2 NASSAU/BAHAMAS Die Hauptstadt des
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2 NASSAU/BAHAMAS Die Hauptstadt des
KF07S196-203.qxp 12.10.2006 18:06 Uhr Seite 198 40° Bahamas Miami 1 MIAMI 2 NASSAU/BAHAMAS Spätestens seit dem Kino-Remake von „Miami Vice“ ist es wieder in aller Munde: Miami verteidigt mit Erfolg seinen Ruf als coolste Stadt der USA – und das auch, weil es, dem Leinwand-Image zum Trotz, schon lange nicht mehr als Verbrechenshauptstadt Schlagzeilen macht. Gleichwohl begibt man sich als Tourist kaum auf eigene Faust in die Downtown. Meist betrachtet man ihre rapide wachsende Skyline von den Schiffen aus, die fast im Minutentakt aus dem Kreuzfahrerhafen auslaufen. Nördlich davon führt der Mac Arthur Causeway hinüber zum schönsten Stadtteil: dem Art-déco-Viertel South Beach. Genau dort ist Miami so, wie man es sich erträumt: jung, trendy, stylish. Und man trifft jede Menge „beautiful people“, die am perlweißen Strand ihre Modelfiguren präsentieren. TIPP Die schönsten Art-déco-Gebäude von South Beach kann man auch zu Fuß erkunden. Sie liegen am Ocean Drive, der Collins Avenue und der Washington Avenue längs der acht Häuserblocks zwischen 8th Street und Española Way. Die Hauptstadt des ehemals britischen Archipels ist Heimathafen vieler Kreuzfahrtschiffe aus Florida. Die Hauptstraße ist daher eine einzige Einkaufszone mit buntem Markt und pastellfarbenen Häusern. Koloniale Sehenswürdigkeiten sind der Gouverneurspalast und das Fort Charlotte. Etwas außerhalb liegt ein Flamingogarten (mit Vorführungen). Wer Spiel und Spaß liebt, fährt nach Paradise Island zum Luxushotel Atlantis: ein karibisches Las Vegas mit riesigen Spielhallen, aber auch einem sehenswerten Meerwasser-Aquarium. TIPP „Pirates of Nassau“ heißt ein Erlebnismuseum im Stadtzentrum zum Thema Piraten: Nassau war um 1700 das größte Piratennest der Karibik. Havanna 3 HAVANNA Keine Frage: Havanna ist die fotogenste Stadt der Karibik. Die Altstadt mit ihren barocken und neoklassizistischen Monumenten gilt schon seit 1982 als UNESCOWeltkulturerbe. Hier scheint stellenweise die Zeit vor 50 Jahren stehen geblieben zu sein – zumindest legen die alten Autos, die aus heutiger Sicht antike Leuchtreklame und die verblichenen Farben der teilweise arg renovierungsbedürftigen Fassaden diese Vermutung nahe. Havanna ist eine interessante Mischung aus alter Grandezza, „Buena Cozumel Vista“-Charme und „DDR in der Karibik“. Die desolate Mangelwirtschaft des Landes bleibt auch dem Kurzbesucher nicht verborgen. Die Bürger Havannas warten den ganzen Tag in irgendwelchen Schlangen: für eine Speckschwarte beim Schlachter, für ein Brot beim Bäcker, für einen Stehplatz im überfüllten Bus. TIPP Zum Pflichtprogramm gehören in Havanna der Besuch einer Zigarrenfabrik und ein Mojito in der legendären Bodeguita del Medio. 4 COZUMEL Die zauberhafte Insel der Maya-Mondgöttin liegt vor der Ostküste der mexikanischen Yucatán-Halbinsel. Cozumel hat schöne Strände und kleine Buchten. Der Hauptort ist mit seinen Läden und seiner Gastronomie ganz auf Touristen eingestellt. Für Tagesausflüge zu den berühmten Mayastädten Tulúm und Chichén Itzá setzt man mit der Fähre nach Puerto del Carmen über (Überfahrt etwa eine Stunde), dessen Strände ebenfalls zum Baden einladen. Wer nach Tulúm weiterfährt, erlebt die einzige der großen Mayastädte Mexikos, die direkt am Meer liegt. Sie soll im 13. Jahrhundert die größte Stadt der Maya gewesen sein. Mystischer aber wirkt Chichén Itzá: Zum Komplex gehören unter anderem eine 30 Meter hohe Pyramide, ein düster wirkendes „Castillo“ – und vor den Kultstätten der Tisch mit der Figur des Chac Mol, dem die Ureinwohner Mexikos Menschopfer dargebracht haben sollen. Schaurig-schön blickt der Gott noch heute von seinem Altar. KF07S196-203.qxp 12.10.2006 18:06 Uhr Seite 199 Karibik Santiago 5 SANTIAGO Die alte Hauptstadt Kubas hat kreolischen Charme; die reichen Zucker- und Tabakpflanzer der Provinz Santiago hatten hier einst ihre Stadtvillen. Die Bevölkerung hat überwiegend afrikanische Wurzeln – das hat Santiago zur Wiege der kubanischen Musik gemacht. Der son ist hier entstanden, und der Karneval gilt als der bunteste auf Kuba. An dem zentralen Platz Parque Céspedes steht das älteste Haus Kubas, die Residenz des ersten Gouverneurs Diego Velázquez von 1522. Über der Einfahrt zur Bucht liegt die eindrucksvolle spanische Festung Castillo del Morro; sie beherbergt ein Piratenmuseum. TIPP Montecristo, Romeo y Julieta, Cohiba – die bekanntesten Zigarren der Welt stammen aus Kuba. Man wird ständig von Schwarzhändlern angesprochen, die angebliche Markenzigarren zu einem Bruchteil des offiziellen Preises anbieten. Doch Vorsicht: Oft ist nur die Verpackung echt! Außerdem können die Behörden erheblichen Ärger machen, wenn man bei der Rückkehr auf das Schiff nicht nachweisen kann, dass die Zigarren in einem offiziell lizensierten (und entsprechend teuren) Geschäft gekauft wurden. 6 MONTEGO BAY Der Name klingt nach Sunshine Reggae, Piratenversteck und Bilderbuchkaribik. Aber bis auf den Sonnenschein und die allgegenwärtige Reggae-Musik hält der Ort an der Nordküste Jamaikas nicht, Jamaika was der Name verspricht. Montego Bay ist weder schön noch romantisch, sondern laut und hektisch – ein bisschen das Lloret de Mar der Amerikaner und Kanadier: Massentourismus pur, mit hohen Hotelbauten, viel Nepp und teilweise schon aggressiven Straßenhändlern. Auch die Landausflüge lohnen sich kaum. Um sich die nicht sonderlich beeindruckenden Wasserfälle von Ocho Rios anzuschauen, muss man eine stundenlange Bustour auf der stark befahrenen Küstenstraße in Kauf nehmen. TIPP Eine nette Alternative zur Fahrt nach Ocho Rios ist die häufig angebotene Flussfahrt auf Flößen nahe Montego Bay. 7 CAYO LEVANTADO Die unbewohnte Insel vor der Nordostspitze der Dominikanischen Republik entspricht dem klassischen karibischen Traum: Kokospalmen, die sich im Wind wiegen, schneeweißer Sand, türkisblaues Meer mit sanfter Brandung, viel, viel Sonne – und etwas Dschungeldickicht neben den befestigten Wegen. Kein Wunder, dass auf Cayo Levantado schon berühmte Werbespots für Rum gedreht wurden. Ankert hier ein Kreuzfahrtschiff, kommen Einheimische mit Booten von der Halbinsel Samaná herüber und bieten Kokosnüsse, Handarbeiten und Erfrischungen an. TIPP An der dem Anlegeplatz gegenüberliegenden Seite der Insel kann man von schattigen Aussichtsplätzen aus Pelikanen beim Fischen zusehen. Cayo Levantado 8 SANTO DOMINGO Die Hauptstadt der Dominikanischen Republik, mit zwei Millionen Einwohnern eine der größten Metropolen der Karibik, ist die älteste von Europäern gegründete Stadt in der Neuen Welt: Kolumbus' Bruder Bartolomeo gründete sie 1496 an der Mündung des Ozama. Somit besitzt sie die älteste Kathedrale, die älteste Universität, die ältesten Kolonialpaläste und die älteste Straße Amerikas – Superlative, auf die man in dem trotz des blühenden Tourismus noch immer armen Land stolz ist. Zu Recht zählt die gut zu Fuß zu erkundende Zona Colonial zum UNESCO-Erbe. Ein eigenartiges Monument liegt östlich des Zentrums: der Faro a Colón, das bombastische Grabmal des Kolumbus, das 1992 anlässlich der 500-Jahr-Feier der Entdeckung gebaut wurde. Neuesten Forschungen zufolge liegt der Entdecker allerdings gar nicht hier, sondern im spanischen Sevilla begraben. TIPP Dominikanische Zigarren stehen denen aus Kuba in nichts nach, sind aber oft günstiger. Die Warnung vor unseriösen Straßenhändlern gilt jedoch hier genauso wie auf Kuba. Santo Domingo Kreuzfahrt 2007 199