Energie.Fakt 01-2016
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Energie.Fakt 01-2016
Energie.Fakt badenova.de bnnetze.de 02.2016 Der Newsletter für Kommunen und Geschäftskunden von badenova LIEBE LESER, Volker Geis, Geschäftsführer bnNETZE (rechts), erläutert die Investitionen in das Neuenburger Stromnetz. STROMNETZ AUF SICHEREN BEINEN Neuenburg jetzt zukunftssicher Mit umfangreichen Investitionen ist das aus den fünfziger Jahren stammende Stromnetz von Neuenburg am Rhein zukunftssicher gemacht worden. Die badenova Netztochter bnNETZE hat rund drei Millionen Euro investiert. 2012 hat die Stadt Neuenburg ihre Stromkonzession neu vergeben. Damals übernahm bnNETZE vom Vorbetreiber ein Stromnetz, das in seiner Grundarchitektur in den 1950er Jahren konzipiert wurde. Inzwischen ist Neuenburg aber dynamisch gewachsen und die alte Netzarchitektur war den Anforderungen nicht mehr gewachsen. 2013 und 2014 planten und realisierten die Netzexperten des Energiedienstleisters badenova deshalb etliche Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen, die im Frühjahr 2016 nun gänzlich abgeschlossen werden. Neben der bislang einzigen 20-kV-Leitung, die alleine die Innenstadt versorgt, verlegte bnNETZE eine zweite, rund drei Kilometer lange, leistungsfähige Einspeiseleitung vom Umspannwerk Müllheim bis zum neuen Schalthaus Sandroggenstraße. Ebenso zwei zusätzliche Leitungen zur besseren Lastverteilung und Erhöhung der Versorgungssicherheit insbesondere der Industriekunden. „Insgesamt hat bnNETZE seit der Übernahme der Stromversorgung sieben Kilometer Stromleitung neu verlegt und damit das Ausfallrisiko deutlich reduziert“, erklärte Volker Geis, Geschäftsführer von bnNETZE. Mit dem neu errichteten Schalthaus verfügt Neuenburg nun über eine fernsteuerbare Einrichtung, die bei Störungen das rasche Umschalten der Versorgungsgebiete gewährleistet. Das Schalthaus ist an die rund um die Uhr besetzte Verbundwarte des Energiedienstleisters angeschlossen. Dort wird das gesamte Energienetz von badenova überwacht. wussten Sie, dass die Bundesnetzagentur jedes Jahr bei allen Netzbetreibern in ganz Deutschland sekundengenau die Zahl und Dauer der Stromausfälle erfasst. Daraus entsteht ein jährlicher bundesweiter Durchschnittswert (SAIDI), der anzeigt, wie viele Minuten im Jahr jeder Bundesbürger von einem Stromausfall betroffen war. Er lag 2013 bundesweit bei 15,3 Minuten, 2014 waren es nur noch 12,28 Minuten. Der Wert für 2015 ist noch nicht ermittelt. Mit rund 13 Minuten in den Jahren 2013 und 2014 liegt badenova ziemlich genau in diesem Durchschnitt. Deutschland ist das versorgungssicherste Land in ganz Europa. Zum Vergleich: Dänemark (17 Minuten), Österreich (31,8), Italien (47,8), Frankreich (62,4), Schweden (78,9) oder Finnland (193). Dr. Roland Weis, Leiter Unternehmenskommunikation BREITBAND INS KLASSENZIMMER Für die Freiburger Schulen eröffnet sich eine neue Perspektive für schnelles und leistungsfähiges Internet mit einer Datenübertragungsrate von 100 Mbit/s. badenIT, die IT-Tochter des Energie- und Umweltdienstleisters badenova, bietet den Schulen den Anschluss an ihre Glasfaser-Ringleitung, die bisher Industrieund Gewerbekunden vorbehalten war. Dieses Metro-NET der badenova Tochter badenIT in Freiburg existiert seit ungefähr fünf Jahren. 02 Energie.Fakt SONNEN-STROM STATT MUNITION Munitionsgaragen installiert die badenova Tochter WÄRMEPLUS fast 6.200 Photovoltaik-Module. Auf einem ehemaligen Munitionslager in Offenburg-Waltersweier, das seit mehr als 15 Jahren stillgelegt ist, werden die von der Natur überwucherten Bunker freigelegt und für eine regenerative Stromerzeugung genutzt. So entsteht auf dem Grundstück der Technischen Auf den Dächern der einstigen Munitionsbunker werden insge- Betriebe Offenburg (TBO) nach samt 6.200 Photovoltaik-Module installiert. dem Symbol der prophetischen Verheißung „Schwerter zu Wo früher in Bunkern Munition gelagert Pflugscharen“ eine neue Nutzung der alten wurde, entsteht in Kürze auf deren OberfläMunitionsanlage: Eine PV-Anlage mit einer che eine leistungsfähige Photovoltaikanlage Gesamtleistung von über 1.600 Kilowatt- mit über 1.600 Kilowatt-Peak Strom-ErzeuPeak Stromerzeugung, das entspricht dem gung. Auf 29 quaderförmigen alten Bedarf von 530 Haushalten. ZUKUNFTSNETZ ERDGAS PARTNER DER KOMMUNEN badenova bleibt für die kommenden 20 Jahre der Erdgaspartner der Gemeinde Rust. Die Konzessionsverträge wurden Ende Februar von badenova Vorstand Mathias Nikolay und Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare unterzeichnet. Neben Rust haben sich in den letzten Monaten weitere 24 Kommunen für badenova als Konzessionspartner entschieden: Neuhausen ob Eck, Schallstadt, Ettenheim, Wehr, Murg, Laufenburg, Albbruck, Waldshut-Tiengen, Lottstetten, Neuenburg-Steinenstadt, Rümmingen, Schliengen, Bad Bellingen, Lörrach, Kandern, Maulburg, Weil am Rhein, Binzen, Inzlingen, Wittlingen, Schallbach und Eimeldingen. Außerdem auch Lenzkirch im Hochschwarzwald und Epfendorf bei Oberndorf, die von der badenova Tochter bnNETZE komplett neu an das Erdgasnetz angeschlossen werden. Beide Gemeinden haben sich entschieden bnNETZE mit dem Bau der Erdgasleitung und dem künftigen Betrieb zu betrauen. WÄRME FÜR FRIEDENWEILER Eine 3,5 Kilometer lange Erdgasleitung wird für verschiedene Erdgas-Technologien wie in naher Zukunft auch den Ortsteil TrichinErdgas-Brennwerttechnik plus Solarthermie, gen der Neckar-Gemeinde Epfendorf mit Erdgas-Wärmepumpe, Erdgas-Blockheizkraftwerk oder die Zukunftstechnologie Erdgas versorgen. Die Leitungstrasse führt im Oberen Neckartal von Oberndorf-BochinErdgas-Brennstoffzelle entscheiden und gen nach Epfendorf und wird in Feld- und erfüllen damit alle Wärmegesetze und EnEV-Anforderungen. Forstwegen verlegt. Zuerst wird das Industriegebiet in Trichtingen angeschlossen und die Weiterverlegung in den Ortskern vorgesehen. Auch ein geplantes Neubaugebiet im Trichtinger Ortsteil wird an das Zukunftsnetz Erdgas angeschlossen. Die badenova Tochter bnNETZE GmbH betreibt in Oberndorf ein über 450 Kilometer langes Erdgasnetz mit nahezu 4.000 Erdgas-Netzanschlüssen. badenova investiert mit dieser 3,5 Kilometer langen Sie freuen sich über den Anschluss Epfendorfs ans Erdgasnetz: Versorgungsleitung weiter in Bürgermeister Peter Boch, bnNETZE Geschäftsführer Volker das Versorgungsnetz Erdgas. Geis und badenova Kommunalbetreuer Thomas Maurer (v.r.). Anwohner können sich frei Die Gemeinde Friedenweiler-Rötenbach im Hochschwarzwald hat badenova beauftragt, ein Wärme- und Energiekonzept für den Ortsteil Friedenweiler zu erstellen. Die badenova Tochter WÄRMEPLUS soll die Machbarkeit eines Nahwärmenetzes zur Versorgung von Betrieben und Privathäusern im Ortskern von Friedenweiler prüfen. Auslöser für diese Untersuchung sind die akuten Bedürfnisse der Klinik Friedenweiler, die ihre Heizungsanlage komplett erneuern möchte. Weitere mögliche Abnehmer, wie das im ehemaligen Klostergebäude untergebrachte Pflegeheim, kirchliche Einrichtungen, das nahegelegene Freibad und etliche gastronomische Betriebe sollen in die Untersuchung und Konzeption mit eingebunden werden. Die Entscheidung über die Umsetzung liegt dann beim Gemeinderat. Energie.Fakt 03 ENERGIELÖSUNGEN FÜR DIE SCHWARZWALDMILCH IN FREIBURG Für die Energiezentrale der Schwarzwaldmilch Freiburg baut die badenova Tochter WÄRMEPLUS ein innovatives Blockheizkraftwerk. Es hat eine elektrische Leistung von 1.286 Kilowatt und erzeugt nicht nur Strom sondern auch Dampf und heißes Wasser. „Es ist unser bisher größtes und wichtigstes Projekt für einen großen Industriebetrieb“, gibt WÄRMEPLUS-Geschäftsführer Klaus Preiser eine Einschätzung zur Dimension des Vorhabens. Die Schwarzwaldmilch Freiburg hat den Ehrgeiz, mit dieser innovativen Lösung etwa die Hälfte ihres Strombedarfs am Standort Freiburg-Haslach selbst zu erzeugen und gleichzeitig ihr ökologisches Profil weiter zu schärfen. Die Kombination von Dampf- und Warmwassererzeugung durch ein Blockheizkraftwerk dieser Größenordnung ist laut WÄRMEPLUS-Geschäftsführer Klaus Preiser „bisher einmalig in der Region und höchst selten in ganz Deutschland“. Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider und WÄRMEPLUS-Geschäftsführer Klaus Preiser stoßen auf die Zusammenarbeit an, – natürlich mit frischer Schwarzwaldmilch. TEILNEHMER GESUCHT! Kommunales Netzwerk für Energieeffizienz Der Verein Klimapartner Oberrhein startet sein nächstes Verbundprojekt: Mit finanzieller Förderung durch das BAFA sollen Kommunen aus der Region in die Lage versetzt werden, ihre Energie effizienz deutlich zu steigern. Wie können Städte und Gemeinden den eigenen Energieverbrauch deutlich senken und damit Kosten sparen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Klimapartner in den kommenden drei Jahren. Ziel des Vereins ist es, ein kommunales Energie effizienz-Netzwerk mit acht bis zwölf Städten und Gemeinden aus der Region zu gründen. Die teilnehmenden Kommunen sollen ihre Rolle als Vorreiter in Sachen Energieeffizienz wahrnehmen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Potentiale aus der Steigerung ihrer Energieeffizienz realisieren. Das Projekt wird mit Bundesmitteln (BAFA) gefördert, die direkt den Kommunen zu Gute kommen. Kern des Projektes ist die intensive energetische Beratung der kommunalen Teilnehmer und die Begleitung bei der Einführung eines Energiemanagementsystems, das dauerhaft den Energieverbrauch und das damit verbundene Kostenaufkommen der Kommune reduzieren soll. Da viele dieser Facetten auf andere Kommunen übertragbar sind und diese voneinander lernen bzw. Fehler effektiv vermeiden können, stehen auch der Erfahrungsaustausch und der Transfer von Knowhow im Mittelpunkt des Projektes. Begleitet wird das Netzwerk von einem energietechnischen Berater, der einen Großteil der aufgeführten Leistungen erbringt und den Kommunen als Experte zur Seite gestellt wird. Beantragung und Abwicklung der Fördermittel sowie das Erbringen der erforderlichen Verwendungsnachweise werden durch die Klimapartner gewährleistet, so dass sich die Teilnehmerkommunen ausschließlich auf die inhaltliche Arbeit im Netzwerk konzentrieren können. Ansprechpartner für das Projekt „Kommunales Energieeffizienz-Netzwerk“ ist Klimapartner-Geschäftsführer Robin Grey. Eine Info-Veranstaltung für alle interessierten Kommunen findet am 06. April statt. Details: www.klimaschutz-oberrhein.de 04 Energie.Fakt | badenova Innovationsfonds NEUARTIGE TRINKWASSERAUFBEREITUNG Ein Pilotprojekt mit keramischen Membranen Gemeinsam mit dem Technologiezentrum Wasser (TZW) erprobt badenova ein neuartiges Verfahren zur Entsäuerung von Trinkwasser. Die bei der Entsäuerung anfallenden Reststoffe sollen weitestgehend reduziert werden. Gefördert wird dieses innovative und bisher einzigartige Verfahren mit 117.000 Euro aus dem badenova Innova tionsfonds für Klima- und Wasserschutz. Das Wasser aus dem Schwarzwald ist von Natur aus weich und reich an Kohlensäuren, da es über kalkarmes Gestein in den Untergrund versickert. Da das kohlensäurehaltige Wasser die Versorgungsleitungen schneller rosten lässt, findet im Wasserwerk Ebnet das pro Jahr die Freiburger Bürger mit über zehn Millionen Kubikmetern Trinkwasser versorgt - ein der Natur nachempfundener Neutralisationsvorgang in einer Aufbereitungsanlage statt. Dabei wird Kalk im Wasser gelöst, um so ein Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht herzustellen. Hierbei fällt jedoch ein Sediment aus ungelösten Kalkhydratteilchen an. So entstehen jährlich 4.700 Tonnen Abwasser und 500 Tonnen Sediment, die aufwän- dig entsorgt werden müssen. Genau hier setzt das Pilotprojekt der badenova Tochter bnNETZE und des Karlsruher Technologiezentrum Wasser (TZW) an: In enger Kooperation entwickeln sie ein Verfahren zur möglichst partikelfreien Kalkwasserherstellung. Das Projekt analysiert dabei zwei Szenarien. Beim ersten wird die bestehende Anlagenstruktur um eine Filteranlage für das Kalksegment ergänzt. Die Anlage mischt das Sediment, das bisher als Abfall entsorgt werden musste, erneut mit Rohwasser. Dann wird es gefiltert und anschließend durch eine Keramikmembran geleitet, wodurch erneut Kalkwasser erzeugt wird. Dabei nimmt der Anteil an Sediment kontinuierlich ab, bis ein unlöslicher Rest übrig bleibt. Im zweiten Szenario erprobt badenova Kalkmilch aus Weißfeinkalk herzustellen. Weißfeinkalk hat ein geringeres Volumen als der bisher verwendete gelöste Kalk und ist damit nicht nur ressourcenschonender, sondern spart zudem Transportkosten. Auch bei dieser Anlage filtern keramische Membranen die Kalkmilch, um wieder möglichst reines Kalkwasser zu erhalten. Ultrafiltrationsanlage mit integrierter keramischer Membran im Wasserwerk Ebnet. Beide Verfahren schonen die natürlichen Kalkressourcen, reduzieren die Menge an Abwasser und Kalksediment und verringern damit die Transportkosten und auch die CO2-Emmissionen. Die im Rahmen des Pilotprojektes gesammelten Erkenntnisse dienen als Grundlage, um keramische Membranen künftig deutschlandweit in Wasserwerken zu verwenden. AUTARK MIT SONNENSTROM PV-Batteriespeicher ermöglichen optimierten Eigenverbrauch Immer mehr Menschen wollen den eigenerzeugten Solarstrom lokal selbst nutzen, anstatt ihn ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Auch die stetig fallenden Vergütungssätze für den eingespeisten Strom fördern das Bedürfnis, möglichst große Mengen für den Eigenverbrauch zu nutzen. Durch PV-Batteriespeichersysteme optimiert sich nicht nur der Eigenverbrauch, sondern auch der Autarkiegrad. Zum Beispiel steht nachts oder an bewölk- ten Tagen der gespeicherte Strom auf Abruf bereit. Folglich wird eine Kombination aus Photovoltaikanlage und Batteriespeicher für Anlagenbesitzer wirtschaftlich interessanter. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und badenova arbeiten aktuell an einem Forschungsprojekts, das die Wirtschaftlichkeit der Eigenstromnutzung in Verbindung mit einem Batteriespeicher untersucht. Im Rahmen dieser Analyse untersuchten die Projektpartner unter anderem, ab welchem Kostenrahmen sich ein Batteriespeicher in Kombination mit einer PV-Anlage wirtschaftlich betreiben lässt. Eine detaillierte Darstellung der gewonnen Daten und Erkenntnisse steht im Internet auf der Seite des Innovationsfonds (www.badenova.de/innovationsfonds) zum Download bereit. Dort sind auch die Abschluss- und Zwischenberichte der über 220 durch den Innovationsfonds geförderten Projekte veröffentlicht. Energie.Fakt | Kommunaler Klimaschutz MASSGESCHNEIDERTES ENERGIEKONZEPT badenova liefert integrierte Quartierskonzepte für Kommunen Bürgerwerkstatt zur Erarbeitung des Quartierskonzeptes in Gundelfingen. Keine Gemeinde ist so wie die andere. Und innerhalb einer Gemeinde ist jedes Quartier oder jeder Stadtteil anders als der andere. Deshalb können Energiekonzepte für einzelne Quartiere auch nicht von der Stange kommen. Sie müssen individuell und spezifisch erarbeitet werden. badenova hat genau diese Kompetenz. In Gundelfingen wurden gemeinsam mit der Energieagentur Freiburg integrierte Quartierskonzepte erarbeitet. In einem Auswahl- und Bewertungsverfahren hatte sich die Gemeinde Gundelfingen 2014 entschlossen, integrierte Quartierskonzepte in zwei großen Siedlungsgebieten des Kernortes durchführen zu lassen. Gundelfingen hat sich zuvor in einem Leitbildprozess ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Gemeinde will bis 2030 durch Maßnahmen vor Ort 50 Prozent Energie einsparen und den CO2-Ausstoß somit wesentlich senken. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wurde badenova beauftragt, Einspar- und Optimierungspotenziale in zwei Wohngebieten zu ermitteln und gemeinsam mit den Bürgern einen Maßnahmenplan zur Realisierung der Potenziale zu erarbeiten. Das Ergebnis für Gundelfingen nach mehrmonatiger intensiver Feldarbeit vor Ort, bei der Bürger und verschiedenste Akteure intensiv eingebunden waren, ist zweischneidig. Die gute Nachricht: Theoretisch können langfristig bis zu 66 Prozent Einsparpotenziale realisiert werden. Aber: Die im Konsens mit Bürgern und Akteuren aufgestellten Maßnahmen ermöglichen unter realistischen Betrachtungen ein Einsparpotenzial von nur 13 Prozent innerhalb der nächsten 10 Jahre. Das ist auf Grundlage der Erfahrung des Klimaschutzteams der badenova bereits ein guter Wert, dessen erreichen sicher eine Herausforderung darstellt. Wie gehen die badenova Experten bei der Erstellung eines Quartierskonzeptes vor? Das Angebot besteht aus drei Modulen. Im ersten Modul findet eine energetische Bestandsanalyse statt. Es wird untersucht, welche Energieverbräuche vorliegen, welche Technologien und Energiequellen bisher im Einsatz sind, wo gegebenenfalls Eigenproduktion (z.B. über Solarzellen oder BHKW) stattfindet, und in welchem energetischen Zustand sich die Immobilien innerhalb eines Quartiers befinden. Im zweiten Modul wird aus all diesen Daten eine Potenzialanalyse erstellt. Sie ist in zwei Säulen unterteilt, nämlich in den Bereich energetische Sanierung und in den Bereich Energie- und Wärmelösungen. Wenn auf diese Weise die Potenziale ermittelt sind, 05 ist auch klar, mit welchen Maßnahmen am schnellsten die größten Effekte erzielt werden. So wird im dritten Modul ein Maßnahmenkatalog erstellt. Bei der Erarbeitung all dieser Module liegt ein großer Schwerpunkt auf der Einbindung lokaler Akteure. So gibt es Workshops, Bürgerwerkstätten, Klausurtagungen für Gemeinderäte und Bürger informationen, um das lokale Know how möglichst vollständig einzubinden. Der fertige Maßnahmenkatalog mündet in Einzelsteckbriefe, die jeweils einen konkreten Zeitplan und Handlungsleitfaden für die empfohlenen Maßnahmen beinhalten, ebenso eine Bewertung von Kosten-Nutzen-Verhältnis, von Risiken und Hemmnissen. Auf der Basis dieser Quartierskonzepte können die politischen Akteure der Gemeinde fundiert ihre Entscheidungen zur Umsetzung einzelner Maßnahmen treffen. Die Erarbeitung solcher Quartierskonzepte ist aufwändig und kostet Geld. Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass die Kosten über das KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung“ zu 65 Prozent staatlich gefördert werden. Kontakt badenova: Marc Krecher, [email protected] und 0761 279 1121 BADENOVA ALS AUDIT-PARTNER Nach dem Gesetz über Energiedienstleistungen müssen kommunale und größere privatwirtschaftliche Unternehmen ein Energieaudit durchführen. badenova bietet dies als Dienstleistung an und ist binnen kurzer Zeit mit diesem Angebot auf enorme Resonanz gestoßen. Inzwischen erarbeitet badenova für über 35 namhafte Unternehmen und Organisationen die gesetzliche vorgeschriebene Energieaudits nach DIN EN 16247-1. Zu den prominentesten Partner gehören dabei die Stadtwerke Stuttgart und die Stuttgarter Verkehrsbetriebe, für die badenova das Energieaudit bereits durchgeführt hat. Mit den Stadtwerken Stuttgart hat badenova darüber hinaus einen Vertrag über künftige Zusammenarbeit bei weiteren Projekten im Bereich Energieeffizienzberatung abgeschlossen. 06 Energie.Fakt WINDKRAFT VERLEIHT FLÜGEL Windflügel-Transport am Kambacher Eck: Schwieriges Rangieren in steilem Gelände. TREA-WÄRME FÜR FLÜCHTLINGE Mit einer intelligenten und umweltfreundlichen Lösung sichern der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, die TREA Breisgau Energieverwertung (TBE), der Gewerbepark Breisgau und die badenova Tochter WÄRMEPLUS die Wärmeversorgung der Flüchtlingswohnheime auf dem Gelände des Gewerbeparks Breisgau. Herzstück dieser Lösung ist eine Leitung, die Fernwärme aus der TREA zu den rund 600 Flüchtlingen in ihren Wohnheimen bringt. Es handelt sich um elf Containerkomplexe mit jeweils acht Wohncontainern. Die badenova Tochter WÄRMEPLUS hat im Auftrag des Gewerbeparks Breisgau die bereits bestehende Fernwärmeleitung um 325 Meter verlängert und die Anschlüsse an die Wohncontainer realisiert. Die TBE pachtet und betreibt diese Leitung und versorgt die Flüchtlingsunterkünfte mit Wärme für Heizung und Heißwasser. Die Leitung ist so angelegt, dass sie bei Interesse auch noch weitere Liegenschaften in der unmittelbaren Nachbarschaft mit Fernwärme versorgen könnte. Markus Riesterer, Geschäftsführer des Gewerbeparks Breisgau: „Die Fernwärmeversorgung macht generell einen Teil der Attraktivität des Gewerbeparks aus“. IMPRESSUM Energie.Fakt Newsletter für Kommunen und Geschäftskunden Herausgeber: badenova AG & Co. KG, Unternehmenskommunikation, Tullastraße 61, 79108 Freiburg Redaktion:Dr. Roland Weis (verantw.), Anton Hatt, Michaela Röhm, Yvonne Schweickhardt und Maren Zurnieden. Layout: Patrick K. Gutmann Bilder: S. 3 Rita Weber-Eggstein, Fotolia; S. 5 Gemeinde Gundelfingen; S. 6 Albert-Josef Schmidt; badenova (alle anderen) Anregungen:Sie haben Fragen/Wünsche/Anregungen? Nur wenn die Redaktion weiß, was die Leser wünschen, kann Energie.Fakt auch Ihrem Anspruch gerecht werden und maßgeschneiderte Informationen bieten. Kontakt: Tel. 0761 279-3044, Fax 0761 279-3043, [email protected] Der Transport der 45 Meter langen Rotorblattteile zur Windpark-Baustelle am Kambacher Eck war selbst für die erfahrene Transportfirma eine Herausforderung. An manchen Stellen waren 18 Prozent Steigung zu bewältigen. Damit die Rotorblätter unbeschadet an die Baustelle kamen, war Millimeterarbeit nötig. Spezialfahrzeuge, die sich per Fernsteuerung bedienen lassen, übernahmen diese Aufgabe. 12 Rotorblätter, acht Stahlrohrturmsegmente und vier Maschinenhäuser und Generatoren mussten auf diese Weise die rund acht Kilometer Anfahrt von Steinach bis zur Windpark-Baustelle bewältigen. Das Außenteil des Rotorblatts misst 44,6 Meter und wiegt stolze 13,5 Tonnen, was in etwa dem Gewicht von zehn Mittelklasseautos entspricht. Auf rund 500 Metern Höhe errichtet die von badenova gegründete „Windpark Kambacher Eck GmbH & Co. KG“ vier Windkraftanlagen vom Typ Enercon E-115. DREI FRAGEN AN ... Günther Städler, Geschäftsführer der Badische Rheingas GmbH in Lörrach, die Flüssiggas verkauft und Flüssiggasversorgungen betreibt. 1. Was ist der Unterschied zwischen Flüssiggas und Erdgas? Flüssiggas ist Propan, Butan und deren Gemische. Flüssiggas ist bereits unter geringem Druck flüssig und damit in erster Linie „mobile Energie“, welche auch ohne Leitung an jedem Ort zur Verfügung gestellt werden kann. 2. Was verbindet Erdgas und Flüssiggas? Beides sind hervorragende, preiswerte Energieträger mit niedrigen Emissionswerten. Flüssiggas ist die Brückentechnologie bis Erdgas vor Ort ist. 3. Beispiele für diese Zusammenarbeit? Eggingen, Stühlingen, Fluorn-Winzeln, Oberndorf-Beffendorf, Sulz am Neckar-Ortsteil Bergfelden, AlpirsbachPeterzell Lenzkirch.