostfriesland, ist in Georgsheil bei Aurich entstanden. Windkraftanlagenhersteller Enercon
hat hier einen zweistelligen Millionenbetrag
investiert, damit in Serie gigantische Teile des Generatorgehäuses, an denen später die Rotorblätter angebaut werden, hergestellt werden können. Auch andere Gussteile für
Windenergieanlagen werden in Aurich produziert. Das GZO
ist die erste Gießerei in Deutschland, die speziell für die
Serienproduktion der großen gusseisernen Komponenten
von Windenergieanlagen entworfen wurde. Das Besondere
an der Gießerei: Alle Abläufe sind standardisiert und normiert, Handarbeit wurde weitestgehend durch Automatik
und Robotik ersetzt. Hervorragend in dieses Konzept passt
VAHLE: Das System zur berührungslosen Energieübertragung CPS® wird auf einer 900 Meter langen Förderstrecke
hinter den Gießöfen installiert, es versorgt die Förderfahrzeuge mit Energie, so dass die riesigen Eisenteile auskühlen und in Ausparkstationen gebracht werden können.
Bisher wurde eine ähnliche Anwendung nur für kleinere
Gussteile mit konventioneller stromschienengebundener
Fördertechnik realisiert. Elf Fahrzeuge mit je zweimal
5,4 kW Leistung können auf der neuen Anlage fahren, das
Fahrzeuggewicht liegt bei 100 Tonnen, dazu kommt noch
die Ladung von sechzig Tonnen.
CPS® bietet viele Pluspunkte
Das Ganze funktionierte folgendermaßen: CPS®Technologie, die sonst auch in der Fördertechnik und
bei Schubplattformen Anwendung findet, hat gegenüber
der herkömmlichen Technik enorme Vorteile: Das System
kann Energie und Daten wie beispielsweise Haltesignale
übertragen, die Anlage ist wartungsfrei und bietet deshalb höchste Verfügbarkeit. Eine besondere Herausforderung lag für die VAHLE-Techniker darin, die Leistungsübertragung auch in mehreren Kreuzungsbereichen der
Förderstrecke störungsfrei zu gewährleisten. Eine weitere
Besonderheit: Die Pick-Ups, die den Strom berührungslos
aus dem Boden abgreifen – vier davon befinden sich unter
jedem Fahrzeug – mussten mit besonderen Schutzplatten
und angebauten Lüftern versehen werden, damit es nicht
zum Einbrennen kleinster metallischer Teile aufgrund
des Magnetfeldes kommt. Die VAHLE-Entwicklung CPS®
überzeugte den Kunden restlos: Der Windenergie-Riese
hatte sich im Vorfeld ausführlich mit der Technologie auseinander gesetzt und war vor allem von der kombinierten
Daten- und Energieübertragung begeistert. Als auch die
ausführlichen Tests auf einer Testanlage in Aurich positiv
verliefen, stand dem Großauftrag nichts mehr im Wege.
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Perfekte Illusionen für „Muggels“
In Orlando hat eine Harry-Potter-Erlebniswelt eröffnet:
VAHLE sorgt für die Technik hinter den Kulissen
Drachenkämpfe, Quiddich-Spiele und ein rasanter Ritt auf dem Besen: Damit in Florida die Besucher eines neuen
Fahrgeschäftes die Spezialeffekte aus den Filmen rund um den Zauberlehrling live erleben können, sorgt VAHLE
dafür, dass sich fahrende Roboter so bewegen, wie sie sollen. Das spektakuläre Fahrgeschäft „Harry Potter und
die verbotene Reise“ gilt als Nonplusultra der Illusionstechnik.
„The wizarding world of Harry Potter“ heißt der neue
Erlebniswelt der Universal Studios in Orlando, der im
Juni 2010 seine Pforten für Besucher eröffnet hat. An
der künstlichen Zauberwelt wurde für rund 250 Millionen Euro mehr als zwei Jahre lang unter den strengen
Augen der Autorin Joanne K. Rowling und des Produzenten Warner Brothers gebaut und getüftelt, begleitet
von der neugierigen Erwartung der Fans in aller Welt,
die es kaum noch abwarten konnten, die technischen
Finessen und besonderen Effekte endlich erleben zu
dürfen. Krönung der Erlebniswelt, die insgesamt nur
drei Fahrgeschäfte bietet, ist die fünf Hektar große
Anlage einer 45 Meter hohen Kleinfassung der Hogwarts-Burg, die das spektakulärste Fahrgeschäft der
Potter-Welt beherbergt: Die Tour „Harry Potter und die
verbotene Reise“. Während der gesamten Bauzeit hat
Universal die Einzelheiten geheim gehalten, jetzt darf
das Geheimnis endlich gelüftet werden. Tatsächlich
dauert die eigentliche Fahrt nur vier Minuten, die Warteschlange jedoch führt zunächst durch die Hallen und
Kammern der Burg.
Perfekte Illusion
Dort im schummrigen Inneren reden sprechende Bilder die Wartenden an, im Unterrichtsraum für Schwarze
Künste warten Hermine, Ron und Harry als Hologramme,
eine Rektor-Dumbledore-Erscheinung begrüßt die Be-
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sucher in seinem Büro. An einer Stelle, an der hunderte
Kerzen in der Luft zu verharren scheinen, können die
Fahrgäste endlich Platz nehmen auf einem als „verzauberte Bank“ deklarierten Gefährt. Als „revolutionäres
360-Grad-Themenpark-Erlebnis und einmalige Kombination aus Live-Action, Robotertechnik und innovativer
Filmkunst“ preist Universal die Fahrt an – Begegnungen
mit virtuellen Drachen, Quiddich-Bällen und der fiesen
Zauberweide folgen.
Roboter simulieren rasante Reise
Daran, dass die Reise durch die Zauberwelt tatsächlich zum ausgeklügelten Vergnügen wird, hat VAHLE
einen großen Anteil: Die „verzauberten Bänke“ sind
nämlich in Wirklichkeit 48 einzeln
fahrende Industrieroboter eines deutschen Herstellers,
die bei ihrer Fahrt
durch die Bögen
und Kurven der Burg
mit Hilfe von VAHLEStromschienen mit
Energie und Steuerimpulsen versorgt
werden. Das Be-
sondere daran: Die Roboter
simulieren für den Fahrgast
Dreidimensionalität, da der
Besucher in einer Halbkugel
sitzt, auf deren Bildfläche Bilder und Filme projiziert werden
– zusätzlich zu den Eindrücken,
die durch die Fahrt auf der 500
Meter langen Strecke durch
das Innere der Zauberburg auf
den Fahrgast einströmen. So
entstehen Illusionen von Bergund Tal-Fahrten, wilden Flügen,
simulierten Felslandschaften
und Begegnungen mit verschiedenen Typen und Fabelwesen.
Technisch ausgereifte Lösung
Auf der gesamten Strecke haben die VAHLE-Techniker 14-polige U 20-Stromschienen verlegt – 7-polig auf jeder Seite
– die für Elektrifizierung und Steuerung der einzeln fahrenden Roboter sorgen. Sechs Kippweichen auf der Strecke sorgen für rasante Schwenks der tonnenschweren
Gefährte. Da die Roboter einzelfahrend sind, können sie
an jeder Stelle der Strecke anhalten, in ihrem Abstand
variieren und auch an zwei Turntables herausgeschleust
werden – für Reparatur- oder Reinigungsarbeiten. VAHLE
hatte bei diesem Projekt nicht nur deshalb die Nase
vorn, weil das Unternehmen bereits über Erfahrung mit
der zuverlässigen und sicheren Elektrifizierung von Fahrgeschäften und Achterbahnen verfügt, sondern weil es
in diesem Fall bei gleicher Leistung die platzsparendste
Lösung parat hatte.
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Eine neue Generation
von Verpackungsrobotern
CPS®-Technik sorgt im Schubert-Transmodul für
perfekte induktiv gesteuerte Abläufe
Roboter haben die Entwicklung der Verpackungstechnologie revolutioniert. Die schwäbische Firma Schubert war
1984 ein Pionier dieser Robotertechnik, heute ist das Unternehmen Marktführer im Bereich der digitalen Verpackungsanlagen. Zusammen mit VAHLE haben die Maschinenspezialisten das so genannte Transmodul entwickelt. Herzstück
ist CPS®, VAHLES berührungslose Energie- und Datenübertragungstechnik.
Vollautomatisiert picken metallische Greifarme nach
einer Kartonverpackung, setzen sie auf einen Transportwagen, der just in diesem Moment an einer Wendestrecke von unten hochklappt und angefahren kommt. Auf
einer Nebenstrecke fahren ungeordnet Bierflaschen
herbei. Schon werden sie gegriffen und von der Metallhand in die richtige Richtung gedreht und in die Kartons
gesetzt. Das Produkt durchläuft noch verschiedene Stationen, bis das fertige Sixpack schließlich auf eine andere
Strecke gehoben wird. Das Wägelchen hat seine Fracht
transportiert, klappt nach unten weg und durchläuft die
gesamte Strecke kopfunter in umgekehrter Richtung erneut, um am Ausgangspunkt wieder zu wenden und neue
Ware aufzunehmen. Kaum einen Wimpernschlag lang
dauert das Procedere, sieht simpel aus – und dennoch
steckt eine Menge Arbeit in dieser Entwicklung.
Revolutionäre Entwicklung
Denn bei dem Wägelchen, das an der Strecke hochklappt, sich dreht, die Strecke durchläuft und schließlich
wieder nach unten kippt, handelt es sich um eine Revolution in der Verpackungsmaschinentechnik. Dieses TLMTransmodul ist der erste Transportroboter der Welt, ein
gänzlich neuartiges Transportsystem innerhalb einer Verpackungsmaschine. Es ist vielfältig und flexibel einsetzbar und gilt als äußerst betriebsrobust. Im Herbst 2009
wurde es erstmals in eine Verpackungsmaschine von
Schubert eingebaut. Seitdem haben bereits mehrere da-
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mit ausgerüsteter Top-Loading-Verpackungsmaschinen
(TLM) das Werk in Crailsheim verlassen – und funktionieren erwartungsgemäß gut. Herzstück des TLM-Transmoduls ist die von VAHLE entwickelte berührungslose Energieübertragung CPS® (Contactless Power Supply), sonst
in der Warenverteillogistik, in der Reinraumfertigung oder
der Produktion von Automobilen im Einsatz und dort inzwischen fest etabliert. CPS® liefert elektrische Energie
ohne jeglichen mechanischen Kontakt. Die Energieübertragung erfolgt induktiv.
Drehübertrager sorgt für problemloses Wenden
Diese induktive Übertragung sorgt dafür, dass sich
das Transmodul ungehindert bewegt, Daten und Signale
werden mittels Funk übertragen. Damit Schachteln und
Produkte während des Transports gehalten werden, ist
das Transmodul mit einem Vakuumgebläse ausgerüstet,
das 0,1 Bar Unterdruck erzeugt. Es können Geschwindigkeiten von drei Metern pro Sekunde erreicht werden, auch Beschleunigung und Bremsen erfolgen sehr
schnell. Auf einem Schienensystem, das durch alle Teilmaschinen des mehrgliedrigen Verpackungsmaschinensystems führt, gleitet das Transmodul fast lautlos dahin.
Beim Abbremsen wird Energie zurückgespeichert, die
beim nächsten Beschleunigungsvorgang genutzt werden kann. Die besonderen Anforderungen der Firma
Schubert an die CPS®-Technologie lagen darin, dass
sich das System zwar für einen Not-Halt abschalten las-
sen kann, aber dennoch Steuerung und Vakuumpumpe
weiter funktionieren. Außerdem sollte das Ganze modular aufgebaut werden, um einen einfachen Um- und
Abbau zu ermöglichen. Hinzu kamen enge Platzverhältnisse. Diese besonderen Herausforderungen waren für
die VAHLE-Techniker Problemstellungen, die sich lösen
ließen: Die Schwierigkeit, einen Not-Halt unter allen Betriebsumständen sicher zu gewährleisten, konnte durch
den Rückgriff auf ein VAHLE-eigenes Patent erreicht werden, nämlich eine Veränderung der Systemfrequenz.
Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, das Wendestück mit Energie zu versorgen. Zunächst war geplant,
das über eine Schleppkette zu realisieren, schließlich
bildete aber ein eigens entwickelter Drehübertrager, der
in die mechanische Konstruktion hineinpasst, die elegantere und bessere Lösung.
Neues System mit großer Zukunft
Mit dem Transmodul ist es erstmals gelungen, Redundanz in Verpackungsmaschinen einzubauen, d. h. der
Ausfall eines Transmoduls hat keine Auswirkung auf die
Verfügbarkeit der Maschine. Die Transmodule sind auch
besonders flexibel: Sie sind mit Saugerplatten ausgestattet, die bei Formatumstellungen gewechselt werden
können. Nach etwa einjähriger Entwicklungsarbeit durch
VAHLE konnte die erste Maschine dieser Art bei Schubert
Mitte 2009 in Betrieb genommen werden, es folgte im
Herbst desselben Jahres eine Ausstellung des Systems
auf Fachmessen durch den Kunden. Schon Ende des Jahres lieferte VAHLE Komponenten für erste auszuliefernde
Maschinen.
Die besonderen Vorteile des mit CPS®-Technik ausgerüsteten Transmoduls liegen in der Flexibilität und den
Kosteneinsparungen: Mit dem Transmodul lassen sich
Dinge verwirklichen, die bisher in der Verpackungstechnologie nicht möglich waren. Durch die berührungslose
Technik werden Stäube vermieden, da kein Abrieb stattfindet. Somit ist es auch in der Lebensmittelindustrie
problemlos einsetzbar. Das System ist weitgehend wartungsfrei, es kommt zu keinen Beeinträchtigungen durch
Verkleben oder Verschmieren, es funktioniert sicher
auch bei Feuchtigkeit und Nässe. Einem Einsatz auch
bei weiteren Transportaufgaben oder für andere Maschinen – zum Beispiel in der Fertigungstechnik – steht in
Zukunft nichts im Wege.
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Ohne Stecker ans Netz
In Sachen Elektromobilität
ganz vorn dabei
VAHLE entwickelt Weltneuheit in Form eines
vollautomatischen Einfahrsystems für RTGs
VAHLE ist in mehreren Expertengremien aktiv
und hat Praxistests erfolgreich absolviert
Effizient, schnell und umweltfreundlich – das sind die Maximen, nach denen in den meisten Industriebereichen
gearbeitet wird. Auch in der Hafenlogistik und im Containerhandling kommt dem Umweltschutz ein besonderer
Stellenwert zu. VAHLE wartet dazu mit einer spektakulären Neuentwicklung auf: Ein vollautomatisches System,
das die gummibereiften Portalkrane (RTGs) innerhalb der Containergasse mit Strom versorgt, so dass sie ohne
Dieselantrieb in der Gasse manövrieren können.
VAHLE leistet mit seiner Technologie der berührungslosen Energieübertragung beim Laden von Elektrofahrzeugen Pionierarbeit. Das Unternehmen ist derzeit in mehreren hochrangigen Fachgremien vertreten, arbeitet an
Pilotprojekten und hat einen exklusiven Kooperationsvertrag mit einem großen Fahrzeugumrüster geschlossen.
Da staunten die aus der ganzen Welt nach Hong Kong
angereisten Fachbesucher im Frühjahr nicht schlecht:
VAHLE ist weltweit die erste Firma, die ein vollautomatisches Einfahrsystem in die Containergasse ohne zusätzliche zeitraubende manuelle Steckvorgänge zur Ankopplung an das Stromschienensystem entwickelt hat.
Ein einfacher und schneller Umschaltvorgang macht’s
möglich, gesteuert durch einen Touchscreen in der Kabine. Diese überzeugende Lösung präsentierte VAHLE am
Beispiel einer Testanlage im Hafen von Hong Kong. Nun
ist das System soweit ausgereift, dass es in allen Häfen
der Welt zum Einsatz kommen kann und die schwere Arbeit effizienter und ökologischer macht.
Umweltfreundlich und zeitsparend
Das von VAHLE entwickelte neue System funktioniert
folgendermaßen: Bewegt sich der Kran in die Containergasse hinein, wird er an einer Kontaktplatte gestoppt, um
von Diesel- auf Stromantrieb umzuschalten. Bei diesem
Vorgang fährt ein von VAHLE entwickelter Teleskoparm
vollautomatisch in die Stromschiene, ohne dass er manuell bedient werden muss. Er gleicht bei der Fahrt vertikale
Toleranzen bis zu 150 Millimetern und horizontale Unterschiede bis zu 400 Millimetern aus. Einmal eingekoppelt
überträgt der Teleskoparm die für den Kran benötigte Energie – umweltfreundlich und ökonomisch hocheffizient.
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Die Vorteile des vollautomatischen Einfahrsystems:
90 Prozent der schädlichen CO²-Emmissionen im
sensiblen Hafenbereich werden vermieden, die Wartungsintervalle der Dieselgeneratoren werden länger,
Leerlaufzeiten entfallen. Die Kostenbilanz fällt für die
Betreiber hervorragend aus, denn die steigenden Preise für Brennstoff können durch die günstigeren Stromkosten kompensiert werden. Die Anlagen arbeiten
zudem äußerst leise und es wird kein Personal mehr
für Steckvorgänge benötigt. Weitere positive Aspekte
liegen in den extrem kurzen Ein- und Ausfahrzeiten
in der Gasse: Eine automatische und elektronisch
betriebene Anlage verringert die Kosten für das Beund Entladen erheblich und steigert die Effizienz im
Güterumschlag. Auch der geringe Platzverbrauch durch
paarweise übereinander geordnete Stromschienen
ist hervorzuheben. Das zugehörige Aufhängesystem
in Stahlbauweise ist für die engen Platzverhältnisse
in der Containergasse optimiert. Der platzsparend
konstruierte Teleskoparm kann problemlos auch in
vorhandene RTGs integriert werden. Die Flexibilität
der RTGs beim Gassenwechsel, der durch das VAHLESystem in bisher unerreicht kurzer Zeit durchgeführt
werden kann, bleibt vollends erhalten. Für Kunden besteht die Möglichkeit, zusätzlich Systeme für Wegmessung, Positionierung und Messung der Distanz zum
Stromschienensystem zu bestellen.
„Wir haben eine revolutionäre Lösung entwickelt,
die die Nachteile des herkömmlichen Aufladens mit
Kabel vermeidet, dafür aber viel Bedienkomfort, Zeitersparnis und Sicherheit bietet“, ist Michael Pavlidis
zuversichtlich. VAHLE ist aktuell dabei, seine führende
Technologieposition im Bereich des induktiven Ladens
weiter auszubauen und bekräftigt diese Vorreiterstellung auf mehreren Ebenen – beispielsweise durch die
aktive Mitgliedschaft in wichtigen Gremien wie der VDE/
DKE-Arbeitsgruppe zur Standardisierung der kabellosen
Technik oder aber als Mitglied der Arbeitsgruppe „Infrastruktur und Netzintegration“, die die Bundesregierung
bei der Umsetzung des nationalen Entwicklungsplans
Elektromobilität berät. Mitglied dieser Arbeitsgruppe
sind 150 hochrangige Vertreter aus Wissenschaft, Politik,
Verbänden und Wirtschaft. „Im Frühjahr 2010 waren wir
mit einem Ausstellungsobjekt beim Kanzlergipfel ‚Elektromobilität‘ in Berlin,
hierzu kamen auch
zahlreiche Vertreter der
deutschen Wirtschaft“,
so Michael Pavlidis.
Auch im Zentralverband
der Elektrotechnik- und
Elektronikindustrie
(ZVEI) ist VAHLE durch
Mitarbeit im „Kompetenzzentrum Elektromobilität“ aktiv vertreten.
Über die Arbeit in den Gremien hinaus werden wichtige Projekte verwirklicht, an denen VAHLE beteiligt ist:
„W-Charge“ heißt ein bekanntes und vom Bund gefördertes Projekt in das neben VAHLE auch noch Audi, VW
und Fraunhofer IWES involviert sind, „Smartwheels“
nennt sich ein Projekt, das das Bundesverkehrsministerium für die Modellregion NRW gesponsert hat. Hier ist
VAHLE damit beschäftigt, mehrere Taxis und Taxistände
in Aachen mit induktiver E-Mobilität auszustatten.
Strom tanken übers Nummernschild
„Eines der nächsten Projekte ist die Zusammenarbeit mit
der Hamburger Firma Karabag, einem Umrüster von Benzin- zu Elektroautos, der derzeit Flottenkunden wie RWE
mit E-Fahrzeugen auf Basis von Fiat-Modellen ausstattet.
VAHLE hat Karabag bezüglich des induktiven Ladens der
Elektrofahrzeuge exklusiv an sich gebunden“, freut sich
Pavlidis. „Das ist umso bedeutsamer, als dass es sich
um die zur Zeit einzigen für den deutschen Markt zugelassenen Elektrofahrzeuge handelt. Damit haben wir die
Möglichkeit, das kabellose Laden bereits sehr früh hier
zu etablieren“. Große Erwartungen knüpft das Unternehmen in diesem Zusammenhang an die Ladung über ein
„induktives Nummernschild“: Das Laden funktioniert
ähnlich wie das Kochen am heimischen Induktionsherd.
Die Induktionsplatte befindet sich in diesem Fall im vorderen Nummernschild des Wagens. Zum Laden fährt man
frontal eine Ladestation an.
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Strategien zur
Zukunftssicherung entwickelt
Saubere Sache
Gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO formuliert VAHLE
ein Technologiestrategiepapier
Neuentwicklung: VAHLE bringt mit dem RHG ein Reinhaltegerät für
Stromschienen heraus
VAHLE als technologieorientiertes Unternehmen lebt davon, dass es viele Prozesse besser und vor allem
schneller beherrscht als andere. Unterstützung bei der Identifikation markt- und unternehmensrelevanter
Technologien der Zukunft erhielt das Unternehmen vom Fraunhofer IAO mit der größten Abteilung im Bereich
Technologie- und Innovationsmanagement in Deutschland. Die Zusammenarbeit mündete in der Formulierung
einer Technologiestrategie für VAHLE.
Kohleabrieb und Staub – das sind Verschmutzungen, die auf Stromschienen immer wieder für Ärger sorgen.
Sie mussten bisher mühsam per Bürste manuell entfernt werden oder blieben einfach auf der Schiene, bis diese
irgendwann nicht mehr reibungslos funktionierte. Mit solchen Ausfällen ist jetzt Schluss: VAHLE hat ein automatisiertes Reinhaltegerät für seine Produkte U 10 und FABA 100 entwickelt, das ähnlich wie ein Staubsauger
funktioniert.
Das Fraunhofer IAO in Stuttgart ist bekannt dafür, dass
es sich mit aktuellen Fragestellungen rund um die Arbeitswelt beschäftigt und Unternehmen dabei unterstützt, die
Potenziale innovativer Organisationsformen und zukunftsweisender Technologien zu erkennen und individuell auf
ihre Belange anzupassen. Gemeinsam mit den Wissenschaftlern aus Stuttgart hat VAHLE nun „seine“ relevanten
Zukunftsfelder benannt und wird die künftige Unternehmensstrategie daran ausrichten. Die gemeinsame Arbeit
begann mit internen Befragungen von Mitarbeitern aller
wichtigen Unternehmensbereiche und setzte sich in Interviews mit externen Fachleuten fort. „Im Strategieprojekt
wurde zielorientiert gearbeitet, immer mit dem Kundennutzen klar im Fokus. Schnell war klar, wo die Stärken,
aber auch die Herausforderungen bei der Technologieintegration liegen“, erinnert sich Fraunhofer-Projektleiter
Antonino Ardilio. „Als technologiegetriebene Bereiche von
morgen definierten wir die kabellose Datenübertragung
oder die Batterieladung für die Elektromobilität. Andererseits stießen wir durch genaue Analyse der Thematik
aber auch auf eher unerwartete Trends, wie dem Schutz
vor Personen- und Anlagenschäden bei der Energieübertragung“, erinnert sich Geschäftsführer Michael Pavlidis.
Auch neue Herstellungstechnologien wie die Co-Extrusion
von Schleifleitungen, eine Alternative zur Feuerverzinkung oder die Kunststofftrennung wurden als bedeutsam
benannt. Als wesentliche Zukunftsfelder aus den VAHLE-
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Kernkompetenzen wurden Antriebstechnik, Batterieladung, energie-effiziente Energieverteilung, mobile Fabrikelektrifizierung sowie Elektromobilität hervorgehoben.
Chancen auf den Märkten der Zukunft
Schließlich wurden Chancen und neue Märkte definiert,
die für VAHLE in den kommenden Jahren relevant werden
könnten, wie beispielsweise die Be- und Entladung von Energiespeichern. „Es haben sich mehrere Haupttechnologien
herauskristallisiert, auf die wir künftig noch mehr unser Augenmerk legen müssen. Das sind Energiespeichertechnologien, aber auch die Magnetfeld- und Nanotechnologie“,
so Michael Pavlidis. Er zieht ein positives Fazit: „Erstmals
in der fast 100-jährigen Geschichte unseres Unternehmens
existiert eine ganzheitlich abgesicherte und fundierte Technologiestrategie. Bestehende Marktpositionen können so
abgesichert und neue erarbeitet werden, um den langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern“.
Auch Projektleiter Antonino Ardilio berichtet Positives: „Es war
eine außerordentlich
gute
Kooperation.
Die Ergebnisse sind
viel versprechend“.
Mit dem StromschienenReinhaltegerät RHG hat VAHLE
ein neues Zubehörprodukt zur
Serienreife entwickelt und auf
den Markt gebracht, das viele
Vorteile vereint: Es ist einfach
zu bedienen, erhöht die Lebensdauer der Stromschiene
und verhindert Ausfall- und
Wartungszeiten.
Starke
Verschmutzungen und Verkrustungen
fallen gar nicht mehr erst an, da sofort nach ihrer Entstehung Staubanfall und Kohleabrieb beseitig werden
können. Das Gerät wurde speziell für die Stromschienen mit 14 mm Phasenabstand – die U 10 – und 15 mm
Phasenabstand – die FABA 100 – konzipiert. Die Montage ist denkbar simpel: Das Reinhaltegerät wird wie ein
Stromabnehmer eingebaut. Es wird in die Stromschiene
eingeklickt und fährt automatisiert durch die Schiene,
und zwar entweder direkt hinter und zusammen mit
dem Stromabnehmer oder bei Bedarf. Der Schienensäuberer funktioniert ähnlich wie ein Staubsauger: Das
Reinhaltegerät besteht aus einer Vakuumpumpe mit Filtergehäuse und einem 2,5 Meter langen Saugschlauch,
der mit Saugkopf oder Saugdüse aufgerüstet wird. Aufgesaugte Stäube landen schließlich in einer Filterpatrone, die sich im Filtergehäuse befindet. Diese muss
regelmäßig ausgetauscht werden. Saugkopf (für U 10)
oder Saugdüse (passend für FABA 100) können je nach
Polzahl und Einsatzbereich separat bestellt werden.
Das Reinhaltegerät ist mit einem Motorschutzschalter
ausgerüstet und wahlweise mit einem Direktanschluss
oder einer 24-Volt-Ansteuerung zum Anschluss an die
Fahrzeugsteuerung bestückt. Es wird bauseitig am EHBFahrzeug angebracht.
Schmutz da aufsaugen, wo er anfällt
Der Kompakt-Stromschienenreiniger ist in der gleichen Polzahl wie der Kompakt-Stromabnehmer lieferbar. Das neue Zubehörteil unterscheidet sich von den
Stromabnehmern durch ein Reinigungselement, das
anstelle von Schleifkohlen eingebaut wird. So ist der
Saugkopf für die U 10-Schiene mit einem Reinigungselement ausgerüstet, das direkt in der Stromschiene
die anfallende Verschmutzung aufsaugt. Das Reinigungselement besteht aus Schleifkohlenmaterial und
kann Trennstellen elektrisch überbrücken. Für Anlagen,
bei denen Trennstellen nicht überbrückt werden dürfen,
stehen auf Anfrage vollisolierte Reinigungselemente
zur Verfügung. Der Saugkopf für die FABA 100 ist eine
Saugdüse, die in einem definierten Abstand vor der
Stromschiene über die gesamte Polzahl die Verschmutzung aufsaugt.
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VAHLE Intern
Auszeichnung für Lebensretter
Carsten Petrat spendete Stammzellen
VAHLE hat einen Lebensretter in den Reihen seiner Mitarbeiter: Carsten Petrat (34), Projektierungsingenieur in der
Abteilung CPS®, hat sich Anfang November 2009 zu einer
Stammzellspende zur Verfügung gestellt und konnte damit
einem leukämiekranken Menschen das Leben retten. „Wir
haben großen Respekt vor Ihrer Entscheidung, Ihr Knochenmark zu spenden und so zu helfen“, so VAHLE-Geschäftsführer Michael Pavlidis bei der feierlichen Übergabe einer
Urkunde der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS.
In den letzten 18 Jahren konnten fast 19000 Stammzelltransplantationen ermöglicht werden – eine davon durch Carsten
Petrat, der damit einem 48-jährigen leukämiekranken Kanadier das Leben rettete. Vor einigen Jahren hatte sich der
junge Ingenieur bei einer öffentlichen Typisierungsaktion als
potenzieller Spender registrieren lassen. VAHLE hatte den
Mitarbeiter für den Eingriff freigestellt. Da VAHLE das Engagement seines Mitarbeiters unterstützen wollte, hat das Unternehmen auf die Erstattung der Lohnfortzahlung verzichtet
und diesen Betrag an die DKMS gespendet, damit noch mehr
potenzielle Spender aufgenommen werden können.
Vom kollegialen Stil überzeugt
Christof Höbing neu in der Qualitätssicherung
Seit 1. Juni 2010 verstärkt Christof Höbing das Team Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Bevor Höbing zu
VAHLE stieß, war er für verschiedene andere Unternehmen
tätig und konnte vielfältige berufliche Erfahrungen sammeln: Zunächst absolvierte er eine Berufsausbildung zum
Maschinenschlosser und arbeitete zwei Jahre als Facharbeiter bevor er in Berlin ein Studium zum Maschinenbauingenieur abschloss. Nach dem Studium leitete er in Schwerte drei
Jahre lang die Umweltschutzabteilung eines Ni-Metall-Halbzeugproduzenten. Anschließend war Christof Höbing mehr
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als vier Jahre lang Leiter des Qualitäts- und
Arbeitsschutzmanagements eines Karlsruher Unternehmens. Die vergangenen elf
Jahre arbeitete er als leitender Gutachter
der DQS GmbH in Frankfurt. Hier war er
zuständig für die Begutachtung von Managementsystemen insbesondere in der
Großindustrie und auf Konzernebene.
So kam schließlich auch der Kontakt zu
VAHLE zustande: Höbing war als Gutachter der DQS GmbH ab 2001 auch für unser
Unternehmen tätig. Die weitere Entwicklung des VAHLE-Qualitätsmanagementsystems zu begleiten – erst kürzlich wurde VAHLE übrigens
erneut zertifiziert – und fit für die Zukunft zu machen ist hier
seine wesentliche Aufgabe. „Die Tatsache, dass ich VAHLE
seit vielen Jahren kenne, hat dazu geführt, dass ich mich
ganz bewusst für meinen neuen Arbeitgeber entschieden
habe. Besonders überzeugt hat mich die kollegiale Art und
Weise des Umgangs miteinander. Außerdem bin ich sicher,
dass VAHLE als Weltmarktführer für Stromschienen mit seinen vielen interessanten Projekten und Innovationen auch
in Zukunft eine führende Rolle spielen wird“.
Wechsel an der Spitze
des Technischen Büros
Michael Heitmann Nachfolger für Arno Schröder
Diplomingenieur Michael Heitmann leitet seit 1. März das
Technische Büro. Der gebürtige Hammer ist seit mehr als 14
Jahren für VAHLE tätig und war zuletzt Gruppenleiter der Abteilung „Isolierte Stromschiene U 10/ FABA 100 “. Nach dem
Abitur in Kamen absolvierte der heute 42-Jährige zunächst
seinen Wehrdienst und begann danach ein Studium an der
FH Dortmund im Studiengang Maschinenbau, Fachrichtung
Konstruktionstechnik, das er 1996 abschloss. Bereits im
Rahmen seiner Diplomarbeit beschäftigte sich Heitmann
mit der Projektierung und Konstruktion einer Prüfeinrichtung für Stromschienen zur elektrischen Belastungsprüfung bei VAHLE. Während seiner ersten drei Berufsjahre
bei VAHLE war der Vater einer Tochter als Konstruktionsingenieur tätig, seine erste Führungsposition trat er 2000
als Gruppenleiter der Abteilung „Offene Stromschienen“
an. Weitere Stationen als Gruppenleiter folgten, darunter
in den Bereichen „Offene und isolierte Stromschienen“
und „Offene Stromschienen und Leitungswagen“. Während seiner Tätigkeit für die technische Abteilung hat
Heitmann auch mehrere Patente entwickelt: So fällt eine
Befestigungsvorrichtung für
eine Stromschiene an einer Fahrzeugtrasse ebenso
in seine Verantwortlichkeit
wie verschiedene Konstruktionen für den Transrapid,
darunter die Entwicklung
eines Stromschienenisolators, eine Trennstelle von
Stromschienenabschnitten
mit Dehnungsausgleich sowie ein Dehnverbinder für
Stromschienen.
Das neue Gesicht
des Mittleren Ostens
Mukund Vaidya Regionalmanager in Dubai
Seit Anfang Februar 2010 ist er der neue VAHLE-Mann im
Mittleren Osten: Mukund Vaidya (40). Der Maschinenbauingenieur verfügt bereits über mehr als 15 Jahre Berufserfahrung in der hydraulischen Industrie und industriellen
Zulieferindustrie. Der 40-Jährige war in Indien, den USA
und den Vereinigten Arabischen Emiraten – insbesondere
in Dubai – tätig und hat Erfahrung
in der Entwicklung des Verkaufsgeschäfts im Mittleren Osten und
in Afrika. Die letzten vier Jahre hat
er als Manager Sales & Business
Development für das Unternehmen
United Motors & Heavy Equipment
Co. LLC mit Sitz in Dubai gearbeitet
und für seinen Arbeitgeber mit hydraulisch-industriellen Komponenten gehandelt. Die Unternehmensgruppe beschäftigt sich mit Handel und Service für
Krane und Zubehör, den Schwerlastverkehr und Anlagenbau.
Mukund Vaidya arbeitet als Regionalmanager auf deutscher
Seite eng mit Export Manager Stefan Meyer zusammen.
Die Krise zur Weiterbildung
genutzt
Zusatzausbildung zum Teilezurichter
Im Krisenjahr 2009 setzten viele Betriebe auf Kurzarbeit
und Entlassung ihrer Leiharbeitskräfte, VAHLE entschied
sich für einen anderen Weg: Wir schickten zwölf Mitarbeiter zu einer externen Vollzeitqualifizierung beim bfw Unna.
Im Rahmen des Programms WeGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer
in Unternehmen) hatten sich die zwölf Mitarbeiter für eine
Facharbeiter-Ausbildung mit Abschluss zum Teilezurichter
entschieden. Das Projekt wurde von der Bundesagentur
für Arbeit initiiert. Betriebsleiter Bernd Hauptreif: „Die
Weiterbildung war für VAHLE eine tolle Chance, einerseits
auf Kurzarbeit in großem Umfang zu verzichten und andererseits noch mehr qualifizierte Mitarbeiter ins Unternehmen zu bekommen. Wir konnten das Stammpersonal
halten und die Krise nutzen, um zwölf Mitarbeiter weiterzubilden und damit Kapazitäten aufzustocken. So sind wir
für die steigenden Auftragseingänge bestens gerüstet“.
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Gut geschützt vor
Wirtschaftsspionen
VahlE investiert in it-sicherheit und setzt auf sensibilität der mitarbeiter
Ein trojaner, der sich unbemerkt über einen E-mail-anhang ins system schleicht oder scheinbar interessierte Kunden, die am telefon merkwürdige Fragen stellen: Die schäden durch Wirtschaftsspionage via internet und telefon gehen
mittlerweile in die milliarden. auch VahlE ist als innovatives und entwicklungsstarkes Unternehmen angriffen ausgesetzt. Damit diese keinen schaden anrichten, setzt das Unternehmen auf ein umfassendes it-sicherheitskonzept.
„Um vor Hacker-Angriffen geschützt zu sein, hat VAHLE
eine hochwertige Firewall installiert, vergleichbar mit der
der Bundesregierung, der Bundeswehr oder anderer großer und technologiestarker Unternehmen. „Diese Firewall
ist auf unsere speziellen Bedürfnisse zugeschnitten, wird
immer wieder angepasst und ständig aktuell gehalten“,
so IT-Sicherheitsexperte Thomas Werth. Der Fachmann
hält regelmäßigen Kontakt zu der Herstellerfirma der
Firewall und zu anderen IT-Sicherheitsexperten in Europa und den USA und hat schon dazu beigetragen, dass
Schwachstellen entdeckt und ausgemerzt werden. Was
fremde Unternehmen und Regierungen im Einzelnen ausspähen wollen, ist ganz unterschiedlich: Wo VAHLE in der
Forschung bei innovativen Projekten steht, ist ebenso von
Interesse wie technische Details, Kooperationspartner sowie die Ausgestaltung von Angeboten. Alle wesentlichen
imPrEssUm
herausgeber: Paul Vahle GmbH & Co. KG,
Westicker Str. 52, D-59174 Kamen
Verantwortlich für den inhalt: Dipl.-Ök. Frank Niewerth
text: Redaktionbüro Sabine Hense-Ferch,
www.sabinehense-ferch.de
Fotos: Dagmar Frigge, Mues + Schrewe GmbH
Gestaltung: Mues + Schrewe GmbH, Warstein,
www.mues-schrewe.de
Druck: Harlinghausen-Druck, Lippstadt, Dezember 2010
strategischen und operativen Funktionen und Aufgaben
werden durch Informationstechnik maßgeblich unterstützt, deshalb sind die Computer der Mitarbeiter erstes
Ziel von Wirtschaftsspionen. Die Statistiken zeigen: Seitdem das Unternehmen so gut geschützt sind, ist die Zahl
der durch Cyber-Angriffe ins VAHLE-Netzwerk gelangten
Schadprogramme drastisch zurück gegangen.
Jeder Pc-Nutzer muss wachsam sein
Jedoch – jedes noch so ausgeklügelte technische System ist nur so gut, wie der Mensch, der damit arbeitet.
Hacker und Wirtschaftsspione arbeiten mit allen Tricks,
deshalb war das Thema IT-Sicherheit auch Schwerpunkt
einiger Vorträge und Präsentationen bei VAHLE, an denen
alle Mitarbeiter für die Problematik sensibilisiert wurden.
„Wichtig ist, dass jeder Kollege sich meldet, wenn ihm
etwas komisch vorkommt. Manchmal sind es nur Details,
wie ein Anhang, der sich nicht richtig öffnet, die Tatsache,
dass der Acrobat Reader beim Wiedergeben einer PDFDatei abstürzt oder ein kleines schwarzes Fenster, das im
Hintergrund aufgeht, wenn man versucht, eine PDF-Datei
zu öffnen“, berichtet der Sicherheitsexperte. Das kann
aber schon Anhaltspunkt sein für den Versuch eines Unbefugten, einen Fuß in die Tür zu bekommen und Interna
auszuspähen. „Jeder Mitarbeiter muss ständig wachsam
sein und Dinge, die ihm merkwürdig vorkommen, sofort
melden, damit Betriebsgeheimnisse sicher geschützt
sind und bleiben“, mahnt der Sicherheitsfachmann.
m a c h t st r o m m o b i l !
Kamen/Germany +49(0)2307/704-0
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