Lebensmittel aus der Region

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Lebensmittel aus der Region
Themenmodule
zur Verbraucherbildung
Regionale Lebensmittel - Lebensmittel
aus der Region
Unterrichtseinheit mit didaktischen Materialien
von Elisabeth Dietz
Kurzinformation
Themenbereich:
Titel der Unterrichtseinheit:
Autor/in:
Stand:
Zielgruppe:
Medien:
Ernährung, Gesundheit
Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der
Region
Eva Günther
Sommer 2004
Multiplikatoren in der Verbraucherbildung,
Verbraucher
Computer mit Internetanschluss
Copyright beim Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv), erstellt im Auftrag des vzbv.
Regionale Lebensmittel – Lebensmittel aus der Region
Zusammenfassung__________________________________________________________ 1
Sachdarstellung ____________________________________________________________ 1
Didaktischer Ansatz für den Unterricht _________________________________________ 1
Methodische Überlegungen __________________________________________________ 2
Möglicher Unterrichtsverlauf _________________________________________________ 3
Material für fünf Stationen____________________________________________________ 4
Material für Station 1: „Weit, weiter am weitesten“ _________________________________ 4
Material für Station 2: „Was hat wann bei uns Saison?“_____________________________ 5
Material für Station 3: „Unsere Region“ _________________________________________ 5
Material für Station 4: „Vorteile von Lebensmitteln aus der eigenen Region“_____________ 5
Material für Station 5: „Regionale Lebensmittel einkaufen“ __________________________ 5
Diskussion über regionale Lebensmittel ________________________________________ 6
Anhang Materialien _________________________________________________________ 7
M1: Woher kommen Obst und Gemüse in unseren Geschäften? _____________________ 7
M2: Stationenlernen – eine Gebrauchsanweisung _________________________________ 9
M3: Weit, weiter am weitesten _______________________________________________ 10
M4: Weit, weiter am weitesten _______________________________________________ 11
M5: Was hat wann bei uns Saison? ___________________________________________ 12
M6: Unsere Region________________________________________________________ 13
M7: Vorteile von regionalen Lebensmitteln______________________________________ 14
M8_____________________________________________________________________ 15
M9: Regionale Lebensmittel einkaufen_________________________________________ 16
M10: Regionale Lebensmittel Ergebnisblatt _____________________________________ 17
M11: Öko-Möhren – von Hand bearbeitet ______________________________________ 18
M12: Konventioneller Möhrenanbau___________________________________________ 19
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
Zusammenfassung
Mit der Bearbeitung des Themas „Regionale Lebensmittel“ soll im Unterricht aufgezeigt werden,
dass bestimmte Produkte aus der näheren Umgebung ökologisch, ökonomisch und sozial
sinnvoller sind als solche, die aus weit entfernten Ländern kommen. Außerdem soll bewusst
gemacht werden, dass jeder durch seine eigene Kaufentscheidung zur Veränderung des
Angebots beitragen kann. Es geht aber auch darum, bereits existierende Projekte und
Einkaufsmöglichkeiten bekannt zu machen, denn viele Verbraucher/innen möchten wissen, wie
die Lebensmittel, die sie kaufen, produziert wurden und wollen umweltschonend erzeugte
Nahrungsmittel kaufen, wissen aber nicht, wo es solche gibt.
Das Thema lässt sich in verschiedene Fächer integrieren und auch fächerübergreifend
behandeln. Die Lehrpläne für die Sekundarstufe II bieten verschiedene Anknüpfungspunkte: in
Biologie z.B. die nachhaltige Nutzung und der Erhalt von Ökosystemen, in der Ernährungslehre
die Wechselwirkungen zwischen der Ernährung des Menschen, der Gesellschaft und der
Umwelt, in den Sozialwissenschaften Aspekte zu Marktwirtschaft, Produktion, Konsum und
Verteilung, sowie in Erdkunde zu Landwirtschaft und Ernährung.
Sachdarstellung
Die Agenda 21 fordert Schulen auf, Ziele und Handlungsmöglichkeiten einer „nachhaltigen
Entwicklung“ zu vermitteln. Im Bereich Ernährung geht es dabei um nachhaltigen Konsum.
Darunter wird ein Konsumstil verstanden, bei dem jeder einzelne ökologische, ökonomische
und soziale Verantwortung übernimmt, z.B durch den Kauf regional erzeugter Lebensmittel. Die
werden möglichst nah am Verkaufs- und Verbrauchsort produziert, verarbeitet, vermarktet und
konsumiert. In den letzten Jahren sind in ganz Deutschland Initiativen und Projekte entstanden,
deren Ziel es ist, die Vermarktung solcher Lebensmittel zu fördern.
Da die meisten dieser Initiativen auf einen engen räumlichen Umkreis begrenzt sind, sind sie
auch nur dort bekannt und nur dort können die Produkte gekauft werden. So gibt es
Lebensmittel der Eigenmarke „von hier“ ausschließlich in den Feneberg-Märkten in der Region
um Kempten/Allgäu.
Noch immer glauben viele, dass ökologisch und regional das Gleiche sei. Doch das eine hat mit
dem anderen zunächst einmal nichts zu tun. Zwar können Bio-Produkte aus der Region
stammen, in der sie verkauft werden, das ist aber schon längst nicht mehr die Regel:
Bioprodukte kommen, ebenso wie andere Lebensmittel, aus der ganzen Welt in unsere
Geschäfte.
Auch der Umkehrschluss – regionale Lebensmittel sind ökologisch erzeugt – ist nicht richtig.
Die meisten regionalen Lebensmittel kommen aus der konventionellen Landwirtschaft.
Das bedeutet, es gibt regionale Produkte, die nach den Richtlinien des Ökologischen Landbaus
und solche, die nach konventioneller Wirtschaftsweise erzeugt wurden. Da sich viele Initiativen
eigene Richtlinien gegeben haben, existiert noch eine ganze Palette dazwischen. Also z.B.
Produkte, deren Herstellung den Naturschutz fördert, Aspekte des Tierschutzes berücksichtigt
oder auf importierte Produktionsmittel verzichtet, z.B. Soja als Viehfutter.
Didaktischer Ansatz für den Unterricht
Die Versuchung, das Thema mit Daten und Fakten über CO2- und SO2-Äquivalente anzugehen,
ist groß. Doch genau damit wird man die Jugendlichen nicht erreichen. Vielmehr muss die
Ebene der Einstellungen und Emotionen mit einbezogen werden. Dies funktioniert bei diesem
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
Thema gut, denn die Schüler werden – gewollt zufällig - mit ihrem eigenen Einkaufsverhalten
konfrontiert.
Allerdings ist es nicht Aufgabe der Schule, den Schülern ein bestimmtes Kaufverhalten zu
empfehlen. Vielmehr müssen die Schülerinnen und Schüler verstehen, dass sie selbst für ihre
Kaufentscheidungen die Verantwortung tragen. Sie müssen sich selbst eine Meinung bilden
und sich dann entscheiden, wie sie sich zukünftig als mündige Bürger verhalten wollen.
Vielleicht ist es irgendwann genauso modern, regionale Lebensmittel zu kaufen, wie es jetzt bei
Jugendlichen „in“ ist, Vegetarier zu sein.
Im Vergleich zu anderen Themen weist das Thema „Regionale Lebensmittel“ eine Besonderheit
auf: Es ist selbst regional. Es wird also in Norddeutschland zu anderen Ergebnissen bezüglich
der dort ansässigen Regionalvermarktungsinitiativen führen als in Süddeutschland, in einer
Großstadt zu anderen als im ländlichen Raum.
Gerade diese Individualität ist aber gewollt und auch erforderlich. Denn alles, was im
räumlichen Lebensumfeld der Schüler/innen geschieht, interessiert sie auch. Und: Die
räumliche Nähe ermöglicht es interessierten Schülern, die Verkaufsstätten aufzusuchen, sich
von den Produkten selbst ein Bild zu machen. Eventuell lässt sich mit der Unterrichtsreihe
sogar eine Exkursion zu einem Betrieb verbinden, der regionale Ware produziert.
Methodische Überlegungen
Da es bisher sehr wenig Material zum Thema „Regionale Lebensmittel“ gibt, das für den
Unterricht geeignet ist, muss die Lehrkraft den Schülern die benötigten Informationen zur
Verfügung stellen. Dennoch wird die Eigentätigkeit und Selbstständigkeit der Schülerinnen und
Schüler gefördert, da sie sich den Unterrichtsstoff selbst erarbeiten müssen.
Mit einer vorangehenden Recherche in verschiedenen Lebensmittelgeschäften wird das
Interesse bei den Schülern geweckt.
Um trotz des vorgegebenen Materials die Schüler selbstständig arbeiten zu lassen, wird ein Teil
der Unterrichtsreihe als Stationenlernen durchgeführt.
Das Prinzip Stationenlernen
Das Prinzip des Stationenlernens besteht darin, dass Schüler sich einen bestimmten Lerninhalt
an mehreren Stationen ohne Anleitung durch den Lehrer auf möglichst vielfältige Art erarbeiten.
Im Rahmen dieser Erarbeitungsphase durchläuft jeder Schüler alle Stationen. Es gibt keine
festgelegte Reihenfolge, in der die Stationen abgearbeitet werden müssen. Die Schüler wählen
die Stationen je nach Interesse aus.
Die einzelnen Lernstationen sind im Klassenzimmer auf verschiedenen Tischen aufgebaut.
Jede steht unter einem bestimmten Aspekt. An jeder Station finden die Schüler/innen didaktisch
aufbereitetes Material.
Es empfiehlt sich, die Stationen nicht zu nummerieren, da die Schüler das als vorgegebene
Reihenfolge missverstehen könnten.
Am Ende der Unterrichtseinheit werden die Ergebnisse im Klassenverband diskutiert.
Stationenlernen ist für die Schüler abwechslungsreich, da es Spannung (Arbeitsphase) und
Entspannung (Wechsel der Stationen), verschiedene Arbeits- und Sozialformen sowie vielfältige
Zugänge zum Thema bietet. Es ermöglicht jedem Schüler Erfolgserlebnisse.
Die Lehrkraft betreut die Stationen und steht als Berater und Helfer zur Verfügung.
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
Die hier vorgeschlagene Form des Stationenlernens stellt erhebliche Anforderungen an die
Lernenden, insbesondere an deren Selbständigkeit im Umgang mit Informationen, deren
Aufbereitung und Interpretation. Für die vorgeschlagenen Lernstationen finden sich im Anhang
fast alle benötigten Materialien. Alles, was zusätzlich benötigt wird und vom Lehrer besorgt
werden muss, ist besonders gekennzeichnet.
Ein gewisses Maß an Vorarbeit durch die Lehrkraft ist zum Auffinden der lokalen
Regionalvermarktungsinitiativen notwendig. Hier ist es unbedingt erforderlich, dass sich die
Lehrkraft vorab über Initiativen in ihrer Stadt, ihrem Kreis, ihrer Region informiert. Erste
Anhaltspunkte sind http://www.reginet.de und http://www.modellregionen.de. Da längst nicht
alle Initiativen im Internet zu finden sind, ist es unter Umständen erforderlich, sich mit der
Landwirtschaftskammer, ortsansässigen Umweltschutzzentren oder -verbänden oder dem
Landwirtschaftsministerium des jeweiligen Bundeslandes in Verbindung zu setzen.
Die Ergebnisse der ersten beiden Lernstationen werden auf dem Arbeitsblatt M1 festgehalten.
Für Ergebnisse der anderen Lernstationen gibt es das so genannte Ergebnisblatt. Fertig
ausgefüllt, ist es ein Handzettel für den Einkauf in der eigenen Region. Er kann gleichermaßen
als Diskussionsgrundlage oder „Einkaufsführer“ genutzt werden.
Weiterführende Informationen:
Irmintraut Hegele (Hrsg.): Lernziel: Stationenarbeit, Eine neue Form des offenen Unterrichts, 4.,
neu ausgestattete Auflage, ISBN 3-407-62394-1, EUR 19,90, Beltz Verlag 1999, 173 Seiten.
Möglicher Unterrichtsverlauf
ƒ
Einstieg: Herkunft von Lebensmitteln in verschiedenen Geschäften ermitteln
ƒ
Aufteilung in Gruppen
ƒ
Vorstellung der Methode „Stationenlernen“
ƒ
Arbeit in Gruppen an den Lernstationen (2 Stunden)
ƒ
Diskussion über regionale Lebensmittel
ƒ
Regional ist nicht unbedingt Öko und Öko nicht unbedingt regional
ƒ
Fakultativ: Vorbereitung der Exkursion
ƒ
Fakultativ: Exkursion zu einem Betrieb, der Produkte für die Region erzeugt
Einstieg: Herkunft von Lebensmitteln in verschiedenen Geschäften ermitteln
In der Woche, bevor die Unterrichtsreihe beginnt, wird die Klasse (je nach Größe) in fünf
Gruppen zu vier bis fünf Schülern eingeteilt. Alle Gruppen bekommen den Arbeitsauftrag, in
verschiedenen Einkaufsstätten (Supermarkt, Wochenmarkt, Reformhaus, Bioladen) die
Herkunftsländer für verschiedene Obst- und Gemüsearten zu notieren. Eine Vorlage für ein
Arbeitsblatt ist unter M1 zu finden.
Didaktischer Hinweis
Je nach Leistungsstand der Klasse kann den Schülern dieser Arbeitsauftrag ohne weitere
Vorgaben erteilt werden. Es können aber auch die in M1 vorgeschlagenen Obst- und
Gemüsearten vorgegeben werden, z.B. Bananen (müssen aus Übersee kommen, wachsen in
Europa lediglich auf den Kanarischen Inseln und werden in Spanien verbraucht), Zitronen
(Übersee und Europa), Äpfel (im Sommer aus Neuseeland und Chile), Kopfsalat (Deutschland,
Niederlande), Avocado (Israel), Möhren, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln. Außerdem können
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
Lebensmittel dazu genommen werden, die überwiegend saisonal angeboten werden, wie z.B.
Erdbeeren oder Spargel.
Die Länder, aus denen das Angebot stammt, ändern sich mit der Jahreszeit. Außerdem werden
die Schüler feststellen, dass selbst im Bioladen und im Reformhaus die Produkte aus der
ganzen Welt kommen.
Arbeit in Gruppen an den Lernstationen
Für die Arbeit an den Lernstationen ist mindestens eine Doppelstunde erforderlich. Der
gesamte Raum wird genutzt, um in ihm die einzelnen Lernstationen aufzubauen.
An jeder Station steht eine Karte mit dem Stationennamen und einer detaillierten
Arbeitsanweisung sowie das Material, das zur Durchführung dieser Arbeitsanweisung
notwendig ist. Die Stationen sind für Vierer- bis Fünfergruppen ausgelegt. Die Mitglieder einer
Arbeitsgruppe gehen zu einem Stationentisch, bei dem sie beginnen wollen. Sie führen die
entsprechende Aufgabe aus und wechseln zu einer freien Station.
Didaktischer Hinweis
Es gibt keine chronologische Reihenfolge der einzelnen Stationen, die Abfolge ist von den
Schülern frei wählbar. Jede Station ist inhaltlich in sich abgeschlossen.
Folgende Lernstationen werden vorgeschlagen:
ƒ Weit, weiter am weitesten,
ƒ was hat wann bei uns Saison?,
ƒ unsere Region,
ƒ Vorteile von Lebensmitteln aus der eigenen Region,
ƒ regionale Lebensmittel einkaufen.
Jede Gruppe erhält eine Art „Gebrauchsabweisung“ zum Stationenlernen. Einen Vorschlag
dazu liefert M2. Im Anhang ist Material für fünf Lernstationen beigefügt. Einige Materialien, wie
z.B. eine Deutschlandkarte, muss die Lehrperson besorgen. Darauf wird an den
entsprechenden Stellen mit dem Hinweis „Zusätzlich beschaffen“ hingewiesen.
Material für fünf Stationen
Material für Station 1: „Weit, weiter am weitesten“
Bei dieser Station geht es darum, den Schülern ein Gefühl dafür zu vermitteln, welche Wege
Obst und Gemüse überhaupt zurücklegen, bevor sie in die Geschäfte kommen.
Didaktischer Hinweis
Die Entfernungen für die Gebiete aus Übersee sind lediglich Richtwerte. So beträgt z.B. die
Strecke von Neuseeland, je nach Ort, 18.000 oder 20.000 Kilometer. Aufgrund der ohnehin
riesigen Distanz ist die kilometergenaue Entfernung aber letzten Endes unerheblich. Alle Werte
beziehen
sich
auf
Berlin.
Weitere
Entfernungen
lassen
sich
unter
http://www.canadream.de/sktouristik/koordinaten/inhalt.html berechnen.
Die Entfernungen für Europa sind ebenfalls von Hauptstadt zu Hauptstadt berechnet. In
Grenzregionen sind diese Entfernungen zu groß. Als Alternative zur Tabelle empfiehlt es sich,
genauere Werte mit Hilfe eines Routenplaners im Internet oder einer Autokarte ermitteln zu
lassen.
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
Materialien:
ƒ M3: Aufgabenstellung
ƒ M4: Entfernungstabelle
Material für Station 2: „Was hat wann bei uns Saison?“
Für die einzelnen Gemüse- und Obstsorten soll hier bestimmt werden, wann diese in
Deutschland Saison haben. Ziel dieser Station ist die Erkenntnis, dass im Lebensmittelhandel
nicht mehr saisonal gearbeitet wird. Um das ganze Jahr über ein Einheitssortiment zu
präsentieren, wird importiert, was in heimischen Landen gerade nicht wächst.
Materialien:
ƒ M5: Aufgabenstellung
ƒ Zusätzlich beschaffen: Saisonkalender für Obst und Gemüse
Hinweis zur Beschaffung eines Saisonkalender
Ein
Saisonkalender
kann
als
Poster
für
zwei
Euro
unter
http://www.aid.de/shop/shop_detail.php?cat=1&id=2945
bestellt
werden
oder
unter
http://www.naehe-schafft-vertrauen.de „Das Projekt“ bzw. unter http://www.cma.de ausgedruckt
werden. Die Letzgenannten beziehen sich ausschließlich auf Lebensmittel aus einheimischer
Produktion.
Material für Station 3: „Unsere Region“
Ziel dieser Station ist es, dass die Schüler sich mit der Gegend beschäftigen, in der sie leben.
Sie sollen sich bewusst werden, was sie selbst unter Region verstehen.
Materialien:
ƒ M6: Aufgabenstellung
ƒ Zusätzlich beschaffen: Deutschlandkarte oder Karte des Bundeslandes, jeweils mit
angrenzenden Gegenden
Material für Station 4: „Vorteile von Lebensmitteln aus der eigenen Region“
Materialien:
ƒ M7: Aufgabenstellung
ƒ M8: Text „Der kurze Weg zum Verbraucher“
Material für Station 5: „Regionale Lebensmittel einkaufen“
Hier sollen die Schüler feststellen, wo es regionale Lebensmittel in der eigenen Gemeinde,
Stadt oder Gegend gibt. Selbst wenn die Schüler noch nicht für den Lebensmitteleinkauf in der
Familie zuständig sind, ist anzunehmen, dass sie zuhause über diese Unterrichtseinheit
berichten. Vielleicht wird so die eigenen Neugier genutzt, um regionale Lebensmittel
auszuprobieren.
Für diese Aufgabe ist ein PC mit Internetanschluss erforderlich.
Material:
ƒ M9: Aufgabenstellung
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
Didaktischer Hinweis
Für diese Lernstation ist eine Vorrecherche der Lehrkraft hilfreich. Sie kann z.B. vorab eine
Liste mit Internetadressen erstellen, die den Schülern als Orientierung dienen können.
„Abgearbeitete“ Adressen werden von den Schülern gestrichen.
Diskussion über regionale Lebensmittel
In der folgenden Stunde werden die Ergebnisse diskutiert, offene Fragen der Schüler geklärt.
Als Diskussionsgrundlage kann das Ergebnisblatt M10 dienen. Spätestens hier wird die Frage
nach dem Zusammenhang von ökologischen und regionalen Lebensmittel auftauchen. Auch
dieses Thema können die Schüler wieder eigenständig erarbeiten.
Hiweis: Regional ist nicht unbedingt öko und öko nicht unbedingt regional! Mit Hilfe der Texte
M11 und M12 werden am Beispiel des Möhrenanbaus die Unterschiede zwischen
konventioneller und ökologischer Wirtschaftsweise veranschaulicht. Es bietet sich Partnerarbeit
an, wobei ein Schüler M11 und der andere M12 durcharbeitet. Anschließend tragen beide die
Unterschiede zusammen. Im Plenum wird eine Gegenüberstellung in Form einer Tabelle
erstellt, welche die Unterschiede verdeutlicht. Von dieser Tabelle lassen sich Fragen für andere
Kulturen ableiten, die bei einer Exkursion besucht werden können. Es bietet sich der
Apfelanbau an, der in ganz Deutschland vorkommt und sowohl ökologisch als auch
konventionell und regional betrieben wird. Dabei können die erarbeiteten Fragen dem Landwirt
gestellt werden.
Material für die Stunde „Regional ist nicht unbedingt Öko und Öko nicht unbedingt regional“:
ƒ M10: Aufgabenstellung
ƒ M11: Text
ƒ M12: Text
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
Anhang Materialien
M1: Woher kommen Obst und Gemüse in unseren Geschäften?
Arbeitsauftrag
Besuchen Sie jeweils einen Supermarkt und ein zweites Geschäft (z.B. Bioladen, Reformhaus,
Wochenmarkt) und notieren Sie die Länder, aus denen die unten genannten Produkte
stammen.
Hinweis: Die Herkunft von Obst und Gemüse muss bei lose angebotener Ware auf einem
Schild angegeben sein, bei vorverpackter Ware auf der Packung.
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M1: Beispiel für ein ausgefülltes Arbeitsblatt
Woher kommen Obst und Gemüse in unseren Geschäften?
Arbeitsauftrag
Besuchen Sie jeweils einen Supermarkt und ein zweites Geschäft (z.B. Bioladen, Reformhaus,
Wochenmarkt) und notieren Sie die Länder, aus denen die unten genannten Produkte
stammen.
Hinweis: Die Herkunft von Obst und Gemüse muss bei lose angebotener Ware auf einem
Schild angegeben sein, bei vorverpackter Ware auf der Packung.
Obst-/Gemüseart
Supermarkt
Bioladen
Herkunftsland
Supermarkt
Bioladen
Saison
Entfernung in Km
Äpfel
Chile
Neuseeland
12.580
18.180
Bananen
Costa Rica
Costa Rica
9.600
9.600
September
bis März
wächst
hier nicht
Zitronen
Südafrika
Italien
9.645
1.500
wächst
hier nicht
Avocado
Südafrika
Israel
9.645
2.600
wächst
hier nicht
Das ganze
Jahr
Kartoffeln
Deutschland
Frankreich
120
1.000
Kopfsalat
Niederlande
Deutschland
650
120
Mai
bis
September
Möhren
Italien
Deutschland
1.500
120
Juli
bis
Dezember
Tomaten
Spanien
Belgien
2.300
740
Juli
bis
Oktober
Zwiebeln
Griechenland
Argentinien
2.300
11.900
Juli
bis
Oktober
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M2: Stationenlernen – eine Gebrauchsanweisung
Gehen Sie als Gruppe zu einer Station. Sie können sich aussuchen, bei welcher Sie beginnen.
Die Reihenfolge ist frei wählbar. Jede Station ist inhaltlich in sich abgeschlossen.
Ein Gruppenmitglied ist Übungs-/ und Gesprächsleiter/in.
Ein Gruppenmitglied ist Zeitwächter und Protokollant/in.
Der/Die Übungsleiter/in liest die Übungsanleitung vor und leitet die Übung.
Der/Die Zeitwächter/in achtet darauf, dass sich die Gruppe an jeder Station etwa eine
Viertelstunde aufhält.
Nach jeder Station wechselt das Amt von Leiter und Zeitwächter.
Bei diesem Stationenlernen, in dem es darum geht, die Vorteile regionaler Lebensmittel kennen
zu lernen, sind folgende Stationen aufgebaut:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Weit, weiter am weitesten
Was hat wann bei uns Saison?
Unsere Region
Vorteile von Lebensmitteln aus der Gegend
Regionale Lebensmittel einkaufen
Bei jeder Station liegt das benötigte Material und eine Arbeitsanweisung für die Kleingruppe
bereit.
Damit sie den Überblick behalten, kreuzen Sie an, welche Stationen Sie bereits abgearbeitet
haben.
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M3: Weit, weiter am weitesten
Arbeitsauftrag
ƒ Nehmen Sie Ihre Daten zur Hand, die Sie in den Lebensmittelgeschäften notiert haben.
Tragen Sie in die dritte Spalte als Überschrift „Entfernung in Kilometern“ ein.
ƒ Bestimmen Sie mit Hilfe der Entfernungstabelle die Kilometer, die diese Produkte
zurückgelegt haben. Tragen Sie diese Zahlen in die dritte Spalte Ihres Blattes ein.
Was ist Ihre Meinung zu diesem „Obst- und Gemüsetourismus“?
Halten Sie zwei bis drei wichtige Aspekte auf dem Arbeitsblatt fest.
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M4: Weit, weiter am weitesten
Entfernungstabelle
Diese Wege legen Produkte zurück, die in deutschen Lebensmittelgeschäften zu finden sind.
Alle Entfernungen beziehen sich auf Berlin.
Transportkilometer Europa
Land/Staat
Belgien
Bulgarien
Frankreich
Griechenland
Italien
Niederlande
Polen
Portugal
Rumänien
Serbien
Spanien
Tschechien
Türkei
Ungarn
Entfernung in Kilometern
740
1.600
1.000
2.300
1.500
650
519
2.800
1.680
1.000
2.300
400
1.742
850
Transportkilometer weltweit
Land/Staat
Entfernung in Kilometern
Ägypten
3.000
Algier
1.900
Argentinien
11.900
Australien
10.000
Brasilien
10.000
Chile
12.580
Costa Rica
9.600
Dominikanische Republik
8.000
Ecuador
10.200
Guatemala
9.640
Honduras
9.640
Israel
2.600
Juneau (USA)
7.355
Kenia
6.380
Kuba
8.768
Marokko
3.087
Mexiko
9.740
Neuseeland
18.178
Panama
9.436
Südafrika
9.645
Thailand
8.600
USA (Los Angelos)
9.323
Zypern
2.500
Quelle: http://www.canadream.de/sktouristik/koordinaten/inhalt.html
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M5: Was hat wann bei uns Saison?
Arbeitsauftrag
ƒ Nehmen Sie Ihre Daten zur Hand, die Sie in den Lebensmittelgeschäften notiert haben.
Tragen Sie in die vierte Spalte als Überschrift „Saison“ ein.
ƒ Stellen Sie mit Hilfe des Saisonkalenders fest, wann die genannten Obst- und Gemüsearten
bei uns Saison haben. Tragen Sie die Monate in die vierte Spalte ein.
ƒ Können Sie einen Zusammenhang zwischen Herkunft und Saison bzw. Nicht-Saison in
Deutschland feststellen? Halten Sie Ihre Meinung in Stichworten fest.
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M6: Unsere Region
Arbeitsauftrag
ƒ „Region“ ist ein abstrakter Begriff. Legen Sie mit Hilfe der Karte fest, was Region für Sie
bedeutet.
ƒ Überlegen Sie insbesondere, ob die Region, in der Sie leben
ƒ eine bestimmte Landschaft ist,
ƒ sich auf das ganze Bundesland bezieht,
ƒ eventuell angrenzendes Ausland mit dazu gehört.
ƒ Notieren Sie Ihre ganz persönliche Region auf dem Ergebnisblatt!
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M7: Vorteile von regionalen Lebensmitteln
Arbeitsauftrag
ƒ Lesen Sie den Text, der an dieser Station ausliegt.
ƒ Notieren Sie auf dem Ergebnisblatt die Vorteile, die dort für regionale Lebensmittel genannt
werden.
ƒ Legen Sie zusammen fest, welcher Vorteil für Sie Priorität hat.
ƒ Was müsste noch gegeben sein, damit Sie selbst solche Lebensmittel kaufen?
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M8
Text UGB-Forum 4/2003
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M9: Regionale Lebensmittel einkaufen
Arbeitsauftrag
Recherchieren Sie im Internet mit Hilfe einer Suchmaschine, z.B. http://www.metager.de:
ƒ
ƒ
ƒ
welche regionalen Produkte bzw. Regionalinitiativen es in Ihrem Umkreis gibt.
Finden Sie – ebenfalls mit Hilfe des Internets - heraus, wo es solche Lebensmittel zu kaufen
gibt. Mögliche Suchwörter könnten sein: Regionale Lebensmittel, Regionale
Vermarktungsinitiativen. Es eignen sich auch Landschaftsbezeichnungen wie „Rhön“ oder
„Lüneburger Heide“
Notieren Sie die Anschriften auf Ihrem Ergebnisblatt.
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M10: Regionale Lebensmittel Ergebnisblatt
Station: „Vorteile von regionalen Lebensmitteln“
Regionale Lebensmittel haben diese Vorteile:
1. ______________________________________
2. ______________________________________
3. ______________________________________
Damit wir regionale Lebensmittel kaufen, muss_________________________
______________________________________________________________.
Station „Unsere Region“
Unsere ganz persönliche Region: ____________________________________
Station „Regionale Lebensmittel einkaufen“
Diese Lebensmittel gibt es bei uns aus der Region:
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
Und dort kann man sie kaufen:
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M11: Öko-Möhren – von Hand bearbeitet
Nach dem Aussäen der Möhrensamen beobachtet der Landwirt das Feld genau. Er achtet auf
Nebenkräuter, früher Unkraut genannt. Egal, wie man es nennt, auf alle Fälle ist es
unerwünscht. Deshalb wird zwei bis drei Stunden, bevor die Möhrenkeime die Erde
durchstoßen, die erste Bearbeitungsmaßnahme fällig: Die kleinen "Unkraut"pflänzchen werden
mit Hilfe der Abflammtechnik vernichtet.
Dazu wird an den Traktor ein Gerät angehängt, das mit Gasflaschen bestückt ist. Aus kleinen
Düsen knapp über dem Boden tritt das Gas aus. Nach dem Anzünden ist dicht über dem Boden
eine kleine Flamme neben der anderen. Die Maschine fährt langsam über das Feld und flämmt
alles ab, was dort wächst.
Den Möhrenkeimen schadet diese Behandlung nicht, da sie noch von Erde bedeckt sind. Wenig
später stehen die kleinen Möhrenpflänzchen in dichten Reihen. Durch das Abflämmen haben
sie einen Wachstumsvorsprung gegenüber den Nebenkräutern, die erst wieder neu keimen
müssen.
Doch irgendwann sind die wieder da und müssen erneut entfernt werden. Abflämmen geht jetzt
nicht mehr, das würde auch den Möhren den Garaus machen. Also muss ein anderes
Verfahren her: Zwischen den Reihen sind das rotierende Bürsten mit langen harten Borsten, die
die Unkräuter einfach "wegfegen". Später kommt die Hackmaschine zum Einsatz, bei jeder
Möhrenkultur zweimal. Auch sie entfernt nur die Pflanzen zwischen den Reihen.
Alles, was innerhalb der Möhrenreihen wächst und keine Möhre ist, muss per Hand entfernt
werden. Zweimal - wenn die Pflanzen klein sind und kurz vor der Ernte - wird jede Möhrekultur
so von Nebenkräutern befreit. Das bedeutet pro Hektar 50 bis 500 Stunden Handarbeit.
Zuletzt kommt noch einmal ein maschineller Arbeitsgang, das Häufeln. Dabei wird rund um die
Pflanze etwas Erde aufgehäuft. Dadurch wird verhindert, dass die oberen Enden der Möhren
grün werden. Zudem werden die Möhen im Spätherbst vor Frost geschützt.
Ökomöhren wachsen langsamer als konventionell angebaute Möhren, weil die Mineralstoffe des
Bodens im Gegensatz zum leicht löslichen Mineraldünger nicht so schnell verfügbar sind.
Die viele Arbeit von Hand macht den Öko-Möhrenanbau teuer. Folgende Kosten fallen an:
Saatgut aus ökologischer Vermehrung/ha
Unkrautregulierung Abflammen/ha Gas plus
Arbeit
Maschinenhacke mehrmals
Handhacke/ha zwischen 120 und 350 Std.
ca. 100,- EURO
ca. 77,- EURO
ca. 128,- EURO
ca. 1175,- EURO
Bodenaufbereitung, Aussaat, Ernte und Aufbereitung sind nahezu vergleichbar und werden
deshalb nicht berücksichtigt. Pro Hektar Waschmöhren entstehen beim ökologischen Anbau
erhebliche Mehrkosten pro Hektar, gleichzeitig ist die Erntemenge mit 300 Dezitonnen/Hektar
geringer. Die Mehrkosten werden über den Endverkaufspreis an den Verbraucher weiter
gegeben.
Arbeitsauftrag
ƒ Notieren Sie die einzelnen Arbeitsgänge stichwortartig.
ƒ Berechnen Sie die Gesamtkosten.
ƒ Vergleichen Sie Bearbeitungsmaßnahmen und Kosten mit den Ergebnissen ihres
Arbeitspartners, der sich mit dem konventionellen Möhrenanbau beschäftigt hat.
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Regionale Lebensmittel - Lebensmittel aus der Region
M12: Konventioneller Möhrenanbau
Bei der Möhre handelt es sich um eine Kultur mit geringen Stickstoff-Ansprüchen. Zumeist ist
eine Düngung erforderlich. Auf leichten Böden muss nach starken Regenfällen mit einer
Stickstoffauswaschung im Wurzelbereich gerechnet werden, dort kann dann eine Nachdüngung
nötig werden.
Als weitere Nährstoffe benötigten Möhren Phosphor und Kalium. Damit müssen die Pflanzen
zweimal versorgt werden. Die erste Gabe sollte zur Aussaat erfolgen, der Rest kann dann im
zweiten bis dritten Blattstadium gegeben werden.
Die wichtigste Maßnahme ist die Regulierung des Unkrauts in der Möhrenkultur. Um es gering
zu halten, wird vor dem Auskeimen der Möhrensaat Kalkstickstoff auf den Boden gegeben.
Zirka fünf bis acht Tage nach der Saat wird das Feld mit Herbiziden gespritzt. Nach der
Keimung wird erneut gespritzt. Gegen die gefürchtete Möhrenfliege und andere Schädlinge
werden Insektizide gespritzt.
Die Kosten für den konventionellen Möhrenanbau betragen:
Saatgut/ha
Pflanzenschutzmittel
Herbizid
Insektizid/ha plus Ausbringung
Maschinenhacke einmalig
Erntemenge
ca. 511,- EURO
plus ca. 280,- EURO
ca. 26,- EURO
ca. 400 dt/ha
Nach: VZ Bayern Tagungsdokumentation "Gemeinschaftsverpflegung auf Öko-Kurs", 2002.
Arbeitsauftrag
ƒ Notieren Sie die einzelnen Arbeitsgänge stichwortartig.
ƒ Berechnen Sie die Gesamtkosten.
ƒ Vergleichen Sie Bearbeitungsmaßnahmen und Kosten mit den Ergebnissen ihres
Arbeitspartners, der sich mit dem ökologischen Möhrenanbau beschäftigt hat.
Copyright beim Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv), erstellt im Auftrag des vzbv.
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