100 Jahre Ruhi Su Konzert_Kultur Horizonte_1
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100 Jahre Ruhi Su Konzert_Kultur Horizonte_1
KULTUR HORIZONTE PRÄSENTIERT IM RAHMEN DES PROGRAMMS „DIE VERGESSENEN“ 100 Jahre Ruhi Su Konzert Alexandra Gravas & Karabey Aydogan singen in Memoriam von Ruhi Su, Opernsänger, türkischer Volkssänger und Saz Virtuose vor. Gitarrist: Jorgos Panetsos Donnerstag, 13. Dezember 2012 um 19h30. Sargfabrik, Goldschlagstrasse 169, 1140 Wien. Reservierung: [email protected] Eintritt: 7 € Ruhi Su Geboren 1912 in Van, Ostanatolien, wächst Ruhi Su in einem Waisenheim auf. Früh zeigt er Talent und Liebe für die Musik und fängt mit 10 Jahren an Geige zu spielen. Später studiert er Oper an dem Konservatorium Ankara und arbeitet 10 Jahre bei der Staatsoper in der türkischen Hauptstadt als geschätzter Bass Bariton. Wegen seines politischen Engagements für eine offene und demokratische Gesellschaft wurde er 1952 inhaftiert und verbrachte fünf Jahre im Gefängnis. Nach seiner Entlassung wird sein Vertrag bei der Oper nicht erneuert. Danach beginnt Ruhi Su mit der Volksmusik und entwickelt sich darin weiter - für diese hatte er schon immer ein Interesse und pflegte dieses auch. In Anatolien reist er von einem Dorf zu dem nächsten und sammelt Volkslieder. Er arrangiert diese mit „westlichen Techniken“. Mit seiner Bassbariton Stimme, gibt er diesen Kompositionen einen ganz neuen Klang und eine neue Seele. In 1975 gründet er zusammen mit der Sängerin Sümeyra Çakır einen Chor von jungen Leuten, „Dostlar Korosu“ (Chor der Freunde), um türkische Volkslieder von einstimmigen Stücken zu verstärkten und zu bereichern. Ruhi Su‘s Bemühungen, die Unterdrückten und die Vergessenen in Erinnerung zu bringen und seine Liebe an die Menschheit haben ihm großen Respekt nicht nur vom türkischen, sondern auch vom internationalen Publikum eingebracht. Karabey Aydogan Karabey Aydogan‘s Vater war ein Geigenspieler und Karabey wuchs mit dem Klang authentischer Musik auf. In 1975, als er anfängt, Politikwissenschaft zu studieren, tritt er in den von Ruhi Su und Sümeyra Çakır gegründeten Dostlar Korosu (Chor der Freunde) bei. Er geht mit Ruhi Su auf Tournee und nimmt zusammen mit diesem 3 LPs auf. Außerdem gibt Aydogan auch solo Konzerte in verschiedenen anatolischen Städten. 1993 bis 1996 leitet er das Istanbul Stadttheater und danach von 1996 bis 2005 das Stadtorchester. Seit 8 Jahren ist er aktiv bei der Stiftung „Ruhi Su Kultur und Kunst Verein“, die sich darum sorgt, den unschätzbaren Wert und den großem Umfang von Ruhi Su‘s musikalischem Erbe lebendig zu halten. Ruhi Su hat das jahrhundertealte Erbe anatolischer Volksdichter wie Veysel, Mahzuni und Kul Hasan bearbeitet wie einst Beethoven, Liszt und andere. Alexandra Gravas Alexandra Gravas ist eine international anerkannte griechische Mezzosoprano. Sie wurde in Deutschland geboren. In Frankfurt, wo sie aufgewachsen ist, sucht sie mit 12 Jahren eine Gesangslehrerin auf: Sümeyra Çakır, die Musikpartnerin von Ruhi Su, lebt damals in Frankfurt, da sie nach dem Militärputsch von 1980, die Türkei verlassen musste. Alexandra Gravas erinnert sich: „Meine Suche führte mich zu einer türkischen Sängerin, namens Sümeyra, die wohl sehr bekannt gewesen sein musste, aber mehr wusste ich damals nicht. Eine so warmherzige und schöne Frau, die man geradewegs umarmen wollte… Aber noch viel wichtiger, ich wollte alles über Sie erfahren und so begann eine unglaubliche Freundschaft mit meiner Sümeyra. Sie liebte die Griechen…die griechische Musik. Sie hat mir Manos Hatzidakis Platte Magnus Eroticus geschenkt und war entsetzt, dass ich dieses Meisterwerk nicht kannte. Sie sang und spielte auf ihrer SAZ und ich war nur am lauschen dieser wunderbaren Altstimme… unvergleichbar diese Stimmfarbe….und so lernte ich auch wer Ruhi Su war. „In unserem Land gibt es zwei Stimmen, die unsere Lieder nicht in neue Formen zwingen, ihnen keine neuen Inhalte geben, sondern sie wie ein Goldschmied bearbeiten und damit zu einem unschätzbaren Wert machen. Diese beiden Stimmen sind die Stimme eines Mannes und die Stimme einer Frau. Die Stimme des Mannes ist die von Ruhi Su, und die Stimme der Frau ist die von Sümeyra.“ Hüseyin Erdem, Schriftsteller