Sieben Fragen an Balthasar Meier
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Sieben Fragen an Balthasar Meier
Invest 41 Wall Street BörsenIndizes Neue Fragezeichen hinter der Geldpolitik Jens Korte, New York E s wäre doch schön, einen Supercomputer zu haben, der uns viele leidige Entscheidungen abnimmt. Dieses Gerät könnte Investoren weiterhelfen, in der derzeit schwierigen Marktsituation die richtige Marschroute zu finden. Das Umfeld sieht ja eigentlich gut aus. Die Wirtschaft wächst, die Politik der Notenbank nimmt klarere Konturen an, und die Aktienkurse liegen auf Rekordniveau. Doch genau das ist das Problem. 89% ist der DowJonesIn dex in den letzten fünf Jahren gestiegen. Eine gängige Regel lautet zwar, auf ein gutes folgt ein sehr gutes Börsenjahr. Aber was ist gut und was ist sehr gut? 2013 ging es mit Blue Chips um 26% nach oben – die beste Perfor- mance seit 1995. War das nicht bereits herausragend? Wie viel Luft bleibt da nach oben? Es gibt übrigens bereits so einen Superrechner. Der heisst Watson, wurde von IBM entwickelt und war vor einigen Jahren bei der Wissensshow «Jeopardy» schlauer als die menschlichen Gegner. Watson ist lernfähig und kann etwa bei medizinischen oder auch Anlageentscheidungen helfen. Im Oktober kündigte IBM-Chefin Virginia Rometty an, Watson werde 2023 etwa 10 Mrd. $ pro Jahr einspielen. Derzeit sind es allerdings weniger als 100 Mio. $. Zwar lernt Watson aus Fehlern, was bei Investoren nicht immer der Fall ist. Doch Kunden bemängeln, dass die entsprechende Software-Umsetzung der gewonnenen Erfahrung zu sperrig und kompliziert ist. Nun kündigte Ginni, wie Rometty kurz genannt wird, massive Investitionen an. Für grosse Verwirrung sorgte an der Wall Street kurz vor dem Wochenende der jüngste Arbeitsmarktbericht. Dabei schien alles so einfach zu sein. Am Mittwoch veröffentlichte die US-Notenbank das Protokoll der letzten Notenbanksitzung. Das war die Sitzung, auf der das Fed den Wandel der Geldpolitik ein- Im Dezember wurden nur 74 000 Stellen geschaffen. Erwartet wurden 190 000 neue Jobs. Muss das Fed nun länger stillhalten? geleitet hat. Das Sitzungsprotokoll wurde so interpretiert, dass die Notenbank auf jeder der kommenden Sitzungen den Geldhahn weiter leicht zudrehen will. Ende 2014 wäre das QE3Programm damit beendet. Sogar erste Zinsschritte gegen Ende des Jahres schienen nicht mehr völlig ausgeschlossen. Doch dann kam der Bericht am Freitag. Zwar fiel die Arbeitslosenquote mit 6,7% erstmals seit sechzig Monaten wieder unter 7%. Doch das lag vor allem am hohen Frustrationsgrad, weshalb sich viele Arbeitsuchende nicht mehr bei den Ämtern gemeldet haben. So wurden auch nur 74 000 neue Stellen im Dezember geschaffen. Erwartet wurden rund 190 000 neue Jobs. Muss das Fed nun doch länger stillhalten? Dass die Märkte nicht gross reagierten, zeigt einen neuen Trend. Die Wall Street will Wachstum sehen und nicht mehr nur vom billigen Geld der Notenbanken leben. Um die Aktienmärkte vom hohen Niveau weiter voranzubringen, wird es entsprechend gute Wachstumsdaten erfordern. Und die gab es beim jüngsten amerikanischen Arbeitsmarktbericht eindeutig nicht. Sieben Fragen an Balthasar Meier «Nestlé-Töchter mit hohem Umsatzwachstum» 1. Emerging Markets wurden 2013 durch geschüttelt. Wie hat Ihr Aktienfonds WMP Emerging Markets abgeschnitten? Balthasar Meier Meier ist SeniorPartner und VR-Mitglied des Zürcher Vermögensverwalters WM Partners, der sich nun mit der Julius-Bär-Tochter Infidar zusammenschliesst. Meier verantwortet das Wir liegen in Franken leicht im Minus. Es waren vor allem Währungsverluste, die unsere Performance beeinträchtigt haben. Immerhin waren wir besser als der Vergleichsindex MSCI Emerging Markets, der 4,34% verloren hat. 2. Sichern Sie Währungen in Fonds nicht ab? Im Normalfall nicht. Das wäre viel zu teuer. Wir sind in mehr als einem Dutzend Ländern investiert. Indien macht mit rund einem Viertel den grössten Teil der Währungsallokation aus. Die indische Rupie abzusichern, hätte uns 13% bis 14% gekostet. Nach Indien folgen währungsmässig China, Mexiko und Nigeria. Research und die Fonds. Der Vermögensverwalter ist auch ausserhalb der Finanzbranche aktiv: Er ist Verwaltungsrat der Gornergratbahn, von Ulysse Nardin und der Fogal. (FPf.) toren abhält. Wir hoffen, vom Zusammenschluss von WM Partners mit der Julius-Bär– Tochter Infidar profitieren zu können. Doch letztlich zählt für Anleger die Performance. 3. Anleger sollten nicht auf die Performance eines Jahres schauen. Wie war die Rendite des Fonds in den letzten drei Jahren? 5. Was ist Ihre Anlagestrategie? Seit Lancierung Ende Mai 2010 haben wir eine kumulierte Performance von 18,6% erzielt. Damit liegen wir im Konkurrenzvergleich unter den besten in der Schweiz vertriebenen Emerging-Markets-Aktienfonds. Wir wollen einen langfristigen Kapitalzuwachs erzielen. Bei der Titelauswahl liegt der Fokus vorwiegend auf Gesellschaften, die von multinationalen Konzernen kontrolliert werden oder starke Beziehungen zu solchen haben. Wir setzen auf Firmen mit bewährten Geschäftsmodellen, einer starken Marktposition, Produktesicherheit und soliden Bilanzen. Unsere grössten Aktienpositionen sind: Vinda International (Svenska Cellulosa) Nest- 4. Hat sich das gute Rating auf das Fonds Volumen ausgewirkt? Wir haben in der Tat leichte Zuflüsse. Doch mit knapp 50 Mio. Fr. ist unser Fonds noch immer klein, was vor allem institutionelle Inves- lé Nigeria (Nestlé), Tsingtao Brewery (Asahi Beer) und Coca-Cola Femsa (Coca-Cola). Wir sind zu zwei Dritteln im Konsumbedarf investiert und zu gut 10% in Grundstoffen. 6. Wenn ich sehe, dass unter den zehn gröss ten Positionen drei NestléTöchter in Schwel lenländern sind, kann ein Anleger doch gleich die NestléAktie kaufen statt Ihren Fonds mit einer Verwaltungsgebühr von 1,5%. Mit der Nestlé-Aktie ist ein Anleger nur zu etwa 40% am Wachstum der Schwellenländer beteiligt. Wir sehen, dass die Nestlé-Töchter in den Schwellenländern ein viel grösseres Umsatzwachstum erzielen als der Konzern insgesamt. Wir sind überzeugt: Gute Unternehmen in den Emerging Markets werden auch in Zukunft überdurchschnittlich wachsen. 7. Experten rechnen mit grösseren Turbulen zen in den Schwellenländern, wenn die US Notenbank den Geldhahn zudreht. Sie auch? Man darf die Emerging Markets nicht in einen Topf werden. Die fundamentalen volkswirtschaftlichen Unterschiede sind gross. Wir schliessen aber Turbulenzen nicht aus. Wir sehen auch strukturellen Reformbedarf. Doch Studien zeigen, dass Schwellenländer mit einem höheren Zinsumfeld und einer rückläufigen Liquiditätsversorgung leben können, sofern das Wachstum der Weltwirtschaft stimmt. Interview: Fritz Pfiffner Nächste Woche Von David Strohm Bessere Sicherheitsmerkmale und ein frisches Äusseres für den vielgebrauchten 10-€-Schein versprechen die Zentralbanker in Frankfurt. Gut zwei Milliarden sind von ihm im Umlauf. Am Montag wird eine neue Version vorgestellt, eingeführt wird sie ab dem Herbst. Nach der kleinen 5-€-Note kommt bei der Erneuerung der Gemeinschaftswährung nun schrittweise die ganze Stückelung dran. Mit einem Anteil von rund 41% (Menge) und 35% (Wert) ist der 50-€-Schein der mit Abstand wichtigste. Tanners teurer Titel: Lindt & Sprüngli Rund 50 000 Franken kostet eine Aktie des Kilchberger Süsswarenherstellers, sie gilt deswegen als Schwergewicht. Als solches wird auch der Firmenchef Ernst Tanner, dessen drittes Jahrzehnt an der Spitze des Unternehmens gerade begonnen hat. Am Dienstag publiziert Lindt & Sprüngli die Umsatzzahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres 2013, die wahrscheinlich einmal mehr höher ausfallen werden als in der Vorperiode. Die Analysten machen weiteres Wachstumspotenzial im Segment der PremiumSchokolade vor allem in den Schwellenländern sowie im globalen Duty-free-Handel aus. Die Aktionäre dürfen sich trotz dem hohen Einstandspreis auf einen steten Dividendenfluss freuen. Umsatzzahlen der baunahen Firmen Geberit und Sika Die Bauwirtschaft floriert, zumindest in der Schweiz. Der Sanitärtechnik-Hersteller Geberit, der Bauchemie-Konzern Sika sowie der Schraubenspezialist Bossard agieren aber weit über die Landesgrenzen hinaus. Da zeigt sich das Bild der Baukonjunktur differenzierter. Wo die Unternehmen zugelegt haben, wo ihr Geschäft schwieriger geworden ist, das zeigen die Verkaufszahlen, welche die drei Firmen am Mittwoch rapportieren. Detaillierte Jahresabschlüsse wird es dann erst mit einigen Wochen Verzögerung geben. 14. Januar Publikation der Umsatzzahlen von Lindt & Sprüngli, Sika, Geberit und Bossard. 15. Januar Der Kakaokonzern Barry Callebaut veröffentlicht das Finanzergebnis des 1. Quartals 2013/14. 16. Januar Die neue Vereinigung der Schweizer Privatbanken stellt sich und ihr Programm vor. KEYSTONE Europäische Zentralbank stellt neue 10-Euro-Note vor Schweiz 8365.12 SMI Schweiz 7987.63 SPI Europa 3104.15 Euro Stoxx 50 Frankfurt 9473.24 Dax London 6739.94 FTSE 100 New York 16437.05 Dow Jones Ind. 4174.67 New York 4174.66 Nasdaq C. Tokio 15912.06 Nikkei 225 Hong Kong 22838.96 22846.25 Hang Seng 1 Jahr 1 Wo. in % in % 17.10 1.14 21.33 1.10 14.62 0.97 22.89 0.40 10.46 0.14 22.02 -0.20 33.73 1.03 49.37 -2.33 -2.18 0.10 0.13 Kurs 1 Jahr in Fr. in % Credit Suisse Group N 29.60 18.02 UBS N 18.19 16.38 Actelion N 80.05 69.78 Adecco N 72.55 45.39 Novartis N 73.10 22.65 Zurich Insur. Grp 263.50 3.54 Roche GS 256.10 33.04 Swisscom N 477.90 16.76 Holcim N 67.70 0.59 Julius Bär N 43.32 26.56 Geberit N 275.10 32.96 Swiss Re N 80.40 16.44 ABB N 23.58 20.12 Transocean Inc. N 44.03 -10.03 Nestlé N 65.70 7.97 Richemont N 87.70 15.39 Syngenta N 353.90 -6.75 SGS N 2029.00 -2.08 Givaudan N 1247.00 27.37 Swatch I 569.00 14.81 1 Wo. in % 7.01 6.69 4.44 2.54 2.02 2.01 1.67 1.29 0.82 0.30 0.26 0.25 -0.08 -0.47 -0.68 -1.29 -1.97 -2.03 -3.26 -4.13 Hitparade Swiss-Market-Index Swiss-Performance-Index Kurs in Fr. 1.30 1.86 1.56 12.75 119.40 15.20 109.30 2.53 98.50 231.80 37.80 98.35 16.75 89.00 1100.00 184.90 3.71 12.95 25.00 2.62 Evolva Holding N Norinvest N Myriad N Meyer Burger N Basilea Pharmac. N Bellevue N U-Blox N Gottex Fund N Publigroupe N Bossard I Swissquote N Swatch N GAM N Orell Fuessli N Barry Callebaut N Loeb Holding PS Santhera Pharm. N Weatherf. Intern. N Edisun Power N Bque Pr. d. Gestion I 1 Jahr in % 233.33 -4.12 -30.34 75.31 153.77 66.12 158.09 -8.00 -34.33 64.40 19.24 15.23 20.50 -4.56 23.94 3.99 -32.55 23.92 -35.32 -8.39 1 Wo. in % 27.45 24.00 12.23 11.84 10.15 10.14 9.85 9.52 9.44 9.34 -3.57 -3.58 -4.29 -4.30 -4.43 -4.69 -4.87 -5.47 -10.71 -11.19 Rohstoffe, Währungen Gold und Öl $/Unze --- Goldpreis (linke Skala) Ölpreis $/Fass (Terminkurs 2 Monate) --- 1400 113 1350 108 1300 103 Genfer Privatbanquiers richten sich neu aus 1250 98 1200 93 Sie waren einst das Markenzeichen des Finanzplatzes Genf, traditionsreiche, mit ihrem Privatvermögen haftende Banquiers alter Schule. Doch die Zeiten ändern sich: Als zeitgemässe Rechtsform haben die grösseren Institute die Aktiengesellschaft gewählt. Die Transparenz in Steuerfragen und der Konflikt mit den USA bedrohen das Geschäftsmodell. Auf Anfang Jahr wurde das Groupement des Banquiers Privés Genevois durch die Vereinigung Schweizerischer Privatbanken mit zunächst sieben Mitgliedern abgelöst. Sie stellt am Donnerstag ihre Aufgaben und Ziele vor. 1150 88 Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Devisen und Heizöl In Fr. Aktuell 1 Dollar 1 Euro 1 Pfund Heizöl (Fr./100 Liter) 0.9028 1.2334 1.4877 108.40 Quelle: letzte Ende Woche 2013 0.9055 0.8847 1.2303 1.2175 1.4863 1.4637 109.40 104.20