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HELP.PPKAB PP - KANBAN Release 4.6C PP - KANBAN SAP AG Copyright © Copyright 2001 SAP AG. Alle Rechte vorbehalten. Weitergabe und Vervielfältigung dieser Publikation oder von Teilen daraus sind, zu welchem Zweck und in welcher Form auch immer, ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung durch SAP AG nicht gestattet. In dieser Publikation enthaltene Informationen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. 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Alle anderen Produkte sind Marken oder eingetragene Marken der jeweiligen Firmen. 2 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Symbole Symbol Bedeutung Achtung Beispiel Hinweis Empfehlung Syntax Tip April 2001 3 PP - KANBAN SAP AG Inhalt PP - KANBAN ......................................................................................................7 PP - Kanban ................................................................................................................................... 8 Das Kanban-Prinzip im Vergleich zur traditionellen Materialbedarfsplanung...................... 10 Kanban-Verfahren ....................................................................................................................... 11 Klassisches Kanban................................................................................................................. 12 Ereignisgesteuertes Kanban .................................................................................................... 13 'Einkarten'-Kanban ................................................................................................................... 15 Kanban mit Mengenimpuls....................................................................................................... 18 Nachschub bei Kanban: mit oder ohne Integration der Bedarfsplanung (MRP)...................... 20 Lagerortzuordnung für Kanban ........................................................................................... 21 Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung ............................................ 22 Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung .................................................................... 23 Kanban mit Integration der Bedarfsplanung ....................................................................... 25 Stammdaten für Kanban............................................................................................................. 26 Produktionsversorgungsbereich............................................................................................... 28 Produktionsversorgungsbereich festlegen.......................................................................... 29 Produktionsverantwortlicher für Kanban............................................................................. 30 Regelkreis ................................................................................................................................ 31 Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban ............................................ 32 Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis ......................................................... 36 Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis................................. 37 Anlegen/Ändern eines Regelkreises für ereignisgesteuertes Kanban ............................... 39 Nachschubstrategie ................................................................................................................. 42 Nachschubstrategie anlegen .............................................................................................. 43 Nachschubstrategie ändern ................................................................................................ 44 Automatische Kanbanberechnung............................................................................................ 45 Automatische Kanbanberechnung durchführen....................................................................... 47 Automatische Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen ............................................ 48 Fehlerprotokoll aufrufen ........................................................................................................... 51 Ermitteln der Sekundärbedarfe für die automatische Kanbanberechnung.............................. 52 Glättung der Sekundärbedarfe................................................................................................. 53 Ermitteln der Wiederbeschaffungszeit und Umrechnen der Bedarfe ...................................... 55 Ermitteln Anzahl Kanbans/Kanbanmenge ............................................................................... 56 Kanban-Steuerung ...................................................................................................................... 57 Statuswechsel/Kanban-Impuls................................................................................................. 59 Statusfolge .......................................................................................................................... 63 Auslösen des Kanban-Impulses ......................................................................................... 64 Kanban-Impuls für ereignisgesteuertes Kanban auslösen............................................ 67 Mengenimpuls auslösen ................................................................................................ 69 'Einkarten'-Kanban/Spezielle Logiken zum Auslösen des Kanban-Impulses anwenden ...................................................................................................................... 70 Mobile Datenerfassung für Kanban ............................................................................... 71 Istdatenerfassung/Rückmeldung ........................................................................................ 73 Rückmeldung durchführen............................................................................................. 74 4 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung.......................................... 75 Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und Wiederbeschaffung................ 76 Kanbantafel .............................................................................................................................. 77 Mit der Kanbantafel aus Verbrauchersicht arbeiten ........................................................... 80 Mit der Kanbantafel aus Quellensicht arbeiten ................................................................... 82 User-Exit für kundeneigene Felder in der Kanbantafel....................................................... 84 Behandlung von Fehlern .......................................................................................................... 85 Kanbankorrektur ................................................................................................................. 86 Kanbankorrektur durchführen........................................................................................ 89 Druck und Umlauf von Kanbans .............................................................................................. 90 Einmaligen Druck von Kanbans einstellen ......................................................................... 92 Regelmäßigen Kartendruck einstellen................................................................................ 93 Sammeldruck von Kanbans ................................................................................................ 94 Sammeldruck von Kanbans durchführen ...................................................................... 95 Senden eines Kanbans als EDI-Nachricht............................................................................... 96 Nachschubstrategien ............................................................................................................... 97 Nachschubstrategien für Eigenfertigung............................................................................. 98 Nachschub mit manuellem Kanban............................................................................... 99 Nachschub mit Produktionseinteilung ......................................................................... 101 Nachschub mit Fertigungsauftrag................................................................................ 103 Behältersteuerung Eigenfertigung ............................................................................... 105 Nachschubstrategien für Fremdbeschaffung.................................................................... 106 Nachschub mit Normalbestellung................................................................................ 107 Nachschub mit Umlagerungsbestellung (Werk zu Werk)............................................ 108 Nachschub mit Lieferplan ............................................................................................ 109 Nachschub über Mengenabruf .................................................................................... 111 Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs.................................................... 113 Bestimmen eines Liefertermins......................................................................... 115 Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf.................................. 117 Beipiel für das Zusammenfassen nach Liefertermin.................................... 119 Mengenabruf erzeugen ..................................................................................... 120 Ablauf der Nachrichtenfindung..................................................................... 121 Nachrichten-Konditionssätze anlegen ......................................................... 124 Mengenabruf übermitteln .................................................................................. 125 Mengenabruf anzeigen oder ändern ................................................................. 127 Sammelanzeige von Mengenabrufen aufrufen ................................................. 129 Beispiel für den Mengenabruf ........................................................................... 130 Wareneingang zum Mengenabruf .......................................................................... 133 Nachschub mit Orderbuch ........................................................................................... 135 Behältersteuerung Fremdbeschaffung ........................................................................ 136 Nachschubstrategien für Umlagerung .............................................................................. 137 Nachschub mit Reservierung....................................................................................... 138 Nachschub mit direkter Umbuchung ........................................................................... 139 Nachschub über WM-verwaltete Lagerorte (direkte Umbuchung) ......................... 140 Umlagerung mit Behältersteuerung............................................................................. 141 Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten .............................................................. 142 April 2001 5 PP - KANBAN SAP AG Spezielle Kanbanabwicklungen ............................................................................................. 144 Werksübergreifendes Kanban .......................................................................................... 145 Beschaffung und Entnahme auf Kostenstelle................................................................... 146 Kanban mit SD-Lieferung.................................................................................................. 148 Kostenrechnung für Kanban.................................................................................................... 150 Produktkostensammler .......................................................................................................... 151 Produktkostensammler bearbeiten ................................................................................... 157 Plankalkulation ....................................................................................................................... 165 Materialkalkulation mit Mengengerüst .............................................................................. 167 Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf .............................................................................. 168 Vorkalkulation zum Produktkostensammler........................................................................... 171 Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen........................................................ 175 Kostenträgerrechnung: Anonyme Lagerfertigung .................................................................. 179 Periodisches Produkt-Controlling........................................................................................... 180 Auftragsbezogenes Produkt-Controlling ................................................................................ 184 Auswertungen............................................................................................................................ 187 Werksübersicht aufrufen ........................................................................................................ 188 Regelkreis- und Kanbanübersicht aufrufen............................................................................ 190 Fehleranzeige aufrufen .......................................................................................................... 191 Rückmeldungen an PP-PK (KK5)............................................................................................. 193 Satzarten ................................................................................................................................ 194 Kundenspezifische Erweiterungen ......................................................................................... 196 6 April 2001 SAP AG PP - KANBAN PP - KANBAN PP - KANBAN April 2001 7 PP - KANBAN SAP AG PP - Kanban PP - Kanban Einsatzmöglichkeiten Kanban ist ein Verfahren zur Produktions- und Materialflußsteuerung, basierend auf dem physischen Materialbestand in der Fertigung. Regelmäßig benötigtes Material wird dabei ständig in kleinen Mengen in der Produktion bereitgehalten. Der Nachschub bzw. die Fertigung eines Materials wird mit Kanban dann in die Wege geleitet, wenn eine bestimmte Menge des Materials verbraucht worden ist. Dieser Nachschub wird unter Nutzung vorher gepflegter Stammdaten direkt von der Fertigung angestoßen. Eingaben in das System sind dabei auf ein Minimum beschränkt, zum Beispiel auf die Eingabe eines Barcodes. Alle weiteren Aktionen im System laufen dann automatisch im Hintergrund ab. Mittels Kanban soll die Produktion den Fertigungsprozeß selbst steuern und der manuelle Buchungsaufwand möglichst reduziert werden. Der Effekt dieser Selbststeuerung ist die Verkürzung der Durchlaufzeit und die Reduktion der Bestände. Der Impuls zur Lieferung des Materials mit Kanban kann zum Beispiel darin bestehen, daß der Arbeitsplatz, der ein Material benötigt (Verbraucher), eine Karte zu dem Arbetisplatz sendet, die das Material herstellt (Quelle). Die Karte beschreibt, welches Material in welcher Menge wohin geliefert werden soll. Diese Karten (jap. Kanban) haben dem Verfahren seinen Namen gegeben. Beim Empfang der Materialien kann durch einen weiteren Kanban-Impuls per Barcode der Wareneingang beim Verbraucher automatisch gebucht werden. Die folgende Grafik erläutert das Kanbanprinzip: 8 April 2001 SAP AG PP - KANBAN PP - Kanban KANBAN Verbraucher Quelle voll Material voll leer Kanban Einführungshinweise Will man das Kanbanprinzip sinnvoll nutzen, so ergeben sich an die Produktion eine Reihe von Forderungen: · Der Verbrauch der Kanbanteile sollte innerhalb eines Zeitraums, der größer als die Wiederbeschaffungszeit eines Kanbans ist, relativ konstant sein. Wird ein Material zeitweise in großen Mengen und dann wieder eine Zeitlang gar nicht benötigt, so braucht man eine große Zahl von Kanbans, um die Materialversorgung sicherzustellen und hat damit relativ hohe Bestände, wenn das Material nicht gebraucht wird. · Die Quelle sollte in der Lage sein, in kurzer Zeit viele kleine Lose zu fertigen. Dazu müssen die Rüstzeiten in der Fertigung auf ein Mindestmaß gesenkt und die Zuverlässigkeit der Produktion gesteigert werden. Es ist nicht im Sinne einer Produktionssteuerung mit Kanban, an der Quelle mehrere Kanbans für ein Material zu sammeln und erst dann mit der Produktion zu beginnen. April 2001 9 PP - KANBAN SAP AG Das Kanban-Prinzip im Vergleich zur traditionellen Materialbedarfsplanung Das Kanban-Prinzip im Vergleich zur traditionellen Materialbedarfsplanung Bei der traditionellen Bedarfsplanung werden die Produktionsmengen und -termine in Abhängigkeit vom aktuellen Kunden- oder Planprimärbedarf auf Enderzeugnisebene berechnet und die Einsatzmengen und Bereitstellungstermine der Komponenten über die Stücklistenauflösung ermittelt. Die Produktionsmengen können für unterschiedliche Bedarfe zu Losen zusammengefaßt werden. Die Losgrößenbildung orientiert sich am gewählten Losgrößenverfahren. Pro Fertigungsstufe werden Lose meistens komplett hergestellt, bevor sie in einer folgenden Fertigungsstufe weiterverwendet werden. Die in der Bedarfsplanung ermittelten Termine sind Grundlage einer Feinplanung für die aktuelle Fertigungsstufe, auch wenn zum Zeitpunkt der Planung oft nicht bekannt ist, wann genau das Material für die nächstfolgende Fertigungsstufe benötigt wird. Das Material wird aufgrund dieser Termine durch die Produktion geschoben (PUSH-PRINZIP). Häufig ergeben sich dadurch Wartezeiten bis zum Beginn der Fertigung bzw. bis zur Weiterverarbeitung. Diese Wartezeiten gehen schließlich als erhöhte Durchlauf- oder Sicherheitszeiten in die Planung ein und werden selten unterboten. Das Resultat können hohe Materialbestände und lange Durchlaufzeiten in der Produktion sein. Beim Einsatz von Kanban wird das Material nicht mittels einer übergeordneten Planung durch die Produktion geschoben, sondern dann durch die folgende Fertigungsstufe (Verbraucher) von der vorhergehenden Fertigungsstufe (Quelle) abgerufen, wenn es gebraucht wird (PULL-PRINZIP). Dazu wird zwischen Quelle und Verbraucher ein Regelkreis mit einer festgelegten Anzahl von Kanbans angelegt. Jeder Kanban steht für eine bestimmte Materialmenge und kann einem Behälter entsprechen, dies ist jedoch nicht zwingend. Wenn die zu einem Kanban gehörende Materialmenge verbraucht ist, wird der Kanban mit dem Status “leer” versehen und die Karte zur Quelle geschickt, die dann dieses Material in der vorgeschriebenen Menge produziert und an den Verbraucher liefert. Der Verbraucher quittiert den Erhalt des Materials, indem der Status wieder auf “voll” gesetzt wird. So wird durch die Kanban quasi die Losgröße festgelegt, die von der Quelle auf einmal produziert wird. Die gesamte Produktionsmenge ergibt sich aus der Anzahl der in einem bestimmten Zeitraum zur Quelle geschickten Kanbans. Die Wiederbeschaffungsfrequenz orientiert sich am tatsächlichen Verbrauch. Das heißt: Wird mehr Material benötigt, so zirkulieren die Kanbans zwischen Quelle und Verbraucher schneller; ist der Materialbedarf geringer, so zirkulieren die Kanbans langsamer. Wird eine Zeit lang gar kein Material benötigt, so befinden sich alle Kanbans mit dem Material beim Verbraucher, der damit die Komponenten sofort zur Verfügung hat, wenn er mit der Produktion der entsprechenden Baugruppen beginnen will. Es befindet sich nie mehr Material im Umlauf, als die mit dem Regelkreis festgelegte Anzahl von Kanbans, und auf jeder mit Kanban versorgten Produktionsstufe kann zu jedem Zeitpunkt mit der Produktion begonnen werden. 10 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanban-Verfahren Kanban-Verfahren Einsatzmöglichkeiten Das SAP-System unterstützt mehrere Verfahren, Kanban durchzuführen. Anhängig von der betrieblichen Struktur und abhängig von den Anforderungen, die man an die Produktionssteuerung mit Kanban hat, sind unterschiedliche Kanban-Abwicklungen notwendig. Funktionsumfang Im SAP-System werden folgende Verfahren angeboten: · Klassisches Kanban [Seite 12] · Kanban mit Mengenimpuls [Seite 18] · “Einkarten”-Kanban [Seite 15] · Ereignisgesteuertes Kanban [Seite 13] April 2001 11 PP - KANBAN SAP AG Klassisches Kanban Klassisches Kanban Verwendung Im klassischen Kanban werden im Regelkreis der Verbraucher, die Quelle und das Verfahren für die Wiederbeschaffung des Materials definiert, sowie die Anzahl der Kanbans, die zwischen Verbraucher und Quelle umlaufen bzw. die Menge pro Kanban. Der Kanban-Impuls erzeugt den Nachschub im klassischen Kanban immer nur für die im Regelkreis festgelegte Menge pro Kanban. Ebenso ist es ohne eine Veränderung im Regelkreis nicht möglich, mehr Kanbans umlaufen zu lassen, als im Regelkreis festgelegt ist. 12 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Ereignisgesteuertes Kanban Ereignisgesteuertes Kanban Verwendung Beim ereignisgesteuerten Kanban orientiert sich die Materialbereitstellung nicht an einer festgelegten Anzahl von Kanbans oder an einer festgelegten Kanbanmenge, sondern am tatsächlichen Materialbedarf. Das Material wird nicht an einem Produktionsversorgungsbereich stetig bereitgestellt und nachgefüllt, sondern nur auf explizite Anforderung beschafft. Dabei sollen die Vorteile des Kanban-Moduls dazu genutzt werden, den Nachschub mit einer vereinfachten Abwicklung durchzuführen. Integration Auch beim ereignisgesteuerten Kanban steht die volle Funktionalität von Kanban zur Verfügung. Voraussetzungen Voraussetzung ist die Pflege von eigenen Regelkreisen für die ereignisgesteuerte Abwicklung. Funktionsumfang Im Unterschied zum klassischen Kanban wird ein Kanban nur auf Bedarf (bzw. angestoßen durch ein bestimmtes Ereignis) erzeugt. Für jede angeforderte Materialmenge wird ein Kanban angelegt, der nach erfolgter Wiederbeschaffung wieder gelöscht wird. Der ereignisgesteuerte Kanban wird mit einer eigenen Funktion erzeugt. Die zu beschaffende Menge wird direkt in dieser Funktion festgelegt. Im Regelkreis können für die Festlegung der Menge folgende Restriktionen vergeben werden: · durch eine Rundungsmenge kann die angeforderte Menge aufgerundet werden · durch eine fixe Kanbanmenge. Ist die angeforderte Menge kleiner, wird die fixe Menge beschafft. Ist die zu beschaffende Menge größer, werden entsprechend mehrere Kanbans in Höhe der fixen Menge beschafft. Dabei wird die angeforderte Menge, wenn nötig, auf ein ganzes Vielfaches der fixen Menge aufgerundet. · durch einen Vorschlagswert für die angeforderte Menge. Dieser Wert wird vom System eingesetzt, falls in der Funktion zum Erzeugen des ereignisgesteuerten KanbanImpulses keine Menge angegeben wurde. Das Erzeugen mehrerer Fertigungsaufträge zu mehreren Kanbans auf einmal ist aus technischen Gründen nicht möglich. Das System läßt eine entsprechende Eingabe nicht zu. Ändern Sie ihre Eingabe bzw. den Geschäftsprozeß so ab, daß nur ein Kanban erzeugt wird. Machen Sie zum Beispiel mehrere Eingaben mit einer jeweils kleineren Menge. Wenn das nicht möglich ist, stellen Sie die Nachschubstrategie von Fertigungsaufträge auf Planaufträge/Produktionseinteilungen um. April 2001 13 PP - KANBAN SAP AG Ereignisgesteuertes Kanban Aktivitäten 1. Mit einer speziellen Transaktion wird der Kanban-Impuls ausgelöst und damit ein oder mehrere Kanban(s) erzeugt. Die Menge bzw. die Anzahl der Kanbans orientiert sich an der Anforderungsmenge sowie den Vorgaben im Regelkreis. Je nach Strategie wird für jeden erzeugten Kanban ein entsprechendes Nachschubelement erzeugt. 2. Die Wiederbeschaffung wird durchgeführt. 3. Der Kanban wird auf “voll” gesetzt und wenn nötig wird ein Wareneingang gebucht. 4. Beim Leersetzen dieses Kanbans (z.B. mit Barcode oder Kanbantafel) wird der Kanban wieder gelöscht. 5. Erst beim nächsten Erzeugen eines Kanban-Impulses mit der Funktion Ereignisgesteuerter Kanban wird/werden wieder ein oder mehrere Kanban(s) mit Nachschubelement erzeugt. 14 April 2001 SAP AG PP - KANBAN 'Einkarten'-Kanban 'Einkarten'-Kanban Verwendung Sinn und Zweck dieser speziellen Logik ist es unter anderem, mit zwei Kanbans in einem Regelkreis ein sogenanntes 'Einkarten'-Kanban abzubilden. Dadurch, daß ein Kanban zeitweise auf dem inaktiven Status 'wartet' sitzt, lassen sich die Bestände beim Verbraucher weiter reduzieren, besonders für den Fall, daß das Material zeitweise nicht gebraucht wird. Der Nachschub wird bei dieser Verfahrensweise immer dann angestoßen, wenn der Kanban, aus dem aktuell entnommen wird, ca. halb entleert ist. Der neue Kanban kommt dann an, bevor der aktuelle Kanban vollständig entleert ist. Die Logik wird durch folgende Grafik dargestellt: 1. Start mit einem vollen Behälter Kanban 2. Ein neuer Behälter wird angefordert 3. Der neue Behälter kommt an 4. Der erste Behälter ist vollständig geleert Da auch beim 'Einkarten'-Kanban zeitweise zwei Kanbans aktiv sind, um die Wiederbeschaffung des in Gebrauch befindlichen Kanbans zu gewährleisten, muß diese Logik im System mit zwei Kanbans abgebildet werden. Integration Auch beim 'Einkarten'-Kanban steht die volle Funktionalität von Kanban zur Verfügung. Voraussetzungen Vorausetzung für diese Abwicklung ist die Auswahl einer der Logiken im Feld Auslösen Nachschub in der Regelkreispflege. Funktionsumfang · Anstoßen des Nachschubs bei Status 'in Gebrauch': Nachdem der erste Behälter voll gemeldet wurde, läuft die Logik folgendermaßen ab: der zweite Kanban, verbleibt im Status 'wartet'. Soll ein neuer Kanban angefordert werden, dann wird der volle Kanban auf den Status 'in Gebrauch' gesetzt. Durch diesen Statuswechsel wird automatisch der Kanban im Status 'wartet' auf den Status 'leer' geändert und damit der Nachschub angestoßen. Wird der Kanban angeliefert, erhält er den Status 'voll'. Sobald der Kanban, aus dem noch entnommen wird, mit dem Status April 2001 15 PP - KANBAN SAP AG 'Einkarten'-Kanban 'leer' versehen wird, setzt das System ihn automatisch in den Status 'wartet' und der Ablauf kann wieder von vorne beginnen. In der folgenden Grafik wird der Ablauf abgebildet. 1. Start mit einem vollen Behälter 2. Ein neuer Behälter wird angefordert 3. Der neue Behälter kommt an 4. Der erste Behälter ist vollständig geleert · Anstoßen des Nachschubs bei Status 'wartet': Nachdem der erste Behälter voll gemeldet wurde, läuft die Logik folgendermaßen ab: Soll ein neuer Kanban angefordert werden, dann wird der volle Kanban auf den Status 'leer' gesetzt. Durch diesen Statuswechsel wird automatisch der Kanban im Status 'wartet” auf den Status 'leer' geändert und damit der Nachschub angestoßen. Der Kanban, aus dem noch entnommen wird, erhält den Status 'wartet'. Wird der neue Kanban angeliefert, erhält er den Status 'voll' und der Ablauf kann wieder von vorne beginnen. Im Unterschied zur Logik mit dem Status 'in Gebrauch' ist es hierbei nicht notwendig, mit einem zusätzlich Status zu arbeiten. Anderseits hat man hier jedoch am System auch keine Möglichkeit zu sehen, ob ein Behälter gerade entleert wird. In der folgenden Grafik wird der Ablauf abgebildet. 1. Start mit einem vollen Behälter 2. Ein neuer Behälter wird angefordert 3. Der neue Behälter kommt an 4. Der erste Behälter ist vollständig geleert · 16 Erreichen oder Überschreiten der Auslösemenge: April 2001 SAP AG PP - KANBAN 'Einkarten'-Kanban Der Ablauf bei dieser Logik ist analog zu den oben dargestellten Verfahrensweisen. Der Unterschied ist jedoch, daß hier das Leersetzen des Kanbans durch das Erreichen oder Überschreiten der Auslösemenge stattfindet. Bei dieser Abwicklung werden die Teile mit dem Mengenimpuls entnommen. Die Auslösemenge muß in diesem Fall zusätzlich zur Logik im Regelkreis gepflegt werden. Diese Art der Abwicklung bietet sich insbesondere für Teile an, die selten gebraucht werden. Man kann also auch solche Teile mit KANBAN beschaffen, ohne mehrere Kisten davon auf Lager halten zu müssen. Voraussetzung für diese Abwicklung ist jedoch der Einsatz eines BDE-Systems. April 2001 17 PP - KANBAN SAP AG Kanban mit Mengenimpuls Kanban mit Mengenimpuls Verwendung Im klassischen Kanban wird der Kanban-Impuls Status 'leer” nach dem vollständigen Entleeren des Kanbans vom Werker - beispielsweise mit dem Barcode - gesetzt. Vor dem Leersetzen wird dem System nicht mitgeteilt, welche Menge sich noch im Kanban befindet. Mit dem Mengenimpuls wird der Kanban-Impuls nicht durch den Statuswechsel vom Werker gesetzt, sondern der Werker bzw. ein BDE-System gibt die jeweils entnommenen Mengen im System direkt ein, und das System führt das Leersetzen des Kanbans automatisch durch, sobald die Kanbanmenge erreicht ist. Integration Auch beim Kanban mit Mengenimpuls steht die volle Funktionalität von Kanban zur Verfügung. Voraussetzungen Für Kanban mit Mengenimpuls sind keine zusätzlichen Voraussetzungen notwendig. Funktionsumfang Für Kanban mit Mengenimpuls steht eine eigene Funktion für die Eingabe der Entnahmemenge zur Verfügung. Die Istmenge der Kanbans wird bei jeder Buchung um die eingegebene Entnahmemenge reduziert. Das System erkennt, wenn die Istmenge eines Kanbans 0 ist und setzt den Kanban automatisch auf 'leer'. Der genaue Ablauf ist wie folgt: Wird aus einem Kanban das erste Mal eine Menge ausgebucht, so wird er auf den Status 'in Gebrauch' gesetzt. Wenn er vollständig entleert ist, wird der Status 'leer' gesetzt und der Nachschub angestoßen. Falls die Entnahmemenge die Restmenge dieses Kanbans übersteigt, wird die Istmenge des nächsten Kanbans reduziert und dieser wiederum auf 'in Gebrauch' gesetzt. Die Reihenfolge der Kanbans, aus denen entnommen wird, ist folgendermaßen gesteuert: · Zuerst werden Kanbans, die den Status 'in Gebrauch' haben, vollständig geleert. · Dann wird der Kanban mit dem Status 'voll' ausgewählt, der am längsten bereits den Status 'voll' besitzt. Im Gegensatz zur Abwicklung ohne 'Mengenimpuls' ist hier also die Istmenge des Kanbans von funktionaler Bedeutung. Das Vollsetzen des Kanbans erfolgt ganz normal mit dem Kanban-Impuls Status auf 'voll'. Beim Mengenimpuls wird nur die Istmenge der Kanbans fortgeschrieben, jedoch keine Bestandsbuchung durchgeführt. Die Bestandsbuchungen erfolgen weiterhin, wenn der Statuswechsel auf 'leer” erfolgt. 18 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanban mit Mengenimpuls Das Erzeugen mehrerer Fertigungsaufträge zu mehreren Kanbans auf einmal ist aus technischen Gründen nicht möglich. Das System läßt eine entsprechende Eingabe nicht zu. Ändern Sie ihre Eingabe bzw. den Geschäftsprozeß so ab, daß nur ein Kanban erzeugt wird. Machen Sie zum Beispiel mehrere Eingaben mit einer jeweils kleineren Menge. Wenn das nicht möglich ist, stellen Sie die Nachschubstrategie von Fertigungsaufträge auf Planaufträge/Produktionseinteilungen um. April 2001 19 PP - KANBAN SAP AG Nachschub bei Kanban: mit oder ohne Integration der Bedarfsplanung (MRP) Nachschub bei Kanban: mit oder ohne Integration der Bedarfsplanung (MRP) Verwendung Für die Organisation des Nachschubs gibt es bei Kanban zwei Möglichkeiten: · Der Nachschub wird ausschließlich durch den Kanban-Impuls angestoßen. Die so gesteuerten Materialien werden vom Bedarfsplanungslauf nicht geplant. Es besteht die Möglichkeit, mit der Langfristplanung eine Vorplanung für die Materialien durchzuführen. · Die Materialien werden im Bedarfsplanungslauf mitgeplant und entsprechende Beschaffungsvorschläge erzeugt. Diese Beschaffungsvorschläge stoßen jedoch nicht direkt die Wiederbeschaffung an, sondern liefern eine Vorschau auf den kommenden Verbrauch. Der Nachschub wird auch bei dieser Abwicklung durch den Kanban-Impuls angestoßen. Integration Sowohl für das klassische Kanban als auch für die anderen Kanban-Verfahren sind beide Möglichkeiten, den Nachschub zu organisieren, einsetzbar. 20 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Lagerortzuordnung für Kanban Lagerortzuordnung für Kanban In diesem Abschnitt soll der Gesamtzusammenhang der Lagerortzuordnung für Kanban erläutert werden. Die Zwischenlagerung der Materialien wird bei Kanban über den Produktionsversorgungsbereich (PVB) abgebildet. Er dient bei Kanban dazu, das Material direkt für die Produktion an der Linie bzw. am Arbeitsplatz bereitzustellen. Auf den Produktionsversorgungsbereich erfolgt jedoch keine Bestandsführung. Die Warenbewegungen werden auch bei Kanban auf Lagerorte gebucht. Für die Durchführung der Warenbewegungen werden die PVBs beim Anlegen in der KanbanAnwendung Lagerorten zugeordnet. Der Wareneingang für Kanban-Materialien erfolgt grundsätzlich auf den Lagerort, der dem PVB zugeordnet ist. Komponenten werden bei Kanban grundsätzlich retrograd abgebucht. Die Ermittlung des Lagerorts für die Entnahmebuchung wird im Abschnitt Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung [Seite 22] erläutert. Für das Anlegen eines Regelkreises ist es Voraussetzung, daß das Material für den Lagerort angelegt wurde, der dem Produktionsversorgungsbereich zugeordnet ist. Damit ist sichergestellt, daß die Bestandsbuchungen auf den richtigen Lagerort erfolgen. Außerdem ermittelt das System hierüber, ob Kanban mit oder ohne Integration der Bedarfsplanung durchgeführt wird. Einen Regelkreis mit einem Material anzulegen, das nicht für den Lagerort des PVBs angelegt ist, ist nicht möglich. Im Regelfall muß ein Material nicht für Lagerorte angelegt werden, denn das System legt beim ersten Buchen einer Warenbewegung automatisch das Materialstammsegment für den Lagerort an. Bei Kanban ist es jedoch zwingend erforderlich die Materialien immer für die Lagerorte anzulegen, da sonst keine Regelkreise angelegt werden können. Für Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung hat der Lagerort noch eine zusätzliche Bedeutung. In diesem Fall muß sichergestellt werden, daß die Bedarfsplanung die Materialien auf den für Kanban vorgesehenen Lagerorten nicht disponiert. Zu diesem Zweck werden diese Lagerorte im Materialstammsatz von der Disposition ausgeschlossen. Außerdem muß der Bedarfsplanungslauf bei der Stücklistenauflösung erkennen, für welchen Lagerort die zu erzeugenden Sekundärbedarfe vorgesehen sind, um bei den von der Disposition ausgeschlossenen Lagerorten keine Beschaffungsvorschläge zu erzeugen. Damit die Sekundärbedarfe mit dem Lagerort gefüllt werden, muß den mit Kanban gesteuerten Komponenten ein Produktionslagerort zugeordnet sein. April 2001 21 PP - KANBAN SAP AG Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung Bei der Stücklistenauflösung versucht das System, in der Stücklistenposition (Komponente) einen Lagerort zu finden. Wenn in der Stücklistenposition kein Produktionslagerort definiert ist, liest das System die Dispositionsgruppe der Baugruppe bzw. des Enderzeugnisses und ermittelt hieraus die Strategie für die Lagerort (bzw. PVB-) Findung. Ist keine Dispositionsgruppe mit einer Strategie zur Lagerort-/PVB-Findung eingetragen, dann prüft das System als letzte Möglichkeit, ob im Materialstammsatz der Komponente ein Produktionslagerort eingetragen ist. Dieselbe Vorgehensweise wird für das Ermitteln des PVBs verwendet. Strategien zur Lagerort-/PVB-Findung Bei der Lagerort-/PVB-Findung für die Entnahme der Komponenten gibt es folgende Strategien: · Wenn Sie Kennzeichen 1 (nur Komponente) setzen, dann prüft das System, ob im Materialstamm der Komponenten der Produktionslagerort gepflegt ist und liest diesen Lagerort ein. Dieser Lagerort wird dann als Entnahmelagerort verwendet und in der Komponentenliste im Planauftrag angezeigt. Sie verwenden dieses Verfahren, wenn Sie eine Komponente immer von einem bestimmten Lagerort entnehmen, d.h. für jede Komponente gibt es im Werk einen bestimmten Lagerort. · Wenn Sie Kennzeichen 2 (nur Baugruppe) setzen, sucht das System in der Fertigungsversion der gefertigten Baugruppe bzw. des Enderzeugnisses und prüft, ob dort der Vorschlags-Entnahmelagerort gepflegt ist. Wenn dieser gepflegt ist, wird dieser Lagerort als Entnahmelagerort für alle Komponenten verwendet und in der Komponentenliste im Planauftrag angezeigt. Ist kein Vorschlags-Entnahmelagerort gepflegt, übernimmt das System den empfangenden Lagerort der Baugruppe als Entnahmelagerort für die Komponenten. Der empfangende Lagerort kann in der Fertigungsversion der Baugruppe im Feld Empf. Lagerort oder im Materialstamm der Baugruppe im Feld Produktionslagerort festgelegt sein. Ist keine dieser Eingaben gepflegt, kann bei der Rückmeldung in der Serienfertigung der Empfangslagerort (Wareneingangslagerort) eingegeben werden, der dann als Entnahmelagerort für die Komponenten verwendet wird. Kennzeichen 2 sollten Sie verwenden, wenn alle Komponenten zusammen an einem Lagerort nahe der Fertigungslinie, an der sie benötigt werden, liegen. · Wenn Sie Kennzeichen 3 setzen, geht das System zunächst wie bei Kennzeichen 1 vor, wenn es dabei keinen Lagerort findet, geht es anschließend wie bei Kennzeichen 2 beschrieben vor. · Wenn Sie Kennzeichen 4 setzen, geht das System zunächst wie bei Kennzeichen 2 vor, wenn es dabei keinen Lagerort findet, geht es anschließend wie bei Kennzeichen 1 beschrieben vor. Die Festlegung der Strategie erfolgt im Customizing der Serienfertigung oder Bedarfsplanung im Arbeitsschritt Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung. Die Zuordnung der gewählten Strategie erfolgt über die Dispositionsgruppe. 22 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung Voraussetzungen Damit das Material nicht geplant wird, d.h. damit von der Bedarfsplanung keine zusätzlichen Nachschubelemente (Planaufträge oder Bestellanforderungen) erzeugt werden, wird das Material an dem Lagerort, der dem Produktionsversorgungsbereich der Quelle zugeordnet ist, von der Disposition ausgeschlossen. Lesen Sie hierzu weiter im Abschnitt Lagerort von der Disposition ausschließen [Extern]. Wird ein Material ohne die Integration der Bedarfsplanung beschafft, sind folgende Einstellungen vorzunehmen: · Lagerorte, die für die Beschaffung mit Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung vorgesehen sind, müssen von der Disposition ausgeschlossen werden. Außerdem muß für Komponenten festgelegt werden, von welchem Lagerort die retrograde Entnahme stattfindet. Lesen Sie hierzu weiter im Abschnitt Lagerortzuordnung für Kanban [Seite 21]. · Unter bestimmten Voraussetzungen muß auch für Materialien, die ohne die Integration der Bedarfsplanung beschafft werden, ein gültiges Dispositionsmerkmal gepflegt werden. Dies ist der Fall, – wenn als Nachschubelemente von Kanban Produktionseinteilungen bzw. Planaufträge erzeugt werden sollen (Kanban mit Produktionseinteilungen) – wenn Kapazitätsbedarfe erzeugt werden sollen – wenn das Material an der Langfristplanung teilnehmen soll – wenn das Material nur an bestimmten Lagerorten mit Kanban gesteuert werden soll, die anderen Lagerorte jedoch mit der Bedarfsplanung disponiert werden Ansonsten können Sie das Material auch mit dem Dispositionsmerkmal "ND" (nicht disponieren) versehen. · Für Nachschubstrategien mit Kostensammler (Eigenfertigung mit Produktionseinteilungen, manuelles Kanban) muß ein Serienfertigungsprofil (Dispositionsdatenbild) eingetragen werden. Im SAP-Standard steht ein Profil zur Verfügung, das speziell für Kanban vorgesehen ist, d.h. es wird mit diesem Profil ein Kostensammler ohne Serienauftrag erzeugt. Lesen Sie für mehr Informationen zur Kostenrechnung mit Kostensammler den Abschnitt Kostensammler für Kanban [Extern]. Funktionsumfang Ruft der Verbraucher einen neuen Kanban von der Quelle ab, so wird für die abgerufene Menge ein Nachschubelement (Produktionseinteilung, Fertigungsauftrag, Bestellung etc.) erzeugt. Mit diesem Element wird das Material beschafft und mit Bezug zu diesem Element wird rückgemeldet und bei der Lieferung der Wareneingang gebucht. Bei dieser Abwicklung sind zwei Dinge zu beachten, wenn Kanban-gesteuerte Materialien eine Stückliste besitzen: · Für den von der Disposition ausgeschlossenen Lagerort wird die Stückliste nicht weiter aufgelöst, d.h. Beschaffungselemente auf diesem Lagerort führen nicht zu Sekundärbedarfen für Komponenten des mit Kanban gesteuerten Materials. Hat ein so April 2001 23 PP - KANBAN SAP AG Kanban ohne Integration der Bedarfsplanung gesteuertes Material also Komponenten, dann können diese nur mit Kanban oder verbrauchsgesteuert beschafft werden. Es ist jedoch möglich, den Komponentenbedarf mit Hilfe der Langfristplanung zu planen. Mit der Langfristplanung können Sie Sekundärbedarfe simulativ auch für Kanbangesteuerte Materialien erzeugen und erhalten damit u.a. eine Vorschau für die Verhandlungen mit den Lieferanten. · 24 Es ist jedoch möglich, ein Material gleichzeitig an bestimmten Lagerorten mit Kanban zu steuern und an anderen Lagerorten mit der Bedarfsplanung zu planen. Das heißt: – Beschaffungselemente auf Lagerorten, die disponiert werden, führen zu Sekundärbedarfen für Komponenten – Beschaffungselemente auf Lagerorten, die von der Disposition ausgeschlossen sind, führen nicht zu Sekundärbedarfen für Komponenten. April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanban mit Integration der Bedarfsplanung Kanban mit Integration der Bedarfsplanung Voraussetzungen Bei dieser Abwicklung wird der Lagerort, der dem Produktionsversorgungsbereich zugeordnet ist, nicht von der Disposition ausgeschlossen. Wird ein Material mit Integration der Bedarfsplanung beschafft, sind folgende Einstellungen vorzunehmen: · Für das Material muß ein gültiges Dispositionsmerkmal gepflegt werden, es darf also nicht "ND" (nicht disponieren) eingestellt sein · Für das Material müssen alle weiteren für die Bedarfsplanung notwendigen Steuerungsparameter gepflegt werden · Für Nachschubstrategien mit Kostensammler (Eigenfertigung mit Produktionseinteilungen, manuelles Kanban) muß ein Serienfertigungsprofil (Dispositionsdatenbild) eingetragen werden. Im SAP-Standard steht ein Profil zur Verfügung, das speziell für Kanban vorgesehen ist, d.h. es wird mit diesem Profil ein Kostensammler ohne Serienauftrag erzeugt. Lesen Sie für mehr Informationen zur Kostenrechnung mit Kostensammler den Abschnitt Kostensammler für Kanban [Extern]. Funktionsumfang Bei dieser Abwicklung wird die Planung der Gesamtproduktionsmenge oder Beschaffungsmengen einer bestimmten Periode mit der Bedarfsplanung gesteuert und die Nachschubelemente werden durch den Bedarfsplanungslauf erzeugt. Im Rahmen der Eigenfertigung kann für die Planung der Produktionsmengen pro Periode sowohl die Serienfertigung als auch die Fertigungsauftragsverwaltung eingesetzt werden. Im Rahmen der Fremdbeschaffung stehen alle üblichen Beschaffungselemente zur Verfügung. Die von der Bedarfsplanung erzeugten Nachschubelemente sollen jedoch nicht die Produktion oder Fremdbeschaffung direkt auslösen, sondern dienen als Vorschau für die Quelle. Der Materialfluß selbst und die tatsächliche Produktion wird mit dem Voll- und Leersetzen der Kanbans gesteuert und angestoßen. Rückmeldungen und Wareneingänge werden hierbei ohne Bezug zum Kanban gebucht, können sich also beispielsweise auf Tagesmengen beziehen. Bei dieser Abwicklung gilt für Materialien mit Stückliste folgendes: In Kanban-Materialien einfließende Komponenten können mit allen Dispositionsverfahren der Bedarfsplanung disponiert werden. Es muß allerdings organisatorisch sichergestellt werden, daß die Quelle das Material zu dem von der Bedarfsplanung erzeugten Nachschubelement nicht im voraus produziert, sondern den “Abruf” durch Kanban abwartet. Da bei der Abwicklung mit Integration der Bedarfsplanung das System direkt Vorschaudaten erzeugt, eignet sich diese Abwicklung besonders für den Nachschub mit Produktionseinteilungen (Serienfertigung) und Lieferplaneinteilungen. April 2001 25 PP - KANBAN SAP AG Stammdaten für Kanban Stammdaten für Kanban Einsatzmöglichkeiten Für die Produktionssteuerung mit Kanban müssen verschiedene Stammdaten eingestellt werden, um ein Material für die Beschaffung mit Kanban vorzusehen und um vollautomatisch Bestellungen, Fertigungsaufträge und andere Nachschubelemente zu erzeugen sowie die Warenbewegungen durchzuführen. Funktionsumfang Kanban-Material wird in sogenannten Produktionsversorgungsbereichen direkt in der Produktion zur Verfügung gestellt. Ein PVB kann beispielsweise ein Regalbereich oder ein anderer Lagerbereich sein. Aus einem Produktionsversorgungbereich (PVB) bedienen sich dabei ein oder mehrere Arbeitsplätze. Die Produktionsversorgungsbereiche werden für die Bestandsführung jeweils einem Lagerort zugeordnet. Während im Produktionsversorgungbereich nur die Kanbans verwaltet werden, wird das Material bestandsmäßig auf dem zugeordneten Lagerort geführt. Dabei kann jedem Produktionsversorgungbereich ein eigener Lagerort oder mehreren oder auch allen PVBs eines Werkes ein gemeinsamer Lagerort zugeordnet werden. Deshalb müssen Produktionsversorgungsbereiche angelegt werden und diese wiederum Lagerorten zugeordnet werden. Lesen Sie hierzu auch Produktionsversorgungsbereich [Seite 28] und Lagerortzuordnung für Kanban [Seite 21]. Eine weitere Untergliederung der Produktion erfolgt in die Bereiche von sogenannten Produktionsverantwortlichen. Damit wird der Forderung Rechnung getragen, Steuerungsfunktionen und Verantwortung in die Werkstatt zurückzuverlagern. Der Produktionsverantwortliche kann als Verbraucher für die Bestände in einem oder mehreren Produktionsversorgungbereich zuständig sein und als Quelle die Produktion der in seinem Bereich hergestellten Materialien überwachen. Auch der Produktionsverantwortliche muß angelegt und zugeordnet werden. Lesen Sie hierzu auch Produktionsverantwortlicher für Kanban [Seite 30]. Die Beziehung zwischen Verbraucher und Quelle wird im Regelkreis festgelegt. Der Regelkreis bestimmt in der Hauptsache die Form der Wiederbeschaffung und die Anzahl der Kanbans bzw. die Menge pro Kanban. Die Festlegung der Anzahl Kanbans bzw. der Menge pro Kanban kann durch manuelle Eingabe erfolgen. Da in vielen Industriebereichen die Bedarfssituation jedoch starken Schwankungen unterworfen ist, bietet das System auch eine automatische Kanbanberechnung, um die Parameter regelmäßig zu überprüfen, zu berechnen und anzupassen. Lesen Sie hierzu Regelkreis [Seite 31]. 26 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Stammdaten für Kanban Verbraucher •Produktionsversorgungsbereich Quelle Lieferung • Verantwortlicher • Lieferant • Lieferwerk • Lager Regelkreis Bedarf • Die Beziehung zwischen Quelle und Verbraucher ist im Regelkreis festgelegt Außerdem müssen die Nachschubstrategien eingestellt werden, d.h. es wird im Regelkreis für die Materialien festgelegt, in welcher Weise die Wiederbeschaffung erfolgt: Lesen Sie hierzu auch Nachschubstrategie [Seite 42]. April 2001 27 PP - KANBAN SAP AG Produktionsversorgungsbereich Produktionsversorgungsbereich Definition Der Produktionsversorgungsbereich (PVB) dient als Zwischenlager in der Fertigung, um Material direkt für die Produktion an der Linie bzw. am Arbeitsplatz bereitzustellen. PVBs können Regale, speziell markierte Flächen auf dem Boden, spezielle Boxen etc. sein. Die Festlegung der PVBs im Betrieb gehört zum vorbereitenden Design des Materialflusses für KANBAN. Der Produktionsversorgungsbereich wird in der Kanban-Anwendung definiert und folgenden Objekten zugeordnet: · · einem Werk · einem Lagerort einem Verantwortlichen Auf den zugeordneten Lagerort erfolgen die Warenbewegungsbuchungen. Einem Lagerort können mehrere Produktionsversorgungsbereiche zugeordnet werden, ein Produktionsversorgungsbereich jedoch nicht mehreren Lagerorten. Wenn ein Material in mehreren Produktionsversorgungsbereichen mit demselben Lagerort produziert oder weiterverarbeitet wird, dann wird in der Bestandsübersicht auf diesem Lagerort die Summe aller Bestände auf den zugeordneten Produktionsversorgungsbereichen angezeigt. Der zugeordnete Verantwortliche ist die Person, die als Verbraucher für die Weiterverarbeitung der Materialien und für die Überwachung der Bestände am Produktionsversorgungsbereich zuständig ist. 28 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Produktionsversorgungsbereich festlegen Produktionsversorgungsbereich festlegen 1. Wählen Sie ausgehend vom Kanban-Menü Prod.Vers.Bereiche ® Pflegen. 2. Geben Sie das Werk ein und wählen Sie Weiter. Sie gelangen in die Sicht zur Pflege der Produktionsversorgungsbereiche. Hier können Sie bestehende Produktionsversorgungsbereiche ändern oder neue festlegen. 3. Zum Anlegen eines neuen Produktionsversorgungsbereichs wählen Sie Bearbeiten ® Neue Einträge. 4. Geben Sie folgende Daten ein: – Name und Kurzbeschreibung des Produktionsversorgungsbereichs – Lagerort, dem der Produktionsversorgungsbereich zugeordnet wird. Auf diesen Lagerort erfolgen die Warenbewegungsbuchungen für das KANBAN-Material. – Produktionsverantwortlicher In der Kanban-Anwendung müssen Sie den Produktionsverantwortlichen beim Anlegen eines Produktionsversorgungsbereichs angeben. Der Produktionsverantwortliche ist jedoch nicht als Mußeingabe gekennzeichnet, da Sie im Warehouse Management über die gleiche Transaktion Produktionsversorgungsbereiche anlegen, ohne den Produktionsverantwortlichen eingeben zu müssen. – gegebenenfalls die Abladestelle Die Abladestelle wird auf die Kanban-Karte gedruckt bzw. beim Mengenabruf in den Mengenabruf selbst übernommen. 5. Sichern Sie Ihre Eingaben. April 2001 29 PP - KANBAN SAP AG Produktionsverantwortlicher für Kanban Produktionsverantwortlicher für Kanban Definition Der Produktionsverantwortliche kann als Verbraucher für die Weiterverarbeitung der Materialien und für die Überwachung der Bestände in einem oder mehreren Produktionsversorgungsbereichen zuständig sein und/oder als Quelle die Bereitstellung der in seinem Bereich hergestellten Materialien überwachen. Produktionsverantwortliche werden als Disponenten im Customizing der Bedarfsplanung (unter Stammdaten) definiert. Verwendung Wird ein Verantwortlicher einem Produktionsversorgungsbereich zugeordnet, ist damit die Person definiert, die als Verbraucher für die Weiterverarbeitung der Materialien und für die Überwachung der Bestände am Produktionsversorgungsbereich zuständig ist. Wird im Rahmen der Eigenfertigung ein Verantwortlicher im Regelkreis eingegeben, ist damit die Person definiert, die als Quelle für den Nachschub, d.h. für die Bereitstellung der Materialien und ggf. den Transport zum Verbraucher zuständig ist. 30 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Regelkreis Regelkreis Definition Die Regelkreise legen die Beziehung zwischen Verbraucher und Quelle fest. Mit Hilfe des Regelkreises werden folgende Steuerungsdaten für Kanban vorgegeben: · Kanbanumlauf, d.h. die Anzahl Kanbans und die Menge pro Kanban · ggf. Rahmendaten für die automatische Kanbanberechnung · Nachschubstrategie · ggf. Kartendruck · ggf. Anlieferadresse · ggf. Ablaufsteuerung (z.B. Kennzeichen für separaten Wareneingang, Statusfolgeschlüssel, Kennzeichen für die Logik zum Auslösen des Nachschubs beim “Einkarten”-Kanban) Verwendung Sie können Regelkreise für klassisches Kanban pflegen (diese Regelkreise werden auch bei Kanban mit Mengenimpulsen oder beim “Einkarten”-Kanban verwendet) oder für ereignisgesteuertes Kanban. April 2001 31 PP - KANBAN SAP AG Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban Einsatzmöglichkeiten Dieser Prozeß beschreibt, welche Parameter Sie für einen Regelkreis bei klassischem Kanban eingeben. Ablauf Um einen Regelkreis für klassisches Kanban anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Sie wählen ausgehend vom Kanban-Menü Regelkreis ® Anlegen. Sie gelangen auf das Einstiegsbild für die Pflege des Regelkreises. 2. Sie definieren den Verbraucher über die folgenden Eingaben: – Materialnummer – Werk – Produktionsversorgungsbereich des Verbrauchers 3. Sie wählen im Bildschirmbereich den Radio-Button Klassisches Kanban und drücken Enter. Sie gelangen auf das Pflegebild des Regelkreises. 4. Sie legen die folgenden Parameter fest: – Nachschubstrategie Im Regelkreis legen Sie fest, auf welche Weise der Nachschub zwischen Verbraucher und Quelle erfolgt. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis [Seite 36]. - Kanbanumlauf Für den Kanbanumlauf legen Sie fest: · die Anzahl der Kanbans, die sich im Umlauf zwischen Quelle und Verbraucher befinden · die Materialmenge pro Kanban Die Anzahl der Kanbans sowie die Kanbanmenge orientiert sich an den folgenden Kriterien: · durchschnittlicher Verbrauch · Wiederbeschaffungszeit eines Kanbans · Schwankungen im Verbrauch und in der Wiederbeschaffungszeit Dieser Zusammenhang läßt sich durch die folgende Formel abbilden: 32 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban Berechnung eines Regelkreises (Anzahl Behälter -1) x Inhalt Behälter = Verbrauch in der Wiederbeschaffungszeit eines Behälters Verbrauch x Wiederbeschaffungszeit Behälter [Zeiteinheit] Zeiteinheit Anzahl Behälter = - Inhalt Behälter +1 Automatische Kanbanberechnung Die Festlegung der Anzahl Kanbans bzw. der Kanbanmenge kann auch mit Hilfe der automatischen Kanbanberechnung erfolgen. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis [Seite 37]. – Kanban-Behälternummer Sie können die Materialnummer des Behälters für die Kanbans eingeben, falls die Behälter als Materialstammsätze angelegt sind. Für die Kanban-Behälter ist eine eigene Materialart (CONT) vorgesehen. Die Materialart CONT ermöglicht eine einfache Pflege des Materialstammsatzes (es sind ausschließlich Konstruktionsdaten notwendig). Sie können jedoch auch jede andere Materialart verwenden, um Kanban-Behälter anzulegen. – Kanban-Signalgrenze 'maximal leer' Sie können für die Kanbantafel aus Quellensicht eine Signalgrenze für die Anzahl von Kanbans festlegen, die maximal leer sein dürfen. Diese Signalgrenze dient nur zu Informations- und Auswertezwecken. Wird die mit der Signalgrenze festgelegte Menge von leeren Kanbans überschritten, wird dies in der Kanbantafel aus Quellensicht im betroffenen Regelkreis durch ein Ausrufezeichen in der Zeile des Regelkreises dargestellt. – Kartendruck Sie legen fest, ob Karten (Kanbans) gedruckt werden, und bei welchem Ereignis die Kanbans gedruckt werden. Außerdem wird das Ausgabegerät festgelegt. Lesen Sie für weitere Informationen den Abschnitt Druck und Umlauf von Kanbans [Seite 89]. – Sperren und Löschen von Kanbans Gegebenenfalls können Sie Kanbans im Regelkreis löschen oder sperren. Gesperrt werden Kanbans z.B., wenn sie für eine bestimmte Zeit stillgelegt werden sollen, da der Bedarf im Regelkreis gesunken ist. Sie können einen Kanban erst löschen, wenn kein Nachschubelement mehr vorhanden ist, für das noch nicht der Wareneingang gebucht wurde. Alle Kanbans, die nicht den Status 'wartet' haben, müssen gesperrt werden, bevor sie gelöscht werden können. April 2001 33 PP - KANBAN SAP AG Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban Wird ein gesperrter Kanban auf 'leer' gesetzt, wird vom System automatisch der Status 'wartet' vergeben. Für einen gesperrten Kanban kann nicht wiederbeschafft werden. Zum Sperren oder Löschen von Kanbans wählen Sie Springen ® Kanban. Auf dem folgenden Dialogfenster sehen Sie · Nummern der Kanbans · die Istmenge · den Kanbanstatus · Datum und Uhrzeit des letzten Statuswechsels. Um Kanbans zu sperren, markieren Sie die gewünschten Kanban in der Spalte Sperren. Um Kanbans zu löschen, markieren Sie die gewünschten Kanban in der Spalte Löschen. – Anlieferadresse Für eine Anlieferung direkt an die Linie können Sie zusätzlich die detaillierte Anlieferadresse mit den genauen Daten des Produktionsversorgungsbereiches eingeben. Sie wählen hierzu Springen ® Anlieferadresse. Beim Aufruf der Funktion wird die Werksadresse automatisch eingepflegt. Sie können nun z.B. detaillierte Angaben zum Produktionsversorgungsbereich machen. Weitere Steuerungsdaten/Ablaufsteuerung – Entkopplung des Wareneingangs von der Statusänderung und Unabhängige Quelle Zusätzlich können Sie über das Feld separater WE die Entkopplung des Wareneingangs von der Statusänderung steuern (Lesen Sie hierzu Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74]) sowie mit dem Feld Unabhängige Quelle, ob die Quelle den Zeitpunkt der Wiederbeschaffung festlegt und das Nachschubelement den Status unabhängige Quelle hat (Lesen Sie hierzu den Abschnitt Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und Wiederbeschaffung [Seite 75]). – Statusfolge Dem Regelkreis können Sie im Feld Statusfolge eine Statusfolge zuordnen, mit der einerseits die Abfolge der Status definiert wird und andererseits festgelegt wird, ob einzelne Status zwingend vorgeschrieben, optional oder verboten sind. So können Sie z.B. festlegen, daß die Status 'in Arbeit' und 'in Transport' nacheinander gesetzt werden müssen, aber der Status 'in Gebrauch' nicht erlaubt ist. Die Statusfolge definieren Sie im Kanban-Customizing.Weitere Informationen zu den Status lesen Sie in den Abschnitten Statuswechsel/Kanban-Impuls [Seite 59] und Statusfolge [Seite 62]. – 'Einkarten'-Kanban' Beim 'Einkarten'-Kanban muß eine spezielle Logik festgelegt werden, bei der der KANBAN-Impuls ausgelöst wird. Diese Logiken werden im Feld Auslösen Nachschub definiert. Lesen Sie weiter: 'Einkarten'-Kanban [Seite 15] und 'Einkarten'- 34 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban Kanban/Spezielle Logiken zum Auslösen des Kanban-Impulses anwenden [Seite 69]. Wenn das Nachschubelement erst bei Erreichen einer Auslösemenge erzeugt werden soll, müssen Sie im Feld Auslösemenge diese Menge eingeben. Sie haben die Möglichkeit, den Produktionsversorgungsbereich in einem bestehenden Regelkreis zu ändern, falls der neue Produktionsversorgungsbereich auf den gleichen Lagerort zeigt wie der alte. April 2001 35 PP - KANBAN SAP AG Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis Einsatzmöglichkeiten Die Nachschubstrategie legt fest, auf welche Weise der Nachschub zwischen Verbraucher und Quelle erfolgt. Dieser Prozeß beschreibt, wie Sie im Regelkreis die Nachschubstrategie festlegen können, d.h. einem Material eine Art des Nachschubs zuordnen können. Voraussetzungen Zuvor müssen Sie im Customizing die entsprechenden Nachschubstrategien definieren. Lesen Sie hierzu Nachschubstrategie anlegen [Seite 43]. Ablauf Für die Pflege der Nachschubstrategie (hierdurch wird die Quelle definiert) gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Im Pflegebild des Regelkreises (Regelkreis ® Anlegen) markieren Sie auf der Registerkarte Nachschubstrategie, auf welche Weise der Nachschub erfolgen soll: · durch Eigenfertigung · durch Fremdbeschaffung (bzw. Beschaffung von einem anderen Werk) · durch Umlagerung von einem anderen Lager 2. Sie geben im Feld Strategie den Schlüssel der gewünschten Strategie ein. 3. Sie wählen Weiter. 4. Abhängig von der gewählten Strategie füllen Sie verschiedene Felder aus, die die Quelle spezifizieren: · · · Bei Eigenfertigung - Produktionsverantwortlicher - ggf. Fertigungsversion Bei Fremdbeschaffung - Einkaufsorganisation - Lieferant bzw. Abgebendes Werk - ggf. Vertrag/Lieferplan Bei Umlagerung - Lagerort der Quelle 5. Sie sichern Ihre Daten. 36 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis Einsatzmöglichkeiten Die Festlegung der Anzahl Kanbans bzw. der Kanbanmenge kann auch mit Hilfe der automatischen Kanbanberechnung erfolgen. Dieser Prozeß beschreibt, welche Parameter Sie im Regelkreis vorgeben müssen, damit das System den Kanbanumlauf selbst berechnen kann. Ablauf 1. Sie geben die Berechnungsart vor. Sie steuert, ob die Anzahl der Kanbans oder die Menge pro Kanban berechnet wird. 2. Sie geben den Sicherheitsfaktor vor. Er dient dazu, Bedarfsschwankungen abzufangen. Er wird mit dem Ergebnis der Formel zur Kanbanberechnung multipliziert. 3. Sie geben die Konstante vor. Mit ihr kann der Impuls zum Leermelden des Kanbans folgendermaßen gesteuert werden: – Wird ein Kanban leergemeldet, wenn das komplette Material des Kanbans verbraucht ist, dann wird die Konstante auf 1 gesetzt. Bedienen sich bei dieser Art des Leermeldens mehrere Arbeitsplätze aus einem Produktionsversorgungsbereich, dann ist die Konstante um diese Anzahl Arbeitsplätze zu erhöhen. – Wird dagegen schon leergemeldet, wenn das erste Teil entnommen wird, dann ist die Konstante 0. Außerdem können Sie mit Hilfe der Konstante ebenfalls einen Sicherheitsbestand einplanen. 4. Sie geben das Berechnungsprofil vor. Es wird im KANBAN-Customizing definiert und vereinfacht die Pflege der Berechnungsparameter, da es die oben genannten Parameter enthält und zusätzlich das Glättungsverfahren für die Sekundärbedarfsglättung (Lesen Sie weiter: Glättung der Sekundärbedarfe [Seite 53]) sowie ggf. eine Verteilungsfunktion für die Glättung. 5. Sie geben die Wiederbeschaffungszeit vor. Sie kann in Tagen oder Stunden/Minuten eingegeben werden. 6. Für die Kanbanberechnung müssen die Sekundärbedarfe ermittelt werden, die in dem PVB eingeplant werden, in dem das Material verbraucht wird. Hier wird der PVB aus den Sekundärbedarfen herangezogen. Zur Ermittlung des PVBs im Sekundärbedarf lesen Sie weiter im Abschnitt Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung [Seite 22]). Ist in Sonderfällen die PVB-Findung für einen Sekundärbedarf nicht möglich oder nicht erwünscht, können Sie mit der Funktion Erweiterte Sekundärbedarfsselektion beliebige Kombinationen aus Werk, Lagerort und PVB angeben. Das System berücksichtigt bei der Berechnung eines Regelkreises dann alle Sekundärbedarfe, die zu einer dieser Kombinationen passen. Folgende Anwendungsbeispiele sind denkbar: – April 2001 Gibt es beispielsweise für ein Material in einem Werk nur einen Regelkreis, und sollen alle Sekundärbedarfe in diesem Werk für die Berechnung des Regelkreises berücksichtigt werden, so müssen Sie die Lagerort-/PVB-Findung nicht nutzen, 37 PP - KANBAN SAP AG Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis sondern können in der Erweiterten Sekundärbedarfsselektion einen Eintrag mit dem Werk eingeben. Dann werden alle Sekundärbedarfe, die in diesem Werk anfallen, für die Berechnung berücksichtigt, ohne Rücksicht darauf, zu welchem Lagerort oder PVB diese Sekundärbedarfe gehören. – Versorgt ein Regelkreis ein Pufferlager, aus dem sich wiederum andere Regelkreise bedienen, so gibt es nur Sekundärbedarfe für diese letzteren Regelkreise im System. Zur Berechnung des Regelkreises für die Versorgung des Pufferlagers können Sie dann alle diese PVBs über die Funktion Erweiterte Sekundärbedarfsselektion zuordnen, und die entsprechenden Sekundärbedarfe werden bei der Berechnung des Pufferregelkreises berücksichtigt. Bei der Eingabe ist folgendes zu beachten: Wenn Sie die Kombination aus Werk, Lagerort und PVB nicht vollständig eingeben, sondern z.B. nur Werk und Lagerort, dann liest das System alle Sekundärbedarfe, die im eingegebenen Werk und Lagerort eingeplant sind, ohne Rücksicht darauf, welcher PVB im Sekundärbedarf steht. Dasselbe gilt auch, wenn Sie nur ein Werk eingeben; dann werden alle Sekundärbedarfe des Werkes verwendet, ohne Rücksicht auf Lagerort und PVB. Um die erweiterte Sekundärbedarfsselektion aufzurufen, wählen Sie Springen ® Sekundärbedarfsselektion. Sie erhalten das Dialogfenster Erweiterte Sekundärbedarfselektion und können Ihre Eingaben vornehmen. Die Berechnung und Auswertung bzw. Übernahme führen Sie mit den Funktionen Automatische Kanbanberechnung [Seite 45] durch. 38 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Anlegen/Ändern eines Regelkreises für ereignisgesteuertes Kanban Anlegen/Ändern eines Regelkreises für ereignisgesteuertes Kanban Einsatzmöglichkeiten Dieser Prozeß beschreibt, welche Parameter Sie für einen Regelkreis bei ereignisgesteuertem Kanban eingeben. Ablauf Um einen Regelkreis für ereignisgesteuertes Kanban anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Sie wählen ausgehend vom Kanban-Menü Regelkreis ® Anlegen. Sie gelangen auf das Einstiegsbild für die Pflege des Regelkreises. 2. Sie definieren den Verbraucher über folgende Eingaben: – Materialnummer – Werk – Produktionsversorgungsbereich des Verbrauchers 3. Sie wählen im Bildschirmbereich den Radio-Button Ereignisgesteuertes Kanban und wählen Weiter. Sie gelangen auf das Pflegebild des Regelkreises. 4. Sie legen die folgenden Parameter fest: – Nachschubstrategie Im Regelkreis legen Sie fest, auf welche Weise der Nachschub zwischen Verbraucher und Quelle erfolgt. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Festlegen der Nachschubstrategie im Regelkreis [Seite 36]. – Kanbans Im ereignisgesteuerten Kanban wird die Anzahl der Kanbans sowie die Kanbanmenge nicht im Regelkreis definiert. Im Regelkreis werden lediglich folgende Rahmendaten gepflegt: – Menge je Kanban Vorschlagswert für die Materialmenge eines Kanbans, die dann vom System verwendet wird, wenn beim Erzeugen des Kanbanimpulses keine zu bestellende Menge eingegeben wurde. – Rundungsmenge Beim Erzeugen eines Kanbanimpulses wird die gewünschte Materialmenge für diesen Kanban auf das nächsthöhere ganzzahlige Vielfache der Rundungsmenge aufgerundet. Die Rundungsmenge muß ein Vielfaches der fixen Kanbanmenge sein. – April 2001 Fixe Kanbanmenge 39 PP - KANBAN SAP AG Anlegen/Ändern eines Regelkreises für ereignisgesteuertes Kanban Sie legt eine feste Menge des entsprechenden Materials je Kanban im Sinne einer festen Losgröße fest. Damit können nur Kanbans mit dieser festen Materialmenge als Inhalt erzeugt werden. Wenn Sie eine zu bestellende Menge kleiner der fixen Kanbanmenge eingeben, wird ein Kanban in Höhe der fixen Kanbanmenge erzeugt. Wenn Sie eine Menge größer der fixen Kanbanmenge eingeben, werden soviele Kanbans in Höhe der festen Kanbanmenge erzeugt, bis die zu bestellende Menge gedeckt ist. Das kann dazu führen, daß mehr Material beschafft wird als angefordert wurde, da immer nur ganzzahlige Vielfache der fixen Kanbanmenge beschafft werden. – Kanban-Behälternummer Sie können die Materialnummer des Kanbans als Materialnummer mitgeben, falls die Kanbans als Materialstammsätze angelegt sind. Für die Kanban-Behälter ist eine eigene Materialart (CONT) vorgesehen. – Kartendruck Gegebenenfalls können Sie Karten (Kanbans) drucken und festlegen, bei welchem Ereignis die Kanbans gedruckt werden. Außerdem können Sie das Ausgabegerät festlegen. Lesen Sie für weitere Informationen den Abschnitt Druck und Umlauf von Kanbans [Seite 89]. – Sperren von Kanbans Das Sperren von Kanbans macht im ereignisgesteuerten Kanban i.d.R. keinen Sinn. – Anlieferadresse Für eine Anlieferung direkt an die Linie können Sie zusätzlich die detaillierte Anlieferadresse mit den genauen Daten des Produktionsversorgungsbereiches eingeben. Sie wählen hierzu Springen ® Anlieferadresse. Beim Aufruf der Funktion wird die Werksadresse automatisch eingepflegt. Sie können nun z.B. detaillierte Angaben zum Produktionsversorgungsbereich machen. Weitere Steuerungsdaten/Ablaufsteuerung Im Regelkreis können Sie zusätzlich folgende Parameter zur Ablaufsteuerung eingeben: – Entkopplung des Wareneingangs von der Statusänderung Zusätzlich können Sie mit dem Feld separater WE die Entkopplung des Wareneingangs von der Statusänderung steuern (Lesen Sie hierzu Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74]). – Statusfolge Sie können dem Regelkreis im Feld Statusfolge eine Statusfolge zuordnen, mit der Sie einerseits die Abfolge der Status definieren und andererseits festlegen, ob einzelne Status zwingend vorgeschrieben, optional oder verboten sind. So können Sie z.B. festlegen, daß die Status 'in Arbeit' und 'in Transport' nacheinander gesetzt werden müssen, aber der Status 'in Gebrauch” nicht erlaubt ist. Die Statusfolge definieren Sie im Kanban-Customizing.Weitere Informationen zu den Status lesen Sie in den Abschnitten Statuswechsel/Kanban-Impuls [Seite 59] und Statusfolge [Seite 62]. 40 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Anlegen/Ändern eines Regelkreises für ereignisgesteuertes Kanban Sie haben die Möglichkeit, den Produktionsversorgungsbereich in einem bestehenden Regelkreis zu ändern, falls der neue Produktionsversorgungsbereich auf den gleichen Lagerort zeigt wie der alte. April 2001 41 PP - KANBAN SAP AG Nachschubstrategie Nachschubstrategie Definition Mit den Nachschubstrategien wird im Regelkreis für die Materialien festgelegt, in welcher Weise die Wiederbeschaffung erfolgt: · durch Eigenfertigung · durch Fremdbeschaffung · durch Umlagerung Mit den Nachschubstrategien wird außerdem festgelegt, ob und welche Nachschubelemente (Produktionseinteilungen, Fertigungsaufträge, etc.) durch den Kanban-Impuls erzeugt werden. Die Nachschubstrategie wird dem Material im Regelkreis zugeordnet. Die Einstellung der Nachschubstrategie erfolgt im Kanban-Customizing. Lesen Sie hierzu auch Nachschubstrategie anlegen [Seite 43] und Nachschubstrategie ändern [Seite 44]. 42 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschubstrategie anlegen Nachschubstrategie anlegen Um die Nachschubstrategien für Kanban einzustellen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Wählen Sie im Kanban-Customizing Nachschubstrategien. Wählen Sie anschließend aus, ob Sie Nachschubstrategien für – Eigenfertigung – Fremdbeschaffung – Umlagerung pflegen möchten. 2. Um neue Strategien anzulegen, wählen Sie Bearbeiten ® Neue Einträge. 3. Geben Sie die entsprechenden Parameter zur Steuerung der Nachschubstrategien ein. Die Parameter, die Sie eingeben, unterscheiden sich je nach der Art der Wiederbeschaffung. Möchten Sie beispielsweise bei der Eigenfertigung KanbanProduktionseinteilungen mit MRP nutzen, so pflegen Sie zusätzlich zu den StandardParametern wie Steuerungsart und Wareneingangs-Bewegungsart den Produktionsplanabbau, den Abbauhorizont und die Planauftragserzeugung bei einem Storno. April 2001 43 PP - KANBAN SAP AG Nachschubstrategie ändern Nachschubstrategie ändern Um Nachschubstrategien zu ändern, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Wählen Sie im Kanban-Customizing Nachschubstrategien. Wählen Sie anschließend aus, ob Sie Nachschubstrategien für – Eigenfertigung – Fremdbeschaffung – Umlagerung pflegen möchten. 2. Positionieren Sie den Cursor auf der gewünschten Strategie, und wählen Sie Springen ® Detail. Sie gelangen auf das Detailbild der Strategie. 3. Führen Sie Ihre Änderungen an den Steuerungsparametern durch. Für weitere Informationen zu den Steuerungsparametern lesen Sie den Abschnitt Nachschubstrategie anlegen [Seite 43]. 44 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Automatische Kanbanberechnung Automatische Kanbanberechnung Verwendung Wichtige Regelgrößen zur Steuerung mit Kanban sind: · die Anzahl Karten (Kanbans), die in einem Regelkreis umlaufen · die Materialmenge, die pro Kanban beschafft wird Mit diesen Parametern wird der Materialumlauf und Materialbestand definiert. Um einen geringen Materialbestand zu gewährleisten, müssen diese Regelgrößen optimal eingestellt werden. Ziel ist es, die Materialversorgung bei geringstmöglichen Beständen jederzeit zu gewährleisten. Da in vielen Industriebereichen die Bedarfssituation oft Schwankungen unterworfen ist, ist es notwendig, die Parameter mit Systemunterstützung regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. Voraussetzungen Folgende Voraussetzungen sind für die automatische Kanbanberechnung notwendig: · Pflege der Vorgabewerte für die automatische Kanbanberechnung im Regelkreis. Lesen Sie hierzu auch Festlegen der automatischen Kanbanberechnung im Regelkreis [Seite 37]. · ggf. Pflege von Berechnungsprofilen im Kanban-Customizing (wenn die Sekundärbedarfe geglättet werden sollen oder Arbeitszeiten gepflegt werden sollen) · Zuordnung der Produktionsversorgungsbereiche zur Stücklistenposition (ggf. über die Fertigungsversion oder den Eintrag des PVBs im Materialstamm), da nur Sekundärbedarfe berücksichtigt werden, die sich auf einen PVB beziehen. · ggf. Pflege der erweiterten Sekundärbedarfsselektion im Regelkreis. Lesen Sie hierfür weiter im Abschnitt Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban [Seite 32]. Funktionsumfang Auf Basis der Ergebnisse des Bedarfsplanungslaufes oder der Langfristplanung werden Vorschläge für die Anzahl Kanbans bzw. die Kanbanmenge berechnet. Im einzelnen stehen folgende Funktionen für die Kanbanberechnung zur Verfügung: · Das System ermittelt die relevanten Sekundärbedarfe (entweder aus der Langfristplanung oder aus der Bedarfsplanung). Lesen Sie weiter: Ermitteln der Sekundärbedarfe für die automatische Kanbanberechnung [Seite 52]. · Die Sekundärbedarfe können gemäß der Einstellung im Customizing geglättet werden. Lesen Sie weiter: Glättung der Sekundärbedarfe [Seite 53]. · Wenn untertägige Wiederbeschaffungszeiten im Regelkreis gepflegt sind und entsprechende Arbeitszeiten im Customizing hinterlegt worden sind, rechnet das System die Bedarfe pro Tag auf die Zeiteinheit der Wiederbeschaffungszeit um. Lesen Sie weiter: Ermitteln der Wiederbeschaffungszeit und Umrechnen der Bedarfe [Seite 55]. · Das System ermittelt auf der Grundlage jeweils einer Formel die Anzahl Kanbans bzw. die Kanbanmenge. Lesen Sie weiter: Ermitteln Anzahl Kanbans/Kanbanmenge [Seite 56]. April 2001 45 PP - KANBAN SAP AG Automatische Kanbanberechnung · Kann das System die Berechnung nicht durchführen, werden entsprechende Fehlermeldungen erzeugt, die mit der Funktion Fehlerprotokoll überprüft werden können. Lesen Sie weiter: Fehlerprotokoll aufrufen [Seite 51]. · Mit einer speziellen Funktion kann das Ergebnis der Berechnung überprüft und der geeignete Vorschlag übernommen werden. Lesen Sie weiter: Automatische Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen [Seite 48]. Aktivitäten 1. Zunächst sollten Sie entscheiden, ob Sie die Berechnung mit den Daten der Langfristplanung oder der Bedarfsplanung durchführen. 2. Um die Pflege von Massendaten zu erleichtern, können Sie im Kanban-Customizing Berechnungsprofile pflegen, die die einzelnen Berechnungsvorgaben zusammenfassen. Sollen die Sekundärbedarfe geglättet werden oder soll mit untertägigen Wiederbeschaffungszeiten gerechnet werden, ist die Pflege eines Profils obligatorisch. 3. Im Regelkreis müssen Sie das Profil bzw. die Berechnungsparameter eintragen. 4. Mit dem Report Erstellen eines Änderungsvorschlags für Kanban-Regelkreise erstellt das System Vorschläge für die Anzahl der Kanbans bzw. die Kanbanmenge. 5. Die Vorschläge werden mit der Funktion Ergebnis der Kanbanberechnung überprüfen überprüft und übernommen. 6. Die Kanbanberechnung kann beliebig oft wiederholt werden, um gemäß Ihren betrieblichen Gegebenheiten den Behälterumlauf neuen Bedarfssituationen anpassen zu können. 46 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Automatische Kanbanberechnung durchführen Automatische Kanbanberechnung durchführen 1. Wählen Sie im KANBAN-Menü Regelkreis ® Kanbanberechnung ® Erstellen Vorschlag. Sie gelangen auf das Einstiegsbild des Reports Erstellen eines Änderungsvorschlags für Kanbanregelkreise. 2. Geben Sie das Werk ein, in dem die Berechnung stattfinden soll. 3. Wählen Sie aus, ob die Kanbanberechnung mit Sekundärbedarfen aus der Bedarfsplanung oder mit simulativen Sekundärbedarfen aus der Langfristplanung durchgeführt werden soll. Im Fall der Langfristplanung ist zusätzlich das Planungsszenario zu spezifizieren. 4. Schränken Sie den Betrachtungszeitraum ein. 5. Schränken Sie mit den gegebenen Selektionskriterien die Auswahl der Regelkreise ein, für die die Berechnung durchgeführt werden soll. Wenn Sie keine Selektionskriterien eingeben, wird die Berechnung für alle Regelkreise des oben eingegebenen Werkes durchgeführt, für die eine Berechnung vorgesehen ist. 6. Wählen Sie Ausführen. Ergebnis Nach der erfolgreichen Berechnung erhalten Sie eine Erfolgsmeldung mit der Anzahl der Regelkreise, für die die Berechnung durchgeführt wurde, sowie der Anzahl der Regelkreise, für die keine Berechnung durchgeführt wurde. April 2001 47 PP - KANBAN SAP AG Automatische Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen Automatische Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen Voraussetzungen Es empfiehlt sich, die Auswertung in bestimmten zeitlichen Abständen durchzuführen und mit der Übernahme zu verbinden. Das System ermittelt bei der Kanbanberechnung ein Vorschlagsdatum für die nächste duchzuführende Änderung. Mit diesem Datum können Sie sich beispielsweise alle Regelekreise selektieren, für die eine Änderung in der nächsten Woche durchzuführen wäre. Vorgehensweise 1. Wählen Sie im KANBAN-Menü Regelkreis ® Kanbanberechnung ® Prüfen Vorschlag. Sie gelangen auf das Einstiegsbild zur Auswertung und Übernahme der Kanbanberechnung für die Umlaufdaten im Regelkreis. 2. Geben Sie das Werk ein, in dem Sie die Kanbanberechnung überprüfen möchten. 3. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien gemäß Ihren Anforderungen ein. Wenn Sie für die Selektion mehr Kriterien benötigen, als auf dem Einstiegsbild vorhanden sind, wählen Sie Erw. Selektion. 4. Zusätzlich können Sie die Selektion der berechneten Umlaufdaten dadurch einschränken, daß Sie Toleranzwerte zu den aktuellen Regelkreisdaten vorgeben. Das System bietet ihnen dann nur die Regelkreise an, die gemäß Ihren Vorgaben von den aktuellen Daten abweichen. 5. Wählen Sie Enter. Sie erhalten das Übersichtsbild zum Überprüfen und Übernehmen der Kanbanberechnung. Ergebnis auswerten Im Übersichtsbild werden Ihnen folgende Istdaten angezeigt: · die bisherige Anzahl Kanbans im Regelkreis inklusive der gesperrten Behälter · die bisherige Anzahl Kanbans, die nicht gesperrt sind · der bisherige Inhalt der Kanbans Als Ergebnis der Kanbanberechnung werden folgende Daten angezeigt: 48 · Der nächste Termin, an dem die Änderungsvorschläge übernommen werden sollten; das ist der Termin, an dem die bisherige Kanbananzahl bzw. Kanbanmenge nicht mehr ausreicht oder zu groß ist. · Je nach Berechnungsart wird als Vorschlag die berechnete Kanbanmenge bzw. die berechnete Anzahl Kanbans ausgegeben. Zusätzlich erhalten Sie die berechnete Mindestanzahl/Mindestmenge bzw. Maximalanzahl/Maximalmenge. Die minimale oder maximale Menge/Anzahl ergibt sich aus dem minimalen oder maximalen Bedarf nach der Glättung, bezogen auf den Betrachtungszeitraum. April 2001 SAP AG PP - KANBAN Automatische Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen Für die Berechnung der Anzahl Kanbans ist folgendes zu beachten: Ergibt sich aus der Berechnung eine geglättete Sekundärbedarfsmenge > 0, dann werden mindestens zwei Kanbans vorgeschlagen. Ergibt sich aus der Berechnung eine geglättete Sekundärbedarfsmenge von 0, dann werden genau zwei Kanbans vorgeschlagen. Diese Kanbans werden jedoch bei der Übernahme in den Regelkreis gesperrt. Für die Berechnung der Kanbanmenge ist folgendes zu beachten: Ergibt sich eine geglättete Sekundärbedarfsmenge von 0, dann wird in den Regelkreis die Menge 1 übernommen. Zur weiteren Überprüfung steht Ihnen außerdem eine grafische Darstellung der Sekundärbedarfsglättung zur Verfügung. Um die Grafik aufzurufen, drücken Sie die Taste Grafik und geben Sie im darauffolgenden Dialogfenster den Zeitraum der Anzeige ein, sowie ob Ihre Daten aus der Bedarfsplanung oder aus der Langfristplanung angezeigt werden sollen. Als weitere Funktionen können Sie · ein Detailbild pro Zeile aufrufen. Positionieren Sie den Cursor auf der Zeile und wählen Sie Springen ® Detail Berechnung. · in den Regelkreis entweder mit Anzeigen oder Ändern verzweigen. Wählen Sie hierfür Springen ® Regelkreis anzeigen bzw. Regelkreis ändern. Ergebnis übernehmen Um das Ergebnis zu übernehmen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten: · Sie können die Kanbanumlaufdaten für einzelne Regelkreise übernehmen: Markieren Sie hierfür eine oder mehrere Zeilen und wählen Sie Bearbeiten ® Übernehmen ® nächste Änderung ® Für markierte. · Sie können die Kanbanumlaufdaten für alle in der Übersicht selektierten Regelkreise übernehmen: Wählen Sie hierfür Bearbeiten ® Übernehmen ® nächste Änderung ® Für alle. · Sie können die Kanbanumlaufdaten für alle Regelkreise übernehmen, deren Änderungsdatum vor einem von Ihnen wählbaren Termin liegt. Wählen Sie hierfür Bearbeiten ® Übernehmen ® nächste Änderung ® Für Änderung bis. Sie erhalten ein Dialogfenster und können dort das gewünschte Datum eingeben. · Sie können statt des berechneten Vorschlagswerts auch einen von Ihnen gewählten Vorschlag übernehmen. Hierzu können Sie im eingabebereiten Feld für den nächsten Inhalt bzw. die nächste Anzahl Kanbans einen Wert eintragen. Nach dem Sichern wird dieser Wert übernommen. Wenn Sie vor dem Sichern Weiter wählen, werden die Änderungsvorschläge in die ersten beiden Spalten zum nächsten Inhalt bzw. zur nächsten Kanbananzahl übernommen und die berechneten Werte für die Übernahme vorgemerkt. April 2001 49 PP - KANBAN SAP AG Automatische Kanbanberechnung überprüfen und übernehmen Nach dem Sichern werden sofort die alten Daten des Regelkreises überschrieben. Die Änderung wird also nicht erst zum berechneten Änderungsdatum wirksam. Daher empfiehlt es sich, die Überprüfung und Übernahme in regelmäßigen Abständen durchzuführen und das Änderungsdatum als Selektionskriterium zu verwenden. Übernahme zurücknehmen Sie können die Übernahme auch zurücknehmen, so lange Sie nicht gesichert ist. Wählen Sie hierfür Bearbeiten ® Übernahme löschen ® Alle bzw. Markierte. 50 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Fehlerprotokoll aufrufen Fehlerprotokoll aufrufen 1. Wählen Sie im KANBAN-Menü Regelkreis ® Kanbanberechnung ® Anz. Fehlerprotokoll. Sie erhalten das Einstiegsbild des Fehlerprotokolls. 2. Geben Sie das Werk ein, in dem Sie die Fehlerprotokolle überprüfen möchten. 3. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien gemäß Ihren Anforderungen ein. Wenn Sie für die Selektion mehr Kriterien benötigen, als auf dem Einstiegsbild vorhanden sind, wählen Sie Erw. Selektion. 4. Wählen Sie Enter. Ergebnis Sie erhalten eine Liste der Regelkreise, in denen die Kanbanberechnung zu einem Fehler geführt hat. April 2001 51 PP - KANBAN SAP AG Ermitteln der Sekundärbedarfe für die automatische Kanbanberechnung Ermitteln der Sekundärbedarfe für die automatische Kanbanberechnung Verwendung Die Kanbanberechnung wird nur für Sekundärbedarfe durchgeführt, die sich auf einen Produktionsversorgungsbereich beziehen. In der Regel wird dieser PVB der Stücklistenposition zugeordnet. Für die Massenpflege werden zusätzlich folgende Möglichkeiten angeboten, den PVB zuzuordnen: · Pflege des PVBs in der Fertigungsversion · Pflege des PVBs im Materialstammsatz · Eintrag eines Werkes, Lagerortes, PVBs in der erweiterten Sekundärbedarfsselektion im Regelkreis Lesen Sie hierzu weiter im Abschnitt Lagerort- und PVB-Findung bei der Stücklistenauflösung [Seite 22] und für die erweiterte Sekundärbedarfsselektion den Abschnitt Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches KANBAN [Seite 32]. 52 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Glättung der Sekundärbedarfe Glättung der Sekundärbedarfe Verwendung Die Sekundärbedarfstermine werden im Planungslauf aufgrund der Annahme, daß alle Komponenten beim Beginn des Auftrags vorliegen müssen, zum Eckstarttermin des verursachenden Auftrags eingeplant. D.h., die Komponenten liegen mit ihren Bedarfstermin auf einem bestimmten Tag, obwohl der Bedarfsverursacher über einen Zeitraum hinweg (häufig mehrere Tage) produziert wird. Bei Kanban kann i.d.R. davon ausgegangen werden, daß nicht alle Komponenten zum Starttermin des Auftrags gleichzeitig bereitgestellt werden müssen. Daher ergibt sich die Forderung, die Sekundärbedarfe zu glätten, bevor die Regelkreise berechnet werden. Aus der Glättungsrechnung ergibt sich dann eine geglätte Bedarfskurve mit minimalen und maximalen Werten für die Kanbananzahl und die Kanbanmaterialmenge. Funktionsumfang Geglättet werden können die Sekundärbedarfe mit den folgenden Methoden: · Die Sekundärbedarfe einer Woche werden gleichmäßig auf die Woche verteilt. Der Betrachtungszeitraum enthält mehrere dieser Perioden. Die Kanbanberechnung braucht dann nicht für jeden Tag erfolgen, sondern für jede Woche. Diese Art der Glättung empfiehlt sich besonders bei einer Wochenplanung. Beachten Sie hierbei bitte, daß für diese Art der Glättung relevant ist, in welcher Woche der Sekundärbedarf liegt. · Die Sekundärbedarfe werden mit einem Verteilungsschlüssel zwischen Sekundärbedarfstermin und spätestem Sekundärbedarfstermin verteilt. Diese Art der Verteilung ist performanceaufwendiger als die Wochenverteilung. Der Verteilungsschlüssel kommt entweder über die Stücklistenposition aus dem einzelnen Sekundärbedarf oder wird zentral für die Kanbanberechnung im Kanban-Customizing (Berechnungsprofil) festgelegt und dem Regelkreis zugeordnet. In der Regel ist die Gleichverteilung am sinnvollsten. Die folgende Grafik soll das systemseitige Vorgehen darstellen: April 2001 53 PP - KANBAN SAP AG Glättung der Sekundärbedarfe Sekundärbedarf Keine Arbeitszeit Verteilungsschlüssel (zwischen Sekundärbedarfstermin und spätestem Sekundärbedarfstermin) Glättung aller Sekundärbedarfe gemäß Verteilungsschlüssel Glättung aller Sekundärbedarfe einer Woche 54 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Ermitteln der Wiederbeschaffungszeit und Umrechnen der Bedarfe Ermitteln der Wiederbeschaffungszeit und Umrechnen der Bedarfe Verwendung Die Wiederbeschaffungszeit wird im Regelkreis gepflegt (wahlweise in Tagen, Stunden oder Minuten). Ist im Regelkreis keine Wiederbeschaffungszeit gepflegt, wird sie bei Eigenfertigung und Fremdbeschaffung aus dem Materialstammsatz ermittelt. Bei Eigenfertigung ist die Wiederbeschaffungszeit dann die Eigenfertigungszeit (Fakrikkalendertage), bei Fremdbeschaffung ist es die Planlieferzeit (Kalendertage). Bei Umlagerung kann die Wiederbeschaffungszeit ausschließlich im Regelkreis gepflegt werden. Die Wiederbeschaffungszeit wird zunächst in Tagen ermittelt. Im Regelkreis kann jedoch eine Zeiteinheit kleiner Tag angegeben werden. Dem Regelkreis wird hierzu ein sogenannter Zeitstrahl zugeordnet, der die Arbeitszeit pro Tag enthält. Die Umrechnung auf Stunden oder Minuten führt das System mit Hilfe des Zeitstrahls durch. Bei der Umrechnung werden unterschiedliche Arbeitszeiten pro Tag nicht berücksichtigt. Stattdessen wird die Arbeitszeit im Auswertungszeitraum durch die Anzahl der Fabrikkkalendertage im Auswertungszeitraum geteilt. April 2001 55 PP - KANBAN SAP AG Ermitteln Anzahl Kanbans/Kanbanmenge Ermitteln Anzahl Kanbans/Kanbanmenge Verwendung Das System ermittelt auf der Grundlage jeweils einer Formel die Anzahl Kanbans bzw. die Kanbanmenge und bietet diese Werte als Vorschläge an. Im Standard wird die Berechnung mit den folgenden Formeln durchgeführt: K. = K CONT RT AC SF C 56 RT * AC * SF + C CONT or CONT = RT * AC * SF K-C Anzahl der Kanbans (aus Regelkreis) Inhal pro Kanban (aus Regelkreis) Wiederbeschaffungszeit pro Kanban (aus Regelkreis oder Materialstammsatz) Durchschnittlicher Verbrauch pro Zeit (aus Sekundärbedarfen) Sicherheitsfaktor (aus Regelkreis, Default 1) Konstante (aus Regelkreis, Default 1) April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanban-Steuerung Kanban-Steuerung Einsatzmöglichkeiten Diese Komponente beschreibt die Funktionen der Kanban-Steuerung. Es wird unter anderem erläutert, wie der Impuls zur Wiederbeschaffung eines Materials ausgelöst wird und welche Nachschubstrategien vorhanden sind. Funktionsumfang Durch den Kanban-Impuls werden Statusänderungen für die Kanbans durchgeführt. Im Regelfall genügt es, mit den beiden Status “leer” und “voll” zu arbeiten. Der Kanban-Impuls erfolgt in der Regel mit Hilfe des Barcodes. Ist ein Kanban leer, erhält das System über den Barcode die notwendigen Daten zum Regelkreis und zum Nachschub und vollzieht die Buchungen zum Anstoß des Nachschubs automatisch. Ist ein Kanban voll, so wird je nach Einstellung der Wareneingang zum Nachschub automatisch gebucht. Lesen Sie zu diesem Thema auch den Abschnitt Auslösen des Kanban-Impulses [Seite 63]. Der Nachschub mit Kanban ist sowohl möglich mit Eigenfertigung, mit Fremdbeschaffung als auch mit Umlagerung. Für jede dieser drei Möglichkeiten stehen eine Reihe von Nachschubstrategien zur Verfügung. So kann z.B. bei Fremdbeschaffung mit Normalbestellungen, Lieferplänen, mit Umlagerungsbestellungen usw. gearbeitet werden. Lesen Sie zu diesem Thema auch den Abschnitt Nachschubstrategie [Seite 42]. Mit der automatischen Kanbanberechnung können Vorschläge für die Anzahl Kanbans sowie die Menge pro Kanban erstellt werden. Hierzu steht ein ein Report zu Verfügung, der diese Vorschläge wahlweise auf Basis der Ergebnisse der Bedarfsplanung oder der Langfristplanung erstellt. Sie können den Auswertungszeitraum vorgeben, der für die Berechnung herangezogen werden soll. Zusätzlich gibt es eine Dialogtransaktion, um die vom System erstellten Vorschläge zu prüfen, ggf. zu ändern und zu übernehmen. Aus dieser Transaktion heraus können Sie auch Detailinformationen über den Regelkreis anzeigen, was Ihnen die Überprüfung der Vorschläge erleichtert. Lesen Sie zu diesem Thema auch die Abschnitte Automatische Kanbanberechnung [Seite 45] und Kanban-Verfahren [Seite 11]. Mit der Kanbantafel steht ein Auswertungs- und Arbeitsinstrument zur Verfügung, mit dem ein Überblick über den Arbeitsfortschritt und Materialverbrauch gewonnen werden kann. Mit der Kanbantafel ist es außerdem möglich, für alle Produktionsversorgungsbereiche Fehlteilesituationen, Engpäße usw. transparent darzustellen. Hierzu werden die jeweiligen Status der Kanbans sowie die Fehlersituationen mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet. Die Kanbantafel kann aus der Sicht des Verbraucher sowie aus der Sicht der Quelle aufgerufen werden, wobei für jede Sicht die relevanten Daten angezeigt werden. Die Kanbantafel kann auch genutzt werden, um den Kanban-Impuls auszulösen. Lesen Sie zu diesem Thema auch den Abschnitt Kanbantafel [Seite 76]. Während die Kanbantafel einen Überblick über die Kanbans zu einem bestimmten Zeitpunkt bietet, können mit der Funktion Standardanalyse des Logistik-Informationssystems Auswertungen über den Umlauf der Kanbans in einem definierten Zeitraum erstellt werden. April 2001 57 PP - KANBAN SAP AG Kanban-Steuerung Ein Vorteil von Kanban liegt in der weitgehenden Automatisierung von Buchungen. Sollten dennoch, z.B. auf Grund von fehlenden Stammdaten, Fehler bei Buchungen auftreten, stehen hierfür Auswerte- und Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung. Einen Überblick über die Fehlersituation erhalten Sie durch die Auswertung Fehleranzeige. Fehlerhafte Kanbans können mit Hilfe der Kanbankorrektur nachbearbeitet werden. Lesen Sie zu diesem Thema auch die Abschnitte Fehleranzeige aufrufen [Seite 190] und Kanbankorrektur [Seite 85]. Informationsgrundlage der Kanban-Fertigungssteuerung ist der Kanban, d.h. die Karte mit den notwendigen Daten zum Regelkreis und Nachschub. Der Druck und Umlauf der Karten kann entsprechend zur Nachschubstrategie und der Organisation des Regelkreises gesteuert werden. Die Karten können beispielsweise mit jedem Durchlauf ausgedruckt werden, oder nur einmal, um dann ständig zwischen Quelle und Verbraucher umzulaufen. Der Druck kann entweder pro Regelkreis erfolgen oder regelkreisübergreifend mit einer speziellen Funktion für den Sammeldruck durchgeführt werden. Lesen Sie zu diesem Thema auch den Abschnitt Druck und Umlauf von Kanbans [Seite 89] und Sammeldruck von Kanbans [Seite 93]. 58 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Statuswechsel/Kanban-Impuls Statuswechsel/Kanban-Impuls Verwendung Der Ablauf in der Kanban-Abwicklung wird gesteuert und sichtbar gemacht, indem die Kanbans auf entsprechende Status gesetzt werden. Im Normalfall werden nur die Status 'leer' und 'voll' verwendet. Ist das Material in einem Kanban verbraucht, und wird daraufhin ein Kanban auf 'leer' gesetzt, so wird mit diesem Status des Kanbans i.d.R. automatisch der Nachschub angestoßen, d.h. die Quelle erhält das Signal, den Kanban wieder aufzufüllen. Kommt der Kanban gefüllt wieder beim Verbraucher an, setzt dieser den Kanban auf den Status 'voll', und der Wareneingang wird für das Material gebucht. Im Regelfall ist Kanban mit den beiden Status 'leer' und 'voll' möglich, wobei die Statusänderungen mit Barcode und Barcode-Scanner durchgeführt werden. Mit dem Barcode werden alle wichtigen Informationen vom Verbraucher zur Quelle weitergeleitet. Sollen für besondere Abwicklungen zusätzliche Informationen zur Verfügung stehen, können zusätzliche Status gesetzt werden: · 'wartet' zeigt an, daß das Material zwar verbraucht ist, aber die Quelle noch kein neues Material liefern soll. Dieser Status wird auch vom System gesetzt, wenn ein Kanban neu angelegt worden ist · 'in Arbeit' zeigt an, daß das angeforderte Material gerade von der Quelle produziert wird · 'in Transport' zeigt an, daß das Material unterwegs von der Quelle zum Verbraucher ist · 'in Gebrauch' zeigt an, daß das Material gerade vom Verbraucher entnommen wird · 'Fehler” wird vom System vergeben und zeigt an, daß ein gewünschter Status nicht erfolgreich gesetzt werden konnte Die ersten vier zusätzlichen Status sind nur dann sinnvoll, wenn mit der Kanbantafel gearbeitet wird. Diese Status werden in der Kanbantafel gesetzt und dienen dort als Information über den Arbeitsfortschritt. Funktionsumfang Insgesamt stehen folgende Status zur Verfügung: · WARTET (Status 1) Der Status 'wartet' wird vom System in den folgenden Fällen vergeben: April 2001 – Wenn ein neuer Kanban in den Regelkreis aufgenommen wurde und noch keine Beschaffung angestoßen wurde, hat dieser den Status 'wartet' und kann dann vom Verbraucher auf 'leer' gesetzt werden – Wenn für einen Regelkreis die Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und Wiederbeschaffung [Seite 75] festgelegt wurde. Dann wird 59 PP - KANBAN SAP AG Statuswechsel/Kanban-Impuls durch den Kanban-Impuls des Verbrauchers kein Nachschubelement erzeugt; stattdessen erhält der Kanban den Status 'wartet”, bis die Quelle den Nachschub angestoßen hat. – Wenn ein Kanban gesperrt wurde und nach dem Sperren auf 'leer' gesetzt wird. Der Status 'wartet' kann auch vom Verbraucher in der Kanbantafel als Information vergeben werden, wenn bestimmte Kanbans zunächst nicht aufgefüllt werden sollen. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Mit der Kanbantafel aus Verbrauchersicht arbeiten [Seite 79]. · LEER (Status 2) Der Status 'leer' wird vom Verbraucher gesetzt, wenn die Kanbanmenge verbraucht wurde und löst sofort in Abhängigkeit von der Nachschubstrategie die Wiederbeschaffung aus. · IN ARBEIT (Status 3)/IN TRANSPORT (Status 4) Die Status 'in Arbeit' und 'in Transport' werden von der Quelle als Information vergeben, um dem Verbraucher die Bearbeitung oder den Transport der Kanbans mitzuteilen. (Diese Status können nur auf der Kanbantafel vergeben werden). · VOLL (Status 5) Der Status 'voll' wird vom Verbraucher vergeben, wenn er die Kiste entgegengenommen hat oder wenn der Wareneingang für den Kanban gebucht wurde. Ausnahme: Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74]. · IN GEBRAUCH (Status 6) Der Status 'in Gebrauch' wird vom Verbraucher vergeben, um die Quelle zu informieren, welche Kanbans aktuell geleert werden. (Dieser Status kann nur auf der Kanbantafel vergeben werden) · FEHLER (Status 9) Der Status 'fehlerhaft' wird nur vom System vergeben, wenn bei der Bearbeitung eines Kanbans ein Fehler auftritt. Dieses kann beispielsweise passieren, wenn ein Kanban auf 'leer' gesetzt wird und damit gleichzeitig eine Bestellung angelegt werden soll. Ist der gewünschte Lieferant zu diesem Zeitpunkt nicht gültig, ist es nicht sinnvoll, hier die Situation im Dialog zu klären. Der Kanban wird dann mit einer entsprechenden Meldung auf den Fehlerstatus gesetzt. Haben Sie im Kanban-Customizing festgelegt, daß beim Auftreten eines bestimmten Fehlers lediglich eine Fehlermeldung ausgegeben wird, so wird der Kanban nicht auf 'fehlerhaft' gesetzt. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Behandlung von Fehlern [Seite 84]. Status 2 und 5 sind Muß-Status, mit denen der Kanban-Ablauf gesteuert wird. Status 1,3,4,6 sind Kann-Status, die nur zur Information dienen. Die Status der Kanbans werden in der Kanbantafel farblich unterschiedlich dargestellt. Die Bedeutung der Farben kann mit Hilfe der Legende (Kanbantafel ® Legende anzeigen) festgestellt werden. Die Abfolge der Statuswechsel wird durch die folgende Abbildung verdeutlicht: 60 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Statuswechsel/Kanban-Impuls April 2001 61 PP - KANBAN SAP AG Statuswechsel/Kanban-Impuls Statusfolge - alle Möglichkeiten wartet (initial) leer in Arbeit in Transport voll Fehler !!! 62 in Gebrauch April 2001 SAP AG PP - KANBAN Statusfolge Statusfolge Verwendung Für Statuswechsel können Restriktionen und Abfolgen fest vorgegeben werden. Hierfür werden im Customizing Statusfolgen definiert. Mit der Statusfolge können Sie außerdem sicherstellen, daß bestimmte Status nicht benutzt werden dürfen und andere Status benutzt werden müssen. Für jeden Status wird definiert, ob dieser ein · Muß-Status · Soll-Status · Kann-Status · Verbotener Status ist. Beim Kanban-Impuls kann der Folgestatus mitgegeben werden oder nicht: · Beim Statuswechsel durch den Barcode kann der Folgestatus im Barcode verschlüsselt sein. Darüberhinaus kann beim manuellen Kanban-Impuls oder Kanban-Impuls durch Barcode der Folgestatus auf dem Eingabebild markiert werden. Wird kein Folgestatus markiert und ist dieser auch nicht im Barcode verschlüsselt, so wird dieser vom System automatisch aufgrund der Statusfolge bestimmt. Ist das Feld Statusfolge markiert, und keine eigene Statusfolge definiert, wird automatisch die Standard-Statusfolge mit den beiden Muß-Status 'voll' und 'leer' verwendet. · In der Kanbantafel wird der Folgestatus immer durch die Wahl der entsprechenden Funktion gesetzt. In Abhängigkeit davon, ob der Folgestatus mitgegeben wird oder nicht, hat die Statusfolge folgende Wirkung: · Wird beim Kanban-Impuls der gewünschte Folgestatus mitgegeben, so wird geprüft, ob ein im Customizing als verboten definierter Status gesetzt werden soll oder ob in der Statusfolge ein Muß-Status übersprungen wird. · Wird beim Kanban-Impuls der gewünschte Folgestatus nicht mitgegeben, so wird dieser vom System automatisch aufgrund der Statusfolge bestimmt. Dabei wird in der Statusfolge: 'wartet', 'leer', 'in Arbeit', 'in Transport', 'voll', 'in Gebrauch' der nächste Solloder Muß-Status gesetzt. Der Status 'wartet' kann nur für den Statuswechsel durch den Benutzer verboten werden. Das System setzt den Status (z.B. wenn ein neuer Kanban zum Regelkreis hinzugefügt wurde) auch wenn dieser Status in der Statusfolge verboten ist. April 2001 63 PP - KANBAN SAP AG Auslösen des Kanban-Impulses Auslösen des Kanban-Impulses Einsatzmöglichkeiten Mit dem KANBAN-Impuls wird der Status eines Kanbans geändert und die mit dem Statuswechsel verbundenen Aktivitäten durchgeführt (z.B. Buchen des Wareneingangs beim Vollsetzen oder Erzeugen eines Nachschubelements beim Leersetzen). Der Statuswechsel kann auf folgende Arten ausgelöst werden: · Eingabe über ein Gerät zur mobilen Datenerfassung (Barcode-Scanner mit oder ohne Display) Mit Hilfe eines Barcode-Scanners ohne Display werden sämtliche notwendigen Daten automatisch eingelesen und der Status entsprechend umgesetzt. Der Barcode enthält folgende Daten: - eine 10-stellige Kanban-Identnummer - die letzte Stelle enthält den Folgestatus, der gesetzt werden soll oder eine 0. Ist der Folgestatus im Barcode enthalten, dann wird für jeden Folgestatus ein unterschiedlicher Barcode auf dem Kanban benötigt. Das heißt, es müssen mindestens die beiden Barcodes für “voll” und “leer” auf dem Kanban enthalten sein. Wenn nur ein Barcode auf dem Kanban verwendet werden soll, dann wird die 0 verwendet. Der Folgestatus wird in der Regel automatisch im Hintergrund ermittelt, wenn das Feld Statusfolge markiert ist, wobei “leer” und “voll” sich abwechseln. Sollen zusätzliche Status bei der automatischen Suche berücksichtigt werden, kann eine Statusfolge (im Customizing) hierfür definiert werden. Will man von dieser Statusfolge abweichen, kann man den Status auch manuell setzen. Hierzu können Sie im Bild Kanbanimpuls der gewünschte Barcode eingeben und den gewünschten Status wählen. Bitte beachten Sie: Wenn im Customizing eine Statusfolge festgelegt ist, können Sie nur die dort vorgegebenen Status auswählen. Mit Hilfe eines Barcode-Scanners mit Display werden die notwendigen Daten ebenfalls automatisch eingelesen und der Status entsprechend gesetzt. Treten beim Setzen des Status Fehler auf, so kann die Bearbeitung des Kanbans und die Umsetzung vor Ort über das Display des Gerätes erfolgen. Weitere Informationen zu Einstellungen für die mobile Datenerfassung erhalten Sie im Abschnitt Mobile Datenerfassung für Kanban [Seite 70]. · Manuell über das Kanban-Menü (ohne Barcode) · In der Kanbantafel Lesen Sie hierfür weiter im Abschnitt Kanbantafel [Seite 76]. Ablauf · Durch den Barcode-Scanner: Erfassung eines Kanbans: 64 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Auslösen des Kanban-Impulses i. Sie wählen Steuerung ® Kanbanimpuls ® Barcode. ii. Sie gelangen auf das Bild Kanbanimpuls. Die Registerkarte Bearbeitete Kanbans ist aktiv. iii. Um einen Kanban zu erfassen, geben Sie den Barcode ein. Falls Sie einen Wareneingang vornehmen möchten und die Menge geringer als die Kanbanmenge ist, geben Sie die tatsächliche Menge unter Istmenge ein. iv. Sie speichern Ihre Eingabe. v. Der Status wird bereits verändert, sobald Sie Weiter wählen. Erfassung mehrerer Kanbans: i. Sie wählen Steuerung ® Kanbanimpuls ® Barcode. ii. Sie gelangen auf das Bild Kanbanimpuls. Die Registerkarte Bearbeitete Kanbans ist aktiv. iii. Sie wählen die Registerkarte Vorerfassung. Indem Sie diese Registerkarte wählen und Kanbanbearbeitung ® Einstieg sichern wählen, können Sie vorgeben, daß die Registerkarte Vorerfassung nach dem Einstieg sofort aktiv ist. iv. Um einen Kanban zu erfassen, geben Sie den Barcode ein. Falls Sie einen Wareneingang vornehmen möchten und die Menge geringer als die Kanbanmenge ist, geben Sie die tatsächliche Menge unter Istmenge ein. v. Sie wählen Weiter. vi. Das System führt den Kanban in der Tabelle auf. vii. Sie geben jeden weiteren Kanban auf die gleiche Weise ein. viii. Sie sichern Ihre Eingaben. ix. Das System führt die Statuswechsel durch und listet die Kanbans auf der Registerkarte Bearbeitete Kanbans auf. Sie haben die Möglichkeit, Kanbans aus unterschiedlichen Regelkreisen und mit unterschiedlichen zukünftigen Status gleichzeitig erfassen. Die einzelnen Kanbans werden nacheinander abgearbeitet. · Manuell über das Kanban-Menü: Hierzu wählen Sie Kanbanimpuls ® Manuelle Eingabe. i. ii. Sie geben im Einstiegsbild die Nummer des Regelkreises oder folgende Selektionsdaten ein: - Material - Werk - Produktionsversorgungsbereich oder - Kanban-Identnummer oder April 2001 65 PP - KANBAN SAP AG Auslösen des Kanban-Impulses iii. Regelkreisnummer/Kanbannummer Sie geben außerdem die Istmenge ein und gegebenenfalls die Charge. Wird keine Istmenge eingegeben, bucht das System mit der im Regelkreis festgelegten Sollmenge. Der Folgestatus wird in der Regel automatisch im Hintergrund ermittelt, wenn das Feld Statusfolge markiert ist, wobei 'leer' und 'voll' sich abwechseln. Sollen zusätzliche Status bei der automatischen Suche berücksichtigt werden, kann hierfür eine Statusfolge (im Customizing) definiert werden. Wollen Sie von der automatischen Statusfolge abweichen, können Sie den Status auch manuell setzen. Hierfür markieren Sie den gewünschten Status. Bitte beachten Sie: Wenn im Customizing eine Statusfolge festgelegt ist, können Sie nur die dort vorgegebenen Status auswählen. 66 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanban-Impuls für ereignisgesteuertes Kanban auslösen Kanban-Impuls für ereignisgesteuertes Kanban auslösen Voraussetzung Der ereignisgesteuerte Kanban-Impuls kann nur für Materialien angestoßen werden, deren Beschaffung durch einen Regelkreis für ereignisgesteuertes Kanban getriggert wird. Mit dieser Funktion wird ausschließlich ein neuer Kanban mit Status “leer” und je nach Nachschubstrategie automatisch das entsprechende Nachschubelement erzeugt. Das Vollsetzen oder andere Statuswechsel sind nur über den Barcode, bzw. die entsprechende Funktion im Menü oder über die Kanbantafel möglich. Der hier erzeugte Kanban wird beim nächsten Leersetzen (z.B. über den Kanban-Impuls mit Barcodescanner) wieder gelöscht. Ein neuer ereignisgesteuerter Kanban-Impuls erzeugt dann wieder einen neuen Kanban mit Nachschubelement. Systemseitig läuft das Löschen des Kanbans folgendermaßen ab: Aus Performancegründen wird der Kanban beim Leersetzen mit einem Löschkennzeichen versehen. Beim nächsten ereignisgesteuerten Kanbanimpuls wird dieselbe Kanbannummer wieder verwendet, um einen neuen Kanban zu erzeugen. Vorgehensweise 1. Wählen Sie im Kanban-Menü Kanban-Impuls ® Ereignisgest. Kanban. Sie gelangen auf das Eingabebild für den ereignisgesteuerten Kanban-Impuls. 2. Geben Sie die Nummer des Regelkreises oder folgende Selektionsdaten ein: – Material – Werk – Produktionsversorgungsbereich 3. Geben Sie die Anforderungsmenge ein und sichern Sie Ihre Eingaben. Ergebnis Abhängig von Ihren Vorgaben im Regelkreis wird entweder ein Kanban mit der vollen Anforderungsmenge erzeugt oder ein bzw. mehrere Kanbans nach folgenden Kriterien: · Haben Sie eine Rundungsmenge vorgegeben, wird die angeforderte Menge ggf. aufgerundet · Haben Sie eine fixe Kanbanmenge vorgegeben, gibt es folgende Möglichkeiten: · – Ist die angeforderte Menge kleiner, wird die fixe Menge beschafft. – Ist die zu beschaffende Menge größer, wird die Gesamtmenge durch die fixe Menge geteilt und die entsprechende Anzahl Kanbans, jeweils in Höhe der fixen Menge erzeugt. Bleibt bei der Division eine Restmenge, wird ein zusätzlicher Kanban in Höhe der fixen Menge erzeugt. Haben Sie einen Vorschlagswert für die Kanbanmenge vorgegeben und keine Anforderungsmenge spezifiziert, dann wird dieser Wert vom System eingesetzt. April 2001 67 PP - KANBAN SAP AG Kanban-Impuls für ereignisgesteuertes Kanban auslösen Der/die erzeugte(n) Kanban(s) werden in einer Liste im Bildschirmbereich bearbeitete Kanbans angezeigt. Wenn das vom ereignisgesteuerten Kanban erzeugte Nachschubelement mengenmäßig verändert wird, wird die Anforderungsmenge nicht geändert. Die Anforderungsmenge dokumentiert die ursprünglich angeforderte Menge. Der Wareneingang erfolgt jedoch in Höhe der aktuellen Menge des ggf. veränderten Beschaffungselementes. 68 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Mengenimpuls auslösen Mengenimpuls auslösen Voraussetzungen Anstatt den Kanban-Impuls durch das "Leersetzen" eines Kanbans auszulösen, können Sie mit der Funktion “Mengenimpuls” auch Mengen aus den Kanban-Behältern eines Regelkreis entnehmen und das System das Leersetzen des Kanbans automatisch durchführen lassen. Das Vollsetzen des Kanbans erfolgt ganz normal mit dem Kanban-Impuls Status auf "voll". Beim Mengenimpuls wird nur die Istmenge der Kanbans fortgeschrieben, jedoch keine Bestandsbuchung durchgeführt. Die Bestandsbuchung erfolgt weiterhin, wenn das Material retrograd entnommen wird. Vorgehensweise 1. Wählen Sie im KANBAN-Menü Steuerung ® Kanban-Impuls ® Mengenimpuls. 2. Geben Sie die Nummer des Regelkreises oder folgende Selektionsdaten ein: – Material – Werk – Produktionsversorgungsbereich 3. Geben Sie die Entnahmemenge ein. 4. Sichern Sie die Eingaben. Ergebnis Ändert sich nur die Istmenge eines Kanbans, erscheint die Erfolgsmeldung "Die Menge wurde abgebucht". Wird im Hintergrund zusätzlich der Status eines Kanbans geändert, so erscheint der Kanban mit seinem neuen Status in der Liste der bearbeiteten Kanbans Wenn Sie den Mengenimpuls nutzen wollen, brauchen Sie keine KANBANCustomizing oder KANBAN-Stammdaten zu verändern. Die Abwicklung mit Mengenimpuls wird ausschließlich durch das Benutzen der Funktion "Mengenimpuls" realisiert. Kanban-Impuls und Mengenimpuls lassen sich beliebig kombinieren. April 2001 69 PP - KANBAN SAP AG 'Einkarten'-Kanban/Spezielle Logiken zum Auslösen des Kanban-Impulses anwenden 'Einkarten'-Kanban/Spezielle Logiken zum Auslösen des Kanban-Impulses anwenden Voraussetzungen Um einen Kanban-Impuls mit einer der speziellen Logiken durchzuführen, muß im Regelkreis vereinbart sein, welches Signal den Nachschub anstößt. Die Anzahl der umlaufenden Kanbans beim Einkarten-Kanban ist zwei. Diese Signale zum Anstoß des Nachschubs können sein: · Setzen des Status 'in Gebrauch': Hier wird der Nachschub für Kanban A angestoßen, wenn Kanban B auf den Status 'In Gebrauch' gesetzt wird · Setzen des Status 'wartet': Hier wird der Nachschub für Kanban A angestoßen, wenn Kanban B auf den Status 'Wartet' gesetzt wird · Erreichen oder überschreiten der Auslösemenge: Hier wird der Nachschub für Kanban A angestoßen, wenn die Istmenge des Kanbans B durch den Mengenimpuls auf die Auslösemenge oder einen Wert darunter reduziert wird. Die Auslösemenge muß in diesem Fall ebenfalls im Regelkreis gepflegt werden. Vorgehensweise Für das Auslösen des Kanban-Impulses können die Funktionen verwendet werden, wie sie auch im klassischen Kanban zum Einsatz kommen, z.B. der Barcode oder die Kanbantafel. Das Nachschubelement wird jedoch nur dann erzeugt, wenn der im Regelkreis vereinbarte Status gesetzt wird. Lesen Sie weiter im Abschnitt 'Einkarten'-Kanban [Seite 15]. 70 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Mobile Datenerfassung für Kanban Mobile Datenerfassung für Kanban Verwendung Die Bearbeitung von Kanbanimpulsen, die über Barcode-Scanner in das System eingegeben werden, kann über Geräte zur mobilen Datenerfassung erfolgen, wenn diese neben dem Barcode-Scanner zusätzlich über ein Display verfügen. Dies ermöglicht bspw. eine Bearbeitung von Fehlern vor Ort, wenn das Setzen eines Status fehlerhaft verläuft. Dazu werden bereits bestehende Dynpros der Komponente Kanban mit der SAPConsole in Character-Screens umgewandelt, damit diese auf dem Display eines Datenerfassungsgerätes abgebildet werden können. Dadurch wird der Einsatz fremder Middleware für die Umsetzung der der Dynpros überflüssig. Integration · Die Einstellungen für die Nutzung dieser Lösung nehmen Sie im Customizing von Logistics Execution vor. · Die Umwandlung der Dynpros in Characterscreens erfolgt über die SAPConsole. Informationen über die SAPConsole und ihre Handhabung erhalten Sie im SAPnet unter dem Alias LES. Wählen Sie dort Media Center ® Literature, um zum User-Guide der SAPConsole zu gelangen. Voraussetzungen Sie haben im Customizing von Logistics Execution unter Mobile Datenerfassung ® MenüManagement definieren ein Hauptmenü für Kanban definiert oder Sie nutzen das von der SAP aufgelieferte dynamische Menü Kanban, das sich unter der Lagernummer * befindet. Sie haben im Customizing von Logistics Execution unter Mobile Datenerfassung ® RF-QueueVerwaltung ® Benutzer zu Queues zuordnen das dynamische Hauptmenü Kanban oder das von Ihnen definierte Hauptmenü ihren Benutzern zugeordnet. Setzen Sie im Feld Status das Kennzeichen, damit der Benutzer für die Funktionen der mobilen Datenerfassung aktiviert ist. Die im Menü-Management verwendete Lagernummer muß mit der Lagernummer bei der Zuordnung der Benutzer zu Queues übereinstimmen. Dies ist lediglich aus technischen Gründen notwendig, da die Lagernummer für diese Abwicklung im Kanban ohne Bedeutung ist. Das Feld Queue können Sie beliebig füllen, da es für die Kanbanabwicklung ebenfalls ohne Bedeutung ist. Funktionsumfang Aktivitäten 1. Auf dem Anmeldebild wählen Sie das gewünschte Präsentationsformat und wählen Sie F1Sich. Sie gelangen auf dem Bildschirm RF Menü. April 2001 71 PP - KANBAN SAP AG Mobile Datenerfassung für Kanban 2. Wählen Sie die Nummer der gewünschten Abwicklung und wählen Sie F4 Wtr Alle Abwicklungen laufen genauso ab, wie bei einer Verarbeitung ohne ein Gerät zur mobilen Datenerfassung. 3. Um sich abzumelden, wählen Sie F8-Abmd. Erklärung der Abkürzungen Abkürzung Erklärung F1-Sich Sichern bzw. Bestätigen der Eingabe F2-Zrks Zurücksetzen der eingegebenen Daten F3-Zrk Einen Bildschirm zurückspringen F4-Wtr Weiter F8-Abmd Abmelden 72 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Istdatenerfassung/Rückmeldung Istdatenerfassung/Rückmeldung Einsatzmöglichkeiten Bei manuellem Kanban und bei der Abwicklung mit Planaufträgen (mit und ohne Integration der Bedarfsplanung) wird mit der Rückmeldefunktion aus dem Kanban-Menü zurückgemeldet. Diese Rückmeldefunktion ist eine spezielle Rückmeldung mit Bezug zum Kostensammler. Beim Vollsetzen des Kanbans wird automatisch der Wareneingang für das Erzeugnis sowie retrograd der Warenausgang für die Komponenten gebucht. Für Kanban mit Fertigungsaufträgen muß die Rückmeldefunktion im Fertigungsauftragsmenü verwendet werden. Einführungshinweise Um für ein mit Kanban beschafftes Material rückmelden zu können, müssen die KanbanStammdaten (z.B. Regelkreis, Produktionsversorgungsbereich u.a.) gepflegt sein. Integration Diese Funktion ist sowohl in das Serienfertigungsmenü als auch in das Kanban-Menü integriert. Funktionsumfang · Der Wareneingang für das rückgemeldete Material wird gebucht. · Die aktuelle Stückliste wird aufgelöst. · Der Warenausgang für die ermittelten Komponenten wird retrograd gebucht. · Der Produktionsplan wird abgebaut, d.h. die Planaufträge werden entsprechend der im Customizing der Serienfertigung voreingestellten Logik reduziert. · Die Istkosten werden auf den Produktkostensammler gebucht. Wird Kanban mit Integration der Bedarfsplanung durchgeführt, dann werden die Produktionseinteilungen mit Bezug zum Kanban rückgemeldet und reduziert. April 2001 73 PP - KANBAN SAP AG Rückmeldung durchführen Rückmeldung durchführen 1. Wählen Sie Steuerung ® Rückmelden. Sie gelangen auf das Einstiegsbild der Rückmeldung. 2. Tragen Sie folgende Daten ein: · Buchungsdatum Als Buchungsdatum wird das Tagesdatum vorgeschlagen. Anhand dieses Datums ermittelt das System die Stückliste des zugeordneten Planauftrags. · Belegdatum Als Belegdatum wird das Tagesdatum vorgeschlagen. · Werk und Material Wenn Sie ein Werk und ein Material eingeben, können Sie zusätzlich einen Produktionsversorgungsbereich (Verbraucher) sowie einen Verantwortlichen (Quelle) spezifizieren. · Regelkreis Anstatt des Werkes und des Materials können Sie auch einen Regelkreis eintragen. Dieser definiert für ein Material eindeutig den Verbraucher und die Quelle. In diesem Fall müssen Sie keine weiteren Daten angeben. 3. Wählen Sie Weiter. Sie gelangen auf das Rückmeldebild. Es werden die selektierten Kanbans zum Rückmelden angeboten. 4. Um rückzumelden, makieren Sie den Kanban in der Spalte Rückmelden. 5. Gegebenenfalls ändern Sie die rückzumeldende Menge im Feld Istmenge. 6. Wollen Sie zusätzlich die Komponenten der Entnahmestückliste ändern, so markieren Sie die Spalte Komponent. Zum Bearbeiten der Komponenten erscheint der gleiche Dialog wie bei der Rückmeldefunktion der Serienfertigung. 7. Sichern Sie die Rückmeldung. Rückstandsbuchungen aus retrograder Entnahme sind in diesem Falle nicht möglich, da die Buchungen für KANBAN nicht auf der Grundlage eines Serienauftrags erfolgen. 74 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung Verwendung Das Buchen des Wareneingangs und der Statuswechsel 'Kanban auf voll setzen' sind im Regelfall miteinander gekoppelt. Das heißt: wird der Statuswechsel z.B. durch den Barcodescanner durchgeführt, dann wird automatisch im Hintergrund ein Wareneingang für das Material gebucht. Andersherum ist es ebenfalls möglich: wird ein Wareneingang für das mit Kanban gesteuerte Material gebucht, dann wird automatisch der Status auf 'voll' gesetzt. Im Regelkreis (über die Markierung Separater WE) kann jedoch festgelegt werden, daß die Buchung des Wareneingangs und des Statuswechsels (Kanban auf "voll" setzen) separat durchgeführt werden. Das ist beispielsweise in folgenden Fällen sinnvoll: · wenn der Wareneingang für fremdbeschaffte Materialien in einem Zentrallager gebucht wird. · wenn mit der Rückmeldung automatisch die Buchung des Wareneingangs verknüpft ist. Da die Rückmeldung von der Quelle gebucht wird, ist es bei längeren Transportwegen sinnvoll, den Statuswechsel separat beim Verbraucher durchzuführen. Bei Verwendung einer Nachschubstrategie mit direkter Umbuchung wird der Wareneingang schon beim Statuswechsel "Kanban auf leer" gebucht. Das heißt, hier macht das Kennzeichen "separater Wareneingang" keinen Sinn, da das spätere Ändern des Status auf "voll" und der Wareneingang damit immer entkoppelt sind. Bei der Abwicklung mit Produktionseinteilungen, bei manuellem Kanban sowie bei der Fremdbeschaffung mit Lieferplaneinteilungen muß zuerst der Wareneingang gebucht werden bevor der Status wieder auf 'leer' gesetzt werden kann. April 2001 75 PP - KANBAN SAP AG Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und Wiederbeschaffung Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und Wiederbeschaffung Verwendung Wenn mit Kanban die Wiederbeschaffung angestoßen werden soll, wird beim Statuswechsel auf “leer” auch das Nachschubelement erzeugt (z.B. ein Planauftrag). Diese beiden Vorgänge, d.h. der Statuswechsel auf “leer” und der Anstoß des Nachschubs, können entkoppelt werden. Zu diesem Zweck wird der Regelkreis mit dem Kennzeichen "unabhängige Quelle" versehen. Ist diese Entkopplung für einen Regelkreis vorgesehen, stößt nicht der Verbraucher, sondern die Quelle den Nachschub an. Der Verbraucher setzt den Kanban auf “leer”, es wird jedoch kein Nachschubelement erzeugt, und das System setzt den Kanban automatisch auf den Status “wartet”. Die Quelle setzt dann in der Kanbantafel diese Kanbans auf “leer” und erzeugt damit die Nachschubelemente. Die unabhängige Quelle legt damit den Zeitpunkt des Nachschubs selbst fest. Die Nachschubstrategie wird im Regelkreis definiert. Die Abwicklung mit “unabhängige Quelle” ist nur mit der Kanbantafel möglich. 76 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanbantafel Kanbantafel Verwendung Um sowohl dem Verbraucher als auch der Quelle eine detaillierte Übersicht über den Kanbanumlauf zu geben, steht zusätzlich eine sogenannte Kanbantafel zur Verfügung. Die Kanbantafel ermöglicht es zudem, den Kanban-Impuls auszulösen. Voraussetzungen Sie haben im Kanban-Customizing die Einstellungen zur Kanbantafel festgelegt: · Sie haben die Darstellung der Regelkreise festgelegt, das heißt, Sie haben vorgegeben, welche Spalten in der Kanbantafel angezeigt werden und wie die Daten sortiert bzw. gruppiert sind. · Sie haben die Darstellung der Kanbans festgelegt, das heißt, Sie haben vorgegeben, wie die Kanbans beschriftet sind und wie sie sortiert werden, etc. · Sie haben festgelegt, welche Angaben die Quick-Info der Kanbans enthalten soll. · Sie haben im Customizing der Balkenplangrafik die Einstellungen zur Kanbantafel vorgenommen. Geben Sie keine Vorgaben, so verwendet das System Standardwerte. Funktionsumfang Kanban-Status Die Kanbans werden je nach Status in unterschiedlichen Farben dargestellt. Die Bedeutung der Farben sehen Sie mittels der Legende (Kanbantafel ® Legende anzeigen). Folgende Informationen werden mit der Kanbantafel angeboten: · Kanbans mit dem Status 'leer'. Für diese Kanbans wurde der Nachschub angestoßen, d.h. es wurde im Hintergrund bereits ein Plan- oder Fertigungsauftrag bzw. eine Bestellung zur Fremdbeschaffung, etc. erzeugt. · Kanbans mit dem Status 'voll', aus denen entnommen werden kann In Regelkreisen, für die festgelegt ist, daß Statuswechsel und Wareneingang entkoppelt sind, wird für volle Kanbans zusätzlich angezeigt, ob der separate Wareneingang zum Kanban schon erfolgt oder noch nicht erfolgt ist ('+' bedeutet Wareneingang erfolgt; '-' bedeutet Wareneingang nicht erfolgt). · Kanbans mit dem Status 'wartet'. Dies sind · Kanbans, die neu in den Regelkreis aufgenommen wurden und für die bisher noch keine Beschaffung angestoßen wurde. · Kanbans in Regelkreisen, für die Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und Wiederbeschaffung [Seite 75] definiert wurde. In diesem Fall wird der Nachschub nicht automatisch dann ausgelöst, wenn der Verbraucher den Status ändert, sondern erst die Quelle stößt den Nachschub an. · Kanbans, die im Regelkreis mit dem Sperrkennzeichen versehen wurden und für die kein Nachschub angestoßen wurde, nachdem diese auf 'leer' gesetzt wurden. April 2001 77 PP - KANBAN SAP AG Kanbantafel Kanbans können nur im Regelkreis oder durch die Kanbanberechnung gesperrt werden. Lesen Sie hierzu die Abschnitte Anlegen/Ändern eines Regelkreises für klassisches Kanban [Seite 32] und Automatische Kanbanberechnung [Seite 45]. · Kanbans, die mit dem Status 'in Arbeit' oder 'in Transport' versehen wurden. Lesen Sie hierzu auch Mit der Kanbantafel aus Quellensicht arbeiten [Seite 81]. · Kanbans mit dem Status 'fehlerhaft' Fehlerhaft ist ein Kanban dann, wenn bei einem Statuswechsel Fehler aufgetreten sind. · Kanbans mit dem Status 'separater Wareneingang zum Kanban erfolgt' Möchten Sie die Möglichkeit ausschließen, den Kanban in einer der beiden Sichten auf einen bestimmten Status zu setzen, so können Sie im Include MMPKBDEF (unter 'Functions of new Kanbanboard') vorgeben, welche Status nur in der Verbraucher- bzw. in der Quellensicht gesetzt werden können. Auslösen des Kanban-Impulses Sie haben die Möglichkeit, in der Kanbantafel durch Markieren eines oder mehrerer Kanbans den Status der/des Kanbans zu verändern. Zusätzlich können Sie in der Kanbantafel über Bearbeiten ® Kanban erzeugen einen neuen Kanban zu einem ereignisgesteuerten Regelkreis anlegen. Hierzu geben Sie im darauffolgenden Dialogfenster die Anforderungsmenge ein und wählen Ereignisgesteuerten Kanban erzeugen. Anzeigemöglichkeiten Die Anzeige in der Kanbantafel kann mit dem Menüpunkt Einstellungen in der folgenden Weise verändert und benutzerspezifisch gesichert werden: · Sie können die angezeigten Kanbans vergrößern bzw. verkleinern. · Sie können über Einstellungen ® Darstellung Regelkreis bzw. Darstellung Kanbans bzw. Inhalt Quick-Info die Customizing-Einstellungen zur Kanbantafel mit benutzerspezifischen Einstellungen übersteuern und somit die Anzeige verändern. Sie haben hierbei die gleichen Möglichkeiten wie im Customizing. Diese benutzerspezifischen Daten können Sie jederzeit wieder löschen. Die benutzerspezifischen Einstellungen nehmen Sie auf die gleiche Weise vor wie im Kanban-Customizing unter Kanbantafel. Zusätzliche Informationen · Zusatzinformationen zum Kanban können mit Doppelklick auf den Kanban aufgerufen werden. Das System zeigt nachfolgend Regelkreis, Material, Werk sowie Istmenge, Status, Termin des letzten Statuswechsels, Nachschubstrategie und die Nummer des Beschaffungselementes an. In diesem Dialogfenster können Sie für leere Kanbans über 'Nachschub ändern' bzw. 'Nachschub anzeigen' das Beschaffungselement ändern oder anzeigen. Sind Fehler aufgetreten, so werden zusätzlich die Fehlermeldungen angezeigt. · Die Daten des Regelkreises werden durch Doppelklick auf die entsprechende Zeile in der Kanbantafel angezeigt. · Über Springen können Sie zu einem Regelkreis, d.h. zum entsprechenden Material, die aktuelle Bedarfs-/Bestandsliste, die Bestandsübersicht oder den Materialstamm anzeigen. · Über Springen können Sie die Kanbankorrektur zu einem Regelkreis aufzurufen. Die Vorgehensweise in der Kanbankorrektur lesen Sie im Abschnitt Kanbankorrektur [Seite 85]. Suchfunktion 78 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanbantafel Mit der Suchfunktion können Sie Materialien oder Produktionsversorgungsbereiche suchen. Wählen Sie hierzu Suchen. Geben Sie im folgenden Dialogfenster den Suchbegriff mit einem Stern vor und nach dem Suchbegriff ein. April 2001 79 PP - KANBAN SAP AG Mit der Kanbantafel aus Verbrauchersicht arbeiten Mit der Kanbantafel aus Verbrauchersicht arbeiten Verwendung In der Kanbantafel werden die Regelkreise angezeigt, sortiert nach den Produktionsversorgungsbereichen, denen sie zugeordnet sind. Für jeden Regelkreis sehen Sie alle im Umlauf befindlichen Kanbans mit dem aktuellen Status. Der Verbraucher kann die Kanbantafel statt dem Barcode benutzen, um den Status der Kanbans zu ändern, d.h. sie auf 'voll' oder 'leer', 'wartet' oder 'in Gebrauch' zu setzen. Für mehr Information zu den Status lesen Sie bitte den Abschnitt Statuswechsel/Kanban-Impuls [Seite 59]. Voraussetzungen · Sie haben im Customizing der Balkenplangrafik Voreinstellungen zur Kanbantafel getroffen. · Sie haben die Customizing-Einstellungen für die Kanbantafel vorgenommen bzw. in der Kanbantafel benutzerspezifische Einstellungen zur Anzeigen festgelegt. Bei den benutzerspezifischen Einstellungen haben Sie die gleichen Möglichkeiten wie im Customizing. Die benutzerspezifischen Einstellungen übersteuern die CustomizingEinstellungen. Vorgehensweise 1. Wählen Sie ausgehend vom Kanban-Menü Steuerung ® Kanbantafel ® Verbrauchersicht. Sie gelangen auf das Einstiegsbild der Verbrauchersicht. 2. Geben Sie das Werk ein. 3. Sie können zusätzlich selektieren über: – den Produktionsversorgungsbereich – den Verantwortlichen – den Lagerort – das Material als weiteres Selektionskriterium Wenn Sie zusätzliche Selektionskriterien benötigen, steht Ihnen die Funktion Erweiterte Selektion zur Verfügung. Wählen Sie hierfür Erweiterte Selektion, und geben Sie im folgenden Dialogfenster Ihre Selektionskriterien ein. Die Einstiegsmöglichkeiten können mit Kanbantafel ® Einstellung sichern für weitere Bearbeitungen gesichert werden. 4. Wählen Sie Weiter. Sie erhalten je nach Selektionskriterium die Kanbantafel mit einem oder mehreren Produktionsversorgungsbereichen. 5. Um aus der Verbrauchersicht einen Kanban mit einem anderen Status zu versehen, markieren Sie diesen und wählen Kanbanstatus auf voll setzen bzw. Kanbanstatus auf leer setzen. Alle weiteren Status finden Sie im Menü unter Bearbeiten. Das System führt je nach Nachschubstrategie im Hintergrund die entsprechenden Transaktionen und Buchungen durch. 80 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Mit der Kanbantafel aus Verbrauchersicht arbeiten Sie haben die Möglichkeit, mehrere Kanbans gleichzeitig zu markieren und den Status zu verändern. Haben Sie hierbei einen Kanban markiert, für den der gewünschte Status nicht zulässig ist, so erhalten Sie eine Nachricht. Der Status dieses Kanbans wird nicht verändert. Um einen ereignisgesteuerten Kanban zu erzeugen, markieren Sie eine Zeile aus dem entsprechenden Regelkreis, und wählen Sie Bearbeiten ® Kanban erzeugen. Im nachfolgenden Dialogfenster geben Sie die Anforderungsmenge ein, bevor Sie Ereignisgesteuerten Kanban erzeugen wählen. April 2001 81 PP - KANBAN SAP AG Mit der Kanbantafel aus Quellensicht arbeiten Mit der Kanbantafel aus Quellensicht arbeiten Verwendung Auch die Quelle kann mit der Kanbantafel arbeiten. Sie erkennt ihren Arbeitsvorrat, d.h. sie erhält mit der Kanbantafel einen Überblick, welche Kanbans noch voll sind und welche Kanbans wieder aufgefüllt werden müssen. In der Kanbantafel aus Quellensicht werden die Regelkreise mit allen im Umlauf befindlichen Kanbans und deren aktuellem Status angezeigt. Die Quelle kann in ihrer Sicht ebenfalls Statusänderungen an Kanbans durchführen. Voraussetzungen · Sie haben im Customizing der Balkenplangrafik Voreinstellungen zur Kanbantafel getroffen. · Sie haben die Customizing-Einstellungen für die Kanbantafel vorgenommen bzw. in der Kanbantafel benutzerspezifische Einstellungen zur Anzeige festgelegt. Bei den benutzerspezifischen Einstellungen haben Sie die gleichen Möglichkeiten wie im Customizing. Die benutzerspezifischen Einstellungen übersteuern die CustomizingEinstellungen. Vorgehensweise 1. Wählen Sie ausgehend vom Kanban-Menü Steuerung ® Kanbantafel ® Quellensicht. Sie gelangen auf das Einstiegsbild der Quellensicht. 2. Geben Sie · bei Eigenfertigung das Werk und den Quellen-Verantwortlichen · bei Werk-zu-Werk-Lieferung das abgebende Werk · bei Fremdbezug den Lieferanten · bei Umlagerung das Werk und den Lagerort · als weiteres Selektionskriterium die Materialnummer ein. Wenn Sie zusätzliche Selektionskriterien benötigen, steht Ihnen die Funktion Erweiterte Selektion zur Verfügung. Wählen Sie hierfür Erweiterte Selektion, und geben Sie im folgenden Dialogfenster Ihre Selektionskriterien ein. Die Einstiegsmöglichkeiten können mit Kanbantafel ® Einstellung sichern für weitere Bearbeitungen gesichert werden. 3. Wählen Sie Weiter. Sie erhalten je nach Selektionskriterium die Kanbantafel mit einem oder mehreren Produktionsversorgungsbereichen. 6. Um aus der Quellensicht einen Kanban mit einem anderen Status zu versehen, markieren Sie diesen und wählen Kanbanstatus auf in Arbeit setzen bzw. Kanbanstatus auf in Transport setzen. Alle weiteren Status finden Sie im Menü unter Bearbeiten. Das System führt je nach Nachschubstrategie im Hintergrund die entsprechenden Transaktionen und Buchungen durch. 82 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Mit der Kanbantafel aus Quellensicht arbeiten Sie haben die Möglichkeit, mehrere Kanbans gleichzeitig zu markieren und den Status zu verändern. Haben Sie hierbei einen Kanban markiert, für den der gewünschte Status nicht zulässig ist, so erhalten Sie eine Nachricht. Der Status dieses Kanbans wird nicht verändert. Um einen ereignisgesteuerten Kanban zu erzeugen, markieren Sie eine Zeile aus dem entsprechenden Regelkreis, und wählen Sie Bearbeiten ® Kanban erzeugen. Im nachfolgenden Dialogfenster geben Sie die Anforderungsmenge ein, bevor Sie Ereignisgesteuerten Kanban erzeugen wählen. April 2001 83 PP - KANBAN SAP AG User-Exit für kundeneigene Felder in der Kanbantafel User-Exit für kundeneigene Felder in der Kanbantafel Verwendung Mit dem User-Exit MPKP0001 können Sie zusätzlich zu den vorhandenen Informationen kundeneigene Felder in der Kanbantafel anzeigen. Integration Bisher stand dafür der User Exit MPKB0002 zur Verfügung. Aufgrund technischer Änderungen ist der neue User Exit notwendig geworden. Der User Exit MPKP0001 verfügt über die gleiche Schnittstelle. Daher müssen Sie lediglich Ihr bereits bestehendes Coding in den neuen User Exit MPKP0001 kopieren, um ihn zu nutzen. 84 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Behandlung von Fehlern Behandlung von Fehlern Verwendung Bei Auftreten eines Fehlers während eines Statuswechsels sieht das SAP-System zwei Möglichkeiten vor: Das System gibt eine Fehlermeldung aus und behält gleichzeitig den Status des Kanbans bei, so daß Sie die Aktion jederzeit wiederholen können, oder das System setzt den Kanban auf den Status 'fehlerhaft'. Einen fehlerhaften Kanban können Sie erst dann wieder bearbeiten, wenn Sie die Kanbankorrektur durchgeführt haben. Hierzu benötigen Sie eine entsprechende Berechtigung. Voraussetzungen Soll das System lediglich eine Fehlermeldung ausgeben, ohne den Kanbanstatus zu verändern, so haben Sie dies im Kanban-Customizing unter Status ® Fehlerbehandlung bei Statuswechsel festlegen vorgegeben. Hierzu benötigen Sie den Transaktionscode, das Arbeitsgebiet und die Nummer der entsprechenden Fehlermeldung. Zum weiteren Vorgehen lesen Sie die zugehörige Customizing-Dokumentation. Funktionsumfang · Setzen des Status auf 'fehlerhaft' Dies ist dann beispielsweise dann sinnvoll, wenn bei der Rückmeldung einer Produktionseinteilung kein gültiger Produktionskostensammler existiert. In diesem Falle ist es ratsam, den Kanban auf den Status 'fehlerhaft' zu setzen, da der Benutzer zunächst fehlende Daten ergänzen muß. In der Kanbankorrektur können Sie nach Ergänzen der Daten den Status des Kanbans von 'fehlerhaft' auf den Folgestatus setzen. · Ausgeben einer Fehlermeldung unter Beibehaltung des Kanbanstatus In einigen Situationen, beispielsweise dann, wenn die Daten temporär durch einen anderen Benutzer gesperrt sind, ist es nicht sinnvoll, den Kanbanstatus zu verändern. Es genügt eine Fehlermeldung, die den Benutzer darauf hinweist, daß die Daten gesperrt sind. Er kann die Aktion danach jederzeit wiederholen. April 2001 85 PP - KANBAN SAP AG Kanbankorrektur Kanbankorrektur Verwendung Die Kanbankorrektur dient vor allem dazu, den Status fehlerhafter Kanbans (Kanbanstatus 9) zu korrigieren, d.h. den Status so abzuändern, daß sie wieder bearbeitbar sind, nachdem die Fehlerursache behoben wurde. Fehler können zum Beispiel beim Buchen des Wareneingangs auftreten, wenn Customizingoder Stammdaten falsch oder nicht gepflegt wurden, und so z.B. kein Kostensammler ermittelt werden konnte. Im Kanban-Customizing unter Status ® Behandlung von Fehlern bei Statuswechsel können Sie festlegen, daß Kanbans beim Auftreten eines bestimmten Fehlers nicht auf den Status 'fehlerhaft' gesetzt werden, sondern das System lediglich eine Fehlermeldung ausgibt. In diesem Falle benötigen Sie keine Kanbankorrektur. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Behandlung von Fehlern [Seite 84]. Voraussetzungen Beheben Sie zunächst die Fehler im Customizing oder in den Stammdaten. Funktionsumfang In der Kanbankorrektur haben Sie folgende Bearbeitungs- und Anzeigemöglichkeiten: · Fehlermeldung anzeigen Über Fehlermeldung können Sie für einen fehlerhaften Kanban die Fehlermeldung oder den Langtext zur Fehlermeldung anzeigen. Über Auswählen können Sie den Kanban bearbeiten: · Status manuell ändern Sie können den Status ändern, indem Sie in der Feldgruppe Korrektur den gewünschten neuen Status eingeben und Status/Menge ändern wählen. Bitte beachten Sie: Der Status wird geändert, ohne damit automatisch ein Nachschubelement zu erzeugen oder zu verändern. Für fehlerhafte Kanbans können Sie das Nachschubelement über Kanbankorrektur erzeugen; das Nachschubelement ändern können Sie über Nachschub ändern. · Istmenge manuell ändern Sie können die Istmenge ändern, indem Sie im Feld Istmenge die Menge eingeben und Status/Menge ändern wählen. Die Istmenge wird damit ohne Wareneingangsbuchung geändert. Das heißt, es wird an dieser Stelle nicht automatisch eine Buchung in der Bestandsführung durchgeführt. Wenn sich die Mengenänderungen auch auf den Lagerbestand auswirken sollen, so muß sie in der Bestandsführung nachvollzogen werden. Eine Mengenänderung ohne Wareneingangsbuchung kann z.B. dann sinnvoll sein, wenn die tatsächliche Kanbanmenge von der Soll-Kanbanmenge abweicht und dies als Information für Quelle und Verbraucher dargestellt werden soll. Diese Mengenänderung 86 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanbankorrektur ist also rein informativ. Nur bei Verwendung des Mengenimpulses hat die Funktion als solche eine Bedeutung. Auch die Charge hat einen rein informativen Charakter (Istmengen/Charge). Nur bei der Entnahme auf die Kostenstelle ist diese Funktion von Bedeutung. · Wareneingang nachholen Ist der Wareneingang beim Vollmelden des Kanbans nicht erwartungsgemäß gebucht worden (z.B. weil die Währung nicht umgerechnet werden konnte oder weil der Kanban aus einem anderen Grund fehlerhaft war), können Sie den Wareneingang manuell buchen. Haben Sie für den Regelkreis “separater Wareneingang” festgelegt, dann wird nur der Status auf “voll” gesetzt. Der tatsächliche Wareneingang muß in der Bestandsführung gebucht werden. Im Feld Istmenge geben Sie die zu buchende Menge ein, überprüfen den Status und wählen Kanbankorrektur. · Nachschub erneut anstoßen Ist beim Nachschub ein Fehler aufgetreten (z.B. der Lieferplan ist nicht mehr gültig), kann er aus der Kanbankorrektur erneut angestoßen werden. Damit wird ein neues Nachschubelement (z.B. ein neuer Fertigungsauftrag) erzeugt. Dies erreichen Sie über Kanbankorrektur. Sie erhalten ein Dialogfenster zur Bestätigung. Wird diese Funktion genutzt, wenn noch ein gültiges Nachschubelement existiert, so wird das alte Nachschubelement nicht gelöscht. Der Bezug des Kanbans zum alten Nachschubelement ist jedoch nicht mehr vorhanden. Es kann also durch Vollsetzen des Kanbans kein Wareneingang zum alten Element mehr gebucht werden. Es wird empfohlen, alte Nachschubelemente manuell zu löschen. Die Nummer des alten Nachschubelementes ist nur solange sichtbar, bis das neue Element erzeugt ist. · Stornieren Der letzte KANBAN-Impuls kann storniert werden. Damit gehen folgende Aktivitäten einher: · Der aktuelle Status wird zurückgesetzt auf den vorhergehenden Status. · Die mit dem Statuswechsel verbundenen Aktivitäten werden zurückgesetzt (Bestellungen, Reservierungen und Fertigungsaufträge werden mit einem Löschkennzeichen versehen, Planaufträge und Lieferplaneinteilungen werden gelöscht. Der Beleg vom Wareneingang wird storniert etc.) In den folgenden Fällen ist kein Storno möglich: · Wurde ein Kanban bereits mit der Kanbankorrektur bearbeitet, kann kein Storno mehr durchgeführt werden. · Wurde ein Kanban bereits storniert, kann nicht noch einmal ein Storno durchgeführt werden. Um den Storno durchzuführen, drücken Sie die Taste Stornieren. · Nachschub ändern April 2001 87 PP - KANBAN SAP AG Kanbankorrektur Ist bereits ein Nachschubelement erzeugt, kann das Nachschubelement von hier aus geändert werden (falls der Benutzer die Berechtigung hat). Über Nachschub ändern gelangen Sie in das jeweilige Nachschubelement und können dort die Änderungen vornehmen. 88 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanbankorrektur durchführen Kanbankorrektur durchführen Es gibt drei Möglichkeiten, die Kanbankorrektur aufzurufen: Aus dem Kanban-Menü 1. Wählen Sie ausgehend vom KANBAN-Menü Steuerung ® Kanbankorrektur. Sie gelangen auf das Einstiegsbild der Kanbankorrektur. 2. Um den Regelkreis zu definieren, geben Sie die Materialnummer, Werk und den Produktionsversorgungsbereich ein, und wählen Sie Weiter. Sie erhalten die Liste der Kanbans zum Regelkreis. Aus der Kanbantafel 1. Positionieren Sie den Cursor auf dem Regelkreis. 2. Wählen Sie Springen ® Kanbankorrektur. Sie erhalten die Liste der Kanbans zum Regelkreis. Aus der Fehleranzeige 1. Positionieren Sie den Cursor auf der Fehlerzeile. 2. Wählen Sie Springen ® Kanbankorrektur. Sie erhalten die Liste der Kanbans zum Regelkreis. Nun können Sie die Kanbankorrektur durchführen: 3. Wählen Sie den Kanban, der zu bearbeiten ist, durch Doppelklick aus. Sie erhalten den Bildschirmbereich “Korrektur” mit folgenden Daten zum Kanban: – Kanbannummer – Kanbanstatus – Istmenge – Lieferdatum – Lieferzeit 4. Führen Sie Ihre Korrekturen durch (z.B. manuelle Änderung des Status oder der Istmenge, etc.). 5. Sichern Sie Ihre Eingaben. April 2001 89 PP - KANBAN SAP AG Druck und Umlauf von Kanbans Druck und Umlauf von Kanbans Verwendung Im folgenden werden die verschiedenen Möglichkeiten des Druck und Umlaufs von Karten (Kanbans) erläutert. Das Formular für den Kartendruck wird in der Nachschubstrategie festgelegt. Funktionsumfang Einmaliger Kartendruck Karten werden einmalig oder zu Ersatzzwecken aus den Funktionen Regelkreis anlegen und Regelkreis ändern gedruckt und immer wieder verwendet. Dabei gibt es u.a. folgende Möglichkeiten: · Die Karte läuft mit dem Behälter von der Quelle zum Verbraucher und zurück. · Die Karte läuft ohne Behälter vom Verbraucher zur Quelle und mit einem Behälter zurück, d.h. der Transport der Karten zur Quelle muß organisiert werden. · Die Karte bleibt beim Verbraucher und wird am vollen Behälter befestigt oder ohne Behälter an einer definierten Stelle gelagert, d.h. es gibt keine Information an den umlaufenden Behälter, die Information über leere Behälter befinden sich beim Verbraucher. Die Quelle wird über die KANBAN-Tafel informiert. Erneuter Kartendruck bei jedem Regelkreisdurchlauf Die Karte wird nach jedem Durchlauf weggeworfen. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten den Druck der neuen Karte anzustoßen: · Druck der Karte bei Anstoß der Wiederbeschaffung Die Karte wird bei Eigenfertigung oder Umlagerung an der Quelle gedruckt. Das bedeutet: · – Der Transport der Karte zur Quelle entfällt – Die Karte kann als (zusätzliche) schriftliche Aufforderung zur Lieferung benutzt werden (z.B. bei Eigenfertigung mit Planaufträgen oder manuellen Kanbans) – Der Druck erfolgt bei Fertigungsaufträgen mit der Drucksteuerung für die Fertigungsaufträge, in allen anderen Fällen durch die Kanbantransaktion. (Drucker aus Regelkreis, Formular aus Nachschubstrategie) Die Karte wird beim Buchen des Wareneingangs gedruckt Diese Steuerung der Druckfunktion ist sinnvoll bei Fremdbeschaffung mit zentralem Wareneingang. Wenn Sie mit einer Strategie arbeiten, bei der der Wareneingang automatisch im Hintergrund mit Vollsetzen des Behälters durchgeführt wird, macht diese Drucksteuerung keinen Sinn. Der Druck des Kanbans erfolgt beim Wareneingang zur Bestellung oder Fertigungsauftrag (oder Umlagerungsreservierung) mit der Wareneingangsfunktion der Bestandsführung. Das heißt: 90 – Die Karte wird mit oder statt der Wareneingangs-Papiere gedruckt und am Behälter befestigt. – Der Druck erfolgt über die Drucksteuerung des Wareneingangs. April 2001 SAP AG PP - KANBAN Druck und Umlauf von Kanbans · · Die Karte wird bei der Rückmeldung gedruckt (bei Planaufträgen und manuellem Kanban), das heißt: – Die Karte wird an der Quelle gedruckt und mit dem Behälter zum Verbraucher gebracht. – Der Druck erfolgt mit den Einstellungen im Regelkreis. Die Karte wird mit der Bestellung gedruckt und dieser beigelegt. Das heißt: – Die Karte wird zusammen mit der Bestellung gedruckt und muß als Teil des Bestellformulars definiert werden. Ob eine Karte gedruckt wird, wird mit dem Bestellformular und nicht mit den Angaben im Regelkreis gesteuert. – Der Druck erfolgt durch den Bestelldruck. Sonderfall: Karte wird durch Lieferanten gedruckt Die Daten zum Kartendruck werden dem Lieferanten in der Bestellung mitgeteilt. Einstellung wie "Einmaliger Kartendruck". April 2001 91 PP - KANBAN SAP AG Einmaligen Druck von Kanbans einstellen Einmaligen Druck von Kanbans einstellen Der einmalige Kartendruck kann aus dem Regelkreis heraus angestoßen werden. Gehen Sie hierzu im Regelkreis folgendermaßen vor: 1. Pflegen Sie das Ausgabegerät für den Kartendruck. 2. Wählen Sie Springen ® Kartendruck. Sie erhalten das Dialogfenster “Karten drucken”. Die einzelnen Behälter sind numeriert und mit einem Markierungsfeld versehen. 3. Wenn nur für einzelne Behälter Karten gedruckt werden sollen, markieren Sie die Behälter, für die eine Karte gedruckt werden soll und wählen Markierte Karten. Wenn für alle Behälter Karten gedruckt werden sollen, wählen Sie Alle Karten. Die gewählten Karten werden gedruckt. Für den Kartendruck muß ein Formular in der Nachschubstrategie gepflegt sein. 92 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Regelmäßigen Kartendruck einstellen Regelmäßigen Kartendruck einstellen Für den Kartendruck bei jedem Regelkreisdurchlauf müssen folgende Daten im Regelkreis gepflegt sein: 1. Pflegen Sie das Ausgabegerät für den Kartendruck. 2. Pflegen Sie das Kennzeichen für Kartendruck. Damit legen Sie fest, bei welchem Ereignis die Karte gedruckt werden soll: – bei jedem Anstoß der Wiederbeschaffung (d.h. Status auf “leer” setzen) – bei jeder Wareneingangsbuchung Für den Kartendruck muß ein Formular in der Nachschubstrategie gepflegt sein. April 2001 93 PP - KANBAN SAP AG Sammeldruck von Kanbans Sammeldruck von Kanbans Verwendung Mit dem Sammeldruck von Kanbans können Sie Kanbans regelkreisübergreifend drucken. Funktionsumfang Für die Auswahl der zu druckenden Kanbans stehen folgende Selektionskriterien zur Verfügung: · · Abgrenzungen zum Verbraucher über die Selektionskriterien · Lagerort · Produktionsversorgungsbereich · Verantwortlicher Abgrenzungen zur Quelle über die Selektionskriterien · Lieferant (bei Fremdbeschaffung) · Abgebendes Werk (bei werksübergreifender Umlagerung) · Lagerort (bei Umlagerung innerhalb eines Werkes) · Verantwortlicher (bei Eigenfertigung) · Auswahl von Kanbans über die Materialnummer · Auswahl von Kanbans über die Nachschubstrategien durch Eingabe des Strategieschlüssels · Auswahl von Kanbans über die Einstellung, die in der Regelkreispflege für den Kartendruck vorgenommen wurde (Druckkennzeichen bzw. über den Drucker, der im Regelkreis für den Kanbandruck zugeordnet wurde). · Auswahl von Kanbans über den aktuellen Status sowie Datum und ggf. Uhrzeit der letzten Statusänderung. Hiermit können Sie beispielsweise alle Kanbans selektieren, die seit 14 Uhr auf “leer” gesetzt wurden, weil zu diesem Zeitpunkt der Drucker ausgefallen ist. 94 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Sammeldruck von Kanbans durchführen Sammeldruck von Kanbans durchführen 1. Wählen Sie ausgehend vom KANBAN-Menü Regelkreis ® Kanbandruck. Sie gelangen zum Einstiegsbild des Reports. 2. Wenn Sie Kanbans drucken möchten, und die Druckausgabe nicht über den im Regekreis eingestellten, sondern einen zentralen Drucker erfolgen soll, dann geben Sie im Feld Ausgabegerät den gewünschten Drucker ein. 3. Geben Sie das Werk ein, in dem die Kanbans ausgewählt werden sollen. 4. Legen Sie die für die Auswahl gewünschten Kriterien fest. Sie können diese Kriterien, wie für jeden Report, auch als Variante speichern. 5. Wählen Sie Ausführen. Sie gelangen auf das Ergebnisbild Ihrer Auswahl. 6. Um alle Kanbans der ausgewählten Regelkreise zu drucken, markieren Sie alle Regelkreise und wählen Kanbans drucken 7. Um pro Regelkreis einzelne Kanbans zum Druck zu selektieren bzw. anzuzeigen, wählen Sie Kanbanliste. 8. Um Daten zu einem Kanban anzuzeigen, müssen Sie zunächst die Kanbanliste anzeigen. Positionieren Sie dann den Cursor auf dem gewünschten Kanban und wählen Sie Springen ® Kanban anzeigen oder führen auf der Zeile einen Doppelklick aus. Um die Stammdaten des Regelkreises anzuzeigen, positionieren Sie den Cursor auf dem gewünschten Regelkreis und wählen Sie Springen ® Regelkreis anzeigen oder führen auf der Zeile einen Doppelklick aus. April 2001 95 PP - KANBAN SAP AG Senden eines Kanbans als EDI-Nachricht Senden eines Kanbans als EDI-Nachricht Dies ist eine Funktionalität aus vergangenen Release-Ständen, die Sie zu Release 4.5A nicht mehr verwenden sollten. Verwenden sie stattdessen die Funktion des Mengenabrufs [Seite 110]. Verwendung In einigen Fällen besteht die Anforderung, einen Kanban als EDI-Nachricht zu versenden. Dabei stellt dieser Kanban dann keine eigenständige Bestellung oder Lieferplaneinteilung dar (diese können ohnehin mit EDI versandt werden), sondern bildet quasi einen manuellen Abruf einer Menge, zu der unter Umständen schon vorher eine Bestellung oder Lieferplaneinteilung als Vorschau an den Lieferanten gesandt worden ist. Für eine solche Abwicklung gibt es derzeit keine Standardfunktion. Stattdessen muß zwischen Kunde und Lieferant individuell abgesprochen werden, welche Art von EDI-Nachricht gesendet werden soll und wie diese zu füllen ist. Auch die Verarbeitung der eingehenden EDI-Nachricht beim Lieferanten basiert dabei auf einer Individuallösung. Funktionsumfang Um solche Abläufe in einem ersten Schritt dennoch zu unterstützen, wird ab Release 3.0D eine Lösung angeboten, die auf einem User-Exit und einer Kundenmodifikation basiert: Die Erweiterung MPKD0001 enthält zwei Funktionsbausteine. Mit einem Funktionsbaustein wird der Kontrollsatz für eine EDI-Nachricht erstellt und damit auch festgelegt, welche Art von EDINachricht gesendet werden soll. Mit dem zweiten Funktionsbaustein wird der Inhalt der EDINachricht festgelegt. Ob und unter welchen Bedingungen eine EDI-Nachricht gesendet wird, muß mit einer Modifikation festgelegt werden. Dazu muß im Programminclude LMPKBEDI in der Formroutine FORM SEND_EDI die Zeile CHECK 1 = 2. durch ein Coding ersetzt werden, das steuert, ob eine EDI-Nachricht gesendet wird. Beispielsweise kann man für Regelkreise, bei denen eine EDI-Nachricht gesendet werden soll, eine spezielle Nachschubstrategie definieren und hier auf diese Strategie abfragen. 96 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschubstrategien Nachschubstrategien Verwendung Die Wiederbeschaffung bei KANBAN wird durch die Nachschubstrategien geregelt. Die Nachschubstrategien legen fest, in welcher Weise die Kanbanmenge gefertigt oder beschafft wird, d.h. ob ein Nachschubelement bzw. welches Nachschubelement vom System erzeugt wird. Die Nachschubstrategie, die im Kanban-Customizing definiert wird und im Regelkreis einem Material zugeordnet wird, steuert, ob über Eigenfertigung bzw. über Fremdbeschaffung beschafft wird oder von Lagerort zu Lagerort umgelagert wird. Dabei können Sie zwischen den folgenden Abläufen wählen: Funktionsumfang · Nachschubstrategien für Eigenfertigung [Seite 97] Hier fertigen Sie die Kanban-Menge zur Versorgung Ihrer Produktion selbst. · Nachschubstrategien für Fremdbeschaffung [Seite 105] Hier beziehen Sie die Kanban-Menge beispielsweise über eine Bestellung oder über Lieferplan von einem Lieferanten. · Nachschubstrategien für Umlagerung [Seite 136] Hier lagern Sie die Kanban-Menge zur Versorgung Ihrer Produktion um. April 2001 97 PP - KANBAN SAP AG Nachschubstrategien für Eigenfertigung Nachschubstrategien für Eigenfertigung Verwendung Im Bereich der Eigenfertigung stehen Ihnen mehrere Nachschubstrategien zur Verfügung. Die nachfolgenden Abschnitte zeigen Ihnen, auf welche Weise Sie den Nachschub von eigengefertigten Komponenten mittels Kanban anstoßen können. 98 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschub mit manuellem Kanban Nachschub mit manuellem Kanban Verwendung Wenn der Verbraucher den Kanban leersetzt, wird kein Nachschubelement erzeugt. Diese Art des Nachschubs setzen Sie ein, wenn Ihre Produktion rein über die Kanban-Karte oder die Kanbantafel gesteuert wird und nicht über vom System erzeugte Planaufträge. Voraussetzung Für die Abwicklung als manuelles Kanban muß das Material im Materialstammsatz mit einem Serienfertigungsprofil gekennzeichnet werden, um die Abrechnung mit Kostensammler zu gewährleisten. Im SAP-Standard wird das Serienfertigungsprofil 0005 ausgeliefert. Dieses Profil enthält die Parameter für diese Nachschubstrategie, insbesondere für die Ermittlung des Kostensammlers.Lesen Sie zum Thema Kostensammler und Serienfertigungsprofile den Abschnitt Kostenrechnung für Kanban [Seite 149]. Funktionsumfang Normale Abwicklung Sobald der Kanban leer ist, wird diese Information zur Quelle transportiert. Die Quelle erhält die Information entweder über die Karte oder die Kanbantafel. Die Quelle fertigt die Kanbanmenge. Wenn die Kanbantafel genutzt wird, können die Status "in Arbeit”, “in Transport" gesetzt werden. Die Rückmeldung erfolgt über die Rückmeldetransaktion oder über das "Vollsetzen" des Kanbans. Die Rückmeldetransaktion beinhaltet automatisch den Wareneingang für das gefertigte Erzeugnis und den Warenausgang der Komponenten. Wird der Status auf "voll" gesetzt oder die Rückmeldetransaktion ohne Komponentenbearbeitung gebucht, dann wird die derzeit aktuelle Stückliste aufgelöst. Sollen Komponenten verändert werden, dann muß mit der Rückmeldetransaktion gearbeitet werden und dabei die Komponentenbearbeitung aufgerufen werden. Die Kosten werden auf den Kostensammler gebucht. Zur Ermittlung des Kostensammlers lesen Sie bitte den Abschnitt Produktkostensammler [Seite 150]. Unabhängige Quelle Dient nur zu Informationszwecken ohne weitere Funktionen, da kein Wiederbeschaffungselement erzeugt wird. Separater Wareneingang Bei der Rückmeldung wird zwar automatisch der Wareneingang gebucht, aber der Status des Kanbans nicht auf voll gesetzt. Wird ein Wareneingang vor der Rückmeldung gebucht, so wird der Status nicht automatisch auf "voll" gesetzt. April 2001 99 PP - KANBAN SAP AG Nachschub mit manuellem Kanban Bei separatem Wareneingang führt nur das Rückmelden zum Hochsetzen der Kanbanmenge, nicht das Vollsetzen des Kanbans. Wird also die Rückmeldung durchgeführt, wird die Kanbanmenge aufgefüllt, auch wenn zu diesem Zeitpunkt der Status noch nicht auf "voll" gesetzt ist (Diese Änderung wird in der Kanbantafel durch ein + im Status des Kanbans angezeigt). Wird erst der Kanban auf "voll" gesetzt, obwohl noch keine Rückmeldung erfolgt ist, bleibt die Kanbanmenge so lange 0 bis die Rückmeldung durchgeführt wurde. Hierdurch ist es andererseits jedoch nicht möglich, den Status wieder auf "leer" zu setzen, bevor die Rückmeldung durchgeführt wurde. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74]. 100 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschub mit Produktionseinteilung Nachschub mit Produktionseinteilung Verwendung Diese Funktion verwenden Sie, wenn Sie das benötigte Material selbst fertigen und dabei die Serienfertigung nutzen. Sobald ein Kanban auf 'leer' gesetzt wird, erzeugt das System zu diesem Material Produktionseinteilungen, das heißt Planaufträge für die Serienfertigung, und stößt so die Produktion an. Voraussetzungen · Sie haben für das Material im Materialstammsatz ein Serienfertigungsprofil eingegeben, das die Abrechnung mit Kostensammler gewährleistet. · Sie haben für das Material im Materialstammsatz eine Fertigungsversion angelegt. · Sie haben einen Kostensammler angelegt. Das System bucht die Kosten bei der Abwicklung mit Produktionseinteilung auf den Kostensammler. Für die Ermittlung des Kostensammlers lesen Sie bitte den Abschnitt Produktkostensammler [Seite 150]. · Sie haben eine entsprechende Nachschubstrategie im Regelkreis hinterlegt: · Hierzu können Sie die standardmäßig ausgelieferte Nachschubstrategie 0002 verwenden, die Sie jedoch nicht in Kombination mit der Materialberdarfsplanung verwenden können. Sie müssen hierbei den Lagerort von der Disposition ausschließen. · Weiterhin haben Sie die Möglichkeit, die Nachschubstrategie 0005 zu verwenden. Bei dieser Strategie können Sie die Kanbanabwicklung mit der Materialbedarfsplanung kombinieren. Planaufträge, die mittels der Bedarfsplanung erzeugt werden, werden hierbei bei dem Erzeugen von Produktionseinteilungen durch Leersetzen eines Kanbans reduziert. In der Nachschubstrategie legen Sie fest, welche Planaufträge reduziert werden, bis zu welchem Zeitpunkt Planaufträge bei der Reduzierung berücksichtigt werden und ob im Falle eines Stornos einer Produktionseinteilung erneut ein Planauftrag angelegt wird. Der Vorteil dieser Abwicklung besteht darin, daß Sie die Möglichkeit einer Vorschau haben, Komponenten planen können und Ihnen aktuelle Daten für die Kanbanberechnung zur Verfügung stehen. · Sie haben in Ihrem Regelkreis unter Eigenfertigung die Fertigungsversion hinterlegt. Auf diese Weise erzeugt das System sofort Produktionseinteilungen, d.h. es ordnet den Planauftrag unmittelbar der in der Fertigungsversion angegebenen Linie zu. Aktivitäten 1. Sie setzen einen Kanban auf 'leer'. 2. Das System erzeugt eine Produktionseinteilung. Haben Sie die Nachschubstrategie 0005 gewählt, so reduziert das System glechzeitig die Planaufträge, die durch die Bedarfsplanung erzeugt wurden. 3. Der Kanban bzw. die Information wird vom Verbraucher zur Quelle transportiert. Ggf. wird dabei die Karte bei der Quelle neu gedruckt oder sie liegt dem Kanban bei. April 2001 101 PP - KANBAN SAP AG Nachschub mit Produktionseinteilung 4. Die Quelle erhält die Information über leere Behälter über den Kanban oder über die Kanban-Tafel. 5. Nachdem der Kanban von der Quelle aufgefüllt wurde, haben Sie zwei Möglichkeiten: – die Quelle meldet die aufgefüllte Menge zurück. Mit der Kanban-Rückmeldefunktion in der Serienfertigung (ausgehend vom Menü der Serienfertigung unter Datenerfassung ® Wareneingangsmeldung ® Für Kanban) ist automatisch der Wareneingang für das produzierte Material, der Warenausgang für die Komponenten sowie das Löschen der Produktionseinteilung verknüpft. In der Rückmeldetransaktion kann außerdem in die Komponentenbearbeitung verzweigt werden, um Änderungen an Komponentenmaterialien oder Komponentenmengen am System nachzuvollziehen. Der Status wird mit dem Sichern der Rückmeldung automatisch auf "voll" gesetzt. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Wareneingang für Kanban-Materialien buchen [Extern]. – der Kanban wird vom Verbraucher auf "voll" gesetzt. Dann führt das System automatisch die Rückmeldung (und damit automatisch den Wareneingang des Erzeugnisses, den Warenausgang der Komponten sowie das Löschen der Produktionseinteilung) mit den aktuellen Daten der Produktionseinteilung durch. Falls Sie die Komponentenliste der Produktionseinteilung manuell ändern (z.B. um Komponentenmengen zu verändern), führt das System beim Vollsetzen des Kanbans automatisch die Rückmeldung mit den veränderten Daten der Produktionseinteilung durch (und damit automatisch den Wareneingang des Erzeugnisses, den Warenausgang der Komponten sowie das Löschen der Produktionseinteilung). Wird der Status auf "voll" gesetzt oder die Rückmeldetransaktion ohne Komponentenbearbeitung gebucht, löst das System die derzeit aktuelle Stückliste auf. Sollen Komponenten verändert werden, dann müssen Sie mit der Rückmeldetransaktion arbeiten oder die Produktionseinteilung manuell ändern und dabei die Komponentenbearbeitung aufrufen. In der Nachschubstrategie können Sie festlegen, ob und auf welche Weise Planaufträge erneut erzeugt werden, falls der Benutzer das Leersetzen eines Kanbans storniert. 102 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschub mit Fertigungsauftrag Nachschub mit Fertigungsauftrag Verwendung Diese Funktion verwenden Sie, wenn Sie Ihre Eigenfertigung über Fertigungsaufträge abwicklen. Beim Leersetzen des Kanbans vom Verbraucher wird für die Kanbanmenge ein Fertigungsauftrag für die Quelle erzeugt und so die Fertigung angestoßen. Voraussetzungen · Sie haben die Stammdaten Stückliste, Arbeitsplan und Arbeitsplatz festgelegt. · Gegebenenfalls haben Sie dem Material ein entsprechendes Fertigungssteuerungsprofil zugeordnet, um zu steuern, daß der Fertigungsauftrag gleich bei der Eröffnung freigegeben und gedruckt wird. Dieses Profil defineren Sie im Customizing der Fertigungsaufträge. Wählen Sie im Customizing der Fertigungssteuerung Stammdaten ® Fertigungssteuerungsprofil definieren: Im Materialstammsatz (Arbeitsvorbereitungsdatenbild 1) ordnen Sie das Profil dem Material zu. · Sie haben eine Fertigungsauftragsart festgelegt. Für die für Kanban verwendete Auftragsart müssen folgende Steuerungskriterien eingestellt sein: - Terminierung In der Regel arbeiten Sie bei Kanban mit Vorwärtsterminierung. Die im SAPStandard ausgelieferte Fertigungsauftragsart für Kanban hat den Schlüssel PPK1 und enthält alle erforderlichen Voreinstellungen. Zur Festlegung einer Rückwärtsterminierung (für ereignisgesteuertes Kanban) geben Sie die Standard-Fertigungsauftragsart PP01 ein. - Automatische Auswahl des Arbeitsplans Hierfür wird in der Auftragsart die automatische Ermittlung des Arbeitsplans sowie eine Selektions-ID zur automatischen Ermittlung gepflegt. Die Einstellung erfolgt im Customizing der Fertigungsaufträge unter Stammdaten ® Auftrag ® Auftragsartabhängige Parameter definieren. Für die StandardAuftragsarten sind diese Zuordnungen schon vorhanden. · Sie haben im Kanban-Customizing eine Nachschubstrategie mit der Steuerungsart 3 oder 6 und der entsprechenden Fertigungsauftragsart (s.o.) definiert. Standardmäßig werden ausgeliefert: · Nachschubstrategie 0003 (Vorwärtsterminierung) zu verwenden mit Steuerungsart 3. · Nachschubstrategie 0006 zu verwenden mit Steuerungsart 6: Bei dieser Strategie können Sie die Kanbanabwicklung mit der Materialbedarfsplanung kombinieren. Planaufträge, die über die Bedarfsplanung erzeugt werden, werden hierbei beim Erzeugen von Planaufträgen mittels Leersetzen eines Kanbans reduziert. In der Nachschubstrategie legen Sie fest, welche Planaufträge reduziert werden, bis zu welchem Zeitpunkt Planaufträge bei der Reduzierung berücksichtigt werden und ob im Falle eines Stornos einer Produktionseinteilung erneut ein Planauftrag angelegt wird. April 2001 103 PP - KANBAN SAP AG Nachschub mit Fertigungsauftrag Der Vorteil dieser Abwicklung besteht darin, daß Sie die Möglichkeit einer Vorschau haben, Komponenten planen können und Ihnen aktuelle Daten für die Kanbanberechnung zur Verfügung stehen. · Sie haben diese Nachschubstrategie im Regelkreis hinterlegt. Aktivitäten 1. Sie setzen einen Kanban auf 'leer' bzw. erzeugen einen ereignisgesteuerten Kanban. 2. Das System erzeugt einen Fertigungsauftrag, der (je nach Einstellung im Customizing) automatisch freigegeben und gedruckt wird. 3. Der leere Kanban bzw. die Information wird zur Quelle transportiert. 4. Nach Fertigstellung des Auftrags meldet die Quelle die gefertigte Menge zurück. Rückmeldung und Wareneingang können im Customizing gekoppelt werden. Hierdurch ergeben sich die folgenden Möglichkeiten: · Rückmeldung und Wareneingang sind nicht miteinander gekoppelt. Dann wird die Rückmeldung separat von Wareneingang und Statusänderung durchgeführt. Dabei gilt: wird ein Wareneingang durchgeführt, wird automatisch im Hintergrund der Kanbanstatus auf "voll" gesetzt. Umgekehrt sollten Sie den Kanbanstatus jedoch nicht auf 'voll' setzen, sondern immer die Rückmeldung des Auftrags zuerst durchführen, die den Kaban dann automatisch auf 'voll' setzt. Setzen Sie den Kanban dennoch manuell auf 'voll', so hat dies zur Folge, daß der Wareneingang zweimal gebucht wird - sowohl beim Vollsetzen des Kanbans als auch später beim Rückmelden des Auftrags. Um dies zu vermeiden, geben Sie im Customizing unter Fertigungssteuerung ® Systemanpassungen ® Eigenschaften der Systemmeldungen festlegen ® Systemmeldungen für die Meldung CO823 den Fehlertyp 'E' vor. Dies führt dazu, daß der Kanban, den Sie manuell vollsetzen, den Status 'fehlerhaft' erhält und somit der Wareneingang nicht zweimal gebucht wird. · Rückmeldung und Wareneingang sind gekoppelt. Wird die Rückmeldung gesichert, dann wird automatisch im Hintergrund der Wareneingang gebucht und der Kanbanstatus auf "voll" gesetzt. Wird bei dieser Abwicklung der Wareneingang vor der Rückmeldung erfaßt, dann wird der Kanbanstatus auf "voll" gesetzt, die Rückmeldung aber nicht automatisch durchgeführt. Wird die Rückmeldung dann durchgeführt, so erkennt das System, daß der Wareneingang schon erfolgt ist und bucht keinen zweiten Wareneingang. Die Kosten werden auf den Fertigungsauftrag gebucht. 104 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Behältersteuerung Eigenfertigung Behältersteuerung Eigenfertigung Verwendung Bei dieser Strategie werden die Nachschubelemente vom Bedarfsplanungslauf erzeugt und nicht durch das Leersetzen des Kanbans. Das Leer- und Vollsetzen des Kanbans sowie die übrigen zur Verfügung stehenden Status dienen dazu, den Materialfluß zu steuern, d.h. die Produktion anzustoßen (im Sinne einer Feinsteuerung) und Verbraucher und Quelle über den Arbeitsfortschritt zu informieren. Es werden durch den Kanban-Impuls keine Nachschubelemente erzeugt. Funtkionsumfang · Normale Abwicklung Der Bedarfsplanungslauf erzeugt je nach Einstellung Planaufträge bzw. Produktionseinteilungen für die Serienfertigung oder Planaufträge für die Abwicklung mit Fertigungsaufträgen. Die Auftragsmengen orientieren sich an den gewählten Losgrößenverfahren (z.B. Wochenlose). Die terminliche Einplanung wird mit der Eckbzw. Durchlaufterminierung durchgeführt. · Abwicklung mit Fertigungsaufträgen Der Ablauf entspricht der üblichen Abwicklung mit Fertigungsaufträgen, d.h. es steht die volle Funktionalität des Fertigungsauftrags zur Verfügung. Die vom Planungslauf erzeugten Planaufträge werden in Fertigungsaufträge umgesetzt und für die Produktion freigegeben. Mit Kanban wird die Fertigung der Teillose mit Hilfe der Kanbansteuerung, d.h. über das Leersetzen der Kanban, feingesteuert. Die Rückmeldung erfolgt mit Bezug zum Fertigungsauftrag und nicht mit Bezug zum Kanban (separater Wareneingang), dabei sind Teil- oder Komplettrückmeldungen möglich. Dabei kann der Fertigungsauftrag innerhalb der vorgesehenen Produktionszeit unter- oder überliefert werden. · Abwicklung mit Serienfertigung Der Ablauf entspricht der üblichen Abwicklung in der Serienfertigung, d.h. es steht die volle Funktionalität der Serienfertigung zur Verfügung. Der Planungslauf erzeugt je nach Einstellung Planaufträge oder Produktionseinteilungen, die in der Plantafel der Serienfertigung bearbeitet werden können. Mit Kanban wird die Fertigung der Teillose mit Hilfe der Kanbansteuerung, d.h. über das Leersetzen der Kanban, feingesteuert. Die Rückmeldung erfolgt entweder zum Serienauftrag (separater WE), dabei werden die geplanten Produktionsmengen abgebaut. Sie haben weiter die Möglichkeit, die Rückmeldung durch Vollsetzen des Kanbans durchzuführen. In diesem Falle dürfen Sie das Kennzeichen Separater WE nicht setzen. April 2001 105 PP - KANBAN SAP AG Nachschubstrategien für Fremdbeschaffung Nachschubstrategien für Fremdbeschaffung Verwendung Im Bereich der Fremdbeschaffung stehen Ihnen mehrere Nachschubstrategien zur Verfügung. Die nachfolgenden Abschnitte zeigen Ihnen, wie Sie den Nachschub von fremdbeschafften Komponenten mittels Kanban anstoßen können. 106 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschub mit Normalbestellung Nachschub mit Normalbestellung Verwendung Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, den Nachschub über eine Bestellung anzustoßen. Funktionsumfang Normale Abwicklung Die Bestellung (u.U. mit Bezug zu einem Kontrakt) wird automatisch beim Leersetzen des Kanbans erzeugt und verschickt. Der Zeitpunkt des Drucks und das Druckformular wird mit der Nachrichtensteuerung festgelegt. Der Lieferant muß im Regelkreis definiert werden. Die Anlieferadresse für den Lieferanten kann im Regelkreis definiert werden. Findet das System hier keine Anlieferadresse, wird die Werksadresse übernommen. Der Lieferant liefert die Ware an den festgelegten Ort. Hier gibt es die Möglichkeit, entweder am zentralen Wareneingang abzuliefern oder die Ware direkt am Produktionsversorgungsbereich anzuliefern. Wird die Ware direkt an der Fertigungslinie abgeliefert, führt die Statusänderung (per Barcode oder Kanban-Tafel) sofort zu einer Wareneingangsbuchung mit den Solldaten. Der Wareneingang kann ebenso mit der Wareneingangstransaktion durchgeführt werden (z.B. wenn Änderungen oder zusätzlich Daten erfaßt werden sollen), dann führt die Buchung des Wareneingangs im Hintergrund zu einer Statusänderung. Bei dieser Wareneingangsbuchung wird eine Informationmeldung ausgegeben, daß der Wareneingang für Kanban erfolgt. Separater Wareneingang Wenn die Ware an einem zentralen Wareneingang angeliefert wird, so daß die Zeit zwischen Erhalt der Ware und Wareneingangsbuchung und der tatsächlichen Verfügbarkeit vor Ort zu hoch ist, kann die Buchung des Wareneingangs und die Statusänderung entkoppelt werden. Beide Vorgänge erfolgen dann in getrennten Arbeitsschritten. Ist die Funktion “separater Wareneingang” für den Regelkreis vereinbart, führt die Buchung des Wareneingangs (z.B. beim Erhalt der Ware im Zentrallager) nicht automatisch zur Statusänderung auf “voll”. Der Status wird erst beim Verbraucher auf voll gesetzt. Umgekehrt kann auch zuerst der Status des Kanbans auf “voll” gesetzt werden und die Wareneingangsbuchung wird zu einem späteren Zeitpunkt separat gebucht (zum Beispiel, wenn der Wareneingang für mehrere Lieferungen nicht gesondert zum jeweiligen Zeitpunkt der Anlieferung, sondern erst mit der letzten Lieferung im Sammelgang gebucht werden soll). Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74]. April 2001 107 PP - KANBAN SAP AG Nachschub mit Umlagerungsbestellung (Werk zu Werk) Nachschub mit Umlagerungsbestellung (Werk zu Werk) Verwendung Die Umlagerungsbestellung als Nachschubstrategie verwenden Sie, wenn ein in einem Werk benötigtes Material in einem anderen Werk desselben Unternehmens gelagert wird. Hier erzeugt das Leersetzen eines Kanbans eine Bestellung, die das andere Werk dazu auffordert, das benötigte Material zu liefern. Funktionsumfang Mit Leersetzen des Kanbans wird im empfangenden Werk eine Bestellung erzeugt, sowie im liefernden Werk ein Bestellabruf. Der Bestellabruf wird beschafft und anschließend mit der Bewegungsart 351 ausgebucht. Im empfangenden Werk erfolgt die Einbuchung mit der Bewegungsart 101. Statt den Wareneingang zu buchen kann ebenfalls der Status auf "voll" gesetzt werden (dann erfolgt der Wareneingang im Hintergrund). Wenn die Auslagerung im liefernden Werk mit MM-Mitteln erfolgen soll, muß im Customizing des Einkaufs (Bestellabwicklung ® Umlagerbestellung einstellen) das Kennzeichen für die Lieferart auf blank gesetzt werden. Soll die Umlagerung als SDAbwicklung stattfinden, muß die entsprechende Lieferart gepflegt werden. 108 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschub mit Lieferplan Nachschub mit Lieferplan Verwendung Diese Funktion wird verwendet, wenn Sie für ein bestimmtes Material einen Lieferplan mit einem Lieferanten ausgehandelt haben. Der Lieferplan legt die Abnahmemenge für einen längeren Zeitraum fest. Sobald ein Kanban leergesetzt wird, erzeugt das System zu diesem Lieferplan eine Einteilung. Funktionsumfang Normale Abwicklung Beim Leersetzen wird automatisch eine Lieferplaneinteilung erzeugt. Die Lieferplaneinteilung wird dem Lieferanten übermittelt. Die Nummer der Lieferplanposition wird im Regelkreis der Nachschubstrategie zugeordnet. Hier kann die Anlieferung ebenfalls als direkte Anlieferung an die Linie oder über den einen zentralen Wareneingang gesteuert werden. In beiden Fällen wird die Anlieferadresse in der Lieferplanposition hinterlegt. Der Wareneingang kann, wie bei der Normalbestellung, entweder über die Wareneingangstransaktion gebucht werden oder automatisch durch das Vollsetzen des Kanbans erfolgen. Dann erfolgt die Statusänderung auf "voll" im Hintergrund. Oder der Status wird (per Barcode oder Kanbantafel) auf "voll" gesetzt, dann wird im Hintergrund mit den Solldaten der Wareneingang gebucht. Wird der Wareneingang gebucht, der genau den offenen Kanbanmengen entspricht, erhalten Sie eine Informationsmeldung mit den Kanbannummern, auf die die Zugänge gebucht wurden. Wird ein Wareneingang gebucht, der kleiner ist als die offene Kanbanmenge, erhalten Sie ein Dialogfenster, um die Zuordnung der gelieferten Menge auf die Kanbans manuell vorzunehmen. Wird ein Wareneingang gebucht, der größer ist als die offene Kanbanmenge (und haben Sie Überlieferungen für die Lieferplanposition zugelassen), erhalten Sie ebenfalls ein Dialogfenster, um die Zuordnung der gelieferten Menge auf die Kanbans manuell vorzunehmen. Hierbei kann z.B. zunächst die Sollmenge der Kanbans gebucht werden. In einem weiteren Schritt kann dann die überzählige Menge ohne Bezug zu einem Kanban-Behälter eingebucht werden. Separater Wareneingang Das Kennzeichen Separater WE kann bei dieser Abwicklung ebenfalls aufgrund der Tatsache gesetzt werden, daß die Transportzeit zwischen zentralem Wareneingang und Verbraucher zu groß ist und daher die Statusbuchung nicht zeitgleich mit der Buchung des Wareneingangs erfolgen sollte. Ist das Kennzeichen gesetzt, erfolgt beim Buchen des Wareneingangs nicht automatisch die Statusänderung auf "voll" und umgekehrt. Beide Vorgänge erfolgen dann in getrennten Arbeitsschritten. Analog zur Abwicklung mit Produktionseinteilungen kann bei der Nachschubstrategie mit Lieferplaneinteilungen die Statusänderung vor der Wareneingangsbuchung erfolgen. Das Leersetzen des Kanbans ist jedoch erst möglich, wenn die Wareneingangsbuchung erfolgt ist. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74]. Tips zu den Einstellungen im Lieferplan Die Lieferplanposition, mit der die Kanban-Abwicklung durchgeführt werden soll, muß in den Zusatzdaten zur Position mit dem Kennzeichen für Kanban versehen sein. April 2001 109 PP - KANBAN SAP AG Nachschub mit Lieferplan Die Lieferplanposition für die Kanban-Abwicklung muß dem gleichen Lagerort zugeordnet werden, wie der Produktionsversorgungsbereich, für den das Material beschafft werden soll. Lieferplanpositionen mit Kanban-Kennzeichen dürfen weder von der Bedarfsplanung zur automatischen Erzeugung von Lieferplaneinteilungen verwendet werden, noch dürfen Einteilungen manuell erzeugt werden. Lieferplanpositionen mit Kanban-Kennzeichen dürfen im Orderbuch keinen Eintrag für die Disposition haben. Die Adresse und der empfangende Lagerort können bei dieser Abwicklung nicht im Regelkreis bzw. im Produktionsversorgungsbereich mitgegeben werden, sondern müssen in der Lieferplanposition gepflegt werden. 110 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschub über Mengenabruf Nachschub über Mengenabruf Verwendung Über den Mengenabruf können Sie aus dem Produktionssystem lieferrelevante Abrufe an einen Lieferanten übermitteln. Die Lieferung zu einem Mengenabruf kann uhrzeitgenau (untertägig) und auch mehrfach am Tag erfolgen. Sie haben die Möglichkeit, mehrere Materialbedarfe zu einem Mengenabruf zusammenzufassen. Zusätzlich kann ein Mengenabruf eine Abladestelle für die Materialien enthalten. Sie erstellen Mengenabrufe nicht aus der Bedarfsplanung, sondern aus der Produktion. Zunächst erzeugen Sie aus der Bedarfsplanung Lieferplaneinteilungen als Vorschau, die Sie als Liefer- oder auch als Feinabruf an den Lieferanten übermitteln und die für den Lieferanten nicht lieferrelevant sind. Sobald Sie das Material in der Produktion tatsächlich benötigen, erzeugen Sie durch Leersetzen eines Kanbans einen lieferrelevanten Mengenabruf bzw. eine neue Position zu einem bestehenden Mengenabruf. Sie können den Mengenabruf sowohl über das klassische als auch über das ereignisgesteuerte Kanban auslösen. Funktionsumfang · Sie erzeugen einen Mengenabruf im SAP-System durch Leersetzen eines Kanbans bzw. durch Erzeugen eines ereignisgesteuerten Kanbans. Lesen Sie hierzu auch Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs [Seite 112]. · Ein Mengenabruf kann sowohl uhrzeitgenaue Liefertermine als auch tagesgenaue beinhalten. Lesen Sie hierzu auch Bestimmen eines Liefertermins [Seite 114]. · Sie haben die Möglichkeit, mehrere Materialbedarfe/Kanbans zu einem Mengenabruf zusammenzufassen. Bei einer Zusammenfassung hängt das System die einzelnen Bedarfe als Positionen an den Mengenabruf-Kopf an. Sie können Kanbans auf verschiedene Weisen zusammenfassen: · Sie können alle Materialbedarfe/Kanbans zusammenfassen, deren Liefertermine in eine bestimmte Periode eines Schichtprogramms bzw. Planungskalenders fallen. Die Zusammenfassung kann sowohl tagesgenau als auch uhrzeitgenau stattfinden. · Sie können Bedarfe über ein Werk bzw. über eine Kombination aus Werk und Abladestelle zusammenfassen. Wenn Sie nach Liefertermin zusammenfassen, müssen Sie gleichzeitig nach Werk bzw. nach Werk und Abladestelle zusammenfassen. Sie können jedoch nach Werk bzw. Werk und Abladestelle zusammenfassen, ohne dabei nach Liefertermin zusammenfassen zu müssen. Zum Zusammenfassen von Kanbans lesen Sie den Abschnitt Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf [Seite 116]. · Sie können den Mengenabruf über verschiedene Medien und in unterschiedlichen Formaten übertragen. April 2001 111 PP - KANBAN SAP AG Nachschub über Mengenabruf 112 · Sie haben die Möglichkeit, einen Mengenabruf sowohl über EDI als auch als Druck (Brief), Fax oder E-mail zu versenden. Die Versendung wird über die Nachrichtenfindung gesteuert. Die Nachrichtenfindung prüft, ob zu den eingegebenen Kriterien eine Nachricht gefunden werden kann und löst einen Nachrichtenvorschlag aus. Lesen Sie hierzu auch die Abschnitte Mengenabruf erzeugen [Seite 119], Mengenabruf übermitteln [Seite 124] und Ablauf der Nachrichtenfindung [Seite 120]. · Sie können den Wareneingang sowohl zum Kanban, zum Mengenabruf als auch zur von Ihnen angelegten Lieferplanposition vornehmen. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Wareneingang zum Mengenabruf [Seite 132]. April 2001 SAP AG PP - KANBAN Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs Einsatzmöglichkeiten Dieser Prozeß beschreibt, wie Sie vorgehen, wenn Sie über einen Mengenabruf Materialien von einem Lieferanten abrufen. Voraussetzungen · Sie haben ein Material angelegt. Ihr Material muß einem Lagerort zugeordnet sein. · Sie haben einen Lieferanten angelegt und zu diesem Lieferanten gegebenenfalls entsprechende Partnerrollen gepflegt (die Partnerrolle LF ist standardmäßig vorhanden). · Sie haben einen Lieferplan für Ihr Material und Ihren Lieferanten angelegt, dessen Lagerort auf den gleichen Lagerort zeigt wie Ihr Material: · Sie haben zu diesem Lieferplan eine Einteilung erzeugt. Sie müssen eine Einteilung erzeugen, auch wenn Sie diese nicht an den Lieferanten übermitteln, um später den Wareneingang buchen zu können. · Sie haben im Lieferplan für Ihr(e) Position(en) das Kanban-Kennzeichen 'Y' für Mengenabrufe gesetzt. · Sie haben im Lieferplan die entsprechenden Partnerrollen vom Lieferanten übernommen. · Falls Sie Bedarfe nach Liefertermin zusammenfassen möchten, haben Sie im KanbanCustomizing eine Zeitdefinition festgelegt, die Sie dann im Produktionsabrufprofil hinterlegen. Für die uhrzeitgenaue Zusammenfassung haben Sie ein Schichtprogramm definiert; für die tagesgenaue Zusammenfassung haben Sie einen Planungskalender festgelegt. · Sie haben im Kanban-Customizing ein entsprechendes Produktionsabrufprofil festgelegt. Es beinhaltet die folgenden Angaben: · Sie haben die Produktionsabrufart 'Mengenabruf' eingegeben. · Sie haben eine Partnerrolle angegeben. Sie benötigen die Partnerrolle für die Zusammenfassung von Abrufen und für die Nachrichtenübermittlung. · Gegebenenfalls haben Sie die Zusammenfassung nach Werk oder nach Werk und Abladestelle festgelegt (über Zusammenfassung). · Falls Sie nach Liefertermin zusammenfassen, haben Sie zusätzlich eine Zeitdefinition eingegeben. · Sie haben im Kanban-Customizing eine Nachschubstrategie für das Erzeugen eines Mengenabrufs (entsprechende Steuerungsart) angelegt. · Sie haben in der Kanban-Anwendung einen Produktionsversorgungsbereich zu dem oben erwähnten Kanban-Lagerort angelegt. Gegebenenfalls haben Sie in diesem Produktionsversorgungsbereich eine Abladestelle festgelegt. April 2001 113 PP - KANBAN SAP AG Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs · Sie haben in der Kanban-Anwendung einen Regelkreis zu Ihrem Produktionsversorgungsbereich und Ihrem Material angelegt, der die zuvor festgelegte Nachschubstrategie, die Daten zum Fremdbezug (z.B. Lieferplannummer) und das zuvor definierte Produktionsabrufprofil (auf der Registerkarte Ablaufsteuerung) enthält. Gegebenenfalls müssen Sie im Regelkreis zusätzlich Angaben zur Terminierung machen. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Bestimmen eines Liefertermins [Seite 114]. · Sie haben im Kanban-Customizing unter Produktionsabrufe ® Nachrichtenfindung Mengenabruf die entsprechenden Einstellungen für die Nachrichtenfindung vorgenommen. · Sie haben in der Kanban-Anwendung die entsprechenden Nachrichten-Konditionssätze angelegt. Haben Sie die Daten zur Nachrichtenfindung nicht korrekt eingegeben, so erhalten Sie schon beim Anlegen des Regelkreises eine Warnung, daß keine Nachricht gefunden werden kann. Über Nachrichtenfindung auf der Registerkarte Fremdbezug können Sie Ihren Fehler analysieren. Ablauf 1. Sie setzen einen Kanban auf 'leer' bzw. erzeugen einen ereignisgesteuerten Kanban. 2. Das System erzeugt entweder einen neuen Mengenabruf oder hängt den Bedarf als Position an einen bestehenden Mengenabruf an. Zum Zusammenfassen von Materialbedarfen lesen Sie auch Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf [Seite 116]. 3. Das System ruft die Nachrichtenfindung auf, falls ein neuer Mengenabruf erzeugt wird. Mittels Ihrer Customizing-Einstellungen zur Nachrichtenfindung und Ihrer Konditionssätze ermittelt das System die entsprechende Nachricht. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Ablauf der Nachrichtenfindung [Seite 120]. 4. Sie übermitteln die Nachricht an den Lieferanten. Sie können die Nachricht zu verschiedenen Zeitpunkten ausgeben: · Sie übermitteln den Mengenabruf unmittelbar beim Erzeugen des Mengenabrufs. · Sie starten regelmäßige Ausgabeläufe, die ermitteln, welche Mengenabrufe Sie übermitteln müssen. · Sie überprüfen selbst, welche Mengenabrufe Sie übermitteln müssen. Für die letzten beiden Möglichkeiten erstellen Sie mit Hilfe von Selektionskriterien eine Liste von Nachrichten. Die gewünschte Nachricht können Sie aus dieser Liste heraus an den Lieferanten übermitteln. Lesen Sie hierzu auch die Abschnitte Mengenabruf erzeugen [Seite 119] und Mengenabruf übermitteln [Seite 124]. Den Zeitpunkt der Ausgabe legen Sie im Customizing beim Anlegen einer Nachrichtenart unter Vorschlagswerte im Feld Zeitpunkt fest. 114 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Bestimmen eines Liefertermins Bestimmen eines Liefertermins Verwendung Ein Mengenabruf enthält ein Lieferdatum, zu dem der Lieferant die angeforderte Materialmenge zur Versorgung der Produktion liefern muß. Sie haben die Möglichkeit, einen uhrzeitgenauen Liefertermin für Ihre Materialbedarfe zu bestimmen. Bei einem Mengenabruf mit mehreren Positionen bestimmt die Position mit dem frühesten Datum, wann das Material zu diesem Mengenabruf geliefert werden muß. Sie legen den Liefertermin auf unterschiedliche Weise fest, je nachdem, ob Sie den Mengenabruf über das klassische oder das ereignisgesteuerte Kanban erstellen. Voraussetzungen Sie haben die für den Mengenabruf notwendigen Daten gepflegt. Lesen Sie hierzu im Abschnitt Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs [Seite 112]. Falls Sie einen untertägigen Liefertermin festlegen möchten, haben Sie zusätzlich folgende Einstellungen vorgenommen: · Sie haben im Customizing bei der Festlegung der Nachschubstrategie das Kennzeichen Untertäg. Term. gesetzt. · Sie haben im Berechnungsprofil ein Schichtprogramm festgelegt. Funktionsumfang · Klassisches Kanban Beim klassischen Kanban ist der Liefertermin die Summe aus dem Erstellungszeitpunkt des Mengenabrufs und der Wiederbeschaffungszeit des Materials. Die Wiederbeschaffungszeit und gegebenenfalls das Berechnungsprofil (das Berechnungsprofil benötigen Sie nur bei der untertägigen Terminierung) geben Sie beim Anlegen des Regelkreises auf dem Tabstrip Kanbanberechnung ein. Wird ein Kanban beispielsweise um 10 Uhr leergesetzt, und die Wiederbeschaffungszeit beträgt 5 Stunden, so muß der Kanban spätestens um 15 Uhr geliefert werden (vorausgesetzt, das Schichtprogramm ist nicht unterbrochen). Es handelt sich hierbei um eine Vorwärtsterminierung. Dieser Zeitpunkt dient wiederum als Grundlage für die Zusammenfassung von Bedarfen. So können Sie beispielsweise die Kanbans zusammenfassen, die Sie innerhalb einer Schicht benötigen. Das System faßt alle diese Kanbans zusammen, wobei sich der Liefertermin der gesamten Materialmenge nach der Position mit dem frühesten Datum richtet (z.B. Schichtbeginn). · Ereignisgesteuertes Kanban Beim ereignisgesteuerten Kanban erzeugen Sie einen leeren Behälter und geben beim Erzeugen den Lieferzeitpunkt in Form von Uhrzeit und Datum mit. Falls Sie den Lieferzeitpunkt nicht beim Erzeugen eines Behälters mitgeben, d.h. wenn vorwärts terminiert werden soll, müssen Sie im Regelkreis auf dem Tabstrip April 2001 115 PP - KANBAN SAP AG Bestimmen eines Liefertermins Kanbanberechnung die Wiederbeschaffungszeit und (bei untertägiger Terminierung) das Berechnungsprofil eingeben. Der Lieferzeitpunkt bildet die Grundlage für die Zusammenfassung von Bedarfen. Alle Bedarfe, deren Lieferzeitpunkte in dieselbe Periode fallen, kann das System zu einem Mengenabruf zusammenfassen (aus verschiedenen Regelkreisen). Zum Zusammenfassen von Materialbedarfen lesen Sie Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf [Seite 116]. 116 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf Verwendung Sie fassen Materialbedarfe, d. h. Kanbans, zusammen, um eine Lieferoptimierung zu erlangen. Wenn Sie die Zusammenfassung von Materialbedarfen im System vorgegeben haben, so überprüft das System beim Leersetzen eines Kanbans, ob dieser Materialbedarf an einen bestehenden Mengenabruf angehängt werden kann. Ist dies der Fall, so erzeugt das System eine Position zu einem bestehenden Mengenabruf. Ist dies nicht der Fall, erstellt das System einen neuen Mengenabruf. Grundsätzlich können Sie nur Kanbans zusammenfassen, die · den gleichen Lieferanten · den gleichen Nachrichtenpartner · das gleiche Werk haben und noch nicht übermittelt worden sind. Wenn Sie sich für die Zusammenfassung von Kanbans entscheiden, so haben Sie die Möglichkeit, die Art der Zusammenfassung zu wählen: · nach Werk · nach Werk und Abladestelle · nach Liefertermin (wenn Sie nach Liefertermin zusammenfassen, müssen Sie immer auch nach Werk bzw. nach Werk und Abladestelle zusammenfassen) Voraussetzungen Sie haben im Produktionsabrufprofil (Kanban-Customizing) die Zusammenfassung von Materialbedarfen festgelegt: · Sie haben eine Partnerrolle gepflegt. Sie hinterlegen den Nachrichtenpartner im Lieferplan zusammen mit der Partnerrolle. Über die Partnerrolle im Produktionsabrufprofil kann das System somit den Nachrichtenpartner ermitteln. · Sie haben die Art der Zusammenfassung festgelegt (nach Werk oder Werk und Abladestelle oder zusätzlich nach Liefertermin über die Eingabe einer Zeitdefinition). · Sie haben das Produktionsabrufprofil in Ihrem Regelkreis hinterlegt. Funktionsumfang · Zusammenfassung nach Werk Sie fassen Bedarfe zusammen, die im gleichen Werk anfallen. · April 2001 Hierzu legen Sie im Produktionsabrufprofil eine Partnerrolle und die Zusammenfassung nach Werk fest. 117 PP - KANBAN SAP AG Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf Das System prüft beim Leersetzen eines Kanbans, ob es bereits einen Mengenabruf für dieses Werk gibt. Falls ja, erzeugt das System eine neue Position zu einem bestehenden Mengenabruf, falls nein, entsteht ein neuer Mengenabruf. · Zusammenfassung nach Werk und Abladestelle Sie fassen Bedarfe zusammen, die an der gleichen Abladestelle angeliefert werden. · Hierzu legen Sie im Produktionsabrufprofil eine Partnerrolle und die Zusammenfassung nach Werk und Abladestelle fest. Der Ablauf ist analog zur Zusammenfassung nach Werk. · Zusammenfassung nach Liefertermin Sie fassen Bedarfe zusammen, deren Liefertermine innerhalb eines bestimmten Zeitraums liegen. · Hierzu legen Sie im Produktionsabrufprofil eine Partnerrolle und die Zusammenfassung nach Werk bzw. nach Werk und Abladestelle fest. · Zusätzlich legen Sie im Kanban-Customizing eine Zeitdefinition fest, die sowohl uhrzeitgenau als auch tagesgenau sein kann. Für die uhrzeitgenaue Zusammenfassung geben Sie folgendes ein: · Gruppierung · Schichtprogramm · Fabrikkalender Für die tagesgenaue Zusammenfassung benötigen Sie: – 118 – Werk – Planungskalender Sie hinterlegen diese Zeitdefinition im Produktionsabrufprofil. April 2001 SAP AG PP - KANBAN Beipiel für das Zusammenfassen nach Liefertermin Beipiel für das Zusammenfassen nach Liefertermin 1. Sie erzeugen einen Kanban, dessen Liefertermin innerhalb einer Periode einer Zeitdefinition liegt, zu der es noch keinen Mengenabruf gibt. Das System erzeugt einen Mengenabruf-Kopf und eine Position. 2. Sie erzeugen einen weiteren Kanban. - Fällt dessen Liefertermin in die gleiche Periode, hängt das System eine zweite Position an den Mengenabruf-Kopf an (unter der Voraussetzung, daß auch das Werk bzw. das Werk und die Abladestelle übereinstimmen). - Fällt der Liefertermin in eine andere Periode, so prüft das System, ob es hierfür schon einen geeigneten Mengenabruf gibt. Ist dies der Fall, so hängt das System diesen Bedarf an den bestehenden Abruf an. Ist dies nicht der Fall, so erzeugt das System einen neuen Mengenabruf mit einer Position. Der Mengenabruf-Kopf enthält den Liefertermin des Mengenabrufs. Dieser Termin richtet sich nach der Position mit dem frühesten Liefertermin. Das System übernimmt den frühesten Termin automatisch in den Kopf. Es existiert beipielsweise ein Mengenabruf, dessen Kopf den Liefertermin 06.06.1999, 15 h enthält. Sie erzeugen nun einen Kanban mit Liefertermin 06.06.1999, 14.30 h. Ist die Zusammenfassung möglich (s. Voraussetzungen), und fällt der Liefertermin in die gleiche Periode der Zeitdefinition, so hängt das System den Bedarf als Position an den Mengenabruf an und übernimmt 06.06.1999, 14.30 h als Liefertermin für den gesamten Mengenabruf. April 2001 119 PP - KANBAN SAP AG Mengenabruf erzeugen Mengenabruf erzeugen Voraussetzungen Zu den Voraussetzungen lesen Sie Abschnitt Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs [Seite 112]. Vorgehensweise 1. Setzen Sie einen Kanban auf 'leer'. Hierzu wählen Sie beispielsweise ausgehend vom Kanban-Menü Steuerung ® Kanbantafel ® Verbrauchersicht. Sie gelangen in das Bild Kanbantafel: Einstieg Verbrauchersicht. 2. Geben Sie entsprechende Selektionskriterien ein, wie das Werk und den entsprechenden Produktionsversorgungsbereich, und wählen Sie Weiter. Sie gelangen in das Bild Kanbantafel: Verbrauchersicht. 3. Setzen Sie einen Kanban auf 'leer', indem Sie Bearbeiten ® Status auf leer wählen, einen der Kanbans markieren und danach Sichern wählen. Das System überprüft, ob eine Zusammenfassung für diesen Regelkreis vorgesehen ist. Je nach Einstellung erzeugt das System einen neuen Mengenabruf bzw. hängt den Kanban als Position an einen bestehenden Mengenabruf an. Lesen Sie hierzu Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf [Seite 116]. Bei einem neu erzeugten Mengenabruf ruft das System die Nachrichtenfindung auf. Das System überprüft, ob ein entsprechender Konditionssatz vorhanden ist. Ist dies der Fall, so erzeugt es eine Nachricht. Lesen Sie hierzu auch Ablauf der Nachrichtenfindung [Seite 120]. Alternativ zum klassischen Kanban können Sie über Steuerung ® Kanbanimpuls ® Ereignisgest. Kanban einen ereignisgesteuerten Kanban erzeugen. Hierzu geben Sie die Regelkreisnummer bzw. das Material, das Werk und den PVB ein und zusätzlich die Anforderungsmenge und den Liefertermin. Danach ist der Ablauf identisch (s.o.). 4. Gegebenenfalls geben Sie nun die Nachricht an Ihren Partner aus. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Mengenabruf übermitteln [Seite 124]. 120 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Ablauf der Nachrichtenfindung Ablauf der Nachrichtenfindung Einsatzmöglichkeiten Dieser Prozeß beschreibt, wie die Nachrichtenfindung im Falle eines Mengenabrufs abläuft. Die Nachrichtenfindung wird immer dann aufgerufen, wenn Sie einen neuen Mengenabruf erzeugen. Voraussetzungen · Sie haben die für den Mengenabruf nötigen Voraussetzungen festgelegt (Regelkreis mit entsprechender Nachschubstrategie, Lieferplan, etc. Lesen Sie hierzu Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs [Seite 112].). · Sie haben Ihr Customizing für die Nachrichtenfindung eingestellt. Im SAP-Standard ist das Customizing für die Nachrichtenfindung voreingestellt. Sie können jedoch Erweiterungen im Kundennamensraum vornehmen. Sie benötigen für die Nachrichtenfindung folgendes: · · Konditionstabelle · Zugriffsfolge · Nachrichtenart · Nachrichtenschema · Partnerrolle Zusätzlich haben Sie in der Kanban-Anwendung Konditionssätze für die Nachrichtenart(en), die Sie verwenden, festgelegt (ausgehend vom Kanban-Menü wählen Sie hierzu Produktionsabruf ® Nachrichtenkondition ® Anlegen). Konditionssätze werden im SAP-Standard nicht ausgeliefert, das heißt, Sie müssen die Konditionstabellen selbst füllen. Detailliertere Informationen zur Nachrichtenfindung finden Sie im Abschnitt Nachrichtenfindung [Extern] ff. Ablauf 1. Sie setzen einen Kanban auf 'leer' bzw. erzeugen einen ereignisgesteuerten Kanban, für den die Nachschubstrategie 'Mengenabruf' vorgesehen ist. 2. Das System prüft, ob ein neuer Mengenabruf erzeugt wird oder ob dieser Materialbedarf als Position an einen bestehenden Mengenabruf angehängt wird. 3. Wird ein neuer Mengenabruf erzeugt, ruft das System die Nachrichtenfindung auf. 4. Das System überprüft, ob ein Konditionssatz in der Konditionstabelle vorhanden ist, dessen Inhalt mit den Daten des leergesetzten bzw. erzeugten Kanbans übereinstimmt (z.B. Werk und Produktionsabrufprofil oder Werk, Produktionsabrufprofil und Lieferant). April 2001 121 PP - KANBAN SAP AG Ablauf der Nachrichtenfindung Die im Customizing vorgenommenen Einstellungen zu Nachrichtenschema, Partnerrolle und Nachrichtenart legen fest, welche Nachrichtenarten zugelassen sind und welche Partnerrollen mit diesen Nachrichtenarten verwendet werden können. Die Nachrichtenfindung durchläuft bei der Suche nach geeigneten Konditionssätzen die Tabellen zu Nachrichtenschema, Partnerrollen und Nachrichtenarten. 5. Da Konditionssätze für eine bestimmte Nachrichtenart angelegt werden, kann das System eine Nachricht erzeugen, wenn die Nachrichtenfindung einen entsprechenden Konditionssatz gefunden hat. Mittels der Partnerrolle im Produktionsabrufprofil kann das System über den Lieferantenstammsatz den Nachrichtenpartner finden, an den die Nachricht übermittelt werden soll: Der Lieferant, der mit dieser Partnerrolle im entsprechenden Lieferplan gepflegt ist, wird als Nachrichtenpartner in den Mengenabruf übernommen. 6. Sie können die Nachricht nun ausgeben. 7. Bei der Ausgabe der Nachricht liest das System die Daten des Mengenabrufs und seiner Positionen (z.B. falls seit der Erstellung der Nachricht Positionen hinzugekommen sind) und überträgt diese Daten an den Lieferanten. 122 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Ablauf der Nachrichtenfindung Beispiel für den Aufbau der Nachrichtenfindung Applikation Produktionsabrufe 0001 Mengenabrufe Schema Nachrichtenart Mengenabruf EDI Mengenabruf Druck Zugriffsfolge 0001 Zugriff auf Konditionstabelle x Lieferant x Produktionsabrufprofil x Werk x Produktionsabrufprofil x Werk April 2001 123 PP - KANBAN SAP AG Nachrichten-Konditionssätze anlegen Nachrichten-Konditionssätze anlegen Verwendung Sie können über diese Vorgehensweise die Konditionstabellen, die Sie im Kanban-Customizing unter Produktionsabrufe ® Nachrichtenfindung angelegt haben, mit Inhalten füllen. Vorgehensweise 1. Wählen Sie ausgehend vom Kanban-Menü Produktionsabruf ® Nachrichtenkondition ® Anlegen. Sie gelangen auf das Bild Nachrichten-Konditionssätze anlegen: Produktionsabruf. 2. Geben Sie die Nachrichtenart ein, für die Sie einen Konditionssatz anlegen möchten, und wählen Sie Weiter. 3. Geben Sie die Schlüsselkombination (beispielsweise Werk/PrdAbrProf) ein, und wählen Sie Weiter. Über die Schlüsselkombination bestimmen Sie, welche Konditionstabelle Sie verwenden möchten. Sie gelangen auf das Bild Konditionssätze (Mengenabruf) anlegen: Schnellerfassung. 4. Geben Sie die das Produktionsabrufprofil und eine Partnerrolle ein, und wählen Sie Weiter. Das System übernimmt das für diese Nachrichtenart im Customizing festgelegte Sendemedium und den Versandzeitpunkt. 5. Im Falle der Nachrichtenart 'Druck' markieren Sie den Konditionssatz und wählen Kommunikation. 6. Sie gelangen auf das Bild Konditionssätze (Mengenabruf) anlegen: Kommunikation. 7. Hier können Sie den Drucker eingeben, auf dem die Nachricht ausgegeben werden soll. 8. Sichern Sie Ihre Eingaben. 124 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Mengenabruf übermitteln Mengenabruf übermitteln Verwendung Sie können die Nachricht zu Ihrem Mengenabruf zu verschiedenen Zeitpunkten ausgeben. Im Kanban-Customizing geben Sie unter Nachrichtenart für Mengenabruf festlegen den Versandzeitpunkt für die entsprechende Nachricht ein (unter Vorschlagswerte). Sie haben die folgenden Möglichkeiten: · Sie starten regelmäßige Ausgabeläufe, die ermitteln, welche Mengenabrufe Sie übermitteln müssen (Versandzeitpunkt 1 und 2). · Sie überprüfen selbst, welche Mengenabrufe Sie übermitteln müssen (Versandzeitpunkt 3). Der Vorteil dieser Abwicklung besteht darin, daß Sie über einen Report zu bestimmten Selektionskriterien Nachrichten auswählen können und diese in einem Arbeitsschritt übermitteln können. · Sie übermitteln die Nachricht unmittelbar beim Erzeugen des Mengenabrufs. In diesem Falle erzeugt das System beim Leersetzen eines Kanbans immer einen neuen Mengenabruf (Versandzeitpunkt 4). Vorgehensweise Wenn Sie Kennzeichen 3 gewählt haben, geben Sie Ihre Nachrichten manuell aus: 1. Ausgehend vom Kanban-Menü wählen Sie Produktionsabruf ® Nachrichtenausgabe. Sie gelangen in das Bild Nachrichten aus Produktionsabrufen. 2. Geben Sie Selektionskriterien ein, um sich die auszugebende(n) Nachricht(en) anzeigen zu lassen. Sie können unter anderem nach folgenden Kriterien selektieren: – Nachrichtenart Auf diese Weise erhalten Sie alle Nachrichten zu der gewählten Nachrichtenart. – Sendemedium – Verarbeitungsmodus Standardmäßig ist der Modus 'Erstverarbeitung' eingegeben, so daß die Liste nur Nachrichten enthält, die zum ersten Mal ausgegeben werden. – Nummer des Produktionsabrufs Wählt alle Nachrichten zu diesem Produktionsabruf bzw. zu diesen Produktionsabrufen aus. – Lieferzeitraum Selektiert alle Nachrichten innerhalb dieses Zeitraums. 3. Wählen Sie Ausführen. Sie erhalten eine Liste mit Nachrichten zu den eingegebenen Kriterien. 4. Markieren Sie die Nachricht(en), die Sie übermitteln möchten. 5. Wählen Sie Verarbeiten. April 2001 125 PP - KANBAN SAP AG Mengenabruf übermitteln Das System gibt die gewählte(n) Nachricht(en) aus. Im Falle von EDI und E-mail gibt das System die Nachricht an den Lieferanten aus. Im Falle eines Drucks gibt das System die Nachricht an den Drucker aus, den Sie beim Anlegen des Konditionssatzes eingegeben haben. Den Versandzeitpunkt können Sie nach Erzeugen des Mengenabrufs über Produktionsabruf ändern ® Nachricht ändern ändern, falls die Nachricht nicht ausgegeben wurde. Lesen Sie hierzu den Abschnitt Mengenabruf anzeigen oder ändern [Seite 126]. 126 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Mengenabruf anzeigen oder ändern Mengenabruf anzeigen oder ändern Verwendung Sie haben die Möglichkeit, Mengenabrufe, die im System vorhanden sind, einzeln anzuzeigen bzw. zu ändern. So können Sie beispielsweise das Lieferdatum einer Mengenabruf-Position ändern, falls Sie das Material früher bzw. später benötigen. Wenn Sie sich einen Mengenabruf anzeigen lassen möchten, so spielt es keine Rolle, ob Sie die Nachrichten zu diesen Abruf schon ausgegeben haben oder nicht. Änderungen von Positionen hingegen können Sie nur an Mengenabrufen vornehmen, deren Nachrichten noch nicht ausgegeben wurden. Vorgehensweise 1. Wählen Sie ausgehend vom Kanban-Menü Produktionsabruf ® Anzeigen bzw. Produktionsabruf ® Ändern. Sie gelangen in das Einstiegsbild Anzeigen bzw. Ändern eines Produktionsabrufs. 2. Geben Sie die Nummer des gewünschten Mengenabrufs ein, und wählen Sie Weiter. Sie gelangen auf das Bild Mengenabruf anzeigen bzw. ändern, das unterteilt ist in die Angaben zum Mengenabruf-Kopf und zur Mengenabruf-Position. Im Bereich zur Mengenabruf-Position wird standardmäßig der Registerkarte Einzelne Position mit der Position 10 angezeigt. Alternativ hierzu gelangen Sie auch in das Bild Mengenabruf anzeigen bzw. ändern, indem Sie in der Kanban-Tafel einen Kanban markieren, Springen ® Kanbaninformation wählen und dann Nachschub anzeigen bzw. ändern selektieren. Auf der Registerkarte Alle Positionen können Sie sich die Positionen zum gesamten Mengenabruf anzeigen lassen. Um von der Registerkarte Alle Positionen wieder zurück auf die Detailanzeige einer Mengenabruf-Position zu gelangen, markieren Sie die gewünschte Position und wählen Sie der Registerkarte Einzelne Position. 3. Befinden Sie sich im Änderungsmodus, so können Sie das Lieferdatum, die Lieferzeit und die Produktionsabrufmenge für die detailliert angezeigte Position ändern. Bei einem Mengenabruf mit mehreren Positionen richtet sich das Lieferdatum im Mengenabruf-Kopf nach der Position mit dem frühesten Termin und wird automatisch aktualisiert, sobald Sie die Änderung abspeichern. Der geänderte Liefertermin muß innerhalb der entsprechenden Periode der Zeitdefinition liegen. April 2001 127 PP - KANBAN SAP AG Mengenabruf anzeigen oder ändern Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, im Änderungsmodus über Nachrichten ändern beispielsweise den Versandzeitpunkt einer Nachricht zu ändern, eine bereits verarbeitete Nachricht zu wiederholen oder das Ausgabegerät zu ändern: · Wollen Sie den Versandzeitpunkt einer Nachricht ändern, so wählen Sie eine Nachricht aus und wählen Zusatzangaben. Im nachfolgenden Bild können Sie den Versandzeitpunkt ändern. Wählen Sie Zurück und danach Sichern. Auf diese Weise können Sie eine Nachricht beispielsweise sofort ausgeben. · Wollen Sie eine verarbeitete Nachricht wiederholen, so wählen Sie eine Nachricht aus und wählen Nachricht wiederholen. Sichern Sie die Änderung. · Wollen Sie das Ausgabegerät ändern, so wählen Sie die entsprechende DruckNachricht aus und wählen Kommunkationsmittel. Nun können Sie den Drucker abändern. Danach gehen Sie zurück und sichern Ihre Änderungen. Das System informiert Sie über die manuelle Änderung. Wählen Sie Weiter. 4. Sichern Sie im Änderungsmodus die Änderungen, die Sie an der Position bzw. den Positionen vorgenommen haben. 128 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Sammelanzeige von Mengenabrufen aufrufen Sammelanzeige von Mengenabrufen aufrufen Verwendung Sie können sich alle im System vorhandenen Mengenabrufe nach bestimmten Auswahlkriterien in einer Liste anzeigen lassen. Damit haben Sie die Möglichkeit, sich eine komplette Übersicht über ihre Mengenabrufe anzuzeigen. Sie können bspw. alle Mengenabrufe zu einem Werk anzeigen oder alle Mengenabrufe in einem Werk zu einem bestimmten Lieferanten. Wenn Sie sich die Mengenabrufe anzeigen lassen möchten, so spielt es keine Rolle, ob Sie die Nachrichten zu diesem Abrufen bereits ausgegeben haben oder nicht. Aus der Ergebnistliste der Sammelanzeige können Sie Änderungen an den Positonen der Mengenabrufe vornehmen. Vorgehensweise 1. Wählen Sie Produktion ® Kanban ® Produktionsabruf ® Sammelanzeige. Sie gelangen auf das Bild Sammelanzeige Mengenabrufe. 2. Geben Sie das Werk und wenn erforderlich weitere Auswahlkriterien ein. Beachten Sie dabei, daß der Lieferzeitpunkt von immer auf dem aktuellen Datum steht. 3. Wählen Sie Ausführen. Sie gelangen auf das Ergebnisbild Sammelanzeige Mengenabrufe. Ergebnis Sie sehen entsprechend den von Ihnen gewählten Auswahlkriterien alle Mengenabrufe in einer Übersicht. Sie können eine einzelne Mengenabrufpositionen über Springen ® Position ändern bzw.anzeigen zur Anzeige oder Änderung aufrufen. April 2001 129 PP - KANBAN SAP AG Beispiel für den Mengenabruf Beispiel für den Mengenabruf Verwendung Dieser Abschnitt soll Ihnen anhand eines komplexeren Beispiels zeigen, welche Möglichkeiten Ihnen der Mengenabruf bietet. Die in den Kapiteln Erzeugen und Übermitteln eines Mengenabrufs [Seite 112] und Zusammenfassen von Kanbans zu einem Mengenabruf [Seite 116] dargestellten Abläufe und Funktionen werden hierbei konkret angewendet. Sie haben folgendes Szenario: · Ihr Lieferant LIEF1 liefert drei Materialien aus zwei verschiedenen Werken: MAT1 und MAT2 aus Werk Nord und MAT3 aus Werk Süd. Für jedes dieser Materialien existiert ein Lieferplan. · Die Vorschau, also die Lieferabrufe zu den Lieferplänen, sollen an die Zentrale des Lieferanten übermittelt werden. Für das Material MAT1 soll diese Vorschau zusätzlich an den Sublieferanten SUBLIEF übermittelt werden. · Die Mengenabrufe möchten Sie jeweils direkt an das Werk des Lieferanten versenden, aus dem das Material geliefert wird. Zusätzlich möchten Sie Mengenabrufe, die Sie an das Werk Süd senden, an den Spediteur SPED übermitteln. · Sie möchten die Materialbedarfe für MAT1 und MAT2, die aus dem Werk Nord geliefert werden, in einem Mengenabruf zusammenfassen. Voraussetzungen · Sie haben für alle Partner, an die Sie Nachrichten versenden wollen, einen Lieferantenstammsatz angelegt. Das sind die Lieferanten LIEF 1, LIEF1_Nord, LIEF1_Süd, SUBLIEF und SPED. · Parallel existieren folgende Partnerrollen: LF (Lieferant), BA (Bestelladresse - Zentrale), BP (Bestelladresse Produktionsabruf), SP (Spediteur), SL (Sublieferant). · Im Lieferantenstammsatz haben Sie die Lieferanten mit ihren Partnerrollen eingegeben: Sie ordnen LIEF1 als Zentrale alle Partnerrollen zu, die für diese Abwicklung benötigt werden. Für Werk Nord benötigen Sie nur die Partnerrollen LF und BP; für Werk Süd benötigen Sie zusätzlich die Partnerrolle SP, weil Sie den Mengenabruf nicht nur an das Werk, sondern auch an den Spediteur übermitteln möchten. Lieferant LIEF1 LIEF1_NORD LIEF1_SÜD Partnerrollen mit Nachrichtenpartner LF - LIEF1 LF - LIEF1_NORD LF - LIEF1_SÜD BA - LIEF1 BP - LIEF1_NORD BP - LIEF1_SÜD BP - LIEF1_NORD SP - SPED BP - LIEF1_SÜD SL - SUBLIEF 130 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Beispiel für den Mengenabruf Sie können nur Partnerrollen in den Lieferplan übernehmen, die Sie auch im Lieferantenstammsatz gepflegt haben. · Sie haben zum Lieferanten LIEF1 Lieferpläne mit Partnerrollen für Ihre Materialien festgelegt: Da die Lieferabrufe an die Zentrale übermittelt werden, müssen Sie bei allen Materialien die Partnerrolle BA - LIEF1 eingeben. Bei MAT 1 soll der Lieferabruf zusätzlich an den Sublieferanten gesendet werden. Aus diesem Grunde pflegen Sie hier die Partnerrolle SL. MAT1 und MAT2 werden aus dem Werk Nord geliefert. Sie pflegen für diese beiden Lieferpläne die Partnerrolle BP - LIEF1_NORD, um später Materialbedarfe zusammenfassen zu können. Für Werk Süd geben Sie entsprechend die Partnerrolle BP - LIEF1_SÜD ein. Lieferplan/Material LP_MAT1 LP_MAT2 LP_MAT3 Partnerrollen im Lieferplan LF - LIEF1 LF - LIEF1 LF - LIEF1 BA - LIEF1 BA - LIEF1 BA - LIEF1 BP - LIEF1_NORD BP - LIEF1_NORD BP - LIEF1_SÜD SL-SUBLIEF · Sie haben in den Regelkreisen der Materialien MAT1 und MAT2 ein Produktionsabrufprofil hinterlegt, das die Partnerrolle BP enthält. Das System faßt also Ihre Mengenabrufe nach LIEF1_NORD und LIEF1_SÜD zusammen. · Sie haben die Nachrichtenfindung für die Lieferpläne so eingestellt, daß für die Partnerrollen bzw. die Partner BA - LIEF1 und SL - SUBLIEF Nachrichten gefunden werden. · Sie haben die Nachrichtenfindung für die Mengenabrufe so eingestellt, daß für die Partnerrollen bzw. die Partner BP - LIEF1_NORD bzw. BP - LIEF1_SÜD und SP - SPED Nachrichten gefunden werden. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Ablauf der Nachrichtenfindung [Seite 120]. Ablauf 1. Sie starten einen Bedarfsplanungslauf. 2. Der Bedarfsplanungslauf erzeugt Lieferplaneinteilungen. 3. Sie übermitteln diese Lieferplaneinteilungen als Lieferabrufe an BA - LIEF1 und im Falle von MAT1 zusätzlich an SL - SUBLIEF. Die Nachrichtenfindung für die Lieferplaneinteilung führt das System mit der für LP_MAT1 gepflegten Partnertabelle durch. 4. Sie setzen einen Kanban für MAT1 auf 'leer' bzw. erzeugen einen ereignisgesteuerten Kanban. April 2001 131 PP - KANBAN SAP AG Beispiel für den Mengenabruf 5. Falls noch kein entsprechender Mengenabruf vorhanden ist, an den dieser Materialbedarf angehängt werden kann (gleicher Lieferant, gleicher Nachrichtenpartner, gleiches Werk), erzeugt das System einen neuen Mengenabruf. 6. Beim Erzeugen eines Mengenabrufs ruft das System die Nachrichtenfindung auf. Das System findet mit Hilfe der Partnerrolle(n) und Nachrichtenpartner über den Lieferantenstammsatz die Nachricht. Diese Nachrichtenfindung führt das System mit der im Lieferantenstammsatz für LIEF1_NORD gepflegten Partnertabelle durch. 7. Sie setzen einen weiteren Kanban für MAT2 auf 'leer' bzw. erzeugen einen ereignisgesteuerten Kanban. Das System überprüft, ob dieser Bedarf an den bestehenden Mengenenabruf angehängt werden kann, d.h., ob Lieferant, Nachrichtenpartner und Werk identisch sind. Ob der Nachrichtenpartner der gleiche ist, kann das System über das Produktionsabrufprofil überprüfen. Es enthält die Partnerrolle, über die das System im Lieferplan den Nachrichtenpartner ermitteln kann. In unserem Beispiel enthalten die Produktionsabrufprofile von MAT1 und MAT2 die Partnerrolle BP. Dieser Partnerrolle ist bei beiden Materialien der Nachrichtenpartner LIEF1_NORD zugeordnet. 8. Stimmen alle erforderlichen Angaben überein, so hängt das System den Materialbedarf als Position an den bestehenden Mengenabruf an. Der Mengenabruf enthält in diesem Falle Materialbedarfe aus zwei verschiedenen Lieferplänen. Das System führt keine neue Nachrichtenfindung durch. 9. Für jeden weiteren Materialbedarf führt das System die gleiche Überprüfung durch. 10. Wenn Sie die Nachricht ausgeben möchten, so liest das System die Daten des Mengenabrufs und gibt diese Nachricht an LIEF1_NORD aus. Im Falle des MAT3 würde das System die Nachricht an das Werk Süd und zusätzlich an den Spediteur übermitteln. 132 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Wareneingang zum Mengenabruf Wareneingang zum Mengenabruf Verwendung Diese Funktion beschreibt, auf welche Weise Sie einen Wareneingang zu einem Mengenabruf vornehmen können. Grundsätzlich gibt es hierbei zwei verschiedene Möglichkeiten: · Sie buchen den Wareneingang manuell. Darauhin wird der Kanban vollgesetzt. · Sie setzen den Kanban auf 'voll'. Daraufhin bucht das System den Wareneingang automatisch. Falls ein Mengenabruf mehrere Positionen enthält, können Sie den Wareneingang positionsweise, d.h. pro Kanban, vornehmen. Voraussetzungen Gegebenenfalls haben Sie im Lieferplan eine Unter-/Überlieferung zugelassen. Funktionsumfang Im folgenden finden Sie eine detailliertere Auflistung der Möglichkeiten, den Wareneingang zu buchen: · Manuell über das Kanban-Menü Ausgehend vom Kanban-Menü finden Sie unter Produktionsabrufe ® Wareneingang eine Funktion, die es Ihnen ermöglicht, den Wareneingang zu einer Produktionsabrufnummer zu buchen. Sie können hierbei den Wareneingang im Hintergrund oder im Vordergrund buchen (s. Aktivitäten). Buchen Sie den Wareneingang im Vordergrund, so können Sie die Ihnen zur Rückmeldung vorgeschlagene Wareneingangsmenge, die mit der Abrufmenge übereinstimmt, positionsweise verbuchen. Sie können die vorgeschlagene Menge auch abändern, das heißt, Sie können, falls im Lieferplan erlaubt, eine Unter- bzw. Überlieferung buchen. · Manuell über die R/3-Anwendungskomponente Materialwirtschaft. Ausgehend vom Menü der Bestandsführung finden Sie unter Warenbewegung ® Wareneingang ® Zur Bestellung ® Bestell-Nr. unbekannt eine Funktion, die Ihnen ebenfalls eine manuelle Wareneingangsmeldung zum Mengenabruf bzw. Lieferplan ermöglicht. Wenn Sie den Wareneingang zum Lieferplan vornehmen, werden Mengenabrufe bzw. Kanbans nicht fortgeschrieben. Sie sollten diese Funktion nur zur Korrektur verwenden. · Automatisch durch das System beim Vollsetzen eines Kanbans Bei dieser Abwicklung bucht das System die Menge, die Sie von Ihrem Lieferanten abgerufen haben. April 2001 133 PP - KANBAN SAP AG Wareneingang zum Mengenabruf Aktivitäten Wenn Sie über Kanban den Wareneingang manuell buchen, führen Sie bzw. das System folgende Aktivitäten aus: 1. Ausgehend vom Kanban-Menü wählen Sie Produktionsabruf ® Wareneingang. 2. Sie gelangen auf das Bild Wareneingang zum Produktionsabruf. 3. Buchen Sie den Wareneingang im Hintergrund, so geben Sie die Produktionsabrufnummer ein, markieren das Kennzeichen Im Hintergrund und wählen Weiter. Das System bucht in diesem Falle den Wareneingang für den gesamten Mengenabruf, ohne daß Sie die Menge(n) verändern können. Der Vorgang ist hiermit für Sie beendet. Buchen Sie den Wareneingang im Vordergrund, so geben Sie die Produktionsabrufnummer ein und wählen Weiter. 4. Sie gelangen auf das Bild Wareneingang zum Produktionsabruf: Positionsübersicht. Hier sehen Sie die Produktionsabruf-Positon(en) mit der/den VorschlagsWareneingangsmenge(n). 5. Gegebenenfalls ändern Sie die Wareneingangsmenge(n) und weitere Daten. 6. Sie markieren die Position(en), zu der/denen Sie den Wareneingang buchen möchten. 7. Sie sichern Ihre Eingaben. 8. Das System bucht den Wareneingang für die markierte(n) Position(en). 134 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschub mit Orderbuch Nachschub mit Orderbuch Verwendung Die Abwicklung mit Orderbuch erfolgt analog zur Abwicklung mit Normalbestellung bzw. mit Lieferplan mit dem Unterschied, daß hierbei das Orderbuch gelesen wird, um die Bezugsquelle zu ermitteln. Im Orderbuch wird der Lieferant, oder der Rahmenvertrag (Lieferplan, Mengen-, Wertkontrakt) eingetragen. Wichtig bei Lieferplänen mit Kanban-Kennzeichen ist, daß der Eintrag nicht dispositionsrelevant sein darf. Außerdem darf es nur einen Eintrag geben, um eindeutig den Lieferplan für die Kanban-Abwicklung zu ermitteln. April 2001 135 PP - KANBAN SAP AG Behältersteuerung Fremdbeschaffung Behältersteuerung Fremdbeschaffung Verwendung Bei dieser Strategie werden die Nachschubelemente zunächst vom Bedarfsplanungslauf erzeugt und dienen dem Lieferanten als Vorschau. Die Feinsteuerung des Nachschubs wird durch Kanban mit Hilfe der Karten gesteuert. Es werden durch den Kanban-Impuls keine Nachschubelemente erzeugt. Für die Fremdbeschaffung mit Kanbansteuerung bietet sich die Abwicklung mit Lieferplänen an. Funktionsumfang Der Bedarfsplanungslauf erzeugt je nach Einstellung Bestellanforderungen oder Lieferplaneinteilungen. Die Bestellmengen orientieren sich an den gewählten Losgrößenverfahren. Die terminliche Einplanung wird mit der Eckterminierung durchgeführt. Beim Leermelden des Kanbans wird die Karte zum Lieferanten geschickt und dient damit quasi als Feinabruf zur Lieferplaneinteilung bzw. zur Bestellanforderung. Bei dieser Strategie wird also der Kartendruck eingesetzt, um dem Lieferanten die konkrete Menge mitzuteilen. Im Vergleich dazu wird bei den Wiederbeschaffungstrategien,bei denen durch den Kanban-Impuls die Wiederbeschaffung angestoßen wird, nicht die Karte, sondern der Bestelldruck eingesetzt. Wird das Material geliefert, müssen der Wareneingang und das Vollsetzen des Kanbans in separaten Schritten erfolgen. 136 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschubstrategien für Umlagerung Nachschubstrategien für Umlagerung Verwendung Im Bereich der Umlagerung stehen Ihnen mehrere Nachschubstrategien zur Verfügung. Die nachfolgenden Abschnitte zeigen, wie Sie den Nachschub von Komponenten, die über eine Umlagerung beschafft werden, mittels Kanban anstoßen können. Im Gegensatz zu den Nachschubstrategien für Frembeschaffung und Eigenfertigung spielt es bei der Umlagerung keine Rolle, ob das Material am Kanban-Lagerort von der Disposition ausgeschlossen ist oder nicht. April 2001 137 PP - KANBAN SAP AG Nachschub mit Reservierung Nachschub mit Reservierung Verwendung Diese Funktion verwenden Sie, wenn Sie Komponenten über eine Umlagerung mit vorheriger Reservierung bereitstellen möchten. Voraussetzungen Sie haben eine Nachschubstrategie gepflegt, die eine Umlagerung mit vorheriger Reservierung vorsieht (im SAP-Standard werden die Nachschubstrategien 0001 bzw. 0003 ausgeliefert) und diese in Ihren Regelkreis übernommen. Funktionsumfang Normale Abwicklung Mit Leersetzen des Kanbans wird eine Reservierung vom liefernden an den empfangenden Lagerort erzeugt. Das Material wird mit Bezug zur Reservierung umgebucht und zum verbrauchenden Lagerort transportiert. Die Umbuchung setzt automatisch den Status auf “voll” bzw. durch das Vollsetzen wird automatisch die Umbuchung durchgeführt. Separater Wareneingang Statusänderung und Wareneingang sind entkoppelt, d.h. das "Vollsetzen" führt nicht zur Umbuchung bzw. die Umbuchung zur Reservierung führt nicht automatisch zum “Vollsetzen”, die Vorgänge müssen separat gebucht werden. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74]. 138 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschub mit direkter Umbuchung Nachschub mit direkter Umbuchung Verwendung Diese Funktion verwenden Sie, wenn Sie Komponenten ohne vorherige Reservierung umlagern möchten. Das Leersetzen des Kanbans führt unmittelbar zu einer Umbuchung. Voraussetzung Sie haben eine entsprechende Nachschubstrategie angelegt (im SAP-Standard werden die Nachschubstrategien 0002 bzw. 0004 ausgeliefert) und diese in Ihrem Regelkreis hinterlegt. Funktionsumfang Normale Abwicklung Mit Leersetzen des Kanbans wird keine Reservierung erzeugt, sondern direkt der Warenausgang am liefernden Lagerort und der Wareneingang am verbrauchenden Lagerort gebucht. Die Information für die Warenentnahme am liefernden Lagerort erfolgt hier durch die Karte oder Kanbantafel. Die Karte kann beim liefernden Lagerort neu ausgedruckt werden. Wenn das Material geliefert ist, setzt der Verbraucher den Status auf "voll". Hier erfolgt keine Materialbuchung. Die Funktion “separater Wareneingang” kann bei dieser Abwicklung nicht sinnvoll eingesetzt werden. Unabhängige Quelle Soll die Umbuchung des Materials nicht vom Verbraucher, sondern von der Quelle durchgeführt werden, kann mit der Funktion “Unabhängige Quelle” gearbeitet werden. Ist für den Regelkreis “Unabhängige Quelle” vereinbart, erhält der Kanban beim Leersetzen durch den Verbraucher den Status “wartet”. Erst die Quelle führt mit der Funktion “Wiederbeschaffung” die Umbuchung durch. Der Verbraucher setzt den Kanban bei Ablieferung auf “voll”, damit sind keine weiteren Funktionen im Hintergrund verbunden. Sie können die Materialbuchung bei dieser Abwicklung nicht manuell verändern. April 2001 139 PP - KANBAN SAP AG Nachschub über WM-verwaltete Lagerorte (direkte Umbuchung) Nachschub über WM-verwaltete Lagerorte (direkte Umbuchung) Verwendung Diese Funktion verwenden Sie, wenn Ihr Quell-Lagerort WM-verwaltet ist und Sie Komponenten aus diesem Lagerort an den Produktionslagerort, der MM-verwaltet ist, umlagern möchten. Bei dieser Abwicklung bucht das System die Komponenten beim Leersetzen des Kanbans unmittelbar um. Diese Umbuchung führt über die MM-WM-Schnittstelle zur Erzeugung eines Transportbedarfs im WM. Da bei dieser Abwicklung zuerst die Bestandsbuchung erfolgt und erst danach der physische Transport, müssen Sie eine manuelle Korrektur durchführen, falls die gebuchte Menge nicht mit der tatsächlich transportierten Menge übereinstimmt. Dieses aufwendige Verfahren können Sie vermeiden, indem Sie die Funktion Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten [Seite 141] verwenden. Funktionsumfang Normale Abwicklung Mit dem Leersetzen des Kanbans geht eine Umbuchung einher. Hierdurch wird ein Transportbedarf erzeugt, dieser muß vom Lagerverwalter oder automatisch in einen Transportauftrag umgesetzt werden. Der Transportauftrag muß quittiert werden, wenn die Ablieferung stattgefunden hat (z.B. per Barcode).Durch die Quittierung wird der Status des Kanbans auf “voll” gesetzt. Es ist umgekehrt nicht möglich, den Status auf "voll" zu setzen und damit die Quittierung auszulösen. Ist der Status bereits auf “voll”, ändert die Quittierung des Transportauftrages nichts am KANBAN-Status. Kanban-Daten lassen sich auf dem Transportauftrag ausdrucken. Separater Wareneingang Mit dem separatem WE kann man steuern, daß die Quittierung des Transportauftrags den Status nicht auf voll setzt. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Entkopplung von Statuswechsel und Wareneingangsbuchung [Seite 74]. Unabhängige Quelle Bei dieser Abwicklung führt der liefernde Lagerort die Umbuchung durch, d.h. die Umbuchung wird nicht automatisch durch das Leersetzen des Kanbans ausgelöst. Hierbei muß der liefernde Lagerort die KANBAN-Tafel benutzen. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Unabhängige Quelle/Entkopplung von Statuswechsel und Wiederbeschaffung [Seite 75]. 140 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Umlagerung mit Behältersteuerung Umlagerung mit Behältersteuerung Verwendung Sie haben die Möglichkeit, Umlagerungen nur über Kanban-Karten ohne Buchung durchzuführen. Diese Funktion verwenden Sie, wenn · Ihr Material beim Umbuchen den Lagerort nicht wechselt. Sie können in diesem Falle ganz auf eine Buchung verzichten und benötigen nur die Kanban-Karten. · Sie aus Performancegründen nicht jede Warenbewegung einzeln buchen möchten. So können Sie beispielsweise Ihre Karten im Verlaufe eines Tages sammeln und die Buchung am Abend für den gesamten Tag nachholen. Auf diese Weise reduzieren Sie die Anzahl Ihrer Materialbelege und erhöhen die Leistungsfähigkeit Ihres Systems. Voraussetzung · Sie haben eine entsprechende Nachschubstrategie angelegt (im R/3-Standard wird die Nachschubstrategie 0005 ausgeliefert) und diese in Ihrem Regelkreis hinterlegt. Funktionsumfang · Das Leersetzen eines Kanbans erzeugt kein Nachschubelement, sondern geht nur als Information zur Quelle. Die Quelle sorgt für die Lieferung und Umbuchung des Materials. · Der Verbraucher setzt den Kanban auf “voll”. Dabei wird kein Wareneingang im Hintergrund gebucht. April 2001 141 PP - KANBAN SAP AG Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten Verwendung Diese Funktion verwenden Sie, wenn Ihr Quell-Lagerort WM-verwaltet ist und Sie Komponenten aus diesen Lagerorten an den Produktionslagerort, der MM-verwaltet ist, umlagern möchten. Hierbei wird im Warehouse Management das Kanban-Material auf einen Schnittstellenlagerplatz gebracht und von dort aus über den Kanban-Regelkreis auf den Produktionsversorgungsbereich umgelagert. Bei der hier beschriebenen Abwicklung erzeugen Sie zuerst einen Transportbedarf, der im Warehouse Management in einen Transportauftrag umgesetzt wird. Erst beim Quittieren des Transportauftrags, das heißt nach erfolgter Umlagerung, bucht das System das Material um. Voraussetzungen · Sie haben sowohl einen WM-relevanten als auch einen Kanban-Lagerort angelegt. · Sie haben eine Nachschubstrategie mit der Steuerungsart 6 für diese Art der Umlagerung angelegt (im Standard wird die Strategie 0006 ausgeliefert). · Falls Sie in der Kanban-Anwendung unmittelbar einen Transportauftrag erstellen möchten, haben Sie Direkte TA-Erstellung in der Nachschubstrategie gepflegt. · Gegebenenfalls haben Sie in der Nachschubstrategie das Differenzenkennzeichen gepflegt. Falls die Ist-Menge beim Quittieren nicht mit der Kanban-Menge übereinstimmt, wird über diesen Wert bestimmt, wohin die Differenz gebucht wird. · Sie haben einen Lagertyp und einen Lagerbereich im WM-Customizing unter Stammdaten und einen Lagerplatz in der WM-Anwendung angelegt (im Standard wird Lagertyp 150 ausgeliefert). · Sie haben im WM-Customizing unter Logistics Execution ® Lagerverwaltung ® Schnittstellen ® Kanban definieren ® Lagerortsteuerung in der Lagerverwaltung die Bewegungsart 350 dem Lagertyp zugeordnet. Mit dieser Bewegungsart werden im WM die Kanban-Teile auf den Schnittstellenlagerplatz umgelagert. · Sie haben im Customizing unter Logistics Execution ® Lagerverwaltung ® Schnittstellen ® Kanban definieren ® BWA-Zuordnung zur Kanbanversorgung den WM-Lagertyp (Schnittstelle) dem Kanban-Lagerort zugeordnet und zusätzlich die Bewegungsart für die Umbuchung von WM-Lagerort zum Kanban-Lagerort (Standard 311) festgelegt. · Sie haben ein Material angelegt, das sowohl auf Ihren Kanban-Lagerort (Verbraucher) als auch auf Ihren WM-Lagerort (Quelle), die WM-Lagernummer und den Lagertyp zeigt. · Sie haben einen Regelkreis zu Ihrem Material angelegt, der - die oben genannte Nachschubstrategie enthält - den WM-Lagerort, die oben erwähnte Lagernummer, den Lagertyp und den Lagerplatz aus dem WM als Schnittstelle zum Kanban enthält. Ablauf 1. Sie setzen einen Kanban auf 'leer'. 142 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Nachschub von WM-verwalteten Lagerorten 2. Das System erzeugt einen Transportbedarf für das Warehouse Management mit einer Position pro Kanban. Alternativ hierzu kann das System auch sofort einen Transportauftrag erzeugen (s. Voraussetzungen). 3. Das Warehouse Management setzt den Transportbedarf in einen Transportauftrag um. 4. Das Material wird aus dem WM-Lagerort über die Kanban-Schnittstelle auf den PVB umgelagert, der im Regelkreis angegeben ist. 5. Das Warehouse Management quittiert den Auftrag. 6. Das System setzt den Kanban auf 'voll' und bucht die Materialbewegung. Alternativ hierzu können Sie den Kanban auch zuerst auf 'voll' setzen, woraufhin das System den offenen Transportauftrag im WM im Hintergrund quittiert und die Materialbewegung bucht. Wenn Sie mit Differenz zur Kanban-Menge quittieren, so können Sie dies nur bei einer Transportauftrags-Position tun, weil sonst die Differenz keinem Transportauftrag zugeordnet werden kann. Die nachfolgende Grafik soll den oben beschriebenen Ablauf darstellen: MM-Buchung WMLagerort 0088 Kanban-Lagerort PK01 Produktions versorgungsbereich Schnittstelle 150 WM-Lagernummer 001 April 2001 143 PP - KANBAN SAP AG Spezielle Kanbanabwicklungen Spezielle Kanbanabwicklungen Verwendung Die Kanban-Anwendung bietet Ihnen die Möglichkeit, die Kanban-Nachschubstrategien mit weiteren Funktionen zu kombinieren. Funktionsumfang · Werksübergreifendes Kanban Sie haben die Möglichkeit, Kanban für die Nachschubstrategien Umlagerung und Eigenfertigung auch werksübergreifend einzusetzen. Im Falle der Eigenfertigung können Sie so direkt die Fertigung im Produktionswerk anstoßen. · Beschaffung und Entnahme auf Kostenstelle Sie haben die Möglichkeit, auch Materialien, die nicht in der Stückliste der Baugruppe enthalten sind und somit nicht retrograd entnommen werden, über Kanban zu beschaffen. Dieses sogenannte Schüttgut, das Sie nicht genau einer Baugruppe zuordnen können, wird auf Kostenstelle gebucht. · Kanban mit SD-Lieferung Sie können einen Kanban direkt an Ihren Kunden liefern. Während Sie normalerweise die eigene Produktion mit Kanban-Materialien versorgen, können Sie bei dieser Abwicklung die beschafften Materialien unmitelbar an Ihren Kunden weitergeben. 144 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Werksübergreifendes Kanban Werksübergreifendes Kanban Verwendung Sie haben die Möglichkeit, die Nachschubstrategien für Eigenfertigung und Umlagerung werksübergreifend zu nutzen. Im Falle der Eigenfertigung können Sie so direkt die Fertigung im Produktionswerk anstoßen. Voraussetzungen · Sie legen eine Eigenfertigungs- bzw. Umlagerungsnachschubstrategie mit dem Kennzeichen Von and. Werk an. · Sie hinterlegen diese Nachschubstrategie in Ihrem Regelkreis. · Wenn Sie eine solche Nachschubstrategie hinterlegen, so müssen Sie zusammen mit anderen Angaben zur Quelle auf der Registerkarte Umlagerung bzw. Eigenfertigung auch das Abgebende Werk pflegen. Funktionsumfang · Eigenfertigung Sie stoßen die Produktion direkt im Produktionswerk, d.h. im abgebenden Werk an. Den Wareneingang buchen Sie im anfordernden Werk, den Warenausgang und die retrograde Entnahme im abgebenden Werk. Diese Werk-zu-Werk-Abwicklung können Sie für alle Eigenfertigungs-Strategien nutzen. · Umlagerung Sie lagern Ihre Kanban-Materialien von Werk zu Werk um, ohne eine Umlagerungsbestellung erzeugen zu müssen. Auch hier können Sie diese werksübergreifende Abwicklung für alle Nachschubstrategien verwenden. April 2001 145 PP - KANBAN SAP AG Beschaffung und Entnahme auf Kostenstelle Beschaffung und Entnahme auf Kostenstelle Verwendung Sie haben die Möglichkeit, auch Schüttgut, das nicht retrograd entnommen wird, über Kanban zu beschaffen. Dieses Schüttgut ist nicht in der Stückliste der Baugruppe enthalten und kann somit nicht genau einer Baugruppe zugeordnet werden. Aus diesem Grunde müssen Sie die Kosten für dieses Schüttgut-Material als Materialgemeinkosten auf eine Kostenstelle buchen. Wenn Sie in Ihrer Produktion beispielsweise Schmierfette benutzen, ordnen Sie gewöhnlich nicht jeder Baugruppe einen gewissen Verbrauch an Schmierfett zu. Das Schmierfett ist in diesem Falle ein Schüttgut und wird auf die Kostenstelle gebucht. Sie haben für diese Kanban-Abwicklung zwei Möglichkeiten: · Beschaffung auf Kostenstelle · Entnahme auf Kostenstelle Voraussetzungen · Sie haben Ihr Material im Materialstamm mit dem Schüttgutkennzeichen versehen. So ist sichergestellt, daß dieses Material nicht zusätzlich retrograd entnommen wird. · Sie haben im Kanban-Customizing eine Nachschubstrategie angelegt, die die Beschaffung bzw. die Entnahme auf Kostenstelle vorsieht. Gegebenenfalls haben Sie die Bewegungsart für die Entnahme auf Kostenstelle selbst definiert. · Sie haben beim Anlegen des Regelkreises für das Schüttgut diese zuvor angelegte Nachschubstrategie hinterlegt. · Sie haben im Regelkreis auf dem Tabstrip (Registerkarte) Ablaufsteuerung die Kostenstelle angegeben, auf die das Material kontiert wird. Bei der Beschaffung auf Kostenstelle über Lieferplan oder Kontrakt müssen Sie auf diesem Tabstrip keine Kostenstelle eingeben, da der Lieferplan bzw. Kontrakt bereits auf eine oder mehrere Kostenstellen kontiert ist. Das Feld Kostenstelle ist in diesem Falle nicht eingabebereit. Bei allen anderen Arten des Nachschubs müssen Sie hier jedoch eine Kostenstelle eingeben. Funktionsumfang · Beschaffung auf Kostenstelle Sie können das Material unmittelbar auf Kostenstelle verbrauchen. Das System bucht in diesem Falle beim Vollsetzen eines Kanbans das Material auf die Kostenstelle. Das Material wird somit nicht auf dem Lagerort abgebildet. Schüttgut können Sie über Kanban mittels Fremdbeschaffung und Umlagerung (außer bei der Nachschubstrategie 'Nachschub aus einem WM-Lager mit Transportbedarfen' und bei einer Umlagerungsreservierung) beschaffen. Der Vorteil dieser Abwicklung besteht darin, daß der Buchungsaufwand minimiert wird. 146 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Beschaffung und Entnahme auf Kostenstelle · Entnahme auf Kostenstelle Hier bucht das System beim Vollsetzen des Kanbans das Material zunächst auf den Lagerort des Verbrauchers. Beim Leersetzen des Kanbans wird die verbrauchte Menge dann auf die Kostenstelle gebucht. Der Vorteil dieser Abwicklung besteht darin, daß der Lagerbestand in der Fertigung auf dem Lagerort abgebildet wird und daß Sie das Schüttgut auch mittels Eigenfertigung beschaffen können. Durch die doppelte Buchung ist der Buchungsaufwand jedoch größer als beim Verbrauch auf Kostenstelle. April 2001 147 PP - KANBAN SAP AG Kanban mit SD-Lieferung Kanban mit SD-Lieferung Verwendung Üblicherweise versorgen Sie über Kanban Ihre eigene Produktion. Nun haben Sie die Möglichkeit, einen Kanban über einen SD-Lieferplan unmittelbar an Ihren Kunden zu liefern. Bei dieser Abwicklung erhalten Sie einen Kanbanabruf von Ihrem Kunden. Sie beschaffen das gewünschte Material über Kanban zunächst beispielsweise auf Ihren Warenausgangs-Lagerort und liefern es dann an Ihren Kunden weiter. Voraussetzungen · Sie haben einen SD-Lieferplan mit einer Liefersperre für den Liefervorrat (im Standard liefert SAP den Eintrag 08 'Kanban-Lieferung' aus) angelegt. · Sie haben im Kanban-Customizing eine Nachschubstrategie angelegt, die die Abwicklung über Kanban mit SD vorsieht. Sie können diese Abwicklung für alle Nachschubstrategien verwenden (Fremdbeschaffung, Eigenfertigung und Umlagerung). · Sie haben für dieses Material einen Kanban-Regelkreis mit der oben erwähnten Nachschubstrategie angelegt und die Lieferplannummer und Position im Regelkreis unter Ablaufsteuerung angegeben. Aktivitäten 1. Sie erhalten einen Kanban-Abruf vom Kunden (beispielsweise über Fax). 2. Sie wählen ausgehend vom Kanban-Menü Steuerung ® Kanban-Impuls ® Kanbanabruf und geben entweder die Lieferplannummer ein oder ermitteln den Lieferplan anhand der Suchkriterien. Zusätzlich geben Sie die Anforderungsmenge ein. Sie sichern Ihre Eingaben. Erhalten Sie die Nachricht über EDI, so ermittelt das System den Lieferplan und verarbeitet die angeforderte Menge automatisch. 3. Das System setzt den Kanban auf den Status 'leer'. 4. Damit startet die übliche Kanbanabwicklung, und die angeforderte Menge wird abhängig von der Nachschubstrategie beschafft. 5. Sie setzen den Kanban auf 'voll', sobald die Kanbanmenge beschafft worden ist. 6. Das System bucht die Kanbanmenge auf den PVB, den Sie in Ihrem Regelkreis festgelegt haben und der in diesem Falle als Warenausgangslager dient. 7. a) Haben Sie das Kennzeichen 1 gewählt, so legt das System beim Vollsetzen des Kanbans eine Lieferung an. Sobald der Kanban im Status 'in Gebrauch' ist, bucht das System den Warenausgang. 148 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kanban mit SD-Lieferung b) Haben Sie das Kennzeichen 2 gesetzt, so legt das System die Lieferung erst an, wenn der Kanban 'in Gebrauch' ist. Der Warenausgang muß manuell gebucht werden. Die nachfolgende Grafik zeigt Ihnen den oben beschriebenen Ablauf: EDI / IDOC RFC Papier Kanbankarte Transaktion Lieferplan ermitteln Regelkreis ermitteln Kanban auf LEER WA Lieferung Kanban auf IN_USE Kanban auf IN_USE Lieferung Kanban auf VOLL Kanban auf VOLL Beschaffung Eigen, Fremd, Umlagerung April 2001 149 PP - KANBAN SAP AG Kostenrechnung für Kanban Kostenrechnung für Kanban Die Kostenrechnung für Kanban bei Eigenfertigung kann unterschiedlich gesteuert werden, je nachdem mit welchen Nachschubelementen die Regelkreise gesteuert werden. 150 · Bei der Abwicklung mit Produktionseinteilungen werden die Kosten auf einen sogenannten Kostensammler gesammelt und können von der Erzeugniskalkulation periodisch abgerechnet werden. · Beim manuellen Kanban werden die Kosten ebenfalls auf einen Kostensanmmler gesammelt. · Bei der Nachschubsteuerung mit Fertigungsauftrag werden die Kosten auf den Fertigungsauftrag abgerechnet. April 2001 SAP AG PP - KANBAN Produktkostensammler Produktkostensammler Definition Kostenträger des Periodischen Produkt-Controlling, der die Istkosten der Periode sammelt, die bei der Fertigung eines Materials anfallen. Bei Verwendung des Produktkostensammlers tritt das Produkt als Kostenträger in den Vordergrund. Verwendung Der Produktkostensammler wird unabhängig von der Fertigungsart angelegt. Dies bedeutet, Sie können die Istkosten auf einem Produktkostensammler sammeln · bei Werkstattfertigung (d.h. wenn Sie mit Fertigungsaufträgen produzieren), wenn Sie bei Werkstattfertigung die Kosten nicht losbezogen, sondern periodisch analysieren möchten · bei Prozeßfertigung (d.h. wenn Sie mit Prozeßaufträgen produzieren), wenn Sie bei Prozeßfertigung die Kosten nicht losbezogen, sondern periodisch analysieren möchten · bei Serienfertigung Bei Serienfertigung verwenden Sie immer den Produktkostensammler als Kostenträger. Ab Release 4.5A steht Ihnen der Produktkostensammler zur Verfügung. Wenn Sie in einem früheren Release die Serienfertigung im Einsatz hatten, dann wurden die Kosten des seriengefertigten Materials auf einem Produktionskostensammler gesammelt. Dieser Produktionskostensammler wird ab Release 4.5A in einen Produktkostensammler umgesetzt. Zur Umsetzung lesen Sie den Abschnitt: Umsetzung Produktions- in Produktkostensammler [Extern]. · bei Auftragssplits zu Fertigungsaufträgen Wenn Sie Fertigungsaufträge splitten, so müssen die Kosten für Mutterauftrag und Tochterauftrag auf denselben Produktkostensammler gebucht werden. siehe auch: Auftragssplit in der Kostenträgerrechnung [Extern] · bei KANBAN · bei kundenauftragsbezogener Massenfertigung [Extern], wenn Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand [Extern] arbeiten und in Serienfertigung das einzelbedarfsgesteuerte Material herstellen (siehe auch: Produktkostensammler bei Kundenauftragsfertigung [Extern]). Sie können auch einen Produktkostensammler verwenden, auf dem die Kosten für ein Material gesammelt werden, das sowohl kundenauftragsbezogen als auch für das anonyme Lager gefertigt wird. Voraussetzung ist, daß für das Material das Kennzeichen "Serienfertigung" im Materialstammsatz gesetzt ist. Sie legen den Produktkostensammler zu Material, Werk und Fertigungsprozeß [Extern] an. April 2001 151 PP - KANBAN SAP AG Produktkostensammler Den Fertigungsprozeß zum Produktkostensammler müssen Sie nicht manuell anlegen. Das System erzeugt den Fertigungsprozeß automatisch beim Anlegen des Produktkostensammlers. Bei Verwendung eines Produktkostensammlers ist die Menge der Kostenträger im Verhältnis zu der Menge der Kostenträger im Auftragsbezogenen Produkt-Controlling geringer. Dies führt zu Performance-Vorteilen im Periodenabschluß und im Informationssystem. Sie können zum Produktkostensammler eine Vorkalkulation durchführen (siehe auch: Vorkalkulation zum Produktkostensammler [Seite 170]). Istkosten können zum Produktkostensammler · durch logistische Transaktionen (zum Beispiel Warenausgänge, Rückmeldungen) zu Produktionsaufträgen (Fertigungsauftrag oder Prozeßauftrag) und Serienaufträgen entstehen. So können beispielsweise Warenausgangsbuchungen zu einem Fertigungsauftrag oder Zählpunktmeldungen in der Serienfertigung dazu führen, daß ein Produktkostensammler mit Istkosten belastet wird. Wareneingangsbuchungen führen dazu, daß ein Produktkostensammler entlastet wird. · auch direkt erfaßt werden, zum Beispiel durch eine Sachkontenbuchung in der Finanzbuchhaltung (FI). Sie können im Bild Produktkostensammler anzeigen Berichte aufrufen, indem Sie Kosten anzeigen wählen. Außerdem können Sie die Istkosten zum Produktkostensammler jederzeit im Informationssystem anzeigen. Im Rahmen des Periodenabschlusses können Sie · den Produktkostensammler durch die Template-Verrechnung [Extern] belasten · eine Nachbewertung der Leistungen zu Isttarifen vornehmen · Zuschläge zum Produktkostensammler ermitteln · den Wert der unfertigen Erzeugnisse (Ware in Arbeit) der Periode ermitteln · die Abweichungen der Periode ermitteln · Ware in Arbeit und Abweichungen an andere Anwendungskomponenten abrechnen Beachten Sie beim Periodenabschluß zum Produktkostensammler: Wenn Sie in der Einzelverarbeitung der Periodenabschlußtransaktion keinen Fertigungsprozeß eingeben, sondern nur Daten für die Selektionsfelder Material und Werk eingeben, so wird diese Periodenabschlußtransaktion für alle Fertigungsprozesse zu diesem Werksmaterial ausgeführt. Sie legen den Produktkostensammler immer manuell an. Einschränkungen Produktkostensammler können nicht verwendet werden für · 152 Produktionsaufträge [Extern], die an eine Kundenauftragspositon abrechnen, wenn Sie bei Kundenauftragsfertigung [Extern] mit dem unbewerteten Kundenauftragsbestand [Extern] arbeiten April 2001 SAP AG PP - KANBAN Produktkostensammler · Kundenauftragsfertigung mit bewertetem Kundenauftragsbestand, wenn Sie kein Serienfertiger sind · Projektfertigung · Produktionsaufträge, die Teil eines Auftragsnetzes [Extern] sind · Kuppelproduktion [Extern] Struktur Sie können den Produktkostensammler anlegen zu Material, Werk und Fertigungsprozeß. Der Fertigungsprozeß wird in Abhängigkeit von einer Controlling-Ebene definiert. Sie wählen beim Anlegen eines Produktkostensammlers aus, welche Controlling-Ebene Sie einem Werksmaterial zuordnen möchten. Die Controlling-Ebene zum Werksmaterial ist nur unter bestimmten Voraussetzungen änderbar. Siehe auch: Controlling-Ebene bearbeiten [Extern] Die Controlling-Ebene beinhaltet die Merkmale (z.B. Stückliste/Arbeitsplan oder Fertigungsversion), die zur Ermittlung des Mengengerüsts dienen. Sie legen den Produktkostensammler immer zum Fertigungsprozeß an. Zum Fertigungsprozeß sind im Standard folgende Controlling-Ebenen erlaubt: · Fertigung: Fertigungsversion Sie sollten immer dann die Controlling-Ebene "Fertigung: Fertigungsversion" verwenden, wenn Fertigungsversionen zum Material definiert sind. In der Serienfertigung sollten Sie nur mit dieser Controlling-Ebene arbeiten. · Fertigung: Stückliste / Arbeitsplan · Fertigung: Produktionswerk/Planungswerk Lesen Sie hierzu den Abschnitt Produktkostensammler Material / Produktionswerk / Planungswerk: Einschränkungen [Extern]. Ausführliche Informationen zur Controlling-Ebene finden Sie im Abschnitt Controlling-Ebene [Extern]. Integration Integration zum Fertigungsprozeß Um den Produktkostensammler aufzurufen, müssen Sie die Nummer des Fertigungsprozesses nicht eingeben, obwohl der Fertigungsprozeß auf dem Bildschirm erscheint. Geben Sie statt dessen Material und Werk ein und wählen Sie dann zum Fertigungsprozeß die F4-Suchhilfe. Sie können dann auf dem auftauchenden Dialogfenster die Selektionskritieren entsprechend den Merkmalen des Fertigungsprozesses eingeben (z.B. die Fertigungsversion). Das System findet dann den Fertigungsprozeß anhand der eingegebenen Selektionswerte (z.B. Material, Werk, Fertigungsversion). Integration zum Produktionsauftrag Wenn Sie in der Auftragsart Ihrer Produktionsaufträge hinterlegt haben, daß die Kosten nicht auf dem Produktionsauftrag, sondern auf einem Produktkostensammler gesammelt werden sollen, dann stellt das System beim Anlegen eines Produktionsauftrages zu der entsprechenden Merkmalskombination (z.B. Material / Werk / Fertigungsversion) direkt eine Verbindung zum Produktkostensammler her. Der Produktionsauftrag erhält den Status PKSA April 2001 153 PP - KANBAN SAP AG Produktkostensammler (Produktkostensammler). Dieser Status verhindert, daß auf den Produktionsauftrag Kosten gebucht werden. Im Produktionsauftrag wird die Nummer des Fertigungsprozesses angezeigt. Folgende Felder werden im Produktkostensammler gepflegt: · Kalkulationsvariante Ist · Abweichungsschlüssel · Abgrenzungsschlüssel · Profit-Center · Geschäftsbereich · Kalkulationsschema (Ist) · Zuschlagsschlüssel · Funktionsbereich [Extern] (wenn Produktionsaufträge einem Produktkostensammler zugeordnet werden) Diese Felder sind für den Produktionsauftrag nicht eingabebereit. Sie werden beim Anlegen des Produktionsauftrags aus dem zugehörigen Produktkostensammler übernommen. Eine nachträgliche Änderung dieser Felder im Produktkostensammler wird nicht in die vorhandenen Produktionsaufträge übernommen. Für laufende Buchungen und den Periodenabschluß werden die Einträge im Produktkostensammler verwendet. Die in der Kalkulationsvariante Ist des Produktkostensammlers hinterlegte Bewertungsvariante wird zur Bewertung der zum Produktionsauftrag rückgemeldeten Daten herangezogen. Die Kalkulationsvariante Plan im Produktionsauftrag wird nicht aus dem Produktkostensammler übernommen, sondern wird weiterhin aus der Auftragsart des Produktionsauftrages heraus vorgeschlagen. Sie dient dem Erstellen einer temporären Auftragsvorkalkulation zum Produktionsauftrag, die nicht abgespeichert werden kann. Für einen Produktionsauftrag, der mit einem Produktkostensammler verknüpft ist, wird keine Abrechnungsvorschrift erzeugt. Produktionsaufträge werden automatisch mit Produktkostensammlern des Fertigungsprozesses verknüpft, dessen Merkmalsausprägungen der Produktionsauftrag entspricht. Der Produktkostensammler darf keine Löschvormerkung haben. Sie können aus dem Produktionsauftrag heraus den Produktkostensammler anzeigen. Die Verknüpfung zwischen dem Produktionsauftrag und dem Fertigungsprozeß des Produktkostensammlers kann nur geändert werden, solange noch keine kostenverursachenden Funktionen zum Produktionsauftrag ausgeführt worden sind. Wurden noch keine kostenverursachenden Funktionen zum Produktionsauftrag ausgeführt, so kann beispielsweise bei Änderung der Fertigungsversion oder von Stückliste und Arbeitsplan der Produktionsauftrag von einem Produktkostensammler gelöst und einem anderen Produktkostensammler zugeordnet werden. Sind bereits Kosten entstanden, so bleibt die Zuordnung auch bei Änderung der Fertigungsversion oder von Stückliste und Arbeitsplan bestehen. Ist noch kein Produktkostensammler angelegt, mit dem der Produktionsauftrag verknüpft werden kann, dann gibt das System beim Anlegen des Produktionsauftrages eine Meldung aus, um Sie über diese Situation zu informieren. In diesem Falle verwendet das System den Produktionsauftrag selbst als Kostenträger. Solange noch keine Istkosten auf dem Produktionsauftrag gesammelt wurden, ist es möglich, dies zu ändern, d.h. wie im Customizing hinterlegt statt des Produktionsauftrages einen Produktkostensammler als Kostenträger zu verwenden. Sie legen dazu den Produktkostensammler im Menü des Periodischen Produkt- 154 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Produktkostensammler Controlling an. Um den Produktionsauftrag mit dem Produktkostensammler zu verknüpfen, lesen Sie im Fertigungsauftrag die Stammdaten nach. Wenn Sie Produktionsaufträge einem Produktkostensammler zuordnen möchten, ist es möglich, daß vor dieser Zuordnung in den Produktionsaufträgen und dem Produktkostensammler unterschiedliche Vorschlagswerte für den Funktionsbereich existieren. Die Ursache hierfür ist, daß der Produktkostensammler den Funktionsbereich aus der Auftragsart des Produktkostensammlers, der Produktionsauftrag jedoch den Funktionsbereich aus der Auftragsart des Produktionsauftrages übernimmt. Wenn Sie einen Produktionsauftrag einem Produktkostensammler zuordnen, wird vom System der Funktionsbereich des Produktkostensammlers in die Stammdaten des Produktionsauftrages übernommen. In diesem Fall ist der Funktionsbereich in den Stammdaten des Produktionsauftrages nicht mehr änderbar. Informationen zur nachträglichen Verknüpfung von Produktionsaufträgen mit Produktkostensammlern und zur nachträglichen Veränderung der Zuordnung finden Sie im Abschnitt Produktionsauftrag nachträglich mit Produktkostensammler verknüpfen [Extern]. Integration zur Kostenträgerhierarchie Sie können Produktkostensammler Kostenträgerhierarchien zuordnen. Integration zur Logistik Wenn Sie in der Logistik betriebswirtschaftliche Vorgänge zum Produktionsauftrag oder zur Fertigungsversion ausführen, dann wird der mit dem logistischen Auftrag verknüpfte Produktkostensammler entsprechend belastet oder entlastet. Wird beispielsweise eine Rückmeldung zu einem Vorgang durchgeführt, werden Kosten und Einsatzmengen als Belastung auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben. Liefert der logistische Auftrag an das Lager, wird der Produktkostensammler entlastet. Dabei wird auch die Liefermenge auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben. Siehe auch: Weitere Informationen zum Produktkostensammler finden Sie in den Abschnitten: Produktkostensammler Material/Produktions-/Planungswerk: Einschr [Extern]änkungen Produktkostensammler bei Kundenauftragsfertigung [Extern] Statusverwaltung zum Produktkostensammler [Extern] Produktkostensammler bearbeiten [Seite 156] Produktionsauftrag mit Produktkostensammler verknüpfen [Extern] Produktkostensammler: Sammelerfassung für Serienfertigung durchf [Extern]ühren Liste Produktkostensammler / CO-Fertigungsaufträge anzeigen [Extern] Empfehlungen für Serienfertiger finden Sie im Abschnitt: Empfehlung für Serienfertiger [Extern] Informationen zur Verknüpfung von Fertigungsaufträgen mit Produktkostensammlern sowie zu Auftragssplits finden Sie im Abschnitt: Fertigungsauftrag in der Kostenträgerrechnung [Extern] Informationen zur Verknüpfung von Prozeßaufträgen mit Produktkostensammlern finden Sie im Abschnitt: April 2001 155 PP - KANBAN SAP AG Produktkostensammler Prozeßauftrag in der Kostenträgerrechnung [Extern] Informationen zur Darstellung der auf einem Produktkostensammler gesammelten Kosten im Informationssystem Produktkosten-Controlling finden Sie im Dokument Informationssystem Periodisches Produkt-Controlling [Extern] und in der Beschreibung der einzelnen Berichte. Informationen zur Werkstattfertigung finden Sie im Dokument Logistik ® Produktionsplanung. Informationen zur Prozeßfertigung finden Sie im Dokument Logistik ® ProduktionsplanungProzeßindustrie. Informationen zur Serienfertigung finden Sie im Dokument Logistik ® Produktionsplanung ® Serienfertigung. Informationen zu konfigurierbaren Materialien finden Sie im Dokument Logistik ® Logistik Allgemein ® Variantenkonfiguration. 156 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Produktkostensammler bearbeiten Produktkostensammler bearbeiten Verwendung Sie verwenden diese Funktion, wenn Sie einen oder mehrere Produktkostensammler · anlegen möchten, sofern Sie dazu nicht die Sammelerfassung für Serienfertiger verwenden möchten (siehe auch: Produktkostensammler: Sammelerfassung für Serienfertigung durchführen [Extern]). · ändern möchten · anzeigen möchten Voraussetzungen · Setzen Sie bei Werkstattfertigung im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling oder des Auftragsbezogenen Produkt-Controlling unter Produktkostensammler bzw. unter Produktionsaufträge® Vorschlagswerte pro Auftragsart festlegen [Extern] für alle Auftragsarten des Auftragstyps 10 (PP-Fertigungsauftrag), deren Kosten Sie nicht auf einem Fertigungsauftrag direkt, sondern auf einem Produktkostensammler sammeln möchten, das Kennzeichen Produktkostensammler. Überprüfen Sie den Auftragstyp im Customizing der Produktion unter Grunddaten ® Fertigungsaufträge ® Stammdaten ® Auftrag ® Auftragsarten definieren. · Setzen Sie bei Prozeßfertigung im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling oder des Auftragsbezogenen Produkt-Controlling unter Produktkostensammler bzw. unter Produktionsaufträge ® Vorschlagswerte pro Auftragsart festlegen für alle Auftragsarten des Auftragstyps 40 (Prozeßauftrag), deren Kosten Sie nicht auf einem Prozeßauftrag direkt, sondern auf einem Produktkostensammler sammeln möchten, das Kennzeichen Produktkostensammler. Überprüfen Sie den Auftragstyp im Customizing der Produktionsplanung Prozeßindustrie unter Prozeßauftrag ® Stammdaten ® Auftrag ® Auftragsarten definieren [Extern]. · Bei Serienfertigung legen Sie immer einen Produktkostensammler an. Der Produktkostensammler hat den Auftragstyp 05 (Produktkostensammler). Für den Produktkostensammler selbst müssen Sie das Kennzeichen Produktkostensammler nicht setzen. In der Auftragsart des Produktkostensammlers ist die Defaultregel STR (Strategie für Bezugsbasisfindung) hinterlegt. Sie können die Defaultregel, die Kalkulationsvariante Plan, die Kalkulationsvariante Ist und den Abgrenzungsschlüssel als Vorschlagswerte im Customizing hinterlegen. Die Defaultregel kann im Customizing nicht mehr geändert werden. Überprüfen Sie die Vorschlagswerte im Customizing des Periodischen Produkt-Controllings unter Produktkostensammler ® Vorschlagswerte pro Auftragsart festlegen. Stellen Sie sicher, daß in der Auftragsart der dem Produktkostensammler zugeordneten Produktionsaufträge die Defaultregel PP2 (Produktion Material Periodische Abrechnung) hinterlegt ist. Sie können keinen Produktkostensammler verwenden April 2001 157 PP - KANBAN SAP AG Produktkostensammler bearbeiten · für Fertigungsaufträge oder Prozeßaufträge, die für den Kundenauftragsbestand [Extern] oder für den Projektbestand [Extern] produzieren · für Fertigungsaufträge oder Prozeßaufträge, die Teil eines Auftragsnetzes [Extern] sind · bei Kuppelproduktion [Extern] Vorgehensweise 1. Wählen Sie Rechnungswesen ® Controlling ® Produktkosten-Controlling ® Kostenträgerrechnung ® Periodisches Produkt-Controlling. Sie gelangen auf das Bild Periodisches Produkt-Controlling. 2. Wählen Sie Stammdaten ® Produktkostensammler ® Bearbeiten. Sie gelangen auf das Bild Produktkostensammler anzeigen. Produktkostensammler bearbeiten: Aufteilung des Bildschirms Beachten Sie die Aufteilung des Bildschirms: Ikonen zum Bearbeiten von Produktkostensammlern Registerkarten Selektionsbereich Material Werk Werk Material Daten Kopf Fertigungsprozeß FV FV Material Übersichtsbaum Produktkostensammler Detailanzeige/ Arbeitsbereich · Im oberen Bildbereich befindet sich der Selektionsbereich. Hier geben Sie Werk und Materialnummernbereich zu den Produktkostensammlern ein, die Sie bearbeiten möchten. · Über dem Selektionsbereich befinden sich die Ikonen zum Bearbeiten der Produktkostensammler, über die unter anderem folgende Funktionen bereitgestellt werden: 158 – Umschalten zwischen Änzeigen, Ändern, Anlegen – Kalkulieren – Protokoll zur Kalkulation anzeigen April 2001 SAP AG PP - KANBAN Produktkostensammler bearbeiten · Im linken Bildbereich werden in einem Übersichtsbaum alle Produktkostensammler zu den Selektionsparametern angezeigt, die Sie im Selektionsbereich eingegeben haben. Sie markieren im die Produktkostensammler, die Sie bearbeiten möchten. · Im rechten Bildbereich werden Informationen zu einem oder mehreren Produktkostensammlern angezeigt. Sie können diese Informationen nur anzeigen oder unter bestimmten Voraussetzungen auch ändern. Dazu müssen Sie den oder die Produktkostensammler, zu denen Sie Detailinformationen sehen möchten, im linken Bildbereich markieren. Der rechte Bildbereich wird Detailanzeige/Arbeitsbereich genannt. Die Informationen zu Produktkostensammler werden über Registerkarten geordnet: – Daten In der Registerkarte Daten finden Sie Informationen über die Steuerungsparameter der Produktkostensammler, z.B. über die Kalkulationsvarianten, den Abgrenzungsschlüssel und den Abweichungsschlüssel. – Kopf In der Registerkarte Kopf finden Sie Informationen zum Poduktkostensammler wie Material, Buchungskreis, Auftragsart, letzter Änderer etc. – Fertigungsprozeß In der Registerkarte Fertigungsprozeß finden Sie die Bezeichnung und die Nummer des Fertigungsprozesses, die Kalkulationslosgröße und weitere Informationen. Produktkostensammler anlegen 1. Wenn Sie einen Produktkostensammler anlegen möchten, so geben Sie im Selektionsbereich folgende Daten ein: – Werk (Geben Sie die Nummer des Produktionswerkes ein). – Materialnummer (von / bis) 2. Wählen Sie Produktkostensammler ® Anlegen. Sie gelangen auf das Dialogfenster Produktkostensammler anlegen. 3. Geben Sie eine Auftragsart vom Auftragstyp 05 (Produktkostensammler) ein. – Wählen Sie die Controlling-Ebene [Extern] aus, sofern noch keine Controlling-Ebene zum Werksmaterial festgelegt ist. – Tragen Sie die Merkmale zum Fertigungsprozeß ein. Die Merkmale verändern sich in Abhängigkeit von der gewählten Controlling-Ebene. – Wählen Sie Übernehmen. 4. Sichern Sie den Produktkostensammler, wenn Sie den Anlegemodus verlassen. 5. Auf dem Bildschirm erscheint das Dialogfenster Möchten Sie eine Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen? Wählen Sie Ja oder Nein (siehe auch: Vorkalkulation zum Produktkostensammler [Seite 170]). April 2001 159 PP - KANBAN SAP AG Produktkostensammler bearbeiten Das Dialogfenster taucht nicht auf, wenn Sie die Controlling-Ebene „Produktionswerk/Planungswerk“ ausgewählt haben, da in diesem Falle eine Vorkalkulation zum Produktkostensammler nicht möglich ist. Der Produktkostensammler wird angelegt. Das System · legt beim Sichern auf Basis der Controlling-Ebene einen Fertigungsprozeß [Extern] an (sofern noch kein entsprechender Fertigungsprozeß vorhanden ist) und hinterlegt die Nummer des Fertigungsprozesses im Produktkostensammler Die Nummer des Fertigungsprozesses wird bei Werkstattfertigung und bei Prozeßfertigung in den dem Produktkostensammler zugeordneten Produktionsaufträgen hinterlegt. In der Serienfertigung wird die Fertigungsversion über den Fertigungsprozeß mit dem Produktkostensammler verknüpft. · legt beim Sichern eine Abrechnungsvorschrift zum Produktkostensammler an Die Aufteilungsregel der Abrechnungsvorschrift zum Produktkostensammler lautet immer "100% an Material", die Abrechnungsart ist immer PER (Periodisch). Die Abrechnungsvorschrift zum Produktkostensammler kann nicht manuell geändert werden. Sie haben deshalb nicht die Möglichkeit, die an die Finanzbuchhaltung (FI) abzurechnenden Abweichungen um den Ausschuß zu reduzieren und den Ausschuß an eine Kostenstelle abzurechnen. · setzt beim Sichern für den Produktkostensammler automatisch den Status FREI (freigegeben) und ABRV (Abrechnungsvorschrift erzeugt) · legt systemintern eine Beschaffungsalternative zum Produktkostensammler an Wenn Sie mit getrennten Bewertungsarten oder mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand arbeiten, dann legt das System die Beschaffungsalternativen je Bewertungsart beziehungsweise je Kundenauftragsbestand erst beim jeweils ersten Wareneingang an. · legt gegebenenfalls automatisch eine Vorkalkulation zum Produktkostensammler [Seite 170] an. Zum Produktkostensammler werden folgende Daten fortgeschrieben: · Profit-Center · Geschäftsbereich · Kalkulationsvariante Plan Das System erstellt die Vorkalkulation zum Produktkostensammler auf Basis der Kalkulationsvariante Plan. Die Kalkulationsvariante Plan wird über die Vorschlagswerte zur Auftragsart des Produktkostensammlers in den Produktkostenammler vorgeschlagen. 160 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Produktkostensammler bearbeiten · Kalkulationsvariante Ist Das System bewertet die in Anspruch genommenen Leistungen auf Basis der Bewertungsvariante, die in der Kalkulationsvariante Ist hinterlegt ist. Die Kalkulationsvariante Ist wird über die Vorschlagswerte zur Auftragsart des Produktkostensammlers in den Produktkostenammler vorgeschlagen. · Kalkulationsschema Ist Das Kalkulationsschema Ist wird über die Bewertungsvariante ermittelt, die in der Kalkulationsvariante Plan hinterlegt ist. Dadurch wird sichergestellt, daß für die Vorkalkulation und für die Ermittlung der Ist-Gemeinkostenzuschläge dasselbe Kalkulationsschema verwendet wird. Falls keine Kalkulationsvariante Plan vorhanden ist, wird das Kalkulationsschema Ist über die Bewertungsvariante ermittelt, die in der Kalkulationsvariante Ist hinterlegt ist. · Zuschlagsschlüssel Der Zuschlagsschlüssel wird über den Materialstammsatz ermittelt. Im Materialstammsatz ist eine Gemeinkostengruppe hinterlegt, die im Customizing der Produktkostenplanung mit einem Zuschlagsschlüssel verknüpft ist. Das System prüft, welcher Zuschlagsschlüssel mit der Gemeinkostengruppe des zu produzierenden Materials verknüpft ist, und hinterlegt diesen Zuschlagsschlüssel im Produktkostensammler. · Abgrenzungsschlüssel Der Abgrenzungsschlüssel wird aus der Auftragsart des Produktkostensammlers vorgeschlagen, die Sie im Customizing des Periodischen Produkt-Controllings definiert haben. · Abweichungsschlüssel Der Abweichungsschlüssel wird aus dem Materialstammsatz übernommen. In den Materialstammsatz wird er über das Werk vorgeschlagen. Die entsprechende Einstellung nehmen Sie im Customizing vor. Zum Kopf des Produktkostensammler werden unter anderem folgende Informationen angezeigt: · Buchungskreis · Material · Auftragsart · Angelegt von · Letzter Änderer · Status des Produktkostensammlers · Funktionsbereich Zudem können Sie vom Kopf des Produktkostensammlers verzweigen · in die zugeordneten Produktionsaufträge und Fertigungsversionen · in die Vorkalkulation · in die Abrechnungsvorschrift · in die Kostenanzeige April 2001 161 PP - KANBAN SAP AG Produktkostensammler bearbeiten Zum Fertigungsprozeß, der dem Produktkostensammler zugeordnet ist, können Sie anzeigen · die Bezeichnung · die Fertigungsprozeßnummer · die Kalkulationslosgröße, die für die Vorkalkulation des Produktkostensammler verwendet wird Tragen Sie hier keine Kalkulationslosgröße ein, so verwendet das System für die Vorkalkulation des Produktkostensammlers die Kalkulationslosgröße aus dem Materialstammsatz. Haben Sie zuvor eine Beschaffungsalternative mit Kalkulationslosgröße angelegt, die dem Fertigungsprozeß entspricht (d.h. die dieselben Merkmalsausprägungen hat) so wird die Kalkulationslosgröße der Beschaffungsalternative in den Fertigungsprozeß übernommen. · die Merkmale des Fertigungsprozesses, die nicht bereits im Selektionsbereich angezeigt werden. Im Selektionsbereich werden immer die Merkmale "Material" und "Produktionswerk" angezeigt. Im Fertigungsprozeß werden in Abhängigkeit von der Controlling-Ebene weitere Merkmale angezeigt. Wurde beispielsweise zu einem Material die ControllingEbene "Fertigungsversion" festgelegt, so werden als zusätzliche Merkmale zum Fertigungsprozeß die Merkmale "Planungswerk" und "Fertigungsversion" angezeigt. Überprüfen Sie die vorgeschlagenen Daten. Produktkostensammler anzeigen und ändern Umschalten vom Anzeigemodus in den Änderungsmodus Sie können innerhalb der Transaktion vom Änderungsmodus in den Anzeigemodus umschalten und umgekehrt. Wählen Sie dazu Produktkostensammler ® Anzeigen/Ändern. Sie gelangen je nach Modus auf das Bild Produktkostensammler ändern oder Produktkostensammler anzeigen. Bevor Sie in den Änderungsmodus umschalten, müssen Sie die Produktkostensammler, die Sie ändern möchten, markieren. Produktkostensammler mit Löschvormerkung ein- und ausblenden Diese Funktion kann im Anzeigemodus und im Änderungsmodus durchgeführt werden. Um die Produktkostensammler mit Löschvormerkung zusätzlich einzublenden, wählen Sie Produktkostensammler ® Mit Löschvormerkung ® Einblenden. Um sie wieder auszublenden, wählen Sie Produktkostensammler ® Mit Löschvormerkung ® Ausblenden. Produktkostensammler kalkulieren Diese Funktion kann nur im Änderungsmodus durchgeführt werden. Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt: Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen [Seite 174] Löschvormerkung setzen und löschen Diese Funktion kann nur im Änderungsmodus durchgeführt werden. Um die Löschvormerkung zu einem Produktkostensammler zu setzen oder wieder zu löschen, verzweigen Sie in den Änderungsmodus, markieren Sie den oder die Produktkostensammler und 162 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Produktkostensammler bearbeiten wählen Sie Bearbeitung ® Löschvormerkung Setzen beziehungsweise Bearbeiten ® Löschvormerkung Löschen (Beachten Sie hierzu: Reorganisation von Produktkostensammlern [Extern]). Produktkostensammler markieren und entmarkieren Diese Funktionen können im Anzeigemodus und im Änderungsmodus durchgeführt werden. Alle markieren Um alle selektierten Produktkostensammler zu markieren (beispielsweise um eine Änderung vorzunehmen), wählen Sie Bearbeitung ® Alle markieren. Allen entmarkieren Um alle vorhandenen Markierungen aufzuheben, wählen Sie Bearbeitung ® Alle entmarkieren. Produktkostensammler mit bestimmten Daten markieren Sie können eine Markierung in Abhängigkeit von bestimmten Daten vornehmen, zum Beispiel zu allen Produktkostensammlern, zu denen ein bestimmtes Profit-Center hinterlegt ist. 1. Wählen Sie dazu Bearbeiten ® Markierung für... Sie gelangen auf das Bild Markierung setzen für. 2. Wählen Sie die Daten aus, zu denen Sie die Markierung vornehmen möchten. Tragen Sie anschließend die Daten ein, nach denen Sie suchen möchten (zum Beispiel Profit-Center 1010). Haben Sie ein Feld markiert, aber keinen Eintrag vorgenommen, so werden alle Produktkostensammler selektiert, die keinen Eintrag zu diesem Feld (zum Beispiel kein Profit-Center) haben. Eine Mehrfachauswahl ist möglich, das System markiert dann die Produktkostensammler, die alle Bedingungen erfüllen. Wählen Sie Übernehmen. Das System markiert die Produktkostensammler, für die die entsprechenden Daten hinterlegt sind. 3. Änderungen zu Geschäftsbereich und Profit-Center des Produktkostensammlers können nur vorgenommen werden, wenn noch keine Istkosten auf den Produktkostensammler gebucht wurden. Kalkulation anzeigen Um die Vorkalkulation zum Produktkostensammler anzuzeigen, wählen Sie Springen ® Kalkulation anzeigen. Aufträge/Fertigungsversionen anzeigen Um die Produktionsaufträge und die Fertigungsversionen anzuzeigen, die einem Produktkostensammler zugeordnet sind wählen Sie Springen ® Aufträge/FV anzeigen. Abrechnungsvorschrift anzeigen Um die Abrechnungsvorschrift anzuzeigen, wählen Sie Springen ® AbrVorschr. anzeigen Klassifizierung Wählen Sie Springen ® Klassifizierung. April 2001 163 PP - KANBAN SAP AG Produktkostensammler bearbeiten Protokolle zur Änderung Wählen Sie Springen ® Protokolle ® Änderung. Protokolle zur Kalkulation Wählen Sie Springen ® Protokolle ® Kalkulation. Berichte anzeigen Um verschiedene Berichte zum Produktkostensammler anzuzeigen, markieren Sie einen Produktkostensammler und wählen Sie Springen ® Berichte anzeigen oder wählen Sie Kosten Anzeigen. Siehe auch: Informationen zu Steuerungsparametern in der Kostenträgerrechnung finden Sie im Abschnitt: Steuerungsparameter der Kostenträgerrechnung [Extern] Informationen zur Abrechnung finden Sie im Abschnitt: Abrechnung im Produkt-Controlling [Extern] 164 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Plankalkulation Plankalkulation Verwendung In der Regel erstellen Sie eine Plankalkulation zu einem Material am Anfang eines Geschäftsjahres oder einer neuen Saison. Die Plankalkulation ist dann für das ganze Jahr bzw. die ganze Saison gültig. Sie können die Plankalkulation verwenden, um einen Standardpreis für Materialien in diesem Zeitraum zu ermitteln. Dem Konzept der SAP folgend sollten Sie die Plankalkulation während dieses Zeitraums nicht ändern. Die Kalkulationsergebnisse bleiben somit konstant und lassen Preisschwankungen und Änderungen in der Fertigungsstruktur im Laufe des Planungszeitraums außer Betracht. Im Rahmen einer Plankalkulation bewerten Sie das Plan-Mengengerüst mit Standardpreisen. Die Plankalkulation zu einem Material ist nicht an Aufträge oder Fertigungsversionen gebunden. Voraussetzungen Sie führen die Kalkulation auf Basis einer Kalkulationsvariante durch, die für die Durchführung ein Plankalkulation wie folgt eingestellt ist: · In der Kalkulationsart ist festgelegt, daß die Kalkulationsergebnisse als Standardpreis in den Materialstamm übernommen werden können. · In der Bewertungsvariante ist festgelegt, daß die Bewertung der Materialien mit Standardpreisen bzw. Planpreisen erfolgt. Weitere Informationen finden Sie unter Vorbereitung der Kalkulation: Customizing [Extern]. Für die Plankalkulation zum Material bei Serienfertigung müssen Sie in der Dispositionssicht im Materialstamm · das Kennzeichen Serienfertigung setzen · ein Serienfertigungsprofil eingeben Funktionsumfang Die Plankalkulation dient dazu, einen Standardpreis für S-preisgesteuerte Materialien zu ermitteln: · Wenn Sie die Plankalkulation vormerken [Extern], übernimmt das System den über die Plankalkulation ermittelten Preis als zukünftigen Standardpreis in die Kalkulationssicht des Materialstammsatzes. Dieser Preis kann somit zur Bewertung einer Materialkomponente in der Kalkulation herangezogen werden. · Wenn Sie die Plankalkulation freigeben [Extern], übernimmt das System das Ergebnis der Plankalkulation als Standardpreis in den Materialstammsatz des Materials. Dieser Preis ist somit für die Finanzbuchhaltung aktiv und wird zur Bewertung des Materials bis zur nächsten Freigabe einer Plankalkulation verwendet. · Ab diesem Zeitraum werden alle Bewegungen von eigengefertigten Produkten in der Logistik mit dem Standardpreis (d.h. den Ergebnissen der Plankalkulation) bewertet. Wird ein Material mit Standardpreissteuerung z.B. an das Lager geliefert, werden Bestände dieses Materials mit dem über die Plankalkulation ermittelten Standardpreis bewertet. Diese vorläufige Bewertung kann später durch die Abrechnung der in der Periode angefallenen Istkosten korrigiert werden. April 2001 165 PP - KANBAN SAP AG Plankalkulation Die Bewertung mit über die Plankalkulation ermittelten Standardpreisen gilt nur für Materialien mit S-Preis-Steuerung. Sie können die Ergebnisse der Plankalkulation auch verwenden, um folgende Daten pro Fertigungsauftrag bzw. Serienauftrag (bei anonymer Lagerfertigung) am Ende der Buchungsperiode zu ermitteln: · Abweichungen zu den Istkosten für ein Produkt · Preise für die rückgemeldeten Ausschußmengen · Sollkosten zur Bewertung der Ware in Arbeit auf Basis der rückgemeldeten Mengen Siehe auch: Weitere Informationen zur Verwendung der Kalkulationsergebnisse [Extern] finden Sie in den Dokumenten: · Ziele der Produktkostenplanung [Extern] · Preisfortschreibung [Extern] Weitere Informationen zur Durchführung einer Kalkulation finden Sie im Dokument Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf [Seite 167]. Informationen über die Besonderheiten der Plankalkulation bei bewertetem Kundenauftragsbestand finden Sie in der R/3-Bibliothek unter Kostenträgerrechnung (CO-PCOBJ) in den Dokumenten: · Bewerteter Kundenauftragsbestand: Bewertung [Extern] · Standardpreisermittlung bei bewertetem Kundenauftragsbestand [Extern] Weitere Informationen zur Ermittlung von Materialpreisen bei Einsatz der Komponente Istkalkulation/Materialledger finden Sie in der R/3-Bibliothek unter Istkalkulation/Materialledger (CO-PC-ACT) in den Dokumenten · Istkalkulation/Material-Ledger [Extern] · Standardpreis versus gleitender Durchschnittspreis [Extern] · Preissteuerung und Materialpreisermittlung [Extern] · Integration von Istkalkulation /Material-Ledger [Extern] Weitere Informationen zur Verwendung von Standardpreisen für die Materialbewertung finden Sie in der R/3-Bibliothek unter MM-Materialbewertung in den Dokumenten · Preissteuerung [Extern] · Wertberechnung mit Standardpreis: Beispiel [Extern] 166 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Materialkalkulation mit Mengengerüst Materialkalkulation mit Mengengerüst Einsatzmöglichkeiten Die Kalkulation mit Mengengerüst ist ein Werkzeug zur auftragsneutralen Kostenplanung und Preisbildung für Materialien. Sie dient dazu, Herstell- und Selbstkosten [Extern] pro Erzeugniseinheit zu ermitteln. Die Ergebnisse der Materialkalkulation mit Mengengerüst können als Basis für die Materialbewertung zu Standardpreisen herangezogen werden. Einführungshinweise Die Kalkulation mit Mengengerüst setzt voraus, daß eine Stückliste und ein Arbeitsplan (PP) bzw. ein Planungsrezept (PP-PI) für das zu kalkulierende Material existiert. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Stammdaten für die Kalkulation mit Mengengerüst [Extern]. Funktionsumfang Die Kalkulation mit Mengengerüst [Seite 167] verwendet die Stammdaten des PP bzw. PP-PI, um den Materialverbrauch und die Eigenleistungen zu bestimmen, die für die Fertigung eines Produkts erforderlich sind. Die Kalkulation erfolgt automatisch auf Basis dieser Daten der Produktionsplanung. Für die Verarbeitung von Massendaten steht Ihnen der Kalkulationslauf [Extern] zur Verfügung. In der Kalkulation selbst und im Informationssystem Produktkosten-Controlling [Extern] gibt es eine Reihe von Berichten, mit deren Hilfe die Kalkulationsergebnisse zusammen mit dem relevanten Mengengerüst angezeigt und analysiert werden können: · Bewertete Strukturstückliste [Extern] · Einzelnachweis [Extern] Neben den oben genannten PP-orientierten Darstellungen der Kalkulationsergebnisse gibt es für jedes Material auch eine sogenannte Kostenschichtung, welche die Kosten nach Kostenelementen [Extern] gliedert: · Herstellkostenschichtung [Extern] · Primärkostenschichtung [Extern] · Partnerschichtung [Extern] Siehe auch: Ziele der Produktkostenplanung [Extern] Ermittlung der Herstell- und Selbstkosten [Extern] April 2001 167 PP - KANBAN SAP AG Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf Einsatzmöglichkeiten Mit Hilfe der Kalkulation mit Mengengerüst können Sie auf Basis von Stücklisten und Arbeitsplänen (PP) die auftragsneutralen Herstell- und Selbstkosten für Produkte ermitteln. Voraussetzungen Sie haben die Einstellungen in der Kalkulationsvariante überprüft. Weitere Informationen finden Sie unter Vorbereitung der Materialkalkulation [Extern]. Ablauf 1. Sie legen eine Kalkulation für ein Material an. Für mehrere Materialien legen Sie einen Kalkulationslauf an. Weitere Informationen finden Sie unter - Kalkulation mit Mengengerüst anlegen [Extern] - Kalkulationslauf [Extern] 2. Das System baut das Mengengerüst (Stückliste und Arbeitsplan bzw. Planungsrezept) auf Basis der in der Kalkulationsvariante hinterlegten Auflösungssteuerung automatisch auf oder übernimmt anhand der Referenzvariante ein vorhandenes Mengengerüst. Weitere Informationen finden Sie unter - Stammdaten für die Kalkulation mit Mengengerüst [Extern] - Ermittlung des Mengengerüsts [Extern] - Nutzung vorhandener Kalkulationsdaten [Extern] 3. Das System bewertet das Mengengerüst auf Basis der Bewertungsvariante, die Sie im Customizing definiert haben, oder übernimmt vorhandene Kalkulationsdaten. Weitere Informationen finden Sie unter - Bewertung des Mengengerüsts [Extern] - Nutzung vorhandener Kalkulationsdaten [Extern] 4. Das System berücksichtigt eventuell vorhandene additive Kalkulationen, wenn Sie dies in der Kalkulationsvariante im Customizing so eingestellt haben. Weitere Informationen finden Sie unter Additive Kosten [Extern]. 5. Das System ermittelt die Gemeinkosten. Weitere Informationen finden Sie unter Gemeinkosten [Extern]. 6. Sie analysieren die Kalkulationsergebnisse und sichern die Kalkulation. Weitere Informationen finden Sie unter 168 - Kalkulationsergebnisse [Extern] - Verwaltung der Kalkulationsergebnisse [Extern] April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf 7. Sie können die Ergebnisse z.B. im Materialstammsatz fortschreiben und in die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung übernehmen. Weitere Informationen finden Sie unter - Ziele der Produktkostenplanung [Extern] - Preisfortschreibung [Extern] 8. Sie können Materialkalkulationen archivieren und löschen. Weitere Informationen finden Sie unter - Archivierung von Materialkalkulationen [Extern] - Materialkalkulationen löschen [Extern] Beispiel Sie legen für das Material P-100 eine Kalkulation mit Mengengerüst an. M P-100 100 ST 66800 EUR 100 ST 7300 EUR M 100-110 100 ST 1000 EUR M 100-120 100 ST 5000 EUR M 100-130 800 ST 800 EUR E 1420 100 ST 500 EUR M 100-200 100 ST 16000 EUR M 100-300 100 ST 31000 EUR N 100-400 100 ST 11000 EUR E 1421 100 H M 100-100 G 625000 - 500 EUR 1000 EUR Die Kalkulation ermittelt zunächst das Mengengerüst, d.h. Stückliste und Arbeitsplan. Im nächsten Schritt werden die Materialien in der Stückliste und die Fertigungsleistungen aus dem Arbeitsplan mit Preisen bzw. Tarifen bewertet und die Gemeinkosten ermittelt. Für die Einsatzmaterialien [Extern] werden die Materialkosten ermittelt, indem ein Preis aus dem Materialstammsatz [Extern] mit der Einsatzmenge laut Stückliste multipliziert wird. Für das Material 100-110 ist z.B. der Stückpreis 10 EUR. Für Materialien, die nicht im Bestand geführt werden, sogenannte Nichtlagermaterialien, wird der Stückpreis in der Stückliste selbst hinterlegt, z.B. Material 100-400. Die Kosten der Einsatzmaterialien sind variable Kosten. Für die Baugruppen [Extern] werden die Kosten auf Basis der Einsatzmenge in der Stückliste und der Informationen in der Stückliste und im Arbeitsplan des relevanten Materials ermittelt. Die Kosten für das Material 100-100 setzen sich z.B. aus den Materialkosten für die Materialien 100110, 100-120 und 100-130 und den Kosten laut Arbeitsplan für den Zusammenbau dieser Komponenten zusammen (Leistung 1420). Diese Kosten beinhalten sowohl variable Kosten (für die eingesetzten Rohstoffe) als auch fixe und variable Kosten (für die Eigenleistungen, Gemeinkostenzuschläge und ggf. Prozeßkosten). April 2001 169 PP - KANBAN SAP AG Kalkulation mit Mengengerüst: Ablauf Die Kosten der Baugruppen werden stufenweise ermittelt. Dies bedeutet, daß zuerst die Kosten für die Baugruppen 100-100, 100-200, 100-300 usw. ermittelt werden und dann bei der Kalkulation der Kosten für die Baugruppe P-100 berücksichtigt werden. Diese stufenweise Berücksichtigung der Kosten der untergeordneten Einsatzmaterialien und Baugruppen in der jeweils höheren Fertigungsstufe wird auch als Kostenwälzung [Extern] bezeichnet. Siehe auch: · Herkunft der Kalkulationsdaten [Extern] · Weitere Informationen zu den notwendigen Customizing-Einstellungen finden Sie im Einführungsleitfaden (IMG) unter Produktkostenplanung. 170 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Vorkalkulation zum Produktkostensammler Vorkalkulation zum Produktkostensammler Verwendung Mit der Vorkalkulation im Periodischen Produkt-Controlling ermitteln Sie die Kosten zum Produktkostensammler. Sie können durch die Vorkalkulation zum Produktkostensammler die Kosten zum Fertigungsprozeß [Extern], d.h. auf Basis einer bestimmten Fertigungsversion oder zu einer bestimmten Stücklisten-Arbeitsplan-Kombination, ermitteln. In der Serienfertigung haben Sie dadurch die Möglichkeit, fertigungsversionsspezifische Kalkulationen anzulegen. Wenn Sie mit dem Produktkostensammler mit Controlling-Ebene [Extern] "Produktionswerk/Planungswerk" arbeiten, dann können Sie keine Vorkalkulation zum Produktkostensammler durchführen, da dem Produktkostensammler kein Mengengerüst zugeordnet ist. In diesem Falle vergleichen Sie die Istkosten ausschließlich mit der Plankalkulation zum Material. Sie können auf Basis der Vorkalkulation · Leistungsmengen im Ist rückmelden Sie können bei Serienfertigung in der mitlaufenden Kalkulation das Leistungsmengengerüst auf Basis der Vorkalkulation berücksichtigen. Dies bedeutet, daß bei Zählpunktmeldungen die Leistungsmengen zur Buchung vorgeschlagen werden, die für die Vorkalkulation zum Produktkostensammler verwendet worden sind. Die Bewertung der im Ist rückgemeldeten Mengen erfolgt jedoch nicht anhand der Bewertungsvariante der Vorkalkulation, sondern anhand der Bewertungsvariante der mitlaufenden Kalkulation. Ob Sie bei Zählpunktmeldungen das Mengengerüst der Vorkalkulation berücksichtigen, definieren Sie im Customizing des Periodischen ProduktControlling unter Mitlaufende Kalkulation ® Steuerungsdaten für Serienfertigungsprofile definieren. · die Ware in Arbeit bewerten Das System errechnet die Sollkosten auf Basis der Vorkalkulation zum Produktkostensammler und bewertet so die für die Ermittlung der Ware in Arbeit relevanten Rückmeldemengen. · bei der Abweichungsermittlung die Produktionsabweichungen ermitteln Das System errechnet die Sollkosten auf Basis der Vorkalkulation zum Produktkostensammler und stellt diesen Sollkosten die Istkosten gegenüber. · bei der Abweichungsermittlung den ungeplanten Ausschuß bewerten Das System errechnet die Sollkosten auf Basis der Vorkalkulation zum Produktkostensammler und bewertet so die für die Ermittlung des Ausschusses relevanten Rückmeldemengen. Bei Serienfertigung empfiehlt SAP die Bewertung von Ware in Arbeit und von Ausschuß zu den auf Basis der Vorkalkulation zum Produktkostensammler ermittelten Sollkosten. Dadurch können auch bei Änderungen in der Zählpunktstruktur Ware in Arbeit und Ausschußabweichungen ermittelt werden. Dazu müssen Sie die Vorkalkulation nach der Zählpunktänderung aktualisieren. April 2001 171 PP - KANBAN SAP AG Vorkalkulation zum Produktkostensammler Lesen Sie hierzu die Abschnitte: – Zählpunktmeldung in der Serienfertigung [Extern] – Bewertung bei Zählpunktmeldungen [Extern] – Flexible Zählpunkte [Extern] – Vorkalkulation aktualisieren [Extern] Diese Funktion steht im Menü des Periodisches Produkt-Controlling und im Menü der Serienfertigung zur Verfügung. Sie kann aber auch für die KANBAN-Abwicklung genutzt werden. Integration Das System greift bei der Vorkalkulation auf Stammdaten und Bewegungsdaten der Produktionsplanung (PP) und des Controlling (CO) zu. Voraussetzungen · Tragen Sie im Produktkostensammler eine Kalkulationslosgröße ein (siehe auch: Produktkostensammler pflegen [Seite 156]). · Im Produktkostensammler ist im Feld Kalkulationsvariante Plan eine Kalkulationsvariante für die Vorkalkulation hinterlegt. Um die Kalkulationsvariante Plan als Vorschlagswert in der Auftragsart des Produktkostensammlers zu hinterlegen, verzweigen Sie ins Customizing des Periodischen Produkt-Controlling unter Produktkostensammler ® Vorschlagswerte pro Auftragsart festlegen [Extern] und geben Sie eine Kalkulationsvariante im Feld Vorkalkulation ein. Die Kalkulationsvariante, zu der eine Vorkalkulation zum Produktkostensammler erfolgen soll, muß auf auf die Kalkulationsart "19" verweisen, für die das Kennzeichen Vorkalkulation zum Produktkostensammler gesetzt ist. Überprüfen Sie dies im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling unter Produktkostensammler ® Kalkulationsvarianten für Produktkostensammler überprüfen [Extern]. Wählen Sie im angebotenen Dialogfenster Kalkulationsvarianten zur Ermittlung der Leistungsmengen. Über die Kalkulationsvariante Plan, die in den Stammdaten des Produktkostensammlers hinterlegt ist, und die mit dieser Kalkulationsvariante verknüpfte Bewertungsvariante ermittelt das System das Kalkulationsschema, das für die Zuschlagsermittlung im Rahmen der Vorkalkulation verwendet wird. (Das im Produktkostensammler hinterlegte Kalkulationsschema ist wird für die Zuschlagsermittlung im Periodenabschluß herangezogen.) · Sie können im Produktkostensammler einen Zuschlagsschlüssel hinterlegen. Sie verknüpfen einen Zuschlagsschlüssel mit einer Gemeinkostengruppe, die Sie im Materialstammsatz hinterlegen. Im Kalkulationsschema hinterlegen Sie je Zuschlagsschlüssel einen Zuschlagssatz. Dadurch können Sie Zuschläge in Abhängigkeit vom zu produzierenden Material ermitteln. Bedenken Sie bei Verwendung eines Zuschlagsschlüssels die Auswirkungen auf die Performance. 172 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Vorkalkulation zum Produktkostensammler Überprüfen Sie die Einstellungen im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling unter Produktkostensammler ® Kalkulationsvariante für Produktkostensammler überprüfen und gehen Sie in Kalkulationsvarianten zur Ermittlung der Leistungsmenge. Sie können im System R/3 Gemeinkosten in der Vorkalkulation berechnen durch die · Zuschlagsberechnung · Prozeßkostenplanung Für die Zuschlagsberechnung überprüfen Sie die Einstellungen im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling unter Grundeinstellungen für das Periodische Produkt-Controlling ® Gemeinkostenzuschläge. Wenn Sie die Prozeßkostenrechnung (CO-OM-ABC) im Einsatz haben, dann überprüfen Sie die Einstellungen im Customizing des Periodischen Produkt-Controlling unter Grundeinstellungen für das Periodische Produkt-Controlling ® Prozeßkosten. Funktionsumfang Bei der Vorkalkulation werden die Stücklistenkomponenten und die Leistungen gemäß der in der Kalkulationsvariante Plan hinterlegten Bewertungsvariante bewertet. Das System verwendet das in der Bewertungsvariante hinterlegte Kalkulationsschema zur Ermittlung der Gemeinkosten. Zur Vorkalkulation des Produktkostensammlers wird eine Kostenschichtung und ein Einzelnachweis [Extern] fortgeschrieben. Beachten Sie, daß es sich bei der hier angezeigten Kostenschichtung nicht um eine echte Kostenschichtung, sondern nur um eine einstufige Kostenschichtung handelt. Dies bedeutet, daß die in das Fertigerzeugnis eingehenden Baugruppen nicht aufgelöst werden. Statt dessen wird der Gesamtwert der Baugruppe in dem Kostenelement fortgeschrieben, dem die Kostenart der Baugruppe zugeordnet ist. Weicht die Kostenrechnungskreiswährung von der Buchungskreiswährung ab, so werden die Kosten in beiden Währungen fortgeschrieben. Sie können beide Währungen in den Berichten des Informationssystems anzeigen. Berichte zur Vorkalkulation von Produktkostensammlern finden Sie im Informationssystem der Produktkostenplanung. Im Informationssystem der Kostenträgerrechnung werden keine Berichte zur Vorkalkulation von Produktkostensammlern angezeigt. Wenn sich in der Serienfertigung die Zählpunktstruktur Ihres Arbeitsplanes verändert, dann können Sie die Vorkalkulation aktualisieren. Das Ergebnis der Vorkalkulation wird nicht auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben. Flexible Fehlersteuerung Die im Protokoll zur Vorkalkulation des Produktkostensammlers ausgegebenen Meldungen können Sie über die flexible Fehlersteuerung [Extern] beeinflussen. April 2001 173 PP - KANBAN SAP AG Vorkalkulation zum Produktkostensammler Aktivitäten Sie können die Vorkalkulation zum Produktkostensammler anstoßen · direkt beim Anlegen des Produktkostensammlers · manuell im Änderungsmodus zum Produktkostensammlers (siehe auch: Produktkostensammler bearbeiten [Seite 156]) · als Sammelreport, der im Menü des Periodischen Produkt-Controlling unter Planung ® Vorkalkulation Produktkostensammler hinterlegt ist siehe auch: Produktkostensammler [Seite 150] Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen [Seite 174] Ausführliche Informationen zur Anzeige von Kosten im Informationssystem finden Sie in der Dokumentation Informationssystem Produktkosten-Controlling [Extern]. 174 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen Voraussetzungen Sie haben einen Produktkostensammler mit der Controlling-Ebene "Fertigungsversion" oder "Stückliste/Arbeitsplan" angelegt. Sie haben im Produktkostensammler eine Kalkulationsvariante Plan hinterlegt. Diese Kalkulationsvariante muß auf die Kalkulationsart "19" verweisen (für die Kalkulationsart "19" ist das Kennzeichen Vorkalkulation für Produktkostensammler gesetzt). Überprüfen Sie dies im Customizing des Periodischen Produkt-Controllling unter Produktkostensammler ® Kalkulationsvarianten für Produktkostensammler überprüfen [Extern]. Wählen Sie im Dialogfenster Kalkulationsvarianten zur Ermittlung der Leistungsmengen. Vorgehensweise Einzel- und Mehrfachverarbeitung Sie können die Vorkalkulation zu einem oder zu mehreren Produktkostensammlern in der Funktion Produktkostensammler bearbeiten direkt beim Anlegen des Produktkostensammlers oder im Änderungsmodus durchführen. Beim Anlegen von Vorkalkulationen innerhalb der Funktion Produktkostensammeler bearbeiten können Sie unter anderem die Kalkulationsparameter direkt vor Ausführen der Kalkulation überprüfen und die Kalkulation direkt im Anschluß an ihre Erstellung von der gleichen Funktion ausgehend anzeigen. Kalkulation beim Anlegen des Produktkostensammlers Beim Sichern erscheint auf dem Bildschirm das Dialogfenster Möchten Sie eine Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen? Wählen Sie Ja. Kalkulation im Änderungsmodus des Produktkostensammlers Überprüfen Sie vor dem Kalkulieren in der Registerkarte Daten die Kalkulationsvariante und den Zuschlagsschlüssel. Tragen Sie - sofern noch nicht vorhanden - in der Registerkarte Fertigungsprozeß eine Kalkulationslosgröße ein. In dieser Registerkarten können Sie auch anzeigen, welches Mengengerüst der Vorkalkulation zugrunde liegt. Markieren Sie den oder die Produktkostensammler, die Sie kalkulieren möchten, und wählen Sie die Drucktaste Kalkulieren. April 2001 175 PP - KANBAN SAP AG Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen Produktkostensammler bearbeiten: Aufteilung des Bildschirms Ikonen zum Bearbeiten von Produktkostensammlern 4. Drucktaste “Kalkulieren” Selektionsbereich Material Werk Werk Material 1. Markieren Registerkarten Daten FV FV Material Kopf Fertigungsprozeß 3. Kalkulationslosgröße eintragen 2. Kalkulationsvariante und Zuschlagsschlüssel überprüfen Übersichtsbaum Produktkostensammler Detailanzeige/ Arbeitsbereich siehe auch: Produktkostensammler bearbeiten [Seite 156] Vorkalkulation von Produktkostensammlern: Sammelverarbeitung Eine weitere Möglichkeite ist das Anlegen von Vorkalkulationen mit Hilfe des Reports RMSERI40. Insbesondere bei der Kalkulation einer Vielzahl von Produktkostensammlern können durch die Verwendung des Reports erhebliche Performance-Vorteile erlangt werden, da die Daten parallel auf mehreren Servern verarbeitet werden können. 1. Wählen Sie Rechnungswesen ® Controlling ® Produktkosten-Controlling ® Kostenträgerrechnung ® Periodisches Produkt-Controlling ® Planung ® Vorkalkulation Produktkostensammler. Sie gelangen auf das Bild: Anlegen von Vorkalkulationen zu Produktkostensammlern 2. Geben Sie die erforderlichen Daten ein. Wenn Sie mit der Parallelisierung arbeiten möchten, so hinterlegen Sie eine Server-Gruppe.Wählen Sie Ausführen. Ergebnis Die erstellten Kalkulationen erhalten jeweils die Nummer des Fertigungsprozesses. Der Produktkostensammler erhält den Status VOKL (vorkalkuliert). In der Funktion Produktkostensammler bearbeiten können Sie das Meldungsprotokoll [Extern] anzeigen, indem Sie Kalkulationsprotokoll wählen. Aus dem Protokoll heraus können Sie die Meldungen anzeigen, die im Protokoll aufgelistet und über die flexible Fehlersteuerung steuerbar sind (siehe auch: Flexible Fehlersteuerung in der Kostenträgerrechnung [Extern]). Sie können die Kalkulation anzeigen mit Springen ® Kalkulation anzeigen. Gegebenenfalls erhalten sie zunächst eine Liste mit allen Vorkalkulationen verschiedenen Datums zum 176 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen Produktkostensammler zur Auswahl. Sie gelangen auf das Bild: Materialkalkulation mit Mengengerüst anzeigen. Sie können zur Vorkalkulation zum Produktkostensammler anzeigen · die Kostenschichtung über Kosten ® Elementeanzeige Beachten Sie, daß es sich bei der hier angezeigten Kostenschichtung nicht um eine echte Kostenschichtung, sondern nur um eine einstufige Kostenschichtung handelt. Dies bedeutet, daß die in das Fertigerzeugnis eingehenden Baugruppen nicht aufgelöst werden. Statt dessen wird der Gesamtwert der Baugruppe in dem Kostenelement fortgeschrieben, dem die Kostenart der Baugruppe zugeordnet ist. Informationen zur Kostenschichtung finden Sie unter: Kostenelemente-Bericht [Extern] · den Einzelnachweis [Extern] über Kosten ® Einzelnachweis · die Bewertete Strukturstückliste [Extern] über Kosten ® Bewertete Stückliste · die in der User-Exit-Anzeige hinterlegten Kostenberichte über Kosten ® User-ExitAnzeige Die Kostenberichte 1 und 2 sind voreingestellt. · das Meldungsprotokoll zur Kalkulation über Zusätze ® Protokoll · sonstige Informationen über Zusätze ® Informationen · das der Kalkulation zugrunde liegende Mengengerüst über Zusätze ® Mengengerüst Es stehen Ihnen weitere Funktionen wie das Umschalten in andere Elementesichten und das Ändern der Kostenbezugsgröße zur Verfügung. Auf Basis der Vorkalkulation zum Produktkostensammler werden keine Plankosten auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben. Dadurch unterscheidet sich die Vorkalkulation zum Produktkostensammler von einer Vorkalkulation zum Produktionsauftrag. Bei der Vorkalkulation zum Produktionsauftrag werden die auf Basis des im Produktionsauftrag hinterlegten Mengengerüstes ermittelten Plankosten direkt auf dem Produktionsauftrag fortgeschrieben. Diese Plankosten zum Produktionsauftrag können beispielsweise zur Berechnung von Dispositionsabweichungen herangezogen werden. Dadurch kann beispielsweise eine optimale Fertigungslosgröße bestimmt werden. Die Vorkalkulation des Produktkostensammlers hingegen bezieht sich nicht auf eine Fertigungslosgröße, sondern verwendet die im Produktkostensammler in der Registerkarte Fertigungsprozeß hinterlegte Kalkulationslosgröße. Sie können auf Basis der Vorkalkulation zum Produktkostensammler keine Dispositionsabweichungen ermitteln. Wenn Sie die Vorkalkulation zum Produktkostensammler in der Sammelverarbeitung (Report RMSERI40) durchgeführt haben, dann können Sie aus dem Report heraus April 2001 177 PP - KANBAN SAP AG Vorkalkulation zum Produktkostensammler anlegen die Kalkulationen nicht anzeigen. Verzweigen Sie zur Anzeige der Kalkulationen in die Funktion Produktkostensammler bearbeiten. Sie erhalten nach Ausführen des Reports ein Meldungsprotokoll. siehe auch: Ausführliche Informationen über Materialkalkulationen finden Sie im Dokument Produktkostenplanung [Extern]. Ausführliche Informationen über Berichte des Produktkosten-Controlling finden Sie im Dokument Informationssystem Produktkosten-Controlling [Extern]. Weitere Informationen zu Performance-Verbesserungen im Produktkosten-Controlling finden Sie im Abschnitt: Performance im Produktkosten-Controlling [Extern]. 178 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kostenträgerrechnung: Anonyme Lagerfertigung Kostenträgerrechnung: Anonyme Lagerfertigung Bei anonymer Lagerfertigung können Sie die Kostenträgerrechnung wie folgt abwickeln: · Auftragsbezogenes Produkt-Controlling Sie können das Controlling auf der Ebene von Fertigungsaufträgen und Prozeßaufträgen durchführen. Dabei können Sie die Kostensituation kumuliert oder auch periodisch betrachten. · Periodisches Produkt-Controlling Sie können das Controlling periodisch auf der Ebene von Produktionskostensammlern durchführen. Produktionskostensammler können Sie zu Serienaufträgen, zur Kombination Material / Fertigungsversion auf Werksebene oder nur zum Material auf Werksebene anlegen. Sie können das Controlling auch mit Hilfe von Kostenträgerhierarchien abwickeln, wenn bestimmte Kosten einzelnen Aufträgen, Produktionskostensammler, Fertigungsversionen oder Materialien nicht zuordenbar sind. Sie können die Kostenträgerhierarchien also auch in Verbindung mit Fertigungsaufträgen oder Prozeßaufträgen verwenden. Siehe auch: Ausgewählte logistische Prozesse und Kostenträger [Extern] Ausführliche Informationen hierzu finden Sie in den Dokumenten: Auftragsbezogenes Produkt-Controlling [Seite 183] Periodisches Produkt-Controlling [Seite 179] Informationen zur Kostenträgerrechnung bei Kundenauftragsfertigung finden Sie in den Abschnitten: Kostenträgerrrechnung: Kundenauftragsbez. Massenfertigung [Extern] Kostenträgerrechnung: Komplexe Kundeneinzelfertigung [Extern] Kundenauftrags-Controlling [Extern] April 2001 179 PP - KANBAN SAP AG Periodisches Produkt-Controlling Periodisches Produkt-Controlling Einsatzmöglichkeiten Die Anwendungskomponente Periodisches Produkt-Controlling ermöglicht ein periodische Kostenanalyse auf Produktebene. Im Gegensatz zum Auftragsbezogenen Produkt-Controlling, in dem Sie die Kosten in der Regel losbezogen analysieren, analysieren Sie im Periodischen Produkt-Controlling die Kosten periodisch. Dies bedeutet, daß Sie die Kosten über einen langen Zeitraum auf einem Kostenträger sammeln, dessen Belastungen und Entlastungen je Periode betrachtet werden. Im Periodischen Produkt-Controlling können Sie folgende Kostenträger verwenden: · Produktkostensammler [Seite 150] Der Produktkostensammler ermöglicht das Sammeln von Kosten auf Produktebene unabhängig von der Fertigungsart. Sie können unabhängig davon, ob Sie Werkstattfertigung, Prozeßfertigung oder Serienfertigung betreiben, die Kosten für die Herstellung eines Produktes langfristig auf einem Produktkostensammler fortschreiben und periodisch analysieren. · Kostenträgerhierarchie [Extern] mit ihrer mehrstufigen Gliederung nach Kostenträgerknoten und zugeordneten Objekten (z.B. Werksmaterialien) Kostenträgerhierarchien können Sie ergänzend zur Kostenträgerrechnung mit Produktkostensammlern einsetzen. Kosten, die Sie einem Auftrag (in der Regel einem Produktkostensammler) nicht direkt zuordnen können, können Sie mit Hilfe einer Kostenträgerhierarchie auf übergeordneten Ebenen (den Kostenträgerknoten der Kostenträgerhierarchie) erfassen. Kostenträgerhierarchien können Sie beispielsweise nach Produktgruppen oder nach Verantwortungsbereichen gliedern. Somit können Sie Kosten entsprechend Ihrer Produktnähe erfassen. Alle Aufträge, die einer Kostenträgerhierarchie zugeordnet werden, müssen periodisch abgerechnet werden. Sie können auch zu Produktionsaufträgen die Kosten periodisch analysieren und abrechnen. Es wird jedoch empfohlen, Produktionsaufträge nicht periodisch, sondern losbezogen abzurechnen. Wenn Sie Kosten periodisch abrechnen möchten, dann sollten Sie den Produktkostensammler verwenden. Wenn Sie Kosten direkt auf dem Produktionsauftrag [Extern] sammeln und analysieren möchten, dann lesen Sie weiter unter Auftragsbezogenes Produkt-Controlling [Seite 183]. Sie können mit dem Periodischen Produkt-Controlling 180 · eine Vorkalkulation zu Produktkostensammlern anlegen · Soll- und Istkosten zu Produktkostensammlern und zu Kostenträgerhierarchien ermitteln und analysieren · den Bestand an unfertigen Erzeugnissen (Ware in Arbeit [Extern]) und an fertigen Erzeugnissen ermitteln beziehungsweise fortschreiben · Abweichungen periodisch ermitteln und analysieren · Daten an die Finanzbuchhaltung (FI) abrechnen · Daten an die Ergebnisrechnung (CO-PA) abrechnen · Daten an die Profit-Center-Rechnung (EC-PCA) abrechnen April 2001 SAP AG PP - KANBAN Periodisches Produkt-Controlling · Daten an die Istkalkulation/Material-Ledger (CO-PC-ACT) abrechnen Sie können das Periodische Produkt-Controlling verwenden · bei anonymer Lagerfertigung [Seite 178] · bei Kundenauftragsfertigung [Extern], wenn Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand [Extern] arbeiten und Serienfertiger sind Einführungshinweise Sie werden das Periodische Produkt-Controlling in der Regel dann nutzen, wenn Sie · Serienfertiger sind In der Serienfertigung sammeln und analysieren Sie Kosten immer auf Produktkostensammlern. · bei Werkstattfertigung oder Prozeßfertigung an einem Controlling auf Auftragsebene nicht interessiert sind. Sie führen in diesem Falle die Kostenträgerrechnung nicht auf Basis der Produktionsaufträge durch, sondern legen einen Produktkostensammler an. · bestimmte Kosten einzelnen Aufträgen nicht zuordnen können oder möchten Sie kontieren diese Kosten dann auf die Kostenträgerknoten einer Kostenträgerhierarchie. Integration Allgemeine Informationen zur Integration der Kostenträgerrechnung finden Sie im Abschnitt Integration der Kostenträgerrechnung [Extern]. Sie können das Periodische Produkt-Controlling ebenso wie das Auftragsbezogene ProduktControlling in Verbindung mit dem Kundenauftrags-Controlling [Extern] verwenden. Bei Zuordnung von Fertigungsaufträgen oder Prozeßaufträgen zur Kostenträgerhierarchie verwenden Sie das Auftragsbezogene Produkt-Controlling [Seite 183] in Verbindung mit dem Periodischen Produkt-Controlling. Zur Anzeige der Kosten verwenden Sie das Informationssystem (siehe auch: Informationssystem Periodisches Produkt-Controlling [Extern]). Funktionsumfang Im Periodischen Produkt-Controlling analysieren Sie periodisch die Kostensituation von Produktkostensammlern. Mit dem Produktkostensammler können Sie ein schlankes, von der Logistik entkoppeltes Controlling durchführen. Bei Einsatz eines Produktkostensammlers können logistische Funktionen (zum Beispiel Warenausgänge, Rückmeldungen, Wareneingänge) weiterhin zum Produktionsauftrag oder zur Fertigungsversion durchgeführt werden. Die aufgrund der logistischen Transaktion entstehenden Kosten werden direkt auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben. April 2001 – Sie erfassen in der Serienfertigung Zählpunktmeldungen. Der Produktkostensammler wird mit Istkosten belastet. – Sie erfassen in der Serienfertigung einen Wareneingang. Der Produktkostensammler wird entlastet. 181 PP - KANBAN SAP AG Periodisches Produkt-Controlling Wenn Sie als Kundenauftragsfertiger mit bewertetem Kundenauftragsbestand arbeiten und Serienfertiger sind, dann können Sie die Kosten für das einzelbedarfsgesteuerte Material auf einem Produktkostensammler sammeln (siehe auch: Produktkostensammler bei Kundenauftragsfertigung [Extern]). Additiv zum Controlling auf der Ebene von Produktkostensammlern können Sie mit Kostenträgerhierarchien arbeiten. Die den Kostenträgerknoten zugeordneten Kosten können Sie nach Schlüsseln auf die einzelnen Aufträge verteilen und dort Abweichungen ermitteln und analysieren. Sie können aber auch auf die Verteilung verzichten und die Abweichungen je Kostenträgerknoten ermitteln. Sie ermitteln im Periodischen Produkt-Controlling die Ware in Arbeit immer zu Sollkosten. Alle im Periodischen Produkt-Controlling verwendeten Aufträge haben die Abrechnungsart PER (periodisch). Sie können im Periodenabschluß · Prozeßkosten auf Produktkostensammler und auf die Kostenträgerhierarchie verrechnen · eine Nachbewertung von Leistungen und Geschäftsprozessen zu Isttarifen durchführen · eine Zuschlagsberechnung durchführen · bei Verwendung einer Kostenträgerhierarchie die Istkosten verteilen · Ware in Arbeit zum Produktkostensammler ermitteln · Abweichungen zur Kostenträgerhierarchie oder zum Produktkostensammler ermitteln · Daten an andere Anwendungskomponenten wie FI, EC-PCA; CO-PA und CO-PC-ACT abrechnen Einschränkungen Ein periodisches Controlling auf der Ebene von Produktionsaufträgen wird nicht empfohlen. Auf der Ebene von Produktionsaufträgen sollten Sie ein losbezogenes Produkt-Controlling im Auftragsbezogenen Produkt-Controlling durchführen. In der Kundenauftragsfertigung können Sie nur dann mit dem Produktkostensammler arbeiten, wenn Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand arbeiten und Serienfertiger sind. Wenn Sie in der Kundenauftragsfertigung mit Fertigungsaufträgen und Prozeßaufträgen produzieren, können Sie den Produktkostensammler nicht als Kostenträger verwenden. Sie können das Periodische Produkt-Controlling nicht in Verbindung mit dem KundenauftragsControlling verwenden, wenn Sie in der Kundenauftragsfertigung mit dem unbewerteten Kundenauftragsbestand [Extern] arbeiten, da alle Aufträge, die als Abrechnungsempfänger die Kundenauftragsposition haben, gleichzeitig die Abrechnungsart GES (Gesamt) haben. Siehe auch: Empfehlungen für Serienfertiger finden Sie im Abschnitt: Empfehlung für Serienfertiger [Extern] Ausführliche Informationen zum Informationssystem des Produktkosten-Controlling finden Sie in der Dokumentation Informationssystem Produktkosten-Controlling [Extern]. Ausführliche Informationen zur Ergebnisrechnung (CO-PA) finden Sie in der Dokumentation CO Ergebnis- und Marktsegmentrechnung. 182 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Periodisches Produkt-Controlling Ausführliche Informationen zur Profit-Center-Rechnung (EC-PCA) finden Sie im Dokument EC Unternehmenscontrolling. April 2001 183 PP - KANBAN SAP AG Auftragsbezogenes Produkt-Controlling Auftragsbezogenes Produkt-Controlling Einsatzmöglichkeiten Die Anwendungskomponente Auftragsbezogenes Produkt-Controlling ermöglicht eine Kostenanalyse auf der Ebene von Produktionsaufträgen [Extern]. Sie können das Auftragsbezogene Produkt-Controlling bei anonymer Lagerfertigung und bei Kundenauftragsfertigung einsetzen. In der Kundenauftragsfertigung können Sie das Auftragsbezogenen Produkt-Controlling bei kundenauftragsbezogener Massenfertigung sowie als Ergänzung zum Kundenauftrags-Controlling (auch bei komplexer Kundeneinzelfertigung) einsetzen. Im Auftragsbezogenen Produkt-Controlling verwenden Sie die Produktionsaufträge als Kostenträger. Die auf dem Produktionsauftrag fortgeschriebenen Kosten werden in der Regel losbezogen analysiert und abgerechnet. Dies bedeutet, daß in der Regel erst dann Abweichungen zur Kostenanalyse ermittelt werden, nachdem die gesamte Menge, die zu produzieren geplant war, an das Lager geliefert wurde. Sie können mit dem Auftragsbezogenen Produkt-Controlling · Plan-, Soll- und Istkosten zu Fertigungsaufträgen und Prozeßaufträgen ermitteln und analysieren. · den Bestand an unfertigen Erzeugnissen (Ware in Arbeit [Extern]) und fertigen Erzeugnissen ermitteln beziehungsweise fortschreiben · Abweichungen ermitteln und analysieren · Daten an die Finanzbuchhaltung (FI) weiterleiten · Daten an die Ergebnisrechnung (CO-PA) weiterleiten · Daten an die Profit-Center-Rechnung (EC-PCA) weiterleiten · Daten an die Istkalkulation/ Material-Ledger (CO-PC-ACT) weiterleiten Einführungshinweise Sie können das Auftragsbezogene Produkt-Controlling nutzen, wenn Sie · im Rahmen der Kundenauftragsfertigung [Extern] komplexe Kundeneinzelfertigung [Extern] mit bewertetem Kundenauftragsbestand [Extern] betreiben und auf der Ebene der logistischen Aufträge (Fertigungsaufträge und Prozeßaufträge) die Ermittlung der Ware in Arbeit und der Abweichungen durchführen möchten In diesem Falle verwenden Sie das Auftragsbezogene Produkt-Controlling gemeinsam mit dem Kundenauftrags-Controlling. 184 · im Rahmen der Kundenauftragsfertigung kundenauftragsbezogene Massenfertigung [Extern] mit bewertetem Kundenauftragsbestand betreiben und mehr an einer Kostenträgerrechnung bezogen auf den logistischen Auftrag als an einer Kostenträgerrechnung bezogen auf das Produkt interessiert sind. · anonyme Lagerfertigung [Seite 178] betreiben und an einer Kostenträgerrechnung auf Auftragsebene interessiert sind April 2001 SAP AG PP - KANBAN Auftragsbezogenes Produkt-Controlling Auftragsbezogenes Produkt-Controlling auf der Basis von Produktionsaufträgen eignet sich in kumulierter Form (Abrechnungsvorschrift “gesamt”) insbesondere für das Controlling von einzelnen Losen. Auftragsbezogenes Produkt-Controlling mit Fertigungsaufträgen und Prozeßaufträgen können Sie bei Werkstattfertigung und bei Prozeßfertigung einsetzen.. Integration Allgemeine Informationen zur Integration der Kostenträgerrechnung finden Sie im Abschnitt Integration der Kostenträgerrechnung [Extern]. Sie können das Auftragsbezogene Produkt-Controlling ebenso wie das Periodische ProduktControlling in Verbindung mit dem Kundenauftrags-Controlling verwenden. Sie können das Auftragsbezogene Produkt-Controlling in Verbindung mit Projekten verwenden. Zur Anzeige der Kosten können Sie das Informationssystem Produktkosten-Controlling verwenden. Funktionsumfang Sie können die Kostensituation von Produktionsaufträgen auch periodisch betrachten. SAP empfiehlt jedoch, zu Produktionsaufträgen ein losbezogenes Controlling durchzuführen. Dazu muß im Produktionsauftrag die Abrechnungsart GES (gesamt) hinterlegt sein. Sie können das Auftragsbezogene Produkt-Controlling mit oder ohne Einsatz der Anwendungskomponente PP nutzen. Haben Sie die Anwendungskomponente PP nicht im Einsatz, so können Sie einen Fertigungsauftrag ohne Mengengerüst [Extern] im CO anlegen. Sie können beim Auftragsbezogenen Produkt-Controlling Fertigungsaufträge und Prozeßaufträge zu einem Auftragsnetz [Extern] verknüpfen. Sie können die Kuppelproduktion über Prozeßaufträge und über Fertigungsaufträge abbilden (sieheauch: Besonderheiten bei Kuppelproduktion [Extern]). Sie ermitteln Ware in Arbeit bei losbezogener Betrachtung zu Istkosten (Differenz aus Belastungen und Entlastungen zum Auftrag), bei periodischer Betrachtung zu Sollkosten aufgrund rückgemeldeter Arbeitsvorgänge bzw. Zählpunktmengen. Sie können im Periodenabschluß · Prozeßkosten auf die Produktionsaufträge verrechnen · eine Nachbewertung von Leistungen und Geschäftsprozessen zu Isttarifen durchführen · eine Zuschlagsberechnung durchführen · Ware in Arbeit, Abweichungen und Ausschuß ermitteln · Daten an andere Anwendungskomponenten wie FI, EC-PCA; CO-PA und CO-PC-ACT abrechnen Sie können durch Einsatz des Informationssystems die Daten verdichten und so beispielsweise die Kosten verdichtet je Material, je Auftragsart oder je Werk anzeigen. Einschränkungen Wenn Sie im Kundenauftrags-Controlling mit dem unbewerteten Kundenauftragsbestand [Extern] arbeiten, können Sie zu den der Kundenauftragsposition zugeordneten Fertigungsaufträgen und April 2001 185 PP - KANBAN SAP AG Auftragsbezogenes Produkt-Controlling Prozeßaufträgen keine aussagefähige Ware in Arbeit und keine Abweichungen ermitteln. Die Abweichungsermittlung wird bei unbewertetem Kundenauftragsbestand daher systemseitig nicht unterstützt. Eine Standardkostenrechnung ist in diesem Fall nicht möglich. All diese Funktionen sind jedoch verfügbar, wenn Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand arbeiten. Siehe auch: Sie können Fertigungsaufträge und Prozeßaufträge periodisch betrachten. Informationen über Periodisches Produkt-Controlling, beispielsweise zum Einsatz von Kostenträgerhierarchien, finden Sie in der Dokumentation zur Anwendungskomponente Periodisches Produkt-Controlling [Seite 179]. Sie können Fertigungsaufträge und Prozeßaufträge in Zusammenhang mit KundenauftragsControlling nutzen. Insbesondere eine gemeinsame Verwendung von KundenauftragsControlling und losbezogener Kostenträgerrechnung ist sinnvoll. Informationen finden Sie in der Dokumentation zur Anwendungskomponente Kundenauftrags-Controlling [Extern]. Sie finden in diesem Dokument auch Informationen über die Besonderheiten des bewerteten Kundenauftragsbestandes, beispielsweise hinsichtlich der Standardpreisermittlung. Ausführliche Informationen zur logistischen Abwicklung finden Sie in den Dokumentationen PP Produktionsplanung und -steuerung sowie PP-PI-Produktionsplanung-Prozeßindustrie. Die Daten des Auftragsbezogenen Produkt-Controlling können Sie im Informationssystem - in verschiedenen Berichtsformen aufbereitet - anzeigen. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie in der Dokumentation Informationssystem Produktkosten-Controlling. Ausführliche Informationen zur Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA) finden Sie in der Dokumentation CO - Ergebnis- und Marktsegmentrechnung. Informationen zur Profit-Center-Rechnung finden Sie im Dokument EC Unternehmenscontrolling. Ausführliche Informationen zur Projektfertigung finden Sie in der Dokumentation Projektsystem. Informationen zur Nacharbeit finden Sie in den Abschnitten: Einbindung von Nacharbeit zum Fertigungsauftrag [Extern] Nacharbeit im System abbilden [Extern] Nacharbeitsvorgänge und Nacharbeitsmengen [Extern] Nacharbeit und Rückmeldung [Extern] Vorabrechnung Kuppelprodukte, Nacharbeit [Extern] Vorabrechnung Nacharbeit [Extern] Vorabrechnung Kuppelprodukte, Nacharbeit ausführen [Extern] 186 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Auswertungen Auswertungen Verwendung Sie haben in der Kanban-Anwendung verschiedene Möglichkeiten, Daten auszuwerten und sich somit einen Überblick über unterschiedliche Bereiche zu verschaffen. So können Sie sich Ihre Regelkreise und Kanbans auswerten, etc. Funktionsumfang Für die Auswertung von KANBAN stehen folgende Werkzeuge zur Verfügung: · Fehleranzeige Mit der Fehleranzeige können sämtliche aufgetreten Fehler angezeigt und die jeweiligen Fehlermeldungen gelöscht werden. · Werksübersicht Mit der Werksübersicht können Sie entweder für ein Werk oder pro Werk und bestimmten Selektionskriterien eine Übersicht über den Arbeitsfortschritt auf den Regelkreisen erhalten. · Regelkreis- und Kanbanübersicht Mit der Regelkreis- und Kanbanübersicht können Sie Regelkreise detailliert auswerten. · Auswertungen aus anderen Bereichen Aus dem KANBAN-Menü heraus können zusätzlich folgende Auswertungen aufgerufen werden: - Die Aktuelle Bedarfs-/Bestandsliste der Materialbedarfsplanung. Wählen Sie hierzu Auswertungen ® Akt. Bed./Bestliste. - Die Bestandsübersicht aus der Bestandsführung. Wählen Sie hierzu Auswertungen ® Bestandsübersicht. - Das Logistik-Informationssystem Wählen Sie hierzu Auswertungen ® Infosystem. Ausführliche Informationen zu diesen Auswertungen erhalten Sie in den jeweiligen SAP-Dokumenten zu den genannten Anwendungen. April 2001 187 PP - KANBAN SAP AG Werksübersicht aufrufen Werksübersicht aufrufen 1. Wählen Sie ausgehend vom KANBAN-Menü Auswertungen ® Werksübersicht. Sie gelangen auf das Einstiegsbild der Werksübersicht. 2. Geben Sie das gewünschte Werk ein. 3. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien gemäß Ihren Anforderungen ein. Wenn Sie zusätzliche Selektionskriterien benötigen, steht Ihnen die Funktion Erweiterte Selektion zur Verfügung. Drücken Sie hierfür die Taste Erweiterte Selektion und geben Sie im folgenden Dialogfenster Ihre Selektionskriterien ein. Außerdem können Sie die Sortierung der angezeigten Regelkreise mit den folgenden Kriterien voreinstellen: – Sortierung nach Materialnummern Hierbei werden die Materialnummern nummerisch oder alphabetisch sortiert – Sortierung nach Produktionsversorgungsbereichen Hierbei werden die Produktionsversorgungsbereiche nummerisch oder alphabetisch sortiert – Sortierung nach Dringlichkeit mit Signalgrenze max. leer Die Dringlichkeit ist der Quozient aus der Anzahl leerer Kanbans des Regelkreises durch die Gesamtanzahl der Kanbans des Regelkreises. Die Dringlichkeit mit Signalgrenze berechnet sich nach folgender Formel: Anzahl leerer Kanbans - Signalgrenze maximal leer Anzahl Kanbans im Regelkreis Als "leer" gelten alle Kanbans mit den Status: – "wartet" – "leer " – "in Transport” – “in Arbeit" Fehlerhafte Kanbans gelten nicht als "leer". – Sortierung nach Dringlichkeit ohne Signalgrenze max. leer Die Dringlichkeit ohne Signalgrenze berechnet sich nach folgender Formel: Anzahl leerer Kanbans Anzahl Kanbans im Regelkreis 4. Drücken Sie ENTER. Sie gelangen auf die Werksübersicht. Sie sehen die Regelkreise mit dem Status der Kanbans, dabei wird die Anzahl der Kanbans pro Status angezeigt. 188 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Werksübersicht aufrufen Die Kanbans werden je nach Status in unterschiedlichen Farben dargestellt. Die Bedeutung der Farben sehen Sie mit der Legende. Wählen Sie hierzu KANBAN-Tafel ® Legende. Zusätzliche Informationen anfordern Die Daten des Regelkreises werden durch Doppelklick auf die Regelkreiszeile angezeigt. Die aktuelle Bedarfs-/Bestandliste sehen Sie indem Sie den Cursor auf die Regelkreiszeile positionieren und Springen ® Akt. Bed./Best.Liste wählen. Die Bestandsübersicht sehen Sie, indem Sie den Cursor auf die Regelkreiszeile positionieren und Springen ® Bestandsübersicht wählen. April 2001 189 PP - KANBAN SAP AG Regelkreis- und Kanbanübersicht aufrufen Regelkreis- und Kanbanübersicht aufrufen 1. Wählen Sie ausgehend vom KANBAN-Menü Auswertungen ® Regelkreise/Kanbans. Sie gelangen zum Einstiegsbild der Auswertung. 2. Geben Sie das Werk ein, in dem die Regelkreise/Kanbans ausgewählt werden sollen. 3. Legen Sie die für die Auswahl gewünschten Kriterien fest. Sie können diese Kriterien, wie für jeden Report auch als Variante speichern. 4. Drücken Sie die Taste Ausführen. Sie gelangen auf das Ergebnisbild Ihrer Auswahl. Zusätzliche Informationen anfordern Die Daten des Regelkreises werden durch Doppelklick auf die Regelkreiszeile angezeigt. Um einen Regelkreis zu ändern, positionieren Sie den Cursor auf dem Regelkreis und wählen Sie Bearbeiten ® Regelkreis ändern. Die Daten des einzelnen Kanbans werden durch Doppelklick auf den Kanban angezeigt. Die aktuelle Bedarfs-/Bestandliste sehen Sie, indem Sie den Cursor auf die Regelkreiszeile positionieren und Springen ® Akt. Bed./Best.Liste wählen. Die Bestandsübersicht sehen Sie, indem Sie den Cursor auf die Regelkreiszeile positionieren und Springen ® Bestandsübersicht wählen. In die Kanbankorrektur können Sie verzweigen, indem Sie Springen ® Kanbankorrektur wählen. 190 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Fehleranzeige aufrufen Fehleranzeige aufrufen 1. Wählen Sie ausgehend vom KANBAN-Menü Auswertungen ® Fehleranzeige. Sie gelangen auf das Einstiegsbild des Reports zur Fehleranzeige. 2. Sie haben folgende Selektionskriterien: Abgrenzungen zum Verbraucher - Lagerort - Produktionsversorgungsbereich - Produktionsverantwortlicher Abgrenzungen zu den Nachschubstrategien - Eigenfertigung - Fremdbeschaffung - Umlagerung Geben Sie die Selektionskriterien ein und drücken Sie Ausführen. Sie erhalten eine Liste der Fehlermeldungen basierend auf Ihren Selektionskriterien. Anzeigemöglichkeiten Sie können in der Fehleranzeige folgende Informationen anzeigen: · Um den Langtext der Fehlermeldung zu sehen, positionieren Sie den Cursor auf der Fehlerzeile und drücken Sie die Taste Langtext. · Um Informationen zum Kanban und der Nachschubstrategie zu erhalten, positionieren Sie den Cursor auf der Fehlerzeile und drücken die Taste Kanbaninformation. · Um Informationen zum Regelkreis zu erhalten, positionieren Sie den Cursor auf der Fehlerzeile und drücken Sie die Taste Regelkreis anzeigen. Bearbeitungsmöglichkeiten Sie haben folgende Möglichkeiten zur Bearbeitung: · Um die Fehlermeldung zu löschen, können Sie entweder: - die gewünschten Zeilen markieren, und anschließend Bearbeiten ® Meldungen löschen ® alle markierten durchführen oder - die Meldungen bis zu einem bestimmten Datum löschen. Wählen Sie hierzu Bearbeiten ® Meldungen löschen ® alle bis Datum. Sie erhalten ein Dialogfenster zur Eingabe des Datums. Geben Sie das Datum ein und drücken Sie weiter. Die ausgewählten Fehlermeldungen werden gelöscht. April 2001 191 PP - KANBAN SAP AG Fehleranzeige aufrufen Mit dem Löschen der Fehlermeldung wird nicht automatisch auch der Fehler beseitigt. · Um Kanbans nachträglich zu bearbeiten, können Sie in die Kanbankorrektur verzweigen. Positionieren Sie hierzu den Cursor auf der gewünschten Zeile und wählen Sie Springen ® Kanbankorrektur. Sie gelangen in die Kanbankorrektur. Lesen Sie hierzu bitte weiter im Abschnitt Kanbankorrektur [Seite 85]. 192 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Rückmeldungen an PP-PK (KK5) Rückmeldungen an PP-PK (KK5) In der Kanbanabwicklung wird die Materialversorgung zwischen der Quelle und dem Verbraucher eines Materials durch sogenannte Kanbans (z.B. Karte oder Behälter) gesteuert. Die Beziehung zwischen einer Quelle und einem Verbraucher bezüglich eines Materials wird in einem Regelkreis festgelegt. Zu jedem Regelkreis gehört eine bestimmte Anzahl von Kanbans. Jeder dieser Kanbans (Behälter) hat einen bestimmten Inhalt (Sollmenge). Beim ereignisgesteuerten KANBAN orientiert sich die Materialbereitstellung nicht an einer festgelegten Anzahl von Kanbans oder an einer festgelegten Kanbanmenge, sondern am tatsächlichen Materialbedarf. Das Material wird nicht an einem Produktionsversorgungsbereich stetig bereitgestellt und nachgefüllt, sondern nur auf explizite Anforderung beschafft. In der operativen Kanbanabwicklung werden die einzelnen Kanbans mittels eines Impulses (Kanban-Impuls) auf gewünschte Status gesetzt (z.B. von “leer” auf “voll” oder von “voll” auf “leer”). Dieser Impuls wird in der Regel mit dem Einlesen eines Barcodes gegeben. Aber auch alphanumerische Eingaben können möglich sein. Wird ein Kanban auf den Status „voll“ gesetzt, so kann optional eine Istmenge mitgegeben werden. Diese Menge wird dann statt der Sollmenge in den Kanban geschrieben. Wird im Hintergrund zusammen mit dem „Vollsetzen“ auch ein Wareneingang gebucht, so wird hier die Istmenge statt der Sollmenge genommen. Für spezielle Abwicklungen läßt sich als zusätzliche Funktion die Materialmenge in einem Kanban um eine bestimmte Menge reduzieren (Mengen-Impuls). Auch hier ist eine Barcodeunterstützung der Eingabe (z.B. für die Menge 1) möglich. Die Daten für die Plausibilitätsprüfung sind im einzelnen: · pkhd5 Kanbanregelkreise · pkps5 Kanbans · pkst5 Mögliche Status für Kanbans Die Rückmeldungen für einen Impuls werden erwartet in der Übergabestruktur: · conf51 April 2001 PP-PK-Rückmeldungen 193 PP - KANBAN SAP AG Satzarten Satzarten Die verwendeten Satzarten sind: Satzart Funktion Bemerkung K10 Kanban-Impuls Statuswechsel eines Kanbanbehälters K20 Mengen-Impuls Abbuchen einer Menge aus einem Kanbanbehälter K30 Ereignisgesteuertes Kanban Erzeugen eines neuen Kanbans Bei den Rückmeldungen in die Struktur conf51 sind folgende Felder zu füllen: Zu füllende Felder (siehe Satzar “Datenstrukturen im KK5”) t K10 Mußfeld Kannfel er der SATZA, TERID, LDATE, LTIME, X ERDAT, ERTIM, PKKEY, PKBST, X PKNUM, PKPOS, PKIMG, CHARG K20 K30 X SATZA, TERID, LDATE, LTIME, X ERDAT, ERTIM, PKNUM, ABMNG X SATZA, TERID, LDATE, LTIME, X ERDAT, ERTIM, PKNUM, X PKBMG, PKLUZ, PKLDT X Die Satzart ist durch die Anwahl einer Eingabetransaktion oder durch die Eingabe einer Kennung zu füllen. Der Kanban-Impuls (K10) kann in einem 11stelligen Barcode verschlüsselt sein, mit folgendem Aufbau: Stelle 1-7 = PKKEY Stelle 11 = PKBST Der Mengen-Impuls (K20) kann in einem 8stelligen Barcode verschlüsselt sein, mit folgendem Aufbau: Stelle 1-7 194 = PKNUM April 2001 SAP AG PP - KANBAN Satzarten Stelle 8 = ABMNG Felder im KK5 Feldname Beschreibung Inhalt muß geprüft werden SATZA Satzart der Rückmeldung auf gültige Satzart TERID Terminal-ID auf gültige Terminal-ID LDATE Istdatum der Rückmeldung auf gültiges Datum LTIME Istzeit der Rückmeldung auf gültige Uhrzeit ERDAT Erfassungsdatum der Rückmeldung auf gültiges Datum ERTIM Erfassungszeit der Rückmeldung auf gültige Uhrzeit PKKEY* Kanbanidentnummer gegen pkps5 PKNUM** Regelkreisnummer gegen pkhd5 PKPOS Behälternummer PKNUM, PKPOS gegen pkps5 PKBST Zielstatus PKSFG***, PKBST gegen pkst5 PKIMG Istmenge ob numerisch ABMNG Abgebuchte Menge ob numerisch PKBMG Anforderungsmenge ob numerisch PKLUZ Lieferzeitpunkt für einen Kanban, Uhrzeit auf gültige Uhrzeit PKLDT Lieferzeitpunkt für einen Kanban, Datum auf gültiges Datum CHARG Chargennummer * Bei manueller Eingabe soll der Benutzer statt des Feldes PKKEY (Primärschlüssel) die Felder PKNUM (oder MATNR, WERKS und PRVBE siehe Def. PKNUM) und PKPOS (Sekundärschlüssel) eingeben können. Mit Hilfe der Datenstruktur pkPS5 ist dann der entsprechende Wert für PKKEY zu ermitteln. ** Bei manueller Eingabe soll der Benutzer statt des Feldes PKNUM (Primärschlüssel) die Felder MATNR, WERKS und PRVBE (Sekundärschlüssel) eingeben können. Mit Hilfe der Datenstruktur pkhd5 ist dann der entsprechende Wert für PKNUM zu ermitteln. *** Der Wert PSKFG ist im Regelfall ein Leerzeichen (blank). Dann ist beim Prüfen des Wertes PKBST in der Tabelle pkst5 die Existenz des Eintrags pkst5-pksfg=blank, pkst5pkbst=pkbst zu prüfen. Die Felder TERID, LDATE, LTIME, ERDAT und ERTIM sind im Hintergrund vom System zu füllen. April 2001 195 PP - KANBAN SAP AG Kundenspezifische Erweiterungen Kundenspezifische Erweiterungen Verwendung Sie haben die Möglichkeit, im Rahmen von Kanban kundenspezifische Erweiterungen einzusetzen. Hierfür stehen Ihnen BAPIs und User-Exits zur Verfügung. Nachfolgend werden die einzelnen Erweiterungen aufgeführt und kurz die jeweiligen Funktionen beschrieben. Für detailliertere Informationen lesen Sie die Dokumentationen zu den jeweiligen Erweiterungen im SAP-System. Funktionsumfang BAPIs Mit Hilfe von BAPIs können Sie eigene Kanban-Funktionen realisieren. Sie dienen zur Umsetzung einer BDE-Schnittstelle oder des Internet-Kanbans. Für das Business-Objekt Kanban-Regelkreis (KanbanControlCycle) gibt es folgende BAPIs/Methoden: · WithdrawQuantity: Löst einen Mengenimpuls zum Kanban-Regelkreis aus. · AddEventdrivenKanban Legt einen ereignisgesteuerten Kanban zum Regelkreis an. · GetList Ermittelt einen oder mehrere Kanban-Regelkreise zu Selektionskriterien. Business-Objekt Kanban: · GetListForSupplier (Internet-Kanban) Stellt Kanban-Daten für einen Lieferanten bereit. · SetInProcess (Internet-Kanban) Setzt den Status eines oder mehrerer Kanbans auf "in Arbeit". · Getlistforsupplie1 (Internet-Kanban) Stellt Kanban-Daten für einen Lieferanten bereit; 2. Version (neue Adressfelder). · GetList Ermittelt einen oder mehrere Kanbans zu Selektionskriterien. · ChangeStatus Ändert den Status eines Kanbans. BAPIs als Funktionsbausteine finden Sie in den Funktionsgruppen MPKW (Kanban) und MPKV (Regelkreis). User-Exits Ein User-Exit ruft ein kundeneigenes Programm auf: 196 April 2001 SAP AG PP - KANBAN Kundenspezifische Erweiterungen · MPKB0001 Bei einem Statuswechsel eines Kanbans wird überprüft, ob benutzereigene Funktionen in der Kanbanabwicklung vorgesehen sind. · MPKB0002 Eine kundendefinierte Anzeige der Kanbantafel kann vorgegeben werden. · MPKC0001 Der Benutzer kann seine eigene Formel für die Kanbanberechnung verwenden. · MPKD0001 Ausgabe eines Kanbans als EDI (sollte nicht mehr verwendet werden) · MPKR0001 Der Benutzer kann kundeneigene Felder im Kanbanregelkreis festlegen. April 2001 197