Talk: Girls`Day goes Europe
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Talk: Girls`Day goes Europe
Talk: Girls'Day goes Europe Mittlerweile finden der Girls’Day oder ähnliche Aktionen in zehn weiteren Ländern Europas statt: Neben Deutschland in Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Tschechien, Belgien, Kosovo, Polen, Spanien, der Schweiz und Liechtenstein. Grenzüberschreitende Aktionen gibt es mit Österreich, Luxemburg, Belgien, Polen, Tschechien und der Schweiz. Mit den Aktiven aus den Nachbarländern und der Bundesweiten Koordinierungsstelle findet ein regelmäßiger Austausch bei länderübergreifenden Treffen oder im Rahmen von Tagungen und Konferenzen statt. Der Girls’Day in Österreich Elisabeth Ramp, Österreich, Akzente Salzburg Kontakt: 0043 662 84 92 91 49 [email protected] Salzburg /Traunstein/ Berchtesgadener Land Seit 2004 findet der Girls'Day grenzüberschreitend im EuRegio-Wirtschaftsraum Salzburg Berchtesgadener Land - Traunstein statt. Das Projekt wird aus Mitteln der EU-Gemeinschaftsinitiative 1 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. INTERREG III im Rahmen von EUREGIO gefördert. Mädchen aus Salzburg haben die Möglichkeit, bayerische Betriebe bzw. bayerische Mädchen die Möglichkeit, einen Betrieb in Salzburg zu besuchen. Mehr unter oder www.salzburg.gv.at oder www.girlsday.info Österreich In Österreich wird der Girls'Day in den Bundesländern unterschiedlich organisiert. In fast allen Bundesländern fand der Mädchen-Zukunftstag 2009 wie auch vielerorts in Europa am 23. April statt. Im letzten Jahr nahmen zum ersten Mal alle Bundesministerien mit 25 Maßnahmen am Girls’Day teil. Auch 2010 findet der Aktionstag statt. Tirol - Girls'Day am 22. April 2010 Bereits zum achten Mal fand 2009 der Girls'Day in allen Tiroler Bezirken statt. Am 23. April 2009 machten sich 600 Mädchen im Alter von 12-15 Jahren auf um einen Einblick in naturwissenschaftliche, handwerkliche und technische Berufsfelder zu bekommen. Wien - Wiener Töchtertag - am 22. April 2010 Am 8.Wiener Töchtertag am 23. April 2009 öffneten 166 Betriebe ihr Türen für rund 3.200 Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren, ein Viertel der Betriebe war zum ersten Mal dabei. 2004 wurde erstmalig der Aktionstag grenzüberschreitend mit der Partnerstadt Bratislava (Slowakei) organisiert, auch für das nächste Jahr ist ein Aktionstag geplant. Oberösterreich - Girls'Day am 22. April 2010 In Oberösterreich haben 1.450 Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren aus 134 Schulen am achten Girls'Day, den 23. April 2009 ihre Fähigkeiten in technischen Berufen erprobt. Circa 320 Betriebe stellten dafür Plätze in den Bereichen Handwerk, Technik, Technologie, Bau und Innovation zur Verfügung. 2 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Niederösterreich - Girls'Day am 22. April 2010 In Niederösterreich meldeten sich interessierte Mädchen gruppenweise gemeinsam mit einer begleitenden Lehrkraft zum Girls’Day an. Im Unterricht wurde der Besuch im Unternehmen vor- und nachbereitet. Salzburg - Girls'Day am 22. April 2010 Der Girls'Day 2004 fand erstmals grenzüberschreitend in der Region Salzburg und Traunstein statt. Das Projekt wird aus Mitteln der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG III gefördert. Am 24. April 2008 öffneten ca. 80 Betriebe und Organisationen ihre Türen. Vorarlberg - 24. Juni 2010 Am 18. Juni 2009 war zum achten Mal Girls'Day in Voralberg. Die Teilnehmerinnen zwischen 10 und 14 Jahren konnten einen ganzen Tag am Arbeitsplatz von ihren Eltern oder Bekannten verbringen. Kärnten - 22. April 2010 Das Referat für Frauen und Gleichbehandlung veranstaltet 2010 zum siebten Mal die BOMM — Berufsorientierungsmesse für Mädchen in Klagenfurt. Ziel der Initiative ist es, jungen Frauen im Alter von 12 bis 20 technische, naturwissenschaftliche und handwerkliche Berufe näher zu bringen. Rund 40 AusstellerInnen boten Mädchen die Möglichkeit, die Berufe praktisch auszuprobieren. Burgenland - 22. April 2010 Mehr als 440 Mädchen aus 19 Schulen haben in Burgenland am Girls’Day teilgenommen, an die 130 Betriebe gaben einen Einblick in die jeweiligen Berufsfelder. Steiermark– 5. November 2010 Mädchen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren haben beim steirischen TöchterTag die Möglichkeit, einen Elternteil direkt an den Arbeitsplatz zu begleiten, bevorzugt in einen handwerklich-technischen Beruf. In Kooperation mit Schulen und Unternehmen und durch die persönliche Begleitung erhalten sie so einen frühen und praxisnahen Einblick in die Arbeitswelt. Ziel ist es auch, den Berufswahlhorizont der Mädchen zu erweitern und Eltern verstärkt in diesen Prozess einzubeziehen. 3 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Seit 2008 werden auch die Jungs angesprochen, die ihr Spektrum erweiterten, indem sie sich in der Schule mit partnerschaftlicher Arbeitsteilung auseinander setzen. 4 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Der Girls’Day in Kooperation mit Luxemburg Beate Stoff Verbundsystem Arbeitsmarktintegration Trier Kontakt: Tel: 06500 – 913 104 Mail: [email protected] Tätigkeiten im Themenfeld „Girls’Day“: Seit 2003 Koordinatorin der Aktivitäten rund um den Girls’ Day in der Region Trier mit folgenden Aufgaben: Moderation des regionalen Arbeitskreises (der ein erweiterter AK Mädchenarbeit ist), Ansprechpartnerin für Unternehmen/ Organisationen, Schülerinnen, Schulen, Eltern, Medien und Interessierte für die Aktivitäten beim Girls’ Day (regionaler Schwerpunkt für die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg, teilweise in Absprache mit den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten auch für die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm und Vulkaneifelkreis Daun); Organisation von speziellen Angeboten im Rahmen des Girls’ Day in der Region Trier; Organisation von grenzübergreifenden Angeboten GD Deutschland und GD Luxemburg; Jährliche Evaluation der GD-Aktivitäten durch schriftliche Befragung aller Schulen in der Region und z.T. auch Befragung der teilnehmenden Unternehmen/ Organisationen. Ferner war ich 2008 als Kurzzeitberaterin für die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit GTZ zur Implementierung des Girls’ Day in der Republik Kosovo (Pilotprojekt in 2008, landesweite Durchführung des GD in 2009) tätig, d.h. ich habe das federführende GTZ-Projekt in allen Fragen der Organisation und Umsetzung des Pilotprojekts beraten, Workshops mit regionalen Arbeitskreisen durchgeführt und im Herbst 2008 in Vorbereitung der landesweiten Ausdehnung die neuen lokalen KoordinatorInnen im Rahmen eines Workshops informiert/ ausgebildet. Grenzübergreifende Aktivitäten und Erfahrungen unseres regionalen Arbeitskreises: Die luxemburgische Koordinierungsstelle ist seit 2004 im Verteiler des Aktionsbündnisses Trier und erhält darüber alle Informationen. Zur Planung von gemeinsamen Aktivitäten erfolgt zusätzlicher Austausch telefonisch, persönlich oder per eMail. Homepage www.verbundsystem-trier.de, Rubrik Girls’Day (allgemeiner Text und kontinuierlich aktualisierte Liste der freien Plätze) ist seit 2005 verlinkt mit der luxemburgischen Seite zum Girls’Day 5 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Erstellung eines Films über den GD in Zusammenarbeit mit dem Interreg-Projekt „Jugend-Mobil“: In 2007 haben wir mit einem deutschen Team den GD in Luxemburg filmisch dokumentiert Ein kurzfristig geplantes ähnliches Angebot für Schülerinnen aus Luxemburg scheiterte 2010 leider daran, dass sich die Schülerinnen nicht um ihre Freistellung gekümmert hatten, es war schon alles organisiert (Kameras, Fachkräfte, Drehorte in Trier)… Grenzübergreifende Angebote (2005, 2006 und 2007) zusammen mit Cid-Femmes Luxemburg, d.h. Organisation von Angeboten in Luxemburg und der Region Trier, an denen Schülerinnen aus beiden Ländern teilnehmen können. Nachfolgend sind die Aktivitäten näher beschrieben Aktivitäten in den einzelnen Jahren im Detail: 2005 Insgesamt nahmen 26 Schülerinnen aus der Region Trier und 39 Schülerinnen aus dem Landkreis Merzig -Wadern an den Angeboten in Luxemburg teil, sie besuchten die Universität Luxembourg, Cargolux (Luftfracht), Eurocontrol (Flugsicherung), das europäische Amt für Veröffentlichungen und das Europäische Parlament, verschiedene Werkstätten in dem überbetrieblichen Ausbildungszentrum CNFPC und das Angebot der Firma Husky (Maschinenbau). Umgekehrt besuchten 10 Schülerinnen aus Luxemburg das Angebot an der Universität Trier. 2006 Trotz unterschiedlicher Termine (in Luxemburg erst am 11. Mai) wurden am jeweiligen Girls’Day grenzübergreifende Angebote organisiert: Vier Schülerinnen aus Trier besuchten im Rahmen des deutschen Girls’Day vormittags das Angebot im europäischen Amt für Veröffentlichungen und nachmittags Cargolux (Luftfracht), zwei Schülerinnen nahmen am Angebot der Firma Husky (Maschinenbau) teil. Großen Anklang fand das Angebot des Ada-Lovelace-Projekts an der Universität Trier, welches am 11. Mai eigens für den luxemburgischen Girls’ Day organisiert worden war. 47 Schülerinnen aus Luxemburg wurden von Studentinnen technischer Studiengänge betreut und konnten in Workshops vom Rechenzentrum bis zur Universitätsdruckerei Erfahrungen sammeln. 6 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. 2007 Zwei Schülerinnen aus Trier besuchten das Angebot bei der Europäischen Investitionsbank, sie schlossen sich nachmittags dem Filmprojekt an, für das sich zwei Schülerinnen angemeldet hatten, so dass insgesamt vier Mädchen an den Filmaufnahmen bei Cargolux und in einer Schreinerei beteiligt waren. Für drei weitere mögliche Angebote gab es keine Anmeldungen. 12 Schülerinnen aus Konz und Hermeskeil sowie zwei Mädchen aus Luxemburg nahmen am grenzübergreifend organisierten Angebot „Ein Tag am Fluss – Besuch der Schleuse und des Hafens Trier“ teil. 20 Schülerinnen aus Luxemburg besuchten das Angebot des Ada-Lovelace-Projekts an der Universität Trier. Sie wurden gemeinsam mit deutschen Schülerinnen von Studentinnen technischer Studiengänge betreut und konnten in Workshops vom Rechenzentrum bis zur Universitätsdruckerei Erfahrungen sammeln. 2008 Im Unterschied zu den Vorjahren musste das geplante grenzüberschreitende Angebot zum Girls’ Day leider entfallen, da der Tag in Luxemburg zwei Tage vor dem deutschen Mädchenzukunftstag stattfand und demzufolge Arbeitsaufwand und zu erwartende Resonanz in keinem vertretbaren Verhältnis gestanden hätten. 2009 Ein gemeinsames grenzübergreifendes Angebot zum Girls’ Day konnte leider nicht durchgeführt werden, da der Tag in Luxemburg eine Woche nach dem deutschen Termin stattfand. Dennoch haben vereinzelt Schülerinnen ihren Mädchenzukunftstag in Luxemburg verbracht (mindestens 12 Schülerinnen von sechs Schulen). 2010 Ein grenzübergreifendes Angebot mit Luxemburg fand in diesem Jahr zwar statt, hatte aber nicht die erhoffte Resonanz. Die luxemburgische Koordinationsstelle für den Girls’ Day hatte auf ihrer Homepage einen Link zu den Angeboten der Trierer Koordinierungsstelle eingestellt und umgekehrt wurde auch auf Trierer Seite Werbung für die Teilnahme an Veranstaltungen in Luxemburg gemacht. 7 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Den Mädchen wurde zudem angeboten, bei der Suche nach Plätzen behilflich zu sein und bei Bedarf einen gemeinsamen Transport zu organisieren. Davon machten jedoch weder Schülerinnen aus der Region Trier noch Schülerinnen aus Luxemburg Gebrauch. Vereinzelt haben sich allerdings deutsche Schülerinnen selbständig einen Platz jenseits der Grenze organisiert und ihren Mädchenzukunftstag in einem Betrieb im Großherzogtum verbracht (mindestens neun Schülerinnen von vier Schulen). Belgien/Region Flandern am 27. Oktober 2010 Seit 2009 findet in der belgischen Region Flandern ein eigener Girls’Day statt. Im letzten Jahr besuchten 700 Mädchen 25 Unternehmen. Diese Zahlen sollen am 27. Oktober 2010 übertroffen werden. 8 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Girls’Day im Kosovo Bleta Arifi, Kosovo. Kontakt: 0381 - 38 233 002 614 [email protected] Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, Prishtinë, Kosova Hintergrundinformation Der erste Girls’Day am 24. April 2008 im Kosovo (Dita e Vajzave/Dan Mladih Djevojaka) wurde in Zusammenarbeit der GTZ Projekte „Reform der beruflichen Bildung und Weiterbildung im Kosovo“ und „Jugendförderung und Beschäftigung“ sowie dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologie (MEST) und dem Youth Department des Ministeriums für Kultur, Jugend und Sport (MCYS) in den Gemeinden Prizren, Theranda sowie Vushtrri organisiert. Er erreichte 312 Mädchen und 26 Betriebe. Am 23. April 2009 fand der erste landesweite Girls’Day im Kosovo statt. An ihm nahmen 2248 Schülerinnen in 128 Einrichtungen in 15 Kommunen teil. Der Girls’Day im Kosovo ist als ein Element der genderspezifischen Berufsorientierung eingeführt und eröffnet Schülerinnen der unteren Sekundarstufe Einblicke in das Berufsleben und Berufsbranchen, für die sich normalerweise überproportional wenige Frauen entscheiden. Technische Betriebe, kommunale Dienste, Schulen und andere Einrichtungen öffnen ihre Türen und Werkstätten und lassen die Schülerinnen mitarbeiten. Dabei werden auch Kontakte zwischen Schulen und Betrieben stimuliert und gestärkt. Das Engagement und Interesse der Schülerinnen und Unternehmen war am ersten Girls’Day sehr groß und die Aktivitäten in den Kommunen stießen auf großes mediales Interesse. Ende Mai 2008 beim Après Girls’Day hat der Vizeminister Agim Hyseni die Wichtigkeit genderspezifischer Berufsorientierungsaktivitäten für die Schülerinnen, das MEST und die Gesellschaft im allgemeinen betont. Zudem unterstrich er, das der erfolgreiche erste Girls’Day im Kosovo im kommenden Jahr wieder veranstaltet werden soll, um sich als fixer Tag in der Berufsorientierung von Mädchen zu etablieren. In diesem Zusammenhang bat der Vizeminister die GTZ, den Girls’Day 2009 landesweit zu organisieren. Die GTZ mit dem Westbalkanvorhaben zur Berufsorientierung hat das MEST auch beider Organisation des Girls’Day 2010 unterstützt. 9 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Organisation: Im November fand ein eintägiger Vorbereitungsworkshop statt, an dem die lokalen Koordinatorinnen des Girls’Day 2009 teilnahmen. Bei diesem Treffen wurden die Erfahrungen des vergangenen Jahres diskutiert. Es wurden 13 lokale Koordinatoren engagiert und das Vorhaben übernahm die zentrale Koordination. Mit Hinblick auf Nachhaltigkeit wurde darauf geachtet, dass die lokalen Koordinatoren dieselben vom letzten Jahr sind, die in den Netzwerken oder Institutionen aktiv sind. Es wurde entschieden, dass der Girls’Day 2010 in allen Regionen und 15 Kommunen organisiert wird, am selben Tag wie der Girls’day in Deutschland. Die lokalen Koordinatoren fingen sofort an, Praktikumsplätze in produzierenden Betrieben, kommunalen Diensten und anderen Einrichtungen für die Mädchen zu akquirieren. Insgesamt kam ein Angebot von etwa 2.400 Plätzen zu Stande. Nach Information der Kommunalen Bildungsdirektorate, wurden Grundschulen kontaktiert, um Schülerinnen der 9. Klassen das Angebot vorzustellen. Das Vorhaben übernahm auch die Konzeption, das Design und den Druck von Flyern in albanischer, serbischer und englischer Sprache. Am 22. April 2010 haben insgesamt 2347 Mädchen ein eintägiges Praktikum in einem der 147 beteiligten Betriebe absolviert. Sie haben in der Möbelherstellung mitgeholfen und bei der Polizeipatrouille mitgemacht, haben etwas über den Gebrauch von Glasfasern in der Telekommunikation gelernt, geschweißt und den Prozess der Stromherstellung kennen gelernt. Viele dieser Schülerinnen besuchten die Trainingszentren des Arbeitsministeriums und haben dort in den Werkstätten eine Einführung in unterschiedliche technische Berufe bekommen. Sie konnten auch die technischen Sekundarschulen ihrer Kommune und die Ausbildungsgänge kennen lernen. Andere Mädchen konnten mit erleben, wie ein Fernsehstudio und die technische Seite von Fernseh- und Radiostationen funktionieren. 10 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Der Girls’Day in Kooperation mit Tschechien Beschreibung des grenzüberschreitenden Girls’Days 2010 mit Tschechien Margot Salfetter Agentur für Arbeit, Weiden, Beauftragte für Chancengleichheit Kontakt: 0961 409 7610 [email protected] Die Vorstellung technischer und techniknaher Berufe, sowie des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes beider Länder, standen im Mittelpunkt des grenzübergreifenden Aktionstages am 22.04.2010. Auf Grund der sehr positiven Resonanz aller tschechischen und deutschen Teilnehmerinnen im vergangenen Jahr wurde der Girls’Day in diesem Jahr zum zweiten Mal grenzüberschreitend mit Tschechien durchgeführt. Auf Wunsch der Schulen wurden sowohl die Teilnehmerzahl als auch die Anzahl der besuchten Betriebe erhöht. 38 Mädchen von vier deutschen Schulen aus dem AA-Bezirk Weiden fuhren nach Pilsen und besuchten dort drei tschechische Betriebe, im Gegenzug kamen 38 Mädchen von drei tschechischen Schulen nach Deutschland und besuchten drei Betriebe im AA-Bezirk Weiden. Der Austausch von Informationen über die Ausbildungssituation, Ausbildungsinhalte verschiedener technischer Berufe und das Thema Fachkräftemangel standen im Mittelpunkt des Aktionstages. Ziel des Projekts war auch die mittelfristige Vorbereitung einer grenzüberschreitenden Bewerbermobilität. Maßnahmenteilnehmende 22.04.2010: o 38 Mädchen der Hauptschulen Moosbach, Pleystein, Vohenstrauß und der Realschule Vohenstrauß o 4 Lehrer der Hauptschulen Moosbach, Pleystein, Vohenstrauß und der Realschule Vohenstrauß o 2 Dolmetscherinnen (Jarka Blazek, Miroslava Tomanová) o 2 Teilnehmer Agentur für Arbeit Weiden (Bereichsleiter Bernhard Lang, EURES-Beraterin Karin Hartung) o 1 Teilnehmerin Agentur für Arbeit Schwandorf (EURES-Beraterin Gertraud Lankes-Müller) o 1 Teilnehmer Presse (Rainer Christoph, DNT) 11 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. o o o o o o o 38 Mädchen der Mittelschulen Kladrubý und Stříbro, Gymnasium Stříbro 3 Lehrer der Mittelschulen Kladrubý und Stríbro, Gymnasium Stříbro 3 Teilnehmer der Agentur für Arbeit Weiden (Margot Salfetter – Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Bianca Merker Kerstin Schicker,) 2 Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Weiden bzw. des Landkreises Neustadt (Fr. Langner, Fr. Mädl) 1 Teilnehmer der Agentur für Arbeit Pilsen (EURES-Beraterin Lenka Kastnerová) 2 Dolmetscher (Pavel Blazek, David Kellermann) 2 Mitarbeiter des tschechischen Fernsehens ČESKÁ TELEVIZE Das Kennenlernen verschiedener Betriebe im Nachbarland und deren Ausbildungs- und Arbeitsplatzstruktur vermittelte den Teilnehmerinnen einen informativen Einblick in den jeweiligen Arbeitsmarkt, in die Ausbildungssituation und auch in die wirtschaftlichen Gegebenheiten. Durch den grenzüberschreitenden Aktionstag wurde gezeigt, dass Sprachkenntnisse, fundierte Ausbildungen und auch die Mobilitätsbereitschaft, neue berufliche Perspektiven ermöglichen. Praktische Beispiele, Diskussionsrunden, Einzelgespräche mit Betriebsmitarbeitern, Deutscher Botschaft, Handwerkskammer zeigten, dass sprachliche Barrieren überwunden werden können und durch grenzüberschreitende Projekte das Interesse an Ausbildungs- und Berufssystemen im Nachbarland geweckt wird. Frau Lenka Kastnerová, Eures-Beraterin der Agentur für Arbeit Pilsen, und Frau Miroslavá Tomanová, Handwerkskammer Pilsen, unterstützten das Projekt auf tschechischer Seite. Insbesondere der Kontakt zu weiteren Betrieben im Nachbarland konnte ausgebaut werden. Ihr Engagement trug sehr zum Erfolg des Aktionstages bei. Herr Schmid, Leiter der Abteilung Arbeit und Soziales der Deutschen Botschaft in Prag, vermittelte Kontakte zur AHK in Prag, um gezielt Firmen über diesen Aktionstag zu informieren und als Teilnehmer zu gewinnen. Zusätzlich organisierte Herr Schmid vorab ein Pressegespräch in Prag (19.04.2010), in dem die tschechische Presse über das Programm, die Intention und auch die EURES-T-Partnerschaft Bayern-Tschechien informiert wurde. 12 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Das Interesse der tschechischen Medien hat sich gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Unter anderem begleitete ČESKÁ TELEVIZE die tschechischen Schülerinnen in Deutschland. Bewertung des Girls’Day´s von den Teilnehmerinnen: Die Maßnahme wurde von den Teilnehmerinnen bewertet. 99 Prozent der teilnehmenden deutschen und tschechischen Mädchen haben das Projekt als sehr gut und gut bewertet. 69 von 78 Schülerinnen würden wieder an diesem Aktionstag teilnehmen. Alle Firmenvertreter in beiden Ländern wären an einer Wiederholung der Maßnahme interessiert. Über die Hälfte der Mädchen konnten sich nach einer Teilnahme am Girls’Day eine Ausbildung in den Bereichen Technik, IT, Handwerk oder Naturwissenschaften vorstellen. Die Organisation in Tschechien war zeitaufwändig, da eine vorherige persönliche Kontaktaufnahme, entsprechende Betriebsbesichtigungen und auch die Vorstellung der Intention des grenzüberschreitenden Girls’Days unbedingt erforderlich sind. Problematisch ist nach wie vor der enge Zeitrahmen, der – bedingt durch das umfangreiche Programm und der Fahrzeit - zur Verfügung steht. Sehr positiv war die Unterstützung und auch die Akzeptanz des Projekts durch die verschiedenen teilnehmenden Organisationen (u.a. Schulen, HWK, insbesondere der tschechischen EURESBeraterin). Einige Ansprechpartner waren bereits im letzten Jahr involviert, so dass in diesen Fällen die Information und Organisation schneller funktionierte. Weiterhin sehr positiv ist zu vermerken, dass alle angebotenen Plätze innerhalb einer Woche von den Schülerinnen belegt waren; einige Teilnehmerwünsche konnten nicht berücksichtigt werden. Gut angenommen wurden auch Hintergrundinformationen zu Ausbildung, Arbeitsmarkt, Lebens- und Arbeitsbedingungen im Nachbarland. Den Teilnehmerinnen und den Betrieben wurden entsprechende Unterlagen als Handout zur Verfügung gestellt. Auf Grund der Simultandolmetscherinnen war auch die sprachliche Verständigung kein Problem. Das Interesse an grenzüberschreitenden Projekten von Seiten der grenznahen Schulen und der Jugendlichen steigt. Die Akzeptanz der tschechischen Betriebe, an dem grenzüberschreitenden Girls’Day mitzuwirken, ist ebenfalls gestiegen. 13 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Die Idee, Mädchen für technische und techniknahe Berufe zu motivieren, findet auch in Tschechien mehr und mehr Anklang. Das Thema Fachkräftemangel steht ebenfalls im Mittelpunkt. Die Initiativen der Schulen im Bereich Tschechischunterricht bzw. Deutschunterricht werden durch diese Projekte gefördert. Die Mädchen beider Länder waren sehr motiviert und engagiert, und haben sich bereits vorher mit der Thematik in der Schule auseinandergesetzt und auch zum Teil Fragen erarbeitet, die in den Betrieben bzw. der Diskussionsrunde gestellt wurden. Es wurden aber auch Probleme erkannt, wie die fehlende gegenseitige Anerkennung von Bildungsabschlüssen, ähnlicher Fachkräftemangel in beiden Ländern, Mobilitätshemmnisse und sprachliche Hindernisse. 14 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Bianka Siwinska Dziewczyny na polytechniki, Polen [email protected] Phone: +48 22 628 58 62 Mobile: +48 501 535 785 Girls’Day in Polen In Polen findet 2011 der vierte selbstständige Girls’Day statt, der Mädchen für die Ausbildung an Technischen Universitäten motivieren will. Die Polnische Kampagne heißt: “Dziewczyny na politechniki!” weil in Polen die Technischen Universitäten “Politechniken” heißen (das bedeutet nicht, dass sie etwas mit Fachhochschulen zu tun haben). An allen wichtigen polnischen Technischen Universitäten wird ein spezieller Tag für Mädchen organisiert. Seit zwei Jahren wurden auch Fakultäten für Naturwissenschaften an Universitäten einbezogen (diese veränderte Aktion wurde “Mädchen zur Wissenschaft!” – “Dziewczyny do ścisłych!” benannt).Technische Universitäten und die Konferenz der Rektoren der Technischen Universitäten sind Partner und unterstützen das Projekt. Die Bildungsstiftung "Perspektywy" koordinierte. “Dziewczyny na politechniki!”, “Dziewczyny do ścisłych!” Dziewczyny na politechniki! (Girls to technical universities!) is an integrated campaign initiated by Perspektywy Educational Foundation (www.perspektywy.org) and the Conference of Rectors of Polish Technical Universities (KRPUT). In 2011 the 4th edition of the campaign will be performed. The main aim of the campaign is to introduce technical and engineering studies to female high school students and to promote this educational path as interesting, attractive and very beneficial in the long run. It is also to show that technical studies programs address a recognized need for business and industry to attract highly trained workers with a variety of skills. In last year the idea has expanded not 15 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. only to technical universities but also to all science faculties at not-technical universities. This brand new part of campaign is called “Girls to Science!” (“Dziewczyny do ścisłych!”) Dziewczyny na politechniki! under the auspices of Government Plenipotentiary for Equal Treatment, Minister of Science and Higher Education, Minister of National Education, Minister of Labour and Social Policy and President of The Patent Office of the Republic of Poland, plays a big role in breaking stereotypes about division between “feminine” and “masculine” faculties. It has brought already significant contribution to release public debate on the topic. On the 14th of April 2011 most of public technical universities and many faculties of sciences (at not-technical HEI’s) invite to take part in an Open Day For Girls Only (Dzień Otwarty Tylko Dla Dziewczyn). Through a great variety of events young women are able to gain an insight into academic life of Polish technical universities and sciences faculties, find the inspiration and make useful connections. For this purpose, the participating universities opened their laboratories, workshops and offices as well as organized meetings with women professors and students to give concrete examples that showed girls how interesting and exciting studying at a university of technology or science faculty can be. “Dziewczyny na politechniki!” is not limited to one day only, but consists of many events during the whole year. The whole year lasts the media campaign also. The campaign’s web site www.dziewczynynapolitechniki.pl provides information not only about technical universities and not-technical that take part in the campaign but also news about women’s activity in technical sciences. The team of “Dziewczyny na politechniki!” conducts also research on situation of women on technical universities in Poland. 16 Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag © 2010 | Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.