Das KundInnenmagazin als
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Das KundInnenmagazin als
Regional. Saisonal. Originell Im Kreislauf des Daseins empfinden wir den Herbst als eine Zeit des beschenkt Werdens und Loslassens. Das Rasten und Sterben in der Natur färbt die Gegenwart mit seinem intensiven Leuchten und der für diese Jahreszeit so typischen Melancholie. Dieses Gefühl ergreift uns beim Betrachten der Vergänglichkeit. Die Schönheit und Farbenpracht des herbstlichen Vergehens tröstet uns, indem sie an das Glück erinnert, das nur im Moment zu finden ist. Die Natur gibt uns, was wir zum Weiterleben brauchen, konfrontiert uns aber auch mit der eigenen Endlichkeit. Werden und Vergehen sind eben zwei Seiten des Seins. Diesem Thema haben wir uns gestellt. Rezept des letzten 12. Ausgabe, Herbst & Winter 2013 Kochen und Leben mit den Jahreszeiten Die Rezepte dieser Ausgabe sind Kreationen von Jodok Dietrich. Der junge Vorarlberger ist nicht nur ein gefragter Koch in der gehobenen Gastronomie, sondern auch Mitgestalter in der Feldküche, einer Plattform für Regionalität, Kulinarik, Handwerk und Design. € 1.68 18 Rezepte zum Herbst & Winter + wir vertiefen: Werden & Vergehen Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, im nächsten Leben würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen. Ich würde nicht so perfekt sein wollen, ich würde mich mehr entspannen Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich es gewesen bin, ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen. Ich würde nicht so gesund leben. Ich würde mehr riskieren, würde mehr reisen, Sonnenuntergänge betrachten, mehr bergsteigen, mehr in Flüssen schwimmen. Ich war einer dieser klugen Menschen, die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten; freilich hatte ich auch Momente der Freude, aber wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben. Falls du es noch nicht weißt, aus diesen besteht nämlich das Leben; nur aus Augenblicken; vergiss nicht den jetzigen. Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich von Frühlingsbeginn an bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen. Und ich würde mehr mit Kindern spielen, wenn ich das Leben noch vor mir hätte. Aber sehen Sie … ich bin 85 Jahre alt und weiß, dass ich bald sterben werde. Jorge Luis Borges 70 Ich habe mich für ein Leben in Luxus entschieden. Wann immer ich will, lasse ich mich ganz vom oder in einfach Boden nehme der tragen ein Bad Stille. Hubert Feurstein Im Moment sein Leben mit den Jahreszeiten Liebe Leserinnen und Leser! Was ist wirklich wichtig? Heute ist der 12. Oktober. Gestern ist ein Freund ge- fühl ergreift uns in Anbetracht der Vergänglichkeit. storben. Hansi hat mehr als 90 Jahre gelebt und war Die Schönheit und Farbenpracht des herbstlichen ein besonders positiver und lebensbejahender Vergehens tröstet uns, indem sie an das Glück erinMensch. Ein Vorbild. Er stand meinen Schwestern nert, das nur im Moment zu finden ist. Die Natur und mir sehr nahe. Zur Geburt meines jüngsten Soh- gibt uns, was wir zum Weiterleben brauchen und hält nes hat er mir einen schönen Brief geschrieben. Ich uns den Spiegel der eigenen Sterblichkeit vors Gehabe es immer wieder vor mir hergeschoben, diesen sicht. Unser eigenes Werden und Vergehen ist aber Brief zu beantworten. Ich habe zu lange gewartet, der eben auch ein Sein. Wie eine Perlenschnur reihen sich die Momente des Moment ist vorbei. In der Nacht vor Hansis Tod hat es ungewöhnlich Seins mit meinem Freund Hansi in meinem Gedächtstark geschneit und überall in Innsbruck wurden die nis aneinander. Auch der verpasste Moment gehört Laubbäume vom frühen Schnee überrascht: viele dazu. Für den letzten Teil des Jahres wünsche ich Ihnen starke Äste sind abgebrochen. Ein außergewöhnliches Ereignis wie dieses schärft und uns viel Zeit für Stille, Besinnung und Regeneraunseren Blick für die Zusammenhänge des Lebens: tion. Alles ist aufeinander bezogen, nichts steht in der Na- Vielleicht kann uns die „Auszeit“ der Natur (s. S.4) tur für sich alleine. So wie die Bäume den Winter er- dabei inspirieren... warten und sich zur rechten Zeit darauf vorbereiten, so ist auch für uns Menschen der Rhythmus der Na- Schreiben Sie uns! tur ein Teil unseres Selbst, ein Teil unserer Identität. Lassen Sie uns wissen, was Sie denken. Auch wenn wir das oft nicht wahrnehmen. Im Kreislauf des Daseins empfinden wir den Herbst als eine Zeit des beschenkt Werdens und Loslassens. Das Rasten und Sterben in der Natur färbt die GegenJulia Therese Mölk wart mit seinem intensiven Leuchten und der für [email protected] diese Jahreszeit so typischen Melancholie. Dieses Ge- Bringt dieses Heft zum Leuchten: das Team des „Rezept des Moments“ 1 INHALT 1 4-5 Rezept des Moments Schwerpunkt: Werden & Vergehen Editorial Auszeit! Wie Pflanzen mit der von der Natur verordneten Winterpause umgehen 6-7 Heute will ich mich besuchen, hoffentlich bin ich daheim. Essen und Tod Vom Sterben, Allerheiligen und dem Leichenschmaus 8-9 Werden und Vergehen Von allen Seiten beleuchtet 10-11 Die dunkle Seite des Kreislaufs Wie Abfall zu neuer Lebensgrundlage wird 12-13 Essig Doppelt verwandelter Obstsaft 14-15 Eine Müslischale voller Geschichte Die alte Landsorte „Obernberger Schwarzhafer“ erobert die Felder zurück 16-17 Karl Valentin Schwarzliladunkelblau Schwarz schmeckt schön 18 Der Koch dieser Ausgabe Jodok Dietrich und das Projekt „Feldküche“ 19 Making Of So entstanden die Gerichte 20-21 Übersicht Herbst & Winterrezepte regional. saisonal. originell 020 59 Projektspot Biofaire Frühstücke und Jaus’n 64 Impressum 66 Emerich forscht Kinder, die die Welt verändern Unterirdische Speicher Viele krautige Pflanzen ziehen sich gar unter die Erde zurück. Sie lassen alle oberirdischen Teile absterben, „ziehen“ Blätter und Stängel ein und speichern ihre Vorräte in Form von Knollen, Rhizomen oder Zwiebeln. Einige dieser Speicherorgane bereichern unseren Speisezettel. Kein Wunder, dass sie so nahrhaft sind und oft auch süß schmecken, enthalten sie doch die gesamte Sommerernte der Pflanze in konzentrierter Form, nicht zuletzt auch als Zucker. Im Frühjahr haben diese Pflanzen dann einen Startvorteil. Daher bilden Zwiebelpflanzen wie Krokusse, Schneeglöckchen oder Narzissen auch die ersten Farbtupfer auf den Frühlingswiesen. Manche Pflanzen treiben das Ansparen von Kapital allerdings auf die Spitze. Die Agave zum Beispiel investiert dafür mehrere Jahrzehnte. Entsprechend spektakulär ist auch ihr Blütenstand mit einer Höhe von bis zu 12 Metern. Auch der Bambus blüht äußerst selten, breitet er sich doch stark über Ausläufer aus. Ist es dann aber soweit, blüht eine Art auf der ganzen Welt mehr oder weniger gleichzeitig – und stirbt anschließend ab, denn mit der Blüte ist der Zyklus abgeschlossen. Wie Pflanzen mit der von der Natur verordneten Winterpause umgehen Rückzug mit bunten Farben Stefan Österreicher Trotz der milden Winter und verregneten Sommer mancher Jahre ist doch eines gewiss: Auf Lebendigkeit und rasches Wachstum in der warmen Jahreszeit folgen zwangsläufig Rückzug und Vergehen im Angesicht der hereinbrechenden der Kälte. Da die Drehachse der Erde zur Sonnenbahn geneigt ist, ändert sich im Jahreslauf der Winkel der einfallenden Sonnenstrahlen. Die Tage werden kürzer, die Intensität der Strahlung nimmt ab und damit sinken die Temperaturen. Es kommt eine Zeit des Rückzugs und der Ruhe. In der Natur geht es jetzt vor allem darum, sich vor der Kälte zu schützen und Energie zu sparen. Viele Tiere reduzieren ihre Aktivität, halten einen Winterschlaf und zehren in dieser Zeit von den angelegten Vorräten. Pflanzen haben besonders interessante und vielfältige Strategien der Anpassung an das sogenannte Jahreszeitenklima entwickelt. Am auffälligsten ist der Wandel wohl bei den Laubbäumen. Diese riesigen Organismen bereiten sich auf ihre Auszeit vor, indem sie massiv „rationalisieren“. Ihre Kraftwerke in den grünen Blättern können sie im Winter nicht länger betreiben. Sie würden zu viel Wasser verdunsten, das auf Grund der Kälte nicht mehr aus dem Boden verfügbar ist. Gefährliche Frosttrocknis wäre die Folge. Bevor sie ihre Sonnenkollektoren abwerfen, ziehen sie jedoch wertvolle Stoffe wie Chlorophyll ab und speichern deren Bausteine im Stamm. Das fehlende Grün verhilft den anderen in den Blättern enthaltenen Farben für wenige Wochen zu einem spektakulären Auftritt. Immergrüne Pflanzen können stattdessen die Verdunstung in ihren ledrigen und nadeligen Blättern reduzieren. Indem sie ihre Aktivität im Winter beibehalten, gehen sie allerdings ein hohes Risiko ein. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme senkt etwa der Efeu mit zunehmender Kälte seinen Wassergehalt, der Rhododendron klappt seine Blätter nach unten, um der Sonne weniger ausgesetzt zu sein. 4 Rock’n Roll! Doch nicht alle Pflanzen leben so solide. Die sogenannten Einjährigen richten sich mehr nach dem Motto „live fast, die young“. In nur einem Jahr vollenden sie ihren Lebenszweck. Die Gartenbohne kann daher an einem Tag bis zu 20 cm an Länge zulegen. Andere Einjährige sind beliebte Gartenblumen – sie treiben sie es bunt, feiern ein rauschendes Sommerfest, verabschieden sich auf dem Höhepunkt und lassen nur ihre Samen zurück. Diese überdauern in der Erde und keimen im folgenden Jahr. Dabei brauchen die sogenannten „Kaltkeimer“ sogar eine Periode des Frostes, um überhaupt keimen zu können. Dieser Mechanismus stellt sicher, dass die Samen nicht zu früh aufgehen (wer schon einmal an der Aussaat von Petersilie gescheitert ist, hat jetzt vielleicht ein Aha-Erlebnis). Naturnahe Vorratshaltung Aus den Bedingungen, unter denen Pflanzen ihre Knollen und Zwiebeln oder auch ihre Samen überwintern, bzw. aus den Faktoren, die notwendig sind, damit diese wieder zum „Leben“ erwachen, kann man im Umkehrschluss die ideale Lagerung von pflanzlichen Lebensmitteln ableiten. Für gewöhnlich führen Wärme, Feuchtigkeit und Licht zur Keimung. Die Lagerung sollte daher kühl, relativ trocken und dunkel erfolgen. Optimal nachgeahmt werden die Bedingungen in der Natur in einem frostfreien Erdkeller oder beim „Einschlagen“ von Wurzelgemüse in Sand. Auf diese Art gelagert halten etwa Karotten sogar wesentlich länger als im Kühlschrank. Und genau wie die Pflanzen verschwenden wir dafür keine Energie. Was sich sonst noch aus den unterschiedlichen Strategien und Lebensstilen der Pflanzen lernen lässt, bleibt den werten LeserInnen selbst überlassen… 5 Vom Sterben, Allerheiligen und dem Leichenschmaus. Verena Schweiger „ Essen bedeutet Leben oder am Leben zu bleiben. Deshalb spielt der Tod genauso eine Rolle, wenn es um Lebensmittel geht – beziehungsweise spielen Lebensmittel eine Rolle, wenn es um Tod geht. Wenn wir nicht essen, verhungern wir und wir töten um zu Essen. Essen kann uns töten und bevor wir töten, geben wir Essen. Wenn jemand gestorben ist, treffen wir uns zum Essen und bevor wir sterben, haben wir spezielle Essbedürfnisse. Jedes Jahr sterben etwa 8,8 Millionen Menschen an Hunger. Jede ÖsterreicherIn isst durchschnittlich 70 Kilo Fleisch im Jahr. Fugu, ein japanischer Kugelfisch, kann, wenn er falsch zubereitet wird, tödlich sein. Zum Tode Verurteilten gesteht man in den USA eine Henkersmahlzeit zu. Nach Begräbnissen laden wir zum Leichenschmaus und bevor wir sterben, möchten wir gerne besonderes Essen. 6 Essen ist Lebensqualität, weiß Schwester Ingrid Ambros vom Hospiz in dass das Leben weitergeht und der Tod nur einen Teil Innsbruck zu berichten. Im Hospiz versuchen des- des Lebens ausmacht. Typische Gerichte zu diesem halb MitarbeiterInnen und Ehrenamtliche, die mit Anlass sind zum Beispiel: Nudelsuppe mit Würsteln Erinnerungen und Bedeutungen aufgeladenen Es- oder in Fett gebackene Nigelen aus Germteig. senswünsche der PatientInnen zu erfüllen. „Viele unserer PatientInnen leiden aber darunter, dass sie bei Zu Allerheiligen schenkt bei uns die Gotl oder der fortgeschrittenem Krankheitsstadium appetitlos Gotl seinem Patenkind einen Striezel (Zopfgebäck). sind.“ Essen steht für Ambros kulturell auch für Be- Dieser Brauch hat anscheinend seine Wurzeln in eiziehungen und Zuneigung. nem antiken Trauerkult, bei dem man sich die geWenn Sterbende mit dem Essen aufhören, ma- flochtenen Haare abschnitt, um seine Trauer auszuchen sich ihre Angehörigen große Sorgen. Sie den- drücken. ken, dass ihre Liebsten sterben, weil sie nicht mehr Essen. Aber im Grunde ist es so, dass sie nicht mehr In Mexiko wird der Tod nicht tabuisiert, was für uns essen, weil sie sterben. Am Ende des Lebens spielt für befremdlich wirkt. Der Tod ist Teil des Lebens und viele jedoch eine andere Art von Nahrung eine große wird rund um den Día de los Muertos (Tag der Toten) Rolle. zu Allerseelen ausgelassen gefeiert. Die Toten komAngehörige müssen lernen, ihre Liebe anders als men nach altmexikanischem Glauben zum Ende der mit selbst zubereitetem Essen zu zeigen. Eine Frau Erntezeit zu Besuch aus dem Jenseits und feiern gestellte im Hospiz fest, dass sie sich früher so gerne meinsam mit den Lebenden. Es wird getanzt, gegesüber Kochrezepte ausgetauscht hatte und sie sich sen und Musik gemacht. Konditoreien produzieren jetzt viel mehr für Pythagoras, Musik und Mathema- Calaveras de Dulce (süße Totenköpfe; siehe Titelfoto) tik interessierte. aus Zucker und Schokolade, die den Namen der Toten auf der Stirn tragen. Das Pan de Muerto, das TotenRituale und Bräuche rund um Essen und Tod gibt brot, ist eine weitere süße Nascherei in diesen Tagen. es überall auf der Welt. In Bulgarien werden ebenfalls Opfergaben zu AllerIm Altertum haben die Verstorbenen oft vor ih- heiligen an das Grab gebracht und Essen verteilt. rem Ableben angeordnet, dass man auf ihrem Grab Hier ist es wichtig, dass man das Essen vor allem an trinken soll. Damit man nicht trauerte, sondern sich Nichtfamilienmitglieder in einem Tauschritual verüber ihr Andenken freute. Bis zum Mittelalter wur- teilt. Denn nur was von diesen gegessen wird, ist den richtiggehende Feste zu diesem Zweck veranstal- eine wirkliche Opfergabe und kommt den Verstorbetet, was die Kirche missbilligte. Im 16. Jahrhundert nen im Jenseits zugute. wurden diese Feste bei uns schließlich als „Unsitte“ tituliert und von der Fürstlichen Grafschaft Tirol verSchwester Ingrid Ambros hat recht: Essen steht boten. für Beziehungen und Zuneigung. Und diese BezieTrotzdem gibt es ihn immer noch, den Leichen- hungen und Zuneigungen gehen über den Tod hinschmaus („Totenmahlele“, „Mahlele“, „Zehrung“). Er aus. dient nicht nur der physischen sondern auch der psychischen Stärkung. Zum Andenken an die Verstorbenen und als Signal für die Hinterbliebenen, 7 werden & vergehen TIERISCHES von allen seiten beleuchtet Tote leben länger: Die Schreckstarre tritt bei verschiedenen Insekten, Spinnen und Reptilien auf, wenn sie von einem Raubtier bedroht werden. Bei Vögeln wird sie auch ausgelöst, wenn man sie in die Rückenlage bringt. Da die meisten Fressfeinde auf Bewegung reagieren, kann der Totstellreflex den Tieren das Leben retten. MENSCHLICHES Nach unserem Tod wird unser Körper von den selben Enzymen verdaut, die während unseres Lebens die Nahrung verdaut haben. Dieser Prozess setzt 3-4 Tage nach dem Tod ein. PFLANZLICHES Salinenkrebs: Diese winzigen Tiere der Gattung Artemia legen besonders widerstandsfähige Dauereier ab, die in trockener, sauerstofffreier Umgebung mehrere Jahre überleben können. In Salzwasser gelegt schlüpfen die Krebse innerhalb kurzer Zeit. Salinenkrebse machten in den 70er Jahren unter den Künstlernamen „Urzeitkrebse“ oder „Sea Monkeys“ Karriere als Beilage von Kinder- und Jugendzeitschriften und werden als Fischfutter für Aquarien angeboten. Erstmals trat 1910 ein Untoter (Zombie) bereits in einem Film auf. Bei richtiger Zubereitung kann auch aus etwas Giftigem eine köstliche Speise entstehen! Es kommt sozusagen nicht nur auf die Dosis, sondern auch auf das Rezept an: In Südkorea ist die Angst vor dem „Ventilatortod“ weit verbreitet, dem zufolge man in einem geschlossenen Raum durch einen in der Nacht laufenden Ventilator an Unterkühlung, Erstickung oder Vergiftung sterben kann. Grüne Bohnen sind nahrhaft, allerdings nur gekocht. Schon fünf bis sechs rohe Bohnen können für Kinder tödlich sein, weil sie das Gift Phasin enthalten, das zu schweren Magenblutungen führt. Erhitzen macht dieses Gift unschädlich. Eine Schabe überlebt bis zu 9 Tage ohne Kopf – und verhungert schließlich. Sprichwörtlich kann man sich zu Tode ... schämen / fürchten / erschrecken / ärgern / arbeiten / lachen / langweilen ... Die Muskatnuss ist in geringen Mengen ein beliebtes Gewürz. Schon ca. vier Gramm führen zu Halluzinationen, Übelkeit oder gar Bewusstlosigkeit. Eine halbe Muskatnuss kann ein Kind töten. Stirbt ein Chamäleon durch Stress, ist es zum Todeszeitpunkt knallbunt. 100(0)-jährige Eier sind eine chinesische Delikatesse und werden durch Fermentation meist aus Enteneiern hergestellt. Dazu werden die Eier drei Monate lang in einen Brei aus Gewürzen, gebranntem Kalk, Asche und Sägespänen gelegt. Das Eiklar verfärbt sich gelb-orange, der Dotter wird jadegrün. Die Eier sind bis zu drei Jahre haltbar! Bittermandeln geben unter anderem dem Amaretto sein typisches Aroma. Roh genossen sind sie allerdings lebensgefährlich, weil ihr Bestandteil Amygdalin beim Verdauungsprozess zu hochgiftiger Blausäure umgewandelt wird. Für Kinder sind schon fünf bis zehn Bittermandeln tödlich, Erwachsene überleben 50 Stück nicht. Heilende Giftpflanzen: Giftig oder heilend ist nicht immer so klar zu unterscheiden. Schon Paracelsus erkannte, dass nur die Dosis über die Giftigkeit entscheidet. So können auch zwanzig Liter Wasser, rasch aufgenommen und ohne Salz, beim Menschen zu einer Wasservergiftung führen. Viele Giftpflanzen haben gering dosiert auch eine heilende Wirkung. Zu den sehr giftigen Heilpflanzen zählen Eisenhut, Tollkirsche, Fingerhut und Zaunrübe. „ Mancher findet sein Herz nicht eher, als bis er seinen Kopf verliert. Friedrich Nietzsche 8 Zuckerfrosch: Der kanadische Waldfrosch kann Temperaturen von bis zu -10° C einige Tage oder sogar Wochen lang praktisch als Eisklumpen überstehen. Dazu reichert er in kürzester Zeit sein Blut mit Glukose bis auf das 60-fache des Normalwertes an. Herzschlag und Atmung kommen zum Stillstand, fast die Hälfte des Wassers im Frosch gefriert, die Zellen bleiben aber eisfrei. Nach vorsichtigem Erwärmen erholt sich der Frosch innerhalb eines Tages vollständig! Die deutsche Grammatik kennt DREI Zeitformen der Vergangenheit für ein Verb, wobei diese der Reihe nach von der nahen zur entfernten Vergangenheit „sortiert“ sind. Die englische Grammatik hingegen kennt SECHS verschiedene Zeitformen der Vergangenheit, wobei allerdings drei von ihnen Verlaufsformen sind. Ich lebte Ich habe gelebt Ich hatte gelebt San Nak Ji ist eine Krake, die in Japan und Korea als Delikatesse gilt. Sie wird dort lebendig verspeist, beim Kauen und Schlucken spürt man die Tentakel des Tieres im Mund und Rachen. Die Gefahr liegt im Ersticken beim Essen. In Südkorea sterben jährlich etwa sechs Personen beim Verzehr. I lived I was living I have lived I have been living I had lived I had been living 9 Die dunkle Seite des Kreislaufs Wie Abfall zu neuer Lebensgrundlage wird Stefan Österreicher Die Natur schafft es tatsächlich – sie produziert Jahr für Jahr überreiche Fülle ohne Verschwendung. So wie auf Sommer, Blüte und Ernte der Rückzug im Herbst und die kalte, dunkle Stille des Winters folgen, so folgt auf die üppige Lebendigkeit unweigerlich der Zerfall. Doch die Prozesse des Vergehens, Verrottens und Verwesens sind ebenfalls voller Leben. Eine Vielzahl von Kleinstlebewesen gedeiht hier und schafft die Grundlage für neues Werden auf der hellen Seite des Daseins. Nichts geht verloren, wenn wir nicht störend in den Kreislauf eingreifen. Kompost – der ideale Dünger? In einem gesunden Boden werden die Nährstoffe pflanzlicher und tierischer Abfallprodukte in einer arbeitsteiligen Gesellschaft, dem Edaphon, optimal verwertet und zu Humus aufgebaut. Was wie ein Musikinstrument klingt ist die große Gemeinschaft des Bodenlebens. Im Idealfall können diese Kleinstlebewesen ein Gewicht von bis zu 25 Tonnen pro Hektar erreichen! Humus speichert viel Wasser und CO2 und bildet die Basis für einen fruchtbaren Boden. Der Einsatz von Chemiedünger schadet allerdings dem Bodenleben und führt daher zu Humusverlust, mittlerweile ist dies zu einem globalen Problem geworden. Wenn wir hingegen unsere Küchen- und Gartenabfälle im Garten kompostieren, können wir nicht viel falsch machen. Ausreichende Belüftung und Feuchtigkeit genügen, um den natürlichen Prozess der Rotte in Gang zu bringen. Sehen wir uns doch einmal näher an, wie dieses vorbildliche Recycling abläuft. Das Rezept Die Rotte wird von aeroben Bakterien erledigt. Wie der Name schon sagt, brauchen diese ausreichend Sauerstoff. Deshalb sollte genügend grobes Material wie Strauchschnitt dabei sein oder der Komposthaufen öfter gewendet werden. Sonst rutscht man leicht ins falsche Milieu ab. Fehlt Sauerstoff, kommt es durch anaerobe Bakterien zu Fäulnis mit entsprechender Geruchsbildung. Im Idealfall werden in der ersten Phase Temperaturen von bis zu 70° C erreicht, damit Unkrautsamen und schädliche Organismen abgetötet werden. Pilze und Bakterien bauen jetzt Zucker und Eiweiß ab. Anschließend sinkt die Temperatur auf 40-25° C ab, die Pilze übernehmen die Hauptarbeit. In der Endphase gibt es wieder einen Schichtwechsel. Der Haufen ist schon deutlich kleiner geworden, jetzt kommen größeren Tierchen ins Spiel. Bei ca. 20° C machen sich Springschwänze, Bodenmilben, Tausendfüßler, Asseln, und Würmer an die Arbeit. Organische und mineralische Bestandteile werden gut durchmischt und zu Humus aufgebaut. Das Ergebnis ist fertiger Kompost, dunkel, krümelig, nach Walderde duftend, der perfekte Dünger. Ein neuer Lebenszyklus kann beginnen. Städtische Kompostierung Nicht viel anders wird mit unseren Küchenabfällen in den städtischen Kompostieranlagen umgegangen. Seit 1990 müssen organische Haushaltsabfälle von den Gemeinden gesammelt und kompostiert werden. In kleineren Anlagen wie zum Beispiel in Völs arbeitet man ähnlich wie im Garten. Meinhard Rudig setzt hier lange Haufen, sogenannte Kompostmieten auf. Vorher muss er allerdings in mühsamer Handarbeit Fremdstoffe aussortieren, vor allem Plastiksackerln, die nie in die Biotonne gehört hätten. Regelmäßig findet eine Hygieneprüfung statt, um sicherzustellen, dass die „Biologie“ in Ordnung ist. Das Ergebnis ist Kompost erster Klasse, A+ im Fachjargon, geeignet für den Bio-Landbau. Gerne wird er von den umliegenden landwirtschaftlichen Betrieben gleich regional abgenommen. 10 Was kann selber kompostiert werden? Hi-Tech Kompost Schon etwas technischer geht es bei den Spezialisten der Firma Höpperger in Pfaffenhofen zu. Hier fällt weit weniger Strauchschnitt an, die Küchenabfälle sind sehr nass und sozusagen hochkonzentriert. Für die Verwertung zu Kompost muss erst Feuchtigkeit abgezogen und regelmäßig Luft eingeblasen werden. Besonders nasses Material wird aber zu einem speziellen Substrat für eine weitere wichtige Nutzung aufbereitet. „Mit dem Substrat schaffen wir eine ideale bakterielle Zusammensetzung für die Biogaserzeugung“, erklärt der technische Leiter Robert Schuchter. Es wird an Biogaskraftwerke geliefert, die damit Methangas produzieren, aus dessen Verbrennung wiederum Strom erzeugt werden kann. Etwa 30% der Abfälle werden auf diese Weise verwertet. Laub, Grasschnitt Baum- und Strauchschnitt Schnittblumen, Zimmerpflanzen Sägespäne, Reisig Holzkohle und Holzasche Kleintiermist (keine minieralische Katzenstreu) Kaffeesud mit -filter, Teesud mit -beutel Gemüse- und Obstreste Eierschalen zerdrückt Küchenabfälle Was gehört in die Biotonne? Alles, was auch selbst kompostiert werden kann Fleisch-, Wurst,- und Käsereste (könnten im Gartenkompost Ratten anziehen) harte Nussschalen große Menge Citrusfruchtschalen Laub- und Pflanzenabfälle mit Pilzbefall Wie immer man mit den Küchenabfällen umgeht, sie sind ein wertvoller Rohstoff. Damit wir das perfekte Recycling in der Natur im Gang halten, sollten wir sie sorgfältig sammeln. Und zwar nicht im Plastiksackerl! „ Der Tod ist ein Kunstgriff der Natur, viel Leben zu haben. TIPP: „Gartenfibel – Kompostieren“, bestellbar unter www.gruenes-tirol.at Goethe Selber kompostieren wird gefördert! Nähere Infos unter 0515/5360-5500, www.innsbruck.gv.at/page.cfm?vpath=umwelt--verkehr/abfallberatung 11 essig doppelt „verwandelter“ Obstsaft Gudrun Pechtl Wichtigste gesundheitsfördernde Eigenschaft der Essigsäure ist, dass sie den Stoffwechsel und die Verdauung ankurbelt. Essig wirkt zusammenziehend (adstringierend) und kühlend und er erzeugt – interessanterweise – eine basische Reaktion und beeinflusst daher das Säure-Basen-Verhältnis positiv. Manche Menschen schwören deshalb auf ihren täglichen Gesundheits-Drink aus 1 El Apfelessig mit etwas Honig und Wasser. Die kühlende Wirkung des Essigs kann man sich gut bei Insektenstichen zunutze machen: Einfach mit Essig betupfen, das tut gut. Auch bei akuten Halsschmerzen hilft Essigwasser wunderbar: Ein Küchenpapier mit Essigwasser (2 Teile Wasser, ein Teil Essig) tränken und um den Hals legen, dann mit einem Baumwolltuch vorsichtig festbinden – wirkt entzündungshemmend und angenehm kühlend. Essig ist ein faszinierendes Ding. Da vergärt zuerst irgendein Obstsaft und wird zu Wein oder Most, dann „verdirbt“ auch der und bei dieser weiteren Gärung wird der Wein zu Essig. Doppelt „verdorben“, vergoren, verwandelt. Und dabei Damit bunte Kleidungsstücke nicht bei jeentsteht eine wunderbare Essenz, die nicht nur Nahrung veredelt und länger haltbar macht, sondern dem Waschgang etwas bleicher werden, kann auch desinfiziert und allerhand heilende Wirkungen man sie vorher 10 Minuten in farblosen Essig einlegen. in sich birgt. Vom berühmten Essigwickel gegen Fieber über Einlegerezepte (wie auch in diesem Heft zu finden) Butterbrotdosen, Trinkbecher und andere bis zu Putzgeheimnissen, wo man mit Essig weit mehr erreichen kann als mit mancher Chemiekeule: Kunststoffbehälter verlieren ihre unangenehZwischenzeitlich fast vergessen, wird das jahrhun- men Gerüche, wenn sie – gut verschlossen – über dertealte Wissen über die inneren und äußeren An- Nacht ein in Essig getränktes Haushaltpapier beherwendungsmöglichkeiten von Essig jetzt wieder aus- bergt haben. gegraben… Spuren von alten Aufklebern auf Kühlschränken, Fenstern, Türen oder Stoßstangen sind mit Essig einfach zu entfernen: Einen Lappen mit Essig einige Minuten auf die zu entfernenden Kleberreste legen, anschließend sollten sich die Aufkleber gut ablösen lassen. Schnittblumen leben länger, wenn die Vase mit warmem Wasser, gemischt mit drei Esslöffeln Essig und einem Esslöffel Zucker (pro Liter Blumenwasser) befüllt wird. Eier springen beim Kochen nicht so leicht, wenn man dem Wasser zwei Esslöffel Essig beigibt. Ein zusätzlicher Vorteil: Die Eier lassen sich hinterher wesentlich leichter schälen. Glänzende Gläser: Stellt man eine mit Essig gefüllte Tasse in die untere Schublade der Spülmaschine, dann verhindert das sowohl Spülmittel- als auch Kalkrückstände, die sich sonst als weißer Film auf den Gläsern bemerkbar machen. Essig kann anstatt von Weichspüler in der Waschmaschine verwendet werden. Einfach die gleiche Menge (farblosen) Essig statt dem Weichspüler verwenden. Der Geruch sollte beim Trocknen verschwinden. Wintertipp gegen vereiste Windschutzscheiben: Scheiben mit einer Mischung aus drei Teilen Essig und einem Teil Wasser besprühen, um die Scheiben über Nacht vor Vereisung und sich selbst vor der lästigen morgendlichen Kratzerei zu bewahren. Mehr Tipps zum Thema unter: kurt.gegenbauer.org/themen/essig.html der-apfelgarten.blogspot.co.at/2012/05/ essig-im-haushalt.html Sauer macht eben lustig. 12 13 Eine Müslischale voll Geschichte Die alte Landsorte „Obernberger Schwarzhafer“ erobert die Felder zurück Julia Brugger Wenige alte Getreidesorten haben den Weg in die Moderne geschafft. Der Obernberger Schwarzhafer zählt zu den Ausnahmen. Er ist zurück auf Tirols Feldern und findet sich als Bio-Haferflocken in den Regalen der MPREIS-Märkte: ein regionales Exklusivprodukt, für das LandwirtInnen einen fairen Preis erhalten. Hafer für die Pferde Als Menschen und Waren noch mit Pferdegespann über den Brenner befördert und transportiert wurden, hatte der Anbau von Schwarzhafer rund um Obernberg im Wipptal eine wichtige Bedeutung für den Verkehr. Er diente als Energiespender für die Rösser, die am Brenner rasteten und gewechselt wurden. Mit der Eröffnung der Brennerbahn 1867 nahm seine Bedeutung allerdings rasant ab und das robuste Getreide landete schließlich in der Genbank des Landes Tirol. Die Genbank ist die letzte Rettung für alte Sorten. Denn was einmal ausgestorben ist, kann in der Regel nicht mehr wiederbelebt werden. Geballte bäuerliche Kooperation Vor rund sieben Jahren entdeckte Landesumweltanwalt Hannes Kostenzer den Obernberger Schwarzhafer neu und entwickelte gemeinsam mit der Vermarktungsgenossenschaft Bioalpin (Marke BIO vom BERG) und mit dem Bauernverband Bio-Austria ein Konzept, das den Hafer zurück auf die Felder und die Flocken in die Müslischalen der TirolerInnen brachte. Dabei erhalten die Bio-Bäuerinnen und -Bauern, die ihr Getreide an die Genossenschaft abliefern, umfassende Unterstützung. Vom Samenerwerb über die Feldpflege bis zur Lagerung des Hafers steht ihnen Bio Austria Tirol mit Rat und Tat zur Seite. Ab Lager liegt der Ball bei der Vermarktungsgenossenschaft, die im Namen der Bio-Bergbauern die weitere Verarbeitung und Vermarkung koordiniert, sodass der Hafer unter der Marke BIO vom BERG schließlich im MPREIS erhältlich ist. Zurück aufs Feld und auf den Teller In einem Pilotprojekt wurde der Obernberger Schwarzhafer nur auf Feldern ausgebracht, die sich direkt in einem Naturschutzgebiet oder sehr nahe daran befanden. Der hochstehende Hafer bietet den vom Aussterben bedrohten bodenbrütenden Vögeln im Frühsommer Brutplatz und der KonsumentIn erhält ein Produkt mit direktem Bezug zur Region“, so Kostenzer. Das Pilotprojekt brachte allerdings zu wenig Ertrag, um ein marktfähiges Produkt erzeugen zu können. Es folgte die Entscheidung, die Flächen auf Felder auszuweiten, die zwar biologisch bewirtschaftet werden aber in keinem Zusammenhang mit einem Naturschutzgebiet stehen müssen. Fairer Preis „Ich interessiere mich für alte Sorten und der Anbau ist wirtschaftlich interessant“, erzählt Bio-Bauer Fritz Ungerank. Er zählt im Valsertal zu den Ersten, die die Landsorte wieder einsäte. „Ich ernte nicht nur den Hafer sondern zudem Unmengen an Stroh, die ich auf diese Weise kostenlos erhalte und im Stall ausbringen kann“, so der überzeugte Bio-Bauer. Die Bauern erhalten heuer für den Kilo Schwarzhafer inklusive Spelzen rund 65 Cent. „Das ist österreichweit der beste Preis für Bio-Hafer“, erklärt Björn Rasmus, Geschäftsführer von BIO vom BERG, der die Preise im Namen der Bäuerinnen und Bauern mit MPREIS verhandelt. Der Preis ist gut, und das obwohl die Ausbeute an entspelzten Haferkörnern* und damit Haferflocken bei der alten Landsorte weit geringer ausfällt als bei modernem Hochleistungssaatgut. Zudem erhalten die Landwirte von MPREIS eine Abnahmegarantie. Das Tiroler Familienunternehmen setzt damit mit BIO vom BERG eine besondere Art des partnerschaftlichen Handels mit den Bauern fort. „ Die Bäuerinnen und Bauern brauchen Sicherheit und einen Anreiz, den Anbau der fast vergessenen Sorte auszuweiten“, so Björn Rasmus. Durch das Vermarktungsprojekt erhalten sie genau das. Exklusiv saisonal Im August von Bauern gedroschen, im September in der Mühle gepresst und ab Oktober ausschließlich im MPREIS-Regal zu finden. Da der Obernberger Schwarzhafer im Valsertal, in Silz und in Sistrans auf überschaubaren vier Hektar wächst, sind die BIO vom BERG Haferflocken ein echtes saisonales Exklusivgut. Wer also ein Müsli aus der alten Landsorte verzehren möchte, der greift am besten gleich im Herbst zu. Das Zeitfenster für das nährstoffreiche Gut, das bis Ende des 19. Jahrhunderts das Haar der Pferde am Brenner zum Glänzen brachte, ist nämlich nur so lange geöffnet, wie der Vorrat reicht. BIO vom BERG 2002 gründeten Tiroler Bio-Bäuerinnen und BioBauern und Bio-Erzeuger die Genossenschaft Bioalpin. Sie verwalten und lenken sich selbst. Die Entwicklung ihrer eigenen Erzeugermarke BIO vom BERG stellt in Europa eine Besonderheit dar. Die Genossenschaft ist in Erzeugergemeinschaften gegliedert, die insgesamt über rund 600 Zulieferbetriebe verfügen. Die rund 100 Bio-Produkte werden unter der Marke BIO vom BERG am Markt platziert und über die Firma MPREIS vertrieben. Die Haferflocken mit Obernberger Schwarzhafer sind ein junges Projekt mit dem Ziel, weitere Produkte aus dem Getreide auf den Markt zu bringen. „ Zeit vergeht nicht. Zeit entsteht! Sie wächst wie Blumen und Bäume. Sie wächst überall dort wo man sie teilt. Unbekannt Projektinformationen www.tiroler-umweltanwaltschaft.gv.at/ getreideprojekt * Entspelztes Haferkorn: Das Haferkorn ist von einer Hülle umgeben, die man Spelz nennt. Nach der Ernte wird das Korn vom Spelz befreit. 14 15 Schwarzwurzel Brombeeren Kakao Sojasauce Kürbiskerne Schwarzer Rettich Feigen Zwetschke Schwarzer Pfeffer Nelken Vulkansalz Kaffee Mohn Melanzane Algenblätter Vanille Kaviar Schwarzbrot Balsamicoessig Wacholderbeeren Kümmel Schwarzbeere Kürbiskernöl Schwarzer Tee Belugalinsen Schwarzliladunkelblau Schwarze Oliven Holundermarmelade 16 Wildreis Avocado Die dunkle Färbung von Obst- und Gemüsesorten ist auf die Anthocyane aus der Gruppe der Flavonoide zurückzuführen. Anthocyane gelten als Radikalenfänger, ihr regelmäßiger Verzehr soll vor Alterungsprozessen und Krankheiten schützen. In der traditionellen chinesischen Medizin gelten schwarze Lebensmittel zudem als nierenstärkend. Wie gesund auch immer, fesch sind sie allemal. Deshalb kommen auch zunehmend schwarze Zuchtsorten von gewöhnlich andersfarbigem Gemüse auf den Markt (wie zum Beispiel schwarze Paprika oder dunkelviolette Kartoffeln). Ein Augenschmaus! 17 So entstanden die Gerichte... Rezepte des Moments diesmal von: Jodok Dietrich Die Rezepte in dieser Ausgabe des Rezept des Moments sind kulinarische Kreationen von Jodok Dietrich. Der junge Vorarlberger ist nicht nur kreativer Koch mit Leidenschaft, sondern er kocht auch aus Überzeugung mit regionalen Produkten. Ihm ist es ein Anliegen, den Menschen interessante vegetarische Gerichte anzubieten und sie dazu zu verführen, zwischendurch auch einmal bewusst auf Fleisch zu verzichten. Das alles sind schon sehr gute Gründe um Jodok zu bitten, diesmal die Rezepte beizusteuern. Doch der eigentliche Anlass war ein anderer und ist dem Motto dieses Heftes geschuldet. Gegründet vor zwei Jahren im Bregenzerwald tourte die Feldküche heuer erstmals durch ganz Österreich und machte dabei auch im Stadel eines Bio-Hofes in Mieming halt. Unter Mitwirkung von regionalen KöchInnen, Produkten aus der jeweiligen Gegend und wunderschönen Landschaften, wurden so Wiesen, Almen und Ufer von Seen für ein, zwei Tage zu kulinarischen Hotspots. Um dann weiterzuziehen, sich zu verwandeln, zu verschwinden. Einen Duft und die Erinnerung an einen schönen Abend zurücklassend. In Tirol geblieben sind zu unserem Glück auch einige Rezepte von Jodok Dietrich. Viel Spaß damit! 18 Foto: Beatrix Kovats Jodok ist nämlich nicht nur ein gefragter Koch in der gehobenen Gastronomie (zur Zeit kocht er im Buffet Kull in München), sondern er ist auch Mitgestalter der „Feldküche“, einer Plattform für Regionalität, Kulinarik, Handwerk und Design. Die Feldküche gestaltet, wie der Name eigentlich eh schon aussagt, Essevents auf der grünen Wiese. Über soziale Netzwerke laden die Feldküche MacherInnnen dazu ein, an einem bestimmten Tag irgendwo in der Pampa „essen zu gehen“. Und damit ist oft wirklich gemeint essen GEHEN, weil die Feldküche durchaus auch einmal auf einer Alm stattfinden kann. Locken tut ein bis zu achtgängiges Menü, von MeisterInnen wie Jodok Dietrich zubereitet, und ein unverwechselbares Ambiente: Die Tische und Bänke wurden von einem Freund der Feldküche Initiatoren Martin Fetz, Matthias Felsner und Christian Feuerstein designt und von einem Verwandten aus 300 Jahre altem Stadlholz gebaut, Kräuter und Blumen von der Almwiese werden verkocht, oder auch die Ziege und der Käse von einem befreundeten Bio-Bauern. Mehr Infos zur Feldküche: www.feldkueche.squarespace.com 19 23 29 35 41 47 25 27 31 33 37 39 43 45 49 51 Herbst & winterREZEPTE Kleinigkeiten und Vorspeisen Maronisuppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Bergkäsesuppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Asiatischer Salat vom schwarzen Rettich mit karamellisierten Haselnüssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Kartoffel-Zuckerhutsalat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Großes Gemüse Kohlsprossen Dreierlei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Ofenzwiebeln und Feldsalat mit Kartoffeldressing . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Sellerieschnitzel mit geschmortem Lauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Schwarzwurzel-Kartoffelkuchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Currylinsen mit Apfelchutney und Joghurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Gekohlte Karotte und Chinakohlsalat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Fleisch Winterburger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Rinderfilet mit gebratener Pastinake und Dörrpflaumentoast . . . . . . . 45 Süßes Kürbistiramisu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Holunder-Birnencrumble . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Magenbrot mit Apfelmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Powerbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Eingelegtes Rohnen-Apfelchutney . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Eingelegter Kürbis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 53 55 57 Die Zutaten sind für 4 Personen berechnet. Weitere Rezepte und den Saisonkalender finden Sie unter www.mpreis.at 20 21 Tl Teelöffel El Esslöffel Msp Messerspitze kg Kilogramm g Gramm l Liter cl Zentiliter ml Milliliter cm Zentimeter P Packung Stk Stück * Produktempfehlungen Seite 58 Maronisuppe Zutaten 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 50 g Butter 250 g gekochte Maroni (Kastanien) 200 ml Apfelsaft 2 Zweige Majoran 1 l Gemüsebrühe 250 ml Rahm 1 Zwiebel und Knoblauch fein schneiden und in Butter glasig dünsten 2 Anschließend die klein geschnittenen Maroni zugeben und mit Apfelsaft ablöschen 3 Mit Brühe aufgießen und den Majoran dazugeben 4 Mit Salz, Pfeffer, Zucker und etwas Kümmel würzen und eine halbe Stunde köcheln lassen 5 Nach dieser Zeit den Rahm zugeben und nochmals eine halbe Stunde weiterköcheln lassen 6 Zuletzt die Suppe durch ein Sieb passieren und nochmals abschmecken Tipp Wer’s noch winterlicher mag, kann die Suppe mit etwas Zimt und Nelkenpulver abschmecken. 22 23 Glutenfrei Bergkäsesuppe Zutaten 600 g mehlige Kartoffeln* 1 l Wasser (Gemüsebrühe) 200 ml Rahm 100 ml Weißwein 50 g Butter 2 Schalotten 1 Knoblauchzehe, fein gehackt einige Zweige frischer Majoran und Thymian 40 g Kapern 150 g Bio-Bergkäse, grob gerieben* 1 Fein geschnittene Schalotten und Knoblauch in Butter andünsten, danach die gewürfelten Kartoffeln beigeben und ebenfalls etwas mitschwitzen 2 Mit Weißwein ablöschen 3 Die Kräuter beigeben, mit Brühe aufgießen und den Rahm dazugeben 4 Alles ca. 30 Minuten köcheln lassen, anschließend fein pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken 5 Die Kapern auf einer Küchenrolle gut abtropfen lassen, kurz in heißem Fett frittieren, wieder auf einem Stück Küchenrolle abtropfen lassen 6 Kurz vor dem Servieren den Bergkäse einrühren, die Suppe nochmal mit dem Pürierstab aufmixen und mit den frittierten Kapern garnieren Tipp Frittierte Kapern kann man vielseitig einsetzen, ob im Salat oder für verschiedenste Vorspeisen, sie geben eine wunderbare zusätzliche Würze und den gewissen „Crunch-Effekt“. 24 25 Glutenfrei Asiatischer Salat vom schwarzen Rettich mit karamellisierten Haselnüssen Zutaten Für den Salat: 400 g schwarzer Rettich 20 ml weißer Balsamicoessig 20 ml Rapsöl einige Streifen einer roten, mittelscharfen Chilischote 3 EL brauner Zucker einige Tropfen Rauchöl Für die Nüsse: 50 g Haselnüsse 100 g Zucker 1 Den Rettich unter fließendem Wasser gut abbürsten und so dünn wie möglich hobeln bzw. aufschneiden 2 Mit Essig, Öl, Zucker und Chili marinieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken 3 Am Schluss einige Tropfen Rauchöl dazugeben, kurz ziehen lassen 4 Den Zucker in einer Pfanne langsam zerlassen, bis er karamellisiert, dann die Nüsse beigeben und kurz durchrühren 5 Karamellmasse auf ein Backpapier schütten, mit einem weiteren Backpapier abdecken und mit einer Pfanne beschweren 6 Auskühlen lassen und anschließend grob hacken 7 Salat mit dem Haselnusskaramell bestreuen Tipp Rauchöl bekommt man im Delikatessengeschäft oder im Internet. Es ist vielseitig einsetzbar und peppt zum Beispiel Püree oder Suppen auf. 26 27 Glutenfrei Laktosefrei Vegan Kartoffel-ZuckerhutSalat Zutaten 800 g speckige Kartoffeln 1 Zuckerhut (ca. 800 g) 1 Zitrone 1 kleine Zwiebel 50 ml Apfelessig 80 ml Rapsöl etwas Senf 200 ml Gemüsebrühe 3 dicke Scheiben Bauchspeck 200 g Schafschnittkäse* etwas Olivenöl grober Pfeffer Kreuzkümmel 1 Kartoffeln in der Schale weichkochen, anschließend schälen und in dünne Scheiben schneiden 2 Mit Apfelessig, Öl, Brühe, Salz, Pfeffer, Zucker und Senf würzen, eine fein geschnittene, in Butter angeschwitzte Zwiebel beigeben uns alles vorsichtig vermischen 3 Zuckerhut sehr fein schneiden und in einer heißen Pfanne ganz kurz anbraten 4 Mit Salz, Zucker und etwas Zitronensaft würzen und dem Kartoffelsalat beigeben 5 Mit Kreuzkümmel abschmecken 6 Den Speck in Würfel schneiden und knusprig anbraten 7 Den Ziegenkäse in Scheiben schneiden und mit Olivenöl und Pfeffer marinieren 8 Den Kartoffel-Zuckerhutsalat anrichten, die Speckwürfel darüber verteilen und zuletzt die Ziegenkäsescheiben darauflegen Tipp Ich gebe zum Kartoffelsalat immer noch etwas braune Butter dazu, das verleiht dem Salat eine herrlich nussige Note. 28 Glutenfrei 29 Kohlsprossen Dreierlei als Creme, warmer Salat und gebacken Zutaten 2 Schalotten 500 g Kohlsprossen 1 kleine mehlig kochende Kartoffel* 50 g Butter 200 ml Rahm 30 ml Apfelessig 60 ml Maiskeimöl 10 g Zucker 10 g Honig etwas Senf 2 Bio-Eier 100 g Mehl 100 g Semmelbrösel Öl zum Frittieren Creme: 1 200 g Kohlsprossen putzen und klein schneiden 2 Die Schalotten in Butter anschwitzen und die Kohlsprossen beigeben, sofort mit Salz und Pfeffer würzen 3 Mit Rahm aufgießen, dann die geschälte, in kleine Stücke geschnittene Kartoffel beigeben 4 Alles zusammen ca. 25 Minuten köcheln lassen 5 In einer Küchenmaschine fein pürieren und in einem kleinen Topf beiseitestellen Salat: 1 Von 150 g Kohlsprossen die Blätter ablösen, ganz kurz anbraten und beiseitestellen 2 Aus Essig, Öl, Salz, Zucker, Honig und Senf eine Marinade herstellen Gebackene Kohlsprossen: 1 12 Stück Kohlsprossen putzen, am Strunk kreuzweise einschneiden und in Salzwasser weichkochen 2 In kaltem Wasser abschrecken 3 Wie gewohnt in Mehl-Ei-Brösel panieren und in nicht allzu heißem Öl frittieren Anrichten: 1 Die Creme nochmals anwärmen und auf dem Teller platzieren 2 Die Kohlsprossenblätter mit der Marinade überziehen und anrichten 3 Zuletzt die gebackenen Kohlsprossen auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen, leicht salzen und auf die Creme setzen 30 31 Ofenzwiebeln und Feldsalat mit Kartoffeldressing Zutaten 4 große weiße Gemüsezwiebeln 2 Zweige Rosmarin 100 g Butter 50 ml Olivenöl 8 Scheiben Speck 250 g Feldsalat 2 mehlige Kartoffeln* 1 Knoblauchzehe 20 ml Essig 30 ml Olivenöl 1 TL Senf 2 TL Honig 1 Zwiebeln schälen, das obere Drittel abschneiden und an der Basis ebenfalls etwas abschneiden, damit die Zwiebeln gut stehen 2 Durch alle Zwiebeln einen Holzspieß stecken und ca. 10 Minuten in heißem Wasser blanchieren 3 In der Zwischenzeit die Zwiebelabschnitte fein schneiden und in Butter anschwitzen, bis sie leicht Farbe nehmen 4 Zuletzt Rosmarinnadeln beigeben und mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker würzen 5 Die gekochten Zwiebeln mit Speck umwickeln und mit den gedünsteten Zwiebeln füllen 6 Anschließend in eine Auflaufform geben und bei 160° C im Ofen 35 Minuten backen 7 Für das Dressing die Kartoffeln weichkochen, die restlichen Zutaten (Essig, Öl, Honig, Senf, Knoblauch) beigeben und kurz durchmixen 8 Mit etwas Brühe verdünnen und mit Salz und Pfeffer abschmecken 9 Den Feldsalat mit dem noch lauwarmen Dressing überziehen Tipp Passt auch wunderbar als Beilage zu Fleischgerichten aller Art. 32 Glutenfrei 33 Sellerieschnitzel mit geschmortem Lauch Zutaten 1-2 Köpfe Sellerie, insgesamt ca. 800 g 2 Stangen Lauch 2 Bio-Eier etwas Mehl 150 g Semmelbrösel 50 g Butter 250 ml Mineralwasser 1 Sellerie schälen und in 4 Scheiben schneiden, in Salzwasser weichkochen 2 Selleriescheiben trockentupfen, mit Pfeffer würzen, wie gewohnt in Mehl-Ei-Brösel panieren und in Öl goldbraun ausbacken 3 Den festen Teil der Lauchstange ebenfalls in ca. 1 cm starke Scheiben schneiden (Rest anderweitig verwenden) 4 Eine Pfanne mit etwas Zucker bestreuen und die Lauchrondelle darin platzieren 5 Einige Butterflocken in der Pfanne verteilen und erhitzen, bis der Zucker leicht karamellisiert und der Lauch Farbe annimmt 6 Mit Mineralwasser ablöschen, mit Salz und Pfeffer würzen und 10 Minuten köcheln lassen Tipp Wer keinen Sellerie mag, kann ersatzweise Karotten oder Schwarzwurzeln verwenden. 34 35 Schwarzwurzel-Kartoffelkuchen Zutaten 600 g mehlige Kartoffeln* 450 g Schwarzwurzeln 350 ml frisch gepresster Orangensaft eine in Milch eingeweichte Semmel 200 g Ricotta 3 Bio-Eier 80 g geriebener Parmesan 1 Zwiebel 30 g getrocknete Steinpilze 1 Knoblauchzehe 1 Zweig Majoran etwas Petersilie Olivenöl 90 g Semmelbrösel 1 Steinpilze in kaltem Wasser einweichen 2 Kartoffeln schälen und in Salzwasser weichkochen, die Schwarzwurzeln schälen und in Salzwasser mit Orangensaft weichkochen, dann ganz klein schneiden 3 Kartoffeln durchpressen, Schwarzwurzeln, Brötchen, Ricotta, Eier, Parmesan, Majoran, Petersilie und die Steinpilze (ohne das Wasser) in eine Schüssel geben, zu guter Letzt die fein geschnittene Zwiebel sowie Knoblauchzehe anschwitzen und beigeben 4 Alle Zutaten gut verrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken 5 Mit 70 g Semmelbröseln die Masse etwas abbinden 6 Eine Form oder Blech mit Olivenöl bestreichen und mit Semmelbrösel ausstreuen 7 Die Masse in der Form verteilen und nochmals mit Semmelbröseln bestreuen 8 Mit Olivenöl besprenkeln und ca. 25 Minuten bei 190° C im Ofen backen Tipp Schwarzwurzeln sind eigentlich ein traditionelles alpines Wintergemüse, auch Winterspargel genannt. Leider sind sie etwas in Vergessenheit geraten. Im Sommer kann man für eine köstliche Variante dieses Rezeptes statt Schwarzwurzeln Bohnen verwenden. 36 37 Currylinsen mit Apfelchutney und Joghurt Zutaten 400 g Beluga- oder Berglinsen 1 Knoblauchzehe 1 Zweig Thymian 400 ml Kokosmilch 2 EL würziges, mittelscharfes Currypulver 1 EL gelbe Currypaste 1 Stängel Zitronengras 4 EL Sweet-Chili-Chickensauce 2 Bio-Äpfel* 1 kleine Zwiebel 1 Chilischote 30 ml Apfelessig 30 g Zucker 1 Zimtstange 150 g Joghurt Für die Linsen: 1 Linsen 1 Stunde einweichen und anschließend in Salz- wasser bissfest kochen 2 Eine Knoblauchzehe anschwitzen, Curry und Currypaste beigeben und mit Kokosmilch ablöschen 3 Sweet-Chili-Chickensauce dazugeben, anschließend Thymian und Zitronengras 4 Einmal aufkochen, die Linsen beigeben und fertiggaren 5 Mit Salz und Pfeffer, ggf. mit einem Schuss Zitronensaft abschmecken Für das Chutney: 1 Äpfel und Zwiebel in feine Würfel schneiden 2 Die Zwiebel in Butter leicht goldig anschwitzen und die Äpfel beigeben 3 Mit Zucker bestreuen, leicht karamellisieren lassen und mit Apfelessig ablöschen 4 Die Zimtstange und eine fein gehackte Chilischote beigeben und kurz einkochen Die Linsen in einem tiefen Teller anrichten, Apfelchutney darauf verteilen und am Schluss mit etwas Joghurt vollenden O, das schmeckt gut. Danke! Letzte Worte, Johannes Brahms Tipp Linsen in leicht gesalzenem Wasser kochen, nicht wie oft geglaubt ohne Salz. So dauert’s zwar etwas länger, die Linsen platzen aber auch weniger leicht auf. 38 39 Glutenfrei Gekohlte Karotte und Chinakohlsalat Zutaten 8 größere Bio-Karotten á ca. 60 g 4 Stück Kardamomkapseln 1 kleiner Chinakohl 150 g Joghurt 20 ml Apfelessig 1 Bio-Apfel* 2 hartgekochte Bio-Eier etwas Senf 20 ml Olivenöl 1 Zitrone 80 g Walnusskerne Karotten: 1 Die Karotten ungeschält in Salzwasser mit Kardamom weichkochen 2 Anschließend die Karotten trockentupfen und auf einer Grillpfanne langsam schwarz rösten Chinakohlsalat: 1 Den Chinakohl fein schneiden 2 Den Apfel grob raspeln, die Eier in Würfel schneiden und mit dem Chinakohl vermischen 3 Für die Marinade Joghurt, Essig, Salz, Zucker, Senf, Zitronensaft und Öl miteinander vermischen und nochmals abschmecken 4 Den Chinakohlsalat mit der Marinade überziehen, mit Walnüssen bestreuen und die Karotten darauf anrichten Was ist Leben? Es ist das Aufleuchten eines Gluehwurms in der Nacht. Es ist der Atem eines Bueffels im Winter. Es ist der kleine Schatten, der uebers Gras huscht und sich im Sonnenuntergang verliert. Letzte Worte, Crowfoot Tipp Durch das Verkohlen erhält die Karotte einen wunderbaren rauchigen Geschmack. Das „Verkohlte“ der Karotte kann vor dem Essen leicht abgelöst werden. 40 41 Glutenfrei Winterburger Zutaten Burgerbrot: 20 g frischer Germ 125 ml Milch 375 g Mehl 30 g Zucker 100 g flüssige Butter 5 Bio-Eigelbe Salz zusätzlich ein Eigelb und etwas Milch zum Bestreichen 600 g faschiertes Bio-Jungrind* 1 Bio-Apfel* 50 ml Apfelsaft 1 Zwiebel einige Blätter Endiviensalat 300 g Rotkraut etwas Senf 50 g Preiselbeermarmelade Saft einer Zitrone 1 Wie gewöhnlich einen Germteig herstellen: alle Zutaten in eine Schüssel geben, 5 Minuten durchkneten und zu einer Kugel formen 2 Abgedeckt einmal gehen lassen (30-40 Minuten) und anschließend zu 4 Kugeln formen 3 Nochmals gehen lassen und vor dem Backen mit der Ei-Milchmischung bestreichen 4 Bei 175° C ca. 30 Minuten goldbraun backen 5 Zuerst das Rotkraut fein schneiden oder hobeln und mit Salz, Zucker, Zitronensaft und Preiselbeeren marinieren 6 Das Fleisch mit Salz und grobem Pfeffer würzen und zu 4 gleichmäßigen Laibchen formen 7 Den Apfel schälen, das Kerngehäuse ausstechen, Apfel in Scheiben schneiden 8 In einer Pfanne etwas Zucker langsam zerlassen, bis er karamellisiert, die Apfelscheiben hineinlegen, mit Apfelsaft ablöschen und weichdünsten 9 Den Endiviensalat klein scheiden und bis zur weiteren Verwendung beiseitestellen 10 Die Zwiebel in Ringe schneiden und in etwas Öl goldbraun anbraten 11 Nun die Brötchen in der Mitte aufschneiden, die Fleischlaibchen anbraten (wie gewünscht, am besten schmeckt’s leicht rosa) und die Burger zusammen- stellen: erst etwas Salat nehmen, dann das Fleisch mit Senf bestrichen daraufsetzen, gefolgt von einer Apfelscheibe, den Zwiebelringen und dem Rotkraut Tipp Traditionellerweise würde man in den USA hausgemachte Pommes sowie Coleslaw (Krautsalat mit Karotten und Sauerrahm) dazu servieren. 42 43 Rinderfilet mit gebratener Pastinake und Dörrpflaumentoast Zutaten 4 Rinderfiletstücke vom Tiroler Jahrling (á 200 g) 6 mittelgroße Bio-Pastinaken 1 Zweig Rosmarin 50 g Butter 40 ml Olivenöl 8 Scheiben Bio-Vollkorntoastbrot 200 g Dörrpflaumen, püriert 1 Backrohr auf 160° C vorheizen 2 Rinderfilets mit Salz und Pfeffer auf jeder Seite scharf (1 Minute) in Öl anbraten 3 Steaks für 8 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben, danach 20 Minuten bei 70° C ruhen lassen 4 Vor dem Anrichten das Rinderfilet nochmals in heißer Butter mit Rosmarin schwenken 5 Die Pastinaken schälen und in Spalten schneiden, auf ein Backblech legen und mit Butter, Olivenöl, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen und 20 Minuten bei 180° C im Ofen schmoren 6 Für das Dörrpflaumenbrot jeweils eine Scheibe mit Pflaumen bestreichen, mit weißem Pfeffer würzen, eine weitere Scheibe darauflegen und gut zusammendrücken 7 In einer Öl-Butter-Mischung goldbraun anbraten und in schöne Stücke schneiden Tipp Der Dörrpflaumentoast passt auch wunderbar zu Wildgerichten. 44 45 KürbisTiramisu Zutaten 200 g Hokkaidokürbis*, entkernt 4 Bio-Eier 500 g Mascarpone 80 g Zucker 500 ml geschlagener Rahm 50 ml Ahornsirup 10 Stk kleine Amarettini, zerbröselt 1 P Löffelbiskuits (250 g) 300 ml kalter Espresso 2 EL Rum etwas Kakao 1 Kürbis in grobe Stücke schneiden 2 Mit Zucker und Ahornsirup sowie einem Spritzer Zitronensaft „würzen“ und mit Alufolie abdecken 3 Bei 160° C im Ofen ca. 45 Minuten weichschmoren, Flüssigkeit abgießen, Kürbis fein pürieren, mit Amarettinibröseln abschmecken, auskühlen lassen 4 Die Eier mit Zucker schön schaumig schlagen 5 Den zimmerwarmen Mascarpone beigeben und gut vermengen, dann das Kürbispüree nach und nach einarbeiten 6 Zuletzt den Rahm vorsichtig unterheben 7 Kaffee mit Rum mischen, die Löffelbiskuits kurz in der Kaffee-Rummischung tränken, das Tiramisu rasch aufschichten 8 Tiramisu für 2 Stunden kaltstellen Vor dem Servieren mit Kakao bestreuen 46 47 Holunder-BirnenCrumble Zutaten 6 Birnen 100 g Holundermarmelade 1 Zitrone 100 ml Weißwein 100 g flüssige Butter und etwas Butter zum Anschwitzen 100 g geriebene Mandeln 100 g Mehl 100 g Zucker 1 Die Birnen schälen und in kleine Würfel schneiden 2 Die Birnenwürfel in etwas Butter anschwitzen 3 Mit Weißwein ablöschen, den Saft der Zitrone dazugeben, 5 Minuten köcheln lassen, dann die Flüssigkeit abgießen 4 Birnenwürfel mit Marmelade mischen 5 In 4 feuerfeste Förmchen füllen 6 Für den Crumble ganz einfach Mehl, Zucker, Mandeln vermischen, zuletzt die Butter dazugeben und mit einer Gabel vermengen 7 Den Crumble auf den Birnen verteilen und bei 200° C ca. 12 Minuten goldbraun backen Du bist wunderbar. Letzte Worte, Arthur Conan Doyle Tipp Statt der Birnen kann man auch beliebige andere Früchte verwenden, es geht mit fast allem. 48 49 Magenbrot mit Apfelmus Zutaten Für das Magenbrot: 750 g Vollkornmehl 600 g Rohrzucker 450 ml Wasser 36 g Kakao 30 g Backpulver 1 Msp Zimt 1 Tl Zeltengewürz 1 Msp Nelkenpulver Für die Glasur: 250 g Schokolade 50 g Butter 30 g Zucker 1 Für das Magenbrot alle Zutaten miteinander vermischen und zu einem geschmeidigen Teig kneten 2 15 Minuten ruhen lassen, in eine große rechteckige Form geben und bei 180° C ca. 45 Minuten backen 3 Für die Glasur Schokolade und Butter über Dampf schmelzen und anschließend den Zucker einrühren 4 Die Äpfel schälen und das Kerngehäuse entfernen 5 Äpfel mit Weißwein in einen Topf geben und zugedeckt weichdünsten 6 Danach die Flüssigkeit abgießen, Zucker, Vanille und Butter dazugeben und fein pürieren 7 Das ausgekühlte Magenbrot mit Schokoglasur überziehen und kalt werden lassen Für das Apfelmus: 8 Magenbrot in Scheiben schneiden und mit dem Apfel5 säuerliche Bio-Äpfel* mus servieren 300 ml Weißwein 80 g Zucker 1 Msp gemahlene Vanille oder das Mark einer halben Vanilleschote 80 g Butter 250 g dunkle Schokolade 40 g Zucker 40 g Butter Tipp Magenbrot ist eine traditionelle Süßspeise aus der Schweiz, die dort im Winter auf jedem Jahrmarkt angeboten wird. 50 51 Powerbar Zutaten 100 g Haselnüsse 200 g Mandeln 100 g Walnüsse 200 g getrocknete Feigen 40 g Kakaopulver 50 g Bio-Mehl Je ½ El Zimt, gemahlener Ingwer und gemahlener Kardamom etwas weißer Pfeffer 150 g Zucker 100 g Honig 50 ml Wasser 1 Die Nüsse und Feigen grob hacken und in eine Schüssel geben 2 Mehl, Kakao, eine kräftige Prise weißer Pfeffer und die restlichen Gewürze gut untermischen 3 Zucker und Honig in einer Pfanne leicht karamellisieren, mit dem Wasser ablöschen, zur Nussmasse geben und gut vermischen 4 In eine Kastenform füllen und bei 180° C 30 Minuten backen Tipp Nach dem Backen unbedingt ganz fest in Klarsichtfolie einwickeln (nach Möglichkeiten vakuumieren) und einen Tag ruhen lassen. Hält sich im Kühlschrank 3-4 Wochen. 52 Laktosefrei 53 Rohnen-ApfelChutney Zutaten 500 g Rohnen, gekocht 500 g Bio-Äpfel* 3 kleine Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 1 EL gelbe Senfsamen 150 ml Apfelessig 200 ml Apfelsaft 200 g Zucker etwas Salz 1 Rohnen und Äpfel in kleine Würfel schneiden 2 Zwiebeln und Knoblauch ebenfalls fein schneiden 3 In einer Pfanne die Zwiebeln und den Knoblauch anschwitzen, dann Äpfel- und Rohnenwürfel dazugeben 4 Zucker und Senfsamen beigeben und mit Apfelsaft ablöschen 5 Das Ganze zugedeckt weichkochen (ca. 20 Minuten) 6 Nach ca. 10 Minuten den Essig dazugeben 7 Mit Salz abschmecken und noch heiß in Gläser abfüllen Alles Geschaffene ist vergaenglich. Strebt weiter, bemueht euch, unablaessig achtsam zu sein. Letzte Worte, Buddha Tipp Passt zu feinem Käse oder auch zu Wildgerichten. 54 55 Glutenfrei Laktosefrei Vegan Eingelegter Kürbis Zutaten 400 g Kürbis (möglichst festkochende Sorte, z.B. Butternuss) 100 g Zucker 100 ml Apfelessig 180 ml Wasser 2 TL Salz 1 TL Paprikapulver 1 TL Senfkörner 1 TL bunter Pfeffer 1 Zimtstange 1 El süßes Currypulver 5 Zweige Estragon 1 Kürbis schälen und in Würfel schneiden 2 Zucker langsam zerlassen, bis er karamellisiert und mit Essig ablöschen 3 Die restlichen Zutaten beigeben und einmal aufkochen 4 Anschließend den Kürbis dazugeben und 15-20 Minuten köcheln lassen 5 Noch heiß in saubere Gläser abfüllen 6 Vor dem Verzehr mindestens 2 Tage ziehen lassen Der Kürbis hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen, bei längerer Lagerung die Zimtstange entfernen. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Konnten Sie die „letzten Worte“ auf den vorigen Seiten nicht lesen? Kein Wunder, bei dieser alten, verschwundenen Schrift. Hier eine Lesehilfe. Glutenfrei Laktosefrei Vegan 56 57 DIESE Produkte haben wir in unseren Rezepten verwendet Biofaire Frühstücke und Jaus’n – das ist vielfältiger Genuss Von den Tiroler BioÄpfeln gibts sechs Sorten Im Rahmen eines Biofairen Frühstücks (oder eben einer Jause später am Tag) kann man sich von geschulten ReferenntInnen informieren lassen und selbst entdecken, wie gut bio & fair schmeckt. Nicht nur Schulklassen nehmen diesen Service gerne in Anspruch, auch im privaten Rahmen ist man schon ab 8 TeilnehmerInnen zum Preis von € 5 pro Person dabei! Buchen können Sie Frühstück oder Jause über das Welthaus der Diözese Innsbruck: Tel. 0512-7270811, email: [email protected] NEU! Loick-Schafkäse aus Rotholz Die Art und Weise, wie Lebensmittel weltweit hergestellt werden, hat große Auswirkungen auf die Menschen und ihre Umwelt. „ Globale Zusammenhänge zu durch- schauen, Genuss mit gesunder Ernährung und der persönlichen Verantwortung als KonsumentIn zu verbinden, das sind die Ziele des Projektes Biofaires Frühstück und Jaus’n, welches in Zusammenarbeit mit vielen KooperationspartnerInnen, darunter auch MPREIS, über das Welthaus der Diözese Innsbruck angeboten wird. Schon auf unserem Frühstückstisch finden sich meist Produkte wie Kaffee, Tee, Kakao oder Orangensaft, die nicht regional hergestellt werden können. In den Herkunftsländern gelten oft weniger strenge Bestimmungen in Bezug auf soziale Standards der ArbeiterInnen oder Umweltschutz als in Europa. Damit wir sichergehen und erkennen können, dass unser Essen nicht nur gesund für uns selbst und die Umwelt ist, sondern auch fair produziert wurde, helfen uns Siegel und Logos bei der Wahl guter Produkte. Denn nicht immer ist es einfach, seriöse Zertifizierungen von sogenanntem „Greenwashing“ zu unterscheiden und gute Bezugsquellen zu finden. Für Infos zum „Qualität Tirol“ Gütesiegel Bitte umblättern 59 Elegant und Edel fürstliche Weichkäse aus Tirol Das Gütesiegel „Qualität Tirol“ Das Gütesiegel „Qualität Tirol“ garantiert den Tiroler Ursprung „gewachsen und veredelt in Tirol“. Lebensmittel mit diesem Gütesiegel zeichnet der hervorragende Geschmack und das erlesene Aroma aus. Das Besondere an den „Qualität Tirol“ Produkten liegt in der regionalen und kleinbäuerlichen Erzeugung. Mit großem handwerklichen Können werden wertvolle landwirtschaftliche Rohstoffe zu hochwertigen Lebensmitteln veredelt. Nach dem Motto „Frische braucht den kurzen Weg“ leisten Tiroler Produkte einen wertvollen Beitrag zu Nachhaltigkeit. Nachhaltig wirtschaften bedeutet, die Lebensmittel im Einklang mit der Natur zu produzieren und dem Boden sorgfältig das zurückzugeben, was man ihm entnommen hat. Die Tiroler Bauern und Bäuerinnen punkten mit Frische, Saisonalität und kurzen Transportwegen. Achten Sie beim Einkauf auf den Ranzen „Qualität Tirol“! Jede KonsumentIn bewahrt durch den Kauf dieser Lebensmittel ein Stück Kultur und Lebensraum. Unter dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ ist ein reichhaltiges kulinarisches Angebot erhältlich. Diese regionalen Spezialitäten stehen für den typischen Charakter Tirols. Contessa Paola Dieser Weichkäse aus pasteurisierter Milch hat einen sehr cremigen, weich-schnittigen Teig und einen feinherben Geschmack. Spezielle Käserei- und Edelschimmelkulturen geben ihm sein besonderes Aroma. Jahrling TIPP: gewachsen und veredelt in Tirol. www.AMTirol.at Zur Contessa Paola passt jedes Fruchtchutney, zB. das Rohnen-Apfel-Chutney auf Seite 55. ZIVILSCHUTZ IST... ... laufend für eine vernünftige Haushaltsbevorratung zu sorgen! Diese umfasst: . einen Getränke- und Lebensmittelvorrat; . eine Notfallapotheke, ausreichend Hygiene- und Pflegeartikel; . Stromausfallvorbeugung bzw. Energieversorgung; Die Bevorratung sollte eine Person für min. 14 Tage versorgen. Somit können etwaige Versorgungsengpässe im Alltag bzw. in Notsituationen besser überbrückt werden. Graf Görz Die dreiwöchige Pflege mit Rotkulturen verleiht diesem cremigen Weichkäse seinen ganz besonderen, aromatischen, fein-pikanten Geschmack. TIPP: ZIVILSCHUTZ TIROL AMT DER TIROLER LANDESREGIERUNG ZIVIL- UND KATASTROPHENSCHUTZ www.tirol.gv.at SICHERHEITSINFORMATIONSZENTRUM www.siz.cc Graf Görz eigent sich sehr gut zum Überbacken von Gemüsen und für pikante Strudel. lität a u Q e t s e B ltiger a h h c a n s au Herkunft! Nachhaltiger Fischfang (Meeres)Fisch ist eine besonders gesunde Köstlichkeit. Doch in den letzten Jahren ist vielen KonsumentInnen angesichts von heillos überfischten Meeren gründlich der Appetit vergangen. Viele Firmen zeigen jetzt, dass es auch anders geht, nämlich umweltbewusst und verantwortungsvoll: Ob schonend mit der Angel gefangener Thunfisch, Fischfilets mit MSC Gütesiegel, also aus zertifiziert nachhaltigem Wildfang, oder Fisch und Meeresfrüchte aus BioAquakultur: mit diesen Produkten treffen Sie auch ökologisch eine gute Wahl! Jetzt Frisch geangelt. feins te Fisc Große RIO MARE SETZT AUF NACHHALTIGE FANGMETHODEN. DIE FANGMETHODE: www.costa.de ! n e r e i b o r STA p hfilets von CO herei. r Genuss a u s M S C - z e r t i f i z i e r t e r Fi s c 0086-12-081-27_AZ Image Nachhaltigkeit_Bel.indd 1 • traditioneller Fischfang mit speziellen Angelruten • Fischer sitzen auf langen Schiffen und fangen die Fische einzeln 16.09.13 11:20 • Reduzierung von unerwünschtem Beifang auf ein Minimum • Erhaltung des maritimen Ökosystems • Schutz des Thunfisch-Nachwuchs • lokale Arbeitskräfte werden beschäftigt • lokale Wirtschaftszonen werden gefördert DIE HERKUNFT DES THUNFISCHS: • Malediven oder Salomonen Inseln DAS POLE&LINE-LOGO: • Gewährleistet nachhaltigen Angelfang *Market leader in Italy (SymphonyIRI Group data Y.E. Oct. 2012) Rio Mare Thunfisch „Mit der Angel gefangen“ Rio Mare Insalatissime „Mit der Angel gefangen“ in Olivenöl oder Natur, 160 g diverse Sorten, 160 g Der exzellente Geschmack des Skipjack-Thunfisch und der respektvolle Umgang mit dem maritimen Ökosystem bilden eine wunderbare Kombination. Mit gutem Gewissen schmecken beide Sorten – besonders gut als pikanter Kuchen oder auf Ihrer Lieblingspizza. Da ist für jeden ThunfischLiebhaber etwas dabei: Die vitaminreichen Thunfisch-Salate von Rio Mare. Die leichten Snacks sind bequem zu transportieren und bieten vielfältigen Geschmack, egal wo: unterwegs, in der Mittagspause oder zuhause. 62 Photo by Jonathan Vita li DIE VORTEILE: Escal Bio Garnelen aus Ecuador Das super Geschmackserlebnis! Nachhaltige Futtermittel und ein naturnahes Heranwachsen ohne die Verwendung von Antibiotika sind die Grundlage für den ausdrucksstarken Geschmack der Escal Bio Garnelen. Ob pikant gewürzt als Garnelenpfanne, mit italienischem Gusto als Garnelenrisotto oder natürlich in etwas Olivenöl gebraten, ihre Gäste werden begeistert sein. Was gibt es Besseres als naturreine Garnelen? Die Escal Bio Garnelen stammen aus zertifizierter ökologisch ausgerichteter Aquakultur in Ecuador : 63 •Bewußter Umgang mit der Natur •Natürliches Heranwachsen •Nachhaltiges Futtermittel •Ohne Einsatz von Antibiotika Entdecken Sie mehrere festliche Garnelenrezepte auf www.escal.fr Impressum Medieninhaberin: MPREIS Warenvertriebs GmbH Herausgeberin: Julia Therese Mölk Redaktion: Julia Therese Mölk, Gudrun Pechtl Texte: Julia Brugger, Stefan Österreicher, Gudrun Pechtl, Verena Schweiger Rezepte: Jodok Dietrich Setting: Simone Höllbacher, Stephanie Schumacher-Scharfetter Gestaltungskonzept, Grafik & Illustration: Simone Höllbacher, Verena Schweiger Illustration Emerich, Kinderseite: Christoph Pirker Werbung: Magdalena Fuchs Fotografie Rezepte, Cover: WEST. FOTOSTUDIO Mathilde Egitz, David Steinbacher Fotografie Making Of: Klaus Schennach Coverskulptur: sugarskull, 2013, Verena Schweiger, essbar und aus MPREIS Produkten gefertigt Lektorat: Stefan Österreicher Druck: Sterndruck Tirol Papier: Hello Fat Matt Erscheinungsweise: 3 mal jährlich, Auflage 100.000 Internet: www.mpreis.at, www.youtube.com/MPREISat, www.facebook.com/MPREISat © MPREIS Warenvertriebs GmbH, Landesstraße 16, 6176 Völs Telefon: +43 (0) 50 321-0, Fax: +43 (0) 512 3131-4000, Email: [email protected] DANKE AN unsere „Handmodels“ beim Fotografieren der Rezepte den Botanischen Garten der Universität Innsbruck Ingrid Ambros, Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, Pflege. Elisabeth Medicus, Tiroler Hospiz-Gemeinschaft Karl C. Berger, Tiroler Volkskunstmuseum Das „Rezept des Moments“ wird klimaneutral gedruckt. Durch unsere CO2-Kompensationszahlung wird ein Klimaschutzprojekt der BOKU Wien in Äthiopien unterstützt. 64 65 Das geschieht in den Blättern mit Hilfe von Sonnenenergie und Wasser: Vom CO2 behalten sie den Kohlenstoff (C) und bauen daraus ihr Holz. Den Sauerstoff (O2) geben sie wieder ab. 3. Warum reden alle vom CO2? 1. Bäume sind besonders wichtig für unsere Erde. Wir haben nämlich zu viel CO2 in der Luft. Das nehmen die Bäume auf und geben dafür Sauerstoff ab. Den brauchen wir Menschen und die Tiere zum Atmen. Kinder, die die Welt verändern! Felix Finkenbeiner hat mit neun Jahren angefangen, sich genau dafür einzusetzen. Mit Hilfe von vielen UnterstützerInnen ist es ihm gelungen, ein Projekt der Vereinten Nationen wiederzubeleben. Seither wurden von Kindern auf der ganzen Welt schon über 12 Milliarden Bäume gepflanzt! Unter www. plant-for-the-planet-billiontreecampaign.org könnt ihr euch darüber informieren! kinderseite Nelson Kanuk ist vom Stamm der Yup’ik in Alaska. In seinem Dorf ist die Klimaerwärmung bereits spürbar und bringt das traditionelle Leben durcheinander. Früher war das Land das ganze Jahr gefroren und stabil. Jetzt taut es und der Fluss rückt immer näher an Nelsons Haus. Wenn das so weitergeht, wird er umziehen müssen. Als Mitglied der Organisation „Kinder gegen Klimaerwärmung“ berichtet Nelson von den Folgen der Klimaerwärmung, weil viele Menschen noch nicht an diese Problem glauben wollen oder nicht verstehen, wie dringend es geworden ist. Als in den USA eine Ölplattform im Meer versank und Millionen Liter giftiges Erdöl ins Meerwasser gelangten, machte sich die elfjährige Olivia Bouler Sorgen um die dort lebenden Vögel. Sie schrieb einen Brief an eine Vogelschutzorganisation und bald bekam jeder, der Geld für die Rettung der Vögel spendete, eine Vogelzeichnung von ihr. Olivia kam ins Fernsehen und in Zeitungen und brachte viele Menschen dazu, Geld zu spenden. So sind schließlich über eine Million Euro zusammengekommen! 150 Jahre 300 Millionen Jahre 2. Pflanzen, die in der Urzeit in der Erde begraben wurden, sind im Laufe von vielen Millionen Jahren zu Kohle geworden. Aus Meerestieren und Algen ist auf die gleiche Art Erdöl entstanden. Weil wir Menschen in letzter Zeit so viel davon verbrannt haben, ist der ganze Kohlenstoff in die Luft gelangt und hat sich dort als CO2 wie eine warme Mütze um die Erde gelegt. Deshalb wird es immer wärmer. Jetzt können eigentlich nur die Bäume den Kohlenstoff wieder aus der Luft herausholen. Darum wäre es gut, wenn wir mehr Bäume auf der Welt hätten. 72 73 Infos zu Olivia und Nelson findest du unter www.imatteryouth.org