Das Kleine Fest im Großen Garten wird 30 Jahre alt

Transcrição

Das Kleine Fest im Großen Garten wird 30 Jahre alt
Informationen für Freunde der Herrenhäuser Gärten e.V.
Ausgabe 01/2015
Das Kleine Fest im Großen Garten wird 30 Jahre alt
Insgesamt 900 000 Fans ließen sich vom Charme und Witz der rund 400 verschiedenen Künstler und Ensembles verzaubern –
unter anderem durch „Toi et Moi“ in 2010
KunstFestSpiele Herrenhausen 2015
„Gegen den Strich“ lautet das Motto des Festivals
Die Sommerakademie der Freunde 2015
Ein ambitioniertes Programm erwartet Sie im Museum
Wilhelm Busch
Reisetagebuch von Heinrich Ludolph Wendland
Sein Buch aus 1820 erscheint als Transkription
Liebe Freunde der Herrenhäuser Gärten,
Sepp D. Heckmann
Vorsitzender des Vereins „Freunde der
Herrenhäuser Gärten“
das bunte Farbenspiel der Herrenhäuser Gärten, das sich vom Frühling bis in
den Herbst hinein als Gesamtkunstwerk darbietet, macht uns immer wieder
deutlich, über welch ein Juwel wir in Hannover verfügen. Ob Großer Garten
oder Berggarten – auch Vielfach-Besucher entdecken bei jedem Spaziergang
einen Wechsel in der Pflanzenwelt. Der Vorstand der Freunde der Herrenhäuser
Gärten hat die kalte Jahreszeit genutzt, um über Aktivitäten zu diskutieren,
die das Image der Gärten und damit der Stadt Hannover weiter aufpolieren.
Angeregt durch einen Besuch im Palmengarten in Frankfurt, hat sich der
Vorstand die Idee der „Grünen Schule Herrenhausen“ zu eigen gemacht. Es soll
erreicht werden, dass die Herrenhäuser Gärten auch für Kinder attraktiver
werden. Start des Projekts, das in Zusammenarbeit mit dem benachbarten
Schulbiologiezentrum und den Herrenhäuser Gärten erarbeitet wird, soll im
Frühjahr 2016 sein (mehr dazu auf Seite 12). Ein gemeinsames Projekt mit
der Stadt Hannover wird fortgesetzt: Auch in diesem Sommer sorgen zwei
Gartenaufseher für Sauberkeit im Georgengarten.
Der Festival-Sommer beginnt mit den KunstFestSpielen Herrenhausen 2015,
die von der scheidenden Intendantin Elisabeth Schweeger verantwortet
werden. Aus dem sehr ambitionierten Programm haben wir für die Vereinsmitglieder wieder ein besonderes Bonbon ausgesucht: das Konzert mit dem
berühmten Pianisten Igor Levit am 3. Juni, 20.00 Uhr in der Orangerie.
Mehr über das Procedere auf Seite 6.
Bevor wir uns beim exklusiven Kleinen Fest für die Freunde am 6. Juli im Großen
Garten treffen, findet am 8. Juni um 18.00 Uhr die Mitgliederversammlung im
Museum Wilhelm Busch statt. Der Vorstand hofft auf eine rege Beteiligung.
Bitte nutzen Sie die Chance, Informationen über die Vereinsaktivitäten aus erster
Hand zu bekommen.
Auf einen amüsanten Lesestoff in dieser Ausgabe möchte ich noch hinweisen:
Es ist das Reisetagebuch des leitenden Herrenhäuser Gärtners Heinrich Ludolph
Wendland von 1820, das im Juni als Transkription erscheint. Der Bericht auf
Seite 10 bereitet auf das Lesevergnügen vor.
Im Namen des Vorstands und des Kuratoriums der Freunde wünsche ich
Ihnen einen sonnenreichen Sommer mit genussreichen Besuchen in den
Herrenhäuser Gärten.
Mit herzlichen Grüßen
Das Kleine Fest feiert ein rundes Jubiläum
Die Freunde treffen sich am 6. Juli im Großen Garten
Auch in diesem Jahr war der Ansturm auf Eintrittskarten zum „Kleinen Fest für
die Freunde der Herrenhäuser Gärten“ riesengroß. Diese Veranstaltung hat sich
als sommerliches Highlight für die Vereinsmitglieder manifestiert. Inzwischen
sind die Tickets bestellt. Am Montag, dem 6. Juli, einen Tag vor der offiziellen
Premiere, treffen sich die Freunde mit ihren Familien im Großen Garten. Wie
immer begrüßt sie Festivalleiter Harald Böhlmann, bekannt als „der Mann mit
dem Zylinder“.
In diesem Jahr wird das „Kleine Fest im Großen Garten“ 30 Jahre alt. In diesem
Zeitraum haben insgesamt 900.000 Besucher das Kleinkunst-Festival erlebt.
Auch in diesem Jahr werden wieder insgesamt 50.000 Menschen den runden
Geburtstag mitfeiern. Zusammen mit rund 150 Künstlern aus über zehn Nationen. Auf 40 Bühnen werden sie das Publikum durch Akrobatik und Artistik,
Spaß, Comedy und Clownerien, durch Walk-Acts und musikalische Darbietungen verzaubern.
Zum Jubiläum verspricht Harald Böhlmann ein Fest der Superlative mit einigen Überraschungen. Einige Produktionen, die schon im vergangenen Jahr
erfolgreich waren, kommen wieder, zum Beispiel die freche, männermordende
Shirlee Sunflower, die nach wie vor auf der Suche nach der großen Liebe ist.
Einen riesigen Publikumserfolg wird wieder Sascha Grammel haben, der
sympathische Bauchredner, der inzwischen mit seinen Puppen ganze Arenen
füllt. Er kommt zum Jubiläumsfest aus alter Verbundenheit. Wer im Jahr 2000
schon beim Kleinen Fest war, erinnert sich an die Gemüse-Dressur von Andrée
Kupp,die „dresseuse et montreuse de légumes“.Das französische Ensemble Zanimos kommt wieder mit den tanzenden Radieschen, dem singenden Kürbis und
der Karotte am Trapez.
Sascha Grammel, der mit seinen
Puppen ganze Arenen füllt, kommt aus
alter Verbundenheit zum Jubiläum des
Kleinen Festes
Der Festspielkalender
Die KunstFestSpiele 2015 finden vom
28. Mai bis 14. Juni statt. Hier die
Veranstaltungen in kalendarischer
Kurzform:
21. Mai bis 14. Juni, ganztägig
Michael Beutler: Ballenernte –
Ballenwickeln & Balleninstallation
Großer Garten
28. Mai, 19.00 Uhr
Prolog – Herrenhäuser Gespräch
Thema: Gegen den Strich – von der
Notwendigkeit zivilen Ungehorsams
Schloss Herrenhausen
29. Mai, 18.00 Uhr
Eröffnungsrede
Orangerie
29. Mai, 20.00 Uhr
Pitch 43 – Tuning the Cosmos
Galerie, Konzert
Ensemble Musikfabrik
Theaterland China
29. bis 31. Mai
Mini View & We apologize to inform you
Xiao Ke Lee
Innenstadt, Großer Garten, Galerie
30. Mai, 19.00 Uhr
Politische Avantgarde in der Theaterkunst
Chinas
Einführung in der Orangerie
30. Mai, 20.00 Uhr
Flee by Night, Musiktheater
Danny Yung
Orangerie
1. bis 6. Juni
Akademie der Spiele
Kreative Workshops für Jugendliche
zwischen 10 und 17 Jahren im Großen
Garten
En Blanc et Noir (2. bis 4. Juni)
2. Juni, 20.00 Uhr
Marco Stroppa: Miniature Estrose
Florian Hoelscher, Konzert
Orangerie
3. Juni, 20.00 Uhr
It makes a long time man feel bad
Igor Levit, Konzert
Orangerie
4. Juni, 20.00 Uhr
Vanitas
Cameron Carpenter, Orgelkonzert
Galerie
5. Juni Salto Vocale
17.00 Uhr: Multiple Voices: Spem in Alium
Countertenor Terry Wey,
Bass Ulfried Staber
Siebenstündige Performance
Galerie
Das Theaterland China steht am Auftaktwochenende im Mittelpunkt der KunstFestSpiele
KunstFestSpiele Herrenhausen 2015
Unter dem Motto „Gegen den Strich“ bietet das Festival ein
ambitioniertes Programm
Querdenker stehen im Zentrum der KunstFestSpiele Herrenhausen 2015.
Für das diesjährige Programm, das noch die scheidende Intendantin Elisabeth Schweeger verantwortet, hat sie nach ihren eigenen Worten „Vorbilder in
autonomem und unangepassten Denken“ nach Herrenhausen geholt – Rebellen,
„die die Sicht auf unsere Welt veränderten und verändern“. Folgerichtig lautet
das Motto: „Gegen den Strich“. Das Festival beginnt am 29. Mai und endet am 14.
Juni. Hier einige Beispiele aus dem ambitionierten Programm:
Ensemble Musikfabrik
Pitch 43 _Tuning the Cosmos – Konzert
29. Mai Mai, 20.00 Uhr, Galerie
Harry Partch (1901 bis 1974) war einer der großen Visionäre in der Musik des
20. Jahrhunderts. Da seine Musik auf herkömmlichen Instrumenten nicht spielbar war, entwickelte er eigene Instrumente – Klangobjekte von beträchtlicher
Größe. In einer aufwändigen Aktion ließ das Ensemble Musikfabrik dieses
40-teilige Instrumentarium nachbauen. In Kooperation mit den Veranstaltern
erhalten nun Komponisten den Auftrag, ein Werk für dieses Instrument zu
komponieren. Mit Carola Bauckhoff wählten die KunstFestSpiele für Herrenhausen eine Komponistin, die wohl in ihrem musikalischen Denken viele Bezüge zu
Harry Partch aufweist.
Theaterland China – Politische Avantgarde in der Theaterkunst Chinas
Danny Yung – Flee by night – Musiktheater
30. Mai, 20.00 Uhr, Orangerie
Am Eröffnungswochenende steht China als Theaterland im Mittelpunkt. Die
Veranstaltungen starten mit Danny Yung, einem gefeierten Regisseur in Ostasien. In den Bereichen Bildende Kunst, Film und Theater strahlt seine Vorbildwirkung weit über China in andere ostasiatische Staaten aus. Er kommt auf
Initiative der Festspiel-Organisatoren zum ersten Mal nach Europa. Sein Musiktheater „Flee by night“ ist inspiriert von einem 450 Jahre alten Theaterstück,
das bereits damals nach der Verantwortung des Künstlers gegenüber der Gesellschaft fragte. Die tausend Jahre alte Theaterform der Kun-Oper verschmilzt
mit Elementen digitaler Video- und Audiokunst.
Xiao Ke x Zi Han
We apologize to inform you – Performance
31. Mai, Orangerie und Galerie
Die Performancekünstlerin Xiao Ke und der Videokünstler Zhou Zi Han karikieren in ihrer Performance „We apologize to inform you“ (für China-Reisende
eine traumatische Floskel, die auf Flughäfen meistens einer Hiobsbotschaft
vorausgeht) die Medien und manipulierten Meinungen. Durch schiefe und entstellende Bilder, wobei sie die mythologischen Fresken aus dem europäischen
Barock mit einer Gegenwelt chinesischer Schriftzeichen konfrontieren, entlarven sie die verlogene Welt der Propaganda.
Cameron Carpenter
Vanitas – Orgelkonzert
4. Juni, 20.00 Uhr, Galerie
Mit seiner transportablen „international Touring Organ“ geht er auf Reisen und
füllt die Konzertsäle. Cameron Carpenter hat zusammen mit den KunstFestSpielen eine eigene Musik für das barocke Herrenhausen erarbeitet. Die variabel
positionierbaren Pfeifen der Orgel werden auf die Raumbedingungen der Galerie
eingestellt und verschmelzen mit den Klangfarben historischer Orgeln zu einem
wohl selten gehörten Klang.
Pavillon der Sinne
Abschlusspräsentation der Akademie der Spiele
5. Juni, 16.00 Uhr, Arne-Jacobsen-Foyer und Großer Garten
Der Philosoph Leibniz steht Pate, wenn der Große Garten eine Woche lang zu
einem Experimentierraum für Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren wird.
Bei den kreativen Workshops haben die jungen Künstler die Chance, sich mit
international renommierten Künstlern auszutauschen und gemeinsam ihre Projekte zu entwickeln. Nach einer Woche präsentieren die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer die Ergebnisse. Bei einem Rundgang im Großen Garten können sie
den Besuchern ihre Werkstücke erläutern. Vor einem Jahr war das ein großer
Spaß, der sich bestimmt wiederholen wird.
Franui Musicbanda / Wolfgang Mitterer
Tanz Boden Stücke – Konzert
6. Juni, 20.00 Uhr, Orangerie
Beide begeisterten sie schon mit eigenen Projekten bei den KunstFestSpielen.
Ihr Projekt „Tanz Boden Stücke“ führt Musicbanda Franui und Wolfgang
Mitterer nun zusammen. Basierend auf der Tanzmusik aus Osttirol entstand bei
diesem Projekt eine Mischung zwischen Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischer Kammermusik. Als Vorlagen dienen auch Tänze von Mozart, Bartok
und Schubert. Mitterer ergänzt mit tanzenden Orgelpfeifen, Bretterbodenknirschen und Mopedgeknatter. Bei der Premiere im vergangenen Dezember im
Mozarteum gab es stürmischen Applaus.
Nach dem Konzert lädt die Hannover Marketing und Tourismus Gesellschaft
zum Feuerwerkswettbewerb im Großen Garten ein. Es präsentiert sich Spanien.
Musica assoluta
Clicks & Clouds – Konzert
9. Juni, 20.00 Uhr, Galerie
Binnen kürzester Zeit hat sich das Orchester Musica assoluta zu einem Publikumsliebling der Hannoveraner entwickelt. Die auf Klassik spezialisierten Musiker erforschen diesmal Verhältnis und Übergang von Ton und Geräuschen. Sie konfrontieren
5. Juni, 19.00 Uhr: Salto Vocale
Christian Zehnder und David Moss (Vocals) mit Tobias Preisig (Violine) und Sam
Auinger (Electronics) sowie der Mädchenchor Hannover
Orangerie
5. Juni, 16.00 Uhr
Pavillon der Sinne
Abschlusspräsentation der Akademie der
Spiele
Arne-Jacobsen-Foyer
6. Juni, 20.00 Uhr
Tanz Boden Stücke
Franui Musicbanda / Wolfgang Mitterer
Orangerie
7. Juni, 18.00 Uhr
Audioguide III, Musiktheater, freigegeben
ab 18 Jahre
Johannes Kreidler
7. Juni, 20.00 Uhr
Kaleidoskopville, Musiktheater
Solistenensemble Kaleidoskop
Galerie
9. Juni, 20.00 Uhr
Clicks & Clouds, Konzert
Musica assoluta
Galerie
10. Juni, 20.00 Uhr
Ascolta plays Zappa, Konzert
Ensemble Ascolta
Orangerie
11. Juni, 10.00 Uhr
Gegen den Strich
Schulen vernetzen sich mit den KunstFestSpielen
Großer Garten
12. Juni, 20.00 Uhr
Naturale, Konzert
Das Neue Ensemble
Großer Garten
13. Juni, 11.00 Uhr
(bis 3.00 Uhr am 14. Juni)
Ringlandschaft mit Bierstrom –
ein Wagner-Areal
Georg Nussbaumer
Galerie
13. (20.00 Uhr) und 14. Juni (18.00 Uhr)
The blind Poet
Jan Lauwers & Needcompany
Orangerie
14. Juni, 20.30 Uhr
Nosferatu – eine Symphonie des Grauens
Stummfilm von Friedrich Wilhelm
Murnau mit Live-Musik
Galerie
Tickets erhalten Sie bei allen CTS-/Eventim-Vorverkaufsstellen und im Künstlerhaus
Hannover. Ausführliche Informationen über
alle Veranstaltungen und Eintrittspreise
unter www.kunstfestspiele.de
die Besucher mit György Ligetis Kammerkonzert und mit dem 2014 entstandenen
Stück „Hommage“ von Thorsten Encke, dem Dirigenten des Orchesters.
„Flee by night“, Musiktheater am 30. Mai
Friedrich Wilhelm Murnau
Nosferatu – eine Symphonie des Grauens / Stummfilm mit Livemusik
14. Juni, 20.30 Uhr, Galerie
Murnaus Stummfilm „Nosferatu“, die erste Verfilmung von Bram Stokers „Dracula“, war für Filmkritiker ein Quantensprung in der Filmgeschichte. Auf Basis
der fragmentarisch erhaltenen Begleitmusik haben die Händel-Festspiele Göttingen und die Musikhochschule Hannover eine Neukomposition in Auftrag gegeben. In Herrenhausen sitzt an der Kino-Orgel Laurence Cummings, berühmt
als Dirigent und Cembalist im Bereich der historischen Aufführungspraxis.
Das besondere Bonbon für die Freunde: Konzert mit Igor Levit
Termin: 3. Juni 2015, 20.00 Uhr, Orangerie
Auch in diesem Jahr kann der Verein der Freunde auf
Vorschlag der Veranstalter seinen Mitgliedern einen
besonderen Abend während der KunstFestSpiele anbieten: ein Konzert mit Igor Levit, einem weltweit gefragten Pianisten. Bereits zum dritten Mal gastiert er
bei den KunstFestSpielen – in diesem Jahr mit einem
eigens für dieses Festival entwickelten Programm.
Unter dem Titel „It makes a long time man feel bad“
gastiert er mit Werken von Cornelius Cardew (Thälmanns Variations, 1974), Frederic Rzewski (Ballade
Nr. 5, 1985, die dem Abend den Titel liefert), Franz Liszt (Lyon,
1834), Paul Dessau (Guernica, 1934) und Ludwig van Beethoven
(Sonate Nr. 23 f-moll, op. 57 Appassionata).
Levit präsentiert ein politisch geprägtes Programm. Die Städtenamen Lyon und Guernica stehen für unfassbare Greueltaten. In
Lyon wurde die erste große französische Arbeiterrevolte blutig
niedergeschlagen, Picassos Gemälde Guernica ist ein Aufschrei
gegen die Bombardierung des Pyrenäenorts im Jahr 1937 durch
das Nazi-Regime. Rzewskis Ballade interpretiert die grausame
Behandlung amerikanischer schwarzer Zwangsarbeiter –
ein „long time man“ ist jemand, der eine lange Strafe
verbüßt.
Die Besucher werden dieses Konzert in Erinnerung
behalten als eines der Highlights der KunstFestSpiele.
Procedere:
Die Freunde treffen sich um 19.00 Uhr, eine Stunde
vor Beginn der Veranstaltung, zu einem kleinen
Umtrunk (auf eigene Rechnung) im Arne-JacobsenFoyer. Ein Repräsentant des Festivals wird die Freunde begrüßen
und auf das Konzert einstimmen.
DAUER des Konzerts: ca. 90 Minuten (inkl. Pause)
TICKETS exklusiv für die Freunde:
Unter dem Stichwort „Freunde der Herrenhäuser Gärten“
gibt es im Künstlerhaus Hannover, Sophienstraße 2,
Tel. 0511-1684-1222, ein Kontingent von 50 Karten in der ersten
und zweiten Kategorie der Klasse C. Die ermäßigten Karten zum
Preis von 36,20 bzw. 27,50 Euro werden bis zum 10. Mai reserviert.
Ingo Metzmacher neuer Intendant der
KunstFestSpiele
Ab 2016 ist Ingo Metzmacher Intendant der KunstFestSpiele Herrenhausen. Der frühere Generalmusikdirektor der
Hamburgischen Staatsoper und Chefdirigent des Deutschen
Symphonie-Orchesters Berlin, übernimmt die künstlerische
und organisatorische Leitung für die nächsten drei Jahre.
Der renommierte Dirigent tritt die Nachfolge von Elisabeth
Schweeger an, die noch das Programm 2015 verantwortet.
Ingo Metzmacher (57) wuchs in Hannover auf, er studierte in
seiner Heimatstadt sowie in Salzburg und Köln Klavier, Musik-
Ingo Metzmacher
theorie und Dirigieren. Zu den Höhepunkten seiner Karriere
gehören unter anderen die Salzburger Festspiele, das Grand
Théatre in Genf, die Royal Opera in London, die Opernhäuser
in Wien, Madrid und Berlin sowie Konzertauftritte mit den
Berliner, Münchner und Wiener Philharmonikern.
Als Intendant der KunstFestSpiele hat er sich das Ziel gesetzt,
„dem Besucher Überraschendes, Erhellendes, Verwirrendes,
Nachdenkenswertes, auf jeden Fall Unvergessliches zu präsentieren“. Damit diese Festspiele auch in Zukunft weit über
Hannover hinausstrahlen. WiKi
Sommerakademie Herrenhausen 2015 –
Gärten, Kunst, Natur, Geschichte
Vom 25. Juni bis 27. August finden im Museum
Wilhelm Busch die Vorträge der Sommerakademie
Herrenhausen 2015 statt
Die Sommerakademie Herrenhausen verspricht auch in diesem Jahr mit einem
ausgesprochen attraktiven Programm wieder faszinierende Einblicke in die
Geschichte der Gartenkultur und insbesondere in die Gärten und Gartenthemen
der Region Hannover. Eröffnet wird der Reigen gartenkultureller Vorträge allerdings mit einem Blick auf Irland, den die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr.
Sigrid Thielking, Leibniz Universität Hannover, am 25. Juni auf die Gartenbuchwelten der irischen Schriftstellerin Sheila Pim (1900-1995) werfen wird. Die
folgenden Vorträge vom 2. bis zum 23. Juli haben dann besondere Hannover-Bezüge, sei es der Vortrag des Präsidenten des Niedersächsischen Heimatbundes,
Prof. Dr. Hansjörg Küster, über Herrenhausen und den Heimatbund, oder der
Vortrag in Kooperation mit Prof. Dr. Christian Werthmann und Prof. Dr. Joachim
Ganzert über „Herrenhausen“ als Aufgabenfeld für die Fakultät für Architektur
und Landschaft der Leibniz Universität. Einen interessanten Einblick in das
Wirken eines hannoverschen Hofgärtners verspricht Prof. Dr. Hubertus Fischers
Vortrag über das faszinierende Reisetagebuch von Heinrich Ludolph Wendland
aus dem Jahr 1820. Es freut uns sehr, dass der Präsident der Region Hannover,
Hauke Jagau, für einen Vortrag über Gartenkultur, Natur- und Umweltschutz in
unserer Region am 23. Juli gewonnen werden konnte.
Über Licht und Schatten in der bildenden Kunst, und wohl auch über schattenwerfende Bäume, reflektiert der Künstler Prof. Dr. Norbert Schittek am 30. Juli,
gefolgt von Gesa Klaffke-Lobsien und Prof. Dr. Kaspar Klaffke, die am 6. August
den „Allegorischen Garten Steinwedel“ vorstellen werden. Den musikalischen
Höhepunkt dieses Sommers verspricht dann der Vortrag der Präsidentin der
Hochschule für Musik, Theater und Medien, Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann,
über „Ein im Garten ‚aufgerichtetes theatrum‘: Opern zu den Geburts- und
Namenstagen am Wiener Kaiserhof im späten 17. Jahrhundert“. Abschließen
wird die ‚Hausherrin‘ der Sommerakademie, Dr. Gisela Vetter-Liebenow, am 27.
August die Vortragsreihe mit einem sicherlich zum Nachdenken anregenden
Vortrag „Versuche im freien Denken von Lichtenberg bis Charly Hebdo“. Ein
Vortrag zu den Herrenhäuser Gärten ist noch für den 6. August geplant.
Die Vorträge finden, wie in jedem Jahr, jeweils donnerstags, 18.00 Uhr, im
Vortragssaal des Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst statt. Es besteht auch wieder nach den Vorträgen die Gelegenheit
zum anschließendem Gespräch im Garten des Museums bei Wein, Bratwurst
und schönem Wetter. Wir hoffen, noch im Verlauf der Sommerakademie 2015
den Band 2 der „Herrenhäuser Schriften“ mit den Vorträgen des vergangenen
Joachim Wolschke-Bulmahn
Jahres präsentieren zu können.
Die geplante Herrenhausen-Matinee 2015
wird im Schloss Herrenhausen stattfinden.
Herrenhausen-Matinee 2015
Experten-Forum zur Entwicklung von Herrenhausen im
nächsten Jahrzehnt
Reicht die Fantasie aus, um sich die Herrenhäuser Gärten im Jahre 2030 vorzustellen? Eine Weiterentwicklung, die der historischen Bedeutung gerecht wird
und gleichzeitig zeitgemäße Perspektiven erarbeitet – zu dieser Forschung
möchten die Freunde der Herrenhäuser Gärten ihren Beitrag leisten: Einmal
im Jahr soll künftig eine hochrangig besetzte Herrenhausen-Matinee stattfinden. Experten blicken in die Zukunft. Welchen Beitrag leisten die Gärten und
Parkanlagen für Klima und Gesundheit? Wie können Philosophie und Politik in
Einklang gebracht werden?
Das Datum für die Auftaktveranstaltung dieser exklusiven Reihe ist der 20. September 2015. Die Matinee findet im Schloss Herrenhausen statt. Veranstalter sind
die VolkswagenStiftung und das Kuratorium der Freunde der Herrenhäuser Gärten. Das Motto lautet: „Unser Herrenhausen 2030, Geschichte und Perspektiven“.
Die Herrenhausen-Matinee ist eine öffentliche Veranstaltung mit Voranmeldung
bei der VolkswagenStiftung. Das Forum im Schloss bietet Platz für 270 Personen.
Eingeladen sind die Mitglieder des Vereins der Freunde und Interessierte, denen
Herrenhausen und seine Zukunft am Herzen liegt.
Sobald die Planungen abgeschlossen sind, werden die Details im Internet unter
www.freunde-der-herrenhaeuser-gaerten.com veröffentlicht.
Die Freunde trauern um Wolfgang Besemer
Wolfgang Besemer
Er hat viel bewegt in unserer Stadt, ob als Kenner der internationalen Musikszene
oder als Mit-Organisator von Großereignissen wie zum Beispiel EXPO 2000 und
Fußball-WM. Seit Jahren gehörte Wolfgang Besemer dem Vorstand der Freunde der
Herrenhäuser Gärten an. Sein Engagement und sein beeindruckendes Fachwissen
kamen dem Verein zugute. Der plötzliche Tod des Konzertveranstalters Wolfgang
Besemer – er verstarb im Alter von 61 Jahren kurz vor Weihnachten an einem Herzinfarkt – wurde in Hannover in weiten Kreisen mit tiefer Trauer aufgenommen. Wie
wichtig er für die Region war, zeigte die Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik,
Wirtschaft und Kultur bei einer bewegenden Trauerfeier Mitte Januar im Theater
am Aegi. Michael Lohmann, seit rund 30 Jahren enger Partner des Verstorbenen,
würdigte Besemer als einen „großartigen Strategen und Netzwerker“, der sich „für
all unsere Erfolge aufgeopfert hat“.
Im Verein der Freunde hat sein Tod eine schwer zu schließende Lücke hinterlassen.
Für den Vorstand äußerte sich der Vereinsvorsitzende Sepp Heckmann: „Wir sind
tief betroffen. Wolfgang Besemer war ein hoch geschätzter Vorstandskollege. Uns
allen werden seine konstruktive Mitarbeit und seine sachkundigen Ratschläge sehr
fehlen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“
Masterplan für den Welfengarten
Ausschreibung für einen Wettbewerb im Sommer – Start der Aktivitäten in 2016
Die Gartenanlage hinter
dem Welfenschloss
braucht dringend ein
Facelifting
Der Welfengarten gehört zu den Herrenhäuser Gärten und steht wie der Georgengarten, der Berggarten
und der Große Garten unter Denkmalschutz. Doch als wichtiger Bestandteil des Gesamtensembles wird
er kaum wahrgenommen. Dies liegt sicher an seinem jetzigen Erscheinungsbild, denn Spuren seiner fast
300-jährigen Geschichte sind heute kaum mehr erkennbar. Um diese Gartenanlage aufzuwerten, haben
die Freunde der Herrenhäuser Gärten bereits vor einigen Jahren die Initiative ergriffen und mit einem
Studentenwettbewerb den ersten Anstoß geliefert. Nun wird auch die Leibniz Universität – allerdings
angesichts knapper Kassen in langsamen Schritten – Maßnahmen zur Verbesserung ergreifen. Dazu
soll ein gestalterisches Gesamtkonzept entwickelt werden, das sowohl den vielfältigen Nutzungsanforderungen als auch der Bedeutung des Parks für das Bild der Universität gerecht wird. Zur Entwicklung
eines derartigen Masterplans wird ein Wettbewerb vorbereitet, für den noch in diesem Sommer drei
Planungsbüros aufgefordert werden sollen. Der räumliche Bearbeitungsbereich umfasst sowohl den
Welfengarten selbst, als auch den Vorplatz vor dem Welfenschloss mit dem Bibliotheksgelände. Besondere Bedeutung kommt dabei den Eingängen und Wegebeziehungen zu.
Der Welfengarten besteht aus drei Teilen: Der repräsentativen Fläche vor dem Welfenschloss, dem ehemaligen Barockgarten hinter dem Schloss und dem ehemaligen Prinzengarten westlich des Barockgartens. Bis
zur Umgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg in einen modernen Park hat der Welfengarten viele Veränderungen erlebt. Auf seine interessante Vergangenheit verweisen heute nur noch die schönen, großen Bäume.
Zur Zeit verursacht die intensive Nutzung durch Bewohner der umliegenden Wohnquartiere und die Studenten der universitären Einrichtungen Schäden durch Trampelpfade, Müll und Vandalismus. Außerdem
lässt der dichte Gehölzbestand an der Nienburger Straße keine Einblicke zu, so dass weder der Welfengarten selbst noch eine optische und funktionale Verbindung zu dem benachbarten Georgengarten
wahrnehmbar ist.
Es sollen Lösungen erarbeitet werden zu den Fragen, wie die Rad- und Fußgängerwege geführt werden,
wie der Baumbestand gepflegt werden soll, welche Sichtachsen herauszuarbeiten sind und wie der
Kindergarten und Spielplatz sinnvoll eingebettet werden kann. Außerdem sollen ggf. weitere Nutzungen
wie z.B. ein Biergarten und Hundeauslaufflächen konfliktfrei eingefügt werden. Auch der Vorplatz des
Welfenschlosses wird einbezogen und soll zu einem Ort des Willkommens umgestaltet werden.
Bestandteil des Wettbewerbes wird nicht nur die Erarbeitung eines gestalterischen Entwurfes, sondern
auch ein Konzept für die schrittweise Umsetzung der geplanten Aktivitäten sein. Zum einen sollen die
verschiedenen Nutzergruppen in den Abstimmungsprozess einbezogen werden, um die Akzeptanz der
geplanten Maßnahmen zu erhöhen. Zum anderen lässt das Budget der Universität nur eine schrittweise Realisierung zu: Bei einem Gesamtetat von 3,8 Mill. Euro pro Jahr für die Erhaltung aller Gebäude der Universität
stellt die Umgestaltung des Welfengartens eine große Herausforderung dar. Unter der Federführung des
staatlichen Baumanagements wird deshalb die Umsetzung des Masterplans über 10 Jahre gestreckt, wobei
in 2016 ein erster, wichtiger Baustein umgesetzt werden soll: Die Wegeverbindung zwischen Mensa und
dem Hauptgebäude der Universität, dem ehemaligen Welfenschloss.
Die Freunde der Herrenhäuser Gärten werden die Entwicklung des Welfengartens von einer vernachlässigten
Grünfläche zu einem ansprechenden Gartendenkmal finanziell und ideell begleiten, damit das Herrenhäuser
Gartenreich zukünftig in der Wahrnehmung wieder aus vier Gärten besteht. Simone v. Lenthe
Ein amüsanter Lesestoff: das Reisetagebuch
von Heinrich Ludolph Wendland aus 1820
- Seite 2 -
t.
QGH
he
HVHKHQ
.
]
Die Subskription erscheint im Juni in einem Münchner Verlag
3
- Seite 3 -
ar
uten
r
Die handschriftlichen
Aufzeichnungen und die
„Übersetzung“ im Buchdruck
stehen sich gegenüber.
en
+RI
RWK
Kostproben aus dem Reisetagebuch aus dem Jahre 1820
Zum Rheinfall von Schaffhausen: „…
und gingen den 11.t nach Schafhausen
aber ehe wir dort gingen besahen wir
den Rheinfall, dieser ist 2 ½ Stunden
von Neukirchen […]. Der Rheinfall
läßt sich nicht beschreiben den dieses
Spiel der Natur ist zu groß“
In der Schweiz: „… Es war wirklich
ein rührender Anblück, auf dieser
Stelle zu stehn wo Wilhelm Tell diesen
Schuß auf den Greuel den Geßler
that, wir paßirten den Hohlweg wo
er erschossen wurde und mit jedem
Schritte, dachte man hier. Hier ist das
Ungeheur erschossen, o!!“
10
Reisebericht Wendland
Zu den Menschen im Wallis: „den 24.t
traten wir in das Wallis aber auch in
die größte Schweitzerey die Leute
haben hier eine besondre Tracht, und
ihre Haupt Farbe ist braun, sehen sehr
schlegt aus und halb wie Spitzbuben,
ungeheur viele Menschen giebt es hier
mit Kröpfen“.
an welches ich auch sehr freundlich
annahm. den 1tn May [Juni]
wurde nach den Botanischen Garten
gegangen, wo ich den jungen Fischer
JDQ]freundlich
XQGJHVXQGZLHGHUDQWUDI3ÁDQ]HQ
wurden ausgesucht, aber die Zeit
HUODXEWHHVQLFKWGDPLWIHUWLJ]X
werden, so ging es nach Schrader
welcher mir sehr freundlich entgegen
kam, den Nachmittag wurde bey
den Leggen Inspector Mummenthai
[Mummenthey] gegeßen
GHU$EHQGZXUGH+Y 5HL>W@]HQVWHLQ
St. jurisp. und H. v. Lüpke St. theol.
besucht und auf den Ulerich gegessen.
den 2tn Morgens 5 Uhr ging ich nach
den Garten, wo ich die fernern
GLH3ÁDQ]HQDXVVXFKWHXP8KU
ging nach den Musem [Museum], nachm. nach
der Sternenwarte, den Nachmitag nach
der Plässe, und Bibliothek. auf dem
Museum waren die neuen Thiere des
Herren Pastors Hessen [Hesse] von Burg
[Nienburg] aufgestelt, als ein Cangeru, Leo
mas: etc. an allen den Orten
wurde sich an die alten Zeiten erinnert.
oh glücklich wer seine Zeit auf der
*HRUJLD$XJXVWDDQZHQGHWZLH
jeder junge Mensch soll und muß. den
$EHQGZXUGHEH\GHQ'U0H\HULQ*HVHOOVFKDIW
GHU+Y/SNH-XQJEOXW]XJHEUDFKWGHQ
3ten0RUJHQV8KUZXUGHPLW6FKPHU]HQ
Gottingen verlassen, Meyer, Jungblut,
Lüpke begleiteten uns ein wenig
„Die Leute machten aus mancher Pflanze
ein Wesen als hätten sie sie nur allein“
Von Mai bis Oktober 1820 reiste Heinrich Ludolph Wendland nach
Österreich, in die Schweiz, nach Sachsen, Preußen und Lübeck
Er liebte seinen Beruf und das Leben schlechthin. Und er liebte das Reisen, um sich
weiterzubilden und Kontakte zu knüpfen. Heinrich Ludolph Wendland (1792-1869),
der mittlere Vertreter von drei Generationen Wendland, entwickelte als Königlicher
Hofgärtner in Herrenhausen weiter, was sein Vater Johann Christoph Wendland
(1755-1828) im Jahr 1780 begonnen hatte. Die mehr als 120 Jahre andauernde
Tradition der Wendlands als leitende Gärtner in Herrenhausen wurde mit Hermann
Wendland (1825-1903), dem Sohn Heinrich Ludolphs, 1903 beendet. Einblicke in
seine Forschung und auch in das gesellige Leben Anfang des 19. Jahrhunderts lieferte
Heinrich Ludolph in einem Tagebuch über eine Reise durch verschiedene deutsche
und französische Territorien in die Schweiz und nach Österreich, Sachsen, Preußen
und Lübeck, die er von Mai bis Oktober 1820 unternahm. Dieses Dokument stellte
die Familie Wendland 2010 der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek zur Verfügung.
Um dieses wertvolle gartenhistorische Zeugnis der fachlichen Forschung wie auch
allen gartenkulturell Interessierten zugänglich zu machen, hat das Zentrum für Gartenkunst (CGL) der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek eine Transkription des Tagebuchs erstellt. Das „Tagebuch des
Heinrich Ludolph Wendland von seiner botanischen Reise nach Österreich und in die
Schweiz 1820“ erscheint im Juni bei der Akademischen Verlagsgemeinschaft München.
Zweck der Reise, die der damals 28-jährige Wendland zusammen mit dem Herrenhäuser Gärtnerlehrling Christian von Brocken unternahm, waren vor allem die
fachliche Fortbildung, neue Kontakte zu anderen Fachleuten, zu Handelsgärtnereien,
Baumschulen und Botanischen Gärten sowie das Sammeln von Pflanzen für den Berggarten. Auch wichtige Zeugnisse der Gartenkunst, so in Schwetzingen, Nymphenburg,
Wien und Potsdam, wurden besucht. Von Schwetzingen scheint Wendland wegen der
Pracht besonders beeindruckt gewesen zu sein: „Ueberhaupt die Anlage und Gebäude
im Garten müssen ein ungeheures Geld gekostet haben.“ Er verteilte Lob, hielt aber
gleichzeitig auch kritische Anmerkungen zur Tätigkeit der dortigen Kollegen im Tagebuch fest: „Den Nachmittag ging es zu den Alpenpflanzen, welche hir sehr schön sind,
wie ich sie in keinem Garten angetroffen habe; es befindet sich da eine sehr große
Sammlung Saxifrage, Gentiana etc. Nun ging es zu den Haus Pflanzen in der großten
Hoffnung dort recht viel zu finden, fand aber da grade das Gegentheil. Die Glaßhaußpflanzen, standen schlegt, und die Leute machten aus mancher Pflanze ein Wesen als
hätten sie sie nur allein, und besah man sie, so war sie bey uns gemein, Heiden waren
wenig dort, und die da waren, waren krank“. Von den besuchten Botanischen Gärten,
so in Göttingen, Marburg, Bonn, Bern, München, Wien, Prag und Berlin, lobte Wendland den Berliner Garten als „unstreitig der erste Garten Deutschlands.“
Dem Sammeln von Alpenpflanzen für den Berggarten diente eine besonders intensive Bereisung der Schweiz, die auch einen Schwerpunkt im Reisetagebuch darstellt.
Aber auch zahlreiche Verwandtenbesuche mit durchaus reichlichem Alkoholgenuss
und abendliche Theaterbesuche liefern bereichernde Einblicke in das Privatleben
Wendlands. Von seiner Trinkfestigkeit mag nur eine (von zahlreichen) Textstellen
Auskunft geben; Wendland schrieb über seinen Besuch bei einem Onkel in Landau u.a.:
„Gleich darauf kam der saubere Baeck an, aber zimlich betrunken und schald in seiner
Trunkenheit in eins fort auf den Oncel in Landau, hier zu kam noch ein Saufaus namens
Adrian ein Sohn von meines Vaters, Mutters, Bruder […] Der Schneider und der junge
Adrian ließen uns keine Ruhe einen Sattlär Volz welcher sich als Schulcamerad meines
Vaters ausgab zu besuchen, hier wurde scharf getrunken so daß alles noch weiter
benäbelt wurde, der Schneider schimpfte vol eins fort, und wurde zuletzt grob, so daß
ich als Neffe meine holde Stimme erschallen ließ und ein Stillschweigen geboth“.
Nicht nur die zahlreichen unterhaltsamen Textstellen, sondern vor allem die
fachlichen Aufzeichnungen machen Wendlands Reisetagebuch zu einem wichtigen
historischen Dokument für die Fachwelt – und nicht zuletzt auch für den Laien.
Joachim Wolschke-Bulmahn
Weitere Kostproben
Zu seiner Pflanzenforschung:
„In Neuwied ging ich zu dem Herrn
Simoni Gartner des Prinzens welcher
mit nach Brasilien gewesen ist.
Dieser hatte die Güte mir die ganzen
mitgebrachten Schätze zu zeigen […]
Den Mittag um 1 Uhr besah ich das
Herbarium, wenigsten ein Theil davon,
als einige Farrenkäruter, und Acacien, o
wunder was sind da schöne Sachen in“.
In Bern lernte er einen Herrn Seringé
kennen, der von ihm Pflanzen aus
Herrenhausen erbat: „hier lernte
ich Seringé kennen, ein Mann wo
man sehr große Achtung für haben
muß […] Er bat mich sehr, ihm von
Ehrharts Herbarium was zuschicken,
als Salix, Rosen. Vorzüglich R.
serpenas; Aconiten, Potentillen, und
eben auch so aus dem Garten“.
Und weiter in der Schweiz, von
Moudon [im Kanton Waadt] nach
Vevay [Vevey im Kanton Waadt], wo
wir den Abend ankamen. Unterwegens
fand ich Prunelle graniflora fl. Albs.
Oroboncha major. Und eine halbe
Stunde von Vevay, wo die Straße von
Lausanne und Moudon zusamen
treffen ein Solonum Dulcamera. Ich
vermuthete sogleich daß es vielleicht
das Solonum littorele welche am
Genfer See wachsen soll, seien
könnte, ich nahm es mit zur fernern
Untersuchung […] Folgende Pflanzen
fanden wir unverletzt bey der
Excursion am 28.t July. Bad Neuchatel
in das Jura Gebirge. Geranium sp.
Medicago sp. Arenaria fasciculata,
Rhommun alpinus; Malampyrum
sylvaticum […] Rosa alpina und R.
spinosissima mit ihren varieten.
Hipe-ricum montanum. Lactata
perennis […]“.
Ein Leben für die Gartenkunst
Wer schnell bestellt, spart Geld
Heinrich Ludolph Wendland absolvierte eine Gärtnerlehre im Französischen Garten in Celle, 1806 – 1809.
Nach einer Tätigkeit als Gärtnergehilfe im Botanischen Garten in Wien 1811-14 kehrte er zunächst
nach Herrenhausen zurück und war dann 10 Monate
in Kew Gardens, bevor er 1816 als Hofgärtner im
Berggarten angestellt wurde. 1819/20 folgten noch
ein eineinhalbjähriges Studium der Naturgeschichte
an der Georg-August-Universität Göttingen sowie
seine fünfmonatige Bildungsreise. 1829 wurde er
Gartenmeister der Herrenhäuser Gärten, 1850 wurde
er zum Garteninspektor ernannt.
Die Transkription wird zusammen mit drei einleitenden Beiträgen als Band 23 der CGL-Studies
veröffentlicht und im Juni 2015 vorliegen.
Umfang des Buches: 230 Seiten
Verkaufspreis: 49,90 Euro
Subskriptionspreis (bis drei Monate nach
Erscheinen des Buches, also bis ca. September)
40,00 Euro.
Die Bestellung richten Sie bitte an:
Akademische Verlagsgesellschaft München,
Schwanthalerstraße 81, 80336 München,
Tel. 089-20 23 86 03, [email protected]
11
Lernen in der Natur. Schülerinnen im Gemüsegarten des Schulbiologiezentrums, mit
dem eine enge Zusammenarbeit geplant ist.
Grüne Schule Herrenhausen
Neues Projekt der Freunde – Start im Frühjahr 2016 geplant
Welche Angebote sind attraktiv genug, um Kinder in die Herrenhäuser Gärten
zu locken? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Vorstand der Freunde schon
seit einiger Zeit. Der erste Schritt war die Kontaktaufnahme zum Schulbiologiezentrum in direkter Nachbarschaft der Herrenhäuser Gärten. Bereits
Anfang 2013 wurde eine enge Zusammenarbeit beschlossen, die sich in
konkreten Projekten niederschlagen soll. Dieses Kompetenzzentrum und die
Verwaltung der Herrenhäuser Gärten sind nun bereit, an der Umsetzung eines
neuen Projekts mitzuwirken – an der „Grünen Schule Herrenhausen“. Angeregt
zu dieser Idee wurde der Vorstand bei seinem Besuch im Palmengarten in
Frankfurt, wo die dortige Grüne Schule seit Jahren mit großem Erfolg Kinder
an die Natur heranführt. Start der „Grünen Schule Herrenhausen“ soll im Frühjahr 2016 sein.
Die Details des Projekts werden derzeit ausgearbeitet. Einen festen Platz soll
die „Grüne Schule Herrenhausen“ in einem 120 bis 150 qm großen Raum am
Eingang des Berggartens finden. Zielgruppe sind kleine und größere Kinder, die
privat in die „Grüne Schule“ kommen. Schulklassen sind ebenfalls willkommen,
werden aber doch eher im Schulbiologischen Zentrum betreut.
12
Alle Aktionen sind denkbar, um die Kinder zu Naturforschern zu machen.
Vorgesehen sind Workshops, Malkurse, Kindergeburtstage für unterschiedliche
Altersklassen, Fortbildungsveranstaltungen, Ferienprogramme und Einiges
mehr. Vereinsvorsitzender Sepp Heckmann ist begeistert von dem neuen Projekt: „Wir möchten die Kinder nachhaltig für die Pflanzenwelt interessieren. Sie
sollen interaktiv mit Augen, Nase, Finger und Gaumen die Vielfalt spielerisch
erfahren.“
Anne Winkel-Kirch
Sponsor für neues Schauhaus gesucht
Eine attraktive Lösung für den Berggarten übersteigt die Mittel
des Vereins
Schon lange steht der Bau eines neuen Schauhauses im Berggarten auf der
Wunschliste der Gärtner ganz oben. Ein Haus für die prachtvoll im Winter
blühenden Pflanzen, allen voran die hundert Kamelien in 70 verschiedenen
Sorten sowie die Zitruspflanzen, die ebenfalls in der kalten Jahreszeit blühen.
Groß war deshalb die Freude, als sich die Erfüllung dieses Wunsches
abzeichnete. Der Verein der Freunde der Herrenhäuser Gärten erklärte sich
Anfang 2012 bereit, den Neubau mit einer namhaften sechsstelligen Summe
zu unterstützen. Zum damaligen Zeitpunkt wurde mit Baukosten in Höhe
von mindestens einer Million Euro gerechnet.
Mit diesem Betrag, so steht jetzt fest, lässt sich das Projekt nicht finanzieren. Die
Freunde bedauern sehr, dieses Thema von ihrer Projektliste streichen zu müssen.
Bereits bei der Vorstellung eines Masterplans zum Bau neuer Ausstellungshäuser
im Berggarten im Herbst vergangenen Jahres durch ein hannoversches Architektenbüro waren angesichts des finanziellen Volumens erhebliche Bedenken
aufgekommen. Bei einem Besuch im Palmenhaus in Frankfurt überzeugten sich
die Vorstandsmitglieder endgültig, dass die Mittel der Freunde für einen anspruchsvollen Bau nicht ausreichten. Vorstandsvorsitzender Sepp Heckmann
hierzu: „Die finanzielle Unterstützung der Freunde reicht lediglich für eine kleine
Lösung, die aber für Herrenhausen nicht adäquat ist.“ Sobald für den Berggarten
die konzeptionellen Fragen geklärt seien, müssten Investoren gesucht werden, die
einen höheren Millionenbetrag aufbringen könnten. Die Stadt hat Hannover von
Anfang an wissen lassen, dass ihr die Mittel für ein neues Schauhaus fehlen. WiKi
Weltkulturerbe: Die Möglichkeiten der Freunde sind ausgeschöpft
Sollten Bund und Land die Idee weiter verfolgen, wird der Verein das Projekt ideell begleiten
Nicht jede Hoffnung kann erfüllt werden. Diese These trifft auch auf die Bewerbung für Herrenhausen um den Titel „Weltkulturerbe“ zu. Nach einem mehrjährigen intensiven Engagement für dieses Projekt, betrachtet der Vorstand der Freunde
der Herrenhäuser Gärten seine Möglichkeiten nunmehr für ausgeschöpft. Sepp D. Heckmann, der Vereinsvorsitzende,
betont allerdings: „Sollten Land und Bund diese große Idee weiter verfolgen, werden wir das Thema gern ideell begleiten.“
Über mehrere Jahre hatten die Freunde die Bewerbung bei der UNESCO um den Titel „Weltkulturerbe“ weit oben auf die
Wunschliste des Vereins gesetzt. Dem Vorstand war sehr wohl bewusst, dass der Weg zum Ziel sehr steinig sein würde.
Allein, so war das Motto, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Die Initiative fand in der Öffentlichkeit starke Beachtung. Je
mehr das Projekt diskutiert wurde, wuchsen allerdings auch die Zweifel. Erfüllte Herrenhausen alle Eigenschaften, um
die strengen Maßstäbe der UNESCO zu erfüllen? Um Klarheit zu gewinnen, lud das Kuratorium der Freunde Ende Januar
2014 Spitzenvertreter der Stadt und des Landes sowie ausgewiesene Experten zu einem Round Table in die Leibniz
Universität ein. Es war eine spannende Veranstaltung mit hochkompetenten Referenten. Am Ende stand die Meinung
der Experten mehrheitlich fest: Die Herrenhäuser Gärten allein erfüllen die Kriterien der UNESCO nicht. So mangelt es
zum Beispiel an der strikt geforderten Authentizität der Gärten. Sealife, Schlossneubau, die Umwandlungen der Gärten in
den 1930er und 50er Jahren würden den Erfolg infrage stellen. Da in Europa bereits vielfach der Titel „Weltkulturerbe“
– nicht zuletzt für Gartenanlagen – verliehen wurde, wird verstärkt die Konkurrenz aus Asien und Afrika berücksichtigt.
An der Konferenz nahm auch Walter Hirche, der Präsident der deutschen UNESCO-Kommission, teil. Er gab seinerzeit
zu bedenken: „Der Weg ist steinig, finanziell aufwändig und ungemein zeitraubend.“ Bis eine Weltkulturerbe-Urkunde
überreicht wird, können 18 Jahre vergehen.
Anne Winkel-Kirch
13
Schloss Herrenhausen von Westen, Vorderansicht, kolorierte
Lithografie von R. Wiegmann, 1834.
„Große Fontaine im Königl. Garten zu Herrenhausen“,
kolorierter Kupferstich von J.F. Salzenberg, um 1800.
Gartenkunst für Könige und Bürger
Das Gartenensemble Herrenhausen seit 1800 – Sonderausstellung
im Museum Schloss Herrenhausen
Augustenbrücke im Georgengarten
Mit der Sonderausstellung „Gartenkunst für Könige und Bürger“ ist ein Stück
Gartengeschichte in den Westflügel des Museums Schloss Herrenhausen zurückgekehrt. Beleuchtet wird die einmalige Konstellation des Gartenensembles
Herrenhausen. Für die Hannoveraner durchaus geläufig, für Gartenexperten aber
unique ist die Vielfalt der Gartenanlage: Drei historische Gartentypen treffen
aufeinander – der große Barockgarten aus der Zeit des Kurfürsten, der Berggarten als bedeutender botanischer Garten sowie Georgen- und Welfengarten als
Landschaftsparks. Der Titel bezieht sich auf zwei Leitgedanken der Ausstellung:
auf die Entwicklung der Gärten von adeligem Privateigentum zu öffentlichem
Besitz sowie auf ihre gartenkünstlerischen Besonderheiten. „Wir versuchen, die
jüngere Geschichte der Gärten zu erzählen“, sagt Dr. Andreas Urban vom Historischen Museum Hannover, der Kurator der Ausstellung. Dies geschieht zum Teil
durch herkömmliche Tafeln sowie durch vier interaktive Medienplätze, die über
die Gärten informieren und die Besucher über ihren eigenen Eindruck befragen.
Bereits um 1800 waren die Herrenhäuser Gärten öffentlich zugänglich und beliebte
Ausflugsziele. Auch die Bewohner nahe gelegener Stadtviertel nutzten die Gärten
seit dem 19. Jahrhundert für Freizeitaktivitäten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts
konnte die Stadtverwaltung die Gartenanlagen in öffentlichen Besitz übernehmen.
Seither steht neben dem Erholungswert auch der Aspekt des Tourismus in Herrenhausen im Vordergrund. Diesem Nutzungswandel geht die Ausstellung mit einer
vielseitigen Auswahl vor allem dokumentarischer Exponate auf den Grund.
Spaziergänger am Leibniztempel im
Georgengarten, Foto, um 1960.
14
Im Zusammenhang mit der Nutzungsgeschichte der Gärten stehen auch die
gartenkünstlerischen Veränderungen, die Herrenhausen in mehr als 200 Jahren
erlebt hat. Von Beginn an war die Gartenkunst hier nicht das Werk eines Einzelnen und längst nicht auf die Gestaltung von Grünflächen beschränkt. Es handelt
sich vielmehr um Gesamtkunstwerke, die im Zusammenspiel von Botanik,
Landschaftsgestaltung und Architektur entstanden sind. Daher liegt ein Schwerpunkt der Ausstellung darin, die Gartenkünstler wie den Architekten Laves oder
die Gärtnerfamilie Wendland vorzustellen. Interessant dürfte für den Besucher
auch der Blick auf den Umgang der städtischen Behörden mit diesem kulturellen Erbe im Laufe des 20. Jahrhunderts sein.
Dauer der Ausstellung: bis 31. Oktober 2015
Weitere Informationen unter www.Historisches-Museum-Hannover.de
Mit den Gartenlotsen auf Entdeckungstour
Auch in diesem Jahr bieten die Herrenhäuser Gärten wieder einen besonderen
Service an: An den Wochenenden während der Sommersaison sind wieder Gartenlotsen unterwegs, die den Besuchern gerne Auskunft geben und selbst auf
knifflige Fragen eine Antwort haben. Die Idee, ehrenamtliche, fachlich geschulte
Herrenhausen-Fans als Guides einzusetzen, wird von den Herrenhäuser Gärten
in Zusammenarbeit mit dem Freiwilligenzentrum Hannover umgesetzt.
Seit Anfang April sind die Gartenlotsen an folgenden Tagen unterwegs:
Freitags von 15 bis 17 Uhr
Samstags von 15 bis 17 Uhr (außer vor dem Feuerwerkswettbewerb)
Sonntags von 11 bis 17 Uhr
Weitere Gartenlotsen sind herzlich willkommen: Kulturinteressierte Menschen
können sich unter der Mailadresse [email protected]
oder unter der Rufnummer (0511) 5199417 melden!
Führungen mit den Gartenprofis
Wenn es um Gartenpflege und Gartengestaltung geht, sind die Gärtner der Herrenhäuser
Gärten nicht zu toppen. Bei Führungen durch die Pflanzungen und Schauhäuser des Berggartens geben die Profis wertvolle Tipps zum Umgang mit den Pflanzen im eigenen Garten.
Die Rundgänge finden mit wenigen Ausnahmen am 1. und 3. Donnerstag des Monats statt
und beginnen um 16.30 Uhr an der Berggarten-Kasse.
Dauer der Führung: Rund 60 Minuten
Kosten: 5 Euro pro Person.
Die Mitglieder des Vereins der Freunde der Herrenhäuser Gärten haben bei Vorlage ihres
Mitgliedausweises freien Eintritt in den Berggarten. Eine Voranmeldung ist – außer für
Gruppen – nicht erforderlich. Die Führungen finden ab vier Teilnehmern statt.
Bisher stehen die Themen für das erste Halbjahr fest:
16. April: Rhododendren und Frühjahrsblüher
7. Mai: Kinderstube Herrenhausen – Blick in die Sommerblumen-Anzucht
21. Mai: Frühjahrsblüher und ihre Verwendung im Garten
4. Juni: Sukkulenten
18. Juni: Beetgestaltung mit Gehölzen, Stauden und Einjährigen
2. Juli: Pflanzensammlungen des Berggartens – Blick hinter die Kulissen
Reisen nach Nordirland und Südafrika
Teilnahme für Kurzentschlossene noch möglich
Wenn Sie im Frühling die Reiselust packt, wenn Sie dann eine Garten- und Kulturreise ins Auge fassen, bietet Schaper-Reisen zwei
attraktive Ziele an: Nordirland und Südafrika. Für beide Reisen ist das Teilnehmerkontingent noch nicht ausgeschöpft. Wir berichteten über diese exklusiven Reisen bereits in der vergangenen Ausgabe. Hier einige Highlights zur Erinnerung:
NORDIRLAND vom 27. Juni bis 4. Juli 2015
Die Nordirland-Reise führt von Belfast über das Hochland nach Londonderry. Die Route führt an der Nordseeküste entlang bis
zu den Sandstränden um Ballycastle und in die Täler des Glen of Antrim. Auf der Rundreise bietet sich eine abwechslungsreiche
Natur. Die Geschichten von Burgen, Schlössern und traumhaften Gärten werden bei Führungen lebendig.
SÜDAFRIKA vom 12. September bis 28. September 2015
Nach Südafrika geht es im September, wenn dort der Frühling begonnen hat. Die Reise beginnt mit dem Besuch des Brenthurst
Privatgartens bei Johannesburg. Von Pretoria aus führt die Route zu den nördlichen Ausläufern der Drakensberge und in den
Krüger Nationalpark. Der zweite Teil der Reise beginnt in Port Elizabeth an der östlichen Gartenroute. Weitere Ziele sind Plettenberg und Knysna, mit einem Abstecher in die trockene Kleine Karoo und nach Hermanus. Abschluss der Reise sind die Tage
in Kapstadt mit Tagesausflügen in das Weingebiet, zum Botanischen Garten in Kirstenbosch und zum Kap der Guten Hoffnung.
Weitere Reiseinformationen bei:
SCHAPER-REISEN GMBH, Elisabeth Schaper, Nordhorner Str. 10, 30539 Hannover, Tel. 0511-511869, Fax 0511-511873,
e-mail: [email protected]
15
Unsere Veranstaltungstipps
25. Internationaler Feuerwerkswettbewerb 2015
Zum 25. Mal erleben die Besucher in Herrenhausen den Internationalen Feuerwerkswettbewerb. An fünf Sommerabenden
treten die renommiertesten Pyrotechniker der Welt im Großen
Garten gegeneinander an.
Ein vielseitiges Rahmenprogramm aus Live-Musik, Kleinkunst,
Tanz und Theater stimmt die Besucher ein, bevor die Zauberkünstler der einzelnen Nationen die Nacht zu einem funkelnden Erlebnis machen.
Termine 2015
16. Mai 2015: PyroEmotions, Italien
06. Juni 2015: Ricardo Caballer, Spanien
22. August 2015: Suomen Ilotulitus Oy, Finnland
05. September 2015: Dragon Fireworks, Philippinen
19. September 2015: Göteborgs FyrverkeriFabrik, Schweden
Alle weiteren Informationen unter www.hannover.de/
feuerwerk
Marie Marcks: Karikaturen und Grafiken
Ausstellung vom 31. Mai bis 11. Oktober 2015 im Museum Wilhelm Busch
Mit ihren Karikaturen und Grafiken traf Marie Marcks
mit ihrem scharfen Witz in Wort und Bild stets den Kern
gesellschaftlich relevanter Themen, sie markierte mit ihrem
berühmten Strich die Schwachstellen. Das Museum Wilhelm
Busch hat bereits im Mai 2014 das zeichnerische Werk der
im Dezember 2014 verstorbenen Künstlerin übernommen.
Nun präsentiert das Museum in der Ausstellung einen Querschnitt aus diesem Konvolut, der zugleich einen Querschnitt
ihres gesamten Schaffens darstellt. Die Ausstellung zeigt,
wie sehr sich die Künstlerin mit ihrer Arbeit zeitlebens in
die gesellschaftlichen Debatten eingemischt hat: Bereits in
Informationen aus erster Hand
den 1950er/60er-Jahren beschäftigte sie sich mit Rüstungsund Umweltfragen und thematisierte auf breiter Front die
Emanzipation der Frau – eines ihrer zentralen Anliegen.
Als alleinerziehende Mutter von fünf Kindern wurde sie zur
engagierten Vorkämpferin der Gleichberechtigung. Ihre
Karikaturen fanden sich in den bedeutenden überregionalen
Tageszeitungen, Magazinen und Satirezeitschriften. Gratulation an das Museum Wilhelm Busch, diesen Nachlass errungen
zu haben!
Weitere Informationen zu den Ausstellungen unter
www.karikatur-museum.de
Mitgliederversammlung im Juni im Wilhelm-Busch-Museum
Die diesjährige Mitgliederversammlung des Vereins der Freunde der Herrenhäuser Gärten findet am 8. Juni um 18.00 Uhr
im Wilhelm-Busch-Museum statt. Aus erster Hand erhalten die Mitglieder Informationen vom Vorstand über alle Aktivitäten
des Vereins, über Projekte und Pläne. Der Vorstand hofft auch diesmal auf eine rege Beteiligung und lebhafte Diskussionen.
Auf der Tagesordnung stehen die Berichte des Vorstands, des Schatzmeisters und des Direktors der Herrenhäuser Gärten,
Ronald Clark. Wie jedes Jahr wird es auch diesmal einen Festvortrag geben.
Impressum
Herausgeber: Verein „Freunde der Herrenhäuser Gärten e.V.“
Herrenhäuser Str. 4, 30419 Hannover
Tel. 0511-1684 75 83, Fax 0511-1684 73 74
E-Mail: [email protected]
Internet: www.freunde-der-herrenhaeuser-gaerten.com
IBAN DE83 25050180 0000 181161
Autoren: Anne Winkel-Kirch (verantw.), Anja Kestennus,
Simone v. Lenthe, Joachim Wolschke-Bulmahn
Druckerei: Gödicke Druck
16
Bildnachweis:
Titelfoto: Hassan Mahramzadeh
Coptograph für VolkswagenStiftung, Historisches Museum
Hannover, HMTG/Hassan Mahramzadeh, Hannover Concerts,
Herrenhäuser Gärten/Barlo, Kleines Fest, KunstFestSpiele
Herrenhausen, Schulbiologiezentrum Hannover, Zentrum für
Gartenkunst und Landschaftsarchitektur (CGL), Zhou Zi Han/
KunstFestSpiele, Zuni Icosahedron/Kunstfestspiele
Die nächste Ausgabe „Aus den Gärten“ erscheint Ende Oktober 2015.