an05 14 REibiz v2 archiv
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reisen Warum eigentlich nicht alle Bücken abbrechen und woanders neu beginnen? annabelleRedaktorin Nicole Gutschalk auf dem höchsten Felsen über der Bucht Cala d’Albarca im Norden Ibizas SAG MIR,WO DIE HIPPIES SIND… Ibiza, die Insel der Blumenkinder. Damals, Ende der Sechziger, strömten sie zu Tausenden auf die Mittelmeerinsel. Und heute? Eine Tochter machte sich auf, das mystische Ibiza ihrer Eltern zu finden. Text: NICOLE GUTSCHALK 124 annabelle 14/05 Fotos: MONIKA HÖFLER Wippende Pobacken, hüpfende Busen und jonglierende Jünglinge. Zwölf Trommeln flirten, streiten, flüstern und schreien Sich mit Trommeln und Tanzen von der Sonne verabschieden: Sonntagabends in der Bucht Cala de Benirràs. Redaktorin Nicole Gutschalk sitzt mit Brille und Notizbuch mitten im Getümmel 126 annabelle 14/05 Unterwegs auf der Strasse von Buscatelle im Norden Mondplatz heisst die Terrasse, auf der Mora an einem Häkelkleid arbeitet «Wir glauben ans Glück»: Die Berliner Sonja und Reini sind seit 16 Jahren auf der Insel «Ja, es ist eine Zauberinsel»: Gustavo (ursprünglich aus Mexiko) und Sirena (aus der Türkei) in einem Café auf dem Hippiemarkt von Las Dalias Sie wohnen seit Jahrzehnten in ihrem Steinhaus (unten): Djin und Mora aus Deutschland sind das Königspaar der Hippieinsel. Rechts unten: Morazur Zeit der Blumenkinder «Ja, es ist ein Überlebenskampf. Aber kämpfen muss man überall. Und hier bist du frei» «Auf den Feldern liegt die Mystik», sagt Schäfer Juan Die 87-jährige Catelina lebt seit über sechzig Jahren im Tal von Buscatelle: «Die Seele meines verstorbenen Mannes lebt hier weiter. Das spüre ich» 128 annabelle 14/05 Auf dem Weg in den Norden Am Stadtrand von Sant Antoni liegt das Restaurant Aquarium Ein Tisch mit Aussicht: Am Stadtrand von Sant Antoni liegt das Restaurant Aquarium Cala de Benirràs So leben Blumenkinder: Das Schlaf- und Wohnzimmer von Hippie Mora annabelle 14/05 131 Autorin Nicole Gutschalk (rechts unten) hält Ausschau nach dem mystischen Ibzia ihrer Eltern (links unten, 1973). Der Felsen Es Vedrà (oben) gilt als magischster Ort der Insel M Ein Ufolandeplatz? Um den Felsen Es Vedrà ranken sich die Legenden eine Mutter: «Es war eine wunderbare Zeit auf Ibiza, damals, 1973. Es brannte ein Feuer.» Ich: «Ein Feuer?» Meine Mutter: «Ja, ein regelrechtes Buschfeuer. Kreativität lag in der Luft, Menschen von überall her fanden zusammen, machten Musik, stellten ihre schönen, halbnackten Körper zur Schau, ohne Gedanken an ein Morgen. Das war ansteckend – ein wahnsinniges Gefühl.» Ich: «Kannst du dieses Gefühl beschreiben?» Meine Mutter: «Man muss es erlebt haben, um es zu begreifen.» Suche nach dem mystischen Ibiza anfangen? Wahrscheinlich war es sowieso eine doofe Idee, das Ibiza meiner Eltern finden zu wollen. Die Zeit der Blumenkinder ist definitiv vorbei. Und in mir selbst brennt nicht das winzigste Hippieflämmchen. Zwei Sitzkissen weiter lassen sich Sirena und Gustavo nieder. Er Mexikaner, sie Türkin. Sie haben frei. Hochsaison ist für sie von Oktober bis April. Dann sind sie mit ihren indianischen Inipi- und TemazcalSaunas beschäftigt. Schwitzhütten für Seminartouristen, gefertigt aus ibizenkischer Erde. Der Parkplatz beim Hippiemarkt Las Dalias kostet drei Euro, die sofort in der Schürzentasche einer kleinen, älteren Ibizenka, einer Einheimischen, verschwinden. Über dem Marktgelände flimmert Räucherstäbchensmog, Esoteriksound wabert zwischen den Ständen, und jeder einzelne paillettenbestickte Schuh, jedes bunte Strickkleid, jeder orientalische Silberring scheint zu schreien: «Hier! Ich bin es! Ich bin das mystische, ich bin das alte Ibiza!» Aber leider – mystisch ist hier gar nichts. Kein Feuer. Kein wahnsinniges Gefühl. Nur Busladungen von Touristen, die sich an den Ständen vorbeidrängen auf der Suche nach dem einzigartigen, ursprünglichen Hippiesouvenir. Im hinteren Teil des Markts finde ich zum Glück eine Oase. Ein kleines Café in einem Nomadenzelt. Etwas genervt und ziemlich ratlos sitze ich vor einem Glas Pfefferminztee und frage mich: Wo um Himmels willen soll man 32 Jahre später die Gustavo: «Solche Erde findest du auf der Welt kein zweites Mal. Sie hat eine spezielle Zusammensetzung und hält so giftige Tiere davon ab, sich auf der Insel niederzulassen.» Ich: «Soso.» Gustavo: «Doch, das stimmt. Es gibt keine Erklärung. Selbst Wissenschafter finden keine Antwort.» Ich: «Ibiza die Zauberinsel also.» Sirena: «Das kann man schon sagen.» Ich: «Woran spürt man denn diese Zauberkraft sonst noch?» Sirena: «An der Musik. Geh Sonntagabend zum Strand von Benirràs, dort versammeln sich Trommler, um sich bei der Sonne für ihre Leuchtkraft zu bedanken und sich von ihr zu verabschieden. Ein wahnsinniges Gefühl!» 132 annabelle 14/05 Parkierte Autos säumen den Wegrand zur Bucht von Benirràs. Zehn Minuten vergehen, bis ich einen Parkplatz finde.An der prallen Sonne. Bin ich hier richtig? Drei Strandrestaurants, aufgereihte Sonnenschirme und Sandburgen bauende Familien. Doch dann: Aus der Ferne erschallt ein dumpfer Lockruf. Am anderen Ende der Bucht, da, wo die Bürgerlichkeit in Form von Liegestühlen keinen Zutritt mehr hat, tanzt eine Gruppe von bunten Menschen. Zwischen wippenden Pobacken, hüpfenden Busen und jonglierenden Jünglingen lasse ich mich nieder. Zwölf Trommeln flirten, streiten, flüstern und schreien – um sich schliesslich wieder auf einen Grundrhythmus zu einigen. Eigentlich finde ich das alles ein bisschen lächerlich. Aber für einen Moment finden die Gedanken keinen Halt mehr, so als würden sie aus ihrer Verankerung gehoben. Der Felsen vor mir sieht aus wie der Bug eines Piratenschiffs, das in der Bucht vor Anker liegt. Dahinter die Sonne, drohend rot. Als sie endlich kapituliert und der Dämmerung Platz macht, verfallen die Leute in postorgasmische Ruhe.An der Ecke des Steinhäuschens taucht eine sonnenuntergangsfarbene Frau auf. Rot gelockt, in orangem Strickgewand. Direkt hinter ihr steht eine Art Herkules im Lendenschurz. Mora und Djin. Seit Jahrzehnten versäumen die beiden keinen einzigen dieser Sonntagabende. Sie sind das Königspaar der Hippieinsel. Am nächsten Tag besuche ich die beiden in ihrem Haus im Norden der Insel. Umgeben von Riesen-Aloevera, Nadelbäumen und Kakteen, häkelt Mora an ihren weitmaschigen Kleidern, und Djin arbeitet an Steinskulpturen.Vor 37 Jahren hat sich Mora im kleinen Steinhaus niedergelassen. Damals war sie noch täglich damit beschäftigt, Wasser in Kesseln von einer Quelle im Wald zu holen. Strom gibts auch heute nur zeitweise, von einem Generator. Mora: «Die Leute haben immer das Gefühl, dass wir hier nichts arbeiten müssen.» Ich: «Ihr lebt also gar nicht in den Tag hinein?» Mora: «Nein. Klar gibt es Tage, an denen wir uns sagen: Heute machen wir mal Ferien. Dann sitzen wir auf unserer Terrasse, dem Mondplatz, rauchen und machen uns Gedanken zum Leben – das ist aber die Ausnahme.» Ich: «Wie ist denn der Alltag?» Mora: «Ein Überlebenskampf. Ich bin nun 67 und täglich damit beschäftigt, auf der Insel zu überleben – denn ich wollte keinesfalls zurück nach Deutschland.» Ich: «Trotz Überlebenskampf ist es besser hier?» Djin: «Auf jeden Fall. Kämpfen muss man überall. Aber hier bist du frei – und das ist der zentrale Punkt. Ich kann jederzeit an meinen Skulpturen arbeiten, einen Riesenkrach veranstalten – und kein Nachbar hämmert an die Tür. Und wenn ich die absolute Freiheit spüren möchte, dann laufe ich bis zur Cala d’Albarca und klettere bis zum höchsten Felsen über der Bucht. Dort sitze ich dann wie ein Adler in seinem Horst. Und weiss, warum ich hier bin.» Der Aufstieg zum Felsen von Cala d’Albarca ist anspruchsvoll. Nadelbäume krallen ihre Wurzeln in den Weg. Das letzte Stück ist der reinste Kletterparcours. Dann, an der äussersten Spitze des Felsens, weitet sich eine Felsbucht mit kristallklarem Wasser. Kein Vogel zieht vorbei. Nur der Wind pfeift manchmal leise. Gedanken sind frei. Ziehen von der Vergangenheit in die Zukunft und zurück. Ich schaue und atme und ertappe mich, wie ich denke:Warum eigentlich nicht alle Brücken abbrechen und woanders neu beginnen? Ob es dieses Gefühl ist, das meine Mutter meinte? Ein neues Leben ohne Zwänge suchten die Blumenkinder auf Ibiza. Damals, Ende der Sechzigerjahre, als sie zu Tausenden auf die Insel strömten. Früher oder später landeten sie alle in Anitas Bar, der urchigen Dorfkneipe an der Durchgangsstrasse von Sant Carles de Peralta. Sassen auf dem Mäuerchen vor der Bar, rauchten einen Joint, holten bei der Wirtin Anita ihre Post und philosophierten übers Leben.Anitas Bar ist bis heute Anlaufstelle,Treffpunkt und Postsammelstelle geblieben. Einzig die Briefkästen haben sich vermehrt. Sonja und Reini stehen vor einem davon. Die beiden Berliner sind vor 16 Jahren nach Ibiza gekommen. Das Auto bis oben hin vollgepackt, Kater Köpcke zwischen Koffern und Taschen. Die beiden sprachen kein Wort Spanisch und hatten keine Bleibe. Sonja: «Wir waren nur einmal vorher auf Ibiza – für zwei Wochen in Urlaub. Schon nach drei Tagen wusste ich, dass ich hier leben möchte. Die reinste Magie.» Ich: «Kannst du diese Magie beschreiben?» Sonja: «Du musst es erlebt haben …» Ich: «… um es zu begreifen, ich weiss.Wie hat euer Umfeld auf den Entscheid reagiert?» Sonja: «Meine Eltern waren geschockt und meinten: Kinder, ihr werdet verhungern! Im ersten Jahr sagten wir diesen Satz jeden Abend als Tischgebet auf.» Ich: «Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um auszuwandern?» Reini: «Du musst in den Gedanken frei sein. Ich bin jemand, der sich noch nie festlegen wollte: Ich habe schon als Privatdetektiv, Maler, Lastwagenfahrer und Barkeeper gearbeitet. Irgendwas ergibt sich immer.» Sonja: «Wir glauben ans Glück. Du darfst einfach nicht darauf warten, dass es zu dir kommt, sondern musst erkennen, dass du es selbst in der Hand hast.» Ich: «Nennt ihr euch noch Hippies?» Reini: «Ja.Wenn Hippies Menschen sind, die sich die Frage stellen, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist. Und die Antwort darauf eine andere ist als die der meisten Leute – dann sind wir Hippies, ja.» Ich: «Wo stellt man sich auf Ibiza diese Frage?» Sonja: «Natürlich bei Es Vedrà. Der magischste und zugleich legendenumwobenste Ort der Insel. Ein vorgelagerter Felsen, der im Süden aus dem Meer ragt.» Es gibt zwei Wege, um auf den Torre de Savinar zu gelangen, von wo man den schönsten Blick auf Es Vedrà hat. Ich wähle versehentlich den anstrengenden. Das Licht ist golden, so kurz vor Sonnenuntergang. Ich steige auf den Turm, wo einst Wächter sassen, um vor Piratenübergriffen zu warnen. Nicht immer ist es ihnen gelungen. Obwohl man von hier aus weit sehen könnte. Bis zum spanischen Festland, an manchen Tagen. Doch man will gar nicht in die Ferne schauen. Der Blick auf Es Vedrà mit seinen eigenartigen Farben genügt, ist beinahe schon zu viel. Ufos sind hier gelandet, Schiffe wurden in der Nähe vom Meer verschluckt, und auf der kleinen Insel leben Eidechsen, die eine andere Farbe haben als ihre Artgenossen auf Ibiza. Ob das alles wahr ist? Vielleicht bin ich jetzt auch ein Hippie, denn plötzlich erscheint mir jede Antwort möglich.Wahrscheinlich ist es das, wovon hier alle reden. Das wahnsinnige Gefühl, wie es meine Mutter beschrieb. Aber was soll ich sagen? Man muss es erlebt haben, um es zu begreifen. Am nächsten Tag lasse ich mir auf dem Hippiemarkt aus der Hand lesen. «Kopfund Herzlinie sind bei dir eins, Kindchen», sagt die Handleserin, und ich belächle sie kein bisschen. «So, wie es nur bei ganz wenig Leuten der Fall ist. Du musst dir also keine Sorgen machen. Kopf und Herz sind bei dir keine Feinde, sie wollen das Gleiche. Du musst es nur hören.» IBIZA-TIPPS Es muss nicht immer Party sein … SCHLAFEN Hotel Can Planells Sant Miquel de Balansat, Tel. 0034 971 33 49 24, www.canplanells.com, DZ ca. 240 Fr. Die hundertjährige Finca wurde vor fünf Jahren zum schmucken Landhotel umgebaut. Das Can Planells ist umgeben von Mandel-, Orangen- und Feigenbäumen, bei schönem Wetter kann man sich das Frühstück im Garten servieren lassen. Guest House Can Pintat Santa Gertrudis, Tel. 0034 971 19 76 50, www.guesthousejosselin.com, josselin @bluewin.ch, DZ ab ca. 120 Fr. Im Herzen der Insel befindet sich dieses Guest House. Am Eingang flattert die Peacefahne. Und Frieden findet man hier auf jeden Fall in einem der fünf Zimmer der Schweizer Gastgeberin. Hotel La Ventana Av. sa Carrossa 13, Eivissa (Ibiza-Stadt), Tel. 0034 971 39 08 57, www.laventanaibiza.com, DZ ca. 160 Fr. Das kleine Hotel liegt wohl an der schönsten Gasse der Oberstadt. Das ehemalige Herrenhaus hat nur 14 Zimmer, in denen sogar Moskitonetze dekorativen Charakter haben. Aber auch Nutzen: Bei geöffneten Fenstertüren mit Blick über die Stadtmauern lässts sich angenehmer schlafen. ESSEN Restaurant Es Rebost de Can Prats Carrer Cervantes 4a, Sant Antoni, Tel. 0034 971 34 34 04 Dieses kleine, familiäre Restaurant wurde 2003 mit dem Titel «Bestes Restaurant Spaniens» ausgezeichnet. Zu Recht: gute ibizenkische Küche, empfehlenswerter Hauswein und eine gigantische Dessertauswahl.Vernüftige Preise trotz des Titels. Restaurant Curry Carrer Sant Antoni 38, Sant Antoni, Tel. 0034 971 34 36 04 Die Einheimischen behaupten, das «Curry» sei der beste Inder der Insel. Es gibt eine riesige Auswahl an indischen Gerichten aus verschiedenen Regionen, und auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten. Innen herrscht ein wunderbares Ambiente, trotzdem sollte man wenn möglich auf der schön bepflanzten Terrasse sitzen. Restaurant El Ayoun Sant Rafel de Forca, Tel. 0034 971 19 83 35 Das «El Ayoun» hat sich mit marokkanischen Gerichten einen Namen gemacht. Empfehlenswert ist die Tagine mit Lammfleisch und Pflaumen.Wers gerne ruhig mag, könnte im «El Ayoun» Pech haben. An manchen Abenden legen DJs auf. TRINKEN Teatro Pereira Carrera Comte Rosselló, Eivissa (IbizaStadt) Das Teatro Pereira befindet sich etwas ausserhalb der eigentlichen Ausgehmeile in einem ehemaligen Theater. Live gespielt werden good old Rock’n’Roll, Blues und Jazz. An manchen Abenden sitzt der Besitzer selbst am Piano. annabelle 14/05 133 Rezeptvorschlag von Café Guaraná Atlantis Jessica Thiehatten am Jachthafen von Santa Eulària des Riu Legendenumwoben ist die Küste unterhalb des Torre des Savinar. Hier wurden einst Steine für die Stadtmauer aus dem Fels gehauen. Auf den Namen Atlantis tauften Hippies das Gebiet, sie erkannten in den alten Felskuben Überreste einer alten Stadt.Wichtig: genügend Wasser mitnehmen. Mitglied der Jugend-Kochnationalmannschaft des Schweizer Kochverbandes, wird unterstützt durch Emmi Die Bar ist bei Einheimischen und Alteingesessenen beliebt. Hier legen namhafte DJs auf, aber auch gute Livekonzerte sind zu hören. Café del Mar Carrer Lepanto 4, am Sunset Strip von Sant Antoni «Einen feinen Klassiker neu anrichten». Kochen mit Emmi macht Spass. Pilzragout mit Kräutern. Für 4 Personen. 400 g 1/ 2 30 g 1 EL 1 EL 2 EL 0,2 dl 180 g Mischpilze Zwiebel, gehackt Butter Thymian, grob gehackt Petersilie, grob gehackt Weisswein starke Bouillon Saucen-Halbrahm Pilze rüsten und evtl. verkleinern. Zwiebel, Kräuter und Pilze in Butter andünsten und mit Weisswein ablöschen, Bouillon dazugeben. Das Ganze in ein Sieb geben, Flüssigkeit in einer Pfanne auffangen. Saucen-Halbrahm beigeben und kochen, bis die Sauce leicht bindet. Pilze unter die Sauce mischen und kurz erhitzen. Ragout auf Teller anrichten und mit den Kräutern ausgarnieren. Tipp: Anstelle von Mischpilzen können auch Champignons verwendet werden. Das Gericht kann mit einem Blätterteigtäschchen oder – pastetchen garniert werden. Der Chillout-Treffpunkt wurde 1980 gegründet und ist durch seine zahlreichen Compilations weltweit bekannt geworden. Jeden Abend versammeln sich hier Hunderte von Menschen auf der Terrasse, um den angeblich schönsten aller Sonnenuntergänge zu bewundern. SHOPPEN Hippiemarkt Las Dalias Dorfrand von Sant Carles Perlata, Sa 10–20 Uhr, Mo Nachtmarkt ab 18 Uhr; www.lasdalias.com Dieses Erbe der Blumenkinder hat seinen Charme zu einem grossen Teil bewahren können. Mittlerweile ist der Markt zum kulturellen Treffpunkt mit Ausstellungen, Laientheater und Konzerten avanciert. Custo La Marina, Bisbe de Torres 3, Eivissa (Ibiza-Stadt), www.custobarcelona.com, tägl. 10–24 Uhr, ausserhalb der Saison Mo–Sa 10.30–14/17–20 Uhr Seit Frühjahr 2004 werden die farbenfrohen Kleider der Custo-Kollektionen auch auf Ibiza verkauft. Endlich. Denn nirgendwo sonst passt die hippieske, farbenfrohe Custo-Mode besser hin als auf die verrückte Insel. Ausser vielleicht nach Kalifornien, wo die ersten Entwürfe der Brüder Custo und David Dalmau entstanden sind. Bodega im Hafen von Eivissa (Ibiza-Stadt) Unbedingt Hierbas ibicencas – einheimischen Kräuterschnaps – kaufen. Zu finden ist er in zahlreichen Spirituosenläden, zum Beispiel in dieser kleinen Bodega, die eingezwängt zwischen Hochhäusern am Hafen von Eivissa liegt. STAUNEN Dalt Vila FLAME Eivissa (Ibiza-Stadt) Sehr früh am Morgen sollte man auf die Befestigung Dalt Vila steigen. Die Gassen der Oberstadt atmen dann noch Geschichte. Mittags, wenn Touristenscharen über die steilen Treppengassen keuchen, ist der Zauber bereits wieder vorbei. La Buscatelle Dieses Tal liegt im Nordwesten der Insel zwischen Santa Agnès und Sant Mateu. Entlang der staubigen Strasse werden Mandel-, Olivenund Orangenbäume sowie Getreide auf Terrassen angepflanzt, und man trifft noch auf Bewässerungssysteme aus den Zeiten der römischen Besatzung. Emmi Saucen-Halbrahm eignet sich zum Verfeinern von Saucen und Suppen und ist ideal als Guss für Wähen, Gratins sowie Aufläufe. WAS SIE … … auf Ibiza tun sollten: ● Baden am Strand von Aiga Blanca. Der Strand der Weissen Wasser im Osten der Insel gehört zu den beiden offiziellen Nacktbadestränden. In Aiga Blanca schäumt das Meer mal weiss, mal schimmert es intensiv türkis, und mal ist es tiefschwarz – Mystik pur. ● Sich die Karten legen oder aus der Hand lesen lassen. Etwa auf dem Hippiemarkt von Las Dalias. Dort findet man einen Spanier und eine alte Holländerin, die etwas vom Übersinnlichen verstehen. … auf Ibiza lassen sollten: ● Den Hippiemarkt von Es Canar besuchen. Der grösste unter den Hippiemärkten ist mittlerweile verramscht und voll von Billigprodukten aus dem asiatischen Raum. ● Sich Zöpfe flechten lassen. Und glauben, man sei mit der neuen Frisur ein Neohippie. Heutzutage ist das einfach nur noch peinlich. … sich auf Ibiza gönnen sollten: ● Jules Vernes besuchen. Zuerst setzt man auf die Nachbarinsel Formentera über, fährt bis ans andere Ende, nach El Pilar de la Mola, und folgt dann der schnurgeraden Strasse bis zum Leuchtturm. Hier, am Ende der Welt, steht eine Gedenktafel für den fantastischen Autor, der seinen utopischen Roman «Reise durch das Sonnensystem» der Insel gewidmet hat. ● Einen Hierba, einen Kräuterschnaps, trinken. Am besten in Anitas Bar in Sant Carles de Peralta. INFOS Währung. Euro. Infos. Spanisches Fremdenver- kehrsamt, Seefeldstrasse 19, 8008 Zürich,Tel. 044 252 79 30, www.tourspain.es. Internet. www.ibiza-spotlight.de, www.illesbalears.es. Hinkommen. Der Spanienspezialist Sierramar hat ein breites Angebot an Hotels auf Ibiza.Von günstigen Hotels beim quirligen Strand Figueretas (z. B. das «Lux-Mar» der Gruppe Playasol,Woche im DZ inkl. Flug ab 765 Fr.) bis zu wunderschönen Fincas wie Can Planells im Landesinneren (ab 1665 Fr. inkl. Flug). Infos: Tel. 044 295 91 77, www.sierramar.ch. Bequem erreicht man Ibiza samstags mit Nonstop-Charterflügen von Girjet. Gute Charterverbindungen hat auch die Fluggesellschaft Edelweiss Air von Kuoni (www. edelweissair.ch, www.kuoni.ch).