Die fruchtbare Kuh: Samenübertragung

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Die fruchtbare Kuh: Samenübertragung
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Kapitel :: Besamung
Samenübertragung
Durchführung einer Besamung
Eine tierschonende und hygienische Samenübertragung sind Voraussetzungen für ein gutes Besamungsergebnis. Dazu
muss das Tier ausreichend fixiert sein!
Fixierung des zu besamenden Tieres
▪ Das zu besamende Tier soll schonend fixiert werden. Den Besitzer zuerst zum Kopf treten lassen und ihm dann den Schwanz des Tieres
über den Rücken reichen. Ist das Tier aufgeregt, ist es mit einer Halfter gut zu fixieren. Bei guter Fixation lassen sich Unfälle an
Personen, an anderen Tieren und am Tier selbst vermeiden.
▪ Im Laufstall das zu besamende Tier immer im Fressgitter einschliessen und wenn bevorzugt, von den anderen Tieren abtrennen.
Allenfalls soll eine provisorische Abtrennung angebracht werden.
▪ Bei einer Weidebesamung Tier an festen Gegenstand fixieren und wenn möglich von den anderen Tieren abtrennen. Andernfalls
ebenfalls eine provisorische Abtrennung anbringen.
Fixieren
Am besten wird das Tier vom Besitzer schonend fixiert.
Einführung des Instruments in die Gebärmutter
Einführen in die Scham
• Bevor das Besamungsinstrument in die Scham eingeführt wird, muss diese sauber sein. Bei Verschmutzung muss sie zuvor trocken
gereinigt werden, dabei darf kein Schmutz in den Scheidenvorhof gelangen.
• Die Hand mit dem Handschuh, die in das Rektum eingeführt wird, muss mit ausreichend Gleitmittel benetzt werden.
Das Besamungsgerät kann mit zwei Methoden in die Scham eingeführt werden:
1. Entweder die Schamlippen spreizen und das Instrument einführen, bevor die Hand in das Rektum geschoben wird
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Samenübertragung
2. die Hand in das Rektum einführen und von dort die krallenförmig gespreizte Hand anheben, leicht bewegen und/oder
nach hinten ziehen, so dass sich die Schamlippen öffnen und eine Art Röhre bilden.
• Hand mit geschlossenen Fingern in konischer Form und mit genug Gel am Handschuh in den Mastdarm einführen
• Falls Mist aus dem Darm ausgeräumt werden muss, unbedingt darauf achten, dass das Instrument an der vorderen Hälfte gar nicht und
im hinteren Teil so wenig wie möglich verschmutzt wird, damit kein Mist mit dem Instrument in die Gebärmutter gelangt.
• Instrument dem oberen Scheidendach entlang möglichst bis vor den äusseren Muttermund vorschieben.
Einführen durch den Gebärmutterhals (Cervix)
• Suchen der äusseren Öffnung des Muttermundes und Einführen des Instrumentes in den Cervikalkanal bis zum Ort der
Samendeponierung. Dabei die Cervix vom Rektum aus mit der Hand umfassen und gut -aber ohne Gewaltanwendung- fixiert halten und
so weit als möglich von sich weg schieben in Richtung Kuhkopf! Damit werden Scheidenfalten geglättet und der äussere Muttermund
besser aufgefunden.
• Ist der äussere Muttermund passiert, wird die Cervix durch die Hand im Rektum auf das Besamungsinstrument aufgestülpt. Durch die
Bewegung der Cervix vom Rektum aus wird der Weg zwischen den Cervixkissen hindurch durch den Cervixkanal gesucht. Dabei das
Besamungsgerät ruhig halten und nicht stochern (Verletzungsgefahr).
Ort der Samenablage
• Das Volumen der Samendose ist klein, daher ist die genaue Deponierung der Samenflüssigkeit wichtig.
• Erstbesamungen (EB): Die Spitze des Besamungsinstrumentes ragt 0.5 cm über den inneren Muttermund in den Gebärmutterkörper. Bei
Unsicherheit Kontrolle der Instrumentenspitze mit dem Finger vom Mastdarm aus. Die Samenflüssigkeit langsam hier deponieren.
• Nachbesamungen 3 Wochen oder später nach EB bzw. bei Unsicherheit einer ev. vorhandener Trächtigkeit: Das Instrument nicht aus der
Cervix in die Gebärmutter vorschieben, damit eventuell vorhandene Eihäute nicht verletzt werden können. Die Samenablage erfolgt bei
jeder Nachbesamung ausschliesslich tief cervikal (ca. 1 cm vor dem inneren Muttermund in der Zervix).
• Zurückziehen des Instrumentes und Kontrolle der Instrumentenspitze auf Rückstände von Blut, Eiter sowie auf mögliche Beschädigung
(Knick).
• Nach der Besamung wird der Stall sauber verlassen
• Die Besamung wird erst nach der Durchführung korrekt eingetragen
Schamlippen reinigen
Für eine Besamung werden die Schamlippen gereinigt.
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Gel
Genug Gel am Handschuh ist angenehm für die Arbeit sowohl für den Besamer, als für das Tier.
Schamlippen spreizen
Die sauberen Schamlippen werden gespreizt.
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Samenübertragung
Einführung Hand
Einführung der Hand in den Mastdarm mit geschlossenen Fingern.
Verschiebung Instrument
Vorschieben des Instruments entlang dem Scheidendach.
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Samenübertragung
Zervixgriff
Korrekter Zervixgriff ohne Scheidenfalten.
Scheidenfalten
Zieht man die Zervix zu sich, entstehen behindernde Scheidenfalten.
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Samenübertragung
Zervixringe
Die Zervixringe werden über das Instrument gestülpt.
Samenablage
Korrekte Samenablage bei einer Erstbesamung direkt vor dem inneren Muttermund.
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Samenübertragung
Stall verlassen
Den Stall verlässt man nach einer Besamung immer sauber.
Eintrag Besamung
Korrekter Eintrag der Besamung nach der Durchführung.
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Kapitel :: Besamung
Samenübertragung
Einsatz von sanitarischen Ueberzugshüllen
Sanitarische Überzugshüllen werden über das geladene Besamungsinstrument gestülpt und erst nach der Passage der
Cervix durchstochen, indem der Besamer selber oder eine Hilfsperson die Überzugshülle nach hinten zieht. Auf diese
Weise wird der Samen in der Paillette durch die undurchlässige Plasikhülle auf dem Weg durch allenfalls kontaminierte
Scheide geschützt. Diese Überzugshüllen kommen zum Einsatz:
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Bei erhöhtem Infektionsdruck (Entzündung der Scheide, Kot in der Scheide)
Nach Einsatz einer Spirale
Bei geringgradigen Senkscheide
Bei Embryotransferbesamungen
Überzugshülle
Einsatz einer sanitarischen Überzugshülle.
Beachte
Bei der korrekten Besamung wird auf das Wohl des Tieres und auf hygienische Aspekte besonderen Wert gelegt. Eine
grobe Besamungstechnik oder die Missachtung einzelner oben erwähnter Punkte führt immer zu schlechten
Besamungsergebnissen.
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