Der Schwan - Schwanenkolonie Hallwilersee
Transcrição
Der Schwan - Schwanenkolonie Hallwilersee
100 Jahre Schwanenkolonie Hallwilersee 1902–2002 100 Jahre 1902–2002 Schwanenkolonie Hallwilersee Jubiläumsschrift Herausgeberin: Schwanenkolonie Hallwilersee Aquarelle: Umschlag: Joseph Wyss, Egliswil Texte: Helen Schatzmann, Seengen Fritz Springer, Seengen Willi Lanz, Meisterschwanden Fotos: Helen Schatzmann Fritz Springer Willi Lanz Druck und Gestaltung: Kromer Print AG, Lenzburg Quellenangabe: «Mythos Schwan» Frederking & Thaler Verlag, München Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH Der ganze oder teilweise Abdruck und die elektronische oder mechanische Vervielfältigung, gleich welcher Art, sind nicht erlaubt. Spenderliste Gönnerinnen und Gönner, die 500 Franken und mehr an die Erstellungskosten der Jubiläumsschrift gespendet haben. Domino Bau GmbH Fahrwangen Leo Ulrich Dubler Meisterschwanden EBAG Gipsergeschäft AG Hildisrieden Fankhauser Holzbau AG Seengen Werner und Anna Maria Gautschi Birrwil Hauri Kiesgruben & Transport AG Seon H + F Architekten GmbH Fahrwangen Hobler Metallbau AG Muri Holliger & Lauber AG Boniswil Kromer Print AG Lenzburg Hedi und Willi Lanz Meisterschwanden Malermeister Meier GmbH Meisterschwanden Merz AG Fahrwangen Xaver Meyer AG Villmergen Schatzmann Treuhand Lenzburg Schifffahrtgesellschaft Hallwilersee Meisterschwanden Spasu AG Meisterschwanden Stiftung Hedinger-Knuchel Biberstein Stutz Fensterbau Schreinerei AG Schongau Susanne und Bruno Thut-Dinkel Seengen Franz Widmer Fahrwangen Vorwort des Präsidenten 100 Jahre im Dienste der weissen Seekönigsfamilie Liebe Schwanenfreunde Kaum mehr vorstellbar, dass vor 150 Jahren auf unseren Seen und Flussläufen noch keine Schwäne lebten. Ein erstes Schwanenpaar aus Paris soll 1837 auf dem Genfersee ausgesetzt worden sein. Schon unsere Vorfahren kannten die beliebten Ausflugsziele und Erholungsgebiete im Seetal und gründeten 1888 die Dampfschiffgesellschaft, um dem Publikum den Hallwilersee näher zu bringen. In der idyllischen Seelandschaft fehlte nun eigentlich nur noch der Schwan. Deshalb wurde vor genau 100 Jahren die «Schwanenkolonie Beinwil am See» gegründet. Die damaligen drei Vorstandsmitglieder entschlossen sich, «zwei Paar Schwäne und eine Entenabteilung anzuschaffen» sowie ein Schwanenhaus zu bauen. Als sich das erste Schwanenpaar erfreulicherweise gut anklimatisiert hatte, siedelte man mit Unterstützung der Bevölkerung, der Dampfschiffgesellschaft und den beiden Verkehrsvereinen Beinwil und Meisterschwanden weitere Schwäne auf dem See an. So weitete sich die Tätigkeit der Schwanenkolonie im Laufe der Zeit rund um den ganzen See aus, weshalb man den Verein der Vollständigkeit halber in «Schwanenkolonie Hallwilersee» umbenannte. Nach diversen Rückschlägen erfolgte in den siebziger Jahren eine Neugründung. Der wohl markanteste Wasser- vogel gehört heute zur Seelandschaft wie die Ausflugsschiffe. Und mit rund 600 Mitgliedern ist die «Schwanenkolonie» ein gut funktionierender Verein. Ein Rückblick in vergangene Jahre und ein Einblick in das «Schwanenleben» sowie die wichtigsten Aktivitäten dieses Vereins lassen auf einen positiven Ausblick in die Zukunft schliessen. Willi Lanz Präsident Vorstand im Jubiläumsjahr 2002 Präsident Willi Lanz, Meisterschwanden Vertreter der Seegemeinden Vize-Präsident Hans Häfeli, Meisterschwanden Marlis Fellmann Kassier Jörg Schatzmann, Seengen Fritz Marti Anna Maria Gautschi Aktuarin Yvonne Kohler, Beinwil am See 2 3 Rechnungsrevisorin Susy Thut, Seengen Rechnungsrevisor Peter Erismann, Meisterschwanden Walter Richner Leo Ueli Dubler Ursula Blaser Paul Fankhauser Wichtigste Aktivitäten des Vereins Der Eingriff ins Brutgeschäft 4 Es ist den Mitgliedern des Vereins «Schwanenkolonie Hallwilersee» zu verdanken, dass die Population von rund 50 Höckerschwänen auf dem Hallwilersee in den vergangenen Jahren konstant geblieben ist. Durch ein gezieltes Eingreifen ins Brutgeschäft, einer Art «Geburtenkontrolle», können eine Überpopulation verhindert und negative Einwirkungen auf die Ufervegetation vermieden werden. Die Schwanennester werden jeden Frühling von den Vereinsmitgliedern überprüft. In der Regel darf ein Schwanenpaar zwei Eier ausbrüten. Da das Weibchen nach einer Entnahme Eier nachlegt, hat die Kontrolle der Nester während der Brutzeit mehrmals zu erfolgen. Fütterung Im Sommer finden die Tiere reichlich Nahrung. Viele Spaziergänger füttern die Schwäne zudem mit altem Brot. Im Winter, wenn das Futter knapp wird, ermöglichen die Jahresbeiträge der Mitglieder und Spenden den Kauf von genügend Mais (es sind rund 3 Tonnen jährlich), um den Futterbedarf der Schwäne zu decken. Rund um den See sind die Vorstandsmitglieder an verschiedenen Stationen für die Fütterung der weissen Seevögel verantwortlich. 6 7 Der Schwan Helen Schatzmann, Seengen Kaum ein Tier hat die Fantasie der Menschen ähnlich angeregt wie der Schwan. Ein sonderbarer Zauber geht von diesem Vogel aus. Alte Mythen berichten von ihm ebenso wie Dichtung und Musik heute. Es mag an seinem majestätischen Äusseren liegen, an seiner graziösen, hoheitsvollen Haltung. Wenn er auf dem Wasser seine Kreise zieht, scheint ihn nichts aus der Ruhe zu bringen. Seine Farbe verheisst Reinheit und Unberührbarkeit, sein Wesen Stolz und Würde. Und hätte nicht rohe Löwengewalt das Sagen, so gebe der Schwan einen idealen König der Tiere ab. 8 Eine Unterfamilie der Gänsevögel Sobald er aus dem Wasser steigt, ist es nicht mehr zu übersehen: Eigentlich ist der weisse Seekönig eine Gans. Eine überdimensionale zwar und eine besonders schöne zugleich. Hilflos wirkt er ausserhalb seines Elements, plump und ungelenk mit seinem watschelnden, mühsamen Gang, bedingt durch die weit hinten angesetzten Füsse. Ornithologisch gesehen gehört der Schwan tatsächlich zu einer Unterfamilie der Gänsevögel, wissenschaftlich korrekt Cygninae genannt. Und es gibt ihn nicht nur in Gestalt, die uns bei der Erwähnung seines Namens vor Augen schwebt. Rund um die Erde leben verschiedene Arten. Neben dem Höckerschwan (Cygnus olor) auf unseren Weihern, Teichen, Flüssen und Seen gibt es den Singschwan (Cygnus cygnus) im nördlichen Eurasien, den Zwergschwan (Cygnus columbianus bewickii) in arktischen Regionen, den Trompetenschwan (Cygnus buccinator) zwischen Alaska und den Rocky Mountains, den Schwarzhalsschwan (Cygnus melanocoryphus) in Südamerika und den Trauerschwan (Cygnus atratus) in Australien. Charakterisch für den Schwan unserer Breiten sind der gebogene, ausserordentlich lange Hals, das weisse Gefieder und der schwarze Höcker an der Wurzel seines orangeroten Schnabels, dem er seinen Namen verdankt. Von der normalen Hausgans unterscheidet er sich in seiner Länge von rund eineinhalb Metern und seinem Gewicht von bis zu vierzehn Kilo, das ihn zu einem der schwersten flugfähigen Vögel überhaupt macht. Seine Flügel erreichen eine Spannweite von rund zweieinhalb Metern. An den Beinen hat er sehr kräftige Gelenke und zwischen den Zehen dünne Schwimmhäute. Höckerschwäne brüten am liebsten am flachen Rand von Seen, Weihern oder grösseren Wasserflächen, auch am Ufer behäbig dahinströmender Flüsse, auf kleinen Inseln und an Schloss- oder Fischteichen. Sie haben wenig Scheu vor Menschen und versammeln sich vor allem im Winter gern in deren Nähe, weil sie dann 9 Um ihr Gefieder in Ruhe und Sicherheit erneuern zu können, scharen sich die Schwäne an geschützten und futterreichen Stellen zusammen. Ein paar Wochen lang sind sie unfähig zu fliegen und kaum in der Lage, sich gegen potentielle Angreifer zu wehren. Vater und Mutter Schwan wechseln deshalb nie gleichzeitig ihr Federkleid. Einer von beiden bleibt immer bereit, die Jungen zu verteidigen. während der harten Zeit gefüttert werden. Auf ihren Wanderungen folgen die Höckerschwäne keinem genetisch verankerten Plan und nehmen, im Gegensatz zu anderen Zugvögeln, auch nicht immer die gleichen Routen. Sie richten sich nach ihren individuellen Bedürfnissen, nach den Wetterverhältnissen und den Bedingungen für die Nahrungssuche. Manche ziehen hunderte von Kilometern weit, um einen günstigen Platz zum Überwintern zu finden, andere bleiben in den heimatlichen Gewässern, wenn sie es bequem genug haben wie beispielsweise auf dem Hallwilersee. Die prachtvollen Vögel könnten einhundert, ja sogar dreihundert Jahre alt werden, steht in überlieferten Legenden geschrieben. Realistischer sind wohl die rund 30 Jahre, von denen Zoologen sprechen – auch das ist übrigens schon ein hohes Alter für diesen Vogel. Nachdem die Seeadler nahezu ausgestorben sind, droht den Schwänen relativ wenig Gefahr durch natürliche Feinde. Die meisten von ihnen sterben hochbetagt und friedlich an Altersschwäche. Einst Wappentier der Aristokratie Liegt es am Gansartigen des Schwans oder am Drang des Menschen, im Schönen immer auch etwas Nutzbringendes zu entdecken? Jedenfalls wurde der Seelenvogel, das Orakeltier, der Bote von Göttern und Musen von der Antike bis zum Beginn des neunzehnten Jahrhunderts nicht nur hoch verehrt, sondern auch zu verschiedenen Zwecken gejagt. Man umzingelte die Schwäne mit Hunden, fing sie mit Netzen ein und überlistete die Wehrlosen während der Mauser. In manchen Regionen, in England etwa oder Dänemark, war das Abschiessen von Schwänen lange Zeit ein fürstliches Privileg. Eine erfolgreiche Jagd versprach beträchtlichen Gewinn. Die weichen Daunen dienten als Kissenfüllung «für grosse Herren» sowie zur Herstellung von pompösem Federschmuck. Kräftige Federkiele wurden zu Schreibwerkzeugen zurechtgeschnitten. Der Schmalz ergab «ein wunderbare Artzney» gegen Runzeln, Schwielen und Warzen, und das gegerbte «Schwanenfell» einen begehrten Fusswärmer. Natürlich landete der Edle auch als Braten auf dem Tisch. Allerdings weniger auf jenem von gewöhnlichen Leuten, sondern eher auf den Festtafeln der Vornehmen und Gekrönten. Das Fleisch junger Schwäne galt als Delikatesse und wurde in fürstlichen Häusern neben Pfauenzungen und Fasanenbrüstchen als Prunkstück eines opulenten Mahles aufgetragen. Zur römischen Kaiserzeit schreckte man nicht davor zurück, den aristokratischen Vögeln die Augenlider zuzunähen, um sie beim Mästen ruhig zu halten. Für mittelalterliche Gelage wurden sie, gewürzt und gesotten, wieder in ihr Federkleid gebettet und so aufgetischt. Nun, Könige sind rar geworden, und selbst Royals, die auf ihrem Terrain lange das alleinige Vorrecht dazu hatten, werden sich heute kaum noch Inbegriff von Glanz und Schönheit wurden sie in königlichen Parks und Schlossgräben angesiedelt. In Märchen, Sagen und Volksliedern trifft man fast immer irgendwann auf den Zauber der schimmernden Vögel. Dieser einmalige Zauber, der Mythos des Schwans, hat offenbar die menschliche Gier besiegt. Treue Verbundenheit Wovon die meisten Menschen nur träumen können – die Schwäne machen es wahr. Haben sie sich einmal zusammengetan, bleiben sie bis an ihr Lebensende in unverbrüchlicher Treue beieinander. Bei einer Lebenserwartung von rund 15 bis 18 Jahren oft eine lange Zeit, denn Schwäne heiraten sehr jung, viele schon im zar- ein Schwanengericht servieren lassen. Schwäne gelten in unseren Breiten mittlerweile als schützenswerte Vögel und sind als Speise tabu. Rationale Gründe gibt es dafür nicht, denn sie sind weder unbekömmlich noch vom Aussterben bedroht. Warum soll man nicht essen, was gut schmeckt? Wie es scheint, hat sich aber glücklicherweise eine andere historische Linie durchgesetzt. Eine, die genauso alt ist wie die Tradition des Schwanenmahls. Seit der Antike wurden die Weissgefiederten ja nie nur als Braten geschätzt, sondern zugleich immer auch als Abgesandte himmlischer Sphären. Als 11 sagen als schwimmendes Schutzschild, immer in erreichbarer Nähe auf. Hin und wieder leistet er seiner Frau im Nest Gesellschaft oder gönnt ihr eine Ruhepause und übernimmt für eine Weile ihren Posten. 12 ten Alter von zwei Jahren. Kein Wunder also, dass sich so viel Sehnsucht an sie knüpft. Dass sie neben dem Glückssymbol auch zum Motiv unzähliger Liebesgeschichten wurden. Wenn Gefahr droht, stehen sie sich gegenseitig bei, und gemeinsam tragen sie auch die Mühen des Familienlebens. Am Teichufer oder auf einer kleinen Insel schleppt das Männchen Schilf und Zweige aller Art heran, aus denen das Weibchen ein riesiges Nest baut. Die Mulde wird mit Daunen aus dem eigenen Federkleid gepolstert. Zwischen März und Juni legt das Weibchen fünf bis acht dickschalige, graugrüne Eier. Jedes davon wiegt rund 350 Gramm. Während das Weibchen brütet, hält sich der Vater, sozu- Hässliche Entlein Frisch auf der Welt werden die Schwanenkinder erst einmal sorgsam getrocknet und gewärmt. Rührend sind sie, die Schwanenküken, wenn sie nach 35 Tagen aus den Eiern schlüpfen, weich und rundlich – aber weit entfernt von der strahlenden Eleganz ihrer Eltern. In grauem Flaum gehüllt, mit gedrungenem Hals, aschfarbenen Füssen und schwärzlichem Schnabel wirken sie sogar neben ihren Entencousinen unansehnlich – wie ja auch Andersens Märchen bekundet. Aber schon am nächsten Tag beginnt die Schule des Lebens. Unter Anleitung der Eltern müssen sie sich ins Wasser wagen und das Aufspüren von Nahrung lernen. Im festen Verbund zieht die Familie durch Teiche, Flüsse und Seen. Die Mutter voran und der Vater wachsam am Ende. Wer es von den Kleinen nötig hat, darf unterwegs auf dem Rücken der Mutter rasten und auch nachts unter ihren Fittichen Geborgenheit suchen. Die Jungschwäne bleiben oft bis zum Spätherbst oder Winter in der Obhut der Eltern. Ab der dritten Lebenswoche verwandelt sich das Gefieder der Küken allmählich in das Kleid der Jugendlichen. Anstelle der Daunen beginnen Federn zu spriessen, anfangs noch graubraun gefärbt, dann von immer mehr Weiss durchsetzt. Im zweiten Lebensjahr schliesslich erstrahlt das Gefieder im Weiss der Altvögel, ein Zeichen, dass die Jungen erwachsen werden. Auch der Hals streckt sich während dieser Zeit, der Schnabel verliert seine dunkle Färbung und die Füsse werden schwarz. Die Schwingen sind schon mit vier bis fünf Monaten ausgewachsen, und der junge Schwan kann fliegen. Es grenzt an ein physikalisches Wunder, dass dieser grosse, schwere Vogel fliegen kann. Und tatsächlich kostet ihn der Start einige Mühe. Den Hals weit vorgestreckt und den Körper gegen den Wind aufgerichtet, schlägt er in schneller werdendem Rhythmus mit den starken Flügeln, während die breiten Füsse kräftig auf die Wasserfläche treten. Zwanzig Meter lang kann die Anlaufstrecke sein, bei Windstille sogar noch mehr. Dann endlich hebt der Schwan ab, gewinnt schnell an Höhe und weht mit ausgespannten Fittichen davon – begleitet von der uralten Sehsucht der Menschen, einmal so frei und losgelöst durch Nebel, Wolken und Sonnenglanz fliegen zu können. Längst nicht alle Küken kommen allerdings so weit. Sehr viele von ihnen sterben schon in den ersten Lebenswochen. Manche als Opfer von Greifvögeln, Füchsen oder Mardern. Die Mehrheit jedoch an Nahrungsmangel und Unterkühlung, wenn ihnen der Wettergott zur Zeit des Ausschlüpfens nicht wohlgesonnen ist. Genauso liebevoll wie sie miteinander umgehen, kümmern sich die Eltern auch um ihre Jungen. Sobald die Kleinen aber in der Lage sind, für sich selbst zu sorgen, werden sie ein für allemal aus dem Nest gesetzt und, sollten sie versuchen zurückzukehren, behandelt wie fremde, ungebetene Gäste. Schwan und Schwänin wenden sich wieder ihrer Zweierbeziehung zu. Friedlich und gesellig Aggressiv sei er, heisst es, herrschsüchtig, sogar bösartig. In Wirklichkeit verhält sich der Schwan nicht anders als die meisten Lebewesen. Er verteidigt sein Revier – wenn es sein muss, mit Gewalt. Kampflustig sind nur die Männchen und das hauptsächlich kurz vor und während der Brutzeit. Scharf wachen sie darüber, dass kein Rivale dem Nistplatz zu nahe kommt und kein Feind dem Nachwuchs Schaden zufügt. Eindrucksvoll plustert sich der Schwan auf und kreuzt mit Imponiergehabe durch «sein» Gewässer, damit mögliche Eindringlinge schon von weitem erkennen, mit wem sie es zu tun bekommen. Und wehe, es wagt sich dennoch einer! Dem geht es unerbittlich ans Gefieder. Allerdings veranlassen die enger werdenden Lebensräume viele Vögel ihre Besitzansprüche zurückzuschrauben. 13 14 Lieber rücken sie näher zusammen und verzeihen fast unvermeidliche Grenzverletzungen, als ständig in tödliche Fehden zu geraten. Ausserhalb der kritischen Brutphasen ist der Schwan ein friedlicher, geselliger Seevogel. Dass Enten, Blesshühner und sonstige Teichverwandte unter dem Herrschergebaren des Schwans zu leiden hätten, ist nichts als ein Gerücht. Zwar machen ihm diese respektvoll die Bahn frei, schnappen sich aber hinten herum flink und immer in der Überzahl, was sie an Nahrung brauchen. Ein trickreicher Kampf der vielen Kleinen gegen den Mächtigen, der längst nicht immer zu dessen Gunsten ausgeht. Liebesleben Die Liebe spielt eine enorm wichtige Rolle im Leben der Schwäne. Verliebte Schwäne folgen einem ganz bestimmten Muster an Posen und Verhaltensweisen, wenn sie einander umwerben. Sie haben ein regelrechtes Balzritual. Meist beginnt es mit einer zärtlichen Annäherung der Köpfe und Schnäbel, wobei sich das Gefieder ihrer Hälse sträubt – wie elektrisiert von der ero- tischen Spannung. Leise Locktöne begleiten diesen ersten Flirt. Seite an Seite schwimmend, tauchen sie abwechselnd die Schnäbel ins Wasser, bespritzen sich auch gegenseitig. Dann wieder stehen sie einander gegenüber, recken sich aus dem Wasser und schwenken gemeinsam die Köpfe an den hoch aufgerichteten Hälsen, oder sie senken die Schnäbel und scheinen zu nicken. Hin und wieder unterbricht einer das Liebesspiel und reizt den anderen durch vorgetäuschtes Desinteresse. Er tut so, als müsse er gerade jetzt sein Federkleid putzen. Schliesslich drückt sich das Weibchen mit lang gedehntem Hals tief ins Wasser, das Männchen steigt auf und hält sich dabei mit dem Schnabel am Halsgefieder seiner Partnerin fest. Nur wenige Sekunden dauert die Paarung. Wie im Triumph der Liebe richten sich danach beide Brust an Brust hoch im Wasser auf und strecken die Schnäbel gegen den Himmel. Bevor das Schwanenpaar wieder zur Tagesordnung übergeht, gibt es noch ein ausgedehntes Bad und sorgfältiges Richten des Gefieders. Ihre Treue, sagen Kenner, sei nicht einfach genetisch vorprogrammiert, sondern Ausdruck wahren Gefühls, deshalb können sie fast wie Menschen umeinander trauern. Stirbt einer von beiden, versinkt der andere in tiefe Melancholie, allein mit seinem Spiegelbild im Wasser. «Die Schwäne! Stundenlang konnte ich sie betrachten, diese holden Geschöpfe mit ihren langen Hälsen, wie sie sich üppig auf den weichen Fluten wiegten, wie sie zuweilen selig untertauchten und übermütig plätscherten, bis der Himmel dunkelte und die goldnen Sterne hervortraten, verlangend, verheissend, wunderbar zärtlich, verklärt.» Heinrich Heine AUS DEN MEMOIREN DES HERREN VON SCHNABELEWOPSKI CHRONIK Im Jahr 1902 gründeten zehn Einwohner von Beinwil die «Schwanenkolonie Beinwil am See». Die drei damaligen Vorstandsmitglieder entschlossen sich «zwei Paar Schwäne und eine Entenabteilung anzuschaffen» und ein Schwanenhaus zu bauen. Mit Spendengeldern der Seetaler Industrie und Vereine sowie des Aargauischen Tierschutzvereins konnten die auflaufenden Kosten von vierhundert Franken gedeckt werden. 16 Zu Beginn stand die Kolonie jedoch unter keinem guten Stern. Die ersten, 1906 geschlüpften Jungschwäne gingen schon nach wenigen Wochen wieder ein. Einen Bruterfolg verzeichnete man im Jahre 1911, als man ein Schwanenpaar aus Biel aussetzte. Bereits 1914 bevölkerten fünfzehn Schwäne den Hallwilersee. Infolge kriegsbedingter Futterknappheit lebte allerdings 1920 nur noch ein einziger Schwan auf dem See. Das 1922 gekaufte Schwanenpaar sorgte dann aber wieder kontinuierlich für den nötigen Nachwuchs. Der Versuch, im Jahre 1932 ein schwarzes Schwanenpaar anzusiedeln, scheiterte kläglich, weil es von seinen weissen Artgenossen nicht akzeptiert wurde. Während der Kriegsjahre 1939–44 musste die Fütterung eingestellt werden, da kein Mais mehr erhältlich war. Diese harten Jahre überstand nur ein einziges Schwanenpaar. Erst im Jahr 1951 stellte sich, nach gut zehn Jahre Das erste grosse Jubiläum wurde 1952 gefeiert. Mit einer im Verhältnis zu heute allerdings noch eher kleinen Schwanenfamilie (vier Alt- und drei Jungschwäne), aber mit dem festen Wunsch den Verein auch nach Rückschlägen zu erhalten. Gerade das Jahr 1951 war von einem solchen Rückschlag geprägt, als die Stadt Aarau der Schwanenkolonie zehn Schwäne schenkte und diese im Winter das Weite suchten. Sie kamen entgegen allen Hoffnungen im Frühjahr nicht mehr zurück. Eine «Grossfahndung» der Ausreisser am Zürichsee verlief dann aber glücklicherweise erfolgreich. Acht Schwäne konnten wieder eingefangen und im «Delphin» ausgesetzt werden. Zusammen mit den an Pfingsten 1952 geschlüpften beiden Jungtieren, konnte mit einem stattlichen Bestand von 17 Schwänen das zweite halbe Jahrhundert Vereinsgeschichte in Angriff genommen werden. Unterbruch, endlich wieder Nachwuchs ein auf dem See, was in erster Linie das Verdienst von Max Hintermann war. Er stellte sich viele Jahre als Vorstandsmitglied zur Verfügung und opferte für die Fütterung und Pflege der Tiere unzählige Arbeitsstunden. Auch die nächsten fünfzig Jahre brachten den engagierten Vereinsmitgliedern einige Hochs und Tiefs. Ein Freund und Gönner der Schwanenkolonie war Max Steiner aus Birrwil. Er wurde bereits 1951 in den Vorstand gewählt. Es folgten aber wiederum magere Jahre. 1958 bis 1977 waren bei der Schwanenkolonie keine Aktivitäten zu verzeichnen, da keine Schwäne mehr brüteten und diese sogar ausstarben. Max Steiner Vorfahren des heutigen Schwanenbestandes 1978 wurde Max Steiner zum Präsidenten gewählt. Gleichzeitig wurden neue Statuten erstellt. Auf Initiative der neuen Führung konnten drei Schwanenpaare vom Vierwaldstättersee erworben und im Hallwilersee ausgesetzt werden. Diese drei Paare sind die Vorfahren des heutigen Schwanenbestandes. Eine ornithologische Besonderheit gab es im Juni 1979 im Seenger Seezopf zu beobachten. Ein seltener Trauerschwan (schwarzes Gefieder) war zugeflogen und gesellte sich zu einem weissen Höckerschwan. Ornithologen bezeichneten diese Verbindung sogar als einzigartig, denn Höckerschwäne würden normalerweise keine schwarzen Artgenossen unter sich dulden. Unter der neuen Leitung stieg die Mitgliederzahl kontinuierlich an und auch das Vereinsvermögen nahm stetig zu. Man organisierte Inspektionsfahrten im Frühling. Diese Art von «Geburtenkontrolle», die der Vorstand gemeinsam mit interessierten Mitgliedern in Form einer Exkursion per Schiff Jahr für Jahr durchführte, zählt heute noch zu den bestbesuchten und erfolgreichsten Vereinsanlässen. Wer erinnert sich nicht gerne an das jahrelang gut «situierte» Schwanenpaar Seppli und Babette, liebevoll betreut von Anna Maria Gautschi beim Restaurant Schifflände, oder an die turbulenten Zeiten und Turbo-Flüge des Seenger «Güggels», wie ihn Schwanenvater Hans Häfeli nannte. Als Max Steiner 1994 nach 42 Jahren Vorstandsarbeit in den Ruhestand trat, zählte der Verein über vierhundert Mitglieder und der engagierte Schwanenfreund wurde zum ersten Ehrenpräsidenten gewählt. Heute leben rund 50 Schwäne auf dem Hallwilersee. Gehegt und gepflegt werden sie von den Vorstandsmitgliedern und vielen Freunden der weissen Seekönigsfamilie. Bei guten Wetterverhältnissen bauen die Schwanenpaare jedes Jahr rund fünfzehn 17 voluminöse Nester rund um den See. Wenn man früher um jedes Tier kämpfen musste, so gilt es heute, dafür zu sorgen, dass sich keine Überpopulation entwickelt. Der Eingriff in das Brutgeschäft basiert auf jahrelanger Erfahrung und wird ganz gezielt vorgenommen. Zwei bis höchstens vier Eier werden einem Paar normalerweise belassen. Auch wenn der Seelenfriede dieser stolzen Tiere für kurze Zeit gestört werden muss, so dienen diese Einsätze dem Naturschutz. Ansonsten leben die Schwäne auf dem Hallwilersee ein fürstliches Dasein. In der «Schwanenkolonie» wird gut gesorgt für diese Seevögel und man ist stolz auf das Ergebnis eines jahrelangen und unermüdlichen Einsatzes vieler Vorstands- und Vereinsmitglieder. 19 Der Hallwilersee Fritz Springer, Reinach/Seengen Der Hallwilersee liegt bei mittlerem Wasserstand 448,7 m ü.M.,misst 8,5 km in der Länge und 1,65 km in der Breite. Mit 10,29 km2 Oberfläche und einer Tiefe von 48 m steht er an der Spitze der vergleichbaren Seen im schweizerischen Mittelland. Alten Urkunden zufolge hiess der See um 1291 noch Seenger-See, auch 20 Aescher-See (nach den Dörfern an seinen Endpunkten im Norden und Süden), bis 1302 die Herren von Hallwyl als Vögte des Hauses Habsburg dem See ihren Namen gaben. 1859 kaufte der Kanton (Staat) den See von Theodor von Hallwyl für Fr. 30 000.–. Beinwil am See Vorgeschichte Karin Hofmann und Fritz Springer Beinwil am See liegt am Fuss des Homberges im schönen Seetal. Am Bahnhof beträgt die Höhe 519 m ü. M. Gemeinde-Fläche 578 ha, Einwohnerzahlen 1860: 1451, 1900: 1831, 1920: 2020, 2000: 2609. In Beinwyl, wie es bis 1902 genannt wurde, kam 1863 Johann Rudolf Eichenberger zur Welt. Seine berufliche Laufbahn war bei der Seetalbahn, wo er sich bis zum Stationsvorstand hinaufarbeitete. Als solcher stand ihm eine Dienstwohnung im Bahnhofgebäude zur Verfügung. Seine Liebe zu den Tieren veranlasste ihn, den freien Platz hinter dem Bahnhofgebäude in ein kleines Tierparadies umzugestalten. Er baute sich eine Holzhütte sowie eine Voliere für die verschiedenen Gefieder, die er liebevoll hegte und pflegte. Beinwyl, etwa 1880 Bahnhof und Post, etwa 1905 Da sein heimlicher Wunsch, Schwäne zu halten, nicht realisierbar war (zu wenig Platz in seinem Gehege), keimte in ihm der Gedanke, einen Verein zu gründen. Er entschloss sich, Leute zu suchen, die ihm behilflich waren, den Verein Schwanenkolonie zu gründen. Am Dienstagabend, dem 12. August 1902 versammelten sich diese Leute im alten Schulhaus zu Beinwyl, um über die Gründung einer Schwanenkolonie zu diskutieren, welche am selben Abend auch beschlossen wurde, unter dem Namen «Schwanen-Colonie Beinwyl». Gehege hinter dem Bahnhof Der Verein wurde 1925 in den noch heute bekannten Namen «Schwanenkolonie Hallwilersee» umbenannt. Der Zweck ist derselbe wie ganz am Anfang, was sich geändert hat, ist einzig der Name jenes Vereins, der sich das ganze Jahr hindurch um das Wohlergehen der schönen weissen Tiere auf dem Hallwilersee kümmert. Wie und wann dieser Verein entstand, wie er sich mit der Zeit entwickelte und was seine inzwischen sehr grosse Mitgliedschaft heute macht, darüber sammelte in mühsamer Kleinarbeit der Reinacher Fritz Springer alte Dokumente der Versammlungen. Er übertrug sie von der alten deutschen in unsere heutige Schrift und so geben sie – auszugsweise und im Originaltext – nachfolgend Aufschluss über die Anfangsmühen einer Institution mit grossem ideellem Hintergrund. 23 Alles begann am 12. August 1902, als sich auf Einladung des Initiativkomitees zehn Männer versammelten, welche sich zu einem Beitrag an die Gründung einer Schwanenkolonie verpflichteten. Nach lebhafter Diskussion gelangt die Versammlung zu dem Beschluss, sich als Verein zu konstituieren und einen dreigliedrigen Vorstand mit der Leitung der Geschäfte, mit dem Ausarbeiten der Statuten sowie mit der näheren Auskunfterteilung über das Projekt zu beantragen. Alb. Eichenberger, Fabrikant *1.6.1862, ✝ 6.8.1929 Gewählt wurden die Herren: 24 J. R. Eichenberger, Stationsvorstand *19.1.1863, ✝ 9. 3.1938 Karl Escherich, Apotheker * 3.8.1855, ✝ 1.6.1927 Am 31. Oktober 1902 fand bereits die zweite Versammlung bei Herrn Ed. Eichenberger, Gemeinderat, statt. Anwesend waren 15 Mitglieder und behandelt wurden folgende Geschäfte: 1. Das Protokoll der letzten Versammlung wird verlesen und ohne Diskussion genehmigt. 2. Der Vorstand legt einen von ihm beratenen Entwurf zu den Statuten der Schwanenkolonie vor, der ohne wesentliche Änderungen angenommen wird. 3. Der Vorstand macht Mitteilung über den Kostenvoranschlag des Projektes. Laut demselben würde sich die Einrichtung für zwei Paar Schwäne und zwei Paar Enten auf ungefähr Fr. 400.–, für ein Paar junge weisse Schwäne auf Fr. 40.– belaufen. Die Versammlung ist hiermit einverstanden. 4. Der Aarg. Tierschutzverein hat, wie der Vorstand mitteilt, schon zu wiederholtem Male an ähnliche Unternehmen namhafte Beiträge geleistet; es wird deshalb beschlossen, mit dem Gesuche um einen Beitrag an denselben zu gelangen. 5. Ebenso beschliesst die Versammlung, die verschiedenen Vereine Beinwyls sowie Private um Beiträge anzugehen, von einer Anfrage um Mitarbeit durch die Schuljugend dagegen Abstand zu nehmen. Anregung zur Belebung des ganzen Sees Aufschlussreich ist auch das Protokoll der Versammlung vom 23.4.1903, bei der 14 Mitglieder anwesend sind. Hieraus kann man ersehen, dass die Einrichtung der Schwanenkolonie schon ordentliche Formen angenommen hat, denn bei Sachgeschäft 2, Bericht des Vorstandes über das Ergebnis der Sammlung und den Bau der Anlage heisst es: – Vor 6 Wochen wurde die Schwanenkolonie eröffnet. Das dazu nötige Holz wurde vom Tit. Gemeinderat gratis geliefert. Zimmermann Bertschi 28 Beinwil, etwa 1905 besorgt die Zimmerarbeiten, Schmied Hintermann die Eisenarbeiten und das Schwanenhäuschen schenkte Baumeister R. Giger in Reinach der Gesellschaft. Die Sammlung ergab in bar Fr. 608.–, dazu kommt noch ein Beitrag vom Skat-Club mit Fr. 14.– und vom Schützenball mit Fr. 6.30. Für die Ansichtskarten mit Schwänen wurden Fr. 35.– eingenommen. Da die Anlage mit den Tieren Fr. 566.– kostete, ergibt sich ein Überschuss von Fr. 118.–. Der Aarg. Tierschutzverein macht in einer Zuschrift an die Schwanenkolonie die Anregung, nicht nur eine Kolonie, sondern den ganzen See zu beleben und wünscht zu diesem Zweck ein Schutzgebiet für wilde Schwimmvögel. Der Vorstand befürwortet diese Anregung und hat von den betreffenden Jagdpächtern vorläufig die Zusage erhalten, den Umkreis der Schwanenkolonie als Schutzgebiet zu respektieren. Da die Jagdpacht in zwei Jahren abläuft, so will er inzwischen ein diesbezügliches Gesuch beim Gemeinderat stellen. Herr Eichenberger, Rechtsagent, bemerkt, dass nur der Grossrat hiezu kompetent sei und dass die Jagdpächter nichts dagegen einzuwenden haben werden. Er stellt den Antrag, das Gebiet von Stad bis zur Stannalismath und bis zur Steinismath als Schutzgebiet zu beanspruchen. Unter Punkt 4 der Sachgeschäfte werden die Rech- nungsrevisoren gewählt: Es sind dies die Herren Eichenberger, Rechtsagent und Robert Weber, Gemeinderat. Auch gibt der Vorstand Kenntnis, dass Herr Müller-Vogt in Pfeffikon einen Centner Weizen geschenkt hat. Von Ungenannt ist ein Betrag von Fr. 5.– eingelaufen. Zur Versammlung vom 10. März 1904 zählte man 12 Mitglieder. Aus dem Protokoll geht u.a. hervor: Herr Eichenberger, Präsident, macht die Mitteilung, dass die Schwäne im dritten Jahre fortpflanzungsfähig seien und wir im Laufe des Jahres Nachwuchs erwarten können. Es ist deshalb ein zweites Häuschen nötig. Herr Hintermann ist der gleichen Meinung und stellt den Antrag, eine Zwischenwand aus Holz sowie ein zweites Häuschen zu erstellen und hiermit Herrn Baumeister Giger sen. zu beauftragen. Der Präsident teilt ebenfalls mit, dass infolge Vermehrung der Kolonie sich auch die Futterkosten von Jahr zu Jahr vergrössern werden und deshalb die in den Statuten vorgesehenen Jahresbeiträge bezogen werden müssen. Herr Eichenberger, Buchhalter, meint, da die Gründer des Vereins sich noch nicht als Mitglieder erklärt haben, so solle dies jetzt nachgeholt werden. Der Präsident schlägt vor, eine Liste bei den Gründern und andern Personen zirkulieren zu lassen, auf welcher dieselben ihren Beitritt als Mitglieder durch ihre Unterschrift bezeugen sollen. Soweit also die ersten Versammlungen der Schwanenfreunde. Was sich im Laufe der Gründerjahre an Wichtigem noch tat, sei nur einzeln und als Zitate aus Versammlungsprotokollen erwähnt. 3. Dezember 1904; Herr Eichenberger, Präsident, berichtet über die Vorgänge in der Kolonie während des laufendes Jahres. Durch Tod verloren wir am 5. Mai unser Schwanenweibchen. Herr Tierarzt Hintermann konstatierte bei der Sektion als Todesursache Eierstockentzündung. Als Ersatz verschafften wir uns von Hamburg ein anderes Weibchen, dessen Anschaffung auf Franken 45.10 zu stehen kam. Infolge dessen ist vorläufig die Erstellung eines zweiten Schwanenhäuschens, welches uns Herr Baumeister Giger sen. zum Preise von Fr. 100.– offerierte, nicht nötig geworden. Am 13. Juni wurde eine Pekingente vom Schwan erwürgt, ist aber bis jetzt nicht ersetzt worden. Der Präsident teilt mit, dass auf unsere Eingabe an die Regierung betreffs das Schongebiet auf dem Hallwylersee noch kein Bericht eingetroffen ist. Auch gibt der Präsident Aufschluss über die Finanzlage des Vereins, woraus hervorgeht, dass per Mitglied ein jährlicher Jahresbeitrag pro 1904 von 2 Franken erforderlich sei, ferner wird beschlossen, den Tit. Gemeinderat und den Verkehrsverein um einen jährlichen Beitrag zu ersuchen. 29 30 Gefährdung der Schwanenkolonie und Verlegung ins Dorf hinauf 21.3.1907, Versammlung im Rest. Hirt, und 27.3. im Bahnhofrestaurant. Anwesend sind 16 /14 Mitglieder. Der gegenwärtige Bestand der Kolonie ist 1 Schwanenpaar, 3 Paar Enten und 1 Mandarinenweibchen. Drei junge Schwäne im Alter von sechs Wochen fielen den Ratten zum Opfer, von 11 jungen Enten wurden 7 vom Sturm, 4 von Ratten vernichtet. Legen von Arsenik sowie Anbringen von engem Drahtgeflecht hatte nicht den erhofften Erfolg. Nachdem schon im Herbst die Anlage durch einen Sturm beschädigt und im Winter ein Teil der Umzäunung vom Eise eingedrückt wurde, hat das Eis und der Wind den noch übrigen Teil zerstört. Das Schwanenhäuschen wurde ohne erhebliche Beschädigung an Land gebracht. In Anbetracht dieser misslichen Zustände handelt es sich nun darum, ob die Schwanenkolonie fortzuführen oder aufzulösen sei. Da eine neue Anlage ungefähr ebensoviel kostet wie die frühere und gegen ungünstige Einflüsse dieser oder jener Art doch nicht besser geschützt werden kann als bisher, erscheint deren Wiederherstellung nicht als angezeigt. Nach reiflicher Erwägung ist der Vorstand zu dem Schluss gekommen, dass sich von den vorliegenden 3 Projekten, der Maschinenweiher beim Rütli am besten hiezu eigne, einesteils wegen seiner zentralen Lage, andererseits, weil derselbe mit den vorhandenen Mitteln in Stand gestellt werden könne. Der Antrag wird von der Versammlung angenommen. Als Jahresbeitrag 1907 wird 2 Fr. pro Mitglied erhoben. Zur Unterstützung des wegen Wassermangels derart ungünstig, dass wir die Schwäne in den See zu setzen genötigt waren, dort können sie auf dem ganzen See frei herumschwimmen, was ihnen sehr behagt. Es sind auch einige Vögel in der Voliere während des Winters gestorben, wurden aber durch andere ersetzt. Verteilung der Schwäne auf drei Futterstationen, wieder am See unten 13.4.1913. Versammlung im Hotel Löwen, anwesend sind 24 Mitglieder, keine Auswärtigen. Aus der Oper «Lohengrin» von Wagner Vorstandes bei der Neueinrichtung im Weiher wurden 2 weitere Mitglieder in den Vorstand ernannt und zwar Herr Postverwalter Hintermann und Herr Eichenberger z. Blume. Es wurde vorgeschlagen, an der Seetalerstrasse gegenüber der Station eine Tafel mit der Aufschrift «Schwanenkolonie» anzubringen, welche genehmigt wurde. Ferner wurde beim Schwanenweiher eine einfache Voliere erstellt und mit einheimischen und ausländischen hübschen Vögeln bevölkert; dieselbe hat auf Klein und Gross, nah und fern eine grosse Anziehungskraft ausgeübt. So wurde ein Häuschen mit dem Namen «Lohengrin» bezeichnet. Während des Winters mussten die Vögel in frostfreien Lokalen überwin- Schwanenweiher, zwischen 1907 und 1911 Weg zum Dampfersteg tert werden, trotzdem hatten wir den Abgang einer Anzahl derselben zu beklagen, welche nun wieder ersetzt werden sollen. Am 3.6.1911 hiess es: … Die Jahresrechnung weist bedauerlicherweise ein Defizit von Fr. 34.95 auf. Dies rührt von der Erstellung einer Voliere und Anschaffung von Vögeln laut letztjährigem Beschluss her. Es wird beschlossen, wieder ein Kegelschieben zu Gunsten der Kasse zu organisieren. 20.3.1912, Versammlung im Restaurant Hirt, anwesend sind 12 Mitglieder. Unter 3. Jahresbericht: Die Verhältnisse im Schwanenweiher waren Schwanengehege, 1915 In seinem Jahresbericht teilt der Präsident mit, dass wir von der Schwanenkolonie Biel einen einjährigen Schwan, noch nicht ganz weiss, um Fr. 25.– gekauft haben. Derselbe hat sich mit dem überlebenden 5-jährigen gut vertragen. Am 4. Juni 1912 kamen aus 6 Eiern 5 junge Schwäne hervor, 2 derselben gingen nach kurzer Zeit zugrunde, ein weiterer wurde im Schloss Hallwyl blessiert, sodann in Pflege genommen und geheilt. Wir werden die Schwäne nun auf 3 Futterstationen Beinwyl, Birrwyl und Seerose verteilen. Die Voliere samt In- sassen wurden, da die letztern nicht überwintert werden konnten, an Herrn Lang z. Homberggüetli verkauft. Herr Max Baur vertrat sein Lieblingsthema über Schutz der Vögel im Allgemeinen, jedoch ist dies nicht Aufgabe der Schwanenkolonie, sondern des Tierschutzvereins. 32 Es geht aufwärts Positives liest man dann von der Versammlung vom 14.5.1914: Anwesend sind 24 Mitglieder, von Beinwil, Birrwil und Seengen. Der Präsident gibt im Jahresbericht Folgendes zur Kenntnis: In Beinwil brütet das alte Schwanenpaar 7 Eier aus, von welchen sich 5 junge Schwäne seither kräftig entwickelt haben. In Birrwil paarte sich der letztes Jahr angekaufte Bieler mit einer Gattin aus unserer Zucht und erzeugte 3 Nachkommen, welche unter der fürsorglichen Pflege und Wartung ebenfalls vortrefflich gediehen sind. Leider ging es dem fremden Eindringling nicht so gut, er wurde sogar von seiner eigenen Gattin verfolgt und übel zugerichtet, so dass wir ihn in Pflege nehmen mussten. Nach seiner Wiederherstellung haben wir ihn beim Schloss Hallwyl ausgesetzt (untergebracht), wo selbst ihm Nahrung verabreicht wird und er sich wohl befindet. Der Vorstand trat auch mit der ornithologischen Gesellschaft Luzern und mit der Verkehrs-Kommission Rapperswyl wegen Verkaufs von Schwänen in Kontakt: vorläufig ohne Resultat, und beteiligte sich an einer Diskussion in der «NZZ», indem er den Nachweis leistete, dass die Schwäne bei genügender Fütterung sich weder an Fischen, deren Brut, noch an Seerosen vergreifen. Im «Seetaler» wurde der entgegengesetzte Standpunkt vertreten, doch ist der eidgenössische Fischereiinspektor Sourberk unserer Meinung. Der Präsident gibt noch Aufschluss über den Stand der Finanzen der Schwanenkolonie, welche zurzeit nicht ungünstig ist. Zuwendungen und Verlust des Schwanen-Stammvaters Versammlung am 18.4.1915, mit 20 anwesenden Mitgliedern. Die Jahresrechnung, über welche Herr Cäsar Hintermann referierte, ergibt an Einnahmen, Beiträgen von 116 Mitgliedern, Geschenken, Erlösen aus verkauften Schwänen und einer in verdankenswerterweise von Herrn Lehrer Wyss in Meisterschwanden vorgenommenen Sammlung, welche Fr. 100.50 ergab, Fr. 408.10 Ausgaben, Fr. 475.19 Einnahmen, so dass ein Aktivsaldo von Fr. 67.09 verbleibt. Der gegenwärtige Bestand der Kolonie beträgt 15 Schwäne, 2 Enten. Einen Vorschlag des Herrn Max Baur, die Schwäne mit Fussringen zu versehen, konnte nicht Folge gegeben werden, da dies mit zu grossen Schwierigkeiten verbunden ist. Reduktion der Schwäne? Generalversammlung vom 10.6.1917 im Restaurant Wwe. EichenbergerHintermann, anwesend sind 17 Mitglieder von Beinwil, Birrwil, Boniswil und Meisterschwanden. Der Präsident, Herr Postverwalter Hintermann, teilt über die Vorkommnisse im verflossenen Rechnungsjahr Folgendes mit: die Sammelbüchse am See wurde missbraucht, deshalb musste ein neues Schloss an derselben angebracht werden. 1 Paar junge Schwäne wurden an Gebr. Fischer in Dottikon abgegeben, woselbst sie vom ihm gefüttert werden, 1 einzelner Schwan wurde nach Uster verkauft. Von Frau Gräfin von Hallwyl erhielten wir den schönen Betrag von Fr. 100.– als Anerkennung unserer Bestrebungen für die Bevölkerung des Sees. Ein männlicher Schwan wurde an das Grand Hotel des Saliens in Bex geliefert. Das schöne Paar im Baldeggersee sandten wir an die Kantonsschule in Aarau. Zu beklagen hatten wir den Verlust unseres ältesten Schwanes und Stammvaters der ganzen Kolonie, welcher infolge Krebskrankheit einging. Einige Wochen später folgte ihm seine getreue Gattin nach. Auch durch Flug in die Starkstromleitung verloren wir ein Exemplar. Der gegenwärtige Bestand beträgt noch 13 Stück. Die Fütterung der Schwäne übernahm in verdankenswerter Weise das Personal der Dampfschiffgesellschaft. Infolge Reklamationen der Fischer erhielten werben. Herr Gemeindeammann Härri in Birrwil macht Mitteilung, dass bei ihm Klagen wegen Kulturschäden eingelaufen seien, welchen die Schwäne angerichtet haben infolge Futtermangels. Die Kantonsschule wurde von der Schwanenkolonie ab und zu mit Schwänen beliefert. wir am 28. Februar 1917 eine Zuschrift des Kt. Aargau, wonach wir nicht mehr als 8 Schwäne im Hallwylersee halten dürfen. Dieselbe hat nun das Traktandum 4 zur Folge: Reduktion des Bestandes der Schwanenkolonie. Der Vorstand schlägt einmutig vor, in Anbetracht des Futtermangels die Zahl der Schwäne zu reduzieren. Herr Dampfschiffdirektor Wyss ist hiermit nicht einverstanden. Begeistert feiert er die Schwäne als eine grosse Anziehungskraft des Hallwylersees. Ebenso äussert sich Herr Gemeindeammann Fischer, Meisterschwanden, welcher offeriert, für Futter zu sorgen. Herr Wyss wünscht, ein Schreiben an die Schwanenverläum- denden Fischenzpächter zu richten und schiebt den Schaden, welche die Schwäne den Fischen zufügen sollen, den Hollen und Wildenten zu. Er stellt deshalb den Antrag, den Bestand der Kolonie nicht zu reduzieren, welcher Antrag bei der Abstimmung die Mehrheit erhielt. Herr Wyss macht noch die Anregung, in Birrwil, Seerose und Meisterschwanden Sammelbüchsen für den Unterhalt der Schwäne aufzustellen und die Schwäne mit Ringen zur Erkennung zu versehen. Der Vorstand nimmt dieselbe zur Behandlung entgegen, ebenso den Wunsch von Herrn Posthalter Härri in Meisterschwanden um ein Mitgliederverzeichnis in der Absicht, neue Mitglieder zu Ausserordentliche GV 1917 im Gasthof zur Seerose in Meisterschwanden Da den Teilnehmern dieser Versammlung von der Dampfschiffverwaltung des Hallwilersees freie Fahrt offeriert wurde, fanden sich 15 Mitglieder von Beinwil und 3 von Meisterschwanden zur Tagung ein: In Bezug auf die gegenwärtige ausserordentlich schwierige Futterbeschaffung teilt Herr Ammann Fischer von Meisterschwanden mit, dass es trotz seinen Bemühungen leider nicht gelungen sei, das versprochene Futter zu erhalten. Laut Mitteilung unseres Präsidenten hat sich Dr. Werder vom Lebensmittelamt in Aarau bereit erklärt, der Schwanenkolonie Mais zu liefern, damit dieselben nicht eingehen müssen. Auch Herr Schiffverwalter Direktor Wyss kann uns Mais, welches für Brieftauben bestimmt war, abgeben. Ferner macht er den Vorschlag, die Mitglieder sollen Mais anpflanzen. Der gegenwärtige Futtermangel hat zur Folge, dass die Schwäne an den Kulturen Schaden anrichten, welchen wir in Birrwil mit Fr. 11.– vergüten mussten; in Gelfingen wurde die Sache gütlich erledigt. Infolge der misslichen Umstände kommt der Vor- 33 stand zum Schluss, dass der Bestand der Schwäne sofort zu reduzieren sei. Letzterer beträgt gegenwärtig 11 Stück, wovon sich 2 in Dottikon und 5 im Baldeggersee befinden, 2 sind in der Seerose und 2 in Beinwil. Herr Dampfschiffdirektor Wyss wendet sich mit aller Energie gegen eine Reduktion. Der Schaden, welche die Schwäne anrichten, sei bei weitem nicht zu vergleichen mit der Freude, welche Jung und Alt an ihnen empfinden. Schliesslich stimmt der Vorstand zu, in Beinwil, Seerose, und im Schloss Hallwyl je ein Paar zu halten und den Rest zu verkaufen. Am Bodensee sollen sich Interessenten für dieselben befinden. Nach Erledigung dieser Traktanden kommen angenehmere zur Behandlung, welche in Vertilgung der appetitlichen geschwänzten Bewohner des Hallwylersees (keine Ballen) bestanden, wobei der Grundsatz, dass dieselben dreimal schwimmen müssen, nicht ausser Acht gelassen werde. Grosse Futterprobleme und Verfolgung der Schwäne Ordentliche Versammlung am 26.5. 1918 im Homberggüetli in Reinach. Die Jahresrechnung weist Einnahmen von Fr. 462.59 und Ausgaben Fr. 222.95 auf, woraus sich ein Barsaldo von Fr. 239.62 ergibt, was gegenüber der letztjährigen Rechnung, eine Vermehrung von Fr. 87.83 ergibt. Der Bestand an Schwänen beträgt gegenwärtig 9 Stück. Der Jahresbericht des Präsidenten gestaltet sich bei der anhaltenden Futternot wenig erfreulich. Infolge derselben suchten sich unsere Schwäne ihr Futter am Lande, wodurch die Besitzer aufgebracht wurden, weil sie ihren Kulturen grossen Schaden zufügen. Die armen Tiere wurden dann mit allen Mitteln verfolgt, einer wurde in Gelfingen erschossen. Der betreffende Täter ist auf Anzeige der Schwanenkolonie Beinwil bestraft worden. Ein paar Schwäne verschwanden spurlos. Einen konnten wir an die Schwanenkolonie Biel verkaufen. Da auch von Dr. Werder vom Kantonalen Lebensmittelamt in Aarau, welcher durch Zuschrift an unseren Präsidenten Futter für Schwäne versprach, weder Rede noch Antwort einlief, musste das Futter rationiert werden, wozu sich Herr Dampfschiffkapitän Siegrist bereit erklärte, wogegen wir ihm eine jährliche Vergütung von Fr. 10.– bestimmten. Das Schwanenpaar, welches wir dem Wirt vom Homberggüetli zur Pflege und Wartung übergaben, ging leider schon nach kurzer Zeit ein. Nach drei Jahren wieder eine Versammlung Im Restaurant am See in Birrwil. Anwesend sind 15 Mitglieder von Beinwil, Birrwil und Meisterschwanden: In seinem Jahresbericht teilt Präsident Hintermann mit, weshalb seit 3 Jahren keine Versammlung mehr abgehalten wurde: Durch den kolossalen Futtermangel ging unser Bestand nach und nach bis auf ein einziges Exemplar zurück, welches sich auf dem See nicht mehr wohl fühlte und über den Homberg ins Suhrental flog, nach Athelwyl, von wo wir es dank dem Entgegenkommen der Herren Hüsler und Karl Baur per Auto wieder zurückerhielten. Die unverschämten Ansprüche und groben Briefe des Einfängers wurden durch Polizist Moor in Beinwil in unserm Sinn erledigt. Trotz vieler Umfragen war es uns nicht möglich, unsern Bestand zu ergänzen; endlich erhielten wir von Luzern 2 junge Schwäne, Weibchen, von dem das eine sich mit unserm alten Männchen paarte und in Beinwil hinter der Dampfschiffstation ein Nest baute, welches 5 Eier enthielt. In der darauf folgenden Diskussion be- 35 Umbenennung von «Schwanenkolonie Beinwyl» in «Schwanenkolonie Hallwilersee» anlässlich der Generalversammlung vom Sonntag, 27.9.1925, 14.30 Uhr. 36 antragte Herr Betriebschef Wyss, zu dem einzelnen Weibchen noch ein Männchen anzuschaffen, welchen Antrag vom Vorstand entsprochen wurde. Da die Sammelbüchse am Dampfschiffsteg in Beinwil total defekt war, wurde dieselbe beseitigt. Herr Adolf Hintermann-Schmid offerierte, 1 Kasse gratis zu liefern und die Fütterung der zu erwartenden jungen Schwäne zu übernehmen. Infolge des schon erwähnten Futtermangels sind für 1919 und 1920 keine Beiträge erhoben worden. Der gegenwärtige Bestand der Schwäne ist 1 Männchen und 2 Weibchen. Der Präsident schlägt vor, den Vorstand auf 5 Mitglieder zu erhöhen, damit die umliegenden Gemeinden auch vertreten seien. Dies wird beschlossen und der bisherige Vorstand sowie Herrn Bez.-Lehrer Wyss in Fahrwangen und Herrn Gemeindeammann Härri in Birrwil gewählt. Am Karfreitag wurde in Mosen ein Schwan erschossen 23.4.1922: Versammlung im Rest. Eichenberger-Hintermann, in Beinwil. Es sind 30 Mitglieder von Beinwil, Birrwil, Boniswil und Meisterschwanden erschienen. Im Jahresbericht teilt der Aktuar C. Escherich, Beinwil, mit, dass wir leider den Verlust von 2 Vorstandsmitgliedern zu beklagen haben: unser Präsident Herr Postverwalter Hintermann und Kassier Walter Baur. Das Amt des Kassiers ist seither durch Herr Paul Eichenberger versehen worden. Das Brutgeschäft mit den 5 Eiern ergab kein Resultat, da die Schwäne belästigt und verscheucht wurden. Um den Bestand der Schwanenkolonie zu vergrössern, bemühte sich Herr Wyss. Es gelang uns, von Zug ein paar junge Schwäne zu bekommen, welche trotz ihrer grauen Farbe gut entwickelt waren und in der Seerose zu Meisterschwanden verpflegt wurden. Am Karfreitag wurde von ruchloser Hand ein junger Schwan durch eine Flobertkugel erschossen. Trotz aller Bemühungen gelang es bis jetzt nicht, den Täter ausfindig zu machen. Unser Schwanenpaar nistet südlich des Dorfbachs, es sind 2 Eier im Nest, wir haben den Platz mit Drahtgitter geschützt und hoffen auf ein besseres Resultat. Für die zwei verstorbenen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig gewählt: Herr Paul Eichenberger und Herr Josef Hüsler. Aufnahme neuer Mitglieder: Es haben sich angemeldet die Herren Vuilleumier, Rast, Eichenberger, Oberli, Ferretti. Dieselben werden einstimmig im Verein aufgenommen. Der Jahresbeitrag wird auf Fr. 2.– festgesetzt. 80 Franken für einen erschossenen Schwan Versammlung im Garten der Seerose in Meisterschwanden am Sonntag, 24.6.1923. Erschienen sind 28 Mitglieder von Beinwil, Birrwil, Boniswil, Seengen, Fahrwangen und Meisterschwanden. Denselben wurden von der «Dampfschiffahrtsgesellschaft Hallwylersee» freie Fahrt auf dem See gewährt. Berichtet wurde, dass an Pfingsten in Beinwil 5 junge Schwäne ausgekommen sind und sich ausgezeichnet entwickelt haben, so dass wir nach Jahresfrist je einen nach Rapperswyl und Aarau für daselbst eingegangene oder erschossene liefern konnten. Durch Zufall konnten wir den Täter entdecken, welcher am Karfreitag 1922 in Mosen einen unserer Schwäne erschossen hat. Derselbe wurde dem Statthalteramt Hochdorf zur Bestrafung überwiesen. Worauf sich der Gemeinderat Mosen hierher begab und bat, die Sache gütlich abzumachen, welchem Gesuche wir entsprachen, jedoch 80 Franken für den getöteten Schwan verlangten, welche vom Täter bezahlt worden sind. Das Ende der Schwanenkolonie Beinwyl Generalversammlung: Sonntag, 27.09. 1925, nachmittags 14.30 Uhr in der Seerose Meisterschwanden. Bei Anwesenheit von 30 Mitgliedern eröffnet der Präsident Herr Wyss um 14.45 Uhr die Versammlung und heisst die Anwesenden herzlich willkommen. Es wurden 11 Schwäne verkauft und zwar 2 nach Langenthal, 2 nach Sempach, 1 nach Schloss Gerzensee, und 6 nach Luzern. Beim Verkauf wurde darauf geachtet, dass nicht an Händler, sondern nur an Vereine für gemeinnützige Zwecke Schwäne abgetreten werden. Der heutige Bestand beträgt 5 alte und 7 junge Schwäne und es wird nach Vortrag und Antrag des Vorsitzenden beschlossen, dem Wunsche der Wildparkkommission in Goldau zu entsprechen und ihr, sofern unsere Kolonie bis Frühjahr keinen Verlust erleidet, dann ein paar junge Schwäne gratis abzutreten zu Gunsten der Bevölkerung dieses Parks. Der Rechnungsrevisor Herr Emil Halter konnte erfreulicherweise einen Überschuss von Fr. 426.10 in der Kasse melden. Der Vorsitzende dankt dann noch Frau Wwe. Hintermann und Herrn Cäsar Hintermann in Beinwil für die seinerzeitige Duldung des Weges auf der einen Seite des früheren Schwanenweihers und hofft, dass Herr Hintermann nichts dagegen hat, wenn ihm der in seinem Grundstück noch eingegrabene Zementsockel gratis überlassen bleibt und wir nicht gezwungen werden, denselben auszugraben. Vorstandswahlen: Herr Escherich ist amtsmüde und der Präsi- dent dankt ihm aufs Wärmste für die seit der Gründung der Kolonie so gross geleistete Arbeit und darauf wird Herr Escherich unter grossem Applaus zum Ehrenmitglied ernannt. Als neuer Aktuar wird Hans Fischer, Gemeindeschreiber in Meisterschwanden, gewählt. Traktandum 6: Statutenänderungen. Nachdem sich um den ganzen Hallwylersee herum Mitglieder der Schwanenkolonie eingeschrieben haben, wird nach Antrag des Vorstandes beschlossen, die Statuten insofern abzuändern, dass die Schwanenkolonie Beinwil am See in Zukunft Schwanenkolonie Hallwilersee heissen soll. (Diese Umbenennung fiel sicher dem einen oder andern Beinwyler schwer. Es hat sich aber doch gezeigt, dass die Kolonie bis heute Bestand hat). Präsidenten 1902–1925 J. R. Eichenberger, 1902–1912 Gottlieb Hintermann, 1912–1922 Bez.-Lehrer Wyss, 1922 Aktuare Carl Escherich, 1902–1925 Kassiere Albert Eichenberger 1902–1909 Alfred Wirz, 1909–1911 Walter Bauer, 1911–1922 Paul Eichenberger, 1922 Tierpark Goldau «Blauweiher», 1928 37 Generalversammlungen von 1928 –2001 Willi Lanz, Meisterschwanden 38 1928 Zum 25-Jahr-Jubiläum wurde neu in den Vorstand gewählt: Präsident: Herr Wyss, Bezirkslehrer, Fahrwangen; Aktuar: Hans Fischer, Gemeindeschreiber, Meisterschwanden; Kassier: Paul Eichenberger, Bankbeamter, Beinwil; Herr J. Hüsler, Kaufmann, Beinwil; Herr Härry Stadler, Birrwil. Grosse Gönner waren damals: Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee, Verkehrsvereine Beinwil und Meisterschwanden. Der Schwanenbestand war so gross, dass beschlossen wurde, 5 Schwäne zu verkaufen, zum Betrag von Fr. 320.–. Auch wurde festgestellt, dass 2 Eier gestohlen wurden, die nach Burg zum Ausbrüten verkauft worden waren, woraus ein Schwan geschlüpft sei, welcher nach langen Verhandlungen wieder zurückgegeben werden musste. Im Jubiläumsjahr weist die Kasse bei Fr. 1316.30 Einnahmen und Fr. 372.15 Ausgaben einen Aktivsaldo von Fr. 944.15 auf. Mitgliederbestand: 159, Jahresbeitrag: Fr. 2.–. 1929 Es wurde beschlossen, auch im Baldeggersee Schwäne einzusetzen. Leider verstarb der Förderer Gemeindeammann Wyss von Hochdorf im Jahr 1930, und so kam die Erweiterung auf den Baldeggersee nicht zustande. 1931 An der GV wurde an Stelle des zurückgetretenen Hr. J. Hüsler neu Herr Vuillemmier, Kaufmann, von Beinwil, gewählt. 1932 Es wurden 2 schwarze Schwäne auf dem Hallwilersee eingesetzt. Leider ohne Erfolg, denn einer erfror im Winter und der andere Schwan wurde durch die weissen Schwäne bekämpft und regelrecht ersäuft. 1934 Die Mitgliederzahl der Schwanenkolonie verringerte sich und es wurde beschlossen, den Jahresbeitrag auf Fr. 1.– zu reduzieren. Es wurde ein Schwanenbestand von 20 Tieren angestrebt und damit konnten immer wieder Schwäne verkauft oder verschenkt werden. Der Kassabestand lag in den letzten Jahren immer zwischen Fr. 1200.– bis Fr. 1500.–. 1935 Anstelle des zurücktretenden Aktuars Herr Hans Fischer, Gemeindeschreiber von Meisterschwanden, wurde Karl Clemenz, Sekundarlehrer in Meisterschwanden gewählt. Erste Nestkontrolle mit einem Boot, durch den Vorstand! 1936 Von den 172 Mitgliedern waren an der GV 26 anwesend. 1937 Sonntag, 24. Oktober, wurde durch den Bezirkslehrer Hans Härry von Seengen ein öffentlicher Lichtbildervortrag über das Vogelleben auf dem Hallwilersee in der Turnhalle Meisterschwanden durchgeführt. 1938 Anstelle des zurücktretenden Aktuars Karl Clemenz wurde neu Traugott Siegrist, Vice-Ammann von Meisterschwanden gewählt. Durch das Füttern der Schwäne wurde die Kassa zu stark belastet und es wurde beschlossen, in der «Tierwelt» ein Inserat aufzugeben. Darauf konnten 10 Schwäne nach Ulm an der Donau für Fr. 20.– das Stück verkauft werden. 1939 –1946 Durch die Kriegsjahre wurde die Tätigkeit der Schwanenkolonie eingestellt, auch wurde das Mais rationiert und somit konnte die Fütterung der Schwäne nicht mehr gewährleistet werden. Als einziges Vorstandsmitglied amtierte noch unser Kassier Paul Eichenberger, Bankbeamter in Beinwil. Er führte die Zügel der Geschäfte so gut es ging. 1947 Nach längerem Unterbruch und durch den Tod des Präsidenten wurde wieder eine Versammlung einberufen. Die Rationierung von Mais wurde auf- 39 gehoben und so beschloss man, sofort wieder Mais zu kaufen, um das einzige verbliebene Schwanenpaar zu füttern. Als Präsident stellte sich der Lehrer Eugen Keller von Birrwil zur Verfügung. 40 1948 Generalversammlung am Samstag, 31. Oktober, 15.00 Uhr, Gasthof Löwen, Meisterschwanden. Anwesend 26 Mitglieder, Kassabestand: Fr. 677.60. Herr Hans Häfeli, Betriebschef der Dampfschiffgesellschaft, wurde einstimmig zum Präsidenten gewählt. Durch grosse Werbung konnten folgende Mitglieder neu aufgenommen werden: Meisterschwanden 23; Fahrwangen 17; Beinwil am See 8; Birrwil 3; Reinach 7. Total 58 Neumitglieder. Ein Schwanenpaar, das sich im Ziegelweiher aufhielt, konnte mitsamt einem Jungen wieder eingefangen werden und am Hallwilersee wieder eingesetzt werden. Dank den beiden Vorstandsmitgliedern Max Hintermann und Arthur Eichenberger von Beinwil konnte durch Zukauf der Schwanenbestand auf 8 Tiere vergrössert werden, inkl. Jungschwäne. 1950 Als Geschenk vom Stadtrat Aarau konnten 10 Schwäne abgeholt werden, die im Gehege beim Delphin ausgesetzt wurden. 1951 Als die Schwäne von Aarau flugtüchtig wurden und in stolzer Formation über dem See kreisten, kehrten sie eines Tages nicht mehr zurück und der Bestand reduzierte sich auf 4 Schwäne und 3 Jungtiere. Generalversammlung am Sonntag, 4. November 1951, im Restaurant Schützenhaus Fahrwangen, anwesend 36 Mitglieder. Aufnahme von MitglieAbdruck aus der Jubiläumsschrift 1952 dern: Beinwil 13; Birrwil 1; Aesch 3; Meisterschwanden 20; Seengen 19. Total 56 Neumitglieder. Der Vorstand wurde für weitere 3 Jahre bestätigt. Präsident: Hans Häfeli, Meisterschwanden; Aktuar: Max Eichenberger, Beinwil; Kassier: Arthur Eichenberger, Beinwil; Vice-Präsident: Dr. Huber, Tierarzt, Fahrwangen; Beisitzer: Hans Merz, Metzgermeister, Aesch; Max Steiner, Birrwil. 1952 50 Jahre Schwanenkolonie Hallwilersee. Sonntag, 19. Oktober, Jubiläumsversammlung Gasthaus Kreuz, Aesch; 68 Mitglieder waren anwesend; Vermögen Fr. 723.35. Bestand: 15 Schwäne und 2 Jungtiere. Die Versammlung wurde durch den Handharmonika-Club Aesch eröffnet. Bei den Wahlen wurde der Kassier Ewald Hintermann von Beinwil am See als Nachfolger von Arthur Eichenberger von Beinwil am See gewählt. Bei den Diskussionen wurde der Vorschlag gemacht, dem Schwanenpaar die Flügel zu schneiden, damit sie nicht fliegen können und somit an den Standort Beinwil gebunden sind. Weiter wurde beschlossen, in Birrwil und bei der Seerose Futterstellen zu errichten, um das Verlassen des Hallwilersees einzuschränken. 1954 Sonntag, 14. März, Generalversammlung im Hotel Bahnhof in Birrwil: Anwesend 31 Mitglieder; Vermögen Fr. 741.45. Bestand: 17 Schwäne. Alle 8 Schwäne, die vom Zürichsee im Hallwilersee eingesetzt wurden, haben sich gut eingelebt und es ist zu hoffen, dass sie uns treu bleiben und das Revier nicht mehr verlassen. Dem Antrag, den Jahresbeitrag von 1 Franken auf 2 Franken zu erhöhen, wurde nicht zugestimmt. 1955 Sonntag, 13. März, GV im Restaurant Delphin in Meisterschwanden: Anwesend 53 Mitglieder; Vermögen Fr. 896.50; Schwanenbestand: 13 Tiere. Drei Schwäne flogen in eine Hochspannungsleitung und vier weitere Tiere gingen ein. Zum Glück konnte der Verlust durch Jungschwäne wieder ersetzt werden. In diesem Jahr mussten viele Reklamationen wegen den Schwänen entgegengenommen werden, da die Schwäne durch das Abfressen von Junggras Kulturschäden bei den Landwirten anrichteten. Um diesem Schaden entgegenzuwirken, wurden weitere Futterstellen beim Delphin und beim Schloss Hallwil eingerichtet. Weiterhin wurde ein nicht allzu grosser Schwanenbestand angestrebt. 41 42 1957 Sonntag, 7. April, Generalversammlung im Restaurant Hallwil in Seengen; anwesend 36 Mitglieder; Vermögen Fr. 1443.35. Während dem kalten Winter sind 7 Schwäne eingegangen und somit ist der Bestand auf 5 Schwäne gesunken. Der Antrag, die Versammlung nur alle 2 Jahre abzuhalten, wurde abgelehnt, dafür wurde der Antrag, den Jahresbeitrag von Fr. 1.– nur alle zwei Jahre einzuziehen, angenommen. An der GV versprach der Musiker G. Manazza sen. von Meisterschwanden, der Schwanenkolonie eine Serenade zu komponieren. Die Versammlung verschönerte der Fotograf Herr Meier von Wohlen mit einem Lichtbildervortrag. 1959 7. April, Generalversammlung im Hotel Hallwil in Beinwil am See: Anwesend 35 Mitglieder; Kassabestand Fr. 1638.50. Nach der Schenkung von 2 Schwanenpaaren vom Zürichsee durch den Fabrikanten Leo Dubler von Meisterschwanden, ist der Schwanenbestand wieder auf 14 Tiere angewachsen. Wahlen: Präsident: Hans Häfeli sen., Betriebschef, Meisterschwanden; Aktuar: Max Hintermann, Mechaniker, Beinwil; Beisitzer: Leo Dubler, Fabrikant, Meisterschwanden; Hans Merz, Metzgermeister, Aesch; Max Steiner, Gemeinderat, Birrwil. 1960 Leider wurde in diesem Jahr keine Generalversammlung abgehalten, da jegliches Interesse an den Schwänen fehlte. Wörtlich schrieb der damalige Aktuar in seinem Bericht: Der Grund für diesen katastrophalen Zustand ist mir heute noch unerklärlich, natürlich war das Einziehen von Fr. 1.– Mitgliederbeitrag von Haus zu Haus in den verschiedenen Dörfern Jahr für Jahr eine aufwendige Sache. Originalabschrift des Aktuarberichts 1977 1959 –1970 ruhte die Vereinstätigkeit, es wurden weder Vorstandssitzungen noch Generalversammlungen abgehalten. Einzig der Kassier Ewald Hintermann, Bankverwalter in Beinwil führte die Rechnung von 1959–1970. Der Kassabestand weist ein Vermögen von Fr. 1550.50 im Rechnungsjahr 1959 aus. Der Rechnungsbestand vom 29. August 1970 weist noch ein Vermögen von Fr. 245.95 auf. Die Ausgaben lauten alle auf Maislieferungen, denn während all den Jahren fütterte und betreute das Vorstandsmitglied Max Hintermann von Beinwil in uneigennütziger Art die Schwäne. Leo Dubler von Meisterschwanden versuchte, durch den Zukauf von 3 Schwanenpaaren von der ornitologischen Gesellschaft in Luzern, die Schwanenkolonie wieder zu erhalten. Die Rechnung vom 11. April 1970 lautete für die 3 Schwanenpaare auf Fr. 100.–, welche von Leo Dubler pri- 43 Originalabschrift von Aktuarbericht von der GV, 2. Juni 1977 vat bezahlt wurde, als Geschenk an die Schwanenkolonie Hallwilersee. 1959 –1977 fanden keine Aktivitäten statt. Aktuar Max Hintermann hielt alle Ereignisse im handgeschriebenen Protokoll fest. 1978 Nach einem Unterbruch von 1959 bis 1977 wurde im Jahr 1978 durch die grossen Verdienste von Frau Erika Gautschi von der Schifflände eine Generalversammlung einberufen. Generalversammlung, 18. November, im Restaurant Delphin; 18 Teilnehmer; Vermögen Fr. 1042.–. Schwanenbestand: 5 Tiere. Wahlen: Präsident: Max Steiner, Beinwil; Vice-Präsident: Hans Häfeli jun., Meisterschwanden; Kassier: Adolf Engel, Seengen; Sekretariat und Pro- 44 Neue Statuten wurden durch Max Hintermann entworfen und an der Generalversammlung genehmigt. tokoll: Erika Gautschi, Birrwil, Theo Lang, Aesch, Max Hintermann, Beinwil; Beisitzer: Ferdy Egli, Mosen, Ueli Dubler, Meisterschwanden, André Roth, Boniswil, Paul Fankhauser, Seengen; Rechnungsrevisoren: Hans Erismann sen., Meisterschwanden, Willi Lanz, Meisterschwanden. Ernennungen zu Ehrenmitgliedern: Leo Dubler, Meisterschwanden, Ewald Hintermann, Beinwil. 1979 Die Generalversammlung vom 17. November wurde zum ersten Mal auf dem Schiff «Hallwil» abgehalten. Mitgliederbestand 165; anwesend 58 Mitglieder; Vermögen Fr. 2369.–; Jahresbeitrag Fr. 5.–. Der Schwanenbestand konnte durch Zukauf und dank den Jungschwänen auf 16 Tiere erhöht werden. Dank dem grossen Verdienst durch den Präsidenten Max Steiner und der sehr aktiven Vereinssekretärin und Schwanenmutter Erika Gautschi von der Schifflände in Birrwil konnte die Schwanenkolonie auf beachtliche Erfolge zurückblicken. Der schwarze Schwan: Text aus dem Protokoll: Still wie er gekommen, hat der schwarze Schwan den Hallwilersee wieder verlassen. Der damalige Präsident Günter Windfelder, Seon, vom Verkehrsverband Seetal, offerierte ein schwarzes Schwanenpaar samt Futter. Da sich aber die Trauerschwäne und die weis- 45 Oskar Siegrist, Meisterschwanden und Max Hintermann, Beinwil, beim Einsetzen von einem spendierten Schwanenpaar. sen Schwäne bekämpfen, wurde die Offerte nicht angenommen. Für das verstorbene Vorstandsmitglied André Roth wurde Walter Richner von Boniswil neu in den Vorstand gewählt. 1980 Generalversammlung auf dem Schiff «Fortuna», 8. November, mit einer Rekordbeteiligung von 85 Mitgliedern. Mitgliederbestand: 218; Kassastand Fr. 4168.45; Jahresbeitrag Fr. 10.–. Schwanenbestand: 21 Tiere. 1981 Die Generalversammlung wurde am 24. Oktober zum ersten Mal im Kornhauskeller im Schloss Hallwil durchgeführt. Der Präsident konnte 86 Schwanenfreunde begrüssen. Für unser verstorbenes Ehrenmitglied Ewald Hintermann von Beinwil wurde eine Gedenkpause zu Ehren seiner Verdienste eingeräumt. Mitgliederbestand 258; Kassabestand Fr. 5124.60. Von den 6 Jungschwänen überlebten nur deren 3 die Seegfrörni 1980/81. 3 weitere Schwäne haben den Hallwilersee verlassen, somit ergibt sich ein Tierbestand von 18 Schwänen. Wahlen der Vorstandsmitglieder: Präsident: Max Steiner, Birrwil; Vice-Präsident: Hans Häfeli, Meisterschwanden; Kassier: Adolf Engel, Seengen; Aktuar: Theodor Lang, Aesch; Mitglieder: Erika Gautschi, Birrwil, Max Hintermann, Beinwil, Ferdy Egli, Mosen; Ueli Dubler, Meisterschwanden, Paul Fankhauser, Seengen, Walter Richner, Boniswil; Rechnungsrevisoren: Willi Lanz, Meisterschwanden, Hans Erismann sen., Meisterschwanden. 46 1982 Generalversammlung am 9. Oktober im Kornhauskeller im Schloss Hallwil. Die Versammlung wurde durch «üesi Musig» mit einem Marsch eröffnet. Sie sorgte auch im Anschluss an die GV für gute Unterhaltung. Der Vice-Präsident Hans Häfeli begrüsste an Stelle des wegen Unfalls verhinderten Präsidenten Max Steiner die 84 anwesenden Mitglieder. Mit 7 Jungschwänen erhöhte sich der Schwanenbestand auf 26 Tiere. Für kurze Zeit konnten 6 Besucher-Schwäne festgestellt werden, die aber bei uns nicht sesshaft wurden. Als vielbewunderter Gast liess sich im August für einige Wochen ein schwarzer Schwan nieder, der aber bald wieder das Weite suchte. Mitgliederbestand: 257; Vermögen Fr. 6461.85. 1983 Zum ersten Mal wurde die Generalversammlung an einem Freitag um 17.00 Uhr abgehalten und zwar auf der «Fortuna». Der Mitgliederbestand ist um 41 Personen auf total 298 Mitglieder angewachsen und das Vermögen erhöhte sich auf Fr. 7780.45. Bestand der Schwäne: 32 inkl. 6 Jungschwäne. Anwesend 120 Teilnehmer. Punkt 17.00 Uhr stach die Fortuna in See, zu einer einstündigen Seerundfahrt. Aufgrund der Meldung von Werner Gautschi, Küchenchef in der Schifflände, das Nachtessen «Güggeli mit Risotto» sei bereit, wurde die GV im Eiltempo von weniger als 10 Minuten erledigt. Auf das Verlesen von Protokoll und Jahresbericht wurde aus Zeitgründen verzichtet. Wichtigster Beschluss war die Erhöhung des Jahresbeitrages von Fr. 5.– auf Fr. 10.–. Für das verstorbene Ehrenmitglied Leo Dubler, Meisterschwanden, wurde, in Anbetracht seiner geleisteten Arbeit und seines Einsatzes für die Schwanenkolonie, eine Gedenkminute eingeräumt. 1984 Generalversammlung vom 22. September um 17.00 Uhr im Kornhauskeller des Schlosses Hallwil. Anwesend: 95 Mitglieder. Dank der Erhöhung des Jahresbeitrages konnte ein Vermögen von Fr. 8714.65 ausgewiesen werden. Wie alle Jahre konnte der Präsident Max Steiner wieder «üesi Musig» begrüssen, die den Anlass mit zwei Märschen einstimmte und den Abend musikalisch umrahmte. Laut Jahresbericht des Vice-Präsidenten Hans Häfeli haben wir 25 Altschwäne und 9 Jungschwäne, also total 34 Tiere. Aus total sieben Nestern schlüpften 12 Jungschwäne. Wahlen: Der Aktuar, Theo Lang von Aesch, der seit der Neugründung im Jahr 1978 dabei war, hat die Demission eingereicht. Für die geleisteten Arbeiten in der Schwanenkolonie wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. An seiner Stelle wurde Yvonne Kohler von Aesch vorgeschlagen. Auch liegt eine Demission vom Rechnungsrevisor Hans Erismann vor. An seiner Stelle wird der Sohn Hans Erismann vorgeschlagen. In den Vorstand wurden gewählt: Präsident: Max Steiner, Birrwil; Vice-Präsident: Hans Häfeli, Meisterschwanden; Kassier: Adolf Engel, Seengen; Aktuar: Ferdy Egli, Mosen; Mitglieder: Yvonne Kohler, Aesch, Erika Gautschi, Birrwil, Max Hintermann, Beinwil, Ueli Dubler, Meisterschwanden, Paul Fankhauser, Seengen, Walter Richner, Boniswil; Rechnungsrevisoren: Willi Lanz, Meisterschwanden, Hans Erismann jun., Meisterschwanden. 1985 14. September, 17.00 Uhr, Generalversammlung im Kornhauskeller des Schlosses Hallwil. Von den 310 Mit- gliedern waren 105 Mitglieder anwesend. Der Mitgliederbestand belief sich im Jahr 1981 auf 210 Mitglieder und ist im Jahr 1985 auf 310 Mitglieder angestiegen. Auch das Vermögen erreichte einen Betrag von Fr. 10 370.–. Von 7 Nestern schlüpften 9 Jungtiere und dies ergibt mit 23 Altschwänen einen Bestand von total 32 Schwänen. 1986 13. September, Generalversammlung, wiederum im Kornhauskeller des Schlosses Hallwil mit 100 Teilnehmern bei 320 Mitgliedern; Kassabestand Fr. 12 291.90. Schwanenbestand: 3 Schwäne überlebten den Winter nicht. 1 Paar wurde an den Greyerzersee übersiedelt. Total 33 Schwäne inkl. 6 Jungtiere. 1987 25. September, GV im Kornhauskeller des Schlosses Hallwil. Von den 326 Mitgliedern haben 106 Mitglieder die Versammlung besucht. Wie immer begrüsste der Präsident Max Steiner, Birrwil, die Mitglieder. Kurz, aber mit viel Humor, leitete er die Generalversammlung und bedankte sich für die Futterspenden (Mais) und allen stillen Helfern, die sich für die Schwanenkolonie eingesetzt haben. Laut Jahresbericht des Vice-Präsidenten Hans Häfeli haben wir einen Be- 47 48 stand von 36 Schwänen davon sind 10 Jungtiere. Der Kassabestand verzeichnet Mehreinnahmen von Fr. 2775.95, was ein Vermögen von Fr. 15 067.85 ergibt. Nach 10-jähriger Tätigkeit als Kassier hat Adolf Engel, Seengen demissioniert. Als Nachfolger wurde Jörg Schatzmann von Seengen vorgeschlagen. Gewählt wurden: Präsident: Max Steiner, Birrwil; VicePräsident: Hans Häfeli, Meisterschwanden; Kassier: Jörg Schatzmann, Seengen; Aktuar: Ferdy Egli, Hitzkirch; Mitglieder: Yvonne Kohler, Beinwil, Erika Gautschi, Birrwil, Max Hintermann, Beinwil, Julie Fellmann, Aesch, Ueli Dubler, Meisterschwanden, Paul Fankhauser, Seengen, Walter Richner, Boniswil; Rechnungsrevisoren: Willi Lanz, Meisterschwanden, Hans Erismann, Meisterschwanden. Als Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz als Kassier wird Adolf Engel von der Versammlung mit einem Präsent zum Ehrenmitglied der Schwanenkolonie ernannt. 1988 Mitgliederversammlung, Freitag, den 18. November im alten Tenn bei Ueli Dubler (wegen den immer grösseren Teilnehmerzahlen musste ein grösseres Lokal gesucht werden). 176 von total 348 Mitgliedern besuchten die Versammlung. Schwanenbestand: 28 Altschwäne plus 10 Jungschwäne = total 38 Tiere. Vermögen: Fr. 15 863.–. Menü: Suppe mit Spatz, durch den Delphinwirt serviert. 1989 Mitgliederversammlung, Freitag, den 27. Oktober, im alten Tenn bei Ueli Dubler. Anwesend 130 Mitglieder. Neues Vorstandsmitglied Heidi Redinger, Mosen. Schwanenbestand: 35 Altschwäne und 10 Jungschwäne = total 45 Tiere. Vermögen Fr. 18 577.–. Menü: Suppe mit Spatz, wiederum durch den Delphinwirt serviert. 1990 Generalversammlung, 26. Oktober, auf dem Schiff «Brestenberg». 130 von total 326 Mitgliedern besuchten die Versammlung. Vom Vorstand hat Ferdynand Egli von Mosen infolge Wegzugs nach Hitzkirch demissioniert, auch gab Max Hintermann von Beinwil seinen Austritt bekannt. Als Nachfolger wurde Fritz Marti in den Vorstand gewählt. Bestand der Schwäne: 42 Altschwäne plus 11 Jungschwäne = total 53 Tiere. Der Kassabestand hat sich im Jahr 1980 mit Fr. 4168.45 bei 218 Mitgliedern bis zum Jahr 1990 auf Fr. 18 743.25 bei 326 Mitglieder vergrössert. 1991 Generalversammlung, 27. September, auf dem Schiff «Brestenberg». Der Präsident Max Steiner konnte 125 Mitglieder zur GV begrüssen. Der Mitgliederbestand ist auf 347 Mitglieder angewachsen. Durch die grossen Ausgaben für die GV und das Füttern der Schwäne mit 4650 kg Mais (Kosten Fr. 4700.–) verkleinerte sich der Kassabestand auf Fr. 17 637.65. Schwanenbestand: 51 Altschwäne plus 2 Jungschwäne. 1 Schwan wurde verkauft, ergibt total 51 Tiere. 1992 Generalversammlung, 24. September, auf den Schiffen «Brestenberg» und «Fortuna». Anwesend 194 Mitglieder. Am Freitag, den 24. April, wurde zum ersten Mal eine Schwanennester-Inspektionsfahrt durchgeführt. Schwanenbestand: 45 Altschwäne plus 12 Jungschwäne = total 57 Tiere. Zur Unterhaltung spielten die «Seetaler-Örgeler» auf und als Imbiss wurde heisser Beinschinken mit Kartoffelsalat serviert. 1993 Die Generalversammlung wurde wiederum am 30. September auf der «Brestenberg» und der «Fortuna» durchgeführt. Anwesend waren 177 Mitglieder. Mit einer Schweigeminute gedachte die Versammlung der lieben Schwanenmutter Erika Gautschi, welche leider wegen Herzversagens nicht mehr unter uns weilt. Aus total 17 Nestern sind 20 junge Schwäne geschlüpft. Totaler Tierbe- stand inkl. Jungschwäne = 58 Schwäne. Folgende Mitglieder wurden neu in den Vorstand gewählt: Frau Anna Maria Meier (heute Gautschi) von Birrwil und Frau Ursula Blaser von Mosen. 1994 GV, 22. September, auf der «Brestenberg» und «Hallwil». Max Steiner von Birrwil begrüsste die 154 Teilnehmer zum letzten Mal als Präsident. Laut Jahresbericht des Schwanenvaters Hans Häfeli haben wir einen Bestand von 50 Altschwänen und 4 Jungschwänen. 16 Nester wurden wiederum an den selben Stellen gebaut. Durch das Hochwasser ertranken oder erkalteten viele Eier. Durch die gros- Nest mit 6 Eiern sen Ausgaben für Futter, GV und Inspektionsfahrten sank das Vermögen auf Fr. 12 675.85. Wahlen: der bisherige Vorstand wurde neu bestätigt. Neu dazu kommt der bisherige Rechnungsrevisor Willi Lanz, Meisterschwanden, als Präsident, und als neue Rechnungsrevisorin wurde Susanne Thut, Seengen gewählt. Der abtretende Max Steiner wurde für seine langjährige Tätigkeit in der Schwanenkolonie zum Ehrenpräsidenten ernannt. Beim bewährten Poulet mit Risotto, sowie mit der Unterhaltung durch das «Seetaler-SchwyzerörgeliQuartett», das zum 10. Male bei uns aufspielte, fand die Generalversammlung einen würdigen Abschluss. 6 junge Schwäne 1995 GV, 21. September, auf der «Brestenberg». Der Vice-Präsident Ueli Dubler musste für den neugewählten Präsidenten einspringen, da dieser sich krankheitshalber entschuldigen musste. 163 Mitglieder waren anwesend. Auch musste sich die Aktuarin Yvonne Kohler aus Beinwil wegen Krankheit entschuldigen. Jörg Schatzmann verliest das Protokoll der letzten GV und erstellt auch das neue Protokoll. Der Schwanenbestand hat sich um 2 Tiere auf 52 Schwäne reduziert. Durch die grossen Ausgaben verringerte sich das Vermögen auf einen Bestand von Fr. 12 350.–. Der Vice-Präsident beantragte der Versammlung, den Jahresbeitrag von Fr. 10.– auf Fr. 20.– zu erhöhen, da das Vermögen von Fr. 18 000.– im Jahr 1990 auf Fr. 12 000.– im Jahr 1995 abgenommen hat. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. 49 1996 Generalversammlung, 19. September, auf der «Brestenberg» und «Hallwil». 176 von total 408 Mitgliedern waren anwesend. Schwanenbestand: 52 Schwäne. Im Ganzen wurden 17 Nester gebaut, wovon nur 8 Schwanenpaare brüteten. Von den 14 geschlüpften Jungschwänen überlebten nur 6. Durch die letztjährige Beitragserhöhung auf Fr. 20.– ist der Kassabestand um ca. Fr. 1200.– angestiegen. 50 1997 Die Generalversammlung vom 18. September wurde wiederum auf zwei Schiffen durchgeführt. Anwesend: 180 Mitglieder. Als Gast konnte Herr Andreas Moser vom Fernsehen DRS 1 begrüsst werden. In seiner Sendung «Netz Natur» vom 2. Oktober 1997 wird er in einem Beitrag über das Bestehen und Wirken der Schwanenkolonie Hallwilersee berichten. Schwanenbestand: Bei 14 Nestern schlüpften total 17 junge Schwäne, wovon mehr als die Hälfte einging. Bestand total 50 Schwäne inkl. Jungtiere. Der Kassabestand hat sich erholt und weist einen Betrag von Fr. 14 995.55 auf. Wahlen: Für die Amtszeit 1997–1999 wurden folgende Vorstandsmitglieder gewählt: Präsident: Willi Lanz, Meisterschwanden; Vice-Präsident: Hans Häfeli (Schwanenvater), Meisterschwanden; Kassier: Jörg Schatzmann, Seengen; Aktuarin: Yvonne Kohler, Beinwil; Beisitzer: Ueli Dubler, Meisterschwanden. Vertreter der Seegemeinden: Seengen: Paul Fankhauser; Boniswil: Walter Richner; Birrwil: Anna Maria Gautschi; Beinwil: Fritz Marti; Mosen: Ursula Blaser; Aesch: Marlis Fellmann; Rechnungsrevisoren: Susanne Thut, Seengen, neu Peter Erismann, Meisterschwanden. Unser Ehrenpräsident Max Steiner von Birrwil ist am 6. Oktober 1997 in seinem 85. Lebensjahr gestorben. 1998 Generalversammlung, 17. September. Auf den beiden Schiffen «Brestenberg» und «Seerose» wurde die GV auf «hoher See» durchgeführt. Von den 431 Mitgliedern besuchten 190 Personen die Versammlung. Laut Jah- Nest mit 7 Eiern resbericht des Schwanenvaters Hans Häfeli wurden wiederum 14 Nester gebaut und bei 8 Paaren schlüpften total 22 Jungschwäne, wovon nur 11 Tiere überlebten. Im Herbst hatten wir einen Bestand von total 54 Schwänen. Wie der verlesene Kassabericht offenbarte, konnte durch eine kleine Mehreinnahme das Gleichgewicht in der Kasse mit total Fr. 15 292.40 gehalten werden. Beim durchgeführten FotoWettbewerb konnten folgende Gewinnerinnen ermittelt werden: 1. Preis: Cecile Horn, Windisch; 2. Preis: Helena Häfeli, Meisterschwanden; 3. Preis: Annamarie Gloor, Beinwil. Willi Lanz und Hans Häfeli konnten von Herrn S. Rüegger aus Wohlen sehr schöne, kunstvoll bearbeitete Schwaneneier entgegennehmen. Schwan mit 7 Jungtieren 1999 Die Generalversammlung vom 16. September wurde wiederum auf zwei Schiffen mit 200 Teilnehmern durchgeführt. Herr Samuel Rüegger präsentierte seine Schwaneneier-Kreation und die «Wellenbrecher» verschönerten die GV mit musikalischer Unterhaltung. Von den 12 Nestern schlüpften nur gerade 8 Jungschwäne, wovon im Herbst nur noch 7 Tiere lebten. Dank dem erhöhten Jahresbeitrag von Fr. 20.– stieg der Kassabestand auf Fr. 15 407.50. Seit 1992 wurde im Frühling mit grossem Erfolg immer eine Schwanennester-Inspektionsfahrt mit 2 Kursschiffen durchgeführt. Die Wahlen des Vorstandes und der Rechnungsrevisoren wurden durch den Tagespräsidenten Bruno Thut durchgeführt. Der ganze Vorstand stellte sich wieder für eine Amtsperiode zur Verfügung (siehe Abbildung im Jubiläumsjahr 2002). Schwanenbestand: 45 Alt- und 6 Jungschwäne. Kassabestand: Trotz einer Verminderung von 20 Mitgliedern ergab sich ein Überschuss von Fr. 717.25 und der Kassabestand erhöhte sich auf Fr. 16 125.25. Wie in den letzten Jahren wurde uns durch den bewährten Wirt der Schifflände Poulet mit Risotto serviert und musikalisch wurden wir durch die Huusmusig vom Rietenberg unterhalten. 2000 Generalversammlung, 14. September. Anwesend 190 Mitglieder. Mitgliederbestand 430. Unseres langjähriges Mitglied Max Hintermann, Beinwil, der am 27. Juni 2000 gestorben war, ehrten wir mit einer Schweigeminute. 2001 Zu Ehren unseres Gönners Samuel Rüegger besuchten einige Vorstandsmitglieder die Operette «Wienerblut» in Bremgarten am 11. April 2001. Eine Vorstandssitzung fand am 24. April in der Schifflände statt und am Sonntag, dem 6. Mai, konnte bei schönem Wetter die Inspektionsfahrt durchgeführt werden. An dieser Schifffahrt konnten wir einige Gäste der Interessengemeinschaft Schwanensee von Engelberg begrüssen, mit ihrem Präsidenten H. R. Staub von Zürich. Vorstandssitzung am Mittwoch, dem 15. August. Besprechung der GV vom 14. September und Bildung eines Komitees zur Organisation der 100-JahrFeier im Jahr 2002. Generalversammlung am Donnerstag, dem 13. September, an der gegen 200 Mitglieder teilnahmen. Schwanenbestand: 45 Schwäne und 2 Jungschwäne. Durch weniger Ausgaben für die Fütterung und Mehrverkauf von Werbeartikeln erhöhte sich der Kassabestand um ca. Fr. 3000.– auf beinahe Fr. 20 000.–. 2002 An der Generalversammlung vom 13. September 2001 wurde beschlossen, aus Anlass des 100-Jahre-Jubiläums bei der Nestkontrolle keine Eier zu entfernen. In den letzten Jahren hatten wir einen Zuwachs von ca. 2 Jungschwänen pro Jahr und konnten somit den gewünschten Bestand von ca. 50 Schwänen halten. Bei der Nestkontrolle im Frühjahr konnten wir in 9 Nestern 47 Eier zählen, aus denen bis Mitte Mai 25 Jungschwäne geschlüpft sind. Von diesen Tieren werden bis zum Frühjahr 2003 noch weitere Schwäne eingehen. Somit können wir mit einem Zuwachs von ca. 12 Schwänen rechnen. 51 Ehrungen Max Steiner, Birrwil Unser Ehrenpräsident Max Steiner von Birrwil ist am Montag, dem 6. Oktober 1997 in seinem 85-sten Lebensjahr gestorben. 52 Max war ein initiativer Freund und Gönner der Schwanenkolonie Hallwilersee. Für die Schwäne hatte er viel unermüdliche Arbeit geleistet. Besonders seine humorvollen Versammlungen der Schwanenkolonie waren einmalig und unvergesslich. Auch hatte Max die Inspektionsfahrten für die Mitglieder der Schwanenkolonie eingeführt, welche jeweils Anfang Mai durchgeführt werden. Im Jahre 1951 wurde Max Steiner in den Vorstand gewählt. 1958–1977 sind bei der Schwanenkolonie keine Aktivitäten zu verzeichnen, da keine Schwäne mehr vorhanden waren. 1978 wurde Max zum Präsidenten der Schwanenkolonie gewählt und gleichzeitig wurden vom Vierwaldstättersee drei Paar Schwäne gekauft und im Hallwilersee eingesetzt, welche die Stammeltern der heutigen Schwanenkolonie bilden. Unter der neuen Leitung ist die Mitgliederzahl auf beinahe 200 Personen angestiegen und das Vermögen von damals Fr. 1500.– nahm rasch zu. Vorstand der Schwanenkolonie Hallwilersee 1994 wurde Max Steiner an der Generalversammlung für seine geleisteten Verdienste zum Ehrenpräsidenten ernannt. Bei seinem Rücktritt im Jahr 1994 hatte die Schwanenkolonie einen Bestand von über 400 Mitglieder und ein Vermögen von ungefähr Fr. 12 000.–. Max Steiner wirkte 42 Jahre im Vorstand mit, davon 16 Jahre als Präsident. Wir werden unseren grossen Gönner in bester Erinnerung behalten. Für seine geleisteten Dienste möchten wir ihm danken. Meisterschwanden, den 17. September 1998 Der Präsident: Willi Lanz Max Hintermann, Beinwil am See 1913, gestorben am 27. Juni 2000 Max Hintermann, Mechaniker von Beinwil, war ein grosser Förderer und Gönner der Schwanenkolonie Hallwilersee. Für die Fütterung und Pflege der Schwäne hatte er zum Wohle der Schwanenkolonie sehr viele Arbeitsstunden geopfert. Im Jahr 1947 wurde Max zum ersten Mal im Protokoll erwähnt und 1948 in den Vorstand gewählt. Während den Kriegsjahren 1939 – 1944 musste die Fütterung eingestellt werden, da kein Mais mehr erhältlich war. Ab Mai 1947 konnte wieder eine regelmässige Fütterung mit Mais durchgeführt werden. Dank Max Hintermanns Bemühungen überstand ein einziges Schwanenpaar die Kriegsjahre. Im Jahre 1951 konnte ein Nachwuchs von 3 Jungschwänen festgestellt werden. 1947–1959 wurden die Jahresberichte von Max sauber von Hand geschrieben und 1951–59 amtierte er gleichzeitig als Protokollführer. 1960–1970 machte die Schwanenkolonie eine Krise durch, auch wurden keine Versammlungen einberufen. In dieser Zeit wurden die Schwäne weiterhin durch Max Hintermann gepflegt und gefüttert. 1978 wurde Max in den Vorstand gewählt und im Jahr 1982 wurde durch ihn eine Jubiläumschrift zum 80-jährigen Bestehen der Schwanenkolonie erstellt. Bis zum Jahr 1990 wirkte Max im Vorstand mit. Wenn ich alles zusammenzähle, komme ich auf 43 Jahre Mitarbeit für die Schwanenkolonie. Für seine geleisteten Dienste möchten wir ihm bestens danken und ihn in guter Erinnerung behalten. Meisterschwanden, den 14. September 2000 Der Präsident: Willi Lanz 1928 1929 1930 1931 Präsident Vize-Präsident Kassier Aktuar Vertreter der Seegemeinden W. Wyss, Bez.- Lehrer, Fahrwangen “ “ “ J. Hüsler, Kaufmann, Beinwil “ “ Hr. Vuillemmier, Beinwil “ “ “ “ P. Eichenberger, Bankbeamter, Beinwil “ “ “ H. Fischer, Gemeindeschreiber, Meisterschwanden “ “ “ Härry-Stadler, Birrwil “ “ “ 1932 1933 1934 1935 “ “ “ “ 1936 1937 1938 “ “ “ 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 “ “ “ “ “ “ “ “ Eugen Keller, Lehrer, Birrwil Hans Häfeli, Betriebschef, Meisterschwanden “ “ “ 1952 “ 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Dr. Huber, Tierarzt, Fahrwangen “ “ “ “ “ “ “ Leo Dubler, Meisterschwanden “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Artur Eichenberger, Beinwil “ “ “ “ Ewald Hintermann, Bankverwalter, Beinwil “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Karl Clemenz, Sek.- Lehrer, Meisterschwanden “ “ Traugott Siegrist, Meisterschwanden “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Max Hintermann, Beinwil “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Dr. Huber, Tierarzt, Fahrwangen “ Max Hintermann, Beinwil “ “ “ Hans Merz, Aesch “ “ “ Max Steiner, Birrwil “ “ “ “ “ “ “ “ 1959 –1977 wurden die Aktivitäten eingestellt! 1978 wurde wieder eine Generalversammlung einberufen. “ “ “ “ “ “ “ 53 “ “ “ “ “ “ “ Vorstand der Schwanenkolonie Hallwilersee Präsident 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 54 Max Steiner, Birrwil “ “ “ “ “ “ Vize-Präsident Hans Häfeli, Meisterschwanden “ “ “ “ “ “ 1985 1986 “ “ “ 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Willi Lanz, Meisterschwanden “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Kassier Adolf Engel, Seengen “ “ “ “ “ “ Jörg Schatzmann, Seengen “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Aktuar Theo Lang, Aesch “ “ “ “ “ Yvonne Kohler, Aesch “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Vertreter der Seegemeinden Birrwil Erika Gautschi Beinwil Max Hintermann “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Anna Maria (Meier) Gautschi “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Fritz Marti “ “ “ Rechn.-Revisoren Seengen Paul Fankhauser “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Mosen Ferdy Egli “ “ “ “ “ “ “ “ Heidi Riegendinger “ “ Ursula Blaser “ “ “ Boniswil André Roth “ “ “ Walter Richner “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Meisterschwanden Ueli Dubler “ “ “ “ “ “ Aesch “ “ “ “ “ “ “ “ “ Marlise Fellmann “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ “ Hans Erismann sen. 1978 Willi Lanz “ “ “ “ Hans Erismann jun. 1979 1980 1981 1982 1983 1984 “ “ 1985 1986 “ “ “ “ “ “ “ 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 Susy Thut 1994 “ “ Peter Erismann “ “ “ “ “ 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 55 56 100 Jahre Schwanenkolonie Hallwilersee 1902–2002 100 Jahre 1902–2002 Schwanenkolonie Hallwilersee Jubiläumsschrift Herausgeberin: Schwanenkolonie Hallwilersee Aquarelle: Umschlag: Joseph Wyss, Egliswil Texte: Helen Schatzmann, Seengen Fritz Springer, Seengen Willi Lanz, Meisterschwanden Fotos: Helen Schatzmann Fritz Springer Willi Lanz Druck und Gestaltung: Kromer Print AG, Lenzburg Quellenangabe: «Mythos Schwan» Frederking & Thaler Verlag, München Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH Der ganze oder teilweise Abdruck und die elektronische oder mechanische Vervielfältigung, gleich welcher Art, sind nicht erlaubt. Spenderliste Gönnerinnen und Gönner, die 500 Franken und mehr an die Erstellungskosten der Jubiläumsschrift gespendet haben. Domino Bau GmbH Fahrwangen Leo Ulrich Dubler Meisterschwanden EBAG Gipsergeschäft AG Hildisrieden Fankhauser Holzbau AG Seengen Werner und Anna Maria Gautschi Birrwil Hauri Kiesgruben & Transport AG Seon H + F Architekten GmbH Fahrwangen Hobler Metallbau AG Muri Holliger & Lauber AG Boniswil Kromer Print AG Lenzburg Hedi und Willi Lanz Meisterschwanden Malermeister Meier GmbH Meisterschwanden Merz AG Fahrwangen Xaver Meyer AG Villmergen Schatzmann Treuhand Lenzburg Schifffahrtgesellschaft Hallwilersee Meisterschwanden Spasu AG Meisterschwanden Stiftung Hedinger-Knuchel Biberstein Stutz Fensterbau Schreinerei AG Schongau Susanne und Bruno Thut-Dinkel Seengen Franz Widmer Fahrwangen