traditionen - hasenbuehl.ch

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traditionen - hasenbuehl.ch
I N F OZ E ITU N G D E R P R I MAR S C H U LE U STE R . W I NTE R 200 6
Primarschule
Primarschule Uster . Poststrasse 13 . 8610 Uster . Tel. 044 944 73 30 . Fax 044 944 77 11 . ps @ stadt-uster.ch . www.uster.ch/bildung/primarschule
TR A D I T I O N E N
U STE R M E R ADV E NTS S I N G E N
Am 18. Dezember findet wiederum das Ustermer Adventssingen statt. Wie es dazu gekommen
ist und welche Traditionen sonst noch damit verbunden sind, im Bericht von Ueli Tschanz.
G ESCH ICHTE N HÖR E N, LESE N U N D E R ZÄH LE N
Wie wichtig die Tradition des Geschichtenerzählens ist, weiss eine Ustermer Bibliothekarin.
Ausserdem Jörg Schneider im Interview über die Wichtigkeit von Hörgeschichten.
S P R A C H R ÄT S E L W Ö R T E R
Kinder der Begabtenförderung der Primarschule Uster haben ein Buch geschrieben,
das im elk-Verlag erschienen ist. Ein Einblick.
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E D ITO R IAL
Liebe Leserin, lieber Leser
Mögen Sie Frühlingsrollen auch ? Immer wenn ich an den
Uster Märt denke, dann rieche ich Frühlingsrollen, Magenbrot, Maroni, Knoblibrot und Würste. Zuerst esse ich immer eine Frühlingsrolle. Dann geht es weiter mit dem
Hauptgang, einer scharfen und ziemlich fettigen – aber
sehr leckeren ! – Weinbergwurst auf dem Pausenplatz des
Schulhauses Dorf. Und zum Dessert feine Öpfelchüechli –
Original von der Cevi beim Nüsslikreisel. Traditionell geht
es dann zum Aufwärmen zu einem Sängerbundkafi beim
Holzbrüggli im Stadtpark.
Gemäss Eintrag in Wikipedia (einer genialen Informationsplattform im Internet) wird unter Tradition in der Regel die
Überlieferung der Gesamtheit des Wissens, der Fähigkeiten sowie der Sitten und Gebräuche einer Kultur oder
einer Gruppe verstanden. Wissenschaftliches Wissen und
handwerkliche Kunst gehören ebenso dazu, wie Rituale,
moralische Regeln und Speiseregeln. Neben diesen hochkulturellen Inhalten werden zuweilen auch nur temporär
gültige Gewohnheiten als Tradition bezeichnet.
Meine traditionelle Menüfolge am Uster Märt ist sicher
nur eine temporär gültige Gewohnheit und wird weder an
der Schule gelehrt noch an die nachfolgende Generation
weitergegeben. Aber die Durchführung des Uster Märts
selber ist eine Tradition, die anscheinend schon seit bald
1000 Jahren gepflegt wird und immer am letzten Donnerstag und Freitag im November durchgeführt wird. Traditionell haben dann die Schulkinder von Uster frei und treffen
sich, wie alle anderen Ustermerinnen und Ustermer, auf
dem Märt.
Welche Traditionen an den Schulen immer noch gepflegt
werden, welches tradierte Wissen wie Lesen, Schreiben
und Rechnen übermittelt wird, und welche Bedeutung diese Traditionen haben, können Sie in der aktuellen Schnüerlischrift nachlesen. Traditionen müssen aber auch immer
wieder auf ihre Aktualität überprüft werden und in unsere
Zeit passen – wer weiss, vielleicht esse ich anstatt der
Frühlingsrollen das nächste Mal saisongerecht ein paar
Maroni …
Ich wünsche Ihnen auch diesmal wieder viel Vergnügen
und gute Unterhaltung beim Lesen der – schon bald – traditionellen Schnüerlischrift !
Sabine Wettstein-Studer, Schulpräsidentin
S CIHNW
H EAR
LTP U N K T
SCHWERPUNKTTHEMA « TRADITIONEN »
Das Ustermer Adventssingen und mehr
Geschichten vorlesen und erzählen
«Tritratrallalla » – Interview mit Jörg Schneider
Backe, backe Weihnachtsguetzli
Stille Nacht und heiliger Stress
Traditionen im Musikunterricht
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SCHULPFLEGE
Volksschulreform
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AUF DER COUCH
Samichlaus
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SCHULEINHEITEN
Gschwader
Hasenbühl-Wermatswil
Heilpädagogische Schule Uster ( HPSU )
Nänikon
Niederuster
Oberuster-Sulzbach
Pünt
Talacker-Dorf
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K N O B E L S PA S S / R ÄT S E L S E I T E
Kinderseite / Wettbewerb
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AUFGESCHNAPPT
Erfüllter Wunsch, Ballonwettflug, Theater, Mitten unter uns,
Pantomimisch dargestellte Freundschaften, DenkmalMontag
Die Titel dieser Schnüerlischrift wurden handschriftlich
verfasst vom Samichlaus ( siehe Seite 13 ).
IMPRESSUM
Herausgeberin Primarschule Uster, 8610 Uster,
www.schnuerlischrift.ch, [email protected]
Auflage 2500 Ex.
Redaktion Sybille Brütsch-Prévôt, Regula Günthard,
Barbara Räz, Johanna Soyer
Grafik Christine Meuwly, Atelier für Gestaltung, 8442 Hettlingen
Druck Druckerei Zimmermann, 8610 Uster
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SCHWERPUNKT
Am 18. Dezember werden in der reformierten Kirche
Uster zum 19. Mal über tausend Menschen traditionelle
und neue Weihnachtslieder singen. Seit der Weihnachtszeit 1988 führt das Ustermer Adventssingen diesen
Anlass durch. Er ist zu einer Tradition geworden, der für
viele Ustermerinnen und Ustermer unverrückbar mit
der Weihnachtszeit verbunden ist.
Im Sommer 1988 gaben zwei ehemalige Mitglieder der reformierten Kirchenpflege von Uster – Primarlehrer
Ueli Tschanz und der Arzt Heinz Waser – den ersten Impuls für das Ustermer Adventssingen. Weil die Kirche
spärlich besucht wurde, sollte die
Schule Abhilfe schaffen. Und so erklangen im Advent 1988 am ersten Ustermer Adventssingen « De Stärn vo
Bethlehem» und weitere zwölf Weihnachtslieder. Der damals gefasste
Grundgedanke hat bis heute seine
Gültigkeit : Das Wissen um die althergebrachten Advents- und Weihnachtslieder, die Freude, diese zum
Erklingen zu bringen und das Verbindende im gemeinsamen Singen soll
wieder in unsere Stuben getragen
werden.
Inzwischen sitzen, neben dem auf etwa 750 Kinder angewachsenen Chor,
auch ehemalige Adventsängerinnen
und -sänger, Stammgäste aus Uster
und Umgebung und begleitende Familienangehörige in der bis auf den
letzten Platz gefüllten Kirche.
Zum 10-jährigen Jubiläum des Adventssingens – am 18. Dezember 1997
– schenkte der Ustermer Liedermacher und Primarlehrer Walti Dux den
Schulkindern das Lied « Chumm, mir
glaubed ganz fescht draa ». Dieses
Weihnachtslied und der Wunsch nach
besserer Unterstützung der übenden
Klassen liessen die Idee einer CD-Produktion reifen.
So ist seit dem Adventssingen 2000
eine CD mit Liederheft erhältlich, die
einerseits die Kinder beim Üben unterstützt und andererseits, dank der
professionellen Produktion, bis jetzt
den Weg in beinahe 1800 Stuben in
Uster, der übrigen Schweiz, diversen
Ländern Europas und auch Nordamerikas gefunden hat. Zum 20-jährigen
Jubiläum des Ustermer Adventssingens im nächsten Jahr soll eine ergänzende CD vorliegen. Der Fundus
an Weihnachtsliedern wird dann auf
22 ansteigen, darunter wird auch das
neuste Lied « Under Milliarde vo Stärne » von Walti Dux sein.
Koordinaten zum Ustermer Adventssingen
Organisationskomitee (alphabetisch)
Denise Graf, Musikkommission der Kirchenpflege, Vorsitz seit 2006
Walti Dux, Liedermacher, technische Beratung
Rolf Hofer, Musiker, Dirigent Stadtjugendmusik Uster
Stefan Schättin, Kantor an der evangelisch-reformierten Kirche Uster
Ueli Tschanz, Primarlehrer, Koordination mit Primarschule und Drehbuch fürs Adventssingen
Hansueli Wasem, Vorsitz bis 2006, logistische Leitung der CD-Produktion
Heinz Waser, Controlling und Beratung
Internet
www.hasenbuehl.ch ( aktuelle Infos zum Adventssingen, inkl. karitative Einsätze )
www.rumaenien-hilfswerke.ch ( Infos zur Rumänienverbindung des Ustermer Adventssingens )
Der Verkauf der CD wurde am Uster
Märt 2000 lanciert. Dank dem unermüdlichen und begeisterten Einsatz
der Kinder am Stand beim Stadthauskreisel, dem zum grössten Teil
ehrenamtlichen Einsatz der CD-Produzenten, dem Sponsoring und Entgegenkommen ortsansässiger Firmen,
der Primarschule und der Kirchgemeinde führte der unerwartete Verkaufserfolg der CD auch zum finanziellen Gewinn. Es war von Anfang an
klar, dass dieses Geld auch wieder
Kindern zu Gute kommen soll. Dem
Antrag von OK-Mitglied, Primarlehrer
und Hilfstransportfahrer für Rumänien, Ueli Tschanz, eine erste Tranche
für ein Kinderheimprojekt in Viseu de
Sus, Maramuresch, einzusetzen, wurde entsprochen.
Der Marktstand des Adventssingens
ist inzwischen definitiv in den Veranstaltungskalender der Schuleinheit
Hasenbühl - Wermatswil aufgenommen worden. So hat sich zum Beispiel
das jährliche Weihnachtsguetzlibacken der Kinder für den Uster Märt
bereits zu einer dynamischen Tradition entwickelt. Nebst dem Engagement für Rumänien werden auch andere Kinderprojekte ( wie «Terre des
Hommes » ) vom Reingewinn des Verkaufsstandes unterstützt.
Mit der Weihnachtspäckliaktion werden seit drei Jahren alle Schulkinder
in Uster angesprochen. So durften im
letzten Jahr 235 Kinder in Marmuresch, Rumänien, ein Ustermer Weihnachtspäckli empfangen ( siehe auch
Homepage der Schuleinheit HasenUeli Tschanz
bühl-Wermatswil ).
SCHWERPUNKT
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Man nehme einen gehäuften Esslöffel « Vorlesen », drei gestrichene
Kaffeelöffel « Erzählen », rühre kräftig und lasse das Ganze ein
paar Jahre an einem warmen Ort aufgehen. In den Backofen schieben,
bis sich eine goldbraune Kruste bildet und ein wunderbarer Duft
unsere Wohnung durchzieht – fertig ! Unsere Kinder damit füttern und
«schwups ! » sind sie zu leselustigen jungen Menschen herangewachsen . . .
auch Beobachtungen und Erlebnisse
des Tages ihren Platz und die von der
Ameise erlebten Situationen glichen
wie zufällig denjenigen der Kinder.
Manch schwierige Umstände verloren so an tierischem Ernst. Neue Ideen
wurden geboren, verschiedene Varianten durchgespielt, wie sich « Ameisli
Lili » in der einen oder anderen verzwickten Situation mutiger, lustiger,
zurückhaltender, oder auch mitfühlender hätte verhalten können.
Unsere Kinder und nicht zuletzt auch
wir kehren gestärkt und entspannt in
den Alltag zurück.
Als Team der Stadtbibliothek beraten
wir Sie gerne bei der Auswahl geeigneter Geschichten für jedes Alter. Viel
Vergnügen beim Schmökern !
Beatrice Menzi, Bibliothekarin in
der Stadt- und Regionalbibliothek Uster
Heute
Ganz ohne unser Zutun werden Kinder kaum zu Menschen, die neben « 20
Minuten » und dem Fernsehprogramm
begierig ein Buch zur Hand nehmen,
um in eine nahe oder ferne, reale oder
fiktive Welt einzutauchen. Zu Menschen, die sich so vom Alltags-, Schulund Beziehungsstress erholen, neue
Denk- und Verhaltensmuster kennen
lernen, um diese ins eigene Leben zu
integrieren.
Familientradition
Ich erinnere mich an meine beiden
Kinder, die sich die Gutenachtgeschichte nicht nehmen liessen. Mutter und Vater waren da gefragt. Die
Kinder wussten genau, bei wem sie
welche « Erzähl-Spezialitäten » in Gestik oder Mimik erwarten konnten. Ich
erinnere mich an einen Abend, als die
Bitte nach irgendeiner Gutenachtgeschichte kam. So entstand die Figur
« Ameisli Lili ». Nebst lustigen Anekdoten fanden in diesen Erzählungen
Inzwischen sind meine beiden Kinder achtzehn und zwanzig Jahre alt
und es ist heute noch möglich, mit
einem Satz Erinnerungen und die damit verbundenen Empfindungen bei
ihnen zu wecken. Mein Sohn ist ein
Wortakrobat in der populären Form
des « Rap ». Seinen Gefühlen, seinen
Anliegen verschafft er so Ausdruck.
Und meine Tochter ist eine Leseratte.
Aus interessanten Büchern, die etwas
mit ihrer momentanen Lebenslage zu
tun haben, werden ohne Anstrengung
grammatikalische Kenntnisse vertieft
und der Wortschatz wird erweitert.
Heute schon erkennen beide, dass
durch die Vorlese- und Erzählrituale
in der Familie ein wichtiger Grundstein für das eigene Sprachvermögen
gelegt worden ist.
Allgemein
Beim Erzählen und Vorlesen werden
die sprachliche Entwicklung und die
Fähigkeit des Zuhörens gefördert. Die
letzten Worte und Sätze des Tages
werden vom Kind besonders intensiv
aufgenommen und über Nacht verarbeitet. Durch Erweiterung unseres
persönlichen Buchbestandes und die
regelmässige Nutzung von Bibliotheken verhelfen wir den Kindern zu spannendem Vorlese- und Lesevergnügen.
Die « neuen Medien » haben einen
berechtigten Platz in unserem Leben
eingenommen. Nichtsdestotrotz wird
sich das ( Bilder -) Buch nicht aus unseren Familien verdrängen lassen.
Denn der Zauber einer Erzählstunde
im vertrauten, geborgenen Rahmen
ist mit nichts anderem aufzuwiegen.
Hilfreiche Tipps zu spannendem Vorlesen
von Tina Kemnitz : www.eventilator.
net/angebote/pdf/Beitrag2005-04.pdf
Buchtipps
Auswahl von Büchern die sich
besonders zum Vorlesen eignen :
Bis ca. 9 Jahre :
Isabel Abedi : Kleine Piratengeschichten, 2005
Wer liest, ist ( Bilderbuch ), 2006
Peter Maiwald : 100 Geschichten :
ein Lese- und Vorlesebuch, 2004
Hans-Joachim Gelsberg, Hrsg. :
Eines Tages : Geschichten von
überall her, 2002
Cornelia Funke : Kein Keks für
Kobolde, 2004
Jana Frey : Wird schon wieder
gut ! : Trostgeschichten, die
Kinder fröhlich machen, 2002
Ab 10 Jahren :
Astrid Lindgren : Brüder
Löwenherz, 1994
Uwe Timm : Rennschwein Rudi
Rüssel, 2002
Avi : Frei wie ein Wolf, 2003
Jutta Richter : Hinter dem Bahnhof liegt das Meer, 2001
Kurt Held : Die rote Zora
und ihre Bande, 18. Aufl., 1974
Jack London : Wolfsblut,
3. Aufl. 1994
6
SCHWERPUNKT
Interview mit Jörg Schneider
Was wäre ein Kinderzimmer ohne CDs
und Kassetten mit Liedern und Hörspielen ? Geschichten « nur » zu hören,
regt die kindliche Fantasie an und lässt
viel Raum für eigene Vorstellungen
und Interpretationen. Denken wir nur
an die bekannten Kasperligeschichten ! Unzählige Kinder und Erwachsene waren und sind begeistert von den
Abenteuern des kleinen Lausbuben
mit dem goldenen Herzen. Inzwischen
wurden die Kasperliplatten und -CDs
über 2 Millionen Mal verkauft und sind
somit die erfolgreichsten Tonträger für
Kinder in der Schweiz.
Der Schreiber und Sprecher dieser
Geschichten heisst Jörg Schneider.
Der in Uster wohnhafte Schauspieler
begeisterte und begeistert sein Publikum aber auch in vielen anderen
Bereichen. So spielte er zum Beispiel
1974 bis 1979 Livekrimis auf SF DRS.
Anschliessend konzentrierte er sich
auf das Bühnenschaffen am Theater
im In- und Ausland und brachte das
Publikum in vielen Lustspielen, Komödien und Schwänken zum Lachen.
Weniger bekannt ist, dass er hin und
wieder auch gerne die Herausforderung einer ernsten Rolle annimmt.
Wie Jörg Schneiders Beziehung heute zum Kasperli ist, verrät er uns im
nachfolgenden Interview.
Jede Kasperligeschichte greift
ein erzieherisches Problem auf. So
fällt Prinz Mägerli zum Beispiel
in ein Mausloch, weil er vor lauter
Schnäderfrässigkeit nichts mehr
isst. Haben Sie sich beim Schreiben
dieser Geschichten von Ihrer Rolle
als Vater und den tagtäglichen
Auseinandersetzungen mit den eigenen Kindern inspirieren lassen ?
Sicher habe ich mich zum Teil aus
den täglichen Situationen mit meinem
Sohn und den Nachbarskindern inspirieren lassen. Ein grosser Teil ist jedoch
frei in meiner Fantasie entstanden.
Ich habe nie direkt anvisiert, meinen
Geschichten einen pädagogisch-erzieherischen Wert zu geben. Finde es
natürlich gut, wenn sie schlussendlich
auch dieses Element beinhalten ! Aber
eigentlich wollte ich einfach nur auf
eine gute Art und Weise unterhalten.
Haben Ihre eigenen Kinder
auch Kasperli gehört ?
Ich habe nur einen Sohn. Sicher ! Er war
zu einem gewissen Grade auch mein
Testpublikum ! Er hat dann oft noch
einen Beitrag dazu geleistet, dass die
Geschichte vollkommen wurde.
Wie hoch schätzen Sie die Wichtigkeit von Hörgeschichten für
Kinder ein? Und wie empfinden Sie
persönlich die zunehmende
SCHWERPUNKT
Dominanz von Playstation,
Gameboy, Fernseher ?
Hörproduktionen halte ich nach wie
vor als sehr wichtig. Die Figuren, wie
zum Beispiel der Kasperli, der Pumukel oder andere Märchenfiguren, werden zwar beschrieben, aber die Bilder muss sich das Kind noch selber
in seiner Fantasie zusammenstellen.
Auch das Zuhören erachte ich als sehr
zentral. Bei Hörproduktionen arbeitet
man mit der Faszination an gewissen
Elementen und Redewendungen. Ich
habe von vielen Kindern gehört, die
häufig zurückspulen, um eine Passage mehrmals zu hören.
Die Kasperli-Fan-Gemeinde
besteht aus Jung und Alt. Was verbindet Ihrer Meinung nach diese
unterschiedliche Hörgemeinschaft
mit den Kasperligeschichten ?
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Es ist mir – glaube ich – gelungen, die
Dialoge so zu gestalten, dass diese
zwar etwas Kindliches an sich haben,
aber nicht « kindertümlich » sind. Ich
habe auch immer wieder versucht,
kleine Spässe einzubauen, die eher
für die Eltern gedacht waren. Der Kasperli als Kunstfigur darf gegenüber
den Erwachsenen so argumentieren
und auch mal etwas Freches sagen,
wie es die Kinder ja eigentlich nicht
dürfen !
Die Kasperligeschichten sind ein
zweischneidiges Schwert in meiner
Karriere. Der Erfolg der Geschichten
ist sehr schön, und ich bin auch stolz
darauf. Aber ich habe die Figur des
Kasperlis nicht selber erfunden. Die
ist ja schon über hundert Jahre alt.
Ausserdem habe ich noch sehr viel
anderes gemacht und tue es heute
noch. So ist es mir auch sehr wichtig,
dass ich nicht immer auf den Kasperli
reduziert werde.
Weshalb waren die Kasperligeschichten ein solch durchschlagender Erfolg, der bis heute anhält ?
Welche persönliche Beziehung
haben Sie zur Kasperli-Figur ?
Märchen arbeiten mit archetypischen
Elementen. Es geht eigentlich immer
um das Gute und das Böse. Es gibt
selten Schattierungen. Die Themen
sind so immer aktuell und betreffen uns. Ich bin aber in meinen Geschichten nie auf aktuelle Themen wie
Überfremdung, Arbeitslosigkeit, allein
erziehende Mütter oder Väter eingegangen. Dies wurde mir früher auch
manchmal zum Vorwurf gemacht. Im
Gegensatz zu den gesammelten Märchen der Gebrüder Grimm, habe ich
versucht, den bösen Figuren einen
Grund zu geben und gab ihnen damit die Möglichkeit, sich zum Guten
zu wandeln. Der Teufel und die Hexe
werden hingegen nie gut. Sie sind zu
böse ! Sie werden meist von den Guten in eine Kiste gesperrt oder etwas
in dieser Art.
Kasperli trug viel zur Schweizer
Identität einer ganzen Generation
bei und ist ein lebendiges Stück
Nostalgie. Diese Einzigartigkeit ist
bis heute ungeschlagen. Mit
welchem Gefühl hören Sie heute
selbst diese Geschichten ?
Ich höre ganz sicher keine Kasperligeschichten ! Ich habe die Geschichten vor dreissig Jahren geschrieben
und aufgenommen ! Das ist wirklich
eine andere Epoche für mich.
Keine ! Im Grunde genommen habe
ich auch einen heiteren und fröhlichen Charakter und habe mir eine
gewisse Kindlichkeit bewahrt. Es gibt
aber auch Tage, wo es mir – wie allen
anderen Menschen auch – mal nicht
so gut geht. Es gibt immer noch Leute,
die denken, ich mache privat auch immer den Kasperli, dem ist aber absolut
nicht so.
Welche Kasperligeschichte
würden Sie heute erzählen ? Sind
die Geschichten von früher auch
heute noch aktuell ?
Weiss nicht. Mit dieser Frage habe
ich mich nie befasst. Ich werde es
auch garantiert nicht machen. Früher
habe ich die Geschichten aus dem
Bauch heraus geschrieben. Während
des Schreibens sind mir viele Ideen
gekommen. Heute wäre es eine gemachte Geschichte. Die wichtigste
Qualität, die Spontanität, würde fehlen.
Lieber Jörg Schneider, vielen Dank
für dieses interessante Interview und im Namen aller « KasperliFans » ein besonders herzliches
Danke für die einfach unschlagbaren Kasperligeschichten.
Potzholzöpfelundzipfelchappe !
Interview : Johanna Soyer
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SCHWERPUNKT
« Die Liebe geht durch den Magen » …
Gewiss ! Zuerst aber geht sie dem « Kopf an den Kragen » :
So vieles gilts doch zu bedenken,
will man Weihnachtsguetzli schenken.
Nicht zuletzt kommt die Liebe von Herzen
und kennt in ihrem Wesen keine Grenzen !
Hier ein Korb von Rezepten aus aller Welt.
Zum Backen brauchts nicht all zu viel Geld !
Gemischt, geknetet, geformt mit eigener Hand.
Da freuen sich die Kinder und viele Gäste.
Nun wohlan ! Bald duftet‘s und bereit ist alles zum Feste !
Zitronenmonde ( Schweiz )
350 g geschälte, gemahlene Mandeln
( nach Belieben auch ungeschälte )
200 g Zucker
1 Prise Salz
Schale von 2 – 3 Zitronen
1 frisches Eiweiss ( ca. 50 g )
Die trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen. Die Zitronenschale dazugeben. Das Eiweiss leicht verklopfen,
beigeben und alles zu einem Teig zusammenfügen.
Den Teig 7 mm dick auf Zucker auswallen. Monde ausstechen. Das Blech mit
Backpapier belegen und die Monde
darauf über Nacht trocknen lassen.
Backen in der Ofenmitte im vorgeheizten Ofen 8 bis 10 Minuten bei 160
Grad.
Die Guetzli nach dem Backen noch
warm mit Zitronenglasur bestreichen,
evtl. fein gehackte Zitronenschale auf
der noch feuchten Glasur verteilen.
Zitronenglasur : 150 g Puderzucker mit
ca. 2 Esslöffeln Zitronensaft verrühren, bis eine dickflüssige Glasur entsteht.
Vanillekipferl ( Österreich )
260 g Mehl
210 g Butter
70 g
Vanillezucker ( am besten selbst
gemacht )
100 g gemahlene Mandeln
Puderzucker
Das Mehl mit dem Zucker, den Mandeln und der klein gewürfelten Butter auf die Arbeitsfläche häufen. Mit
einem grossen Messer durchhacken.
Dann mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. In Folie
gewickelt kühl stellen.
Vom Teig jeweils Walnuss grosse
Stücke abnehmen und zwischen den
Handflächen erst Röllchen, dann kleine Hörnchen formen.
Auf ein mit Backpapier belegtes Blech
legen. Backen in der Ofenmitte im vorgeheizten Ofen 15 bis 20 Minuten bei
180 Grad.
Puderzucker und Vanillezucker vermischen und die noch warmen Plätzchen
darin wenden. Auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen und in
einer Blechdose aufbewahren.
Wenn man will, kann man auch eine
ausgeschabte Vanilleschote mit in die
Dose legen.
Mutzelmandeln (Deutschland)
500 g Mehl
1 TL
Backpulver
150 g Zucker
3 Eier
1 EL
Zitronensaft
1
Tasse gemahlene,
/2
geschälte Mandeln
2 cl
Rum oder Weinbrand
150 g Butter
Öl zum Ausbacken
Alles bis auf die Butter zu einem Teig
rühren. Die Butter in Flöckchen dazugeben, zu einem geschmeidigen Teig
vermengen und einige Zeit ruhen
lassen. Mit einem Teelöffel den Teig
abstechen und ins heisse Fett geben.
Goldbraun backen, abtropfen lassen,
( auf Haushaltpapier ) und in Zucker
wenden ( Puderzucker ). Können auch
zu kleinen Kugeln geformt werden.
Christmas Pudding ( England )
300 g Manderinenschnitze aus der Büchse
60 g
Sultaninen
60 g
Rosinen
2 EL
Sherry
84 g
glasierte Früchte
115 g Butter
115 g Puderzucker
55 g
gemahlene Mandeln
1 Packung Löffelbiscuits
1,4 dl Doppelrahm
2 EL
Milch
Sultaninen und Rosinen in eine kleine Schüssel geben. Den Sherry dazurühren ( ohne Alkohol : anstelle des
Sherrys 2 EL Mandarinensirup ). Die
glasierten Früchte und die Mandarinenschnitze klein schneiden. Die Butter und den Zucker weich rühren und
mit den Mandeln und den glasierten
Früchten zusammenfügen. Die Löffelbiscuits verkrümeln. Mandarinen wie
auch den Inhalt der kleinen Schüssel
( Sultaninen etc. ) beifügen.
Die Masse in eine gefettete Cakeform
füllen und leicht andrücken. Mit einem
Löffel die Oberfläche glatt streichen.
Während vier Tagen die Masse, mit
einer Folie abgedeckt, im Kühlschrank
lagern.
Vor dem Servieren Rahm und Milch
zusammen steif schlagen. Mit einem
Messer den Pudding in der Form lockern, dann die Form in heisses Wasser tauchen ( damit der Pudding gut
gelöst werden kann ). Auf einen Teller
stürzen. Mit der Rahmmasse überziehen.
Misteltoe (der Mistelzweig)
Der englische Brauch des Sich-Küssens unter dem Mistelzweig geht bis
ins 17. Jahrhundert zurück. Es gibt so-
SCHWERPUNKT
gar Hinweise, dass der Mistelzweig
bereits zu Zeiten Christi bedeutend
war. Eine Legende besagt, dass Jesus’ Kreuz aus Misteln bestand. Der
Mistelzweig wurde zum Parasiten, der
aus reiner Güte der Bäume auf diesen
überleben konnte. Bei den alten Druiden war er wegen seiner heilenden,
ja sogar magischen Wirkung bekannt.
Auch heute werden seine heilenden
Kräfte zum Beispiel bei Krebsbehandlungen genutzt.
In England wächst der Mistelzweig
vor allem in den Regionen des Mittellandes bis hinauf in die Gegend von
York. Im berühmten Münster von York
wird jedes Jahr über die Festtage ein
Mistelzweig aufgehängt. Auch kann
man Ende November über allen Eingangstüren einen Mistelzweig sehen,
der Glück und Frieden im Haus bewahren, wie auch das Böse abwenden
soll. Die eintretenden Besucher und
Besucherinnen müssen unter dem
Mistelzweig geküsst werden, denn
nur so wird der Zauber des Mistelzweiges wahr !
Whiskey Cookies ( Irland )
1 Tasse Butter, weich
1 Tasse Zucker
3 grosse Eier
2 Tassen Mehl
1
/4 Tasse Irish Whiskey
1
/4 Tasse gehackte kandierte Zitronen
1
/4 Tasse gehackte Rosinen
1
/4 Tasse gehackte Mandeln
In einer Schüssel den Zucker und die
Butter mixen. Die Eier so lange schlagen, bis sie gut vermischt sind. Das
Mehl und den Irish Whiskey dazugeben. Weiter schlagen bis der Teig
schön sämig ist. Die Nüsse, Rosinen
und kandierten Zitronen dazugeben.
Gut mischen. Die Cookies mit einem
Esslöffel auf das Blech legen. Backen
in der Ofenmitte im vorgeheizten Ofen
8 bis 10 Minuten bei 250 Grad. So lange die Cookies noch warm sind, mit
einem Spachtel vom Blech lösen. Die
Cookies in einem luftdichten Behälter
mit einem Stück weissem Brot aufbewahren. So bleiben sie schön weich !
Polvorones ( Spanien )
200 g Mehl
175 g geröstetes oder bräunliches Mehl
150 g Puderzucker
200 g Schweineschmalz
1 TL
Zimt
1 Prise Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Ei
Saft einer halben Zitrone
60 g
Puderzucker
Die Schüssel, die gebraucht wird,
muss zuerst im Ofen ein bisschen erwärmt werden. Während die Schüssel
im Ofen ist, den Schweineschmalz,
Puderzucker, Zitronensaft und das Ei
mischen. Alles gut schlagen bis der
Teig homogen ist.
Den Teig in die vorgewärmten Schüssel geben und die beiden Mehle, Zimt,
Salz und Vanille beigeben. Den Teig
so lange kneten, bis er sich von den
Händen löst und ihn anschliessend 20
Minuten stehen lassen.
Danach den Teig 1 cm dick auf einer
bemehlten Arbeitsfläche ausrollen.
Mit runden Förmchen die Polvorones
ausstechen. Backen in der Ofenmitte
im vorgeheizten Ofen ca. 15 Minuten
bei 170 Grad. Sobald sie ausgekühlt
sind, mit Puderzucker bestreuen.
Guetzli « Ayubowan » ( Sri Lanka )
750 g Reismehl
4 Tassen Palmhonig
(oder dickflüssiger Bienenhonig)
150 g Cashew-Nüsse gehackt
(oder Mandeln oder Baumnüsse)
Honig in der Pfanne erwärmen. Restliche Zutaten in den flüssigen, noch
nicht ganz kochenden Honig geben.
Mit einer Holzkelle rühren, bis ein dickflüssiger, teigähnlicher Brei entsteht.
Auf ein Bananenblatt ( oder eine Folie )
geben. Ca. 1 cm dick flach ausstreichen. Noch in lauwarmem Zustand
in gewünschte Täfeli-Form schneiden
oder Förmli ausstechen. Dazu das
Messer oder das Förmli immer wieder
ins Mehl tauchen um das Kleben zu
verhindern. Ganz auskühlen lassen
und geniessen !
Nüsse mit Honig ( Georgien )
500 g Baumnüsse
250 g Honig
3 – 4 EL Puderzucker
Die Baumnüsse in kleine Stückchen
schneiden und in einer Bratpfanne
leicht rösten. Gleichzeitig den Honig
in einer Pfanne auf kleinem Feuer 5
bis 7 Min. kochen. Dann gibt man die
gerösteten Baumnüsse dazu, mischt
alles gut und lässt es 10 Min. weiterkochen. Danach Puderzucker dazugeben und die Pfanne vom Herd
nehmen. Nun verstreicht man die
Honigmasse auf einem nassen Teller
oder Brett und lässt sie auskühlen.
Ist die Masse ausgekühlt, wird sie mit
einem heissen Messer in kleine Quadrate geschnitten.
9
10
SCHWERPUNKT
Weihnachten steht für viele im Spannungsfeld zwischen Besinnung und
Stress. Doch wer macht eigentlich den
Stress? Ein Plädoyer für die Stille.
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn
Sie an Weihnachten denken ? Geben
Sie mir bitte nicht die Antwort, von
der Sie denken, dass ich sie hören
will, weil ich Pfarrer bin ! Nämlich, dass
Jesus geboren ist, um uns Menschen
Licht ins Dunkel zu bringen. Natürlich müsste ich Ihnen Recht geben,
denn das ist der theologische Kern
des Weihnachtsfestes. Aber wenn es
Ihnen geht wie mir, dann gehen Ihnen
wohl beim Gedanken an Weihnachten
zuerst unzählige andere Dinge durch
den Kopf. Bei mir sieht das ungefähr
so aus : Adventskranz, Sonntagsverkauf, Samichlaus, besinnliche Musik, Weihnachtsliederberieselung in
den Kaufhäusern, Kerzen, gespanntes Warten, Stress, Adventskalender,
Tannenbaum, Geschenke besorgen,
Krippenspiele, Familienfeste, Einkaufsschlachten, Guetzli, Gedichte –
so manches hat sich angehäuft rund
um diese jahrhundertealte Tradition
des Weihnachtsfestes.
Vieles davon trägt zu einer besinnlichen, ruhigen Stimmung bei und manches weist symbolisch auf den Inhalt
des Weihnachtsfestes hin. Auf Kerzen
zum Beispiel möchte ich in dieser Zeit,
da die Tage immer kürzer und dunkler werden, nicht verzichten. Auch das
Grün der Adventskränze und Weihnachtsbäume, Symbol für Hoffnung
und Leben, würde ich nicht hergeben,
auch wenn dem Weihnachtsbaum
nachgesagt wird, dass er nichts mit
dem Christentum zu tun habe. Aus
meiner Kindheit ist mir vor allem
diese ruhige Seite in Erinnerung –
Hektik und Stress kamen erst später
dazu.
Traditionen entstehen, wenn etwas
von einer Generation zur nächsten
weitergegeben wird. Und sie entwickeln sich je nachdem, wie sie überliefert werden. Es ist also an uns zu
entscheiden, was wir vom ganzen
Weihnachtsklimbim an die nächste
Generation weitergeben wollen : Stille
Nacht oder heiliger Stress. Falls Sie
sich für die stille Nacht entscheiden,
brauchen Sie Zeit. Sie haben keine
Zeit, weil Sie noch so viel besorgen
müssen ? Nehmen Sie sich Zeit ! Denn
das ist das grösste Geschenk, das Sie
Ihrem Kind machen können !
Yves l’Eplattenier,
reformierter Pfarrer in Uster
SCHWERPUNKT
11
Gibt es Schulunterricht ohne Gesang ? Gibt es ein Schulhausfest ohne
Musik ? Macht man Musik in der Schule nur um der Tradition
willen ? Musik ist viel mehr ! Musik ist ein Teil des Lebens. Musik
ist einer der frühen Empfindungen, die bereits auf das Kind
im Mutterleib einwirken. Da das Gehör schon gut ausgebildet ist,
werden musikalische Impulse aufgenommen ; singt die Mutter,
verstärken sich diese Eindrücke. Deshalb erlebt das im Mutterleib
heranwachsende Kind viereinhalb Monate lang den Herzschlag
und Atem der Mutter und wird dadurch besonders rhythmischmusikalisch geprägt.
Zur Tradition im Schulalltag gehört
seit jeher das Singen miteinander.
Singen fördert die soziale Kompetenz
durch die gemeinsame musikalische
Tätigkeit und das Aufeinanderhören.
Bei Gemeinschaftsprojekten können
so gemeinsame Erlebnisse geschaffen werden, die dem Vergnügen in
der Gemeinschaft dienen. Bei Musik
in der Schule steht also die Gemeinschaft an vorderster Stelle.
So ist die Integration der musikalischen Grundschule während der 1.
Klasse ein gemeinschaftliches Musizieren in der Halbklasse. Intensives
musikalisches Arbeiten auf Basis
musikpädagogischer Zielsetzung ist
nur in der Halbklasse möglich. Daher
konnten mit der Einführung der Blockzeiten die Halbklassen-Einteilungen
eingeführt werden, was sich sehr bewährt hat. Das gemeinsame Musikerlebnis in einer Gruppe kann sich
auch im Halbklassenunterricht auf
weitere musikalische Elemente konzentrieren. So wie in der Primarschule
Greifensee in der 2. Klasse nebst dem
Singen auch das rhythmische Grund-
gerüst und die Vervollkommnung der
Rhythmussprache am Beispiel vom
Musizieren mit Djembes ( Afrikanischen Handtrommeln ) geübt wird.
Die Kenntnis des Tonumfanges einer
Oktave und die Vertiefung der Solmisation wird in einer Halbklasse mit
dem Klavier eingeübt. Das Musikerlebnis in diesen Musikgruppen ist
äusserst beeinflussend und aufbauend und führt zur Motivation, ein Instrument besser kennen zu lernen und
im Rahmen der Möglichkeiten an der
Musikschule auch zu erlernen. Dass
dabei aber das Erlebnis nicht mehr
in der grossen Gruppe erfüllt werden
kann, sondern in einer Kleingruppe,
versteht sich auf Grund des vertieften
didaktischen Lerninhaltes von selbst.
Zurzeit laufen an der Musikschule
Neueinsteigerkurse mit Dreier- oder
Vierer-Gruppen und sogar eine Sechser-Violingruppe ist seit neuem Schuljahr wöchentlich an der Arbeit.
im Musikgarten, ab fünf Jahren in die
Klangstrassengruppe, dann folgt ( in
Zusammenarbeit mit der Volksschule ) die musikalische Grundschule in
den Halbklassen und anschliessend
die Neueinsteigerkurse an der Musikschule. Parallel dazu wurden Ensembles aufgebaut, die den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, ihre
instrumentalen Kenntnisse frühzeitig
wiederum in der Gruppe anwenden zu
können oder gemeinsam mit Gleichaltrigen in einem Kinderchor unter
professioneller Leitung zu singen.
Den Leistungsausweis erbringen Instrumental-Schülerinnen und - Schüler am Jahreskonzert am 31. Januar
2007 in Uster und am 7. Februar 2007
in Greifensee. Diese Konzerte gehören zur Tradition der Musikschule und
haben ein grösseres Publikumsinteresse verdient, als es bisher der Fall
war. Wir freuen uns auf den Besuch
vieler interessierter Eltern !
Fernand Schlumpf,
Die Musikschule hat neu den « Roten
Faden der musikalischen Bildung »
eingeführt. Einstieg ab drei Jahren
Musikschule Uster Greifensee
Von oben nach unten :
Musikgarten mit
Katrin van der Meer.
Schülerin der
Violinengruppe Uster.
Djembeschüler in
Aktion.
12
SCHULPFLEGE
Das neue Volksschulgesetz hat an den Primarschulen
einige Änderungen zur Folge, die bis im Jahr 2012
umgesetzt werden müssen. Einige sind an der Primarschule Uster bereits realisiert, andere folgen in der
nächsten Zeit. Eine Übersicht.
Folgende Neuerungen
sind im neuen Volksschulgesetz
vorgesehen :
Einführung von Schulleitungen
4-Stundenblöcke an allen Vormittagen und Betreuung nach Bedarf an
Mittagen und Nachmittagen
Neugestaltung der sonderpädagogischen Massnahmen durch eine
stärkere Integration der Schülerinnen und Schüler mit Stütz- und
Fördermassnahmen in den Regelklassen
Einführung der Mitwirkung von Eltern und Schüler/innen
Kantonalisierung des Kindergartens
mit obligatorischem Besuch
Personal anzustellen und die Elternbeiträge nach dem gleichen Schema
zu berechnen, wie es bei der familienergänzenden Betreuung in Uster
der Fall ist. Der Zeitpunkt der Einführung ist noch offen, weil zuerst aufwändige Abklärungen der Infrastruktur ( Räume, Einrichtungen, Material
etc. ) durchgeführt werden müssen.
Nach der Genehmigung des Konzeptes voraussichtlich Anfang 2007 durch
die Schulpflege kann dem Gemeinderat ein entsprechender Kreditantrag
vorgelegt werden. Wegen der Höhe
der Gesamtkosten wird sicher eine
Volksabstimmung durchgeführt.
Verstärkter Einbezug der Eltern
Die Umsetzung dieser Änderungen erstreckt sich über einen Zeitraum von
2006 bis 2012. Einiges davon ist an der
Primarschule Uster schon heute Realität : In allen sieben Schuleinheiten
und an der Heilpädagogischen Schule
wirkt eine Schulleitung.
Zusätzliche Betreuungsstunden
Die 4-Stundenblöcke an den Vormittagen sind an der Unterstufe eingeführt. Wenn es im Stundenplan eine
Zwischenstunde ohne Unterricht gibt,
stehen den Kindern Betreuungspersonen zur Verfügung. Ab dem Schuljahr
2007 / 2008 werden auch an den 2. und
3. Klassen sowie an der Mittelstufe
Betreuungsstunden angeboten, wenn
der Vormittagsunterricht nicht ununterbrochen angeboten werden kann.
Für die Tagesstrukturen ( Betreuung
am Morgen vor den Schulstunden,
am Mittag und am Nachmittag bis in
den Abend ) hat die Primarschulpflege
schon einige Grundsatzentscheide gefällt. So ist unter anderem vorgesehen,
für diese Betreuung ausgebildetes
In einigen Schuleinheiten ist auch
schon die Mitwirkung der Eltern und/
oder der Schülerinnen und Schüler
eingeführt. Wo dies noch nicht der
Fall ist, werden im laufenden Schuljahr die Vorarbeiten für ihre Einführung geleistet.
Bei Schullaufbahnentscheiden ( Klassen- und Stufenübertritt, Repetitionen,
Übertritt in die Oberstufe ), bei Stützund Fördermassnahmen und bei disziplinarischen Problemen müssen die
Eltern zwingend miteinbezogen werden. In einem ersten Schritt besprechen die Klassenlehrperson und die
Eltern den von der Lehrkraft vorgesehenen Entscheid oder das vorliegende
Probleme. Wenn sie sich nicht einigen
können, wird in einem zweiten Schritt
die Schulleitung beigezogen, welche
entscheidet. Falls es sich bei diesem
zweiten Gespräch um den Übertritt in
die Oberstufe handelt, wird zusätzlich
eine Lehrperson der Oberstufe beigezogen. Sind die Eltern mit diesem Entscheid nicht einverstanden, können
sie innerhalb von zehn Tagen bei der
AUF DER COUCH
13
Auf der Couch
Primarschulpflege eine Einsprache
einreichen. Beim Oberstufenübertritt
entscheidet allerdings nicht die Primarschulpflege, sondern die Oberstufenschulpflege. Schullaufbahnentscheidungen müssen neu von der
Lehrperson zusammen mit den Eltern
bis Ende April gefällt werden ; Grundlage für den Entscheid wird das Semesterzeugnis sein.
Der Kindergartenbesuch
wird obligatorisch
Auf das Schuljahr 2008 / 2009 wird der
Kindergarten kantonalisiert und damit
der obligatorische zweijährige Besuch des Kindergartens für alle Kinder eingeführt. Die Jokertage für die
Kindergartenkinder werden ab dem
übernächsten Jahr von bisher zehn
auf zwei Tage pro Schuljahr reduziert,
wie auch an der Primarschule üblich.
Für Kinder, bei denen die frühere Reife belegt ist, kann bei der Schulpflege
beantragt werden, sie etwas früher als
bisher in den Kindergarten aufzunehmen. An Stelle des Stichtages Ende
April ( 4. Altersjahr ) können ab dem
Schuljahr 2008 /2009 Kinder schon mit
einem Geburtstermin bis zum 31. Juli
mit Zustimmung der Schulpflege für
den Kindergarten berücksichtigt werden. Sobald die Kindergärten kantonalisiert sind, wird die Bildungsdirektion für sie wie an der Primarschule
Schülerzahlen pro Abteilung vorgeben, was zur Aufhebung von einzelnen Kindergärten führen könnte.
Die bisher für die Aufsicht im Bezirk
zuständige Bezirksschulpflege wird
im nächsten Jahr aufgehoben. An
ihre Stelle tritt für die Aufsichtsfunktion eine externe, von der Bildungsdirektion beauftragte, neue Fachstelle,
welche alle Schulen mindestens einmal in vier Jahren besucht und beurteilt. Rekurse gegen Entscheide der
Schulpflege werden nach Aufhebung
der Bezirksschulpflege vom Bezirksrat
behandelt und entschieden.
Primarschulpflege Uster
« Dä Harley-Sound söll au in Uschter
unvergässe bliibe, jetzt gömmer eusi
Zyt wieder uf dä Road go vertriibe » –
mit diesen Worten verliess der Harley-Chlaus auf seinem Töff letztes Jahr
Uster. Wir haben uns auf die Suche
gemacht und ihn bei seinen Vorbereitungen für den diesjährigen Chlaustag gefunden !
Lieber Samichlaus, was machst
du als Erstes, wenn du aufstehst ?
Ich schaue aus dem Fenster, ob die
Sonne scheint. Aber ich freue mich
auch, wenn es schneit !
Angenommen, du hättest einen
grossen Wunsch frei.
Was würdest du dir wünschen ?
Was freut dich ganz besonders ?
Wenn ich am Morgen gesund aufstehen kann und am Abend auch wieder
gesund nach Hause komme.
Was würdest du mit dem Gewinn
von einer Million Franken machen ?
Armen Kindern und alten Menschen
helfen.
Hast du den ganzen Sommer
über Urlaub?
Nein, schon früh muss ich mit der
Planung und den Vorbereitungen beginnen! Wenn es warm ist, nehme ich
dann aber trotzdem mal gerne frei und
geniesse die Sonne.
Interview: Johanna Soyer
Foto: Johanna Soyer
Dass alle Menschen glücklich und zufrieden sind.
Welche drei Gegenstände
würdest du auf eine einsame
Insel mitnehmen ?
Den Schmutzli und den Esel mit einem
riesigen Sack voll feinem Essen !
Was treibt dir Tränen in die Augen ?
Wenn ich sehe, wie viele Kinder auf
dieser Welt immer noch leiden.
Wovor fürchtest du dich am
meisten ?
Vor Krieg und Elend.
Welches war dein verrücktestes
Abenteuer ?
Als ich das erste Mal mit der Harley zu
den Kindern fuhr. Und mein Hilfsflug
nach Tschernobyl.
Du feierst Geburtstag und darfst
drei berühmte Persönlichkeiten
einladen. Wer ist das ?
Madonna, Udo Jürgens und Tina Turner !
Was wolltest du schon immer
mal tun, hattest dazu aber noch
keine Gelegenheit ?
Steckbrief
Einmal auf einer einsamen Insel faulenzen.
Geburtsdatum
Welche Erfindung fehlt in unserer
Welt ?
Ein riesiger Staubsauger, der die
schlechte Luft wegsaugt !
Samichlaus
Das ist ein Geheimnis
Wohnort Schwarzwald
Beruf Unternehmer im Aussendienst
Lieblingsessen Voressen mit frischem Kartoffelstock
Letztes Buch 100 Jahre Harley Davidson, Geschichte und Mythos
Vorbild Niklaus von der Flüh
Name
14
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Wenn bei einem Blick in die Schulzimmer alle Kinder emsig mit Schere
und Leim hantieren, Lehrpersonen
auf Leitern herumturnen und feierliche
Musik durchs Schulhaus tönt, ist
es wieder Vorweihnachtszeit und die
Gschwadermer dekorieren ihr Schulhaus.
Bereits als alljährliche Tradition nimmt
das Schulhaus Gschwader am Adventfensterweg des Quartiers teil. Zusammen mit dem Quartierverein WinikonGschwader wird dieser Anlass organisiert. Quartierbewohnerinnen und
-bewohner dekorieren ein Fenster und
beleuchten es ab einem bestimmten
Tag im Dezember. Die Kinder, vom
Kindergarten bis zur sechsten Klasse,
Lehrpersonen und der Hauswart des
Schulhauses schmücken das ganze
Schulhaus Gschwader zu einem bestimmten Thema, damit es im Dezember festlich aussieht. « Engel », « Sterne »
oder die Farben « Rot und Gold » oder
« Blau und Silber » waren in den letzten
Jahren das Dekorationsthema.
Oben : Adventsfenster im Schulhaus
Gschwader.
Unten : Impressionen in Blau und Silber.
Am Festtag wird das Schulhaus für
Eltern, Geschwister und interessierte
Quartiersbewohner zugänglich gemacht. An diesem Tag werden auch
die Kerzen auf den Tannenbäumen
angezündet, welche den Schulhauseingang schmücken und ein Fenster
mit besonderer Dekoration wird von
nun an jeden Abend beleuchtet. Musikalisch werden die Gäste von den
Blockflötengruppen im Singsaal begrüsst. Ein kurzes Singen mit einer
Schulklasse und der Öffentlichkeit
stimmen die Besucherinnen und Besucher weihnächtlich. Im Anschluss
wird vom Quartierverein einen feinen
Apéro im Schulhausgang offeriert und
die Dekoration bestaunt.
Dieses Jahr wird diese alte Tradition mit einer anderen kombiniert : Im
Gschwader wird der Integrationsgedanke sehr gepflegt, denn in unserem Schulhaus befinden sich auch
zwei Klassen der Heilpädagogischen
Schule Uster. Im Alltag, aber auch bei
Anlässen, achten wir darauf, dass diese Kinder integriert werden. Dieses
Jahr werden die Kinder der HPSU den
anderen Schulkindern zeigen, wie etwas gebastelt wird. Nach einer sorgfältigen Anleitung durch die Lehrpersonen der HPSU werden die Klassen
der HPSU-Kindern ins Basteln des Adventsschmuckes eingeführt. So dürfen diese Kinder einmal anderen Kindern zeigen, was sie so können. Der
Prozess des gemeinsamen Bastelns
wird dieses Jahr mindestens so wichtig sein, wie das fertige Endprodukt !
Nach dem Unterricht, wenn die Kinder bereits auf dem Weg an den Uster
Märt sind, hängen die Lehrkräfte die
hergestellten Kunstwerke auf und so
werden die Kinder am Montagmorgen
mit ihrer eigenen Dekoration überrascht.
Schuleinheit Gschwader
H A S E N B Ü H L - W E R M AT S W I L
15
In unserer schnelllebigen Zeit ist es besonders für
Schulkinder wichtig, sich an gewissen Traditionen und
Ritualen, die sich in Inhalt und Form kaum verändern, festhalten zu können. Wie dies in der Schuleinheit Hasenbühl-Wermatswil gelebt wird, zeigen die
drei folgenden Beispiele.
Quartalswanderung Wermatswil
Schon seit einigen Jahren begeben
sich die Kinder und Lehrerinnen von
Wermatswil jeweils am letzten Montagnachmittag vor den Herbst-, Sommer-, Winter- und Frühlingsferien auf
eine zweistündige Wanderung in die
nähere Umgebung. Während eines
Jahres wird immer dieselbe Route
gewählt. Ein Zvierihalt ist selbstverständlich eingeplant. Da bleibt auch
Zeit für kleinere und grössere Entdeckungen oder Spiele. Manche Kinder
schätzen es, sich der einen oder andern Lehrerin anzuschliessen, um ihr
etwas zu erzählen, was im Schulalltag
vielleicht keinen Platz findet. Mit jeder
Jahreszeit verändert sich die Landschaft und somit auch die Stimmung.
Dies zu erkennen und zu spüren, ist
ein Beitrag an eine ganzheitliche Bildung und Erziehung.
Laternenumzug der Unterstufe
im Hasi
Langsam wird es Herbst. Rund ums
Schulhaus verfärben sich die Blätter
der Bäume. Die Tage werden dunkler und dunkler. Kommen die Kinder
in die Schule, ist es noch fast Nacht.
Gehen sie abends nach Hause, wird es
bereits dunkel. Und kommt der feuchte Novembernebel, sehnen sich viele
nach mehr Licht und Wärme. Aber die
Unterstufenkinder wissen schon, dass
diese Zeit auch ihre eigenen Traditionen birgt. Jedes Jahr basteln sie eine
Laterne für den Laternenumzug. Ist es
endlich soweit, treffen sich die Unterstufenkinder am frühen Abend. Die
Kerzen der Laternen werden angezündet und auf dem Pausenplatz wird
gesungen. Dann geht es los den Hügel
hinauf in den nahen Wald. Je dunkler
der Wald, desto heller leuchten die
Laternen. Es geht über Wurzeln und
Steine, manchmal durch Schnee oder
Schlamm. Während die einen sich mit
Klammergriff an den Händen halten,
singen die andern aus voller Kehle
oder tauschen die neusten Schulgeschichten aus. Ab und zu löscht eine
Laterne aus, deren Kerze die Erwachsenen jedoch gleich wieder anzünden.
Alles geht schnell vorbei und schon
sind alle wieder zurück auf dem
Schulhausplatz, wo immer noch die
grossen Finnenkerzen brennen. Dann
heisst es, sich zu verabschieden und
die Eltern zu finden, um schnell nach
Hause ins warme Bett zu kommen.
1
Geburtstagsritual Hasi 2
Wir treffen uns jeden Montag vor unserer Tür im Hasi 2. Da feiern wir die
Geburtstage. Ich finde es schön, dass
alle Geburtstage gefeiert werden.
Dann bekommt man einen Schoggikäfer oder einen Schoggifrosch. Herr
Ramp spielt auf der Gitarre « Happy
Birthday » und auf der Tafel stehen die
Namen der Kinder, die Geburtstag haben. Ich finde alles, was da passiert,
Nuria, 4. Klasse
eine gute Idee.
Also, immer wenn jemand Geburtstag
hat, singen wir draussen. Ich finde es
eine sehr gute Idee, weil man die andern ein bisschen kennen lernt.
2
3
Patrick, 4. Klasse
Ich finde es schön, dass wir miteinander Geburtstag feiern, denn es ist
auch gut für die Gemeinschaft.
Seraina, 3. Klasse
Wir singen « Happy Birthday » in zwei
oder drei verschiedenen Sprachen. Ich
finde es lustig, wenn wir « viel Glück »
singen, dann singen fast alle ein lanTanja, 4. Klasse
ges und lautes ck.
1 Es gibt viel Spannendes zu entdecken
auf der Quartalswanderung Wermatswil.
2 Schöne Laternen für den Umzug der
Unterstufe im Hasi .
3 Alle singen gemeinsam « Happy birthday »
Schuleinheit Hasenbühl-Wermatswil
im Hasi2.
16
HPSU
Wir, die Heilpädagogische Schule Uster (HPSU), haben im September mit dem Zirkus Chnopf eine Projektwoche durchgeführt. An dieser
Zirkuswoche haben alle Klassen der HPSU teilgenommen, auch der
Kindergarten. Obwohl wir nicht jedes Jahr eine Projektwoche zu einem
bestimmten Thema durchführen, kann man doch sagen, dass diese
bei uns eine gewisse Tradition haben.
Der Zirkus Chnopf organisiert regelmässig Projektwochen mit Klassen.
Natürlich hat er auch seine eigenen
Auftritte, die in vielen Städten in der
ganzen Schweiz stattfinden. Das Spezielle am Zirkus Chnopf ist, dass er
kein Zelt hat, sondern dass die Artistinnen und Artisten im Freien auftreten. Ein so genanntes « Freilichtspektakel » also. Der Zirkus Chnopf bildet
artistisch begabte Jugendliche aus,
die auch dort zur Schule gehen. Es
gibt dafür sogar extra eine Zirkuslehrerin ! Für uns war es natürlich sehr
spannend, ein paar Zirkuswagen von
innen betrachten zu dürfen, wo die
Artisten schlafen und kochen.
An unserem ersten Zirkustag durften
wir verschiedene Dinge ausprobieren.
Zum Beispiel : Seiltanz, Trapez, Clowns,
Fakir und Feuer, Zauberei, Akrobatik,
Jonglage, Direktion, Nummerngirls
oder Tiere.
Die Schülerinnen und Schüler suchten
sich dann ein Angebot aus, an dem sie
die ganze Woche in kleineren Gruppen übten. Ge- und begleitet wurden
sie von Animatoren und Animatorinnen aus dem Zirkus Chnopf.
suchen. Die Kinder aus dem Kindergarten kamen anschliessend mit einem grossen Fallschirm und sangen.
Die Trapezkünstlerinnen und -künstler zeigten danach wunderschöne Figuren in der Luft und die Zaubergruppe verblüffte uns mit verschiedenen
Tricks. Als jonglierende Hühner kam
die nächste Gruppe und die Fakire
gingen, ohne das Gesicht zu verziehen, über Glasscherben oder setzten
sich auf ein Nagelbrett. Dazwischen
kündigten die Direktion und die Nummernkinder jede einzelne Attraktion
an.
Unser Auftritt war ein grosser Erfolg !
Alles verlief ohne Pannen und das
Publikum klatschte begeistert. Dass
unser Auftritt so gut gelang, verdanken wir nicht zuletzt den Animatoren
und Animatorinnen aus dem Zirkus
Chnopf, welche uns im Ausprobieren
und Üben von Kunststücken geduldig
begleitet haben. Wir danken dem Zirkus Chnopf für diese einzigartige Erfahrung. Diese Projektwoche hat uns
allen grosse Freude bereitet !
Isabel Prutsch
Interview mit Schülerin
Wie heisst du ?
Janine.
Bei welcher Gruppe bist du ?
Seiltänzer.
Was ist das Beste am Seiltanzen ?
Dass man balancieren kann.
Ist irgendetwas gefährlich oder
braucht besonders viel Mut ?
Auf dem Stahlseil balancieren.
Wie ist das, wenn du dort oben
stehst und nach unten schaust ?
Beängstigend ( lacht ).
Bist du da sofort rauf
und konntest darüber laufen ?
Nein.
Muss man dazu üben ?
Ja.
Hast du gemerkt, ob du von
gestern auf heute Fortschritte
gemacht hast ?
Ja.
Wie läuft es heute ?
Gut.
Wie ist es gestern gegangen ?
Das emsige Üben und Schaffen wurde
täglich fotografiert und am gleichen
Tag noch konnte man in einer von uns
selbst gestalteten Zirkuszeitung einige Höhepunkte des Tages nachschauen und -lesen ( wie zum Beispiel das
nebenstehende Interview ).
Höchste Konzentration aller Schüler/innen beim Üben !
Am Freitagnachmittag fand dann die
Hauptprobe statt, zu der die Schüler
und Schülerinnen des Schulhauses
Pünt eingeladen wurden. Und am
Samstag schliesslich hatten wir unseren grossen Auftritt:
Es ist nicht so gut gegangen.
Wie heisst deine Leiterin ?
Barbara.
Wie ist sie so ?
Nett.
Möchtest du sonst noch
etwas erzählen ?
Nein.
Vielen Dank für das Interview !
Bitte.
Anmerkung : Unsere Schule besuchen Kinder und Jugendliche mit einer geistigen
Zuerst traten die Seiltänzerinnen und
-tänzer als Königinnen und Könige
auf. Mit Hilfe eines Stabes balancierten sie gekonnt über das Seil. Dann
wirbelte die Akrobatikgruppe über
den Zirkusboden und die Clowns
mussten einen entlaufenen Löwen
und mehrfachen Behinderung oder solche,
die langsamer im Lernen vorankommen als
andere und dabei mehr individuelle Unterstützung benötigen. Die Schüler und Schülerinnen kommen aus dem Bezirk Uster.
Unsere Schule hat vier Standorte in Uster
und einen in Volketswil in oder unmittelbar
neben Primarschulhäusern.
NÄNIKON
17
Die Temperaturen sinken, der Wind fegt die letzten Herbstblätter von den Bäumen und vereinzelte Schneeflocken
finden den Weg bis ins Flachland. Die Kinder erzählen vom
Schlittenfahren, dem Samichlaus und freuen sich auf das
Öffnen des ersten Adventskalendertürchens. Zeit, an Weihnachten zu denken ! Für uns bedeutet dies, bereits im
November die ersten Weihnachtslieder zu üben und unseren
Beitrag an der Näniker Adventsfenster-Aktion zu planen.
Seit Jahren organisiert der Frauenverein
Nänikon einen dorfeigenen Adventskalender. 24 Freiwillige sind gesucht, welche jeweils ein Fenster für das Gesamtwerk gestalten. Auch die Primarschule
Nänikon nimmt an der Aktion teil und
stellt als Klasse, Schulhaus oder in stufenübergreifenden Projekten eine Dekoration her. Kinderfreundschaften werden so geschlossen, Lehrpersonen der
unterschiedlichsten Stufen planen und
unterrichten gemeinsam, die Freude am
vollendeten Werk ist spürbar . . . dies alles fördert merklich die Schulgemeinschaft.
in den Genuss eines kleinen Apéros.
Willkommen ist jedermann.
Im Volg, dem Dorfladen mitten im Ort,
hängt ein Plan mit Nummern und Adressen der beteiligten Häuser. Hier erfahren
alle Interessierten, wo als nächstes ein
Fenster geöffnet wird und gleich bestaunt werden kann. Einem abendlichen
Spaziergang entlang der bereits geöffneten Fenster steht also nichts mehr
im Weg ! Kurz vor Weihnachten findet
ein gemeinsamer Rundgang durch das
ganze Dorf statt, bei dem alle Kunstwerke nochmals betrachtet und gewürdigt werden können.
Am ersten Dezember ist es dann soweit :
das erste Türchen wird geöffnet. Manchmal wird eine passende Geschichte erzählt, Musik erklingt oder man kommt
Als Höhepunkt der Adventszeit darf sicher das alljährliche Weihnachtssingen
im Dorf bezeichnet werden. Zur Ein-
Gemeinsames Adventssingen.
Adventsfenster im Schulhaus Türmli.
stimmung lassen die Ustermer Turmbläser traditionelle Weihnachtslieder
aus den offenen Fenstern des Türmlischulhauses erklingen, während sich
die Schulkinder an verschiedenen Orten
sammeln. Nun beginnt ein kurzer Sternmarsch, der die Kinder ins Dorfzentrum
führt. Ganz Nänikon trifft sich, um die
von den Kindergarten- und Primarschulkindern eingeübten Weihnachtslieder
vor dem Türmlischulhaus zu hören und
schliesslich zum Abschluss ins « Stille
Nacht » einzustimmen. Abgerundet wird
der Anlass durch den Näniker Frauenverein, der mit Glühwein, Punsch und
selbst gebackenen Köstlichkeiten für
das leibliche Wohl sorgt. Klein und Gross
ist auf den Beinen und manch einer verspürt die weihnachtliche Vorfreude.
Team Nänikon
Sternenmarsch in Nänikon.
18
N I E D E R U STE R
In der Schuleinheit Niederuster etablierten sich während der letzten
Jahre verschiedene Anlässe zur Tradition. Neben Sporttag, Projektwoche und klassenübergreifenden Projekten, möchten wir auch den
Ballonwettflug zu Schuljahresbeginn und den Adventsanlass nicht
mehr missen.
Ballonwettflug
Am ersten Schultag werden bereits ab
halb sieben Uhr im alten Schulhaus
die ca. vierhundert Ballone aufgeblasen. Es herrscht eine fröhliche Stimmung, Ferienerinnerungen werden
ausgetauscht, hier platzt ein Ballon
und da erscheinen die übrigen Lehrpersonen und holen ihre Ballone ab.
Es ist keine einfache Aufgabe, über
zwanzig Ballone heil in die Klassenzimmer zu bringen! Anschliessend ist
ein weiteres schwieriges Unterfangen
zu bewältigen : Elvira Major packt ungefähr vierzig Ballone ins Auto und
fährt damit zu den Kindergärten in der
Wanne. Auch da muss mit Verlusten
gerechnet werden !
Zeichnungen der
1. Klasse von
Regula Wilhelm zum
Ballonwettflug.
Die Kinder der Kindergärten und der
1. Klassen lassen ihre Ballone im Beisein der Eltern steigen. Sicher fliegen
jeweils viele gute Wünsche der Eltern
für eine erfolgreiche Schulzeit ihrer
Kinder mit ! In der 10-Uhr-Pause treffen sich die übrigen Schulkinder mit
ihren Lehrpersonen auf dem Schulhausplatz. Fröhliche Gesichter und
bunte Ballone prägen diesen. Inzwischen wurden die Ballonkarten beschriftet und befestigt. Man möchte
ja wissen, welcher Ballon die weiteste
Reise tut. Da sind auch einige « Ballonpakete » auszumachen. « Mitenand
fliegt sichs weiter » ist wohl die Überlegung. Die Schulleiterin wünscht allen
ein gutes Schuljahr und der Countdown beginnt : 10 - 9 - . . . - 0 ! Über 220
Ballone steigen rasch und der Himmel
über dem Schulhaus zeigt sich voller
farbiger Punkte. Bald entschwinden
sie. Leider verfängt sich manchmal
einer der Ballone in einem der schönen alten Bäume und seine Reise ist
bereits beendet.
Viele Ballonkarten kehren zurück. Sobald festgestellt ist, wohin der Wind
die Ballone getragen hat, werden auf
der entsprechenden Karte die weitesten Reisen bezeichnet. Dieses Jahr
gings über Appenzell, Rheintal nach
Vorarlberg. Ein Ballon flog unglaublich
weit, ins Südtirol und ist bis heute der
Sieger ! Dies ist allerdings nicht immer so. Letztes Jahr, bei Regenwetter,
war die weiteste Reise schon auf dem
Wildspitz zu Ende.
Adventstüren
Im Dezember verwandeln sich die
Zimmertüren in den Kindergärten und
in den beiden Schulhäusern in einen
Adventskalender. Diese sind verdeckt
und jeden Tag öffnet sich eine weitere Adventstür. Viele Kinder spazieren
nach Schulschluss durch die Häuser
und suchen die neu geöffnete Tür. Die
verschiedensten Motive sind zu entdecken: Elche, Samichläuse, Sterne …
Kurz vor Weihnachten werden dann
die Eltern eingeladen, den Adventsweg mit ihren Kindern zu begehen. Bei
Kerzenlicht, weihnächtlicher Musik,
bei Punsch und Guetsli herrscht eine
besinnliche, vorweihnächtliche Stimmung. Letztes Jahr eröffneten die Kindergartenkinder und die Blockflötenschülerinnen und -schüler mit ihren
Weihnachtsliedern den Abend. Nebst
Eltern waren auch viele Grosseltern,
kleinere und grössere Geschwister
unserer Schulkinder mit dabei, um
sich auf die Weihnachtstage einzuAntonia Achermann
stimmen.
24 Überraschungen
verbergen sich hinter
den Adventstüren.
O B E R U STE R-S U LZ BAC H
19
Anlässe und Rituale haben bei uns im
Laufe der Zeit einen festen Platz eingenommen. Neben internen Aktivitäten
( zum Beispiel gemeinsames Singen nach
jeden Ferien, Aktionstage des Kinderrates und vieles mehr ) führen auch wir
alle zwei Jahre eine grössere Projektwoche durch. Dieses Mal haben wir eng
mit dem Elternrat zusammengearbeitet.
So konnten wir unter dem Titel « Jeden Tag eine neue Welt » in vier Kurstagen
106 Kurse anbieten, wovon 32 durch
Eltern oder Verwandte geleitet wurden.
Über 60 Helferinnen und Helfer, die
ein bis vier Tage freiwilligen Einsatz leisten wollten, haben sich gemeldet !
Leider konnten nicht alle berücksichtigt
werden.
Die 4. Klasse von Susan Nüssli und
Monika Maier hat ihre Eindrücke zu
dieser Projektwoche schriftlich festgehalten. Hier eine Auswahl, die zeigt,
wie dieser Anlass bei den Schülern
und Schülerinnen angekommen ist :
Die Projektwoche war super cool ! Ich
bin im Hallenbad gewesen und habe
am Computerkurs teilgenommen. Ich
habe alte Schriften geschrieben und
bin in den Wald kochen gegangen.
Alle Eltern und Lehrer habe sich bestimmt grosse Mühe gegeben. Ich
glaube, es hat jedem grossen Spass
gemacht, sogar den Erwachsenen ! Bei
der Projektwoche hat man auch neue
Kollegen kennen gelernt. Das finde
ich super ! Es war auch einmal eine
Abwechslung von der Schule. Auch
wenn das trotzdem Schule war. Aber
für mich und viele andere war es prakSimon
tisch Freizeit.
Am Montag und Dienstag habe ich
Kerzen gezogen und Honig geschleckt
bei Herr und Frau Haller. Am Donnerstag habe ich alte Schriften geschrieben, mit einem Federhalter. Am
Freitag war ich dann im Botanischen
Garten. Wir haben Kräuterbutter geBetül
macht.
Die Schülerinnen und Schüler im Einsatz in den verschiedenen Kursen, sei es beim
Schriftenschreiben, Basteln oder beim Sport.
Im Computerkurs haben wir Computer
auseinander genommen. Wir mussten uns die Stecker merken, die wir
ausgezogen hatten. Nach der Pause
mussten wir den Computer wieder
zusammensetzen und alle Stecker in
den richtigen Ort hinein stecken. Der
Dominic
Computer lief wieder !
Ich fand die Projektwoche sehr lässig. Am besten gefiel mir « Brett- und
Kartenspiele » ! Dort hatten wir Spiele
gemacht. Zuerst waren wir in der Ludothek, dort durften wir Spiele ausleihen. Ich habe Europa-Tour gespielt
mit Jasmin, Es war mega, mega, mega
Corina
lässig !
Ich war im Tierpark Langenberg. Dort
haben wir die Wölfe beobachtet. Es
war sehr aufregend den Wölfen zuzuschauen und zu versuchen, ihr VerhalSteffen
ten rauszufinden.
Mir hat es im Serviettenfalten, Zopfbacken und Kartenbasteln sehr gut
gefallen. Weil ich so lachen musste.
Und ich habe eine neue Freundin gefunden. Frau Van der Meer war sehr
Shanmugi
nett.
Am Donnerstag war es sehr lustig
im Schwimmen, viele meiner Freunde waren auch im gleichen Kurs. Am
Freitag war ich in einem sehr spannenden Kurs, nämlich im HeissluftSven
ballon-Kurs.
20
PÜNT
Da kommt Märt-Stimmung auf :
Kulturtag im Pünt.
Uster im November. Zusammen mit dem Advent steht auch der traditionelle Uster Märt vor der Tür. Was für einen grossen Teil
der Ustermer Bevölkerung den unbestrittenen Höhepunkt des Jahreskalenders darstellt, war für die Lehrerschaft des Schulhauses
Pünt, im Herzen der Stadt, jahrelang ein notwendiges Übel. Zumindest die erste Hälfte der Märtwoche. Während sie die novembermüde Schülerschar mit trockenem Schulfutter zu begeistern versuchten, ratterten unzählige Lastwagen in horrendem Tempo über den
Pausenplatz. Laut pfeifende Männer luden mit lärmenden Maschinen
schwere Metallelemente aus und stellten ihre bunten Karusselle
auf. Soundproben folgten, unmittelbar neben den Schulzimmerfenstern.
Die Pause mussten die Schülerinnen und Schüler – und mit ihnen
zusammen auch die Lehrpersonen – im Klassenzimmer verbringen, da
der Aufenthalt auf dem Pausenplatz viel zu gefährlich gewesen
wäre. Von wegen romantischer Märtvorfreude . . .
Vor acht Jahren gab die Schulpflege
dann grünes Licht und das von der
Lehrerschaft aufwändig vorbereitete
Alternativprogramm konnte erstmals
stattfinden : Der Kulturtag der Schuleinheit Pünt war geboren ! Seither
bieten die Lehrerinnen und Lehrer im
Herbst ein reichhaltiges kulturelles
Angebot an, aus welchem alle Kinder
drei Kurse ihrer Wahl aussuchen dürfen. Ihrem Alter entsprechend werden
sie anschliessend eingeteilt. Eine interessierte, bunt zusammengewürfelte
Kindergruppe, die aus verschiedenen
Klassen stammt, findet sich wenige
Tage vor dem Kulturtag im Zimmer der
Kursleiterin ein und erhält dort die
nötigen Informationen.
Am Dienstag der Märtwoche ist es
dann endlich soweit : Das Pünt ist um
8.15 Uhr für einmal nur Treffpunkt, da-
nach schwirren die mit Picknick und
warmen Kleidern ausgerüsteten, fröhlich und aufgeregt schwatzenden und
lachenden Gruppen in allen Himmelsrichtungen davon. Ziel für die Kleinen
sind der Zürcher Zoo, die Kindercity,
das Mühlerama, das Hasenmuseum,
ein Besuch beim Förster im Wald, das
zoologische Museum, die Feuerwehr
Uster oder die Farmart Jucker. Auf
die Älteren warten unter anderem die
Stadtpolizei Uster, das Hallenstadion,
das Fernsehstudio, das Air Force Center und die Rega in Dübendorf, das
Spital Wetzikon, das Landesmuseum,
das Tierspital und das Mammutmuseum in Niederwenigen.
Müde, aber voller neuer Eindrücke
und gemeinsamer Erlebnisse kehren
Gross und Klein nach vier Uhr nachmittags wieder ins Pünt zurück und nehmen den Heimweg unter die Füsse.
Am Mittwoch bleibt es in den alten
langen Gängen des Schulhauses
still. Auf dem Pausenplatz hingegen
herrscht emsiges Treiben und es wird
lautstark gearbeitet. Die Lehrerinnen störts nicht. Sie geniessen einen
wohlverdienten, vorgeholten freien
Morgen und allmählich kommt auch
bei ihnen die Märtstimmung auf. Wie
grüssen sich doch die alt eingesessenen Ustermerinnen und Ustermer ?
« En schööne Märt mitenand ! »
Franziska Bates-Steck
TA L A C K E R - D O R F
21
Die Jung-Autoren von links nach rechts :
Tino, Valentin, Urs, Siro, Riccardo.
Sprachrätsel Wörter
1. Durcheinander gepurzelt
Buchstaben richtig ordnen,
um den Beruf zu finden.
Welchen Beruf hat Oli Spitz? Was ist ein Farsel? Wie wird
aus einem Dach ein Tuch? Solche und andere Sprachrätsel entstanden im Rahmen der Arbeit einer Gruppe des
Förderangebots der Primarschule Uster. Die vollständige
Sammlung ist nun im elk-Verlag erschienen.
Oli Spitz
=
Ines Gärn
=
Fredi Ern
=
Mina Nager =
Begonnen hat alles mit den Denksportaufgaben, welche wir Schülerinnen und
Schüler des Förderangebots morgens
zum Aufwärmen jeweils knacken müssen. Bei einer Gruppe von fünf Drittklässlern kamen dabei jede Woche selbst
kreierte Aufgaben dazu. Daraus entstand ein erstes kleines Sprachrätselheft. Mit der Zeit wurde unsere Sammlung immer umfangreicher, auch dank
der Mithilfe von Kindern der anderen
Fördergruppen. Schliesslich entschlossen wir uns, unser Werk einem Verlag
zu senden. Die Begeisterung war riesig,
als wir erfuhren, dass gleich die erste
Anfrage erfolgreich war. Der elk-Verlag
wollte unsere Sprachrätsel herausgeben. Damit begann die Arbeit aber erst
richtig . . .
überarbeitet, gestrichen oder für gut
befunden, bis die Sammlung endlich
komplett war.
Als Erstes durften wir zusammen den
Verlag in Winterthur besuchen, wo uns
der ganze Ablauf einer Buchproduktion gezeigt wurde. Zusammen mit Margrit Ambühl besprachen wir dort auch
gleich, wie es mit unseren Rätseln weitergehen würde. Wir einigten uns darauf, dass es neun verschiedene Rätseltypen geben sollte mit je vier Schwierigkeitsstufen, damit für alle Kinder von
der 3. bis zur 6. Klasse etwas dabei ist.
Insgesamt hiess das also 36 Rätselseiten, wovon wir zu diesem Zeitpunkt
noch nicht einmal die Hälfte hatten ! Entsprechend intensiv war unsere Arbeit in
den folgenden Wochen. Mit grossem
Einsatz wurden Rätsel erfunden, gelöst,
Begabtenförderung der Primarschule Uster
Beim Verlag wurden unsere Rätsel dann
überarbeitet und das Layout gestaltet.
Schliesslich zeichnete der Illustrator
Benedikt Notter noch passende und
witzige Bilder dazu. Als Autorennamen
einigten wir uns auf bfuster ( Begabtenförderung der Primarschule Uster ), da
die vollständigen Namen von Tino, Urs,
Siro, Riccardo und Valentin auf der Titel
seite keinen Platz gehabt hätten. Nun
ist unsere Rätselsammlung mit dem
Titel « Sprachrätsel Wörter » also im elkVerlag erschienen. Ein paar Kostproben
daraus gibt es nebenan. Viel Spass beim
Lösen !
2. Silbenwirrwarr
Silben richtig zusammensetzen, damit
vier sinnvolle Wörter entstehen.
Tabe
=
Farsel
=
Pinde
=
Kreifel
=
3. Wortverwandlung
Pro Zeile einen Buchstaben ändern.
D
A
C
H
T
U
C
H
Michael Ulrich
FF
4. Buchstabenrätsel
Lösungen auf Seite 23.
22
K N O B E L S PA S S / R ÄT S E L S E I T E
Wer versteckt sich hinter dieser
Karikatur ?
Lesen Sie die Zeitung exakt durch und schauen Sie alle
Bilder genau an. Dann müssen Sie nur noch die richtige
Antwort auf den Talon schreiben und diesen bis zum 12. Januar 2007 der Lehrperson Ihres Kindes abgeben. Schon
haben Sie die Möglichkeit, Gewinnerin oder Gewinner des
kleinen, aber ganz feinen Überraschungspreises zu sein !
Redaktionsmitglieder und ihre Angehörigen sind von der Verlosung ausgeschlossen.
Auflösung des Wettbewerbs SchnüerlischriftNummer 2 :
Sibylle Leuzinger
Es freut uns sehr, der Gewinnerin unseres Wettbewerbes, Frau
Helen Mischi, zwei Kinogutscheine überreichen zu dürfen !
Herzlichen Dank wiederum dem Kino Central in Uster, welches
diesen Wettbewerbspreis gesponsert hat.
Fünf
Fischpaare tummeln sich im Tümpel, doch die Zwillinge ähneln
sich nicht wie ein Ei dem anderen. Fischers Fritz erkennt sofort 14 Unterschiede.
Hast du auch superscharfe Augen ? Zum Schluss kannst du das Bild bunt anmalen.
Wettbewerb Schnüerlischrift
Name
Vorname
Strasse
PLZ/Ort
Lösung
Bis am 12. Januar 2007 der Lehrperson abgeben.
AUFGESCHNAPPT
Rätselgitter
Versuche alle diese Wörter in das
Rätselgitter zu schreiben.
Auto - Tanne - Eis - Fenster Apfelbaum – Murmel
Märlirätsel
Finde heraus, welches Märchen
jeweils gemeint ist.
1. Wer macht die schlechtesten
Tauschgeschäfte ?
2. Wer versucht sich als
Stimmenimitator ?
3. Wo ist die Namensfrage
lebenswichtig ?
4. Wer kam vom rechten Weg ab ?
5. Wer war lange nicht
beim Coiffeur ?
6. Wo entscheidet ein Schuh
über das Lebensglück ?
7. Wer sorgt für das Schlittelwetter ?
8. Welchen beiden wird Naschen
beinahe zum Verhängnis ?
9. Welches Band besiegt Kriminelle ?
Rätsel
Lässt sich das Zifferblatt einer Uhr so
dritteln, dass die Summe der Ziffern in
allen drei Teilen gleich ist ?
23
AU FG ESCH NAPPT
Erfüllter Wunsch
Liebe Schnüerlischrift-Redaktion
Der Verein Hort im Lot mit allen Mitarbeiterinnen und Kindern bedankt sich
ganz herzlich für die Spende von 200.—, die wir letzten Monat erhalten haben.
( Anm. d. Red. : Honorar Bänz Friedli, Ausgabe 2.) Die Kinder mussten nicht
lange überlegen, welchen Wunsch sie sich mit dem Geld erfüllen möchten :
ein Klettergstältli und ein Kletterseil ! Wir haben beides in den Herbstferien
gleich ausprobiert und uns im « Bachtelspalt » abgeseilt – das hat allen viel
Spass gemacht !
Verein Hort im Lot
Nochmals herzlichen Dank und fröhliche Grüsse
Ballonwettflug
Beim traditionellen Ballonwettflug der Schuleinheit Niederuster zum beginnenden Schuljahr hatte der Ballon von Svenja Wohler, einer Kindergärtnerin bei
Claudia Schmidlin, ganz besonders guten Wind : er flog bis nach St. Lorenzen
im Südtirol ( Italien ). Und Svenja gewann damit den ersten Preis !
Theater zum Ersten
Das aus Eigeninitiative entstandene
Theaterstück « Schneewittchen und die
sieben Räuber » der 6. Klasse von Anja
Nölle vom Schulhaus Pünt war ein riesen Erfolg – wir gratulieren den Schülerinnen und Schülern für diese tolle
Leistung !
Theater zum Zweiten
Am 30. Dezember 2006, 20 Uhr, Stadthofsaal Uster, kann man Jörg Schneider
« live » sehen. Und zwar im Stück « Nöd ohni mini Hose ». Viel Vergnügen !
Mitten unter uns
« Mitten unter uns », ein Projekt des Schweizerischen Roten Kreuzes, bringt
fremdsprachige Kinder mit Schweizer Gastfamilien zusammen. Den Kindern
verhelfen diese regelmässigen Kontakte zu einem direkten und unbeschwerten Umgang mit der deutschen Sprache und den Lebensgewohnheiten in der
Schweiz. Den Gastgebern wird eine Sinn gebende Tätigkeit und Einblick in
andere Kulturen sowie Einführung, Begleitung, Weiterbildung und Spesenvergütung geboten. Interessierte, die gerne regelmässig über mehrere Monate ein
paar Stunden ihres Alltags mit einem fremdsprachigen Kind oder Jugendlichen
verbringen möchten, können sich bei Christoph Stocker ( Vermittler in Uster )
melden: 044 941 82 35. Die Schnüerlischrift wird in einer der nächsten Ausgaben detaillierter über dieses Projekt berichten.
Pantomimisch dargestellte
Freundschaften
Leserbriefe
Ihre Meinung interessiert uns! Senden
Sie uns Ihre Beiträge aller Art – das
junge Redaktionsteam freut sich sehr
über Anregungen, Kritik und Kommentare. Senden Sie Ihre Leserbriefe
an folgende Adresse:
[email protected]
www.schnuerlischrift.ch
Als ausgezeichnete Pantomimen entpuppten sich die Schülerin und die
Schüler der Kleinklasse Mittelstufe von
Elisabeth Jampen im Schulhaus Pünt.
Anlässlich der Lesenacht vom 10. November zum Thema « amici, amici »
stellten sie mit viel Charme, Witz und
Ausdrucksstärke
Alltagssituationen
dar, wie sie Freunde erleben. Die mit
sorgfältig ausgesuchter Musik untermalten Szenen ernteten viel Applaus
und manches Kompliment.
DenkmalMontag 2006 – « Gartendetektive auf Spurensuche »
Lösungen von Seite 21
1. Polizist, Sängerin, Erfinder, Managerin
2. Tafel, Farbe, Pinsel, Kreide
3. DACH, BACH, BUCH, TUCH
4. zwei F liegen = zwei Fliegen
Das Schulprojekt der Sechstklässlerinnen und Sechstklässler aus dem Schulhaus Hasenbühl war rundum gelungen und ist nun als Büchlein erhältlich ( bei
claudia.fischer @ hispeed.ch ). Als Vorinformation : im September 2007 findet
ein DenkmalMontag zum Thema Holz statt.
T R A D I T I O N I S T E I N E L AT E R N E .
D E R D U M M E H Ä LT S I C H A N I H R F E S T,
DE M KLUG E N LE UCHTET SI E DE N WEG.
George Bernard Shaw
Primarschule Uster . Poststrasse 13 . 8610 Uster . Tel. 044 944 73 30 . Fax 044 944 77 11 . ps @ stadt-uster.ch . www.uster.ch/bildung/primarschule