Jekyll and Hyde
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Jekyll and Hyde
Dr Jekyll and Mr Hyde Schauspiel in englischer Sprache frei nach dem Roman von Robert Lewis Stevenson Als der Schotte Robert Lewis Stevenson 1886 seinen kurzen Roman The Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde veröffentlichte, wurde er schlagartig weltberühmt. Er hatte eine spannende Geschichte geschrieben, die sich innerhalb der nächsten 15 Jahre 250.000 mal verkaufte und zugleich ein Klassiker der Weltliteratur wurde. Schon ein Jahr danach wurde die Geschichte erstmals als Theaterstück vermarktet. Die neueste Fassung des Stoffes stammt von Hans-Dieter Scholz, dem Regisseur und resident author der English Drama Group the fringe. 33 Schülerinnen und Schüler aus den 7. bis 12. Klassen und ein Erwachsener spielten diese Variante im März 2015 viermal im Kleinen Haus der Stadthalle vor etwa 1.100 restlos begeisterten Zuschauern. Der Premierenabend London, 1886. Durch die nächtliche Metropole des britischen Empire schleicht eine unheimliche Gestalt auf der Suche nach Leben, Vergnügen und Respekt eine junge, brutale, haarige Gestalt – Mr Edward Hyde. Er selbst respektiert niemanden und trampelt sogar kleine Kinder zu Boden, doch er ist eben noch nicht ausgereift … Eine Frau (Nele Ortlieb) tröstet das verletzte Kind (Sylvia Giesa). Mr Hyde arbeitet als Assistent im Hause des respektablen Dr Jekyll. Er soll ihm im Labor helfen, heißt es, doch der wilde Mr Hyde wird zum Alptraum für die Dienstmädchen Mary und Annie, sowie zum Ärgernis für den Butler Mr Poole und die Köchin Mrs Quinn. Mr Poole (Niklas Friedel), Mrs Poole (Evelyn Ziegler), Mrs Quinn (Marla Petri), Mary (Frederike Dobelke) und Annie (Elisabeth Scholz) Marys erste Begegnung mit Mr Hyde (Rafael Piper) im Morgengrauen. Dr Jekyll, ein netter älterer Arzt, der nicht mehr praktiziert, glaubt, mithilfe von Chemikalien die Doppelnatur des Menschen kontrollieren zu können. So könne man die moralische Seite ausschalten und der Mensch könne frei von moralischen und ethischen Zwängen leben. Oder man könnte die animalische, amoralische Seite ausschalten. Wie sich später herausstellt, erprobte er diese Theorie im Selbstversuch, wobei Mr Hyde zum Vorschein kam – die animalische, hemmungslose Seite des Doktors. Jekyll (r., Vinzent Meister) erläutert seine Theorien für Dr. Lanyon (Josephine Wolf) und den Rechtsanwalt Mr Utterson (Matthias Lauterbach). Die einzige, der er sich ansatzweise anvertraut, ist das Dienstmädchen Mary, das als Kind selbst Schreckliches erlebte und von ihrem Vater misshandelt wurde. Sie sieht im gütigen Dr Jekyll deshalb eine Art Ersatzvater. Mehr und mehr übernimmt Mr Hyde das Kommando, während Dr Jekyll immer schwächer wird. Hyde lebt ein hemmungsloses Leben mit Jekylls Geld, zwingt das Dienstmädchen Annie, seine Geliebte zu werden und schwängert sie. Voller Verzweiflung will Annie sich das Leben nehmen, wird aber statt dessen ins Bedlam eingeliefert – das gefürchtete Londoner Irrenhaus, das von Dr Lanyon geleitet wird. Hyde lässt Annie keine echte Wahl: Deal or dinner? Annie zwischen Dr Lanyon und der Matron (Paula Laute). Im Irrenhaus: Szene mit Katharina Renelt, Franziska Hübner, Anna Bauer, Sylvia Giesa und Lisa Joneck. Als Hyde Annie aus dem Bedlam befreit, kommt die Matron (Paula Laute) ums Leben. Doch das ist erst der Anfang der Gewalt. Am Ende einer durchzechten Nacht ermordet er sogar einen älteren Herrn, der sich als Parlamentsabgeordneter Sir Danvers Carew erweist. Dieser hat eine Verbindung zu Dr Jekyll, denn vor vielen Jahren war er mit Jekylls Schwester verlobt, ließ die Hochzeit allerdings platzen. In einem aufsehenerregenden Stockkampf (choreographier von Michel Sykora) prügelt Hyde den alten Mann am Ende brutal zu Tode. Noch ist alles gut: Sir Danvers (Kay Uwe Scholz) tanzt mit der Soho-Schönheit Mrs Farraday (Alina Vitek) auf der Straße. Sir Danvers mit der zweiten Besetzung der Mrs Farraday (Vanessa Pham). Insgesamt war es eine Tanznummer für fünf Paare, choreographiert von Kay Uwe Scholz (brauner Gehrock). Dann wird Sir Danvers von Hyde gestellt und herausgefordert. Im Kampf schlägt er sich zunächst ganz gut. Doch dann unterliegt er dem jüngeren Hyde. Am Ende landet er in der Pathologie bei Dr Lanyon. Doch nun jagt die Polizei Mr Hyde, und es gibt eine klare Spur, die zu Dr Jekyll führt, denn Sir Danvers trug einen Brief an Mr Utterson bei sich, in dem er bedauerte, Jekylls Schwester Unrecht getan zu haben. Diese Schwester haust als Irre, betreut von Grace Poole, auf dem Dachboden in Dr Jekylls Haus. Sie wurde nicht wahnsinnig, weil Sir Danvers sie vor dem Altar stehen ließ, sondern weil sie die Drogen nahm, die ihr Bruder schon in seiner Jugend zusammenmixte. Grace Poole, Theresa Jekyll (Isabella Catanese) und Dr Jekyll. Nur die Verwandlung in Jekyll kann Hyde noch vor der Polizei retten. Doch Jekyll kann die Verwandlungen in Hyde nicht mehr kontrollieren – sie kommen immer öfter und völlig willkürlich. Sein Butler Poole und sein alter Freund, der Rechtsanwalt Mr Utterson, vermuten, dass Jekyll auf irgendeine Weise von Hyde erpresst und bedroht wird. Gewaltsam dringen sie in Jekylls Dachboden ein, wo sich Hyde bei der irren Schwester verschanzt hat – in die Enge getrieben, nimmt Hyde Gift und beendet damit sowohl sein Leben als auch Jekylls. Vorher hat er noch Theresa getötet, die sein letztes Fläschchen Gegenmittel vernichtet hatte. Theresa und Hyde Anna Bauer als Theresa Jekyll. Poole und Utterson finden nur noch die Leichen. Wir haben uns nach mehreren Experimenten entschlossen, Jekyll und Hyde von zwei verschiedenen Akteuren spielen zu lassen und die Verwandlung mit Hilfe eine Stroboskops zu bewerkstelligen, indem Jekyll durch eine Tür geht und Hyde während eines Lichtblitzes durch die gleiche Tür hereinkommt – schließlich öffnet ihm Jekyll durch seine Droge selbst die Tür in seine Welt. Malte Jung als zweiter Dr Jekyll. Luca Nimmesgern als Mr Hyde mit Carolin Hornig als Annie. Hyde bedroht unsere zweite Mary (Lisa Gräbner). Einen besonderen Anteil am Erfolg des Stückes hatte sicherlich das geniale Bühnenbild, das Marco Jantos (auch Technik) und Matthias Lauterbach bereits in den Sommerferien 2014 bauten, besonders gesponsort und gefördert von Möbel Hertel. Das P-Seminar English Drama bemalte es in den Faschingsferien 2015. Es besteht aus einem speziellen Gestell mit aufgeschraubten Wänden von weit über 3 Metern Höhe, die noch dazu zwei Ausziehwände beinhalten, in die Türen und Fenster gesägt wurden. Außerdem gibt es auf einer relativ kleinen Plattform eine Drehtür mit Treppenstufen, die deutlich macht, ob man sich gerade im Haus oder davor befindet. Das Gerüst für die Seitenwände im Rohzustand, daneben die Drehtür im Rohbau. Aufbau im Kleinen Haus der Stadthalle Matthias und Marco, die Erbauer des Bühnenbildes. Das fertige Bühnenbild für eine Straßenszene. Der Erfolg des Stückes bei vor allem jugendlichen Zuschauern, von denen viele noch nie etwas von „Jekyll and Hyde“ gehört hatten, und der Einnahmenrekord 2015 überraschten alle. Doch der Erfolg hat viele Väter und Mütter. Sicherlich haben eine tolle Story (Danke, Robert Louis Stevenson!), tolle Fight- und Tanzchoreographien (Danke, Michel Sykora und Kay Uwe!), ein geniales Bühnenbild (Danke, Marco und Matthias!) und viele engagierte und talentierte Spielerinnen und Spieler massiv dazu beigetragen. Ich bin dankbar dafür, mit dieser Gruppe dieses Stückes inszeniert haben zu dürfen. Hans-Dieter Scholz (Probenfotos: Hans-Dieter Scholz, Premierenfotos: Herr Laute).