Destinationsstrategie
Transcrição
Destinationsstrategie
Destinationsstrategie S i n fon i e d e r N atu r natürlich gesund klangvoll kultiviert familiär gewachsen Januar 2015 | Tourismusverband Vogtland Tourismusverband Vogtland Ansprechpartner: Dr. Andreas J. Kraus Geschäftsführer Adresse: Tourismusverband Vogtland e.V. Göltzschtalstraße 16 08209 Auerbach / V. Telefon: Fax: 03744 18 88 6 - 0 03744 18 88 6 - 59 Mail: [email protected] Internet: www.vogtland-tourismus.de klangvoll kultiviert i li su nd m fa se n rl Na tü ch wa ic h ge ge är S i n f o n i e d e r N at u r Inhaltsverzeichnis Vision/MissionVI 1 | Grundsätze der Destination 1.1 Überblick 1.2 Wirtschaftsfaktor Tourismus 1.3 Tourismuspolitischer Rahmen 1.3.1 Regionalplanung und Regionalentwicklung 1.3.2 LEADER-Regionen und Fortschreibung der LES 1.3.3 Tourismusbudget Thüringen 1.4 Entwicklungsprozess zur fusionierten länderübergreifenden Destination Vogtland 1.5 Organisation und Verantwortlichkeiten 1.5.1 Mitglieder 1.5.2 Vorstand 1.5.3 Organigramm der gemeinsamen Geschäftsstelle 1.6 Wettbewerbsfähigkeit der Destination 1.7 Kommunikation der Destinationsstrategie 1 1 2 3 3 3 4 4 5 5 6 7 8 8 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination 9 2.1 Entwicklung der Ankünfte und Übernachtungen 2.2 Marktanteil in Sachsen und Thüringen 2.3 Verortung des Vogtlandes in den Mittelgebirgen 2.4 Herkunft der Gäste 2.5 Nachfragetrends 2.6 Angebotsanalyse 2.6.1 Touristische Infrastruktur 2.6.2 Touristische Zentren und Schwerpunkte in der Destination 2.6.3 Erreichbarkeit der Destination 2.6.4 Digitale Versorgung 2.7 SWOT Analyse 2.8 Ziele und Maßnahmen der Destination Vogtland 9 10 11 11 12 12 12 13 15 16 17 19 3 | Marketingstrategie21 3.1 Marktforschungssystem 3.2 Themen und Zielgruppen Analyse 3.2.1 Themen und Zielgruppen von Thüringen 3.2.2 Themen und Zielgruppen von Sachsen 3.2.3 Empirische Befunde und Fazit IMT 3.2.4 Ergebnis der qualitativen Interviews 3.2.5 Resümee: Themen und Zielgruppen 3.3 Geschäftsfelder 3.4 Strategisches Zielsystem für das Marketing 3.5 Marketinginstrumente und Marketingmix 3.5.1 Produktstrategie und Preispolitik 3.5.2 Kommunikation und Vertrieb 21 22 22 23 23 24 25 28 28 30 30 31 4 | Qualitätssicherung33 4.1 Qualitätssicherung in der Geschäftsstelle des Tourismusverbandes 4.2 Qualitätssicherung in der Destination 5 | Businessplan 5.1 Haushaltsplan 5.2 Kontrollsystem 5.3 Umgang mit Risiken 6 | Monitoring-System 35 36 38 38 38 39 40 Anlagen41 Anlage I | Fortschreibung Destinationsstrategie Vogtland 2014 41 Vision/Mission klangvoll kultiviert i li su nd m fa se n rl Na tü ch wa ic h ge ge är Unsere Vision Die Sinfonie in der Einheit und die Einheit in der Vielheit - ein Spielraum unserer Freiheit. Aus unserem Vogtland machen wir einen nachhaltigen attraktiven Lebensraum, eine Sinfonie der Natur für Einheimische und Touristen. Unsere Mission Wir arbeiten vorausschauend, stellen uns neuen Anforderungen und schaffen gemeinsam Grundlagen für ein liebenswertes Vogtland für jetzige und zukünftige Generationen. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | Vision/Mission | Seite VI Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Vogtländerinnen und Vogtländer, werte Gäste, die vorliegende Destinationsstrategie „VOGTLAND“ ist die touristische Leitlinie für unsere Region für die kommenden Jahre. Eine Fortschreibung der Strategie erfolgt regelmäßig alle zwei Jahre. Sie beinhaltet die Analyse, Ziele und Maßnahmen der Destination. Zur Erreichung der Ziele und Umsetzung der Strategie bedarf es einer homogenen Ausrichtung der öffentlichen und privaten Akteure, sowie engagierte Partner. Im Zuge der demografischen Entwicklung, als auch der gegebenen Natur- und Infrastrukturpotentiale wird der Wirtschaftsfaktor Tourismus in Zukunft eine noch stärkere Rolle für unser Vogtland spielen. Diese Destinationsstrategie setzt für die neue fusionierte Destination VOGTLAND folgende Schwerpunkte: •organisatorische Umsetzung der Verschmelzung •langfristige Erfüllung der Tourismusstrategie Sachsen 2020 •Erhöhung des Bekanntheitsgrades •finanzielle Verbesserung des Verbandes •Fokussierung auf neue Medien und Quellmärkte •Steigerung der Übernachtungszahlen auf 1,8 Millionen für die neue gemeinsame Destination „VOGTLAND“ bis 2020 In verschiedenen Arbeitsgruppen wurde der Slogan „Vogtland - Sinfonie der Natur“ mit den Markenwerten „natürlich gesund, klangvoll kultiviert, familiär gewachsen“ definiert. Diese stützen sich auf die Landeskernthemen von Sachsen und Thüringen und bilden gleichzeitig die Grundlage für unsere neuen Produktlinien „ Natur spüren, Musik fühlen, Familie leben“. Bedanken möchte ich mich bei allen Beteiligten für ihre engagierte und kreative Mitarbeit an unserer neuen Destinationsstrategie. Ihr Andreas J. Kraus Plauen, den 30.01.2015 Dr. Andreas J. Kraus | Geschäftsführer Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | Vorwort | Seite VII 1 | Grundsätze der Destination 1 | Grundsätze der Destination 1.1 Überblick Der Tourismusverband Vogtland e.V. ist die touristische Dachorganisation des sächsischen Vogtlandes. Er ist Mitglied im Landestourismusverband Sachsen e.V. (LTV) und beteiligt sich an Arbeitsgruppen der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (TMGS). Die Dachorganisation des Thüringer Vogtlandes ist der Thüringer Vogtland Tourismus e.V., der wiederum Inhalte in die Landesorganisation Thüringer Tourismus GmbH (TTG) einbringen kann. Zwischen den beiden Verbänden TVV und TVT besteht bereits seit knapp zehn Jahren eine enge Zusammenarbeit. Zum 01.01.2015 entsteht als Ergebnis dieser langjährigen Zusammenarbeit ein länderübergreifender Tourismusverband, der die Funktion einer regionalen DMO für das sächsische und thüringische Vogtland ausfüllt. Das Verbandsgebiet des Tourismusverbandes Vogtland e.V. umfasst nach der Fusion mit dem Thüringer Vogtland Tourismus e.V. eine Gesamtfläche von rund 2.399 km2 (Vogtlandkreis: 1.412 km2, Landkreis Greiz: 835 km2, Stadt Gera: 152 km2). Hinzu zählen außerdem die Erzgebirgsgemeinden Schönheide und Stützengrün sowie sechs Gemeinden aus dem Altenburger Land. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 1 Grundsätze der Destination | Seite 1 1 | Grundsätze der Destination Die Gesamtregion zählt ca. 431.114 Einwohner (Vogtlandkreis: 233.970, Landkreis Greiz: 102.167, Stadt Gera: 94.977), wobei die Bevölkerungsentwicklung rückgängig ist und sich die Zahlen in den nächsten Jahren voraussichtlich verringern werden. Die Destination Vogtland weist einige Besonderheiten im Vergleich zu anderen sächsischen Reisegebieten auf, u.a.: •Zugehörigkeit zu zwei Bundesländern (Sachsen, Thüringen) mit unterschiedlichen Strukturen in Tourismusförderung und -marketing •Der hohe Anteil von Betten im Vorsorge- und Rehabilitationsbereich (VuR) stellt deutschlandweit eine Besonderheit dar. •Der Anteil von Kleinstbeherbergungsmöglichkeiten (Ferienwohnungen etc.) ist relativ hoch/höher als in anderen Destinationen, er fließt aber nicht in die amtliche Statistik ein. Daraus erwächst für die DMO ein ständiger Koordinierungsbedarf, der höher als in anderen Destinationen ist. Hinzu kommt die Notwendigkeit von Abstimmungen mit touristisch relevanten Strukturen und Akteuren in benachbarten Destinationen (z. B. Überschneidungen mit dem Erzgebirge im östlichen Teilraum der Destination) sowie in Bayern und Tschechien (Euregio Egrensis). 1.2 Wirtschaftsfaktor Tourismus Der Tourismus rückt immer weiter in den Fokus als Wirtschaftsfaktor. Die wirtschaftlichen Effekte des Tourismus im sächsischen Vogtland wurden im Jahr 2010 auf Basis damals aktueller Daten berechnet. Sie lassen sich wie folgt zusammenfassen: •ca. 12,0 Mio. touristische Aufenthaltstage jährlich •ca. 348,2 Mio. € Bruttoumsatz aus touristischer Nachfrage (pro Jahr) •ca. 669,00 € Einkommen aus Tourismuswirtschaft pro Jahr und Einwohner •ca. 29,00 €/Tag durchschnittliche Ausgaben aller Zielgruppen •ca. 171,1 Mio. € touristisch induzierte Einkommenseffekte in 1. und 2. Umsatzstufe •ca. 4,4 % relativer touristischer Beitrag zum Primäreinkommen im Vogtland, touristisches Einkommen entfällt zu 64 % auf direkte und zu 36 % auf indirekte Profiteure •ca. 11.180 Bezieher eines durchschnittl. Primäreinkommens durch tourist. Nachfrage •ca. 7,8 Mio. € touristischer Beitrag zum kommunalen Steueraufkommen im Vogtland (enthält vor allem anteilige Gewerbe- und Grundsteuer der touristisch relevanten Betriebe und anteilige Lohn- und Einkommenssteuer der im Tourismus beschäftigten Personen) Wirtschaftsfaktor Tourismus im Vogtland 2010: IHK, dwif Anhand der Entwicklung der touristischen Kennziffern des sächsischen Vogtlandes wird davon ausgegangen, dass die Zahlen keinen wesentlichen Veränderungen seit 2010 unterliegen. Über entsprechende Wirtschaftsdaten des Thüringer Vogtlandes liegen derzeit keine aktuellen Erhebungen vor. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 1 Grundsätze der Destination | Seite 2 1 | Grundsätze der Destination 1.3 Tourismuspolitischer Rahmen Der Rahmen wird auf der sächsischen Seite von der Tourismusstrategie 2020 bestimmt. Der Entwicklungsprozess sowie die Umsetzung werden vom Tourismusverband Vogtland aktiv bekleidet. 1.3.1 Regionalplanung und Regionalentwicklung •Die in den Regionalplänen Südwestsachsen und Ostthüringen enthaltenen Grundsätze werden umfassend in der Destinationsstrategie Vogtland berücksichtigt. Bei der Fortschreibung der Regionalpläne für die Planungsregionen Ostthüringen und Südwestsachsen werden TVT und TVV im Verfahren angehört. Sie haben jedoch nicht den Status eines Trägers öffentlicher Belange (TÖB). •Gegenwärtig werden die LEADER-Entwicklungsstrategien der drei ILE-Regionen des sächsischen Vogtlandes (Vogtland, Sagenhaftes Vogtland, Westerzgebirge) und die ILE-Region des Thüringer Vogtlandes (Greizer Land) für die Förderperiode 2014 – 2020 fortgeschrieben. Der TVV arbeitet in allen drei das sächsische Vogtland betreffenden LAGs mit und übernimmt dabei eine koordinierende Funktion für touristische Ziele und Vorhaben. Nach Aussagen der Wirtschaftsfördergesellschaft Ostthüringen mbH wird im Thüringer Gebiet derzeit noch nicht an der LEADER-Strategie Greizer Land gearbeitet. •Bei Anträgen auf Förderung touristischer Projekte in der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) verfassen TVV und TVT Stellungnahmen. Fallweise werden sie von den Bewilligungsbehörden im Entscheidungsprozess konsultiert. •Bei Maßnahmen, die über die Richtlinie zur Förderung der Regionalentwicklung (FR-Regio) in Sachsen gefördert werden, wird die DMO zukünftig bei relevanten Förderanträgen in den Entscheidungsprozess einbezogen. Dies geschieht voraussichtlich über fachliche Beratung der Bewilligungsbehörde und der Antragsteller und über Stellungnahmen zu den eingereichten Anträgen. •In der Euroregion Euregio Egrensis arbeiteten TVV und TVT im Arbeitskreis Tourismus mit und waren im Entscheidungsverfahren für touristische Projekte ebenfalls durch Abforderung von Stellungnahmen einbezogen. Zudem erfolgt die Mitarbeit im Koordinierungskreis der Euregio Egrensis. •Des Weiteren erfolgte die Mitwirkung in der AG Tourismus des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK). 1.3.2 LEADER-Regionen und Fortschreibung der LES Bei der Erarbeitung der Lokalen Entwicklungsstrategien (LES) bringen sich TVV und TVT aktiv ein, sie nehmen an Arbeitsgruppensitzungen teil und beraten die Regionalmanagements und die Bearbeiter der Konzepte bei der Formulierung touristisch relevanter Ansätze, Maßnahmen und Ziele. Inhaltliche oder investive Schwerpunkte der LEADER-Regionen mit Bezug zum Tourismus lassen sich frühestens im Januar 2015 ableiten. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 1 Grundsätze der Destination | Seite 3 1 | Grundsätze der Destination Dennoch lassen sich schon jetzt mehrere Schwerpunkte nennen, auf deren Berücksichtigung TVV und TVT hinwirken: •weitere Verbesserung der Qualität touristischer Angebote, Infrastruktur und Dienstleistungen •Vorrang für Verbesserung der Qualität vorhandener Infrastruktur und Angebote gegenüber Schaffung neuer Einrichtungen und Angebote (vor allem bei Wegeinfrastruktur (Vernetzung, Lückenschluss)) •Sicherung der dauerhaften Tragfähigkeit der Infrastruktur •stärkere Vernetzung touristischer Angebote zwischen den LEADER-Regionen •Unterstützung der touristischen Leistungsträger im ländlichen Raum •Nutzung der Thematik Bergbau/Geologie/geologische Besonderheiten des Vogtlandes für die touristische Entwicklung der LEADER-Region „Sagenhaftes Vogtland“ •Nutzung der Thematik Kulinarik/regionale Produkte/Kräuter für die touristische Entwicklung der LEADER-Region Westerzgebirge 1.3.3 Tourismusbudget Thüringen Der Thüringer Vogtland Tourismus e.V. hat sich 2013 erfolgreich um das Tourismusbudget des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Technologie und Arbeit beworben. Mit den Mitteln in Höhe von 375.000 Euro sollen Projekte zur Beschleunigung des qualitativen Wachstums im Thüringer Tourismus entwickelt und umgesetzt werden. Im Rahmen des Konzeptes „Vom Zeulenrodaer Meer zu den Residenzen der Reußen“ ist es u.a. ein Ziel, die Angebotsqualität zu verbessern und die aktuelle Position der Tourismusregion zu stärken. Eine ausführliche Darstellung der Maßnahmen sowie deren finanzielle Untersetzung enthält der Projekt- und Finanzplan. 1.4 Entwicklungsprozess zur fusionierten länderübergreifenden Destination Vogtland Die Überlegungen zur Schaffung einer gemeinsamen Destination des sächsischen und thüringischen Vogtlandes und damit einer länderübergreifenden DMO reichen lange zurück. Eine umfangreiche Analyse ergab, dass eine gemeinsame DMO sinnvoll und zukunftsträchtig ist. Auch die Tourismusstrategie Sachsen 2020 spielt hier eine Rolle, die die Einstufung einer Destination an mehrere Kriterien knüpft. Die Analyse ergab, dass TVT und TVV zu einer leistungsstarken gemeinsamen DMO „Vogtland“ fusionieren sollten. Die wichtigsten Schritte: •2005 wurde erstmals ein Kooperationsvertrag im Marketing unterzeichnet, seitdem folgten jährliche Marketingvereinbarungen •2008 Überlegungen zur Bildung einer gemeinsamen Destination •Seit 2011 besteht eine gegenseitige Mitgliedschaft beider Vereine •2011/12 Mitgliederbeschluss von TVV und TVT zur Bildung einer gemeinsamen DMO Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 1 Grundsätze der Destination | Seite 4 1 | Grundsätze der Destination •Juli 2012 Unterzeichnung einer Erklärung zur Entwicklung einer gemeinsamen grenzüberschreitenden touristischen Destination „Vogtland“ •September 2012 Offizieller Start des Projektes „Destinationsentwicklung Vogtland“ •April 2013 Präsentation der neuen Dachmarke •Juli 2013 Bildung von drei Arbeitsgruppen (Aufgabenportfolio, Organigramm Neufassung der Satzung und Beitragsordnung, Kommunikationskonzept) •01.01.2015 fusionierter Tourismusverband Vogtland Im Endbericht zur konzeptionellen Phase des Projektes „Destinationsentwicklung Vogtland“ wurden 2013 folgende grundlegende strategische Ziele der DMO Vogtland formuliert: •die Vermarktung des Sächsischen und Thüringer Vogtlandes zu bündeln und als einheitlicher Ansprechpartner für touristische Akteure zu stehen •die Zusammenarbeit von Kommunen und touristischen Leistungsträgern zur Förderung von Tourismus und lokaler Wirtschaft zu stärken, •die Zusammenarbeit mit Leistungsträgern und Unternehmen anderer Branchen zu fördern •als Interessenvertretung der touristischen Akteure gegenüber den Landkreisen, den Tourismusverbänden u. a. relevanten Strukturen auf Landes- und Bundesebene zu wirken. Die Strukturen, Kompetenzen und Abläufe in der neuen DMO sind in der Satzung geregelt. Am 25.11.2014 soll die Verschmelzungsmitgliederversammlung von TVV und TVT stattfinden, die als Ergebnis die Zustimmung zur Fusion sowie den Beschluss der Neufassungen von Beitragsordnung und Satzung haben wird. 1.5 Organisation und Verantwortlichkeiten 1.5.1 Mitglieder Der TVV (240) und der TVT (61) haben derzeit zusammen 301 Mitglieder. Die Mitglieder des TVT gehen automatisch während der Verschmelzung in die DMO über. Es gilt jedoch zu beachten, dass für die Stadt Gera lediglich der Tourismusverein Mitglied im TVT ist – die Stadt ist aus wirtschaftlichen Gründen jedoch selbst kein Mitglied. Ziel bis 2016 sollte es sein, die Stadt Gera als Mitglied der neuen DMO zu gewinnen – ebenso wie die ca. 15 Kommunen im Vogtlandkreis und im Landkreis Greiz, die bisher kein Mitglied des TVV bzw. TVT waren. Die Mitglieder kommen 1x jährlich zu einer Mitgliederversammlung zusammen, dem höchsten Gremium des Verbandes. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 1 Grundsätze der Destination | Seite 5 1 | Grundsätze der Destination Einrichtung Anzahl Anteil in % Hotels / Gaststätten / Pensionen / Gasthöfe Kommunen / Zweckverbände / Gebietsgemeinschaften 80 32 33,33 13,33 Privatvermieter bis 8 Betten Wirtschaft 49 17 20,42 7,08 Einzelpersonen Vereine / Museen 29 24 12,08 10,00 Campingplätze / Jugendherbergen Kliniken Tabelle: Mitgliederstruktur 7 2,92 20,83 TVV (Sachsen) mit Stand 31.12.2013 240 100 1.5.2 Vorstand Das zweithöchste Gremium der neuen DMO ist nach der Mitgliederversammlung der Vorstand. Aktuell setzt sich der Vorstand des TVV, der etwa zu 50% aus kommunalen Vertretern und 50% Vertretern aus der Wirtschaft besteht, wie folgt zusammen: Einrichtung Name Landratsamt Vogtlandkreis Stadtverwaltung Plauen Herr Dr. Lenk Herr Oberdorfer Landrat Oberbürgermeister IFA Schöneck, Hotel &Ferienpark Stadtverwaltung Reichenbach Herr Jahn Herr Kießling Direktor Oberbürgermeister Flößerstube Muldenberg Stadtverwaltung Schöneck Herr Kramer Frau Suplie Inhaber Bürgermeisterin Stadtverwaltung Auerbach Herr Deckert pro Sport GmbH Waldhotel Vogtland Herr Ziron Oberbürgermeister Geschäftsführer (Vogtland Arena) AWO-Schullandheime im Vogtland Sächsische Staatsbäder GmbH Herr Schwan Herr Ressler Funktion Leiter Geschäftsführer Der Vorstand der neuen gemeinsamen DMO wird höchstens 19 Mitglieder haben (zusammengesetzt aus 8-10 Vertretern aus dem sächsischen und 7- 9 Vertretern aus dem Thüringer Vogtland). Die Besetzung des Vorstandes soll im Idealfall die gesamte Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 1 Grundsätze der Destination | Seite 6 1 | Grundsätze der Destination Bandbreite touristischer Akteure widerspiegeln, d. h. Vertreter von Kommunen, touristischen Einrichtungen, Unternehmen u. a. Interessengruppen umfassen. Dabei sind der Vogtlandkreis und der Landkreis Greiz geborene Mitglieder, die Positionen des Vorsitzenden und seines 1. Stellvertreters stehen ausschließlich den beiden Landräten zu. Alle anderen Mitglieder des Vorstandes sind frei wählbar. 1.5.3 Organigramm der gemeinsamen Geschäftsstelle Die Geschäftsstellen befinden sich in Auerbach TVV und in Greiz TVT. Nach der Fusion wird aus Effizienz- und Kostengründen eine gemeinsame Geschäftsstelle in Auerbach anvisiert. Die Geschäftsstelle wird von Herrn Dr. Kraus geführt und beschäftigt derzeit 4 Mitarbeiter (zzgl. 3 Mitarbeiter des TVT), insgesamt soll die Anzahl der Mitarbeiter nach Fusion auf 10 Mitarbeiter erhöht werden. Dieses Organigramm der Geschäftsstelle kann jedoch nur umgesetzt werden, wenn eine anteilige Förderung der Personalkosten erfolgt. Dabei bedarf es der Unterstützung durch die Freistaaten Sachsen (SMWA) und Thüringen (TMWAT). Die Konkretisierung der Förderprojekte im Rahmen der Destinationsentwicklung für 2015 wurde mit beiden Ministerien am 22.07.2014 in der Geschäftsstelle des TVV vorbesprochen. Entsprechende Förderanträge folgen bis November 2014. Mitgliederversammlung Vorstand Marketingbeirat Geschäftsführung ReWe / Finanzen Sekretariat (1 VZÄ) Honorarkraft (0,5 VZÄ) Leitung Marketing Manager PL 1 Manager PL 2 Manager PL 3 4 VZÄ BA Studenten (2 temporär) Online Marketing 1 VZÄ Destinationsbetreuer Vogtland Sachsen 1 VZÄ Destinationsbetreuer Vogtland Thüringen 1 VZÄ Fachspezifische Netzwerkpartner LRA Vogtland/Greiz, VVV GmbH, IHK, Euregio Egrensis, LEADER-LAG‘s Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 1 Grundsätze der Destination | Seite 7 1 | Grundsätze der Destination 1.6 Wettbewerbsfähigkeit der Destination Die Wettbewerbsfähigkeit der Destination wird von der Tourismusstrategie Sachsen 2020 determiniert. Hieraus ergeben sich folgende Konstellationen. Der nicht fusionierte TVV würde eine Destinationsstärke von 8 Punkten erhalten. Dies wäre in Hinblick auf die kommenden Jahre nicht ausreichend. Bis 01.01.2019 ist eine Destinationsstärke von mind. 11 aus möglichen 16 Punkten notwendig, um die Höchstförderungen gewährleisten zu können. Die neue fusionierte Destination Vogtland hätte ab dem 01.01.2015 eine Destinationsstärke von 10 aus möglichen 16 Punkten und würde so die Kriterien bis 31.12.2018 erfüllen. Folglich ergeben sich weitere Ziele bis 31.12.2018: •Anzahl der Betriebe mit ServiceQ-Zertifikat größer 3% (1 Punkt) •Erhöhung des Budgets min. 0,75 Mio. (1 Punkt), 1,5 Mio. (2 Punkte) •Anteil eigenerwirtschafteter Mittel an Gesamtmitteln min. 50% (2 Punkte) •Erhöhung Betten auf min. 15.000 1.7 Kommunikation der Destinationsstrategie Zur Vermittlung der vorliegenden Destinationsstrategie im sächsischen und thüringischen Vogtland sind folgende Maßnahmen vorgesehen: •Wird auf der neuen Webseite veröffentlicht (www.vogtland-tourismus.de) •Mitglieder werden über den Entwicklungsprozess per Newsletter informiert •Erarbeitung einer Broschüre mit einer Kurzdarstellung der Strategie und anderer konzeptioneller Grundlagen der neuen DMO ab 2015 (in Zusammenarbeit mit IHK) •Durchführung von 5 Informationsveranstaltungen im Jahr 2015 in vordefinierten Teilräumen des Vogtlandes über die Strategie und andere Konzepte für alle touristischen Akteure Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 1 Grundsätze der Destination | Seite 8 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination 2.1 Entwicklung der Ankünfte und Übernachtungen Im Jahr 2013 verzeichnete das 1800000 sächsische Vogtland 1.351.617 Übernachtungen (in den 1600000 gewerblichen Betrieben ab 10 Betten, inkl. Camping) und 311.572 Ankünfte, bei einer 1400000 durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 4,3 Tagen. Im Landkreis Greiz waren es 122.544 Übernachtungen und1200000 56.108 Ankünfte bei einer durchschnittlichen Aufent1000000 Gera haltsdauer von 2,2 Tagen. Statistisch wird auch die Stadt Gera hinzugerechnet,Stadt obwohl Landkreis Greiz 800000 im Tourismusverband ist – hier belaufen sich die diese aktuell nicht direkt Mitglied Vogtlandkreis 600000 Zahlen auf 174.720 Übernachtungen und 103.193 Ankünfte im Jahr 2013, bei einer 400000 durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 1,7 Tagen. Die Entwicklung der Über200000 nachtungen und Ankünfte im Vogtland hat sich insgesamt stabilisiert (siehe Abb. 5, 6), 0 die Nachfrage bleibt seit zehn Jahren relativ konstant. 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 1800000 600000 1600000 500000 1400000 1200000 400000 1000000 Stadt Gera Landkreis Greiz 800000 Vogtlandkreis 600000 400000 Stadt Gera 300000 Landkreis Greiz Vogtlandkreis 200000 100000 200000 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Abbildung 5: Entwicklung der Übernachtungen im Vogtland 2004-2013 600000 (Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Thüringer Landesamt für Statistik) 500000 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Abbildung 6: Entwicklung der Ankünfte im Vogtland 2004-2013 (Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Thüringer Landesamt für Statistik) 400000 Als positiv bewertet muss die relativ hohe durchschnittliche Aufenthaltsdauer Stadtwerden Gera Greiz von 4,3 Tagen (im Landkreis Vergleich Sachsen nur 2,6 Tage) im sächsischen Vogtland. Diese ist Vogtlandkreis zwar auch durch die lange Aufenthaltsdauer im Bereich VuR begründet, liegt aber selbst ohne das VuR-Segment bei 2,8 Tagen und damit leicht über dem Sachsen-Durchschnitt. 300000 200000 100000 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Zum Tagestourismus und zum grauen Beherbergungsmarkt lassen sich nur schwer 2010 2011 2012 2013 klare Aussagen treffen. Der graue Beherbergungsmarkt taucht nicht in der offiziellen Statistik auf, wird aber als sehr hoch eingeschätzt (genauere Zahlen dazu liegen voraussichtlich im Frühjahr 2015 vor, erarbeitet durch die GfK). Auch im Tagestourismus wird ein großes Potential gesehen, das weit über den offiziellen Ankunftszahlen liegen dürfte. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 9 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination 2.2 Marktanteil in Sachsen und Thüringen Im sachsenweiten Vergleich der Reiseregionen entfallen auf das Vogtland ca. 7% der Übernachtungen. Der größte Teil der Übernachtungen in Sachsen entfällt auf Dresden (23%), gefolgt vom Erzgebirge (16%) und Leipzig (15%). Bemerkenswert ist jedoch folgendes: Obwohl das Sächsische Elbland (7%) und die Sächsische Schweiz (8%) über wesentlich mehr Gästebetten in den Betrieben ab 10 Betten verfügen und direkt im Einzugsbereich der Landeshauptstadt Dresden als Touristenmagnet liegen, haben beide Regionen den nahezu gleichen Anteil wie das Vogtland (7%). Abbildung 4: Marktanteile der sächsischen Reiseregionen 2013 im Vergleich (Quelle: Statistisches Landesamt Freistaat Sachsen) Abbildung 5: Marktanteile der thüringischen Reiseregionen 2013 im Vergleich (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik) Marktanteil Übernachtungen 2013 in Thüringen Übriges Thüringen 9% Eichsfeld 4% Thüringer Wald 44% Hainich 5% Kyffhäuser 3% Saaleland 4% Städte Eisenach, Erfurt, Jena, Weimar 21% Südharz 2% Thüringer Vogtland 3% Thüringer Rhön 5% Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 10 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination 2.3 Verortung des Vogtlandes in den Mittelgebirgen Im Rahmen der konzeptionellen Phase des Projektes „Destinationsentwicklung Vogtland“ wurde bereits eine Marktanalyse durchgeführt, die sich auf die Daten zur Entwicklung des Tourismus in den ostdeutschen Mittelgebirgsregionen bezieht. Dabei wurde sich auf das Ostdeutsche Sparkassen Tourismusbarometer 2012 berufen, das die Werte der Mittelgebirge aus dem Jahr 2011 mit den Werten aus dem Jahr 2006 verglich – mit dem Ergebnis, dass alle sächsischen Mittelgebirge ihre Übernachtungszahlen steigern konnten. Sie werden als „Stabilisierer“ bezeichnet, da weder enorme Übernachtungszuwächse noch –rückgänge verzeichnet wurden. Abbildung: Vergleich der Mittelgebirge (Auswahl) - Touristische Kennziffern 2011 zum Vorjahr, OSV-Tourismusbarometer 2012 / dwif 2012 gegenüber 2006 sowie 2.4 Herkunft der Gäste Die Hauptquellmärkte des Vogtlandes sind Sachsen selbst (v.a. Städte wie Leipzig, Chemnitz), Thüringen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Der Übernachtungsanteil von Ausländern ist im Gesamtgebiet Vogtland relativ gering (Vogtlandkreis: 2,3%, Landkreis Greiz: 6,8%, Stadt Gera: 1,1%). Quellmärkte sind hier vorrangig das Nachbarland Tschechien sowie die Niederlande, Schweiz und Österreich. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 11 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination 2.5 Nachfragetrends •Gesundheit •Aktivurlaub •Entschleunigung •zurück zur Natur •Regionalität 2.6 Angebotsanalyse 2.6.1 Touristische Infrastruktur Für die Gäste standen im sächsischen Vogtland 8.033 Betten (6.169 ohne VuR) im Jahr 2013 zur Verfügung. In der Statistik werden dabei jedoch nur Beherbergungsbetriebe ab 10 Betten und Campingplätze erfasst. Im Vogtland existiert jedoch ein enorm hoher Anteil an Kleinstbeherbergungsmöglichkeiten (Ferienwohnungen, Privatzimmer), die von den Gästen nach eigenen Erfahrungen sehr gerne in Anspruch genommen werden. Zudem gibt es an den Talsperren Pöhl und Pirk insgesamt ca. 3.000 sogenannte „Stabilzelte“ – also Unterkünfte, die für einen langen Zeitraum gemietet werden. Diese stellen einen nicht zu vernachlässigenden touristischen und wirtschaftlichen Faktor dar. Im Thüringer Vogtland wird von etwa 2.898 Betten ausgegangen, die den Gästen im Jahr 2013 zur Verfügung standen. Die Anzahl der meldepflichtigen Betten hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Leichte Rückgänge sind meist auf alters- oder krankheitsbedingte Betriebsaufgaben sowie ungelöste Nachfolgeregelungen zurückzuführen. Im Kurort Bad Elster erfolgte im Sommer 2014 die Grundsteinlegung für ein neues 4-Sterne-Hotel – hier sollen 200 neue Betten im gehobenen Bereich entstehen, die zudem ein neues, finanzstarkes Gästesegment in der Bäderregion ansprechen werden. Des Weiteren wurden in zwei Hotels in Bad Elster (AmbienteHotel Quellenpark, Hotel Goldener Anker) Investitionen getätigt, mit dem Ergebnis, dass deren bisherigen 3-Sterne-Standard auf 4 Sterne erhöht werden konnte (Stand 2014). Zukünftig soll die Neuschaffung von Gästebetten im oberen Sternebereich (ab 3 Sterne) gefördert werden – dies ist auch im Sinne der Tourismusstrategie Sachsen 2020. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 12 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination 2.6.2 Touristische Zentren und Schwerpunkte in der Destination Übernachtungsintensive Orte: •mit über 500.000 Übernachtungen: Bad Elster •mit über 200.000 Übernachtungen: Schöneck •mit über 100.000 Übernachtungen: Plauen, Bad Brambach, Zeulenroda •mit über > 50.000 Übernachtungen: Auerbach, Falkenstein, Klingenthal Daraus ist abzuleiten, dass sich die Übernachtungen auf die Orte mit VuR und das obere Vogtland konzentrieren. Die wichtigsten Städte sind Plauen im sächsischen Vogtland und Gera im Thüringer Vogtland – diese sind überregional bekannt. Regionale Bedeutung haben die Städte Netzschkau, Mylau, Reichenbach, Rodewisch, Auerbach, Falkenstein, Markneukirchen, Adorf, Greiz und Zeulenroda-Triebes. Kurorte: •Bad Elster mit OT Bad Elster und Sohl •Bad Brambach •Erlbach mit OT Erlbach, Eubabrunn und Gopplasgrün (Luftkurort) Erholungsorte: •Auerbach mit OT Schnarrtanne, Beerheide und Vogelsgrün •Grünbach mit OT Grünbach, Muldenberg und Siehdichfür •Muldenhammer mit OT Morgenröthe-Rautenkranz •Plauen mit OT Jößnitz und Steinsdorf •Pöhl mit OT Barthmühle, Jocketa und Neudörfel •Schöneck mit OT Schöneck, Eschenbach und Kottenheide Mehreren Städten und Gemeinden wird die besondere Gemeindefunktion „Tourismus“ zugewiesen. Dabei handelt es sich um Schöneck, Morgenröthe-Rautenkranz, Klingenthal, Bad Elster, Bad Brambach, Lengenfeld und Pöhl. Tagestouristische Schwerpunkte auf der sächsischen Seite: •der Freizeitpark Plohn (ca. 250.000) •die Talsperre Pöhl (ca. 200.000) •die Sächsischen Staatsbäder mit den Bade- und Saunalandschaften Bad Elster (135.000) und Bad Brambach (62.000) •Plauen (Plauener Spitze, Spitzenmuseum, Schaustickerei, Theater, Vogtlandmuseum, Freizeitanlagen, Erich-Ohser-Haus, Weberhäuser) (ca. 200.000) •die Veranstaltungen der Chursächsischen Veranstaltungs GmbH (180.000) Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 13 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination •die Deutsche Raumfahrtausstellung (ca. 57.000) in Morgenröthe-Rautenkranz, Sigmund Jähn als erster Deutscher im Weltraum •die Vogtland Arena in Klingenthal (ca. 52.000) •die Drachenhöhle Syrau (ca. 38.000) •das Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen (ca. 21.000) •das Besucherbergwerk „Grube Tannenberg“ (ca. 13.000), das Vogtländisch-Böhmische Mineralienzentrum (ca. 10.000) in Muldenhammer OT Tannenbergsthal. Tagestouristische Schwerpunkte auf der thüringischen Seite: •die Badewelt Waikiki in Zeulenroda (ca. 210.000) •das Obere und Untere Schloss in Greiz (ca. 12.000) Als traditionelle Reiseregion verfügt das Vogtland neben einer großen Anzahl an kulturellen und natürlichen Sehenswürdigkeiten über ein umfangreiches Netz an Wander-, Rad- und Reitwegen sowie Loipen und Skipisten. Die Wegeinfrastruktur wird nachfolgend beschrieben. Wander- und Radwege: •ca. 2.000 km Wanderwege, z. T. mit Anbindung an Haupt- und Fernwanderwege (z. B. Europäischer Fernwanderweg E3 oder Fernwanderweg Eisenach-Budapest) •mit 5 Qualitätswanderwegen mit Zertifizierung durch den Deutschen Wanderverband (Vogtland Panorama Weg®, der Höhensteig Klingenthal, Kammweg Erzgebirge-Vogtland, Talsperrenweg Zeulenroda, Elsterperlenweg) besitzt das Vogtland die höchste Dichte an Qualitätswanderwegen in Mitteldeutschland Oberstes Ziel ist die Sicherung der Nachhaltigkeit der Qualitätswege, stets im Verbund mit tangierenden Rundwegen sowie den in den letzten Jahren entstandenen Themenwegen (z. B. Knollensteig oder Müllerburschenweg). Nicht genutzte Strecken des ca. 2.000 km langen Wanderwegenetzes werden auf dem Prüfstand stehen und im Sinne der Qualitätssicherung des Gesamtnetzes ggf. zurückgebaut. Neben den Wanderwegen verfügt die Destination über ca. 650 km Radwege bzw. Radtouren. Die Investitionen von Landkreis und Anliegerkommunen konzentrierten sich in den vergangenen Jahren auf den Ausbau des Elsterradweges bis zur Landesgrenze Thüringen bei Greiz (Eröffnung 2014) sowie auf den Radweg Falkenstein-Oelsnitz, den Musikantenradweg im Oberen Vogtland, Muldenradweg und das Radwegenetz im Landkreis Greiz. Einen weiteren Radweg, der durch den Ausbau Potentiale aufweist, ist der Göltzschtalradweg. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 14 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination Wintersport: •mehr als 325 km Loipennetz •10 Skilifte und Skigebiete (u. a. Skizentrum Mühlleithen, Skiwelt Schöneck, Skigebiete am Kegelberg in Erlbach) •Großschanze in der Vogtland Arena inkl. einzigartiges Eventareal. Dieses erzielt durch die jährlich stattfindenden Weltcups und internationalen Meisterschaften hohe mediale Wirkung – gleichzeitig ein Beitrag zum weiteren Aufbau eines Images des Vogtlandes als „aktive“ Ferienregion Alleinstellungsmerkmale: •Musik/Musikinstrumentenbau mit dem Projekt „Erlebniswelt Musikinstrumentenbau®Vogtland“ •Lage im Vierländereck, insbesondere die Nähe zu Böhmen. Hier wird mittel- bis langfristig noch großes Entwicklungspotential im Bereich der grenzüberschreitenden Angebots- und Produktentwicklung gesehen 2.6.3 Erreichbarkeit der Destination Die Sachsen-Franken-Magistrale schafft die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Erreichbarkeit des Vogtlandes mit der Eisenbahn. Im Stundentakt verkehren Regionalexpresszüge (Dresden – Hof – Nürnberg), sie bedienen die Zentren Plauen und Reichenbach. In Zwickau und Plauen besteht Anschluss zum regionalen SPNV in das Vogtland. Die Anbindung in Richtung Leipzig und an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn erfolgt •durch die stündliche Übergangsmöglichkeit vom regionalen SPNV zum Mitteldeutschen S-Bahn Netz in Zwickau und •durch einen Shuttleverkehr im Zweistundentakt Hof – Plauen – Reichenbach – Werdau mit Übergang zum Mitteldeutschen S-Bahn-Netz in Werdau. Der regionale SPNV verkehrt auf den Hauptachsen Zwickau – Plauen und Zwickau Kraslice im Vogtland im Stundentakt (sonst Zweistundentakt). Im Vogtland liegen insgesamt 54 Zugangsstellen zum SPNV, davon sind 14 als Verknüpfungspunkte zum ÖPNV konzipiert. Plauen und Reichenbach sind an das Fernbusnetz angebunden. Ein umfangreiches Fahrtenangebot besteht in Zwickau. Die Flächenbedienung des Vogtlandkreises übernehmen 118 Buslinien des Verkehrsverbundes Vogtland. Von den umliegenden Städten Zwickau, Hof, Greiz, Zeulenroda, Schleiz, Asch und Schönheide ist der Vogtlandkreis auch mit Buslinien erreichbar. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 15 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination Die Regionalbusverkehre staffeln sich nach Haupt-, Grund- und Ergänzungsnetz. Kennzeichnend für die Netzhierarchie ist das Fahrtenangebot mit entsprechenden Bedien- und Taktzeiten. Im Stadtverkehr verfügt die Stadt Plauen über 5 reine Straßenbahnlinien. Stadtverkehre mit Bussen werden in den Städten Plauen (als Ergänzung der Straßenbahnlinien), Auerbach, Reichenbach, Klingenthal und Oelsnitz betrieben. Die Stadtverkehre sind von Taktfahrplänen und Betriebszeiten zwischen 6 — 18 Uhr geprägt. Damit werden insgesamt ca. 1000 Haltestellen im Verbundgebiet (davon 14 Bahn-Bus-Verknüpfungsstellen) bedient. Am Wochenende und an Feiertagen erschließt die „Freizeitbuslinie“ (FBL) die attraktivsten touristischen Orte und Einrichtungen, z. B. die Staatsbäder Elster/Bad Brambach, den Musikwinkel, das Wintersportgebiet um Klingenthal/Mühlleithen, den Kammweg, die Talsperre Pöhl, die Deutsche Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz, die Göltzschtalbrücke, den Freizeitpark Plohn u.s.w. In den Sommermonaten werden auf der Freizeitbuslinie Radanhänger mitgeführt. Die Fahrradmitnahme ist auf allen Verbundlinien kostenfrei. 2.6.4 Digitale Versorgung Bei der Breitbandversorgung sind im ländlichen Raum überwiegend 16 Mbit/s verfügbar. Mindestens 2 Mbit/s liegen überall an. Die Breitbandinfrastruktur in 177 der 301 Ortsteile des sächsischen Vogtlandes wurde bis 2012 ausgebaut, dort liegen 16 Mbit/s im Festnetz und bis zu 42 Mbit/s im Funknetz an. Nach unserer Einschätzung werden immer mehr Beherbergungseinrichtungen mit drahtlosen Netzwerken (WLAN) ausgerüstet, um den Gästen einen komfortablen Internetzugang und eine Recherche regionaler Angebote zu ermöglichen. Einen zahlenmäßigen Überblick soll eine 2015 geplante Umfrage in den Beherbergungsbetrieben verschaffen. Die DMO unterstützt die weitere Verbesserung der Breitbandversorgung, um den Gästen qualitativ hochwertige Informations- und Kommunikationsangebote bereitzustellen. Zudem unterstützt die DMO die touristischen Leistungsträger bei der Ausstattung weiterer Einrichtungen mit drahtlosen Netzwerken und der Steigerung der vorhandenen Kapazitäten in diesem Bereich. Die Bestrebungen ordnen sich in die sächsische E-Government-Strategie ein. Laut Strategie sollen IT-gestützte Informations- und Kommunikationsprozesse zur Optimierung der Leistungserbringung und einer verbesserten Zielgruppenorientierung dienen. Dazu sollen u. a. die Kooperation der jeweils verantwortlichen Stellen ausgebaut und eine konsequente Nachfrageorientierung verfolgt werden. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 16 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination 2.7 SWOT Analyse Stärken: Schwächen: •Top-Potenziale inklusive Leitinfrastruktur/-produkte und Nachfragerelevanz in Natur-Aktiv-Komplex sowie in der Nische Musikinstrumentenbau •seit den frühen 1990er Jahren viele Investitionen (u.a. Sächsische Staatsbäder, Vogtland-Arena, Qualitätswanderwege, Greizer Schlösser, Talsperren, Wintersport, Radwege, MTB) •seit über 100 Jahren gewachsenes und gut ausgebautes Wanderwegnetz •gut ausgebautes Loipennetz (325 km), 12 Skilifte, Skiwelt Schöneck •viele Kommunen und touristische Leistungsträger sind Mitglied im TVV •Medienpräsenz durch Weltcups •spezialisiertes und imagebildendes Handwerk/Kultur (Musikinstrumentenbau, Plauener Spitze, Brauereien, Deutsche Raumfahrtausstellung, Vater und Sohn e.o.plauen) •Tradition Sächsische Staatsbäder (Bad Elster, Bad Brambach) •hohes natürliches Angebot durch naturräumliche Ausstattung der Destination •hochwertige Kulturlandschaft, viele besondere Einzelbauten und Ensembles (u.a. Göltzschtalbrücke) •geringer Bekanntheitsgrad der Destination •zu geringe Öffentlichkeitsarbeit •kein Markenimage •geringe Nutzung von Onlinemarketing, soziale Netzwerke •geringe Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen TVV und regionalen Institutionen (u.a. Wirtschaftsförderung) •geringe Vernetzung der spezifischen Themen •Leuchtturm-Denken einiger Verantwortlicher, fehlendes Miteinander •wenig Innenmarketing •Organisationsstruktur, Prozesse, Controlling, Standards •geringe Ausrichtung auf Tages- und Kurzurlaub v.a. im Wandern •Zielgruppen und Quellmarktbearbeitung nicht ausreichend zugespitzt •geringe Ressourcen für den TVV erschwert strukturelle Arbeit sowie Bekanntheit •Qualitativer und quantitativer Ausbau der Hotellerie, wenige Hotels mit mehr als 3 Sternen •Qualitäts-/Servicegedanke nicht ausreichend vorhanden Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 17 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination Chancen: Risiken: •Fusion mit TVT •Zusammenarbeit mit TMGS, LTV, TTG, WFS, GFAW •demografischer Wandel (Alpin auf Mittelgebirge) •Zugang zu Fördermöglichkeiten von Sachsen und Thüringen •Verbesserung des touristischen Angebots und der Infrastruktur •Zusammenarbeit und gemeinsame Entwicklung der Marke und Image „Vogtland“ •Synergieeffekte durch Fusion •Vertiefung der Zusammenarbeit zur Stadt Gera, zum Bayerischen- und Böhmischen Vogtland •noch wachsende Märkte Wandern und Gesundheit – Ansprache auch neuer, entfernter Quellmärkte möglich, darüber hinaus Potenziale v.a. beim Kurzurlaub (Wandern, Winter, Rad) •Ausweitung der Dachmarke auch auf regionale Wirtschaft •Fusion (fehlendes Wir-Gefühl, Leuchtturm-Denken, Bereitschaft, Wille) •demografischer Wandel (Fachkräfte, Leerstand, Nachfolgefindung) •geringes Einkommensniveau •Insolvenzen im Gastgewerbe und drohende Bereinigung vor allem bei kleinen Unternehmen, z.B. FeWo (Nachfolge, fehlende Online-Affinität) •Service und Qualitätsdenken •Zusammenarbeit aller notwendigen Leistungsträger •Mindestlohn •fehlende Online-Affinität / Übertragungsraten, Verfügbarkeit •Schrumpfung und Überalterung der bisherigen Quellmärkte •zu geringe Bereitschaft von Leistungsträgern zur finanziellen Beteiligung und gleichzeitig zu hohe Erwartungshaltung gegenüber der neuen DMO •geringe und oft nur temporäre Budgets erschweren Marktdurchdringung •„neue“ Wettbewerbe wie z.B. Frankenwald und Flachlandregionen Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 18 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination 2.8 Ziele und Maßnahmen der Destination Vogtland Operative Ziele (31.12.2015): •Zusammenführung der Verbände zu einer gemeinsamen, länderübergreifenden Destination •Plan zur strategischen Neuausrichtung des Marketings •Markenwert steigern und Imagebildung vorantreiben •Wir-Gefühl entwickeln •Interesse und Akzeptanz zum Vogtland •Mitgliederzahl erhalten •Webseite: weiterentwickeln, Struktur verbessern und Onlinestart •Aufbau einer neuen Organisationsstruktur, Controlling, Prozesse und IT zur Effizienzverbesserung •SQ Stufe 2 für den TVV •Standardisierung und Rechtssicherheit von Verträgen •Übernachtungszahlen halten •Verbesserung des Innenmarketings durch Newsletter, Destinationsbetreuer, stringentes CD und Standortmarketing taktische Ziele (31.12.2017): •Erfüllung der Destinationsstärke lt. Tourismusstrategie Sachsen 2020 •Anzahl der Betriebe mit ServiceQ-Zertifikat größer 3% (1 Punkt) •Erhöhung des Budgets min. 0,75 Mio. (1 Punkt), 1,5 Mio. (2 Punkte) •Anteil eigenerwirtschafteter Mittel an Gesamtmitteln min. 50% (2 Punkte) •(Erhöhung Betten auf min. 15.000) •Verbesserung der Ressourcen und Finanzausstattung •Zertifizierung vorantreiben •Web 2.0-Strategie entwickeln, um die Onlineaufmerksamkeit zu erhöhen •Traffic der Webseite und der neuen Medien erhöhen •Steigerung der Onlinebuchungen •Interesse, Etablierung und Vertrauen in die Dachmarke „Vogtland“ •Qualitäts und Service gedanken konsequent kommunizieren •Stammkundenbestand weiterentwickeln •Verbesserung der finanziellen Ausstattung und Anteil der eigenerwirtschafteten Mittel erhöhen •Budgetverbesserung •Stabilisierung und Weiterentwicklung der Netzwerke und Kooperationen •Verlängerung der Aufenthaltsdauer Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 19 2 | Analyse und Zieldefinition für die Destination strategische Ziele: •Erhöhung der Gesamtpunktzahl der Destinationsstärke auf 11 bis 31.12.2018 •Kontinuierliche Steigerung der Übernachtungszahlen (bereinigt) um 2% jährlich (Trendentwicklung); 1,8 Mio Übernachtungen für die neue Destination VOGTLAND bis 2020 •Bekanntheit des Vogtlands in der DACH-Region •Verbesserung des touristischen Angebotes (qualitativ und quantitativ) •Arbeitsplatzsicherheit im Vogtland •Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit •Bruttoumsatz aus der touristischen Nachfrage erhöhen •Stärkung des ländlichen Raumes •Erhöhung der Beschäftigung direkt und indirekt •Service und Qualitätsgedanke und Niveau verbessern, um internationalen Standards, Ansprüchen und steigende Erwartungen gerecht werden zu können •Nutzung der kompletten Wertschöpfungskette •Attraktivität für Investoren und Sponsoren steigern •Budget und Ressourcenverbesserung, um national und international wettbewerbsfähig zu werden •Schaffen eines lebenswerten interessanten Raumes (Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, Ressourceneffizienz) •Tourismus als starken Wirtschaftsfaktor etablieren •„Liebe zum Vogtland“ bei Einheimischen und Touristen fördern Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 2 Analyse und Zieldefinition für die Destination | Seite 20 3 | Marketingstrategie 3 | Marketingstrategie Vorbemerkung: Generell ist eine Harmonisierung der Datenerhebung und Auswertung in den Verbandsgebieten TVV und TVT die Voraussetzung einer künftig erfolgreichen Marktforschung. Dies betrifft auch die Bemühungen Instrumente, welche bislang nur in einem Gebietsteil greifen, auf das andere auszudehnen (z.B. der Qualitätsmonitor, Destinationsmonitor etc.). Die bisherige konzeptionelle Grundlage für das Marketing der DMO bildet das „Touristische Marketingkonzept“ aus den Jahren 1998/1999. Im Zusammenhang mit der Fusion von TVT und TVV wird gegenwärtig ein neues Marketingkonzept erarbeitet, welches im November 2014 vorliegen soll. Im Rahmen des seit August 2014 in Erarbeitung befindlichen Marketingkonzepts (Fertigstellung: November 2014) erfolgte – auf Basis der bislang genutzten Marktforschungsinstrumente sowie unter Einbeziehung der auch landesweit von der TMGS genutzten Untersuchungsreihe „Destination Brand“ (Institut für Management und Tourismus an der FH Westküste) – eine detaillierte Geschäftsfeldanalyse zur Ausrichtung des künftigen Marketings. Dabei wurden anhand der Verschneidung der Nachfragesicht mit den realen Stärken und Potenzialen innerhalb der Destination die künftigen strategischen Geschäftsfelder für das Marketing festgelegt. Die Marketingstrategie wurde in Anlehnung an die thüringische und sächsische Strategie entwickelt, um einen hohen Grad an Harmonisierung der Marketingaktivitäten in neuen Quellmärkten zu erreichen. 3.1 Marktforschungssystem Darstellung der Elemente zur eigenen Marktforschung •Marktforschungssystem der TMGS •OSV-Tourismusbarometer •Statistiken der Statistischen Landesämter Sachsen u. Thüringen •eigene Online-Gästebefragung •eigene Konkurrenzanalysen •Presseveröffentlichungen bzw. Medienbeobachtung •Analyse von Besucherverhalten und Nutzung auf Internetseiten(www.vogtland-tourismus.de) und in sozialen Netzwerken •Erfahrungsaustausch mit Leistungsträgern •Benchmarking (z. B. Bundesverband dt. Mittelgebirge) •eigene Gutachten Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 21 3 | Marketingstrategie 3.2 Themen und Zielgruppen Analyse 3.2.1 Themen und Zielgruppen von Thüringen „Sinus-Milieus: Wertegemeinschaften als Zielgruppen für den Thüringen-Tourismus Die Markenkernwerte der Tourismusmarke Thüringen: grün, idyllisch, freigeistig, facettenreich, bodenständig, inspirierend, traditionsbewusst und zentral stoßen bei der deutschen Bevölkerung auf großes Interesse und rücken so in den Fokus des Marketings. Einen werteorientierten Segmentierungsansatz stellt das Modell der „Sinus-Milieus“ dar. Das Sozialökologische Milieu Zugehörige des sozialökologischen Milieus sind idealistische, konsumkritische/ -bewusste Menschen mit einem ausgeprägten ökologischen und sozialen Gewissen. Sie haben eine hohe Formalbildung, sind im Durchschnitt 48 Jahre alt und haben eine große Neigung zu Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Freiheit, Natur, Umwelt, Kunst, Kultur und Bildung. Das Adaptiv-Pragmatische Milieu Diese Gruppe hat als mobile zielstrebige junge Mitte eine große Affinität zu Pragmatismus, Leistung, Flexibilität, Familie, Verlässlichkeit, modernem Lifestyle und lustvollem Konsum. Die Adaptiv-Pragmatischen sind im Durchschnitt 36 Jahre alt und verfügen über mittlere und hohe Bildungsabschlüsse. Die bürgerliche Mitte Die bürgerliche Mitte stellt den leistungs- und anpassungsbereiten bürgerlichen Mainstream dar, der auf Familie, Harmonie, Strebsamkeit, Gemeinschaft, Bildung, Lebenqualität und Freundlichkeit großen Wert legt. Das Milieu zeichnet sich durch qualifizierte mittlere Bildungsabschlüsse aus und das Durchschnittsalter liegt bei 52 Jahren. (http://fachpublikum.thueringen-tourismus.de/kooperationen-partner-downloads/zielgruppen-128859.html) Folgende Thüringer Kernthemen sind auf das Vogtland übertragbar: •Natur & Aktiv (Wandern, Radfahren und Aktivurlaub in Thüringen) •Gesundheit & Wellness •Kinder & Familie Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 22 3 | Marketingstrategie 3.2.2 Themen und Zielgruppen von Sachsen Quelle: Tourismusstrategie Sachsen 2020, S. 25 Die Kernthemen, welche schon von Thüringen auf die Destination Vogtland übertragbar sind, sind auch homogen zu denen der Tourismusstrategie Sachsen 2020. 3.2.3 Empirische Befunde und Fazit IMT Quelle: Präsentation „Strategieworkshop Vogtland - Empirische Befunde zur Ausrichtung des Destinationsmarketings“, S. 112 Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 23 3 | Marketingstrategie Quelle: Präsentation „Strategieworkshop Vogtland - Empirische Befunde zur Ausrichtung des Destinationsmarketings“, S. 163 3.2.4 Ergebnis der qualitativen Interviews Themen: •Natur und Aktiv •Wandern (Buchungen eher kurzfristig) •Wintersport - Alpin, Langlauf, Skispringen (Dez-Mär) (Frühbucher) •Wellness, Gesundheit, Kur •Familie •Zusatzthemen •Städte, Kultur und Musik •Bike (Radfahren, MTB) Zielgruppen: •50+ Wanderer / Wintersportler •Familien •Kultur- und Musikreisende Quellmärkte: •Nielsengebiete 4, 5, 6, 7 mit Fokus auf Leipzig, Berlin, Nürnberg; Zukunft D-A-CH Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 24 3 | Marketingstrategie 3.2.5 Resümee: Themen und Zielgruppen Die qualitativen Ergebnisse zeigen eine hohe Korrelation zu den empirischen Ergebnissen auf, dennoch sollten weitere Befragungen und Umfragen sowohl auf Anbieter als auch auf Nachfrageseite intensiviert werden. Die Kernthemen des Vogtlandes sind mit den Landeskernthemen, sowohl auf sächsischer als auch auf thüringischer Seite identisch. Als Grund wird die breite Ausrichtung auf Länderebene gesehen. Die Homogenität dieser 3 Kernthemen ist eine sehr gute Grundlage für gemeinsame Zielerreichung. In Anlehnung an die empirische und qualitative Untersuchung ergeben sich folgende Themen mit folgender Priorisierung: •Natur und Aktiv (Wandern; Wintersport von Dezember bis März) •Gesundheit und Wellness •Familie Diese werden mit den folgenden Zusatzthemen unterlegt: •Städtereisen •Kultur und Musik •Bike (Radfahren, MTB) •Reiten •Talsperren (Tourismus am, in und auf dem Wasser) •Golf •Motorrad •Kulinarik/regionale Produkte •Geologie/Bergbau Die Quellmärkte variieren bezüglich dem Thema und Zeithorizont: Kurzfristig •Natur (5,6,7) Fokus (Leipzig, Berlin) •Wandern (4,5,6,7) Fokus (Leipzig, Berlin, Nürnberg) •Gesundheit und Wellness (5,6,7) •Familie (5,6,7) Mittelfristig •Natur (1,4,5,6,7) •Wandern (4,5,6,7) •Gesundheit und Wellness (4,5,6,7) •Familie (4,5,6,7) Langfristig •D-A-CH (1,2,3) (in Kooperation mit TMGS/TTG) Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 25 3 | Marketingstrategie Die Zielgruppen sind identisch bzw. aus den Länderstrategien abgeleitet: Die Marketingarbeit (v.a. Produktentwicklung, Kommunikation) der Destinationsebene konzentriert sich auf folgende Kernzielgruppen: UT 5 „Naturgenießer“: •2-Personen-HH, eher älter (50+), stark überdurchschnittliche Einkommen; Aufenthalt/Enstspannung in der Natur, Wandern und Radfahren, ergänzend Besuch kultureller/historischer Sehenswürdigkeiten, typische Speisen und Getränke, hohe Nachhaltigkeitsorientierung (Hinweis: starke Überschneidung mit LOHAS-Zielgruppe der Sächsischen Staatsbäder, s.u.), hohe Anforderungen an Unterkünfte (v.a. Hotels), ausgeprägtes Komfort/Genussmotiv, Kurz- und Haupturlaub UT 6 „Gesundheitsorientierte, ältere Wanderer“: •2-Personen-Haushalt, 50-75 Jahre älter, leicht überdurchschnittliche Einkommen, Hauptaktivität/Motive: Wandern (Etappen- und Tageswege), Entschleunigung und Prävention (Gesundheit, ), Zeit mit dem Partner; Besuch kultureller/historischer Sehenswürdigkeiten, Unterkunft Hotel/FeWo Kurzreisen und Haupturlaube im Vogtland UT 2 „Etablierte Familien“: •4 und mehr Personen-Haushalt mit Kindern unter 14 Jahren, leicht überdurchschnittliche Einkommen (Hinweis: hohe Ausgabebereitschaft!); Zeit mit Familie im Fokus, Aktivitäten am/im und auf dem Wasser, Besuch von Freizeit- und Erlebniseinrichtungen sowie kultureller/historischer Sehenswürdigkeiten, Unterkunft FeWo/Hotel. Die Kernzielgruppe wird durch Kinder- und Jugendgruppen erweitert (Synergien für Anbieter!) UT 3 „Sportorientierte Aktive“: •1 bis 2-Personen-Haushalt, z. T. auch Familien mit Kindern 14-19 Jahre, ab 35 Jahre, durchschn. Einkommen, Sportaktivitäten (inkl. Winter), Wandern, MTB, (Sport-)Events, Besuch kultureller/ historischer Sehenswürdigkeiten, Unterkunft; FeWo/Hotel, hohe Kurzausflugsintensität Hinzu kommt die wichtige Nischenzielgruppe zum Thema Musikinstrumentenbau: Musikvereine, Orchester, Musikschulen; meist als Gruppen unterwegs. Darüber hinaus werden folgende ergänzende Zielgruppen anvisiert (punktuelle Angebote, teils durch starke Partner in der Destination bearbeitet, durch TVV vor allem kommunikativ zu bearbeiten): Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 26 3 | Marketingstrategie Anspruchsvolle Kulturreisende: •1 bis 2-Personen-HH, älter (65+), überdurchschn. Einkommen. Motive: Horizont erweitern/sich weiterbilde, Verhalten: Besuch kultureller/ historischer Sehenswürdigkeiten, Museen/Ausstellungen sowie (Kultur-) Veranstaltungen, ergänzend: Aufenthalt in der Natur, Unterkunft in Hotel (min. 3-Sterne), Tages- und Kurz(rundreisen) individuell oder als Gruppe. Gesundheitsreisende Paare und Singles: •Zielgruppe v.a. mit Relevanz für die Sächsischen Staatsbäder, i.d.R. 50+, mehrheitlich dem „Lifestyle of Health and Sustainability“ (LOHAS) zuzuordnen, Nutzung von spezialisierten Präventionsangeboten, ergänzend leichte Aktivitäten in der Natur, leicht-stark überdurchschnittliche Einkommen, hohes Anforderungsniveau an alle Glieder der Servicekette (v.a. in Bezug auf Nachhaltigkeit, Komfort, Stil und Design). LOHAS sind Kernzielgruppe der Sächsischen Staatsbäder, und können darüber hinaus in der Gesamtregion eher punktuell (auf Betriebsebene) angesprochen werden. Der Fokus der Marketingarbeit liegt somit überwiegend auf der Ansprache individuell reisender Gäste. Eine Konzentration auf das Gruppensegment erfolgt lediglich bei den Musikvereinen, Kulturreisenden sowie ergänzend auch bei den gesundheitsorientierten, älteren Wanderern (Wandervereine!) Zielgruppenübergreifend liegen die Quellmärkte in den ostdeutschen Bundesländern inkl. Berlin sowie Nordbayern und Osthessen. Wenige entferntere Quellmärkte ergänzen diesen Fokus. Bei der Bearbeitung gilt – mit Blick auf den deutschlandweit noch geringen Image- und Bekanntheitsgrad: Kurz-mittelfristig: Intensive Bearbeitung und Sicherung ostdeutscher Kernquellmärkte sowie Entwicklung weiterer, näherer Märkte (Bayern, hier vor allem Franken, Hessen), nur punktuelle Bearbeitung bestehender entfernter Quellmärkte ( BaWü), Langfristig (Option): Ansprache weiter entfernter Quellmärkte (NDS, NRW, SH) sowie weiterer Auslandsquellmärkte (in Kooperation mit TMGS/TTG) Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 27 3 | Marketingstrategie 3.3 Geschäftsfelder Das touristische Angebot des Vogtlands wird für diese Zielgruppen und Quellmärkte in 3 Geschäftsfeldern und Produktlinien gebündelt: Quelle: PROJECT M 3.4 Strategisches Zielsystem für das Marketing Mit der Konzentration auf die benannten Geschäftsfelder werden folgende zentrale Zielstellungen und Schlüsselstrategien verfolgt: •Bekanntheit der neuen Destination steigern, d.h. •Kurzfristig: Steigerung im 3h-Radius (Ostdeutsche BL und v.a. in Franken, NDS) •Mittel-langfristig: Steigerung in ausgewählten entfernten Quellmärkten (Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg) und im Ausland (NL, Ö, CZ, PL) •Imagebildung unter der Dachmarke: •Profilierung als Ganzjahres-Destination gemäß der Markenkernwerte (s. Abb.) Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 28 3 | Marketingstrategie •Aufbau von Image vor Ort und Identifikation branchenübergreifend durch größtmögliche Verzahnung der Aktivitäten/Kampagnen von Destinations- und Standortmarke Vogtland •Ableitung und Inszenierung einer Vogtland-Leitstory in Infrastruktur und Angebot •Strikte Konzentration des Marketings auf die Hauptzielgruppen (s.o.) und drei Geschäftsfelder/Produktlinien: „Natur spüren“, „Musik fühlen“, „Familie leben“ •Best Of-Strategie für die Produktentwicklung (s.u.) Quelle: PROJECT M •Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus - Moderate Steigerung der ÜN-Nachfrage im Kurzurlaubsbereich (3h-Radius), Sicherung der Nachfrage für Haupturlaub, moderate Erhöhung im Tagesausflugsbereich •Vernetzung von Angeboten (v. a. der Basis- und Profilierunsthemen) zur Erhöhung der Aufenthaltsdauer der Gäste und der touristischen Wertschöpfung •Kooperative Vermarktung auf geeigneten Quellmärkten v.a. im Inland, soweit möglich, in Kooperation mit Partnern (TTG/TMGS) Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 29 3 | Marketingstrategie •Steigerung der aktiven Verkaufsförderung über unternehmenseigene/ -fremde Vertriebskanäle (Kooperation mit VVV) •Stärkere Einbindung des „longtail“ (FeWo) in Produkt und Vertrieb zur Sicherung der Kapazitäten für Familien und Aktiv-Zielgruppen •Auf- und Ausbau stabiler und destinationsweiter Kooperations- und Arbeitsstrukturen •Aufbau von Produktlinien-Netzwerken zur Absicherung der Destinationsmarke, Betreuung durch Produktlinien-Manager beim TVV •Aufbau dauerhafter Kooperationsstruktur mit Standortmarketing beider Landkreise •Aufbau branchenübergreifenden Partnernetzwerks 3.5 Marketinginstrumente und Marketingmix Derzeit erfolgt im Rahmen des Marketings die Maßnahmenplanung für Produktgestaltung, Kommunikation und Vertrieb (Außen- und Innenmarketing). Hierfür werden noch weitere, derzeit noch nicht vorliegende Angaben zum Informations- und Buchungsverhalten der Kernzielgruppen eingearbeitet. An dieser Stelle werden daher zunächst die strategischen Leitlinien dargestellt, die Grundlage für die konkrete Maßnahmenplanung sind (Diese erfolgt bis Ende November 2014). 3.5.1 Produktstrategie und Preispolitik Für die Produkt- und Preispolitik der Destination Vogtland gelten folgende Grundsätze: •Gezielte Entwicklung von Produkten vorrangig zu den 3 Produktlinien und hierbei insbesondere den Basis- und Profilierungsthemen; alle Anstrengungen und Ressourcen sind diesbezüglich zu bündeln •Strikte Konzentration auf die Kernzielgruppen und Ableitung entsprechender Kombinationen aus Basis- und Profilierungsthemen •Unbedingte Einbindung der Markenidentität (Werte und Stil) •Entwicklung von Kern- bzw. „Best of“-Produkten als Kommunikationsanker fürs „Schaufenster“, d.h. „Best-Of“-Produkte sind: •Leuchttürme, die die Vogtland-Alleinstellung verdeutlichen und das Interesse (potenzieller) Gäste wecken sollen. •Produkte mit klarem Urlaubs- und Leistungsversprechen •Träger eines eindeutigen Bildes der jeweiligen Produktlinie bzw. ihrer Themen und somit der Destination •Imageträger auch nach innen, d.h. sie verdeutlichen auch weiteren Anbietern und Partnern mögliche Ansätze und Kooperationsmöglichkeiten in der Destination und mit der DMO •Höchste Basis- und Erlebnis-Qualität der „Best of“-Produkte •Zentrale Strategie Storytelling: alle, v.a. „Best-of“-Produkte, auf Destinationsebene erzählen die Geschichte(n) der Marke, ergänzend werden ggf. auch Modifikationen für die Infrastruktur (z.B. Priorisierungen, Clusterungen von Wegen, Infosystemen/Beschilderungen etc.) notwendig Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 30 3 | Marketingstrategie Entsprechend den Zielgruppenanforderungen wird dabei übergreifend ein Schwerpunkt im Bereich des Kurzurlaubs liegen. Die Ausarbeitung der Bedarfe für Best Of-Produkte erfolgt im Rahmen des Marketingkonzepts bis November 2014. Bereits vereinbart ist eine Produktoffensive Wandern für den Vogtland Panorama Weg® und das Tageswandern. Die aktuellen Marktforschungsergebnisse führen zudem zum Schluss, künftig eine Qualitätsstrategie gegenüber einer aggressiven Preispolitik zu bevorzugen. 3.5.2 Kommunikation und Vertrieb Die Kommunikationsstrategie der Destination fokussiert langfristig den Aufbau der sogenannten digitalen Destination. Mit Blick auf verfügbare Budgets und auch personelle Ressourcen ist dieser Schritt unumgänglich, um mit vergleichsweise geringem Aufwand die dringend notwendigen Reichweitengewinne (über die ostdeutschen Stammquellmärkte hinaus) zu erzielen. Zudem legt ein Großteil der Kernzielgruppen bereits aktuell ein starkes online- und hierbei insbesondere mobiles Informations- und Buchungsverhalten an den Tag. Kommunikationsschwerpunkte sind vor allem in der Vorab-Kommunikation und in der Phase der Reflexion (nach der Reise) zu setzen, hierbei insbesondere bei den Sozialen Medien. Die Kommunikationspolitik folgt diesen Grundsätzen: •Profilierung des Vogtlands über die Destinationsmarke als „Sinfonie der Natur“ (Arbeitstitel) •Konzentration der kommunikativen Maßnahmen des TVV auf zentrale Zielgruppen- und themenspezifische Kontaktpunkte der Customer Journey •Stärkere Vernetzung der Profilierungs- und Basisthemen, d. h. z.B. Themen aus dem Geschäftsfeld Natur-Aktiv werden stärker in Bezug zu Gesundheit kommuniziert •Entwicklung von (temporären) Themenkampagnen zur Kommunikation der Produktlinien und Profilthemen – dies ist mit Blick auf die verfügbaren Ressourcen insbesondere für die Facetten im Basisthema Kultur/Tradition/ Geschichte erfolgversprechend •Emotionale Aufladung und Personalisierung der Kommunikation über die Platzierung „echter“ Stories in den Leitmedien und die Einbindung authentischer Bewertungen von Gästen •Ausbau der Online-Präsenz der Destination bei relevanten Kontaktpunkten der „Customer Journey“, v. a. auch zur Begleitung des Gastes während des Aufenthaltes als „mobiler Reisehelfer“ •Sozialisierung der Kommunikation durch die Einbindung von Interaktionsmöglichkeiten mit den Gästen und mobiler Information/Buchung auf Destinationswebsite etc. •Strategische und ressourcenschonende Ausrichtung des Vertriebs sowie der Produkt- und Preispolitik bzgl. Markenkonformität und Themen-/Zielgruppenorientierung Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 31 3 | Marketingstrategie •Ggf. Anpassung der Aufgabenzuweisungen zwischen DMO und VVV im Hinblick auf die neugeschaffenen strategischen Grundlagen •Deutlicher Aus- und Aufbau von Pressearbeit und Binnenkommunikation •Ausbau von weiteren Beteiligungsmöglichkeiten für die touristischen Partner vor Ort (Markennetzwerke bzw. Produktlinien-AGs) Konsequent ist die Kommunikation im Sinne von Storytelling, Online-/Social Media und praxisrelevanten Medien und Formaten zu entwickeln. Zentrale Instrumente und Maßnahmen im Kommunikations- und Vertriebsmix sind somit: •Entwicklung eines Vogtland-„Storyboards“ als Basis der künftigen Kommunikation und Angebotsgestaltung •Markenkampagne zur Einführung der Destinationsmarke, dabei und darüber hinaus Abstimmung/Verknüpfung mit Maßnahmen der Standortmarkenkampagne der Wirtschaftsregion Vogtland •Destinationswebsite, strukturiert gemäß dem Suchverhalten der User, ergänzt um Blog Role o.ä. zur Einbindung sozialer Kanäle •Entwicklung einer mehrsprachigen Imagebroschüre sowie produktlinienspezifischer Printmedien (Prämisse: praktischer Nutzwert) •Vereinfachung der Online-Buchbarkeit durch Zusammenführung (nach außen) der bestehenden IRS – Kooperationen mit externen Plattformlösungen •Besuch allgemeiner Messen in Stammquellmärkten, ansonsten relevante Themenmessen (z.B. CMT) •Ausbau der Kooperationen mit Spezialreiseveranstaltern (v.a. Wandern und Kultur) •Sales Guide für Gruppen- und Vereinsreisen •Neukonzeption der Vogtland Card, möglichst als All-inclusive-Card Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 3 Marketingstrategie | Seite 32 4 | Qualitätssicherung 4 | Qualitätssicherung Beide Tourismusverbände setzen seit ihrem Bestehen auf die Sicherung und weitere Steigerung der Qualität touristischer Angebote und Infrastruktur im Vogtland. Besonders hervorzuheben ist, dass der TVV bei dem Thema Qualität eine Vorreiterrolle in Sachsen einnimmt, da sich der Verband von Beginn an stark in diesem Bereich engagiert hat. So wurde beispielsweise der 228 km lange Vogtland Panorama Weg® bereits im Jahr 2005 nach den Kriterien des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifiziert und war damit der erste Qualitätswanderweg in ganz Sachsen. Mit diesem Engagement im Bereich Qualität fand das Vogtland deutschlandweit große Beachtung in der organisierten Welt der Wanderer und Wandervereine. Inzwischen verfügt das Vogtland insgesamt über fünf zertifizierte Qualitätswanderwege – drei auf sächsischer Seite (Vogtland Panorama Weg®, Kammweg Erzgebirge-Vogtland, Höhensteig Klingenthal) und zwei auf thüringischer Seite (Zeulenrodaer Talsperrenweg, Elsterperlenweg) – diese werden im Beherbergungsbereich durch 16 „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ untersetzt. Damit kann sich das Vogtland stark im Bereich Qualitätswandern positionieren. Im TVV werden Qualität bzw. Qualitätssicherung als Querschnittsthema betrachtet und kontinuierlich bei der Bearbeitung der Einzelmaßnahmen berücksichtigt. Dass das Vogtland im Bereich Qualität bereits gut aufgestellt ist, zeigt sich auch in der Bewertung der sächsischen Reisedestinationen in der Tourismusstrategie Sachsen 2020 – hier erreicht das Vogtland bereits die Höchstpunktzahl (2 Punkte) in der Kategorie „Anzahl der Betriebe mit DEHOGA-Klassifizierung“. Erste Ergebnisse der Studie „Spiegel der Kundenzufriedenheit“ von dwif und TrustYou zeigen, dass die Gästezufriedenheit im Vogtland überdurchschnittlich hoch ist (mit 83,1 % Platz 2, nach Dresden mit 83,3%). Neben der Nutzung bundes- bzw. landesweiter Qualitätsinitiativen und –siegel wurden auch eigene qualitätssteigernde Maßnahmen für die künftige gemeinsame DMO entwickelt. So wurden bzw. werden beispielsweise mit der IHK Chemnitz Regionalkammer Plauen und der IHK Ostthüringen zu Gera verschiedene Einzelmaßnahmen für touristische Leistungsträger und Mitarbeiter von Touristinformationen unter dem Projekttitel „Vogtland Tourismus Experten“ initiiert. Grundgedanke dabei ist, dass Mitarbeiter mit direktem Gästekontakt die jeweils andere Region des Vogtlandes (also sächsisches Vogtland, Thüringer Vogtland) näher kennenlernen sollen. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 4 Qualitätssicherung | Seite 33 4 | Qualitätssicherung Eine Maßnahme ist u.a. der „Entdeckerpass Vogtland“ – mit dem kostenfrei zehn von insgesamt 47 beteiligten touristischen Einrichtungen im sächsischen und Thüringer Vogtland besucht werden können (im Zeitraum Oktober 2013 bis Ende Dezember 2014). Damit soll das gegenseitige Kennenlernen angeregt werden – um später im direkten Kontakt mit Gästen gut und sicher informieren und Auskunft geben zu können. Zudem sollen 2015 zwei Busexkursionen von im Tourismus beschäftigten Mitarbeitern zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Gesamtregion Vogtland stattfinden. Eine weitere Maßnahme sind Innovationstreffs der touristischen Leistungsträger zu speziellen Themen, die gleichzeitig auch dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Erfahrungsaustausch dienen sollen. Einmal jährlich veranstaltet zudem die IHK den „Vogtländischen Tourismustag“ als Branchentreff mit einem „Blick über den Tellerrand“. Des Weiteren sollen touristische Leistungsträger, die den Gästen eine hohe Qualität bieten, stärker als andere in die Kommunikation und das Marketing der DMO einbezogen werden. Im Rahmen einer Qualitätsoffensive Vogtland-Tourismus sollen solche „Qualitätspartner“ und die entsprechenden „Premiumprodukte“ verstärkt in die Werbung für die Region einfließen. Als weitere Maßnahmen der Qualitätsoffensive sind u.a. ein Touristikertreff zum regelmäßigen Erfahrungsaustausch der einzelnen Touristinformationen sowie ein sogenanntes „TourismusSeminarVogtland“ mit verschiedenen Weiterbildungs- und Schulungsangeboten geplant. Das Thema Qualität spielt auch in der Erarbeitung der LEADER-Strategien, an der der TVV beteiligt ist, eine große Rolle (z.B. qualitativer Ausbau der Wegeinfrastruktur, Barrierefreiheit, Schaffung qualitativ hochwertiger Kleinstbeherbergung, Vernetzung etc.) und richtet sich nach den Forderungen der Tourismusstrategie Sachsen 2020. Mit Blick auf die Qualitätssicherung verfolgen TVV und TVT ein qualitatives Wachstumsziel, gerade bei den Beherbergungskapazitäten. Der fusionierte Verband wird seine Maßnahmen zur Qualitätssicherung und –steigerung ab Januar 2015 vor allem auf die Thüringer Seite konzentrieren. Auf der sächsischen Seite geht es darum, das erreichte hohe Niveau zu halten und punktuell auszubauen. Ein stärkeres Gewicht auf eine nachhaltige Tourismusentwicklung zu legen, bedeutet auch, die Handlungsmaximen entsprechend auszurichten. Sei es Klimaschutz durch Energieeffizienz und intelligente Mobilität zu forcieren oder die Ausrichtung der touristischen Infrastruktur entsprechend der Ansprüche einer nachhaltigen Entwicklung vorzunehmen. Dies bedeutet nach wie vor, qualitativ hochwertige Betriebe im Angebotsportfolio zu haben, attraktive Angebote im Umfeld mit anzubieten und Leistungsträger durch entsprechende aktuelle Informationen der Gästeansprüche (über die ausgebaute Marktforschung) „auf dem Laufenden“ zu halten. Um künftig und weiter erfolgreich auf dem Markt bestehen zu können und das Erreichte weiterzuentwickeln, wird die Qualität der touristischen Angebote nach außen verstärkt transparent gemacht. Qualitätskampagnen unterstützen Bereiche, in denen es notwendig ist, sich marktgerechter aufzustellen. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 4 Qualitätssicherung | Seite 34 4 | Qualitätssicherung 4.1 Qualitätssicherung in der Geschäftsstelle des T ourismusverbandes Vor dem Hintergrund eines verstärkten Wettbewerbs zwischen den Tourismusdestinationen, spielt das Thema Qualität im Tourismus eine zunehmend wichtigere Rolle. Die Gäste sind wesentlich kritischer, anspruchsvoller und qualitätsbewusster als noch vor einigen Jahren. Dazu tragen auch Online-Bewertungsportale und soziale Netzwerke bei, die von einer Großzahl von Menschen genutzt werden und die Reiseentscheidung maßgeblich beeinflussen. Für die Qualitätssicherung in der DMO werden seit mehreren Jahren Maßnahmen umgesetzt, die sich über den Verband hinaus in der Destination auswirken. Wegen der begrenzten materiellen und personellen Ressourcen wurden diese Maßnahmen stärker im TVV als im TVT umgesetzt. Die Maßnahmen zur Qualitätssicherung werden nach der Fusion beider Verbände fortgesetzt und schrittweise ausgebaut. Die Geschäftsstelle des TVV beteiligt sich bereits seit dem Jahr 2005 an der Initiative „Servicequalität Deutschland in Sachsen“ (kurz SQD) – und wurde seitdem bereits drei Mal nach dem SQD-Siegel der Stufe 1 zertifiziert. Voraussetzung dafür ist, dass mindestens ein Mitarbeiter die Ausbildung zum Service-Coach erfolgreich absolviert hat. In der Geschäftsstelle des TVV haben aktuell drei Mitarbeiter (zuzüglich der BA-Studenten) diese Ausbildung. Nach der Fusion des TVV und des TVT zum 01.01.2015 soll die Stufe 2 der SQD-Initiative realisiert werden. Zur Umsetzung der 2. Stufe dieses Qualitätsmanagementsystems wird im Oktober 2014 einer der TVV-Mitarbeiter zum Qualitätstrainer (Stufe 2) ausgebildet. Die Ausbildung erfolgt über ein Seminar des LTV. Seit der Erstzertifizierung des TVV wurden zahlreiche Maßnahmen definiert und erfolgreich in der Geschäftsstelle umgesetzt. Dazu zählen z.B. die Aktualisierung der MS-Office-Anwendungen (2012), die Durchführung von Mitgliederbefragungen (seit 2012), der regelmäßige Versand von Newslettern und Mitgliederinformationen (seit 2013), die regelmäßige Überprüfung der SQD-Maßnahmen in den Dienstberatungen, die Auswertung von Aktionen und Reaktionen in sozialen Netzwerken sowie das Erstellen eines Verhaltenscodex für Mitarbeiter zum Umgang mit Internet/Social Media. Zum zusätzlichen Ausbau der Qualität innerhalb der DMO hat außerdem jeder Mitarbeiter Anspruch auf jährlich eine Schulungs-/Weiterbildungsmaßnahme. Das können z.B. die Teilnahme an einem weiterführenden SQD-Seminar, eine Schulung zur Zertifizierung Wanderbares Deutschland, eine Schulung zum Prüfer DTV-Klassifizierung, ein Lehrgang zur Verbesserung der rhetorischen Fähigkeiten oder auch Kurse zu Themen wie Finanzwesen, Marketing, Destinationsmanagement etc. sein. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 4 Qualitätssicherung | Seite 35 4 | Qualitätssicherung 4.2 Qualitätssicherung in der Destination Im sächsischen Vogtland, dem Verbandsgebiet des TVV, gibt es bereits eine hohe Anzahl an zertifizierten bzw. klassifizierten Leistungsträgern. So sind in diesem Gebiet 23 Hotels nach der Deutschen Hotelklassifizierung des DEHOGA klassifiziert, sieben davon sogar im 4-Sterne-Bereich. Nach den Kriterien des DTV für Ferienwohnungen/-häuser und Privatzimmer sind knapp 100 Objekte klassifiziert, etwa zehn davon im 5-Sterne-Bereich. Im Vogtland gibt es aktuell einen 4-Sterne-Campingplatz an der Talsperre Pöhl sowie eine Tourist-Information (Bad Elster), die mit der „i-Marke“, also der DTV-Zertifizierung für Tourist-Informationen, ausgezeichnet ist. Im Bereich der Servicequalität sind im Vogtland 161 Betriebe bzw. Mitarbeiter verzeichnet, die im Rahmen der Initiative ServiceQualität Deutschland in Sachsen ausgebildet bzw. ausgezeichnet sind. Eine ausführliche Darstellung der verschiedenen Klassifizierungen und Zertifizierungen im Vogtland sowie die Anzahl der beteiligten Unternehmen in der Destination sind in Anlage I enthalten. Des Weiteren bieten ein familienfreundlicher Ort (Schöneck) sowie zehn kinder- und familienfreundliche Einrichtungen im Vogtland speziell auf diese Zielgruppe abgestimmte Angebote. Zielgruppenspezifische Qualität im Bereich Aktivurlaub (Wandern, Radfahren) bieten die fünf Qualitätswanderwege und 16 Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland. 8 Einrichtungen tragen das Siegel „Bett&Bike“ des ADFC. Im Thüringer Teil des Vogtlandes sind die bundesweiten Siegel und Zertifizierungen bislang kaum verbreitet. Auch Ferienwohnungen waren dort in der Vergangenheit nicht klassifiziert. Im Rahmen des Fusionsprozesses beider Verbände wird das allerdings schrittweise nachgeholt, indem seit 2012 ein dafür ausgebildeter Mitarbeiter des TVV die Klassifizierungen der Ferienwohnungen im Thüringer Vogtland absichert. Dennoch sieht der Verband im Gebiet des Thüringer Vogtlandes noch großes Potenzial, die Anzahl der Klassifizierungen und Zertifizierungen in den nächsten 2 Jahren zu erhöhen und an den Stand des sächsischen Vogtlandes anzupassen. Ziel ist es, flächendeckend über die Gesamtregion Vogtland eine hohe Qualität zu bieten – der Gast soll auf mittelfristige Sicht keinen Qualitätsunterschied mehr zwischen den beiden Ländern feststellen können. Ohne Frage besteht aber auch im sächsischen Vogtland noch Potential und „Luft nach oben“, besonders was die Zertifizierungen von Tourist-Informationen (i-Marke), zielgruppenspezifische Qualitätssiegel (v.a. entlang der Qualitätswanderwege) und Klassifizierung von Beherbergungseinrichtungen im oberen Sternebereich betrifft. Eigene regionale Qualitätssiegel wurden im Vogtland nicht definiert, da die ohnehin vorhandene Vielfalt an bundesweit geltenden Siegeln nicht noch unübersichtlicher werden soll. Es hat sich jedoch eine regionale Initiative unter der Bezeichnung „So schmeckt das Vogtland“ in der Gastronomie gebildet. Hier haben sich vier Gastronomen gemeinsam Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 4 Qualitätssicherung | Seite 36 4 | Qualitätssicherung mit regionalen Erzeugern zusammengeschlossen, um die vogtländische Küche zu bewahren und für die Gäste auf besondere Art und Weise erlebbar zu machen. Mit der regionalen Marke „So schmeckt das Vogtland“ wird das Ziel verfolgt, einerseits einen Beitrag zur gesunden Ernährung und bewussten Lebensweise zu leisten, anderseits soll damit aber auch der Bekanntheitsgrad der beteiligten Gastronomen und Direktvermarkter über die Grenzen der Region hinaus erhöht werden. Nicht zuletzt geht es dabei aber auch um das Angebot qualitativ hochwertiger gastronomischer Leistungen und die Nutzung regionaler Produkte. Die Akteure in dieser Kooperation steuern ihre Aktivitäten selbst, wobei eine bedarfsweise Abstimmung mit der Geschäftsstelle zur Koordinierung mit anderen Maßnahmen in der Destination stattfindet. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 4 Qualitätssicherung | Seite 37 5 | Businessplan 5 | Businessplan 5.1 Haushaltsplan Die Haushaltspläne beider Verbände für 2014 und der Entwurf für den gemeinsamen Haushaltsplan 2015 befinden sich in Anlage H. Die finanzielle Situation des Verbandes zum 31.12.2013 ist dem Jahreshaushaltsabschluss ebenfalls in Anlage H zu entnehmen. Der TVV erarbeitet für jedes Geschäftsjahr (identisch mit Kalenderjahr) einen eigenen Haushaltsplan mit ausgewiesenen Sachkonten. Den Plan erarbeitet die Geschäftsstelle. Nach der Zustimmung des Vorstandes wird er der Mitgliederversammlung zum Beschluss vorgelegt. Im Haushaltsplan werden die Einnahmen und Ausgaben für die gesamte Geschäftstätigkeit sowie die administrativen Kosten (Betrieb der Geschäftsstelle) ausgewiesen. Die Finanzbuchhaltung in der Geschäftsstelle bucht Zahlungsein- und -ausgänge auf die entsprechende Sachkonten. 5.2 Kontrollsystem Die wirtschaftlichen Kennzahlen des Verbandes werden kontinuierlich überwacht. Dafür nutzt der Verband mehrere Instrumente. Die Basis dafür bildet der Haushaltsplan. Damit können die Verbandsmitglieder ständig transparent und rechtssicher informiert werden. •In der Geschäftsstelle wird monatlich ein Soll/Ist-Vergleich durchgeführt, der Abweichungen vom Plan frühzeitig erkennen lässt. •Die Geschäftsführung des TVV informiert den Vorstand auf jeder Sitzung (einmal im Quartal) über den aktuellen Kassenbestand, den Kontostand und den Abrechnungsstand der einzelnen Marketingprojekte, unabhängig von deren Finanzierung (Kofinanzierung durch Fördermittel oder eigene Mittel). •Der Jahresabschluss des Verbandes wird jährlich durch einen Wirtschaftsprüfer testiert. •Jährlich erfolgt eine externe Rechnungsprüfung. Die damit beauftragte Stelle prüft stichprobenartig einzelne Sachkonten, erarbeitet einen Bericht zur Prüfung des Jahresabschlusses und spricht dann eine schriftliche Empfehlung zur Zustimmung oder Ablehnung des Jahresabschlusses an den Vorstand aus. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 5 Businessplan | Seite 38 5 | Businessplan 5.3 Umgang mit Risiken Projekte mit einer Kofinanzierung durch Fördermittel muss der TVV meist vollständig vorfinanzieren (gilt für ILE-Förderung des SMUL und das Ziel3-Programm). Die Auszahlung über die SAB dauert mitunter mehr als 3 Monate. Deshalb wird vor allem am Jahresende die Liquidität des Verbandes vorsorglich mit einem Kontokorrentkredit abgesichert. Die Kredite werden jeweils auf der Basis eines Vorstandsbeschlusses vereinbart. Als Maßnahme zur Sicherung seiner kurzfristigen Liquidität bemüht sich der TVV seit dem Abschluss des Wirtschaftsjahres 2010, in Schritten von 10.000,00 EUR Mittel anzusparen. Diese Rücklagen verbleiben auf dem Geschäftskonto, um im Notfall schnell verfügbar zu sein. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden die bis dahin angesparten Mittel im Jahr 2012 verbraucht. Erst 2013 konnte wieder ein Betrag von 10.000,00 EUR als Reserve zurückgestellt werden. Es ist geplant, diese Reservemittel vom normalen Zahlungsmittelbestand zu trennen und sie auf einem separaten Konto vorzuhalten. Nach der Bildung der neuen DMO ist der Abschluss einer Organ- und Manager-Haftpflichtversicherung (d.h. Vermögensschadenhaftpflichtversicherung) empfehlenswert. Dabei handelt es sich um eine besondere Art von Berufshaftpflichtversicherungen, um Ansprüche Dritter gegenüber dem Verband und seinen Mitarbeitern ausgleichen zu können. Der Abschluss einer solchen Versicherung wird dem Vorstand empfohlen. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 5 Businessplan | Seite 39 6 | Monitoring-System 6 | Monitoring-System Die ständige Erfolgskontrolle ist beim TVV und TVT verankert, auch vor dem Hintergrund des Projektes „Destinationsentwicklung Vogtland“. Ziel des Monitorings ist es, Nachfragetrends frühzeitig zu erkennen, Marketingmaßnahmen zu optimieren und wirtschaftliche Effekte des Tourismus ermitteln zu können. Dafür haben beide Organisationen mehrere Maßnahmen ergriffen, die unterschiedliche Inhalte abdecken und die Gremien einbeziehen: •monatliche Erhebung der Gästezahlen bei gewerblichen und nichtgewerblichen Vermietern (Ankünfte, Übernachtungen, durchschnittliche Aufenthaltsdauer, Auslastung der Betten) einschließlich Vergleich zum Vorjahr und kumulativ für laufendes Jahr; •monatliche Erhebung der Bestellungen für touristische Prospekte (per Post, Fax, E-Mail, Telefon), die beim TVV nachgefragt werden (nach Thema, Titel, Herkunft); •saisonale Befragungen der Unternehmen durch die IHK Südwestsachsen (abgestimmt mit TVV, Durchführung zweimal jährlich mit strukturiertem Fragebogen); •regelmäßige telefonische Befragung ausgewählter Hotels und Tourist-Informationen zur aktuellen Situation (Buchungsverhalten, besondere Angebote) mit strukturiertem Fragebogen; •kontinuierliche Erhebung der Zugriffsstatistik auf die Internetseite des TVV; •Auswertung des OSV-Tourismusbarometers zu touristischen Wetterstationen der Region •vierteljährliche Berichte an den Vorstand auf Basis monatlicher Statistiken, ergänzt mit Einschätzung der Geschäftsstelle zur Interpretation der Statistiken. Mit diesen Erhebungen erhält der TVV kontinuierlich belastbare Daten und ergänzende Informationen, die im operativen Geschäft umgesetzt und vor allem in die strategische Ausrichtung der DMO einfließen können. Im Rahmen des Projektes „Destinationsentwicklung Vogtland“ führte der TVV ein kennzahlengestütztes Destinationsmanagement ein. Dafür wird der Ansatz lt. Institut für Management und Tourismus der FH Westküste genutzt. Die Mitglieder des Verbandes werden bei der jährlichen Mitgliederversammlung umfassend informiert. In den ständigen Gremien des TVV werden die o. g. Erhebungen ebenfalls vorgestellt und diskutiert. In der Destinationsentwicklung Vogtland sind wichtige Marktforschungsinstrumente und ihre Umsetzung beschrieben. Die Nutzung dieser und weiterer Marktforschungsinstrumente (u. a. DestinationBrand, Markenwertmessung DestinationBrand Themenkompetenz, DestinationMonitor) wurde inzwischen von TVV und TVT weiter ausgebaut und werden nach der Fusion zur gemeinsamen DMO für das Vogtland weiterentwickelt. Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | 6 Monitoring-System | Seite 40 Anlagen Anlagen Fortschreibung Destinationsstrategie Vogtland 2014 – ANLAGEN Anlage I | Fortschreibung Destinationsstrategie Vogtland 2014 Anlage 1 Übersicht über klassifizierte/zertifizierte Einrichtungen im Vogtland Übersicht über klassifizierte/zertifizierte Einrichtungen im Vogtland davon Qualitätsinitiative Deutsche Hotelklassifizierung (DEHOGA) Deutsche Klassifizierung für Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen (DEHOGA) DTV-Klassifizierung für Ferienhäuser/wohnungen und Privatzimmer CampingplatzKlassifizierung DTV-Zertifizierung für Tourist-Informationen – iMarke Symbol Zertifizierte Einrichtungen Kategorie/ Erläuterung 7 4 Sterne 16 3 Sterne/3 Sterne S 1 4 Sterne 8 3 Sterne 3 2 Sterne 10 5 Sterne 37 4 Sterne 46 3 Sterne 5 2 Sterne 1 1 4 Sterne2 1 1 Bad Elster 2 Heilbäder (Bad Elster, Bad Brambach) 1 Luftkurort (Erlbach) 231 1222 98 Sächsischer Heilbäderverband e.V. Kurort/Heilbad/Erholungs ort Anzahl 9 Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | Anlagen | Seite 41 ServiceQualität Sachsen 161 6 Erholungsorte 106 Stufe I – Mitarbeiter 30 Stufe I - Betriebe 22 Stufe II – Mitarbeiter DTV-Klassifizierung für Ferienhäuser/wohnungen und Privatzimmer CampingplatzKlassifizierung DTV-Zertifizierung für Tourist-Informationen – iMarke 10 5 Sterne 37 4 Sterne 46 3 Sterne 5 2 Sterne 1 1 4 Sterne2 1 1 Bad Elster 2 Heilbäder (Bad Elster, Bad Brambach) 1 Luftkurort (Erlbach) 6 Erholungsorte 106 Stufe I – Mitarbeiter 30 Stufe I - Betriebe 22 Stufe II – Mitarbeiter 3 Stufe II - Betriebe 1 Orte 6 Unterkünfte 4 Einrichtungen 98 Sächsischer Heilbäderverband e.V. Kurort/Heilbad/Erholungs ort 9 ServiceQualität Sachsen 161 im sächsischen Vogtland 2 an der Talsperre Pöhl Familienfreundliche 1 Orte und Einrichtungen Qualitätsweg Wanderbares Deutschland 11 2 5 3 Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland Anlagen im sächsischen Vogtland im Thüringer Vogtland 16 Bett und Bike des ADFC 8 1 2 im sächsischen Vogtland an der Talsperre Pöhl Destinationsstrategie | Tourismusverband Vogtland | Anlagen | Seite 42 S i n f o n i e d e r N at u r Destinationsstrategie natürlich gesund | klangvoll kultiviert | familiär gewachsen Tourismusverband Vogtland | Januar 2015