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Herzenswünsche:
Von Puppen, Pferden
und königlichen Wachen
bulletin
1/2 01 5
Zeitschrift der Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe
Aktuell:
Interview mit
Prof. Dr. med. Felix Niggli
Freizeitsterne:
Neue Partner freuen sich
auf zahlreiche Besucher
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EDI TORIAL
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Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe
Wir bringen Freude und Abwechslung in das Leben von Kindern und
Jugendlichen bis 18 Jahre, die mit
einer Krankheit, Behinderung oder
den Folgen einer schweren Verletzung leben.
Das Leben ist Veränderung
Liebe Leserin, lieber Leser
Das Leben ist ständig in Bewegung.
Dinge verändern sich, sind morgen vielleicht nicht mehr so wie heute. Kennen
Sie dieses Gefühl, das sich in solchen
Momenten manchmal einstellt: Warum
muss jetzt wieder alles anders sein? Wie
wird es weitergehen? Wir Menschen
stehen Veränderungen nicht immer positiv gegenüber. Wir schätzen das Vertraute, Gewohnte. Sich Neuem zu stellen und offen für Veränderungen zu
sein, birgt jedoch auch viele Möglichkeiten und Chancen, die wir nur mit
einem frischen und aufmerksamen Blick
erkennen können.
In unserem Sternschnuppe-Alltag versuchen wir, uns täglich mit neugierigen,
wachen Augen unserer Arbeit zu widmen und so auch unseren Familien und
Partnern zu begegnen. Dafür wird uns
gedankt mit vielen interessanten Gesprächen, neuen Ideen und immer abwechslungsreichen Wünschen, die wir
erfüllen dürfen.
Auch die Besetzung in unseren Büros ist
in Bewegung. Langjährige Mitarbeitende sind zu neuen Ufern aufgebrochen.
Wir sind ihnen dankbar für die gemeinsamen Erlebnisse und freuen uns gleichzeitig über die Perspektiven, die sich uns
in frischer Zusammensetzung eröffnen.
Auch Ihnen wünschen wir Neugierde
und Offenheit für alles, was kommt. Der
bevorstehende Sommer ist eine gute
Gelegenheit, unbefangen die Tage anzugehen und sich überraschen zu lassen,
was sie für uns bereithalten. Versuchen
Sie, davon zu profitieren. Wir wünschen
Ihnen, dass es sich auch für Sie lohnt.
Unser Stiftungszweck
Seit 1993 erfüllen wir Herzenswünsche von Kindern und finanzieren
Sternenprojekte für Institutionen.
Zudem offerieren wir Freizeitsterne – Freizeitangebote für Familien
Wer wir sind
Wir sind eine schweizweit tätige und national anerkannte Non-Profit-Organisation. Unsere Teams in den Geschäftsstellen Zürich und Lausanne arbeiten unter der
Aufsicht des ehrenamtlich tätigen Stiftungsrats. Dabei
werden wir von zahlreichen freiwilligen Wunschbegleitenden unterstützt.
Herzlichen Dank, dass auch Sie unsere Arbeit unterstützen: Postkonto 80-20400-1.
Cyrill nach dem Training mit den Unihockey-Goalies der Nationalmannschaft Samuel Zimmermann (links)
und Nicola Wolf (rechts).
IM PR E S S U M U N D K O N TA K T
Sternschnuppe-Bulletin
Ausgabe 1/2015, Zeitschrift der Stiftung
Kinderhilfe Sternschnuppe
Impressum Sternschnuppe-Bulletin
Redaktion, Realisation und Texte:
Marlene Grohmann, Sarah Hangartner,
Manuel Perez, Nicole Sami,
Lucia Wohlgemuth
Korrektorat: Helen Gysin, Uster
Gestaltung: Gestalterei, Zürich
Druck: DE Druck, Effretikon
((LOGO DURCH DE DRUCK))
Ihre Sternschnuppe
Nicole Sami und Lucia Wohlgemuth
Geschäftsleiterinnen
mit betroffenen Kindern und für Organisationen, welche
diese betreuen oder sich für deren Interessen einsetzen.
Auf FSC-Papier gedruckt
ISSN 2296-5882
Geschäftsleitung/Geschäftsstelle Zürich
Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe
Nicole Sami und Lucia Wohlgemuth
Weinbergstrasse 131, 8006 Zürich
Telefon 044 368 30 40, Fax 044 368 30 49
[email protected], www.sternschnuppe.ch
Postkonto 80-20400-1, IBAN CH47 0900 0000 8002 04001
Geschäftsstelle Lausanne
Fondation Etoile filante, Rue des Terreaux 10, 1003 Lausanne
Tél. 021 310 84 40, Fax 021 310 84 49
[email protected], www.etoilefilante.ch
Compte postal 87-743773-9, IBAN CH68 0900 0000 8774 3773
Stiftungsrat
Felix Rübel, Zumikon, Präsident; Prof. Dr. Felix Niggli, Zollikon;
Dr. Andreas Meyer, Stäfa; RA Dr. Natalie Peter, Zürich
www.sternschnuppe.ch
Dario Dario lässt die Puppen tanzen
... voll im Element und ...
Dario in seinem Paradies ...
Beim Thema Marionetten und Puppen
fangen Darios Augen an zu leuchten. Wer sich in dem Metier auskennt, weiss: so richtig viele dieser
Figuren gibt’s in der Augsburger Puppenkiste. Also war für Dario klar, dass
er da unbedingt mal hin muss.
Darios Vorfreude war gross. Die Zugfahrt dauerte lange und das eine oder
andere Familienmitglied nickte auch
mal kurz ein. Dario jedoch war zu aufgeregt, um an Schlaf zu denken.
Nach dem Bezug des Hotels in Augsburg machte sich die Familie direkt auf
den Weg zur Augsburger Puppenkiste.
Kaum stand Dario mit seiner Familie vor
deren Tore, befand er sich im siebten
Himmel. Die ganze Familie betrat Darios
Paradies, von dem er schon so oft geträumt hatte. Der gehörlose Junge
wusste nicht, wo er seinen Blick zuerst
hinschweifen lassen sollte, und er wollte
am liebsten alles anfassen, was er sah.
... inmitten seiner Puppenfreunde.
Der Rundgang durch das PuppenkisteMuseum war allerdings erst der Vorgeschmack. Am nächsten Tag kam dann
die grösste Freude: Dario durfte sich die
Theatervorstellung «Der gestiefelte Kater» ansehen. Davor kam er in den Genuss eines exklusiven Blicks hinter die
Bühne. Ein Marionettenspieler führte
Dario und seine Familie herum und Darios Mutter übersetzte die Ausführungen des Kenners in Gebärdensprache.
Nach der Vorstellung bekam Dario sogar eine Marionette geschenkt – Lisi,
die Freundin von Jim Knopf, den er
schon zu Hause hat. Voller Stolz und
Zufriedenheit machte sich die Familie – zusammen mit Lisi – auf den Rückweg zum Hotel. Darios Bruder Calvin
liess uns nach der Wunscherfüllung
wissen: «Ich konnte viel lernen in diesen zwei Tagen von meinem Bruder
Dario. Er hat mir erklärt, wie man etwas
liebt, das man nicht hört oder das einem nicht gehört.»
Herzenswünsche
Wir erfüllen Wünsche und lassen Träume wahr
werden. Für Kinder mit einer Krankheit, Behinderung oder schweren Verletzung holen wir einen
Stern vom Himmel.
Jeder Wunsch ist einzigartig
Eine Wunscherfüllung hilft mit, Kraft zu tanken, Zuversicht zu gewinnen und ist ein Erlebnis, das noch
lange in die Zukunft hinein leuchtet. Als Statistin
bei einem Filmdreh mit dabei sein, im Führerstand
einer Dampflokomotive fahren oder einen Tag lang
in den höchsten Gebäuden einer Stadt Lift fahren –
Herzenswünsche sind so individuell und unterschiedlich wie die Kinder.
Herzenswünsche anmelden
Ein Kind selbst oder eine Person aus seinem Umfeld –
Familienangehörige, Freunde, Ärzte, Pflegepersonal –
darf uns einen Herzenswunsch melden. Unser Team
nimmt sich dann sorgfältig und einfühlsam der Organisation jedes Wunsches an.
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HER ZENSWÜNS CHE
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HER ZENSWÜNS CHE
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Neva Alena Hoch zu Pferd am Meer
Mit einem weissen Pferd einem Sandstrand entlang reiten … das war Nevas grösster Traum. Nach ihrem langen
Spitalaufenthalt konnten wir den Wunsch des Mädchens
verwirklichen und so feierte Neva ihren 15. Geburtstag
am südfranzösischen Atlantik.
Bei der Ankunft der Familie in Mimizan-Plage war es schon
dunkel und etwas unheimlich in der finsteren, unbelebten
Landschaft. Am Morgen darauf präsentierte sich die Gegend
aber als Naturparadies und die Familie machte sich auf zum
Reithof, wo sie von Michel, dem Pächter und Reitlehrer,
herzlich begrüsst wurde. Kurz darauf durfte Neva auch «ihr»
Pferd kennen lernen, auf welchem sie in den nächsten Tagen
die Kunst des Reitens erlernen konnte. Sie strahlte übers
ganze Gesicht, als sie ein weisses Pferd zugeteilt bekam.
Hochgefühl nach einem Ausritt am Meeresstrand.
Nun ging es jeden Tag zu Pferd durch die herrlichen Pinienwälder und dem Strand entlang. Während eines mystischen
Ausritts im Nebel wartete auf die Familie als Überraschung
ein Fotograf. Ihm gelangen wunderschöne Aufnahmen von
Neva, wie sie über den Strand galoppierte. Wie genoss das
Mädchen das herrliche Gefühl, auf ihrem Pferd dem Strand
entlang zu fliegen!
Ein weiterer Höhepunkt folgte am Tag
vor der Abreise. Michel und seine Frau
hatten einen Ausritt an den nahegelegenen See organisiert. Dort erwartete
Neva ein hübsch gedeckter Tisch mit
einem wunderschönen Geburtstags-
kuchen. Doch leider geht jeder Traum
einmal zu Ende und so reiste Neva mit
ihrer Familie überglücklich und mit einem Rucksack prall gefüllt mit schönen Erinnerungen nach Hause.
Yasmin Hartmann, aber herzlich
Auf diesen Moment hat sich Yasmin schon lange gefreut.
Der Anfang einer grossen Moderatorinnenkarriere?
Yasmin ist ein grosser Fan des Moderators Nik Hartmann. Die Sendung
«Über Stock und Stein», in der er
durch wunderschöne Landschaften
wandert, hat das 13-jährige Mädchen, welches mit Down-Syndrom
lebt, wohl noch nie verpasst. Treffen
durfte das Mädchen «ihren» Nik zu
einem Schwatz im Radiostudio.
Leibspeise für das Treffen mit Nik Hartmann zu stärken. Am weltberühmten
Sternengrill am Zürcher Bellevue gab
es Bratwurst und erste Geschichten
wurden ausgetauscht. Etwas aufgeregt ging es anschliessend mit dem
Tram ins Radiostudio, wo die Gruppe
von einem bestens gelaunten Nik Hartmann empfangen wurde.
Idol interviewt wie ein richtiger Studiogast. Dabei waren
selbstverständlich auch Niks Hund «Jabba» und Yasmins Familienhund ein wichtiges Thema. Aber überhaupt fanden
die beiden Wanderbegeisterten bald schon gemeinsame Gesprächsthemen rund um Musik, Schule und Ausflüge.
Ein warmer Sommertag war es, an dem
sich Yasmin, ihre Eltern und ihr Götti
in Zürich trafen, um sich mit Yasmins
Yasmin durfte sich als Erstes an einen
Moderationstisch setzen, bekam Kopfhörer aufgesetzt und wurde von ihrem
Bei der anschliessenden Führung durch das Radiostudio
gab es spannende Einblicke für die Grossen und lustige Begegnungen für Yasmin. Reich beschenkt mit Accessoires
verabschiedete sich Yasmin wieder von Nik, den sie künftig
wahrscheinlich mit ganz anderen Augen bei seinen Fernsehwanderungen begleiten wird.
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HER ZENSWÜNS CHE
Janic Inmitten königlicher Wachen
Schlösser, Burgen und Ritter begeistern den 14-jährigen Janic. Besonders
angetan haben es ihm die königlichen Wächter vor dem BuckinghamPalast in London. Ob er wohl einmal
die Zeremonie der Wachablösung
sehen und vielleicht sogar eine der
prachtvollen Uniformen anprobieren könnte?
Mit den roten Uniformen und den hohen schwarzen Pelzmützen sind die
Gardisten des Buckingham-Palastes ein
beliebtes Fotomotiv von Londons Touristen. Was jedoch die wenigsten wissen: jeden zweiten Tag um 11.30 Uhr
wechselt die königliche Garde vor dem
Buckingham-Palast. In einer 40-minütigen Zeremonie – begleitet durch Pauken und Trompeten der Militärkapelle –
verabschieden sich die Gardisten aus
dem Dienst und die neue Kompanie
wird begrüsst. Das Spektakel folgt
einer strikten Reihenfolge, in welcher
die Gardisten mit ihren Gewehren und
Schwertern salutieren und der Schlüssel zum Palast von der alten Garde an
die neue übergeben wird.
Janics Traum war es, einmal bei einer
solchen Gardistenablösung dabei zu
Janic in königlicher Mission.
sein. Dank der 7. Kompanie der Coldstream Guards konnte Janic das
Zeremoniell sogar hautnah miterleben: Vorbei an den vielen wartenden
Touristen vor dem Zaun durfte er mit
einziehen in den Vorhof des Palastes. Die Gardisten hatten ihm extra
eine ihrer Original-Uniformen geliehen,
Offene Wünsche
die er voller Stolz trug. Auch ein Kasernenbesuch – natürlich mit einer Tasse Tee – durfte nicht fehlen. Der absolute Höhepunkt war jedoch, als die Coldstream Guards ihm
«seine» Uniform schenkten. Diese hängt nun an einem
Ehrenplatz zu Hause bei Janic. Natürlich wird sie auch gelegentlich anprobiert und erfreut ihn so an den weniger
guten Tagen, wenn ihm seine onkologische Erkrankung
zu schaffen macht.
Mit grosser Freude organisiert das
Team der Sternschnuppe laufend
neue Herzenswünsche. Hier eine kleine Auswahl an Träumen, die voraussichtlich in diesem Jahr erfüllt werden
können.
Selina
Flotte Ausfahrt
Einmal im Seitenwagen eines Motorrads mitfahren zu dürfen, davon
träumt Selina schon lange. Jedes Mal,
wenn ein schwerer Töff vorbeifährt,
bleibt sie stehen und schaut ihm fasziniert hinterher. Schon bald jedoch
wird sie ihre Therapie hinter sich haben und einer rasanten Fahrt im
Seitenwagen steht nichts im Wege.
Sarina
Schwerelos im Weltall
Sarina liebt alles, was fliegt und in
den Lüften schwebt. Am liebsten wäre
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sie Astronautin und könnte im Weltraum umherdüsen. Über Sarinas Schule fliegt manchmal ein Zeppelin. Jedes Mal, wenn sie ihn sieht, kann
sie sich vor Freude kaum halten und
deutet fröhlich zuerst auf den Zeppelin und dann auf sich selbst. Sarina
drückt sich mit Gebärden und Lauten
aus. Diese Geste zeigt klar, dass sie
mit dem Zeppelin hoch hinaus will.
Florence
Hansi muss es sein
Wenn sie Volksmusik hört, kommt Leben in Florence. Der grösste Star ist
für sie Hansi Hinterseer. Seit langem
weiss sie: einmal im Leben möchte sie
Hansi Hinterseer persönlich treffen.
Und da Florences Grossmutter ebenfalls Tirolerin ist, muss sie natürlich
unbedingt beim Treffen dabei sein.
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AK T UEL L
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Eine prägende Person hinter der Sternschnuppe
Sie sind in Ihrer Funktion als Arzt am Kinderspital Zürich
nahe an den betroffenen Kindern. Wie erleben Sie die Auswirkungen, wenn die Sternschnuppe einem Kind einen Herzenswunsch erfüllt?
In der Tat bin ich in meiner Alltagstätigkeit im Spital sehr
viel mit schwerkranken Kindern in Kontakt und viele meiner Patientinnen und Patienten durften eine Wunscherfüllung erleben. Die Freude dieser Kinder nach einer
Wunscherfüllung war stets eine grosse Motivation. Nicht
nur habe ich öfters eine Stärkung des kranken Kindes –
mindestens vorübergehend – erlebt, Patienten haben auch
viele Monate oder Jahre danach immer wieder einmal von
ihrem Sternschnuppe-Erlebnis berichtet.
Was hat sich aus Ihrer Sicht seit der Gründung der Stiftung
bis heute verändert?
Die Stiftung ist über die Jahre hinweg erfreulich gewachsen
und so konnten wir vor einigen Jahren eine Zweigstelle in
Lausanne für die französische Schweiz errichten. Zusätzlich
konnten wir neue Zweckerfüllungen in unser Programm
aufnehmen und sind auch heute noch daran, Partnerschaften mit verschiedenen Institutionen aufzubauen.
Was macht die Sternschnuppe für Sie einzigartig?
Feiern am alljährlichen Familientag.
Ein Interview mit Prof. Dr. med.
Felix Niggli, Leitender Arzt Onkologie am Kinderspital Zürich und
Stiftungsratspräsident von 1995
bis 2014.
Seit der Gründung der Sternschnuppe
im Jahr 1993 ist Felix Niggli ein Mitglied des Stiftungsrats. Nach beinahe
20 Jahren als Präsident hat er sein
Amt Anfang 2015 an Felix Rübel, Stiftungsrat seit 2001, übergeben.
Wir möchten die Gelegenheit nutzen,
um an dieser Stelle auf das langjährige Engagement von Felix Niggli zurückzuschauen.
Felix Niggli, 20 Jahre sind eine lange
Zeit. Was hat Sie über all die Jahre motiviert, die Stiftung als Präsident zu
vertreten?
Die Stiftung verfolgt einen äusserst
dankbaren Zweck. Sich in einem solchen Bereich zu engagieren, empfand
ich stets als bereichernd. Über die
Jahre hinweg habe ich viele freudi-
ge Begegnungen mit diversen Personen, jungen und alten, erleben
dürfen. Ein motiviertes Team in der
Geschäftsstelle setzt sich zu Gunsten
der Stiftung ein und dreht damit
erfolgreich das Zahnrad der Stiftungsentwicklung.
Die Stiftung schenkt Kindern Freude, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Einen Glücksmoment in
ihr Leben zu bringen, ist oft unvergesslich. Die Kinder
können erfahren, dass ihr Schicksal auch uns Erwachsene
nicht unberührt lässt. Einzigartig ist aber auch die Unterstützung und Solidarität, die die Stiftung erfahren darf.
Dazu gehören zum Beispiel die vielen Helferinnen und
Helfer, die sich teils über Jahre freiwillig für die Stiftung
einsetzen.
Was war Ihre Vision, als Sie Mitte der
90er Jahre das Amt als Stiftungsratspräsident übernommen haben?
Was wünschen Sie der Sternschnuppe für die Zukunft?
Ziel war es, mit der Erfüllung von
Herzenswünschen möglichst vielen
kranken Kindern eine spezielle Freude
zu bereiten. Wir haben aber auch erkannt, dass es wichtig ist, die ganze
Familie, insbesondere die Geschwisterkinder, miteinzubeziehen. Deshalb
haben wir im Verlauf der Jahre
unseren Stiftungszweck ausgeweitet,
indem wir einen jährlichen Familientag einführten. Die Sternenprojekte
erlauben zudem ganzen Gruppen von
behinderten Kindern, einen Tag voller
Freude zu erleben, und das Angebot
der Freizeitsterne können betroffene
Familien sowie Gruppen nutzen.
Einerseits wünsche ich mir möglichst viele Wunscherfüllungen und glückliche Kindergesichter. Anderseits ist für
mich aber wichtig, dass die Wünsche sorgfältig geplant
werden und die Mitarbeitenden der Stiftung einen herzlichen Kontakt zu den Familien aufbauen können.
Felix Niggli bleibt
weiterhin ein Mitglied
des Stiftungsrats.
Die Stiftungsräte der
Sternschnuppe arbeiten alle ehrenamtlich.
Wir danken an dieser
Stelle Felix Niggli für
seine langjährige,
wertvolle Arbeit.
Gemeinsam Freude erleben
Sternenprojekte bringen Lebensfreude und Abwechslung in den Spitaloder Heimalltag von Kindern und Jugendlichen, die mit einer Krankheit,
Behinderung oder schweren Verletzung leben. Die Stiftung Kinderhilfe
Sternschnuppe unterstützt Projekte, die Kinder begeistern und neue Erlebnisse im Alltag ermöglichen.
Geissentrekking
Proben bis zum grossen Auftritt.
Kindersamstage im Zirkus
Hörbehinderte Kinder auch ausserhalb der Schule fördern und ihnen dabei möglichst viel Spass und Abenteuer bieten, das ist das Ziel der «Kindersamstage» des
Schweizerischen Gehörlosenbunds.
Rucksack selber tragen? Dank den Geissen ist das nicht nötig.
2014 stand das Projekt unter dem Thema «Zirkus» und wurde mit dem Kinderzirkus Robinson durchgeführt. Zum Programm der vier übers Jahr verteilten ganztägigen Workshops
gehörte das Üben verschiedener Zirkusdisziplinen: zum Beispiel Jonglieren, auf dem Seil balancieren oder Akrobatikkunststücke einstudieren. Jedes Kind durfte zwei Disziplinen aussuchen, in denen es am Ende des Jahres den Eltern
sein Können vorstellte. Da hiess es also üben, üben, üben!
Der Spass war riesig. Und das nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Profis. Zirkusleiter Sandro Weibel meinte:
«Es ist sehr speziell, mit gehörlosen Kindern zu arbeiten. Das
habe ich zuvor noch nie gemacht. Es war toll!»
Sternenprojekte
Wir unterstützen Projekte, die Lebensfreude und
Abwechslung in den Spital- und Heimalltag oder
in das Vereinsleben betroffener Kinder und Jugendlicher bringen.
Geissenexpertin Martina schwärmt vom Ausflug.
Während einer Ferienwoche machten
sich zwölf Kinder des Weissenheims
Bern auf zu einem dreitägigen Geissentrekking, begleitet von vier gehörnten Vierbeinern. Nicht nur wir waren
von diesem Projekt begeistert, sondern
auch die Teilnehmerin Martina, die
uns bei einem Telefoninterview vom
Erlebnis berichtete.
Petrus meinte es in jener Woche nicht
gut mit den Geissenfans. Es habe die
ganze Woche «geschifft», liess uns Mar-
tina wissen. Der guten Laune konnte
dies aber nichts anhaben. Als Erstes
lernten die Kinder die Hierarchie in der
Ziegenherde kennen. Besonders wichtig sei es, die Tiere nie bei den Hörnern
zu packen, betonte Martina.
Auch das Striegeln und Pflegen der Tiere
gehörte zur Aufgabe der jungen Ziegenführer. Das gefiel Martina am besten.
Das Geissentrekking wird aber bestimmt
auch den andern Kindern in guter,
wenn auch nasser Erinnerung bleiben.
Gemeinsame Erlebnisse
Sternenprojekte ermöglichen es, zusammen Freude zu
erleben, und bereichern so den Alltag. Ein spezieller
Schulausflug, ein Beitrag an eine Projektwoche, die
Anschaffung eines behindertengerechten Spielgeräts
können beispielsweise Sternenprojekte sein. Möglich
ist vieles, fragen Sie uns an.
Sternenprojekte anmelden
Institutionen wie Spitäler, Heime, Sonderschulen, Vereinigungen oder ähnliche Organisationen, die mit betroffenen Kindern und Jugendlichen arbeiten oder sich
für deren Interessen einsetzen, können bei uns für
erlebnisorientierte Projekte finanzielle Unterstützung
beantragen.
www.sternschnuppe.ch, Rubrik Sternenprojekte
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S T ERNENPROJEK T E
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FREIZEI T S T ERNE
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NEUER PARTNER 1
Nordamerika Native Museum Zürich (NONAM)
Ohne falsche Romantik bietet das
NONAM spannende Einblicke in die
Welt der nordamerikanischen Ureinwohner und macht kleine und grosse
Besucher auf lebendige Weise mit
Kunst und Kultur der Indianer und
Inuit vertraut. Auf dem sinnlichen
Museumsparcours gehen kleine und
grosse Besucher auf eine lebendige
Entdeckungsreise von der Arktis bis
in den Südwesten Nordamerikas.
Neben der Dauerausstellung mit zahlreichen Objekten wartet das Museum
mit wechselnden Sonderausstellungen, einem einzigartigen Klangraum
und einer Bildergalerie des berühmten Indianermalers Karl Bodmer auf.
Mit der Sternschnuppe-Karte ist der
Eintritt in das Museum gedeckt.
Thematische Führungen und Workshops können auf eigene Kosten und
in Absprache mit dem Museum dazugebucht werden.
www.nonam.ch
Im Nordamerika Native Museum gibt es
viel Spannendes zu entdecken.
NEUER PARTNER 2
Glasi Hergiswil – Handarbeit seit 1817
Auch die Glasi Hergiswil gehört ab
sofort zu unseren FreizeitsternePartnern. Direkt an den Ufern des
Vierwaldstättersees gelegen, ist sie
die einzige Glashütte der Schweiz, in
der Glas noch von Mund und Hand
verarbeitet wird.
Erleben Sie die Glasbläser bei
der Arbeit und lassen Sie sich im
einzigen Glas-Labyrinth der Schweiz
verzaubern. Das Glasi-Museum und
das Glas-Labyrinth können mit
der Sternschnuppe-Karte kostenlos
besucht werden.
Eine sieben Meter hohe Murmelbahn
mit Rutschbahn, diverse Murmelspiele und die Drachendame Leandra warten auf die Kinder im GlasiPark. So wird der Ausflug zu einem
Erlebnis für die ganze Familie.
www.glasi.ch
Die eindrückliche Arbeit der Glasmacher und das Glas-Labyrinth versprechen einen kurzweiligen Besuch.
Seleger Moor
Unsere Partnerinstitutionen
Folgende Institutionen sind Partner der Sternschnuppe und können
mit der Sternschnuppe-Karte kostenlos besucht werden:
Blütenpracht in Rifferswil.
Der Park Seleger Moor in Rifferswil, den wir letztes Jahr als
saisonalen Partner zur Sternschnuppe zählen durften, ist
neu ein fester Freizeitsterne-Partner. Der Naturpark kann
künftig während der Saison von Anfang April bis Ende
Oktober kostenlos mit der Sternschnuppe-Karte besucht
werden. Ein Ausflug lohnt sich besonders in der Blütezeit
im April/Mai. www.selegermoor.ch
Freizeitsterne
Freude für Familien und Gruppen
Im Rahmen der Freizeitsterne offerieren wir Familien Besuche in verschiedenen Kulturinstitutionen
der Schweiz. Neben dem betroffenen Kind profitieren auch seine Geschwister und Eltern von diesem
Angebot. Gruppen aus Tages- und Sonderschulen,
Heimen oder Vereinigungen, die betroffene Kinder
betreuen oder sich für deren Interessen einsetzen,
können ebenfalls von den Freizeitsternen profitieren.
Sternschnuppe-Karte bestellen
Wer das Angebot der Freizeitsterne nutzen möchte,
kann die Sternschnuppe-Karte online bestellen. Diese
berechtigt zum Eintritt in unsere Partnerinstitutionen. Mehr Informationen finden Sie unter:
www.sternschnuppe.ch, Rubrik Freizeitsterne
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Abenteuerland Walter Zoo, Gossau, SG
Alimentarium, Vevey, VD
Basler Papiermühle, Basel, BS
Freilichtmuseum Ballenberg, BE
Glasi, Hergiswil, LU
Handmuseum, Lausanne, VD
Kindermuseum Creaviva im Zentrum Paul Klee, Bern, BE
Klangweg Toggenburg, SG (offen bis Mitte Oktober)
Knies Kinderzoo, Rapperswil, SG
Laténium, Archäologiepark und -museum, Hauterive, NE
Legionärspfad Vindonissa, Windisch, AG (offen bis Ende Oktober)
Maison Cailler, Broc, FR
Museum Bernhardiner Hunde, Martigny, VS
Museum für Kommunikation, Bern, BE
Nationalparkzentrum, Zernez, GR
Naturama, Aarau, AG
Natur- und Tierpark Goldau, SZ
Nordamerika Native Museum (NONAM), Zürich, ZH
Olympisches Museum, Lausanne, VD
Papiliorama, Kerzers, FR
Park Seleger Moor, Rifferswil, ZH
Salzbergwerk, Bex, VD
Schloss Chillon, Veytaux, VD
Sensorium im Rüttihubelbad, Walkringen, BE
Schweizer Spielmuseum, La Tour-de-Peilz, VD
Swissminiatur, Melide, TI
Technorama, Winterthur, ZH
Tropicarium, Servion, VD
Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, LU
Zoo Basel, BS
Zoo Servion, VD
Zoo Zürich, ZH
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FREIZEI T S T ERNE
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PINNWAND
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FAMILIENTAG 2015
Liebe Sternschnuppe-Familien, bitte reserviert euch den Sonntag
, 23. August 2015. An diesem Tag findet der diesjährige Familientag
statt, und
zwar wiederum im Raum Zürich. Für ein buntes Programm und
das leibliche Wohl wird wie immer gesorgt sein. Alle Kinder, deren Wunsch
wir bereits erfüllen durften, erhalten noch vor den Sommerferien eine
Einladung.
ABE
SCHLÜSSELÜBERG
iterin hat Sandra
ren als Co-Geschäftsle
Jah
b
hal
fein
Nach fün
Lucia Wohlgemuth
Ende Januar 2015 an
Colombo ihren Platz
die Sternschnuppe
seit drei Jahren für
übergeben, die bereits
l Freude und InsSandra Colombo vie
tätig ist. Wir wünschen
ken ihr von Herzen
iteren Weg und dan
piration auf ihrem we
en Einsatz bei der
ftlichen und tatkräftig
für ihren leidenscha
Sternschnuppe.
ABSCHIED
tige im Leben
Das einzig Wich
von Liebe,
sind die Spuren
lassen,
die wir hinter
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, von Herzen vie
lassen mussten
NEUE STANDORTLEITERIN LAU
SANNE
Im März 2015 hat Karen Hansson
die Leitung unserer
Zweigstelle in Lausanne übernom
men. Sie löst damit Anne
Zimmermann ab, die sieben Jahre
in Lausanne für die
Sternschnuppe tätig war. Wir dank
en Anne Zimmermann
für die Zusammenarbeit und begr
üssen Karen Hansson
ganz herzlich als Teamleiterin Laus
anne.
DANKE
n, wäre unsere Arbeit
schen, die uns unterstütze
Ohne die unzähligen Men
en und farbenfrohen
Danke für all die fröhlich
nicht möglich. Wir sagen
nden, für hunderte
en kleinen und grossen Spe
Briefe und Mails, für die viel
die uns angeboten
nden Arbeit und die Hilfe,
ehrenamtlich geleistete Stu
en.
Kinder wahr werden zu lass
wird, um die Träume vieler
Egal ob im abgelegenen Tal oder mitten in der Stadt – immer
wieder setzen sich Privatpersonen, Vereine oder Firmen für die
Sternschnuppe ein. Wir sind stets aufs Neue begeistert von der
Vielfalt der Ideen. Hier finden Sie eine kleine Auswahl davon.
NAHRHAFT UND STÄRKEND
… das waren die Suppen der «Suppenküche», die von der Frauengemeinschaft Au-Fischingen an die eingeladenen Gäste vergeben wurden. Der weihnachtliche Anlass im Kloster Fischingen ist rundum
gelungen. Mit warm gefüllten Bäuchen lauschten die Gäste dem
Musizieren der Kinder und stimmten sich auf die besinnliche Zeit ein.
Wir danken herzlich.
KOSTBARES AUS DEM BRUNNEN
Ein alter Volksglaube sagt, dass es Glück bringe, Münzen in einen Brunnen zu werfen. Dass das tatsächlich stimmt, können wir nur bestätigen: Seit vielen Jahren sammelt ERZ Entsorgung + Recycling Zürich
die Münzen, die in den Sodbrunnen am Rennweg in Zürich geworfen
werden, und spendet sie der Sternschnuppe. Die Münzen tragen also
auf direktem Weg zum Glück von kranken Kindern bei.
FROSCHKÖNIG UND SAMICHLAUS
Kürzlich erreichte uns ein Brief der 77-jährigen Lilly Schnyder zusammen mit einer kleinen, selbstgestrickten Handpuppe. In ihrem
Schreiben kündigte uns die passionierte Handwerkerin an, dass sie
30 ihrer Kunstwerke zu unseren Gunsten verkaufen möchte. So landeten schliesslich ein Froschkönig, der Samichlaus samt Esel, Biene
Maja und weitere Figuren bei uns. Lange blieben sie aber nicht, denn
sie fanden schon bald freudige Abnehmer.
DUFTE AKTION
Die Firma PartyLite vertreibt hochwertige Duftkerzen und Wohnaccessoires. Seit Herbst 2014 unterstützt PartyLite die Sternschnuppe
mit Direktspenden sowie Produktpromotionen. Die Begeisterung der
Mitarbeitenden für diese Aktion ist für uns nicht nur spürbar, sondern auch riechbar: Dank der kostbaren Kerzen weht nun ab und zu
auch ein wohlduftendes Lüftchen durch unser Sternschnuppe-Büro.
KOSTENLOSER TAXIDIENST
Im Rahmen von Wunscherfüllungen ist es für Kinder und Jugendliche im Rollstuhl manchmal das Einfachste, eine Fahrt mit dem Auto
statt mit dem öffentlichen Verkehr zu organisieren. Der Verein Behinderten-Reisen Zürich schenkt der Sternschnuppe seit 2014 immer
wieder solche Fahrten und trägt mit diesen Geschenken dazu bei, dass
die Wunscherfüllung entspannt und gemütlich startet und so auch
wieder endet.
Pro-Sternschnuppe-Aktionen
Die Aktionen zu Gunsten der Sternschnuppe sind so abwechslungsreich wie die Kinder, die mit dem Erlös beschenkt werden.
Wir bedanken uns im Namen unserer Sternschnuppe-Familien
für die wunderbare Unterstützung, die wir aus der ganzen
Bevölkerung erfahren. Weitere Aktionen finden Sie ausserdem
unter: www.sternschnuppe.ch, Rubrik Unterstützung
PRO
Engagement für die Sternschnuppe
S T ERNS CHNUPPE
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Merci
Eine Auswahl aus den zahlreichen, herrlich bunten «Dankeschöns» –
seit 1993 hat die Sternschnuppe über 2000 Herzenswünsche erfüllt.
www.sternschnuppe.ch