Corvi-News 5/2009 - Corvinianum Northeim

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Corvi-News 5/2009 - Corvinianum Northeim
Liebe Eltern, liebe SchülerInnen, liebe Lehrkräfte des Corvinianum,
schon wieder ist der Newsletter so lang geraten! Ich kann mich einfach zurückhalten, ich kann offenbar nur lang. Aber die Weihnachtsferien nahen, da gibt es viel
Zeit zum Lesen.
Diese Ausgabe beinhaltet vor allem viele Interviews – mit LehrerInnen, mit einer
ehemaligen Schülerin, mit unserem FSJler und mit der neuen English Assistant.
Viele interessanten Menschen, die an unserer Schule aktiv sind oder waren. Lassen Sie sich überraschen.
Eine ganz wichtige Sache vorweg: Am Montag, dem 21.12.09, erscheint nach langer langer Pause wieder eine Schülerzeitung. Man kann nur eines dazu sagen:
KAUFEN KAUFEN KAUFEN. Geben Sie Ihrem Kind 1 EUR mit, es lohnt sich. Die
SchülerInnen in der Redaktion haben sich große Mühe gegeben und eine tolle
Leistung hingelegt. Die Zeitung soll in Zukunft regelmäßig erscheinen.
ERST DIE TERMINE
22.12.2009: Zeugnisausgabe: Für die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase endet heute bereits das erste Halbjahr. Die restlichen SchülerInnen
müssen noch ein bisschen ausharren, bis die Zeugnisse kommen.
Weihnachtsferien: 23.12.2009 - 6.1.2010!
5.1.2010: Völkerballturnier, Jahrgang 5: In der Großsporthalle findet das traditionelle Völkerballturnier des Jahrgangs 5 statt.
12.1.2010: Heute erhalten unsere Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs Q1 ihre
Facharbeitsthemen. Die Bearbeitungszeit läuft bis zum 25.2.2010.
13.1.2010, 19.30 Uhr, Sitzung des Schulelternrats im Großen Forum
19.1.2010, 15.30 Uhr, Stress- + Zeitmanagement Fortbildung. Die Veranstaltung
richtet sich an Lehrkräfte. Referentin ist Frau Michaele Schütze, Arbeitspsychologin bei der Landesschulbehörde am Standort Braunschweig, die unsere Schule
auch im Rahmen des buGiS-Prozesses betreut.
22.1.2010 Schuldisko – ganz wichtig für die Klassen 5-8. Mehr Informationen dazu
werden in der Schule ausgehängt.
23.1.2010-24.1.2010: Heute und morgen ist das Corvinianum wieder Gastgeber für
den Wettbewerb Jugend musiziert.
26.1.2010: Informationsveranstaltung Schulinspektion. Es informiert der 1. Schulinspektor, Herr Niebling, im Großen Forum über die Ziele, den Ablauf, das Instrumentarium und die Bewertungskriterien einer Schulinspektion, wie sie im Feburar
2010 an unserer Schule stattfinden wird. Alle interessierten SchülerInnen, Eltern,
Lehrkräfte und sonstigen MitarbeiterInnen sind herzlich eingeladen! Um eine kurze Anmeldung bis zum 11.1.2010 wird gebeten, damit die passende Räumlichkeit
ausgesucht werden kann.
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28.1.2010: Der traditionelle Wintersporttag der Jahrgänge 8 und 10 findet im
Oberharz statt.
29.1.2010: Heute erhalten die SchülerInnen der Jahrgänge 5-10 ihre Halbjahreszeugnisse. Der Unterricht schließt nach der 3. Stunde.
8.2.2010-19.2.2010: Die SchülerInnen des Jahrgangs 9 sind im Betriebspraktikum.
11.2.2010-22.2.2010: Unsere französischen FreundInnen sind wieder bei uns zu
Gast.
18.-19.2.2010: Elternsprechtage der 7.-10. Klassen.
23.-26.2.2010: Die (lang ersehnte) Schulinspektion findet statt. Herr Niebling,
Herr Jost und Frau Thiel besuchen in dieser Woche unsere Schule und geben uns
im Anschluss eine Rückmeldung darüber, wie sie unsere Schule in den 16 Qualitätsbereichen aufgestellt finden - und in welchen Bereichen wir uns künftig noch
verbessern können.
23.2.2010: Heute laden die Zündhölzer wieder zum Theaterabend ein. Beginn ist
um 19.00 Uhr in der Aula I.
Offene SET-Sitzung (Schulentwicklungsteam): Die zweite ihrer Art findet am
11.3.2010 statt. In der letzten Sitzung ging es hauptsächlich um Kommunikation
und die Verwendung von Medien in der Schule. Es gab eine lebhafte und kontroverse Diskussion um die Zukunft unserer Schule. Alle Eltern sind willkommen!
Die nächsten Musikalischen Abende stehen schon fest: 16. März (Dienstag, 102.
Musikalischer Abend) und 17. März (Mittwoch, 103. Musikalischer Abend). Die
Abende beginnen wie immer um 19.30 Uhr. Der Eintritt (gegenüber den Vorjahren leicht erhöht) ist wie folgt: Erwachsene 7,00 €, Kinder / Schüler / Studenten:
4,00 €.
Es wirken mit: der Unterstufenchor, der Oberstufenchor "Ars Musica Vocalis", die
Jazz-Band, die Bläsergruppe, die Capella Corviniensis.
Der Kartenvorverkauf beginnt Mitte Februar über den Musikbereich.
29.4.2010 ist Zukunftstag!
DANN DIE NACHRICHTEN
Es gibt, wie vielleicht einigen schon bekannt, ein Volksbegehren für Gute Schulen. Dort werden schon Unterschriften kräftig gesammelt. Der Kreiselternrat hat
in seiner letzten Sitzung beschlossen, diese Bewegung insofern zu unterstützen,
dass er den Vordruck für die Unterschriftensammlung auf seiner Website zum
Downloaden ablegt. Die Adresse lautet: www.ker-nom.de unter News ganz oben.
Jeder kann dann selbst entscheiden, ob er da mitmacht. Das Wichtige ist, dass
Unterschriften auf dem Formular beglaubigt werden müssen. Es ist also empfehlenswert, dass auf einem Blatt nur Unterschriften aus einer Gemeinde/Stadt stehen, damit die Wege der Beglaubigung in der jeweiligen Verwaltung nicht so
lang sind.
Daniel Meyer ist als (Sport) FSJler (Freiwilliges soziales Jahr) seit September in
der Schule aktiv. Er soll vor allem beim Unterricht in der 5./6. Klasse dabei sein,
Pausenangebot/Mittagspause, Hausaufgabenbetreuung, Inventur der Sportgeräte
mitmachen, sportliche Anregungen geben. Er arbeitet 38,5 Stunden pro Woche
und sitzt meistens in der Bibliothek, wenn nicht gerade sportlich unterwegs. Diese Stelle wird aus dem Budget der offenen Ganztagsschule, mit Unterstützung
des Fördervereins, bezahlt. Mehr dazu im Interview unten.
Zum ersten Mal seit Jahren hat das Corvi wieder eine Fremdsprachassistentin
(Assistant Teacher). Friya Dinshaw ist seit September bei uns und hilft beim Unterricht aus, vor allem bei den Lerngruppen. Sie bleibt bis Mai 2010. Mehr dazu
unten im Interview.
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Unser Schulassistent, Herr Schnepel, geht im Februar 2010 in Pension. Seine
Nachfolge ist noch ungeklärt. Wir danken ihm für seine jahrelangen, treuen Dienste für alle Gruppen am Corvi!
Hans Harer sucht Zeitzeugen: Vertriebene aus Neustadt sollen erzählen Prudniker Schüler starten Befragung: Für ein ganz besonderes Geschichtsprojekt
sucht Hans Harer für seine Schüler jetzt Zeitzeugen. Gesucht sind Menschen, die
nach dem Krieg aus Neustadt/Oberschlesien und seinem Kreis vertrieben worden
sind und bereit sind, ihre Erinnerungen an das Leben in Schlesien, die Flucht und
die Zeit des Ankommens in Niedersachsen mitzuteilen. Bitte melden unter
[email protected].
Gandersheimer Domfestspiele 2010: Der neue Prospekt "Wolkendom" ist da!
Frühbucherrabatt jetzt nutzen! www.gandersheimer-domfestspiele.de
Hier die Titel der Stücke: Das Schauspiel heißt „Wie im Himmel“, das Musical „Im
Auftrag des Herrn“ und die Schlagerette „Fliege mich zum Mond“. Die erste Premiere ist für den 12. Juni 2010 angesetzt: Das Kinder- und Familienstück „Pippi
Langstrumpf“ steht dann auf dem Programm. Am Tag darauf, am Sonntag, den
13. Juni 2010 findet das große Theaterfest in Bad Gandersheim statt. Danach folgen sieben Wochen Theater pur vor dem Dom bis zum 1. August. Neben dem
Wahl-Abo ist hier zur Zeit der Frühbucher-Rabatt wichtig. Er gewährt ab sofort
bis zum 31. Januar 2010 eine Ermäßigung von 3 Euro pro Karte (außer Premieren
und Kinderstück). Kartenzentrale: Stiftsfreiheit 12, 37581 Bad Gandersheim
(05382) 73-777 oder [email protected] Ticket-Hotline / Call
Center: (01805) 95 30 30 (0,14 Euro/Min.) oder www.ticketonline.de
Philip Hanspach aus Großenrode (10. Klasse) hat sich am bundesweiten Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten beteiligt und wurde für seinen Beitrag mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Der Titel seiner Arbeit lautet: „Ein
Dorf voller Helden – Aufstand gegen den Adel in Großenrode im Vormärz bis zur
deutschen Revolution“ und handelt vom Widerstand Großenroder Bauern, die
sich in den Jahren von 1848 bis 1866 in einem langwierigen Streit um Ländereien
gegen den damaligen Grafen von Hardenberg durchgesetzt haben. Wir gratulieren!
Großes Krabbeln: SchülerInnen des Corvinianums beschäftigen sich seit den
Sommerferien mit der Insektenwelt: Die Schul-AG des Corvinianum (hauptsächlich SiebtklässlerInnen) hat, zusammen mit ihrer Biologielehrerin Tanja Goldhahn,
ein Insektenhotel gebaut. Mit dem Projekt, das die Artenvielfalt erhalten soll, bewirbt sich die AG „Corvi Krabbler“ bei einem Schüler- und Jugend-Wettbewerb
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Viel Glück!
Mit Wildkatzen in Berlin: Schülerinnen des Gymnasium Corvinianum stellen Forschungsprojekt in Berlin vor. Franziska Ahlborn und Isabelle Möller hielten einen
Vortrag über das Projekt „Die Rückkehr der Wildkatze“, das im Februar 2009
startete. Zuhörer waren 150 TeilnehmerInnen einer Feier zum zehnjährigen Bestehen des Programms NaT-Working der Robert-Bosch-Stiftung. Das Projekt ist
ein gemeinsames Projekt des Corvinianum und des Deutschen Primatenzentrums
Göttingen (DPZ). Die Zusammenarbeit zwischen dem Corvinianum und dem DPZ
kam durch persönlichen Kontakt der Biologielehrerin Ingrid Müller zustande. Der
dritte Partner ist Northeims Stadtförster Dirk Reckebeil vom Förderverein
Northeimer Mittelwald. Die SchülerInnen erforschen, wie sich die seit einigen Jah-
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ren im Raum Northeim wieder aufgetauchten Wildkatzen in den heimischen Wäldern bewegen.
Zur Zeit machen uns wieder einmal Schmierereien insbesondere im Treppenhaus
von Gebäude 1, den Toiletten, aber auch auf neuen Tischen in den Klassenräumen
eine gewisse Mühe. Es sind zwar nur einzelne Schülerinnen und Schüler, aber es
wäre schon wichtig, wenn wir Eltern auf unsere Kinder mit dem Ziel einwirken
könnten, solche Schmierereien nicht nur zu unterlassen, sondern solche Sachbeschädigungen als so "uncool" anzusehen, dass alle gemeinsam darauf achten, unsere Schule in Ordnung zu halten.
VIELE INTERVIEWS
Alumna, Alumnus, Alumni
Jedes Jahr gehen viele, teillweise Hunderte von SchülerInnen nach ihrem Abitur
von unserer Schule ab - und das seit über 500 Jahren! So viele Alumni hat also
unser altes Corvi. Was machen sie eigentlich alle? Einige sind zurückgekehrt
(Herr Kirchhoff), einige sind berühmt geworden (Loriot), die meisten gehen einfach ihren Weg durchs Leben. Manchmal kehren sie in anderer Funktion wieder.
Hier die Geschichte von einer Absolventin. Sie erzählt dabei vor allem von ihren
Erlebnissen am Corvi der 1980er Jahre, und da sind noch viele bekannte Namen
dabei.
Frau Anabel Aliaga-Buchenau ist heute Professorin für deutsche und vergleichende Literaturwissenschaften an der Universität von North Carolina. Eigentlich
sollte sie im Oktober auf Einladung der Northeimer Donnerstagsgesellschaft in
Northeim eine Vorlesung zum Thema Auswanderinnen in den USA halten (am
Beispiel von Louise Weil und Margarete Lenk). Dazu ist es aber leider nicht mehr
gekommen, da ihr Sohn an Schweinegrippe erkrankt war und zwei Monate damit
zu kämpfen hatte. Der Vortrag im Februar soll nachgeholt werden.
Erzählen Sie kurz Ihren Werdegang - wo
Sie sind geboren und aufgewachsen?
Ich bin in Hannover geboren. Mein Vater
hat als Pharmareferent gearbeitet und
bekam das Gebiet in und um Northeim
zugeteilt. Also sind wir, als ich 3 Jahre alt
war, nach Northeim gezogen. Ich bin erst
in der Martin Luther Schule eingeschult
worden und dann in die Thomas Mann
zur Orientierungsstufe gegangen.
Wie und wann sind Sie zum Corvinianum
gekommen?
In der 7. Klasse bin ich ins Corvinianum
gekommen. Das war im Jahr 1980.
Wie ging es weiter nach dem CorviBesuch?
Nach dem Corvi habe ich in Göttingen
Französisch und Englisch studiert. Ich
konnte mich gar nicht so richtig entscheiden, was ich denn nun machen sollte. Das Studium in Göttingen bot sich als
Absprung an. Ich wollte eigentlich in
England studieren. Ich hatte auch schon
ein Jahr während der 11. Klasse in den
USA gelebt und und dort eine wunderba-
re Zeit erlebt. Ich wollte mehr von der
Welt sehen. Dann habe ich nach der Zwischenprüfung im 4. Semester in Göttingen in Chapel Hill, North Carolina, ein
Stipendium für ein Jahr angenommen. In
der ersten Woche in Chapel Hill habe ich
meinen Mann, Jürgen Buchenau, kennengelernt. Dort habe ich sehr schnell gemerkt, wieviel Spaß die Kurse der Vergleichenden Literaturwissenschaft machten, und habe mich dann bei dem Master/PhD Programm beworben. Nach zwei
Jahren, im Jahre 1991, habe ich meinen
Masters bekommen und danach bin ich
dann mit meinem Mann zurück nach
Gottingen gekommen, um mein Staatsexamen zu Ende zu machen. 1993 habe
ich es beendet und wir haben geheiratet
und sind dann wieder in die USA gegangen. 1997 habe ich dann schließlich meinen Doktor in Comparative Literature
beendet. Danach folgten zwei Jahre an
der University of Southern Mississippi,
etwa eine Stunde nördlich von New Orleans, zwei Kinder Nick und Julia, dann
wieder Charlotte, NC. Nach einem Jahr
Pause habe ich am Davidson College
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Deutsch unterrichtet und 2002 wurde ich
Assistant Professor of Comparative
Literature an UNC Charlotte. Im folgenden Jahr haben sie mich zum German
Coordinator erklärt. Seitdem ist das
Deutschprogramm unter meiner Aufsicht. Ich habe jetzt “tenure”, d.h. eine
Lebensanstellung.
Wie ist es Ihnen während Ihrer Zeit beim
Corvi gegangen? Woran erinnern Sie sich
am meisten, am liebsten, am unliebsten?
Ich habe die Schulzeit in wunderbarer
Erinnerung, muss ich ehrlich zugeben. Ich
habe meine Corvi-Zeit besonders geliebt.
Ich erinnere mich an unser Klassenzimmer in der 10b2, wo wir die Wand bei
Projekttagen angemalt haben. Das Bild
ist vielleicht immer noch an der Wand.
Ich denke auch noch gern an den Schulweg, die Raustraße entlang. Ich bin immer mit zwei Freunden aus der Bürgermeister Peters Straße nach Hause und
zur Schule gegangen. Und Mittags haben
wir dann endlos an der Ecke gestanden
und geredet, bis die Mütter riefen. Ich
kann mich an so viele Einzelheiten erinnern, die Pausen, in denen man zu
Schnabel ging, der Weg zum Sportplatz,
die Musikstunde, die Zündhölzer, das
Puppenspiel mit Herrn Fischer - was haben wir für endlose Nachmittage im Keller des Corvi verbracht und uns Puppenspiele ausgedacht. Dann denke ich auch
an
die
Bläsergruppe
von
Herrn
Archontidis, die Musikalischen Abende,
bei denen wir vorgespielt haben. Am
unliebsten gibt es nichts. Ich habe das
Gefühl, dass wir unheimlich behütet aufgewachsen sind. Zum Beispiel hat mir in
der ganzen Zeit nie jemand Drogen angeboten.
Wer waren Ihre LehrerInnen?
Ich kann mich an sehr viele Lehrer erinnern. Ich hatte Französisch bei Herrn
Fischer und natürlich auch die Puppenspiel AG, in Mathematik und Physik erinnere mich besonders an Herrn Phillips
und an Herrn Händel. Wenn mein Sohn
jetzt Geometrie und Algebra macht, denke ich so oft an die beiden. Ich hatte Latein bei Herrn Krebs und Geschichte unter anderen bei Herrn Altmann. Ich kann
bis heute noch die Abläufe des Endes der
Weimarer Republik und des Anfanges
von Hitlers Machtübernahme erklären
(auf die Stunde genau). Dann hatte ich
Deutsch bei Herrn Städtler . . . er wäre so
froh zu hören, dass ich zum Beispiel Präpositionen meinen Studenten immer
noch so erkläre, wie er es uns damals in
das Deutschheft hat eintragen lassen . . .
eine Eisenbahn mit Strichfiguren, die halt
drüber, drunter, vor und an und so weiter
sind . . . In English hatte ich zum Beispiel
Frau Bergmann und ich wundere mich
oft, dass Englisch so sehr ein Teil meines
Lebens geworden ist. Religion oder Werte und Normen hatten wir bei Herrn
Harer, den ich später noch sehr oft in der
Raustraße getroffen habe. Er würde sich
freuen zu hören, dass wir hier in der
Unitarian Church sind, einer Kirchengemeinde, die viele Religionen vereinigt.
Herrn Kirchhoff hatten wir auch. Bei
Herrn Kohn hatten wir Kunst und bei
Herrn Kopka hatten wir, glaube ich, Englisch. Frau Ingrid Müller war unsere Biolehrerin und Frau Pieper war Chemielehrerin. Ich kann mich an viele Experimente
erinnern.
Hatten Sie ein besonderes Erlebnis während dieser Zeit?
Besondere Ereignisse gab es viele. Einmal habe ich beim Musikalischen Abend
die Ansprache vor versammelter Gesellschaft halten müssen. In der Stadthalle.
Ich weiß noch, wie aufgeregt ich war. Ich
kann mich auch noch an das Abitur sehr
gut erinnern und den Abiturumzug und
die verrückten Dinge, die dabei so passierten. Auch an Klassenfahrten kann ich
mich erinnern. Mit Herrn Fischer waren
wir in Paris . . . einer Stadt, die heute wie
ein Zuhause ist, weil ich so oft da gewesen bin. Aber diese Reise mit Herrn Fischer werde ich nie vergessen. Auch ist
die Puppenspiel AG immer noch ein Teil
von meinem Leben. Ich kann mich erinnern, dass wir nach Bochum gefahren
sind, um dort beim Puppenspielwettbewerb mitzumachen und dann sogar einen
Preis gewonnen haben. In den Jahren, als
meine Kinder klein waren, habe ich so oft
ans Puppenspielen im Corvi-Keller gedacht. Ich habe hier in der Preschool (wie
Kindergarten) der Kinder und sogar noch
in der Grundschule so oft Ein-Mann(oder eher Eine-Frau-)Shows gemacht.
Ich habe sogar eine Puppenbühne selbst
gebaut und sie mitgenommen (wie wir es
bei Herrn Fischer gelernt hatten). Meine
Stücke sind immer so improvisiert gewesen wie früher, und ich kann noch Herrn
Fischers Stimme hören, wie er sagte:
"Kinder, wir zählen bis drei und rufen den
Zauberer zusammen", wenn ich so etwas
Ähnliches auf Englisch hier gesagt habe.
Wie wirkt sich Ihre Corvi-Zeit in Ihrem
heutigen Leben aus?
Ich glaube, dass diese Zeit einfach unglaublich wichtig ist im Leben. Für mich
war es einfach eine wunderbare und positive Zeit. Ich hatte tolle Lehrer und vieles hat so viel Spaß gemacht. Ich denke
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noch an Mathematik bei Herrn Händel:
mein Mitschüler Oliver Nowarra und ich
waren ziemlich gut in Mathe und haben
wir uns während der Klassenarbeiten oft
ausgetauscht und Herr Händel wusste
das, und er wusste auch, dass wir die
Sachen wirklich konnten. Heute noch
sind die Mütter um mich rum ganz erstaunt, dass ich bei Mathematikhausaufgaben richtig gut helfen kann. Ansonsten
kann ich nur sagen, dass wirklich viele
Sachen noch in meinem Leben sind, Englisch und Französisch sind so wichtig
gewesen im Studium und die Grundlagen
kommen alle vom Corvi. Für mich ist das
Corvi und auch Northeim ein Paradies . . .
wenn ich in den letzten Jahren in Northeim im Sommer gewesen bin, mit meinen eigenen Kindern, habe ich so oft gedacht, wie gerne ich ihnen so eine Zeit
wie meine Corvi-Zeit ermöglichen würde.
Aber die zwei Monate im Sommer waren
natürlich nie lang genug. Ich habe mal
nach so einem Sommer einem Kollegen
gesagt, wie sehr Northeim ein Paradies
für mich ist . . . und er meinte, sei doch
froh, die meisten Leute haben nicht sol-
che positiven Erinnerungen und auch
nicht so einen Ort, der ihnen wie ein Paradies vorkommt und wo sie immer noch
hingehen können.
Letzte Worte
Die Freundschaften aus der Zeit waren
auch unglaublich wichtig. Wir waren alle
zusammen am Corvi und sind jetzt überall in der Welt verteilt und machen alles
Mögliche. Vor ein paar Jahren hat einer
aus unserem Freundeskreis geheiratet
und wir sind alle zusammen gekommen
zur Hochzeit . . . Da gabe es viele Sketche zur Corvi-Zeit und viel Lachen. Als
letzte Worte kann ich nur sagen, dass ich
ein bisschen von dem, was mir die Lehrer
im Corvi gegeben haben, versuche weiterzugeben. Ich unterrichte unheimlich
gern und bin wirklich dankbar für die Zeit
am Corvi. Ich freue mich so richtig auf
meinen Besuch im Februar mit Herrn
Fischer. Ich hoffe, dass ich viele Englischklassen besuchen kann und über
Amerika, aber auch über meine Erfahrungen sprechen kann.
Es gibt im Übrigen eine Reihe von Websites, an denen sich Ehemalige den Kontakt zu halten versuchen. Manche sind besser gepflegt als andere.
Facebook Ehemalige: http://www.facebook.com/group.php?gid=73530775469
Stay Friends:
http://www.stayfriends.de/s/17360/4/Niedersachsen/Northeim/Gymnasium/Cor
vinianum.html
http://stayfriends.tonline.de/s/17360/4/Niedersachsen/Northeim/Gymnasium/Corvinianum.html
Jahrgang 1984: http://www.corvi84.de/main.html
Jahrgang 2000: http://www.corvi2000.de/welcome.html
Jahrgang 2004: http://www.corvi2004.de/
Jahrgang 2008: http://www.corvi08.de/
Abitreff:
http://www.abitreff.de/inhalte/gymnasien/deutschland.php?schule=Gymnasium
+Corvinianum&ort=Northeim&bundesland=9&gymnasium=2076
Wer mehr übers Corvi im Allgemeinen erfahren möchte, kann bei Wikipedia
nachschlagen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gymnasium_Corvinianum
Interview mit Friya Dinshaw, die uns auf Englisch von sich erzählt. Bitte gut
durchlesen, es gibt im Anschluss einen kleinen Test ;)
Hello Friya, tell us a little about your
background.
I come from a town called Gerrards
Cross, which is 20 minutes away from
London, where I live with my parents. I
went to a grammar school where I studied German, history, maths and physics
for my A-Levels. I am now a student at
Durham University, in North England, and
am currently in my third year studying
German and Spanish.
How did you decide to become an assistant teacher?
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As part of my university course I have to
spend a year abroad in the countries
whose languages I study. There are various things you can do, but after doing
some research I realised the thing I
would enjoy most is being an assistant,
which is something a lot of students on a
year abroad do. I spoke to friends who
had worked as an assistant, and they told
me how much fun they had had, so I decided to apply.
How did you come to choose Corvi?
When I applied I did not actually apply to
this school, but rather I chose which
Bundesland I would like to go to. I chose
Niedersachsen as it seemed like an interesting place with a lot to do. After I was
accepted to Niedersachsen, the Corvi
looked at my application, among others,
and the teachers chose me as their assistant.
And what have you been doing here?
It depends on each teacher's ideas, but I
help out in lessons answering questions
they may have, allowing the students to
hear someone speak with a genuine English accent and explain cultural aspects
to the students. I work 12 hours a week
with students of all ages, from year 5
through the Abitur groups.
How has it been up to now?
It has been really enjoyable so far. I have
settled into German life very well! The
students and teachers have also made
me feel very welcome and a part of the
school. Working with the students has
been really fun as they are so welcoming
and I genuinely look forward to my lessons with them.
How is the English system different from
the German one?
There are quite a few differences between the systems, but my biggest challenge is that English schools start at 9
am whilst German schools start a lot earlier at 7.45 am! It is also strange to see
pupils wearing their own clothes to
school because I always had to wear a
uniform when I was at school. The Englisch school system is also not streamed
into different schools like the German
one; in almost all areas in England, pupils
of all abilities tend to go to the same
schools.
What are your future plans?
I'll return to Durham University for my
final year next October and will graduate
in June 2011. I still have no idea what I
want to do after I graduate, but hopefully this year will help me decide!
Interview mit Daniel Meyer, 19 Jahre, der uns von seinen Erfahrungen als FSJler
erzählt.
Erzählen Sie uns etwas zu Ihrer Herkunft.
Ich bin in Northeim am 2.2.1990 geboren,
aufgewachsen in Katlenburg und Northeim. Schon früh sehr viel und sehr gern
habe ich Sport gemacht und war in zahlreichen Sportvereinen gewesen. Ich habe
einen Zwilling (Adrian, 19J) und einen
großen Bruder (Martin, 20J), mit denen
ich immer viel gemacht habe (auch Unfug - eine Selbstverständlichkeit für Jungen).
Was sind Ihre Interessen und Hobbys?
Ich mache viel Sport (frühere Vereine:
Handball (TSV), Fußball (Rhumetal), Judo, Tennis (Berka), momentan im Fußballverein des TSV Katlenburg, 2 Jahre
Fitnesscenter Sports up, doch letztes
Jahr damit aufgehört). Ich interessiere
mich außerdem für Astronomie (Teleskop Meade DS-2070AT) und habe mehrere Haustiere (2 Zwergkaninchen und
ein Hund).
Wie sind Sie denn FSJler geworden?:
Ein paar schwerwiegende Vorfälle haben
mich dazu gebracht, dass ich die Schule
nicht mehr konzentriert zu Ende bringen
konnte. Deswegen habe ich mich nach
einem Platz für den Zivildienst umgesehen (obwohl ich gegen den Wehrdienst
an sich nichts hätte, es ist nur die Zeit,
die man dann für seine Freunde, Freundin und Familie garantiert nicht mehr
hat). Ich habe dann gehört, dass Herr
Bruns, mit dem ich mich gut verstehe
und mit dem ich gut zusammenarbeiten
kann, einen FSJ´ler für den Sportbereich
sucht. Ich habe ihn kurze Zeit später darauf angesprochen, und so kam das halt
alles zustande.
Und warum Corvi?
Weil ich hier vor dem FSJ Schüler war
und die Sportkollegen zum großen Teil
schon kannte.
Und was tun Sie hier? Was macht ein
FSJler?
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Zu meinen Aufgaben gehören vor allen
Dingen
die
Mittagspausenbetreuung
(Schüler können unter meiner Aufsicht
die Sporthalle nutzen) und die Begleitung der Schwimmkurse als zusätzliche
Aufsichtsperson. Auch vertrete ich ab
und zu Sportkollegen, falls diese erkrankt
sind, sodass der Sportunterricht nicht
ausfallen muss. Außerdem leite ich zusammen mit Herrn Thiel die TischtennisAG und unterstütze die Sportlehrer auch
bei ihrem Unterricht.
Was ist noch geplant?
Menge zu regeln, da der Hallenbelegungsplan recht voll ist und man in den
Wintermonaten eine Halle unbedingt
braucht. Dann werde ich noch auf verschiedene Lehrgänge gehen, sowie die
Übungsleiterlizenz C anstreben.
Wie geht es dann weiter in Ihrem Leben
(nach Corvi)?
Nach dem FSJ würde ich gern entweder
zur Polizei/Bundeswehr gehen oder mir
eine Stelle in Österreich suchen (was ich
dort machen würde ist allerdings noch
unklar). Das hat noch ein bißchen Zeit.
Geplant ist unter anderem eine SchulFußball-Liga, allerdings gibts noch eine
BeratungslehrerIn – was ist das?
Interview mit Ulla Bähr-Struck und Hans Harer: Schule ohne Beratung?
Das Corvinianum hat zurzeit zwei BeratungslehrerInnen – und beide gehen in absehbarer Zeit in Pension! Angesichts der Tatsache, dass unsere Schule (und viele
andere auch) weder PsychologInnen noch SozialpädagogInnen zur Verfügung
hat, ist es eine bedrohliche Situation. Abhilfe ist hier ein dringendes Gebot. Denn
im Moment gibt es keine Nachfolger, nicht weil es keine Interessenten gibt, sondern weil die Landesregierung und die Schulbehörde sie nicht rechtzeitig ausbildet. Neuere Meldungen besagen, die Ausbildung soll im Jahre 2010 wieder aufgenommen, man kann es nur hoffen. Bei 1500 SchülerInnen können Konflikte,
Probleme, Mobbing, Störungen, Lernversagen und Ähnliches nicht ausbleiben.
Eine vertrauensvolle Beratung ist unabdingbar. Wir fragten die beiden zu ihrer
Tätigkeit.
Zuerst bitte eine kurze Vorstellung der
eigenen Person und des Werdegangs –
wie lange sind Sie schon am Corvi, welche Unterrichtsfächer etc.?
Bähr-Struck: Ich bin 1948 in München
geboren, Studium in München und Marburg, Referendariat in Emden, seit 1976
am Corvi, zwischendurch jahrelang auch
an der Thomas-Mann-Schule. Meine Fächer sind Deutsch, Englisch (stellenweise
auch Werte und Normen unterrichtet),
FG Deutsch, AK Methoden.
Hans Harer: Ich unterrichte seit Februar
1980 am Corvinianum. Meine Fächer sind
Geschichte, evangelische Religionslehre
und Russisch. Bis zur Wende habe ich
Russisch in AGs unterrichtet, dann nach
längerer Pause in den Jahren 2000/2001
ein Austauschprojekt mit einer Petersburger Schule durchgeführt.
Wie, wann und warum sind Sie Beratungslehrerin geworden?
Bähr-Struck: Beratungslehrerin bin ich
seit dem Jahr 2000. Ich hatte schon immer großes Interesse an psychologischen
und pädagogischen Fragestellungen, die
in der Schule eigentlich eine Rolle spielen sollten, aber im Alltag aus vielfältigen
Gründen (Zeit, Geld, Schulpolitik…) zu
kurz kommen. Ich genoss eine sehr interessante 2jährige Ausbildung, streifte
viele Bereiche: vor allem Gesprächsführung, Umgang mit Konflikten; Gewaltprävention, Entwicklungsstörungen Essstörungen, Schulangst, Prüfungsängste,
Suchtverhalten, Lernmethodik, Diagnoseund Testverfahren, Förderprogramme
usw.
Hans Harer: Als junger Lehrer war ich SVBeratungslehrer, also der traditionelle
Vertrauenslehrer. Außerdem hatte ich
mich zusammen mit Barbara Gollmer –
sie hat das meiste geleistet - für die Einführung des Betriebspraktikums an unserem Gymnasium engagiert. Ein solcher
Einsatz stand bei traditionellen Gymnasiallehrern – und von denen gab es ziemlich viele – irgendwie fast unter
Kommunismusverdacht. Das fand der
Schulleiter wohl nicht so schlimm. Er
sprach mich an, ob ich nicht die Weiterbildung zum Beratungslehrer machen
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wollte. Ich wollte. Der Beratungslehrerkurs begann 1984.
Was ist Rolle des/der Beratungslehrer(in) in der Schule – und was ist der
Unterschied zu einem Vertrauenslehrer?
Bähr-Struck: Beratungslehrer sind für
Schüler, Eltern und Kollegen da. Sie führen Gespräche und geben Hilfestellung
und Impulse bei der Behandlung und
Lösung von Problemsituationen und
Konflikten. Oft vermitteln sie aber zu
professionellen
Beratungsinstitutionen
weiter.
Wir arbeiten unabhängig und unterliegen
der Schweigepflicht, d.h. in der Regel
sind wir so etwas wie “Vertrauenslehrer“:
Wir behandeln alles vertraulich und arbeiten zum Wohl der Ratsuchenden.
Die alte Bezeichnung „Vertrauenslehrer“
ist in Niedersachsen verschwunden, es
gibt aber noch den Vertrauenslehrer der
SV, das ist bei uns an der Schule zur Zeit
Herr Kuschke.
Hans Harer: Nach dem Beginn der
Weiterbildungsmaßnahme zog ich mich
allmählich aus der SV-Arbeit zurück. Es
fiel mir schwer. Denn ich hatte mit den
interessantesten
und
engagiertesten
Corvinianern zu tun . Die Rolle des SVLehrers war es damals, die SV bei der
Umsetzung ihrer Ideen zu beraten. Ich
sehe mich da im Nachhinein tatsächlich
mehr als Dienstleister für die damals sehr
selbständigen jungen Leute und nicht als
Pädagoge, der Impulse in die Arbeit der
SV bringt. Aus dieser Zeit sind Freundschaften mit den damaligen Schülern
geblieben
–
der
Altersunterschied
schmilzt. Einer wurde dann 10 Jahre später mein Fraktionsvorsitzender in der
Kommunalpolitik.
Der entscheidende
Unterschied zwischen den beiden Rollen
des „SV-Lehrers“ und des Beratungslehrers beginnt schon damit, dass der SVLehrer von den Schülern gewählt wird,
wohingegen der Beratungslehrer „von
oben“ eingesetzt wird.
Der Vertrauensschutz, auf den Schüler,
mit denen ich zu tun habe, sich verlassen
können, verkleinert allerdings diese Kluft
zwischen den Rollen. Ich bin zwar von
der Behörde ausgebildet und eingesetzt,
verstehe mich aber dennoch vorrangig
als Anwalt und Helfer des Schülers, der
Beratungsbedarf hat. Er kann sich darauf
verlassen, dass ich nur das der Schulleitung melde, zu dem ich unbedingt verpflichtet bin.
Wie geschieht das praktisch – was sind
die Alltagserfahrungen? Haben Sie Empfehlungen an Eltern und SchülerInnen?
Bähr-Struck: Die praktische Arbeit sieht
häufig so aus:
Wir werden angesprochen
-
von Kollegen bei Auffälligkeiten
im Lern- oder Sozialverhalten von
Schülern oder bei ungewöhnlichen Vorkommnissen
-
von Eltern, die sich telefonisch im
Sekretariat melden, weil sie sich
über etwas Sorgen machen
von Schülern, die einen Rat brauchen oder über ein bestimmtes
Problem reden wollen.
Wir verabreden mit den Ratsuchenden
ein Gespräch in unserem Beratungszimmer, um uns ein erstes Bild von dem Fall
machen zu können. Normalerweise erfolgen dann weitere Rückfragen oder Gespräche (z.B. mit zuständigen Kollegen,
den Eltern, wichtigen Mitschülern usw.).
Gemeinsam erstellt man schließlich mit
den Ratsuchenden einen Vorgehensplan
für eine bestimmte Zeit und vereinbart
eine Nachbesprechung, um zu sehen wie
sich die Situation entwickelt und ob sie
sich gebessert hat.
Wir werden auch manchmal gebeten, bei
Besprechungen als Berater oder Moderatoren dabei zu sein oder mit einer ganzen Klasse, z.B. im Rahmen von Suchtoder Mobbingprävention zu arbeiten.
In den Schuljahren 2006/7 und 2008/9
haben wir jeweils ein Jahr lang ca 18
Schüler zu Streitschlichtern ausgebildet,
die wir auch weiterhin betreuen.
Wir führen auch Methodentage durch
und bieten den Eltern Info-Abende zum
Thema „Lernen lernen“ an usw.
Hans Harer: In der Regel rufen mich Eltern an oder erreichen mich über das
Sekretariat. Nach dem vorbereitenden
Gespräch mit einem Elternteil vereinbare
ich dann einen Gesprächstermin in meistens - einer Nebenfachstunde, dem
dann weitere Treffen folgen. Der Erfolg
der Gespräche steht und fällt mit der
Gesprächsbereitschaft der „Klienten“.
Wenn ich die Grenzen meiner Möglichkeiten sehe, versuche ich den Kontakt zu
Beratungsstellen außerhalb der Schule
herzustellen.
In zahlreichen Fällen – ergänzend oder
anstatt des Elternengagements, kommt
der Kontakt auch durch den Hinweis von
Klassen- oder Fachlehrern zustande. In
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selteneren Fällen kommen Schüler aus
eigener Initiative zu mir.
Schule ohne Beratung – geht das?
Bähr-Struck: Eigentlich bräuchte Schule
ganz andere Strukturen von Hilfe und
psychologischer Beratung als die uns
zustehenden (!) 2 mal 3 Stunden für die
beiden Beratungslehrer. Sie sind nur ein
Tropfen auf den heißen Stein. Wir
bräuchten
-
mehr Verfügungsstunden mit dem
Klassenlehrer in allen Klassenstufen
-
bessere
pädagogsiche/psychologische
Ausbildung aller Lehrer
-
Sozialarbeiter/Sozialpsychologen
in große Schulen
mehr Supervision für Lehrende
Schule ohne Beratung ist undenkbar.
Dann müssen wir alle beraten = helfen.
Hans Harer: Das kann ich mir schwer vorstellen. Da bliebe vieles auf der Strecke.
Ich will den Kollegen nicht die Kompetenz absprechen. Sie haben aber einfach
zu wenig Zeit für die individuelle Beratungsarbeit.
Was ist Ihre Philosophie?
Bähr-Struck: Schwer zu beantworten.
Man kennt ja nur seine Herangehensweise. Ausgebildet sind wir z.B. beide in der
Gesprächsführung nach Rogers. Wir kennen aber auch vielfältige andere Ansätze.
Ich gehe z.B. auch gerne systemisch an
Probleme heran.
Wir haben keine feste Aufgabenverteilung. Die Kollegen oder Schüler sprechen
den an, der gerade greifbar ist oder den
sie für geeignet halten. Oft sind die Zuständigkeiten auch geschlechtsspezifisch, d.h. ich werde öfter bei Essstörungen um Rat gefragt, Herr Harer hat mehr
mit Aggression oder Gewaltprävention
zu tun. Ein weiterer Schwerpunkt meiner
Arbeit sind Lernmethodik und Lernstörungen, Prüfungspanik usw.
Wir arbeiten beide sehr eng zusammen,
d.h. wir tauschen uns auch über schwierige Situationen aus. Ich nehme außerdem regelmäßig an Supervisionssitzungen mit anderen (Göttinger) Beratungslehrern teil.
Hans Harer: Kurz und unbescheiden:
„Den Menschen stärken und gemeinsam
nach Lösungen suchen.“
HISTORIE
Mauer mahnt in Northeim: Feierliche Enthüllung eines Stücks Berliner Grenze an
der Rhumebrücke
In Northeim steht jetzt ein 2,7 Tonnen schweres Stück der Berliner Mauer. SchülerInnen eines Kunstkurses des Corvi haben es bunt gestaltet - das Segment solle
nachfolgenden Generationen symbolisch an das „große Glück“ erinnern, das die
Wiedervereinigung Deutschland und Europa beschert habe. Das Mauerstück steht
an einem für Northeim historischen Ort an der Rhumebrücke, wo im April 1945
der Zweite Weltkrieg für Northeim zu Ende ging. 1989 waren in der gegenüberliegenden Kaserne DDR-Flüchtlinge aus der Prager Botschaft einquartiert worden. In einer Einweihungszeremonie dankte der Bürgermeister den 22 Schülerinnen des Corvinianums, die das einst graue Mauerstück durch Malereien mit Symbolen der Teilung, des Friedens und der Freiheit versehen hatten.
Interessanterweise hat es in Northeim schon einmal ein DDR-Mahnmal gegeben.
Hier ein Foto (vielen Dank an Herrn Fischer):
Die Legende zu diesem Bild lautet:
„Das Corvinianum errichtete am 17.
Juni 1960 ein Mahnmal für das Land
jenseits des Eisernen Vorhangs.“
Weitere Bilder aus der Serie zeigen
Schüler aus der Mittel- und Oberstufe, die eigenhändig am Steinbau arbeiteten, der dann abends der Stadt
übergeben wurde. Das Mahnmal verfiel zusehends und wurde in den
1980er Jahren schließlich abgerissen.
BERICHTE
Gymnasium Corvinianum Northeim: "Einsatz Energie-Checker für Energiesparverhalten"
Ziel des Projekts ist es, einfaches Energiesparverhalten zu fördern, das Bewusstsein der Energieproblematik zu stärken und Schüler zum vernünftigen Umgang
mit Energie aufzufordern. Alles geschieht auf Freiwilligenbasis, damit die Motivation groß ist und damit niemand sich zu etwas gezwungen sieht, was er nicht leisten möchte.
Ziele:
Verdeutlichung der Treibhauseffekt mit Versuchen, Problematik des CO2Anstiegs bewusst machen
Recherche im Internet u. Austausch über Möglichkeit einer Minimierung
des CO2-Ausstoßes
Erklärung der Heizanlage und Hinweis der Notwendigkeit des korrekten
Heiz- und Lüftverhaltens durch Hausmeister
Energieverhalten ändern
Information durch Hausmeister über richtigen Leuchtmittel, moderne Fenster
Suche nach freiwilligen Klassen, die sich am Energiesparen beteiligen wollen
Vorstellung der Problematik mit Brief bei Dienstbesprechung durch Lehrerin Frau Sommer
Zwei Energie-Checker der jeweiligen Klassen erhielten einen Button, jede
Klasse erhielt eine Urkunde
Einweisung der Schüler an verschiedenen Stationen mit Materialien: Erinnerungsschild für die Tür (Verschluss Fenster, Licht löschen, Verweis auf korrektes Heizen, Fenster- Anhänger Thema Stoßlüften, Hinwese Lichtschalter für
zugehörige Leuchtreihe)
J:\Dokumente und Einstellungen\Administrator\Desktop\Corvi-News5-09.doc vom Saturday, 19. December 2009 um 14:39 Uhr
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Anschaffung Altpapier-Boxen
Informationen über E-Mail gestreut und Fragen geklärt
Erstellung/Aushang Plakate
Vereinbarung mit Schulleitung zum Sammeln von Batterien in der Schule
Durchsetzung von Kopieren auf FSC recyceltem Papier
Energiespartipps für zu Hause, Quiz und Spiele für zu Hause/Vertretungsstunden
Eine PDF über das gesamte Projekt liegt unter http://www.kuknds.de/bilder/web/downloads/Projekt/Schulwettbewerb_01/Dokumentation_Co
rvinianum_Northeim/Projektbericht.pdf zum Abholen bereit.
Corvi-Schüler präsentieren Facharbeiten
In diesem Jahr wurden im Rahmen einer Abendveranstaltung erstmalig die 124
Seminarfacharbeiten des Jahrgangs 13 präsentiert, die im Rahmen des
Sminarfachs erstellt wurden. Eingeladen waren neben LehrerInnen, SchülerInnen
des Jahrganges Q1 und Eltern auch die Firmen, u.a. die Fa. Conti, unter deren Unterstützung ein Teil der Arbeiten entstanden ist. Nach der von den Schülerinnen
und Schülern geleiteten Auftaktveranstaltung im Forum, in der die knappe Zeit
für die Erarbeitung der Facharbeit, vor allem auch die letzte Nacht vor dem Abgabetermin und auch die anderen interessanten Entstehungsaspekte, Würdigung
in launiger Darstellung fand, hatten die Gäste Gelegenheit, sich in den Räumen
der Schule die nach Seminarfächern geordneten Arbeiten anzuschauen.
Ziel war einerseits die Präsentation der Ergebnisse, man konnte Arbeiten anhand
der Poster nachvollziehen, sowie auch in jedem Fach sich zwei der besten Arbeiten als Präsentation anhören und ansehen. Daraus ließ sich sehr gut der Aufwand,
das wissenschaftliche Arbeiten und die Qualität der Ergebnisse ableiten. Erstaunlich, was die SchülerInnen in nur 6 Wochen so ausgearbeitet haben. Die für wissenschaftliches Arbeiten ja eher gering angesetzte Zeit präsentierte sich in wirklich gelungenen und nachvollziehbaren Werken. Themen waren unter anderem
Sprachen, wie Gebärden- und Babysprache, umwelttaugliche neue Technologien,
Verwertung wiederverwertbarer Rohstoffe, Entwicklungshilfe, die Stadt Wien
und sogar für die Medizin relevante Themen. Auch die Präsentationen der jeweils
besten Arbeiten zeigte an dieser Stelle, welche Arbeit hier gemeinsam geleistet
wurde und dass die SchülerInnen gut vorbereitet in den Uni- oder Ausbildungsalltag gehen werden. Auch kleine technische Probleme und andere Kleinigkeiten
brachten die Vortragenden nicht aus der Ruhe, sie trugen ihre Arbeiten souverän
und sicher vor.
Es wäre wirklich bedauerlich gewesen, hätte diese Veranstaltung nicht statt gefunden, die nette, entspannte Atmosphäre mit kleinen Leckereien und Getränken
hat ein Übriges getan das Ganze zu einem gelungenen Abend werden zu lassen.
So viel Arbeit sollte auch nicht im Verborgenen bleiben. Bleibt nur zu hoffen,
dass auch im nächsten Jahr eine solche Veranstaltung ihren festen Platz im CorviLeben finden wird. Einen Eindruck verschaffen sicher auch die Bilder, die Herr
Fischer erstellt hat.
Brigitte Morof
ars musica volais in Tallinn
Am Mittwoch, dem 30. Oktober 2009, brach der Chor des Northeimer Gymnasium Corvinianum in die estnische Hauptstadt Tallinn auf. Nach einer Zwischenübernachtung in einem polnischen Hotel ging die Reise weiter, sodass wir am
Donnerstag um 22:00 Uhr in Tallinn ankamen und in die Gastfamilien eingeteilt
wurden. Der folgende Tag begann um 10:00 Uhr mit einer Probe der Stücke
„Jekyll & Hyde“ und „James Bond“ mit den estnischen Schülern in der 21. Schule,
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die nach einer zweistündigen Pause fortgesetzt wurde. Ab 18:00 Uhr wurde die
Zeit zur freien Verfügung gestellt und mit Bowling und Billard genutzt.
Eine Fahrt in die Kulturhauptstadt Tartu stand am Samstag auf dem Plan, um dort
unser gemeinsames Projekt aufzuführen. (Ergänzung Aufführungsort: Miina
Härma Gümnaasium). Anschließend gab es eine Besichtung der Stadt und der
dortigen Universität. Am Sonntag hatten wir Zeit uns zu erholen, damit wir fit für
das am Nachmittag stattfindende Freundschaftsspiel im Fußball waren.
Um unsere Stimmen zu schonen, begann die Generalprobe am Montag erst um
16:00 Uhr in der estnischen Partnerschule. Die gut besuchte Aufführung von
„Jekyll & Hyde trifft James Bond“ fand um 18:00 Uhr (in der Aula der 21. Schule)
statt, die in einem tosenden Applaus und großer Zufriedenheit bei Projektteilnehmern und Projektleitern endete. Um den Abend gemütlich ausklingeln zu lassen, gab es noch einen gemeinsamen „Feierabend“ bei Essen und Trinken. Dieser
bildete auch den Abschluss der zusammen verbrachten Zeit in Tallinn.
Der Abschied am Dienstagmorgen fiel schwer, sodass die geplante Abfahrt durch
Tränen und Singen verzögert wurde und wir erst nach 30minütiger Verspätung
um 8:30 Uhr die Rückreise antreten konnten. Einen Zwischenstopp gab es wiederum in Polen, doch die Weiterfahrt konnte schon um 07:00 Uhr am nächsten
Morgen fortgesetzt werden. So brachten uns die Busfahrer erschöpft um 02:00 in
der Nacht ans Corvininanum zurück.
Insgesamt war die Fahrt unter der Leitung von Heinz Weyhing und Johannes
Hasselhorn wie auch in den Jahren zuvor ein großer Erfolg.
Johanna Lösky, Julia Grote, Sara Riedel
Finanziell wurde die Fahrt unterstützt vom Landkreis Northeim und dem Bund
der Ehemaligen. (Heinz Weyhing)
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In eigener Sache
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Joseph A. Smith
Für den Schulelternrat des Gymnasium Corvinianum
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