Klicken Sie hier, um die Geschichte von Fridolin Forelle
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Jetzt das Morgen gestalten NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE BADEN-WÜRTTEMBERG s c i h F en n o un „V d Frachtern“ Den Neckar erleben – Zusammenhänge erfahren Fridolin Forelle erkundet den Neckar Eine Geschichte für Kinder zum Vorlesen oder Selberlesen nach dem Besuch eines Lernortes am Neckar Im Schwenninger Moos, einem kleinen Moor im Schwarzwald, entspringt der Neckar. In diesem Fluss, ganz in der Nähe seines Ursprungs, lebt Fridolin Forelle. An einem schönen Frühlingsmorgen, als Fridolin gerade aufgewacht ist, sieht er einen glitzernden Gegenstand an der Wasseroberfläche treiben. Bei genauerem Hinsehen stellt er fest, dass es eine Flaschenpost ist. Für wen die wohl bestimmt ist?, fragt er sich. Dabei fällt ihm auf, dass er keine Ahnung hat, wohin das ganze Wasser des Neckars überhaupt fließt. Er fragt Klara Kröte, Lisa Libelle und Fred Frosch, aber sie alle können ihm nicht helfen. Fridolin erkennt, dass es nur einen Weg gibt, um das Geheimnis zu lüften: Er macht sich selbst auf die Reise, um zu erkunden, wohin der Neckar fließt. Willst du Fridolin Forelle auf seiner Reise begleiten? Dann erfährst auch du, wohin das Wasser des Neckars fließt und erlebst gemeinsam mit Fridolin viele Abenteuer! 1 Nachdem der kleine Fluss seine Quellstadt Villingen-Schwenningen verlassen hat, plätschert er munter durch Wälder, Wiesen, Dörfer und kleine Städte. Hin und wieder begegnet Fridolin spielenden Kindern am Ufer oder Menschen in Kanus oder Schlauchbooten. Nach einer Weile wird die Strömung plötzlich langsamer. Da sieht Fridolin auch schon den Grund dafür: Wenige Meter vor ihm verschwindet der Fluss in der Tiefe. Ob das ein Wasserfall ist?, fragt sich Fridolin gerade, als er eine Stimme hört: „He du da! Pass auf! Da vorne kommt ein Wehr.“ Fridolin blickt sich um und sieht einen Flusskrebs am Grund in der Nähe des Ufers sitzen. „Ich bin Ferdinand“, stellt dieser sich vor. „Mein Name ist Fridolin“, antwortet Fridolin. „Was ist ein Wehr?“ „Die Menschen erzeugen hier mit der Kraft des 2 Flusses elektrischen Strom“, erklärt Ferdinand. „Sie stauen das Wasser mit dem Wehr auf. Von dort fällt es wie an einem Wasserfall herunter und treibt dabei eine Maschine an, die Turbine genannt wird und die die Kraft des Wassers in elektrischen Strom umwandelt. Diese Art der Stromerzeugung ist sehr umweltfreundlich. Am Neckar gibt es viele solcher Wasserkraftwerke.“ „Das klingt ja toll!“, ruft Fridolin begeistert. Doch gleich wird er wieder nachdenklich und fragt: „Aber wie komme ich denn nun weiter?“ „Das“, räumt Ferdinand ein, „ist ein Problem. Wir Flusstiere können nicht über die hohen Wehre klettern und auch die Turbinen sind sehr gefährlich, man darf auf keinen Fall hineinschwimmen. Aber zum Glück bauen die Menschen vor die Turbinen fast immer große Gitter, die sie Rechen nennen, und die die großen Fische daran hindern, in die Turbinen zu schwimmen. Außerdem gibt es meistens eine kleine Umleitung, durch die wir Tiere um die Kraftwerke und Wehre herum schwimmen können. Schau, der Bach, der hier abzweigt, ist auch eine solche Umleitung. Wenn Du dort entlang schwimmst, kommst Du weiter unten wieder in den Fluss.“ Hoffentlich hat die Flaschenpost diesen Weg auch gefunden, denkt Fridolin und verabschiedet sich von Ferdinand. Und tatsächlich führt ihn das schmale Bächlein unterhalb des Wasserkraftwerks wieder in den Neckar. 3 Froh, dass Ferdinand ihm den Weg gezeigt hat und er seine Reise noch nicht beenden muss, schwimmt Fridolin weiter. Langsam verändert sich die Umgebung. Fridolin sieht entlang des Flusses mehr Häuser und auch Fabriken. Der Fluss wird immer breiter und fließt langsamer. Am Ufer wachsen weniger Pflanzen, dafür sieht Fridolin viel mehr Beton und Steine. Auf einmal hört Fridolin ein lautes Geräusch. Er schaut sich um und sieht, wie ein riesiger Kasten aus Metall, ungefähr so groß wie ein ganzes Haus, auf ihn zukommt. Fridolin muss sich anstrengen, um gegen die Wellen anzukommen, die das große Ding vor sich herschiebt und schafft es gerade noch zum Ufer, bevor der Koloss vorbeidröhnt. Dort trifft er auf ein paar andere Fische. Ein dicker Karpfen schaut ihn ungläubig an und fragt: „Hast Du etwa noch nie ein Binnenschiff gesehen, Kleiner? Wo kommst Du denn her? Ich bin übrigens Karl Karpfen.“ „Da, wo ich herkomme, gibt es keine solchen Riesen“, antwortet Fridolin. „Das ist kein Riese, sondern ein Schiff“, erklärt Karl. „Damit transportieren die Menschen Getreide, Kohle, Autoteile, Computer und vieles mehr auf dem Fluss.“ „Ich dachte, dafür haben sie Lastwagen und Eisenbahnen?“, sagt Fridolin. „Ja, aber ein einziges Binnenschiff kann 100 Mal so viel transportieren wie ein Lastwagen und 75 Mal so viel wie ein Eisenbahnwaggon. Auf dem Fluss gibt es keinen Stau und nur ganz selten Unfälle. Und außerdem verbraucht ein Binnenschiff viel weniger Energie als die Eisenbahn oder ein Lastwagen, um die gleiche Menge an Sachen zu transportieren. Das heißt, es ist billiger und 4 Das ist der Hafen in Stuttgart. Hier wird gerade ein großes Schiff mit Containern beladen, in denen sich die verschiedensten Dinge befinden können. besser für die Umwelt.“ „Warum fahren dann nicht auf dem ganzen Fluss Schiffe?“, fragt Fridolin. „Am Anfang ist der Fluss zu schmal, zu flach und zu kurvenreich für so große Schiffe. Um mit ihren Schiffen fahren zu können, haben die Menschen den Neckar ausgebaut, sie haben ihn begradigt und seine Ufer befestigt.“ „Stimmt“, sagt Fridolin. „Mir ist auch schon aufgefallen, dass es hier sehr viel weniger Pflanzen und Tiere, dafür aber mehr Steine und Beton gibt als bei mir zuhause.“ „Dies hier ist übrigens der erste der vier Häfen, die es am Neckar gibt“, erklärt Karl. „Hier werden die Schiffe be- und entladen und hier endet und beginnt ihre Reise auf dem Neckar.“ „Wenn ich also den Schiffen folge, erfahre ich endlich, wohin der Fluss führt!“, freut sich Fridolin und verabschiedet sich schnell von dem dicken Karpfen, um dem großen Schiff hinterher zu schwimmen. 5 Bald hat Fridolin das Schiff eingeholt und lässt sich neben ihm mit der Strömung treiben. Plötzlich steuert das Schiff in ein riesiges Becken aus Beton. Fridolin will umkehren, um wieder aus dem Becken herauszuschwimmen, aber es ist bereits zu spät: Die Tore des Beckens haben sich schon hinter ihm geschlossen. Zu allem Überfluss beginnt nun auch noch der Wasserspiegel zu sinken! Da hört er plötzlich eine vertraute Stimme. „Keine Sorge, Kleiner“, sagt der dicke Karpfen, der offenbar auch dem Schiff gefolgt ist und Fridolins Unruhe bemerkt hat. „Das ist nur eine Schleuse, die Tore öffnen sich bald wieder.“ „Was ist eine Schleuse?“, will Fridolin wissen. Hier siehst Du, wie gerade ein Schiff in eine Schleuse hineinfährt. „Das ist eine Art Aufzug für Schiffe“, erklärt Karl. „Die Menschen stauen den Fluss mit Die Schleuse - ein Aufzug für Schiffe großen Wehren auf, damit das Wasser immer tief genug für die großen Schiffe bleibt. Dort, wo auf dem Neckar Schiffe fahren, gibt es 27 solcher großen Wehre. Da Schiffe aber keine Treppen steigen können, brauchen sie die Schleusen. Die funktionieren Das Schiff fährt in die Schleusenkammer hinein wie in eine große Badewanne und die Tore werden geschlossen. so: Das Schiff ist von oben in die Schleusenkammer hineingefahren. Diese Kammer kannst Du Dir vorstellen wie eine riesige Badewanne für Schiffe. Aus dieser Badewanne wird nun Wasser abgelassen, bis der Wasserstand gleich hoch ist, wie im Fluss unterhalb des Wehres. Dann wer- Aus der Kammer fließt Wasser ab, bis der Wasserstand hier gleich hoch ist wie unterhalb des Wehres. den die Tore auf der anderen Seite der Schleuse geöffnet und das Schiff kann weiterfahren.“ Und tatsächlich, kaum hat Karl ausgesprochen, hört der Wasserstand auf zu sinken und kurz darauf öffnen sich die Tore am anderen Ende der Schleusenkammer. 6 Danach kann das Schiff weiterfahren. Erleichtert verabschiedet sich Fridolin von Karl und beeilt sich, aus der Schleusenkammer zu kommen. Auch wenn er nun verstanden hat, wozu die Schleuse gebraucht wird, ist sie ihm doch ein wenig unheimlich. Doch Fridolin hat seinen Schreck schnell überwunden und schwimmt fröhlich und abenteuerlustig weiter. Die meiste Zeit fließt der Neckar nun sehr langsam zwischen befestigten Ufern dahin. Immer wieder sieht Fridolin runde Betonrohre in den Fluss münden und fragt sich, woher das Wasser wohl kommen mag, das sie in den Neckar leiten. Gerade kommt er wieder an einem besonders dicken Rohr vorbei, als ihm ein merkwürdiger Geruch in die Nase steigt. „Igittigitt!“, ruft er laut. „Was kommt denn da bloß aus dem Rohr? Das stinkt ja fürchterlich!“ „Du solltest mal daran riechen, bevor es durch die Kläranlage geflossen ist!“, ruft ihm da jemand vom Ufer aus zu. Fridolin sieht sich verwundert um und entdeckt eine kleine graue Ratte, die am Ufer sitzt. „Guten Tag“, sagt die Ratte. „Ich bin Rüdiger. Manchmal übernachte ich in der Kanalisation, in der das verbrauchte und dreckige Wasser der Menschen aus ihren Häusern zur Kläranlage fließt. Deshalb weiß ich genau, was dort mit dem Wasser passiert. Wenn du willst, erkläre ich es dir.“ „Au ja“, sagt Fridolin und macht es sich so nah wie möglich am Ufer bequem. „Jeder Mensch verbraucht am Tag ungefähr 120 Liter Wasser“, erzählt 7 Rüdiger. „Das ist mehr als eine halbe Badewanne voll. Das verbrauchte und verschmutzte Wasser kommt über die Abwasserleitung zur Kläranlage. Dort wird mit einem großen Rechen der grobe Schmutz und Müll abgefangen, bevor das Abwasser in den Sandfang gelangt. In diesem Becken fließt das Wasser langsamer, und Sand und Kies setzen sich auf dem Boden ab. Noch langsamer fließt das Wasser dann im Vorklärbecken, wo sich feine Schmutzteilchen am Boden und leichte Stoffe, wie zum Beispiel Öl, an der Wasseroberfläche sammeln und vom Wasser abgetrennt werden. Anschließend kommt das Wasser in ein Becken, in dem unzählig viele klitzekleine Tierchen leben, die sich von dem im Wasser verbliebenen Schmutz ernähren. Damit diese Tierchen atmen und arbeiten können, wird ständig Luft in das Becken geblasen. Jetzt ist das Wasser sauber genug, um in den Fluss entlassen zu werden. Den aus dem Abwasser entfernten Schmutz lagern die Menschen in riesigen Faultürmen, wo er – wie der Name schon sagt – vor sich hin fault. Das dabei entstehende Gas wird dann verbrannt und in Strom umgewandelt, der Schlamm wird getrocknet und verbrannt.“ Fridolin ist beeindruckt. Aber zugleich ist er auch besorgt. „Mehr als eine halbe Badewanne voll Wasser pro Tag? Das ist ganz schön viel!“ „Genau“, stimmt Rüdiger zu. „Außerdem werfen leider viele Menschen Dinge ins Klo, die nicht hineingehören, zum Beispiel Windeln oder kaputte Stofftiere. Auch Farbreste, Pinselreiniger, Nagellack oder Altöl gehören nicht ins Abwasser, sondern in den Sondermüll. Obwohl die Menschen so gute und leistungsfähige Kläranlagen entwickelt haben, sollten sie trotzdem versuchen, Wasser zu sparen und weniger umweltschädliche Putz- und Waschmittel und Müll ins Wasser zu kippen. Denn schließlich wollen sie ja auch schöne, saubere Bäche und Flüsse haben.“ „Na dann hoffe ich, dass die Menschen das auch wissen,“ sagt 8 Fridolin, verabschiedet sich von Rüdiger und macht sich wieder auf den Weg, denn er weiß ja immer noch nicht, wohin der Neckar führt. Inzwischen hat es heftig zu regnen begonnen und es sieht nicht so aus, als ob es bald wieder aufhören würde. Zuerst macht sich Fridolin keine Gedanken und schwimmt einfach weiter, aber nach einigen Stunden bemerkt er, wie das Wasser ansteigt und die Strömung immer stärker wird. Der Neckar wird zum reißenden Strom. Bald reicht Fridolins Kraft nicht mehr aus, um sich gegen die Wassermassen zu behaupten und er wird von der Strömung einfach mitgerissen. Fridolin muss zwar keine Angst haben zu ertrinken, weil er ja ein Fisch ist, aber ihm wird von dem Geschaukel gehörig schlecht und er bekommt ein bisschen Bauchschmerzen. Doch irgendwann lässt der Regen endlich nach und der Fluss wird ruhiger. Als Fridolin sich wieder etwas beruhigt hat, schaut er sich um und staunt nicht schlecht. Der Neckar hat sich sehr verändert. Der Fluss ist nicht mehr so breit wie zuvor, am Ufer wachsen zahlreiche Pflanzen, hin und wieder schaut eine kleine Kiesinsel aus dem Wasser. Es gibt Stellen mit tiefem und mit flachem Wasser, hier sprudelt das Wasser schnell vor sich hin, dort steht es ganz still, es gibt Wasserpflanzen und Steine. Fridolin sieht auch wieder viel mehr Tiere: zahlreiche andere Fische, kleine Krebse und Insektenlarven. Libellen ziehen über der Wasseroberfläche ihre Kreise und im Uferbereich sind einige Enten auf Futtersuche. Dieser Ort erinnert ihn beinahe an sein Zuhause. „Bin ich jetzt im Paradies?“, murmelt Fridolin verblüfft vor sich hin. „Schön hier, nicht wahr?“ Fridolin erschrickt zuerst, als er den jungen Hecht zwischen einigen Wasserpflanzen hervorschauen sieht. „Mein Name ist Horst“, sagt der Hecht freundlich. „Du bist vom Hochwasser in den Altarm gespült worden. Früher sah der Neckar überall so aus. Doch 9 dann haben die Menschen angefangen, den Fluss auszubauen und zu begradigen, um mehr Platz für ihre Städte und Dörfer zu haben und um mit ihren großen Schiffen fahren zu können. Dabei haben sehr viele Tiere ihr Zuhause verloren. Doch an einigen Stellen, so wie hier, haben sie den alten Flusslauf erhalten und ein Naturschutzgebiet daraus gemacht. Hier bauen sie keine Häuser an die Ufer, leiten keine Abwässer ein und lassen dem Fluss freien Lauf. Solche Orte sind sehr wertvoll für uns Fische, für Wasservögel, Insekten und ihre Larven und alle anderen Tiere, die im oder am Fluss leben. Hier finden wir alle genügend Nahrung und können uns hinter Steinen oder zwischen Pflanzen verstecken.“ „Ja, es ist wunderschön hier“, sagt Fridolin, der sich noch immer ungläubig umschaut. „Und warum tun die Menschen das?“ „Die Menschen freuen sich natürlich auch über einen schönen und natürlichen Fluss, an dem sie spazieren gehen und sich erholen können und wo ihre Kinder am flachen Ufer spielen können. Außerdem bietet die Flussaue, so nennt man die nähere Umgebung des Flusses, einen guten Schutz vor Hochwasser. Wenn es so viel regnet, wie du es auch heute erlebt hast, fließen plötzlich riesige Mengen Wasser den Neckar hinab. Dann ist der Fluss natürlich zu klein für so viel Wasser und er tritt an vielen Stellen über seine Ufer. Dabei kann er in den Städten der Menschen große Schäden an Straßen, Häusern oder Brücken anrichten. Hier, wo keine Häuser am Ufer stehen, hat der Fluss Platz, und den Wiesen machen die Überschwemmungen nichts aus. In der nächsten Stadt kommt dann nicht mehr ganz so viel Wasser an.“ Fridolin beschließt, noch ein wenig an diesem wundervollen Ort zu bleiben, doch schließlich treibt ihn die Neugier weiter. Er verabschiedet sich schweren Herzens von Horst und dem wunderschönen Altarm und macht sich wieder auf den Weg. Hier siehst Du, wie der ausgebaute Teil des Neckars aussieht, auf dem Schiffe fahren können. 10 Und hier siehst Du einen solchen Altarm wie den, in dem Fridolin Horst Hecht getroffen hat. Nach kurzer Zeit gelangt Fridolin wieder zurück in den ausgebauten Neckar. Der Fluss wird nun immer breiter und Fridolin begegnet viel mehr Schiffen. Doch er spürt noch eine weitere Veränderung: Das Wasser ist wärmer geworden und schon seit einiger Zeit fällt ihm das Atmen immer schwerer. Wegen der immer langsamer werdenden Strömung ist auch immer weniger Sauerstoff im Wasser und das ist nicht gut für eine Forelle, die eigentlich im kalten, schnell fließenden Wasser zuhause ist. Doch Fridolin ist viel zu aufgeregt, als dass ihn das warme, sauerstoffarme Wasser stört. Er spürt, dass er dem Ende seiner Reise nahe ist. „Ob ich jetzt wohl gleich ans Meer komme?“, murmelt er vor sich hin. „Das Meer? Das ist noch sehr weit weg!“ Fridolin entdeckt neben sich einen Aal. „Hallo“, sagt dieser. „Ich bin Alfred. Ich bin auf dem Weg zum Meer, um dort eine Frau zu finden, aber das ist noch ein sehr weiter Weg. Hier in Mannheim mündet der Neckar in den Rhein. Das ist ein noch größerer Fluss, der dann nach vielen, vielen Kilometern in die Nordsee fließt“, erklärt Alfred und schlängelt sich eilig weiter. Fridolin freut sich sehr, dass er nun endlich weiß, wohin der Neckar fließt. Die Flaschenpost wird also über den Rhein bis in die Nordsee treiben. Und dort wird sie vielleicht ein richtiger Piratenkapitän finden! Doch noch viel mehr freut sich Fridolin darüber, dass er nun wieder nach Hause kann. Denn dort, wo der Neckar seine weite Reise beginnt, fühlt sich eine Forelle wohler als hier in dem warmen Wasser und zwischen all den großen Schiffen. Und so macht sich Fridolin Forelle fröhlich auf den weiten Rückweg. Nun weißt auch Du, wohin der Neckar fließt und was es auf seinem Weg alles zu erleben gibt. Nachdem die Menschen den Fluss ausgebaut und begradigt hatten, war er für die dort lebenden Tiere sehr ungemütlich geworden. Früher war das Wasser im Neckar sogar so dreckig, dass fast keine Fische mehr darin leben konnten! Aber zum Glück haben die Menschen dazugelernt: Sie haben Kläranlagen gebaut und das Wasser ist wieder viel sauberer geworden. Außerdem hat man angefangen, den Fluss umzubauen. Die Fische sollen nicht mehr von Hindernissen aufgehalten werden und an den Ufern soll es noch mehr solcher schönen Orte geben, wie das Zuhause von Horst Hecht. Nur wenn das Wasser des Neckars sauber bleibt und weniger Ufer mit Beton zugebaut werden, fühlen sich Fridolin und seine Freunde wohl. 11 1 NE CH RE CK FF FE HH AS AR TW IS KL Nur die Puzzleteile mit Tieren, die im Neckar leben, passen zusammen. Ordne sie in der richtigen Reihenfolge und trage die Buchstaben unten ein. Die Pfeile zeigen dir die möglichen Start- und Endteile. 2 IM UM Fridolin ist natürlich viel zu schlau, als dass er an der Angel anbeißen würde. Doch welcher Haken ist überhaupt mit der Angelrute verbunden? Er verrät dir die ersten beiden Buchstaben des Lösungssatzes. 3 Impressum Gestaltung und Satz: Büro am Fluss e.V. Schillerstraße 27 73240 Wendlingen am Neckar Telefon: 07024/9670630 Email: [email protected] Wenn du bei Fridolins Geschichte gut aufgepasst hast, kannst du diese drei Fragen sicher beantworten. Die Buchstaben hinter den Antworten verraten dir den Rest des Lösungssatzes. 1) Wo wohnt Horst Hecht? a) Kanalisation b) Altarm c) See D L I 2. Auflage – Januar 2011 2) Wie nennt man einen Aufzug für Schiffe? 3) In welchen Fluss mündet der Neckar? a) Wehr b) Schiffsaufzug c) Schleuse a) Rhein b) Donau c) Main E S O S T R Lösung: 1 2 3 ! Noch mehr Rätsel, Spielideen und die Ausmalbilder von Fridolin und seinen Freunden findest Du im Internet unter www.fische-frachter.de. 12 Das Projekt „Von Fischen und Frachtern“ ist eine Initiative im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg und wird getragen von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg. Internet: www.fische-frachter.de Bildnachweis: S.4: Schiff: Wasser- und Schifffahrtsverwaltung WSV (www.schifffahrtsschule. wsv.de); S. 5: Foto: Hafen Stuttgart GmbH, Schiff: WSV; S. 6: Foto: Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg, Schiff: WSV; S. 7: vereinfacht nach Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.; S. 9: Reiher: WSV; alle übrigen Bilder: Büro am Fluss e.V. Lösung des Rätsels: „Am Neckar ist was los!“ (Tiere in Rätsel 2 (von links oben nach rechts unten): Hai, Forelle, Qualle, Köcherfliegenlarve, Delfin, Regenwurm, Libellenlarve, Seestern, Bachflohkrebs, Seepferdchen, Flussmuschel, Kaulquappe) AM