pp - kanban

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PP - KANBAN
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PP - KANBAN
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PP - KANBAN
Symbole
Symbol
Bedeutung
Achtung
Beispiel
Hinweis
Empfehlung
Syntax
Tip
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PP - KANBAN
SAP AG
Inhalt
PP - KANBAN ......................................................................................................7
PP - Kanban ................................................................................................................................... 8
Das Kanban-Prinzip im Vergleich zur traditionellen Materialbedarfsplanung...................... 10
Kanban-Verfahren ....................................................................................................................... 11
Klassisches Kanban................................................................................................................. 12
Ereignisgesteuertes Kanban .................................................................................................... 13
'Einkarten'-Kanban ................................................................................................................... 15
Kanban mit Mengenimpuls....................................................................................................... 18
Nachschub bei Kanban: mit oder ohne Integration der Bedarfsplanung (MRP)...................... 20
Lagerortzuordnung für Kanban ........................................................................................... 21
Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung ............................................ 22
Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung .................................................................... 23
Kanban mit Integration der Bedarfsplanung ....................................................................... 25
Stammdaten für Kanban............................................................................................................. 26
Produktionsversorgungsbereich............................................................................................... 28
Produktionsversorgungsbereich festlegen.......................................................................... 29
Produktionsverantwortlicher für Kanban............................................................................. 30
Regelkreis ................................................................................................................................ 31
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban ............................................ 32
Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis ......................................................... 36
Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis................................. 37
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für ereignisgesteuertes Kanban ............................... 39
Nachschubstrategie ................................................................................................................. 42
Nachschubstrategie anlegen .............................................................................................. 43
Nachschubstrategie ändern ................................................................................................ 44
Automatische Kanbanberechnung............................................................................................ 45
Automatische Kanbanberechnung durchführen....................................................................... 47
Automatische Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen ............................................ 48
Fehlerprotokoll aufrufen ........................................................................................................... 51
Ermitteln der Sekundärbedarfe für die automatische Kanbanberechnung.............................. 52
Glättung der Sekundärbedarfe................................................................................................. 53
Ermitteln der Wiederbeschaffungszeit und Umrechnen der Bedarfe ...................................... 55
Ermitteln Anzahl Kanbans/Kanbanmenge ............................................................................... 56
Kanban-Steuerung ...................................................................................................................... 57
Statuswechsel/Kanban-Impuls................................................................................................. 59
Statusfolge .......................................................................................................................... 63
Auslösen des Kanban-Impulses ......................................................................................... 64
Kanban-Impuls für ereignisgesteuertes Kanban auslösen............................................ 67
Mengenimpuls auslösen ................................................................................................ 69
'Einkarten'-Kanban/Spezielle Logiken zum Auslösen des Kanban-Impulses
anwenden ...................................................................................................................... 70
Mobile Datenerfassung für Kanban ............................................................................... 71
Istdatenerfassung/Rückmeldung ........................................................................................ 73
Rückmeldung durchführen............................................................................................. 74
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Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung.......................................... 75
Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und Wiederbeschaffung................ 76
Kanbantafel .............................................................................................................................. 77
Mit der Kanbantafel aus Verbrauchersicht arbeiten ........................................................... 80
Mit der Kanbantafel aus Quellensicht arbeiten ................................................................... 82
User-Exit für kundeneigene Felder in der Kanbantafel....................................................... 84
Behandlung von Fehlern .......................................................................................................... 85
Kanbankorrektur ................................................................................................................. 86
Kanbankorrektur durchführen........................................................................................ 89
Druck und Umlauf von Kanbans .............................................................................................. 90
Einmaligen Druck von Kanbans einstellen ......................................................................... 92
Regelmäßigen Kartendruck einstellen................................................................................ 93
Sammeldruck von Kanbans ................................................................................................ 94
Sammeldruck von Kanbans durchführen ...................................................................... 95
Senden eines Kanbans als EDI-Nachricht............................................................................... 96
Nachschubstrategien ............................................................................................................... 97
Nachschubstrategien für Eigenfertigung............................................................................. 98
Nachschub mit manuellem Kanban............................................................................... 99
Nachschub mit Produktionseinteilung ......................................................................... 101
Nachschub mit Fertigungsauftrag................................................................................ 103
Behältersteuerung Eigenfertigung ............................................................................... 105
Nachschubstrategien für Fremdbeschaffung.................................................................... 106
Nachschub mit Normalbestellung................................................................................ 107
Nachschub mit Umlagerungsbestellung (Werk zu Werk)............................................ 108
Nachschub mit Lieferplan ............................................................................................ 109
Nachschub über Mengenabruf .................................................................................... 111
Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs.................................................... 113
Bestimmen eines Liefertermins......................................................................... 115
Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf.................................. 117
Beipiel für das Zusammenfassen nach Liefertermin.................................... 119
Mengenabruf erzeugen ..................................................................................... 120
Ablauf der Nachrichtenfindung..................................................................... 121
Nachrichten-Konditionssätze anlegen ......................................................... 124
Mengenabruf übermitteln .................................................................................. 125
Mengenabruf anzeigen oder ändern ................................................................. 127
Sammelanzeige von Mengenabrufen aufrufen ................................................. 129
Beispiel für den Mengenabruf ........................................................................... 130
Wareneingang zum Mengenabruf .......................................................................... 133
Nachschub mit Orderbuch ........................................................................................... 135
Behältersteuerung Fremdbeschaffung ........................................................................ 136
Nachschubstrategien für Umlagerung .............................................................................. 137
Nachschub mit Reservierung....................................................................................... 138
Nachschub mit direkter Umbuchung ........................................................................... 139
Nachschub über WM-verwaltete Lagerorte (direkte Umbuchung) ......................... 140
Umlagerung mit Behältersteuerung............................................................................. 141
Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten .............................................................. 142
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Spezielle Kanbanabwicklungen ............................................................................................. 144
Werksübergreifendes Kanban .......................................................................................... 145
Beschaffung und Entnahme auf Kostenstelle................................................................... 146
Kanban mit SD-Lieferung.................................................................................................. 148
Kostenrechnung für Kanban.................................................................................................... 150
Produktkostensammler .......................................................................................................... 151
Produktkostensammler bearbeiten ................................................................................... 157
Plankalkulation ....................................................................................................................... 165
Materialkalkulation mit Mengengerüst .............................................................................. 167
Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf .............................................................................. 168
Vorkalkulation zum Produktkostensammler........................................................................... 171
Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen........................................................ 175
Kostenträgerrechnung: Anonyme Lagerfertigung .................................................................. 179
Periodisches Produkt-Controlling........................................................................................... 180
Auftragsbezogenes Produkt-Controlling ................................................................................ 184
Auswertungen............................................................................................................................ 187
Werksübersicht aufrufen ........................................................................................................ 188
Regelkreis- und Kanbanübersicht aufrufen............................................................................ 190
Fehleranzeige aufrufen .......................................................................................................... 191
Rückmeldungen an PP-PK (KK5)............................................................................................. 193
Satzarten ................................................................................................................................ 194
Kundenspezifische Erweiterungen ......................................................................................... 196
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SAP AG
PP - KANBAN
PP - KANBAN
PP - KANBAN
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
PP - Kanban
PP - Kanban
Einsatzmöglichkeiten
Kanban ist ein Verfahren zur Produktions- und Materialflußsteuerung, basierend auf dem
physischen Materialbestand in der Fertigung. Regelmäßig benötigtes Material wird dabei ständig
in kleinen Mengen in der Produktion bereitgehalten. Der Nachschub bzw. die Fertigung eines
Materials wird mit Kanban dann in die Wege geleitet, wenn eine bestimmte Menge des Materials
verbraucht worden ist. Dieser Nachschub wird unter Nutzung vorher gepflegter Stammdaten
direkt von der Fertigung angestoßen. Eingaben in das System sind dabei auf ein Minimum
beschränkt, zum Beispiel auf die Eingabe eines Barcodes. Alle weiteren Aktionen im System
laufen dann automatisch im Hintergrund ab.
Mittels Kanban soll die Produktion den Fertigungsprozeß selbst steuern und der manuelle
Buchungsaufwand möglichst reduziert werden. Der Effekt dieser Selbststeuerung ist die
Verkürzung der Durchlaufzeit und die Reduktion der Bestände.
Der Impuls zur Lieferung des Materials mit Kanban kann zum Beispiel darin bestehen, daß der
Arbeitsplatz, der ein Material benötigt (Verbraucher), eine Karte zu dem Arbetisplatz sendet, die
das Material herstellt (Quelle). Die Karte beschreibt, welches Material in welcher Menge wohin
geliefert werden soll. Diese Karten (jap. Kanban) haben dem Verfahren seinen Namen gegeben.
Beim Empfang der Materialien kann durch einen weiteren Kanban-Impuls per Barcode der
Wareneingang beim Verbraucher automatisch gebucht werden.
Die folgende Grafik erläutert das Kanbanprinzip:
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SAP AG
PP - KANBAN
PP - Kanban
KANBAN
Verbraucher
Quelle
voll
Material
voll
leer
Kanban
Einführungshinweise
Will man das Kanbanprinzip sinnvoll nutzen, so ergeben sich an die Produktion eine Reihe von
Forderungen:
·
Der Verbrauch der Kanbanteile sollte innerhalb eines Zeitraums, der größer als die
Wiederbeschaffungszeit eines Kanbans ist, relativ konstant sein. Wird ein Material zeitweise
in großen Mengen und dann wieder eine Zeitlang gar nicht benötigt, so braucht man eine
große Zahl von Kanbans, um die Materialversorgung sicherzustellen und hat damit relativ
hohe Bestände, wenn das Material nicht gebraucht wird.
·
Die Quelle sollte in der Lage sein, in kurzer Zeit viele kleine Lose zu fertigen. Dazu müssen
die Rüstzeiten in der Fertigung auf ein Mindestmaß gesenkt und die Zuverlässigkeit der
Produktion gesteigert werden. Es ist nicht im Sinne einer Produktionssteuerung mit Kanban,
an der Quelle mehrere Kanbans für ein Material zu sammeln und erst dann mit der
Produktion zu beginnen.
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PP - KANBAN
SAP AG
Das Kanban-Prinzip im Vergleich zur traditionellen Materialbedarfsplanung
Das Kanban-Prinzip im Vergleich zur traditionellen
Materialbedarfsplanung
Bei der traditionellen Bedarfsplanung werden die Produktionsmengen und -termine in
Abhängigkeit vom aktuellen Kunden- oder Planprimärbedarf auf Enderzeugnisebene berechnet
und die Einsatzmengen und Bereitstellungstermine der Komponenten über die
Stücklistenauflösung ermittelt. Die Produktionsmengen können für unterschiedliche Bedarfe zu
Losen zusammengefaßt werden. Die Losgrößenbildung orientiert sich am gewählten
Losgrößenverfahren. Pro Fertigungsstufe werden Lose meistens komplett hergestellt, bevor sie
in einer folgenden Fertigungsstufe weiterverwendet werden. Die in der Bedarfsplanung
ermittelten Termine sind Grundlage einer Feinplanung für die aktuelle Fertigungsstufe, auch
wenn zum Zeitpunkt der Planung oft nicht bekannt ist, wann genau das Material für die
nächstfolgende Fertigungsstufe benötigt wird. Das Material wird aufgrund dieser Termine durch
die Produktion geschoben (PUSH-PRINZIP). Häufig ergeben sich dadurch Wartezeiten bis zum
Beginn der Fertigung bzw. bis zur Weiterverarbeitung. Diese Wartezeiten gehen schließlich als
erhöhte Durchlauf- oder Sicherheitszeiten in die Planung ein und werden selten unterboten. Das
Resultat können hohe Materialbestände und lange Durchlaufzeiten in der Produktion sein.
Beim Einsatz von Kanban wird das Material nicht mittels einer übergeordneten Planung durch die
Produktion geschoben, sondern dann durch die folgende Fertigungsstufe (Verbraucher) von der
vorhergehenden Fertigungsstufe (Quelle) abgerufen, wenn es gebraucht wird (PULL-PRINZIP).
Dazu wird zwischen Quelle und Verbraucher ein Regelkreis mit einer festgelegten Anzahl von
Kanbans angelegt. Jeder Kanban steht für eine bestimmte Materialmenge und kann einem
Behälter entsprechen, dies ist jedoch nicht zwingend. Wenn die zu einem Kanban gehörende
Materialmenge verbraucht ist, wird der Kanban mit dem Status “leer” versehen und die Karte zur
Quelle geschickt, die dann dieses Material in der vorgeschriebenen Menge produziert und an
den Verbraucher liefert. Der Verbraucher quittiert den Erhalt des Materials, indem der Status
wieder auf “voll” gesetzt wird. So wird durch die Kanban quasi die Losgröße festgelegt, die von
der Quelle auf einmal produziert wird. Die gesamte Produktionsmenge ergibt sich aus der Anzahl
der in einem bestimmten Zeitraum zur Quelle geschickten Kanbans. Die
Wiederbeschaffungsfrequenz orientiert sich am tatsächlichen Verbrauch. Das heißt: Wird mehr
Material benötigt, so zirkulieren die Kanbans zwischen Quelle und Verbraucher schneller; ist der
Materialbedarf geringer, so zirkulieren die Kanbans langsamer. Wird eine Zeit lang gar kein
Material benötigt, so befinden sich alle Kanbans mit dem Material beim Verbraucher, der damit
die Komponenten sofort zur Verfügung hat, wenn er mit der Produktion der entsprechenden
Baugruppen beginnen will. Es befindet sich nie mehr Material im Umlauf, als die mit dem
Regelkreis festgelegte Anzahl von Kanbans, und auf jeder mit Kanban versorgten
Produktionsstufe kann zu jedem Zeitpunkt mit der Produktion begonnen werden.
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SAP AG
PP - KANBAN
Kanban-Verfahren
Kanban-Verfahren
Einsatzmöglichkeiten
Das SAP-System unterstützt mehrere Verfahren, Kanban durchzuführen.
Anhängig von der betrieblichen Struktur und abhängig von den Anforderungen, die man an die
Produktionssteuerung mit Kanban hat, sind unterschiedliche Kanban-Abwicklungen notwendig.
Funktionsumfang
Im SAP-System werden folgende Verfahren angeboten:
·
Klassisches Kanban [Seite 12]
·
Kanban mit Mengenimpuls [Seite 18]
·
“Einkarten”-Kanban [Seite 15]
·
Ereignisgesteuertes Kanban [Seite 13]
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PP - KANBAN
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Klassisches Kanban
Klassisches Kanban
Verwendung
Im klassischen Kanban werden im Regelkreis der Verbraucher, die Quelle und das Verfahren für
die Wiederbeschaffung des Materials definiert, sowie die Anzahl der Kanbans, die zwischen
Verbraucher und Quelle umlaufen bzw. die Menge pro Kanban.
Der Kanban-Impuls erzeugt den Nachschub im klassischen Kanban immer nur für die im
Regelkreis festgelegte Menge pro Kanban. Ebenso ist es ohne eine Veränderung im Regelkreis
nicht möglich, mehr Kanbans umlaufen zu lassen, als im Regelkreis festgelegt ist.
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PP - KANBAN
Ereignisgesteuertes Kanban
Ereignisgesteuertes Kanban
Verwendung
Beim ereignisgesteuerten Kanban orientiert sich die Materialbereitstellung nicht an einer
festgelegten Anzahl von Kanbans oder an einer festgelegten Kanbanmenge, sondern am
tatsächlichen Materialbedarf. Das Material wird nicht an einem Produktionsversorgungsbereich
stetig bereitgestellt und nachgefüllt, sondern nur auf explizite Anforderung beschafft. Dabei sollen
die Vorteile des Kanban-Moduls dazu genutzt werden, den Nachschub mit einer vereinfachten
Abwicklung durchzuführen.
Integration
Auch beim ereignisgesteuerten Kanban steht die volle Funktionalität von Kanban zur Verfügung.
Voraussetzungen
Voraussetzung ist die Pflege von eigenen Regelkreisen für die ereignisgesteuerte Abwicklung.
Funktionsumfang
Im Unterschied zum klassischen Kanban wird ein Kanban nur auf Bedarf (bzw. angestoßen
durch ein bestimmtes Ereignis) erzeugt. Für jede angeforderte Materialmenge wird ein Kanban
angelegt, der nach erfolgter Wiederbeschaffung wieder gelöscht wird.
Der ereignisgesteuerte Kanban wird mit einer eigenen Funktion erzeugt. Die zu beschaffende
Menge wird direkt in dieser Funktion festgelegt. Im Regelkreis können für die Festlegung der
Menge folgende Restriktionen vergeben werden:
·
durch eine Rundungsmenge kann die angeforderte Menge aufgerundet werden
·
durch eine fixe Kanbanmenge. Ist die angeforderte Menge kleiner, wird die fixe Menge
beschafft. Ist die zu beschaffende Menge größer, werden entsprechend mehrere
Kanbans in Höhe der fixen Menge beschafft. Dabei wird die angeforderte Menge, wenn
nötig, auf ein ganzes Vielfaches der fixen Menge aufgerundet.
·
durch einen Vorschlagswert für die angeforderte Menge. Dieser Wert wird vom System
eingesetzt, falls in der Funktion zum Erzeugen des ereignisgesteuerten KanbanImpulses keine Menge angegeben wurde.
Das Erzeugen mehrerer Fertigungsaufträge zu mehreren Kanbans auf einmal ist aus
technischen Gründen nicht möglich. Das System läßt eine entsprechende Eingabe
nicht zu.
Ändern Sie ihre Eingabe bzw. den Geschäftsprozeß so ab, daß nur ein Kanban
erzeugt wird. Machen Sie zum Beispiel mehrere Eingaben mit einer jeweils kleineren
Menge.
Wenn das nicht möglich ist, stellen Sie die Nachschubstrategie von
Fertigungsaufträge auf Planaufträge/Produktionseinteilungen um.
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PP - KANBAN
SAP AG
Ereignisgesteuertes Kanban
Aktivitäten
1. Mit einer speziellen Transaktion wird der Kanban-Impuls ausgelöst und damit ein oder
mehrere Kanban(s) erzeugt. Die Menge bzw. die Anzahl der Kanbans orientiert sich an
der Anforderungsmenge sowie den Vorgaben im Regelkreis. Je nach Strategie wird für
jeden erzeugten Kanban ein entsprechendes Nachschubelement erzeugt.
2. Die Wiederbeschaffung wird durchgeführt.
3. Der Kanban wird auf “voll” gesetzt und wenn nötig wird ein Wareneingang gebucht.
4. Beim Leersetzen dieses Kanbans (z.B. mit Barcode oder Kanbantafel) wird der Kanban
wieder gelöscht.
5. Erst beim nächsten Erzeugen eines Kanban-Impulses mit der Funktion
Ereignisgesteuerter Kanban wird/werden wieder ein oder mehrere Kanban(s) mit
Nachschubelement erzeugt.
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'Einkarten'-Kanban
'Einkarten'-Kanban
Verwendung
Sinn und Zweck dieser speziellen Logik ist es unter anderem, mit zwei Kanbans in einem
Regelkreis ein sogenanntes 'Einkarten'-Kanban abzubilden. Dadurch, daß ein Kanban zeitweise
auf dem inaktiven Status 'wartet' sitzt, lassen sich die Bestände beim Verbraucher weiter
reduzieren, besonders für den Fall, daß das Material zeitweise nicht gebraucht wird. Der
Nachschub wird bei dieser Verfahrensweise immer dann angestoßen, wenn der Kanban, aus
dem aktuell entnommen wird, ca. halb entleert ist. Der neue Kanban kommt dann an, bevor der
aktuelle Kanban vollständig entleert ist. Die Logik wird durch folgende Grafik dargestellt:
1. Start mit einem vollen Behälter
Kanban
2. Ein neuer Behälter wird angefordert
3. Der neue Behälter kommt an
4. Der erste Behälter ist vollständig geleert
Da auch beim 'Einkarten'-Kanban zeitweise zwei Kanbans aktiv sind, um die Wiederbeschaffung
des in Gebrauch befindlichen Kanbans zu gewährleisten, muß diese Logik im System mit zwei
Kanbans abgebildet werden.
Integration
Auch beim 'Einkarten'-Kanban steht die volle Funktionalität von Kanban zur Verfügung.
Voraussetzungen
Vorausetzung für diese Abwicklung ist die Auswahl einer der Logiken im Feld Auslösen
Nachschub in der Regelkreispflege.
Funktionsumfang
·
Anstoßen des Nachschubs bei Status 'in Gebrauch':
Nachdem der erste Behälter voll gemeldet wurde, läuft die Logik folgendermaßen ab: der
zweite Kanban, verbleibt im Status 'wartet'. Soll ein neuer Kanban angefordert werden,
dann wird der volle Kanban auf den Status 'in Gebrauch' gesetzt. Durch diesen
Statuswechsel wird automatisch der Kanban im Status 'wartet' auf den Status 'leer'
geändert und damit der Nachschub angestoßen. Wird der Kanban angeliefert, erhält er
den Status 'voll'. Sobald der Kanban, aus dem noch entnommen wird, mit dem Status
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PP - KANBAN
SAP AG
'Einkarten'-Kanban
'leer' versehen wird, setzt das System ihn automatisch in den Status 'wartet' und der
Ablauf kann wieder von vorne beginnen.
In der folgenden Grafik wird der Ablauf abgebildet.
1. Start mit einem vollen Behälter
2. Ein neuer Behälter wird angefordert
3. Der neue Behälter kommt an
4. Der erste Behälter ist vollständig geleert
·
Anstoßen des Nachschubs bei Status 'wartet':
Nachdem der erste Behälter voll gemeldet wurde, läuft die Logik folgendermaßen ab:
Soll ein neuer Kanban angefordert werden, dann wird der volle Kanban auf den Status
'leer' gesetzt. Durch diesen Statuswechsel wird automatisch der Kanban im Status
'wartet” auf den Status 'leer' geändert und damit der Nachschub angestoßen. Der
Kanban, aus dem noch entnommen wird, erhält den Status 'wartet'. Wird der neue
Kanban angeliefert, erhält er den Status 'voll' und der Ablauf kann wieder von vorne
beginnen. Im Unterschied zur Logik mit dem Status 'in Gebrauch' ist es hierbei nicht
notwendig, mit einem zusätzlich Status zu arbeiten. Anderseits hat man hier jedoch am
System auch keine Möglichkeit zu sehen, ob ein Behälter gerade entleert wird.
In der folgenden Grafik wird der Ablauf abgebildet.
1. Start mit einem vollen Behälter
2. Ein neuer Behälter wird angefordert
3. Der neue Behälter kommt an
4. Der erste Behälter ist vollständig geleert
·
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Erreichen oder Überschreiten der Auslösemenge:
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
'Einkarten'-Kanban
Der Ablauf bei dieser Logik ist analog zu den oben dargestellten Verfahrensweisen. Der
Unterschied ist jedoch, daß hier das Leersetzen des Kanbans durch das Erreichen oder
Überschreiten der Auslösemenge stattfindet. Bei dieser Abwicklung werden die Teile mit
dem Mengenimpuls entnommen. Die Auslösemenge muß in diesem Fall zusätzlich zur
Logik im Regelkreis gepflegt werden. Diese Art der Abwicklung bietet sich insbesondere
für Teile an, die selten gebraucht werden. Man kann also auch solche Teile mit KANBAN
beschaffen, ohne mehrere Kisten davon auf Lager halten zu müssen. Voraussetzung für
diese Abwicklung ist jedoch der Einsatz eines BDE-Systems.
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PP - KANBAN
SAP AG
Kanban mit Mengenimpuls
Kanban mit Mengenimpuls
Verwendung
Im klassischen Kanban wird der Kanban-Impuls Status 'leer” nach dem vollständigen Entleeren
des Kanbans vom Werker - beispielsweise mit dem Barcode - gesetzt. Vor dem Leersetzen wird
dem System nicht mitgeteilt, welche Menge sich noch im Kanban befindet.
Mit dem Mengenimpuls wird der Kanban-Impuls nicht durch den Statuswechsel vom Werker
gesetzt, sondern der Werker bzw. ein BDE-System gibt die jeweils entnommenen Mengen im
System direkt ein, und das System führt das Leersetzen des Kanbans automatisch durch, sobald
die Kanbanmenge erreicht ist.
Integration
Auch beim Kanban mit Mengenimpuls steht die volle Funktionalität von Kanban zur Verfügung.
Voraussetzungen
Für Kanban mit Mengenimpuls sind keine zusätzlichen Voraussetzungen notwendig.
Funktionsumfang
Für Kanban mit Mengenimpuls steht eine eigene Funktion für die Eingabe der Entnahmemenge
zur Verfügung.
Die Istmenge der Kanbans wird bei jeder Buchung um die eingegebene Entnahmemenge
reduziert. Das System erkennt, wenn die Istmenge eines Kanbans 0 ist und setzt den Kanban
automatisch auf 'leer'. Der genaue Ablauf ist wie folgt:
Wird aus einem Kanban das erste Mal eine Menge ausgebucht, so wird er auf den Status 'in
Gebrauch' gesetzt. Wenn er vollständig entleert ist, wird der Status 'leer' gesetzt und der
Nachschub angestoßen. Falls die Entnahmemenge die Restmenge dieses Kanbans übersteigt,
wird die Istmenge des nächsten Kanbans reduziert und dieser wiederum auf 'in Gebrauch'
gesetzt.
Die Reihenfolge der Kanbans, aus denen entnommen wird, ist folgendermaßen gesteuert:
·
Zuerst werden Kanbans, die den Status 'in Gebrauch' haben, vollständig geleert.
·
Dann wird der Kanban mit dem Status 'voll' ausgewählt, der am längsten bereits den
Status 'voll' besitzt.
Im Gegensatz zur Abwicklung ohne 'Mengenimpuls' ist hier also die Istmenge des Kanbans von
funktionaler Bedeutung.
Das Vollsetzen des Kanbans erfolgt ganz normal mit dem Kanban-Impuls Status auf 'voll'.
Beim Mengenimpuls wird nur die Istmenge der Kanbans fortgeschrieben, jedoch
keine Bestandsbuchung durchgeführt. Die Bestandsbuchungen erfolgen weiterhin,
wenn der Statuswechsel auf 'leer” erfolgt.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kanban mit Mengenimpuls
Das Erzeugen mehrerer Fertigungsaufträge zu mehreren Kanbans auf einmal ist aus
technischen Gründen nicht möglich. Das System läßt eine entsprechende Eingabe
nicht zu.
Ändern Sie ihre Eingabe bzw. den Geschäftsprozeß so ab, daß nur ein Kanban
erzeugt wird. Machen Sie zum Beispiel mehrere Eingaben mit einer jeweils kleineren
Menge.
Wenn das nicht möglich ist, stellen Sie die Nachschubstrategie von
Fertigungsaufträge auf Planaufträge/Produktionseinteilungen um.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Nachschub bei Kanban: mit oder ohne Integration der Bedarfsplanung (MRP)
Nachschub bei Kanban: mit oder ohne Integration der
Bedarfsplanung (MRP)
Verwendung
Für die Organisation des Nachschubs gibt es bei Kanban zwei Möglichkeiten:
·
Der Nachschub wird ausschließlich durch den Kanban-Impuls angestoßen. Die so
gesteuerten Materialien werden vom Bedarfsplanungslauf nicht geplant. Es besteht die
Möglichkeit, mit der Langfristplanung eine Vorplanung für die Materialien durchzuführen.
·
Die Materialien werden im Bedarfsplanungslauf mitgeplant und entsprechende
Beschaffungsvorschläge erzeugt. Diese Beschaffungsvorschläge stoßen jedoch nicht
direkt die Wiederbeschaffung an, sondern liefern eine Vorschau auf den kommenden
Verbrauch. Der Nachschub wird auch bei dieser Abwicklung durch den Kanban-Impuls
angestoßen.
Integration
Sowohl für das klassische Kanban als auch für die anderen Kanban-Verfahren sind beide
Möglichkeiten, den Nachschub zu organisieren, einsetzbar.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Lagerortzuordnung für Kanban
Lagerortzuordnung für Kanban
In diesem Abschnitt soll der Gesamtzusammenhang der Lagerortzuordnung für Kanban erläutert
werden.
Die Zwischenlagerung der Materialien wird bei Kanban über den Produktionsversorgungsbereich
(PVB) abgebildet. Er dient bei Kanban dazu, das Material direkt für die Produktion an der Linie
bzw. am Arbeitsplatz bereitzustellen. Auf den Produktionsversorgungsbereich erfolgt jedoch
keine Bestandsführung. Die Warenbewegungen werden auch bei Kanban auf Lagerorte gebucht.
Für die Durchführung der Warenbewegungen werden die PVBs beim Anlegen in der KanbanAnwendung Lagerorten zugeordnet. Der Wareneingang für Kanban-Materialien erfolgt
grundsätzlich auf den Lagerort, der dem PVB zugeordnet ist. Komponenten werden bei Kanban
grundsätzlich retrograd abgebucht. Die Ermittlung des Lagerorts für die Entnahmebuchung wird
im Abschnitt Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung [Seite 22] erläutert.
Für das Anlegen eines Regelkreises ist es Voraussetzung, daß das Material für den Lagerort
angelegt wurde, der dem Produktionsversorgungsbereich zugeordnet ist. Damit ist sichergestellt,
daß die Bestandsbuchungen auf den richtigen Lagerort erfolgen. Außerdem ermittelt das System
hierüber, ob Kanban mit oder ohne Integration der Bedarfsplanung durchgeführt wird. Einen
Regelkreis mit einem Material anzulegen, das nicht für den Lagerort des PVBs angelegt ist, ist
nicht möglich.
Im Regelfall muß ein Material nicht für Lagerorte angelegt werden, denn das System
legt beim ersten Buchen einer Warenbewegung automatisch das
Materialstammsegment für den Lagerort an. Bei Kanban ist es jedoch zwingend
erforderlich die Materialien immer für die Lagerorte anzulegen, da sonst keine
Regelkreise angelegt werden können.
Für Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung hat der Lagerort noch eine zusätzliche
Bedeutung. In diesem Fall muß sichergestellt werden, daß die Bedarfsplanung die Materialien
auf den für Kanban vorgesehenen Lagerorten nicht disponiert. Zu diesem Zweck werden diese
Lagerorte im Materialstammsatz von der Disposition ausgeschlossen. Außerdem muß der
Bedarfsplanungslauf bei der Stücklistenauflösung erkennen, für welchen Lagerort die zu
erzeugenden Sekundärbedarfe vorgesehen sind, um bei den von der Disposition
ausgeschlossenen Lagerorten keine Beschaffungsvorschläge zu erzeugen.
Damit die Sekundärbedarfe mit dem Lagerort gefüllt werden, muß den mit Kanban gesteuerten
Komponenten ein Produktionslagerort zugeordnet sein.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung
Lagerort- und PVB-Findung bei der
Stücklistenauflösung
Bei der Stücklistenauflösung versucht das System, in der Stücklistenposition (Komponente)
einen Lagerort zu finden. Wenn in der Stücklistenposition kein Produktionslagerort definiert ist,
liest das System die Dispositionsgruppe der Baugruppe bzw. des Enderzeugnisses und ermittelt
hieraus die Strategie für die Lagerort (bzw. PVB-) Findung. Ist keine Dispositionsgruppe mit einer
Strategie zur Lagerort-/PVB-Findung eingetragen, dann prüft das System als letzte Möglichkeit,
ob im Materialstammsatz der Komponente ein Produktionslagerort eingetragen ist.
Dieselbe Vorgehensweise wird für das Ermitteln des PVBs verwendet.
Strategien zur Lagerort-/PVB-Findung
Bei der Lagerort-/PVB-Findung für die Entnahme der Komponenten gibt es folgende Strategien:
·
Wenn Sie Kennzeichen 1 (nur Komponente) setzen, dann prüft das System, ob im
Materialstamm der Komponenten der Produktionslagerort gepflegt ist und liest diesen
Lagerort ein. Dieser Lagerort wird dann als Entnahmelagerort verwendet und in der
Komponentenliste im Planauftrag angezeigt.
Sie verwenden dieses Verfahren, wenn Sie eine Komponente immer von einem
bestimmten Lagerort entnehmen, d.h. für jede Komponente gibt es im Werk einen
bestimmten Lagerort.
·
Wenn Sie Kennzeichen 2 (nur Baugruppe) setzen, sucht das System in der
Fertigungsversion der gefertigten Baugruppe bzw. des Enderzeugnisses und prüft, ob
dort der Vorschlags-Entnahmelagerort gepflegt ist. Wenn dieser gepflegt ist, wird dieser
Lagerort als Entnahmelagerort für alle Komponenten verwendet und in der
Komponentenliste im Planauftrag angezeigt. Ist kein Vorschlags-Entnahmelagerort
gepflegt, übernimmt das System den empfangenden Lagerort der Baugruppe als
Entnahmelagerort für die Komponenten. Der empfangende Lagerort kann in der
Fertigungsversion der Baugruppe im Feld Empf. Lagerort oder im Materialstamm der
Baugruppe im Feld Produktionslagerort festgelegt sein.
Ist keine dieser Eingaben gepflegt, kann bei der Rückmeldung in der Serienfertigung der
Empfangslagerort (Wareneingangslagerort) eingegeben werden, der dann als
Entnahmelagerort für die Komponenten verwendet wird.
Kennzeichen 2 sollten Sie verwenden, wenn alle Komponenten zusammen an einem
Lagerort nahe der Fertigungslinie, an der sie benötigt werden, liegen.
·
Wenn Sie Kennzeichen 3 setzen, geht das System zunächst wie bei Kennzeichen 1 vor,
wenn es dabei keinen Lagerort findet, geht es anschließend wie bei Kennzeichen 2
beschrieben vor.
·
Wenn Sie Kennzeichen 4 setzen, geht das System zunächst wie bei Kennzeichen 2 vor,
wenn es dabei keinen Lagerort findet, geht es anschließend wie bei Kennzeichen 1
beschrieben vor.
Die Festlegung der Strategie erfolgt im Customizing der Serienfertigung oder Bedarfsplanung im
Arbeitsschritt Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung. Die Zuordnung der
gewählten Strategie erfolgt über die Dispositionsgruppe.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung
Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung
Voraussetzungen
Damit das Material nicht geplant wird, d.h. damit von der Bedarfsplanung keine zusätzlichen
Nachschubelemente (Planaufträge oder Bestellanforderungen) erzeugt werden, wird das
Material an dem Lagerort, der dem Produktionsversorgungsbereich der Quelle zugeordnet ist,
von der Disposition ausgeschlossen. Lesen Sie hierzu weiter im Abschnitt Lagerort von der
Disposition ausschließen [Extern].
Wird ein Material ohne die Integration der Bedarfsplanung beschafft, sind folgende
Einstellungen vorzunehmen:
·
Lagerorte, die für die Beschaffung mit Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung
vorgesehen sind, müssen von der Disposition ausgeschlossen werden. Außerdem muß
für Komponenten festgelegt werden, von welchem Lagerort die retrograde Entnahme
stattfindet. Lesen Sie hierzu weiter im Abschnitt Lagerortzuordnung für Kanban [Seite
21].
·
Unter bestimmten Voraussetzungen muß auch für Materialien, die ohne die Integration
der Bedarfsplanung beschafft werden, ein gültiges Dispositionsmerkmal gepflegt
werden. Dies ist der Fall,
–
wenn als Nachschubelemente von Kanban Produktionseinteilungen bzw.
Planaufträge erzeugt werden sollen (Kanban mit Produktionseinteilungen)
–
wenn Kapazitätsbedarfe erzeugt werden sollen
–
wenn das Material an der Langfristplanung teilnehmen soll
–
wenn das Material nur an bestimmten Lagerorten mit Kanban gesteuert werden soll,
die anderen Lagerorte jedoch mit der Bedarfsplanung disponiert werden
Ansonsten können Sie das Material auch mit dem Dispositionsmerkmal "ND" (nicht
disponieren) versehen.
·
Für Nachschubstrategien mit Kostensammler (Eigenfertigung mit
Produktionseinteilungen, manuelles Kanban) muß ein Serienfertigungsprofil
(Dispositionsdatenbild) eingetragen werden. Im SAP-Standard steht ein Profil zur
Verfügung, das speziell für Kanban vorgesehen ist, d.h. es wird mit diesem Profil ein
Kostensammler ohne Serienauftrag erzeugt. Lesen Sie für mehr Informationen zur
Kostenrechnung mit Kostensammler den Abschnitt Kostensammler für Kanban [Extern].
Funktionsumfang
Ruft der Verbraucher einen neuen Kanban von der Quelle ab, so wird für die abgerufene Menge
ein Nachschubelement (Produktionseinteilung, Fertigungsauftrag, Bestellung etc.) erzeugt. Mit
diesem Element wird das Material beschafft und mit Bezug zu diesem Element wird
rückgemeldet und bei der Lieferung der Wareneingang gebucht.
Bei dieser Abwicklung sind zwei Dinge zu beachten, wenn Kanban-gesteuerte Materialien eine
Stückliste besitzen:
·
Für den von der Disposition ausgeschlossenen Lagerort wird die Stückliste nicht weiter
aufgelöst, d.h. Beschaffungselemente auf diesem Lagerort führen nicht zu
Sekundärbedarfen für Komponenten des mit Kanban gesteuerten Materials. Hat ein so
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung
gesteuertes Material also Komponenten, dann können diese nur mit Kanban oder
verbrauchsgesteuert beschafft werden.
Es ist jedoch möglich, den Komponentenbedarf mit Hilfe der Langfristplanung zu planen.
Mit der Langfristplanung können Sie Sekundärbedarfe simulativ auch für Kanbangesteuerte Materialien erzeugen und erhalten damit u.a. eine Vorschau für die
Verhandlungen mit den Lieferanten.
·
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Es ist jedoch möglich, ein Material gleichzeitig an bestimmten Lagerorten mit Kanban zu
steuern und an anderen Lagerorten mit der Bedarfsplanung zu planen. Das heißt:
–
Beschaffungselemente auf Lagerorten, die disponiert werden, führen zu
Sekundärbedarfen für Komponenten
–
Beschaffungselemente auf Lagerorten, die von der Disposition ausgeschlossen
sind, führen nicht zu Sekundärbedarfen für Komponenten.
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kanban mit Integration der Bedarfsplanung
Kanban mit Integration der Bedarfsplanung
Voraussetzungen
Bei dieser Abwicklung wird der Lagerort, der dem Produktionsversorgungsbereich zugeordnet ist,
nicht von der Disposition ausgeschlossen.
Wird ein Material mit Integration der Bedarfsplanung beschafft, sind folgende Einstellungen
vorzunehmen:
·
Für das Material muß ein gültiges Dispositionsmerkmal gepflegt werden, es darf also
nicht "ND" (nicht disponieren) eingestellt sein
·
Für das Material müssen alle weiteren für die Bedarfsplanung notwendigen
Steuerungsparameter gepflegt werden
·
Für Nachschubstrategien mit Kostensammler (Eigenfertigung mit
Produktionseinteilungen, manuelles Kanban) muß ein Serienfertigungsprofil
(Dispositionsdatenbild) eingetragen werden. Im SAP-Standard steht ein Profil zur
Verfügung, das speziell für Kanban vorgesehen ist, d.h. es wird mit diesem Profil ein
Kostensammler ohne Serienauftrag erzeugt. Lesen Sie für mehr Informationen zur
Kostenrechnung mit Kostensammler den Abschnitt Kostensammler für Kanban [Extern].
Funktionsumfang
Bei dieser Abwicklung wird die Planung der Gesamtproduktionsmenge oder
Beschaffungsmengen einer bestimmten Periode mit der Bedarfsplanung gesteuert und die
Nachschubelemente werden durch den Bedarfsplanungslauf erzeugt. Im Rahmen der
Eigenfertigung kann für die Planung der Produktionsmengen pro Periode sowohl die
Serienfertigung als auch die Fertigungsauftragsverwaltung eingesetzt werden. Im Rahmen der
Fremdbeschaffung stehen alle üblichen Beschaffungselemente zur Verfügung. Die von der
Bedarfsplanung erzeugten Nachschubelemente sollen jedoch nicht die Produktion oder
Fremdbeschaffung direkt auslösen, sondern dienen als Vorschau für die Quelle. Der Materialfluß
selbst und die tatsächliche Produktion wird mit dem Voll- und Leersetzen der Kanbans gesteuert
und angestoßen. Rückmeldungen und Wareneingänge werden hierbei ohne Bezug zum Kanban
gebucht, können sich also beispielsweise auf Tagesmengen beziehen.
Bei dieser Abwicklung gilt für Materialien mit Stückliste folgendes:
In Kanban-Materialien einfließende Komponenten können mit allen Dispositionsverfahren der
Bedarfsplanung disponiert werden. Es muß allerdings organisatorisch sichergestellt werden,
daß die Quelle das Material zu dem von der Bedarfsplanung erzeugten Nachschubelement
nicht im voraus produziert, sondern den “Abruf” durch Kanban abwartet.
Da bei der Abwicklung mit Integration der Bedarfsplanung das System direkt
Vorschaudaten erzeugt, eignet sich diese Abwicklung besonders für den Nachschub
mit Produktionseinteilungen (Serienfertigung) und Lieferplaneinteilungen.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Stammdaten für Kanban
Stammdaten für Kanban
Einsatzmöglichkeiten
Für die Produktionssteuerung mit Kanban müssen verschiedene Stammdaten eingestellt werden,
um ein Material für die Beschaffung mit Kanban vorzusehen und um vollautomatisch
Bestellungen, Fertigungsaufträge und andere Nachschubelemente zu erzeugen sowie die
Warenbewegungen durchzuführen.
Funktionsumfang
Kanban-Material wird in sogenannten Produktionsversorgungsbereichen direkt in der Produktion
zur Verfügung gestellt. Ein PVB kann beispielsweise ein Regalbereich oder ein anderer
Lagerbereich sein. Aus einem Produktionsversorgungbereich (PVB) bedienen sich dabei ein
oder mehrere Arbeitsplätze. Die Produktionsversorgungsbereiche werden für die
Bestandsführung jeweils einem Lagerort zugeordnet. Während im Produktionsversorgungbereich
nur die Kanbans verwaltet werden, wird das Material bestandsmäßig auf dem zugeordneten
Lagerort geführt. Dabei kann jedem Produktionsversorgungbereich ein eigener Lagerort oder
mehreren oder auch allen PVBs eines Werkes ein gemeinsamer Lagerort zugeordnet werden.
Deshalb müssen Produktionsversorgungsbereiche angelegt werden und diese wiederum
Lagerorten zugeordnet werden. Lesen Sie hierzu auch Produktionsversorgungsbereich [Seite 28]
und Lagerortzuordnung für Kanban [Seite 21].
Eine weitere Untergliederung der Produktion erfolgt in die Bereiche von sogenannten
Produktionsverantwortlichen. Damit wird der Forderung Rechnung getragen,
Steuerungsfunktionen und Verantwortung in die Werkstatt zurückzuverlagern. Der
Produktionsverantwortliche kann als Verbraucher für die Bestände in einem oder mehreren
Produktionsversorgungbereich zuständig sein und als Quelle die Produktion der in seinem
Bereich hergestellten Materialien überwachen.
Auch der Produktionsverantwortliche muß angelegt und zugeordnet werden. Lesen Sie hierzu
auch Produktionsverantwortlicher für Kanban [Seite 30].
Die Beziehung zwischen Verbraucher und Quelle wird im Regelkreis festgelegt. Der Regelkreis
bestimmt in der Hauptsache die Form der Wiederbeschaffung und die Anzahl der Kanbans bzw.
die Menge pro Kanban. Die Festlegung der Anzahl Kanbans bzw. der Menge pro Kanban kann
durch manuelle Eingabe erfolgen. Da in vielen Industriebereichen die Bedarfssituation jedoch
starken Schwankungen unterworfen ist, bietet das System auch eine automatische
Kanbanberechnung, um die Parameter regelmäßig zu überprüfen, zu berechnen und
anzupassen. Lesen Sie hierzu Regelkreis [Seite 31].
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Stammdaten für Kanban
Verbraucher
•Produktionsversorgungsbereich
Quelle
Lieferung
• Verantwortlicher
• Lieferant
• Lieferwerk
• Lager
Regelkreis
Bedarf
• Die Beziehung zwischen Quelle und Verbraucher
ist im Regelkreis festgelegt
Außerdem müssen die Nachschubstrategien eingestellt werden, d.h. es wird im Regelkreis für
die Materialien festgelegt, in welcher Weise die Wiederbeschaffung erfolgt: Lesen Sie hierzu
auch Nachschubstrategie [Seite 42].
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Produktionsversorgungsbereich
Produktionsversorgungsbereich
Definition
Der Produktionsversorgungsbereich (PVB) dient als Zwischenlager in der Fertigung, um Material
direkt für die Produktion an der Linie bzw. am Arbeitsplatz bereitzustellen.
PVBs können Regale, speziell markierte Flächen auf dem Boden, spezielle Boxen etc. sein. Die
Festlegung der PVBs im Betrieb gehört zum vorbereitenden Design des Materialflusses für
KANBAN.
Der Produktionsversorgungsbereich wird in der Kanban-Anwendung definiert und folgenden
Objekten zugeordnet:
·
·
einem Werk
·
einem Lagerort
einem Verantwortlichen
Auf den zugeordneten Lagerort erfolgen die Warenbewegungsbuchungen.
Einem Lagerort können mehrere Produktionsversorgungsbereiche zugeordnet werden, ein
Produktionsversorgungsbereich jedoch nicht mehreren Lagerorten.
Wenn ein Material in mehreren Produktionsversorgungsbereichen mit demselben
Lagerort produziert oder weiterverarbeitet wird, dann wird in der Bestandsübersicht
auf diesem Lagerort die Summe aller Bestände auf den zugeordneten
Produktionsversorgungsbereichen angezeigt.
Der zugeordnete Verantwortliche ist die Person, die als Verbraucher für die Weiterverarbeitung
der Materialien und für die Überwachung der Bestände am Produktionsversorgungsbereich
zuständig ist.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Produktionsversorgungsbereich festlegen
Produktionsversorgungsbereich festlegen
1. Wählen Sie ausgehend vom Kanban-Menü Prod.Vers.Bereiche ® Pflegen.
2. Geben Sie das Werk ein und wählen Sie Weiter.
Sie gelangen in die Sicht zur Pflege der Produktionsversorgungsbereiche. Hier können
Sie bestehende Produktionsversorgungsbereiche ändern oder neue festlegen.
3. Zum Anlegen eines neuen Produktionsversorgungsbereichs wählen Sie Bearbeiten ®
Neue Einträge.
4. Geben Sie folgende Daten ein:
–
Name und Kurzbeschreibung des Produktionsversorgungsbereichs
–
Lagerort, dem der Produktionsversorgungsbereich zugeordnet wird. Auf diesen
Lagerort erfolgen die Warenbewegungsbuchungen für das KANBAN-Material.
–
Produktionsverantwortlicher
In der Kanban-Anwendung müssen Sie den Produktionsverantwortlichen beim
Anlegen eines Produktionsversorgungsbereichs angeben. Der
Produktionsverantwortliche ist jedoch nicht als Mußeingabe gekennzeichnet, da Sie
im Warehouse Management über die gleiche Transaktion
Produktionsversorgungsbereiche anlegen, ohne den Produktionsverantwortlichen
eingeben zu müssen.
–
gegebenenfalls die Abladestelle
Die Abladestelle wird auf die Kanban-Karte gedruckt bzw. beim Mengenabruf in den
Mengenabruf selbst übernommen.
5. Sichern Sie Ihre Eingaben.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Produktionsverantwortlicher für Kanban
Produktionsverantwortlicher für Kanban
Definition
Der Produktionsverantwortliche kann als Verbraucher für die Weiterverarbeitung der Materialien
und für die Überwachung der Bestände in einem oder mehreren
Produktionsversorgungsbereichen zuständig sein und/oder als Quelle die Bereitstellung der in
seinem Bereich hergestellten Materialien überwachen.
Produktionsverantwortliche werden als Disponenten im Customizing der Bedarfsplanung (unter
Stammdaten) definiert.
Verwendung
Wird ein Verantwortlicher einem Produktionsversorgungsbereich zugeordnet, ist damit die
Person definiert, die als Verbraucher für die Weiterverarbeitung der Materialien und für die
Überwachung der Bestände am Produktionsversorgungsbereich zuständig ist.
Wird im Rahmen der Eigenfertigung ein Verantwortlicher im Regelkreis eingegeben, ist damit die
Person definiert, die als Quelle für den Nachschub, d.h. für die Bereitstellung der Materialien und
ggf. den Transport zum Verbraucher zuständig ist.
30
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Regelkreis
Regelkreis
Definition
Die Regelkreise legen die Beziehung zwischen Verbraucher und Quelle fest. Mit Hilfe des
Regelkreises werden folgende Steuerungsdaten für Kanban vorgegeben:
·
Kanbanumlauf, d.h. die Anzahl Kanbans und die Menge pro Kanban
·
ggf. Rahmendaten für die automatische Kanbanberechnung
·
Nachschubstrategie
·
ggf. Kartendruck
·
ggf. Anlieferadresse
·
ggf. Ablaufsteuerung (z.B. Kennzeichen für separaten Wareneingang,
Statusfolgeschlüssel, Kennzeichen für die Logik zum Auslösen des Nachschubs beim
“Einkarten”-Kanban)
Verwendung
Sie können Regelkreise für klassisches Kanban pflegen (diese Regelkreise werden auch bei
Kanban mit Mengenimpulsen oder beim “Einkarten”-Kanban verwendet) oder für
ereignisgesteuertes Kanban.
April 2001
31
PP - KANBAN
SAP AG
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches
Kanban
Einsatzmöglichkeiten
Dieser Prozeß beschreibt, welche Parameter Sie für einen Regelkreis bei klassischem Kanban
eingeben.
Ablauf
Um einen Regelkreis für klassisches Kanban anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Sie wählen ausgehend vom Kanban-Menü Regelkreis ® Anlegen.
Sie gelangen auf das Einstiegsbild für die Pflege des Regelkreises.
2. Sie definieren den Verbraucher über die folgenden Eingaben:
–
Materialnummer
–
Werk
–
Produktionsversorgungsbereich des Verbrauchers
3. Sie wählen im Bildschirmbereich den Radio-Button Klassisches Kanban und drücken
Enter.
Sie gelangen auf das Pflegebild des Regelkreises.
4. Sie legen die folgenden Parameter fest:
–
Nachschubstrategie
Im Regelkreis legen Sie fest, auf welche Weise der Nachschub zwischen
Verbraucher und Quelle erfolgt.
Lesen Sie hierzu den Abschnitt Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis
[Seite 36].
-
Kanbanumlauf
Für den Kanbanumlauf legen Sie fest:
·
die Anzahl der Kanbans, die sich im Umlauf zwischen Quelle und Verbraucher
befinden
·
die Materialmenge pro Kanban
Die Anzahl der Kanbans sowie die Kanbanmenge orientiert sich an den folgenden
Kriterien:
·
durchschnittlicher Verbrauch
·
Wiederbeschaffungszeit eines Kanbans
·
Schwankungen im Verbrauch und in der Wiederbeschaffungszeit
Dieser Zusammenhang läßt sich durch die folgende Formel abbilden:
32
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban
Berechnung eines Regelkreises
(Anzahl Behälter -1) x Inhalt Behälter = Verbrauch in der Wiederbeschaffungszeit
eines Behälters
Verbrauch
x Wiederbeschaffungszeit Behälter [Zeiteinheit]
Zeiteinheit
Anzahl Behälter =
-
Inhalt Behälter
+1
Automatische Kanbanberechnung
Die Festlegung der Anzahl Kanbans bzw. der Kanbanmenge kann auch mit Hilfe der
automatischen Kanbanberechnung erfolgen. Lesen Sie hierzu den Abschnitt
Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis [Seite 37].
–
Kanban-Behälternummer
Sie können die Materialnummer des Behälters für die Kanbans eingeben, falls die
Behälter als Materialstammsätze angelegt sind. Für die Kanban-Behälter ist eine
eigene Materialart (CONT) vorgesehen. Die Materialart CONT ermöglicht eine
einfache Pflege des Materialstammsatzes (es sind ausschließlich
Konstruktionsdaten notwendig). Sie können jedoch auch jede andere Materialart
verwenden, um Kanban-Behälter anzulegen.
–
Kanban-Signalgrenze 'maximal leer'
Sie können für die Kanbantafel aus Quellensicht eine Signalgrenze für die Anzahl
von Kanbans festlegen, die maximal leer sein dürfen. Diese Signalgrenze dient nur
zu Informations- und Auswertezwecken. Wird die mit der Signalgrenze festgelegte
Menge von leeren Kanbans überschritten, wird dies in der Kanbantafel aus
Quellensicht im betroffenen Regelkreis durch ein Ausrufezeichen in der Zeile des
Regelkreises dargestellt.
–
Kartendruck
Sie legen fest, ob Karten (Kanbans) gedruckt werden, und bei welchem Ereignis die
Kanbans gedruckt werden. Außerdem wird das Ausgabegerät festgelegt. Lesen Sie
für weitere Informationen den Abschnitt Druck und Umlauf von Kanbans [Seite 89].
–
Sperren und Löschen von Kanbans
Gegebenenfalls können Sie Kanbans im Regelkreis löschen oder sperren. Gesperrt
werden Kanbans z.B., wenn sie für eine bestimmte Zeit stillgelegt werden sollen, da
der Bedarf im Regelkreis gesunken ist.
Sie können einen Kanban erst löschen, wenn kein Nachschubelement mehr
vorhanden ist, für das noch nicht der Wareneingang gebucht wurde. Alle Kanbans,
die nicht den Status 'wartet' haben, müssen gesperrt werden, bevor sie gelöscht
werden können.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban
Wird ein gesperrter Kanban auf 'leer' gesetzt, wird vom System automatisch der
Status 'wartet' vergeben. Für einen gesperrten Kanban kann nicht wiederbeschafft
werden.
Zum Sperren oder Löschen von Kanbans wählen Sie Springen ® Kanban.
Auf dem folgenden Dialogfenster sehen Sie
·
Nummern der Kanbans
·
die Istmenge
·
den Kanbanstatus
·
Datum und Uhrzeit des letzten Statuswechsels.
Um Kanbans zu sperren, markieren Sie die gewünschten Kanban in der Spalte
Sperren.
Um Kanbans zu löschen, markieren Sie die gewünschten Kanban in der Spalte
Löschen.
–
Anlieferadresse
Für eine Anlieferung direkt an die Linie können Sie zusätzlich die detaillierte
Anlieferadresse mit den genauen Daten des Produktionsversorgungsbereiches
eingeben.
Sie wählen hierzu Springen ® Anlieferadresse.
Beim Aufruf der Funktion wird die Werksadresse automatisch eingepflegt. Sie
können nun z.B. detaillierte Angaben zum Produktionsversorgungsbereich machen.
Weitere Steuerungsdaten/Ablaufsteuerung
–
Entkopplung des Wareneingangs von der Statusänderung und Unabhängige Quelle
Zusätzlich können Sie über das Feld separater WE die Entkopplung des
Wareneingangs von der Statusänderung steuern (Lesen Sie hierzu Entkopplung von
Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74]) sowie mit dem Feld
Unabhängige Quelle, ob die Quelle den Zeitpunkt der Wiederbeschaffung festlegt
und das Nachschubelement den Status unabhängige Quelle hat (Lesen Sie hierzu
den Abschnitt Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und
Wiederbeschaffung [Seite 75]).
–
Statusfolge
Dem Regelkreis können Sie im Feld Statusfolge eine Statusfolge zuordnen, mit der
einerseits die Abfolge der Status definiert wird und andererseits festgelegt wird, ob
einzelne Status zwingend vorgeschrieben, optional oder verboten sind. So können
Sie z.B. festlegen, daß die Status 'in Arbeit' und 'in Transport' nacheinander gesetzt
werden müssen, aber der Status 'in Gebrauch' nicht erlaubt ist. Die Statusfolge
definieren Sie im Kanban-Customizing.Weitere Informationen zu den Status lesen
Sie in den Abschnitten Statuswechsel/Kanban-Impuls [Seite 59] und Statusfolge
[Seite 62].
–
'Einkarten'-Kanban'
Beim 'Einkarten'-Kanban muß eine spezielle Logik festgelegt werden, bei der der
KANBAN-Impuls ausgelöst wird. Diese Logiken werden im Feld Auslösen
Nachschub definiert. Lesen Sie weiter: 'Einkarten'-Kanban [Seite 15] und 'Einkarten'-
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban
Kanban/Spezielle Logiken zum Auslösen des Kanban-Impulses anwenden [Seite
69]. Wenn das Nachschubelement erst bei Erreichen einer Auslösemenge erzeugt
werden soll, müssen Sie im Feld Auslösemenge diese Menge eingeben.
Sie haben die Möglichkeit, den Produktionsversorgungsbereich in einem
bestehenden Regelkreis zu ändern, falls der neue Produktionsversorgungsbereich
auf den gleichen Lagerort zeigt wie der alte.
April 2001
35
PP - KANBAN
SAP AG
Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis
Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis
Einsatzmöglichkeiten
Die Nachschubstrategie legt fest, auf welche Weise der Nachschub zwischen Verbraucher und
Quelle erfolgt.
Dieser Prozeß beschreibt, wie Sie im Regelkreis die Nachschubstrategie festlegen können, d.h.
einem Material eine Art des Nachschubs zuordnen können.
Voraussetzungen
Zuvor müssen Sie im Customizing die entsprechenden Nachschubstrategien definieren. Lesen
Sie hierzu Nachschubstrategie anlegen [Seite 43].
Ablauf
Für die Pflege der Nachschubstrategie (hierdurch wird die Quelle definiert) gehen Sie
folgendermaßen vor:
1. Im Pflegebild des Regelkreises (Regelkreis ® Anlegen) markieren Sie auf der Registerkarte
Nachschubstrategie, auf welche Weise der Nachschub erfolgen soll:
·
durch Eigenfertigung
·
durch Fremdbeschaffung (bzw. Beschaffung von einem anderen Werk)
·
durch Umlagerung von einem anderen Lager
2. Sie geben im Feld Strategie den Schlüssel der gewünschten Strategie ein.
3. Sie wählen Weiter.
4. Abhängig von der gewählten Strategie füllen Sie verschiedene Felder aus, die die Quelle
spezifizieren:
·
·
·
Bei Eigenfertigung
-
Produktionsverantwortlicher
-
ggf. Fertigungsversion
Bei Fremdbeschaffung
-
Einkaufsorganisation
-
Lieferant bzw. Abgebendes Werk
-
ggf. Vertrag/Lieferplan
Bei Umlagerung
-
Lagerort der Quelle
5. Sie sichern Ihre Daten.
36
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis
Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im
Regelkreis
Einsatzmöglichkeiten
Die Festlegung der Anzahl Kanbans bzw. der Kanbanmenge kann auch mit Hilfe der
automatischen Kanbanberechnung erfolgen.
Dieser Prozeß beschreibt, welche Parameter Sie im Regelkreis vorgeben müssen, damit das
System den Kanbanumlauf selbst berechnen kann.
Ablauf
1. Sie geben die Berechnungsart vor. Sie steuert, ob die Anzahl der Kanbans oder die
Menge pro Kanban berechnet wird.
2. Sie geben den Sicherheitsfaktor vor. Er dient dazu, Bedarfsschwankungen
abzufangen. Er wird mit dem Ergebnis der Formel zur Kanbanberechnung multipliziert.
3. Sie geben die Konstante vor. Mit ihr kann der Impuls zum Leermelden des Kanbans
folgendermaßen gesteuert werden:
–
Wird ein Kanban leergemeldet, wenn das komplette Material des Kanbans verbraucht
ist, dann wird die Konstante auf 1 gesetzt. Bedienen sich bei dieser Art des
Leermeldens mehrere Arbeitsplätze aus einem Produktionsversorgungsbereich, dann
ist die Konstante um diese Anzahl Arbeitsplätze zu erhöhen.
–
Wird dagegen schon leergemeldet, wenn das erste Teil entnommen wird, dann ist die
Konstante 0.
Außerdem können Sie mit Hilfe der Konstante ebenfalls einen Sicherheitsbestand
einplanen.
4. Sie geben das Berechnungsprofil vor. Es wird im KANBAN-Customizing definiert und
vereinfacht die Pflege der Berechnungsparameter, da es die oben genannten Parameter
enthält und zusätzlich das Glättungsverfahren für die Sekundärbedarfsglättung (Lesen
Sie weiter: Glättung der Sekundärbedarfe [Seite 53]) sowie ggf. eine Verteilungsfunktion
für die Glättung.
5. Sie geben die Wiederbeschaffungszeit vor. Sie kann in Tagen oder Stunden/Minuten
eingegeben werden.
6. Für die Kanbanberechnung müssen die Sekundärbedarfe ermittelt werden, die in dem
PVB eingeplant werden, in dem das Material verbraucht wird. Hier wird der PVB aus den
Sekundärbedarfen herangezogen. Zur Ermittlung des PVBs im Sekundärbedarf lesen
Sie weiter im Abschnitt Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung [Seite
22]).
Ist in Sonderfällen die PVB-Findung für einen Sekundärbedarf nicht möglich oder nicht
erwünscht, können Sie mit der Funktion Erweiterte Sekundärbedarfsselektion beliebige
Kombinationen aus Werk, Lagerort und PVB angeben. Das System berücksichtigt bei
der Berechnung eines Regelkreises dann alle Sekundärbedarfe, die zu einer dieser
Kombinationen passen. Folgende Anwendungsbeispiele sind denkbar:
–
April 2001
Gibt es beispielsweise für ein Material in einem Werk nur einen Regelkreis, und
sollen alle Sekundärbedarfe in diesem Werk für die Berechnung des Regelkreises
berücksichtigt werden, so müssen Sie die Lagerort-/PVB-Findung nicht nutzen,
37
PP - KANBAN
SAP AG
Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis
sondern können in der Erweiterten Sekundärbedarfsselektion einen Eintrag mit dem
Werk eingeben. Dann werden alle Sekundärbedarfe, die in diesem Werk anfallen, für
die Berechnung berücksichtigt, ohne Rücksicht darauf, zu welchem Lagerort oder
PVB diese Sekundärbedarfe gehören.
–
Versorgt ein Regelkreis ein Pufferlager, aus dem sich wiederum andere Regelkreise
bedienen, so gibt es nur Sekundärbedarfe für diese letzteren Regelkreise im System.
Zur Berechnung des Regelkreises für die Versorgung des Pufferlagers können Sie
dann alle diese PVBs über die Funktion Erweiterte Sekundärbedarfsselektion
zuordnen, und die entsprechenden Sekundärbedarfe werden bei der Berechnung des
Pufferregelkreises berücksichtigt.
Bei der Eingabe ist folgendes zu beachten: Wenn Sie die Kombination aus Werk,
Lagerort und PVB nicht vollständig eingeben, sondern z.B. nur Werk und Lagerort,
dann liest das System alle Sekundärbedarfe, die im eingegebenen Werk und
Lagerort eingeplant sind, ohne Rücksicht darauf, welcher PVB im Sekundärbedarf
steht. Dasselbe gilt auch, wenn Sie nur ein Werk eingeben; dann werden alle
Sekundärbedarfe des Werkes verwendet, ohne Rücksicht auf Lagerort und PVB.
Um die erweiterte Sekundärbedarfsselektion aufzurufen, wählen Sie Springen ®
Sekundärbedarfsselektion. Sie erhalten das Dialogfenster Erweiterte
Sekundärbedarfselektion und können Ihre Eingaben vornehmen.
Die Berechnung und Auswertung bzw. Übernahme führen Sie mit den Funktionen
Automatische Kanbanberechnung [Seite 45] durch.
38
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für ereignisgesteuertes Kanban
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für
ereignisgesteuertes Kanban
Einsatzmöglichkeiten
Dieser Prozeß beschreibt, welche Parameter Sie für einen Regelkreis bei ereignisgesteuertem
Kanban eingeben.
Ablauf
Um einen Regelkreis für ereignisgesteuertes Kanban anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Sie wählen ausgehend vom Kanban-Menü Regelkreis ® Anlegen.
Sie gelangen auf das Einstiegsbild für die Pflege des Regelkreises.
2. Sie definieren den Verbraucher über folgende Eingaben:
–
Materialnummer
–
Werk
–
Produktionsversorgungsbereich des Verbrauchers
3. Sie wählen im Bildschirmbereich den Radio-Button Ereignisgesteuertes Kanban und
wählen Weiter.
Sie gelangen auf das Pflegebild des Regelkreises.
4. Sie legen die folgenden Parameter fest:
–
Nachschubstrategie
Im Regelkreis legen Sie fest, auf welche Weise der Nachschub zwischen
Verbraucher und Quelle erfolgt.
Lesen Sie hierzu den Abschnitt Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis
[Seite 36].
–
Kanbans
Im ereignisgesteuerten Kanban wird die Anzahl der Kanbans sowie die
Kanbanmenge nicht im Regelkreis definiert. Im Regelkreis werden lediglich folgende
Rahmendaten gepflegt:
–
Menge je Kanban
Vorschlagswert für die Materialmenge eines Kanbans, die dann vom System
verwendet wird, wenn beim Erzeugen des Kanbanimpulses keine zu bestellende
Menge eingegeben wurde.
–
Rundungsmenge
Beim Erzeugen eines Kanbanimpulses wird die gewünschte Materialmenge für
diesen Kanban auf das nächsthöhere ganzzahlige Vielfache der
Rundungsmenge aufgerundet. Die Rundungsmenge muß ein Vielfaches der
fixen Kanbanmenge sein.
–
April 2001
Fixe Kanbanmenge
39
PP - KANBAN
SAP AG
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für ereignisgesteuertes Kanban
Sie legt eine feste Menge des entsprechenden Materials je Kanban im Sinne
einer festen Losgröße fest. Damit können nur Kanbans mit dieser festen
Materialmenge als Inhalt erzeugt werden.
Wenn Sie eine zu bestellende Menge kleiner der fixen Kanbanmenge eingeben,
wird ein Kanban in Höhe der fixen Kanbanmenge erzeugt. Wenn Sie eine Menge
größer der fixen Kanbanmenge eingeben, werden soviele Kanbans in Höhe der
festen Kanbanmenge erzeugt, bis die zu bestellende Menge gedeckt ist. Das
kann dazu führen, daß mehr Material beschafft wird als angefordert wurde, da
immer nur ganzzahlige Vielfache der fixen Kanbanmenge beschafft werden.
–
Kanban-Behälternummer
Sie können die Materialnummer des Kanbans als Materialnummer mitgeben, falls die
Kanbans als Materialstammsätze angelegt sind. Für die Kanban-Behälter ist eine
eigene Materialart (CONT) vorgesehen.
–
Kartendruck
Gegebenenfalls können Sie Karten (Kanbans) drucken und festlegen, bei welchem
Ereignis die Kanbans gedruckt werden. Außerdem können Sie das Ausgabegerät
festlegen. Lesen Sie für weitere Informationen den Abschnitt Druck und Umlauf von
Kanbans [Seite 89].
–
Sperren von Kanbans
Das Sperren von Kanbans macht im ereignisgesteuerten Kanban i.d.R. keinen Sinn.
–
Anlieferadresse
Für eine Anlieferung direkt an die Linie können Sie zusätzlich die detaillierte
Anlieferadresse mit den genauen Daten des Produktionsversorgungsbereiches
eingeben.
Sie wählen hierzu Springen ® Anlieferadresse.
Beim Aufruf der Funktion wird die Werksadresse automatisch eingepflegt. Sie
können nun z.B. detaillierte Angaben zum Produktionsversorgungsbereich machen.
Weitere Steuerungsdaten/Ablaufsteuerung
Im Regelkreis können Sie zusätzlich folgende Parameter zur Ablaufsteuerung eingeben:
–
Entkopplung des Wareneingangs von der Statusänderung
Zusätzlich können Sie mit dem Feld separater WE die Entkopplung des
Wareneingangs von der Statusänderung steuern (Lesen Sie hierzu Entkopplung von
Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74]).
–
Statusfolge
Sie können dem Regelkreis im Feld Statusfolge eine Statusfolge zuordnen, mit der
Sie einerseits die Abfolge der Status definieren und andererseits festlegen, ob
einzelne Status zwingend vorgeschrieben, optional oder verboten sind. So können
Sie z.B. festlegen, daß die Status 'in Arbeit' und 'in Transport' nacheinander gesetzt
werden müssen, aber der Status 'in Gebrauch” nicht erlaubt ist. Die Statusfolge
definieren Sie im Kanban-Customizing.Weitere Informationen zu den Status lesen
Sie in den Abschnitten Statuswechsel/Kanban-Impuls [Seite 59] und Statusfolge
[Seite 62].
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Anlegen/Ändern eines Regelkreises für ereignisgesteuertes Kanban
Sie haben die Möglichkeit, den Produktionsversorgungsbereich in einem
bestehenden Regelkreis zu ändern, falls der neue Produktionsversorgungsbereich
auf den gleichen Lagerort zeigt wie der alte.
April 2001
41
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschubstrategie
Nachschubstrategie
Definition
Mit den Nachschubstrategien wird im Regelkreis für die Materialien festgelegt, in welcher Weise
die Wiederbeschaffung erfolgt:
·
durch Eigenfertigung
·
durch Fremdbeschaffung
·
durch Umlagerung
Mit den Nachschubstrategien wird außerdem festgelegt, ob und welche Nachschubelemente
(Produktionseinteilungen, Fertigungsaufträge, etc.) durch den Kanban-Impuls erzeugt werden.
Die Nachschubstrategie wird dem Material im Regelkreis zugeordnet.
Die Einstellung der Nachschubstrategie erfolgt im Kanban-Customizing.
Lesen Sie hierzu auch Nachschubstrategie anlegen [Seite 43] und Nachschubstrategie ändern
[Seite 44].
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschubstrategie anlegen
Nachschubstrategie anlegen
Um die Nachschubstrategien für Kanban einzustellen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie im Kanban-Customizing Nachschubstrategien.
Wählen Sie anschließend aus, ob Sie Nachschubstrategien für
–
Eigenfertigung
–
Fremdbeschaffung
–
Umlagerung
pflegen möchten.
2. Um neue Strategien anzulegen, wählen Sie Bearbeiten ® Neue Einträge.
3. Geben Sie die entsprechenden Parameter zur Steuerung der Nachschubstrategien ein.
Die Parameter, die Sie eingeben, unterscheiden sich je nach der Art der
Wiederbeschaffung. Möchten Sie beispielsweise bei der Eigenfertigung KanbanProduktionseinteilungen mit MRP nutzen, so pflegen Sie zusätzlich zu den StandardParametern wie Steuerungsart und Wareneingangs-Bewegungsart den
Produktionsplanabbau, den Abbauhorizont und die Planauftragserzeugung bei einem
Storno.
April 2001
43
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschubstrategie ändern
Nachschubstrategie ändern
Um Nachschubstrategien zu ändern, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie im Kanban-Customizing Nachschubstrategien.
Wählen Sie anschließend aus, ob Sie Nachschubstrategien für
–
Eigenfertigung
–
Fremdbeschaffung
–
Umlagerung
pflegen möchten.
2. Positionieren Sie den Cursor auf der gewünschten Strategie, und wählen Sie Springen ®
Detail.
Sie gelangen auf das Detailbild der Strategie.
3. Führen Sie Ihre Änderungen an den Steuerungsparametern durch.
Für weitere Informationen zu den Steuerungsparametern lesen Sie den Abschnitt
Nachschubstrategie anlegen [Seite 43].
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Automatische Kanbanberechnung
Automatische Kanbanberechnung
Verwendung
Wichtige Regelgrößen zur Steuerung mit Kanban sind:
·
die Anzahl Karten (Kanbans), die in einem Regelkreis umlaufen
·
die Materialmenge, die pro Kanban beschafft wird
Mit diesen Parametern wird der Materialumlauf und Materialbestand definiert. Um einen geringen
Materialbestand zu gewährleisten, müssen diese Regelgrößen optimal eingestellt werden. Ziel ist
es, die Materialversorgung bei geringstmöglichen Beständen jederzeit zu gewährleisten. Da in
vielen Industriebereichen die Bedarfssituation oft Schwankungen unterworfen ist, ist es
notwendig, die Parameter mit Systemunterstützung regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
Voraussetzungen
Folgende Voraussetzungen sind für die automatische Kanbanberechnung notwendig:
·
Pflege der Vorgabewerte für die automatische Kanbanberechnung im Regelkreis. Lesen
Sie hierzu auch Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis [Seite
37].
·
ggf. Pflege von Berechnungsprofilen im Kanban-Customizing (wenn die
Sekundärbedarfe geglättet werden sollen oder Arbeitszeiten gepflegt werden sollen)
·
Zuordnung der Produktionsversorgungsbereiche zur Stücklistenposition (ggf. über die
Fertigungsversion oder den Eintrag des PVBs im Materialstamm), da nur
Sekundärbedarfe berücksichtigt werden, die sich auf einen PVB beziehen.
·
ggf. Pflege der erweiterten Sekundärbedarfsselektion im Regelkreis. Lesen Sie hierfür
weiter im Abschnitt Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban [Seite
32].
Funktionsumfang
Auf Basis der Ergebnisse des Bedarfsplanungslaufes oder der Langfristplanung werden
Vorschläge für die Anzahl Kanbans bzw. die Kanbanmenge berechnet.
Im einzelnen stehen folgende Funktionen für die Kanbanberechnung zur Verfügung:
·
Das System ermittelt die relevanten Sekundärbedarfe (entweder aus der
Langfristplanung oder aus der Bedarfsplanung). Lesen Sie weiter: Ermitteln der
Sekundärbedarfe für die automatische Kanbanberechnung [Seite 52].
·
Die Sekundärbedarfe können gemäß der Einstellung im Customizing geglättet werden.
Lesen Sie weiter: Glättung der Sekundärbedarfe [Seite 53].
·
Wenn untertägige Wiederbeschaffungszeiten im Regelkreis gepflegt sind und
entsprechende Arbeitszeiten im Customizing hinterlegt worden sind, rechnet das System
die Bedarfe pro Tag auf die Zeiteinheit der Wiederbeschaffungszeit um. Lesen Sie
weiter: Ermitteln der Wiederbeschaffungszeit und Umrechnen der Bedarfe [Seite 55].
·
Das System ermittelt auf der Grundlage jeweils einer Formel die Anzahl Kanbans bzw.
die Kanbanmenge. Lesen Sie weiter: Ermitteln Anzahl Kanbans/Kanbanmenge [Seite
56].
April 2001
45
PP - KANBAN
SAP AG
Automatische Kanbanberechnung
·
Kann das System die Berechnung nicht durchführen, werden entsprechende
Fehlermeldungen erzeugt, die mit der Funktion Fehlerprotokoll überprüft werden können.
Lesen Sie weiter: Fehlerprotokoll aufrufen [Seite 51].
·
Mit einer speziellen Funktion kann das Ergebnis der Berechnung überprüft und der
geeignete Vorschlag übernommen werden. Lesen Sie weiter: Automatische
Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen [Seite 48].
Aktivitäten
1. Zunächst sollten Sie entscheiden, ob Sie die Berechnung mit den Daten der
Langfristplanung oder der Bedarfsplanung durchführen.
2. Um die Pflege von Massendaten zu erleichtern, können Sie im Kanban-Customizing
Berechnungsprofile pflegen, die die einzelnen Berechnungsvorgaben zusammenfassen.
Sollen die Sekundärbedarfe geglättet werden oder soll mit untertägigen
Wiederbeschaffungszeiten gerechnet werden, ist die Pflege eines Profils obligatorisch.
3. Im Regelkreis müssen Sie das Profil bzw. die Berechnungsparameter eintragen.
4. Mit dem Report Erstellen eines Änderungsvorschlags für Kanban-Regelkreise erstellt
das System Vorschläge für die Anzahl der Kanbans bzw. die Kanbanmenge.
5. Die Vorschläge werden mit der Funktion Ergebnis der Kanbanberechnung überprüfen
überprüft und übernommen.
6. Die Kanbanberechnung kann beliebig oft wiederholt werden, um gemäß Ihren
betrieblichen Gegebenheiten den Behälterumlauf neuen Bedarfssituationen anpassen zu
können.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Automatische Kanbanberechnung durchführen
Automatische Kanbanberechnung durchführen
1. Wählen Sie im KANBAN-Menü Regelkreis ® Kanbanberechnung ® Erstellen Vorschlag.
Sie gelangen auf das Einstiegsbild des Reports Erstellen eines Änderungsvorschlags für
Kanbanregelkreise.
2. Geben Sie das Werk ein, in dem die Berechnung stattfinden soll.
3. Wählen Sie aus, ob die Kanbanberechnung mit Sekundärbedarfen aus der
Bedarfsplanung oder mit simulativen Sekundärbedarfen aus der Langfristplanung
durchgeführt werden soll. Im Fall der Langfristplanung ist zusätzlich das
Planungsszenario zu spezifizieren.
4. Schränken Sie den Betrachtungszeitraum ein.
5. Schränken Sie mit den gegebenen Selektionskriterien die Auswahl der Regelkreise ein,
für die die Berechnung durchgeführt werden soll.
Wenn Sie keine Selektionskriterien eingeben, wird die Berechnung für alle Regelkreise
des oben eingegebenen Werkes durchgeführt, für die eine Berechnung vorgesehen ist.
6. Wählen Sie Ausführen.
Ergebnis
Nach der erfolgreichen Berechnung erhalten Sie eine Erfolgsmeldung mit der Anzahl der
Regelkreise, für die die Berechnung durchgeführt wurde, sowie der Anzahl der Regelkreise, für
die keine Berechnung durchgeführt wurde.
April 2001
47
PP - KANBAN
SAP AG
Automatische Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen
Automatische Kanbanberechnung überprüfen und
übernehmen
Voraussetzungen
Es empfiehlt sich, die Auswertung in bestimmten zeitlichen Abständen durchzuführen und mit der
Übernahme zu verbinden. Das System ermittelt bei der Kanbanberechnung ein Vorschlagsdatum
für die nächste duchzuführende Änderung. Mit diesem Datum können Sie sich beispielsweise
alle Regelekreise selektieren, für die eine Änderung in der nächsten Woche durchzuführen wäre.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie im KANBAN-Menü Regelkreis ® Kanbanberechnung ® Prüfen Vorschlag.
Sie gelangen auf das Einstiegsbild zur Auswertung und Übernahme der
Kanbanberechnung für die Umlaufdaten im Regelkreis.
2. Geben Sie das Werk ein, in dem Sie die Kanbanberechnung überprüfen möchten.
3. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien gemäß Ihren Anforderungen ein. Wenn
Sie für die Selektion mehr Kriterien benötigen, als auf dem Einstiegsbild vorhanden sind,
wählen Sie Erw. Selektion.
4. Zusätzlich können Sie die Selektion der berechneten Umlaufdaten dadurch
einschränken, daß Sie Toleranzwerte zu den aktuellen Regelkreisdaten vorgeben. Das
System bietet ihnen dann nur die Regelkreise an, die gemäß Ihren Vorgaben von den
aktuellen Daten abweichen.
5. Wählen Sie Enter.
Sie erhalten das Übersichtsbild zum Überprüfen und Übernehmen der
Kanbanberechnung.
Ergebnis auswerten
Im Übersichtsbild werden Ihnen folgende Istdaten angezeigt:
·
die bisherige Anzahl Kanbans im Regelkreis inklusive der gesperrten Behälter
·
die bisherige Anzahl Kanbans, die nicht gesperrt sind
·
der bisherige Inhalt der Kanbans
Als Ergebnis der Kanbanberechnung werden folgende Daten angezeigt:
48
·
Der nächste Termin, an dem die Änderungsvorschläge übernommen werden sollten; das
ist der Termin, an dem die bisherige Kanbananzahl bzw. Kanbanmenge nicht mehr
ausreicht oder zu groß ist.
·
Je nach Berechnungsart wird als Vorschlag die berechnete Kanbanmenge bzw. die
berechnete Anzahl Kanbans ausgegeben. Zusätzlich erhalten Sie die berechnete
Mindestanzahl/Mindestmenge bzw. Maximalanzahl/Maximalmenge. Die minimale oder
maximale Menge/Anzahl ergibt sich aus dem minimalen oder maximalen Bedarf nach
der Glättung, bezogen auf den Betrachtungszeitraum.
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Automatische Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen
Für die Berechnung der Anzahl Kanbans ist folgendes zu beachten:
Ergibt sich aus der Berechnung eine geglättete Sekundärbedarfsmenge > 0, dann
werden mindestens zwei Kanbans vorgeschlagen.
Ergibt sich aus der Berechnung eine geglättete Sekundärbedarfsmenge von 0, dann
werden genau zwei Kanbans vorgeschlagen. Diese Kanbans werden jedoch bei der
Übernahme in den Regelkreis gesperrt.
Für die Berechnung der Kanbanmenge ist folgendes zu beachten:
Ergibt sich eine geglättete Sekundärbedarfsmenge von 0, dann wird in den Regelkreis
die Menge 1 übernommen.
Zur weiteren Überprüfung steht Ihnen außerdem eine grafische Darstellung der
Sekundärbedarfsglättung zur Verfügung. Um die Grafik aufzurufen, drücken Sie die Taste Grafik
und geben Sie im darauffolgenden Dialogfenster den Zeitraum der Anzeige ein, sowie ob Ihre
Daten aus der Bedarfsplanung oder aus der Langfristplanung angezeigt werden sollen.
Als weitere Funktionen können Sie
·
ein Detailbild pro Zeile aufrufen. Positionieren Sie den Cursor auf der Zeile und wählen
Sie Springen ® Detail Berechnung.
·
in den Regelkreis entweder mit Anzeigen oder Ändern verzweigen. Wählen Sie hierfür
Springen ® Regelkreis anzeigen bzw. Regelkreis ändern.
Ergebnis übernehmen
Um das Ergebnis zu übernehmen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten:
·
Sie können die Kanbanumlaufdaten für einzelne Regelkreise übernehmen:
Markieren Sie hierfür eine oder mehrere Zeilen und wählen Sie Bearbeiten ®
Übernehmen ® nächste Änderung ® Für markierte.
·
Sie können die Kanbanumlaufdaten für alle in der Übersicht selektierten Regelkreise
übernehmen:
Wählen Sie hierfür Bearbeiten ® Übernehmen ® nächste Änderung ® Für alle.
·
Sie können die Kanbanumlaufdaten für alle Regelkreise übernehmen, deren
Änderungsdatum vor einem von Ihnen wählbaren Termin liegt.
Wählen Sie hierfür Bearbeiten ® Übernehmen ® nächste Änderung ® Für Änderung
bis.
Sie erhalten ein Dialogfenster und können dort das gewünschte Datum eingeben.
·
Sie können statt des berechneten Vorschlagswerts auch einen von Ihnen gewählten
Vorschlag übernehmen. Hierzu können Sie im eingabebereiten Feld für den nächsten
Inhalt bzw. die nächste Anzahl Kanbans einen Wert eintragen. Nach dem Sichern wird
dieser Wert übernommen.
Wenn Sie vor dem Sichern Weiter wählen, werden die Änderungsvorschläge in die ersten beiden
Spalten zum nächsten Inhalt bzw. zur nächsten Kanbananzahl übernommen und die
berechneten Werte für die Übernahme vorgemerkt.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Automatische Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen
Nach dem Sichern werden sofort die alten Daten des Regelkreises überschrieben.
Die Änderung wird also nicht erst zum berechneten Änderungsdatum wirksam.
Daher empfiehlt es sich, die Überprüfung und Übernahme in regelmäßigen
Abständen durchzuführen und das Änderungsdatum als Selektionskriterium zu
verwenden.
Übernahme zurücknehmen
Sie können die Übernahme auch zurücknehmen, so lange Sie nicht gesichert ist.
Wählen Sie hierfür Bearbeiten ® Übernahme löschen ® Alle bzw. Markierte.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Fehlerprotokoll aufrufen
Fehlerprotokoll aufrufen
1. Wählen Sie im KANBAN-Menü Regelkreis ® Kanbanberechnung ® Anz.
Fehlerprotokoll.
Sie erhalten das Einstiegsbild des Fehlerprotokolls.
2. Geben Sie das Werk ein, in dem Sie die Fehlerprotokolle überprüfen möchten.
3. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien gemäß Ihren Anforderungen ein. Wenn
Sie für die Selektion mehr Kriterien benötigen, als auf dem Einstiegsbild vorhanden sind,
wählen Sie Erw. Selektion.
4. Wählen Sie Enter.
Ergebnis
Sie erhalten eine Liste der Regelkreise, in denen die Kanbanberechnung zu einem Fehler geführt
hat.
April 2001
51
PP - KANBAN
SAP AG
Ermitteln der Sekundärbedarfe für die automatische Kanbanberechnung
Ermitteln der Sekundärbedarfe für die automatische
Kanbanberechnung
Verwendung
Die Kanbanberechnung wird nur für Sekundärbedarfe durchgeführt, die sich auf einen
Produktionsversorgungsbereich beziehen. In der Regel wird dieser PVB der Stücklistenposition
zugeordnet. Für die Massenpflege werden zusätzlich folgende Möglichkeiten angeboten, den
PVB zuzuordnen:
·
Pflege des PVBs in der Fertigungsversion
·
Pflege des PVBs im Materialstammsatz
·
Eintrag eines Werkes, Lagerortes, PVBs in der erweiterten Sekundärbedarfsselektion im
Regelkreis
Lesen Sie hierzu weiter im Abschnitt Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung
[Seite 22] und für die erweiterte Sekundärbedarfsselektion den Abschnitt Anlegen/Ändern eines
Regelkreises für klassisches KANBAN [Seite 32].
52
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Glättung der Sekundärbedarfe
Glättung der Sekundärbedarfe
Verwendung
Die Sekundärbedarfstermine werden im Planungslauf aufgrund der Annahme, daß alle
Komponenten beim Beginn des Auftrags vorliegen müssen, zum Eckstarttermin des
verursachenden Auftrags eingeplant. D.h., die Komponenten liegen mit ihren Bedarfstermin auf
einem bestimmten Tag, obwohl der Bedarfsverursacher über einen Zeitraum hinweg (häufig
mehrere Tage) produziert wird. Bei Kanban kann i.d.R. davon ausgegangen werden, daß nicht
alle Komponenten zum Starttermin des Auftrags gleichzeitig bereitgestellt werden müssen.
Daher ergibt sich die Forderung, die Sekundärbedarfe zu glätten, bevor die Regelkreise
berechnet werden.
Aus der Glättungsrechnung ergibt sich dann eine geglätte Bedarfskurve mit minimalen und
maximalen Werten für die Kanbananzahl und die Kanbanmaterialmenge.
Funktionsumfang
Geglättet werden können die Sekundärbedarfe mit den folgenden Methoden:
·
Die Sekundärbedarfe einer Woche werden gleichmäßig auf die Woche verteilt. Der
Betrachtungszeitraum enthält mehrere dieser Perioden. Die Kanbanberechnung braucht
dann nicht für jeden Tag erfolgen, sondern für jede Woche. Diese Art der Glättung
empfiehlt sich besonders bei einer Wochenplanung. Beachten Sie hierbei bitte, daß für
diese Art der Glättung relevant ist, in welcher Woche der Sekundärbedarf liegt.
·
Die Sekundärbedarfe werden mit einem Verteilungsschlüssel zwischen
Sekundärbedarfstermin und spätestem Sekundärbedarfstermin verteilt. Diese Art der
Verteilung ist performanceaufwendiger als die Wochenverteilung. Der
Verteilungsschlüssel kommt entweder über die Stücklistenposition aus dem einzelnen
Sekundärbedarf oder wird zentral für die Kanbanberechnung im Kanban-Customizing
(Berechnungsprofil) festgelegt und dem Regelkreis zugeordnet. In der Regel ist die
Gleichverteilung am sinnvollsten.
Die folgende Grafik soll das systemseitige Vorgehen darstellen:
April 2001
53
PP - KANBAN
SAP AG
Glättung der Sekundärbedarfe
Sekundärbedarf
Keine Arbeitszeit
Verteilungsschlüssel
(zwischen
Sekundärbedarfstermin
und spätestem
Sekundärbedarfstermin)
Glättung aller Sekundärbedarfe gemäß Verteilungsschlüssel
Glättung aller Sekundärbedarfe einer Woche
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Ermitteln der Wiederbeschaffungszeit und Umrechnen der Bedarfe
Ermitteln der Wiederbeschaffungszeit und Umrechnen
der Bedarfe
Verwendung
Die Wiederbeschaffungszeit wird im Regelkreis gepflegt (wahlweise in Tagen, Stunden oder
Minuten). Ist im Regelkreis keine Wiederbeschaffungszeit gepflegt, wird sie bei Eigenfertigung
und Fremdbeschaffung aus dem Materialstammsatz ermittelt. Bei Eigenfertigung ist die
Wiederbeschaffungszeit dann die Eigenfertigungszeit (Fakrikkalendertage), bei
Fremdbeschaffung ist es die Planlieferzeit (Kalendertage). Bei Umlagerung kann die
Wiederbeschaffungszeit ausschließlich im Regelkreis gepflegt werden.
Die Wiederbeschaffungszeit wird zunächst in Tagen ermittelt. Im Regelkreis kann jedoch eine
Zeiteinheit kleiner Tag angegeben werden. Dem Regelkreis wird hierzu ein sogenannter
Zeitstrahl zugeordnet, der die Arbeitszeit pro Tag enthält. Die Umrechnung auf Stunden oder
Minuten führt das System mit Hilfe des Zeitstrahls durch.
Bei der Umrechnung werden unterschiedliche Arbeitszeiten pro Tag nicht
berücksichtigt. Stattdessen wird die Arbeitszeit im Auswertungszeitraum durch die
Anzahl der Fabrikkkalendertage im Auswertungszeitraum geteilt.
April 2001
55
PP - KANBAN
SAP AG
Ermitteln Anzahl Kanbans/Kanbanmenge
Ermitteln Anzahl Kanbans/Kanbanmenge
Verwendung
Das System ermittelt auf der Grundlage jeweils einer Formel die Anzahl Kanbans bzw. die
Kanbanmenge und bietet diese Werte als Vorschläge an.
Im Standard wird die Berechnung mit den folgenden Formeln durchgeführt:
K. =
K
CONT
RT
AC
SF
C
56
RT * AC
* SF + C
CONT
or
CONT =
RT * AC
* SF
K-C
Anzahl der Kanbans (aus Regelkreis)
Inhal pro Kanban (aus Regelkreis)
Wiederbeschaffungszeit pro Kanban
(aus Regelkreis oder Materialstammsatz)
Durchschnittlicher Verbrauch pro Zeit (aus Sekundärbedarfen)
Sicherheitsfaktor (aus Regelkreis, Default 1)
Konstante (aus Regelkreis, Default 1)
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kanban-Steuerung
Kanban-Steuerung
Einsatzmöglichkeiten
Diese Komponente beschreibt die Funktionen der Kanban-Steuerung. Es wird unter anderem
erläutert, wie der Impuls zur Wiederbeschaffung eines Materials ausgelöst wird und welche
Nachschubstrategien vorhanden sind.
Funktionsumfang
Durch den Kanban-Impuls werden Statusänderungen für die Kanbans durchgeführt. Im
Regelfall genügt es, mit den beiden Status “leer” und “voll” zu arbeiten. Der Kanban-Impuls
erfolgt in der Regel mit Hilfe des Barcodes. Ist ein Kanban leer, erhält das System über den
Barcode die notwendigen Daten zum Regelkreis und zum Nachschub und vollzieht die
Buchungen zum Anstoß des Nachschubs automatisch. Ist ein Kanban voll, so wird je nach
Einstellung der Wareneingang zum Nachschub automatisch gebucht.
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Abschnitt Auslösen des Kanban-Impulses [Seite 63].
Der Nachschub mit Kanban ist sowohl möglich mit Eigenfertigung, mit Fremdbeschaffung als
auch mit Umlagerung. Für jede dieser drei Möglichkeiten stehen eine Reihe von
Nachschubstrategien zur Verfügung. So kann z.B. bei Fremdbeschaffung mit
Normalbestellungen, Lieferplänen, mit Umlagerungsbestellungen usw. gearbeitet werden.
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Abschnitt Nachschubstrategie [Seite 42].
Mit der automatischen Kanbanberechnung können Vorschläge für die Anzahl Kanbans sowie
die Menge pro Kanban erstellt werden. Hierzu steht ein ein Report zu Verfügung, der diese
Vorschläge wahlweise auf Basis der Ergebnisse der Bedarfsplanung oder der Langfristplanung
erstellt. Sie können den Auswertungszeitraum vorgeben, der für die Berechnung herangezogen
werden soll.
Zusätzlich gibt es eine Dialogtransaktion, um die vom System erstellten Vorschläge zu prüfen,
ggf. zu ändern und zu übernehmen. Aus dieser Transaktion heraus können Sie auch
Detailinformationen über den Regelkreis anzeigen, was Ihnen die Überprüfung der Vorschläge
erleichtert.
Lesen Sie zu diesem Thema auch die Abschnitte Automatische Kanbanberechnung [Seite 45]
und Kanban-Verfahren [Seite 11].
Mit der Kanbantafel steht ein Auswertungs- und Arbeitsinstrument zur Verfügung, mit dem ein
Überblick über den Arbeitsfortschritt und Materialverbrauch gewonnen werden kann. Mit der
Kanbantafel ist es außerdem möglich, für alle Produktionsversorgungsbereiche
Fehlteilesituationen, Engpäße usw. transparent darzustellen. Hierzu werden die jeweiligen Status
der Kanbans sowie die Fehlersituationen mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet. Die
Kanbantafel kann aus der Sicht des Verbraucher sowie aus der Sicht der Quelle aufgerufen
werden, wobei für jede Sicht die relevanten Daten angezeigt werden. Die Kanbantafel kann auch
genutzt werden, um den Kanban-Impuls auszulösen.
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Abschnitt Kanbantafel [Seite 76].
Während die Kanbantafel einen Überblick über die Kanbans zu einem bestimmten Zeitpunkt
bietet, können mit der Funktion Standardanalyse des Logistik-Informationssystems
Auswertungen über den Umlauf der Kanbans in einem definierten Zeitraum erstellt werden.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Kanban-Steuerung
Ein Vorteil von Kanban liegt in der weitgehenden Automatisierung von Buchungen. Sollten
dennoch, z.B. auf Grund von fehlenden Stammdaten, Fehler bei Buchungen auftreten, stehen
hierfür Auswerte- und Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung. Einen Überblick über die
Fehlersituation erhalten Sie durch die Auswertung Fehleranzeige. Fehlerhafte Kanbans können
mit Hilfe der Kanbankorrektur nachbearbeitet werden.
Lesen Sie zu diesem Thema auch die Abschnitte Fehleranzeige aufrufen [Seite 190] und
Kanbankorrektur [Seite 85].
Informationsgrundlage der Kanban-Fertigungssteuerung ist der Kanban, d.h. die Karte mit den
notwendigen Daten zum Regelkreis und Nachschub. Der Druck und Umlauf der Karten kann
entsprechend zur Nachschubstrategie und der Organisation des Regelkreises gesteuert werden.
Die Karten können beispielsweise mit jedem Durchlauf ausgedruckt werden, oder nur einmal, um
dann ständig zwischen Quelle und Verbraucher umzulaufen. Der Druck kann entweder pro
Regelkreis erfolgen oder regelkreisübergreifend mit einer speziellen Funktion für den
Sammeldruck durchgeführt werden.
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Abschnitt Druck und Umlauf von Kanbans [Seite 89] und
Sammeldruck von Kanbans [Seite 93].
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Statuswechsel/Kanban-Impuls
Statuswechsel/Kanban-Impuls
Verwendung
Der Ablauf in der Kanban-Abwicklung wird gesteuert und sichtbar gemacht, indem die Kanbans
auf entsprechende Status gesetzt werden. Im Normalfall werden nur die Status 'leer' und 'voll'
verwendet. Ist das Material in einem Kanban verbraucht, und wird daraufhin ein Kanban auf 'leer'
gesetzt, so wird mit diesem Status des Kanbans i.d.R. automatisch der Nachschub angestoßen,
d.h. die Quelle erhält das Signal, den Kanban wieder aufzufüllen. Kommt der Kanban gefüllt
wieder beim Verbraucher an, setzt dieser den Kanban auf den Status 'voll', und der
Wareneingang wird für das Material gebucht. Im Regelfall ist Kanban mit den beiden Status 'leer'
und 'voll' möglich, wobei die Statusänderungen mit Barcode und Barcode-Scanner durchgeführt
werden. Mit dem Barcode werden alle wichtigen Informationen vom Verbraucher zur Quelle
weitergeleitet.
Sollen für besondere Abwicklungen zusätzliche Informationen zur Verfügung stehen, können
zusätzliche Status gesetzt werden:
·
'wartet'
zeigt an, daß das Material zwar verbraucht ist, aber die Quelle noch kein neues Material
liefern soll. Dieser Status wird auch vom System gesetzt, wenn ein Kanban neu angelegt
worden ist
·
'in Arbeit'
zeigt an, daß das angeforderte Material gerade von der Quelle produziert wird
·
'in Transport'
zeigt an, daß das Material unterwegs von der Quelle zum Verbraucher ist
·
'in Gebrauch'
zeigt an, daß das Material gerade vom Verbraucher entnommen wird
·
'Fehler”
wird vom System vergeben und zeigt an, daß ein gewünschter Status nicht erfolgreich
gesetzt werden konnte
Die ersten vier zusätzlichen Status sind nur dann sinnvoll, wenn mit der Kanbantafel gearbeitet
wird. Diese Status werden in der Kanbantafel gesetzt und dienen dort als Information über den
Arbeitsfortschritt.
Funktionsumfang
Insgesamt stehen folgende Status zur Verfügung:
·
WARTET (Status 1)
Der Status 'wartet' wird vom System in den folgenden Fällen vergeben:
April 2001
–
Wenn ein neuer Kanban in den Regelkreis aufgenommen wurde und noch keine
Beschaffung angestoßen wurde, hat dieser den Status 'wartet' und kann dann
vom Verbraucher auf 'leer' gesetzt werden
–
Wenn für einen Regelkreis die Unabhängige Quelle/Entkopplung von
Statuswechsel und Wiederbeschaffung [Seite 75] festgelegt wurde. Dann wird
59
PP - KANBAN
SAP AG
Statuswechsel/Kanban-Impuls
durch den Kanban-Impuls des Verbrauchers kein Nachschubelement erzeugt;
stattdessen erhält der Kanban den Status 'wartet”, bis die Quelle den Nachschub
angestoßen hat.
–
Wenn ein Kanban gesperrt wurde und nach dem Sperren auf 'leer' gesetzt wird.
Der Status 'wartet' kann auch vom Verbraucher in der Kanbantafel als Information
vergeben werden, wenn bestimmte Kanbans zunächst nicht aufgefüllt werden sollen.
Lesen Sie hierzu den Abschnitt Mit der Kanbantafel aus Verbrauchersicht arbeiten [Seite
79].
·
LEER (Status 2)
Der Status 'leer' wird vom Verbraucher gesetzt, wenn die Kanbanmenge verbraucht
wurde und löst sofort in Abhängigkeit von der Nachschubstrategie die
Wiederbeschaffung aus.
·
IN ARBEIT (Status 3)/IN TRANSPORT (Status 4)
Die Status 'in Arbeit' und 'in Transport' werden von der Quelle als Information vergeben,
um dem Verbraucher die Bearbeitung oder den Transport der Kanbans mitzuteilen.
(Diese Status können nur auf der Kanbantafel vergeben werden).
·
VOLL (Status 5)
Der Status 'voll' wird vom Verbraucher vergeben, wenn er die Kiste entgegengenommen
hat oder wenn der Wareneingang für den Kanban gebucht wurde. Ausnahme:
Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74].
·
IN GEBRAUCH (Status 6)
Der Status 'in Gebrauch' wird vom Verbraucher vergeben, um die Quelle zu informieren,
welche Kanbans aktuell geleert werden. (Dieser Status kann nur auf der Kanbantafel
vergeben werden)
·
FEHLER (Status 9)
Der Status 'fehlerhaft' wird nur vom System vergeben, wenn bei der Bearbeitung eines
Kanbans ein Fehler auftritt. Dieses kann beispielsweise passieren, wenn ein Kanban auf
'leer' gesetzt wird und damit gleichzeitig eine Bestellung angelegt werden soll. Ist der
gewünschte Lieferant zu diesem Zeitpunkt nicht gültig, ist es nicht sinnvoll, hier die
Situation im Dialog zu klären. Der Kanban wird dann mit einer entsprechenden Meldung
auf den Fehlerstatus gesetzt.
Haben Sie im Kanban-Customizing festgelegt, daß beim Auftreten eines bestimmten
Fehlers lediglich eine Fehlermeldung ausgegeben wird, so wird der Kanban nicht auf
'fehlerhaft' gesetzt. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Behandlung von Fehlern [Seite
84].
Status 2 und 5 sind Muß-Status, mit denen der Kanban-Ablauf gesteuert wird. Status 1,3,4,6 sind
Kann-Status, die nur zur Information dienen.
Die Status der Kanbans werden in der Kanbantafel farblich unterschiedlich dargestellt. Die
Bedeutung der Farben kann mit Hilfe der Legende (Kanbantafel ® Legende anzeigen)
festgestellt werden.
Die Abfolge der Statuswechsel wird durch die folgende Abbildung verdeutlicht:
60
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Statuswechsel/Kanban-Impuls
April 2001
61
PP - KANBAN
SAP AG
Statuswechsel/Kanban-Impuls
Statusfolge - alle Möglichkeiten
wartet
(initial)
leer
in
Arbeit
in
Transport
voll
Fehler
!!!
62
in
Gebrauch
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Statusfolge
Statusfolge
Verwendung
Für Statuswechsel können Restriktionen und Abfolgen fest vorgegeben werden. Hierfür werden
im Customizing Statusfolgen definiert. Mit der Statusfolge können Sie außerdem sicherstellen,
daß bestimmte Status nicht benutzt werden dürfen und andere Status benutzt werden müssen.
Für jeden Status wird definiert, ob dieser ein
·
Muß-Status
·
Soll-Status
·
Kann-Status
·
Verbotener Status
ist.
Beim Kanban-Impuls kann der Folgestatus mitgegeben werden oder nicht:
·
Beim Statuswechsel durch den Barcode kann der Folgestatus im Barcode verschlüsselt
sein.
Darüberhinaus kann beim manuellen Kanban-Impuls oder Kanban-Impuls durch Barcode
der Folgestatus auf dem Eingabebild markiert werden. Wird kein Folgestatus markiert
und ist dieser auch nicht im Barcode verschlüsselt, so wird dieser vom System
automatisch aufgrund der Statusfolge bestimmt. Ist das Feld Statusfolge markiert, und
keine eigene Statusfolge definiert, wird automatisch die Standard-Statusfolge mit den
beiden Muß-Status 'voll' und 'leer' verwendet.
·
In der Kanbantafel wird der Folgestatus immer durch die Wahl der entsprechenden
Funktion gesetzt.
In Abhängigkeit davon, ob der Folgestatus mitgegeben wird oder nicht, hat die Statusfolge
folgende Wirkung:
·
Wird beim Kanban-Impuls der gewünschte Folgestatus mitgegeben, so wird geprüft, ob
ein im Customizing als verboten definierter Status gesetzt werden soll oder ob in der
Statusfolge ein Muß-Status übersprungen wird.
·
Wird beim Kanban-Impuls der gewünschte Folgestatus nicht mitgegeben, so wird dieser
vom System automatisch aufgrund der Statusfolge bestimmt. Dabei wird in der
Statusfolge: 'wartet', 'leer', 'in Arbeit', 'in Transport', 'voll', 'in Gebrauch' der nächste Solloder Muß-Status gesetzt.
Der Status 'wartet' kann nur für den Statuswechsel durch den Benutzer verboten
werden. Das System setzt den Status (z.B. wenn ein neuer Kanban zum Regelkreis
hinzugefügt wurde) auch wenn dieser Status in der Statusfolge verboten ist.
April 2001
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PP - KANBAN
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Auslösen des Kanban-Impulses
Auslösen des Kanban-Impulses
Einsatzmöglichkeiten
Mit dem KANBAN-Impuls wird der Status eines Kanbans geändert und die mit dem
Statuswechsel verbundenen Aktivitäten durchgeführt (z.B. Buchen des Wareneingangs beim
Vollsetzen oder Erzeugen eines Nachschubelements beim Leersetzen).
Der Statuswechsel kann auf folgende Arten ausgelöst werden:
·
Eingabe über ein Gerät zur mobilen Datenerfassung (Barcode-Scanner mit oder
ohne Display)
Mit Hilfe eines Barcode-Scanners ohne Display werden sämtliche notwendigen
Daten automatisch eingelesen und der Status entsprechend umgesetzt.
Der Barcode enthält folgende Daten:
-
eine 10-stellige Kanban-Identnummer
-
die letzte Stelle enthält den Folgestatus, der gesetzt werden soll oder eine 0.
Ist der Folgestatus im Barcode enthalten, dann wird für jeden Folgestatus ein
unterschiedlicher Barcode auf dem Kanban benötigt. Das heißt, es müssen
mindestens die beiden Barcodes für “voll” und “leer” auf dem Kanban enthalten sein.
Wenn nur ein Barcode auf dem Kanban verwendet werden soll, dann wird die 0
verwendet. Der Folgestatus wird in der Regel automatisch im Hintergrund ermittelt,
wenn das Feld Statusfolge markiert ist, wobei “leer” und “voll” sich abwechseln.
Sollen zusätzliche Status bei der automatischen Suche berücksichtigt werden, kann
eine Statusfolge (im Customizing) hierfür definiert werden.
Will man von dieser Statusfolge abweichen, kann man den Status auch manuell
setzen. Hierzu können Sie im Bild Kanbanimpuls der gewünschte Barcode eingeben
und den gewünschten Status wählen.
Bitte beachten Sie: Wenn im Customizing eine Statusfolge festgelegt ist, können Sie
nur die dort vorgegebenen Status auswählen.
Mit Hilfe eines Barcode-Scanners mit Display werden die notwendigen Daten
ebenfalls automatisch eingelesen und der Status entsprechend gesetzt. Treten beim
Setzen des Status Fehler auf, so kann die Bearbeitung des Kanbans und die
Umsetzung vor Ort über das Display des Gerätes erfolgen.
Weitere Informationen zu Einstellungen für die mobile Datenerfassung erhalten Sie
im Abschnitt Mobile Datenerfassung für Kanban [Seite 70].
·
Manuell über das Kanban-Menü (ohne Barcode)
·
In der Kanbantafel
Lesen Sie hierfür weiter im Abschnitt Kanbantafel [Seite 76].
Ablauf
·
Durch den Barcode-Scanner:
Erfassung eines Kanbans:
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April 2001
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PP - KANBAN
Auslösen des Kanban-Impulses
i.
Sie wählen Steuerung ® Kanbanimpuls ® Barcode.
ii.
Sie gelangen auf das Bild Kanbanimpuls. Die Registerkarte Bearbeitete Kanbans ist
aktiv.
iii. Um einen Kanban zu erfassen, geben Sie den Barcode ein. Falls Sie einen
Wareneingang vornehmen möchten und die Menge geringer als die Kanbanmenge
ist, geben Sie die tatsächliche Menge unter Istmenge ein.
iv. Sie speichern Ihre Eingabe.
v.
Der Status wird bereits verändert, sobald Sie Weiter wählen.
Erfassung mehrerer Kanbans:
i.
Sie wählen Steuerung ® Kanbanimpuls ® Barcode.
ii.
Sie gelangen auf das Bild Kanbanimpuls. Die Registerkarte Bearbeitete Kanbans ist
aktiv.
iii. Sie wählen die Registerkarte Vorerfassung.
Indem Sie diese Registerkarte wählen und Kanbanbearbeitung ® Einstieg
sichern wählen, können Sie vorgeben, daß die Registerkarte Vorerfassung nach
dem Einstieg sofort aktiv ist.
iv. Um einen Kanban zu erfassen, geben Sie den Barcode ein. Falls Sie einen
Wareneingang vornehmen möchten und die Menge geringer als die Kanbanmenge
ist, geben Sie die tatsächliche Menge unter Istmenge ein.
v.
Sie wählen Weiter.
vi. Das System führt den Kanban in der Tabelle auf.
vii. Sie geben jeden weiteren Kanban auf die gleiche Weise ein.
viii. Sie sichern Ihre Eingaben.
ix. Das System führt die Statuswechsel durch und listet die Kanbans auf der
Registerkarte Bearbeitete Kanbans auf.
Sie haben die Möglichkeit, Kanbans aus unterschiedlichen Regelkreisen und mit
unterschiedlichen zukünftigen Status gleichzeitig erfassen. Die einzelnen Kanbans
werden nacheinander abgearbeitet.
·
Manuell über das Kanban-Menü:
Hierzu wählen Sie Kanbanimpuls ® Manuelle Eingabe.
i.
ii.
Sie geben im Einstiegsbild die Nummer des Regelkreises oder folgende
Selektionsdaten ein:
-
Material
-
Werk
-
Produktionsversorgungsbereich
oder
-
Kanban-Identnummer
oder
April 2001
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PP - KANBAN
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Auslösen des Kanban-Impulses
iii.
Regelkreisnummer/Kanbannummer
Sie geben außerdem die Istmenge ein und gegebenenfalls die Charge. Wird
keine Istmenge eingegeben, bucht das System mit der im Regelkreis festgelegten
Sollmenge.
Der Folgestatus wird in der Regel automatisch im Hintergrund ermittelt, wenn
das Feld Statusfolge markiert ist, wobei 'leer' und 'voll' sich abwechseln. Sollen
zusätzliche Status bei der automatischen Suche berücksichtigt werden, kann hierfür
eine Statusfolge (im Customizing) definiert werden.
Wollen Sie von der automatischen Statusfolge abweichen, können Sie den Status auch
manuell setzen. Hierfür markieren Sie den gewünschten Status. Bitte beachten Sie:
Wenn im Customizing eine Statusfolge festgelegt ist, können Sie nur die dort
vorgegebenen Status auswählen.
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April 2001
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PP - KANBAN
Kanban-Impuls für ereignisgesteuertes Kanban auslösen
Kanban-Impuls für ereignisgesteuertes Kanban
auslösen
Voraussetzung
Der ereignisgesteuerte Kanban-Impuls kann nur für Materialien angestoßen werden, deren
Beschaffung durch einen Regelkreis für ereignisgesteuertes Kanban getriggert wird.
Mit dieser Funktion wird ausschließlich ein neuer Kanban mit Status “leer” und je nach
Nachschubstrategie automatisch das entsprechende Nachschubelement erzeugt. Das Vollsetzen
oder andere Statuswechsel sind nur über den Barcode, bzw. die entsprechende Funktion im
Menü oder über die Kanbantafel möglich. Der hier erzeugte Kanban wird beim nächsten
Leersetzen (z.B. über den Kanban-Impuls mit Barcodescanner) wieder gelöscht. Ein neuer
ereignisgesteuerter Kanban-Impuls erzeugt dann wieder einen neuen Kanban mit
Nachschubelement.
Systemseitig läuft das Löschen des Kanbans folgendermaßen ab: Aus
Performancegründen wird der Kanban beim Leersetzen mit einem
Löschkennzeichen versehen. Beim nächsten ereignisgesteuerten Kanbanimpuls wird
dieselbe Kanbannummer wieder verwendet, um einen neuen Kanban zu erzeugen.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie im Kanban-Menü Kanban-Impuls ® Ereignisgest. Kanban.
Sie gelangen auf das Eingabebild für den ereignisgesteuerten Kanban-Impuls.
2. Geben Sie die Nummer des Regelkreises oder folgende Selektionsdaten ein:
–
Material
–
Werk
–
Produktionsversorgungsbereich
3. Geben Sie die Anforderungsmenge ein und sichern Sie Ihre Eingaben.
Ergebnis
Abhängig von Ihren Vorgaben im Regelkreis wird entweder ein Kanban mit der vollen
Anforderungsmenge erzeugt oder ein bzw. mehrere Kanbans nach folgenden Kriterien:
·
Haben Sie eine Rundungsmenge vorgegeben, wird die angeforderte Menge ggf.
aufgerundet
·
Haben Sie eine fixe Kanbanmenge vorgegeben, gibt es folgende Möglichkeiten:
·
–
Ist die angeforderte Menge kleiner, wird die fixe Menge beschafft.
–
Ist die zu beschaffende Menge größer, wird die Gesamtmenge durch die fixe Menge
geteilt und die entsprechende Anzahl Kanbans, jeweils in Höhe der fixen Menge
erzeugt. Bleibt bei der Division eine Restmenge, wird ein zusätzlicher Kanban in
Höhe der fixen Menge erzeugt.
Haben Sie einen Vorschlagswert für die Kanbanmenge vorgegeben und keine
Anforderungsmenge spezifiziert, dann wird dieser Wert vom System eingesetzt.
April 2001
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PP - KANBAN
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Kanban-Impuls für ereignisgesteuertes Kanban auslösen
Der/die erzeugte(n) Kanban(s) werden in einer Liste im Bildschirmbereich bearbeitete Kanbans
angezeigt.
Wenn das vom ereignisgesteuerten Kanban erzeugte Nachschubelement
mengenmäßig verändert wird, wird die Anforderungsmenge nicht geändert. Die
Anforderungsmenge dokumentiert die ursprünglich angeforderte Menge. Der
Wareneingang erfolgt jedoch in Höhe der aktuellen Menge des ggf. veränderten
Beschaffungselementes.
68
April 2001
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PP - KANBAN
Mengenimpuls auslösen
Mengenimpuls auslösen
Voraussetzungen
Anstatt den Kanban-Impuls durch das "Leersetzen" eines Kanbans auszulösen, können Sie mit
der Funktion “Mengenimpuls” auch Mengen aus den Kanban-Behältern eines Regelkreis
entnehmen und das System das Leersetzen des Kanbans automatisch durchführen lassen.
Das Vollsetzen des Kanbans erfolgt ganz normal mit dem Kanban-Impuls Status auf "voll".
Beim Mengenimpuls wird nur die Istmenge der Kanbans fortgeschrieben, jedoch
keine Bestandsbuchung durchgeführt. Die Bestandsbuchung erfolgt weiterhin, wenn
das Material retrograd entnommen wird.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie im KANBAN-Menü Steuerung ® Kanban-Impuls ® Mengenimpuls.
2. Geben Sie die Nummer des Regelkreises oder folgende Selektionsdaten ein:
–
Material
–
Werk
–
Produktionsversorgungsbereich
3. Geben Sie die Entnahmemenge ein.
4. Sichern Sie die Eingaben.
Ergebnis
Ändert sich nur die Istmenge eines Kanbans, erscheint die Erfolgsmeldung "Die Menge wurde
abgebucht".
Wird im Hintergrund zusätzlich der Status eines Kanbans geändert, so erscheint der Kanban mit
seinem neuen Status in der Liste der bearbeiteten Kanbans
Wenn Sie den Mengenimpuls nutzen wollen, brauchen Sie keine KANBANCustomizing oder KANBAN-Stammdaten zu verändern. Die Abwicklung mit
Mengenimpuls wird ausschließlich durch das Benutzen der Funktion
"Mengenimpuls" realisiert. Kanban-Impuls und Mengenimpuls lassen sich beliebig
kombinieren.
April 2001
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PP - KANBAN
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'Einkarten'-Kanban/Spezielle Logiken zum Auslösen des Kanban-Impulses anwenden
'Einkarten'-Kanban/Spezielle Logiken zum Auslösen des
Kanban-Impulses anwenden
Voraussetzungen
Um einen Kanban-Impuls mit einer der speziellen Logiken durchzuführen, muß im Regelkreis
vereinbart sein, welches Signal den Nachschub anstößt. Die Anzahl der umlaufenden Kanbans
beim Einkarten-Kanban ist zwei.
Diese Signale zum Anstoß des Nachschubs können sein:
·
Setzen des Status 'in Gebrauch':
Hier wird der Nachschub für Kanban A angestoßen, wenn Kanban B auf den Status 'In
Gebrauch' gesetzt wird
·
Setzen des Status 'wartet':
Hier wird der Nachschub für Kanban A angestoßen, wenn Kanban B auf den Status
'Wartet' gesetzt wird
·
Erreichen oder überschreiten der Auslösemenge:
Hier wird der Nachschub für Kanban A angestoßen, wenn die Istmenge des Kanbans B
durch den Mengenimpuls auf die Auslösemenge oder einen Wert darunter reduziert wird.
Die Auslösemenge muß in diesem Fall ebenfalls im Regelkreis gepflegt werden.
Vorgehensweise
Für das Auslösen des Kanban-Impulses können die Funktionen verwendet werden, wie sie auch
im klassischen Kanban zum Einsatz kommen, z.B. der Barcode oder die Kanbantafel. Das
Nachschubelement wird jedoch nur dann erzeugt, wenn der im Regelkreis vereinbarte Status
gesetzt wird.
Lesen Sie weiter im Abschnitt 'Einkarten'-Kanban [Seite 15].
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April 2001
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PP - KANBAN
Mobile Datenerfassung für Kanban
Mobile Datenerfassung für Kanban
Verwendung
Die Bearbeitung von Kanbanimpulsen, die über Barcode-Scanner in das System eingegeben
werden, kann über Geräte zur mobilen Datenerfassung erfolgen, wenn diese neben dem
Barcode-Scanner zusätzlich über ein Display verfügen. Dies ermöglicht bspw. eine Bearbeitung
von Fehlern vor Ort, wenn das Setzen eines Status fehlerhaft verläuft.
Dazu werden bereits bestehende Dynpros der Komponente Kanban mit der SAPConsole in
Character-Screens umgewandelt, damit diese auf dem Display eines Datenerfassungsgerätes
abgebildet werden können. Dadurch wird der Einsatz fremder Middleware für die Umsetzung der
der Dynpros überflüssig.
Integration
·
Die Einstellungen für die Nutzung dieser Lösung nehmen Sie im Customizing von Logistics
Execution vor.
·
Die Umwandlung der Dynpros in Characterscreens erfolgt über die SAPConsole.
Informationen über die SAPConsole und ihre Handhabung erhalten Sie im SAPnet unter dem
Alias LES. Wählen Sie dort Media Center ® Literature, um zum User-Guide der SAPConsole
zu gelangen.
Voraussetzungen
Sie haben im Customizing von Logistics Execution unter Mobile Datenerfassung ® MenüManagement definieren ein Hauptmenü für Kanban definiert oder Sie nutzen das von der SAP
aufgelieferte dynamische Menü Kanban, das sich unter der Lagernummer * befindet.
Sie haben im Customizing von Logistics Execution unter Mobile Datenerfassung ® RF-QueueVerwaltung ® Benutzer zu Queues zuordnen das dynamische Hauptmenü Kanban oder das von
Ihnen definierte Hauptmenü ihren Benutzern zugeordnet.
Setzen Sie im Feld Status das Kennzeichen, damit der Benutzer für die Funktionen
der mobilen Datenerfassung aktiviert ist.
Die im Menü-Management verwendete Lagernummer muß mit der Lagernummer bei
der Zuordnung der Benutzer zu Queues übereinstimmen. Dies ist lediglich aus
technischen Gründen notwendig, da die Lagernummer für diese Abwicklung im
Kanban ohne Bedeutung ist. Das Feld Queue können Sie beliebig füllen, da es für
die Kanbanabwicklung ebenfalls ohne Bedeutung ist.
Funktionsumfang
Aktivitäten
1. Auf dem Anmeldebild wählen Sie das gewünschte Präsentationsformat und wählen Sie F1Sich.
Sie gelangen auf dem Bildschirm RF Menü.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Mobile Datenerfassung für Kanban
2. Wählen Sie die Nummer der gewünschten Abwicklung und wählen Sie F4 Wtr
Alle Abwicklungen laufen genauso ab, wie bei einer Verarbeitung ohne ein Gerät zur
mobilen Datenerfassung.
3. Um sich abzumelden, wählen Sie F8-Abmd.
Erklärung der Abkürzungen
Abkürzung
Erklärung
F1-Sich
Sichern bzw. Bestätigen der Eingabe
F2-Zrks
Zurücksetzen der eingegebenen Daten
F3-Zrk
Einen Bildschirm zurückspringen
F4-Wtr
Weiter
F8-Abmd
Abmelden
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April 2001
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PP - KANBAN
Istdatenerfassung/Rückmeldung
Istdatenerfassung/Rückmeldung
Einsatzmöglichkeiten
Bei manuellem Kanban und bei der Abwicklung mit Planaufträgen (mit und ohne Integration der
Bedarfsplanung) wird mit der Rückmeldefunktion aus dem Kanban-Menü zurückgemeldet. Diese
Rückmeldefunktion ist eine spezielle Rückmeldung mit Bezug zum Kostensammler. Beim
Vollsetzen des Kanbans wird automatisch der Wareneingang für das Erzeugnis sowie retrograd
der Warenausgang für die Komponenten gebucht.
Für Kanban mit Fertigungsaufträgen muß die Rückmeldefunktion im Fertigungsauftragsmenü
verwendet werden.
Einführungshinweise
Um für ein mit Kanban beschafftes Material rückmelden zu können, müssen die KanbanStammdaten (z.B. Regelkreis, Produktionsversorgungsbereich u.a.) gepflegt sein.
Integration
Diese Funktion ist sowohl in das Serienfertigungsmenü als auch in das Kanban-Menü integriert.
Funktionsumfang
·
Der Wareneingang für das rückgemeldete Material wird gebucht.
·
Die aktuelle Stückliste wird aufgelöst.
·
Der Warenausgang für die ermittelten Komponenten wird retrograd gebucht.
·
Der Produktionsplan wird abgebaut, d.h. die Planaufträge werden entsprechend der im
Customizing der Serienfertigung voreingestellten Logik reduziert.
·
Die Istkosten werden auf den Produktkostensammler gebucht.
Wird Kanban mit Integration der Bedarfsplanung durchgeführt, dann werden die
Produktionseinteilungen mit Bezug zum Kanban rückgemeldet und reduziert.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Rückmeldung durchführen
Rückmeldung durchführen
1. Wählen Sie Steuerung ® Rückmelden.
Sie gelangen auf das Einstiegsbild der Rückmeldung.
2. Tragen Sie folgende Daten ein:
·
Buchungsdatum
Als Buchungsdatum wird das Tagesdatum vorgeschlagen. Anhand dieses Datums
ermittelt das System die Stückliste des zugeordneten Planauftrags.
·
Belegdatum
Als Belegdatum wird das Tagesdatum vorgeschlagen.
·
Werk und Material
Wenn Sie ein Werk und ein Material eingeben, können Sie zusätzlich einen
Produktionsversorgungsbereich (Verbraucher) sowie einen Verantwortlichen (Quelle)
spezifizieren.
·
Regelkreis
Anstatt des Werkes und des Materials können Sie auch einen Regelkreis eintragen.
Dieser definiert für ein Material eindeutig den Verbraucher und die Quelle. In diesem
Fall müssen Sie keine weiteren Daten angeben.
3. Wählen Sie Weiter.
Sie gelangen auf das Rückmeldebild.
Es werden die selektierten Kanbans zum Rückmelden angeboten.
4. Um rückzumelden, makieren Sie den Kanban in der Spalte Rückmelden.
5. Gegebenenfalls ändern Sie die rückzumeldende Menge im Feld Istmenge.
6. Wollen Sie zusätzlich die Komponenten der Entnahmestückliste ändern, so markieren
Sie die Spalte Komponent.
Zum Bearbeiten der Komponenten erscheint der gleiche Dialog wie bei der
Rückmeldefunktion der Serienfertigung.
7. Sichern Sie die Rückmeldung.
Rückstandsbuchungen aus retrograder Entnahme sind in diesem Falle nicht möglich,
da die Buchungen für KANBAN nicht auf der Grundlage eines Serienauftrags
erfolgen.
74
April 2001
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PP - KANBAN
Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung
Entkopplung von Statuswechsel und
Wareneingangsbuchung
Verwendung
Das Buchen des Wareneingangs und der Statuswechsel 'Kanban auf voll setzen' sind im
Regelfall miteinander gekoppelt. Das heißt: wird der Statuswechsel z.B. durch den
Barcodescanner durchgeführt, dann wird automatisch im Hintergrund ein Wareneingang für das
Material gebucht. Andersherum ist es ebenfalls möglich: wird ein Wareneingang für das mit
Kanban gesteuerte Material gebucht, dann wird automatisch der Status auf 'voll' gesetzt.
Im Regelkreis (über die Markierung Separater WE) kann jedoch festgelegt werden, daß die
Buchung des Wareneingangs und des Statuswechsels (Kanban auf "voll" setzen) separat
durchgeführt werden.
Das ist beispielsweise in folgenden Fällen sinnvoll:
·
wenn der Wareneingang für fremdbeschaffte Materialien in einem Zentrallager gebucht
wird.
·
wenn mit der Rückmeldung automatisch die Buchung des Wareneingangs verknüpft ist.
Da die Rückmeldung von der Quelle gebucht wird, ist es bei längeren Transportwegen
sinnvoll, den Statuswechsel separat beim Verbraucher durchzuführen.
Bei Verwendung einer Nachschubstrategie mit direkter Umbuchung wird der Wareneingang
schon beim Statuswechsel "Kanban auf leer" gebucht. Das heißt, hier macht das Kennzeichen
"separater Wareneingang" keinen Sinn, da das spätere Ändern des Status auf "voll" und der
Wareneingang damit immer entkoppelt sind.
Bei der Abwicklung mit Produktionseinteilungen, bei manuellem Kanban sowie
bei der Fremdbeschaffung mit Lieferplaneinteilungen muß zuerst der Wareneingang
gebucht werden bevor der Status wieder auf 'leer' gesetzt werden kann.
April 2001
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PP - KANBAN
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Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und Wiederbeschaffung
Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel
und Wiederbeschaffung
Verwendung
Wenn mit Kanban die Wiederbeschaffung angestoßen werden soll, wird beim Statuswechsel auf
“leer” auch das Nachschubelement erzeugt (z.B. ein Planauftrag). Diese beiden Vorgänge, d.h.
der Statuswechsel auf “leer” und der Anstoß des Nachschubs, können entkoppelt werden. Zu
diesem Zweck wird der Regelkreis mit dem Kennzeichen "unabhängige Quelle" versehen.
Ist diese Entkopplung für einen Regelkreis vorgesehen, stößt nicht der Verbraucher, sondern die
Quelle den Nachschub an. Der Verbraucher setzt den Kanban auf “leer”, es wird jedoch kein
Nachschubelement erzeugt, und das System setzt den Kanban automatisch auf den Status
“wartet”. Die Quelle setzt dann in der Kanbantafel diese Kanbans auf “leer” und erzeugt damit die
Nachschubelemente. Die unabhängige Quelle legt damit den Zeitpunkt des Nachschubs selbst
fest.
Die Nachschubstrategie wird im Regelkreis definiert.
Die Abwicklung mit “unabhängige Quelle” ist nur mit der Kanbantafel möglich.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kanbantafel
Kanbantafel
Verwendung
Um sowohl dem Verbraucher als auch der Quelle eine detaillierte Übersicht über den
Kanbanumlauf zu geben, steht zusätzlich eine sogenannte Kanbantafel zur Verfügung. Die
Kanbantafel ermöglicht es zudem, den Kanban-Impuls auszulösen.
Voraussetzungen
Sie haben im Kanban-Customizing die Einstellungen zur Kanbantafel festgelegt:
·
Sie haben die Darstellung der Regelkreise festgelegt, das heißt, Sie haben vorgegeben,
welche Spalten in der Kanbantafel angezeigt werden und wie die Daten sortiert bzw.
gruppiert sind.
·
Sie haben die Darstellung der Kanbans festgelegt, das heißt, Sie haben vorgegeben, wie die
Kanbans beschriftet sind und wie sie sortiert werden, etc.
·
Sie haben festgelegt, welche Angaben die Quick-Info der Kanbans enthalten soll.
·
Sie haben im Customizing der Balkenplangrafik die Einstellungen zur Kanbantafel
vorgenommen.
Geben Sie keine Vorgaben, so verwendet das System Standardwerte.
Funktionsumfang
Kanban-Status
Die Kanbans werden je nach Status in unterschiedlichen Farben dargestellt. Die Bedeutung der
Farben sehen Sie mittels der Legende (Kanbantafel ® Legende anzeigen).
Folgende Informationen werden mit der Kanbantafel angeboten:
·
Kanbans mit dem Status 'leer'. Für diese Kanbans wurde der Nachschub angestoßen,
d.h. es wurde im Hintergrund bereits ein Plan- oder Fertigungsauftrag bzw. eine
Bestellung zur Fremdbeschaffung, etc. erzeugt.
·
Kanbans mit dem Status 'voll', aus denen entnommen werden kann
In Regelkreisen, für die festgelegt ist, daß Statuswechsel und Wareneingang entkoppelt
sind, wird für volle Kanbans zusätzlich angezeigt, ob der separate Wareneingang zum
Kanban schon erfolgt oder noch nicht erfolgt ist ('+' bedeutet Wareneingang erfolgt; '-'
bedeutet Wareneingang nicht erfolgt).
·
Kanbans mit dem Status 'wartet'. Dies sind
·
Kanbans, die neu in den Regelkreis aufgenommen wurden und für die bisher noch
keine Beschaffung angestoßen wurde.
·
Kanbans in Regelkreisen, für die Unabhängige Quelle/Entkopplung von
Statuswechsel und Wiederbeschaffung [Seite 75] definiert wurde. In diesem Fall wird
der Nachschub nicht automatisch dann ausgelöst, wenn der Verbraucher den Status
ändert, sondern erst die Quelle stößt den Nachschub an.
·
Kanbans, die im Regelkreis mit dem Sperrkennzeichen versehen wurden und für die
kein Nachschub angestoßen wurde, nachdem diese auf 'leer' gesetzt wurden.
April 2001
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PP - KANBAN
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Kanbantafel
Kanbans können nur im Regelkreis oder durch die Kanbanberechnung gesperrt
werden. Lesen Sie hierzu die Abschnitte Anlegen/Ändern eines Regelkreises für
klassisches Kanban [Seite 32] und Automatische Kanbanberechnung [Seite 45].
·
Kanbans, die mit dem Status 'in Arbeit' oder 'in Transport' versehen wurden. Lesen Sie
hierzu auch Mit der Kanbantafel aus Quellensicht arbeiten [Seite 81].
·
Kanbans mit dem Status 'fehlerhaft'
Fehlerhaft ist ein Kanban dann, wenn bei einem Statuswechsel Fehler aufgetreten sind.
·
Kanbans mit dem Status 'separater Wareneingang zum Kanban erfolgt'
Möchten Sie die Möglichkeit ausschließen, den Kanban in einer der beiden Sichten
auf einen bestimmten Status zu setzen, so können Sie im Include MMPKBDEF
(unter 'Functions of new Kanbanboard') vorgeben, welche Status nur in der
Verbraucher- bzw. in der Quellensicht gesetzt werden können.
Auslösen des Kanban-Impulses
Sie haben die Möglichkeit, in der Kanbantafel durch Markieren eines oder mehrerer Kanbans den
Status der/des Kanbans zu verändern.
Zusätzlich können Sie in der Kanbantafel über Bearbeiten ® Kanban erzeugen einen neuen
Kanban zu einem ereignisgesteuerten Regelkreis anlegen. Hierzu geben Sie im darauffolgenden
Dialogfenster die Anforderungsmenge ein und wählen Ereignisgesteuerten Kanban erzeugen.
Anzeigemöglichkeiten
Die Anzeige in der Kanbantafel kann mit dem Menüpunkt Einstellungen in der folgenden Weise
verändert und benutzerspezifisch gesichert werden:
·
Sie können die angezeigten Kanbans vergrößern bzw. verkleinern.
·
Sie können über Einstellungen ® Darstellung Regelkreis bzw. Darstellung Kanbans bzw.
Inhalt Quick-Info die Customizing-Einstellungen zur Kanbantafel mit
benutzerspezifischen Einstellungen übersteuern und somit die Anzeige verändern. Sie
haben hierbei die gleichen Möglichkeiten wie im Customizing. Diese
benutzerspezifischen Daten können Sie jederzeit wieder löschen. Die
benutzerspezifischen Einstellungen nehmen Sie auf die gleiche Weise vor wie im
Kanban-Customizing unter Kanbantafel.
Zusätzliche Informationen
·
Zusatzinformationen zum Kanban können mit Doppelklick auf den Kanban aufgerufen
werden. Das System zeigt nachfolgend Regelkreis, Material, Werk sowie Istmenge, Status,
Termin des letzten Statuswechsels, Nachschubstrategie und die Nummer des
Beschaffungselementes an. In diesem Dialogfenster können Sie für leere Kanbans über
'Nachschub ändern' bzw. 'Nachschub anzeigen' das Beschaffungselement ändern oder
anzeigen. Sind Fehler aufgetreten, so werden zusätzlich die Fehlermeldungen angezeigt.
·
Die Daten des Regelkreises werden durch Doppelklick auf die entsprechende Zeile in der
Kanbantafel angezeigt.
·
Über Springen können Sie zu einem Regelkreis, d.h. zum entsprechenden Material, die
aktuelle Bedarfs-/Bestandsliste, die Bestandsübersicht oder den Materialstamm anzeigen.
·
Über Springen können Sie die Kanbankorrektur zu einem Regelkreis aufzurufen. Die
Vorgehensweise in der Kanbankorrektur lesen Sie im Abschnitt Kanbankorrektur [Seite 85].
Suchfunktion
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kanbantafel
Mit der Suchfunktion können Sie Materialien oder Produktionsversorgungsbereiche suchen.
Wählen Sie hierzu Suchen. Geben Sie im folgenden Dialogfenster den Suchbegriff mit einem
Stern vor und nach dem Suchbegriff ein.
April 2001
79
PP - KANBAN
SAP AG
Mit der Kanbantafel aus Verbrauchersicht arbeiten
Mit der Kanbantafel aus Verbrauchersicht arbeiten
Verwendung
In der Kanbantafel werden die Regelkreise angezeigt, sortiert nach den
Produktionsversorgungsbereichen, denen sie zugeordnet sind. Für jeden Regelkreis sehen Sie
alle im Umlauf befindlichen Kanbans mit dem aktuellen Status. Der Verbraucher kann die
Kanbantafel statt dem Barcode benutzen, um den Status der Kanbans zu ändern, d.h. sie auf
'voll' oder 'leer', 'wartet' oder 'in Gebrauch' zu setzen. Für mehr Information zu den Status lesen
Sie bitte den Abschnitt Statuswechsel/Kanban-Impuls [Seite 59].
Voraussetzungen
·
Sie haben im Customizing der Balkenplangrafik Voreinstellungen zur Kanbantafel getroffen.
·
Sie haben die Customizing-Einstellungen für die Kanbantafel vorgenommen bzw. in der
Kanbantafel benutzerspezifische Einstellungen zur Anzeigen festgelegt. Bei den
benutzerspezifischen Einstellungen haben Sie die gleichen Möglichkeiten wie im
Customizing. Die benutzerspezifischen Einstellungen übersteuern die CustomizingEinstellungen.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie ausgehend vom Kanban-Menü Steuerung ® Kanbantafel ®
Verbrauchersicht.
Sie gelangen auf das Einstiegsbild der Verbrauchersicht.
2. Geben Sie das Werk ein.
3. Sie können zusätzlich selektieren über:
–
den Produktionsversorgungsbereich
–
den Verantwortlichen
–
den Lagerort
–
das Material als weiteres Selektionskriterium
Wenn Sie zusätzliche Selektionskriterien benötigen, steht Ihnen die Funktion
Erweiterte Selektion zur Verfügung. Wählen Sie hierfür Erweiterte Selektion, und
geben Sie im folgenden Dialogfenster Ihre Selektionskriterien ein.
Die Einstiegsmöglichkeiten können mit Kanbantafel ® Einstellung sichern für
weitere Bearbeitungen gesichert werden.
4. Wählen Sie Weiter.
Sie erhalten je nach Selektionskriterium die Kanbantafel mit einem oder mehreren
Produktionsversorgungsbereichen.
5. Um aus der Verbrauchersicht einen Kanban mit einem anderen Status zu versehen,
markieren Sie diesen und wählen Kanbanstatus auf voll setzen bzw. Kanbanstatus auf
leer setzen. Alle weiteren Status finden Sie im Menü unter Bearbeiten.
Das System führt je nach Nachschubstrategie im Hintergrund die entsprechenden
Transaktionen und Buchungen durch.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Mit der Kanbantafel aus Verbrauchersicht arbeiten
Sie haben die Möglichkeit, mehrere Kanbans gleichzeitig zu markieren und den Status
zu verändern. Haben Sie hierbei einen Kanban markiert, für den der gewünschte Status
nicht zulässig ist, so erhalten Sie eine Nachricht. Der Status dieses Kanbans wird nicht
verändert.
Um einen ereignisgesteuerten Kanban zu erzeugen, markieren Sie eine Zeile aus dem
entsprechenden Regelkreis, und wählen Sie Bearbeiten ® Kanban erzeugen. Im nachfolgenden
Dialogfenster geben Sie die Anforderungsmenge ein, bevor Sie Ereignisgesteuerten Kanban
erzeugen wählen.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Mit der Kanbantafel aus Quellensicht arbeiten
Mit der Kanbantafel aus Quellensicht arbeiten
Verwendung
Auch die Quelle kann mit der Kanbantafel arbeiten. Sie erkennt ihren Arbeitsvorrat, d.h. sie erhält
mit der Kanbantafel einen Überblick, welche Kanbans noch voll sind und welche Kanbans wieder
aufgefüllt werden müssen.
In der Kanbantafel aus Quellensicht werden die Regelkreise mit allen im Umlauf befindlichen
Kanbans und deren aktuellem Status angezeigt. Die Quelle kann in ihrer Sicht ebenfalls
Statusänderungen an Kanbans durchführen.
Voraussetzungen
·
Sie haben im Customizing der Balkenplangrafik Voreinstellungen zur Kanbantafel getroffen.
·
Sie haben die Customizing-Einstellungen für die Kanbantafel vorgenommen bzw. in der
Kanbantafel benutzerspezifische Einstellungen zur Anzeige festgelegt. Bei den
benutzerspezifischen Einstellungen haben Sie die gleichen Möglichkeiten wie im
Customizing. Die benutzerspezifischen Einstellungen übersteuern die CustomizingEinstellungen.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie ausgehend vom Kanban-Menü Steuerung ® Kanbantafel ® Quellensicht.
Sie gelangen auf das Einstiegsbild der Quellensicht.
2. Geben Sie
·
bei Eigenfertigung das Werk und den Quellen-Verantwortlichen
·
bei Werk-zu-Werk-Lieferung das abgebende Werk
·
bei Fremdbezug den Lieferanten
·
bei Umlagerung das Werk und den Lagerort
·
als weiteres Selektionskriterium die Materialnummer ein.
Wenn Sie zusätzliche Selektionskriterien benötigen, steht Ihnen die Funktion Erweiterte
Selektion zur Verfügung. Wählen Sie hierfür Erweiterte Selektion, und geben Sie im
folgenden Dialogfenster Ihre Selektionskriterien ein.
Die Einstiegsmöglichkeiten können mit Kanbantafel ® Einstellung sichern für weitere
Bearbeitungen gesichert werden.
3. Wählen Sie Weiter.
Sie erhalten je nach Selektionskriterium die Kanbantafel mit einem oder mehreren
Produktionsversorgungsbereichen.
6. Um aus der Quellensicht einen Kanban mit einem anderen Status zu versehen, markieren
Sie diesen und wählen Kanbanstatus auf in Arbeit setzen bzw. Kanbanstatus auf in
Transport setzen. Alle weiteren Status finden Sie im Menü unter Bearbeiten.
Das System führt je nach Nachschubstrategie im Hintergrund die entsprechenden
Transaktionen und Buchungen durch.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Mit der Kanbantafel aus Quellensicht arbeiten
Sie haben die Möglichkeit, mehrere Kanbans gleichzeitig zu markieren und den Status
zu verändern. Haben Sie hierbei einen Kanban markiert, für den der gewünschte Status
nicht zulässig ist, so erhalten Sie eine Nachricht. Der Status dieses Kanbans wird nicht
verändert.
Um einen ereignisgesteuerten Kanban zu erzeugen, markieren Sie eine Zeile aus dem
entsprechenden Regelkreis, und wählen Sie Bearbeiten ® Kanban erzeugen. Im nachfolgenden
Dialogfenster geben Sie die Anforderungsmenge ein, bevor Sie Ereignisgesteuerten Kanban
erzeugen wählen.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
User-Exit für kundeneigene Felder in der Kanbantafel
User-Exit für kundeneigene Felder in der Kanbantafel
Verwendung
Mit dem User-Exit MPKP0001 können Sie zusätzlich zu den vorhandenen Informationen
kundeneigene Felder in der Kanbantafel anzeigen.
Integration
Bisher stand dafür der User Exit MPKB0002 zur Verfügung. Aufgrund technischer Änderungen
ist der neue User Exit notwendig geworden. Der User Exit MPKP0001 verfügt über die gleiche
Schnittstelle. Daher müssen Sie lediglich Ihr bereits bestehendes Coding in den neuen User Exit
MPKP0001 kopieren, um ihn zu nutzen.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Behandlung von Fehlern
Behandlung von Fehlern
Verwendung
Bei Auftreten eines Fehlers während eines Statuswechsels sieht das SAP-System zwei
Möglichkeiten vor: Das System gibt eine Fehlermeldung aus und behält gleichzeitig den Status
des Kanbans bei, so daß Sie die Aktion jederzeit wiederholen können, oder das System setzt
den Kanban auf den Status 'fehlerhaft'. Einen fehlerhaften Kanban können Sie erst dann wieder
bearbeiten, wenn Sie die Kanbankorrektur durchgeführt haben. Hierzu benötigen Sie eine
entsprechende Berechtigung.
Voraussetzungen
Soll das System lediglich eine Fehlermeldung ausgeben, ohne den Kanbanstatus zu verändern,
so haben Sie dies im Kanban-Customizing unter Status ® Fehlerbehandlung bei Statuswechsel
festlegen vorgegeben. Hierzu benötigen Sie den Transaktionscode, das Arbeitsgebiet und die
Nummer der entsprechenden Fehlermeldung. Zum weiteren Vorgehen lesen Sie die zugehörige
Customizing-Dokumentation.
Funktionsumfang
·
Setzen des Status auf 'fehlerhaft'
Dies ist dann beispielsweise dann sinnvoll, wenn bei der Rückmeldung einer
Produktionseinteilung kein gültiger Produktionskostensammler existiert. In diesem Falle
ist es ratsam, den Kanban auf den Status 'fehlerhaft' zu setzen, da der Benutzer
zunächst fehlende Daten ergänzen muß. In der Kanbankorrektur können Sie nach
Ergänzen der Daten den Status des Kanbans von 'fehlerhaft' auf den Folgestatus setzen.
·
Ausgeben einer Fehlermeldung unter Beibehaltung des Kanbanstatus
In einigen Situationen, beispielsweise dann, wenn die Daten temporär durch einen
anderen Benutzer gesperrt sind, ist es nicht sinnvoll, den Kanbanstatus zu verändern. Es
genügt eine Fehlermeldung, die den Benutzer darauf hinweist, daß die Daten gesperrt
sind. Er kann die Aktion danach jederzeit wiederholen.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Kanbankorrektur
Kanbankorrektur
Verwendung
Die Kanbankorrektur dient vor allem dazu, den Status fehlerhafter Kanbans (Kanbanstatus 9) zu
korrigieren, d.h. den Status so abzuändern, daß sie wieder bearbeitbar sind, nachdem die
Fehlerursache behoben wurde.
Fehler können zum Beispiel beim Buchen des Wareneingangs auftreten, wenn Customizingoder Stammdaten falsch oder nicht gepflegt wurden, und so z.B. kein Kostensammler ermittelt
werden konnte.
Im Kanban-Customizing unter Status ® Behandlung von Fehlern bei Statuswechsel können Sie
festlegen, daß Kanbans beim Auftreten eines bestimmten Fehlers nicht auf den Status 'fehlerhaft'
gesetzt werden, sondern das System lediglich eine Fehlermeldung ausgibt. In diesem Falle
benötigen Sie keine Kanbankorrektur. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Behandlung von Fehlern
[Seite 84].
Voraussetzungen
Beheben Sie zunächst die Fehler im Customizing oder in den Stammdaten.
Funktionsumfang
In der Kanbankorrektur haben Sie folgende Bearbeitungs- und Anzeigemöglichkeiten:
·
Fehlermeldung anzeigen
Über Fehlermeldung können Sie für einen fehlerhaften Kanban die Fehlermeldung oder
den Langtext zur Fehlermeldung anzeigen.
Über Auswählen können Sie den Kanban bearbeiten:
·
Status manuell ändern
Sie können den Status ändern, indem Sie in der Feldgruppe Korrektur den gewünschten
neuen Status eingeben und Status/Menge ändern wählen.
Bitte beachten Sie: Der Status wird geändert, ohne damit automatisch ein
Nachschubelement zu erzeugen oder zu verändern. Für fehlerhafte Kanbans können Sie
das Nachschubelement über Kanbankorrektur erzeugen; das Nachschubelement ändern
können Sie über Nachschub ändern.
·
Istmenge manuell ändern
Sie können die Istmenge ändern, indem Sie im Feld Istmenge die Menge eingeben und
Status/Menge ändern wählen.
Die Istmenge wird damit ohne Wareneingangsbuchung geändert. Das heißt, es wird an
dieser Stelle nicht automatisch eine Buchung in der Bestandsführung durchgeführt.
Wenn sich die Mengenänderungen auch auf den Lagerbestand auswirken sollen, so
muß sie in der Bestandsführung nachvollzogen werden.
Eine Mengenänderung ohne Wareneingangsbuchung kann z.B. dann sinnvoll sein, wenn
die tatsächliche Kanbanmenge von der Soll-Kanbanmenge abweicht und dies als
Information für Quelle und Verbraucher dargestellt werden soll. Diese Mengenänderung
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kanbankorrektur
ist also rein informativ. Nur bei Verwendung des Mengenimpulses hat die Funktion als
solche eine Bedeutung.
Auch die Charge hat einen rein informativen Charakter (Istmengen/Charge). Nur bei der
Entnahme auf die Kostenstelle ist diese Funktion von Bedeutung.
·
Wareneingang nachholen
Ist der Wareneingang beim Vollmelden des Kanbans nicht erwartungsgemäß gebucht
worden (z.B. weil die Währung nicht umgerechnet werden konnte oder weil der Kanban
aus einem anderen Grund fehlerhaft war), können Sie den Wareneingang manuell
buchen.
Haben Sie für den Regelkreis “separater Wareneingang” festgelegt, dann wird nur
der Status auf “voll” gesetzt. Der tatsächliche Wareneingang muß in der
Bestandsführung gebucht werden.
Im Feld Istmenge geben Sie die zu buchende Menge ein, überprüfen den Status und
wählen Kanbankorrektur.
·
Nachschub erneut anstoßen
Ist beim Nachschub ein Fehler aufgetreten (z.B. der Lieferplan ist nicht mehr gültig),
kann er aus der Kanbankorrektur erneut angestoßen werden. Damit wird ein neues
Nachschubelement (z.B. ein neuer Fertigungsauftrag) erzeugt.
Dies erreichen Sie über Kanbankorrektur. Sie erhalten ein Dialogfenster zur Bestätigung.
Wird diese Funktion genutzt, wenn noch ein gültiges Nachschubelement existiert, so wird
das alte Nachschubelement nicht gelöscht. Der Bezug des Kanbans zum alten
Nachschubelement ist jedoch nicht mehr vorhanden. Es kann also durch Vollsetzen des
Kanbans kein Wareneingang zum alten Element mehr gebucht werden. Es wird
empfohlen, alte Nachschubelemente manuell zu löschen. Die Nummer des alten
Nachschubelementes ist nur solange sichtbar, bis das neue Element erzeugt ist.
·
Stornieren
Der letzte KANBAN-Impuls kann storniert werden. Damit gehen folgende Aktivitäten
einher:
·
Der aktuelle Status wird zurückgesetzt auf den vorhergehenden Status.
·
Die mit dem Statuswechsel verbundenen Aktivitäten werden zurückgesetzt
(Bestellungen, Reservierungen und Fertigungsaufträge werden mit einem
Löschkennzeichen versehen, Planaufträge und Lieferplaneinteilungen werden
gelöscht. Der Beleg vom Wareneingang wird storniert etc.)
In den folgenden Fällen ist kein Storno möglich:
·
Wurde ein Kanban bereits mit der Kanbankorrektur bearbeitet, kann kein Storno
mehr durchgeführt werden.
·
Wurde ein Kanban bereits storniert, kann nicht noch einmal ein Storno durchgeführt
werden.
Um den Storno durchzuführen, drücken Sie die Taste Stornieren.
·
Nachschub ändern
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PP - KANBAN
SAP AG
Kanbankorrektur
Ist bereits ein Nachschubelement erzeugt, kann das Nachschubelement von hier aus
geändert werden (falls der Benutzer die Berechtigung hat).
Über Nachschub ändern gelangen Sie in das jeweilige Nachschubelement und können
dort die Änderungen vornehmen.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kanbankorrektur durchführen
Kanbankorrektur durchführen
Es gibt drei Möglichkeiten, die Kanbankorrektur aufzurufen:
Aus dem Kanban-Menü
1. Wählen Sie ausgehend vom KANBAN-Menü Steuerung ® Kanbankorrektur.
Sie gelangen auf das Einstiegsbild der Kanbankorrektur.
2. Um den Regelkreis zu definieren, geben Sie die Materialnummer, Werk und den
Produktionsversorgungsbereich ein, und wählen Sie Weiter.
Sie erhalten die Liste der Kanbans zum Regelkreis.
Aus der Kanbantafel
1. Positionieren Sie den Cursor auf dem Regelkreis.
2. Wählen Sie Springen ® Kanbankorrektur.
Sie erhalten die Liste der Kanbans zum Regelkreis.
Aus der Fehleranzeige
1. Positionieren Sie den Cursor auf der Fehlerzeile.
2. Wählen Sie Springen ® Kanbankorrektur.
Sie erhalten die Liste der Kanbans zum Regelkreis.
Nun können Sie die Kanbankorrektur durchführen:
3. Wählen Sie den Kanban, der zu bearbeiten ist, durch Doppelklick aus.
Sie erhalten den Bildschirmbereich “Korrektur” mit folgenden Daten zum Kanban:
–
Kanbannummer
–
Kanbanstatus
–
Istmenge
–
Lieferdatum
–
Lieferzeit
4. Führen Sie Ihre Korrekturen durch (z.B. manuelle Änderung des Status oder der
Istmenge, etc.).
5. Sichern Sie Ihre Eingaben.
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PP - KANBAN
SAP AG
Druck und Umlauf von Kanbans
Druck und Umlauf von Kanbans
Verwendung
Im folgenden werden die verschiedenen Möglichkeiten des Druck und Umlaufs von Karten
(Kanbans) erläutert. Das Formular für den Kartendruck wird in der Nachschubstrategie
festgelegt.
Funktionsumfang
Einmaliger Kartendruck
Karten werden einmalig oder zu Ersatzzwecken aus den Funktionen Regelkreis anlegen und
Regelkreis ändern gedruckt und immer wieder verwendet. Dabei gibt es u.a. folgende
Möglichkeiten:
·
Die Karte läuft mit dem Behälter von der Quelle zum Verbraucher und zurück.
·
Die Karte läuft ohne Behälter vom Verbraucher zur Quelle und mit einem Behälter
zurück, d.h. der Transport der Karten zur Quelle muß organisiert werden.
·
Die Karte bleibt beim Verbraucher und wird am vollen Behälter befestigt oder ohne
Behälter an einer definierten Stelle gelagert, d.h. es gibt keine Information an den
umlaufenden Behälter, die Information über leere Behälter befinden sich beim
Verbraucher. Die Quelle wird über die KANBAN-Tafel informiert.
Erneuter Kartendruck bei jedem Regelkreisdurchlauf
Die Karte wird nach jedem Durchlauf weggeworfen. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten den
Druck der neuen Karte anzustoßen:
·
Druck der Karte bei Anstoß der Wiederbeschaffung
Die Karte wird bei Eigenfertigung oder Umlagerung an der Quelle gedruckt. Das
bedeutet:
·
–
Der Transport der Karte zur Quelle entfällt
–
Die Karte kann als (zusätzliche) schriftliche Aufforderung zur Lieferung benutzt
werden (z.B. bei Eigenfertigung mit Planaufträgen oder manuellen Kanbans)
–
Der Druck erfolgt bei Fertigungsaufträgen mit der Drucksteuerung für die
Fertigungsaufträge, in allen anderen Fällen durch die Kanbantransaktion. (Drucker
aus Regelkreis, Formular aus Nachschubstrategie)
Die Karte wird beim Buchen des Wareneingangs gedruckt
Diese Steuerung der Druckfunktion ist sinnvoll bei Fremdbeschaffung mit zentralem
Wareneingang. Wenn Sie mit einer Strategie arbeiten, bei der der Wareneingang
automatisch im Hintergrund mit Vollsetzen des Behälters durchgeführt wird, macht diese
Drucksteuerung keinen Sinn. Der Druck des Kanbans erfolgt beim Wareneingang zur
Bestellung oder Fertigungsauftrag (oder Umlagerungsreservierung) mit der
Wareneingangsfunktion der Bestandsführung. Das heißt:
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–
Die Karte wird mit oder statt der Wareneingangs-Papiere gedruckt und am Behälter
befestigt.
–
Der Druck erfolgt über die Drucksteuerung des Wareneingangs.
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Druck und Umlauf von Kanbans
·
·
Die Karte wird bei der Rückmeldung gedruckt (bei Planaufträgen und manuellem
Kanban), das heißt:
–
Die Karte wird an der Quelle gedruckt und mit dem Behälter zum Verbraucher
gebracht.
–
Der Druck erfolgt mit den Einstellungen im Regelkreis.
Die Karte wird mit der Bestellung gedruckt und dieser beigelegt. Das heißt:
–
Die Karte wird zusammen mit der Bestellung gedruckt und muß als Teil des
Bestellformulars definiert werden. Ob eine Karte gedruckt wird, wird mit dem
Bestellformular und nicht mit den Angaben im Regelkreis gesteuert.
–
Der Druck erfolgt durch den Bestelldruck.
Sonderfall: Karte wird durch Lieferanten gedruckt
Die Daten zum Kartendruck werden dem Lieferanten in der Bestellung mitgeteilt. Einstellung wie
"Einmaliger Kartendruck".
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Einmaligen Druck von Kanbans einstellen
Einmaligen Druck von Kanbans einstellen
Der einmalige Kartendruck kann aus dem Regelkreis heraus angestoßen werden. Gehen Sie
hierzu im Regelkreis folgendermaßen vor:
1. Pflegen Sie das Ausgabegerät für den Kartendruck.
2. Wählen Sie Springen ® Kartendruck.
Sie erhalten das Dialogfenster “Karten drucken”. Die einzelnen Behälter sind numeriert
und mit einem Markierungsfeld versehen.
3. Wenn nur für einzelne Behälter Karten gedruckt werden sollen, markieren Sie die
Behälter, für die eine Karte gedruckt werden soll und wählen Markierte Karten.
Wenn für alle Behälter Karten gedruckt werden sollen, wählen Sie Alle Karten.
Die gewählten Karten werden gedruckt.
Für den Kartendruck muß ein Formular in der Nachschubstrategie gepflegt sein.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Regelmäßigen Kartendruck einstellen
Regelmäßigen Kartendruck einstellen
Für den Kartendruck bei jedem Regelkreisdurchlauf müssen folgende Daten im Regelkreis
gepflegt sein:
1. Pflegen Sie das Ausgabegerät für den Kartendruck.
2. Pflegen Sie das Kennzeichen für Kartendruck.
Damit legen Sie fest, bei welchem Ereignis die Karte gedruckt werden soll:
–
bei jedem Anstoß der Wiederbeschaffung (d.h. Status auf “leer” setzen)
–
bei jeder Wareneingangsbuchung
Für den Kartendruck muß ein Formular in der Nachschubstrategie gepflegt sein.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Sammeldruck von Kanbans
Sammeldruck von Kanbans
Verwendung
Mit dem Sammeldruck von Kanbans können Sie Kanbans regelkreisübergreifend drucken.
Funktionsumfang
Für die Auswahl der zu druckenden Kanbans stehen folgende Selektionskriterien zur Verfügung:
·
·
Abgrenzungen zum Verbraucher über die Selektionskriterien
·
Lagerort
·
Produktionsversorgungsbereich
·
Verantwortlicher
Abgrenzungen zur Quelle über die Selektionskriterien
·
Lieferant (bei Fremdbeschaffung)
·
Abgebendes Werk (bei werksübergreifender Umlagerung)
·
Lagerort (bei Umlagerung innerhalb eines Werkes)
·
Verantwortlicher (bei Eigenfertigung)
·
Auswahl von Kanbans über die Materialnummer
·
Auswahl von Kanbans über die Nachschubstrategien durch Eingabe des Strategieschlüssels
·
Auswahl von Kanbans über die Einstellung, die in der Regelkreispflege für den Kartendruck
vorgenommen wurde (Druckkennzeichen bzw. über den Drucker, der im Regelkreis für den
Kanbandruck zugeordnet wurde).
·
Auswahl von Kanbans über den aktuellen Status sowie Datum und ggf. Uhrzeit der letzten
Statusänderung. Hiermit können Sie beispielsweise alle Kanbans selektieren, die seit 14 Uhr
auf “leer” gesetzt wurden, weil zu diesem Zeitpunkt der Drucker ausgefallen ist.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Sammeldruck von Kanbans durchführen
Sammeldruck von Kanbans durchführen
1. Wählen Sie ausgehend vom KANBAN-Menü Regelkreis ® Kanbandruck.
Sie gelangen zum Einstiegsbild des Reports.
2. Wenn Sie Kanbans drucken möchten, und die Druckausgabe nicht über den im
Regekreis eingestellten, sondern einen zentralen Drucker erfolgen soll, dann geben Sie
im Feld Ausgabegerät den gewünschten Drucker ein.
3. Geben Sie das Werk ein, in dem die Kanbans ausgewählt werden sollen.
4. Legen Sie die für die Auswahl gewünschten Kriterien fest. Sie können diese Kriterien,
wie für jeden Report, auch als Variante speichern.
5. Wählen Sie Ausführen.
Sie gelangen auf das Ergebnisbild Ihrer Auswahl.
6. Um alle Kanbans der ausgewählten Regelkreise zu drucken, markieren Sie alle
Regelkreise und wählen Kanbans drucken
7. Um pro Regelkreis einzelne Kanbans zum Druck zu selektieren bzw. anzuzeigen, wählen
Sie Kanbanliste.
8. Um Daten zu einem Kanban anzuzeigen, müssen Sie zunächst die Kanbanliste
anzeigen. Positionieren Sie dann den Cursor auf dem gewünschten Kanban und wählen
Sie Springen ® Kanban anzeigen oder führen auf der Zeile einen Doppelklick aus.
Um die Stammdaten des Regelkreises anzuzeigen, positionieren Sie den Cursor auf dem
gewünschten Regelkreis und wählen Sie Springen ® Regelkreis anzeigen oder führen auf der
Zeile einen Doppelklick aus.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Senden eines Kanbans als EDI-Nachricht
Senden eines Kanbans als EDI-Nachricht
Dies ist eine Funktionalität aus vergangenen Release-Ständen, die Sie zu Release
4.5A nicht mehr verwenden sollten. Verwenden sie stattdessen die Funktion des
Mengenabrufs [Seite 110].
Verwendung
In einigen Fällen besteht die Anforderung, einen Kanban als EDI-Nachricht zu versenden. Dabei
stellt dieser Kanban dann keine eigenständige Bestellung oder Lieferplaneinteilung dar (diese
können ohnehin mit EDI versandt werden), sondern bildet quasi einen manuellen Abruf einer
Menge, zu der unter Umständen schon vorher eine Bestellung oder Lieferplaneinteilung als
Vorschau an den Lieferanten gesandt worden ist. Für eine solche Abwicklung gibt es derzeit
keine Standardfunktion. Stattdessen muß zwischen Kunde und Lieferant individuell
abgesprochen werden, welche Art von EDI-Nachricht gesendet werden soll und wie diese zu
füllen ist. Auch die Verarbeitung der eingehenden EDI-Nachricht beim Lieferanten basiert dabei
auf einer Individuallösung.
Funktionsumfang
Um solche Abläufe in einem ersten Schritt dennoch zu unterstützen, wird ab Release 3.0D eine
Lösung angeboten, die auf einem User-Exit und einer Kundenmodifikation basiert:
Die Erweiterung MPKD0001 enthält zwei Funktionsbausteine. Mit einem Funktionsbaustein wird
der Kontrollsatz für eine EDI-Nachricht erstellt und damit auch festgelegt, welche Art von EDINachricht gesendet werden soll. Mit dem zweiten Funktionsbaustein wird der Inhalt der EDINachricht festgelegt. Ob und unter welchen Bedingungen eine EDI-Nachricht gesendet wird,
muß mit einer Modifikation festgelegt werden. Dazu muß im Programminclude LMPKBEDI in der
Formroutine FORM SEND_EDI die Zeile CHECK 1 = 2. durch ein Coding ersetzt werden, das
steuert, ob eine EDI-Nachricht gesendet wird. Beispielsweise kann man für Regelkreise, bei
denen eine EDI-Nachricht gesendet werden soll, eine spezielle Nachschubstrategie definieren
und hier auf diese Strategie abfragen.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschubstrategien
Nachschubstrategien
Verwendung
Die Wiederbeschaffung bei KANBAN wird durch die Nachschubstrategien geregelt. Die
Nachschubstrategien legen fest, in welcher Weise die Kanbanmenge gefertigt oder beschafft
wird, d.h. ob ein Nachschubelement bzw. welches Nachschubelement vom System erzeugt wird.
Die Nachschubstrategie, die im Kanban-Customizing definiert wird und im Regelkreis einem
Material zugeordnet wird, steuert, ob über Eigenfertigung bzw. über Fremdbeschaffung beschafft
wird oder von Lagerort zu Lagerort umgelagert wird.
Dabei können Sie zwischen den folgenden Abläufen wählen:
Funktionsumfang
·
Nachschubstrategien für Eigenfertigung [Seite 97]
Hier fertigen Sie die Kanban-Menge zur Versorgung Ihrer Produktion selbst.
·
Nachschubstrategien für Fremdbeschaffung [Seite 105]
Hier beziehen Sie die Kanban-Menge beispielsweise über eine Bestellung oder über
Lieferplan von einem Lieferanten.
·
Nachschubstrategien für Umlagerung [Seite 136]
Hier lagern Sie die Kanban-Menge zur Versorgung Ihrer Produktion um.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Nachschubstrategien für Eigenfertigung
Nachschubstrategien für Eigenfertigung
Verwendung
Im Bereich der Eigenfertigung stehen Ihnen mehrere Nachschubstrategien zur Verfügung.
Die nachfolgenden Abschnitte zeigen Ihnen, auf welche Weise Sie den Nachschub von
eigengefertigten Komponenten mittels Kanban anstoßen können.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschub mit manuellem Kanban
Nachschub mit manuellem Kanban
Verwendung
Wenn der Verbraucher den Kanban leersetzt, wird kein Nachschubelement erzeugt. Diese Art
des Nachschubs setzen Sie ein, wenn Ihre Produktion rein über die Kanban-Karte oder die
Kanbantafel gesteuert wird und nicht über vom System erzeugte Planaufträge.
Voraussetzung
Für die Abwicklung als manuelles Kanban muß das Material im Materialstammsatz mit einem
Serienfertigungsprofil gekennzeichnet werden, um die Abrechnung mit Kostensammler zu
gewährleisten. Im SAP-Standard wird das Serienfertigungsprofil 0005 ausgeliefert. Dieses Profil
enthält die Parameter für diese Nachschubstrategie, insbesondere für die Ermittlung des
Kostensammlers.Lesen Sie zum Thema Kostensammler und Serienfertigungsprofile den
Abschnitt Kostenrechnung für Kanban [Seite 149].
Funktionsumfang
Normale Abwicklung
Sobald der Kanban leer ist, wird diese Information zur Quelle transportiert. Die Quelle erhält die
Information entweder über die Karte oder die Kanbantafel. Die Quelle fertigt die Kanbanmenge.
Wenn die Kanbantafel genutzt wird, können die Status "in Arbeit”, “in Transport" gesetzt werden.
Die Rückmeldung erfolgt über die Rückmeldetransaktion oder über das "Vollsetzen" des
Kanbans. Die Rückmeldetransaktion beinhaltet automatisch den Wareneingang für das gefertigte
Erzeugnis und den Warenausgang der Komponenten.
Wird der Status auf "voll" gesetzt oder die Rückmeldetransaktion ohne Komponentenbearbeitung
gebucht, dann wird die derzeit aktuelle Stückliste aufgelöst. Sollen Komponenten verändert
werden, dann muß mit der Rückmeldetransaktion gearbeitet werden und dabei die
Komponentenbearbeitung aufgerufen werden.
Die Kosten werden auf den Kostensammler gebucht. Zur Ermittlung des Kostensammlers lesen
Sie bitte den Abschnitt Produktkostensammler [Seite 150].
Unabhängige Quelle
Dient nur zu Informationszwecken ohne weitere Funktionen, da kein Wiederbeschaffungselement
erzeugt wird.
Separater Wareneingang
Bei der Rückmeldung wird zwar automatisch der Wareneingang gebucht, aber der Status des
Kanbans nicht auf voll gesetzt. Wird ein Wareneingang vor der Rückmeldung gebucht, so wird
der Status nicht automatisch auf "voll" gesetzt.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Nachschub mit manuellem Kanban
Bei separatem Wareneingang führt nur das Rückmelden zum Hochsetzen der
Kanbanmenge, nicht das Vollsetzen des Kanbans. Wird also die Rückmeldung
durchgeführt, wird die Kanbanmenge aufgefüllt, auch wenn zu diesem Zeitpunkt der
Status noch nicht auf "voll" gesetzt ist (Diese Änderung wird in der Kanbantafel
durch ein + im Status des Kanbans angezeigt). Wird erst der Kanban auf "voll"
gesetzt, obwohl noch keine Rückmeldung erfolgt ist, bleibt die Kanbanmenge so
lange 0 bis die Rückmeldung durchgeführt wurde.
Hierdurch ist es andererseits jedoch nicht möglich, den Status wieder auf "leer" zu setzen, bevor
die Rückmeldung durchgeführt wurde.
Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Entkopplung von Statuswechsel und
Wareneingangsbuchung [Seite 74].
100
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschub mit Produktionseinteilung
Nachschub mit Produktionseinteilung
Verwendung
Diese Funktion verwenden Sie, wenn Sie das benötigte Material selbst fertigen und dabei die
Serienfertigung nutzen. Sobald ein Kanban auf 'leer' gesetzt wird, erzeugt das System zu diesem
Material Produktionseinteilungen, das heißt Planaufträge für die Serienfertigung, und stößt so die
Produktion an.
Voraussetzungen
·
Sie haben für das Material im Materialstammsatz ein Serienfertigungsprofil eingegeben, das
die Abrechnung mit Kostensammler gewährleistet.
·
Sie haben für das Material im Materialstammsatz eine Fertigungsversion angelegt.
·
Sie haben einen Kostensammler angelegt.
Das System bucht die Kosten bei der Abwicklung mit Produktionseinteilung auf den
Kostensammler. Für die Ermittlung des Kostensammlers lesen Sie bitte den Abschnitt
Produktkostensammler [Seite 150].
·
Sie haben eine entsprechende Nachschubstrategie im Regelkreis hinterlegt:
·
Hierzu können Sie die standardmäßig ausgelieferte Nachschubstrategie 0002
verwenden, die Sie jedoch nicht in Kombination mit der Materialberdarfsplanung
verwenden können. Sie müssen hierbei den Lagerort von der Disposition
ausschließen.
·
Weiterhin haben Sie die Möglichkeit, die Nachschubstrategie 0005 zu verwenden.
Bei dieser Strategie können Sie die Kanbanabwicklung mit der
Materialbedarfsplanung kombinieren. Planaufträge, die mittels der Bedarfsplanung
erzeugt werden, werden hierbei bei dem Erzeugen von Produktionseinteilungen
durch Leersetzen eines Kanbans reduziert. In der Nachschubstrategie legen Sie fest,
welche Planaufträge reduziert werden, bis zu welchem Zeitpunkt Planaufträge bei
der Reduzierung berücksichtigt werden und ob im Falle eines Stornos einer
Produktionseinteilung erneut ein Planauftrag angelegt wird.
Der Vorteil dieser Abwicklung besteht darin, daß Sie die Möglichkeit einer Vorschau
haben, Komponenten planen können und Ihnen aktuelle Daten für die
Kanbanberechnung zur Verfügung stehen.
·
Sie haben in Ihrem Regelkreis unter Eigenfertigung die Fertigungsversion hinterlegt. Auf
diese Weise erzeugt das System sofort Produktionseinteilungen, d.h. es ordnet den
Planauftrag unmittelbar der in der Fertigungsversion angegebenen Linie zu.
Aktivitäten
1. Sie setzen einen Kanban auf 'leer'.
2. Das System erzeugt eine Produktionseinteilung.
Haben Sie die Nachschubstrategie 0005 gewählt, so reduziert das System glechzeitig
die Planaufträge, die durch die Bedarfsplanung erzeugt wurden.
3. Der Kanban bzw. die Information wird vom Verbraucher zur Quelle transportiert. Ggf.
wird dabei die Karte bei der Quelle neu gedruckt oder sie liegt dem Kanban bei.
April 2001
101
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschub mit Produktionseinteilung
4. Die Quelle erhält die Information über leere Behälter über den Kanban oder über die
Kanban-Tafel.
5. Nachdem der Kanban von der Quelle aufgefüllt wurde, haben Sie zwei Möglichkeiten:
–
die Quelle meldet die aufgefüllte Menge zurück. Mit der Kanban-Rückmeldefunktion
in der Serienfertigung (ausgehend vom Menü der Serienfertigung unter
Datenerfassung ® Wareneingangsmeldung ® Für Kanban) ist automatisch der
Wareneingang für das produzierte Material, der Warenausgang für die Komponenten
sowie das Löschen der Produktionseinteilung verknüpft. In der
Rückmeldetransaktion kann außerdem in die Komponentenbearbeitung verzweigt
werden, um Änderungen an Komponentenmaterialien oder Komponentenmengen
am System nachzuvollziehen. Der Status wird mit dem Sichern der Rückmeldung
automatisch auf "voll" gesetzt.
Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Wareneingang für Kanban-Materialien buchen
[Extern].
–
der Kanban wird vom Verbraucher auf "voll" gesetzt. Dann führt das System
automatisch die Rückmeldung (und damit automatisch den Wareneingang des
Erzeugnisses, den Warenausgang der Komponten sowie das Löschen der
Produktionseinteilung) mit den aktuellen Daten der Produktionseinteilung durch.
Falls Sie die Komponentenliste der Produktionseinteilung manuell ändern (z.B.
um Komponentenmengen zu verändern), führt das System beim Vollsetzen des
Kanbans automatisch die Rückmeldung mit den veränderten Daten der
Produktionseinteilung durch (und damit automatisch den Wareneingang des
Erzeugnisses, den Warenausgang der Komponten sowie das Löschen der
Produktionseinteilung).
Wird der Status auf "voll" gesetzt oder die Rückmeldetransaktion ohne
Komponentenbearbeitung gebucht, löst das System die derzeit aktuelle Stückliste
auf. Sollen Komponenten verändert werden, dann müssen Sie mit der
Rückmeldetransaktion arbeiten oder die Produktionseinteilung manuell ändern und
dabei die Komponentenbearbeitung aufrufen.
In der Nachschubstrategie können Sie festlegen, ob und auf welche Weise Planaufträge
erneut erzeugt werden, falls der Benutzer das Leersetzen eines Kanbans storniert.
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschub mit Fertigungsauftrag
Nachschub mit Fertigungsauftrag
Verwendung
Diese Funktion verwenden Sie, wenn Sie Ihre Eigenfertigung über Fertigungsaufträge abwicklen.
Beim Leersetzen des Kanbans vom Verbraucher wird für die Kanbanmenge ein
Fertigungsauftrag für die Quelle erzeugt und so die Fertigung angestoßen.
Voraussetzungen
·
Sie haben die Stammdaten Stückliste, Arbeitsplan und Arbeitsplatz festgelegt.
·
Gegebenenfalls haben Sie dem Material ein entsprechendes Fertigungssteuerungsprofil
zugeordnet, um zu steuern, daß der Fertigungsauftrag gleich bei der Eröffnung freigegeben
und gedruckt wird. Dieses Profil defineren Sie im Customizing der Fertigungsaufträge.
Wählen Sie im Customizing der Fertigungssteuerung Stammdaten ®
Fertigungssteuerungsprofil definieren: Im Materialstammsatz (Arbeitsvorbereitungsdatenbild
1) ordnen Sie das Profil dem Material zu.
·
Sie haben eine Fertigungsauftragsart festgelegt. Für die für Kanban verwendete Auftragsart
müssen folgende Steuerungskriterien eingestellt sein:
-
Terminierung
In der Regel arbeiten Sie bei Kanban mit Vorwärtsterminierung. Die im SAPStandard ausgelieferte Fertigungsauftragsart für Kanban hat den Schlüssel PPK1
und enthält alle erforderlichen Voreinstellungen.
Zur Festlegung einer Rückwärtsterminierung (für ereignisgesteuertes Kanban) geben
Sie die Standard-Fertigungsauftragsart PP01 ein.
-
Automatische Auswahl des Arbeitsplans
Hierfür wird in der Auftragsart die automatische Ermittlung des Arbeitsplans sowie
eine Selektions-ID zur automatischen Ermittlung gepflegt.
Die Einstellung erfolgt im Customizing der Fertigungsaufträge unter Stammdaten ®
Auftrag ® Auftragsartabhängige Parameter definieren. Für die StandardAuftragsarten sind diese Zuordnungen schon vorhanden.
·
Sie haben im Kanban-Customizing eine Nachschubstrategie mit der Steuerungsart 3 oder 6
und der entsprechenden Fertigungsauftragsart (s.o.) definiert. Standardmäßig werden
ausgeliefert:
·
Nachschubstrategie 0003 (Vorwärtsterminierung) zu verwenden mit Steuerungsart 3.
·
Nachschubstrategie 0006 zu verwenden mit Steuerungsart 6: Bei dieser Strategie
können Sie die Kanbanabwicklung mit der Materialbedarfsplanung kombinieren.
Planaufträge, die über die Bedarfsplanung erzeugt werden, werden hierbei beim
Erzeugen von Planaufträgen mittels Leersetzen eines Kanbans reduziert. In der
Nachschubstrategie legen Sie fest, welche Planaufträge reduziert werden, bis zu
welchem Zeitpunkt Planaufträge bei der Reduzierung berücksichtigt werden und ob
im Falle eines Stornos einer Produktionseinteilung erneut ein Planauftrag angelegt
wird.
April 2001
103
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschub mit Fertigungsauftrag
Der Vorteil dieser Abwicklung besteht darin, daß Sie die Möglichkeit einer Vorschau
haben, Komponenten planen können und Ihnen aktuelle Daten für die
Kanbanberechnung zur Verfügung stehen.
·
Sie haben diese Nachschubstrategie im Regelkreis hinterlegt.
Aktivitäten
1. Sie setzen einen Kanban auf 'leer' bzw. erzeugen einen ereignisgesteuerten Kanban.
2. Das System erzeugt einen Fertigungsauftrag, der (je nach Einstellung im Customizing)
automatisch freigegeben und gedruckt wird.
3. Der leere Kanban bzw. die Information wird zur Quelle transportiert.
4. Nach Fertigstellung des Auftrags meldet die Quelle die gefertigte Menge zurück.
Rückmeldung und Wareneingang können im Customizing gekoppelt werden. Hierdurch
ergeben sich die folgenden Möglichkeiten:
·
Rückmeldung und Wareneingang sind nicht miteinander gekoppelt. Dann wird die
Rückmeldung separat von Wareneingang und Statusänderung durchgeführt. Dabei gilt:
wird ein Wareneingang durchgeführt, wird automatisch im Hintergrund der Kanbanstatus
auf "voll" gesetzt.
Umgekehrt sollten Sie den Kanbanstatus jedoch nicht auf 'voll' setzen, sondern
immer die Rückmeldung des Auftrags zuerst durchführen, die den Kaban dann
automatisch auf 'voll' setzt. Setzen Sie den Kanban dennoch manuell auf 'voll', so
hat dies zur Folge, daß der Wareneingang zweimal gebucht wird - sowohl beim
Vollsetzen des Kanbans als auch später beim Rückmelden des Auftrags.
Um dies zu vermeiden, geben Sie im Customizing unter Fertigungssteuerung ®
Systemanpassungen ® Eigenschaften der Systemmeldungen festlegen ®
Systemmeldungen für die Meldung CO823 den Fehlertyp 'E' vor.
Dies führt dazu, daß der Kanban, den Sie manuell vollsetzen, den Status 'fehlerhaft'
erhält und somit der Wareneingang nicht zweimal gebucht wird.
·
Rückmeldung und Wareneingang sind gekoppelt. Wird die Rückmeldung gesichert, dann
wird automatisch im Hintergrund der Wareneingang gebucht und der Kanbanstatus auf
"voll" gesetzt.
Wird bei dieser Abwicklung der Wareneingang vor der Rückmeldung erfaßt, dann
wird der Kanbanstatus auf "voll" gesetzt, die Rückmeldung aber nicht automatisch
durchgeführt. Wird die Rückmeldung dann durchgeführt, so erkennt das System, daß
der Wareneingang schon erfolgt ist und bucht keinen zweiten Wareneingang.
Die Kosten werden auf den Fertigungsauftrag gebucht.
104
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Behältersteuerung Eigenfertigung
Behältersteuerung Eigenfertigung
Verwendung
Bei dieser Strategie werden die Nachschubelemente vom Bedarfsplanungslauf erzeugt und nicht
durch das Leersetzen des Kanbans. Das Leer- und Vollsetzen des Kanbans sowie die übrigen
zur Verfügung stehenden Status dienen dazu, den Materialfluß zu steuern, d.h. die Produktion
anzustoßen (im Sinne einer Feinsteuerung) und Verbraucher und Quelle über den
Arbeitsfortschritt zu informieren. Es werden durch den Kanban-Impuls keine Nachschubelemente
erzeugt.
Funtkionsumfang
·
Normale Abwicklung
Der Bedarfsplanungslauf erzeugt je nach Einstellung Planaufträge bzw.
Produktionseinteilungen für die Serienfertigung oder Planaufträge für die Abwicklung mit
Fertigungsaufträgen. Die Auftragsmengen orientieren sich an den gewählten
Losgrößenverfahren (z.B. Wochenlose). Die terminliche Einplanung wird mit der Eckbzw. Durchlaufterminierung durchgeführt.
·
Abwicklung mit Fertigungsaufträgen
Der Ablauf entspricht der üblichen Abwicklung mit Fertigungsaufträgen, d.h. es steht die
volle Funktionalität des Fertigungsauftrags zur Verfügung.
Die vom Planungslauf erzeugten Planaufträge werden in Fertigungsaufträge umgesetzt
und für die Produktion freigegeben. Mit Kanban wird die Fertigung der Teillose mit Hilfe
der Kanbansteuerung, d.h. über das Leersetzen der Kanban, feingesteuert.
Die Rückmeldung erfolgt mit Bezug zum Fertigungsauftrag und nicht mit Bezug zum
Kanban (separater Wareneingang), dabei sind Teil- oder Komplettrückmeldungen
möglich. Dabei kann der Fertigungsauftrag innerhalb der vorgesehenen Produktionszeit
unter- oder überliefert werden.
·
Abwicklung mit Serienfertigung
Der Ablauf entspricht der üblichen Abwicklung in der Serienfertigung, d.h. es steht die
volle Funktionalität der Serienfertigung zur Verfügung.
Der Planungslauf erzeugt je nach Einstellung Planaufträge oder Produktionseinteilungen,
die in der Plantafel der Serienfertigung bearbeitet werden können. Mit Kanban wird die
Fertigung der Teillose mit Hilfe der Kanbansteuerung, d.h. über das Leersetzen der
Kanban, feingesteuert.
Die Rückmeldung erfolgt entweder zum Serienauftrag (separater WE), dabei werden die
geplanten Produktionsmengen abgebaut. Sie haben weiter die Möglichkeit, die
Rückmeldung durch Vollsetzen des Kanbans durchzuführen. In diesem Falle dürfen Sie
das Kennzeichen Separater WE nicht setzen.
April 2001
105
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschubstrategien für Fremdbeschaffung
Nachschubstrategien für Fremdbeschaffung
Verwendung
Im Bereich der Fremdbeschaffung stehen Ihnen mehrere Nachschubstrategien zur Verfügung.
Die nachfolgenden Abschnitte zeigen Ihnen, wie Sie den Nachschub von fremdbeschafften
Komponenten mittels Kanban anstoßen können.
106
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschub mit Normalbestellung
Nachschub mit Normalbestellung
Verwendung
Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, den Nachschub über eine Bestellung anzustoßen.
Funktionsumfang
Normale Abwicklung
Die Bestellung (u.U. mit Bezug zu einem Kontrakt) wird automatisch beim Leersetzen des
Kanbans erzeugt und verschickt. Der Zeitpunkt des Drucks und das Druckformular wird mit der
Nachrichtensteuerung festgelegt. Der Lieferant muß im Regelkreis definiert werden. Die
Anlieferadresse für den Lieferanten kann im Regelkreis definiert werden. Findet das System hier
keine Anlieferadresse, wird die Werksadresse übernommen.
Der Lieferant liefert die Ware an den festgelegten Ort. Hier gibt es die Möglichkeit, entweder am
zentralen Wareneingang abzuliefern oder die Ware direkt am Produktionsversorgungsbereich
anzuliefern. Wird die Ware direkt an der Fertigungslinie abgeliefert, führt die Statusänderung (per
Barcode oder Kanban-Tafel) sofort zu einer Wareneingangsbuchung mit den Solldaten. Der
Wareneingang kann ebenso mit der Wareneingangstransaktion durchgeführt werden (z.B. wenn
Änderungen oder zusätzlich Daten erfaßt werden sollen), dann führt die Buchung des
Wareneingangs im Hintergrund zu einer Statusänderung. Bei dieser Wareneingangsbuchung
wird eine Informationmeldung ausgegeben, daß der Wareneingang für Kanban erfolgt.
Separater Wareneingang
Wenn die Ware an einem zentralen Wareneingang angeliefert wird, so daß die Zeit zwischen
Erhalt der Ware und Wareneingangsbuchung und der tatsächlichen Verfügbarkeit vor Ort zu
hoch ist, kann die Buchung des Wareneingangs und die Statusänderung entkoppelt werden.
Beide Vorgänge erfolgen dann in getrennten Arbeitsschritten.
Ist die Funktion “separater Wareneingang” für den Regelkreis vereinbart, führt die Buchung des
Wareneingangs (z.B. beim Erhalt der Ware im Zentrallager) nicht automatisch zur
Statusänderung auf “voll”. Der Status wird erst beim Verbraucher auf voll gesetzt.
Umgekehrt kann auch zuerst der Status des Kanbans auf “voll” gesetzt werden und die
Wareneingangsbuchung wird zu einem späteren Zeitpunkt separat gebucht (zum Beispiel, wenn
der Wareneingang für mehrere Lieferungen nicht gesondert zum jeweiligen Zeitpunkt der
Anlieferung, sondern erst mit der letzten Lieferung im Sammelgang gebucht werden soll).
Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Entkopplung von Statuswechsel und
Wareneingangsbuchung [Seite 74].
April 2001
107
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschub mit Umlagerungsbestellung (Werk zu Werk)
Nachschub mit Umlagerungsbestellung (Werk zu Werk)
Verwendung
Die Umlagerungsbestellung als Nachschubstrategie verwenden Sie, wenn ein in einem Werk
benötigtes Material in einem anderen Werk desselben Unternehmens gelagert wird. Hier erzeugt
das Leersetzen eines Kanbans eine Bestellung, die das andere Werk dazu auffordert, das
benötigte Material zu liefern.
Funktionsumfang
Mit Leersetzen des Kanbans wird im empfangenden Werk eine Bestellung erzeugt, sowie im
liefernden Werk ein Bestellabruf. Der Bestellabruf wird beschafft und anschließend mit der
Bewegungsart 351 ausgebucht. Im empfangenden Werk erfolgt die Einbuchung mit der
Bewegungsart 101. Statt den Wareneingang zu buchen kann ebenfalls der Status auf "voll"
gesetzt werden (dann erfolgt der Wareneingang im Hintergrund).
Wenn die Auslagerung im liefernden Werk mit MM-Mitteln erfolgen soll, muß im
Customizing des Einkaufs (Bestellabwicklung ® Umlagerbestellung einstellen) das
Kennzeichen für die Lieferart auf blank gesetzt werden. Soll die Umlagerung als SDAbwicklung stattfinden, muß die entsprechende Lieferart gepflegt werden.
108
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschub mit Lieferplan
Nachschub mit Lieferplan
Verwendung
Diese Funktion wird verwendet, wenn Sie für ein bestimmtes Material einen Lieferplan mit einem
Lieferanten ausgehandelt haben. Der Lieferplan legt die Abnahmemenge für einen längeren
Zeitraum fest. Sobald ein Kanban leergesetzt wird, erzeugt das System zu diesem Lieferplan
eine Einteilung.
Funktionsumfang
Normale Abwicklung
Beim Leersetzen wird automatisch eine Lieferplaneinteilung erzeugt. Die Lieferplaneinteilung
wird dem Lieferanten übermittelt. Die Nummer der Lieferplanposition wird im Regelkreis der
Nachschubstrategie zugeordnet. Hier kann die Anlieferung ebenfalls als direkte Anlieferung an
die Linie oder über den einen zentralen Wareneingang gesteuert werden. In beiden Fällen wird
die Anlieferadresse in der Lieferplanposition hinterlegt.
Der Wareneingang kann, wie bei der Normalbestellung, entweder über die
Wareneingangstransaktion gebucht werden oder automatisch durch das Vollsetzen des Kanbans
erfolgen. Dann erfolgt die Statusänderung auf "voll" im Hintergrund. Oder der Status wird (per
Barcode oder Kanbantafel) auf "voll" gesetzt, dann wird im Hintergrund mit den Solldaten der
Wareneingang gebucht.
Wird der Wareneingang gebucht, der genau den offenen Kanbanmengen entspricht, erhalten Sie
eine Informationsmeldung mit den Kanbannummern, auf die die Zugänge gebucht wurden.
Wird ein Wareneingang gebucht, der kleiner ist als die offene Kanbanmenge, erhalten Sie ein
Dialogfenster, um die Zuordnung der gelieferten Menge auf die Kanbans manuell vorzunehmen.
Wird ein Wareneingang gebucht, der größer ist als die offene Kanbanmenge (und haben Sie
Überlieferungen für die Lieferplanposition zugelassen), erhalten Sie ebenfalls ein Dialogfenster,
um die Zuordnung der gelieferten Menge auf die Kanbans manuell vorzunehmen. Hierbei kann
z.B. zunächst die Sollmenge der Kanbans gebucht werden. In einem weiteren Schritt kann dann
die überzählige Menge ohne Bezug zu einem Kanban-Behälter eingebucht werden.
Separater Wareneingang
Das Kennzeichen Separater WE kann bei dieser Abwicklung ebenfalls aufgrund der Tatsache
gesetzt werden, daß die Transportzeit zwischen zentralem Wareneingang und Verbraucher zu
groß ist und daher die Statusbuchung nicht zeitgleich mit der Buchung des Wareneingangs
erfolgen sollte. Ist das Kennzeichen gesetzt, erfolgt beim Buchen des Wareneingangs nicht
automatisch die Statusänderung auf "voll" und umgekehrt. Beide Vorgänge erfolgen dann in
getrennten Arbeitsschritten.
Analog zur Abwicklung mit Produktionseinteilungen kann bei der Nachschubstrategie mit
Lieferplaneinteilungen die Statusänderung vor der Wareneingangsbuchung erfolgen. Das
Leersetzen des Kanbans ist jedoch erst möglich, wenn die Wareneingangsbuchung erfolgt ist.
Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Entkopplung von Statuswechsel und
Wareneingangsbuchung [Seite 74].
Tips zu den Einstellungen im Lieferplan
Die Lieferplanposition, mit der die Kanban-Abwicklung durchgeführt werden soll, muß in den
Zusatzdaten zur Position mit dem Kennzeichen für Kanban versehen sein.
April 2001
109
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschub mit Lieferplan
Die Lieferplanposition für die Kanban-Abwicklung muß dem gleichen Lagerort zugeordnet
werden, wie der Produktionsversorgungsbereich, für den das Material beschafft werden soll.
Lieferplanpositionen mit Kanban-Kennzeichen dürfen weder von der Bedarfsplanung zur
automatischen Erzeugung von Lieferplaneinteilungen verwendet werden, noch dürfen
Einteilungen manuell erzeugt werden.
Lieferplanpositionen mit Kanban-Kennzeichen dürfen im Orderbuch keinen
Eintrag für die Disposition haben.
Die Adresse und der empfangende Lagerort können bei dieser Abwicklung nicht im Regelkreis
bzw. im Produktionsversorgungsbereich mitgegeben werden, sondern müssen in der
Lieferplanposition gepflegt werden.
110
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschub über Mengenabruf
Nachschub über Mengenabruf
Verwendung
Über den Mengenabruf können Sie aus dem Produktionssystem lieferrelevante Abrufe an einen
Lieferanten übermitteln. Die Lieferung zu einem Mengenabruf kann uhrzeitgenau (untertägig)
und auch mehrfach am Tag erfolgen. Sie haben die Möglichkeit, mehrere Materialbedarfe zu
einem Mengenabruf zusammenzufassen. Zusätzlich kann ein Mengenabruf eine Abladestelle für
die Materialien enthalten.
Sie erstellen Mengenabrufe nicht aus der Bedarfsplanung, sondern aus der Produktion.
Zunächst erzeugen Sie aus der Bedarfsplanung Lieferplaneinteilungen als Vorschau, die Sie als
Liefer- oder auch als Feinabruf an den Lieferanten übermitteln und die für den Lieferanten nicht
lieferrelevant sind.
Sobald Sie das Material in der Produktion tatsächlich benötigen, erzeugen Sie durch Leersetzen
eines Kanbans einen lieferrelevanten Mengenabruf bzw. eine neue Position zu einem
bestehenden Mengenabruf. Sie können den Mengenabruf sowohl über das klassische als auch
über das ereignisgesteuerte Kanban auslösen.
Funktionsumfang
·
Sie erzeugen einen Mengenabruf im SAP-System durch Leersetzen eines Kanbans bzw.
durch Erzeugen eines ereignisgesteuerten Kanbans. Lesen Sie hierzu auch Erzeugen
und Übermitteln eines Mengenabrufs [Seite 112].
·
Ein Mengenabruf kann sowohl uhrzeitgenaue Liefertermine als auch tagesgenaue
beinhalten. Lesen Sie hierzu auch Bestimmen eines Liefertermins [Seite 114].
·
Sie haben die Möglichkeit, mehrere Materialbedarfe/Kanbans zu einem Mengenabruf
zusammenzufassen. Bei einer Zusammenfassung hängt das System die einzelnen
Bedarfe als Positionen an den Mengenabruf-Kopf an. Sie können Kanbans auf
verschiedene Weisen zusammenfassen:
·
Sie können alle Materialbedarfe/Kanbans zusammenfassen, deren Liefertermine in
eine bestimmte Periode eines Schichtprogramms bzw. Planungskalenders fallen.
Die Zusammenfassung kann sowohl tagesgenau als auch uhrzeitgenau stattfinden.
·
Sie können Bedarfe über ein Werk bzw. über eine Kombination aus Werk und
Abladestelle zusammenfassen.
Wenn Sie nach Liefertermin zusammenfassen, müssen Sie gleichzeitig nach Werk
bzw. nach Werk und Abladestelle zusammenfassen. Sie können jedoch nach Werk
bzw. Werk und Abladestelle zusammenfassen, ohne dabei nach Liefertermin
zusammenfassen zu müssen.
Zum Zusammenfassen von Kanbans lesen Sie den Abschnitt Zusammenfassen von
Kanbans zu einem Mengenabruf [Seite 116].
·
Sie können den Mengenabruf über verschiedene Medien und in unterschiedlichen
Formaten übertragen.
April 2001
111
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschub über Mengenabruf
112
·
Sie haben die Möglichkeit, einen Mengenabruf sowohl über EDI als auch als Druck
(Brief), Fax oder E-mail zu versenden. Die Versendung wird über die Nachrichtenfindung
gesteuert. Die Nachrichtenfindung prüft, ob zu den eingegebenen Kriterien eine
Nachricht gefunden werden kann und löst einen Nachrichtenvorschlag aus. Lesen Sie
hierzu auch die Abschnitte Mengenabruf erzeugen [Seite 119], Mengenabruf übermitteln
[Seite 124] und Ablauf der Nachrichtenfindung [Seite 120].
·
Sie können den Wareneingang sowohl zum Kanban, zum Mengenabruf als auch zur von
Ihnen angelegten Lieferplanposition vornehmen. Lesen Sie hierzu den Abschnitt
Wareneingang zum Mengenabruf [Seite 132].
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs
Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs
Einsatzmöglichkeiten
Dieser Prozeß beschreibt, wie Sie vorgehen, wenn Sie über einen Mengenabruf Materialien von
einem Lieferanten abrufen.
Voraussetzungen
·
Sie haben ein Material angelegt.
Ihr Material muß einem Lagerort zugeordnet sein.
·
Sie haben einen Lieferanten angelegt und zu diesem Lieferanten gegebenenfalls
entsprechende Partnerrollen gepflegt (die Partnerrolle LF ist standardmäßig vorhanden).
·
Sie haben einen Lieferplan für Ihr Material und Ihren Lieferanten angelegt, dessen
Lagerort auf den gleichen Lagerort zeigt wie Ihr Material:
·
Sie haben zu diesem Lieferplan eine Einteilung erzeugt. Sie müssen eine Einteilung
erzeugen, auch wenn Sie diese nicht an den Lieferanten übermitteln, um später den
Wareneingang buchen zu können.
·
Sie haben im Lieferplan für Ihr(e) Position(en) das Kanban-Kennzeichen 'Y' für
Mengenabrufe gesetzt.
·
Sie haben im Lieferplan die entsprechenden Partnerrollen vom Lieferanten
übernommen.
·
Falls Sie Bedarfe nach Liefertermin zusammenfassen möchten, haben Sie im KanbanCustomizing eine Zeitdefinition festgelegt, die Sie dann im Produktionsabrufprofil
hinterlegen. Für die uhrzeitgenaue Zusammenfassung haben Sie ein Schichtprogramm
definiert; für die tagesgenaue Zusammenfassung haben Sie einen Planungskalender
festgelegt.
·
Sie haben im Kanban-Customizing ein entsprechendes Produktionsabrufprofil festgelegt.
Es beinhaltet die folgenden Angaben:
·
Sie haben die Produktionsabrufart 'Mengenabruf' eingegeben.
·
Sie haben eine Partnerrolle angegeben. Sie benötigen die Partnerrolle für die
Zusammenfassung von Abrufen und für die Nachrichtenübermittlung.
·
Gegebenenfalls haben Sie die Zusammenfassung nach Werk oder nach Werk und
Abladestelle festgelegt (über Zusammenfassung).
·
Falls Sie nach Liefertermin zusammenfassen, haben Sie zusätzlich eine
Zeitdefinition eingegeben.
·
Sie haben im Kanban-Customizing eine Nachschubstrategie für das Erzeugen eines
Mengenabrufs (entsprechende Steuerungsart) angelegt.
·
Sie haben in der Kanban-Anwendung einen Produktionsversorgungsbereich zu dem
oben erwähnten Kanban-Lagerort angelegt. Gegebenenfalls haben Sie in diesem
Produktionsversorgungsbereich eine Abladestelle festgelegt.
April 2001
113
PP - KANBAN
SAP AG
Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs
·
Sie haben in der Kanban-Anwendung einen Regelkreis zu Ihrem
Produktionsversorgungsbereich und Ihrem Material angelegt, der die zuvor festgelegte
Nachschubstrategie, die Daten zum Fremdbezug (z.B. Lieferplannummer) und das zuvor
definierte Produktionsabrufprofil (auf der Registerkarte Ablaufsteuerung) enthält.
Gegebenenfalls müssen Sie im Regelkreis zusätzlich Angaben zur Terminierung
machen. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Bestimmen eines Liefertermins [Seite 114].
·
Sie haben im Kanban-Customizing unter Produktionsabrufe ® Nachrichtenfindung
Mengenabruf die entsprechenden Einstellungen für die Nachrichtenfindung
vorgenommen.
·
Sie haben in der Kanban-Anwendung die entsprechenden Nachrichten-Konditionssätze
angelegt. Haben Sie die Daten zur Nachrichtenfindung nicht korrekt eingegeben, so
erhalten Sie schon beim Anlegen des Regelkreises eine Warnung, daß keine Nachricht
gefunden werden kann. Über Nachrichtenfindung auf der Registerkarte Fremdbezug
können Sie Ihren Fehler analysieren.
Ablauf
1. Sie setzen einen Kanban auf 'leer' bzw. erzeugen einen ereignisgesteuerten Kanban.
2. Das System erzeugt entweder einen neuen Mengenabruf oder hängt den Bedarf als
Position an einen bestehenden Mengenabruf an.
Zum Zusammenfassen von Materialbedarfen lesen Sie auch Zusammenfassen von
Kanbans zu einem Mengenabruf [Seite 116].
3. Das System ruft die Nachrichtenfindung auf, falls ein neuer Mengenabruf erzeugt wird.
Mittels Ihrer Customizing-Einstellungen zur Nachrichtenfindung und Ihrer
Konditionssätze ermittelt das System die entsprechende Nachricht. Lesen Sie hierzu den
Abschnitt Ablauf der Nachrichtenfindung [Seite 120].
4. Sie übermitteln die Nachricht an den Lieferanten.
Sie können die Nachricht zu verschiedenen Zeitpunkten ausgeben:
·
Sie übermitteln den Mengenabruf unmittelbar beim Erzeugen des Mengenabrufs.
·
Sie starten regelmäßige Ausgabeläufe, die ermitteln, welche Mengenabrufe Sie
übermitteln müssen.
·
Sie überprüfen selbst, welche Mengenabrufe Sie übermitteln müssen.
Für die letzten beiden Möglichkeiten erstellen Sie mit Hilfe von Selektionskriterien eine
Liste von Nachrichten. Die gewünschte Nachricht können Sie aus dieser Liste heraus an
den Lieferanten übermitteln. Lesen Sie hierzu auch die Abschnitte Mengenabruf
erzeugen [Seite 119] und Mengenabruf übermitteln [Seite 124].
Den Zeitpunkt der Ausgabe legen Sie im Customizing beim Anlegen einer
Nachrichtenart unter Vorschlagswerte im Feld Zeitpunkt fest.
114
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Bestimmen eines Liefertermins
Bestimmen eines Liefertermins
Verwendung
Ein Mengenabruf enthält ein Lieferdatum, zu dem der Lieferant die angeforderte Materialmenge
zur Versorgung der Produktion liefern muß. Sie haben die Möglichkeit, einen uhrzeitgenauen
Liefertermin für Ihre Materialbedarfe zu bestimmen.
Bei einem Mengenabruf mit mehreren Positionen bestimmt die Position mit dem frühesten
Datum, wann das Material zu diesem Mengenabruf geliefert werden muß.
Sie legen den Liefertermin auf unterschiedliche Weise fest, je nachdem, ob Sie den Mengenabruf
über das klassische oder das ereignisgesteuerte Kanban erstellen.
Voraussetzungen
Sie haben die für den Mengenabruf notwendigen Daten gepflegt. Lesen Sie hierzu im Abschnitt
Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs [Seite 112].
Falls Sie einen untertägigen Liefertermin festlegen möchten, haben Sie zusätzlich folgende
Einstellungen vorgenommen:
·
Sie haben im Customizing bei der Festlegung der Nachschubstrategie das Kennzeichen
Untertäg. Term. gesetzt.
·
Sie haben im Berechnungsprofil ein Schichtprogramm festgelegt.
Funktionsumfang
·
Klassisches Kanban
Beim klassischen Kanban ist der Liefertermin die Summe aus dem Erstellungszeitpunkt
des Mengenabrufs und der Wiederbeschaffungszeit des Materials.
Die Wiederbeschaffungszeit und gegebenenfalls das Berechnungsprofil (das
Berechnungsprofil benötigen Sie nur bei der untertägigen Terminierung) geben Sie beim
Anlegen des Regelkreises auf dem Tabstrip Kanbanberechnung ein.
Wird ein Kanban beispielsweise um 10 Uhr leergesetzt, und die Wiederbeschaffungszeit
beträgt 5 Stunden, so muß der Kanban spätestens um 15 Uhr geliefert werden
(vorausgesetzt, das Schichtprogramm ist nicht unterbrochen). Es handelt sich hierbei um
eine Vorwärtsterminierung.
Dieser Zeitpunkt dient wiederum als Grundlage für die Zusammenfassung von Bedarfen.
So können Sie beispielsweise die Kanbans zusammenfassen, die Sie innerhalb einer
Schicht benötigen. Das System faßt alle diese Kanbans zusammen, wobei sich der
Liefertermin der gesamten Materialmenge nach der Position mit dem frühesten Datum
richtet (z.B. Schichtbeginn).
·
Ereignisgesteuertes Kanban
Beim ereignisgesteuerten Kanban erzeugen Sie einen leeren Behälter und geben beim
Erzeugen den Lieferzeitpunkt in Form von Uhrzeit und Datum mit.
Falls Sie den Lieferzeitpunkt nicht beim Erzeugen eines Behälters mitgeben, d.h. wenn
vorwärts terminiert werden soll, müssen Sie im Regelkreis auf dem Tabstrip
April 2001
115
PP - KANBAN
SAP AG
Bestimmen eines Liefertermins
Kanbanberechnung die Wiederbeschaffungszeit und (bei untertägiger Terminierung) das
Berechnungsprofil eingeben.
Der Lieferzeitpunkt bildet die Grundlage für die Zusammenfassung von Bedarfen. Alle
Bedarfe, deren Lieferzeitpunkte in dieselbe Periode fallen, kann das System zu einem
Mengenabruf zusammenfassen (aus verschiedenen Regelkreisen).
Zum Zusammenfassen von Materialbedarfen lesen Sie Zusammenfassen von Kanbans zu einem
Mengenabruf [Seite 116].
116
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf
Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf
Verwendung
Sie fassen Materialbedarfe, d. h. Kanbans, zusammen, um eine Lieferoptimierung zu erlangen.
Wenn Sie die Zusammenfassung von Materialbedarfen im System vorgegeben haben, so
überprüft das System beim Leersetzen eines Kanbans, ob dieser Materialbedarf an einen
bestehenden Mengenabruf angehängt werden kann. Ist dies der Fall, so erzeugt das System
eine Position zu einem bestehenden Mengenabruf. Ist dies nicht der Fall, erstellt das System
einen neuen Mengenabruf.
Grundsätzlich können Sie nur Kanbans zusammenfassen, die
·
den gleichen Lieferanten
·
den gleichen Nachrichtenpartner
·
das gleiche Werk
haben und noch nicht übermittelt worden sind.
Wenn Sie sich für die Zusammenfassung von Kanbans entscheiden, so haben Sie die
Möglichkeit, die Art der Zusammenfassung zu wählen:
·
nach Werk
·
nach Werk und Abladestelle
·
nach Liefertermin (wenn Sie nach Liefertermin zusammenfassen, müssen Sie immer
auch nach Werk bzw. nach Werk und Abladestelle zusammenfassen)
Voraussetzungen
Sie haben im Produktionsabrufprofil (Kanban-Customizing) die Zusammenfassung von
Materialbedarfen festgelegt:
·
Sie haben eine Partnerrolle gepflegt.
Sie hinterlegen den Nachrichtenpartner im Lieferplan zusammen mit der Partnerrolle.
Über die Partnerrolle im Produktionsabrufprofil kann das System somit den
Nachrichtenpartner ermitteln.
·
Sie haben die Art der Zusammenfassung festgelegt (nach Werk oder Werk und
Abladestelle oder zusätzlich nach Liefertermin über die Eingabe einer Zeitdefinition).
·
Sie haben das Produktionsabrufprofil in Ihrem Regelkreis hinterlegt.
Funktionsumfang
·
Zusammenfassung nach Werk
Sie fassen Bedarfe zusammen, die im gleichen Werk anfallen.
·
April 2001
Hierzu legen Sie im Produktionsabrufprofil eine Partnerrolle und die
Zusammenfassung nach Werk fest.
117
PP - KANBAN
SAP AG
Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf
Das System prüft beim Leersetzen eines Kanbans, ob es bereits einen Mengenabruf für
dieses Werk gibt. Falls ja, erzeugt das System eine neue Position zu einem bestehenden
Mengenabruf, falls nein, entsteht ein neuer Mengenabruf.
·
Zusammenfassung nach Werk und Abladestelle
Sie fassen Bedarfe zusammen, die an der gleichen Abladestelle angeliefert werden.
·
Hierzu legen Sie im Produktionsabrufprofil eine Partnerrolle und die
Zusammenfassung nach Werk und Abladestelle fest.
Der Ablauf ist analog zur Zusammenfassung nach Werk.
·
Zusammenfassung nach Liefertermin
Sie fassen Bedarfe zusammen, deren Liefertermine innerhalb eines bestimmten
Zeitraums liegen.
·
Hierzu legen Sie im Produktionsabrufprofil eine Partnerrolle und die
Zusammenfassung nach Werk bzw. nach Werk und Abladestelle fest.
·
Zusätzlich legen Sie im Kanban-Customizing eine Zeitdefinition fest, die sowohl
uhrzeitgenau als auch tagesgenau sein kann.
Für die uhrzeitgenaue Zusammenfassung geben Sie folgendes ein:
·
Gruppierung
·
Schichtprogramm
·
Fabrikkalender
Für die tagesgenaue Zusammenfassung benötigen Sie:
–
118
–
Werk
–
Planungskalender
Sie hinterlegen diese Zeitdefinition im Produktionsabrufprofil.
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Beipiel für das Zusammenfassen nach Liefertermin
Beipiel für das Zusammenfassen nach Liefertermin
1. Sie erzeugen einen Kanban, dessen Liefertermin innerhalb einer Periode einer
Zeitdefinition liegt, zu der es noch keinen Mengenabruf gibt.
Das System erzeugt einen Mengenabruf-Kopf und eine Position.
2. Sie erzeugen einen weiteren Kanban.
-
Fällt dessen Liefertermin in die gleiche Periode, hängt das System eine zweite
Position an den Mengenabruf-Kopf an (unter der Voraussetzung, daß auch das Werk
bzw. das Werk und die Abladestelle übereinstimmen).
-
Fällt der Liefertermin in eine andere Periode, so prüft das System, ob es hierfür
schon einen geeigneten Mengenabruf gibt. Ist dies der Fall, so hängt das System
diesen Bedarf an den bestehenden Abruf an. Ist dies nicht der Fall, so erzeugt das
System einen neuen Mengenabruf mit einer Position.
Der Mengenabruf-Kopf enthält den Liefertermin des Mengenabrufs. Dieser Termin richtet
sich nach der Position mit dem frühesten Liefertermin. Das System übernimmt den frühesten
Termin automatisch in den Kopf.
Es existiert beipielsweise ein Mengenabruf, dessen Kopf den Liefertermin 06.06.1999, 15 h
enthält. Sie erzeugen nun einen Kanban mit Liefertermin 06.06.1999, 14.30 h. Ist die
Zusammenfassung möglich (s. Voraussetzungen), und fällt der Liefertermin in die gleiche
Periode der Zeitdefinition, so hängt das System den Bedarf als Position an den Mengenabruf an
und übernimmt 06.06.1999, 14.30 h als Liefertermin für den gesamten Mengenabruf.
April 2001
119
PP - KANBAN
SAP AG
Mengenabruf erzeugen
Mengenabruf erzeugen
Voraussetzungen
Zu den Voraussetzungen lesen Sie Abschnitt Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs
[Seite 112].
Vorgehensweise
1. Setzen Sie einen Kanban auf 'leer'. Hierzu wählen Sie beispielsweise ausgehend vom
Kanban-Menü Steuerung ® Kanbantafel ® Verbrauchersicht.
Sie gelangen in das Bild Kanbantafel: Einstieg Verbrauchersicht.
2. Geben Sie entsprechende Selektionskriterien ein, wie das Werk und den
entsprechenden Produktionsversorgungsbereich, und wählen Sie Weiter.
Sie gelangen in das Bild Kanbantafel: Verbrauchersicht.
3. Setzen Sie einen Kanban auf 'leer', indem Sie Bearbeiten ® Status auf leer wählen,
einen der Kanbans markieren und danach Sichern wählen.
Das System überprüft, ob eine Zusammenfassung für diesen Regelkreis vorgesehen ist.
Je nach Einstellung erzeugt das System einen neuen Mengenabruf bzw. hängt den
Kanban als Position an einen bestehenden Mengenabruf an. Lesen Sie hierzu
Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf [Seite 116].
Bei einem neu erzeugten Mengenabruf ruft das System die Nachrichtenfindung auf. Das
System überprüft, ob ein entsprechender Konditionssatz vorhanden ist. Ist dies der Fall,
so erzeugt es eine Nachricht. Lesen Sie hierzu auch Ablauf der Nachrichtenfindung
[Seite 120].
Alternativ zum klassischen Kanban können Sie über Steuerung ® Kanbanimpuls ®
Ereignisgest. Kanban einen ereignisgesteuerten Kanban erzeugen. Hierzu geben
Sie die Regelkreisnummer bzw. das Material, das Werk und den PVB ein und
zusätzlich die Anforderungsmenge und den Liefertermin. Danach ist der Ablauf
identisch (s.o.).
4. Gegebenenfalls geben Sie nun die Nachricht an Ihren Partner aus. Lesen Sie hierzu den
Abschnitt Mengenabruf übermitteln [Seite 124].
120
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Ablauf der Nachrichtenfindung
Ablauf der Nachrichtenfindung
Einsatzmöglichkeiten
Dieser Prozeß beschreibt, wie die Nachrichtenfindung im Falle eines Mengenabrufs abläuft. Die
Nachrichtenfindung wird immer dann aufgerufen, wenn Sie einen neuen Mengenabruf erzeugen.
Voraussetzungen
·
Sie haben die für den Mengenabruf nötigen Voraussetzungen festgelegt (Regelkreis mit
entsprechender Nachschubstrategie, Lieferplan, etc. Lesen Sie hierzu Erzeugen und
Übermitteln eines Mengenabrufs [Seite 112].).
·
Sie haben Ihr Customizing für die Nachrichtenfindung eingestellt.
Im SAP-Standard ist das Customizing für die Nachrichtenfindung voreingestellt. Sie
können jedoch Erweiterungen im Kundennamensraum vornehmen. Sie benötigen für die
Nachrichtenfindung folgendes:
·
·
Konditionstabelle
·
Zugriffsfolge
·
Nachrichtenart
·
Nachrichtenschema
·
Partnerrolle
Zusätzlich haben Sie in der Kanban-Anwendung Konditionssätze für die
Nachrichtenart(en), die Sie verwenden, festgelegt (ausgehend vom Kanban-Menü
wählen Sie hierzu Produktionsabruf ® Nachrichtenkondition ® Anlegen).
Konditionssätze werden im SAP-Standard nicht ausgeliefert, das heißt, Sie müssen
die Konditionstabellen selbst füllen.
Detailliertere Informationen zur Nachrichtenfindung finden Sie im Abschnitt Nachrichtenfindung
[Extern] ff.
Ablauf
1. Sie setzen einen Kanban auf 'leer' bzw. erzeugen einen ereignisgesteuerten Kanban, für
den die Nachschubstrategie 'Mengenabruf' vorgesehen ist.
2. Das System prüft, ob ein neuer Mengenabruf erzeugt wird oder ob dieser Materialbedarf
als Position an einen bestehenden Mengenabruf angehängt wird.
3. Wird ein neuer Mengenabruf erzeugt, ruft das System die Nachrichtenfindung auf.
4. Das System überprüft, ob ein Konditionssatz in der Konditionstabelle vorhanden ist,
dessen Inhalt mit den Daten des leergesetzten bzw. erzeugten Kanbans übereinstimmt
(z.B. Werk und Produktionsabrufprofil oder Werk, Produktionsabrufprofil und Lieferant).
April 2001
121
PP - KANBAN
SAP AG
Ablauf der Nachrichtenfindung
Die im Customizing vorgenommenen Einstellungen zu Nachrichtenschema,
Partnerrolle und Nachrichtenart legen fest, welche Nachrichtenarten zugelassen sind
und welche Partnerrollen mit diesen Nachrichtenarten verwendet werden können.
Die Nachrichtenfindung durchläuft bei der Suche nach geeigneten Konditionssätzen die
Tabellen zu Nachrichtenschema, Partnerrollen und Nachrichtenarten.
5. Da Konditionssätze für eine bestimmte Nachrichtenart angelegt werden, kann das
System eine Nachricht erzeugen, wenn die Nachrichtenfindung einen entsprechenden
Konditionssatz gefunden hat.
Mittels der Partnerrolle im Produktionsabrufprofil kann das System über den
Lieferantenstammsatz den Nachrichtenpartner finden, an den die Nachricht übermittelt
werden soll: Der Lieferant, der mit dieser Partnerrolle im entsprechenden Lieferplan
gepflegt ist, wird als Nachrichtenpartner in den Mengenabruf übernommen.
6. Sie können die Nachricht nun ausgeben.
7. Bei der Ausgabe der Nachricht liest das System die Daten des Mengenabrufs und seiner
Positionen (z.B. falls seit der Erstellung der Nachricht Positionen hinzugekommen sind)
und überträgt diese Daten an den Lieferanten.
122
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Ablauf der Nachrichtenfindung
Beispiel für den Aufbau der Nachrichtenfindung
Applikation
Produktionsabrufe
0001
Mengenabrufe
Schema
Nachrichtenart
Mengenabruf
EDI
Mengenabruf
Druck
Zugriffsfolge
0001
Zugriff auf
Konditionstabelle
x Lieferant
x Produktionsabrufprofil
x Werk
x Produktionsabrufprofil
x Werk
April 2001
123
PP - KANBAN
SAP AG
Nachrichten-Konditionssätze anlegen
Nachrichten-Konditionssätze anlegen
Verwendung
Sie können über diese Vorgehensweise die Konditionstabellen, die Sie im Kanban-Customizing
unter Produktionsabrufe ® Nachrichtenfindung angelegt haben, mit Inhalten füllen.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie ausgehend vom Kanban-Menü Produktionsabruf ® Nachrichtenkondition ®
Anlegen.
Sie gelangen auf das Bild Nachrichten-Konditionssätze anlegen: Produktionsabruf.
2. Geben Sie die Nachrichtenart ein, für die Sie einen Konditionssatz anlegen möchten,
und wählen Sie Weiter.
3. Geben Sie die Schlüsselkombination (beispielsweise Werk/PrdAbrProf) ein, und wählen
Sie Weiter. Über die Schlüsselkombination bestimmen Sie, welche Konditionstabelle Sie
verwenden möchten.
Sie gelangen auf das Bild Konditionssätze (Mengenabruf) anlegen: Schnellerfassung.
4. Geben Sie die das Produktionsabrufprofil und eine Partnerrolle ein, und wählen Sie
Weiter.
Das System übernimmt das für diese Nachrichtenart im Customizing festgelegte
Sendemedium und den Versandzeitpunkt.
5. Im Falle der Nachrichtenart 'Druck' markieren Sie den Konditionssatz und wählen
Kommunikation.
6. Sie gelangen auf das Bild Konditionssätze (Mengenabruf) anlegen: Kommunikation.
7. Hier können Sie den Drucker eingeben, auf dem die Nachricht ausgegeben werden soll.
8. Sichern Sie Ihre Eingaben.
124
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Mengenabruf übermitteln
Mengenabruf übermitteln
Verwendung
Sie können die Nachricht zu Ihrem Mengenabruf zu verschiedenen Zeitpunkten ausgeben. Im
Kanban-Customizing geben Sie unter Nachrichtenart für Mengenabruf festlegen den
Versandzeitpunkt für die entsprechende Nachricht ein (unter Vorschlagswerte). Sie haben die
folgenden Möglichkeiten:
·
Sie starten regelmäßige Ausgabeläufe, die ermitteln, welche Mengenabrufe Sie
übermitteln müssen (Versandzeitpunkt 1 und 2).
·
Sie überprüfen selbst, welche Mengenabrufe Sie übermitteln müssen (Versandzeitpunkt
3).
Der Vorteil dieser Abwicklung besteht darin, daß Sie über einen Report zu bestimmten
Selektionskriterien Nachrichten auswählen können und diese in einem Arbeitsschritt
übermitteln können.
·
Sie übermitteln die Nachricht unmittelbar beim Erzeugen des Mengenabrufs. In diesem
Falle erzeugt das System beim Leersetzen eines Kanbans immer einen neuen
Mengenabruf (Versandzeitpunkt 4).
Vorgehensweise
Wenn Sie Kennzeichen 3 gewählt haben, geben Sie Ihre Nachrichten manuell aus:
1. Ausgehend vom Kanban-Menü wählen Sie Produktionsabruf ® Nachrichtenausgabe.
Sie gelangen in das Bild Nachrichten aus Produktionsabrufen.
2. Geben Sie Selektionskriterien ein, um sich die auszugebende(n) Nachricht(en) anzeigen
zu lassen. Sie können unter anderem nach folgenden Kriterien selektieren:
–
Nachrichtenart
Auf diese Weise erhalten Sie alle Nachrichten zu der gewählten Nachrichtenart.
–
Sendemedium
–
Verarbeitungsmodus
Standardmäßig ist der Modus 'Erstverarbeitung' eingegeben, so daß die Liste nur
Nachrichten enthält, die zum ersten Mal ausgegeben werden.
–
Nummer des Produktionsabrufs
Wählt alle Nachrichten zu diesem Produktionsabruf bzw. zu diesen
Produktionsabrufen aus.
–
Lieferzeitraum
Selektiert alle Nachrichten innerhalb dieses Zeitraums.
3. Wählen Sie Ausführen.
Sie erhalten eine Liste mit Nachrichten zu den eingegebenen Kriterien.
4. Markieren Sie die Nachricht(en), die Sie übermitteln möchten.
5. Wählen Sie Verarbeiten.
April 2001
125
PP - KANBAN
SAP AG
Mengenabruf übermitteln
Das System gibt die gewählte(n) Nachricht(en) aus. Im Falle von EDI und E-mail gibt das
System die Nachricht an den Lieferanten aus. Im Falle eines Drucks gibt das System die
Nachricht an den Drucker aus, den Sie beim Anlegen des Konditionssatzes eingegeben
haben.
Den Versandzeitpunkt können Sie nach Erzeugen des Mengenabrufs über
Produktionsabruf ändern ® Nachricht ändern ändern, falls die Nachricht nicht
ausgegeben wurde. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Mengenabruf anzeigen oder
ändern [Seite 126].
126
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Mengenabruf anzeigen oder ändern
Mengenabruf anzeigen oder ändern
Verwendung
Sie haben die Möglichkeit, Mengenabrufe, die im System vorhanden sind, einzeln anzuzeigen
bzw. zu ändern. So können Sie beispielsweise das Lieferdatum einer Mengenabruf-Position
ändern, falls Sie das Material früher bzw. später benötigen.
Wenn Sie sich einen Mengenabruf anzeigen lassen möchten, so spielt es keine Rolle, ob Sie die
Nachrichten zu diesen Abruf schon ausgegeben haben oder nicht.
Änderungen von Positionen hingegen können Sie nur an Mengenabrufen vornehmen, deren
Nachrichten noch nicht ausgegeben wurden.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie ausgehend vom Kanban-Menü Produktionsabruf ® Anzeigen bzw.
Produktionsabruf ® Ändern.
Sie gelangen in das Einstiegsbild Anzeigen bzw. Ändern eines Produktionsabrufs.
2. Geben Sie die Nummer des gewünschten Mengenabrufs ein, und wählen Sie Weiter.
Sie gelangen auf das Bild Mengenabruf anzeigen bzw. ändern, das unterteilt ist in die
Angaben zum Mengenabruf-Kopf und zur Mengenabruf-Position. Im Bereich zur
Mengenabruf-Position wird standardmäßig der Registerkarte Einzelne Position mit der
Position 10 angezeigt.
Alternativ hierzu gelangen Sie auch in das Bild Mengenabruf anzeigen bzw. ändern,
indem Sie in der Kanban-Tafel einen Kanban markieren, Springen ® Kanbaninformation
wählen und dann Nachschub anzeigen bzw. ändern selektieren.
Auf der Registerkarte Alle Positionen können Sie sich die Positionen zum
gesamten Mengenabruf anzeigen lassen.
Um von der Registerkarte Alle Positionen wieder zurück auf die Detailanzeige einer
Mengenabruf-Position zu gelangen, markieren Sie die gewünschte Position und wählen
Sie der Registerkarte Einzelne Position.
3. Befinden Sie sich im Änderungsmodus, so können Sie das Lieferdatum, die Lieferzeit
und die Produktionsabrufmenge für die detailliert angezeigte Position ändern.
Bei einem Mengenabruf mit mehreren Positionen richtet sich das Lieferdatum im
Mengenabruf-Kopf nach der Position mit dem frühesten Termin und wird automatisch
aktualisiert, sobald Sie die Änderung abspeichern.
Der geänderte Liefertermin muß innerhalb der entsprechenden Periode der
Zeitdefinition liegen.
April 2001
127
PP - KANBAN
SAP AG
Mengenabruf anzeigen oder ändern
Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, im Änderungsmodus über Nachrichten
ändern beispielsweise den Versandzeitpunkt einer Nachricht zu ändern, eine bereits
verarbeitete Nachricht zu wiederholen oder das Ausgabegerät zu ändern:
·
Wollen Sie den Versandzeitpunkt einer Nachricht ändern, so wählen Sie eine
Nachricht aus und wählen Zusatzangaben. Im nachfolgenden Bild können Sie den
Versandzeitpunkt ändern. Wählen Sie Zurück und danach Sichern. Auf diese Weise
können Sie eine Nachricht beispielsweise sofort ausgeben.
·
Wollen Sie eine verarbeitete Nachricht wiederholen, so wählen Sie eine Nachricht
aus und wählen Nachricht wiederholen. Sichern Sie die Änderung.
·
Wollen Sie das Ausgabegerät ändern, so wählen Sie die entsprechende DruckNachricht aus und wählen Kommunkationsmittel. Nun können Sie den Drucker
abändern. Danach gehen Sie zurück und sichern Ihre Änderungen.
Das System informiert Sie über die manuelle Änderung. Wählen Sie Weiter.
4. Sichern Sie im Änderungsmodus die Änderungen, die Sie an der Position bzw. den
Positionen vorgenommen haben.
128
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Sammelanzeige von Mengenabrufen aufrufen
Sammelanzeige von Mengenabrufen aufrufen
Verwendung
Sie können sich alle im System vorhandenen Mengenabrufe nach bestimmten Auswahlkriterien
in einer Liste anzeigen lassen. Damit haben Sie die Möglichkeit, sich eine komplette Übersicht
über ihre Mengenabrufe anzuzeigen. Sie können bspw. alle Mengenabrufe zu einem Werk
anzeigen oder alle Mengenabrufe in einem Werk zu einem bestimmten Lieferanten.
Wenn Sie sich die Mengenabrufe anzeigen lassen möchten, so spielt es keine Rolle, ob Sie die
Nachrichten zu diesem Abrufen bereits ausgegeben haben oder nicht.
Aus der Ergebnistliste der Sammelanzeige können Sie Änderungen an den Positonen der
Mengenabrufe vornehmen.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie Produktion ® Kanban ® Produktionsabruf ® Sammelanzeige.
Sie gelangen auf das Bild Sammelanzeige Mengenabrufe.
2. Geben Sie das Werk und wenn erforderlich weitere Auswahlkriterien ein. Beachten Sie
dabei, daß der Lieferzeitpunkt von immer auf dem aktuellen Datum steht.
3. Wählen Sie Ausführen.
Sie gelangen auf das Ergebnisbild Sammelanzeige Mengenabrufe.
Ergebnis
Sie sehen entsprechend den von Ihnen gewählten Auswahlkriterien alle Mengenabrufe in einer
Übersicht. Sie können eine einzelne Mengenabrufpositionen über Springen ® Position ändern
bzw.anzeigen zur Anzeige oder Änderung aufrufen.
April 2001
129
PP - KANBAN
SAP AG
Beispiel für den Mengenabruf
Beispiel für den Mengenabruf
Verwendung
Dieser Abschnitt soll Ihnen anhand eines komplexeren Beispiels zeigen, welche Möglichkeiten
Ihnen der Mengenabruf bietet. Die in den Kapiteln Erzeugen und Übermitteln eines
Mengenabrufs [Seite 112] und Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf [Seite
116] dargestellten Abläufe und Funktionen werden hierbei konkret angewendet.
Sie haben folgendes Szenario:
·
Ihr Lieferant LIEF1 liefert drei Materialien aus zwei verschiedenen Werken: MAT1 und
MAT2 aus Werk Nord und MAT3 aus Werk Süd. Für jedes dieser Materialien existiert ein
Lieferplan.
·
Die Vorschau, also die Lieferabrufe zu den Lieferplänen, sollen an die Zentrale des
Lieferanten übermittelt werden. Für das Material MAT1 soll diese Vorschau zusätzlich an
den Sublieferanten SUBLIEF übermittelt werden.
·
Die Mengenabrufe möchten Sie jeweils direkt an das Werk des Lieferanten versenden,
aus dem das Material geliefert wird. Zusätzlich möchten Sie Mengenabrufe, die Sie an
das Werk Süd senden, an den Spediteur SPED übermitteln.
·
Sie möchten die Materialbedarfe für MAT1 und MAT2, die aus dem Werk Nord geliefert
werden, in einem Mengenabruf zusammenfassen.
Voraussetzungen
·
Sie haben für alle Partner, an die Sie Nachrichten versenden wollen, einen
Lieferantenstammsatz angelegt. Das sind die Lieferanten LIEF 1, LIEF1_Nord,
LIEF1_Süd, SUBLIEF und SPED.
·
Parallel existieren folgende Partnerrollen: LF (Lieferant), BA (Bestelladresse - Zentrale),
BP (Bestelladresse Produktionsabruf), SP (Spediteur), SL (Sublieferant).
·
Im Lieferantenstammsatz haben Sie die Lieferanten mit ihren Partnerrollen eingegeben:
Sie ordnen LIEF1 als Zentrale alle Partnerrollen zu, die für diese Abwicklung benötigt
werden. Für Werk Nord benötigen Sie nur die Partnerrollen LF und BP; für Werk Süd
benötigen Sie zusätzlich die Partnerrolle SP, weil Sie den Mengenabruf nicht nur an das
Werk, sondern auch an den Spediteur übermitteln möchten.
Lieferant
LIEF1
LIEF1_NORD
LIEF1_SÜD
Partnerrollen mit
Nachrichtenpartner
LF - LIEF1
LF - LIEF1_NORD
LF - LIEF1_SÜD
BA - LIEF1
BP - LIEF1_NORD
BP - LIEF1_SÜD
BP - LIEF1_NORD
SP - SPED
BP - LIEF1_SÜD
SL - SUBLIEF
130
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Beispiel für den Mengenabruf
Sie können nur Partnerrollen in den Lieferplan übernehmen, die Sie auch im
Lieferantenstammsatz gepflegt haben.
·
Sie haben zum Lieferanten LIEF1 Lieferpläne mit Partnerrollen für Ihre Materialien
festgelegt:
Da die Lieferabrufe an die Zentrale übermittelt werden, müssen Sie bei allen Materialien
die Partnerrolle BA - LIEF1 eingeben. Bei MAT 1 soll der Lieferabruf zusätzlich an den
Sublieferanten gesendet werden. Aus diesem Grunde pflegen Sie hier die Partnerrolle
SL. MAT1 und MAT2 werden aus dem Werk Nord geliefert. Sie pflegen für diese beiden
Lieferpläne die Partnerrolle BP - LIEF1_NORD, um später Materialbedarfe
zusammenfassen zu können. Für Werk Süd geben Sie entsprechend die Partnerrolle BP
- LIEF1_SÜD ein.
Lieferplan/Material
LP_MAT1
LP_MAT2
LP_MAT3
Partnerrollen im Lieferplan
LF - LIEF1
LF - LIEF1
LF - LIEF1
BA - LIEF1
BA - LIEF1
BA - LIEF1
BP - LIEF1_NORD
BP - LIEF1_NORD
BP - LIEF1_SÜD
SL-SUBLIEF
·
Sie haben in den Regelkreisen der Materialien MAT1 und MAT2 ein
Produktionsabrufprofil hinterlegt, das die Partnerrolle BP enthält. Das System faßt also
Ihre Mengenabrufe nach LIEF1_NORD und LIEF1_SÜD zusammen.
·
Sie haben die Nachrichtenfindung für die Lieferpläne so eingestellt, daß für die
Partnerrollen bzw. die Partner BA - LIEF1 und SL - SUBLIEF Nachrichten gefunden
werden.
·
Sie haben die Nachrichtenfindung für die Mengenabrufe so eingestellt, daß für die
Partnerrollen bzw. die Partner BP - LIEF1_NORD bzw. BP - LIEF1_SÜD und SP - SPED
Nachrichten gefunden werden. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Ablauf der
Nachrichtenfindung [Seite 120].
Ablauf
1. Sie starten einen Bedarfsplanungslauf.
2. Der Bedarfsplanungslauf erzeugt Lieferplaneinteilungen.
3. Sie übermitteln diese Lieferplaneinteilungen als Lieferabrufe an BA - LIEF1 und im Falle
von MAT1 zusätzlich an SL - SUBLIEF.
Die Nachrichtenfindung für die Lieferplaneinteilung führt das System mit der für
LP_MAT1 gepflegten Partnertabelle durch.
4. Sie setzen einen Kanban für MAT1 auf 'leer' bzw. erzeugen einen ereignisgesteuerten
Kanban.
April 2001
131
PP - KANBAN
SAP AG
Beispiel für den Mengenabruf
5. Falls noch kein entsprechender Mengenabruf vorhanden ist, an den dieser
Materialbedarf angehängt werden kann (gleicher Lieferant, gleicher Nachrichtenpartner,
gleiches Werk), erzeugt das System einen neuen Mengenabruf.
6. Beim Erzeugen eines Mengenabrufs ruft das System die Nachrichtenfindung auf. Das
System findet mit Hilfe der Partnerrolle(n) und Nachrichtenpartner über den
Lieferantenstammsatz die Nachricht.
Diese Nachrichtenfindung führt das System mit der im Lieferantenstammsatz für
LIEF1_NORD gepflegten Partnertabelle durch.
7. Sie setzen einen weiteren Kanban für MAT2 auf 'leer' bzw. erzeugen einen
ereignisgesteuerten Kanban.
Das System überprüft, ob dieser Bedarf an den bestehenden Mengenenabruf angehängt
werden kann, d.h., ob Lieferant, Nachrichtenpartner und Werk identisch sind.
Ob der Nachrichtenpartner der gleiche ist, kann das System über das
Produktionsabrufprofil überprüfen. Es enthält die Partnerrolle, über die das System im
Lieferplan den Nachrichtenpartner ermitteln kann.
In unserem Beispiel enthalten die Produktionsabrufprofile von MAT1 und MAT2 die
Partnerrolle BP. Dieser Partnerrolle ist bei beiden Materialien der Nachrichtenpartner
LIEF1_NORD zugeordnet.
8. Stimmen alle erforderlichen Angaben überein, so hängt das System den Materialbedarf
als Position an den bestehenden Mengenabruf an. Der Mengenabruf enthält in diesem
Falle Materialbedarfe aus zwei verschiedenen Lieferplänen. Das System führt keine
neue Nachrichtenfindung durch.
9. Für jeden weiteren Materialbedarf führt das System die gleiche Überprüfung durch.
10. Wenn Sie die Nachricht ausgeben möchten, so liest das System die Daten des
Mengenabrufs und gibt diese Nachricht an LIEF1_NORD aus.
Im Falle des MAT3 würde das System die Nachricht an das Werk Süd und zusätzlich an
den Spediteur übermitteln.
132
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Wareneingang zum Mengenabruf
Wareneingang zum Mengenabruf
Verwendung
Diese Funktion beschreibt, auf welche Weise Sie einen Wareneingang zu einem Mengenabruf
vornehmen können. Grundsätzlich gibt es hierbei zwei verschiedene Möglichkeiten:
·
Sie buchen den Wareneingang manuell. Darauhin wird der Kanban vollgesetzt.
·
Sie setzen den Kanban auf 'voll'. Daraufhin bucht das System den Wareneingang
automatisch.
Falls ein Mengenabruf mehrere Positionen enthält, können Sie den Wareneingang
positionsweise, d.h. pro Kanban, vornehmen.
Voraussetzungen
Gegebenenfalls haben Sie im Lieferplan eine Unter-/Überlieferung zugelassen.
Funktionsumfang
Im folgenden finden Sie eine detailliertere Auflistung der Möglichkeiten, den Wareneingang zu
buchen:
·
Manuell über das Kanban-Menü
Ausgehend vom Kanban-Menü finden Sie unter Produktionsabrufe ® Wareneingang eine
Funktion, die es Ihnen ermöglicht, den Wareneingang zu einer Produktionsabrufnummer zu
buchen.
Sie können hierbei den Wareneingang im Hintergrund oder im Vordergrund buchen (s.
Aktivitäten).
Buchen Sie den Wareneingang im Vordergrund, so können Sie die Ihnen zur Rückmeldung
vorgeschlagene Wareneingangsmenge, die mit der Abrufmenge übereinstimmt,
positionsweise verbuchen. Sie können die vorgeschlagene Menge auch abändern, das heißt,
Sie können, falls im Lieferplan erlaubt, eine Unter- bzw. Überlieferung buchen.
·
Manuell über die R/3-Anwendungskomponente Materialwirtschaft.
Ausgehend vom Menü der Bestandsführung finden Sie unter Warenbewegung ®
Wareneingang ® Zur Bestellung ® Bestell-Nr. unbekannt eine Funktion, die Ihnen
ebenfalls eine manuelle Wareneingangsmeldung zum Mengenabruf bzw. Lieferplan
ermöglicht.
Wenn Sie den Wareneingang zum Lieferplan vornehmen, werden Mengenabrufe
bzw. Kanbans nicht fortgeschrieben. Sie sollten diese Funktion nur zur Korrektur
verwenden.
·
Automatisch durch das System beim Vollsetzen eines Kanbans
Bei dieser Abwicklung bucht das System die Menge, die Sie von Ihrem Lieferanten
abgerufen haben.
April 2001
133
PP - KANBAN
SAP AG
Wareneingang zum Mengenabruf
Aktivitäten
Wenn Sie über Kanban den Wareneingang manuell buchen, führen Sie bzw. das System
folgende Aktivitäten aus:
1. Ausgehend vom Kanban-Menü wählen Sie Produktionsabruf ® Wareneingang.
2. Sie gelangen auf das Bild Wareneingang zum Produktionsabruf.
3. Buchen Sie den Wareneingang im Hintergrund, so geben Sie die
Produktionsabrufnummer ein, markieren das Kennzeichen Im Hintergrund und wählen
Weiter. Das System bucht in diesem Falle den Wareneingang für den gesamten
Mengenabruf, ohne daß Sie die Menge(n) verändern können. Der Vorgang ist hiermit für
Sie beendet.
Buchen Sie den Wareneingang im Vordergrund, so geben Sie die
Produktionsabrufnummer ein und wählen Weiter.
4. Sie gelangen auf das Bild Wareneingang zum Produktionsabruf: Positionsübersicht. Hier
sehen Sie die Produktionsabruf-Positon(en) mit der/den VorschlagsWareneingangsmenge(n).
5. Gegebenenfalls ändern Sie die Wareneingangsmenge(n) und weitere Daten.
6. Sie markieren die Position(en), zu der/denen Sie den Wareneingang buchen möchten.
7. Sie sichern Ihre Eingaben.
8. Das System bucht den Wareneingang für die markierte(n) Position(en).
134
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschub mit Orderbuch
Nachschub mit Orderbuch
Verwendung
Die Abwicklung mit Orderbuch erfolgt analog zur Abwicklung mit Normalbestellung bzw. mit
Lieferplan mit dem Unterschied, daß hierbei das Orderbuch gelesen wird, um die Bezugsquelle
zu ermitteln. Im Orderbuch wird der Lieferant, oder der Rahmenvertrag (Lieferplan, Mengen-,
Wertkontrakt) eingetragen.
Wichtig bei Lieferplänen mit Kanban-Kennzeichen ist, daß der Eintrag nicht
dispositionsrelevant sein darf. Außerdem darf es nur einen Eintrag geben, um
eindeutig den Lieferplan für die Kanban-Abwicklung zu ermitteln.
April 2001
135
PP - KANBAN
SAP AG
Behältersteuerung Fremdbeschaffung
Behältersteuerung Fremdbeschaffung
Verwendung
Bei dieser Strategie werden die Nachschubelemente zunächst vom Bedarfsplanungslauf erzeugt
und dienen dem Lieferanten als Vorschau. Die Feinsteuerung des Nachschubs wird durch
Kanban mit Hilfe der Karten gesteuert. Es werden durch den Kanban-Impuls keine
Nachschubelemente erzeugt. Für die Fremdbeschaffung mit Kanbansteuerung bietet sich die
Abwicklung mit Lieferplänen an.
Funktionsumfang
Der Bedarfsplanungslauf erzeugt je nach Einstellung Bestellanforderungen oder
Lieferplaneinteilungen. Die Bestellmengen orientieren sich an den gewählten
Losgrößenverfahren. Die terminliche Einplanung wird mit der Eckterminierung durchgeführt.
Beim Leermelden des Kanbans wird die Karte zum Lieferanten geschickt und dient damit quasi
als Feinabruf zur Lieferplaneinteilung bzw. zur Bestellanforderung. Bei dieser Strategie wird also
der Kartendruck eingesetzt, um dem Lieferanten die konkrete Menge mitzuteilen. Im Vergleich
dazu wird bei den Wiederbeschaffungstrategien,bei denen durch den Kanban-Impuls die
Wiederbeschaffung angestoßen wird, nicht die Karte, sondern der Bestelldruck eingesetzt.
Wird das Material geliefert, müssen der Wareneingang und das Vollsetzen des Kanbans in
separaten Schritten erfolgen.
136
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschubstrategien für Umlagerung
Nachschubstrategien für Umlagerung
Verwendung
Im Bereich der Umlagerung stehen Ihnen mehrere Nachschubstrategien zur Verfügung. Die
nachfolgenden Abschnitte zeigen, wie Sie den Nachschub von Komponenten, die über eine
Umlagerung beschafft werden, mittels Kanban anstoßen können.
Im Gegensatz zu den Nachschubstrategien für Frembeschaffung und Eigenfertigung
spielt es bei der Umlagerung keine Rolle, ob das Material am Kanban-Lagerort von
der Disposition ausgeschlossen ist oder nicht.
April 2001
137
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschub mit Reservierung
Nachschub mit Reservierung
Verwendung
Diese Funktion verwenden Sie, wenn Sie Komponenten über eine Umlagerung mit vorheriger
Reservierung bereitstellen möchten.
Voraussetzungen
Sie haben eine Nachschubstrategie gepflegt, die eine Umlagerung mit vorheriger Reservierung
vorsieht (im SAP-Standard werden die Nachschubstrategien 0001 bzw. 0003 ausgeliefert) und
diese in Ihren Regelkreis übernommen.
Funktionsumfang
Normale Abwicklung
Mit Leersetzen des Kanbans wird eine Reservierung vom liefernden an den empfangenden
Lagerort erzeugt. Das Material wird mit Bezug zur Reservierung umgebucht und zum
verbrauchenden Lagerort transportiert. Die Umbuchung setzt automatisch den Status auf “voll”
bzw. durch das Vollsetzen wird automatisch die Umbuchung durchgeführt.
Separater Wareneingang
Statusänderung und Wareneingang sind entkoppelt, d.h. das "Vollsetzen" führt nicht zur
Umbuchung bzw. die Umbuchung zur Reservierung führt nicht automatisch zum “Vollsetzen”, die
Vorgänge müssen separat gebucht werden.
Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Entkopplung von Statuswechsel und
Wareneingangsbuchung [Seite 74].
138
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Nachschub mit direkter Umbuchung
Nachschub mit direkter Umbuchung
Verwendung
Diese Funktion verwenden Sie, wenn Sie Komponenten ohne vorherige Reservierung umlagern
möchten. Das Leersetzen des Kanbans führt unmittelbar zu einer Umbuchung.
Voraussetzung
Sie haben eine entsprechende Nachschubstrategie angelegt (im SAP-Standard werden die
Nachschubstrategien 0002 bzw. 0004 ausgeliefert) und diese in Ihrem Regelkreis hinterlegt.
Funktionsumfang
Normale Abwicklung
Mit Leersetzen des Kanbans wird keine Reservierung erzeugt, sondern direkt der Warenausgang
am liefernden Lagerort und der Wareneingang am verbrauchenden Lagerort gebucht. Die
Information für die Warenentnahme am liefernden Lagerort erfolgt hier durch die Karte oder
Kanbantafel. Die Karte kann beim liefernden Lagerort neu ausgedruckt werden. Wenn das
Material geliefert ist, setzt der Verbraucher den Status auf "voll". Hier erfolgt keine
Materialbuchung.
Die Funktion “separater Wareneingang” kann bei dieser Abwicklung nicht sinnvoll eingesetzt
werden.
Unabhängige Quelle
Soll die Umbuchung des Materials nicht vom Verbraucher, sondern von der Quelle durchgeführt
werden, kann mit der Funktion “Unabhängige Quelle” gearbeitet werden. Ist für den Regelkreis
“Unabhängige Quelle” vereinbart, erhält der Kanban beim Leersetzen durch den Verbraucher
den Status “wartet”. Erst die Quelle führt mit der Funktion “Wiederbeschaffung” die Umbuchung
durch. Der Verbraucher setzt den Kanban bei Ablieferung auf “voll”, damit sind keine weiteren
Funktionen im Hintergrund verbunden.
Sie können die Materialbuchung bei dieser Abwicklung nicht manuell verändern.
April 2001
139
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschub über WM-verwaltete Lagerorte (direkte Umbuchung)
Nachschub über WM-verwaltete Lagerorte (direkte
Umbuchung)
Verwendung
Diese Funktion verwenden Sie, wenn Ihr Quell-Lagerort WM-verwaltet ist und Sie Komponenten
aus diesem Lagerort an den Produktionslagerort, der MM-verwaltet ist, umlagern möchten.
Bei dieser Abwicklung bucht das System die Komponenten beim Leersetzen des Kanbans
unmittelbar um. Diese Umbuchung führt über die MM-WM-Schnittstelle zur Erzeugung eines
Transportbedarfs im WM.
Da bei dieser Abwicklung zuerst die Bestandsbuchung erfolgt und erst danach der
physische Transport, müssen Sie eine manuelle Korrektur durchführen, falls die
gebuchte Menge nicht mit der tatsächlich transportierten Menge übereinstimmt.
Dieses aufwendige Verfahren können Sie vermeiden, indem Sie die Funktion
Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten [Seite 141] verwenden.
Funktionsumfang
Normale Abwicklung
Mit dem Leersetzen des Kanbans geht eine Umbuchung einher. Hierdurch wird ein
Transportbedarf erzeugt, dieser muß vom Lagerverwalter oder automatisch in einen
Transportauftrag umgesetzt werden. Der Transportauftrag muß quittiert werden, wenn die
Ablieferung stattgefunden hat (z.B. per Barcode).Durch die Quittierung wird der Status des
Kanbans auf “voll” gesetzt. Es ist umgekehrt nicht möglich, den Status auf "voll" zu setzen und
damit die Quittierung auszulösen. Ist der Status bereits auf “voll”, ändert die Quittierung des
Transportauftrages nichts am KANBAN-Status.
Kanban-Daten lassen sich auf dem Transportauftrag ausdrucken.
Separater Wareneingang
Mit dem separatem WE kann man steuern, daß die Quittierung des Transportauftrags den Status
nicht auf voll setzt.
Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Entkopplung von Statuswechsel und
Wareneingangsbuchung [Seite 74].
Unabhängige Quelle
Bei dieser Abwicklung führt der liefernde Lagerort die Umbuchung durch, d.h. die Umbuchung
wird nicht automatisch durch das Leersetzen des Kanbans ausgelöst. Hierbei muß der liefernde
Lagerort die KANBAN-Tafel benutzen.
Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und
Wiederbeschaffung [Seite 75].
140
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Umlagerung mit Behältersteuerung
Umlagerung mit Behältersteuerung
Verwendung
Sie haben die Möglichkeit, Umlagerungen nur über Kanban-Karten ohne Buchung
durchzuführen. Diese Funktion verwenden Sie, wenn
·
Ihr Material beim Umbuchen den Lagerort nicht wechselt. Sie können in diesem Falle
ganz auf eine Buchung verzichten und benötigen nur die Kanban-Karten.
·
Sie aus Performancegründen nicht jede Warenbewegung einzeln buchen möchten. So
können Sie beispielsweise Ihre Karten im Verlaufe eines Tages sammeln und die
Buchung am Abend für den gesamten Tag nachholen. Auf diese Weise reduzieren Sie
die Anzahl Ihrer Materialbelege und erhöhen die Leistungsfähigkeit Ihres Systems.
Voraussetzung
·
Sie haben eine entsprechende Nachschubstrategie angelegt (im R/3-Standard wird die
Nachschubstrategie 0005 ausgeliefert) und diese in Ihrem Regelkreis hinterlegt.
Funktionsumfang
·
Das Leersetzen eines Kanbans erzeugt kein Nachschubelement, sondern geht nur als
Information zur Quelle. Die Quelle sorgt für die Lieferung und Umbuchung des Materials.
·
Der Verbraucher setzt den Kanban auf “voll”. Dabei wird kein Wareneingang im
Hintergrund gebucht.
April 2001
141
PP - KANBAN
SAP AG
Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten
Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten
Verwendung
Diese Funktion verwenden Sie, wenn Ihr Quell-Lagerort WM-verwaltet ist und Sie Komponenten
aus diesen Lagerorten an den Produktionslagerort, der MM-verwaltet ist, umlagern möchten.
Hierbei wird im Warehouse Management das Kanban-Material auf einen Schnittstellenlagerplatz
gebracht und von dort aus über den Kanban-Regelkreis auf den Produktionsversorgungsbereich
umgelagert.
Bei der hier beschriebenen Abwicklung erzeugen Sie zuerst einen Transportbedarf, der im
Warehouse Management in einen Transportauftrag umgesetzt wird. Erst beim Quittieren des
Transportauftrags, das heißt nach erfolgter Umlagerung, bucht das System das Material um.
Voraussetzungen
·
Sie haben sowohl einen WM-relevanten als auch einen Kanban-Lagerort angelegt.
·
Sie haben eine Nachschubstrategie mit der Steuerungsart 6 für diese Art der
Umlagerung angelegt (im Standard wird die Strategie 0006 ausgeliefert).
·
Falls Sie in der Kanban-Anwendung unmittelbar einen Transportauftrag erstellen
möchten, haben Sie Direkte TA-Erstellung in der Nachschubstrategie gepflegt.
·
Gegebenenfalls haben Sie in der Nachschubstrategie das Differenzenkennzeichen
gepflegt. Falls die Ist-Menge beim Quittieren nicht mit der Kanban-Menge übereinstimmt,
wird über diesen Wert bestimmt, wohin die Differenz gebucht wird.
·
Sie haben einen Lagertyp und einen Lagerbereich im WM-Customizing unter
Stammdaten und einen Lagerplatz in der WM-Anwendung angelegt (im Standard wird
Lagertyp 150 ausgeliefert).
·
Sie haben im WM-Customizing unter Logistics Execution ® Lagerverwaltung ®
Schnittstellen ® Kanban definieren ® Lagerortsteuerung in der Lagerverwaltung die
Bewegungsart 350 dem Lagertyp zugeordnet. Mit dieser Bewegungsart werden im WM
die Kanban-Teile auf den Schnittstellenlagerplatz umgelagert.
·
Sie haben im Customizing unter Logistics Execution ® Lagerverwaltung ® Schnittstellen
® Kanban definieren ® BWA-Zuordnung zur Kanbanversorgung den WM-Lagertyp
(Schnittstelle) dem Kanban-Lagerort zugeordnet und zusätzlich die Bewegungsart für die
Umbuchung von WM-Lagerort zum Kanban-Lagerort (Standard 311) festgelegt.
·
Sie haben ein Material angelegt, das sowohl auf Ihren Kanban-Lagerort (Verbraucher)
als auch auf Ihren WM-Lagerort (Quelle), die WM-Lagernummer und den Lagertyp zeigt.
·
Sie haben einen Regelkreis zu Ihrem Material angelegt, der
-
die oben genannte Nachschubstrategie enthält
-
den WM-Lagerort, die oben erwähnte Lagernummer, den Lagertyp und den
Lagerplatz aus dem WM als Schnittstelle zum Kanban enthält.
Ablauf
1. Sie setzen einen Kanban auf 'leer'.
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April 2001
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PP - KANBAN
Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten
2. Das System erzeugt einen Transportbedarf für das Warehouse Management mit einer
Position pro Kanban.
Alternativ hierzu kann das System auch sofort einen Transportauftrag erzeugen (s.
Voraussetzungen).
3. Das Warehouse Management setzt den Transportbedarf in einen Transportauftrag um.
4. Das Material wird aus dem WM-Lagerort über die Kanban-Schnittstelle auf den PVB
umgelagert, der im Regelkreis angegeben ist.
5. Das Warehouse Management quittiert den Auftrag.
6. Das System setzt den Kanban auf 'voll' und bucht die Materialbewegung.
Alternativ hierzu können Sie den Kanban auch zuerst auf 'voll' setzen, woraufhin das
System den offenen Transportauftrag im WM im Hintergrund quittiert und die
Materialbewegung bucht.
Wenn Sie mit Differenz zur Kanban-Menge quittieren, so können Sie dies nur bei
einer Transportauftrags-Position tun, weil sonst die Differenz keinem
Transportauftrag zugeordnet werden kann.
Die nachfolgende Grafik soll den oben beschriebenen Ablauf darstellen:
MM-Buchung
WMLagerort 0088
Kanban-Lagerort PK01
Produktions
versorgungsbereich
Schnittstelle 150
WM-Lagernummer 001
April 2001
143
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SAP AG
Spezielle Kanbanabwicklungen
Spezielle Kanbanabwicklungen
Verwendung
Die Kanban-Anwendung bietet Ihnen die Möglichkeit, die Kanban-Nachschubstrategien mit
weiteren Funktionen zu kombinieren.
Funktionsumfang
·
Werksübergreifendes Kanban
Sie haben die Möglichkeit, Kanban für die Nachschubstrategien Umlagerung und
Eigenfertigung auch werksübergreifend einzusetzen. Im Falle der Eigenfertigung können
Sie so direkt die Fertigung im Produktionswerk anstoßen.
·
Beschaffung und Entnahme auf Kostenstelle
Sie haben die Möglichkeit, auch Materialien, die nicht in der Stückliste der Baugruppe
enthalten sind und somit nicht retrograd entnommen werden, über Kanban zu
beschaffen. Dieses sogenannte Schüttgut, das Sie nicht genau einer Baugruppe
zuordnen können, wird auf Kostenstelle gebucht.
·
Kanban mit SD-Lieferung
Sie können einen Kanban direkt an Ihren Kunden liefern. Während Sie normalerweise
die eigene Produktion mit Kanban-Materialien versorgen, können Sie bei dieser
Abwicklung die beschafften Materialien unmitelbar an Ihren Kunden weitergeben.
144
April 2001
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PP - KANBAN
Werksübergreifendes Kanban
Werksübergreifendes Kanban
Verwendung
Sie haben die Möglichkeit, die Nachschubstrategien für Eigenfertigung und Umlagerung
werksübergreifend zu nutzen.
Im Falle der Eigenfertigung können Sie so direkt die Fertigung im Produktionswerk anstoßen.
Voraussetzungen
·
Sie legen eine Eigenfertigungs- bzw. Umlagerungsnachschubstrategie mit dem
Kennzeichen Von and. Werk an.
·
Sie hinterlegen diese Nachschubstrategie in Ihrem Regelkreis.
·
Wenn Sie eine solche Nachschubstrategie hinterlegen, so müssen Sie zusammen mit
anderen Angaben zur Quelle auf der Registerkarte Umlagerung bzw. Eigenfertigung
auch das Abgebende Werk pflegen.
Funktionsumfang
·
Eigenfertigung
Sie stoßen die Produktion direkt im Produktionswerk, d.h. im abgebenden Werk an. Den
Wareneingang buchen Sie im anfordernden Werk, den Warenausgang und die
retrograde Entnahme im abgebenden Werk.
Diese Werk-zu-Werk-Abwicklung können Sie für alle Eigenfertigungs-Strategien nutzen.
·
Umlagerung
Sie lagern Ihre Kanban-Materialien von Werk zu Werk um, ohne eine
Umlagerungsbestellung erzeugen zu müssen.
Auch hier können Sie diese werksübergreifende Abwicklung für alle
Nachschubstrategien verwenden.
April 2001
145
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Beschaffung und Entnahme auf Kostenstelle
Beschaffung und Entnahme auf Kostenstelle
Verwendung
Sie haben die Möglichkeit, auch Schüttgut, das nicht retrograd entnommen wird, über Kanban zu
beschaffen. Dieses Schüttgut ist nicht in der Stückliste der Baugruppe enthalten und kann somit
nicht genau einer Baugruppe zugeordnet werden. Aus diesem Grunde müssen Sie die Kosten für
dieses Schüttgut-Material als Materialgemeinkosten auf eine Kostenstelle buchen.
Wenn Sie in Ihrer Produktion beispielsweise Schmierfette benutzen, ordnen Sie gewöhnlich nicht
jeder Baugruppe einen gewissen Verbrauch an Schmierfett zu. Das Schmierfett ist in diesem
Falle ein Schüttgut und wird auf die Kostenstelle gebucht.
Sie haben für diese Kanban-Abwicklung zwei Möglichkeiten:
·
Beschaffung auf Kostenstelle
·
Entnahme auf Kostenstelle
Voraussetzungen
·
Sie haben Ihr Material im Materialstamm mit dem Schüttgutkennzeichen versehen. So ist
sichergestellt, daß dieses Material nicht zusätzlich retrograd entnommen wird.
·
Sie haben im Kanban-Customizing eine Nachschubstrategie angelegt, die die
Beschaffung bzw. die Entnahme auf Kostenstelle vorsieht. Gegebenenfalls haben Sie
die Bewegungsart für die Entnahme auf Kostenstelle selbst definiert.
·
Sie haben beim Anlegen des Regelkreises für das Schüttgut diese zuvor angelegte
Nachschubstrategie hinterlegt.
·
Sie haben im Regelkreis auf dem Tabstrip (Registerkarte) Ablaufsteuerung die
Kostenstelle angegeben, auf die das Material kontiert wird.
Bei der Beschaffung auf Kostenstelle über Lieferplan oder Kontrakt müssen Sie auf
diesem Tabstrip keine Kostenstelle eingeben, da der Lieferplan bzw. Kontrakt bereits
auf eine oder mehrere Kostenstellen kontiert ist. Das Feld Kostenstelle ist in diesem
Falle nicht eingabebereit.
Bei allen anderen Arten des Nachschubs müssen Sie hier jedoch eine Kostenstelle
eingeben.
Funktionsumfang
·
Beschaffung auf Kostenstelle
Sie können das Material unmittelbar auf Kostenstelle verbrauchen. Das System bucht in
diesem Falle beim Vollsetzen eines Kanbans das Material auf die Kostenstelle. Das
Material wird somit nicht auf dem Lagerort abgebildet.
Schüttgut können Sie über Kanban mittels Fremdbeschaffung und Umlagerung (außer
bei der Nachschubstrategie 'Nachschub aus einem WM-Lager mit Transportbedarfen'
und bei einer Umlagerungsreservierung) beschaffen.
Der Vorteil dieser Abwicklung besteht darin, daß der Buchungsaufwand minimiert wird.
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April 2001
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PP - KANBAN
Beschaffung und Entnahme auf Kostenstelle
·
Entnahme auf Kostenstelle
Hier bucht das System beim Vollsetzen des Kanbans das Material zunächst auf den
Lagerort des Verbrauchers. Beim Leersetzen des Kanbans wird die verbrauchte Menge
dann auf die Kostenstelle gebucht.
Der Vorteil dieser Abwicklung besteht darin, daß der Lagerbestand in der Fertigung auf
dem Lagerort abgebildet wird und daß Sie das Schüttgut auch mittels Eigenfertigung
beschaffen können.
Durch die doppelte Buchung ist der Buchungsaufwand jedoch größer als beim
Verbrauch auf Kostenstelle.
April 2001
147
PP - KANBAN
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Kanban mit SD-Lieferung
Kanban mit SD-Lieferung
Verwendung
Üblicherweise versorgen Sie über Kanban Ihre eigene Produktion. Nun haben Sie die
Möglichkeit, einen Kanban über einen SD-Lieferplan unmittelbar an Ihren Kunden zu liefern.
Bei dieser Abwicklung erhalten Sie einen Kanbanabruf von Ihrem Kunden. Sie beschaffen das
gewünschte Material über Kanban zunächst beispielsweise auf Ihren Warenausgangs-Lagerort
und liefern es dann an Ihren Kunden weiter.
Voraussetzungen
·
Sie haben einen SD-Lieferplan mit einer Liefersperre für den Liefervorrat (im Standard
liefert SAP den Eintrag 08 'Kanban-Lieferung' aus) angelegt.
·
Sie haben im Kanban-Customizing eine Nachschubstrategie angelegt, die die
Abwicklung über Kanban mit SD vorsieht.
Sie können diese Abwicklung für alle Nachschubstrategien verwenden
(Fremdbeschaffung, Eigenfertigung und Umlagerung).
·
Sie haben für dieses Material einen Kanban-Regelkreis mit der oben erwähnten
Nachschubstrategie angelegt und die Lieferplannummer und Position im Regelkreis
unter Ablaufsteuerung angegeben.
Aktivitäten
1. Sie erhalten einen Kanban-Abruf vom Kunden (beispielsweise über Fax).
2. Sie wählen ausgehend vom Kanban-Menü Steuerung ® Kanban-Impuls ® Kanbanabruf
und geben entweder die Lieferplannummer ein oder ermitteln den Lieferplan anhand der
Suchkriterien. Zusätzlich geben Sie die Anforderungsmenge ein. Sie sichern Ihre
Eingaben.
Erhalten Sie die Nachricht über EDI, so ermittelt das System den Lieferplan und
verarbeitet die angeforderte Menge automatisch.
3. Das System setzt den Kanban auf den Status 'leer'.
4. Damit startet die übliche Kanbanabwicklung, und die angeforderte Menge wird abhängig
von der Nachschubstrategie beschafft.
5. Sie setzen den Kanban auf 'voll', sobald die Kanbanmenge beschafft worden ist.
6. Das System bucht die Kanbanmenge auf den PVB, den Sie in Ihrem Regelkreis
festgelegt haben und der in diesem Falle als Warenausgangslager dient.
7. a) Haben Sie das Kennzeichen 1 gewählt, so legt das System beim Vollsetzen des
Kanbans eine Lieferung an. Sobald der Kanban im Status 'in Gebrauch' ist, bucht das
System den Warenausgang.
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April 2001
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PP - KANBAN
Kanban mit SD-Lieferung
b) Haben Sie das Kennzeichen 2 gesetzt, so legt das System die Lieferung erst an,
wenn der Kanban 'in Gebrauch' ist. Der Warenausgang muß manuell gebucht werden.
Die nachfolgende Grafik zeigt Ihnen den oben beschriebenen Ablauf:
EDI / IDOC
RFC
Papier
Kanbankarte
Transaktion
Lieferplan ermitteln
Regelkreis ermitteln
Kanban auf LEER
WA
Lieferung
Kanban auf IN_USE
Kanban auf IN_USE
Lieferung
Kanban auf VOLL
Kanban auf VOLL
Beschaffung
Eigen, Fremd, Umlagerung
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Kostenrechnung für Kanban
Kostenrechnung für Kanban
Die Kostenrechnung für Kanban bei Eigenfertigung kann unterschiedlich gesteuert werden, je
nachdem mit welchen Nachschubelementen die Regelkreise gesteuert werden.
150
·
Bei der Abwicklung mit Produktionseinteilungen werden die Kosten auf einen
sogenannten Kostensammler gesammelt und können von der Erzeugniskalkulation
periodisch abgerechnet werden.
·
Beim manuellen Kanban werden die Kosten ebenfalls auf einen Kostensanmmler
gesammelt.
·
Bei der Nachschubsteuerung mit Fertigungsauftrag werden die Kosten auf den
Fertigungsauftrag abgerechnet.
April 2001
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PP - KANBAN
Produktkostensammler
Produktkostensammler
Definition
Kostenträger des Periodischen Produkt-Controlling, der die Istkosten der Periode sammelt, die
bei der Fertigung eines Materials anfallen. Bei Verwendung des Produktkostensammlers tritt das
Produkt als Kostenträger in den Vordergrund.
Verwendung
Der Produktkostensammler wird unabhängig von der Fertigungsart angelegt. Dies bedeutet, Sie
können die Istkosten auf einem Produktkostensammler sammeln
·
bei Werkstattfertigung (d.h. wenn Sie mit Fertigungsaufträgen produzieren), wenn Sie bei
Werkstattfertigung die Kosten nicht losbezogen, sondern periodisch analysieren möchten
·
bei Prozeßfertigung (d.h. wenn Sie mit Prozeßaufträgen produzieren), wenn Sie bei
Prozeßfertigung die Kosten nicht losbezogen, sondern periodisch analysieren möchten
·
bei Serienfertigung
Bei Serienfertigung verwenden Sie immer den Produktkostensammler als Kostenträger.
Ab Release 4.5A steht Ihnen der Produktkostensammler zur Verfügung. Wenn Sie in
einem früheren Release die Serienfertigung im Einsatz hatten, dann wurden die
Kosten des seriengefertigten Materials auf einem Produktionskostensammler
gesammelt. Dieser Produktionskostensammler wird ab Release 4.5A in einen
Produktkostensammler umgesetzt. Zur Umsetzung lesen Sie den Abschnitt:
Umsetzung Produktions- in Produktkostensammler [Extern].
·
bei Auftragssplits zu Fertigungsaufträgen
Wenn Sie Fertigungsaufträge splitten, so müssen die Kosten für Mutterauftrag und
Tochterauftrag auf denselben Produktkostensammler gebucht werden.
siehe auch: Auftragssplit in der Kostenträgerrechnung [Extern]
·
bei KANBAN
·
bei kundenauftragsbezogener Massenfertigung [Extern], wenn Sie mit dem bewerteten
Kundenauftragsbestand [Extern] arbeiten und in Serienfertigung das einzelbedarfsgesteuerte
Material herstellen (siehe auch: Produktkostensammler bei Kundenauftragsfertigung
[Extern]).
Sie können auch einen Produktkostensammler verwenden, auf dem die Kosten für ein Material
gesammelt werden, das sowohl kundenauftragsbezogen als auch für das anonyme Lager
gefertigt wird. Voraussetzung ist, daß für das Material das Kennzeichen "Serienfertigung" im
Materialstammsatz gesetzt ist.
Sie legen den Produktkostensammler zu Material, Werk und Fertigungsprozeß [Extern] an.
April 2001
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PP - KANBAN
SAP AG
Produktkostensammler
Den Fertigungsprozeß zum Produktkostensammler müssen Sie nicht manuell
anlegen. Das System erzeugt den Fertigungsprozeß automatisch beim Anlegen des
Produktkostensammlers.
Bei Verwendung eines Produktkostensammlers ist die Menge der Kostenträger im Verhältnis zu
der Menge der Kostenträger im Auftragsbezogenen Produkt-Controlling geringer. Dies führt zu
Performance-Vorteilen im Periodenabschluß und im Informationssystem.
Sie können zum Produktkostensammler eine Vorkalkulation durchführen (siehe auch:
Vorkalkulation zum Produktkostensammler [Seite 170]).
Istkosten können zum Produktkostensammler
·
durch logistische Transaktionen (zum Beispiel Warenausgänge, Rückmeldungen) zu
Produktionsaufträgen (Fertigungsauftrag oder Prozeßauftrag) und Serienaufträgen
entstehen. So können beispielsweise Warenausgangsbuchungen zu einem
Fertigungsauftrag oder Zählpunktmeldungen in der Serienfertigung dazu führen, daß ein
Produktkostensammler mit Istkosten belastet wird. Wareneingangsbuchungen führen
dazu, daß ein Produktkostensammler entlastet wird.
·
auch direkt erfaßt werden, zum Beispiel durch eine Sachkontenbuchung in der
Finanzbuchhaltung (FI).
Sie können im Bild Produktkostensammler anzeigen Berichte aufrufen, indem Sie Kosten
anzeigen wählen. Außerdem können Sie die Istkosten zum Produktkostensammler jederzeit im
Informationssystem anzeigen.
Im Rahmen des Periodenabschlusses können Sie
·
den Produktkostensammler durch die Template-Verrechnung [Extern] belasten
·
eine Nachbewertung der Leistungen zu Isttarifen vornehmen
·
Zuschläge zum Produktkostensammler ermitteln
·
den Wert der unfertigen Erzeugnisse (Ware in Arbeit) der Periode ermitteln
·
die Abweichungen der Periode ermitteln
·
Ware in Arbeit und Abweichungen an andere Anwendungskomponenten abrechnen
Beachten Sie beim Periodenabschluß zum Produktkostensammler:
Wenn Sie in der Einzelverarbeitung der Periodenabschlußtransaktion keinen
Fertigungsprozeß eingeben, sondern nur Daten für die Selektionsfelder Material und
Werk eingeben, so wird diese Periodenabschlußtransaktion für alle
Fertigungsprozesse zu diesem Werksmaterial ausgeführt.
Sie legen den Produktkostensammler immer manuell an.
Einschränkungen
Produktkostensammler können nicht verwendet werden für
·
152
Produktionsaufträge [Extern], die an eine Kundenauftragspositon abrechnen, wenn Sie
bei Kundenauftragsfertigung [Extern] mit dem unbewerteten Kundenauftragsbestand
[Extern] arbeiten
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Produktkostensammler
·
Kundenauftragsfertigung mit bewertetem Kundenauftragsbestand, wenn Sie kein
Serienfertiger sind
·
Projektfertigung
·
Produktionsaufträge, die Teil eines Auftragsnetzes [Extern] sind
·
Kuppelproduktion [Extern]
Struktur
Sie können den Produktkostensammler anlegen zu Material, Werk und Fertigungsprozeß.
Der Fertigungsprozeß wird in Abhängigkeit von einer Controlling-Ebene definiert.
Sie wählen beim Anlegen eines Produktkostensammlers aus, welche Controlling-Ebene Sie
einem Werksmaterial zuordnen möchten. Die Controlling-Ebene zum Werksmaterial ist nur unter
bestimmten Voraussetzungen änderbar. Siehe auch: Controlling-Ebene bearbeiten [Extern]
Die Controlling-Ebene beinhaltet die Merkmale (z.B. Stückliste/Arbeitsplan oder
Fertigungsversion), die zur Ermittlung des Mengengerüsts dienen.
Sie legen den Produktkostensammler immer zum Fertigungsprozeß an. Zum Fertigungsprozeß
sind im Standard folgende Controlling-Ebenen erlaubt:
·
Fertigung: Fertigungsversion
Sie sollten immer dann die Controlling-Ebene "Fertigung: Fertigungsversion" verwenden,
wenn Fertigungsversionen zum Material definiert sind. In der Serienfertigung sollten Sie
nur mit dieser Controlling-Ebene arbeiten.
·
Fertigung: Stückliste / Arbeitsplan
·
Fertigung: Produktionswerk/Planungswerk
Lesen Sie hierzu den Abschnitt Produktkostensammler Material / Produktionswerk /
Planungswerk: Einschränkungen [Extern].
Ausführliche Informationen zur Controlling-Ebene finden Sie im Abschnitt Controlling-Ebene
[Extern].
Integration
Integration zum Fertigungsprozeß
Um den Produktkostensammler aufzurufen, müssen Sie die Nummer des Fertigungsprozesses
nicht eingeben, obwohl der Fertigungsprozeß auf dem Bildschirm erscheint. Geben Sie statt
dessen Material und Werk ein und wählen Sie dann zum Fertigungsprozeß die F4-Suchhilfe. Sie
können dann auf dem auftauchenden Dialogfenster die Selektionskritieren entsprechend den
Merkmalen des Fertigungsprozesses eingeben (z.B. die Fertigungsversion). Das System findet
dann den Fertigungsprozeß anhand der eingegebenen Selektionswerte (z.B. Material, Werk,
Fertigungsversion).
Integration zum Produktionsauftrag
Wenn Sie in der Auftragsart Ihrer Produktionsaufträge hinterlegt haben, daß die Kosten nicht auf
dem Produktionsauftrag, sondern auf einem Produktkostensammler gesammelt werden sollen,
dann stellt das System beim Anlegen eines Produktionsauftrages zu der entsprechenden
Merkmalskombination (z.B. Material / Werk / Fertigungsversion) direkt eine Verbindung zum
Produktkostensammler her. Der Produktionsauftrag erhält den Status PKSA
April 2001
153
PP - KANBAN
SAP AG
Produktkostensammler
(Produktkostensammler). Dieser Status verhindert, daß auf den Produktionsauftrag Kosten
gebucht werden. Im Produktionsauftrag wird die Nummer des Fertigungsprozesses angezeigt.
Folgende Felder werden im Produktkostensammler gepflegt:
·
Kalkulationsvariante Ist
·
Abweichungsschlüssel
·
Abgrenzungsschlüssel
·
Profit-Center
·
Geschäftsbereich
·
Kalkulationsschema (Ist)
·
Zuschlagsschlüssel
·
Funktionsbereich [Extern] (wenn Produktionsaufträge einem Produktkostensammler
zugeordnet werden)
Diese Felder sind für den Produktionsauftrag nicht eingabebereit. Sie werden beim Anlegen des
Produktionsauftrags aus dem zugehörigen Produktkostensammler übernommen. Eine
nachträgliche Änderung dieser Felder im Produktkostensammler wird nicht in die vorhandenen
Produktionsaufträge übernommen. Für laufende Buchungen und den Periodenabschluß werden
die Einträge im Produktkostensammler verwendet.
Die in der Kalkulationsvariante Ist des Produktkostensammlers hinterlegte Bewertungsvariante
wird zur Bewertung der zum Produktionsauftrag rückgemeldeten Daten herangezogen.
Die Kalkulationsvariante Plan im Produktionsauftrag wird nicht aus dem Produktkostensammler
übernommen, sondern wird weiterhin aus der Auftragsart des Produktionsauftrages heraus
vorgeschlagen. Sie dient dem Erstellen einer temporären Auftragsvorkalkulation zum
Produktionsauftrag, die nicht abgespeichert werden kann.
Für einen Produktionsauftrag, der mit einem Produktkostensammler verknüpft ist, wird keine
Abrechnungsvorschrift erzeugt.
Produktionsaufträge werden automatisch mit Produktkostensammlern des Fertigungsprozesses
verknüpft, dessen Merkmalsausprägungen der Produktionsauftrag entspricht. Der
Produktkostensammler darf keine Löschvormerkung haben.
Sie können aus dem Produktionsauftrag heraus den Produktkostensammler anzeigen.
Die Verknüpfung zwischen dem Produktionsauftrag und dem Fertigungsprozeß des
Produktkostensammlers kann nur geändert werden, solange noch keine kostenverursachenden
Funktionen zum Produktionsauftrag ausgeführt worden sind. Wurden noch keine
kostenverursachenden Funktionen zum Produktionsauftrag ausgeführt, so kann beispielsweise
bei Änderung der Fertigungsversion oder von Stückliste und Arbeitsplan der Produktionsauftrag
von einem Produktkostensammler gelöst und einem anderen Produktkostensammler zugeordnet
werden. Sind bereits Kosten entstanden, so bleibt die Zuordnung auch bei Änderung der
Fertigungsversion oder von Stückliste und Arbeitsplan bestehen.
Ist noch kein Produktkostensammler angelegt, mit dem der Produktionsauftrag verknüpft werden
kann, dann gibt das System beim Anlegen des Produktionsauftrages eine Meldung aus, um Sie
über diese Situation zu informieren. In diesem Falle verwendet das System den
Produktionsauftrag selbst als Kostenträger. Solange noch keine Istkosten auf dem
Produktionsauftrag gesammelt wurden, ist es möglich, dies zu ändern, d.h. wie im Customizing
hinterlegt statt des Produktionsauftrages einen Produktkostensammler als Kostenträger zu
verwenden. Sie legen dazu den Produktkostensammler im Menü des Periodischen Produkt-
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April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Produktkostensammler
Controlling an. Um den Produktionsauftrag mit dem Produktkostensammler zu verknüpfen, lesen
Sie im Fertigungsauftrag die Stammdaten nach.
Wenn Sie Produktionsaufträge einem Produktkostensammler zuordnen möchten, ist es möglich,
daß vor dieser Zuordnung in den Produktionsaufträgen und dem Produktkostensammler
unterschiedliche Vorschlagswerte für den Funktionsbereich existieren. Die Ursache hierfür ist,
daß der Produktkostensammler den Funktionsbereich aus der Auftragsart des
Produktkostensammlers, der Produktionsauftrag jedoch den Funktionsbereich aus der
Auftragsart des Produktionsauftrages übernimmt.
Wenn Sie einen Produktionsauftrag einem Produktkostensammler zuordnen, wird vom System
der Funktionsbereich des Produktkostensammlers in die Stammdaten des Produktionsauftrages
übernommen. In diesem Fall ist der Funktionsbereich in den Stammdaten des
Produktionsauftrages nicht mehr änderbar.
Informationen zur nachträglichen Verknüpfung von Produktionsaufträgen mit
Produktkostensammlern und zur nachträglichen Veränderung der Zuordnung finden Sie im
Abschnitt Produktionsauftrag nachträglich mit Produktkostensammler verknüpfen [Extern].
Integration zur Kostenträgerhierarchie
Sie können Produktkostensammler Kostenträgerhierarchien zuordnen.
Integration zur Logistik
Wenn Sie in der Logistik betriebswirtschaftliche Vorgänge zum Produktionsauftrag oder zur
Fertigungsversion ausführen, dann wird der mit dem logistischen Auftrag verknüpfte
Produktkostensammler entsprechend belastet oder entlastet. Wird beispielsweise eine
Rückmeldung zu einem Vorgang durchgeführt, werden Kosten und Einsatzmengen als Belastung
auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben. Liefert der logistische Auftrag an das Lager,
wird der Produktkostensammler entlastet. Dabei wird auch die Liefermenge auf dem
Produktkostensammler fortgeschrieben.
Siehe auch:
Weitere Informationen zum Produktkostensammler finden Sie in den Abschnitten:
Produktkostensammler Material/Produktions-/Planungswerk: Einschr [Extern]änkungen
Produktkostensammler bei Kundenauftragsfertigung [Extern]
Statusverwaltung zum Produktkostensammler [Extern]
Produktkostensammler bearbeiten [Seite 156]
Produktionsauftrag mit Produktkostensammler verknüpfen [Extern]
Produktkostensammler: Sammelerfassung für Serienfertigung durchf [Extern]ühren
Liste Produktkostensammler / CO-Fertigungsaufträge anzeigen [Extern]
Empfehlungen für Serienfertiger finden Sie im Abschnitt:
Empfehlung für Serienfertiger [Extern]
Informationen zur Verknüpfung von Fertigungsaufträgen mit Produktkostensammlern sowie zu
Auftragssplits finden Sie im Abschnitt:
Fertigungsauftrag in der Kostenträgerrechnung [Extern]
Informationen zur Verknüpfung von Prozeßaufträgen mit Produktkostensammlern finden Sie im
Abschnitt:
April 2001
155
PP - KANBAN
SAP AG
Produktkostensammler
Prozeßauftrag in der Kostenträgerrechnung [Extern]
Informationen zur Darstellung der auf einem Produktkostensammler gesammelten Kosten im
Informationssystem Produktkosten-Controlling finden Sie im Dokument Informationssystem
Periodisches Produkt-Controlling [Extern] und in der Beschreibung der einzelnen Berichte.
Informationen zur Werkstattfertigung finden Sie im Dokument Logistik ® Produktionsplanung.
Informationen zur Prozeßfertigung finden Sie im Dokument Logistik ® ProduktionsplanungProzeßindustrie.
Informationen zur Serienfertigung finden Sie im Dokument Logistik ® Produktionsplanung ®
Serienfertigung.
Informationen zu konfigurierbaren Materialien finden Sie im Dokument Logistik ® Logistik
Allgemein ® Variantenkonfiguration.
156
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Produktkostensammler bearbeiten
Produktkostensammler bearbeiten
Verwendung
Sie verwenden diese Funktion, wenn Sie einen oder mehrere Produktkostensammler
·
anlegen möchten, sofern Sie dazu nicht die Sammelerfassung für Serienfertiger verwenden
möchten (siehe auch: Produktkostensammler: Sammelerfassung für Serienfertigung
durchführen [Extern]).
·
ändern möchten
·
anzeigen möchten
Voraussetzungen
·
Setzen Sie bei Werkstattfertigung im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling
oder des Auftragsbezogenen Produkt-Controlling unter Produktkostensammler bzw.
unter Produktionsaufträge® Vorschlagswerte pro Auftragsart festlegen [Extern] für alle
Auftragsarten des Auftragstyps 10 (PP-Fertigungsauftrag), deren Kosten Sie nicht auf
einem Fertigungsauftrag direkt, sondern auf einem Produktkostensammler sammeln
möchten, das Kennzeichen Produktkostensammler.
Überprüfen Sie den Auftragstyp im Customizing der Produktion unter Grunddaten ®
Fertigungsaufträge ® Stammdaten ® Auftrag ® Auftragsarten definieren.
·
Setzen Sie bei Prozeßfertigung im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling
oder des Auftragsbezogenen Produkt-Controlling unter Produktkostensammler bzw.
unter Produktionsaufträge ® Vorschlagswerte pro Auftragsart festlegen für alle
Auftragsarten des Auftragstyps 40 (Prozeßauftrag), deren Kosten Sie nicht auf einem
Prozeßauftrag direkt, sondern auf einem Produktkostensammler sammeln möchten, das
Kennzeichen Produktkostensammler.
Überprüfen Sie den Auftragstyp im Customizing der Produktionsplanung Prozeßindustrie
unter Prozeßauftrag ® Stammdaten ® Auftrag ® Auftragsarten definieren [Extern].
·
Bei Serienfertigung legen Sie immer einen Produktkostensammler an.
Der Produktkostensammler hat den Auftragstyp 05 (Produktkostensammler). Für den
Produktkostensammler selbst müssen Sie das Kennzeichen Produktkostensammler nicht
setzen.
In der Auftragsart des Produktkostensammlers ist die Defaultregel STR (Strategie für
Bezugsbasisfindung) hinterlegt.
Sie können die Defaultregel, die Kalkulationsvariante Plan, die Kalkulationsvariante Ist und den
Abgrenzungsschlüssel als Vorschlagswerte im Customizing hinterlegen. Die Defaultregel kann
im Customizing nicht mehr geändert werden. Überprüfen Sie die Vorschlagswerte im
Customizing des Periodischen Produkt-Controllings unter Produktkostensammler ®
Vorschlagswerte pro Auftragsart festlegen.
Stellen Sie sicher, daß in der Auftragsart der dem Produktkostensammler zugeordneten
Produktionsaufträge die Defaultregel PP2 (Produktion Material Periodische Abrechnung)
hinterlegt ist.
Sie können keinen Produktkostensammler verwenden
April 2001
157
PP - KANBAN
SAP AG
Produktkostensammler bearbeiten
·
für Fertigungsaufträge oder Prozeßaufträge, die für den Kundenauftragsbestand [Extern]
oder für den Projektbestand [Extern] produzieren
·
für Fertigungsaufträge oder Prozeßaufträge, die Teil eines Auftragsnetzes [Extern] sind
·
bei Kuppelproduktion [Extern]
Vorgehensweise
1. Wählen Sie Rechnungswesen ® Controlling ® Produktkosten-Controlling ®
Kostenträgerrechnung ® Periodisches Produkt-Controlling.
Sie gelangen auf das Bild Periodisches Produkt-Controlling.
2. Wählen Sie Stammdaten ® Produktkostensammler ® Bearbeiten.
Sie gelangen auf das Bild Produktkostensammler anzeigen.
Produktkostensammler bearbeiten: Aufteilung des Bildschirms
Beachten Sie die Aufteilung des Bildschirms:
Ikonen zum Bearbeiten von
Produktkostensammlern
Registerkarten
Selektionsbereich
Material
Werk
Werk
Material
Daten
Kopf
Fertigungsprozeß
FV
FV
Material
Übersichtsbaum
Produktkostensammler
Detailanzeige/
Arbeitsbereich
·
Im oberen Bildbereich befindet sich der Selektionsbereich. Hier geben Sie Werk und
Materialnummernbereich zu den Produktkostensammlern ein, die Sie bearbeiten möchten.
·
Über dem Selektionsbereich befinden sich die Ikonen zum Bearbeiten der
Produktkostensammler, über die unter anderem folgende Funktionen bereitgestellt werden:
158
–
Umschalten zwischen Änzeigen, Ändern, Anlegen
–
Kalkulieren
–
Protokoll zur Kalkulation anzeigen
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Produktkostensammler bearbeiten
·
Im linken Bildbereich werden in einem Übersichtsbaum alle Produktkostensammler zu den
Selektionsparametern angezeigt, die Sie im Selektionsbereich eingegeben haben.
Sie markieren im die Produktkostensammler, die Sie bearbeiten möchten.
·
Im rechten Bildbereich werden Informationen zu einem oder mehreren
Produktkostensammlern angezeigt. Sie können diese Informationen nur anzeigen oder unter
bestimmten Voraussetzungen auch ändern. Dazu müssen Sie den oder die
Produktkostensammler, zu denen Sie Detailinformationen sehen möchten, im linken
Bildbereich markieren.
Der rechte Bildbereich wird Detailanzeige/Arbeitsbereich genannt.
Die Informationen zu Produktkostensammler werden über Registerkarten geordnet:
–
Daten
In der Registerkarte Daten finden Sie Informationen über die Steuerungsparameter
der Produktkostensammler, z.B. über die Kalkulationsvarianten, den
Abgrenzungsschlüssel und den Abweichungsschlüssel.
–
Kopf
In der Registerkarte Kopf finden Sie Informationen zum Poduktkostensammler wie
Material, Buchungskreis, Auftragsart, letzter Änderer etc.
–
Fertigungsprozeß
In der Registerkarte Fertigungsprozeß finden Sie die Bezeichnung und die Nummer
des Fertigungsprozesses, die Kalkulationslosgröße und weitere Informationen.
Produktkostensammler anlegen
1. Wenn Sie einen Produktkostensammler anlegen möchten, so geben Sie im
Selektionsbereich folgende Daten ein:
– Werk (Geben Sie die Nummer des Produktionswerkes ein).
– Materialnummer (von / bis)
2. Wählen Sie Produktkostensammler ® Anlegen. Sie gelangen auf das Dialogfenster
Produktkostensammler anlegen.
3. Geben Sie eine Auftragsart vom Auftragstyp 05 (Produktkostensammler) ein.
– Wählen Sie die Controlling-Ebene [Extern] aus, sofern noch keine Controlling-Ebene
zum Werksmaterial festgelegt ist.
– Tragen Sie die Merkmale zum Fertigungsprozeß ein. Die Merkmale verändern sich in
Abhängigkeit von der gewählten Controlling-Ebene.
– Wählen Sie Übernehmen.
4. Sichern Sie den Produktkostensammler, wenn Sie den Anlegemodus verlassen.
5. Auf dem Bildschirm erscheint das Dialogfenster Möchten Sie eine Vorkalkulation zum
Produktkostensammler anlegen? Wählen Sie Ja oder Nein (siehe auch: Vorkalkulation zum
Produktkostensammler [Seite 170]).
April 2001
159
PP - KANBAN
SAP AG
Produktkostensammler bearbeiten
Das Dialogfenster taucht nicht auf, wenn Sie die Controlling-Ebene
„Produktionswerk/Planungswerk“ ausgewählt haben, da in diesem Falle eine
Vorkalkulation zum Produktkostensammler nicht möglich ist.
Der Produktkostensammler wird angelegt.
Das System
·
legt beim Sichern auf Basis der Controlling-Ebene einen Fertigungsprozeß [Extern] an
(sofern noch kein entsprechender Fertigungsprozeß vorhanden ist) und hinterlegt die
Nummer des Fertigungsprozesses im Produktkostensammler
Die Nummer des Fertigungsprozesses wird bei Werkstattfertigung und bei
Prozeßfertigung in den dem Produktkostensammler zugeordneten Produktionsaufträgen
hinterlegt.
In der Serienfertigung wird die Fertigungsversion über den Fertigungsprozeß mit dem
Produktkostensammler verknüpft.
·
legt beim Sichern eine Abrechnungsvorschrift zum Produktkostensammler an
Die Aufteilungsregel der Abrechnungsvorschrift zum Produktkostensammler lautet immer
"100% an Material", die Abrechnungsart ist immer PER (Periodisch).
Die Abrechnungsvorschrift zum Produktkostensammler kann nicht manuell geändert
werden. Sie haben deshalb nicht die Möglichkeit, die an die Finanzbuchhaltung (FI)
abzurechnenden Abweichungen um den Ausschuß zu reduzieren und den Ausschuß
an eine Kostenstelle abzurechnen.
·
setzt beim Sichern für den Produktkostensammler automatisch den Status FREI
(freigegeben) und ABRV (Abrechnungsvorschrift erzeugt)
·
legt systemintern eine Beschaffungsalternative zum Produktkostensammler an
Wenn Sie mit getrennten Bewertungsarten oder mit dem bewerteten
Kundenauftragsbestand arbeiten, dann legt das System die
Beschaffungsalternativen je Bewertungsart beziehungsweise je
Kundenauftragsbestand erst beim jeweils ersten Wareneingang an.
·
legt gegebenenfalls automatisch eine Vorkalkulation zum Produktkostensammler [Seite
170] an.
Zum Produktkostensammler werden folgende Daten fortgeschrieben:
·
Profit-Center
·
Geschäftsbereich
·
Kalkulationsvariante Plan
Das System erstellt die Vorkalkulation zum Produktkostensammler auf Basis der
Kalkulationsvariante Plan. Die Kalkulationsvariante Plan wird über die Vorschlagswerte
zur Auftragsart des Produktkostensammlers in den Produktkostenammler
vorgeschlagen.
160
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Produktkostensammler bearbeiten
·
Kalkulationsvariante Ist
Das System bewertet die in Anspruch genommenen Leistungen auf Basis der
Bewertungsvariante, die in der Kalkulationsvariante Ist hinterlegt ist. Die
Kalkulationsvariante Ist wird über die Vorschlagswerte zur Auftragsart des
Produktkostensammlers in den Produktkostenammler vorgeschlagen.
·
Kalkulationsschema Ist
Das Kalkulationsschema Ist wird über die Bewertungsvariante ermittelt, die in der
Kalkulationsvariante Plan hinterlegt ist. Dadurch wird sichergestellt, daß für die
Vorkalkulation und für die Ermittlung der Ist-Gemeinkostenzuschläge dasselbe
Kalkulationsschema verwendet wird. Falls keine Kalkulationsvariante Plan vorhanden ist,
wird das Kalkulationsschema Ist über die Bewertungsvariante ermittelt, die in der
Kalkulationsvariante Ist hinterlegt ist.
·
Zuschlagsschlüssel
Der Zuschlagsschlüssel wird über den Materialstammsatz ermittelt. Im
Materialstammsatz ist eine Gemeinkostengruppe hinterlegt, die im Customizing der
Produktkostenplanung mit einem Zuschlagsschlüssel verknüpft ist. Das System prüft,
welcher Zuschlagsschlüssel mit der Gemeinkostengruppe des zu produzierenden
Materials verknüpft ist, und hinterlegt diesen Zuschlagsschlüssel im
Produktkostensammler.
·
Abgrenzungsschlüssel
Der Abgrenzungsschlüssel wird aus der Auftragsart des Produktkostensammlers
vorgeschlagen, die Sie im Customizing des Periodischen Produkt-Controllings definiert
haben.
·
Abweichungsschlüssel
Der Abweichungsschlüssel wird aus dem Materialstammsatz übernommen. In den
Materialstammsatz wird er über das Werk vorgeschlagen. Die entsprechende Einstellung
nehmen Sie im Customizing vor.
Zum Kopf des Produktkostensammler werden unter anderem folgende Informationen angezeigt:
·
Buchungskreis
·
Material
·
Auftragsart
·
Angelegt von
·
Letzter Änderer
·
Status des Produktkostensammlers
·
Funktionsbereich
Zudem können Sie vom Kopf des Produktkostensammlers verzweigen
·
in die zugeordneten Produktionsaufträge und Fertigungsversionen
·
in die Vorkalkulation
·
in die Abrechnungsvorschrift
·
in die Kostenanzeige
April 2001
161
PP - KANBAN
SAP AG
Produktkostensammler bearbeiten
Zum Fertigungsprozeß, der dem Produktkostensammler zugeordnet ist, können Sie anzeigen
·
die Bezeichnung
·
die Fertigungsprozeßnummer
·
die Kalkulationslosgröße, die für die Vorkalkulation des Produktkostensammler verwendet
wird
Tragen Sie hier keine Kalkulationslosgröße ein, so verwendet das System für die
Vorkalkulation des Produktkostensammlers die Kalkulationslosgröße aus dem
Materialstammsatz.
Haben Sie zuvor eine Beschaffungsalternative mit Kalkulationslosgröße angelegt, die
dem Fertigungsprozeß entspricht (d.h. die dieselben Merkmalsausprägungen hat) so
wird die Kalkulationslosgröße der Beschaffungsalternative in den Fertigungsprozeß
übernommen.
·
die Merkmale des Fertigungsprozesses, die nicht bereits im Selektionsbereich angezeigt
werden.
Im Selektionsbereich werden immer die Merkmale "Material" und "Produktionswerk"
angezeigt. Im Fertigungsprozeß werden in Abhängigkeit von der Controlling-Ebene
weitere Merkmale angezeigt. Wurde beispielsweise zu einem Material die ControllingEbene "Fertigungsversion" festgelegt, so werden als zusätzliche Merkmale zum
Fertigungsprozeß die Merkmale "Planungswerk" und "Fertigungsversion" angezeigt.
Überprüfen Sie die vorgeschlagenen Daten.
Produktkostensammler anzeigen und ändern
Umschalten vom Anzeigemodus in den Änderungsmodus
Sie können innerhalb der Transaktion vom Änderungsmodus in den Anzeigemodus umschalten
und umgekehrt. Wählen Sie dazu Produktkostensammler ® Anzeigen/Ändern. Sie gelangen je
nach Modus auf das Bild Produktkostensammler ändern oder Produktkostensammler anzeigen.
Bevor Sie in den Änderungsmodus umschalten, müssen Sie die Produktkostensammler, die Sie
ändern möchten, markieren.
Produktkostensammler mit Löschvormerkung ein- und ausblenden
Diese Funktion kann im Anzeigemodus und im Änderungsmodus durchgeführt werden.
Um die Produktkostensammler mit Löschvormerkung zusätzlich einzublenden, wählen Sie
Produktkostensammler ® Mit Löschvormerkung ® Einblenden. Um sie wieder auszublenden,
wählen Sie Produktkostensammler ® Mit Löschvormerkung ® Ausblenden.
Produktkostensammler kalkulieren
Diese Funktion kann nur im Änderungsmodus durchgeführt werden.
Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt: Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen
[Seite 174]
Löschvormerkung setzen und löschen
Diese Funktion kann nur im Änderungsmodus durchgeführt werden.
Um die Löschvormerkung zu einem Produktkostensammler zu setzen oder wieder zu löschen,
verzweigen Sie in den Änderungsmodus, markieren Sie den oder die Produktkostensammler und
162
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Produktkostensammler bearbeiten
wählen Sie Bearbeitung ® Löschvormerkung Setzen beziehungsweise Bearbeiten ®
Löschvormerkung Löschen (Beachten Sie hierzu: Reorganisation von Produktkostensammlern
[Extern]).
Produktkostensammler markieren und entmarkieren
Diese Funktionen können im Anzeigemodus und im Änderungsmodus durchgeführt werden.
Alle markieren
Um alle selektierten Produktkostensammler zu markieren (beispielsweise um eine Änderung
vorzunehmen), wählen Sie Bearbeitung ® Alle markieren.
Allen entmarkieren
Um alle vorhandenen Markierungen aufzuheben, wählen Sie Bearbeitung ® Alle entmarkieren.
Produktkostensammler mit bestimmten Daten markieren
Sie können eine Markierung in Abhängigkeit von bestimmten Daten vornehmen, zum Beispiel zu
allen Produktkostensammlern, zu denen ein bestimmtes Profit-Center hinterlegt ist.
1. Wählen Sie dazu Bearbeiten ® Markierung für...
Sie gelangen auf das Bild Markierung setzen für.
2. Wählen Sie die Daten aus, zu denen Sie die Markierung vornehmen möchten. Tragen Sie
anschließend die Daten ein, nach denen Sie suchen möchten (zum Beispiel Profit-Center
1010).
Haben Sie ein Feld markiert, aber keinen Eintrag vorgenommen, so werden alle
Produktkostensammler selektiert, die keinen Eintrag zu diesem Feld (zum Beispiel kein
Profit-Center) haben. Eine Mehrfachauswahl ist möglich, das System markiert dann die
Produktkostensammler, die alle Bedingungen erfüllen. Wählen Sie Übernehmen. Das
System markiert die Produktkostensammler, für die die entsprechenden Daten hinterlegt
sind.
3. Änderungen zu Geschäftsbereich und Profit-Center des Produktkostensammlers können nur
vorgenommen werden, wenn noch keine Istkosten auf den Produktkostensammler gebucht
wurden.
Kalkulation anzeigen
Um die Vorkalkulation zum Produktkostensammler anzuzeigen, wählen Sie Springen ®
Kalkulation anzeigen.
Aufträge/Fertigungsversionen anzeigen
Um die Produktionsaufträge und die Fertigungsversionen anzuzeigen, die einem
Produktkostensammler zugeordnet sind wählen Sie Springen ® Aufträge/FV anzeigen.
Abrechnungsvorschrift anzeigen
Um die Abrechnungsvorschrift anzuzeigen, wählen Sie Springen ® AbrVorschr. anzeigen
Klassifizierung
Wählen Sie Springen ® Klassifizierung.
April 2001
163
PP - KANBAN
SAP AG
Produktkostensammler bearbeiten
Protokolle zur Änderung
Wählen Sie Springen ® Protokolle ® Änderung.
Protokolle zur Kalkulation
Wählen Sie Springen ® Protokolle ® Kalkulation.
Berichte anzeigen
Um verschiedene Berichte zum Produktkostensammler anzuzeigen, markieren Sie einen
Produktkostensammler und wählen Sie Springen ® Berichte anzeigen oder wählen Sie Kosten
Anzeigen.
Siehe auch:
Informationen zu Steuerungsparametern in der Kostenträgerrechnung finden Sie im Abschnitt:
Steuerungsparameter der Kostenträgerrechnung [Extern]
Informationen zur Abrechnung finden Sie im Abschnitt:
Abrechnung im Produkt-Controlling [Extern]
164
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Plankalkulation
Plankalkulation
Verwendung
In der Regel erstellen Sie eine Plankalkulation zu einem Material am Anfang eines
Geschäftsjahres oder einer neuen Saison. Die Plankalkulation ist dann für das ganze Jahr bzw.
die ganze Saison gültig. Sie können die Plankalkulation verwenden, um einen Standardpreis für
Materialien in diesem Zeitraum zu ermitteln.
Dem Konzept der SAP folgend sollten Sie die Plankalkulation während dieses Zeitraums nicht
ändern. Die Kalkulationsergebnisse bleiben somit konstant und lassen Preisschwankungen und
Änderungen in der Fertigungsstruktur im Laufe des Planungszeitraums außer Betracht.
Im Rahmen einer Plankalkulation bewerten Sie das Plan-Mengengerüst mit Standardpreisen. Die
Plankalkulation zu einem Material ist nicht an Aufträge oder Fertigungsversionen gebunden.
Voraussetzungen
Sie führen die Kalkulation auf Basis einer Kalkulationsvariante durch, die für die Durchführung
ein Plankalkulation wie folgt eingestellt ist:
·
In der Kalkulationsart ist festgelegt, daß die Kalkulationsergebnisse als Standardpreis in den
Materialstamm übernommen werden können.
·
In der Bewertungsvariante ist festgelegt, daß die Bewertung der Materialien mit
Standardpreisen bzw. Planpreisen erfolgt.
Weitere Informationen finden Sie unter Vorbereitung der Kalkulation: Customizing [Extern].
Für die Plankalkulation zum Material bei Serienfertigung müssen Sie in der Dispositionssicht im
Materialstamm
·
das Kennzeichen Serienfertigung setzen
·
ein Serienfertigungsprofil eingeben
Funktionsumfang
Die Plankalkulation dient dazu, einen Standardpreis für S-preisgesteuerte Materialien zu
ermitteln:
·
Wenn Sie die Plankalkulation vormerken [Extern], übernimmt das System den über die
Plankalkulation ermittelten Preis als zukünftigen Standardpreis in die Kalkulationssicht des
Materialstammsatzes. Dieser Preis kann somit zur Bewertung einer Materialkomponente in
der Kalkulation herangezogen werden.
·
Wenn Sie die Plankalkulation freigeben [Extern], übernimmt das System das Ergebnis der
Plankalkulation als Standardpreis in den Materialstammsatz des Materials. Dieser Preis ist
somit für die Finanzbuchhaltung aktiv und wird zur Bewertung des Materials bis zur
nächsten Freigabe einer Plankalkulation verwendet.
·
Ab diesem Zeitraum werden alle Bewegungen von eigengefertigten Produkten in der Logistik
mit dem Standardpreis (d.h. den Ergebnissen der Plankalkulation) bewertet. Wird ein
Material mit Standardpreissteuerung z.B. an das Lager geliefert, werden Bestände dieses
Materials mit dem über die Plankalkulation ermittelten Standardpreis bewertet. Diese
vorläufige Bewertung kann später durch die Abrechnung der in der Periode angefallenen
Istkosten korrigiert werden.
April 2001
165
PP - KANBAN
SAP AG
Plankalkulation
Die Bewertung mit über die Plankalkulation ermittelten Standardpreisen gilt nur für
Materialien mit S-Preis-Steuerung.
Sie können die Ergebnisse der Plankalkulation auch verwenden, um folgende Daten pro
Fertigungsauftrag bzw. Serienauftrag (bei anonymer Lagerfertigung) am Ende der
Buchungsperiode zu ermitteln:
·
Abweichungen zu den Istkosten für ein Produkt
·
Preise für die rückgemeldeten Ausschußmengen
·
Sollkosten zur Bewertung der Ware in Arbeit auf Basis der rückgemeldeten Mengen
Siehe auch:
Weitere Informationen zur Verwendung der Kalkulationsergebnisse [Extern] finden Sie in den
Dokumenten:
·
Ziele der Produktkostenplanung [Extern]
·
Preisfortschreibung [Extern]
Weitere Informationen zur Durchführung einer Kalkulation finden Sie im Dokument Kalkulation
mit Mengengerüst: Ablauf [Seite 167].
Informationen über die Besonderheiten der Plankalkulation bei bewertetem
Kundenauftragsbestand finden Sie in der R/3-Bibliothek unter Kostenträgerrechnung (CO-PCOBJ) in den Dokumenten:
·
Bewerteter Kundenauftragsbestand: Bewertung [Extern]
·
Standardpreisermittlung bei bewertetem Kundenauftragsbestand [Extern]
Weitere Informationen zur Ermittlung von Materialpreisen bei Einsatz der Komponente
Istkalkulation/Materialledger finden Sie in der R/3-Bibliothek unter Istkalkulation/Materialledger
(CO-PC-ACT) in den Dokumenten
·
Istkalkulation/Material-Ledger [Extern]
·
Standardpreis versus gleitender Durchschnittspreis [Extern]
·
Preissteuerung und Materialpreisermittlung [Extern]
·
Integration von Istkalkulation /Material-Ledger [Extern]
Weitere Informationen zur Verwendung von Standardpreisen für die Materialbewertung finden
Sie in der R/3-Bibliothek unter MM-Materialbewertung in den Dokumenten
·
Preissteuerung [Extern]
·
Wertberechnung mit Standardpreis: Beispiel [Extern]
166
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Materialkalkulation mit Mengengerüst
Materialkalkulation mit Mengengerüst
Einsatzmöglichkeiten
Die Kalkulation mit Mengengerüst ist ein Werkzeug zur auftragsneutralen Kostenplanung und
Preisbildung für Materialien. Sie dient dazu, Herstell- und Selbstkosten [Extern] pro
Erzeugniseinheit zu ermitteln. Die Ergebnisse der Materialkalkulation mit Mengengerüst können
als Basis für die Materialbewertung zu Standardpreisen herangezogen werden.
Einführungshinweise
Die Kalkulation mit Mengengerüst setzt voraus, daß eine Stückliste und ein Arbeitsplan (PP)
bzw. ein Planungsrezept (PP-PI) für das zu kalkulierende Material existiert. Weitere
Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Stammdaten für die Kalkulation mit Mengengerüst
[Extern].
Funktionsumfang
Die Kalkulation mit Mengengerüst [Seite 167] verwendet die Stammdaten des PP bzw. PP-PI,
um den Materialverbrauch und die Eigenleistungen zu bestimmen, die für die Fertigung eines
Produkts erforderlich sind. Die Kalkulation erfolgt automatisch auf Basis dieser Daten der
Produktionsplanung.
Für die Verarbeitung von Massendaten steht Ihnen der Kalkulationslauf [Extern] zur Verfügung.
In der Kalkulation selbst und im Informationssystem Produktkosten-Controlling [Extern] gibt es
eine Reihe von Berichten, mit deren Hilfe die Kalkulationsergebnisse zusammen mit dem
relevanten Mengengerüst angezeigt und analysiert werden können:
·
Bewertete Strukturstückliste [Extern]
·
Einzelnachweis [Extern]
Neben den oben genannten PP-orientierten Darstellungen der Kalkulationsergebnisse gibt es für
jedes Material auch eine sogenannte Kostenschichtung, welche die Kosten nach
Kostenelementen [Extern] gliedert:
·
Herstellkostenschichtung [Extern]
·
Primärkostenschichtung [Extern]
·
Partnerschichtung [Extern]
Siehe auch:
Ziele der Produktkostenplanung [Extern]
Ermittlung der Herstell- und Selbstkosten [Extern]
April 2001
167
PP - KANBAN
SAP AG
Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf
Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf
Einsatzmöglichkeiten
Mit Hilfe der Kalkulation mit Mengengerüst können Sie auf Basis von Stücklisten und
Arbeitsplänen (PP) die auftragsneutralen Herstell- und Selbstkosten für Produkte ermitteln.
Voraussetzungen
Sie haben die Einstellungen in der Kalkulationsvariante überprüft. Weitere Informationen finden
Sie unter Vorbereitung der Materialkalkulation [Extern].
Ablauf
1. Sie legen eine Kalkulation für ein Material an. Für mehrere Materialien legen Sie einen
Kalkulationslauf an.
Weitere Informationen finden Sie unter
-
Kalkulation mit Mengengerüst anlegen [Extern]
-
Kalkulationslauf [Extern]
2. Das System baut das Mengengerüst (Stückliste und Arbeitsplan bzw. Planungsrezept) auf
Basis der in der Kalkulationsvariante hinterlegten Auflösungssteuerung automatisch auf oder
übernimmt anhand der Referenzvariante ein vorhandenes Mengengerüst.
Weitere Informationen finden Sie unter
-
Stammdaten für die Kalkulation mit Mengengerüst [Extern]
-
Ermittlung des Mengengerüsts [Extern]
-
Nutzung vorhandener Kalkulationsdaten [Extern]
3. Das System bewertet das Mengengerüst auf Basis der Bewertungsvariante, die Sie im
Customizing definiert haben, oder übernimmt vorhandene Kalkulationsdaten.
Weitere Informationen finden Sie unter
-
Bewertung des Mengengerüsts [Extern]
-
Nutzung vorhandener Kalkulationsdaten [Extern]
4. Das System berücksichtigt eventuell vorhandene additive Kalkulationen, wenn Sie dies in der
Kalkulationsvariante im Customizing so eingestellt haben.
Weitere Informationen finden Sie unter Additive Kosten [Extern].
5. Das System ermittelt die Gemeinkosten.
Weitere Informationen finden Sie unter Gemeinkosten [Extern].
6. Sie analysieren die Kalkulationsergebnisse und sichern die Kalkulation.
Weitere Informationen finden Sie unter
168
-
Kalkulationsergebnisse [Extern]
-
Verwaltung der Kalkulationsergebnisse [Extern]
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf
7. Sie können die Ergebnisse z.B. im Materialstammsatz fortschreiben und in die Ergebnis- und
Marktsegmentrechnung übernehmen.
Weitere Informationen finden Sie unter
-
Ziele der Produktkostenplanung [Extern]
-
Preisfortschreibung [Extern]
8. Sie können Materialkalkulationen archivieren und löschen.
Weitere Informationen finden Sie unter
-
Archivierung von Materialkalkulationen [Extern]
-
Materialkalkulationen löschen [Extern]
Beispiel
Sie legen für das Material P-100 eine Kalkulation mit Mengengerüst an.
M P-100
100 ST
66800 EUR
100 ST
7300 EUR
M 100-110
100 ST
1000 EUR
M 100-120
100 ST
5000 EUR
M 100-130
800 ST
800 EUR
E 1420
100 ST
500 EUR
M 100-200
100 ST
16000 EUR
M 100-300
100 ST
31000 EUR
N 100-400
100 ST
11000 EUR
E 1421
100 H
M 100-100
G 625000
-
500 EUR
1000 EUR
Die Kalkulation ermittelt zunächst das Mengengerüst, d.h. Stückliste und Arbeitsplan. Im
nächsten Schritt werden die Materialien in der Stückliste und die Fertigungsleistungen aus dem
Arbeitsplan mit Preisen bzw. Tarifen bewertet und die Gemeinkosten ermittelt.
Für die Einsatzmaterialien [Extern] werden die Materialkosten ermittelt, indem ein Preis aus dem
Materialstammsatz [Extern] mit der Einsatzmenge laut Stückliste multipliziert wird. Für das
Material 100-110 ist z.B. der Stückpreis 10 EUR. Für Materialien, die nicht im Bestand geführt
werden, sogenannte Nichtlagermaterialien, wird der Stückpreis in der Stückliste selbst hinterlegt,
z.B. Material 100-400. Die Kosten der Einsatzmaterialien sind variable Kosten.
Für die Baugruppen [Extern] werden die Kosten auf Basis der Einsatzmenge in der Stückliste
und der Informationen in der Stückliste und im Arbeitsplan des relevanten Materials ermittelt. Die
Kosten für das Material 100-100 setzen sich z.B. aus den Materialkosten für die Materialien 100110, 100-120 und 100-130 und den Kosten laut Arbeitsplan für den Zusammenbau dieser
Komponenten zusammen (Leistung 1420). Diese Kosten beinhalten sowohl variable Kosten (für
die eingesetzten Rohstoffe) als auch fixe und variable Kosten (für die Eigenleistungen,
Gemeinkostenzuschläge und ggf. Prozeßkosten).
April 2001
169
PP - KANBAN
SAP AG
Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf
Die Kosten der Baugruppen werden stufenweise ermittelt. Dies bedeutet, daß zuerst die Kosten
für die Baugruppen 100-100, 100-200, 100-300 usw. ermittelt werden und dann bei der
Kalkulation der Kosten für die Baugruppe P-100 berücksichtigt werden. Diese stufenweise
Berücksichtigung der Kosten der untergeordneten Einsatzmaterialien und Baugruppen in der
jeweils höheren Fertigungsstufe wird auch als Kostenwälzung [Extern] bezeichnet.
Siehe auch:
·
Herkunft der Kalkulationsdaten [Extern]
·
Weitere Informationen zu den notwendigen Customizing-Einstellungen finden Sie im
Einführungsleitfaden (IMG) unter Produktkostenplanung.
170
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Vorkalkulation zum Produktkostensammler
Vorkalkulation zum Produktkostensammler
Verwendung
Mit der Vorkalkulation im Periodischen Produkt-Controlling ermitteln Sie die Kosten zum
Produktkostensammler.
Sie können durch die Vorkalkulation zum Produktkostensammler die Kosten zum
Fertigungsprozeß [Extern], d.h. auf Basis einer bestimmten Fertigungsversion oder zu einer
bestimmten Stücklisten-Arbeitsplan-Kombination, ermitteln. In der Serienfertigung haben Sie
dadurch die Möglichkeit, fertigungsversionsspezifische Kalkulationen anzulegen.
Wenn Sie mit dem Produktkostensammler mit Controlling-Ebene [Extern]
"Produktionswerk/Planungswerk" arbeiten, dann können Sie keine Vorkalkulation zum
Produktkostensammler durchführen, da dem Produktkostensammler kein Mengengerüst
zugeordnet ist. In diesem Falle vergleichen Sie die Istkosten ausschließlich mit der
Plankalkulation zum Material.
Sie können auf Basis der Vorkalkulation
·
Leistungsmengen im Ist rückmelden
Sie können bei Serienfertigung in der mitlaufenden Kalkulation das
Leistungsmengengerüst auf Basis der Vorkalkulation berücksichtigen. Dies bedeutet,
daß bei Zählpunktmeldungen die Leistungsmengen zur Buchung vorgeschlagen werden,
die für die Vorkalkulation zum Produktkostensammler verwendet worden sind. Die
Bewertung der im Ist rückgemeldeten Mengen erfolgt jedoch nicht anhand der
Bewertungsvariante der Vorkalkulation, sondern anhand der Bewertungsvariante der
mitlaufenden Kalkulation. Ob Sie bei Zählpunktmeldungen das Mengengerüst der
Vorkalkulation berücksichtigen, definieren Sie im Customizing des Periodischen ProduktControlling unter Mitlaufende Kalkulation ® Steuerungsdaten für Serienfertigungsprofile
definieren.
·
die Ware in Arbeit bewerten
Das System errechnet die Sollkosten auf Basis der Vorkalkulation zum
Produktkostensammler und bewertet so die für die Ermittlung der Ware in Arbeit
relevanten Rückmeldemengen.
·
bei der Abweichungsermittlung die Produktionsabweichungen ermitteln
Das System errechnet die Sollkosten auf Basis der Vorkalkulation zum
Produktkostensammler und stellt diesen Sollkosten die Istkosten gegenüber.
·
bei der Abweichungsermittlung den ungeplanten Ausschuß bewerten
Das System errechnet die Sollkosten auf Basis der Vorkalkulation zum
Produktkostensammler und bewertet so die für die Ermittlung des Ausschusses
relevanten Rückmeldemengen.
Bei Serienfertigung empfiehlt SAP die Bewertung von Ware in Arbeit und von
Ausschuß zu den auf Basis der Vorkalkulation zum Produktkostensammler
ermittelten Sollkosten. Dadurch können auch bei Änderungen in der
Zählpunktstruktur Ware in Arbeit und Ausschußabweichungen ermittelt werden.
Dazu müssen Sie die Vorkalkulation nach der Zählpunktänderung aktualisieren.
April 2001
171
PP - KANBAN
SAP AG
Vorkalkulation zum Produktkostensammler
Lesen Sie hierzu die Abschnitte:
–
Zählpunktmeldung in der Serienfertigung [Extern]
–
Bewertung bei Zählpunktmeldungen [Extern]
–
Flexible Zählpunkte [Extern]
–
Vorkalkulation aktualisieren [Extern]
Diese Funktion steht im Menü des Periodisches Produkt-Controlling und im Menü der
Serienfertigung zur Verfügung. Sie kann aber auch für die KANBAN-Abwicklung genutzt werden.
Integration
Das System greift bei der Vorkalkulation auf Stammdaten und Bewegungsdaten der
Produktionsplanung (PP) und des Controlling (CO) zu.
Voraussetzungen
·
Tragen Sie im Produktkostensammler eine Kalkulationslosgröße ein (siehe auch:
Produktkostensammler pflegen [Seite 156]).
·
Im Produktkostensammler ist im Feld Kalkulationsvariante Plan eine Kalkulationsvariante
für die Vorkalkulation hinterlegt.
Um die Kalkulationsvariante Plan als Vorschlagswert in der Auftragsart des
Produktkostensammlers zu hinterlegen, verzweigen Sie ins Customizing des
Periodischen Produkt-Controlling unter Produktkostensammler ® Vorschlagswerte pro
Auftragsart festlegen [Extern] und geben Sie eine Kalkulationsvariante im Feld
Vorkalkulation ein. Die Kalkulationsvariante, zu der eine Vorkalkulation zum
Produktkostensammler erfolgen soll, muß auf auf die Kalkulationsart "19" verweisen, für
die das Kennzeichen Vorkalkulation zum Produktkostensammler gesetzt ist. Überprüfen
Sie dies im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling unter
Produktkostensammler ® Kalkulationsvarianten für Produktkostensammler überprüfen
[Extern]. Wählen Sie im angebotenen Dialogfenster Kalkulationsvarianten zur Ermittlung
der Leistungsmengen.
Über die Kalkulationsvariante Plan, die in den Stammdaten des Produktkostensammlers
hinterlegt ist, und die mit dieser Kalkulationsvariante verknüpfte Bewertungsvariante
ermittelt das System das Kalkulationsschema, das für die Zuschlagsermittlung im
Rahmen der Vorkalkulation verwendet wird. (Das im Produktkostensammler hinterlegte
Kalkulationsschema ist wird für die Zuschlagsermittlung im Periodenabschluß
herangezogen.)
·
Sie können im Produktkostensammler einen Zuschlagsschlüssel hinterlegen. Sie
verknüpfen einen Zuschlagsschlüssel mit einer Gemeinkostengruppe, die Sie im
Materialstammsatz hinterlegen. Im Kalkulationsschema hinterlegen Sie je
Zuschlagsschlüssel einen Zuschlagssatz. Dadurch können Sie Zuschläge in
Abhängigkeit vom zu produzierenden Material ermitteln.
Bedenken Sie bei Verwendung eines Zuschlagsschlüssels die Auswirkungen auf die
Performance.
172
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Vorkalkulation zum Produktkostensammler
Überprüfen Sie die Einstellungen im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling unter
Produktkostensammler ® Kalkulationsvariante für Produktkostensammler überprüfen und gehen
Sie in Kalkulationsvarianten zur Ermittlung der Leistungsmenge.
Sie können im System R/3 Gemeinkosten in der Vorkalkulation berechnen durch die
·
Zuschlagsberechnung
·
Prozeßkostenplanung
Für die Zuschlagsberechnung überprüfen Sie die Einstellungen im Customizing des Periodischen
Produkt-Controlling unter Grundeinstellungen für das Periodische Produkt-Controlling ®
Gemeinkostenzuschläge.
Wenn Sie die Prozeßkostenrechnung (CO-OM-ABC) im Einsatz haben, dann überprüfen Sie die
Einstellungen im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling unter Grundeinstellungen für
das Periodische Produkt-Controlling ® Prozeßkosten.
Funktionsumfang
Bei der Vorkalkulation werden die Stücklistenkomponenten und die Leistungen gemäß der in der
Kalkulationsvariante Plan hinterlegten Bewertungsvariante bewertet. Das System verwendet das
in der Bewertungsvariante hinterlegte Kalkulationsschema zur Ermittlung der Gemeinkosten.
Zur Vorkalkulation des Produktkostensammlers wird eine Kostenschichtung und ein
Einzelnachweis [Extern] fortgeschrieben.
Beachten Sie, daß es sich bei der hier angezeigten Kostenschichtung nicht um eine
echte Kostenschichtung, sondern nur um eine einstufige Kostenschichtung handelt.
Dies bedeutet, daß die in das Fertigerzeugnis eingehenden Baugruppen nicht
aufgelöst werden. Statt dessen wird der Gesamtwert der Baugruppe in dem
Kostenelement fortgeschrieben, dem die Kostenart der Baugruppe zugeordnet ist.
Weicht die Kostenrechnungskreiswährung von der Buchungskreiswährung ab, so werden die
Kosten in beiden Währungen fortgeschrieben. Sie können beide Währungen in den Berichten
des Informationssystems anzeigen.
Berichte zur Vorkalkulation von Produktkostensammlern finden Sie im
Informationssystem der Produktkostenplanung. Im Informationssystem der
Kostenträgerrechnung werden keine Berichte zur Vorkalkulation von
Produktkostensammlern angezeigt.
Wenn sich in der Serienfertigung die Zählpunktstruktur Ihres Arbeitsplanes verändert, dann
können Sie die Vorkalkulation aktualisieren.
Das Ergebnis der Vorkalkulation wird nicht auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben.
Flexible Fehlersteuerung
Die im Protokoll zur Vorkalkulation des Produktkostensammlers ausgegebenen Meldungen
können Sie über die flexible Fehlersteuerung [Extern] beeinflussen.
April 2001
173
PP - KANBAN
SAP AG
Vorkalkulation zum Produktkostensammler
Aktivitäten
Sie können die Vorkalkulation zum Produktkostensammler anstoßen
·
direkt beim Anlegen des Produktkostensammlers
·
manuell im Änderungsmodus zum Produktkostensammlers (siehe auch:
Produktkostensammler bearbeiten [Seite 156])
·
als Sammelreport, der im Menü des Periodischen Produkt-Controlling unter Planung ®
Vorkalkulation Produktkostensammler hinterlegt ist
siehe auch:
Produktkostensammler [Seite 150]
Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen [Seite 174]
Ausführliche Informationen zur Anzeige von Kosten im Informationssystem finden Sie in der
Dokumentation Informationssystem Produktkosten-Controlling [Extern].
174
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen
Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen
Voraussetzungen
Sie haben einen Produktkostensammler mit der Controlling-Ebene "Fertigungsversion" oder
"Stückliste/Arbeitsplan" angelegt.
Sie haben im Produktkostensammler eine Kalkulationsvariante Plan hinterlegt. Diese
Kalkulationsvariante muß auf die Kalkulationsart "19" verweisen (für die Kalkulationsart "19" ist
das Kennzeichen Vorkalkulation für Produktkostensammler gesetzt). Überprüfen Sie dies im
Customizing des Periodischen Produkt-Controllling unter Produktkostensammler ®
Kalkulationsvarianten für Produktkostensammler überprüfen [Extern]. Wählen Sie im
Dialogfenster Kalkulationsvarianten zur Ermittlung der Leistungsmengen.
Vorgehensweise
Einzel- und Mehrfachverarbeitung
Sie können die Vorkalkulation zu einem oder zu mehreren Produktkostensammlern in der
Funktion Produktkostensammler bearbeiten direkt beim Anlegen des Produktkostensammlers
oder im Änderungsmodus durchführen. Beim Anlegen von Vorkalkulationen innerhalb der
Funktion Produktkostensammeler bearbeiten können Sie unter anderem die
Kalkulationsparameter direkt vor Ausführen der Kalkulation überprüfen und die Kalkulation direkt
im Anschluß an ihre Erstellung von der gleichen Funktion ausgehend anzeigen.
Kalkulation beim Anlegen des Produktkostensammlers
Beim Sichern erscheint auf dem Bildschirm das Dialogfenster Möchten Sie eine Vorkalkulation
zum Produktkostensammler anlegen? Wählen Sie Ja.
Kalkulation im Änderungsmodus des Produktkostensammlers
Überprüfen Sie vor dem Kalkulieren in der Registerkarte Daten die Kalkulationsvariante und den
Zuschlagsschlüssel.
Tragen Sie - sofern noch nicht vorhanden - in der Registerkarte Fertigungsprozeß eine
Kalkulationslosgröße ein. In dieser Registerkarten können Sie auch anzeigen, welches
Mengengerüst der Vorkalkulation zugrunde liegt.
Markieren Sie den oder die Produktkostensammler, die Sie kalkulieren möchten, und wählen Sie
die Drucktaste Kalkulieren.
April 2001
175
PP - KANBAN
SAP AG
Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen
Produktkostensammler bearbeiten: Aufteilung des Bildschirms
Ikonen zum Bearbeiten von
Produktkostensammlern
4. Drucktaste
“Kalkulieren”
Selektionsbereich
Material
Werk
Werk
Material
1. Markieren
Registerkarten
Daten
FV
FV
Material
Kopf
Fertigungsprozeß
3. Kalkulationslosgröße
eintragen
2. Kalkulationsvariante und
Zuschlagsschlüssel
überprüfen
Übersichtsbaum
Produktkostensammler
Detailanzeige/
Arbeitsbereich
siehe auch: Produktkostensammler bearbeiten [Seite 156]
Vorkalkulation von Produktkostensammlern: Sammelverarbeitung
Eine weitere Möglichkeite ist das Anlegen von Vorkalkulationen mit Hilfe des Reports
RMSERI40. Insbesondere bei der Kalkulation einer Vielzahl von Produktkostensammlern können
durch die Verwendung des Reports erhebliche Performance-Vorteile erlangt werden, da die
Daten parallel auf mehreren Servern verarbeitet werden können.
1. Wählen Sie Rechnungswesen ® Controlling ® Produktkosten-Controlling ®
Kostenträgerrechnung ® Periodisches Produkt-Controlling ® Planung ® Vorkalkulation
Produktkostensammler.
Sie gelangen auf das Bild: Anlegen von Vorkalkulationen zu Produktkostensammlern
2. Geben Sie die erforderlichen Daten ein. Wenn Sie mit der Parallelisierung arbeiten möchten,
so hinterlegen Sie eine Server-Gruppe.Wählen Sie Ausführen.
Ergebnis
Die erstellten Kalkulationen erhalten jeweils die Nummer des Fertigungsprozesses. Der
Produktkostensammler erhält den Status VOKL (vorkalkuliert).
In der Funktion Produktkostensammler bearbeiten können Sie das Meldungsprotokoll [Extern]
anzeigen, indem Sie Kalkulationsprotokoll wählen. Aus dem Protokoll heraus können Sie die
Meldungen anzeigen, die im Protokoll aufgelistet und über die flexible Fehlersteuerung steuerbar
sind (siehe auch: Flexible Fehlersteuerung in der Kostenträgerrechnung [Extern]).
Sie können die Kalkulation anzeigen mit Springen ® Kalkulation anzeigen. Gegebenenfalls
erhalten sie zunächst eine Liste mit allen Vorkalkulationen verschiedenen Datums zum
176
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen
Produktkostensammler zur Auswahl. Sie gelangen auf das Bild: Materialkalkulation mit
Mengengerüst anzeigen.
Sie können zur Vorkalkulation zum Produktkostensammler anzeigen
·
die Kostenschichtung über Kosten ® Elementeanzeige
Beachten Sie, daß es sich bei der hier angezeigten Kostenschichtung nicht um eine
echte Kostenschichtung, sondern nur um eine einstufige Kostenschichtung handelt.
Dies bedeutet, daß die in das Fertigerzeugnis eingehenden Baugruppen nicht
aufgelöst werden. Statt dessen wird der Gesamtwert der Baugruppe in dem
Kostenelement fortgeschrieben, dem die Kostenart der Baugruppe zugeordnet ist.
Informationen zur Kostenschichtung finden Sie unter: Kostenelemente-Bericht
[Extern]
·
den Einzelnachweis [Extern] über Kosten ® Einzelnachweis
·
die Bewertete Strukturstückliste [Extern] über Kosten ® Bewertete Stückliste
·
die in der User-Exit-Anzeige hinterlegten Kostenberichte über Kosten ® User-ExitAnzeige
Die Kostenberichte 1 und 2 sind voreingestellt.
·
das Meldungsprotokoll zur Kalkulation über Zusätze ® Protokoll
·
sonstige Informationen über Zusätze ® Informationen
·
das der Kalkulation zugrunde liegende Mengengerüst über Zusätze ® Mengengerüst
Es stehen Ihnen weitere Funktionen wie das Umschalten in andere Elementesichten und das
Ändern der Kostenbezugsgröße zur Verfügung.
Auf Basis der Vorkalkulation zum Produktkostensammler werden keine Plankosten
auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben. Dadurch unterscheidet sich die
Vorkalkulation zum Produktkostensammler von einer Vorkalkulation zum
Produktionsauftrag.
Bei der Vorkalkulation zum Produktionsauftrag werden die auf Basis des im
Produktionsauftrag hinterlegten Mengengerüstes ermittelten Plankosten direkt auf
dem Produktionsauftrag fortgeschrieben. Diese Plankosten zum Produktionsauftrag
können beispielsweise zur Berechnung von Dispositionsabweichungen
herangezogen werden. Dadurch kann beispielsweise eine optimale
Fertigungslosgröße bestimmt werden.
Die Vorkalkulation des Produktkostensammlers hingegen bezieht sich nicht auf eine
Fertigungslosgröße, sondern verwendet die im Produktkostensammler in der
Registerkarte Fertigungsprozeß hinterlegte Kalkulationslosgröße. Sie können auf
Basis der Vorkalkulation zum Produktkostensammler keine
Dispositionsabweichungen ermitteln.
Wenn Sie die Vorkalkulation zum Produktkostensammler in der Sammelverarbeitung
(Report RMSERI40) durchgeführt haben, dann können Sie aus dem Report heraus
April 2001
177
PP - KANBAN
SAP AG
Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen
die Kalkulationen nicht anzeigen. Verzweigen Sie zur Anzeige der Kalkulationen in
die Funktion Produktkostensammler bearbeiten. Sie erhalten nach Ausführen des
Reports ein Meldungsprotokoll.
siehe auch:
Ausführliche Informationen über Materialkalkulationen finden Sie im Dokument
Produktkostenplanung [Extern].
Ausführliche Informationen über Berichte des Produktkosten-Controlling finden Sie im Dokument
Informationssystem Produktkosten-Controlling [Extern].
Weitere Informationen zu Performance-Verbesserungen im Produktkosten-Controlling finden Sie
im Abschnitt: Performance im Produktkosten-Controlling [Extern].
178
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kostenträgerrechnung: Anonyme Lagerfertigung
Kostenträgerrechnung: Anonyme Lagerfertigung
Bei anonymer Lagerfertigung können Sie die Kostenträgerrechnung wie folgt abwickeln:
·
Auftragsbezogenes Produkt-Controlling
Sie können das Controlling auf der Ebene von Fertigungsaufträgen und Prozeßaufträgen
durchführen. Dabei können Sie die Kostensituation kumuliert oder auch periodisch
betrachten.
·
Periodisches Produkt-Controlling
Sie können das Controlling periodisch auf der Ebene von Produktionskostensammlern
durchführen. Produktionskostensammler können Sie zu Serienaufträgen, zur
Kombination Material / Fertigungsversion auf Werksebene oder nur zum Material auf
Werksebene anlegen.
Sie können das Controlling auch mit Hilfe von Kostenträgerhierarchien abwickeln, wenn
bestimmte Kosten einzelnen Aufträgen, Produktionskostensammler, Fertigungsversionen
oder Materialien nicht zuordenbar sind. Sie können die Kostenträgerhierarchien also
auch in Verbindung mit Fertigungsaufträgen oder Prozeßaufträgen verwenden.
Siehe auch:
Ausgewählte logistische Prozesse und Kostenträger [Extern]
Ausführliche Informationen hierzu finden Sie in den Dokumenten:
Auftragsbezogenes Produkt-Controlling [Seite 183]
Periodisches Produkt-Controlling [Seite 179]
Informationen zur Kostenträgerrechnung bei Kundenauftragsfertigung finden Sie in den
Abschnitten:
Kostenträgerrrechnung: Kundenauftragsbez. Massenfertigung [Extern]
Kostenträgerrechnung: Komplexe Kundeneinzelfertigung [Extern]
Kundenauftrags-Controlling [Extern]
April 2001
179
PP - KANBAN
SAP AG
Periodisches Produkt-Controlling
Periodisches Produkt-Controlling
Einsatzmöglichkeiten
Die Anwendungskomponente Periodisches Produkt-Controlling ermöglicht ein periodische
Kostenanalyse auf Produktebene.
Im Gegensatz zum Auftragsbezogenen Produkt-Controlling, in dem Sie die Kosten in der Regel
losbezogen analysieren, analysieren Sie im Periodischen Produkt-Controlling die Kosten
periodisch. Dies bedeutet, daß Sie die Kosten über einen langen Zeitraum auf einem
Kostenträger sammeln, dessen Belastungen und Entlastungen je Periode betrachtet werden.
Im Periodischen Produkt-Controlling können Sie folgende Kostenträger verwenden:
·
Produktkostensammler [Seite 150]
Der Produktkostensammler ermöglicht das Sammeln von Kosten auf Produktebene
unabhängig von der Fertigungsart. Sie können unabhängig davon, ob Sie
Werkstattfertigung, Prozeßfertigung oder Serienfertigung betreiben, die Kosten für die
Herstellung eines Produktes langfristig auf einem Produktkostensammler fortschreiben
und periodisch analysieren.
·
Kostenträgerhierarchie [Extern] mit ihrer mehrstufigen Gliederung nach
Kostenträgerknoten und zugeordneten Objekten (z.B. Werksmaterialien)
Kostenträgerhierarchien können Sie ergänzend zur Kostenträgerrechnung mit
Produktkostensammlern einsetzen. Kosten, die Sie einem Auftrag (in der Regel einem
Produktkostensammler) nicht direkt zuordnen können, können Sie mit Hilfe einer
Kostenträgerhierarchie auf übergeordneten Ebenen (den Kostenträgerknoten der
Kostenträgerhierarchie) erfassen. Kostenträgerhierarchien können Sie beispielsweise
nach Produktgruppen oder nach Verantwortungsbereichen gliedern. Somit können Sie
Kosten entsprechend Ihrer Produktnähe erfassen. Alle Aufträge, die einer
Kostenträgerhierarchie zugeordnet werden, müssen periodisch abgerechnet werden.
Sie können auch zu Produktionsaufträgen die Kosten periodisch analysieren und abrechnen. Es
wird jedoch empfohlen, Produktionsaufträge nicht periodisch, sondern losbezogen abzurechnen.
Wenn Sie Kosten periodisch abrechnen möchten, dann sollten Sie den Produktkostensammler
verwenden. Wenn Sie Kosten direkt auf dem Produktionsauftrag [Extern] sammeln und
analysieren möchten, dann lesen Sie weiter unter Auftragsbezogenes Produkt-Controlling [Seite
183].
Sie können mit dem Periodischen Produkt-Controlling
180
·
eine Vorkalkulation zu Produktkostensammlern anlegen
·
Soll- und Istkosten zu Produktkostensammlern und zu Kostenträgerhierarchien ermitteln
und analysieren
·
den Bestand an unfertigen Erzeugnissen (Ware in Arbeit [Extern]) und an fertigen
Erzeugnissen ermitteln beziehungsweise fortschreiben
·
Abweichungen periodisch ermitteln und analysieren
·
Daten an die Finanzbuchhaltung (FI) abrechnen
·
Daten an die Ergebnisrechnung (CO-PA) abrechnen
·
Daten an die Profit-Center-Rechnung (EC-PCA) abrechnen
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Periodisches Produkt-Controlling
·
Daten an die Istkalkulation/Material-Ledger (CO-PC-ACT) abrechnen
Sie können das Periodische Produkt-Controlling verwenden
·
bei anonymer Lagerfertigung [Seite 178]
·
bei Kundenauftragsfertigung [Extern], wenn Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand
[Extern] arbeiten und Serienfertiger sind
Einführungshinweise
Sie werden das Periodische Produkt-Controlling in der Regel dann nutzen, wenn Sie
·
Serienfertiger sind
In der Serienfertigung sammeln und analysieren Sie Kosten immer auf
Produktkostensammlern.
·
bei Werkstattfertigung oder Prozeßfertigung an einem Controlling auf Auftragsebene
nicht interessiert sind. Sie führen in diesem Falle die Kostenträgerrechnung nicht auf
Basis der Produktionsaufträge durch, sondern legen einen Produktkostensammler an.
·
bestimmte Kosten einzelnen Aufträgen nicht zuordnen können oder möchten
Sie kontieren diese Kosten dann auf die Kostenträgerknoten einer
Kostenträgerhierarchie.
Integration
Allgemeine Informationen zur Integration der Kostenträgerrechnung finden Sie im Abschnitt
Integration der Kostenträgerrechnung [Extern].
Sie können das Periodische Produkt-Controlling ebenso wie das Auftragsbezogene ProduktControlling in Verbindung mit dem Kundenauftrags-Controlling [Extern] verwenden.
Bei Zuordnung von Fertigungsaufträgen oder Prozeßaufträgen zur Kostenträgerhierarchie
verwenden Sie das Auftragsbezogene Produkt-Controlling [Seite 183] in Verbindung mit dem
Periodischen Produkt-Controlling.
Zur Anzeige der Kosten verwenden Sie das Informationssystem (siehe auch: Informationssystem
Periodisches Produkt-Controlling [Extern]).
Funktionsumfang
Im Periodischen Produkt-Controlling analysieren Sie periodisch die Kostensituation von
Produktkostensammlern. Mit dem Produktkostensammler können Sie ein schlankes, von der
Logistik entkoppeltes Controlling durchführen.
Bei Einsatz eines Produktkostensammlers können logistische Funktionen (zum Beispiel
Warenausgänge, Rückmeldungen, Wareneingänge) weiterhin zum Produktionsauftrag oder zur
Fertigungsversion durchgeführt werden. Die aufgrund der logistischen Transaktion entstehenden
Kosten werden direkt auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben.
April 2001
–
Sie erfassen in der Serienfertigung Zählpunktmeldungen. Der
Produktkostensammler wird mit Istkosten belastet.
–
Sie erfassen in der Serienfertigung einen Wareneingang. Der
Produktkostensammler wird entlastet.
181
PP - KANBAN
SAP AG
Periodisches Produkt-Controlling
Wenn Sie als Kundenauftragsfertiger mit bewertetem Kundenauftragsbestand arbeiten und
Serienfertiger sind, dann können Sie die Kosten für das einzelbedarfsgesteuerte Material auf
einem Produktkostensammler sammeln (siehe auch: Produktkostensammler bei
Kundenauftragsfertigung [Extern]).
Additiv zum Controlling auf der Ebene von Produktkostensammlern können Sie mit
Kostenträgerhierarchien arbeiten. Die den Kostenträgerknoten zugeordneten Kosten können Sie
nach Schlüsseln auf die einzelnen Aufträge verteilen und dort Abweichungen ermitteln und
analysieren. Sie können aber auch auf die Verteilung verzichten und die Abweichungen je
Kostenträgerknoten ermitteln.
Sie ermitteln im Periodischen Produkt-Controlling die Ware in Arbeit immer zu Sollkosten. Alle im
Periodischen Produkt-Controlling verwendeten Aufträge haben die Abrechnungsart PER
(periodisch).
Sie können im Periodenabschluß
·
Prozeßkosten auf Produktkostensammler und auf die Kostenträgerhierarchie verrechnen
·
eine Nachbewertung von Leistungen und Geschäftsprozessen zu Isttarifen durchführen
·
eine Zuschlagsberechnung durchführen
·
bei Verwendung einer Kostenträgerhierarchie die Istkosten verteilen
·
Ware in Arbeit zum Produktkostensammler ermitteln
·
Abweichungen zur Kostenträgerhierarchie oder zum Produktkostensammler ermitteln
·
Daten an andere Anwendungskomponenten wie FI, EC-PCA; CO-PA und CO-PC-ACT
abrechnen
Einschränkungen
Ein periodisches Controlling auf der Ebene von Produktionsaufträgen wird nicht empfohlen. Auf
der Ebene von Produktionsaufträgen sollten Sie ein losbezogenes Produkt-Controlling im
Auftragsbezogenen Produkt-Controlling durchführen.
In der Kundenauftragsfertigung können Sie nur dann mit dem Produktkostensammler arbeiten,
wenn Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand arbeiten und Serienfertiger sind. Wenn
Sie in der Kundenauftragsfertigung mit Fertigungsaufträgen und Prozeßaufträgen produzieren,
können Sie den Produktkostensammler nicht als Kostenträger verwenden.
Sie können das Periodische Produkt-Controlling nicht in Verbindung mit dem KundenauftragsControlling verwenden, wenn Sie in der Kundenauftragsfertigung mit dem unbewerteten
Kundenauftragsbestand [Extern] arbeiten, da alle Aufträge, die als Abrechnungsempfänger die
Kundenauftragsposition haben, gleichzeitig die Abrechnungsart GES (Gesamt) haben.
Siehe auch:
Empfehlungen für Serienfertiger finden Sie im Abschnitt:
Empfehlung für Serienfertiger [Extern]
Ausführliche Informationen zum Informationssystem des Produktkosten-Controlling finden Sie in
der Dokumentation Informationssystem Produktkosten-Controlling [Extern].
Ausführliche Informationen zur Ergebnisrechnung (CO-PA) finden Sie in der Dokumentation CO Ergebnis- und Marktsegmentrechnung.
182
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Periodisches Produkt-Controlling
Ausführliche Informationen zur Profit-Center-Rechnung (EC-PCA) finden Sie im Dokument EC
Unternehmenscontrolling.
April 2001
183
PP - KANBAN
SAP AG
Auftragsbezogenes Produkt-Controlling
Auftragsbezogenes Produkt-Controlling
Einsatzmöglichkeiten
Die Anwendungskomponente Auftragsbezogenes Produkt-Controlling ermöglicht eine
Kostenanalyse auf der Ebene von Produktionsaufträgen [Extern]. Sie können das
Auftragsbezogene Produkt-Controlling bei anonymer Lagerfertigung und bei
Kundenauftragsfertigung einsetzen. In der Kundenauftragsfertigung können Sie das
Auftragsbezogenen Produkt-Controlling bei kundenauftragsbezogener Massenfertigung sowie
als Ergänzung zum Kundenauftrags-Controlling (auch bei komplexer Kundeneinzelfertigung)
einsetzen.
Im Auftragsbezogenen Produkt-Controlling verwenden Sie die Produktionsaufträge als
Kostenträger. Die auf dem Produktionsauftrag fortgeschriebenen Kosten werden in der Regel
losbezogen analysiert und abgerechnet. Dies bedeutet, daß in der Regel erst dann
Abweichungen zur Kostenanalyse ermittelt werden, nachdem die gesamte Menge, die zu
produzieren geplant war, an das Lager geliefert wurde.
Sie können mit dem Auftragsbezogenen Produkt-Controlling
·
Plan-, Soll- und Istkosten zu Fertigungsaufträgen und Prozeßaufträgen ermitteln und
analysieren.
·
den Bestand an unfertigen Erzeugnissen (Ware in Arbeit [Extern]) und fertigen
Erzeugnissen ermitteln beziehungsweise fortschreiben
·
Abweichungen ermitteln und analysieren
·
Daten an die Finanzbuchhaltung (FI) weiterleiten
·
Daten an die Ergebnisrechnung (CO-PA) weiterleiten
·
Daten an die Profit-Center-Rechnung (EC-PCA) weiterleiten
·
Daten an die Istkalkulation/ Material-Ledger (CO-PC-ACT) weiterleiten
Einführungshinweise
Sie können das Auftragsbezogene Produkt-Controlling nutzen, wenn Sie
·
im Rahmen der Kundenauftragsfertigung [Extern] komplexe Kundeneinzelfertigung
[Extern] mit bewertetem Kundenauftragsbestand [Extern] betreiben und auf der Ebene
der logistischen Aufträge (Fertigungsaufträge und Prozeßaufträge) die Ermittlung der
Ware in Arbeit und der Abweichungen durchführen möchten
In diesem Falle verwenden Sie das Auftragsbezogene Produkt-Controlling gemeinsam
mit dem Kundenauftrags-Controlling.
184
·
im Rahmen der Kundenauftragsfertigung kundenauftragsbezogene Massenfertigung
[Extern] mit bewertetem Kundenauftragsbestand betreiben und mehr an einer
Kostenträgerrechnung bezogen auf den logistischen Auftrag als an einer
Kostenträgerrechnung bezogen auf das Produkt interessiert sind.
·
anonyme Lagerfertigung [Seite 178] betreiben und an einer Kostenträgerrechnung auf
Auftragsebene interessiert sind
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Auftragsbezogenes Produkt-Controlling
Auftragsbezogenes Produkt-Controlling auf der Basis von Produktionsaufträgen eignet sich in
kumulierter Form (Abrechnungsvorschrift “gesamt”) insbesondere für das Controlling von
einzelnen Losen.
Auftragsbezogenes Produkt-Controlling mit Fertigungsaufträgen und Prozeßaufträgen können
Sie bei Werkstattfertigung und bei Prozeßfertigung einsetzen..
Integration
Allgemeine Informationen zur Integration der Kostenträgerrechnung finden Sie im Abschnitt
Integration der Kostenträgerrechnung [Extern].
Sie können das Auftragsbezogene Produkt-Controlling ebenso wie das Periodische ProduktControlling in Verbindung mit dem Kundenauftrags-Controlling verwenden.
Sie können das Auftragsbezogene Produkt-Controlling in Verbindung mit Projekten verwenden.
Zur Anzeige der Kosten können Sie das Informationssystem Produktkosten-Controlling
verwenden.
Funktionsumfang
Sie können die Kostensituation von Produktionsaufträgen auch periodisch betrachten. SAP
empfiehlt jedoch, zu Produktionsaufträgen ein losbezogenes Controlling durchzuführen. Dazu
muß im Produktionsauftrag die Abrechnungsart GES (gesamt) hinterlegt sein.
Sie können das Auftragsbezogene Produkt-Controlling mit oder ohne Einsatz der
Anwendungskomponente PP nutzen. Haben Sie die Anwendungskomponente PP nicht im
Einsatz, so können Sie einen Fertigungsauftrag ohne Mengengerüst [Extern] im CO anlegen.
Sie können beim Auftragsbezogenen Produkt-Controlling Fertigungsaufträge und Prozeßaufträge
zu einem Auftragsnetz [Extern] verknüpfen.
Sie können die Kuppelproduktion über Prozeßaufträge und über Fertigungsaufträge abbilden
(sieheauch: Besonderheiten bei Kuppelproduktion [Extern]).
Sie ermitteln Ware in Arbeit bei losbezogener Betrachtung zu Istkosten (Differenz aus
Belastungen und Entlastungen zum Auftrag), bei periodischer Betrachtung zu Sollkosten
aufgrund rückgemeldeter Arbeitsvorgänge bzw. Zählpunktmengen.
Sie können im Periodenabschluß
·
Prozeßkosten auf die Produktionsaufträge verrechnen
·
eine Nachbewertung von Leistungen und Geschäftsprozessen zu Isttarifen durchführen
·
eine Zuschlagsberechnung durchführen
·
Ware in Arbeit, Abweichungen und Ausschuß ermitteln
·
Daten an andere Anwendungskomponenten wie FI, EC-PCA; CO-PA und CO-PC-ACT
abrechnen
Sie können durch Einsatz des Informationssystems die Daten verdichten und so beispielsweise
die Kosten verdichtet je Material, je Auftragsart oder je Werk anzeigen.
Einschränkungen
Wenn Sie im Kundenauftrags-Controlling mit dem unbewerteten Kundenauftragsbestand [Extern]
arbeiten, können Sie zu den der Kundenauftragsposition zugeordneten Fertigungsaufträgen und
April 2001
185
PP - KANBAN
SAP AG
Auftragsbezogenes Produkt-Controlling
Prozeßaufträgen keine aussagefähige Ware in Arbeit und keine Abweichungen ermitteln. Die
Abweichungsermittlung wird bei unbewertetem Kundenauftragsbestand daher systemseitig nicht
unterstützt. Eine Standardkostenrechnung ist in diesem Fall nicht möglich. All diese Funktionen
sind jedoch verfügbar, wenn Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand arbeiten.
Siehe auch:
Sie können Fertigungsaufträge und Prozeßaufträge periodisch betrachten. Informationen über
Periodisches Produkt-Controlling, beispielsweise zum Einsatz von Kostenträgerhierarchien,
finden Sie in der Dokumentation zur Anwendungskomponente Periodisches Produkt-Controlling
[Seite 179].
Sie können Fertigungsaufträge und Prozeßaufträge in Zusammenhang mit KundenauftragsControlling nutzen. Insbesondere eine gemeinsame Verwendung von KundenauftragsControlling und losbezogener Kostenträgerrechnung ist sinnvoll. Informationen finden Sie in der
Dokumentation zur Anwendungskomponente Kundenauftrags-Controlling [Extern]. Sie finden in
diesem Dokument auch Informationen über die Besonderheiten des bewerteten
Kundenauftragsbestandes, beispielsweise hinsichtlich der Standardpreisermittlung.
Ausführliche Informationen zur logistischen Abwicklung finden Sie in den Dokumentationen PP
Produktionsplanung und -steuerung sowie PP-PI-Produktionsplanung-Prozeßindustrie.
Die Daten des Auftragsbezogenen Produkt-Controlling können Sie im Informationssystem - in
verschiedenen Berichtsformen aufbereitet - anzeigen. Weiterführende Informationen hierzu
finden Sie in der Dokumentation Informationssystem Produktkosten-Controlling.
Ausführliche Informationen zur Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA) finden Sie in der
Dokumentation CO - Ergebnis- und Marktsegmentrechnung.
Informationen zur Profit-Center-Rechnung finden Sie im Dokument EC Unternehmenscontrolling.
Ausführliche Informationen zur Projektfertigung finden Sie in der Dokumentation Projektsystem.
Informationen zur Nacharbeit finden Sie in den Abschnitten:
Einbindung von Nacharbeit zum Fertigungsauftrag [Extern]
Nacharbeit im System abbilden [Extern]
Nacharbeitsvorgänge und Nacharbeitsmengen [Extern]
Nacharbeit und Rückmeldung [Extern]
Vorabrechnung Kuppelprodukte, Nacharbeit [Extern]
Vorabrechnung Nacharbeit [Extern]
Vorabrechnung Kuppelprodukte, Nacharbeit ausführen [Extern]
186
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Auswertungen
Auswertungen
Verwendung
Sie haben in der Kanban-Anwendung verschiedene Möglichkeiten, Daten auszuwerten und sich
somit einen Überblick über unterschiedliche Bereiche zu verschaffen. So können Sie sich Ihre
Regelkreise und Kanbans auswerten, etc.
Funktionsumfang
Für die Auswertung von KANBAN stehen folgende Werkzeuge zur Verfügung:
·
Fehleranzeige
Mit der Fehleranzeige können sämtliche aufgetreten Fehler angezeigt und die jeweiligen
Fehlermeldungen gelöscht werden.
·
Werksübersicht
Mit der Werksübersicht können Sie entweder für ein Werk oder pro Werk und
bestimmten Selektionskriterien eine Übersicht über den Arbeitsfortschritt auf den
Regelkreisen erhalten.
·
Regelkreis- und Kanbanübersicht
Mit der Regelkreis- und Kanbanübersicht können Sie Regelkreise detailliert auswerten.
·
Auswertungen aus anderen Bereichen
Aus dem KANBAN-Menü heraus können zusätzlich folgende Auswertungen aufgerufen
werden:
-
Die Aktuelle Bedarfs-/Bestandsliste der Materialbedarfsplanung.
Wählen Sie hierzu Auswertungen ® Akt. Bed./Bestliste.
-
Die Bestandsübersicht aus der Bestandsführung.
Wählen Sie hierzu Auswertungen ® Bestandsübersicht.
-
Das Logistik-Informationssystem
Wählen Sie hierzu Auswertungen ® Infosystem.
Ausführliche Informationen zu diesen Auswertungen erhalten Sie in den jeweiligen
SAP-Dokumenten zu den genannten Anwendungen.
April 2001
187
PP - KANBAN
SAP AG
Werksübersicht aufrufen
Werksübersicht aufrufen
1. Wählen Sie ausgehend vom KANBAN-Menü Auswertungen ® Werksübersicht.
Sie gelangen auf das Einstiegsbild der Werksübersicht.
2. Geben Sie das gewünschte Werk ein.
3. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien gemäß Ihren Anforderungen ein.
Wenn Sie zusätzliche Selektionskriterien benötigen, steht Ihnen die Funktion Erweiterte
Selektion zur Verfügung. Drücken Sie hierfür die Taste Erweiterte Selektion und geben
Sie im folgenden Dialogfenster Ihre Selektionskriterien ein.
Außerdem können Sie die Sortierung der angezeigten Regelkreise mit den folgenden
Kriterien voreinstellen:
–
Sortierung nach Materialnummern
Hierbei werden die Materialnummern nummerisch oder alphabetisch sortiert
–
Sortierung nach Produktionsversorgungsbereichen
Hierbei werden die Produktionsversorgungsbereiche nummerisch oder alphabetisch
sortiert
–
Sortierung nach Dringlichkeit mit Signalgrenze max. leer
Die Dringlichkeit ist der Quozient aus der Anzahl leerer Kanbans des Regelkreises
durch die Gesamtanzahl der Kanbans des Regelkreises.
Die Dringlichkeit mit Signalgrenze berechnet sich nach folgender Formel:
Anzahl leerer Kanbans - Signalgrenze maximal leer
Anzahl Kanbans im Regelkreis
Als "leer" gelten alle Kanbans mit den Status:
–
"wartet"
–
"leer "
–
"in Transport”
–
“in Arbeit"
Fehlerhafte Kanbans gelten nicht als "leer".
–
Sortierung nach Dringlichkeit ohne Signalgrenze max. leer
Die Dringlichkeit ohne Signalgrenze berechnet sich nach folgender Formel:
Anzahl leerer Kanbans
Anzahl Kanbans im Regelkreis
4. Drücken Sie ENTER.
Sie gelangen auf die Werksübersicht.
Sie sehen die Regelkreise mit dem Status der Kanbans, dabei wird die Anzahl der
Kanbans pro Status angezeigt.
188
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Werksübersicht aufrufen
Die Kanbans werden je nach Status in unterschiedlichen Farben dargestellt. Die
Bedeutung der Farben sehen Sie mit der Legende. Wählen Sie hierzu KANBAN-Tafel ®
Legende.
Zusätzliche Informationen anfordern
Die Daten des Regelkreises werden durch Doppelklick auf die Regelkreiszeile angezeigt.
Die aktuelle Bedarfs-/Bestandliste sehen Sie indem Sie den Cursor auf die Regelkreiszeile
positionieren und Springen ® Akt. Bed./Best.Liste wählen.
Die Bestandsübersicht sehen Sie, indem Sie den Cursor auf die Regelkreiszeile positionieren
und Springen ® Bestandsübersicht wählen.
April 2001
189
PP - KANBAN
SAP AG
Regelkreis- und Kanbanübersicht aufrufen
Regelkreis- und Kanbanübersicht aufrufen
1. Wählen Sie ausgehend vom KANBAN-Menü Auswertungen ® Regelkreise/Kanbans.
Sie gelangen zum Einstiegsbild der Auswertung.
2. Geben Sie das Werk ein, in dem die Regelkreise/Kanbans ausgewählt werden sollen.
3. Legen Sie die für die Auswahl gewünschten Kriterien fest. Sie können diese Kriterien,
wie für jeden Report auch als Variante speichern.
4. Drücken Sie die Taste Ausführen.
Sie gelangen auf das Ergebnisbild Ihrer Auswahl.
Zusätzliche Informationen anfordern
Die Daten des Regelkreises werden durch Doppelklick auf die Regelkreiszeile angezeigt. Um
einen Regelkreis zu ändern, positionieren Sie den Cursor auf dem Regelkreis und wählen Sie
Bearbeiten ® Regelkreis ändern.
Die Daten des einzelnen Kanbans werden durch Doppelklick auf den Kanban angezeigt.
Die aktuelle Bedarfs-/Bestandliste sehen Sie, indem Sie den Cursor auf die Regelkreiszeile
positionieren und Springen ® Akt. Bed./Best.Liste wählen.
Die Bestandsübersicht sehen Sie, indem Sie den Cursor auf die Regelkreiszeile positionieren
und Springen ® Bestandsübersicht wählen.
In die Kanbankorrektur können Sie verzweigen, indem Sie Springen ® Kanbankorrektur wählen.
190
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Fehleranzeige aufrufen
Fehleranzeige aufrufen
1. Wählen Sie ausgehend vom KANBAN-Menü Auswertungen ® Fehleranzeige.
Sie gelangen auf das Einstiegsbild des Reports zur Fehleranzeige.
2. Sie haben folgende Selektionskriterien:
Abgrenzungen zum Verbraucher
-
Lagerort
-
Produktionsversorgungsbereich
-
Produktionsverantwortlicher
Abgrenzungen zu den Nachschubstrategien
-
Eigenfertigung
-
Fremdbeschaffung
-
Umlagerung
Geben Sie die Selektionskriterien ein und drücken Sie Ausführen.
Sie erhalten eine Liste der Fehlermeldungen basierend auf Ihren Selektionskriterien.
Anzeigemöglichkeiten
Sie können in der Fehleranzeige folgende Informationen anzeigen:
·
Um den Langtext der Fehlermeldung zu sehen, positionieren Sie den Cursor auf der
Fehlerzeile und drücken Sie die Taste Langtext.
·
Um Informationen zum Kanban und der Nachschubstrategie zu erhalten, positionieren
Sie den Cursor auf der Fehlerzeile und drücken die Taste Kanbaninformation.
·
Um Informationen zum Regelkreis zu erhalten, positionieren Sie den Cursor auf der
Fehlerzeile und drücken Sie die Taste Regelkreis anzeigen.
Bearbeitungsmöglichkeiten
Sie haben folgende Möglichkeiten zur Bearbeitung:
·
Um die Fehlermeldung zu löschen, können Sie entweder:
-
die gewünschten Zeilen markieren, und anschließend Bearbeiten ® Meldungen
löschen ® alle markierten durchführen oder
-
die Meldungen bis zu einem bestimmten Datum löschen.
Wählen Sie hierzu Bearbeiten ® Meldungen löschen ® alle bis Datum.
Sie erhalten ein Dialogfenster zur Eingabe des Datums.
Geben Sie das Datum ein und drücken Sie weiter.
Die ausgewählten Fehlermeldungen werden gelöscht.
April 2001
191
PP - KANBAN
SAP AG
Fehleranzeige aufrufen
Mit dem Löschen der Fehlermeldung wird nicht automatisch auch der Fehler
beseitigt.
·
Um Kanbans nachträglich zu bearbeiten, können Sie in die Kanbankorrektur verzweigen.
Positionieren Sie hierzu den Cursor auf der gewünschten Zeile und wählen Sie Springen
® Kanbankorrektur.
Sie gelangen in die Kanbankorrektur. Lesen Sie hierzu bitte weiter im Abschnitt
Kanbankorrektur [Seite 85].
192
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Rückmeldungen an PP-PK (KK5)
Rückmeldungen an PP-PK (KK5)
In der Kanbanabwicklung wird die Materialversorgung zwischen der Quelle und dem Verbraucher
eines Materials durch sogenannte Kanbans (z.B. Karte oder Behälter) gesteuert. Die Beziehung
zwischen einer Quelle und einem Verbraucher bezüglich eines Materials wird in einem
Regelkreis festgelegt. Zu jedem Regelkreis gehört eine bestimmte Anzahl von Kanbans. Jeder
dieser Kanbans (Behälter) hat einen bestimmten Inhalt (Sollmenge).
Beim ereignisgesteuerten KANBAN orientiert sich die Materialbereitstellung nicht an einer
festgelegten Anzahl von Kanbans oder an einer festgelegten Kanbanmenge, sondern am
tatsächlichen Materialbedarf. Das Material wird nicht an einem Produktionsversorgungsbereich
stetig bereitgestellt und nachgefüllt, sondern nur auf explizite Anforderung beschafft.
In der operativen Kanbanabwicklung werden die einzelnen Kanbans mittels eines Impulses
(Kanban-Impuls) auf gewünschte Status gesetzt (z.B. von “leer” auf “voll” oder von “voll” auf
“leer”).
Dieser Impuls wird in der Regel mit dem Einlesen eines Barcodes gegeben. Aber auch
alphanumerische Eingaben können möglich sein.
Wird ein Kanban auf den Status „voll“ gesetzt, so kann optional eine Istmenge mitgegeben
werden. Diese Menge wird dann statt der Sollmenge in den Kanban geschrieben. Wird im
Hintergrund zusammen mit dem „Vollsetzen“ auch ein Wareneingang gebucht, so wird hier die
Istmenge statt der Sollmenge genommen.
Für spezielle Abwicklungen läßt sich als zusätzliche Funktion die Materialmenge in einem
Kanban um eine bestimmte Menge reduzieren (Mengen-Impuls). Auch hier ist eine
Barcodeunterstützung der Eingabe (z.B. für die Menge 1) möglich.
Die Daten für die Plausibilitätsprüfung sind im einzelnen:
·
pkhd5
Kanbanregelkreise
·
pkps5
Kanbans
·
pkst5
Mögliche Status für Kanbans
Die Rückmeldungen für einen Impuls werden erwartet in der Übergabestruktur:
·
conf51
April 2001
PP-PK-Rückmeldungen
193
PP - KANBAN
SAP AG
Satzarten
Satzarten
Die verwendeten Satzarten sind:
Satzart Funktion
Bemerkung
K10
Kanban-Impuls
Statuswechsel eines Kanbanbehälters
K20
Mengen-Impuls
Abbuchen einer Menge aus einem Kanbanbehälter
K30
Ereignisgesteuertes Kanban
Erzeugen eines neuen Kanbans
Bei den Rückmeldungen in die Struktur conf51 sind folgende Felder zu füllen:
Zu füllende Felder (siehe
Satzar “Datenstrukturen im KK5”)
t
K10
Mußfeld Kannfel
er
der
SATZA, TERID, LDATE, LTIME,
X
ERDAT, ERTIM, PKKEY, PKBST,
X
PKNUM, PKPOS, PKIMG, CHARG
K20
K30
X
SATZA, TERID, LDATE, LTIME,
X
ERDAT, ERTIM, PKNUM, ABMNG
X
SATZA, TERID, LDATE, LTIME,
X
ERDAT, ERTIM, PKNUM,
X
PKBMG, PKLUZ, PKLDT
X
Die Satzart ist durch die Anwahl einer Eingabetransaktion oder durch die Eingabe einer Kennung
zu füllen.
Der Kanban-Impuls (K10) kann in einem 11stelligen Barcode verschlüsselt sein, mit folgendem
Aufbau:
Stelle 1-7
= PKKEY
Stelle 11
= PKBST
Der Mengen-Impuls (K20) kann in einem 8stelligen Barcode verschlüsselt sein, mit folgendem
Aufbau:
Stelle 1-7
194
= PKNUM
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Satzarten
Stelle 8
= ABMNG
Felder im KK5
Feldname
Beschreibung
Inhalt muß geprüft werden
SATZA
Satzart der Rückmeldung
auf gültige Satzart
TERID
Terminal-ID
auf gültige Terminal-ID
LDATE
Istdatum der Rückmeldung
auf gültiges Datum
LTIME
Istzeit der Rückmeldung
auf gültige Uhrzeit
ERDAT
Erfassungsdatum der Rückmeldung
auf gültiges Datum
ERTIM
Erfassungszeit der Rückmeldung
auf gültige Uhrzeit
PKKEY*
Kanbanidentnummer
gegen pkps5
PKNUM**
Regelkreisnummer
gegen pkhd5
PKPOS
Behälternummer
PKNUM, PKPOS gegen pkps5
PKBST
Zielstatus
PKSFG***, PKBST gegen pkst5
PKIMG
Istmenge
ob numerisch
ABMNG
Abgebuchte Menge
ob numerisch
PKBMG
Anforderungsmenge
ob numerisch
PKLUZ
Lieferzeitpunkt für einen Kanban, Uhrzeit
auf gültige Uhrzeit
PKLDT
Lieferzeitpunkt für einen Kanban, Datum
auf gültiges Datum
CHARG
Chargennummer
*
Bei manueller Eingabe soll der Benutzer statt des Feldes PKKEY (Primärschlüssel) die
Felder PKNUM (oder MATNR, WERKS und PRVBE siehe Def. PKNUM) und PKPOS
(Sekundärschlüssel) eingeben können. Mit Hilfe der Datenstruktur pkPS5 ist dann der
entsprechende Wert für PKKEY zu ermitteln.
**
Bei manueller Eingabe soll der Benutzer statt des Feldes PKNUM (Primärschlüssel) die
Felder MATNR, WERKS und PRVBE (Sekundärschlüssel) eingeben können. Mit Hilfe der
Datenstruktur pkhd5 ist dann der entsprechende Wert für PKNUM zu ermitteln.
*** Der Wert PSKFG ist im Regelfall ein Leerzeichen (blank). Dann ist beim Prüfen des Wertes
PKBST in der Tabelle pkst5 die Existenz des Eintrags pkst5-pksfg=blank, pkst5pkbst=pkbst zu prüfen.
Die Felder TERID, LDATE, LTIME, ERDAT und ERTIM sind im Hintergrund vom System zu
füllen.
April 2001
195
PP - KANBAN
SAP AG
Kundenspezifische Erweiterungen
Kundenspezifische Erweiterungen
Verwendung
Sie haben die Möglichkeit, im Rahmen von Kanban kundenspezifische Erweiterungen
einzusetzen. Hierfür stehen Ihnen BAPIs und User-Exits zur Verfügung. Nachfolgend werden die
einzelnen Erweiterungen aufgeführt und kurz die jeweiligen Funktionen beschrieben. Für
detailliertere Informationen lesen Sie die Dokumentationen zu den jeweiligen Erweiterungen im
SAP-System.
Funktionsumfang
BAPIs
Mit Hilfe von BAPIs können Sie eigene Kanban-Funktionen realisieren. Sie dienen zur
Umsetzung einer BDE-Schnittstelle oder des Internet-Kanbans.
Für das Business-Objekt Kanban-Regelkreis (KanbanControlCycle) gibt es folgende
BAPIs/Methoden:
·
WithdrawQuantity:
Löst einen Mengenimpuls zum Kanban-Regelkreis aus.
·
AddEventdrivenKanban
Legt einen ereignisgesteuerten Kanban zum Regelkreis an.
·
GetList
Ermittelt einen oder mehrere Kanban-Regelkreise zu Selektionskriterien.
Business-Objekt Kanban:
·
GetListForSupplier (Internet-Kanban)
Stellt Kanban-Daten für einen Lieferanten bereit.
·
SetInProcess (Internet-Kanban)
Setzt den Status eines oder mehrerer Kanbans auf "in Arbeit".
·
Getlistforsupplie1 (Internet-Kanban)
Stellt Kanban-Daten für einen Lieferanten bereit; 2. Version (neue Adressfelder).
·
GetList
Ermittelt einen oder mehrere Kanbans zu Selektionskriterien.
·
ChangeStatus
Ändert den Status eines Kanbans.
BAPIs als Funktionsbausteine finden Sie in den Funktionsgruppen MPKW (Kanban) und MPKV
(Regelkreis).
User-Exits
Ein User-Exit ruft ein kundeneigenes Programm auf:
196
April 2001
SAP AG
PP - KANBAN
Kundenspezifische Erweiterungen
·
MPKB0001
Bei einem Statuswechsel eines Kanbans wird überprüft, ob benutzereigene Funktionen
in der Kanbanabwicklung vorgesehen sind.
·
MPKB0002
Eine kundendefinierte Anzeige der Kanbantafel kann vorgegeben werden.
·
MPKC0001
Der Benutzer kann seine eigene Formel für die Kanbanberechnung verwenden.
·
MPKD0001
Ausgabe eines Kanbans als EDI (sollte nicht mehr verwendet werden)
·
MPKR0001
Der Benutzer kann kundeneigene Felder im Kanbanregelkreis festlegen.
April 2001
197