Energie.Fakt 01-2016

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Energie.Fakt 01-2016
Energie.Fakt
badenova.de
bnnetze.de
02.2016
Der Newsletter für Kommunen und
Geschäftskunden von badenova
LIEBE LESER,
Volker Geis, Geschäftsführer bnNETZE (rechts), erläutert die Investitionen in das Neuenburger Stromnetz.
STROMNETZ AUF SICHEREN BEINEN
Neuenburg jetzt zukunftssicher
Mit umfangreichen Investitionen ist das
aus den fünfziger Jahren stammende
Stromnetz von Neuenburg am Rhein
zukunftssicher gemacht worden. Die badenova Netztochter bnNETZE hat rund drei
Millionen Euro investiert.
2012 hat die Stadt Neuenburg ihre
Stromkonzession neu vergeben. Damals
übernahm bnNETZE vom Vorbetreiber ein
Stromnetz, das in seiner Grundarchitektur
in den 1950er Jahren konzipiert wurde.
Inzwischen ist Neuenburg aber dynamisch
gewachsen und die alte Netzarchitektur
war den Anforderungen nicht mehr gewachsen.
2013 und 2014 planten und realisierten die
Netzexperten des Energiedienstleisters badenova deshalb etliche Erweiterungs- und
Sanierungsmaßnahmen, die im Frühjahr
2016 nun gänzlich abgeschlossen werden.
Neben der bislang einzigen 20-kV-Leitung,
die alleine die Innenstadt versorgt, verlegte
bnNETZE eine zweite, rund drei Kilometer
lange, leistungsfähige Einspeiseleitung vom
Umspannwerk Müllheim bis zum neuen
Schalthaus Sandroggenstraße. Ebenso zwei
zusätzliche Leitungen zur besseren Lastverteilung und Erhöhung der Versorgungssicherheit insbesondere der Industriekunden.
„Insgesamt hat bnNETZE seit der Übernahme der Stromversorgung sieben Kilometer
Stromleitung neu verlegt und damit das
Ausfallrisiko deutlich reduziert“, erklärte
Volker Geis, Geschäftsführer von bnNETZE.
Mit dem neu errichteten Schalthaus verfügt
Neuenburg nun über eine fernsteuerbare
Einrichtung, die bei Störungen das rasche
Umschalten der Versorgungsgebiete gewährleistet. Das Schalthaus ist an die rund
um die Uhr besetzte Verbundwarte des
Energiedienstleisters angeschlossen. Dort
wird das gesamte Energienetz von badenova überwacht.
wussten Sie, dass die Bundesnetzagentur
jedes Jahr bei allen Netzbetreibern in ganz
Deutschland sekundengenau die Zahl und
Dauer der Stromausfälle erfasst. Daraus
entsteht ein jährlicher bundesweiter Durchschnittswert (SAIDI), der anzeigt, wie viele
Minuten im Jahr jeder Bundesbürger von
einem Stromausfall betroffen war. Er lag 2013
bundesweit bei 15,3 Minuten, 2014 waren es
nur noch 12,28 Minuten. Der Wert für 2015
ist noch nicht ermittelt. Mit rund 13 Minuten
in den Jahren 2013 und 2014 liegt badenova ziemlich genau in diesem Durchschnitt.
Deutschland ist das versorgungssicherste
Land in ganz Europa. Zum Vergleich: Dänemark (17 Minuten), Österreich (31,8), Italien
(47,8), Frankreich (62,4), Schweden (78,9) oder
Finnland (193).
Dr. Roland Weis,
Leiter Unternehmenskommunikation
BREITBAND INS KLASSENZIMMER
Für die Freiburger Schulen eröffnet sich
eine neue Perspektive für schnelles und
leistungsfähiges Internet mit einer Datenübertragungsrate von 100 Mbit/s.
badenIT, die IT-Tochter des Energie- und
Umweltdienstleisters badenova, bietet
den Schulen den Anschluss an ihre Glasfaser-Ringleitung, die bisher Industrieund Gewerbekunden vorbehalten war.
Dieses Metro-NET der badenova Tochter
badenIT in Freiburg existiert seit ungefähr fünf Jahren.
02
Energie.Fakt
SONNEN-STROM STATT MUNITION
Munitionsgaragen installiert die badenova Tochter
WÄRMEPLUS fast 6.200 Photovoltaik-Module.
Auf einem ehemaligen Munitionslager in Offenburg-Waltersweier, das seit mehr als 15 Jahren stillgelegt ist, werden die
von der Natur überwucherten
Bunker freigelegt und für eine
regenerative Stromerzeugung
genutzt. So entsteht auf dem
Grundstück der Technischen
Auf den Dächern der einstigen Munitionsbunker werden insge- Betriebe Offenburg (TBO) nach
samt 6.200 Photovoltaik-Module installiert.
dem Symbol der prophetischen
Verheißung „Schwerter zu
Wo früher in Bunkern Munition gelagert
Pflugscharen“ eine neue Nutzung der alten
wurde, entsteht in Kürze auf deren OberfläMunitionsanlage: Eine PV-Anlage mit einer
che eine leistungsfähige Photovoltaikanlage
Gesamtleistung von über 1.600 Kilowatt-­
mit über 1.600 Kilowatt-Peak Strom-ErzeuPeak Stromerzeugung, das entspricht dem
gung. Auf 29 quaderförmigen alten
Bedarf von 530 Haushalten.
ZUKUNFTSNETZ ERDGAS
PARTNER DER KOMMUNEN
badenova bleibt für die kommenden 20
Jahre der Erdgaspartner der Gemeinde
Rust. Die Konzessionsverträge wurden
Ende Februar von badenova Vorstand
Mathias Nikolay und Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare unterzeichnet.
Neben Rust haben sich in den letzten
Monaten weitere 24 Kommunen für
badenova als Konzessionspartner
entschieden: Neuhausen ob Eck, Schallstadt, Ettenheim, Wehr, Murg, Laufenburg, Albbruck, Waldshut-Tiengen,
Lottstetten, Neuenburg-Steinenstadt,
Rümmingen, Schliengen, Bad Bellingen,
Lörrach, Kandern, Maulburg, Weil am
Rhein, Binzen, Inzlingen, Wittlingen,
Schallbach und Eimeldingen. Außerdem
auch Lenzkirch im Hochschwarzwald
und Epfendorf bei Oberndorf, die
von der badenova Tochter bnNETZE
komplett neu an das Erdgasnetz angeschlossen werden. Beide Gemeinden
haben sich entschieden bnNETZE mit
dem Bau der Erdgasleitung und dem
künftigen Betrieb zu betrauen.
WÄRME FÜR FRIEDENWEILER
Eine 3,5 Kilometer lange Erdgasleitung wird
für verschiedene Erdgas-Technologien wie
in naher Zukunft auch den Ortsteil TrichinErdgas-Brennwerttechnik plus Solarthermie,
gen der Neckar-Gemeinde Epfendorf mit
Erdgas-Wärmepumpe, Erdgas-Blockheizkraftwerk oder die Zukunftstechnologie
Erdgas versorgen. Die Leitungstrasse führt
im Oberen Neckartal von Oberndorf-BochinErdgas-Brennstoffzelle entscheiden und
gen nach Epfendorf und wird in Feld- und
erfüllen damit alle Wärmegesetze und
EnEV-Anforderungen.
Forstwegen verlegt. Zuerst wird das Industriegebiet in Trichtingen angeschlossen und
die Weiterverlegung in den
Ortskern vorgesehen. Auch ein
geplantes Neubaugebiet im
Trichtinger Ortsteil wird an das
Zukunftsnetz Erdgas angeschlossen.
Die badenova Tochter bnNETZE
GmbH betreibt in Oberndorf
ein über 450 Kilometer langes
Erdgasnetz mit nahezu 4.000
Erdgas-Netzanschlüssen.
badenova investiert mit
dieser 3,5 Kilometer langen
Sie freuen sich über den Anschluss Epfendorfs ans Erdgasnetz:
Versorgungsleitung weiter in
Bürgermeister Peter Boch, bnNETZE Geschäftsführer Volker
das Versorgungsnetz Erdgas.
Geis und badenova Kommunalbetreuer Thomas Maurer (v.r.).
Anwohner können sich frei
Die Gemeinde Friedenweiler-Rötenbach
im Hochschwarzwald hat badenova
beauftragt, ein Wärme- und Energiekonzept für den Ortsteil Friedenweiler
zu erstellen. Die badenova Tochter
WÄRMEPLUS soll die Machbarkeit eines
Nahwärmenetzes zur Versorgung von
Betrieben und Privathäusern im Ortskern von Friedenweiler prüfen.
Auslöser für diese Untersuchung sind
die akuten Bedürfnisse der Klinik
Friedenweiler, die ihre Heizungsanlage
komplett erneuern möchte. Weitere
mögliche Abnehmer, wie das im ehemaligen Klostergebäude untergebrachte Pflegeheim, kirchliche Einrichtungen,
das nahegelegene Freibad und etliche
gastronomische Betriebe sollen in die
Untersuchung und Konzeption mit
eingebunden werden. Die Entscheidung
über die Umsetzung liegt dann beim
Gemeinderat.
Energie.Fakt
03
ENERGIELÖSUNGEN FÜR DIE
SCHWARZWALDMILCH IN FREIBURG
Für die Energiezentrale der Schwarzwaldmilch Freiburg baut die badenova Tochter
WÄRMEPLUS ein innovatives Blockheizkraftwerk. Es hat eine elektrische Leistung von
1.286 Kilowatt und erzeugt nicht nur Strom
sondern auch Dampf und heißes Wasser.
„Es ist unser bisher größtes und wichtigstes
Projekt für einen großen Industriebetrieb“,
gibt WÄRMEPLUS-Geschäftsführer Klaus
Preiser eine Einschätzung zur Dimension
des Vorhabens. Die Schwarzwaldmilch Freiburg hat den Ehrgeiz, mit dieser innovativen
Lösung etwa die Hälfte ihres Strombedarfs
am Standort Freiburg-Haslach selbst zu
erzeugen und gleichzeitig ihr ökologisches
Profil weiter zu schärfen.
Die Kombination von Dampf- und Warmwassererzeugung durch ein Blockheizkraftwerk dieser Größenordnung ist laut
WÄRMEPLUS-Geschäftsführer Klaus Preiser
„bisher einmalig in der Region und höchst
selten in ganz Deutschland“.
Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider und WÄRMEPLUS-Geschäftsführer Klaus
Preiser stoßen auf die Zusammenarbeit an, – natürlich mit frischer Schwarzwaldmilch.
TEILNEHMER GESUCHT!
Kommunales Netzwerk für Energieeffizienz
Der Verein Klimapartner Oberrhein
startet sein nächstes Verbundprojekt:
Mit finanzieller Förderung durch das
BAFA sollen Kommunen aus der Region
in die Lage versetzt werden, ihre Energie­
effizienz deutlich zu steigern.
Wie können Städte und Gemeinden den
eigenen Energieverbrauch deutlich senken und damit Kosten sparen? Mit diesen
Fragen beschäftigen sich die Klimapartner
in den kommenden drei Jahren. Ziel des
Vereins ist es, ein kommunales Energie­
effizienz-Netzwerk mit acht bis zwölf
Städten und Gemeinden aus der Region
zu gründen. Die teilnehmenden Kommunen sollen ihre Rolle als Vorreiter in
Sachen Energieeffizienz wahrnehmen
und gleichzeitig die wirtschaftlichen
Potentiale aus der Steigerung ihrer Energieeffizienz realisieren. Das Projekt wird mit
Bundesmitteln (BAFA) gefördert, die direkt
den Kommunen zu Gute kommen. Kern
des Projektes ist die intensive energetische
Beratung der kommunalen Teilnehmer und
die Begleitung bei der Einführung eines Energiemanagementsystems, das dauerhaft den
Energieverbrauch und das damit verbundene
Kostenaufkommen der Kommune reduzieren soll. Da viele dieser Facetten auf andere
Kommunen übertragbar sind und diese
voneinander lernen bzw. Fehler effektiv
vermeiden können, stehen auch der
Erfahrungsaustausch und der Transfer von
Knowhow im Mittelpunkt des Projektes.
Begleitet wird das Netzwerk von einem
energietechnischen Berater, der einen
Großteil der aufgeführten Leistungen
erbringt und den Kommunen als Experte
zur Seite gestellt wird. Beantragung
und Abwicklung der Fördermittel sowie
das Erbringen der erforderlichen Verwendungsnachweise werden durch die
Klimapartner gewährleistet, so dass sich
die Teilnehmerkommunen ausschließlich
auf die inhaltliche Arbeit im Netzwerk
konzentrieren können.
Ansprechpartner für das Projekt „Kommunales Energieeffizienz-Netzwerk“ ist Klimapartner-Geschäftsführer Robin Grey. Eine
Info-Veranstaltung für alle interessierten
Kommunen findet am 06. April statt.
Details: www.klimaschutz-oberrhein.de
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Energie.Fakt | badenova Innovationsfonds
NEUARTIGE TRINKWASSERAUFBEREITUNG
Ein Pilotprojekt mit keramischen Membranen
Gemeinsam mit dem Technologiezentrum
Wasser (TZW) erprobt badenova ein neuartiges Verfahren zur Entsäuerung von Trinkwasser. Die bei der Entsäuerung anfallenden
Reststoffe sollen weitestgehend reduziert
werden. Gefördert wird dieses innovative und bisher einzigartige Verfahren mit
117.000 Euro aus dem badenova Innova­
tionsfonds für Klima- und Wasserschutz.
Das Wasser aus dem Schwarzwald ist von
Natur aus weich und reich an Kohlensäuren,
da es über kalkarmes Gestein in den Untergrund versickert. Da das kohlensäurehaltige
Wasser die Versorgungsleitungen schneller
rosten lässt, findet im Wasserwerk Ebnet das pro Jahr die Freiburger Bürger mit über
zehn Millionen Kubikmetern Trinkwasser
versorgt - ein der Natur nachempfundener
Neutralisationsvorgang in einer Aufbereitungsanlage statt. Dabei wird Kalk im
Wasser gelöst, um so ein Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht herzustellen. Hierbei
fällt jedoch ein Sediment aus ungelösten
Kalkhydratteilchen an.
So entstehen jährlich 4.700 Tonnen Abwasser und 500 Tonnen Sediment, die aufwän-
dig entsorgt werden müssen. Genau
hier setzt das Pilotprojekt der badenova
Tochter bnNETZE und des Karlsruher
Technologiezentrum Wasser (TZW) an:
In enger Kooperation entwickeln sie ein
Verfahren zur möglichst partikelfreien
Kalkwasserherstellung. Das Projekt analysiert dabei zwei Szenarien. Beim ersten
wird die bestehende Anlagenstruktur um
eine Filteranlage für das Kalksegment ergänzt. Die Anlage mischt das Sediment,
das bisher als Abfall entsorgt werden
musste, erneut mit Rohwasser. Dann
wird es gefiltert und anschließend durch
eine Keramikmembran geleitet, wodurch erneut Kalkwasser erzeugt wird. Dabei nimmt
der Anteil an Sediment kontinuierlich ab, bis
ein unlöslicher Rest übrig bleibt.
Im zweiten Szenario erprobt badenova
Kalkmilch aus Weißfeinkalk herzustellen.
Weißfeinkalk hat ein geringeres Volumen
als der bisher verwendete gelöste Kalk und
ist damit nicht nur ressourcenschonender,
sondern spart zudem Transportkosten.
Auch bei dieser Anlage filtern keramische
Membranen die Kalkmilch, um wieder
möglichst reines Kalkwasser zu erhalten.
Ultrafiltrationsanlage mit integrierter keramischer Membran im Wasserwerk Ebnet.
Beide Verfahren schonen die natürlichen
Kalkressourcen, reduzieren die Menge an
Abwasser und Kalksediment und verringern
damit die Transportkosten und auch die
CO2-Emmissionen. Die im Rahmen des Pilotprojektes gesammelten Erkenntnisse dienen
als Grundlage, um keramische Membranen
künftig deutschlandweit in Wasserwerken
zu verwenden.
AUTARK MIT SONNENSTROM
PV-Batteriespeicher ermöglichen optimierten Eigenverbrauch
Immer mehr Menschen wollen den eigenerzeugten Solarstrom lokal selbst nutzen, anstatt ihn ins öffentliche Stromnetz
einzuspeisen. Auch die stetig fallenden
Vergütungssätze für den eingespeisten
Strom fördern das Bedürfnis, möglichst
große Mengen für den Eigenverbrauch zu
nutzen. Durch PV-Batteriespeichersysteme optimiert sich nicht nur der Eigenverbrauch, sondern auch der Autarkiegrad.
Zum Beispiel steht nachts oder an bewölk-
ten Tagen der gespeicherte Strom auf Abruf
bereit. Folglich wird eine Kombination aus
Photovoltaikanlage und Batteriespeicher für
Anlagenbesitzer wirtschaftlich interessanter.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und badenova arbeiten
aktuell an einem Forschungsprojekts, das die
Wirtschaftlichkeit der Eigenstromnutzung
in Verbindung mit einem Batteriespeicher
untersucht. Im Rahmen dieser Analyse
untersuchten die Projektpartner unter
anderem, ab welchem Kostenrahmen sich
ein Batteriespeicher in Kombination mit
einer PV-Anlage wirtschaftlich betreiben
lässt. Eine detaillierte Darstellung der
gewonnen Daten und Erkenntnisse steht
im Internet auf der Seite des Innovationsfonds (www.badenova.de/innovationsfonds) zum Download bereit. Dort sind
auch die Abschluss- und Zwischenberichte
der über 220 durch den Innovationsfonds
geförderten Projekte veröffentlicht.
Energie.Fakt | Kommunaler Klimaschutz
MASSGESCHNEIDERTES
ENERGIEKONZEPT
badenova liefert integrierte Quartierskonzepte für Kommunen
Bürgerwerkstatt zur Erarbeitung des Quartierskonzeptes in Gundelfingen.
Keine Gemeinde ist so wie die andere. Und
innerhalb einer Gemeinde ist jedes Quartier
oder jeder Stadtteil anders als der andere.
Deshalb können Energiekonzepte für einzelne Quartiere auch nicht von der Stange
kommen. Sie müssen individuell und spezifisch erarbeitet werden. badenova hat genau
diese Kompetenz. In Gundelfingen wurden
gemeinsam mit der Energieagentur Freiburg
integrierte Quartierskonzepte erarbeitet.
In einem Auswahl- und Bewertungsverfahren hatte sich die Gemeinde Gundelfingen
2014 entschlossen, integrierte Quartierskonzepte in zwei großen Siedlungsgebieten des Kernortes durchführen zu lassen.
Gundelfingen hat sich zuvor in einem Leitbildprozess ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die
Gemeinde will bis 2030 durch Maßnahmen
vor Ort 50 Prozent Energie einsparen und
den CO2-Ausstoß somit wesentlich senken.
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen,
wurde badenova beauftragt, Einspar- und
Optimierungspotenziale in zwei Wohngebieten zu ermitteln und gemeinsam mit
den Bürgern einen Maßnahmenplan zur
Realisierung der Potenziale zu erarbeiten.
Das Ergebnis für Gundelfingen nach mehrmonatiger intensiver Feldarbeit vor Ort,
bei der Bürger und verschiedenste Akteure
intensiv eingebunden waren, ist zweischneidig. Die gute Nachricht: Theoretisch können
langfristig bis zu 66 Prozent Einsparpotenziale realisiert werden. Aber: Die im Konsens
mit Bürgern und Akteuren aufgestellten
Maßnahmen ermöglichen unter realistischen Betrachtungen ein Einsparpotenzial
von nur 13 Prozent innerhalb der nächsten
10 Jahre. Das ist auf Grundlage der Erfahrung des Klimaschutzteams der badenova
bereits ein guter Wert, dessen erreichen
sicher eine Herausforderung darstellt.
Wie gehen die badenova Experten bei der
Erstellung eines Quartierskonzeptes vor?
Das Angebot besteht aus drei Modulen.
Im ersten Modul findet eine energetische
Bestandsanalyse statt. Es wird untersucht,
welche Energieverbräuche vorliegen, welche
Technologien und Energiequellen bisher im
Einsatz sind, wo gegebenenfalls Eigenproduktion (z.B. über Solarzellen oder BHKW)
stattfindet, und in welchem energetischen
Zustand sich die Immobilien innerhalb eines
Quartiers befinden.
Im zweiten Modul wird aus all diesen Daten
eine Potenzialanalyse erstellt. Sie ist in zwei
Säulen unterteilt, nämlich in den Bereich
energetische Sanierung und in den Bereich
Energie- und Wärmelösungen. Wenn auf
diese Weise die Potenziale ermittelt sind,
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ist auch klar, mit welchen Maßnahmen am
schnellsten die größten Effekte erzielt werden. So wird im dritten Modul ein Maßnahmenkatalog erstellt. Bei der Erarbeitung all
dieser Module liegt ein großer Schwerpunkt
auf der Einbindung lokaler Akteure. So gibt
es Workshops, Bürgerwerkstätten, Klausurtagungen für Gemeinderäte und Bürger­
informationen, um das lokale Know how
möglichst vollständig einzubinden.
Der fertige Maßnahmenkatalog mündet in
Einzelsteckbriefe, die jeweils einen konkreten Zeitplan und Handlungsleitfaden für
die empfohlenen Maßnahmen beinhalten,
ebenso eine Bewertung von Kosten-Nutzen-Verhältnis, von Risiken und Hemmnissen. Auf der Basis dieser Quartierskonzepte können die politischen Akteure der
Gemeinde fundiert ihre Entscheidungen zur
Umsetzung einzelner Maßnahmen treffen.
Die Erarbeitung solcher Quartierskonzepte
ist aufwändig und kostet Geld. Deshalb ist
es wichtig zu wissen, dass die Kosten über
das KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung“ zu 65 Prozent staatlich gefördert
werden.
Kontakt badenova:
Marc Krecher, [email protected]
und 0761 279 1121
BADENOVA ALS AUDIT-PARTNER
Nach dem Gesetz über Energiedienstleistungen müssen kommunale und größere
privatwirtschaftliche Unternehmen ein
Energieaudit durchführen. badenova
bietet dies als Dienstleistung an und ist
binnen kurzer Zeit mit diesem Angebot
auf enorme Resonanz gestoßen. Inzwischen erarbeitet badenova für über 35
namhafte Unternehmen und Organisationen die gesetzliche vorgeschriebene
Energieaudits nach DIN EN 16247-1.
Zu den prominentesten Partner gehören
dabei die Stadtwerke Stuttgart und
die Stuttgarter Verkehrsbetriebe, für
die badenova das Energieaudit bereits
durchgeführt hat. Mit den Stadtwerken
Stuttgart hat badenova darüber hinaus
einen Vertrag über künftige Zusammenarbeit bei weiteren Projekten im Bereich
Energieeffizienzberatung abgeschlossen.
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Energie.Fakt
WINDKRAFT VERLEIHT FLÜGEL
Windflügel-Transport am Kambacher Eck: Schwieriges Rangieren in steilem Gelände.
TREA-WÄRME FÜR FLÜCHTLINGE
Mit einer intelligenten und umweltfreundlichen Lösung sichern der Landkreis
Breisgau-Hochschwarzwald, die TREA
Breisgau Energieverwertung (TBE), der
Gewerbepark Breisgau und die badenova
Tochter WÄRMEPLUS die Wärmeversorgung der Flüchtlingswohnheime auf dem
Gelände des Gewerbeparks Breisgau.
Herzstück dieser Lösung ist eine Leitung,
die Fernwärme aus der TREA zu den rund
600 Flüchtlingen in ihren Wohnheimen
bringt.
Es handelt sich um elf Containerkomplexe
mit jeweils acht Wohncontainern. Die
badenova Tochter WÄRMEPLUS hat im
Auftrag des Gewerbeparks Breisgau die
bereits bestehende Fernwärmeleitung um
325 Meter verlängert und die Anschlüsse
an die Wohncontainer realisiert. Die TBE
pachtet und betreibt diese Leitung und
versorgt die Flüchtlingsunterkünfte mit
Wärme für Heizung und Heißwasser. Die
Leitung ist so angelegt, dass sie bei Interesse auch noch weitere Liegenschaften
in der unmittelbaren Nachbarschaft mit
Fernwärme versorgen könnte.
Markus Riesterer, Geschäftsführer des
Gewerbeparks Breisgau: „Die Fernwärmeversorgung macht generell einen Teil der
Attraktivität des Gewerbeparks aus“.
IMPRESSUM
Energie.Fakt
Newsletter für Kommunen und Geschäftskunden
Herausgeber:
badenova AG & Co. KG, Unternehmenskommunikation, Tullastraße 61, 79108 Freiburg
Redaktion:Dr. Roland Weis (verantw.), Anton Hatt, Michaela Röhm, Yvonne Schweickhardt und Maren Zurnieden.
Layout:
Patrick K. Gutmann
Bilder:
S. 3 Rita Weber-Eggstein, Fotolia; S. 5 Gemeinde Gundelfingen; S. 6 Albert-Josef Schmidt; badenova (alle anderen)
Anregungen:Sie haben Fragen/Wünsche/Anregungen? Nur wenn die Redaktion weiß,
was die Leser wünschen, kann Energie.Fakt auch Ihrem Anspruch gerecht
werden und maßgeschneiderte Informationen bieten.
Kontakt:
Tel. 0761 279-3044, Fax 0761 279-3043, [email protected]
Der Transport der 45 Meter langen Rotorblattteile zur Windpark-Baustelle am Kambacher
Eck war selbst für die erfahrene Transportfirma eine Herausforderung. An manchen Stellen waren 18 Prozent Steigung zu bewältigen.
Damit die Rotorblätter unbeschadet an die
Baustelle kamen, war Millimeterarbeit nötig.
Spezialfahrzeuge, die sich per Fernsteuerung
bedienen lassen, übernahmen diese Aufgabe.
12 Rotorblätter, acht Stahlrohrturmsegmente
und vier Maschinenhäuser und Generatoren
mussten auf diese Weise die rund acht Kilometer Anfahrt von Steinach bis zur Windpark-Baustelle bewältigen. Das Außenteil des
Rotorblatts misst 44,6 Meter und wiegt stolze
13,5 Tonnen, was in etwa dem Gewicht von
zehn Mittelklasseautos entspricht. Auf rund
500 Metern Höhe errichtet die von badenova
gegründete „Windpark Kambacher Eck GmbH
& Co. KG“ vier Windkraftanlagen vom Typ
Enercon E-115.
DREI FRAGEN AN ...
Günther Städler,
Geschäftsführer der
Badische Rheingas
GmbH in Lörrach, die
Flüssiggas verkauft und
Flüssiggasversorgungen
betreibt.
1. Was ist der Unterschied zwischen
Flüssiggas und Erdgas?
Flüssiggas ist Propan, Butan und deren
Gemische. Flüssiggas ist bereits unter
geringem Druck flüssig und damit in
erster Linie „mobile Energie“, welche
auch ohne Leitung an jedem Ort zur
Verfügung gestellt werden kann.
2. Was verbindet Erdgas und Flüssiggas?
Beides sind hervorragende, preiswerte
Energieträger mit niedrigen Emissionswerten. Flüssiggas ist die Brückentechnologie bis Erdgas vor Ort ist. 3. Beispiele für diese Zusammenarbeit?
Eggingen, Stühlingen, Fluorn-Winzeln,
Oberndorf-Beffendorf, Sulz am Neckar-Ortsteil Bergfelden, AlpirsbachPeterzell Lenzkirch.