Liebe Leserinnen und Leser

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Liebe Leserinnen und Leser
Editorial
Dr. Gottfried Langenstein
(Vorsitzender der 3sat-Geschäftsleitung,
Direktor Europäische Satellitenprogramme, ZDF)
Liebe Leserinnen und Leser,
dem „Mythos Intelligenz“ widmet 3sat eine ganze Sendewoche im April. Intelligenz
verdanken wir nicht nur unseren Anlagen. Die moderne Hirnforschung zeigt, wie
stark Stimulation unsere neuronale Struktur beeinflussen kann. Die größte Plastizität hat das Gehirn in den ersten sieben Lebensjahren, aber Forschungen wie die
des Nobelpreisträgers Eric Kandel zeigen, dass bis ins hohe Alter hinein Synapsen
weiter ausgebildet werden, wenn die Neuronen entsprechend angeregt werden. In
16 spannenden Dokumentationen und Spielfilmen gehen wir den Fragen nach, die
das Thema Intelligenz aufwirft. Darunter auch ein Film über eine eindrucksvolle
Harvard-Studie, die zeigt, dass verwahrloste Kinder in Heimen kaum eine Chance
haben, ihre Intelligenz zu entwickeln.
Zum 150. Geburtstag von Richard Strauss haben wir zwei Ereignisse vorgesehen: Im
April werden wir die „Arabella“ von den Osterfestspielen in Salzburg übertragen –
unter dem Dirigat von Christian Thielemann, mit der Sopranistin Renée
Fleming und dem Bariton Thomas Hampson in den Hauptrollen. Im Juni zeigen wir
„Ariadne auf Naxos“ und den „Rosenkavalier“, ebenfalls mit dem bekennenden
Strauss-Fan Christian Thielemann am Dirigentenpult.
Im Mai sind wir wieder mit drei „Starken Stücken“ beim Berliner Theatertreffen mit
dabei. In diesem Monat gilt unser besonderes Augenmerk auch dem herausragenden Dramatiker und Theaterregisseur George Tabori, der vor 100 Jahren in Budapest geboren wurde. Ein Leben voller Wendungen und tragischer Verluste machte
ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit, die das Menschliche und Authentische
auf der Bühne suchte. Als Sohn jüdischer Eltern geboren, katholisch erzogen, bei
Adlon in der Hotelfachlehre, Emigration nach England, schmerzvoller Verlust des
Vaters in Auschwitz, Übersetzer, englischer Nachrichtenoffizier, Romanschriftsteller,
Drehbuchautor für Hitchcock in Hollywood, Theatererfahrungen mit Bert Brecht
in New York – das sind nur einige Stationen dieses eindrucksvollen Lebens, das wir
in einer Dokumentation beleuchten.
3sat-Notizen
Nachwuchsforscher wollen hoch hinaus –
Jetzt bewerben fürs „nanocamp“!
Bei 3sat erforscht die nächste Generation ihre
eigene Zukunft: Vom 28. Juni bis zum 4. Juli
lädt 3sat zwölf Jugendliche im Alter von 16 bis
18 Jahren aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz ein ins „nanocamp“. Ihr Auftrag: herausfinden, wie der Klimawandel unsere Erde
verändert. Gemeinsam mit den Forschern des
Oeschger-Zentrums der Uni Bern erkunden
sie unter anderem auf dem Jungfraujoch auf
über 3.400 Metern die Klima­geschichte. Die
nanocamper sammeln so Erfahrungen mit
praktizierter Wissenschaft, orientieren sich
für die anstehende Berufswahl oder Studienplanung – und schnuppern die Luft des Fernsehmachens. Die Bewerbungsfrist läuft bis einschließlich 30. April.
Infos unter: www.nano.de/camp
Mit Moderatorin Katrin Bauerfeind gehen wir im April mit einem neuen Format
an den Start. Sie wird dabei interessanten Persönlichkeiten bei der Bewältigung ihres
Alltags zur Hand gehen. Auftakt ist die Assistenz bei Erwin Pelzig. Es folgt ein Tag
mit Roger Willemsen.
Und unsere jungen Zuschauer laden wir wieder zu einem „nanocamp“ ein. Diesmal
in Bern im Klimaforschungszentrum, das sich mit der Entwicklung des Weltklimas
beschäftigt. Bewerbungen sollten bis 30. April bei uns eingehen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommerauftakt mit 3sat.
Dr. Gottfried Langenstein
2 3sat TV- & Kulturmagazin
2/2014
Fotos: Gaby Gerster · ZDF/3sat Grafik
2/2014
3sat TV- & Kulturmagazin 3
Wissen
Neue Reportagereihe
„Ich lass mich überraschen,
der Zuschauer wird
überrascht, und das finde
ich im Fernsehen
doch immer gut“
Moderatorin Katrin Bauerfeind hat für ihre
3sat-Sendung ein neues Konzept entwickelt:
Sie begleitet Prominente wie Roger Willemsen oder Frank-Markus Barwasser einen Tag
lang – als persönliche Assistentin. Warum
ihr Improvisieren liegt, was der Reiz am
Scheitern ist und warum es von Vorteil ist,
dass sie nicht Nein sagen kann, erklärt sie
im Interview
Fragen zu stellen, ist Ihr Beruf: Lassen Sie sich selbst
gerne befragen?
Da ich finde, dass ich mich selbst ganz gut kenne, ich hänge ja
die ganze Zeit mit mir rum, stelle ich lieber Fragen an andere.
Wenn man beruflich andere ausfragen darf, ist das immer sehr
inspirierend. Für das neue Format habe ich zum Beispiel Roger Willemsen einen Tag lang assistiert. Er ist auch ein privater
Fragesteller, er weiß wahrscheinlich sogar, wann sein Briefträger Geburtstag hat. Ich habe das jetzt in meinem Leben auch
mal ausprobiert und zur Überraschung meiner Kioskfrau überdurchschnittlich lange auf sie eingequatscht. Und da erfahre
ich, dass sie allein letzte Woche dreimal überfallen wurde. Sie
weiß ohnehin, dass mir sonntags das Klopapier ausgeht oder
ich viel Milch brauche, und ich weiß jetzt, dass sie ein gefährliches Leben führt. Das ist eine ganz andere Beziehung.
April
5 SA, 19.30
Bauerfeind
assistiert Erwin Pelzig
Mit Katrin Bauerfeind (29 Min) · 3sat
12 SA, 19.30
Bauerfeind
assistiert Roger Willemsen
Mit Katrin Bauerfeind (29 Min) · 3sat
Die weiteren sechs Folgen zeigt 3sat jeweils samstags,
um 19.30 Uhr. Katrin Bauerfeind begleitet unter anderen den Moderator Jan Böhmermann und die Sängerin
Annett Louisan.
6 3sat TV- & Kulturmagazin
2/2014
Foto: Klaus Weddig
2/2014
3sat TV- & Kulturmagazin 7
Musik
Drei
Zum 150. Geburtstag von Richard Strauss (1864–1949) überträgt 3sat live von den Osterfestspielen Salzburg die selten aufgeführte Oper „Arabella“. Dirigent Christian Thielemann schätzt
sie, weil er an ihr das Revolutionäre im Bürgerlichen bei Richard Strauss deutlich machen
kann. Dafür arbeitet er, wie schon so oft, mit der Sopranistin Renée Fleming und dem Bariton
Thomas Hampson zusammen – beide sind ausgewiesene Strauss-Spezialisten
für
strauss
Richard Strauss hat die größten Opernskandale in vollkommener Spießigkeit komponiert: Aufstehen, frühstücken, Noten
schreiben. Pünktlich um 12.00 Uhr legte er den Stift nieder,
aß mit seiner Frau Pauline zu Mittag, empfing Freunde zum
Skat und komponierte erst am nächsten Tag weiter. „Aber täuschen Sie sich nicht“, warnt Christian Thielemann, Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden mit besonderer
Vorliebe für Strauss und Wagner, „das Bürgerliche bei Richard
Strauss ist erschreckend doppeldeutig. Da ist zum einen dieses
Idyll in Garmisch: Er hat mit seinen Freunden Karten gespielt
und pünktlich die Suppe von Frau Pauline gelöffelt. Wer aber
glaubt, dass seine Opern ‚Der Rosenkavalier‘ und ‚Arabella‘
kitschig seien, der irrt!“
„Wenn Sie diese Opernpakete öffnen, gnade Ihnen Gott!“
Christian Thielemann ist ein Mensch, der das bürgerliche Leben selbst zu schätzen weiß und gern die Moral der Alt-68er
unter die Lupe nimmt. Bei Richard Strauss aber erkennt er das
revolutionäre Potenzial: „In ‚Arabella‘ haben wir es mit einer
Demaskierung des Bürgertums zu tun“, sagt er. „Irgendwann
nach den Skandalweibern Salome, die sich auf der Bühne auszieht, und Elektra, die sich zu fast atonaler Musik mit blutigem
Beil zu Tode tanzt, hat er entdeckt, dass er seine Inhalte auch
hübscher verpacken kann. Und er hat gearbeitet wie ein japanischer Verpackungskünstler: harmonisch und schön – aber
wenn Sie diese Opernpakete öffnen, gnade Ihnen Gott!“
Wenn Christian Thielemann nun die Osterfestspiele Salzburg
mit Strauss’ „Arabella“ eröffnet, einer operettenhaften Story
um eine verarmte Wiener Adelsfamilie, die ihre Töchter unter
die Haube bringen will, ist klar, dass er unter dem Goldpapier
keine süße Schokolade freilegt. Zumal er mit zwei Künstlern
in den Hauptrollen antritt, mit denen er Strauss’ Schönklang
schon einige Male demaskiert hat. Die Sopranistin Renée Fleming und der Bariton Thomas Hampson, beide US-Amerikaner, bilden gemeinsam mit Thielemann ein „Trio Straussiale“!
In Baden-Baden haben sie bereits 2009 beim „Rosenkavalier“
gezeigt, dass orchestraler Rosenduft und das Verwelken bürgerlicher Moral sich nicht ausschließen – und dass selbst ein Happy
End verstörend wirken kann.
Richard Strauss dirigier t 1934 seine
Oper „Arabella“ in Amsterdam
April
April
Richard Strauss
Anlässlich des 150. Geburtstags von Richard Strauss
widmet 3sat dem Komponisten im April und im Juni
jeweils zwei Kultursamstage. Die Opern und Dokumentationen finden Sie im TV-Planer ab Seite 42 bzw.
58, einen Artikel über die besondere Beziehung von
Strauss zu seinen Heldinnen lesen Sie auf Seite 36.
12 SA, 20.15
Arabella
Live zeitversetzt von den Osterfestspielen Salzburg ·
(160 Min) · ORF/3sat
Musikalische Leitung: Christian Thielemann · Es spielen
und singen die Sächsische Staatskapelle Dresden und
der Sächsischer Staatsopernchor Dresden · Mit Renée
Fleming, Thomas Hampson, Albert Dohmen, Gabriela
Ben̆ac̆ková u.a.
Das Trio Straussiale: Renée Fleming,
Christian Thielemann, Thomas Hampson
10 3sat TV- & Kulturmagazin
2/2014
Fotos: dpa/Matthias Schrader · Dario Acosta · DECCA/Andrew Eccles · ullstein
2/2014
3sat TV- & Kulturmagazin 11
Wissen
Themenwoche „Mythos Intelligenz“
Sind Männer schlauer
als
Frauen?
Die Frage wurde lange Zeit eindeutig mit Ja beantwortet, vor
allem auf der Grundlage von Intelligenztests. Da waren die
Ergebnisse in Bezug auf den Geschlechterunterschied relativ
gleichbleibend: Frauen lagen im Schnitt rund fünf Punkte hinter
den Männern. Untersuchungen des renommierten neuseeländischen Intelligenzforschers James Flynn deuten nun allerdings
darauf hin, dass der durchschnittliche Intelligenzquotient von
Frauen erstmals höher ist als der von Männern. Männer sind
übrigens in den Extrembereichen stärker vertreten: Unter den
wenig intelligenten Menschen finden sich mehr Männer als
Frauen – und unter den besonders intelligenten auch.
Macht
Sport schlau?
Rennen, Fett verbrennen: Das steigert die Serotoninbildung
im Gehirn. Das „Wohlfühlhormon“ wiederum fördert Gedächtnisprozesse und unterstützt die Stressverarbeitung.
Deshalb helfen Ausdauersportarten gegen Depression, körperliche Fitness fördert Gehirnfunktionen, die in engem Zusammenhang mit der Lernleistung stehen. Sie steuern unser
Denken und damit die Aufmerksamkeit und Emotionen. Aber
nicht jeder Sport ist gut für den Kopf: Beim Boxen etwa können die ständigen Erschütterungen das Denkorgan nachhaltig
schädigen: Die sogenannte Boxer-Demenz ähnelt biologisch
der Alzheimer-Demenz.
Was ist Intelligenz?
Zur 3sat-Themenwoche „Mythos Intelligenz“ beantworten wir auf den nächsten Seiten die
zehn wichtigsten Fragen zur Intelligenz – mit Unterstützung von Professor Christian Fischer
vom Internationalen Centrum für Begabungsforschung an der Universität Münster. Außerdem
geht es um einen Selbstversuch in Sachen Hirndoping, die Rolle der Gene bzw. von Umwelt
und Erziehung und um die Frage, ob Intelligenz alles ist
Kann man seine
Intelligenz verbessern?
Bis ins hohe Alter hinein bleibt unser Gehirn plastisch, also
formbar. So kann etwa Gedächtnistraining die Fähigkeit,
logisch zu denken, verbessern und die Merkspanne erweitern – man kann sich innerhalb der gleichen Zeitspanne
mehr merken und mehr Informationen im Kurzzeitgedächtnis unterbringen. Allerdings gibt es natürliche Grenzen für
die Verbesserungsfähigkeit, und die liegen in den Genen.
Helfen kann auch eine ausgewogene Ernährung: Nur wer
seinen Körper ausreichend mit Nährstoffen versorgt, kann
optimal arbeiten. Auch wer Kalorien spart, verbessert sein
Gedächtnis.
April
Vom 7. bis zum 11. April dreht sich in einer Themenwoche alles um die Intelligenz: Was weiß die Wissenschaft über unsere geistigen Fähigkeiten? Wie arbeitet
unser Gehirn? Ist Intelligenz messbar? Ist sie genetisch
vorbestimmt? In 16 Dokumentationen und Filmen
stellt 3sat die wichtigsten Fakten zusammen.
7 MO, 20.15
Der Intelligenzcheck
Die 10 wichtigsten Fakten, präsentiert von Dirk Steffens
Wissensshow (45 Min) · 3sat
Für Aha-Effekte in Sachen Intelligenz sorgen Experten
wie der Erziehungswissenschaftler Christian Fischer und
Prominente wie Max Moor und Carolin Kebekus.
Die Sendungen der Themenwoche im TV-Planer ab
Seite 42.
14 3sat TV- & Kulturmagazin
2/2014
Foto: plainpicture/Frauke Thielking
2/2014
3sat TV- & Kulturmagazin 15
3sat
3sat
Rätsel
Tipps
Kulturtickets zu gewinnen!
Nach Primadonnen und divenhaften Persönlichkeiten fragt das 3sat-Rätsel in dieser
Ausgabe. Lösen Sie es und gewinnen Sie mit etwas Glück Karten für das Richard-StraussFestival in Garmisch-Partenkirchen
Neue Songs: Country-Ikone Johnny Cash
Hans Richter: „Häuser“, 1917
AUSSTELLUNG
2 x 2 Eintrittskarten
für den Liederabend mit Ian Bostridge
und Julius Drake am 14. Juni beim RichardStrauss-Festival Garmisch-Partenkirchen
Als Maria Callas 1977 starb, glaubten viele
Opernfreunde, dass nun diese spanische Sopranistin die verwaiste Rolle der unumstrittenen
Primadonna ausfüllen würde. Doch sie wiegelte
ab. „Ich bin keine Diva“, ließ sie erklären.
„Mich als eine Diva zu betrachten, ist absurd
und idiotisch.“ Dabei umfasste ihr Repertoire
über 90 Opernrollen und ungezählte Lieder,
über 4.000-mal trat sie in den renommiertesten
Opernhäusern auf. Selbst einen Ausflug in die
Welt der Rock- und Popmusik verschmähte sie
nicht. Das hat ihrem Ruhm nicht geschadet, im
Gegenteil. Gesucht ist der 2. Buchstabe des
Nachnamens.
3
2
4
1
Mit fünf stand das Naturtalent schon auf der
Bühne. Carl Maria von Weber entdeckte sie
noch während ihres Gesangsstudiums, da war sie
17. Er übertrug ihr die Titelpartie in seiner Oper
„Euryanthe“. Fortan rissen sich Komponisten
darum, Rollen extra für sie zu schreiben. Goethe
nannte sie „seine flatternde Nachtigall“, und die
Berliner tauften sie, etwas prosaischer, „die göttliche Jette“. Sie selbst stand ihrem Ruhm eher
kritisch gegenüber: „Ich bin nun einmal nicht
zur Künstlerin geboren, es fehlt mir alles zur Primadonna.“ Gesucht ist der 4. Buchstabe des
Vornamens.
26 3sat TV- & Kulturmagazin
2/2014
1 x CD Box
Richard Strauss:
„Complete Operas“,
33 CDs
Als Georg Friedrich Händel sie entdeckte,
begann eine illustre Karriere. Die Legende erzählt, dass ihr Siegeszug mit einem Eklat
im King’s Theatre begann: Auf offener Bühne
soll sie sich mit Faustina Bordoni, einer anderen Primadonna, angelegt haben – verbal
oder noch rustikaler. Auch ihr aufwendiger
Lebensstil gab viel Anlass zu Gerede. Und die
Gerüchte, sie habe ihren untreuen Ehegatten
in Venedig vergiftet, wollten einfach nicht verstummen. Am Ende war sie pleite und musste
sich ihren Lebensunterhalt als Knopfmacherin
verdienen. Gesucht ist der letzte Buchstabe
des Nachnamens.
Händel hatte einen beachtlichen Bedarf und
Verschleiß an Sängerinnen – und Sängern.
1719 stieß er auf eine Stimme, die ihn nicht nur
begeisterte, sondern auch einen großen Erfolg
bei den Zuhörern versprach. 17 Partien schrieb
Händel extra für diese Stimme, darunter „Giulio
Cesare“ und „Riccardo Primo“. Acht Jahre lang
war der berühmte Kastrat, der seinen Künstlernamen von seiner Geburtsstadt ableitete, ein Star
mit Supergagen, ein ernstzunehmender Konkurrent des nicht weniger schillernden Kastraten Farinelli. Gesucht ist der 2. Buchstabe des Künstlernamens.
Foto: Ben Ealovega · Marco Borggreve
3 x 1 Bildband
Margarita Broich:
„Wenn der Vorhang
fällt“, handsigniert
Schicken Sie das Lösungswort und
Ihre Anschrift per Postkarte an:
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
c/o ZDF, 55100 Mainz
oder per E-Mail an: [email protected]
Einsendeschluss ist
der 30. April 2014
MUSIK
Zuerst war sie im Centre Pompidou in Metz zu
sehen, nun kommt sie nach Berlin: die außergewöhnliche Schau „Begegnungen“, die dem deutschen Dadaisten und Konstruktivisten Hans Richter (1888–1976) gewidmet ist. Sieben Jahrzehnte
lang lebte er seine überbordende Kreativität aus,
in verschiedenen Ländern, auf zwei Kontinenten.
Er malte, zeichnete, fertigte seine berühmten Rollbild-Collagen und drehte Filme wie „Rhythmus
21“, eine Pionierarbeit des Experimentalfilms.
140 seiner Kunstwerke sowie eine große Auswahl
seiner wichtigsten Filme sind jetzt im MartinGropius-Bau zu sehen, dazu gut 50 Werke anderer Künstler, die von Richter beeinflusst wurden.
Immer wieder traf er auf zeitgenössische Kunstschaffende wie die Mitglieder des Blauen Reiters
oder der Dada-Bewegung, er arbeitete mit Sergej
Eisenstein, Anna Seghers und Jean Renoir, stellte nach seiner Emigration in die USA bei Peggy
Guggenheim aus, kannte Alexander Calder ebenso
wie Fernand Léger. Zum ersten Mal seit 30 Jahren
beschäftigt sich endlich wieder eine Ausstellung in
der Hauptstadt mit dem gebürtigen Berliner.
Es klingt nach einer kleinen musikalischen Sensation: Ein verloren geglaubtes Album der USamerikanischen Country-Ikone Johnny Cash ist
wieder aufgetaucht. Keine Demos, Outtakes oder
alternative Fassungen, sondern zwölf unbekannte Songs, die über 30 Jahre lang in einem Tresor
schlummerten. Vor knapp zwei Jahren entdeckte
John Carter Cash, Johnnys Sohn mit June Carter
Cash, das musikalische Überraschungspaket beim
Archivieren des umfangreichen Werks seiner Eltern. Johnny Cash, der schon zu Lebzeiten eine
Legende war, 500 Songs komponiert und 50
Millionen Tonträger verkauft hat, starb 2003
71-jährig. Die Titel auf „Out Among the Stars“
wurden teils 1981, teils 1984 aufgenommen und
von Billy Sherrill produziert, der seinerzeit den
Nashville Sound vorangebracht hatte. Auf dem
Album, das in Vergessenheit geriet, nachdem
Columbia Records sich 1986 von Cash getrennt
hatte, sind auch Duette mit Waylon Jennings und
June Carter Cash zu finden.
Rasend geht die Welt zugrunde: „Snowpiercer“
FILM
Apokalypse 2031: Der Klimawandel war nicht
aufzuhalten, eine neue Eiszeit beherrscht die Erde.
Die wenigen Überlebenden haben Zuflucht gefunden im „Snowpiercer“, einem Zug mit 1.000
Waggons, der unentwegt die Erde umrundet. Ein
klaustrophobisches Perpetuum mobile, Refugium
und Gefängnis zugleich, eine Parabel auf die totalitäre Gesellschaft. In den Luxuswaggons vorn sitzen
die Reichen, hinten drängt sich die Masse auf engstem Raum und unter schlimmsten Bedingungen.
Doch was passiert, wenn plötzlich einige Passagiere gegen die Diktatur ankämpfen? Die düstere
Endzeitgeschichte basiert auf der französischen
Graphic-Novel „Le Transperceneige“ („Schneekreuzer“) und wurde kongenial filmisch umgesetzt.
Der spannende, visuell reiche Science-Fiction-Film
von Regisseur Bong Joon-ho ist mit 40 Millionen
Euro die bislang teuerste koreanische Produktion.
Neben Chris Evans (Foto u.) und Jamie Bell als
Aufrührer beeindrucken Tilda Swinton (Foto u.)
als Despotin und John Hurt als weiser Vermittler.
Ausgewählt von
Caroline Jerchel
(„Kulturzeit“)
„Out Among the Stars“
Johnny Cash, Col/Sony Music
Lösungswort des letzten Rätsels: ZAHN
(Émile Zola, Wassili Kandinsky, Sarah
Bernhardt, Max Planck)
Hans Richter:
„Begegnungen“
Martin-GropiusBau, Berlin
bis 30. Juni
„Snowpiercer“
Kinostart:
3. April 2014
– das 3sat-Kulturmagazin · MO – FR, 19.20 Uhr · Der Wochenendrückblick „Da, da & da“
immer montags. Viele weitere Buch- und Kulturtipps unter www.kulturzeit.de
Fotos: Hans Richter Estate/Museum Associates/LACMA · Sony BMG Music/Ron Keith · MFA+ FilmDistribution e.K. (2)
2/2014
3sat TV- & Kulturmagazin 27
Theater
Starke Stücke
3sat holt als Medienpartner drei Inszenierungen
auf seine TV-Bühne
vom Berliner Theatertreffen
Mit seinen drei „Starken Stücken“ vom Theatertreffen
zeigt 3sat die Bandbreite aktuellen Theaterschaffens:
„Zement“ ist die letzte Arbeit des im Oktober 2013
verstorbenen Regisseurs Dimiter Gotscheff – eine
Inszenierung von Heiner Müllers Dramatisierung der
Geschichte der russischen Revolution. Die Inszenierung
von Marieluise Fleißers fieberwahnhaftem „Fegefeuer
in Ingolstadt“ verblüfft vor allem dadurch, dass der Text
vollständig aus dem Off eingespielt wird und die Schauspieler nur synchron den
Mund dazu bewegen.
Und Robert Borgmann
nennt seine „Onkel
Wanja“-Inszenier ung
„ein Stück über Zeit und
Licht. Über die Schönheit
und die Flüchtigkeit des
Augenblicks.“ Dabei lässt
er auch Platz für das berühmte Tschechow’sche
Augenzwinkern.
in 3sat
SA, 3. Mai, 20.15
Zement
von Heiner Müller. Regie: Dimiter Gotscheff,
Residenztheater, München
in 3sat
SA, 17. Mai, 20.15
Onkel Wanja
in 3sat
SA, 10. Mai, 20.15
Fegefeuer in Ingolstadt
von Anton Tschechow.
Regie: Robert Borgmann,
Schauspiel Stuttgart
von Marieluise Fleißer. Regie: Susanne
Kennedy, Münchner Kammerspiele
Margarita Broich
Wenn der Vorhang fällt
Künstlerporträts
96 Seiten, 72 Fotos,
Alexander Verlag
Müde und schön
Dietmar Bär erschöpft in der Badewanne, Ulrich Tukur im Pausenmodus mit Herrn Toto, seinem Hund, oder Kate Winslet regungslos im „Standby-Modus“: Die Berliner Schauspielerin und
frühere Theaterfotografin Margarita Broich hat ihre Kolleginnen
und Kollegen abgelichtet – zwischen den Proben oder nach der
Vorstellung. „Der Beruf steht den Spielern ins Gesicht geschrieben oder umgibt sie als Welt der Kulissen und Spiegel, aber sie
spielen nicht mehr. Sie sind bloß da. Müde und schön“, kommentiert Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele, das
Projekt. Margarita Broich lebt zusammen mit dem Schauspieler
Martin Wuttke und ihren zwei gemeinsamen Söhnen in Berlin.
Ab 2014 wird sie als Frankfurter „Tatort“-Kommissarin an der
Seite von Wolfram Koch zu sehen sein. Auf Seite 26 verlosen
wir drei signierte Ausgaben des Buchs.
Brecht und Buletten
Die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen des deutschsprachigen Raums werden vom 2. bis zum 18. Mai beim 51. Theatertreffen
in Berlin für Freude, Aufregung und Diskussionen sorgen.
Tickets
George-Tabori-Woche
Zum 100. Geburtstag des großen Theaterregisseurs George Tabori
am 24. Mai hat das Berliner Ensemble (BE) zwei seiner Stücke wieder
auf den Spielplan genommen: das albtraumartige „Die Kannibalen“
und die schwarze Komödie „Mein Kampf“. Außerdem findet im BE
vom 19. bis zum 25. Mai eine George-Tabori-Woche mit Filmen, Diskussionen, weiteren Inszenierungen und einer Festveranstaltung statt.
In 3sat können Sie einen Tabori-Abend erleben. Mehr dazu? Einfach
umblättern!
30 3sat TV- & Kulturmagazin
2/2014
Dimiter-GotscheffSchwerpunkt
Am bulgarischen Regisseur Dimiter
Gotscheff (1943–2013) führte in
der Theaterwelt viele Jahre lang kein Weg vorbei. Seine Inszenierungen waren
regelmäßig auf dem Berliner Theatertreffen zu sehen. 2006 erhielt er dort
den 3sat-Preis für seine Insze­nierung von Anton Tschechows „Iwanow“. Die
Ber­liner Festspiele widmen dem Regisseur im Mai einen „Focus Gotscheff“.
Fotos: Armin Smailovic/Residenztheater · Münchner Kammerspiele · Julian Röder/Schauspiel Stuttgart · Thomas Dashuber/Residenztheater
Die Karten zu den Vorführungen im Haus der Berliner
Festspiele und auf den Partnerbühnen sind heiß begehrt.
Nicht nur, weil die Inszenierungen so hochkarätig sind –
alles, was in der Theaterwelt Rang und Namen hat, lässt
sich dort sehen.
Tickets gibt’s ab 12. April, 10.00 Uhr:
www.berlinerfestspiele.de
Foto: Margarita Broich (4) · Piero Chiussi · Thomas Aurin
Raus aus der Kulisse, rein in die Kantine: In Berliner Theatern darf man sein Mittagessen Tisch an Tisch mit Schauspielern, Regisseuren, Bühnenarbeitern und Beleuchtern einnehmen, etwa im Berliner Ensemble am Bertolt-Brecht-Platz 1. Dort kann
man sich nach Bulette, Erbsensuppe oder Gemüsepfanne dann noch BE-Mitarbeiter
Werner Riemann anschließen. Der 80-Jährige hat schon mehr als 1.000 Hausführungen gemacht und zeigt unter anderem das legendäre Brecht-Zimmer, in dem
der Dramatiker sein Episches Theater im Privaten fortführte. Die Kantine des Deutschen Theaters in der Schumannstraße 13 ist zwar erst ab 17.30 Uhr für das Publikum geöffnet, aber man kann bei schönem Wetter tagsüber auch draußen auf dem
Platz vor dem Theater sitzen und das Kommen und Gehen der Ensemblemitglieder
beobachten. Ganz gemütlich gibt sich
die Kantine der Volksbühne (Foto) in
der Linienstraße 227, um die Ecke vom
Rosa-Luxemburg-Platz. Dort kocht Josi
Meyer die Hühnersuppen „Waltraud“
und „Gisela“ – „Waltraud“ ist klassisch, „Gisela“ exotisch. Und manchmal
kommt es zu spontanen Auftritten am
Kantinenklavier.
2/2014
3sat TV- & Kulturmagazin 31
51
TV-Planer
April · Mai · Juni
Doku-Fiktion mit Tom Hanks, der als Erzähler durch
Die Lincoln-Verschwörung führt ˙ Drei Starke Stücke
vom Berliner Theatertreffen auf der 3sat-TV-Bühne,
darunter Fegefeuer in Ingolstadt von Marieluise
Fleißer ˙ Thementag-Monat Mai: Märchenhaft wird
der 4. Mai mit vielen bekannten Schauspielern wie
Dieter Hallervorden, und auch vier weitere Thementage versprechen beste Unterhaltung. Am 1. Mai heißt
es dann natürlich: Pop around the clock
Das
Bestet
in 3sa
en
auf ein
Blick
S. 42 – 65
mai
51
52
47
april
47
juni
60
59
46
Filmische Osterhighlights in 3sat!
Ab Karfreitag können Sie GenreKlassiker wiedersehen: Alle drei
Teile des Mafia-Epos Der Pate ˙
Zweimal Slapstick mit Charlie
Chaplin: Der große Diktator und
Goldrausch ˙ Papillon, das zeitlose Gefangenendrama mit Steve
McQueen
Übervölkerte Städte – wie sieht die „artgerechte“
Haltung des Homo sapiens aus? Green Cities könnten eine Lösung sein ˙ Hochkarätige Animationsfilme
am Thementag TrickReich, darunter die Fantasy- und
Gruselgeschichte Coraline ˙ Wim Wenders’ Pina –
Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren, eine Hommage an die berühmte Choreografin Pina Bausch, ist
Auftakt für drei ihrer Tanzfilme
40 3sat TV- & Kulturmagazin
2/2014
Fotos: ZDF und Paramount ˙ ARD Degeto ˙ Tobis
65
Fotos: Julian Röder ˙ National Geographic Channel ˙ ARD/MDR Nik Konietzny ˙ WOHA, Architektur atmet, DAM & Prestel Verlag ˙ ZDF und 2008 LAIKA ˙
Neue Road Movies GmbH, Foto von Donata Wenders
2/2014
3sat TV- & Kulturmagazin 41
1. – 8. april
Ausgezeichnet
1 DIENSTAG
20.15Eine Stadt wird
erpresst
Fernsehfilm (90 Min) ˙
D 2007 ˙ ZDF
Regie: Dominik Graf ˙
Mit Uwe Kockisch,
Mišel Maticevi´c u.a.
21.30Dreileben – Etwas Besseres als den Tod
Fernsehfilm (87 Min) ˙ D 2011 ˙ ARD/BR
Regie: Christian Petzold ˙ Mit Jacob Matschenz u.a.
FILMREIHE :
AUSGEZEICHNET
Ausgezeichnet
22.55Dreileben – Komm mir nicht nach
Fernsehfilm (89 Min) ˙ D 2011 ˙ ARD
Regie: Dominik Graf ˙ Mit Jeanette Hain u.a.
Leipzig wird erpresst, und
bald sieht sich eine kleine
Polizeieinheit mit einer
verstockten Dorfgemeinschaft konfrontiert.
Ausgezeichnet
0.25Dreileben – Eine Minute Dunkel
Fernsehfilm (90 Min) ˙ D 2011 ˙ ARD/WDR
Regie: Christoph Hochhäusler ˙ Mit Stefan Kurt u.a.
Der Grimme-Preis wird 50! Sehen Sie vom
31. März bis zum 4. April preisgekrönte Filme und live die 50. Verleihung des Preises.
Ausgezeichnet
22.25Kommissar Süden und der Luftgitarrist
Fernsehfilm (90 Min) ˙ D 2008 ˙ ZDF
Regie: Dominik Graf ˙ Mit Ulrich Noethen, Martin
Feifel, Jeanette Hain, Johanna Bantzer u.a.
5 samstag
19.30Bauerfeind
NEU
2 mittwoch
20.15 Thielemann dirigiert Strauss
Konzert (85 Min) ˙ Salzburger Festspiele 2011 ˙ ORF
Musikalische Leitung: Christian Thielemann ˙ Mit
Renée Fleming (Sopran)
Mehr zu Thielemann und Strauss ab S. 10
21.40 Geister, die sich scheiden
Richard Strauss und Kurt Weill
Dokumentation (53 Min) ˙ ORF
Ausgezeichnet
20.15 Frau Böhm sagt nein
Fernsehfilm (86 Min) ˙ D 2009 ˙ ARD/WDR
Regie: Connie Walther ˙ Mit Senta Berger, Lavinia
Wilson, Johanna Gastdorf, Thomas Huber u.a.
Rita Böhm (Senta Berger) ist ihrer Firma sehr verbunden. Als sich die Chefs nach einer feindlichen
Übernahme hohe Prämien genehmigen wollen,
muss sie sich entscheiden …
Ausgezeichnet
22.25 Ihr könnt euch niemals sicher sein
Fernsehfilm (88 Min) ˙ D 2008 ˙ ARD/WDR
Regie: Nicole Weegmann ˙ Mit Ludwig Trepte u.a.
Beim 17-jährigen Oliver (Ludwig Trepte) wird ein
Liedtext entdeckt, in dem er den Tod seiner Lehrerin (Anneke Kim Sarnau) ankündigt. Von nun
an sieht man in ihm den potenziellen Amokläufer.
6 sonntag
11.20 Max Bill – Das absolute Augenmaß
Dokumentarfilm ˙ CH 2008 (94 Min) ˙ SRF
Von Erich Schmid
Leben und Werk des Schweizer Künstlers, Architekten und Gestalters Max Bill (1908–1994).
18.30 El Greco und die Moderne
Dokumentation (29 Min) ˙ 3sat
20.15Alfons: Mein Deutschland
NEU
Kabarett (45 Min) ˙ 3sat
7 montag
20.15Der Intelligenzcheck
3 donnerstag
Wissenschaft am Donnerstag
20.15Sex und Geschlecht – reine Kopfsache?
themenwoche :
NEU Die 10 wichtigsten Fakten, mythos
intelligenz
präsentiert von Dirk
Steffens (45 Min) · 3sat
Dokumentationen
und Filme zum Thema
Intelligenz noch bis
zum 11. April.
Dokumentation (44 Min) ˙ 3sat
Chromosomen, Hormone, Erziehung: Was macht
bloß den kleinen Unterschied aus? Ein Überblick.
Wissenschaft am Donnerstag
21.00 scobel – Das Manifest der Hirnforscher
Mehr dazu ab S. 14
Gesprächssendung (59 Min) ˙ 3sat
Zusammen mit seinen Gästen blickt Gert Scobel
auf zehn Jahre Neurowissenschaften zurück.
Mythos Intelligenz
21.00 Doping fürs Gehirn
Machen Pillen schlauer?
Dokumentation (52 Min) ˙ ARTE
Ausgezeichnet
22.25 Das wahre Leben
Fernsehfilm (101 Min) ˙ D 2006 ˙ ARD/SWR/BR/SRF
Regie: Alain Gsponer ˙ Mit Ulrich Noethen,
Katja Riemann, Juliane Köhler u.a.
Roland (Ulrich Noethen) arbeitet täglich 14 Stunden. Seine Frau (Katja Riemann) und die Kinder
sieht er kaum noch. Dann verliert er seine Arbeit,
und die ganze Familie schlittert in eine Krise.
4 freiTag
8 diensTag
Mythos Intelligenz
18.30 nano spezial: Pimp my Brain
NEU
Das optimierte Gehirn
Reportage (29 Min) ˙ 3sat
Ingolf Baur im Selbstversuch ab S. 18
Mythos Intelligenz
19.00 50. Grimme-Preis 2014
LIVEJubiläums-Preisverleihung aus dem Stadttheater
Marl (150 Min) ˙ ARD/WDR/3sat
Moderation: Michael Steinbrecher
Die Preisverleihung in Marl, mit glücklichen Gewinnern, Überraschunsgästen und einem Rückblick auf 50 Jahre Fernsehgeschichte.
42 3sat TV- & Kulturmagazin
assistiert Erwin Pelzig
Reportage (29 Min) ˙ 3sat
Katrin Bauerfeind zu ihrer Sendung ab S. 6
Ein Luftgitarrist, der sich in Luft auflöst? Kommissar Süden (Ulrich Noethen) aus dem Vermisstendezernat 11 in München und sein Kollege ermitteln.
NEU
april
Was macht schlau?
FILMREIHE :
Die 3sat-Themenwoche zum „Mythos Intelligenz“ AUSGEZEICHNET
2/2014 Stand: 10.03.2014
20.15 Good Will Hunting
Spielfilm (122 Min) ˙ USA 1997 ˙ 3sat
Regie: Gus Van Sant ˙ Mit Matt Damon,
Ben Affleck, Robin Williams u.a.
Eigentlich putzt er nur die Uni. Aber ganz nebenbei löst der rebellische Will Hunting (M. Damon)
stehengebliebene komplizierte Matheaufgaben ...
Fotos: ZDF und Julia von Vietinghoff ˙ ZDF/3sat Grafik Design
Luna Mijović als Ana in „Etwas Besseres als den Tod“
Katrin Bauerfeind im Partnerlook mit Erwin Pelzig
Bis zu seinem Tod arbeitete El Greco an „Laokoon“
5 SA, 19.30 ˙ Reportage ˙ NEU
Bauerfeind
6 SO, 18.30 ˙ Dokumentation
El Greco und die Moderne
Ins Hotel einchecken, eben nochmal das Hemd
aufbügeln, über die linke Schulter spucken: Katrin
Bauerfeind geht neue Wege. Als persönliche Assistentin begleitet sie für acht neue Sendungen jeweils
einen Tag lang prominente Menschen, packt mit
an und entdeckt ganz neue Seiten an sich und ihren
Arbeitgebern. Ihr erster „Chef“ ist der Kabarettist
Frank-Markus Barwasser. Seine Bühnenfigur „Erwin Pelzig“, mit Cord-Hütli, Herrenhandtasche
und fränkischem Dialekt, ist seit über 20 Jahren
Kult. Alles begann im Radio – mittlerweile ist Pelzig bekannt aus „Neues aus der Anstalt“ und hat mit
„Pelzig hält sich“ seine eigene Show.
El Greco (1541–1614) zählt heute zu den bedeutendsten Alten Meistern der Kunstgeschichte. Zu
seinem 400. Todestag zeigt 3sat die Dokumentation über Vita und Werk des Künstlers, der zu Lebzeiten immer wieder in Konflikte und später über
lange Jahre in Vergessenheit geriet. Grund dafür
war sein eigenwilliger Malstil. In Griechenland
geboren, ging El Greco als Hofmaler Philipps II.
nach Spanien. Aber seine in die Länge gezogenen,
verzerrten Menschenbilder und seine grelle Farbgebung ließen ihn in Ungnade fallen. Erst Ende des
19. Jahrhunderts machten Picasso, Macke, Marc
und Beckmann seine moderne Auffassung von
Malerei zu ihrem Vorbild und verhalfen El Greco
zu seinem festen Platz in der Kunstgeschichte.
Weitere Folgen mit Katrin Bauerfeind an den
kommenden Samstagen, jeweils um 19.30 Uhr.
themenwoche :
mythos intelligenz
Dirk Steffens moderiert den „Intelligenzcheck“
Der Grimme-Preis wird 50! 3sat zeigt die
preisgekrönte Trilogie „Dreileben“: drei Regisseure erzählen in drei Filmen eine Story.
Vom 7. bis zum 11. April dreht sich alles um die
Intelligenz. In 16 Dokumentationen und Filmen
stellt 3sat die wichtigsten Fakten zusammen.
4 FR 21.30 ˙ Fernsehfilm
Dreileben – Etwas Besseres als den Tod
7 MO, 20.15 ˙ Wissensshow ˙ NEU
Der Intelligenzcheck
Krankenhaus-Zivi Johannes (Jacob Matschenz)
und Ana (Luna Mijović) lieben sich, doch der junge Mann weiß nicht wirklich, was er will. Eines
Tages, Johannes hat gerade Dienst, flieht der Sexualstraftäter Molesch (Stefan Kurt) aus der Klinik.
Im Wald trifft er auf Ana. Regisseur Christian Petzold realisierte den ersten Teil der Trilogie „Dreileben“ um einen entlaufenen Straftäter im thüringischen Dreileben.
Wird Intelligenz vererbt? Kann man sie messen?
Das sind nur zwei von zehn Fragen, die in der
Wissensshow „Der Intelligenzcheck“ rund um
den Mythos Intelligenz auf Antworten warten.
Moderator Dirk Steffens präsentiert Kurzfilme mit
Aha-Effekten, das Voting der Zuschauer und die
Meinungen von Prominenten aus Fernseh-, Filmund Zeitgeschehen, darunter Max Moor, Jörg Thadeuzs und Carolin Kebekus. Die Fakten liefern
Erziehungswissenschaftler Christian Fischer und
Intelligenzforscherin Elsbeth Stern.
22.55 ˙ Fernsehfilm
Dreileben – Komm mir nicht nach
Molesch befindet sich noch immer auf der Flucht.
Alles deutet darauf hin, dass er sich in den Wäldern
um den Ort Dreileben versteckt. Die Polizei will mit
einem Lockvogel arbeiten … Zweiter Teil der Trilogie von Dominik Graf.
0.25 ˙ Fernsehfilm
Dreileben – Eine Minute Dunkel
Kommissar Kreil (Eberhard Kirchberg) hat eine
undankbare Ausgangslage: Molesch bleibt unauffindbar, und Kreil kämpft mit Gleichgewichtsstörungen und Tinnitus. Letzter Teil der Trilogie,
inszeniert von Christoph Hochhäusler.
Könnten unterschiedlicher nicht sein: Strauss und Weill
Fragt sich charmant durchs Land: Alfons
5 SA, 21.40 ˙ Dokumentation
Geister, die sich scheiden
6 SO, 20.15 ˙ Kabarett ˙ NEU
Alfons: Mein Deutschland
Richard Strauss (1864–1949) und Kurt Weill
(1900–1950) hinterließen mit dem „Rosenkavalier“ und der „Dreigroschenoper“ Werke, die noch
heute gern gespielt werden. Das ist aber auch die
einzige Gemeinsamkeit. Während Strauss 1933
Präsident der deutschen Reichsmusikkammer
wird und 1938 im Rahmen der Reichsmusiktage
in Düsseldorf die Ausstellung „Entartete Musik“
mit seinem „Festlichen Präludium“ eröffnet, flieht
Weill vor den Nazis in die USA, gibt seine deutsche Staatsbürgerschaft auf und feiert Erfolge am
Broadway. Dokumentation über die politische Verantwortung von Künstlern und Konsumenten.
Riesiges Puschelmikrofon, orangefarbene Trainingsjacke, ausgeleierte Hosen, ausgelatschte Turnschuhe:
Alfons – Kultreporter und „Frankreichs strahlendster
Export seit dem Castor-Transport“ – lebt schon lange in Deutschland, doch immer noch geben ihm die
Deutschen Rätsel auf. Deshalb reist der Meister des
grotesken Interviews quer durchs Land und fragt sich
durch. „Was ist eigentlich deutsch?“ Und er hakt auch
nach: Schrebergärtner klären ihn über die Einhaltung
der Mittagsruhe zwischen 13 und 15 Uhr auf, aber:
„Angenommen jemand macht Pause von 17 bis 18
Uhr, wird er dann geweckt?“ Mit „Mein Deutschland“
lässt Alfons tief in die Welt der Deutschen blicken und
zeigt ein bisschen, wie die Franzosen ticken. Aufzeichnung aus dem Mainzer unterhaus vom 10. März 2014.
Um 20.15 Uhr zeigt 3sat Thielemann dirigiert
Strauss von den Salzburger Festspielen 2011.
Fotos: WDR/BR/Christian Schulz ˙ ZDF/3sat/Thomas Garrett ˙ ORF/makido film ˙ bpk/Hermann Buresch ˙ Alex Martens ˙ ZDF/3sat/Thomas Piechowski
21.00 ˙ Dokumentation
Doping fürs Gehirn
Wissenschaftler suchen nach Möglichkeiten, das
Gehirn zu Höchstleistungen zu bringen und ungenutzte Fähigkeiten zu aktivieren – auch mit Medikamenten. Psychiater Klaus Lieb testet Substanzen
an Turnierschachspielern. Zum Beispiel Koffein,
Ritalin und das illegale Amphetamin. Medikamente, die die Aufmerksamkeit erhöhen, sind „in“.
Doch verheißen „Intelligenzpillen“ wirklich eine
„schöne neue Welt“? Eine Reise in die Welt des Gehirns und in Forschungslabore in Deutschland, der
Schweiz und Australien.
2/2014
3sat TV & Kulturmagazin 43

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