Testbericht aus FMT

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Testbericht aus FMT
50 PARK- & E-FLYER
FMT 06 | 11
Wolfgang Traxler
Einfach mal
Messerschmitt T-109 von
zwei
Pichler
Bei der Triebwerksanordnung zweimotoriger Flugzeuge gibt es bekannter Weise mehrere Möglichkeiten.
Die häufigste Variante ist die Unterbringung links
und rechts an den Tragflächen oder aber an Rumpfspitze
und -ende, so wie wir es z.B. vom „Ameisenbär“
kennen. Oder man nimmt zwei einmotorige Flugzeuge,
sägt bei dem einen den linken Flügel und beim
anderen den rechten Flügel ab und fügt über ein
Flügel-Mittelteil die übrig gebliebenen Teile
wieder zusammen. Wahnsinn, oder? Und das Tollste
daran: so etwas wurde einmal ernsthaft geplant!
Zum Vorbild
Etwa in der ersten Jahreshälfte 1944 wurde aus dem Reichsluftfahrtministerium der Ruf nach einem Zerstörer und Schnellbomber
laut mit der Forderung eines möglichst geringen Entwicklungsaufwandes. Daraufhin entwickelte Messerschmitt das Projekt eines
Bf-109-Zwillings. Der Vorteil lag in der schnellen Verfügbarkeit
der Serien-Bauteile der Bf 109, wie die beiden Rümpfe sowie
einer rechten und linken Tragfläche. Neu waren das Tragflächenmittelstück und Höhenleitwerk zwischen beiden Rümpfen. Der
Pilot saß im linken Rumpf, ein vergrößerter Treibstofftank war im
rechten Rumpf untergebracht. Zwei Versionen waren vorgesehen:
die Bf 109 Z1 (Zerstörer) und Z2 (Schnellbomber). Die Z1-Version
war mit fünf 30-mm-Maschinenkanonen sehr feuerstark ausgestattet, die Z2-Version konnte eine Bombenlast von bis zu 2.000
kg tragen. Rein rechnerisch sollte die 13,2 m spannende Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von 762 km/h in 8.500 m Höhe
erreichen. Letztendlich aber scheiterte das Projekt der Bf 109 Z,
da der Jägerentwicklung ab Mitte 1944 Priorität gegenüber allen
anderen Projekten eingeräumt wurde. Die offizielle Bezeichnung
dieses Flugzeugmusters lautet aber Bf 109 Z ist und nicht T-109,
Me 109 Twin oder sonst irgendwie.
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FMT-TEST 51
Das Modell
Bei der Entwicklung dieses Modells ging der
Hersteller einen ähnlichen Weg wie damals
Messerschmitt beim Original, denn Grundlage
des „Z-Modells“ war das bereits vorhandene
Modell der Messerschmitt Bf 109 desselben
Herstellers. Das Modell wird in RTF-Ausführung
geliefert und ist bis auf Sender, Empfänger
und Akku komplett ausgestattet. Die Bauteile für die beiden Rümpfe, Tragfläche und
Leitwerke bestehen aus sehr feinporigem
Schaum mit einer glatten Oberfläche und sind
in einem dekorativen Tarnmuster lackiert. Die
Ruderklappen sind mittels Stiftscharnieren(!)
angeschlagen und die Ruderhörner montiert.
Fertig eingeklebt sind sämtliche Befestigungsbrettchen für RC-Anlage und Antrieb. So sind
zur Fertigstellung der Zelle lediglich die beiden
Seiten- und das Höhenleitwerk mit beiden
Rümpfen zu verbinden und die Tragflächenhälften miteinander zu verkleben. Leider
sind deren Verzapfungen in der Länge stark
untermaßig, so dass sich auf der Oberseite der
Tragfläche unschöne Spalten ergeben. Alle
Klebungen wurden mit dem Schaumkleber
Beli-Zell ausgeführt, nur die Kabinenhauben
wurden mit UHU-Por verklebt. Die beiden beiliegenden Piloten-Männchen – es handelt sich
um moderne Jet-Piloten – passen nun wirklich
nicht zu diesem Modell. Das Verschrauben der
Fahrwerke und Aufbringen der Klebebilder
beendet diesen Bauabschnitt.
So sind die Servos für das Seiten- bzw. Höhenruder vom Hersteller eingebaut. Das
Führungsrohr des Bowdenzuges kann nach
jeder Richtung ausweichen.
So funktioniert es. Das Servo wurde einfach
auf die andere Rumpfseite versetzt.
Dadurch konnte das Führungsrohr an der
Seitenwand festgeklebt werden.
Das Verkleben der Seitenleitwerke und des
Höhenleitwerks mit dem Rumpf ist sehr
einfach, da zur Führung entsprechende Zapfen/
Ausnehmungen vorhanden sind.
Die Anlenkdrähte der Querruder werden in ein
gemeinsames Loch am Servohebel eingehängt. Die Bowdenzüge mussten dazu ein Stück
nach oben verlegt werden.
Praktisch: Die Kabinenhauben werden
durch Magneten gehalten und lassen sich leicht
abnehmen und wieder aufsetzen.
Das Transporthilfsmittel. Die Holzleiste ersetzt
beim Transport die Tragfläche. So werden
Beschädigungen am Höhenleitwerk vermieden.
Das Antriebskonzept
Ursprünglich waren offenbar als Antrieb zwei
Bürstenmotoren der 370er Größe mit Getriebe
vorgesehen, welche von einem Regler gesteuert und aus einem 8,4-V-NiMH-Akku mit
650 mAh versorgt werden sollten. So zeigt es
zumindest die Betriebsanleitung. Im Zuge der
Modernisierung wurden herstellerseitig die
Bürstenmotoren aber durch Brushlessmotoren ohne Getriebe ersetzt. Jeder von ihnen
erhielt dazu seinen eigenen Regler, welche
mittels eines V-Kabels zusammengefasst am
Empfänger angesteckt werden sollen. Auch
die Stromversorgung wurde modernisiert, ein
3S-LiPo mit 1.000 mAh ist nun vorgesehen.
Er wird in einem der beiden Rümpfe untergebracht. Der wesentliche Nachteil dieser
Ein-Akku-Lösung liegt in der damit notwendigen „Strom-Fernleitung“ zwischen beiden
Rümpfen mit einer Länge von ca. 35 cm. Die
Kabel sollen in einem offenen Schacht an der
Tragflächenoberseite von einem zum anderen
Rumpf geführt werden.
Das RC-Konzept
Im rechten Rumpf befindet sich neben dem
Empfänger das Servo für das Höhenruder
und der Regler 1, beide direkt am Empfänger
angeschlossen. Unter dem rechten Rumpf in
Transporthilfe
Hat man beide Rümpfe von der Tragfläche getrennt, so sind die Rümpfe nur noch durch
das Höhenleitwerk verbunden. Durch die Hebelwirkung der Rümpfe können auf das Höhenleitwerk starke Torsionskräfte ausgeübt werden, was bei ungeschickter Handhabung
beim Transport zum Bruch des Höhenleitwerks führen kann. Abhilfe schafft hier eine
Verbindungsleiste, quasi als Tragflächenersatz. Dazu werden in eine ca. 410 mm lange
Hartholzleiste zwei Bohrungen im Abstand der Tragflächenverschraubung (= 305 mm)
gebohrt. Diese Leiste wird nun mit den Rümpfen verschraubt und man erhält dadurch
eine kompakte Einheit. Und außerdem kann man die Befestigungsschrauben für die
Tragfläche so nicht verlieren oder vergessen.
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Die Verkabelung zwischen den Rümpfen.
Beim Zerlegen des
Modells muss diese
aus dem Kabelkanal
an der Tragflächenoberseite entfernt
werden und baumelt
dann lose herum.
Hier eine Alternative.
Der Kabelbaum
wird fest im Kabelkanal verlegt und mit
steckbaren Trennstellen ausgestattet.
Rumpfheck in einem derart scharfen Bogen
verlegt sind, dass den Innendrähten keine
andere Wahl bleibt, als massiv zu klemmen.
Zudem sind die Außenrohre servoseitig nicht
festgelegt, so dass diese unter Belastung in
jede Richtung ausweichen können. So wäre
ein Flugbetrieb nicht möglich. Abhilfe ist aber
leicht möglich. Dazu wird das jeweilige Servo
einfach an die andere Rumpfseite versetzt.
Eine entsprechende Aufnahme ist bereits
vorhanden, so dass dies in wenigen Minuten
erledigt ist. Damit verläuft der Bowdenzug in
einer wesentlich sanfteren Kurve und das Außenrohr kann beim Servo direkt an der Rumpfwand verklebt werden. Die Bowdenzüge für
die Querruder liegen servoseitig gegenüber
dem Servohebel um ca. 10 mm zu tief. Hier
muss die Tragfläche auf Länge der Rumpfbreite vorsichtig aufgeschnitten werden, um
den Bowdenzug etwas anheben zu können.
Beide Stahldrähte werden dann zusammen
in ein gemeinsames Loch am Servohebel
eingehängt. Unkonventionell, aber es geht!
Genügend Leistung
Anschließend wird
der Kanal mit
Klebeband verschlossen und mit
malerisch kühnem
Schwung mit
einem Tarnmuster
versehen.
der Tragfläche verbaut ist das Servo für beide
Querruder. Im linken Rumpf ist das Seitenruderservo und Regler 2 installiert. Für beide
letzteren müssen die jeweiligen Anschlusskabel ebenfalls in dem vorhandenen Kabelkanal
zum anderen Rumpf geführt werden.
Alltagstauglich?
Um es vorweg zu nehmen: Beide Konzepte
(Antrieb und RC-Einbau) funktionieren in der
Praxis und das Fliegen ist damit möglich, aber
das Stromkabel zwischen beiden Rümpfen ist
an den Reglern fest verlötet und besitzt keine
Trennstellen. Bei der Demontage von Rümpfen
und Tragfläche muss deshalb der Kabelstrang
aus Stromkabel und Servoleitungen immer
aus dem Schacht herausgenommen werden
und baumelt dann lose herum. Und das Quer-
ruderservo möchte beim Zerlegen auch noch
abgestöpselt werden. Ist das praxistauglich?
Wer ein genügend großes Auto besitzt, wird
das Modell unzerlegt transportieren. Wer
aber nur über geringere Transportkapazitäten verfügt, wird um eine Demontage des
Modells nicht herum kommen und optisch
ist der oben offene Kabelkanal auch nicht die
beste Lösung. Daher wurde das Testmodell
„getunt“ (siehe Kasten).
Ruderanlenkungen
Hat man den Empfänger installiert und alle
Servo-Zuleitungen angeschlossen, verpufft
die Servobewegung für Seiten- und Höhenruder bei einer Funktionskontrolle zunächst im
Nichts. Schuld sind die Bowdenzug-Außenrohre, welche bei ihrer Wand-Durchführung am
Zum Einsatz kommen Brushless-Außenläufer.
Die Motoren sind ordentlich verarbeitet, laufen
zuverlässig und stellen genügend Leistung
zur Verfügung. Die Motoren sind bereits fertig eingebaut. Als Motorträger dient je eine
10×10-mm-Hartholzleiste, an welcher mittels
eines Montageadapters die Motoren aufgehängt sind. Ein Ausbau der Motoren ist nicht
ohne weiteres möglich, da die Hartholzleisten
mit bereits montierten Motoren durch den
Hersteller im Rumpf verklebt wurden. Dadurch
sind die Befestigungsschrauben nicht mehr
erreichbar und es müsste erst ein Loch von
oben in den Rumpf an entsprechender Stelle
gebohrt werden. In der Baukastenausstattung
sind je zwei Stück links- und rechtsdrehende
Propeller dabei. Da die Anleitung sich über
deren Verwendung ausschweigt, wurden die
„normalen“ rechtsdrehenden verwendet, da
die Motoren mit einem deutlichen Seitenzug
im Rumpf eingebaut sind.
Gleichlauf
Die Regler werden über ein V-Kabel am Empfänger angeschlossen und müssen dann nur
noch mit den Motoren verbunden werden, die
Steckkontakte sind bereits verlötet. Mit einer
Belastbarkeit von je 20 A haben diese genügend Reserven. Probleme kann es mit dem
Gleichlauf der Regler geben. Beim Testmodell
hatten diese unterschiedliche Einschaltpunkte
und Regelverhalten. Nach Mitteilung der Firma
Pichler werden in einem solchen Fall die Regler
kostenfrei getauscht. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, die Regler am Empfänger getrennt anzuschließen und über einen Mixer
im Sender zu koppeln. Mit den senderseiti-
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Das verwendete Schaummaterial weist eine sehr feinporige Oberfläche auf.
Tuning Stufe 1
Um die Stromfernleitung zwischen beiden Rümpfen zu umgehen,
wurde auf eine Zwei-Akku-Lösung umgerüstet. Dies ist insofern problemlos, da beide Rümpfe eine abnehmbare Kabinenhaube besitzen
und eine Akkuhalterung ebenfalls schon vorgesehen ist. Es muss
lediglich das Verbindungskabel an einem Regler abgezwickt und die
Enden mit Schrumpfschlauch isoliert werden. Am anderen Regler
ist das Kabel soweit zu kürzen, dass noch ein ausreichendes Stück
als Anschlusskabel übrig bleibt. Dieses Anschlusskabel muss jetzt
nur noch mit dem passenden Anschlussstecker versehen werden.
Als Akkus werden jetzt zwei 3S-LiPos mit 600 mAh eingesetzt.
Der Gewichtsunterschied zur Ein-Akku-Lösung ist marginal. Ein 3S
1.000er wiegt 89 g, beide 600-mAh-Akkus zusammen 108 g. Die
Gewichtszunahme von 19 g wird durch den Wegfall der Stromfernleitung kompensiert.
Die Ladetechnik
„Da muss ich ja immer zwei Akkus laden, um fliegen zu können, dann
dauert das Laden ja doppelt solange“, lautet ein Argument gegen
die Zwei-Akku-Lösung. Stimmt, besonders wenn ein Ladegerät mit
nur einem Ladeausgang zur Verfügung steht. Aber kein Problem,
selbst die preiswerten Ladegeräte sind in der Regel zum Laden von
6S-LiPos geeignet. Und das machen wir uns zu Nutze, indem beide
Akkupacks mittels eines Adapters in Serie geschaltet werden. Einen
solchen Adapter kann man selbst löten, er wird aber auch fertig
im Fachhandel angeboten. Auch einen Adapter für die BalancerAnschlüsse gibt es z.B. von robbe, mit dem die Balancer-Anschlüsse
beider Akkus zu einem zusammengefasst werden können. Und so
lassen sich beide Akkus gleichzeitig laden. Fertig! Man sollte nur
darauf achten, dass die beiden Akkus ziemlich genau den gleichen
Ladestand haben, sonst kann der Balancer die Spannungsunterschiede zwischen den Packs eventuell nicht ausgleichen.
Tuning Stufe 2
Diese Ausbaustufe zielt auf eine optische Verbesserung durch
Verschließen des unschönen Kabelkanals ab. Gleichzeitig werden die verschiedenen Kabellängen optimiert und dadurch eine
übersichtlichere Kabelführung erreicht. Das Verschließen des
Kabelkanals macht Trennstellen an den Servoleitungen notwendig, da die Kabel dann in der Tragfläche verbleiben müssen. Als
Steckkontakte wurden beim Testmodell die grünen MultiplexStecker verwendet. Im linken Rumpf werden die Kabel für das
Seitenruderservo und Regler 2 direkt an den Zentralstecker des
linken Rumpfes angeschlossen. Am Zentralstecker des rechten
Rumpfes werden dann die über die Tragfläche zulaufenden Kabel für Seitenruder und Regler 2 sowie die des Querruderservos
angeschlossen. Höhenruderservo und Regler 1 bleiben direkt am
Empfänger angeschlossen. Und da wir schon mitten in einer LötOrgie sind, werden die überlangen Anschlussleitungen zwischen
Motoren und Reglern auf ein nur notwendiges Maß gekürzt. Der
Kabelkanal in der Tragfläche kann nun verschlossen werden. Hierzu
eignet sich ein Klebeband mit rauer Oberfläche, man kann hierfür
durchaus Tesa-Krepp (20 mm) verwenden. Aus styroverträglichen
Farben (z.B. Maler-Abtönfarbe) mischt man sich jetzt einen passenden Farbton und streicht mit ein paar kühnen Pinselstrichen
ein schickes Tarnmuster auf und um das Abdeckband. Neben einer
verbesserten Optik erhalten wir durch die Tuning-Stufen 1 und 2
eine Gewichtersparnis von immerhin 37 g.
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Die Antriebsakkus werden im Bereich des Kabinenausschnitts
untergebracht. Die 30C Lemon RC-Akkus bieten auch bei hoher Belastung
eine gute Spannungslage.
gen Einstellungen von Servowegverstellung
und „Verbiegen“ der Gaskurve kann so ein
befriedigender Gleichlauf eingestellt werden.
Leistung & Gewicht
Beim Gewicht sollen es 650 g laut Herstellerangabe sein, tatsächlich sind es 762 g. Zudem
sind auch noch 110 g Trimmblei in den Motorverkleidungen notwendig, um den Schwerpunkt an die richtige Stelle zu bekommen.
Größere und damit schwerere Akkus bieten
da keinen Ausgleich, da diese sehr nah am
Schwerpunkt gelagert sind und so nur wenig
zur Gewichtsverschiebung nach vorne beitragen können. Das Fluggewicht von 872 g stellt
aber kein sonderliches Problem dar, da jeder
Motor bis zu 11,5 A zieht und somit ca. 115 W
Eingangsleistung aufnimmt. Die Gesamtleistung von etwa 230 W reicht selbst für einen
Über einen Adapter werden beide 3S-Akkus in Serie geschaltet
und als 6S geladen. Für die Balanceranschlüsse gibt es ebenfalls fertig
konfektionierte Adapter.
Bodenstart von einer holprigen Graspiste
aus. Allerdings werden die 600-mAh-Akkus
schon gefordert, 25C sind Pflicht. Die Lemon
RC-Akkus von Pichler mit 30C haben da kein
Problem, allerdings ist die nutzbare Motorlaufzeit von 5 Minuten nicht gerade üppig, so
dass aus diesem Grund durchaus Akkus mit
je 850 mAh verwendet werden könnten.
Angaben zu Ruderausschlägen gibt es keine, die in der Tabelle aufgeführten Werte sind
erflogen. Ursprünglich waren zum Erstflug
doppelt so große Ausschläge gewählt worden,
das Modell ist damit aber fast nicht zu bändigen. Die Ausschlagsgrößen können durch
Umhängen der Anlenkungen in den Ruderhörnern erreicht werden, außer beim Querruder,
da hat der Hersteller die Ruderhörner einfach
gekappt, so dass hier die Anlenkdrähte nicht
weiter außen eingehängt werden können.
Im linken Rumpf befinden sich
das Seitenruderservo
und ein Regler…
Im Grünen
Um beim Bodenstart einen Kopfstand zu vermeiden, sollten die Fahrwerksdrähte um ca.
30-40 mm weiter nach vorn gebogen werden.
Das ist leicht möglich, da sich die 2-mm-Federstahldrähte ohnehin leicht verbiegen. Die
Fahrwerksbeinchen sind mit dem Modellgewicht überfordert, was nicht wundert, da diese
ja ursprünglich nur das „Ein-Rumpf-Modell“ zu
tragen hatten. Zum Starten wird in der Rollphase das Höhenruder voll gezogen, um einen
Kopfstand zu vermeiden. Durch die kräftige
Motorisierung reichen 6 bis 7 Meter Rollstrecke aus, um das Modell abzuheben. Stimmen
Ruderausschläge und Schwerpunktlage, sind
keine Überraschungen zu erwarten. Das Modell will Jäger-typisch flott und weiträumig
geflogen werden, so macht die Maschine
am meisten Spaß. „Spazieren-Fliegen“ geht
auch, man darf es nur mit der Reduzierung
der Geschwindigkeit nicht übertreiben, um
nicht in den Bereich eines Strömungsabrisses
zu kommen. Die Wendigkeit ist gut genug,
um auch eine „Victory-Rolle“ über dem Platz
hinzulegen, Power für schön groß geflogene
Loopings ist ebenfalls genügend vorhanden.
Die Landung ist im Prinzip einfach, es muss nur
versucht werden, mit möglichst geringer Fahrt
in Dreipunktlage aufzusetzen, sonst droht
durch das weiche Fahrwerk und die kleinen
Räder ein Kopfstand.
Fazit
… im rechten
Rumpf sind das
Höhenruderservo,
ein Regler und
der Empfänger untergebracht.
Wer ein preisgünstiges Model mit einem einzigartigen Flugbild sucht, ist mit der „ZwillingsMe“ gut bedient, denn die Aufmerksamkeit am
Boden und in der Luft ist einem damit gewiss.
Die Qualität ist in Bezug auf den Preis gut, die
Mängel bei der Ruderanlenkung sind leicht
zu beheben. Die aufgeführten Modifikationen sind nicht unbedingt notwendig, führen
jedoch zu einer deutlichen technischen und
optischen Verbesserung. Die Bauanleitung
sollte an die aktuelle, aufgewertete Ausstattung noch angepasst werden.
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Die Spornräder sind an
die Seitenruder gekoppelt und werden so
vom Seitenruderservo mit angesteuert.
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Datenblatt PARK- & E-Flyer
Die Doppelrumpf-Me bietet
ein einmaliges, beeindruckendes Flugbild.
Ruderausschläge
Querruder: ±5 mm
Höhenruder: ±8 mm
Seitenruder: ± 15 mm
Werte gemessen bei größter Rudertiefe, ca. 30% Expo auf
allen Rudern
„„Modellname: Messerschmitt T-109
„„Verwendungszweck: Vorbildähnliches Elektro-Motormodell
„„Hersteller / Vertrieb: Pichler
„„Preis: 139,- €
„„Modelltyp: ARF-Modell aus Hartschaum
„„Lieferumfang: Rumpf (2×), einteilige Fläche mit anscharnierten
Querrudern, Höhen- und Seitenleitwerk, Kabinenhauben, BL-Motoren
mit Reglern, Servos, Fahrwerksdrähte, Räder, Anlenkungsdraht,
Schrauben, Klettband, Dekorbogen, Bauanleitung
„„Bau- u. Betriebsanleitung: Englischsprachig, 2 Seiten
im DIN-A2-Format mit zahlreichen Bildern, Einstellwert zu Schwerpunkt vorhanden
„„Aufbau:
Rumpf: Hartschaum in Form geschäumt, mehrfarbig lackiert
Tragfläche: Hartschaum in Form geschäumt, mehrfarbig lackiert
Leitwerk: fest, Hartschaum in Form geschäumt, mehrfarbig lackiert
Motorhaube: in Rumpf integriert
Kabinenhaube: transparent, abnehmbar
Motoreinbau: Rückwandmontage, Motorträger aus Holz
Einbau Flugakku: Akkuplatte, Klettverschluss, Akku verschiebbar,
für empfohlenen Akkutyp 3S/1.000 mAh vorbereitet
„„Technische Daten:
Spannweite: 1.200 mm
Länge: 760 mm
Spannweite HLW: 320 mm
Flächentiefe an der Wurzel: 190 mm
Flächentiefe am Randbogen: 100 mm
Tragflächeninhalt: 19,4 dm²
Flächenbelastung: 43,9 g/dm²
Tragflächenprofil Wurzel: halbsymmetrisch
Tragflächenprofil Rand: halbsymmetrisch
Profil des HLW: symmetrisch
Gewicht / Herstellerangabe: 650 g
Fluggewicht Testmodell ohne Flugakku: 762 g
mit 2× 3S/600 mAh: 872 g (inkl. 110 g Blei)
mit 2× 3S/850 mAh: 912 g (inkl. 110 g Blei)
„„Antrieb:
Motor: 2× Pichler BL-Außenläufer (eingebaut)
Akku: 3S/1.000 mAh, geändert auf 2× 3S/600 mAh
Regler: 2× BL 20 A (enthalten)
Propeller: 2× GWS 8×3,8 Zoll (enthalten)
„„RC-Funktionen und Komponenten:
Höhe: Pichler 12-mm-Servo (eingebaut)
Seite: Pichler 12-mm-Servo (enthalten)
Querruder : Pichler 12-mm-Servo (eingebaut)
verwendete Mischer: Gaskurven für die Regler
Fernsteueranlage: Futaba FX 30
Empfänger: Futaba R6106
Empf.-Akku: BEC
„„Geeignet für: Fortgeschrittene, Experten
„„Bezug: Fachhandel oder direkt (www.pichler-modellbau.de)