Sterbefälle - Wilhelmshaven

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Sterbefälle - Wilhelmshaven
Sterbefälle
1620-I
Die Feststellung des Todes
Der Tod ist das Aufhören aller Lebensvorgänge des Organismus. Beim Menschen ist der Tod durch den Eintritt des Hirntodes definiert, wenn das Gehirn irreversibel ausfällt. Klinische
Zeichen des Hirntodes sind u.a. fehlende Reizreaktion,
Erlöschen des Husten- oder Würgereflexes, Schwund aller
Reflexe, fehlende Spontanatmung, Temperatur- und Blutdruckabfall.
Sichere Todeszeichen sind Leichenstarre, Auskühlung des
Organismus und Leichenflecke.
Nicht jeder Tote wird gezählt
Die Zahl der Gestorbenen enthält nicht die Totgeborenen, die
nachträglich standesamtlich beurkundeten Kriegssterbefälle und
die gerichtlichen Todeserklärungen.
Unberücksichtigt bleiben außerdem alle Gestorbenen, die
Angehörige der im Bundesgebiet stationierten ausländischen
Streitkräfte sind sowie minderjährige Verstorbene, deren Väter
bzw. bei Nichtehelichen deren Mütter Angehörige der im
Bundesgebiet stationierten ausländischen Streitkräfte sind. In
Wilhelmshaven kommt diese Regelung jedoch in Betracht.
Besondere Auswertungen für Säuglingssterblichkeit
Die Säuglingssterblichkeit wird ausgedrückt als Verhältnis der im
ersten Lebensjahr Gestorbenen je 1000 Lebendgeborene.
Daneben gibt es für die nähere Untersuchung ausgewählter
Gruppen weitere altersspezifische Sterbeziffern, die stets auf
1000 Lebendgeborene bezogen werden:
Neugeborenensterblichkeit
Gestorbene unter 24 Stunden Lebensdauer
Frühsterblichkeit
Gestorbene unter 7 Lebenstagen
Neonatale Sterblichkeit
Gestorbene unter 28 Lebenstagen .
So werden Sterbefälle registriert
Jeder Sterbefall muss spätestens am nächsten Werktag
nach dem Todestag dem Standesamt angezeigt werden.
Zuständig für die Beurkundung des Sterbefalles ist das
Standesamt des Sterbeortes.
Für jeden Sterbefall legt das Standesamt eine Zählkarte an.
Monatlich werden diese Zählkarten elektronisch an das
Niedersächsische Landesamt für Statistik übermittelt. Dort
erfolgt die statistische Zuordnung des Sterbefalles zum
letzten Hauptwohnort des Verstorbenen.
Folglich umfasst die Geschäftsstatistik eines Standesamtes
alle Sterbefälle, die sich im Zuständigkeitsbereich des
Standesamtes ereignet haben. Im Jahr 2006 handelte es
sich bei rund 14 % der vom Standesamt Wilhelmshaven
registrierten Sterbefälle um Verstorbene, die nicht in
Wilhelmshaven wohnhaft waren.
Sterbewahrscheinlichkeit unterschiedlich interpretiert
Eine Sterbetafel zeigt auf, wie unter den derzeitigen Sterbeverhältnissen (z.B. aus den Sterbedaten der Jahre 2006 bis 2008)
eine fiktive Grundgesamtheit im Zeitablauf verstirbt. Diese
Durchschnittswerte können vom individuellen Sterberisiko einer
Person je nach gesundheitlicher Konstitution und persönlichen
Lebensverhältnissen über- oder unterschritten werden.
So wird u.a. ein Wert errechnet, wie groß die Wahrscheinlichkeit
ist, in einem bestimmten Altersjahr bis zum nächsten Altersjahr zu
sterben (Sterbewahrscheinlichkeit). Eine andere Aussage ist, wie
groß die fernere durchschnittliche Lebenserwartung in Jahren ab
einem bestimmten Altersjahr noch ist (... also nach dem
überstandenen Risiko, dieses Ausgangsjahr überhaupt erreicht zu
haben).
Die Versicherungswirtschaft wendet von dieser Sterbetafel
abweichende Tabellen an. So hat die Deutsche Aktuarvereinigung eigene Tabellen entwickelt, die von der Realität abweichen: für Versicherungen mit Todesfallcharakter eine Tabelle mit
erhöhten Sterbewahrscheinlichkeiten und für Versicherungen mit
Erlebensfallcharakter (Rentenversicherungen) eine Tabelle mit
niedrigeren Sterbewahrscheinlichkeiten.
Deutschland: Lebenserwartung in Jahren für ein lebendgeborenes Kind
90
80
70
60
50
40
30
weiblich
68,48
58,32
48,13
38,45
55,97
72,62
73,83
67,08
67,41
1962
1972
62,61
59,86
64,56
78,65
79,49
72,13
72,99
1988
1995
81,78
76,21
männlich
44,82
35,58
1880
1910
1926
1934
1951
Ausgewählte Stichjahre
Stadt Wilhelmshaven Der Oberbürgermeister Statistik/Wahlen E-Mail: [email protected]
2005