1 Hintergrundinformationen zur Althandy

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1 Hintergrundinformationen zur Althandy
Hintergrundinformationen
zur Althandy-Sammelaktion „Handy clever entsorgen“
vom 30.4.-30.6.2012 im Freistaat Bayern
Warum wir die Althandy-Sammelaktion „Handy clever entsorgen“ durchführen
Die Entsorgung von Althandys ist im „Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme
und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (Elektro- und
Elektronikgerätegesetz - ElektroG)“ von
2005 geregelt. Danach haben Besitzer von Alt-
geräten diese einer vom unsortierten Siedlungsabfall getrennten Erfassung zuzuführen.
Dafür sind zwei Arten von Sammelstellen vorgesehen: die Pflicht-Sammelstellen der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger sowie freiwillige Rücknahmesysteme der Hersteller bzw.
Vertreiber von Elektro- und Elektronikgeräten. Das Gesetz regelt auch die eventuelle
Wiederverwendung sowie die Behandlung und Verwertung der Altgeräte. Speziell bei der
Entsorgung von alten Mobiltelefonen zeigen sich jedoch Defizite in der Entsorgungskette.
Bayern und Deutschland nehmen bei der Verwertung von Abfällen wie Papier, Glas, Eisen
und Kupfer innerhalb Europas und der Welt eine Vorreiterrolle ein. Bei den genannten
Abfällen werden Recyclingquoten von 50 bis 90 Prozent erreicht. Bei anderen wichtigen
Rohstoffen ist auch bei uns der Umgang vielfach noch vom „Wegwerfen“ bzw. „Weglegen“
geprägt. Das gilt ganz besonders für High-Tech-Rohstoffe wie seltene und strategische
Metalle, die z.B. in modernen Informations- und Kommunikationsmitteln verbaut werden.
Hier beträgt die Recyclingquote bislang weniger als 1%. Ein Musterbeispiel sind ausgediente Mobiltelefone, sog. Althandys, die als das „Filetstück des Elektroschrotts“ gelten.
In der Entsorgungskette von Althandys sind mehrere Defizite erkennbar. Sie betreffen
sowohl die Sammlung als auch das Recycling. Eine wissenschaftliche Studie der TU Berlin1)
hat ergeben, dass in Deutschland
im Jahr 2007 ausgediente Mobiltelefone mit einem
Gesamtgewicht von 5.000 Tonnen angefallen sind (entspricht etwa 25 Millionen Stück).
Davon sind laut Studie nur 223 Tonnen getrennt gesammelt worden, 95 Tonnen durch die
Kommunen und 108 Tonnen durch Hersteller bzw. Vertreiber. Das entspricht einer Sammelquote von rund 4%. Dagegen ist jedes fünfte Mobiltelefon nach der Studie über den Hausmüll entsorgt worden.
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1)
siehe MÜLLMAGAZIN 1/2009 „Gold in der Tonne - Eine Stoffflussanalyse zeigt
erhebliche Systemschwächen bezüglich der Verwertung von Gold aus ausgedienten
Mobiltelefonen“
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Auch die sog. Nokia-Umfrage von 2008, die weltweit unter 6.500 Kunden aus 13 Ländern
durchgeführt wurde, ergab, dass lediglich drei Prozent der User ihre alten Mobiltelefone recyceln lassen. Nahezu die Hälfte der Befragten wussten nicht, dass die Wiederverwertung
der Geräte überhaupt möglich ist. Nach dieser Umfrage landen vier Prozent der alten Handys im Müll. 44 Prozent bleiben laut der Umfrage ungenutzt zu Hause liegen. Für den Rest
findet sich eine Weiterverwendung: Ein Viertel der Befragten gab an, ungenutzte Handys an
Freunde oder Familienmitglieder weiterzugeben.16 Prozent aller Nutzer verkaufen die gebrauchten Mobiltelefone. Insgesamt denken 78 Prozent der Nutzer in Deutschland der Umfrage zufolge nicht darüber nach, ihre Mobiltelefone zu recyceln. Einer der Hauptgründe
dafür, dass nur wenige Nutzer ihr Handy zur Wiederverwertung bringen, ist: die meisten
wissen nicht, dass die Geräte recycelbar sind.
Die aktuellste Umfrage für Deutschland stammt vom Branchenverband Bitkom aus dem Jahr
2011. Danach geben mittlerweile 7% ihr ausgemustertes Handy bei einer kommunalen
Sammelstelle ab, 13% beim Mobilfunkbetreiber und 8% spenden es für einen guten Zweck.
Das wäre immerhin eine Sammelquote von einem guten Viertel. Nur 2% gaben an, ihr
Althandy über den Müll zu entsorgen. 23% verschenken ihr Handy und 17% machten keine
Angaben. Aber der größte Anteil an ausgedienten Handys, nämlich 30% wandert auch nach
der neuesten Umfrage in die Schublade. Wenn man bedenkt, dass von den verschenkten
Handys nicht alle benutzt werden und von denen, die keine Angaben machen, auch
„Wegleger“ dabei sein dürften, dann kommt man zu dem Schluss, dass nach wie vor bis zur
Hälfte der ausgedienten Handys zuhause „gebunkert“ wird.
Laut Bitkom lagen Ende 2011 in Deutschlands Schubladen 83 Millionen Althandys.
Mittlerweile dürfte die Zahl auf 85 Millionen Althandys angestiegen sein. Zwei Drittel (66 Prozent) der Verbraucher in Deutschland haben ein oder mehrere Mobiltelefone zu Hause, die
sie nicht benutzen. 18 Prozent der Befragten besitzen sogar zwei unbenutzte Handys oder
Smartphones, 9 Prozent haben drei Alt-Handys, 4 Prozent sogar vier oder mehr ungenutzte
Mobiltelefone. Für Bayern heißt das: in unseren Schubladen zuhause dürften etwa 13
Millionen alte Handys liegen, obwohl es eine viel bessere Verwendung für sie gäbe. Und der
Althandyberg wächst unaufhaltsam, von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr.
Ein weiterer Schwachpunkt in der Entsorgungskette von Mobiltelefonen ist deren
Intransparenz. Man geht davon aus, dass illegal jährlich etwa 155.000 Tonnen elektrische
und elektronische Geräten aus Deutschland nach Afrika und Asien exportiert werden,
deklariert als "Gebrauchtgeräte", aber oftmals nicht mehr funktionstüchtig. Mit jedem dieser
Exporte werden auch die Schadstoffe und somit die Probleme für Menschen und Umwelt in
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diese Länder exportiert. In Afrika sind es oftmals Kinder, die auf den Müllhalden das Metall
aus dem Elektroschrott durch „Abfackeln“ herausholen und dabei ihre Gesundheit riskieren.
Elektroschrott enthält viele gefährliche Substanzen wie Blei, Quecksilber, Cadmium,
Polybromierte Biphenyle (PBB), Polybromierte Diphenylether (PBDE) und Chromverbindungen. Zudem gehen der deutschen und europäischen Wirtschaft durch die Exporte
wichtige Rohstoffe in großen Mengen unwiederbringlich verloren.
Das dritte erkennbare Defizit betrifft die Verwertung. Die genannte Untersuchung der TU
Berlin weist darauf hin, dass auch hier Verbesserungen möglich sind. In Deutschland
kommen beim Handyrecycling zwei Technologien zum Einsatz. In Aufbereitungsanlagen, in
denen die Handys nur geschreddert werden, gehen z.B. fast 75% des Goldes verloren, weil
es in Outputfraktionen gelangt, die nachfolgend keinem Verwertungsprozess für Edelmetalle
zugeführt werden. Durch den direkten Einsatz von Mobiltelefonen in metallurgischen
Prozessen zur Rückgewinnung von Edelmetallen kann dagegen eine sehr hohe
Verwertungsquote - für Gold z.B. 98% - erreicht werden.
Rohstoffschatz Handy
Vielen Menschen ist offenbar nicht bewusst, dass gerade Althandys ein wahrer
Rohstoffschatz sind. Zwar sind die in einem einzelnen Mobiltelefon enthaltenen Mengen an
Edelmetallen bzw. seltenen und strategischen Metallen gering. So enthält ein Handy im
Durchschnitt nur ca. 8,75 g Kupfer, 3,81 g Kobalt, 0,25 g Silber, 0,024 g Gold, 0,009 g
Palladium im Rohstoffwert von 1 - 2 Euro. Die 85 Millionen Handys, die in Deutschlands
Schubladen ungenutzt liegen, beinhalten jedoch in Summe rd. 745 Tonnen Kupfer, 325
Tonnen Kobalt, 22 Tonnen Silber, 2 Tonnen Gold und 700 Kilogramm Palladium im Wert
von rd.136 Millionen Euro. Bei 1,6 Milliarden jährlich weltweit verkauften Handys summieren
sich die enthaltenen Rohstoffmengen auf 14.000 Tonnen Kupfer, 6.100 Tonnen Kobalt, 400
Tonnen Silber, 38 Tonnen Gold und 14 Tonnen Palladium und der Rohstoffwert auf rd. 2,5
Milliarden Euro. Und in den seit Mitte der 90er Jahre weltweit verkauften ca.10 Milliarden
Handys sind 90.000 Tonnen Kupfer, 38.000 Tonnen Kobalt, 2.500 Tonnen Silber, 240
Tonnen Gold und 90 Tonnen Palladium im Gesamtwert von rd. 16 Milliarden Euro verbaut.
Die Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen aus gebrauchten Gütern ist v. a. deutlich
umweltfreundlicher und klimaschonender als die Gewinnung von Primärrohstoffen. 40
Handys enthalten dieselbe Menge Gold wie eine Tonne Golderz. Während der Erzabbau
Landschaft und Natur beeinträchtigt, den Einsatz schweren Geräts und den Transport großer
Massen zur Aufarbeitungsfabrik notwendig macht, der Aufarbeitungsprozess von Golderz
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energieintensiv und umweltbelastend ist, lässt sich Gold aus Elektroschrott wie Mobiltelefonen deutlich energieärmer und umweltverträglicher gewinnen. Allein die Energie- und CO2einsparung beträgt rund 70%. Für einen Goldring aus 750er Gold (10 g), das bergmännisch
gewonnen wurde, fallen etwa 10 Tonnen Abraum an. Derselbe Goldring lässt sich aus dem
Gold von 400 Althandys herstellen. Mit einem 100%-Recycling sämtlicher in Deutschland pro
Jahr anfallenden ca. 100.000 Tonnen elektronischer Baugruppen ließen sich rd. 5 Tonnen
Gold zurückgewinnen, das sind knapp 40% des Imports der deutschen Schmuckindustrie.
So gesehen, ist die Aussage, Deutschland sei ein rohstoffarmes Land, zu relativieren. In
Deutschland gibt es Silber und Gold, Palladium und Platin, Indium und Kobalt usw. in
erheblichem Umfang - nur dass wir sie bislang nicht als Rohstoff ansehen, sondern als Abfall
behandeln. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat in seinen Empfehlungen an die
Bundesregierung vom Juni 2011 unter dem Titel „Wie Deutschland zum Rohstoffland wird“
vorgeschlagen, gemeinsam die konkrete Vision einer 100%igen Kreislaufwirtschaft innerhalb der Grenzen physikalischer Gesetzmäßigkeiten - und den langfristigen Verzicht auf
den Verbrauch endlicher, nicht erneuerbarer Rohstoffe zu verfolgen, auszuarbeiten und
umzusetzen.
Die Gewinnung von Sekundärrohstoffen ist auch unter sozialen Gesichtspunkten deutlich
vorteilhafter. Der Abbau von Primärrohstoffen ist in vielen Fällen mit sozialen Kosten
verbunden, die nach unseren Maßstäben nicht tolerierbar sind. Die Umstände beim Abbau
von Seltenen Erden oder beim Coltanabbau zeigen exemplarisch das Konfliktpotential des
Primärrohstoffabbaus.
Das Handy als globales High-Tech-Produkt unserer Zeit, das fast jeder von uns täglich
benützt, kann symbolisch für beides stehen: die alte „Wegwerf-“ und „Weglegegesellschaft“
und für die neue Kreislauf- und Recyclingwirtschaft. Tatsache ist, dass bislang weltweit viel
zu wenige Althandys ins Recycling gelangen. Gleichzeitig wissen wir, dass sich durch
moderne Verwertungstechniken mehr als 95% des Goldes, Silbers, Palladiums, Platins,
Kupfers, Bleis und Bismuths aus Mobiltelefonen rückgewinnen lassen; dazu Zinn, Nickel,
Indium, Antimon, Arsen und Kobalt. Voraussetzung für eine möglichst weitgehende
Kreislaufführung der in Althandys enthaltenen wertvollen Rohstoffe ist allerdings eine
entsprechend hohe Erfassungsquote
.
Als Gründe für die bislang geringe Erfassungsquote von Althandys werden mangelnde
Information der Handybesitzer über die richtigen Entsorgungswege, die Erreichbarkeit der
Sammelstellen, Unwissen über den Geldwert älterer Schubladenhandys (i. d. R. nur noch
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1-2 Euro) sowie Befürchtungen über das Auslesen von auf dem Althandy eventuell noch
gespeicherten Daten gesehen. Mit der Althandy-Sammelaktion „Handy clever entsorgen“ soll
diesen Barrieren entgegengewirkt werden. Die Aktion bietet nicht nur umfassende
Informationen rund um das Thema Kreislaufführung von Mobiltelefonen, sondern auch eine
besonders bequeme, sichere, umweltfreundliche und soziale Gelegenheit zur Entsorgung
angesammelter Schubladenhandys.
Rechtliche und organisatorische Konstruktion
Das Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) ist Initiator der AlthandySammelaktion „Handy clever entsorgen“, aber selbst nicht sammelberechtigt. Nach dem
Elektro- und Elektronikgerätegesetz - ElektroG können nur die Herstellern und Vertreiber von
Elektro- und Elektronikgeräten freiwillige Althandysammlungen einrichten und betreiben. Das
tun in Deutschland z.B. die vier Mobilfunknetzbetreiber E-Plus, Telekom, Telefonica und
Vodafone. Sie standen wegen ihrer eigenen Sammelsysteme nicht als Träger des Sammelsystems für die Bayernsammlung zur Verfügung, unterstützen diese jedoch ideell und
finanziell.
Das StMUG konnte als Rechtsträger der Sammlung den Verband VERE e.V. - Verband zur
Rücknahme und Verwertung von Elektro- und Elektronikaltgeräten gewinnen, der ca. 2.400
mittelständische Hersteller, Importeure und Inverkehrbringer von Elektro- und Elektronikgeräten vertritt, darunter ca. 400 aus Bayern, und der das Entsorgungsunternehmen take-eway betreibt. Sitz von VERE und tak-e-way ist Hamburg.
Es wurde ein Kooperationsvertrag zwischen VERE/take-e-way und dem StMUG geschlossen. Darin verpflichtet sich das Ministerium, für die Bereitstellung einer großen Zahl von
Sammelstellen in Schulen, Behörden, Unternehmen und sonstigen Einrichtungen in Bayern
zu sorgen. VERE/take-e-way verpflichten sich, zum Zwecke der Bayernsammlung ein der
Hamburger Umweltbehörde ordnungsgemäß angezeigtes Rücknahmesystem für Elektronikaltgeräte zu betreiben. Mit dem Projektmanagement der Aktion wurde die Fa. eficom, Leutkirch im Allgäu beauftragt, die wiederum Unterauftragnehmer mit der operativen Abwicklung
der Sammelaktion beauftragt hat, z.B die Fa. teqport München, die Fa. avarto-Logistik und
die DHL (s. Schaubild Rechtskonstruktion).
Die Vertragsparteien gehen davon aus, dass die Aktion einen Reinerlös erwirtschaftet. Der
Betreiber bzw. die von ihm beauftragten Firmen tragen die Vorfinanzierungskosten und das
finanzielle Risiko der Sammelaktion.
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Schaubild Rechtskonstruktion
Rechtliche Konstruktion
der Althandy-Sammelaktion Bayern
Freistaat Bayern
StMUG
Träger Rücknahmesystem:
VERE e.V./take-e-way GmbH
Kooperationsvertrag
Vertrag
Unterstützer der Sammelaktion
Ministerien der Staatsregierung mit Behörden
Schulen
Bayerischer Landtag
Kommunale Spitzenverbände in Bayern
Unterzeichnerverbände Wirtschaft Umweltpakt
Netzbetreiber E-Plus, O2,Telekom, Vodafone
Mitglieder der Bayerischen Klimaallianz
Projektmanagement
Verträge
Unterauftragnehmer
Produktion
Sammelboxen
Logistik
Sortierung,
Datensicherheit
Verkauf
Recycling
Wissenschaftliche Begleitung
UNI Augsburg, Lehrstuhl für Ressourcenstrategie, Prof. Reller
Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, Prof.Teipel
Quelle: StMUG, Ref. 87
Unterstützer der Aktion
Die Aktion wird von folgenden Einrichtungen und Organisationen unterstützt:

Den Ministerien der Staatsregierung, die mit allen Behörden und Dienststellen einschließlich der sieben Bezirksregierungen
an der Althandysammlung teilnehmen.
Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus unterstützt zusätzlich zur eigenen
Teilnahme die Sammlung an allen bayerischen Schulen.

Den Kommunalen Spitzenverbänden (Verband der Bayerischen Bezirke, Bayerischer
Landkreistag, Bayerischer Städtetag, Bayerischer Gemeindetag), die dem optionalen
Einbezug der Bezirke, Kreisfreien Städte, Landkreise und Kreisangehörigen Gemeinden in die Sammelaktion zugestimmt haben.

Den Unterzeichnerverbänden der Wirtschaft im Umweltpakt Bayern (vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bayerischer Industrie- und Handelskammertag,
Bayerischer Handwerkskammertag), die den Einbezug insbesondere von Umweltpaktunternehmen befürworten.

Den vier großen Netzbetreibern E-Plus, Telekom, Telefonica und Vodafone, die den
Schulwettbewerb im Rahmen der Aktion finanziell unterstützen.
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
Mehreren Mitgliedern der Bayerischen Klimaallianz, so z.B. dem Landesbund für
Vogelschutz, dem Landessportverband, dem Bayerischen Jugendring, der Umweltarbeit in der Katholischen und Evangelischen Kirche.
Damit vereint die Althandysammlung „Handy clever entsorgen“ die zum Thema Handykreislauf relevanten gesellschaftlichen Kräfte im Freistaat Bayern, angefangen bei den produktverantwortlichen Herstellern bzw. Vertreibern von Elektro- und Elektronikgeräten, speziell
Mobiltelefonen, über die dem Staatsziel Umweltschutz besonders verpflichteten staatlichen
Behörden einschließlich der oberste Abfallbehörde als Initiator der Aktion, die entsorgungspflichtigen öffentlich-rechtlichen Körperschaften bis hin zu gesellschaftlichen Verbänden und
Kirchen. Die Aktion entspricht in hohem Maße dem Ideal des „Bayerischen Wegs“, der mit
dem Umweltpakt Bayern begonnen und mit weiteren Gemeinschaftsaktionen wie z.B. der
Bayerischen Klimaallianz erfolgreich fortgesetzt wurde.
Sammelorte
Insgesamt werden i. R. der Aktion ca. 10.000 Sammelboxen an ca. 7.000 Sammelstellen
ausgegeben und zwar an

ca. 6.000 Schulen

ca. 180 Behörden des Freistaats Bayern

25 Kreisfreie Städte und 75 Landkreisen, die gebeten wurden, die rd. 200 kreisangehörigen Gemeinden in die Sammlung mit einzubeziehen

ca. 30 Hochschulen bzw. Universitätskliniken

ca. 370 Krankenhäuser

ca. 50 Umweltpaktbetrieb (darunter Großunternehmen wie BMW)

ca. 50 weitere Einrichtungen.
Sammlung an Schulen
Alle Schulleiter in Bayern wurden durch ein E-Mail-Schreiben der Staatsminister für Umwelt
und Gesundheit sowie für Unterricht und Kultus über die Aktion unterrichtet und um Beteiligung ihrer Schule an der Sammlung und am Schulwettbewerb gebeten.
Zielgruppe bei den Schulsammlungen sind die Schüler, deren Eltern und sonstige Verwandte, die Lehrerinnen und Lehrer nebst ihren Angehörigen sowie jeweils Freunde,
Bekannte und Nachbarn, die im Besitz von Schubladenhandys sind und diese bequem,
sicher, sauber und sozial korrekt entsorgen möchten.
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Sammlung in Behörden
Die Mitarbeiter der Ministerien und nachgeordneten Behörden des Freistaats Bayern wurden
durch ein persönliches Schreiben des Amtschefs bzw. der Behördenleitung über die Aktion
informiert. Dazu wurde seitens des StMUG ein Musteranschreiben zur Verfügung gestellt.
Gesammelt wird in Behörden i.d.R. dergestalt, dass die mitgebrachten Althandys per Hausbzw. Behördenpost an die nächste zentrale Sammelbox geschickt oder persönlich dort
abgegeben werden. Der Standort der nächsten Sammelbox wird in jeder Behörde bekannt
gegeben.
Zielgruppe bei den Behördensammlungen sind die Behördenbediensteten nebst ihren
Angehörigen, Freunden, Bekannten und Nachbarn, soweit sie im Besitz von Schubladenhandys sind und diese bequem, sicher, sauber und sozial korrekt entsorgen möchten. Soweit
vorhanden können und sollen auch angesammelte alte Diensthandys in die Sammlung
gegeben werden.
Sammlung in Kommunen
Die (25) Kreisfreien Städte und (75) Landkreise in Bayern wurden durch StMUG-Schreiben
über die Aktion informiert und um Teilnahme gebeten. Die Landkreise wurden darüber
hinaus gebeten, die (2003) kreisangehörigen Gemeinden über die Aktion zu informieren und
die Teilnahme anzubieten. Zur Information der Bediensteten in Kommunalbehörden wurde
ein Musteranschreiben zur Verfügung gestellt.
Gesammelt wird in Behörden i.d.R. dergestalt, dass die mitgebrachten Althandys per Hausbzw. Behördenpost an die nächste zentrale Sammelbox geschickt oder persönlich dort
abgegeben werden. Der Standort der nächsten Sammelbox wird in jeder Behörde bekannt
gegeben.
Zielgruppe bei den Kommunalsammlungen sind die jeweiligen Behördenbediensteten nebst
ihren Angehörigen, Freunden, Bekannten und Nachbarn, soweit sie im Besitz von Schubladenhandys sind und diese bequem, sicher, sauber und sozial korrekt entsorgen möchten.
Soweit vorhanden können und sollen auch angesammelte alte Diensthandys in die Sammlung gegeben werden.
Sammlung in Hochschulen
Die Hochschulen in Bayern wurden mit Schreiben an die Kanzler/innen über die Aktion
informiert und zur Teilnahme eingeladen. Sie wurden gebeten, ihrerseits die Bediensteten
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durch ein persönliches Schreiben der Hochschulleitung und in geeigneter Weise auch die
Studenten zu informieren. Für die Information der Bediensteten wurde seitens des StMUG
ein Musteranschreiben zur Verfügung gestellt.
Zielgruppe bei den Hochschulsammlungen sind zum einen die Hochschulbediensteten und
zum anderen die Studenten, jeweils nebst Angehörigen, Freunden, Bekannten und Nachbarn, soweit sie im Besitz von Schubladenhandys sind und diese bequem, sicher, sauber
und sozial korrekt entsorgen möchten. Soweit vorhanden können und sollen auch angesammelte alte Diensthandys in die Sammlung gegeben werden.
Sammlung in Krankenhäusern
Die rd. 370 Krankenhäuser in Bayern wurden durch ein
Schreiben der Bayerischen
Krankenhausgesellschaft (BKG) über die Aktion informiert und zur Teilnahme eingeladen.
Für die Information der Bediensteten wurde seitens des StMUG ein Musteranschreiben zur
Verfügung gestellt.
Sammlung in Unternehmen
Die 100 größten Umweltpaktunternehmen in Bayern (siehe Webseite StMUG) wurden mit
Schreiben des StMUG an die Umweltbeauftragten über die Aktion informiert und zur
Teilnahme eingeladen. Darüber hinaus wurde im Newsletter
des Informationszentrums
WirtschaftUmwelt über die Aktion und die Möglichkeit zur Teilnahe auch für mittlere und
kleiner Unternehmen informiert. Für die Information der Mitarbeiter wird seitens des StMUG
ein Musteranschreiben zur Verfügung gestellt.
Zielgruppe bei den betrieblichen Sammlungen sind die Mitarbeiter nebst Angehörigen,
Freunden, Bekannten und Nachbarn, soweit sie im Besitz von Schubladenhandys sind und
diese bequem, sicher, sauber und sozial korrekt entsorgen möchten. Soweit vorhanden und
gewünscht, können auch angesammelte alte Firmenhandys in die Sammlung gegeben
werden.
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