Ein Wochenende voller Rätsel – trotzdem: Ein gelungener Start
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Ein Wochenende voller Rätsel – trotzdem: Ein gelungener Start
Ein Wochenende voller Rätsel Das erste Familienwochenende mit Militärdekan Alfons Hutter an seinem neuen Standort Fürstenfeldbruck vom 01. bis 03. April 2011 im Allgäuhaus in Wertach. Teilnehmer am Familienwochenende des KathMilPfA FFB Bild: Uli Pöllinger Was ist ein „COLOCOLO“? Eine der ersten Fragestellungen mit der 88 Teilnehmer des Familienwochenendes mit Soldaten des Standortes Fürstenfeldbruck konfrontiert wurden. Ich vermute, dass es sich hierbei um eine Phantasie-Wortschöpfung handelt, jedenfalls konnte zunächst niemand diese Frage beantworten. Eine weitere Aufgabe bei der Schnitzeljagd, die als Icebreaker für die Teilnehmer angesetzt war, lautete: „Zeichne einen Sekretär“. Das skizzieren eines Schreibtisches schien relativ naheliegend, war aber genauso falsch. Ein Sekretär ist ein Vogel, das wussten schon mehr, das konnte ich dann auch schon eher glauben. Nach dem Kennenlernen weiterer exotischer Tiere und Wortschöpfungen sowie der Familien untereinander, ging es am nächsten Tag nach dem Morgenimpuls um ernsthaftere Fragestellungen: Die Schrecken von Winnenden stehen noch zwei Jahre danach neben dem Unauffälligen, die Wahnsinnstat neben der vermeintlich heilen Welt, das Unverständnis neben Lösungen, das Unheil neben der bürgerlichen Familie, das Hinschauen neben dem Wegschauen-Wollen. Der verlässliche Ort Schule ist wieder verletzlich geworden, die Diskussionen um Ursachen und die Forderungen nach mehr Sicherheit an Schulen sind nicht verstummt. Professor Dr. Adolf Gallwitz Bild: Wolfgang Lermer Refernt war Prof Dr Adolf Gallwitz, der der Gemeinde des Katholischen Militärpfarramts Fürstenfeldbruck regelmäßig Problemfelder in der gesellschaftlichen Entwicklung aufzeigt. Adolf Gallwitz studierte Erziehungswissenschaften, Medizin und Psychologie und arbeitet seit 1992 als Professor für Psychologie und Soziologie an der Polizeihochschule in Villingen-Schwenningen. Die Früherkennung von Verhaltensauffälligkeiten bedarf keiner psychologischen Ausbildung betonte er und forderte die Zuhörer auf, im Gespräch zu bleiben, sich aktiv am Kampf gegen soziale Ausgrenzung, die vielfach als Nährboden für Übergriffe identifiziert wurde, zu beteiligen. Während die Eltern von seiner professionellen, mitreißenden Art in den Bann gezogen wurden, durften die Kinder unter bewährter Betreuung altersgemäßen Freizeitaktivitäten nachgehen. Die Kleinen konnten basteln und bei herrlichem Wetter draußen rumtoben. Die Großen hatten nach Maßgabe der Betreuerin einen „Kriminalfall zu lösen“. Da es sich bei der Betreuung um die Tochter eines Profilers handelte, war sowohl die Lösung des Falles als auch die Begeisterung der Nachwuchskriminalisten sicher. Soviel geistige Arbeit macht hungrig, aber wer schon einmal das Allgäuhaus in Wertach im Ostallgäu besucht hat, weiß: hier muss auch in der Fastenzeit niemand Hunger leiden. Angesichts des atemberaubenden Alpenpanoramas im gleißenden Sonnenlicht hielt es am Nachmittag niemanden im Hause. Der Grüntensee in unmittelbarer Nähe wollte umrundet werden, dabei nutzte manch einer nicht nur die Gelegenheit zur Einkehr, um sich mittels der dargebotenen Getränke vor Dehydrierung zu schützen. Nein, man hatte sogar die Chance, den ersten Sonnenbrand des Jahres 2011 zu ergattern. Ein voller Erfolg. Nach dem Abendessen lud Herr Gallwitz zu einer Diskussion zum Thema ein. Viele Fragen und Denkanstöße hatten sich in Pausengesprächen ergeben, sodass die angepeilte Zeit kaum ausreichte. Manches sollte am Abend in lockerer Gemeinschaft noch nachwirken und nicht wenige Eltern sahen neue Herausforderungen in der Kindererziehung auf sich zukommen. Militärdekan Hutter nutzte die Gelegenheit, sich mit seinen neuen Schäfchen intensiv bekannt zu machen. Schon nach einem gemeinsamen Tag hatte er mit seiner herzlichen, offenen Art sämtliche Berührungsängste vor den „Neuen“ vergessen lassen. Neben der Geselligkeit lief die Vorbereitung der Heiligen Messe für den Sonntag auf Hochtouren. Bis in den späten Abend wurde gesungen und geprobt. Der Sonntagmorgen wurde wieder mit strahlendem Sonnenschein begrüßt. Bild: Wolfgang Lermer Vor der Messe konnte man so noch die Terrasse genießen und neu entstandene Freundschaften vertiefen. Die erste Messe mit Dekan Alfons Hutter war der Höhepunkt des Wochenendes. Chorgesang, Orgel, Flöte und Gitarre machten den Familiengottesdienst zu einem unvergesslichen Gemeinschaftserlebnis. Schola beim Abschlussgottesdienst Bild: Uli Pöllinger Aktive Gottesdienstgemeinde Bild: Uli Pöllinger Alfons Hutter bedankte sich noch einmal bei allen Organisatoren und besonders bei Professor Gallwitz für den fesselnden Vortrag. Der Abschied nach dem opulenten Mittagessen fiel allen Familien schwer. Das Wochenende, so der einhellige Tenor in der Schlussreflexion, war ein voller Erfolg. Jeder hatte Gelegenheit in Gemeinschaft und im Kreise seiner Lieben wieder Kraft für den Alltag zu sammeln und am Schluss wurden alle Rätsel der zurückliegenden Stunden gelöst: Der COLOCOLO zum Beispiel ist eine südamerikanische Fischart. StFw Michael Casper 6./OSLw FFB