Sind wir noch auf Steinzeit programmiert?
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Sind wir noch auf Steinzeit programmiert?
Anmelden | Registrieren Suchbegriff eingeben » Medizin Home Krankheiten Symptome Medikamente Drucken Diagnose & Therapie Bookmarken Weiterempfehlen Sind wir noch auf Steinzeit programmiert? Suchen Adressen & Lexika Besser Leben Community Alle aktuellen Themen aus Medizin & Gesundheit Evolutionsm edizin: Professor Detlev Ganten sieht in Krankheiten w ie Diabetes und Bluthochdruck Belege dafür, dass sich unser Körper nicht an den m odernen Lebensstil anpassen konnte Newsletter abonnieren Hier können Sie unseren kostenlosen Newsletter abonnieren » Zum Thema Paläo-Diät: Essen wie in der Steinzeit? Wie schädlich ist Sitzen? Wie Bewegungsmangel krank macht Vom Jäger zum Stubenhocker: Der moderne Lebensstil bekommt v ielen Menschen nicht gut Herr Professor Ganten, Sie behaupten, dass uns die Steinzeit in den Knochen steckt. Was m einen Sie dam it? Der Begriff der Steinzeit ist nur ein Bild dafür, dass unsere Biologie sehr alt ist. Was w ir in unseren Körpern mit uns herumtragen, reicht zurück bis an den Beginn des Lebens. Die Grundbausteine unseres Körpers sind einzelne Zellen, und diese sind in vielen Aspekten den Einzellern ganz ähnlich, die vor 3,5 Milliarden Jahren entstanden. Körperlich und genetisch haben w ir einiges mit den Menschen gemeinsam, die vor Tausenden von Jahren lebten. Wie lassen sich dam it Zivilisationskrankheiten w ie Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen erklären? Auf der einen Seite sind da unsere Zivilisation und der moderne Lebensstil, auf der anderen Seite unser Körper mit seiner alten Biologie, der sich besser eignet für ein Leben als Sammler und Jäger. Dazw ischen gibt es eine große Kluft. Unsere Lebensumstände haben sich in den vergangenen zw ei Jahrhunderten derart rasant verändert, dass unser Körper keine Chance hatte, sich so schnell anzupassen. Wir bew egen uns zu w enig und sitzen oft den ganzen Tag krumm auf dem Bürostuhl. Dafür ist unsere Wirbelsäule nicht gebaut. Wir nehmen zu viel Zucker, Salz und Fett zu uns. Wir leben nicht mehr im Einklang mit unserem biologischen Erbe. Dadurch riskieren w ir, krank zu w erden. Krankheits-Ratgeber zum Thema Lupus erythematodes (LE) Lupus erythematodes beschränkt sich auf die Haut (kutane Form) oder betrifft auch innere Organe (systemischer Lupus, SLE). Ursache ist eine Art Fehler im Immunsystem » Neurofibromatose Bei einer Neurofibromatose kommt es zu unkontrolliertem Wachstum von Nerven- und Bindegewebe. So entstehen zahlreiche überwiegend gutartige Tumoren der Haut und des ganzen Körpers » Spezials zum Thema Ein Steinzeitm ensch erreichte aber gar nicht das Alter, um an Altersdiabetes oder Dem enz zu erkranken. Das Leben w ar so hart, dass es nur w enige fettleibige Menschen gab. Es gab sicherlich auch schon Diabetes und Übergew icht, aber nur sehr w enige Betroffene. Damals w ar gute Futterverw ertung ein Vorteil. Bei unserem heutigen Überangebot und der mangelnden Bew egung ist sie ein Nachteil und führt zu Übergew icht sow ie Diabetes. Diese Mechanismen gilt es aus der Entw icklungsgeschichte unserer biologischen Ausstattung heraus zu begreifen. Das Ziel ist ein präziser Blick darauf, w ie es zu solchen Krankheiten kommt und w ie w ir sie vermeiden können. Wenn die Fortschritte uns heute schaden, können w ir dann überhaupt von Fortschritten sprechen? Absolut. Ich möchte nicht in der Steinzeit leben. Hunger w ar der Normalzustand. Man musste sich unheimlich abrackern, um zu überleben. Die Kindersterblichkeit w ar sehr hoch, die mittlere Lebensdauer lag bei unter 30 Jahren. Eine Glorifizierung der Steinzeit und Verdammung der modernen Zivilisation w äre ein Fehler. Sollen w ir trotzdem bew usst zurückgehen zu einer Steinzeit-Diät und barfuß laufen? Nein. Aber w ir sollten die Erkenntnisse der Wissenschaft für uns nutzen. In der Evolution geht es ja darum, unsere Biologie mit der Umw elt in Einklang zu bringen. Wenn es heute nicht mehr Meteoriten und Vulkane, Hungersnöte und Klimaveränderungen sind, die eine Veränderung erzw ingen, muss man den Lebensstil selbst so w ählen, dass er der biologischen Ausstattung entspricht. In der Stadt sollte ich mir zum Beispiel überlegen, w ie ich dem Bew egungsmangel mit Sport entgegenw irke. Wenn m an den Steinzeitm enschen vor die Wahl stellen w ürde, w ürde er sich verm utlich für unser m odernes, bequem es Leben entscheiden. Sicherlich. Die Entw icklung von dem primitiven Jägerund-Sammler-Leben hin zu Kulturen kam ja nicht von ungefähr. Bequemlichkeit ist eine evolutionäre Errungenschaft. Ein fauler Mensch, der nicht mehr tut als unbedingt notw endig, spart Energie. Evolutionär ist das die exakt richtige Einstellung. Es ist intelligent, etw as mit möglichst geringem Aufw and zu erreichen. Wir haben aber im Lauf der Evolution auch die geistigen Fähigkeiten entw ickelt, unsere Biologie so gut zu begreifen, dass uns Bequemlichkeit nicht immer guttut. Medizin: Über Krankheiten, Therapien und Vorsorge Die eigene Gesundheit beschäftigt die Deutschen immer mehr. Ein komplexes Thema, oft schwer zu verstehen, aber oft lebensnotwendig. Ein Überblick der wichtigsten Themenpunkte » Männergesundheit: Wissen für Ihn Über Gesundheitsvorsorge für Männer, Potenzprobleme, Partnerschaft und vieles mehr » w w w.apotheken-umschau.de auf Facebook In München ist w ieder Oktoberfest. Ihre Meinung? Eine schöne Tradition, ich schlendere gerne mal über die Wiesn Ich liebe es, da feier ich in der ersten Reihe mit Ich lebe zwar in München, gehe aber trotzdem nicht hin Einfach zu weit weg Abstimmen Sudoku Die beliebte japanische Knobelei in unendlichen Variationen hier online spielen » Memo-Spiele Unsere KartenaufdeckSpiele, die ähnlich wie das klassische Memory® funktionieren » Was tun Sie selbst, um dem Steinzeitm enschen in Ihnen zu genügen? In gew isser Weise habe ich Glück gehabt. Ich bin in der Nachkriegszeit unter Mangelbedingungen aufgew achsen. Ich bin als Landkind barfuß durch den Mist gelaufen und habe meinen Bew egungsdrang ganz natürlich ausgelebt. Ich habe Kartoffeln aufgesammelt und mich quasi als Jäger und Sammler bew egt. Dass ich nicht unter Allergien leide, hat sicherlich damit zu tun, dass ich als Kind alle Arten von Infektionen durchgemacht habe. Das hat mein Immunsystem bis heute gestärkt. Ich habe Spaß am Laufen, am Radfahren, am Schw immen. Tiere können schneller laufen und w eiter springen als w ir. Aber kein Tier ist so vielseitig w ie der Mensch. Das sollten w ir auch ausleben. Das klingt w ie ein klassischer Präventionsgedanke. Dabei w issen w ir heute, dass der m ahnende Zeigefinger nur w enig Medikamentencheck Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Arzneien überprüfen » Vorsorge-Rechner Welche Vorsorgeuntersuchung können Sie wann in Anspruch nehmen? Unser Rechner sagt es Ihnen » bringt. Mahnung und Drohung führen natürlicherw eise zu Ablehnung. Auch das ist evolutionär sinnvoll. Belohnung stimuliert. Die beste Prävention ist also das Wissen über unsere Natur und Gesundheit als Belohnung. Bildung ist nichts anderes als die Neugier, mehr zu w issen, auch über sich selbst. Das schließt mit ein, dass w ir uns eingereiht sehen in die biologische Reihe, aus der w ir entstanden sind. Bildung kann zu einem anderen Bew usstsein für den eigenen Körper und zu selbstverantw ortlichem Handeln führen. Das ist auch w ichtig für die Medizinerausbildung. Dem nach sind w ir auch heute nicht die Krone der Schöpfung. War der Mensch überhaupt jem als perfekt an seine Um gebung angepasst? Es gäbe keine Evolution, w enn sich die Umw elt nicht immer w eiter verändern und Lebew esen vor neue Herausforderungen stellen w ürde. Das ist die Triebfeder der Evolution, auch heute noch. Sobald sich eine Lebensform optimal angepasst hat, kommt sie sehr schnell an ihre Grenzen. Sie w ird sich so lange vermehren, bis die exponentielle Vermehrungslinie aufhört, w eil der Lebensraum begrenzt ist. Vielleicht sind w ir mit sieben Milliarden Menschen auf der Erde schon fast an diesem Punkt angekommen. Wenn Sie als Ingenieur am Reißbrett den perfekten Menschen entw erfen könnten, w as w ürden Sie tun? Ich bin Wissenschaftler und kein Schöpfergott. Dass w ir aber so viel Zeit mit Essen und Trinken verbringen, macht eigentlich keinen Sinn. Warum haben w ir nicht große, grüne Ohren und betreiben Fotosynthese w ie die Pflanzen? Dann müssten w ir nur noch trinken, die komplexen Organe des Verdauungstrakts w ären überflüssig. Dagegen w ürde nichts sprechen. Aber Schw ächen können evolutionär auch zu Stärken w erden. Unser Experte Prof . Detlev Ganten Professor Detlev Ganten w ar Gründungsdirektor des Max-DelbrückCentrums für Molekulare Medizin und Vorstandsvorsitzender der Charité Universitätsmedizin Berlin. Im Oktober 2013 ist er Präsident des jährlichen Kongresses "World Health Summit" in Berlin, auf dem rund 1000 internationale Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die größten Herausforderungen für die globale Gesundheit diskutieren. Stefan Schweiger / Apotheken Umschau; 27.09.2013 Bildnachweis: W&B/Jonas Holthaus/RYF, Fotolia/apops Com m unity Wie kann man Muskeln aufbauen? Wie kann man als Hobbysportler möglichst effektiv (also möglichst Zeit und Aufwand sparend) Muskeln aufbauen? Muss ich dafür Gewichte stemmen bzw. unbedingt ins Fitness-Studio oder teure Gerätschaften für daheim kaufen? Oder gibt es auch andere Möglichkeiten? In unserem Expertenforum finden Sie die Antw ort und w eitere Beiträge » Artikel bew erten - Dieser Artikel wurde 17 mal bewertet. Kom m entare Zu diesem Artikel wurden 0 Kommentare abgegeben. Kommentar verfassen » Drucken Impressum Datenschutz Nutzungsbedingungen Sicherheitstipps Newsletter Wissenschaftlicher Beirat Bookmarken Weiterempfehlen RSS Sitemap Kontakt Ethische Grundlagen Archiv Arzneimittelliste Presse-Service © Wort & Bild Verlag Konradshöhe GmbH & Co. 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