Gute Musik kennt kein Alter

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Gute Musik kennt kein Alter
P R E S S E M I T T E I L U N G vom 26. Januar 2014
Adel Tawil bei HIT RADIO FFH:
„Gute Musik kennt kein Alter“
Pop-Musiker Adel Tawil (35; „Lieder“) war am heutigen Sonntag (26. Januar, 9
bis 12 Uhr) zu Gast in der Sendung „Silvia am Sonntag“ des hessischen Privatsenders HIT RADIO FFH. Der deutsche Musiker („Ich + Ich“) ägyptischtunesischer Herkunft sprach bei Moderatorin Silvia Stenger über zwei der
wichtigsten Frauen in seinem Leben, seine Ehefrau Jasmin Weber (Ex-GZSZSchauspielerin, Musikerin) und Annette Humpe, mit der er das Duo „Ich + Ich“
bildet. Tawil sprach über seine Kindheit, warum sein Vater ihm erlaubte, die
Schule abzubrechen, was ihn „erwachsen gemacht“ hat, warum er findet, dass
„Deutschland das allergeilste Land“ ist und vieles mehr.
Adel Salah Mahmoud Eid El-Tawil, kurz Adel Tawil, ist in Berlin geboren und
aufgewachsen, sein Vater Salah ist Ägypter, seine Mutter Fatima stammt aus
Tunesien. Vor zehn Jahren gründete er mit NDW-Star Annette Humpe das
Erfolgs-Duo „Ich + Ich“, tritt zurzeit wieder solo auf – mit seinem neuen Album
„Lieder“ z.B. am 11. April in der Festhalle Frankfurt (Tickets/Infos auf FFH.de).
Adel Tawil sagte im FFH-Talk: „Zwei sehr wichtige Frauen in meinem Leben
sind privat Jasmin und musikalisch Annette.“ Und lachend: „Da kommen zwei
Frauen und retten einen Mann.“ Tawil weiter: „Annette ist eine sehr wichtige
Person für mich, ich habe viel von ihr gelernt. Wir sind nach wie vor beste
Freunde, telefonieren, treffen uns. Sie hat mich bei dem Album unterstützt.
Das war ein Segen, Anette zu treffen, keine Frage. Auch musikalisch: Bob
Dylans Song ‚Like a Rolling Stone‘ habe ich durch Annette kennen gelernt.
Und der ist ja so aktuell. Ich sage auch den ganz jungen Künstlern: hört in diese Songs rein, das waren Lieder, die unser Leben verändert haben. Gute Mu1
sik kennt kein Alter.“ Über seine Ehefrau Jasmin sagt Tawil bei FFH: „Wir sind
schon lange zusammen und haben uns gegenseitig gestützt und unterstützt.
Auch als wir mit wenig Geld ziemlich pleite zusammen in einer 30 Quadratmeter großen Wohnung zusammengelebt haben. Sie hat gekellnert, ich versucht,
Songs zu schreiben. Das hat mich erwachsen gemacht.“
Adel Tawil sagte im FFH-Gespräch: „Ich bin ein Berliner Junge mit orientalischen Wurzeln. Ich bin von meinen Eltern mit dem Gedanken erzogen worden: Adel, du bist Ausländer, du musst gut sein in der Schule, du musst besser sein, weil sonst wirst du nicht genommen. Weil du anders aussiehst. Ich
hab‘ das nicht verstanden, weil da viele meiner Freunde anders aussahen.
Damals kam ein Hip-Hop-Song heraus: ‚Fremd im eigenen Land‘ und der hat
meine Sicht verändert. Die sangen, ich hab‘ einen grünen Pass mit einem goldenen Adler drauf und da dachte ich: Ja, den habe ich auch. Das gab mir ein
völlig neues Selbstbewusstsein. Ich bin durch die Straßen gegangen und hab‘
gesagt: Hier ist ein Berliner, waschecht, jeder, der was anderes sagt, liegt
falsch.“
„Mit meiner Mutter habe ich deutsch gesprochen, mit meinem Vater arabisch.
Er wollte mal Schauspieler werden, aber sein Vater hat es ihm nicht gestattet,
damals in den 70er Jahren in Kairo“, so Tawil bei FFH. „Das ist bisschen traurig. Aber er hat mir erlaubt, die Schule abzubrechen, kurz vor dem Abi, weil ich
Musik machen wollte.“
Adel Tawil erzählte bei HIT RADIO FFH: „Ich habe mal eine Zeitlang im Tonstudio gewohnt. Mit Anfang 20 war das keine einfache Zeit. Aber da habe ich
gelernt, was richtige Freunde sind, wie ich Dinge zu bewerten habe. Ich muss
nicht über jeden roten Teppich gehen. Erfolg und Misserfolg, da hängt meine
Identität nicht von ab.“ Adel Tawil, der zwei jüngere Geschwister hat, sagte bei
FFH: „Ich wollte schon immer den starken Erstgeborenen spielen, ich wollte
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vor allem meinen Eltern gegenüber keine Schwäche zeigen. Sie haben nicht
mitbekommen, wie schlecht es mir anfangs teilweise ging. Ich fühle mich für
meine Geschwister als älterer Bruder verantwortlich. Meine Schwester hat
jetzt ein Kind bekommen. Es heißt auch Adel.“. Und stolz: „Ich bin Onkel von
Adel.“
Über seine Stimme erzählte Sänger Tawil bei FFH: „Zum ersten Mal meiner
Stimme bewusst war ich mir, als ich ein deutsches Lied gesungen habe. Da
habe ich mir selber geglaubt, da habe ich mich wiedergefunden. Auf Englisch
hatte ich das nicht.“
Über die Entwicklungen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo erzählte Adel
Tawil im FFH-Talk: „Als Jugendlicher wollte ich in den Ferien lieber in Berlin
bleiben, heute ist es ein Stück Heimat für mich. Es ist ganz grausam im Moment. Die ganze Hoffnung, die die Menschen hatten, der Mut – die Menschen
tanzten auf den Straßen, so kreativ, so positiv. Junge Leute, die endlich ihr
Schicksal in die eigenen Hände nehmen konnten. Nur einige Studenten, kann
ich mich erinnern, standen dem Militär sehr skeptisch gegenüber. Und sie sollten Recht behalten. Jetzt tanzt keiner mehr auf dem Tahrir-Platz. Die Ägypter
sind so ein tolles, gastfreundliches Volk. Herzensgut. Das ist jetzt wirklich traurig, dass viele Touristen das Land nicht mehr besuchen wollen.“ Adel Tawil
weiter: „Meine Eltern haben auch ihr Glück gesucht. Sie mussten aber zum
Glück nicht in alten, kaputten Nussschalen über dem Mittelmeer ihr Leben
riskieren. Siemens hat meine Mutter mit 19 Jahren aus Tunesien geholt. Als
Kind habe ich das nicht verstanden, aber heute sehe ich diese unglaubliche
Leistung. ich bin meinen Eltern unendlich dankbar. Großes Verständnis habe
ich natürlich mit allen, die ihr Glück in der Ferne suchen.“
Adel Tawil zu FFH: „Ich finde Deutschland echt das allergeilste Land. Man
muss sich nur mal die Fenster in Amerika anschauen: da klappert alles. Die
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kriegen das nicht hin. In Deutschland gibt‘s Qualität. Das fällt mir bei Reisen
immer wieder auf. Meine Mutter nimmt auch immer die Sachen mit und baut
die in Tunesien in ihre Wohnung ein. Es geht uns schon ganz schön gut.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“: Sonntags spricht FFH-Moderatorin Silvia
Stenger zwischen 9 und 12 Uhr mit Promis. Infos auch auf www.FFH.de.
Rückfragen:
Dominik Kuhn T.: 06101-988330, 0171-47 26 393, [email protected]
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