qualität - Zukunftsinstitut
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qualität - Zukunftsinstitut
Die Zukunft der QUALITÄT Neue Maßstäbe für Produkte, Prozesse und Unternehmen Fehlerkultur Offenheit Agilität Einzigartigkeit Corporate Health Soft Skills Öko-Mehrwert Open Source Vorwort Zukunftsinstitut :: Die Zukunft der Qualität „Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.“ Impressum Impressum Herausgegeben von: TÜV AUSTRIA Akademie Gutheil-Schoder-Gasse 7a 1100 Wien Ausbildung Sicherheitsvertrauensperson Tel.: +43 (0)1 617 zur 52 50-0 Fax: +43 (0)1 617 52 50-8145 E-mail: www.tuv-akademie.at Ausbildung gem. § 4 Abs. 2 SVP-VO Redaktion Zukunftsinstitut Österreich GmbH Stand: September Rudolfsplatz 12/DG1 2012 1010 Wien Tel: +43 (0) 1 943 4030 Fax: +43 (0) 1 253 30 33 40 30 Autoren [email protected] Mag. Dr. Andrea Schwarz-Hausmann, MBA Ing. Hellfried Matzik www.zukunftsinstitut.at | Medieninhaber Autor TÜV AUSTRIA AKADEMIE GMBH Christian Rauch Leitung: Mag. (FH) Christian Bayer 1100 Wien, Gutheil-Schoder-Gasse 7a/3. OG Projektleitung Christian Rauch (Zukunftsinstitut) Tel.: +43 (1) 617 52 50-0 Thomas Rochowansky (TÜV AUSTRIA Akademie) Fax: +43 (1) 617 52 50-8145 E-Mail: [email protected] Think Tank www.tuv-akademie.at Ines Authier Lara Graf Produktionsleitung: Michael Thomas Walter Kampel Layout:Kirchhof Markus Rothbauer Stefanie Rainer Moritz Druck: HOLZHAUSEN Druck GmbH, 1140 Wien Silvana Rameder Thomas Rochowansky Fotos: TÜV-Archiv, AUVA, fotolia.com, Ing. Hellfried Matzik, WEKA-Fachverlag Michaela Schrumpf Emil Stegmüller Anton Traussnig Caroline Trost Hans Tschürtz © 2012 TÜV AUSTRIA AKADEMIE GMBH Bernd Wellisch Andrea Zauner-Dungl Hermann Zeilinger Walter Zelzer Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte der Verbreitung, der Vervielfältigung, der Übersetzung, des Nachdrucks und der Wiedergabe bleiben – auch bei Grafik-Design nur auszugsweiser Verwertung – dem Verlag vorbehalten. Ksenia Pogorelova Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) Cover-Foto ohne schriftliche Genehmigung des Medieninhabers reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Flickr, Foxtongue, Seattle through my glasses, CC BY Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Druck Trotz sorgfältiger Prüfung sämtlicher Beiträge in diesem Werk sind Fehler nicht auszuschließen. Holzhausen Druck GmbH Die Richtigkeit des Inhalts ist daher ohne Gewähr. Eine Haftung des Herausgebers oder der Autoren ist ausgeschlossen. ISBN 978-3-901942-39-6 leichteren Lesbarkeit wurde die männliche Form gewählt. Selbstverständlich gelten alle ©Zur 2013 TÜV AUSTRIA Akademie GmbH Alle Rechte vorbehalten. Formulierungen für Männer und Frauen in gleicher Weise. UZ 24 „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“ UW 680 HOLZHAUSEN Druck GmbH 4 Dieses Zitat von Oscar Wilde beschreibt auf vortreffliche Art die unterschiedlichen Standpunkte, mit denen Fachleute heutzutage über Qualität sprechen. Für die einen ist sie die Erfüllung von gestellten Anforderungen, die möglichst gründliche Abarbeitung des Pflichtenhefts. Für andere beginnt Qualität dort, wo der Standard aufhört. Man orientiert sich an den Wünschen und Anforderungen von Kunden – und versucht sie zu übertreffen. Exzellenz heißt das dann. Lange Zeit war Qualität etwas Besonderes, etwas Hochwertiges. Das ist in gewisser Weise bis heute so und wird auch in Zukunft so sein. Man schreibt Dingen eine Wertigkeit zu, wenn sie Qualität haben. Es ist eben dieser Mehrwert der Qualität, für den dann Käufer bereit sind, mehr zu zahlen. Dank der systematischen Bestrebungen um Standardisierung und Sicherung seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Qualität in ihren klassischen Aspekten inzwischen allerdings vielfach auch etwas Selbstverständliches geworden – einerseits. Andererseits hört man allenthalben Klagen über Unzufriedenheit und Beschwerden über Qualitätsmängel. Es war nicht zuletzt dieser offensichtliche Widerspruch, der uns zu dieser Studie veranlasst hat. Kann es sein, dass der Mangel empfunden wird, nicht weil die Qualität sinkt, sondern weil sich das Qualitätsverständnis wandelt? Bestimmen nicht längst neue Kriterien die Ansprüche der Kunden, die von Anbietern bisher kaum oder gar nicht beachtet werden? In der vorliegenden Trendstudie wird anhand umfassender Trendanalysen nicht nur belegt, dass Qualität weiterhin wichtig und wertvoll ist. Vor allem wird gezeigt, welches die neuen Maßstäbe der Qualität im 21. Jahrhundert sind. Denn neben einer Reihe von Mindestanforderungen, die auch weiterhin unverzichtbare Einstiegsbedingungen sein werden, entscheiden künftig neue Faktoren, was hohe und höchste Qualität ist. Es geht aber keineswegs darum, nur Defizite aufzuzeigen, sondern Lösungen anzubieten. Anhand von Traditionsunternehmen bis hin zu jungen, innovativen Start-ups macht die Studie deutlich, wie es gelingt, über das hinauszuwachsen, was State of the Art im Qualitätsmanagement ist. In vielen Branchen – ob Hightech-, Health Care- oder Servicesektor – finden sich sehr erfolgreiche Unternehmen, die weit über das hinausgehen, was bisher im Regelwerk der ISO 9001 steht. Durch Differenzierungsmerkmale eines erweiterten Qualitätsbegriffs heben sie sich von Wettbewerbern ab. Für die Erstellung dieser Untersuchung hat die TÜV AUSTRIA Akademie gemeinsam mit dem Zukunftsinstitut einen Thinktank durchgeführt, um das breite Thema Qualität auch aus der Praxis zu beleuchten. Die Autoren des Zukunftsinstituts haben die Erkenntnisse des Thinktanks weitergeführt und dadurch einen neuen Blick auf den Diskurs über Qualität in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft etabliert. Denn ein lebendiges Qualitätsverständnis bietet wichtige Impulse für Innovation und Fortschritt. Als TÜV möchten wir dabei helfen, neue Potenziale zu verwirklichen, ohne traditionelle Stärken zu vernachlässigen. Die untersuchten Trend- und Innovationsfelder beziehen sich ummittelbar auf wichtige Aspekte des Umweltmanagements, der nachhaltigkeitsorientierten und verantwortungsvollen Unternehmensführung, des Risikomanagements, der Arbeits- und Produktsicherheit etc. Es sind folglich allesamt zukunftsweisende Ansätze für die Weiterentwicklung integrierter Managementsysteme. Denn genau darauf wird es in Zukunft sehr wesentlich ankommen. Wer die neuen Qualitätsmaßstäbe konsequent umsetzt, wird dadurch enorme Chancen realisieren. Sie sind die Voraussetzung, damit sich Unternehmen auch künftig hierzulande, im europäischen Umfeld und am Weltmarkt behaupten können. Wir wünschen eine inspirierende Lektüre und raten Ihnen: Seien Sie außergewöhnlich! Christian Bayer TÜV AUSTRIA Akademie Geschäftsführer Thomas Rochowansky TÜV AUSTRIA Akademie Leiter Geschäftsfeld Schulung Harry Gatterer Zukunftsinstitut Geschäftsführer Christian Rauch Zukunftsinstitut Leiter Auftragsstudien 5 Status Q: Der Mehrwert macht den Unterschied Zukunftsinstitut :: Die Zukunft der Qualität Status Q: Der Mehrwert macht den Unterschied In unserer von hohen Standards, klaren Normen, lückenlosen Zulassungsverfahren, präzisen Kontrollsystemen, zuverlässigen Produkttests, anerkannten Zertifizierungen, vertrauenserweckendem Verbraucherschutz und überall verfügbaren Produktvergleichen gekennzeichneten Welt haben wir uns längst an Qualität und Qualitätsprodukte gewöhnt. Im Dreieck zwischen (a) ständigem Qualitätsmanagement und kontinuierlichen Verbesserungsprozessen bei Erzeugern, in der Weiterverarbeitung, bei Zuliefern, Herstellern und Händlern etc., (b) Marketing und Werbung sowie (c) einer superkritischen Öffentlichkeit, die gerade im Internetzeitalter jeden noch so kleinen Fehltritt penibel aufdeckt und gnadenlos bestraft, werden faktische (ebenso wie wünschenswerte und gefakte) Eigenschaften von Produkten und Dienstleistungen sowie die Güte von Gütern ständig hinterfragt, austariert und optimiert. Qualität als Normalität? Weil wir – ob als Privatkunde oder als Firmeneinkäufer, als Verbraucher, Arbeitnehmer, Manager oder Unternehmer – heute in fast allen Bereichen, in denen es auf Qualität ankommt, die Wahl haben, Dreieck der Qualitätsentstehung Wechselwirkung zwischen Qualitätsmanagement, Öffentlichkeit, Werbung Qualitätsmanagement kontrolliert, verbessert, zertifiziert Qualität QUALITÄT Werbung kommuniziert, verspricht Qualität, muss sie glaubhaft vermitteln können Quelle: Zukunftsinstitut 24 Öffentlichkeit will, fordert, prüft, bewertet und bezahlt Qualität haben wir auch die Macht: Was die eigenen Qualitätsansprüche enttäuscht hat, wird einfach nicht mehr gekauft. Armand Val Feigenbaum, einer der Gründungsväter des Qualitätsmanagements, hält es daher für einen großen Fehler, dass viele Firmen bis heute ein veraltetes Leitbild von Qualität und ihrer Verbesserung verfolgen: „Manager verstehen darunter immer noch die Minimierung von Fehlern, vor allem in der Produktion. Dieser Qualitätsaspekt ist jedoch schon lange zu einer Einstiegsbedingung im Wettbewerb geworden, der aus Kundensicht nicht mehr ausreicht. Für sie ist es selbstverständlich geworden, dass Produkte perfekt funktionieren. Sie bewerten Qualität heute danach, welchen Wert das gesamte Angebot für sie hat“ (Feigenbaum 2007, S. 32). Qualität, in ihren klassischen Aspekten, ist zur Commodity geworden, zum Standard, zur Selbstverständlichkeit, zur Routine. Das gilt beim persönlichen Konsum ebenso wie im B2B-Bereich. Ob Milch im Supermarkt oder Anlagentechnik für Industriekunden – wir können erwarten, Qualität „geliefert“ zu bekommen. – Zumindest sobald wir bereit sind, einen gewissen Preis zu zahlen. Doch genau darin liegt der entscheidende Punkt: Was ist der angemessene Preis? Qualität ist das, was als hochwertig wahrgenommen wird. Man schreibt Dingen eine gewisse Wertigkeit zu, wenn sie Qualität haben. Qualität ist daher bis heute der Mehrwert, für den Käufer bereit sind, mehr zu zahlen. Oder auch nicht. Dann aber sind sie sich in aller Regel bewusst, dass sie gewisse Abstriche (nicht zuletzt bei der Qualität) machen müssen, die sie in Kauf nehmen. Ob oder wie viel uns die Qualität mehr wert ist, ist natürlich oft auch eine Frage des subjektiven Empfindens. Doch entgegen der landläufigen Meinung und allem Geizist-geil-Gerede der letzten Jahre zum Trotz setzen die Menschen in den allermeisten Produktbereichen sehr wohl auf Qualität. Die Ergebnisse der VerbraucherAnalyse 2012 zeigen das ganz klar. Gerade bei technischen Gütern (Autos, Computer, Kameras, Unterhaltungselektronik, Werkzeuge) oder solchen, die mit Gesundheit (Baby-Produkte, Körperpflege) und Genuss (Parfüm, edle Weine, Spitzenspirituosen) zu tun haben, achten die meisten Käufer ganz besonders auf die Qualität. Lediglich bei Heimtextilien, Deko- und Wohnaccessoires, Videofilmen, Tonträgern, bei Produkten für den Garten (Pflanzen, Gartengeräte) und bei QUALITÄT VERSUS PREIS Entscheidungskriterium beim Kauf nach Produktkategorien (Zustimmung in Prozent) Parfüm/Düfte Edle Weine, Spitzenspirituosen 30 28 36 64 Alkoholische Getränke Elektrische Heimwerkergeräte 36 64 Elektrische Haushaltsgeräte 38 38 Haarpflegemittel 40 46 Möbel, Einrichtung 47 Videos, FilmDVDs 43 Dekorative Kosmetik 37 63 Handys, Telefone, Smartphones 39 Mode für Damen/ Herren Computer Software 60 Küchen einrichtung 54 55 Produkte für den Garten/ Pflanzen/Gartengeräte 54 47 63 46 45 53 52 37 40 Armbanduhren/ Schmuck 56 Alkoholfreie Getränke Schuhe 61 44 Material zum Bauen, Renovieren 63 Bioprodukte 61 58 48 53 Pflegende Kosmetik 39 Freizeit-/Sport-/ Outdoorbekleidung 65 67 Gesundheits produkte 37 Fotoapparate und Zubehör 35 33 67 61 58 54 64 42 42 60 Wellness- Produkte Videokameras, Camcorder 36 Baby-Produkte 33 39 Functional Food Computer, Notebooks, Netbooks 69 62 62 57 31 70 72 Unterhaltungselektronik/TV Autos, Autozubehör Tonträger wie CDs, Musik-DVDs 55 46 45 Heimtextilien, Dekoration, Wohnaccessoires 61 39 Anteil an Käufern (%) hauptsächlich die Qualität/Marke wichtig hauptsächlich der niedrige Preis Quelle: VerbraucherAnalyse 2012, Berechnung: Zukunftsinstitut 2012, Basis: Käufer der jeweiligen Produkte, deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre 25 Status Q: Der Mehrwert macht den Unterschied Zukunftsinstitut :: Die Zukunft der Qualität Gut, sicher, günstig – Kriterien beim Autokauf heute Qualität als Kaufkriterium Was beim Autokauf wichtig ist (Angaben in Prozent) Wie wichtig die Qualität beim Kauf von Nahrungsmitteln ist (Angabe: sehr wichtig, Prozent) Qualität Sicherheit Preis Verbrauch/Umweltfreundlichkeit Bedienungsfreundlichkeit Komfort Technischer Fortschritt Größe/Stauraum Wiederverkaufswert Motorstärke Design sehr wichtig eher wichtig Markenimage Integrierte Kommunikation 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Quelle: Ernst & Young, Connected Car – das Auto der Zukunft, 2012 26 alkoholfreien Getränken schaut die Mehrheit der Käufer auf einen geringen Preis. Bei allen übrigen Produktbereichen sagt die Mehrzahl, dass sie ihre Kaufentscheidung hauptsächlich an der Qualität und Marke festmachen (siehe Abbildung auf der S.25). Selbst – oder gerade – bei hochpreisigen Produkten wie dem Auto, das nach der Immobilie immer noch zu den teuersten Anschaffungen der allermeisten Menschen zählt, rangiert Qualität (zusammen mit Sicherheit) vor dem Preis, wie eine Verbraucherumfrage von Ernst & Young aus dem Jahr 2012 zeigt. einer Eurobarometer-Umfrage zu den Einstellungen der Europäer zur Nahrungsmittelqualität (Europäische Kommission 2012). Andere Ergebnisse zeichnen ein ähnliches Bild: Laut Untersuchungen der Gesellschaft für Konsumforschung GfK hat die Bedeutung der Produktqualität im Vergleich zum Preis als dominantes Einkaufskriterium seit2003 von 41 auf 50 Prozent zugelegt. Achteten 2003 noch 59 Prozent der Konsumenten vor allem auf den Preis, ist dieser Anteil fast kontinuierlich auf 50 Prozent gefallen. „Qualität besteht, wenn der Preis längst vergessen ist.“ Nicht von ungefähr war es Henry Royce, Mitbegründer von Rolls-Royce, der dies sagte. Doch die Erkenntnis trifft keineswegs nur auf Luxusautos zu. Auch beim Kauf von Produkten des täglichen Bedarfs wie Nahrungsmitteln halten insgesamt 96 Prozent der Europäer die Qualität für wichtig, fast zwei Drittel (65 Prozent) sogar für sehr wichtig. Der Einfluss des Preises auf die Kaufentscheidung geht also langsam, aber kontinuierlich zurück, wohingegen die Qualitätsorientierung der Konsumenten in den letzten Jahren wieder steigt. Der Anteil der qualitätsorientierten Haushalte ist insbesondere bei den Auszubildenden, Studierenden und jungen Familien gestiegen, wie die Erhebung der GfK ergab. Letzteres sagen zwar nur 53 Prozent der Österreicher von sich, insgesamt aber ist auch hierzulande für 95 Prozent der Konsumenten die Qualität von Lebensmitteln ein wichtiger Faktor. Demgegenüber achten in Österreich weniger Konsumenten auf den Preis (87 Prozent) als im Durchschnitt aller 27 EU-Staaten (91 Prozent), so die Ergebnisse Besser-Esser: Qualität statt Preis Auch das Institut für Demoskopie Allensbach befragt im Auftrag von Nestlé seit Jahren regelmäßig Konsumenten nach ihren Verbrauchs- und Lebensgewohnheiten und ihrem Einkaufsverhalten. Demnach ist für die Mehrzahl der Deutschen eine hohe Qua- Malta Zypern Bulgarien Griechenland Irland Lettland Luxemburg Tschechien Litauen Schweden Slowakei Rumänien Slowenien Deutschland Großbritannien Polen EU-27 Spanien Belgien Frankreich Finnland Italien Ungarn Dänemark Estland Österreich Niederlande Portugal 86 84 78 78 76 76 73 73 73 71 71 70 68 67 66 66 65 63 62 62 62 61 60 58 55 53 52 49 Quelle: Europäische Kommission, Spezial Eurobarometer 389, 2012 Qualität gewinnt: Beim Einkauf zählt immer weniger der Preis Worauf Verbraucher beim Kauf achten (Prozent) Beim Einkaufen achte ich vor allem... auf Qualität auf den Preis 1995 49 49 1997 46 46 1999 45 45 2001 44 44 2003 41 41 2005 44 44 2006 46 46 2007 47 47 2008 47 47 2009 48 48 2010 49 49 2011 50 50 Quelle: GfK (bis 2004 GfK Trendsensor Konsum, ab 2005 GfK ConsumerScan) 27 Neue Maßstäbe der Qualität Zukunftsinstitut :: Die Zukunft der Qualität neue massstäbe der qualität Wenn man die Zufriedenheit mit einer Leistung (ob Produkt oder Service, ob Mensch oder Maschine) als Ausdruck für Qualität nimmt, wird deutlich, dass die Kunden anspruchsvoller werden und schwieriger zufriedenzustellen sind. Sie erwarten immer mehr Leistung für ihr Geld. Der Anspruch an Qualität wird nicht geringer. – Er wandelt und vervielfältigt sich allerdings, wie wir in dieser Studie zeigen. Dass der Kunde wählerischer ist als je zuvor, bestätigt auch der Qualitätsguru Armand Val Feigenbaum: „Die Qualitätsanforderungen des Kunden sind immens gestiegen, natürlich auch, weil sich über das Internet so viele neue Einkaufsund Vergleichsmöglichkeiten aufgetan haben“ (Feigenbaum 2007, S. 32). Ursächlich dafür ist also nicht nur die innere Motivation von Verbrauchern, ihr Wunsch nach Qualität. Eine ganze Reihe gesellschaftlicher Trends führt dazu, dass sich das Produktangebot verändert: Je breiter und komplexer es wird, desto mehr Entscheidungen müssen Kunden treffen – undumso häufiger legen sie auch neue Qualitätsmaßstäbe an. Und umgekehrt bedeutet das: Nur wenn Organisationen neue Felder identifizieren, in denen sie sich in puncto Qualität von Wettbewerbern abheben, werden sie attraktiv und konkurrenzfähig bleiben. Neue Differenzierungsmerkmale machen neue Qualitätsmaßstäbe erforderlich. Qualitäts- als reines Standarddenken wird uns daher nicht weiterbringen. Vielmehr muss Qualitätsmanagement als ChangeManagement verstanden werden. Oder wie es Gregory H. Watson, ehemaliger Präsident und Vorsitzender der International Academy for Quality, in seinem Szenario-Report (2011) formuliert: „Change and transformation are the emergent tools of quality.“ – Wandel und Veränderung sind die neuen Werkzeuge, der Schlüssel zur Qualität im 21. Jahrhundert. Damit Qualität auch in Zukunft ein Differenzierungsmerkmal und Erfolgskriterium bleibt, müssen wir auch unser Qualitätsverständnis an den Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft anpassen. Heute Qualität, morgen Exzellenz Basisfaktoren (Einstiegsbedingungen) Zukunftsfaktoren (Exzellenz) Funktionalität Ausstattung Wartungsfreundlichkeit Usability: Bedienbarkeit Universal Design: Simplexity/Einfachheit Ästhetik Service-Design Haltbarkeit Lebensdauer Umweltfreundlichkeit Nachhaltigkeit: Ressourceneffizienz, Ökoeffektivität, Wiederverwertbarkeit CSR: ökosozialer Mehrwert Zuverlässigkeit/Verlässlichkeit Liefertreue Agilität: Flexibilität, Öffnung, Autonomie Sicherheit (Leib und Leben) juristische Absicherung (Rechtssicherheit) Schutz des geistiges Eigentums Vertrauen, Transparenz, Ehrlichkeit Herkunft, Authentizität Daten-/IT-Sicherheit nicht krankmachend gesundheitsfördernd Standardisierung/Vergleichbarkeit Uniquability: Individualisierung, maßgeschneiderte Prozesse und Produkte Personalisierung Einzigartigkeit Quelle: Zukunftsinstitut 36 Wenn wir von Qualität sprechen, geht es künftig aber nicht mehr nur ums PreisLeistungs-Verhältnis im klassischen, enge renSinne, um Sicherheit, Funktionalität, Lebensdauer, Präzision und Perfektion (siehe Tabelle S. 36). Lange Zeitbedeutete Qualität vor allem Zuverlässigkeit. Doch die Ära, in der Qualität in erster Linie eine Frage solider Fertigung und technischer Brillanz war, ist vorbei. Aktiver Umwelt- und Ressourcenschutz, ökologische und soziale Nachhaltigkeit bestimmen immer stärker die Debatte um Exzellenz in der Unternehmensführung, verändern die Maßstäbe im Qualitätsmanagement und werden zum Bestandteil integrierter Managementsysteme. Aus gutem Grund lautet eine der zentralen Forderungen der European Foundation for Quality Management (EFQM): Creating a Sustainable Future. Weltweit haben sich Produktionsstandards angeglichen; fast alle Waren (und immer öfter auch Basis-Dienstleistungen) lassen sich in Asien oder Osteuropa ebenso gut fertigen und anbieten wie in westlichen Ländern – nur eben billiger. „Die Unterschiede zwischen Produkten werden deshalb in neuen Maßeinheiten gemessen: Qualität bedeutet Innovation und Image, Design und Perfektion, Originalität und Service – und zwar alles auf einmal“ (Bartsch 2007, S. 12). Qualität ist mehr als das Produkt In Ländern wie Österreich, wo inzwischen rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung im tertiären Sektor erbracht werden, die sich also längst von Industrie- zu Dienstleistungsökonomien gewandelt haben, geht es künftig mehr denn je um die Servicequalität – vor, während und nach dem Kauf von Produkten. Qualität hört in der Dienstleistungsgesellschaft nicht bei der Herstellung von Produkten auf, es schließen sich Services an, die selbst zum Produkt werden. „For some executives, their understanding of quality is exclusive to product. For others, it’s the improved performance of the enterprise, which includes the product/ service. Obviously I side with the later“, schreibt Paul Borawski, CEO der American Society for Quality (ASQ), in „A View from the Q“, dem Blog der ASQ. „Taking quality beyond product“, lautet die Forderung, die immer öfter aus der internationalen Expertenwelt des Qualitätsmanagements zu hören ist. Denn immer noch wird Qualität in vielen Unternehmen ausschließlich mit dem Produkt in Verbindung gebracht. Gregory H. Watson ist überzeugt: „Nearperfect product/service quality will be the minimum for competitiveness in the future. The best companies already are moving beyond product/service quality to managing the total customer experience. Best-practice companies around the world are demonstrating the efficacy of quality applied to the improvement of the whole organization“ (Watson 2011, S. 11). Kreative Qualität: Inno vative Technik ist ohne intuitive Bedienbarkeit nicht zukunftsfähig In innovativen Organisationen breitet sich allmählich ein neues Mindset aus. Dort erkennt man, dass Qualität als Leistungskette entlang eines ganzheitlichen Wertschöpfungsprozesses verstanden und gemanagt werden muss. „Das Streben nach Qualität durchzieht unser gesamtes Unternehmen“, sagt Hans-Georg Härter, bis 2012 Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG, die in Österreich mit Standorten in Lebring, Steyr und Wien vertreten ist. „Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der von der Produktentwicklung über Produkte und Verwaltung bis hin zum Service reicht. Dahinter steckt der gemeinsame Wille, Kundenanforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern künftige Erwartungen und Trends – wie etwa ein verantwortlicher Umgang mit den Ressourcen – innovativ vorwegzunehmen“, so Härter (DGQ 2012, S. 15). Und genau darauf wird es in Zukunft ankommen: auf die Weiterentwicklung integrierter Managementsysteme. Entsprechend darf sich das Qualitätsmanagement in Zukunft nicht mehr nur auf das Produkt konzentrieren, es muss den gesamten Konsumprozess überblicken: die Kundenperspektive beim Planen, Suchen, Finden, 37 Neue Maßstäbe der Qualität Zukunftsinstitut :: Die Zukunft der Qualität 38 Haben Sie sich schon einmal über ein Problem beschwert, bei dem Sie glaubten, dass eine Beschwerde berechtigt gewesen wäre? (Angaben in Prozent) Ja, ich habe mich beschwert: 90 beim Händler/Anbieter 80 bei Freunden/Familie ja, beim Hersteller 70 ja, bei offiziellen Dritten (z.B. Behörde, Verbraucherorganisation, Ombudsmann) 60 Nein, ich habe mich nicht beschwert 50 40 30 Kfz-Kraftstoffe Alkoholfreie Getränke Körperpflegeprodukte Quelle: European Commission, DG SANCO: Market Monitoring Survey 2012, Basis: Österreich Brot, Müsli, Reis, Nudeln Fleisch, Fleischprodukte Alkoholische Getränke Obst, Gemüse Milchprodukte Rezeptfreie Medikamente Kleine Haushaltsgeräte Pflegemittel Bücher, Zeitschriften, Zeitungen ITK-Produkte Elektronische Produkte Bekleidung, Schuhe 50 Gebrauchtwagen 40 30 Unterhaltungsprodukte 20 Möbel, Einrichtungsgegenstände 10 0 Brillen, Kontaktlinsen Natürlich wird auch in Zukunft Fehlervermeidung zur Qualität beitragen. Doch „Null-Fehler-Qualitäten“ erreichen zu wollen, erscheint vor diesem Hintergrund in mancherlei Hinsicht fragwürdig. Das trifft insbesondere im Dienstleistungssektor zu: „Die Null-Fehler-Stufe zu erreichen ist unglaublich teuer, und eigentlich weiß auch niemand, ob das wirklich etwas bringt. Vielleicht schafft man es, die Service-Reaktion 10 Das Ziel moderner, lernender Organisationen darf eben nicht der „Nullfehlermitarbeiter“ sein, der nur mehr als bloßer Hüter von Prozessen und ihren Qualitäten agiert, aber nichts mehr wagt, wendet Dr. Christoph Bartmann ein. Für den Autor des Buchs „Leben im Büro“ ist es befremdlich, „dass ‚gefühlt‘ trotz aller Standardisierung, Zertifizierungen, Best-Practice-Modelle die Qualität vieler Dienstleistungen nicht etwa besser, sondern schlechter wird. Die Überstellung von Qualitätsethos und -anspruch in die Logik ‚kontinuierlicher Verbesserungsprozesse‘ und die mit ihr einhergehende Optimierungs- und Nullfehlermentalität bringen es mit sich, dass Risiken, die mit erhöhter Fehlerwahrscheinlichkeit verbunden sind, tunlichst unterlassen werden“ (Bartmann 2012, S. 201). 20 Große Haushaltsgeräte Lernen statt vermeiden: Qualitätsverbesserung durch Fehlerkultur Reichte es als Qualitätsmerkmal von Produkten bislang aus, wenn sie nicht krank machten, also die Gesundheit nicht schädigten, lautet die Forderung inzwischen immer öfter, dass Angebote – von Arbeitsgeräten und Spielzeugen über Baustoffe bis hin zu Reisen – gesundheitsfördernd sein sollen. War und ist es das Ziel von Qualitätsmanagementsystemen, hohe Standards sicherzustellen und möglichst universelle Vergleichbarkeit zu erzeugen, wird Exzellenz in Zukunft vor allem mit hohen Individualisierungsgraden und Einzigartigkeit gleichgesetzt, die eben gerade keiner Standardisierung folgen. Keine Frage: Niemand wünscht sich in ernsten oder gar gefährlichen Situationen wie etwa im OP oder im Cockpit willkürliche Abweichungen Das erfordert wesentlich mehr Autonomie, kooperative Führung, Fantasie, Problemlösungskompetenz, Öffnung und Risikobereitschaft statt starrer Disziplin, „konsequenter Modellpolitik“, Konformität und enger Grenzen. „Indem Mitarbeiter auf Standards verpflichtet werden, die es vor dem QM noch gar nicht gab, wird ihr Entscheidungsspielraum deutlich eingegrenzt“, gibt Dr. Bettina Warzecha in ihrer Dissertation zum „Problem Qualitätsmanagement“ zu bedenken. Produkte: Mängel werden kaum verziehen Neuwagen Ob Hersteller, Händler oder Serviceanbieter, keiner kann sich mehr nur noch auf das reine Funktionieren von Waren oder die korrekte, verlässliche Ausführung einer Dienstleistung zurückziehen, wenn es darum geht, Kunden künftig nicht nur zufriedenzustellen, sondern auch zu begeistern. Schön gestaltete, ästhetisch wertvolle Produkte werden ebenso eingefordert wie kluges Service-Design. Innovative Technik ist ohne Usability, also intuitive Bedienbarkeit, nicht zukunftsfähig. „Kreative Qualität“ nennt das der McKinsey-Berater und Qualitätsmanagement-Experte Dr. Christian Malorny. Um das nötige Vertrauen der Kunden und Käufer zu gewinnen, reicht technische Überprüfung der Sicherheit (für Leib und Leben) und juristische Absicherung (Rechtssicherheit) nicht mehr aus. Transparenz ist gefragt. Und im Zeitalter der fortschreitenden Globalisierung kommt es neben der internationalen Anschlussfähigkeit, Kompatibilität, Vergleichbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit inzwischen auch wieder verstärkt auf die Betonung regionaler Herkunft, die Förderung regionaler Wertschöpfung, lokaler Produktion und regionaltypischer oder lokaler Besonderheiten an. von Standards und das Abrücken von Routinen. Doch selbst in der Luftfahrt kommt es bisweilen auf Kreativität an: So wird keiner dem US-Airways-Piloten Chesley B. Sullenberger, der 2009 nach Problemen mit den Triebwerken einen Airbus A320 auf dem Hudson River vor Manhattan notlandete und so ein größeres Unglück verhinderte und das Leben von 155 Menschen rettete, besondere Qualitäten absprechen können. Niemand will auf Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Just-in-Time-Liefertreue verzichten, doch hohe Serviceorientierung bedeutet verstärkt auch Flexibilität, Agilität, maßgeschneiderte Prozesse und Angebote. Bezahlen, bei der Lieferung, Installation, Anwendung, Wartung und Reparatur, beim Anruf bei der Hotline bis letztlich hin zur Entsorgung. Auch das Image einer Marke, der Ruf eines Unternehmens zählen zum Gesamteindruck und machen die wahrgenommene Qualität von Angeboten aus. Die damit verbundenen Herausforderungen sind umso größer, je mehr die Digitalisierung und Virtualisierung von Geschäftsmodellen voranschreitet. Dieser Megatrend, den wir Connectivity nennen, ist nicht mehr aufzuhalten und wird das Qualitätsverständnis in allen Branchen nachhaltig verändern. 39 Thesen Zukunftsinstitut :: Die Zukunft der Qualität QUALITÄT UND DESIGN 84 85 Qualität und Design Zukunftsinstitut :: Die Zukunft der Qualität These 5 Usability is Quality. Funktionalität kommt ohne gute Bedien barkeit und exzellenten Service nicht mehr aus. Design wird damit zum neuen Qualitätskriterium. Qualität und Design Exzellente Gestaltung wird zum neuenQualitätskriterium Ist eine in Kambodscha hergestellte Hose minderwertiger als eine in Österreich produzierte? Siegte in früheren Zeiten die Zuverlässigkeit deutscher Autos über die japanischer Fahrzeuge, ist dieser „Vorsprung durch Technik“ heute kaum noch erkennbar. Was aber macht dann ihren Erfolg aus? Ist die reine Rechenleistung eines Laptops für private Nutzer noch relevant oder muss nicht vielmehr das Aussehen des Computers zur Wohnungseinrichtung und zum persönlichen Lifestyle passen? In einer unüberschaubar gewordenen Kon sumwelt mit immer ähnlicheren und austauschbareren Produkten gewinnt Design eine immer wichtigere Bedeutung. Es wird zumSinnträger. Gutes, gelungenes Design erfüllt künftig eine ganz zentrale Orientierungsfunktion in einer schier endlosen und weiter wachsenden Angebotsvielfalt. Denn in vielen Branchen und Marktsegmenten werden die Produkte immer ähnlicher und die faktischen Produktleistungen immer vergleichbarer. Der Harvard-Professor und Qualitätsforscher David A. Garvin hat bereits 1984 in einer zukunftsweisenden Analyse dessen, was Produktqualität bedeutet, die Ästhetik als eine zentrale, wenngleich sehr subjektive Dimension der Qualität benannt: „Aesthetics – how a product looks, feels, sounds, tastes, or smells – is clearly matters of personal judgment, and reflections of individual preferences“ (Garvin 1984, S. 32). Er betont, dass die Qualität von Angeboten 86 eben auch davon abhängt, inwieweit die Kombination von Produkteigenschaften am besten die Präferenzen und den Geschmack bestimmter Kunden trifft. Design als ästhetische Qualität „Das Auge isst mit“, das wissen nicht nur Sterne-Köche. Weit über Spitzenrestaurants hinaus, wo jedes Gericht mit einer Pinzette vollendet wird, ist Design zum festen Bestandteil des Gesamtbildes guter Küche geworden. Für das Magazin „Der Feinschmecker“ ist es gar der Gipfel der Qualität. Doch gleich ob Spitzengastronomie oder Automobilindustrie, der Stellenwert von Design steigt bei den Konsumenten immer weiter. Neben der Funktionalität wird das Design von Markenprodukten immer öfter im selben Atemzug genannt, wenn von Qualität gesprochen wird. Im Premium-Segment sind diese Begriffe schon heute nicht mehr voneinander zu trennen. Qualität – wahrnehmen, hat eine McKinseyStudie aus dem Jahr 2010 am Beispiel des Automobilmarkts gezeigt, für die 9.000 Käufer von Neufahrzeugen befragt wurden: Für ein Drittel der Befragten sollte sich ein Premium-Fahrzeug durch wegweisendes Außen- und Innendesign abheben. Design ist demnach (zusammen mit neuer Technologie) der wichtigste Faktor für Zahlungsbereitschaft hinsichtlich des Aufpreises (Preis premium), den ein Kunde für ein bestimmtes Modell im Vergleich zu einem anderen, funktional gleichwertigen Modell desselben Segments zu zahlen bereit ist. durch das Gütezeichen „selected by Rat für Formgebung“ zum Ausdruck gebracht. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Austauschbarkeit von Produkten und des wachsenden Wettbewerbs bieten Designprämierungen einen echten Mehrwert. Mit der Verleihung unterschiedlicher Designpreise trägt der Rat auch dazu bei. www.german-design-council.de Der Mehrwert der Schönheit „Design ist ein integraler Bestandteil erfolgreicher Markenführung geworden. Denn attraktive Formensprache von Produkten und Dienstleistungen kommuniziert Innovation, Qualität, Funktionalität und damit Orientierung und Verbrauchernutzen“, so Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband. Je schwieriger es ist, die klassischen Produkt leistungen zu beurteilen oder zu vergleichen, desto stärker verlassen sich Konsumenten auf alles sinnlich Wahrnehmbare. Es geht also um den „Mehrwert der Schönheit“, der Design zum Wertschöpfungs- und Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen macht, wie es eine gemeinsame Studie vom Markenverband, Rat für Formgebung sowie Scholz & Friends zeigt. »» „Die Designqualität ist untrennbar mit dem Markenerfolg verbunden“, betont der Rat für Formgebung, der aus seiner über 60-jährigen Arbeit sehr gut weiß, dass Design für Unternehmen einen geldwerten Vorteil erwirtschaftet. Doch Design als Faktor für den Erfolg ist für viele Unternehmen nicht leicht zu berechnen. Als weltweit führende Institution auf diesem Gebiet konzipiert der Rat für Formgebung daher maßgeschneiderte Marken- und Designstrategien basierend auf fundierten Analysen, berät Unternehmen durch die Supervision des Gestaltungsprozesses und Audits von Marke und Design. „Qualität hat eine höchste Instanz“, lautet dabei der Anspruch. Und weil Designkompetenz ein Wettbewerbsvorteil ist, der umso größer wird, je besser man ihn kommuniziert, wird höchste Qualität in diesem Bereich »» Sanitärarmaturen, Unterhaltungselektronik, Handys, Medizingeräte und vieles andere hat Phoenix Design in den letzten 25 Jahren gestaltet und damit zur Entwicklung von Qualitätsprodukten in aller Welt beigetragen. Die Arbeiten des Designstudios zeigen, wie sehr die Verbindung von Design mit klassischen Kriterien der Qualität Marken einen Wettbewerbsvorteil verschafft, gerade im Zuge der Internationalisierung der Märkte. Dass hochwertiges Design auf die Produktqualität ausstrahlt, steht für Tom Schönherr, Gründer und Geschäftsführer von Phoenix Design, außer Frage: „Wenn wir definieren, dass wir unter allen Umständen maximale Qualität erreichen wollen, so ist das eine strategische Überlegung, die sich unmittelbar auf den kreativen Prozess auswirkt. Für uns gehören Qualitätsmanagement in Beate-Uhse-Shops: Veredelung und Auf wertung durch Ästhetik, Design und Luxus Der Kunde entscheidet sich nur noch für Produkte oder Dienstleistungen, wenn sie aus seiner Sicht in sich stimmig sind, ist Dr. Christian Malorny überzeugt. „Dabei fließen in seine Wahrnehmung die unterschiedlichsten Elemente ein: Funktionalität, Design, also Optik, Haptik und Verarbeitung, aber auch Service, die Marke, das Image des Unternehmens“, sagt der Qualitätsmanagement-Experte von McKinsey und beschreibt damit, was er „kreative Qualität“ nennt (Malorny 2007, S. 17). Wie sehr Design heute und künftig darüber entscheidet, was Konsumenten als besonders wertvoll empfinden und als Premium-Produkt – von eben besonderer 87 Die Zukunft der In Kooperation mit QUALITÄT Neue Maßstäbe für Produkte, Prozesse und Unternehmen Lernen Sie die 6 zentralen Thesen zur Zukunft der Qualität kennen, um langfristig innovativ und erfolgreich zu bleiben. Sechs zentrale Thesen: • Einzigartigkeit statt Vergleichbarkeit: In der Ära der Massenproduktion kam es auf möglichst hohe Standardisierung an. Was künftig jedoch zählt, ist Uniquability. • Flexibilität schlägt Erwartbarkeit: Zuverlässigkeit allein reicht nicht mehr aus. Agilität und Anpassungsfähigkeit werden wichtiger. • Nachhaltigkeit statt Haltbarkeit: Ressourceneffizienz und Ökoeffektivität von Produkten werden wichtiger als ihre bloße Lebensdauer. • Transparenz ist die neue Sicherheit: Es geht es nicht mehr nur um Unversehrtheit von Leib und Leben. Transparenz, Herkunft und globale Verantwortung sind die Vertrauen stiftenden Kriterien der Zukunft. • Usability is Quality: Funktionalität kommt ohne gute Bedienbarkeit und exzellenten Service nicht mehr aus. Design wird damit zum neuen Qualitätskriterium. • Funktionaler Zusatznutzen: Früher reichte es aus, wenn Produkte und Prozesse nicht krank machten, künftig müssen sie gesundheitsfördernd sein. Die Zukunft der Qualität – Neue Maßstäbe für Produkte, Prozesse und Unternehmen, Christian Rauch, 112 Seiten ISBN: 978-3-901942-39-6 45,36 Euro Geschäftsbedingungen: Versandkostenanteil Inland 3,- Euro, Ausland 5,- Euro. Sie haben ein Rückgaberecht von zwei Wochen nach Erhalt der Ware laut BGB §312. Bei umfangreicheren Bestellungen räumen wir Ihnen gerne Rabatte ein. 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