Corvi-News 5/2009 - Corvinianum Northeim
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Corvi-News 5/2009 - Corvinianum Northeim
Liebe Eltern, liebe SchülerInnen, liebe Lehrkräfte des Corvinianum, schon wieder ist der Newsletter so lang geraten! Ich kann mich einfach zurückhalten, ich kann offenbar nur lang. Aber die Weihnachtsferien nahen, da gibt es viel Zeit zum Lesen. Diese Ausgabe beinhaltet vor allem viele Interviews – mit LehrerInnen, mit einer ehemaligen Schülerin, mit unserem FSJler und mit der neuen English Assistant. Viele interessanten Menschen, die an unserer Schule aktiv sind oder waren. Lassen Sie sich überraschen. Eine ganz wichtige Sache vorweg: Am Montag, dem 21.12.09, erscheint nach langer langer Pause wieder eine Schülerzeitung. Man kann nur eines dazu sagen: KAUFEN KAUFEN KAUFEN. Geben Sie Ihrem Kind 1 EUR mit, es lohnt sich. Die SchülerInnen in der Redaktion haben sich große Mühe gegeben und eine tolle Leistung hingelegt. Die Zeitung soll in Zukunft regelmäßig erscheinen. ERST DIE TERMINE 22.12.2009: Zeugnisausgabe: Für die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase endet heute bereits das erste Halbjahr. Die restlichen SchülerInnen müssen noch ein bisschen ausharren, bis die Zeugnisse kommen. Weihnachtsferien: 23.12.2009 - 6.1.2010! 5.1.2010: Völkerballturnier, Jahrgang 5: In der Großsporthalle findet das traditionelle Völkerballturnier des Jahrgangs 5 statt. 12.1.2010: Heute erhalten unsere Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs Q1 ihre Facharbeitsthemen. Die Bearbeitungszeit läuft bis zum 25.2.2010. 13.1.2010, 19.30 Uhr, Sitzung des Schulelternrats im Großen Forum 19.1.2010, 15.30 Uhr, Stress- + Zeitmanagement Fortbildung. Die Veranstaltung richtet sich an Lehrkräfte. Referentin ist Frau Michaele Schütze, Arbeitspsychologin bei der Landesschulbehörde am Standort Braunschweig, die unsere Schule auch im Rahmen des buGiS-Prozesses betreut. 22.1.2010 Schuldisko – ganz wichtig für die Klassen 5-8. Mehr Informationen dazu werden in der Schule ausgehängt. 23.1.2010-24.1.2010: Heute und morgen ist das Corvinianum wieder Gastgeber für den Wettbewerb Jugend musiziert. 26.1.2010: Informationsveranstaltung Schulinspektion. Es informiert der 1. Schulinspektor, Herr Niebling, im Großen Forum über die Ziele, den Ablauf, das Instrumentarium und die Bewertungskriterien einer Schulinspektion, wie sie im Feburar 2010 an unserer Schule stattfinden wird. Alle interessierten SchülerInnen, Eltern, Lehrkräfte und sonstigen MitarbeiterInnen sind herzlich eingeladen! Um eine kurze Anmeldung bis zum 11.1.2010 wird gebeten, damit die passende Räumlichkeit ausgesucht werden kann. -2- 28.1.2010: Der traditionelle Wintersporttag der Jahrgänge 8 und 10 findet im Oberharz statt. 29.1.2010: Heute erhalten die SchülerInnen der Jahrgänge 5-10 ihre Halbjahreszeugnisse. Der Unterricht schließt nach der 3. Stunde. 8.2.2010-19.2.2010: Die SchülerInnen des Jahrgangs 9 sind im Betriebspraktikum. 11.2.2010-22.2.2010: Unsere französischen FreundInnen sind wieder bei uns zu Gast. 18.-19.2.2010: Elternsprechtage der 7.-10. Klassen. 23.-26.2.2010: Die (lang ersehnte) Schulinspektion findet statt. Herr Niebling, Herr Jost und Frau Thiel besuchen in dieser Woche unsere Schule und geben uns im Anschluss eine Rückmeldung darüber, wie sie unsere Schule in den 16 Qualitätsbereichen aufgestellt finden - und in welchen Bereichen wir uns künftig noch verbessern können. 23.2.2010: Heute laden die Zündhölzer wieder zum Theaterabend ein. Beginn ist um 19.00 Uhr in der Aula I. Offene SET-Sitzung (Schulentwicklungsteam): Die zweite ihrer Art findet am 11.3.2010 statt. In der letzten Sitzung ging es hauptsächlich um Kommunikation und die Verwendung von Medien in der Schule. Es gab eine lebhafte und kontroverse Diskussion um die Zukunft unserer Schule. Alle Eltern sind willkommen! Die nächsten Musikalischen Abende stehen schon fest: 16. März (Dienstag, 102. Musikalischer Abend) und 17. März (Mittwoch, 103. Musikalischer Abend). Die Abende beginnen wie immer um 19.30 Uhr. Der Eintritt (gegenüber den Vorjahren leicht erhöht) ist wie folgt: Erwachsene 7,00 €, Kinder / Schüler / Studenten: 4,00 €. Es wirken mit: der Unterstufenchor, der Oberstufenchor "Ars Musica Vocalis", die Jazz-Band, die Bläsergruppe, die Capella Corviniensis. Der Kartenvorverkauf beginnt Mitte Februar über den Musikbereich. 29.4.2010 ist Zukunftstag! DANN DIE NACHRICHTEN Es gibt, wie vielleicht einigen schon bekannt, ein Volksbegehren für Gute Schulen. Dort werden schon Unterschriften kräftig gesammelt. Der Kreiselternrat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, diese Bewegung insofern zu unterstützen, dass er den Vordruck für die Unterschriftensammlung auf seiner Website zum Downloaden ablegt. Die Adresse lautet: www.ker-nom.de unter News ganz oben. Jeder kann dann selbst entscheiden, ob er da mitmacht. Das Wichtige ist, dass Unterschriften auf dem Formular beglaubigt werden müssen. Es ist also empfehlenswert, dass auf einem Blatt nur Unterschriften aus einer Gemeinde/Stadt stehen, damit die Wege der Beglaubigung in der jeweiligen Verwaltung nicht so lang sind. Daniel Meyer ist als (Sport) FSJler (Freiwilliges soziales Jahr) seit September in der Schule aktiv. Er soll vor allem beim Unterricht in der 5./6. Klasse dabei sein, Pausenangebot/Mittagspause, Hausaufgabenbetreuung, Inventur der Sportgeräte mitmachen, sportliche Anregungen geben. Er arbeitet 38,5 Stunden pro Woche und sitzt meistens in der Bibliothek, wenn nicht gerade sportlich unterwegs. Diese Stelle wird aus dem Budget der offenen Ganztagsschule, mit Unterstützung des Fördervereins, bezahlt. Mehr dazu im Interview unten. Zum ersten Mal seit Jahren hat das Corvi wieder eine Fremdsprachassistentin (Assistant Teacher). Friya Dinshaw ist seit September bei uns und hilft beim Unterricht aus, vor allem bei den Lerngruppen. Sie bleibt bis Mai 2010. Mehr dazu unten im Interview. -3- Unser Schulassistent, Herr Schnepel, geht im Februar 2010 in Pension. Seine Nachfolge ist noch ungeklärt. Wir danken ihm für seine jahrelangen, treuen Dienste für alle Gruppen am Corvi! Hans Harer sucht Zeitzeugen: Vertriebene aus Neustadt sollen erzählen Prudniker Schüler starten Befragung: Für ein ganz besonderes Geschichtsprojekt sucht Hans Harer für seine Schüler jetzt Zeitzeugen. Gesucht sind Menschen, die nach dem Krieg aus Neustadt/Oberschlesien und seinem Kreis vertrieben worden sind und bereit sind, ihre Erinnerungen an das Leben in Schlesien, die Flucht und die Zeit des Ankommens in Niedersachsen mitzuteilen. Bitte melden unter [email protected]. Gandersheimer Domfestspiele 2010: Der neue Prospekt "Wolkendom" ist da! Frühbucherrabatt jetzt nutzen! www.gandersheimer-domfestspiele.de Hier die Titel der Stücke: Das Schauspiel heißt „Wie im Himmel“, das Musical „Im Auftrag des Herrn“ und die Schlagerette „Fliege mich zum Mond“. Die erste Premiere ist für den 12. Juni 2010 angesetzt: Das Kinder- und Familienstück „Pippi Langstrumpf“ steht dann auf dem Programm. Am Tag darauf, am Sonntag, den 13. Juni 2010 findet das große Theaterfest in Bad Gandersheim statt. Danach folgen sieben Wochen Theater pur vor dem Dom bis zum 1. August. Neben dem Wahl-Abo ist hier zur Zeit der Frühbucher-Rabatt wichtig. Er gewährt ab sofort bis zum 31. Januar 2010 eine Ermäßigung von 3 Euro pro Karte (außer Premieren und Kinderstück). Kartenzentrale: Stiftsfreiheit 12, 37581 Bad Gandersheim (05382) 73-777 oder [email protected] Ticket-Hotline / Call Center: (01805) 95 30 30 (0,14 Euro/Min.) oder www.ticketonline.de Philip Hanspach aus Großenrode (10. Klasse) hat sich am bundesweiten Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten beteiligt und wurde für seinen Beitrag mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Der Titel seiner Arbeit lautet: „Ein Dorf voller Helden – Aufstand gegen den Adel in Großenrode im Vormärz bis zur deutschen Revolution“ und handelt vom Widerstand Großenroder Bauern, die sich in den Jahren von 1848 bis 1866 in einem langwierigen Streit um Ländereien gegen den damaligen Grafen von Hardenberg durchgesetzt haben. Wir gratulieren! Großes Krabbeln: SchülerInnen des Corvinianums beschäftigen sich seit den Sommerferien mit der Insektenwelt: Die Schul-AG des Corvinianum (hauptsächlich SiebtklässlerInnen) hat, zusammen mit ihrer Biologielehrerin Tanja Goldhahn, ein Insektenhotel gebaut. Mit dem Projekt, das die Artenvielfalt erhalten soll, bewirbt sich die AG „Corvi Krabbler“ bei einem Schüler- und Jugend-Wettbewerb der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Viel Glück! Mit Wildkatzen in Berlin: Schülerinnen des Gymnasium Corvinianum stellen Forschungsprojekt in Berlin vor. Franziska Ahlborn und Isabelle Möller hielten einen Vortrag über das Projekt „Die Rückkehr der Wildkatze“, das im Februar 2009 startete. Zuhörer waren 150 TeilnehmerInnen einer Feier zum zehnjährigen Bestehen des Programms NaT-Working der Robert-Bosch-Stiftung. Das Projekt ist ein gemeinsames Projekt des Corvinianum und des Deutschen Primatenzentrums Göttingen (DPZ). Die Zusammenarbeit zwischen dem Corvinianum und dem DPZ kam durch persönlichen Kontakt der Biologielehrerin Ingrid Müller zustande. Der dritte Partner ist Northeims Stadtförster Dirk Reckebeil vom Förderverein Northeimer Mittelwald. Die SchülerInnen erforschen, wie sich die seit einigen Jah- -4- ren im Raum Northeim wieder aufgetauchten Wildkatzen in den heimischen Wäldern bewegen. Zur Zeit machen uns wieder einmal Schmierereien insbesondere im Treppenhaus von Gebäude 1, den Toiletten, aber auch auf neuen Tischen in den Klassenräumen eine gewisse Mühe. Es sind zwar nur einzelne Schülerinnen und Schüler, aber es wäre schon wichtig, wenn wir Eltern auf unsere Kinder mit dem Ziel einwirken könnten, solche Schmierereien nicht nur zu unterlassen, sondern solche Sachbeschädigungen als so "uncool" anzusehen, dass alle gemeinsam darauf achten, unsere Schule in Ordnung zu halten. VIELE INTERVIEWS Alumna, Alumnus, Alumni Jedes Jahr gehen viele, teillweise Hunderte von SchülerInnen nach ihrem Abitur von unserer Schule ab - und das seit über 500 Jahren! So viele Alumni hat also unser altes Corvi. Was machen sie eigentlich alle? Einige sind zurückgekehrt (Herr Kirchhoff), einige sind berühmt geworden (Loriot), die meisten gehen einfach ihren Weg durchs Leben. Manchmal kehren sie in anderer Funktion wieder. Hier die Geschichte von einer Absolventin. Sie erzählt dabei vor allem von ihren Erlebnissen am Corvi der 1980er Jahre, und da sind noch viele bekannte Namen dabei. Frau Anabel Aliaga-Buchenau ist heute Professorin für deutsche und vergleichende Literaturwissenschaften an der Universität von North Carolina. Eigentlich sollte sie im Oktober auf Einladung der Northeimer Donnerstagsgesellschaft in Northeim eine Vorlesung zum Thema Auswanderinnen in den USA halten (am Beispiel von Louise Weil und Margarete Lenk). Dazu ist es aber leider nicht mehr gekommen, da ihr Sohn an Schweinegrippe erkrankt war und zwei Monate damit zu kämpfen hatte. Der Vortrag im Februar soll nachgeholt werden. Erzählen Sie kurz Ihren Werdegang - wo Sie sind geboren und aufgewachsen? Ich bin in Hannover geboren. Mein Vater hat als Pharmareferent gearbeitet und bekam das Gebiet in und um Northeim zugeteilt. Also sind wir, als ich 3 Jahre alt war, nach Northeim gezogen. Ich bin erst in der Martin Luther Schule eingeschult worden und dann in die Thomas Mann zur Orientierungsstufe gegangen. Wie und wann sind Sie zum Corvinianum gekommen? In der 7. Klasse bin ich ins Corvinianum gekommen. Das war im Jahr 1980. Wie ging es weiter nach dem CorviBesuch? Nach dem Corvi habe ich in Göttingen Französisch und Englisch studiert. Ich konnte mich gar nicht so richtig entscheiden, was ich denn nun machen sollte. Das Studium in Göttingen bot sich als Absprung an. Ich wollte eigentlich in England studieren. Ich hatte auch schon ein Jahr während der 11. Klasse in den USA gelebt und und dort eine wunderba- re Zeit erlebt. Ich wollte mehr von der Welt sehen. Dann habe ich nach der Zwischenprüfung im 4. Semester in Göttingen in Chapel Hill, North Carolina, ein Stipendium für ein Jahr angenommen. In der ersten Woche in Chapel Hill habe ich meinen Mann, Jürgen Buchenau, kennengelernt. Dort habe ich sehr schnell gemerkt, wieviel Spaß die Kurse der Vergleichenden Literaturwissenschaft machten, und habe mich dann bei dem Master/PhD Programm beworben. Nach zwei Jahren, im Jahre 1991, habe ich meinen Masters bekommen und danach bin ich dann mit meinem Mann zurück nach Gottingen gekommen, um mein Staatsexamen zu Ende zu machen. 1993 habe ich es beendet und wir haben geheiratet und sind dann wieder in die USA gegangen. 1997 habe ich dann schließlich meinen Doktor in Comparative Literature beendet. Danach folgten zwei Jahre an der University of Southern Mississippi, etwa eine Stunde nördlich von New Orleans, zwei Kinder Nick und Julia, dann wieder Charlotte, NC. Nach einem Jahr Pause habe ich am Davidson College -5- Deutsch unterrichtet und 2002 wurde ich Assistant Professor of Comparative Literature an UNC Charlotte. Im folgenden Jahr haben sie mich zum German Coordinator erklärt. Seitdem ist das Deutschprogramm unter meiner Aufsicht. Ich habe jetzt “tenure”, d.h. eine Lebensanstellung. Wie ist es Ihnen während Ihrer Zeit beim Corvi gegangen? Woran erinnern Sie sich am meisten, am liebsten, am unliebsten? Ich habe die Schulzeit in wunderbarer Erinnerung, muss ich ehrlich zugeben. Ich habe meine Corvi-Zeit besonders geliebt. Ich erinnere mich an unser Klassenzimmer in der 10b2, wo wir die Wand bei Projekttagen angemalt haben. Das Bild ist vielleicht immer noch an der Wand. Ich denke auch noch gern an den Schulweg, die Raustraße entlang. Ich bin immer mit zwei Freunden aus der Bürgermeister Peters Straße nach Hause und zur Schule gegangen. Und Mittags haben wir dann endlos an der Ecke gestanden und geredet, bis die Mütter riefen. Ich kann mich an so viele Einzelheiten erinnern, die Pausen, in denen man zu Schnabel ging, der Weg zum Sportplatz, die Musikstunde, die Zündhölzer, das Puppenspiel mit Herrn Fischer - was haben wir für endlose Nachmittage im Keller des Corvi verbracht und uns Puppenspiele ausgedacht. Dann denke ich auch an die Bläsergruppe von Herrn Archontidis, die Musikalischen Abende, bei denen wir vorgespielt haben. Am unliebsten gibt es nichts. Ich habe das Gefühl, dass wir unheimlich behütet aufgewachsen sind. Zum Beispiel hat mir in der ganzen Zeit nie jemand Drogen angeboten. Wer waren Ihre LehrerInnen? Ich kann mich an sehr viele Lehrer erinnern. Ich hatte Französisch bei Herrn Fischer und natürlich auch die Puppenspiel AG, in Mathematik und Physik erinnere mich besonders an Herrn Phillips und an Herrn Händel. Wenn mein Sohn jetzt Geometrie und Algebra macht, denke ich so oft an die beiden. Ich hatte Latein bei Herrn Krebs und Geschichte unter anderen bei Herrn Altmann. Ich kann bis heute noch die Abläufe des Endes der Weimarer Republik und des Anfanges von Hitlers Machtübernahme erklären (auf die Stunde genau). Dann hatte ich Deutsch bei Herrn Städtler . . . er wäre so froh zu hören, dass ich zum Beispiel Präpositionen meinen Studenten immer noch so erkläre, wie er es uns damals in das Deutschheft hat eintragen lassen . . . eine Eisenbahn mit Strichfiguren, die halt drüber, drunter, vor und an und so weiter sind . . . In English hatte ich zum Beispiel Frau Bergmann und ich wundere mich oft, dass Englisch so sehr ein Teil meines Lebens geworden ist. Religion oder Werte und Normen hatten wir bei Herrn Harer, den ich später noch sehr oft in der Raustraße getroffen habe. Er würde sich freuen zu hören, dass wir hier in der Unitarian Church sind, einer Kirchengemeinde, die viele Religionen vereinigt. Herrn Kirchhoff hatten wir auch. Bei Herrn Kohn hatten wir Kunst und bei Herrn Kopka hatten wir, glaube ich, Englisch. Frau Ingrid Müller war unsere Biolehrerin und Frau Pieper war Chemielehrerin. Ich kann mich an viele Experimente erinnern. Hatten Sie ein besonderes Erlebnis während dieser Zeit? Besondere Ereignisse gab es viele. Einmal habe ich beim Musikalischen Abend die Ansprache vor versammelter Gesellschaft halten müssen. In der Stadthalle. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich war. Ich kann mich auch noch an das Abitur sehr gut erinnern und den Abiturumzug und die verrückten Dinge, die dabei so passierten. Auch an Klassenfahrten kann ich mich erinnern. Mit Herrn Fischer waren wir in Paris . . . einer Stadt, die heute wie ein Zuhause ist, weil ich so oft da gewesen bin. Aber diese Reise mit Herrn Fischer werde ich nie vergessen. Auch ist die Puppenspiel AG immer noch ein Teil von meinem Leben. Ich kann mich erinnern, dass wir nach Bochum gefahren sind, um dort beim Puppenspielwettbewerb mitzumachen und dann sogar einen Preis gewonnen haben. In den Jahren, als meine Kinder klein waren, habe ich so oft ans Puppenspielen im Corvi-Keller gedacht. Ich habe hier in der Preschool (wie Kindergarten) der Kinder und sogar noch in der Grundschule so oft Ein-Mann(oder eher Eine-Frau-)Shows gemacht. Ich habe sogar eine Puppenbühne selbst gebaut und sie mitgenommen (wie wir es bei Herrn Fischer gelernt hatten). Meine Stücke sind immer so improvisiert gewesen wie früher, und ich kann noch Herrn Fischers Stimme hören, wie er sagte: "Kinder, wir zählen bis drei und rufen den Zauberer zusammen", wenn ich so etwas Ähnliches auf Englisch hier gesagt habe. Wie wirkt sich Ihre Corvi-Zeit in Ihrem heutigen Leben aus? Ich glaube, dass diese Zeit einfach unglaublich wichtig ist im Leben. Für mich war es einfach eine wunderbare und positive Zeit. Ich hatte tolle Lehrer und vieles hat so viel Spaß gemacht. Ich denke -6- noch an Mathematik bei Herrn Händel: mein Mitschüler Oliver Nowarra und ich waren ziemlich gut in Mathe und haben wir uns während der Klassenarbeiten oft ausgetauscht und Herr Händel wusste das, und er wusste auch, dass wir die Sachen wirklich konnten. Heute noch sind die Mütter um mich rum ganz erstaunt, dass ich bei Mathematikhausaufgaben richtig gut helfen kann. Ansonsten kann ich nur sagen, dass wirklich viele Sachen noch in meinem Leben sind, Englisch und Französisch sind so wichtig gewesen im Studium und die Grundlagen kommen alle vom Corvi. Für mich ist das Corvi und auch Northeim ein Paradies . . . wenn ich in den letzten Jahren in Northeim im Sommer gewesen bin, mit meinen eigenen Kindern, habe ich so oft gedacht, wie gerne ich ihnen so eine Zeit wie meine Corvi-Zeit ermöglichen würde. Aber die zwei Monate im Sommer waren natürlich nie lang genug. Ich habe mal nach so einem Sommer einem Kollegen gesagt, wie sehr Northeim ein Paradies für mich ist . . . und er meinte, sei doch froh, die meisten Leute haben nicht sol- che positiven Erinnerungen und auch nicht so einen Ort, der ihnen wie ein Paradies vorkommt und wo sie immer noch hingehen können. Letzte Worte Die Freundschaften aus der Zeit waren auch unglaublich wichtig. Wir waren alle zusammen am Corvi und sind jetzt überall in der Welt verteilt und machen alles Mögliche. Vor ein paar Jahren hat einer aus unserem Freundeskreis geheiratet und wir sind alle zusammen gekommen zur Hochzeit . . . Da gabe es viele Sketche zur Corvi-Zeit und viel Lachen. Als letzte Worte kann ich nur sagen, dass ich ein bisschen von dem, was mir die Lehrer im Corvi gegeben haben, versuche weiterzugeben. Ich unterrichte unheimlich gern und bin wirklich dankbar für die Zeit am Corvi. Ich freue mich so richtig auf meinen Besuch im Februar mit Herrn Fischer. Ich hoffe, dass ich viele Englischklassen besuchen kann und über Amerika, aber auch über meine Erfahrungen sprechen kann. Es gibt im Übrigen eine Reihe von Websites, an denen sich Ehemalige den Kontakt zu halten versuchen. Manche sind besser gepflegt als andere. Facebook Ehemalige: http://www.facebook.com/group.php?gid=73530775469 Stay Friends: http://www.stayfriends.de/s/17360/4/Niedersachsen/Northeim/Gymnasium/Cor vinianum.html http://stayfriends.tonline.de/s/17360/4/Niedersachsen/Northeim/Gymnasium/Corvinianum.html Jahrgang 1984: http://www.corvi84.de/main.html Jahrgang 2000: http://www.corvi2000.de/welcome.html Jahrgang 2004: http://www.corvi2004.de/ Jahrgang 2008: http://www.corvi08.de/ Abitreff: http://www.abitreff.de/inhalte/gymnasien/deutschland.php?schule=Gymnasium +Corvinianum&ort=Northeim&bundesland=9&gymnasium=2076 Wer mehr übers Corvi im Allgemeinen erfahren möchte, kann bei Wikipedia nachschlagen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gymnasium_Corvinianum Interview mit Friya Dinshaw, die uns auf Englisch von sich erzählt. Bitte gut durchlesen, es gibt im Anschluss einen kleinen Test ;) Hello Friya, tell us a little about your background. I come from a town called Gerrards Cross, which is 20 minutes away from London, where I live with my parents. I went to a grammar school where I studied German, history, maths and physics for my A-Levels. I am now a student at Durham University, in North England, and am currently in my third year studying German and Spanish. How did you decide to become an assistant teacher? -7- As part of my university course I have to spend a year abroad in the countries whose languages I study. There are various things you can do, but after doing some research I realised the thing I would enjoy most is being an assistant, which is something a lot of students on a year abroad do. I spoke to friends who had worked as an assistant, and they told me how much fun they had had, so I decided to apply. How did you come to choose Corvi? When I applied I did not actually apply to this school, but rather I chose which Bundesland I would like to go to. I chose Niedersachsen as it seemed like an interesting place with a lot to do. After I was accepted to Niedersachsen, the Corvi looked at my application, among others, and the teachers chose me as their assistant. And what have you been doing here? It depends on each teacher's ideas, but I help out in lessons answering questions they may have, allowing the students to hear someone speak with a genuine English accent and explain cultural aspects to the students. I work 12 hours a week with students of all ages, from year 5 through the Abitur groups. How has it been up to now? It has been really enjoyable so far. I have settled into German life very well! The students and teachers have also made me feel very welcome and a part of the school. Working with the students has been really fun as they are so welcoming and I genuinely look forward to my lessons with them. How is the English system different from the German one? There are quite a few differences between the systems, but my biggest challenge is that English schools start at 9 am whilst German schools start a lot earlier at 7.45 am! It is also strange to see pupils wearing their own clothes to school because I always had to wear a uniform when I was at school. The Englisch school system is also not streamed into different schools like the German one; in almost all areas in England, pupils of all abilities tend to go to the same schools. What are your future plans? I'll return to Durham University for my final year next October and will graduate in June 2011. I still have no idea what I want to do after I graduate, but hopefully this year will help me decide! Interview mit Daniel Meyer, 19 Jahre, der uns von seinen Erfahrungen als FSJler erzählt. Erzählen Sie uns etwas zu Ihrer Herkunft. Ich bin in Northeim am 2.2.1990 geboren, aufgewachsen in Katlenburg und Northeim. Schon früh sehr viel und sehr gern habe ich Sport gemacht und war in zahlreichen Sportvereinen gewesen. Ich habe einen Zwilling (Adrian, 19J) und einen großen Bruder (Martin, 20J), mit denen ich immer viel gemacht habe (auch Unfug - eine Selbstverständlichkeit für Jungen). Was sind Ihre Interessen und Hobbys? Ich mache viel Sport (frühere Vereine: Handball (TSV), Fußball (Rhumetal), Judo, Tennis (Berka), momentan im Fußballverein des TSV Katlenburg, 2 Jahre Fitnesscenter Sports up, doch letztes Jahr damit aufgehört). Ich interessiere mich außerdem für Astronomie (Teleskop Meade DS-2070AT) und habe mehrere Haustiere (2 Zwergkaninchen und ein Hund). Wie sind Sie denn FSJler geworden?: Ein paar schwerwiegende Vorfälle haben mich dazu gebracht, dass ich die Schule nicht mehr konzentriert zu Ende bringen konnte. Deswegen habe ich mich nach einem Platz für den Zivildienst umgesehen (obwohl ich gegen den Wehrdienst an sich nichts hätte, es ist nur die Zeit, die man dann für seine Freunde, Freundin und Familie garantiert nicht mehr hat). Ich habe dann gehört, dass Herr Bruns, mit dem ich mich gut verstehe und mit dem ich gut zusammenarbeiten kann, einen FSJ´ler für den Sportbereich sucht. Ich habe ihn kurze Zeit später darauf angesprochen, und so kam das halt alles zustande. Und warum Corvi? Weil ich hier vor dem FSJ Schüler war und die Sportkollegen zum großen Teil schon kannte. Und was tun Sie hier? Was macht ein FSJler? -8- Zu meinen Aufgaben gehören vor allen Dingen die Mittagspausenbetreuung (Schüler können unter meiner Aufsicht die Sporthalle nutzen) und die Begleitung der Schwimmkurse als zusätzliche Aufsichtsperson. Auch vertrete ich ab und zu Sportkollegen, falls diese erkrankt sind, sodass der Sportunterricht nicht ausfallen muss. Außerdem leite ich zusammen mit Herrn Thiel die TischtennisAG und unterstütze die Sportlehrer auch bei ihrem Unterricht. Was ist noch geplant? Menge zu regeln, da der Hallenbelegungsplan recht voll ist und man in den Wintermonaten eine Halle unbedingt braucht. Dann werde ich noch auf verschiedene Lehrgänge gehen, sowie die Übungsleiterlizenz C anstreben. Wie geht es dann weiter in Ihrem Leben (nach Corvi)? Nach dem FSJ würde ich gern entweder zur Polizei/Bundeswehr gehen oder mir eine Stelle in Österreich suchen (was ich dort machen würde ist allerdings noch unklar). Das hat noch ein bißchen Zeit. Geplant ist unter anderem eine SchulFußball-Liga, allerdings gibts noch eine BeratungslehrerIn – was ist das? Interview mit Ulla Bähr-Struck und Hans Harer: Schule ohne Beratung? Das Corvinianum hat zurzeit zwei BeratungslehrerInnen – und beide gehen in absehbarer Zeit in Pension! Angesichts der Tatsache, dass unsere Schule (und viele andere auch) weder PsychologInnen noch SozialpädagogInnen zur Verfügung hat, ist es eine bedrohliche Situation. Abhilfe ist hier ein dringendes Gebot. Denn im Moment gibt es keine Nachfolger, nicht weil es keine Interessenten gibt, sondern weil die Landesregierung und die Schulbehörde sie nicht rechtzeitig ausbildet. Neuere Meldungen besagen, die Ausbildung soll im Jahre 2010 wieder aufgenommen, man kann es nur hoffen. Bei 1500 SchülerInnen können Konflikte, Probleme, Mobbing, Störungen, Lernversagen und Ähnliches nicht ausbleiben. Eine vertrauensvolle Beratung ist unabdingbar. Wir fragten die beiden zu ihrer Tätigkeit. Zuerst bitte eine kurze Vorstellung der eigenen Person und des Werdegangs – wie lange sind Sie schon am Corvi, welche Unterrichtsfächer etc.? Bähr-Struck: Ich bin 1948 in München geboren, Studium in München und Marburg, Referendariat in Emden, seit 1976 am Corvi, zwischendurch jahrelang auch an der Thomas-Mann-Schule. Meine Fächer sind Deutsch, Englisch (stellenweise auch Werte und Normen unterrichtet), FG Deutsch, AK Methoden. Hans Harer: Ich unterrichte seit Februar 1980 am Corvinianum. Meine Fächer sind Geschichte, evangelische Religionslehre und Russisch. Bis zur Wende habe ich Russisch in AGs unterrichtet, dann nach längerer Pause in den Jahren 2000/2001 ein Austauschprojekt mit einer Petersburger Schule durchgeführt. Wie, wann und warum sind Sie Beratungslehrerin geworden? Bähr-Struck: Beratungslehrerin bin ich seit dem Jahr 2000. Ich hatte schon immer großes Interesse an psychologischen und pädagogischen Fragestellungen, die in der Schule eigentlich eine Rolle spielen sollten, aber im Alltag aus vielfältigen Gründen (Zeit, Geld, Schulpolitik…) zu kurz kommen. Ich genoss eine sehr interessante 2jährige Ausbildung, streifte viele Bereiche: vor allem Gesprächsführung, Umgang mit Konflikten; Gewaltprävention, Entwicklungsstörungen Essstörungen, Schulangst, Prüfungsängste, Suchtverhalten, Lernmethodik, Diagnoseund Testverfahren, Förderprogramme usw. Hans Harer: Als junger Lehrer war ich SVBeratungslehrer, also der traditionelle Vertrauenslehrer. Außerdem hatte ich mich zusammen mit Barbara Gollmer – sie hat das meiste geleistet - für die Einführung des Betriebspraktikums an unserem Gymnasium engagiert. Ein solcher Einsatz stand bei traditionellen Gymnasiallehrern – und von denen gab es ziemlich viele – irgendwie fast unter Kommunismusverdacht. Das fand der Schulleiter wohl nicht so schlimm. Er sprach mich an, ob ich nicht die Weiterbildung zum Beratungslehrer machen -9- wollte. Ich wollte. Der Beratungslehrerkurs begann 1984. Was ist Rolle des/der Beratungslehrer(in) in der Schule – und was ist der Unterschied zu einem Vertrauenslehrer? Bähr-Struck: Beratungslehrer sind für Schüler, Eltern und Kollegen da. Sie führen Gespräche und geben Hilfestellung und Impulse bei der Behandlung und Lösung von Problemsituationen und Konflikten. Oft vermitteln sie aber zu professionellen Beratungsinstitutionen weiter. Wir arbeiten unabhängig und unterliegen der Schweigepflicht, d.h. in der Regel sind wir so etwas wie “Vertrauenslehrer“: Wir behandeln alles vertraulich und arbeiten zum Wohl der Ratsuchenden. Die alte Bezeichnung „Vertrauenslehrer“ ist in Niedersachsen verschwunden, es gibt aber noch den Vertrauenslehrer der SV, das ist bei uns an der Schule zur Zeit Herr Kuschke. Hans Harer: Nach dem Beginn der Weiterbildungsmaßnahme zog ich mich allmählich aus der SV-Arbeit zurück. Es fiel mir schwer. Denn ich hatte mit den interessantesten und engagiertesten Corvinianern zu tun . Die Rolle des SVLehrers war es damals, die SV bei der Umsetzung ihrer Ideen zu beraten. Ich sehe mich da im Nachhinein tatsächlich mehr als Dienstleister für die damals sehr selbständigen jungen Leute und nicht als Pädagoge, der Impulse in die Arbeit der SV bringt. Aus dieser Zeit sind Freundschaften mit den damaligen Schülern geblieben – der Altersunterschied schmilzt. Einer wurde dann 10 Jahre später mein Fraktionsvorsitzender in der Kommunalpolitik. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Rollen des „SV-Lehrers“ und des Beratungslehrers beginnt schon damit, dass der SVLehrer von den Schülern gewählt wird, wohingegen der Beratungslehrer „von oben“ eingesetzt wird. Der Vertrauensschutz, auf den Schüler, mit denen ich zu tun habe, sich verlassen können, verkleinert allerdings diese Kluft zwischen den Rollen. Ich bin zwar von der Behörde ausgebildet und eingesetzt, verstehe mich aber dennoch vorrangig als Anwalt und Helfer des Schülers, der Beratungsbedarf hat. Er kann sich darauf verlassen, dass ich nur das der Schulleitung melde, zu dem ich unbedingt verpflichtet bin. Wie geschieht das praktisch – was sind die Alltagserfahrungen? Haben Sie Empfehlungen an Eltern und SchülerInnen? Bähr-Struck: Die praktische Arbeit sieht häufig so aus: Wir werden angesprochen - von Kollegen bei Auffälligkeiten im Lern- oder Sozialverhalten von Schülern oder bei ungewöhnlichen Vorkommnissen - von Eltern, die sich telefonisch im Sekretariat melden, weil sie sich über etwas Sorgen machen von Schülern, die einen Rat brauchen oder über ein bestimmtes Problem reden wollen. Wir verabreden mit den Ratsuchenden ein Gespräch in unserem Beratungszimmer, um uns ein erstes Bild von dem Fall machen zu können. Normalerweise erfolgen dann weitere Rückfragen oder Gespräche (z.B. mit zuständigen Kollegen, den Eltern, wichtigen Mitschülern usw.). Gemeinsam erstellt man schließlich mit den Ratsuchenden einen Vorgehensplan für eine bestimmte Zeit und vereinbart eine Nachbesprechung, um zu sehen wie sich die Situation entwickelt und ob sie sich gebessert hat. Wir werden auch manchmal gebeten, bei Besprechungen als Berater oder Moderatoren dabei zu sein oder mit einer ganzen Klasse, z.B. im Rahmen von Suchtoder Mobbingprävention zu arbeiten. In den Schuljahren 2006/7 und 2008/9 haben wir jeweils ein Jahr lang ca 18 Schüler zu Streitschlichtern ausgebildet, die wir auch weiterhin betreuen. Wir führen auch Methodentage durch und bieten den Eltern Info-Abende zum Thema „Lernen lernen“ an usw. Hans Harer: In der Regel rufen mich Eltern an oder erreichen mich über das Sekretariat. Nach dem vorbereitenden Gespräch mit einem Elternteil vereinbare ich dann einen Gesprächstermin in meistens - einer Nebenfachstunde, dem dann weitere Treffen folgen. Der Erfolg der Gespräche steht und fällt mit der Gesprächsbereitschaft der „Klienten“. Wenn ich die Grenzen meiner Möglichkeiten sehe, versuche ich den Kontakt zu Beratungsstellen außerhalb der Schule herzustellen. In zahlreichen Fällen – ergänzend oder anstatt des Elternengagements, kommt der Kontakt auch durch den Hinweis von Klassen- oder Fachlehrern zustande. In - 10 - selteneren Fällen kommen Schüler aus eigener Initiative zu mir. Schule ohne Beratung – geht das? Bähr-Struck: Eigentlich bräuchte Schule ganz andere Strukturen von Hilfe und psychologischer Beratung als die uns zustehenden (!) 2 mal 3 Stunden für die beiden Beratungslehrer. Sie sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir bräuchten - mehr Verfügungsstunden mit dem Klassenlehrer in allen Klassenstufen - bessere pädagogsiche/psychologische Ausbildung aller Lehrer - Sozialarbeiter/Sozialpsychologen in große Schulen mehr Supervision für Lehrende Schule ohne Beratung ist undenkbar. Dann müssen wir alle beraten = helfen. Hans Harer: Das kann ich mir schwer vorstellen. Da bliebe vieles auf der Strecke. Ich will den Kollegen nicht die Kompetenz absprechen. Sie haben aber einfach zu wenig Zeit für die individuelle Beratungsarbeit. Was ist Ihre Philosophie? Bähr-Struck: Schwer zu beantworten. Man kennt ja nur seine Herangehensweise. Ausgebildet sind wir z.B. beide in der Gesprächsführung nach Rogers. Wir kennen aber auch vielfältige andere Ansätze. Ich gehe z.B. auch gerne systemisch an Probleme heran. Wir haben keine feste Aufgabenverteilung. Die Kollegen oder Schüler sprechen den an, der gerade greifbar ist oder den sie für geeignet halten. Oft sind die Zuständigkeiten auch geschlechtsspezifisch, d.h. ich werde öfter bei Essstörungen um Rat gefragt, Herr Harer hat mehr mit Aggression oder Gewaltprävention zu tun. Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit sind Lernmethodik und Lernstörungen, Prüfungspanik usw. Wir arbeiten beide sehr eng zusammen, d.h. wir tauschen uns auch über schwierige Situationen aus. Ich nehme außerdem regelmäßig an Supervisionssitzungen mit anderen (Göttinger) Beratungslehrern teil. Hans Harer: Kurz und unbescheiden: „Den Menschen stärken und gemeinsam nach Lösungen suchen.“ HISTORIE Mauer mahnt in Northeim: Feierliche Enthüllung eines Stücks Berliner Grenze an der Rhumebrücke In Northeim steht jetzt ein 2,7 Tonnen schweres Stück der Berliner Mauer. SchülerInnen eines Kunstkurses des Corvi haben es bunt gestaltet - das Segment solle nachfolgenden Generationen symbolisch an das „große Glück“ erinnern, das die Wiedervereinigung Deutschland und Europa beschert habe. Das Mauerstück steht an einem für Northeim historischen Ort an der Rhumebrücke, wo im April 1945 der Zweite Weltkrieg für Northeim zu Ende ging. 1989 waren in der gegenüberliegenden Kaserne DDR-Flüchtlinge aus der Prager Botschaft einquartiert worden. In einer Einweihungszeremonie dankte der Bürgermeister den 22 Schülerinnen des Corvinianums, die das einst graue Mauerstück durch Malereien mit Symbolen der Teilung, des Friedens und der Freiheit versehen hatten. Interessanterweise hat es in Northeim schon einmal ein DDR-Mahnmal gegeben. Hier ein Foto (vielen Dank an Herrn Fischer): Die Legende zu diesem Bild lautet: „Das Corvinianum errichtete am 17. Juni 1960 ein Mahnmal für das Land jenseits des Eisernen Vorhangs.“ Weitere Bilder aus der Serie zeigen Schüler aus der Mittel- und Oberstufe, die eigenhändig am Steinbau arbeiteten, der dann abends der Stadt übergeben wurde. Das Mahnmal verfiel zusehends und wurde in den 1980er Jahren schließlich abgerissen. BERICHTE Gymnasium Corvinianum Northeim: "Einsatz Energie-Checker für Energiesparverhalten" Ziel des Projekts ist es, einfaches Energiesparverhalten zu fördern, das Bewusstsein der Energieproblematik zu stärken und Schüler zum vernünftigen Umgang mit Energie aufzufordern. Alles geschieht auf Freiwilligenbasis, damit die Motivation groß ist und damit niemand sich zu etwas gezwungen sieht, was er nicht leisten möchte. Ziele: Verdeutlichung der Treibhauseffekt mit Versuchen, Problematik des CO2Anstiegs bewusst machen Recherche im Internet u. Austausch über Möglichkeit einer Minimierung des CO2-Ausstoßes Erklärung der Heizanlage und Hinweis der Notwendigkeit des korrekten Heiz- und Lüftverhaltens durch Hausmeister Energieverhalten ändern Information durch Hausmeister über richtigen Leuchtmittel, moderne Fenster Suche nach freiwilligen Klassen, die sich am Energiesparen beteiligen wollen Vorstellung der Problematik mit Brief bei Dienstbesprechung durch Lehrerin Frau Sommer Zwei Energie-Checker der jeweiligen Klassen erhielten einen Button, jede Klasse erhielt eine Urkunde Einweisung der Schüler an verschiedenen Stationen mit Materialien: Erinnerungsschild für die Tür (Verschluss Fenster, Licht löschen, Verweis auf korrektes Heizen, Fenster- Anhänger Thema Stoßlüften, Hinwese Lichtschalter für zugehörige Leuchtreihe) J:\Dokumente und Einstellungen\Administrator\Desktop\Corvi-News5-09.doc vom Saturday, 19. December 2009 um 14:39 Uhr - 12 - Anschaffung Altpapier-Boxen Informationen über E-Mail gestreut und Fragen geklärt Erstellung/Aushang Plakate Vereinbarung mit Schulleitung zum Sammeln von Batterien in der Schule Durchsetzung von Kopieren auf FSC recyceltem Papier Energiespartipps für zu Hause, Quiz und Spiele für zu Hause/Vertretungsstunden Eine PDF über das gesamte Projekt liegt unter http://www.kuknds.de/bilder/web/downloads/Projekt/Schulwettbewerb_01/Dokumentation_Co rvinianum_Northeim/Projektbericht.pdf zum Abholen bereit. Corvi-Schüler präsentieren Facharbeiten In diesem Jahr wurden im Rahmen einer Abendveranstaltung erstmalig die 124 Seminarfacharbeiten des Jahrgangs 13 präsentiert, die im Rahmen des Sminarfachs erstellt wurden. Eingeladen waren neben LehrerInnen, SchülerInnen des Jahrganges Q1 und Eltern auch die Firmen, u.a. die Fa. Conti, unter deren Unterstützung ein Teil der Arbeiten entstanden ist. Nach der von den Schülerinnen und Schülern geleiteten Auftaktveranstaltung im Forum, in der die knappe Zeit für die Erarbeitung der Facharbeit, vor allem auch die letzte Nacht vor dem Abgabetermin und auch die anderen interessanten Entstehungsaspekte, Würdigung in launiger Darstellung fand, hatten die Gäste Gelegenheit, sich in den Räumen der Schule die nach Seminarfächern geordneten Arbeiten anzuschauen. Ziel war einerseits die Präsentation der Ergebnisse, man konnte Arbeiten anhand der Poster nachvollziehen, sowie auch in jedem Fach sich zwei der besten Arbeiten als Präsentation anhören und ansehen. Daraus ließ sich sehr gut der Aufwand, das wissenschaftliche Arbeiten und die Qualität der Ergebnisse ableiten. Erstaunlich, was die SchülerInnen in nur 6 Wochen so ausgearbeitet haben. Die für wissenschaftliches Arbeiten ja eher gering angesetzte Zeit präsentierte sich in wirklich gelungenen und nachvollziehbaren Werken. Themen waren unter anderem Sprachen, wie Gebärden- und Babysprache, umwelttaugliche neue Technologien, Verwertung wiederverwertbarer Rohstoffe, Entwicklungshilfe, die Stadt Wien und sogar für die Medizin relevante Themen. Auch die Präsentationen der jeweils besten Arbeiten zeigte an dieser Stelle, welche Arbeit hier gemeinsam geleistet wurde und dass die SchülerInnen gut vorbereitet in den Uni- oder Ausbildungsalltag gehen werden. Auch kleine technische Probleme und andere Kleinigkeiten brachten die Vortragenden nicht aus der Ruhe, sie trugen ihre Arbeiten souverän und sicher vor. Es wäre wirklich bedauerlich gewesen, hätte diese Veranstaltung nicht statt gefunden, die nette, entspannte Atmosphäre mit kleinen Leckereien und Getränken hat ein Übriges getan das Ganze zu einem gelungenen Abend werden zu lassen. So viel Arbeit sollte auch nicht im Verborgenen bleiben. Bleibt nur zu hoffen, dass auch im nächsten Jahr eine solche Veranstaltung ihren festen Platz im CorviLeben finden wird. Einen Eindruck verschaffen sicher auch die Bilder, die Herr Fischer erstellt hat. Brigitte Morof ars musica volais in Tallinn Am Mittwoch, dem 30. Oktober 2009, brach der Chor des Northeimer Gymnasium Corvinianum in die estnische Hauptstadt Tallinn auf. Nach einer Zwischenübernachtung in einem polnischen Hotel ging die Reise weiter, sodass wir am Donnerstag um 22:00 Uhr in Tallinn ankamen und in die Gastfamilien eingeteilt wurden. Der folgende Tag begann um 10:00 Uhr mit einer Probe der Stücke „Jekyll & Hyde“ und „James Bond“ mit den estnischen Schülern in der 21. Schule, - 13 - die nach einer zweistündigen Pause fortgesetzt wurde. Ab 18:00 Uhr wurde die Zeit zur freien Verfügung gestellt und mit Bowling und Billard genutzt. Eine Fahrt in die Kulturhauptstadt Tartu stand am Samstag auf dem Plan, um dort unser gemeinsames Projekt aufzuführen. (Ergänzung Aufführungsort: Miina Härma Gümnaasium). Anschließend gab es eine Besichtung der Stadt und der dortigen Universität. Am Sonntag hatten wir Zeit uns zu erholen, damit wir fit für das am Nachmittag stattfindende Freundschaftsspiel im Fußball waren. Um unsere Stimmen zu schonen, begann die Generalprobe am Montag erst um 16:00 Uhr in der estnischen Partnerschule. Die gut besuchte Aufführung von „Jekyll & Hyde trifft James Bond“ fand um 18:00 Uhr (in der Aula der 21. Schule) statt, die in einem tosenden Applaus und großer Zufriedenheit bei Projektteilnehmern und Projektleitern endete. Um den Abend gemütlich ausklingeln zu lassen, gab es noch einen gemeinsamen „Feierabend“ bei Essen und Trinken. Dieser bildete auch den Abschluss der zusammen verbrachten Zeit in Tallinn. Der Abschied am Dienstagmorgen fiel schwer, sodass die geplante Abfahrt durch Tränen und Singen verzögert wurde und wir erst nach 30minütiger Verspätung um 8:30 Uhr die Rückreise antreten konnten. Einen Zwischenstopp gab es wiederum in Polen, doch die Weiterfahrt konnte schon um 07:00 Uhr am nächsten Morgen fortgesetzt werden. So brachten uns die Busfahrer erschöpft um 02:00 in der Nacht ans Corvininanum zurück. Insgesamt war die Fahrt unter der Leitung von Heinz Weyhing und Johannes Hasselhorn wie auch in den Jahren zuvor ein großer Erfolg. Johanna Lösky, Julia Grote, Sara Riedel Finanziell wurde die Fahrt unterstützt vom Landkreis Northeim und dem Bund der Ehemaligen. (Heinz Weyhing) - 14 - In eigener Sache Besuchen Sie unsere Seite auf der Homepage – da finden Sie aktuelle Informationen und Termine: www.corvinianum.de/index.php/eltern.html Wir brauchen tatkräftige Unterstützung! Wer Zeit und Lust hat, in der Schule mitzuwirken (man muss nicht dem Schulelternrat angehören), ist jederzeit willkommen. Auf der Homepage gibt es ein Formular zum Ausfüllen. Machen Sie mit! Der Empfang dieses Newletters geschieht selbstverständlich auf freiwilliger Basis. Wer ihn nicht mehr bekommen möchte oder fälschlicherweise auf die Empfängerliste geraten ist, kann ihn schnell abbestellen: E-Mail an [email protected] schicken und einfach „abmelden“ schreiben, das genügt. Wer ihn dagegen bekommen möchte, der schreibe auch an [email protected] eine Mail mit der Nachricht „anmelden“, dann kommt der nächste Newsletter ganz automatisch. Sie können uns auch unterstützen, indem Sie Nachrichten melden, uns Ihre Sorgen vortragen, Ihren Ärger loswerden, Fehler in unseren Meldungen mahnen. E-Mail-Adresse wie oben. Danke! Joseph A. Smith Für den Schulelternrat des Gymnasium Corvinianum Bachstr. 16 37176 Nörten-Hardenberg Tel. 05503 997670 Fax 05503 997679 Privat 05503 3808 Handy 0172 562 8187 E-mail [email protected]