gelernt ist gelernt

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gelernt ist gelernt
GASTKOMMENTAR
D
Handwerk und Politik sollten
Hand in Hand gehen
as deutsche Handwerk bildet das Rückgrat des Mittelstandes. Durch hohe
Qualität, Zuverlässigkeit und einen vergleichsweise hohen Ausbildungsstandard
hat das Handwerk das Bild vom klassischen
Mittelständler geprägt.
Bundesweit existieren 839 000 Handwerksbetriebe mit 6,5 Mio. Beschäftigten.
Das deutsche Handwerk hat einen Umsatz
von 1000 Mrd. DM im Jahr. Rund 632 000
Lehrlinge werden derzeit ausgebildet.
Es liegt auf der Hand, daß die Politik ein
lebhaftes Interesse daran haben muß, gute
Rahmenbedingungen für einen soliden Handwerksstand zu sichern. Nirgendwo ist die
Ausbildungsquote so hoch wie im Handwerk.
Während in der Großindustrie die Zahlen
der Arbeits- und Ausbildungsplätze stagnieren oder sinken, konnte das Handwerk bundesweit sogar leicht zulegen.
Die Rahmenbedingungen für das deutsche Handwerk sind nach wie vor schwierig:
Eine hohe Steuer- und Abgabenlast, steuerliche Benachteiligungen gegenüber der
Großindustrie sowie zu hohe Lohnnebenkosten im Vergleich zum europäischen Ausland
machen es dem Handwerk zunehmend schwerer, als Motor auf dem Arbeitsmarkt zu fungieren. So liegt Deutschland in der EU bezüglich der Arbeitskosten an der Spitze, gefolgt von Belgien, Österreich und Schweden.
Auch die jüngsten gesetzgeberischen Entgleisungen machen es dem Handwerk nicht
gerade leichter:
• Durch die Neuregelung der 630-Mark-Jobs
werden nach einer DIHT-Umfrage vom Mai
1999 bis zu 40 % der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse entfallen. In klein- und
mittelständischen Betrieben mit weniger als
20 Beschäftigten rechnet man sogar mit einem Wegfall von 50 % der 630-Mark-Jobs.
Die gestiegenen Lohnnebenkosten für Aushilfskräfte gefährden die Existenz vieler kleiner Betriebe, die auf Hilfs- und Saisonarbeitskräfte angewiesen sind.
• Die Neufassung von § 7 Abs. 4 SGB IV bezüglich der sogenannten Scheinselbständigen wirkt sich gerade für Existenzgründer
und Ein-Mann-Betriebe verheerend aus. Allein die Befürchtung, Sozialabgaben nachzahlen zu müssen, führt bei vielen Auftraggebern zur Kündigung von Geschäftsbeziehungen mit »Einzelkämpfern«, deren Existenz dadurch vernichtet wird.
• Auch die auf Länderebene beabsichtigte
gesetzliche Absegnung von Ausweitungen
der Dienstleistungen kommunaler Betriebe
auf dem freien Markt gefährdet die Zukunft
des handwerklichen Mittelstandes. In einigen Bundesländern, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, soll durch eine entsprechende Änderung der Gemeindeordnungen
kommunalen Betrieben der Zugang in neue
Marktbereiche erleichtert werden. Es liegt in
der Natur der Sache, daß die kommunalen
Betriebe ihre strukturellen und politischen
Vorteile, wie Nähe zur Verwaltung und ein
geringeres Insolvenzrisiko, dazu nutzen
werden, um das Handwerk bei öffentlichen
Aufträgen aus dem Markt zu
werfen.
Es ist kaum verwunderlich, daß angesichts dieser
Rahmenbedingungen als einziger Wirtschaftszweig die
Schwarzarbeit boomt. Nach einer Schätzung des Linzer Ökonomen Friedrich Schneider
ist in diesem Jahr mit einem Anstieg der Schattenwirtschaft von 560 Mrd. DM Hartmut Schauerte,
um 7,5 % auf 608 Mrd. DM MdB, Stellv. Bunzu rechnen. Damit wächst desvorsitzender
die Schattenwirtschaft drei- der Mittelstandsmal so schnell wie die re- und Wirtschaftsguläre Wirtschaft. Auch vereinigung der
nach Angaben des Zentral- CDU/CSU
verbandes des Deutschen
Handwerks (ZDH) wird die Schwarzarbeit in
diesem Jahr in Deutschland einen neuen Rekord erreichen. Den Handwerksbetrieben
gehen in diesem Jahr mehr als 100 Mrd. DM
Umsatz durch Schwarzarbeit verloren. Ohne
die Schattenwirtschaft könnte das Handwerk
rund 500 000 Mitarbeiter mehr beschäftigen.
Dem Staatshaushalt gehen in diesem Jahr
alleine 16 Mrd. DM an Mehrwertsteuer verloren. Es muß gehandelt werden!
Letztendlich müssen Handwerk und Politik an einem Strang ziehen. Das gesamte Gemeinwesen ist angewiesen auf die dynamische Kraft und die Kreativität des deutschen
Handwerks. Umgekehrt braucht das Handwerk eine Politik, die gute Rahmenbedingungen für eine mittelständische Wirtschaft fördert. Ob dies von allen politischen Kräften in
unserem Land erkannt wird, bleibt abzuwarten.
de 19/99 – 1505
Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke ZVEH und
der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen.
der elektromeister +
deutsches elektrohandwerk = de
74 . J A H R G A N G
19/99
204g
EIB IM PRIVATBAU
GASTKOMMENTAR
1524
Handwerk und Politik
sollten Hand in Hand gehen . . . . . . . . . . . . . . . . .1505
EIB im Einfamilienhaus
N O T I Z E N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1508
de-AKTUELL
Das Ruder ist herumgeworfen –
Interview mit Guntram Behle, Popp GmbH . . . . . .1510
PRAXISPROBLEME
Erdung bei nachträglichem äußeren Blitzschutz .1514
Medizinisch genutzte Räume
oder Räume für Körperpflege? . . . . . . . . . . . . . . .1514
Störung des PC-Monitors durch
elektromagnetische Felder . . . . . . . . . . . . . . . . . .1515
1526
Einbruchmeldeanlagen an den
EIB koppeln
Fachverantwortung für Arbeiten
an elektronischen Einrichtungen . . . . . . . . . . . . .1517
1520
EIB IM PRIVATBAU
Anschluß von Unterwasserscheinwerfern;
Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1518
Barrierefreies Wohnen
mit dem EIB . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1520
Was der Kunde
über Bussysteme wissen sollte . . . . .1522
EIB im Einfamilienhaus . . . . . . . . . .1524
Einbruchmeldeanlagen
an den EIB koppeln . . . . . . . . . . . . .1526
Wie der EIB aufs
Wort gehorcht
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
Schutz bei Überstrom in elektrischen
Anlagen (II) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1531
1506 – de 19/99
ENERGIETECHNIK
ENERGIEVERSORGUNG
Bedingungen für den Einsatz von ÜberspannungsSchutzeinrichtungen in Hauptstromversorgungssystemen (II) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1542
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Kosten senken durch Fernüberwachung . . . . . . .1551
1542
Lesen Sie Teil 2 des Beitrags zur Richtlinie für
den Einsatz von Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B in Hauptstromversorgungssystemen
Steigerung der Anlagenverfügbarkeit
durch Einsatz schweißfreier
Verbraucherabzweige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1554
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
TELEMATIK
Dynamische Navigation
führt um den Stau herum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1560
HAUSGERÄTE
•
1588
Im Magazin lesen Sie
u.a. einen Vorbericht
zur Fachmesse »belektro« in Berlin. Außerdem informieren wir
über den Verlauf der
Elektrotechnik in Dortmund und über weitere
interessante Neuheiten
der Branche.
HANDEL
INNOVATIONEN
Vorbeugen ist besser als Plaque . . . . . . . . . . . . . .1564
WERKSTATT
•
BETRIEB
•
MARKETING
BETRIEBSORGANISATION
Schwierige Mitarbeiter besser führen . . . . . . . . . .1579
CONTROLLING
Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung . . . . . .1583
de-MAGAZIN
MESSEVORSCHAU
»belektro 99« präsentiert
Gebäudetechnik und innovatives Licht . . . . . . . . .1588
MESSEBERICHT
Voller Erfolg: Elektrotechnik ´99 . . . . . . . . . . . . . .1590
Glück auf zwei Rädern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1591
AUS WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
Chips für zukünftige Multimedia-Funksysteme . .1591
INFORMATIONSTECHNIK
Neues Fingerabdruck-System
. . . . . . . . . . . . . . .1592
AUS DEN VERBÄNDEN
Neues von der AG SAT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1592
Weiterbildung zu
Qualitätsthemen
als Internet-Kurs
193g
TECHNISCHES ENGLISCH
Miniature microscanners 194g
GRUNDLAGEN
Durchflutungsgesetz (II)
KLEIN & FEIN
SMD-Lötverfahren
195g
197g
SERVICE
Neue Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1594
Firmenschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1598
Fachliteratur
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1599
INTERNETPRAXIS
Unterhaltungselektronik – Ton:
HiFi-, Radiogeräte, Lautsprecherboxen usw. . . . .1601
Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1604
Impressum / Vorschau
Inserentenverzeichnis
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1605
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1608
INSTALLATION
Hausanschlußraum und
elektrischer Hausanschluß in Gebäuden (I) 199g
PRAXIS IM VISIER
Vor der eigenen Tür
gefegt (VII)
201g
SICHER IST SICHER
Die Netzformen (II)
203g
de 19/99 – 1507
NOTIZEN
belektro 99 in Berlin
Das zukunftsträchtige
Wettbewerbsfeld der Gebäudetechnik wird auch
bei der »belektro 99« in
Berlin vom 27. bis
29. 10. 99 eine
wichtige Rolle spielen. Einen weiteren Schwerpunkt
bildet das Thema
Beleuchtungstechnik. Sechs Podiumsdiskussionen
»de-dialog«
und
Vorträge zu den verschiedensten Themen bereichern das Programm.
Mehr darüber auf Seite
1588 ff. in diesem Heft.
Niederspannungsfachtagungen
Mit seiner 20. Niederspannungsfachtagung
setzt der VDE-Bezirksverein Dresden eine über
40jährige Tradition fort.
Am 26.10.99 können sich
Fachleute über die neuesten Bestimmungen und
Entwicklungstendenzen
informieren. Weitere Auskünfte dazu bei Dr.-Ing.
K.-H. Freytag, Tel. (03 51)
4 63 34 13.
Am 16./17.11.99 veranstaltet der VDE-Bezirksverein Kurpfalz eine
Fachtagung für Niederspannungs-Schaltanlagen- und Gerätetechnik
in Mannheim. Der Erfahrungsaustausch und die
Diskussion von zehn Entwicklungsrichtungen stehen im Mittelpunkt der
Tagung.
Infos
unter
(0 69) 6 30 82 02.
Berufliche Weiterbildung
Die Fachtagung »Neue
Trends – Neue Methoden
– Mehr Möglichkeiten in
der beruflichen Weiterbildung«
findet
am
25./26.11.99 an der bfe
Oldenburg statt. Themen
werden u.a. sein: Veränderung des Lernverhaltens durch neue Medien,
online-gestütztes Lernen
am PC sowie ein EU-Programm zur finanziellen
Unterstützung der Weiterbildung. Mehr dazu
unter Tel. (0441) 340920.
VDEW-Kabeltagung
Der liberalisierte Strommarkt hat tiefgreifende
Auswirkungen auf Planung, Bau und Betrieb der
Kabelnetze. Unter diesem
Zeichen steht die VDEWKabeltagung 99 mit begleitender Fachausstellung am 29./30.11.99 in
Nürnberg. Die Veranstaltung liefert das erforderliche Hintergrundwissen,
um
zukunftsorientierte
»de« ist Spitze
»de« ist die bundesweit beste Verbandszeitschrift des Handwerks
Dies ergab eine Untersuchung des Instituts für
Service- und Verbandsmanagement an der Fachhochschule Stendal. 600 Verbandszeitschriften
(von Wirtschaftsverbänden, Sozialverbänden, NonProfit-Organisationen) wurden nach einem umfassenden Kriterienkatalog analysiert und bewertet.
»de« ist als einzige Verbandszeitschrift des Handwerks unter den »Top Ten«, die »vorbildlich« gemacht sind.
Über diese »wirklich gute Nachricht«, die eine
große Anerkennung für die Verbands-PR ist, können sich nicht nur der Zentralverband der Deutschen Elektrohandwerke und die Landesinnungsverbände der Elektrohandwerke freuen; sie ist
auch ein »dickes Lob« für den Verlag und die Redaktion »de«.
1508 – de 19/99
Entscheidungen im Hinblick auf Technik, Einkauf, Betriebswirtschaft
und Organisation zu treffen. Infos unter Tel.
(0 69) 63 04-3 24.
Alte Telefonkarten
länger gültig
Alte Telefonkarten ohne aufgedrucktes Gültigkeitsdatum verlieren zum
1.1.2002 ihre Gültigkeit.
Telefonkarten, die ab Oktober 1998 ausgegeben
wurden, sind 36 Monate
gültig – längstens jedoch
bis zum aufgedruckten
Gültigkeitsdatum.
Eingebaut:
Das 100 000 000.
Autoradio
Ende August gab es
für Blaupunkt ein
besonderes
Jubiläum:
Das 100millionste Autoradio mit dem blauen
Punkt, dem Markenzeichen des Hildesheimer
Unternehmens, rollte von
den Bändern.
ten. Grundig wird in Zukunft die Speicherkarten
in Produkten der Unterhaltungselektronik und
Bürokommunikation einsetzen.
Hier wird kräftig
investiert
Daimler-Chrysler setzt
konsequent
auf
Forschung und Entwicklung
als Grundlage für die Zukunftssicherung des Unternehmens. »Täglich investieren wir rund 35 Millionen DM in Forschungsund Entwicklungsprojekte«, schreibt Jürgen E.
Schrempp, Vorstandsvorsitzender, im Vorwort des
Buches »Faszination Forschung«.
Branchengespräch
Gleich am ersten Tag
der Messe »Elektrotechnik« kamen Vertreter von
Zitiert:
Umfirmiert
Die Leonische Drahtwerke AG, Nürnberg,
wurde in eine KonzernHolding mit dem Namen
Leoni AG umgewandelt
und das operative Geschäft – getrennt nach
den
Produktbereichen
Draht, Kabel und Bordnetz-Systeme – in rechtlich selbständige Unternehmen ausgegliedert.
Zusammenarbeit bei
MultiMediaCard
Grundig, Fürth, und Infineon Technologies, München, werden ab sofort im
Bereich der MultiMediaCard, der weltweit kleinsten Solid-State-Speicherlösung, zusammenarbei-
»Das gute Beispiel ist
nicht eine Möglichkeit,
andere Menschen zu
beeinflussen, es ist die
einzige.«
Albert Schweitzer
Politik, Fachverband, Industrie, Messegesellschaft
und Elektrohandwerk zu
einem ausführlichen Branchengespräch mit Messerundgang zusammen. Dabei hatten wir Gelegenheit, uns mit Jörg Bickenbach, Staatssekretär im
Wirtschaftsministerium
NRW, über seine Meinung
zum Thema »Berufsausbildung im Handwerk« zu
unterhalten. Mehr darüber im Interview auf der
folgenden Seite.
NOTIZEN
PERSONALIEN
<<<<<<<<<<<
Nachgefragt
Verkaufsleiter
Verstärkung der Vertriebsaktivitäten von Auralight, Hamburg: Harald
Sander übernimmt ab sofort die Verkaufsleitung
Nord. Sander arbeitete
zuvor bei Philips Licht
und war für die Betreuung überregionaler Großkunden zuständig.
Expansion bei Saeco
Hermann Weber, seit
fünf Jahren bei Saeco und
bislang Vertriebsleiter der
Division Haushalt, ist zum
1.9.99 in die Position des
Vertriebsdirektors Haushalt aufgestiegen. Überdies wurde die neu geschaffene Position des
Verkaufsleiters
Außendienst mit Norbert Leins
besetzt, und der bisherige
Assistent der Vertriebsleitung, Christoph Staub, ist
jetzt Vertriebsverantwortlicher im Bereich Verbände und Fachhandel.
Jugend + Innovation =
Zukunft der Wirtschaft
*
Leserpost
»...Ihr Angebot, einmal
Dampf abzulassen, nehme ich gerne wahr. Seit
fast fünf Jahren bin ich
selbständig. Spezialisiert
ist unser Unternehmen
auf Hausgeräte-, Telefonund Sicherheitstechnik.
Bereiche, die in unserem
Bereich eine echte Marktlücke darstellen. Von Anbeginn meiner Selbständigkeit konnte ich immer
METALLNOTIERUNGEN
Datum
Kupfer
DEL-Notierungen
27.08.99
30.08.99
31.08.99
01.09.99
02.09.99
03.09.99
06.09.99
07.09.99
313.77 – 326.92
313.89 – 327.03
314.44 – 327.46
322.46 – 335.39
321.34 – 334.21
323.89 – 336.74
323.57 – 336.52
331.55 – 344.60
Blei in Kabeln
93.50 – 113.65
Über das Thema »Unterstützung der Jugend«
sprachen wir im Rahmen der Messe Elektrotechnik mit Jörg Bickenbach, Staatssekretär im
Wirtschaftsministerium
NRW.
»de«: Herr Bickenbach, Sie kommen eben
vom Messerundgang,
was hat Ihnen denn
besonders gut gefallen?
Das, was hier für die
Jugend gemacht wird –
insbesondere in der
Werkstadt – ist absolut
vorbildlich: Was die
Fortbildung
angeht,
was das Wecken von Interessen der Jugendlichen angeht, was auch
das Wecken von Fortbildungsinteressen der
Jugendlichen angeht.
»de«: Schön, daß Ihnen die »Erlebniswelt
Jugend« – übrigens ein
Begriff, den Werner
sehr starke Wachstumsraten verzeichnen. Doch
trotz alledem hörten Probleme mit Behörden, Herstellern, Lieferanten und
auch Kunden (hier in erster Linie die sehr
schlechte Zahlungsmoral)
nicht auf, sondern wurden immer schlimmer.
Mir stellt sich schon seit
längerem die Frage:
Warum wird kein Versuch ausgelassen, Jungunternehmen im Keim zu
ersticken? Von allen Seiten werden oft unsinnige
Auflagen gemacht, die ein
Jungunternehmer finanziell schlecht bzw. gar
nicht erfüllen kann. Ich
denke, die Mehrheit der
Unternehmer ist bemüht,
sein Bestes für seinen Betrieb und seine Kunden zu
bringen, doch hier werden
ihm schon Steine in den
Weg gelegt. Wo bleiben
beispielsweise die von
In letzter Minute
Kocher, der Vater der
Elektrotechnik prägte
– so gut gefällt. Wie
wird sich konkret Ihr
Ministerium daran beteiligen, daß die Jugend noch intensiver
gefördert wird?
Ich will sehr gerne in
Zusammenarbeit mit dem
Jugendministerium prüfen, wie wir diese Ansätze, die ich wirklich für
vorbildlich halte, hier
noch weiter stärker fördern können. Denn ich
bin der festen Überzeugung, daß wir – gerade
was die Aus- und Fortbildung der Jugend angeht
– noch viel intensiver arbeiten müssen, mehr
Qualität bringen müssen:
Innovativ im besten Sinne sein müssen, weil das
die Zukunft unserer
Wirtschaft ist.
(CD)
sämtlichen Politikern angekündigten Hilfen für
Jungunternehmer?
Thorsten Potthoff,
Verl-Kaunitz per E-Mail
Die außerordentlich vielschichtige Problematik,
die Sie ansprechen, ist
der Redaktion sehr wohl
bewußt. Patentlösungen
gibt es natürlich nicht,
aber wir versuchen schon
seit längerer Zeit, in unserer Rubrik »Marketing–
Werkstatt–Betrieb« Strategien zu vermitteln, wie
man der spezifischen Probleme Herr werden kann
und werden dies auch
weiterhin tun. Zum Thema Hilfen und Fördermittel sei auf die »de«-Ausgaben 21/99 und 22/99
verwiesen, in denen Sie
unter
»Internetpraxis«
detaillierte Informationen
finden werden.
die Redaktion
• Daß eine Klinik ihre
Energieversorgung saniert, ist
nichts Besonderes, daß ein
Klinikkomplex
eine völlig neue
Energiezentrale
erhält, ohne selbst
eine einzige Mark
zu investieren, hingegen schon. Tatsächlich
passierte dies in der
Rheinischen
Klinik
Bonn, deren neuer Energiepark am 6. September 1999 eingeweiht wurde. Des Rätsels Lösung: Es handelt
sich hier um das bislang
umfangreichste
Contracting-Projekt in
Nordrhein-Westfalen
mit einem Investitionsvolumen von 8,7 Mio.
DM.
• Am 1. Oktober 1999
gab es einen Firmengeburtstag zu feiern.
Beurer, der Ulmer Hersteller von Heizkissen,
Personenwaagen oder
Blutdruckmeßgeräten
wurde 80! Unter dem
Motto »Tradition und
Zukunft« betont das
Unternehmen, daß man
sich vom deutschen
Hersteller zum internationalen Unternehmen
mit Produktionsschwerpunkt Deutschland gewandelt habe.
• Große Erwartungen
setzt das Ausbaugewerbe in die 22.
Heim+Handwerk, die
Verkaufsausstellung
rund ums Bauen, Einrichten und Wohnen,
die vom 27.11. –
5.12.1999 in München
stattfindet. Der Grund
für diesen Optimismus
ist eine jüngst veröffentlichte Untersuchung
des Statistischen Landesamts in Bayern, wonach die konjunkturelle Entwicklung des Ausbaugewerbes erheblich
günstiger verläuft als
die des Bauhauptgewerbes.
de 19/99 – 1509
Aus den Unternehmen
Das Ruder ist herumgeworfen
Nach einigen stürmischen Jahren ist die Popp GmbH inzwischen
Fotos: Popp
wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten und segelt nun auf erfolgreichem Kurs. Wir sprachen mit Guntram Behle, Geschäftsführer, über die Zukunftsperspektiven des Elektrohandwerks
und die Strategie des Unternehmens.
de: Herr Behle, in den
zurückliegenden Jahren
stand es um das Image
der Firma Popp nicht zum
besten. Kritisiert wurde
unter anderem der Verkauf bestimmter Artikel
über die Baumärkte.
G. Behle: In der Vergangenheit traf dies – leider –
zu. Aber wir haben aus
unseren Fehlern gelernt.
Heute kann ich für unser Unternehmen feststellen: Popp liefert kein Produkt mehr in die Bau-
Kindersicherung – bei den Steckdosen von Popp serienmäßig
märkte. Wir verstehen uns
als Partner des Elektrohandwerks und setzen daher voll und ganz auf den
dreistufigen Vertriebsweg.
Trotz alledem finden
sich in den Baumärkten
hin und wieder Produkte
von Herstellern, die ausschließlich auf den dreistufigen Vertrieb setzen.
Aber das kann wohl kein
Unternehmen zu 100 Prozent verhindern. Auf welchen Wegen auch immer
diese Artikel in die Regale
1510 – de 19/99
der Baumärkte gelangen,
kann ich nicht beurteilen.
Aber Sie sind dem gegenüber machtlos.
de: Sehen Sie durch die
Baumärkte generell eine
Gefährdung auf die Elektrohandwerke zukommen?
G. Behle: Ich bin da eigentlich recht optimistisch. Das Elektrohandwerk kann sich heute – eine wirtschaftlich vernünftige Kalkulation vorausgesetzt – dem Wettbewerb
mit dem Baumarkt stellen.
Wir sind bereit, dem
Elektrohandwerk hierfür
die nötige Unterstützung
zu geben.
de: Müssen sich nicht auch
die Großhändler der Konkurrenzsituation durch die
Baumärkte stellen?
G. Behle: Natürlich.
Denn auch unter den
Baumärkten wird der
Konkurrenzkampf härter.
Die Zuwachsraten der
vergangenen Jahre sind
hier erst einmal gestoppt.
Zudem entwickeln sich
die Baumärkte mehr und
mehr weg von ihrem »Billigheimer«-Image hin zu
attraktiven Verkaufsplattformen für den Bauherrn,
also für den Kunden des
Handwerks.
de: Also sollte der Endkunde…
G. Behle: …sich auch
beim Elektrogroßhandel
umsehen können. Nach
meinem Dafürhalten wäre es sinnvoll, wenn der
Großhandel seine Ausstellung auch dem interessierten Endkunden zugänglich macht.
Guntram Behle: »Wir unterstützen das
Handwerk, sich dem Wettbewerb mit den
Baumärkten zu stellen«
Dann könnte der Handwerker seinen Kunden »an
die Hand nehmen« und
ihm die Vielfalt der Elektroinstallation an konkreten Beispielen vorführen.
Versuchen Sie doch mal,
einem elektrotechnischen
Laien die Vorteile einer
Businstallation anhand
einiger Broschüren zu erläutern! Dafür dürfte erheblicher Aufwand nötig
sein.
Wenn Sie dem Kunden
dagegen die Technik am
»lebenden Objekt« vorführen können, wird er
die Dinge wesentlich
und direkte Kontakt mit
dem
Elektrohandwerk.
Dazu laden wir einerseits
Elektroinstallateure und
Großhändler zu uns nach
Bad Berneck ein.
Andererseits verfügen
wir deutschlandweit über
16 Verkaufsförderer und
vier selbständige Handelsvertretungen, die wir inzwischen alle mit eigenem Personal besetzt haben. Somit sind wir in der
Lage, unsere Kunden vor
Ort intensiv zu betreuen.
Diese enge Bindung zu
unseren Kunden – also
zum Elektrohandwerk –
Die Verkaufsunterstützungsangebote auf
einen Blick
• Musterkoffer für die Bereiche Schalten und Leuchten
• Endkundenprospekte
• vorgefertigte Anzeigenmotive
• Mustertafeln für das Ladengeschäft
• CD-ROM für die Anwendung der Steckdosenleiste
Adaptus, mit Informationen zum Produkt und
Überspannungsschutz sowie kleinere Zugaben für
den Elektrohandwerker, z. B. Bildschirmschoner,
Reprobilder, Musterbriefe usw.
schneller
»begreifen«,
weil er sie im wahrsten
Sinne des Wortes »greifen« kann, also in die
Hand nehmen und selbst
ausprobieren kann.
de: Herr Behle, Sie sprachen vorher die Unterstützungsmaßnahmen für
das Elektrohandwerk an.
Wie sehen diese konkret
aus?
G. Behle: Man kann die
Maßnahmen schwerlich
in ein oder zwei Sätzen
erläutern.
Doch wichtig für uns ist:
Am Anfang steht für Popp
immer der möglichst enge
bildet zunächst einmal
die Basis für alle weiteren
Aktivitäten.
de: Können Sie uns dafür
ein paar Beispiele nennen?
G. Behle: Für die Endkundenansprache stellen
wir dem interessierten Installateur unter anderem
Endkundenprospekte, vorgefertigte Anzeigenmotive
oder Musterbriefe zur
Verfügung.
Hat der Elektrohandwerker ein Ladengeschäft, gibt es selbstverständlich auch Mustertafeln zur Vorführung unse-
rer Produkte. Je nach Absprache bieten wir auch
individuell angefertigte
Mustertafeln an, damit
der Handwerker in seinen
Räumlichkeiten optimal
präsentieren und beraten
kann.
Darüber hinaus sind
auch Muster- bzw. Demonstrationskoffer
zu
verschiedenen Themenbereichen verfügbar. Damit kann der Installateur
dem Bauherrn die Funktionsweise der Produkte
»live« vorführen.
Wir planen auch, ab etwa Mitte nächsten Jahres
eigene Verkaufsschulungen für Elektrohandwerker anzubieten.
Popp ist derzeit der einzige Hersteller, der seine
Steckdosen serienmäßig
und ohne Aufpreis mit integriertem Kinderschutz
ausstattet.
Daneben tritt auch das
Thema Überspannungsschutz immer stärker in
den Vordergrund. Auch
in einem durchschnittlichen Privathaushalt stehen heute viele empfindliche elektronische Geräte
im Wert von einigen tausend Mark, die es sich zu
schützen lohnt – und zwar
nicht nur vor Blitzschlag,
sondern auch zum Beispiel
vor Überspannungen infolge von Schalthandlungen im Netz.
de: Wie kann ich nun den
privaten Bauherrn von
meinem Angebot überzeugen?
Für die Ansprache des
privaten Bauherrn bietet
sich in meinen Augen ein
Thema ganz besonders
an: Der integrierte Kinderschutz.
de: Noch einige Worte zur
Angebotspalette. Sie bieten ja Produkte aus verschiedenen Bereichen an.
G. Behle: Insgesamt liefert Popp etwa 4000 verschiedene Artikel. Wir
sind aber kein Gemischtwarenladen, sondern liefern komplette Program-
me in den drei Bereichen
Schalten, Verteilen und
(Zweck-) Leuchten.
de: Welche Neuheiten
stellt Popp auf den diesjährigen Fachmessen vor?
G. Behle: Im Leuchtenbereich die neuen Zweckleuchten Cupola, Limpio
und Enna sowie das aktualisierte Saturn-Downlights-Programm. Im Bereich Verteilen zeigen wir
die
Steckdosenleisten
Adaptus in verschiedenen
Versionen, ausgestattet
mit Überspannungsschutz,
de: In der Branche wird
das eine oder andere Unternehmen immer wieder
als Übernahmekandidat
gehandelt. Wie sieht die
Zukunft hier bei Popp
aus?
G. Behle: Lassen Sie
mich dazu kurz einen
Blick zurückwerfen. Vor
einigen Jahren stand das
Unternehmen finanziell
nicht gerade glänzend da.
Daraufhin wurden umfangreiche Restrukturie-
Die drei Programmbereiche von
Popp:
Schalten,
Verteilen
und Leuchten
und im Bereich Schalten
die kompletten Sortimente jeweils ausgestattet mit
Kinderschutz.
de: Sollen in Zukunft neue
Geschäftsfelder hinzukommen?
G. Behle: Derzeit beginnen wir, uns intensiv
mit der Bustechnik zu befassen.
Da wir in diesem Bereich aber momentan intern neu aufbauen, ist mit
entsprechenden Produkten sicher erst in rund
zwei Jahren zu rechnen.
de: Auf welche Bussysteme setzen Sie konkret?
G. Behle: Meiner Ansicht nach werden auch
künftig mehrere Bussysteme nebeneinander existieren, die auch alle ihre
Berechtigung haben. Wir
1512 – de 19/99
setzen uns mit EIB und
mit LON auseinander.
rungsmaßnahmen eingeleitet, die seit etwa einem
Jahr abgeschlossen sind.
Wir haben an den Standorten Bad Berneck und
Meuselbach in Thüringen
erhebliche Investitionen
getätigt, um die Zukunftssicherheit des Unternehmens zu festigen. Popp
schreibt inzwischen wieder schwarze Zahlen und
will daher auch an seiner
mittelständischen Struktur festhalten. Trotzdem
planen wir natürlich weiteres Wachstum.
Im Mittelpunkt all unserer Aktivitäten sehen
wir jedoch stets unseren
Kunden – das Elektrohandwerk. Hier müssen
wir aktive Unterstützung
leisten. Denn wenn es
dem Handwerk schlecht
geht, geht es auch uns
nicht gut.
k
Erdung bei nachträglichem
äußerem Blitzschutz
DIN V EN V 61024-1
FRAGESTELLUNG
In den neuen Blitzschutznormen müssen die Ableitungen nahe der Erdoberfläche miteinander und mit dem Hauptpotentialausgleich verbunden werden.
Hierbei ergibt sich besonders für
alte Anlagen und Gebäude, die
nachträglich noch einen äußeren
Blitzschutz bekommen sollen, ein
großes Problem. Hierbei ist es
nicht mehr oder nur unter enormem Aufwand möglich, um die
Gebäude herum auszuschachten.
Müssen die Ableitungen zu
Tiefenerdern auch nahe der Erdoberfläche verbunden werden?
Falls die Antwort »ja« sein
sollte – welche Möglichkeiten habe ich bei Altanlagen, einen äußeren Blitzschutz aufzubauen, ohne
gleich das gesamte Gelände um
die Anlage herum aufzuschachten?
Reicht bei Wohngebäuden die
Erdung des Antennenmastes mit
16 mm2 Cu und Anschluß des Antennenmastes an die Blitzschutzanlage als Verbindung zum
Hauptpotentialausgleich aus?
J. D., Brandenburg
ANTWORT
Es wird davon ausgegangen,
daß mit der neuen Blitzschutznorm die DIN V EN V 61024-1 gemeint ist. Diese Norm unterscheidet Erdungsanlagen des Typs A
und des Typs B:
Typ A: Horizontale Strahlenerder
und Tiefenerder;
Typ B: Fundamenterder und
Ringerder.
Bei der geschilderten Sachlage
(Altbau, Grabarbeiten für Ringerder zu aufwendig bzw. nicht möglich) ist der Tiefenerder mit hoher
Medizinisch genutzte Räume
oder Räume für Körperpflege?
Normen der Reihe DIN VDE 0100; DIN VDE 0107
FRAGESTELLUNG
Ein Institut für Körperbehandlung, welches wir betreuen, hat
sich bisher mit Eigenhaartransplantation beschäftigt. Die entsprechenden
Behandlungsräume sind mit FI-Schutzschaltern
30 mA abgesichert. Ein örtlicher
Potentialausgleich für den Behandlungsraum ist nicht vorhanden. Für einen Behandlungstisch
ist eine Bodensteckdose in Estrich
eingelassen. Von dort wird ein
elektrischer
Hubbehandlungstisch betrieben.
Jetzt wird von dem Institut
auch als eine neue Dienstleistung
das Fettabsaugen am menschlichen Körper angeboten. Bei der
Behandlung entsteht erhebliche
Luftfeuchtigkeit, die zur verstärkten Kondenswasserbildung im ge-
1514 – de 19/99
samten Behandlungsraum führt.
Die vermehrte Feuchtigkeitsbildung führt zur Abschaltung der
Fehlerstromschutzschaltung im
Bereich der Bodensteckdose.
Wir halten die vorhandene Installation für nicht geeignet und
glauben, daß hier ein medizinisch
genutzter Raum vorliegt.
Wo sind hier die Grenzen zwischen Behandlungs- und medizinisch genutzten Räumen anzusehen? Und in welchen Regeln der
Technik ist dies konkret geregelt?
Elektro-B., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Über die Basisnormen der
Gruppe 300 bis 600 der DIN VDE
0100, die für elektrische Anlagen
bis 1000 V Wechselspannung im-
Wahrscheinlichkeit die beste Alternative.
Gemäß DIN V EN V 61024-1 ist
für jede Ableitung eine Erderanordnung des Typs A vorgeschrieben. Die Erderanordnung Typ A
ist dann gegeben, wenn z. B. Tiefenerder mit jeder Ableitung verbunden sind. Die erforderliche
Verbindungsleitung (Ringleitung)
kann – muß aber nicht – im Erdreich verlegt werden.
Somit ist durch Erder des Typs
A (vorzugsweise Tiefenerder) eine gute Möglichkeit gegeben, bei
bestehenden Altgebäuden eine
wirksame Blitzschutz-Erdungsanlage ohne aufwendige Grabarbeiten zu errichten.
Die Erdung des Antennenstandrohres kann bei vorhandener Blitzschutzanlage optimal
durch eine möglichst kurze Verbindung zwischen Antennenstandrohr und Blitzschutzanlage
erfolgen. Als Verbindungsleitungen können 16-mm2-Cu-Leitungen oder 8-mm-Blitzschutzleitungen (aus Stahl feuerverzinkt,
Kupfer- oder Alu-Knetlegierung)
verwendet werden.
Kl. Schulte
mer gelten, werden in der Gruppe
700 dieses Normenwerkes »Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art oder Nutzung« sicherheitstechnisch behandelt. Hier finden wir z. B. Räume mit Badewanne oder Dusche,
Schwimmbäder und Räume mit
elektrischen Sauna-Heizgeräten.
Zur Beachtung!
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von
DIN-Normen mit VDE-Klassifikation erfolgt, werden diese
wiedergegeben mit Erlaubnis
des DIN und des VDE. Maßgebend für das Anwenden
der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten
Ausgabedatum, die bei der
VDE-Verlag GmbH, Berlin,
und der Beuth Verlag GmbH,
Berlin, erhältlich sind.
Die Redaktion
Dies sind zweifelsohne Räume
für Körperpflege. Die Anwendung der jeweiligen Norm ergibt
sich aus der Raumnutzung. In allen drei Fällen dürfte gelten, daß
eine direkte Anwendung von
elektrischen Geräten an den
Raumbenutzern nicht vorgesehen ist, auf jeden Fall keine Anwendung von medizinischen
elektrischen Geräten.
Hohe Luftfeuchtigkeit tritt in
der Regel auch in diesen Räumen
auf. Daher sind in den jeweiligen
Normen Mindestanforderungen
an die Schutzart der zu verwendenden Betriebsmittel vorgegeben.
Ist die Raumnutzung im angefragten Praxisfall vergleichbar mit
diesen Räumen, so sollten die Anforderungen dieser Sicherheitsnormen berücksichtigt werden.
Die Auslösung des FI-Schutzschalters (RCD) mit 30 mA Differenzstrom deutet darauf hin,
daß sich im Stromkreis der Bodensteckdose – eventuell durch
die hohe Luftfeuchtigkeit bedingt
– Ableitströme über den PE oder
sonstige, leitfähig mit dem PE
verbundene Teile ergeben, die
zu seiner Auslösung führen. Hier
könnte die Steckdose selbst der
Verursacher sein, aber auch die
Installation bis zur Steckdose,
vielleicht aber auch die Geräteinstallation des Hubtisches.
Hier wäre Nachprüfung und entsprechende Korrektur erforderlich.
Ist dagegen die Anwendung
von medizinischen elektrischen
Geräten (siehe hierzu DIN VDE
0750) an den zu Behandelnden
(Patienten) vorgesehen, so gilt
Störung des PC-Monitors durch
elektromagnetische Felder
FRAGESTELLUNG
Ich wohne direkt an einer
Bahnstrecke und mußte feststellen, daß der Monitor meines PC
– aller Wahrscheinlichkeit nach –
durch das elektromagnetische
Feld der Oberleitung der Bahn beeinflußt wird. Dies, obwohl der
Abstand zur Stromleitung ca.
25 m beträgt. Kurze Zeit bevor ein
Zug vorbeifährt, fängt der Bildschirm an, stark zu pulsieren. Ursache dafür dürfte sein, daß die
Bahn vor dem Herannahen eines
Zuges die Spannung auf der
Oberleitung erhöht, wodurch sich
das elektromagnetische Feld verstärkt.
Anschließend beruhigt sich das
Bild wieder. Diese Prozedur wiederholt sich, sobald sich der
nächste Zug ankündigt. An einem
anderen Standort funktioniert
der PC einwandfrei.
Das gleiche Problem tritt bei einem zweiten Monitor im Hause
auf. In einem Fall handelt es sich
um einen 19’’ CTX VL950T-Bildschirm mit Lochmaske, im anderen um einen 17’’ Gateway Monitor mit Trinitron-Röhre (Streifenmaske).
Die Hochwertigkeit des Monitors dürfte jedoch unbedeutend
sein, da dasselbe Problem bei ei-
ner mir bekannten Grafik-DesignFirma auftritt, die ebenfalls unmittelbar an der Bahnstrecke ihr
Büro unterhält und die mit ProfiBildschirmen des oberen Preissegmentes arbeitet.
Kann man davon ausgehen,
daß tatsächlich das elektromagnetische Feld der Oberleitung
der Bahn für diese Störungen verantwortlich ist?
Wenn ja, gibt es in diesem Fall
eine wirksame Abschirmung für
den Monitor? Bzw. wie ist eine
solche einfach herzustellen? (Faradayscher Käfig?)
Oder könnte es sein, daß die
Stromversorgung des Hausanschlusses (diese erfolgt nicht über
Erdkabel, sondern ebenfalls über
Oberleitung) in irgendeiner Form
durch die Bahn gestört wird, so
daß man hier mit der Problembeseitigung ansetzen müßte?
Die Bahn teilte auf Anfrage
hinsichtlich dieser Störungen im
übrigen mit, daß sie alle Vorschriften einhalte und sie keine
Abhilfemöglichkeit wisse. Sämtliche Fernsehgeräte im Haus werden nicht gestört, obwohl sie z. T.
nur ca. 15 m von der Oberleitung
entfernt sind.
St. R., Baden-Württemberg
für die Elektroinstallation des
Raumes zusätzlich die Beachtung
der DIN VDE 0107 »Starkstromanlagen in Krankenhäusern und
medizinisch genutzten Räumen
außerhalb von Krankenhäusern«.
Als Kriterium für die Anwendung dieser Norm gilt die Art der
Behandlung (mit medizinischen
elektrischen Geräten) und der
Zustand des Patienten (eingeschränktes Reaktions-/Abwehrvermögen). Dies zu prüfen und
zu entscheiden ist Sache des Arztes bzw. des Betreibers einer solchen Einrichtung. Die Verpflichtung hierzu ergibt sich für ihn
aus den Verordnungen des Baurechtes.
E. Möller
ANTWORT
»Geräte, die Magnetfelder erzeugen, z.B. Laserdrucker, Lautsprecherboxen und ähnliche Einrichtungen, sollten nicht in unmittelbarer Nähe des Monitors
aufgestellt werden«. So oder ähnlich lauten Herstellerhinweise an
die Adresse der Anwender in den
mitgelieferten Bedienungsanleitungen für PC-Monitoren. Daraus
ist zu schließen, daß eine gewisse
Empfindlichkeit gegen die Einstrahlung magnetischer Felder
bei diesen Geräten die Regel ist.
Bekannt ist, daß Monitoren durch
Kleintransformatoren (z. B. für
den Betrieb von Niedervolt-Halogenglühlampen) oder extern angeordnete Transformatoren von
Druckern gestört werden können,
wenn diese in deren unmittelbarer Nachbarschaft betrieben werden.
Der Hinweis des Schreibers
»ich ... mußte feststellen, daß der
Monitor meines PC ... durch das
elektromagnetische Feld der
Oberleitung der Bahn beeinflußt
wird. Dies, obwohl der Abstand
zur Stromleitung ca. 25 m beträgt«, muß wie folgt relativiert
werden: Bei einem Abstand von
nur(!) 25 m zwischen Bahnoberleitung und Monitor ist die Möglichkeit einer direkten Einstrahlung durch das magnetische Feld
des Bahnstroms groß. Von besonderer Bedeutung ist, daß die Konstruktion der Bahnstromversorgung mit ihren weit auseinander gezogenen Einzelleitern – der
de 19/99 – 1515
Stromhintransport zum Triebwagen erfolgt über die Oberleitung,
der -rücktransport über das
Schienensystem – besonders geeignet ist, ein Magnetfeld mit
größerer räumlicher Ausdehnung zu erzeugen.
Der Antwort der Bahn, daß sie
alle Vorschriften einhalte, ist zu
unterstellen, daß diese Aussage
wahrscheinlich zutrifft. Die Bahn
muß u.a. DIN VDE 0873 Teil 2:
1983-06 – Maßnahmen gegen
Funkstörungen durch Anlagen
der Elektrizitätsversorgung und
elektrischer
Bahnen;
Funkstörungen durch Anlagen unter
10 kV Nennspannung und durch
elektrische Bahnen – beachten.
Diese Norm legt Grenzwerte für
Funkstörfeldstärken im Frequenzbereich 0,15 MHz ... 30
MHz fest. Aufgrund des geringen
Abstandes zwischen Monitor und
Bahnkörper ist mit einer störenden Beeinflussung aber spätestens ab einer Frequenz von
16 2/3 Hz (und aufwärts) zu rechnen. Grenzwerte für so niedrige
Frequenzen sind u.a. in der
Vornorm DIN VDE V 0848 Teil
4/A3:1995-06 – Sicherheit in
elektromagnetischen
Feldern;
Schutz von Personen im Frequenzbereich von 0 bis 30 kHz;
Änderung A3 – festgelegt.
Diese Norm dürfte aufgrund
einer Verordnung der Bundesregierung und aktuellerer Unfallverhütungsvorschriften in Kürze
eine Aktualisierung – mit reduzierten Grenzwerten – erfahren.
Die neuen (und erst recht die alten) Grenzwerte dieser Norm
sind aber, da sie ein anderes Problem im Auge haben, in jedem
Fall zu hoch, als daß sie im Zusammenhang mit den beschriebenen Störungen von Bedeutung
wären.
Wenn also der vermutete Zusammenhang als wahrscheinliche Ursache anzusehen ist, stellt
sich die Frage, warum mehrere
Fernsehgeräte, sogar bei geringerem Abstand (ca. 15 m) zur
Oberleitung, nicht gestört werden.
Der Grund könnte in der
feineren Struktur der Lochbzw. Streifenmaske des Leuchtschirms der Computer-Monitoren
im Vergleich zu der der TV-Bildschirme liegen. Dies hat zur Folge, daß bei Computer-Monitoren
bereits bei sehr viel geringerer
(Stör-)Ablenkung des Elektronenstrahls Störungen, insbeson-
1516 – de 19/99
dere Farbstörungen (Konvergenzprobleme), erkennbar werden. Außerdem ist davon auszugehen, daß Bildstörungen an einem TV-Gerät während eines bewegten Bildablaufs leicht übersehen werden. Für einen Vergleich
sollte besser ein stillstehendes
Testbild herangezogen oder ersatzweise eine Videotextseite betrachtet werden.
Bleibt schließlich die Frage,
wie oder ob diese Störeffekte zu
beheben sind. Eine zuverlässige
Analyse kann nur vor Ort durch
eine Fachkraft geschehen. Hierbei müßte geklärt werden, ob die
Übertragung
des
Störfeldes
durch die Luft oder über das Leitungsnetz erfolgt (auch eine
Übertragung über beide Wege ist
denkbar), ob es sich um eine
hochfrequente elektromagnetische Störstrahlung oder um ein
niederfrequentes magnetisches
Feld handelt. Im vorliegenden
Fall spricht einiges dafür, daß die
Direkteinstrahlung eines (überwiegend) niederfrequenten magnetischen Feldes vorliegt. Das
Problem dürfte dann am einfachsten durch Vergrößern des Abstandes zur Oberleitung zu lösen
sein. Hochfrequente Störstrahlungen (ab ca. 100 kHz aufwärts)
sind dagegen grundsätzlich leichter zu schirmen oder abzublocken. Größere Firmen, die
kommerzielle Computer-Anlagen
betreuen, haben für solche Aufgaben häufig Spezialisten im Einsatz, die stets gut ausgelastet
sind. Für den Personal-Computer-Bereich (PC) ist dieser Service
meines Wissens nicht üblich.
Dennoch könnten folgende Versuche nacheinander, so weit erforderlich, durchgeführt werden:
1. Schrittweises
(horizontales)
Drehen des Bildschirms bis maximal 90°, um zu testen, ob die Intensität der Störung in einer anderen Positionierung abnimmt.
Bringt dies keine Verbesserung,
sollte Punkt 2 versucht werden.
2. Probeweiser Betrieb des Computers (mit Monitor) in einem anderen, von der Oberleitung weiter entfernt liegenden Raum innerhalb der Wohnung bzw. des
Büros. Treten jetzt keine Störungen auf, sollte Punkt 3 versucht
werden.
3. Betrieb des Geräts an dem
probeweisen Standort über eine
Verlängerungsleitung, die aus
der Steckvorrichtung des ersten
Standortes gespeist wird. Treten
auch jetzt keine Störungen wieder auf, kann davon ausgegangen werden, daß eine Direkteinstrahlung die Ursache der
Störungen war. In diesem Falle
könnte der probeweise Standort
als neuer Standort des Computers vorgesehen werden.
4. Kann der Probestandort
nicht Dauerstandort werden,
müßte geprüft werden, ob eine
äußere Schirmung des Monitors
mit Hilfe eines Ringes oder einer
Halbschale aus ferromagnetischem Werkstoff den gewünschten Erfolg bringt. Der Werkstoff
sollte möglichst weichmagnetisch
sein und könnte beispielsweise aus
Tiefziehblech, Walzblech bzw. unlegiertem Stahl bestehen. Mir ist
nicht bekannt, daß solche Schirmungen im Handel erhältlich sind.
Versuchsweise könnte das Gerät
in einen (ausgeliehenen) handelsüblichen Stahl-Transportbehälter
hineingestellt werden, um die Wirkung der Schirmung zu testen, bevor Kosten entstehen. Handelsüblich sind dagegen spezielle Gehäuseschirmungen mit Kupferbeschichtungen. Diese müßten von
einer Elektrofachkraft angebracht
und mit dem Schutzleiter verbunden werden. Solche Kupferbeschichtungen sind allerdings um
so weniger wirksam, je niedriger
die Frequenz der Stör-einstrahlung ist.
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser
schriftlich Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten
des Elektrohandwerks, der Industrie
oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern
schnellstmöglich von der Redaktion
übermittelt; jedoch wird bei Zusendung eines »Praxisproblems« zugleich
das Einverständnis des Absenders zu
einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« vorausgesetzt.
Die Stellungnahmen geben die Meinung des jeweiligen Bearbeiters zum
jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen
Meinungen, z.B. des ZVEH oder der
DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Redaktion »de«,
Abt. Praxisprobleme,
Postfach 19 07 37,
80607 München,
Telefax (089) 12607-111
5. Sollte sich jedoch herausstellen, daß die Störungen über das
Stromnetz übertragen werden,
könnte der 3polige Kaltgerätestecker (IEC-Stecker) am Monitor
(Netzanschlußverbindung
zwischen Computer und Monitor)
durch eine entsprechende Type
mit eingebautem Entstörfilter
(eventuell mit zusätzlich eingebauter Erdleitungsdrossel) von einer Elektrofachkraft ersetzt werden. Außerdem könnte eine Zwischensteckeinrichtung mit integriertem Filter zwischen NetzSchutzkontaktsteckdose und Netzanschlußleitung des Computers
geschaltet werden. Oder der Einsatz der Netz-Schutzkontaktsteckdose könnte durch einen entsprechenden Einsatz mit integriertem
Filter von einer Elektrofachkraft
ersetzt werden. Das Monitorkabel
(RGB-Datenkabel) zwischen Computer und Monitor ist allgemein
bereits serienmäßig mit entsprechendem Schutz (Ferritring) ausgestattet. Diese Maßnahmen sind
jedoch erst für Frequenzen ab etwa 0,15 MHz aufwärts wirksam,
also nicht für den Fall, daß Störfrequenzen bereits ab 16 2/3 Hz
die Hauptstörursache sind.
6. Als letzte Möglichkeit, aber
leider verbunden mit großem finanziellem Aufwand(!), könnte
der Monitor durch einen LCDBildschirm ersetzt werden. LCDBildschirme sind sehr viel einstrahlsicherer als herkömmliche
Monitore. Moderne Ausführungen sind auch wesentlich kontrastreicher als ihre Vorgängertypen, und die Darstellungen sind
auch aus schrägem Blickwinkel
noch deutlich lesbar.
Die Aufzählung zeigt, welche
Schritte zur Lösungsfindung eingeschlagen werden könnten. Aufgrund der großen Wahrscheinlichkeit der Direkteinstrahlung
mit niedriger Frequenz ist allerdings auch damit zu rechnen,
daß die Störungen, es sei denn,
durch Vergrößerung der Distanz,
nicht zu beheben sind. Ein
Fachverantwortung für
Arbeiten an elektrotechnischen
Einrichtungen
DIN VDE 1000-10; VBG 1; VBG 4
FRAGESTELLUNG
Wir sind ein Team von Elektrofachkräften (Elektroinstallateure
und Elektromechaniker) und betreuen ein großes Verwaltungsgebäude, dort sind wir zuständig
für die Instandhaltung und Wartung der in dem Gebäude eingebrachten technischen Gewerke.
Vom Aufzug über Heizung, Lüftung, Klima bis zu Erweiterungen
der Niederspannungsleitungsanlage reicht das weitgefächerte
Aufgabengebiet.
Alle anfallenden und notwendigen Arbeiten werden durchgeführt, von der Instandsetzung
oder Wartung einer Maschine,
z.B. aus dem Küchenbereich, und
ihrer Prüfung nach DIN VDE
0701/0702 bis zur Verlegung zusätzlicher Steckdosenstromkreise
für einen Kopierer.
Durch organisatorisch vorgegebene Änderungen am Personalkörper (Stichwort: Rationalisie-
rung) werden z.T. freigesetzte
Arbeitsposten nicht mehr neu besetzt. In unserem Fall ist ein uns
vorgesetzter Elektroingenieursposten eingespart worden.
Im Rahmen der Privatisierung
eines ehemaligen Staatsunternehmens erfahren wir immer
mehr, daß das schützende Schild
des öffentlichen Dienstes den immer weiter greifenden Auflagen
an Gewerbetreibende weichen
muß. Aus diesen Auflagen heraus
sieht sich unsere Haustechnik immer neuen Forderungen gegenüber, die aber gerne aufgenommen und berücksichtigt werden.
Unsere Stelle ist nun folgendermaßen strukturiert:
– Ein Verwaltungsangestellter
fungiert als Dienstvorgesetzter.
– Eine Elektrofachkraft koordiniert als Stellenleitung die Arbeitsinhalte und personellen Angelegenheiten der Stelle.
– Eine technische Aufsicht, ebenfalls Elektrofachkraft, teilt die
Schlußwort zum Freileitungsanschluß der Anlage: Generell ist
die Gefahr der Einkopplung von
Störenergie größer als bei einem
Kabelanschluß. Andererseits wird
bei einer Versorgung über Erdkabel häufig das TN-System mit
einer Brücke zwischen PEN und
örtlichem Erder (z.B. Fundamenterder) als Schutz bei indirektem
Berühren angewendet. Dadurch
kann Störenergie unter Umständen auch direkt über das Erdreich auf den N-Leiter der Anlage
eingekoppelt werden. In Freileitungsnetzen wird dagegen aus
technischen Gründen in der Regel das TT-System mit automatischer Abschaltung im Fehlerfall durch FI-Schutzeinrichtungen angewendet. Hierbei fehlt
dann die Verbindung zwischen
N-Leiter und dem örtlichen Erder, was andererseits die Gefahr
der Einkopplung über das Erdreich wieder mindert.
E. Folkerts
anfallenden Arbeiten ein und
kontrolliert die Arbeitsergebnisse.
Eine weitere technische Aufsicht
betreut die Gewerke, die über
Wartungsverträge an Fremdfirmen vergeben wurden.
– Elektrofachkräfte in der
Werkstatt arbeiten die anfallenden Mängel ab.
Wir hoffen, daß die oben aufgeführte Einleitung Ihnen einen
kleinen Einblick in unsere Situation erlaubt, so daß wir auf den
Kern unserer Anfrage an Sie kommen können.
Wir fragen uns:
1. Benötigen wir für die Erledigung unserer o.a. Aufgaben auf
dem elektrotechnischen Gebiet
neben den vorhandenen Elektrofachkräften weiteres Fachwissen,
z.B. einen Elektromeister oder
Elektroingenieur? Oder inwieweit
ist die Fachverantwortung der
beschäftigten
Elektrofachkräfte
(Stellenleitung und technische
Aufsicht) abgegrenzt?
2. Inwieweit dürfen unsere
Elektrofachkräfte notwendige Instandsetzungen und Prüfungen
nach VDE 0701/0702 eigenständig durchführen oder Erweiterungen an der bestehenden Niederspannungsleitungsanlage
vornehmen?
3. Welche rechtliche und versicherungstechnische Verantwortung liegt bei der technischen
de 19/99 – 1517
Aufsicht, der Stellenleitung und
dem Verwaltungsvorgesetzten?
4. Ist es notwendig, zusätzliche
Fachkompetenzen z.B. über den
Einkauf von Leistungen eines
konzessionierten Elektrobetriebes einzukaufen?
X.Y., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Die Anforderungen an die im
Bereich der Elektrotechnik tätigen Personen sind in der gleichnamigen Norm DIN VDE 1000-10
eindeutig geregelt. Diese Festlegungen stimmen auch überein
mit der Unfallverhütungsvorschrift Elektrische Anlagen und
Betriebsmittel (VBG 4). Danach
hat der Unternehmer eine
führungsmäßig geeignete Elek-
trofachkraft zur Leitung eines
elektrotechnischen Betriebs oder
Betriebsteils auszuwählen, die
die
verantwortliche
Leitung
übernimmt. Als solche Person
kommt nur ein Elektroingenieur,
Elektromeister oder Elektrotechniker in Frage. Somit ist Position
1 Ihrer Anfrage beantwortet.
Bezüglich Position 2 Ihrer Anfrage verweisen wir ebenfalls auf
die Unfallverhütungsvorschrift
VBG 4, wonach elektrische Anlagen und Betriebsmittel nur von
einer Elektrofachkraft oder unter
Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft den elektrotechnischen Regeln entsprechend errichtet, geändert und instandgehalten werden dürfen. Entgegen
Position 1 gehören zu diesem
Personenkreis auch Gesellen
oder Facharbeiter eines aner-
Anschluß von
Unterwasserscheinwerfern;
Schutzmaßnahmen
DIN VDE 0100-702:1992-06; DIN VDE 0100-200:1998-06;
DIN VDE 0100-410:1997-01
FRAGESTELLUNG
In einem öffentlichen Freizeitbad sind UW-Scheinwerfer im
Schwimmbecken eingebaut. Das
Gehäuse ist aus Metall, zum
Becken hin schließt eine Glasscheibe aus Sicherheitsglas ab,
die in einem Metallring gelagert
ist. Der Scheinwerfer wird vom
Beckenumgang aus gewartet, dieser geht im Keller um das
Schwimmbecken.
Wir hatten von der ausführenden Elektrofirma verlangt, daß
die Gehäuse einen zusätzlichen
Potentialausgleich erhalten, da
z. B. bei einem Drahtbruch oder
Defekt am Leuchtmittel Spannung
auf das Gehäuse gelangen kann.
Die Elektrofirma lehnt dies ab
mit dem Hinweis, daß die Scheinwerfer über FI-Schutzschalter
30 mA geschützt sind und die
Lampengarnitur im Gehäuse mit
dem Schutzleiter, Anschluß 3 . 2.5
mm2, angeschlossen ist.
In VDE 0100 Teil 702 und
den entsprechenden Fachbüchern
konnten wir keinen Hinweis finden. Können Sie uns bitte sagen,
1518 – de 19/99
ob ein zusätzlicher Potentialausgleich für die Metallgehäuse erforderlich ist?
H. H. in Fa. I., Niedersachsen
ANTWORT
Starkstromanlagen in überdachten
Schwimmbädern
(Schwimmhallen) und Schwimmbädern im Freien sind neben DIN
VDE 0100, allgemein, nach DIN
VDE 0100-702:1992-06 zu errichten.
Schwimmhallen und Schwimmbäder im Freien sind in Bereiche
eingeteilt, für die besondere Anforderungen in o. a. VDE-Bestimmung festgelegt sind.
Die eingebauten Unterwasserscheinwerfer sind im Inneren des
Beckens, also im Bereich 0 eingebaut.
Im Bereich 0 darf nach Abschnitt 4.2.1 von DIN VDE 0100702 für den Schutz gegen direktes
und bei indirektem Berühren nur
die Schutzmaßnahme Schutz
durch Kleinspannung (SELV) mit
einer Nennspannung von bis zu
kannten elektrotechnischen Ausbildungsberufs. Bezüglich Position 3 trägt der Unternehmer die
oberste Verantwortung. Die weiteren Verantwortlichkeiten sind in
der Unfallverhütungsvorschrift Allgemeine Vorschriften (VBG 1) geregelt. Diese liegt jedem Versicherten (d.h. dem Unternehmen) von
der jeweils zuständigen Berufsgenossenschaft vor.
Position 4 Ihrer Anfrage: Alle
von Ihnen genannten Arbeiten an
elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln sind dem Berufsbild
des Elektrotechniker-Handwerks
(früher Elektroinstallateur-Handwerks) zuzurechnen und erfordern somit die Eintragung dieses
Handwerks in die Handwerksrolle bei der zuständigen Handwerkskammer.
H. Thierolf
12V AC oder bis zu 30V DC verwendet werden. Die Spannungsquelle des Schutzkleinspannungskreises muß sich außerhalb der
Bereiche 0, 1 und 2 befinden.
Die Betriebsmittel müssen im
Bereich 0 bezüglich des Wasserschutzes mindestens IP X8 entsprechen.
In den zusätzlichen örtlichen
Potentialausgleich sind alle fremden leitfähigen Teile einzubeziehen.
Nach DIN VDE 0100-200:
1998-06 Abschnitt 2.3.3 ist ein
fremdes leitfähiges Teil ein leitfähiges Teil, das nicht zur elektrischen Anlage gehört. Somit ist
das Scheinwerfergehäuse kein
leitfähiges Teil und wird deshalb
nicht an den zusätzlichen örtlichen Potentialausgleich angeschlossen.
Des weiteren müssen SELVStromkreise DIN VDE 0100410:1997-01 Abschnitt 411.1.1
bis 411.1.4 entsprechen. Hier ist
u. a. gefordert (Abschnitt 411.1.
4.2), daß Körper nicht absichtlich
mit Erde oder Schutzleitern oder
Körpern eines anderen Stromkreises oder fremden leitfähigen
Teilen verbunden werden dürfen.
Die von Ihnen beschriebene
Schutzart mit FI-Schutzschalter
(RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom von 30 mA ist im Bereich 0 für Scheinwerfer nicht
zulässig, ebenso ist der Anschluß
des Scheinwerfergehäuses an den
Schutzleiter unzulässig.
G. Schimmelfennig
GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
EIB IM PRIVATBAU
Bild 2: Mit der
sprachgesteuerten Fernbedienung
»Sicare pilot«
gehorcht der
EIB aufs Wort
Barrierefreies Wohnen
mit dem EIB
Im Jahr 2000 wird in Deutschland jeder vierte Bürger über 60
Jahre alt sein, im Jahr 2030 schon jeder zweite über 50 Jahre
alt. Barrierefreie Umgebungen in Wohnungen und Häusern
werden daher immer wichtiger. Diese Entwicklung eröffnet ein
völlig neues Betätigungsfeld für den Elektrohandwerker.
»Keine Kundengruppe hat so
klare Ansprüche an Sicherheit
und Komfort wie die Alten«, stellt
ein Münchner Unternehmensberater fest. Diese Zielgruppe der
»jungen Alten« benötigt häufig
keine Rundum-Versorgung: Man
will einfach nur – so lange wie
möglich – selbständig in den eigenen vier Wänden leben und bei
Bedarf bzw. im Notfall schnell
Hilfe anfordern können.
Der Wunsch nach einer komfortablen, sicheren Wohnumgebung, in der besondere Vorkommnisse automatisch gemeldet
werden, steht ganz oben auf der
Wunschliste der »neuBustechnik erleichtert en Alten«. Die unterden Lebensalltag älterer schiedlichen AnfordeMenschen. Dies stellt rungen dieser Kundengruppe an das Wohnen
ein neues Betätigungs- in den eigenen vier
feld für das Elektro- Wänden lassen sich
handwerk dar. mit dem EIB sehr gut
erfüllen.
Bussysteme unterstützen Alte
und Behinderte dahingehend,
daß sie in ihren eigenen vier
Wänden weitgehend selbständig
wohnen können. Sie sind nicht
mehr so sehr auf die Hilfe anderer angewiesen.
me trainieren, um beispielsweise
das Licht einzuschalten oder die
Jalousie herunterzufahren. Bei
dieser Bedienoberfläche sorgt ein
Infrarotsignal für die Übermittlung der Befehle.
Übrigens: Der Sicare pilot wurde in das Hilfsmittelverzeichnis
der Krankenkassen aufgenommen. Somit wird er von allen
Krankenkassen bezuschußt – ein
gutes Argument beim Kundengespräch.
oder eine Lautsprecherdurchsage
informiert werden, wenn die Post
angekommen ist oder wenn jemand vor der Türe steht. Somit
hat man die Möglichkeit, ungesehen zu entscheiden, ob man dem
Besucher per Fernbedienung die
Tür öffnet. Diese Art der Türöffnung per Fernbedienung erspart
den Bewohnern auch das lästige
Suchen nach dem Schlüsselloch.
Anwendungsmöglichkeiten
Verbindung nach draußen
Mit dem EIB lassen sich vielfältige Möglichkeiten realisieren, die
den Alltag älterer Menschen er-
Auch die Eigenschaft des EIB,
daß man von entfernter Stelle aus
auf die Daten zugreifen kann, läßt
Bild 1: Infrarotfernsteuerung
für den EIB
EIB paßt sich an wandelnde
Lebensumstände an
Für den »Normalbürger« bedeutet die Bustechnik vor allem
eine Steigerung des Komforts und
der Sicherheit sowie Energiekosteneinsparung. Werden die
Bewohner eines Hauses älter,
kann der Bus diese Entwicklung
begleiten.
Wer z.B. schlecht zu Fuß ist,
kann den EIB über eine Fernsteuerung bedienen (Bild 1). Für
einen bestimmten Personenkreis
bietet sich zudem zur Bedienung
des EIB die sprachgesteuerte
Fernbedienung »Sicare pilot« an
(Bild 2). Diese kann der Anwender leicht auf seine eigene Stim-
1520 – de 19/99
leichtern helfen. So kann der EIB
z.B. die Kaffeemaschine oder den
Herd nach einer bestimmten Zeitspanne automatisch ausschalten.
Der Benutzer erhält vorher ein
akustisches Signal. Auf Wunsch
bleibt das Gerät eingeschaltet.
Weitere innovative Anwendungen gibt es beispielsweise im Eingangsbereich. So können die Bewohner über ein Fernsehbild
sich als Verkaufsargument einsetzen. Einem älteren Hausbewohner kann so angeboten werden, von Zeit zu Zeit die Situation
in seinem Haus per Fernwartung
zu überprüfen und gegebenenfalls einzugreifen. Außerdem ist
es möglich, daß der Bewohner
über den EIB Hilfe von außen anfordert, wenn dies erforderlich
sein sollte.
k
GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
EIB IM PRIVATBAU
Was der Kunde über Bussysteme
wissen sollte
Grundsätzliches über die Unterschiede zur herkömmlichen
Gebäudeinstallation
Wenn Sie Anlagen mit Bussystemen verkaufen wollen, ist es
unumgänglich, den Kunden – soweit noch nicht vorhanden –
einige grundsätzliche Kenntnisse über diese neue Technologie zu vermitteln. Die Kunden sollten die Aufgaben und Vorteile der Bussysteme kennen und etwas über die prinzipiellen
Unterschiede zur herkömmlichen Elektroinstallation wissen.
Nachfolgend ein erster Überblick.
Audio/Video
Zum Beispiel die Video-Überwachung, wie sie u.a. Kaufhäuser zur Vorbeugung gegen Ladendiebstähle einsetzen oder –
um am gleichen Ort zu bleiben –
zur Musikeinspielung in die Verkaufsräume.
Bürokommunikation
Das sind die Computernetzwerke sowie Telefon- und Telefaxsysteme, die ein selbständiger Bereich sind und ganz anderen Regeln
und Notwendigkeiten unterliegen.
Industrielle Güterproduktion
Etwa automatisierte Fertigungsstraßen oder Abfüllanlagen
und dergleichen sowie Roboter in
Aufgaben der Gebäudesystemtechnik
Die sechs Kernaufgaben, die
mit Hilfe der programmierbaren
Gebäudesystemtechnik lässig, sicher und effizient abgewickelt
werden können, zeigt der Kasten:
Sechs Kernaufgaben – im ersten Augenblick klingt das vielleicht nicht eben aufsehenerregend für den Kunden.
Sie könnten Ihrem Kunden folgende Erklärung anbieten:
»Wenn Sie schon einmal Gelegenheit hatten, einen modernen
Betrieb zu sehen, können Sie
sich unschwer vorstellen, daß
hier täglich eine Vielzahl von
Steuer-, Schalt- und Überwachungsaufgaben anstehen. Viele
davon müssen gleichzeitig und
aufeinander abgestimmt abgewickelt werden.
Eine möglichst einfache und
sichere Lösung dieses Problems
ist also dringend notwendig ...«
Die programmierbare Bustechnik bringt dafür schon einmal zwei ganz wesentliche Voraussetzungen mit:
1. Egal, wie viele Einzelaufgaben im konkreten Fall zusammenspielen sollen oder müssen,
1522 – de 19/99
Foto: Deutsche EIBA
Die Kernaufgaben:
• Überwachen
• Melden
• Steuern
• Schalten
• Anzeigen
• Protokollieren,
die beliebig miteinander kombinierbar sind
Bild 1: Überblick: Der EIB verbindet Geräte und Anlagen wie Heizung, Beleuchtung, Sicherheitsfunktionen und vieles andere mehr zu einem individuell maßgeschneiderten System. Damit werden höherer Komfort, größere Sicherheit und verbesserte Wirtschaftlichkeit erreicht
benötigt wird nur eine einzige
Installation – eine für alles.
2. Nach entsprechender Programmierung erledigt die Gebäudesystemtechnik alle »Aufgaben« völlig selbsttätig – und seien sie noch so unterschiedlich
und vielfältig (Bild 1).
Was gehört nicht zu den
Aufgaben der Gebäudesystemtechnik?
An dieser Stelle gilt es aufzupassen. Wir dürfen beim Kunden nicht
die Illusion erzeugen, daß die Bustechnik nun »alles« kann, und damit falsche Erwartungen erzeugen.
Deshalb sollten wir gleich am
Anfang kurz klarstellen, welche
Bereiche von ihr nicht abgedeckt
werden, nämlich:
Lagerhallen, die Warensendungen zusammenstellen.
Wo sind Bussysteme
besonders sinnvoll?
Wichtige Kundengruppen, bei
denen der Einsatz der programmierbaren Gebäudesystemtechnik besonders sinnvoll und deshalb empfehlenswert ist, sind:
Gewerbliche Gebäude
Einzelhandelsbetriebe mit Verkaufsräumen, Lagerräumen und
Büro – Kaufhäuser und Einkaufsmärkte – Banken und Sparkassen
– Bürohäuser
Private Gebäude
Einfamilienhäuser gehobenen
Standards – Villen – Zweit-
GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
EIB IM PRIVATBAU
Bild 2: Die Unterschiede zwischen konventioneller (l.) und Bus-Installation (r.) auf einen Blick
Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick
Herkömmliche Gebäudeinstallation
• Viele Steuerkabel – komplizierte Verdrahtung
• Hoher Platzbedarf
• In der Regel nur unwirtschaftliche Insellösungen möglich
• Erhöhte Brandlast
• Geringe Flexibilität bei Änderungen und Erweiterungen
Installation in Bustechnik
• Verlegung nur einer Steuerleitung – einfache Verdrahtung
• Wenige, dafür vielseitig programmierbare Komponenten
• Vernetzung und automatische Steuerung vieler Funktionen
• Verminderte Brandlast
• Große Flexibilität bei Erweiterung und Nutzungsänderung
• Einbindung von anderen Systemen möglich
• Betriebskostenersparnis durch Lastmanagement und automatische Steuerung vieler Funktionen
wohnsitze wie Ferienhäuser und
Ferienwohnungen – Ferienparks
– Gemischte Wohn-/Gewerbegebäude (z.B. mit Arztpraxen, Anwaltskanzleien etc.) – Wohngebäude neben dazugehörigen Gewerbebetrieben
Industrie
Betriebsgebäude – Verwaltungsgebäude – Lagerhallen – Logistikzentren – Fertigungsgebäude
Kommunale Gebäude
Krankenhäuser,
Rathäuser
und andere städtische Gebäude –
Schulungs- und Trainingsräume
– Schulen – Sportstätten – Mehrzweckhallen – Museen – Universitäten
Fazit
Im Verlauf der Gespräche mit
Ihren Kunden müssen ihm diese
Fakten und Vorteile sowie die
Unterschiede zur herkömmlichen
Installation (Bild 2) verdeutlicht
werden. Ist der Kunde vom Nutzen überzeugt und mit diesem
Grundwissen ausgestattet, kann
es an die Einzelheiten gehen.
k
de 19/99 – 1523
GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
EIB IM PRIVATBAU
EIB im Einfamilienhaus
Erst dem Hausbesitzer zuhören,
dann beraten und schließlich verkaufen
Anhand eines typischen Beispiels wird nachstehend erläutert,
welche Kundenprobleme der Elektrohandwerker mit der Gebäudesystemtechnik auf einfache Art lösen kann. Das Beispiel gibt zugleich viele praktische Anhaltspunkte dafür, was
man dem Hausbesitzer in seinem Fall empfehlen sollte.
Dieses Beispiel gilt für viele
ähnliche im gehobenen Wohnungsbau – vom Einfamilienhaus
bis zur Villa.
Der Hauptpunkt ist hier der
hohe Grad an Komfort, der sich
mit der Gebäudesystemtechnik
einfach, kostengünstig und zukunftssicher realisieren läßt.
Zunächst einiges über den
Hausbesitzer Herrn Städter: Er
ist selbständiger Kaufmann in
München. Er arbeitet so seine
»zwölf bis sechzehn Stunden am
Tag«, und danach hat er verständlicherweise »die Nase voll«.
Er schwört daher auf alles Einfache und Unkomplizierte. Herr
Städter ist verheiratet und hat
zwei Kinder (ein und zweieinhalb
Jahre), die vor Entdeckungslust
nur so strotzen. Und da seine
Frau so gar keine »technische
Ader« hat, waltet sie zwar gern
im Haus, aber vom Schalten hält
sie gar nichts. Außerdem macht
sie häufig »Urlaub mit den Kindern. Wenn die mal im Schulalter
sind, geht das dann auch nicht
mehr so.«
Herr Städter wohnt, wie man
so sagt, draußen, und sein Haus
liegt etwas abseits vom Ort. Der
nächste Nachbar ist an die 300 m
weit weg. Einerseits gefällt das
Herrn Städter, weil er seine Ruhe
liebt. Andererseits weiß er, daß
so eine Lage bei allerlei »Einsteigern« beliebt ist. Trotzdem will
er nicht in einem vergitterten Käfig sitzen. Er hat statt dessen gute
hölzerne und solide Rolläden.
Er hat auch ein D-Netz-Telefon. Ob das irgendeine Bedeutung für Sie hat, wissen wir noch
nicht so genau. Wenn sich was
ändern sollte, ist Herr Städter auf
jeden Fall immer und überall erreichbar. Bei genauerer Überle-
1524 – de 19/99
gung könnte man dieses Telefon
ja vielleicht auch für anderes
nutzen. Schauen wir mal.
Foto: ABB-Stotz
Situation und Wünsche des
Hausbesitzers
Nicht zuviel Verkabelei«. Seine
Frau hat da mal was von »schädlicher Abstrahlung elektromagnetischer Wellen« gelesen, die er
ihr natürlich nicht zumuten will.
Er hat keine Klimaanlage,
aber nachgedacht hat er darüber
schon mal. Herr Städter liebt die
»individuelle Beleuchtung mit
Lichtinseln«. Es gibt daher bei
ihm keine Deckenleuchten, sondern – ausgenommen die Küche –
nur Tisch- und Stehleuchten.
Herr Städter stellt sich vor, daß
»das Licht angeht, wenn irgendwas Außergewöhnliches los ist und
keiner da ist«. Er stellt sich nicht
vor, daß es jeden Abend von 20 bis
24 Uhr im selben Raum angeht.
Mit komfortabler EIB-Ausstattung: Das Einfamilienhaus der Familie Stoll in Neckarsteinach
Was der Kunde so alles
erwartet
Wenn er nach Hause kommt
und keiner da ist, will er »nicht
erst nach irgendwelchen Lichtschaltern herumtasten«.
Er will es zudem »immer
warm haben, aber nicht überall
gleichmäßig warm. Wir schlafen
bei offenem Fenster.« Da seine
Familie wie gesagt öfter mal weg
ist und er auch, will er »irgendwas, das die Sache so einfach
und sinnvoll wie möglich regelt.
Am liebsten gleich neben der
Haustür«. Geheizt wird übrigens
elektrisch. In allen Räumen des
Hauses, Garage inbegriffen.
Herr Städter will sich »möglichst um nichts kümmern müssen. Die Installation muß einfach
und vor allem unauffällig sein.
Kurz und gut: Herr Städter
wünscht sich einen sicheren,
komfortablen und, bitteschön,
wirtschaftlichen Ablauf aller
elektrischen
Funktionen
im
Haus.
Checkliste für Elektroinstallationen im Privathaus
auf Basis des EIB
Jetzt sitzt man in Ihrer Firma
zusammen, um das Angebot zu
erstellen – auf der Basis der programmierbaren Gebäudesystemtechnik, denn die ist auch hier
besonders sinnvoll und zweckmäßig. Nachfolgend eine kleine
Checkliste für die wichtigsten
vorzusehenden Funktionen, die
Sie aus den vorausgegangenen
Gesprächen mit Herrn Städter
ermittelt haben.
GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
EIB IM PRIVATBAU
Überwachen
Sensoren überprüfen die aktuellen Betriebszustände, ob sie
von der programmierten Vorgabe abweichen oder nicht.
Das betrifft u.a.: Heizung, Lüftung, Klimaanlagen, Gefrierräume,
Rolläden, Jalousien, Energieverbrauch (hier ist der Sensor ein Maximumwächter) sowie Überwachungsaufgaben, die der Sicherheit dienen (Fenster, Türen, Tore,
Tresoranlagen, Rauchdetektoren).
Melden
Informieren der zentralen
Steuerungseinheit, wenn Abweichungen von den programmierten Vorgaben eintreten.
Das betrifft ebenfalls alle oben
erwähnten Funktionen.
Steuern
Einleitung der für obige Fälle
vorgesehenen Aktivitäten durch
Aussenden der entsprechenden
Schaltsignale an die in Frage
kommenden Verbraucher.
Das kann erfolgen:
• zeitabhängig,
• außentemperaturabhängig,
• außenlicht-/sonnenlichtabhängig,
• bedarfsabhängig,
• bewegungsabhängig sowie bei
Heizungen auch
• raumspezifisch nach Nutzung
und Nutzungszeit.
Schalten
Auslösen der erwünschten Aktivität bei den entsprechenden
Verbrauchern.
Zum Beispiel »Licht an / Licht
aus«, »Jalousielamellen schließen / öffnen«, »Temperatur absenken / erhöhen« und anderes.
Anzeigen
Anzeige der Betriebszustände
aller angeschlossenen Verbraucher auf einer zentralen Anzeigetafel, wahlweise auf dem Bildschirm eines PC.
Protokollieren
Aufzeichnung aller Melde-,
Steuer- und Schaltvorgänge und
sonstiger Ereignisse in gedruckter Form. Zweifellos nichts für
Herrn Städter (aber durchaus für
viele gewerbliche und industrielle Betriebe).
Fernabfragen
Die programmierbare Gebäudesystemtechnik ermöglicht die
Fernabfrage von Betriebszustän-
Welche Schlüsse können
Sie aus den Beispielen
ziehen?
In diesen »Geschichten« reden Kunden über Aufgaben,
die sie entweder nicht selbst
erledigen wollen oder nicht
selbst erledigen können. Und
wie das nun mal mit Kunden
so ist, ganz klar drücken sie
sich selten aus. Es gibt aber in
diesen Geschichten jeweils eine Reihe von Schlüsselsätzen,
auf die Sie achten sollten.
Denn, einem Kunden gut zuhören heißt auch, einen Kunden besser beraten können.
Unser Tip: Viele Kunden
wollen »nur ein technisches
Problem« gelöst haben. Aber
wohl ebenso viele haben noch
ganz andere Sorgen und Probleme, die mit dem Thema
»Technik« scheinbar gar nichts
zu tun haben.
Zum Beispiel: Unregelmäßige Anwesenheit, kaum noch
Freizeit, unklare Vorstellungen von dem, was sie mal tun
wollen, und ähnliches. Achten
Sie also darauf, ob Sie in den
Beispielen den einen oder anderen solcher Anknüpfungspunkte für Verkaufsgespräche heraushören können.
den per Telefon. Jetzt kommt das
Funktelefon von Herrn Städter
also doch ins Spiel: Er kontrolliert telefonisch, ob die Heizung
läuft, zum Beispiel bei plötzlichen
Kälteeinbrüchen.
Fernsignalisieren
Melden bestimmter Ereignisse
an eine beauftragte Institution,
zum Beispiel an die Wach- und
Schließgesellschaft, wenn Rolläden während der Abwesenheit
des Hausbesitzers geöffnet werden.
k
de 19/99 – 1525
GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
EIB IM PRIVATBAU
Einbruchmeldeanlagen
an den EIB koppeln
Auf der Fachmesse Security 1998 wurde die Einbruchmelderzentrale L208 für die Absicherung von Risiken der VdS-Klassen A, B und C vorgestellt. Als erste Einbruchmelderzentrale
überhaupt ist die L208 mit einer optionalen Schnittstelle zum
European Installation Bus (EIB) ausgestattet, die es ermöglicht, alle Vorteile der programmierbaren Installationstechnik
zu nutzen.
Weitere technische Details der
Zentrale sind: überwachte Signalausgänge, acht Transistorausgänge, zwei Relaisausgänge,
zusätzliche Eingänge für Telefonwählgerät-Störung und Negativquittung sowie eine serielle
Schnittstelle für Drucker oder PC.
In der Black-Box-Zentrale sind
Einbauplätze für Akkus (2·7 Ah)
und Telefonwählgeräte vorhanden. Die Anlage ist werksseitig
für einen praxisgerechten Einsatz vorkonfiguriert, kann aber
mittels LCD-Bedienteil oder einer
entsprechenden Software jeder-
Mit der L208 stehen jetzt alle Komponenten der neuen,
modularen Systemfamilie
für
Einbruchmelderzentralen von ABB StotzKontakt zur Verfügung, die es erlaubt, mit nur zwei
Zentralen und drei
weiteren
Systemkomponenten nahezu jedes Versicherungsrisiko in nahezu jeder Objektgröße
abzusichern (Bild 1).
Die Vorteile dieser modularen Lösung vor allem für
den Fachhandel und
das Fachhandwerk
liegen auf der Hand:
Sie vereinfacht neben der LagerhalBild 1: Die Einbruchmelderzentralen L208 und L840 decken in Verbindung mit entsprechendem Zubehör vertung auch den Serschiedene Risiken von VdS-Klasse A bis C mit nur zwei Zentralen ab
vice und den Support (Bild 2). Ein
zeit auf die Kundenwünsche umdeutlich geringerer Lernaufwand
gruppen, bis zu acht Bedienteile
programmiert werden.
und eine überschaubare Dokusowie maximal acht Blockschloßmentation für nur zwei Zentralen
module integriert werden.
machen sich in der Praxis sehr
EIB-Schnittstelle
schnell bezahlt. Trotzdem erhält
Die Zentrale L208
der Kunde eine maßgeschneiderDie optionale EIB-Schnittstelte Lösung zu einem sehr guten
le ermöglicht eine Einbindung
Das Grundgerät L208 verfügt
Preis-Leistungs-Verhältnis.
in die Gebäudesystemtechnik
über acht Meldergruppen, eine
(Bild 3). Zum Beispiel kann bei
Sabotagegruppe sowie eine Scharf/
externer Scharf-Schaltung der
Unscharf-Schaltung
und
ist
auf
Systemüberblick
Einbruchmeldeanlage über den
die VdS-Klasse A zugeschnitten.
EIB eine AnwesenheitssimulatiDie Bedienung erfolgt in dieser
Das modular ausbaubare Syon ablaufen, bei der Licht und
Konfiguration durch das LED-Bestem für EinbruchmelderzentraJalousien in definierten Abständienteil. Durch Anschluß des LCDlen umfaßt neben den beiden
den aktiviert werden. Natürlich
Bedienteils und des BlockschloßZentralen – der neuen L208 und
ist es auch möglich, die Heizung
Moduls kann man die Zentrale
der bewährten VdS-Klasse-C-zuautomatisch auf eine vorher festauf die VdS-Klasse B bzw. C aufgelassenen L840 – die Grundgelegte Temperatur abzusenken.
rüsten. Zusätzlich ermöglicht das
komponenten
LED-Bedienteil,
Im Alarmfall kann das ganze
LCD-Bedienteil die komfortable
LCD-Bedienteil und BlockschloßHaus taghell erleuchtet werden,
Programmierung der Anlage und
modul. Je nach Kombination dieoder alle Rolläden schließen
das Auslesen des Alarmzählers
ser Grundkomponenten können
sich.
bzw. des Ereignisspeichers.
in das System 9 bis 152 Melder-
1526 – de 19/99
GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
EIB IM PRIVATBAU
Bild 2: Diese modulare Lösung vereinfacht neben der Lagerhaltung auch den Service und den
technischen Support
Die interne Scharfschaltung
kann zum Beispiel aus dem
Schlafzimmer über den EIB erfolgen. Diese und weitere Möglichkeiten sind ohne zusätzliche Leitungen realisierbar.
Alle an den EIB angeschlossenen Komponenten können komfortabel einbezogen werden.
Änderungswünsche lassen sich
durch einfaches Umprogrammieren realisieren.
Einbruchmelderzentrale
Bei der für die VdS-Klasse C
zugelassenen Einbruchmelderzentrale L840 handelt es sich um
eine
Black-Box-Zentraleinheit
mit Netzteil für Akkukapazitäten
bis 40 Ah, die für Wählgerät sowie interne Meldergruppen und
Ausgabemodule Platz bietet. Die
restliche Peripherie wird an bis
zu vier getrennte, externe Busse
angeschlossen.
Bis zu 128 frei programmierbare Meldergruppen können auf
sieben Scharfschaltbereiche verteilt werden. Zusätzlich sind über
acht Scharfschaltmodule, die
gleichzeitig als »Blockschloß«Verteiler dienen, acht Scharfschaltungen, acht »geistige«
Scharfschaltungen, acht feste
Einbruch-, acht Verschluß- und
acht
Sabotage-Meldergruppen
anschließbar.
Die Zentrale kann somit im
Endausbau mehr als 170 Primärleitungen verwalten.
Die Bedienung und Programmierung erfolgt über ein LCD-Bedienteil. Davon können ebenfalls
acht Stück am Bus betrieben
werden.
Mittels Notebook und einer
übersichtlichen Windows-Oberfläche läßt sich das System noch
komfortabler
programmieren.
Neben den Zentralfunktionen
sind hier auch Wartungsintervallanzeigen und eine komplette
Kundenakte mit objektspezifischen Angaben in einer Datenbank verwaltbar.
Die Software beinhaltet auch
Modemtreiber, so daß sich die
Verbindung zur Zentrale auch
über das Telefonnetz herstellen
läßt.
de 19/99 – 1527
GEBÄUDETECHNIK
•
BELEUCHTUNG
EIB IM PRIVATBAU
Bild 3: Anbindung des
L208-Systems an den EIB
LED-Bedienteil
Das sehr einfach zu bedienende und unauffällige LED-Bedienteil verfügt über 15 LEDs.
In Verbindung mit entsprechenden Beschriftungsfeldern zeigen
sie den Zustand von 10 Meldergruppen sowie Betrieb, Störung,
Unscharf, Sabotage und Alarm
an.
Mit drei farbigen Tasten lassen sich die Funktionen Interne Scharfschaltung, LED-Anzeige
und Summer-Test sowie die Rück-
stellung der Anlage nach einem
Alarm bedienen. Es können bis zu
drei Bedienteile in einem System
betrieben werden.
LCD-Bedienteil
Das komfortable LCD-Bedienteil verfügt über ein sehr gut lesbares Klartextdisplay, 8 LEDs und
15 Tasten. Die LEDs signalisieren
Betrieb, Störung, Unscharf, Meldung, Sabotage, MG-Alarm, MGStörung und MG aus.
Scharfschaltung
Neben dem Blockschloß-Modul
L840/B kann mit den Zentralen
L208 und L840 auch die
berührungslose Scharfschalteinrichtung BSE – für die VdS-Klasse
C zugelassen – genutzt werden.
Sie bietet durch einlernbare
Schlüsseltransponder eine sehr
komfortable Art der Scharfschaltung.
(AS)
Systemüberblick
VdS-Klasse, Ausbau
Klasse A
9 MG
1 Bereich
Klasse B
9 MG
1 Bereich
Klasse C
13 MG
1 Bereich
l
l
l
Klasse C
152 MG
4 (7) Bereiche
Einbruchmelderzentralen
Zentrale L208
L208
Zentrale L840
L840
l
Grundkomponenten
LED-Bedienteil
L208/PT
l max. 3
¦ max. 3
¦ max. 3
¦
LCD-Bedienteil
L840/PT
¦ max. 3
l max. 3
l max. 3
l max. 8
Blockschloßmodul
L840/B
¦
¦
l
l max. 8
l VdS erforderlich;
¦ optional
1528 – de 19/99
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
Schutz bei Überstrom in
elektrischen Anlagen (II)
Überstrom-Schutzeinrichtungen
HEINZ NIENHAUS*, DIETER VOGT* Im ersten Teil dieses – in vier
Teile gegliederten – Fachbeitrags wurde ausführlich auf die
Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen eingegangen.
Im einzelnen wurden primär der Aufbau, die Werkstoffeigenschaften und Betriebsbedingungen von Kabeln und Leitungen
unter Berücksichtigung des Dimensionierungskriteriums Iz < Ib
betrachtet. Der vorliegende Teil II behandelt die ÜberstromSchutzeinrichtungen, die im Falle des Auftretens von Überlast
oder Kurzschluß in der elektrischen Anlage die fehlerbehafteten Stromkreise von der übrigen Anlage trennen, bevor Schäden entstehen.
Primär werden die unterschiedlichen Kennlinien (Charakteristiken) von Sicherungen, Leitungsschutzschaltern und Leistungsschaltern vorgestellt. In den noch folgenden Teilen III und IV
wird sehr ausführlich auf die Maßnahmen zum Schutz bei
Überlast und Kurzschluß eingegangen.
Allgemeines
Der Schutz von Kabeln und Leitungen bei Überstrom wird durch
Überstrom-Schutzeinrichtungen sichergestellt. Zu berücksichtigen ist
die Erwärmung, die auftreten kann
● durch betriebsmäßige Überlast
oder
● bei vollkommenem Kurzschluß.
Folgende Bauarten von Überstrom-Schutzeinrichtungen dürfen zum Schutz von Kabeln und
Leitungen gegen zu hohe Erwärmung verwendet werden:
– Überstrom-Schutzeinrichtungen, die sowohl den Schutz bei
Überlast als auch bei Kurzschluß
übernehmen,
– Überstrom-Schutzeinrichtungen, die nur den Schutz bei Überlast übernehmen, und
– Überstrom-Schutzeinrichtungen, die nur den Schutz bei Kurzschluß übernehmen.
Überstrom-Schutzeinrichtungen, die sowohl den
Schutz bei Überlast als auch
bei Kurzschluß übernehmen
Solche Überstrom-Schutzeinrichtungen müssen jeden Überstrom bis zum größten Strom bei
men der Reihe DIN VDE 0641, Leistungsschalter nach DIN EN 609472 (VDE 660 Teil 101), Motorstarter
nach DIN VDE 0660-102.
Leitungsschutzsicherungen
(Schmelzsicherungen)
Wirkungsweise bei Überlast
Überlastströme, nur wenig
oberhalb der maximal dauernd
zulässigen Belastbarkeit Iz einer
Leitung (siehe Teil III dieses Beitrags), erwärmen die Leiter dieser Leitung erst nach längerer
Zeit auf unzulässig hohe Temperaturen. Dabei wird eine bestimmte Wärmemenge I2•R•t erzeugt. Ist in einem so belasteten
Stromkreis eine Sicherung eingesetzt, deren Schmelzleiter schon
von einer etwas geringeren Wärmemenge abgeschmolzen wird,
werden die Leiter nicht unzulässig erwärmt. Das heißt, die Kabel
und Leitungen werden durch diese Maßnahme sicher bei Überlast
geschützt.
Wirkungsweise bei Kurzschluß
Der Schutz bei Kurzschluß erfolgt bei Einsatz von Schmelzsicherungen nach demselben Prin-
Sicherungssystem
Typ
Nennspannung
V
Nennstrom
A
Laien
Elektrofachkräfte,
elektrotechnisch
unterwiesene Personen
D0, D
bis AC 400
bis 63
über 63
ja
nein
ja
nein
D
über AC 400
bis 16
über 16
nein
nein
ja
nein
D0, D
bis DC 25
über 0
ja
ja
D0
über DC 25 bis 60
über DC 60 bis 120
über DC 120
bis 6
bis 2
über 0
nein
nein
nein
ja
ja
nein
D
über DC 25 bis 60
über DC 60 bis 120
über DC 120 bis 750
über DC 750
bis
bis
bis
über
nein
nein
nein
nein
ja
ja
ja
nein
16
5
1
0
Tabelle 7: Stromgrenzen für das gefahrlose Auswechseln von stromführenden Sicherungseinsätzen bei Nennspannungen bis 1000 V nach DIN VDE 0105-100 (VDE 0105 Teil
100):1997-10
vollkommenem Kurzschluß an ihrer Einbaustelle unterbrechen
können. Beispiele für die Installationspraxis sind:
– Schmelzsicherungen: Niederspannungs- bzw. Leitungsschutzsicherungen nach den Normen
der Reihe DIN VDE 0636,
– Überstrom-Schutzschalter: Leitungsschutzschalter nach den Nor-
zip wie bei dem zuvor beschriebenen Überlastschutz. Bei hohen
Kurzschlußströmen kann die unzulässig
hohe
Wärmemenge
schon in Bruchteilen einer elektrischen Halbwelle (10 Millise*Dipl.-Ing. H. Nienhaus und Dipl.-Ing. D.
Vogt sind Mitarbeiter der RWE Energie AG,
Essen
de 19/99 – 1531
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
kunden bei 50 Hz Wechselstrom)
erreicht werden.
Schmelzsicherungen schmelzen auch bei hohen Kurzschlußströmen innerhalb einer ausreichend kurzen Zeit ab. Während
des Abschmelzens des Schmelzleiters fließt noch ein begrenzter
Kurzschlußstrom
durch
den
Lichtbogen weiter. Daraus ergibt
sich der Durchlaßwert I2•t. Von
etwa 5 kA bis zur Grenze ihres
Schaltvermögens (mindestens 50
kA) behält die Schmelzsicherung
den gleichen Durchlaßwert I2•t.
Bedeutung hat der Durchlaßwert
bei
Selektivitätsbetrachtungen
und beim Nachweis des wirksamen Schutzes von Kabeln und
Leitungen bei Kurzschlüssen mit
sehr hohen Strömen und kurzen
Ausschaltzeiten (siehe Teil IV dieses Beitrages).
Klassifizierung nach DIN VDE
0636
Die früher üblichen Sicherungscharakteristiken
»flink«
und »träge« sind in den Normen
der Reihe DIN VDE 0636, die DIN
VDE 0635 (D- und D0-Sicherungen) und DIN VDE 0660-4 (NH-Sicherungen) ablösten, durch eine
neue Klassifizierung ersetzt worden. Schmelzsicherungen nach
den Normen der Reihe DIN VDE
0636 werden zur Beschreibung
der Abschaltkennlinie nach zwei
Kriterien unterteilt:
– Bauart und
– Betriebsklasse zur Beschreibung der Abschaltkennlinie.
Bei den Bauarten werden drei
Ausführungsarten unterschieden:
– NH-System (NiederspannungsHochleistungs-Sicherungssystem;
Sicherungen mit Messerkontaktstücken),
– D-System (Diazed; Schraubsicherungen),
– D0-System (Neozed; Schraubsicherungen).
Während das NH-System die
Bedienung durch Fachkräfte oder
elektrotechnisch
unterwiesene
Personen voraussetzt, dürfen das
D- und D0-System auch von Laien
bedient werden. D- und D0-System sind so konzipiert, daß bei
ihrer Bedienung sowohl der
Schutz gegen direktes Berühren
als auch die Nennstrom-Unverwechselbarkeit gegeben sind.
Dennoch dürfen Laien nach DIN
VDE 0105-100 nur stromführende
D- und D0-Sicherungen bis zu einer Nennstromstärke von 63 A
auswechseln (Tabelle 7). Diese
1532 – de 19/99
Bild 16a: Prinzipieller Verlauf der Zeit/ Strom-Bereiche von Sicherungen der Funktionsklassen
a und g nach DIN VDE 0636-1 (VDE 0636 Teil 1)
Bild 16b: Zeit/Strom-Bereiche für »gG«-Sicherungseinsätze [Quelle: DIN VDE 0636-301 (VDE
0636 Teil 301):1998-01]
Forderung ist bei der Planung und
beim Bau elektrischer Anlagen
unbedingt zu berücksichtigen.
Sicherungslastschalter (Schalter-Sicherungseinheiten des Systems D0) verfügen über Schalteinrichtungen mit Lastschaltvermögen. Sie dürfen auch bei Nennströmen > 63 A von Laien bedient
werden.
Die Betriebsklasse ist durch
zwei Buchstaben gekennzeichnet,
z. B. gG. Der erste Buchstabe bezeichnet die Funktionsklasse, der
zweite das zu schützende Objekt.
Die Funktionsklasse legt fest,
welchen Strombereich ein Sicherungseinsatz ausschalten kann.
Man unterscheidet zwei Funktionsklassen (erster Buchstabe der
Betriebsklasse):
– Funktionsklasse g: Ganzbereichssicherungen (general purpose fuses); das sind Sicherungseinsätze,
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
die Ströme wenigstens bis zur Höhe
ihres Nennstromes dauernd führen
und
Ströme
vom
kleinsten
Schmelzstrom bis zum Nennausschaltstrom ausschalten können.
– Funktionsklasse a: Teilbereichssicherungen (accompanied fuses);
das sind Sicherungseinsätze, die
Ströme wenigstens bis zu ihrem
Nennstrom dauernd führen und
Ströme oberhalb eines bestimmten
Vielfachen ihres Nennstroms bis
zum Nennausschaltstrom ausschalten können.
Während Sicherungen der
Funktionsklasse g für den Überlastund Kurzschlußschutz konzipiert
sind, können Sicherungen der
Funktionsklasse a nur den Kurzschlußschutz sicherstellen.
Neben den Funktionsklassen
werden die Abschaltkennlinien
nach ihrer Eignung für bestimmte
Hieraus ergeben sich folgende
Betriebsklassen:
gG Ganzbereichsschutz für allgemeine Anwendung
gL Ganzbereichs-Kabelund
Leitungsschutz
aM Teilbereichs-Schaltgeräteschutz
aR Teilbereichs-Halbleiterschutz
gR Ganzbereichs-Halbleiterschutz
gB Ganzbereichs-Bergbau-Anlagenschutz
gTr Ganzbereichs-Transformatorenschutz
Üblicherweise werden bei der
Elektroinstallation in Wohnungen
Sicherungen der Betriebsklasse gL
bzw. gG verwendet. Die Betriebsklasse gG wurde im Rahmen der
europäischen Harmonisierung mit
DIN VDE 0636-10 (EN 60269-1)
Bild 17: Verlauf der Auslösekennlinie des Thermo-Bimetallauslösers
eines Leitungsschutzschalters
Schutzobjekte unterschieden. Folgende Schutzobjekte sind festgelegt
(zweiter Buchstabe der Betriebsklasse):
G
allgemeine Anwendung
L
Kabel und Leitungen
M
Schaltgeräte
R
Halbleiter
B
Bergbau-Anlagen
Tr Transformatoren
1534 – de 19/99
chen Nennstrom sind die Zeit/
Strom-Bereiche, innerhalb deren
Toleranzband die Schmelzsicherung auslösen muß, in den Normen der Reihe DIN VDE 0636 als
Diagramm dargestellt (Bilder 16 a
und 16 b). Bei diesen Diagrammen
ist auf der Waagerechten der unbeeinflußte (prospektive) Kurzschlußstrom im Verhältnis zum
Nennstrom der Schmelzsicherung
aufgetragen und auf der Senkrechten die Zeitdauer für das Abschmelzen des Schmelzleiters (virtuelle Zeit).
Erst nach Überschreiten der
unteren (vorderen) Kennlinie des
Toleranzbandes, der sogenannten
Schmelzzeit/Strom-Kennlinie, darf
die Schmelzsicherung ansprechen,
d. h. abschmelzen. Beim Erreichen
der oberen (hinteren) Kennlinie
des Toleranzbandes, der soge-
Bild 18: Verlauf der Auslösekennlinie des Elektromagnetauslösers eines Leitungsschutzschalters
eingeführt, um unterschiedliche
Betriebsklassen in europäischen
Ländern einander anzugleichen.
Sie entspricht im wesentlichen der
bisher in Deutschland verwendeten Betriebsklasse gL.
Zeit/Strom-Bereiche
Für jede Betriebsklasse und jeden in dieser Betriebsklasse mögli-
nannten Ausschaltzeit/Strom-Kennlinie, muß die Schmelzsicherung
ansprechen.
Markante Punkte stellen die
Werte am oberen Ende des Toleranzbandes dar (Zeit/Strom-Tor).
In Abhängigkeit vom Nennstrom
sind verschiedene Zeiten (konventionelle Prüfdauer) festgelegt. Sie
liegen bei Nennströmen
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
Bild 19: Leitungsschutzschalter – Charakteristik B
– bis 63 A
bei 1
Stunde,
– über 63 A bis 160 A bei 2
Stunden,
– über 160 A bis 400 A bei 3
Stunden,
– über 400 A
bei 4
Stunden.
Auf der unteren (vorderen)
Kennlinie des Toleranzbandes
(Schmelzzeit/Strom-Kennlinie)
liegt der kleine Prüfstrom I1. So
darf z. B. eine Schmelzsicherung
bis 63 A Nennstrom innerhalb der
konventionellen Prüfdauer von einer Stunde beim kleinen Prüfstrom (1,3 In) noch nicht auslösen.
Auf der oberen (hinteren)
Kennlinie des Toleranzbandes
(Ausschaltzeit/Strom-Kennlinie)
liegt der große Prüfstrom I2. Eine
Schmelzsicherung bis 63 A Nennstrom muß erst innerhalb der konventionellen Prüfdauer von einer
Stunde auslösen, wenn der große
Prüfstrom I2 (1,45 In) fließt. Der
große Prüfstrom I2 ist bei der Zuordnung der Überstrom-Schutzeinrichtungen zu den Nennquerschnitten von Kabeln und Leitungen von sehr wesentlicher Bedeutung (siehe Teil III dieses Beitrags).
1536 – de 19/99
Bild 20: Leitungsschutzschalter – Charakteristik C
Schaltvermögen
Nach den Normen der Reihe
DIN VDE 0636 müssen Schmelzsicherungen ein Schaltvermögen
von mindestens 50 kA aufweisen,
d. h., Kurzschlußströme von mindestens 50 kA sicher abschalten.
Back-up-Schutz
Ist der unbeeinflußte Kurzschlußstrom am Einbauort der
Überstrom-Schutzeinrichtung größer als das Schaltvermögen dieser
Überstrom-Schutzeinrichtung,
muß ihr durch eine vorgeschaltete
Überstrom-Schutzeinrichtung
Rückschutz (Back-up-Schutz) geboten werden (siehe Teil IV dieses
Beitrags).
Aufgrund des hohen Schaltvermögens von 50 kA bei
Schmelzsicherungen
erübrigt
sich in der Mehrzahl aller Fälle
der Praxis bei dem Einsatz von
Schmelzsicherungen ein Rückschutz.
Leitungsschutzschalter
Leitungsschutzschalter haben
getrennt wirkende Auslöser für
den Überlast- und Kurzschlußschutz.
Wirkungsweise bei Überlast
Der Schutz bei Überlast wird
bei modernen Leitungsschutzschaltern mit einem zeitlich verzögerten Thermo-Bimetallauslöser
sichergestellt. Die verschiedenen
Ausdehnungskoeffizienten
der
beiden unter hohem Druck kalt
aufeinander gewalzten Metallstreifen, deren Formgebung sowie
die Temperatur und deren Einwirkungsdauer bestimmen den Grad
der Krümmung des Thermo-Bimetallstreifens. Die mechanische Bewegung der Krümmung wird zum
Auslösen, dem Entklinken des Feder-Kraftspeichers und somit zum
Selbstauslösen (Selbstauslöser) genutzt. Entscheidender Faktor für
das Auslösen ist die Erwärmung,
d. h. der Strom und die Zeit (Bild
17).
Wirkungsweise bei Kurzschluß
Der Schutz bei Kurzschluß wird
durch den zeitlich nahezu unverzögerten Elektromagnet-Auslöser
sichergestellt. Er reagiert ausschließlich stromabhängig, wie
dem senkrechten Verlauf der Auslösekennlinie im Strom/ Zeit-Diagramm zu entnehmen ist (Bild 18).
Moderne Leitungsschutzschalter
begrenzen den Kurzschlußstrom
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
Bild 21: Leitungsschutzschalter – Charakteristik L
Bild 22: Leitungsschutzschalter – Charakteristik H
de 19/99 – 1537
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
– B Leitungsschutz-Charakteristik,
linie (Haltewert, Haltestrom), die
sehr erheblich, was – insbesondegebaut nach DIN VDE 0641-11,
obere (hintere) Kennlinie als Ausre wenn sie auch den Schutz bei
– C Leitungsschutz-Charakteristik,
lösekennlinie (Auslösewert, AuslöKurzschluß übernehmen sollen –
gebaut nach DIN VDE 0641-11,
sestrom) bezeichnet.
von großer Bedeutung ist. Durch
– D Charakteristik für stark imUm spezielle Eigenschaften von
das Schlaganker-Prinzip wird der
pulserzeugende
Betriebsmittel,
zu schützenden Verbrauchsmitbewegliche Eisenkern mit großer
z. B. Transformatoren und Mateln zu berücksichtigen, z. B.:
Kraft gegen das bewegliche
gnetventile, gebaut nach DIN VDE
– Anlaufstrom von Motoren,
Schaltstück geschlagen. Dadurch
0641-11,
– Magnetisierungsstrom von Transerfolgt eine schnelle weite Öffnung
– E Exakt-Charakteristik, gebaut
formatoren (Rusheffekt),
der Schaltstücke. Als Folge entnach Entwurf DIN VDE 0645,
– Einschaltstromspitzen von Konsteht ein langer Lichtbogen, der
– G General-Charakteristik,
gedensatoren und Lampen, bedarf es
dem Kurzschlußstrom schon im
baut nach CEE-Publikation 19, 1.
neben der Leitungsschutz-CharakEntstehen viel Widerstand entgeAusgabe,
teristik, die bei den zuvor angegensetzt und so die erhebliche Be– H Haushalt-Leitungsschutz-Chaführten Verbrauchsmitteln oftgrenzung des Kurzschlußstromes
rakteristik, gebaut nach
bewirkt. Darüber hinaus
DIN VDE 0641,
wird die Begrenzung des
– K Kraft-Charakteristik,
Kurzschlußstromes auch
gebaut nach DIN EN
durch die Aufteilung des
60947-2 (VDE 0660 Teil
Lichtbogens mit Deionble101) und DIN VDE 0660chen in mehrere elek102,
trisch hintereinander ge– L Leitungsschutz-Chaschaltete Lichtbögen in
rakteristik, gebaut nach
der LichtbogenlöschkamDIN VDE 0641,
mer erreicht sowie durch
– U Universal-Charakterielektrodynamisch abhestik, gebaut nach CEE-Pubende Schaltstücke.
blikation 19, 2. Ausgabe,
Ein kleiner Durchlaß– Z Charakteristik
zum
strom iD von kurzer Dauer
Schutz von Halbleitereleergibt auch nur einen
menten und Spannungskleinen
Durchlaßwert
wandlern, gebaut nach
I2•t. Der Durchlaßwert ist
DIN EN 60947-2 (VDE
abhängig von der Höhe
0660 Teil 101) und DIN
des unbegrenzten KurzVDE 0660-102.
schlußstromes und vom
Sehr spezielle bzw.
Grad der Kurzschlußausschließlich im Ausland
strombegrenzung
der
angewendete CharakteriÜberstrom-Schutzstiken bleiben wegen der
einrichtung.
Letzterer
sehr geringen Bedeutung
wird vom Hersteller der
für den Leitungsschutz in
Leitungsschutzschalter
diesem Beitrag unberückangegeben.
Bedeutung
sichtigt. Neben den spezihat der Durchlaßwert bei
ell für den Leitungsschutz
Selektivitätsbetrachtungen
konzipierten Charakteriund auch beim Nachweis
stiken B und C können
eines wirksamen Schutzes
auch die anderen in dievon Kabeln und Leitungen
sem Beitrag behandelten
bei Kurzschluß bei sehr
Charakteristiken für den
kurzen Ausschaltzeiten.
Leitungsschutz eingesetzt
Auf diese ZusammenhänBild 23: Leitungsschutzschalter – Auslösecharakteristiken
werden.
ge wird im letzten Teil
A, B, C und D
Zur Zeit werden von der
dieses Beitrags eingeganherstellenden Industrie im wegen.
mals zum Auslösen des Leitungssentlichen zwei nach DIN VDE
schutzschalters und damit zu un0641–11 genormte CharakteristiAuslösecharakteristiken
erwünschten
Unterbrechungen
ken von Leitungsschutzschaltern
Die unterschiedlichen Auslöseder Stromversorgung führen würauf dem deutschen Markt angebokennlinien von Thermo-Bimetallde, weiterer Auslösecharakteristiten, nämlich die Charakteristiken
auslöser und Elektromagnetauslöken.
B (siehe Bild 19) und C (siehe Bild
ser ergeben aneinandergefügt eiIm folgenden sind beispielhaft
20). Beide Leitungsschutzschalter
ne gemeinsame Auslösekennlinie
einige Auslösecharakteristiken von
sind primär für den Leitungsoder Auslösecharakteristik (Bilder
Leitungsschutzschaltern
aufgeschutz konzipiert. Der Charakteriführt, die es im Fachhandel gibt
19 bis 23).
stik B vorausgegangen sind die Tyoder gab; sie sind bzw. sie werden
Auch die Auslösewerte von Leipen L (siehe Bild 21) (seit 1923)
in Installationsanlagen eingesetzt:
tungsschutzschaltern liegen wie
und H (siehe Bild 22) (seit 1946).
– A Charakteristik für begrenzten
die der Schmelzsicherungen inDie H-Charakteristik war seinerHalbleiterschutz und Meßkreise
nerhalb eines Toleranzbandes. Die
zeit für leistungsschwache Netze
mit Wandlern, gebaut in Anlehuntere (vordere) Kennlinie des Tokonzipiert, da sich mit der L-Chanung an DIN VDE 0641-11,
leranzbandes wird als Haltekenn-
1538 – de 19/99
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
rakteristik die Abschaltbedingungen zum Schutz gegen
elektrischen Schlag im TN-System (früher Nullung) oftmals nicht erfüllen ließen. Die unterschiedlichen k-Faktoren in Tabelle 9-1 der sei-nerzeit gültigen DIN VDE
0100/5.73 resultierten im wesentlichen aus den damals
noch leistungsschwachen Netzen. Da die Netze im Laufe der Jahre bedingt durch den bedarfsgerechten Ausbau immer leistungsstärker wurden, konnte mit Erscheinen der DIN VDE 0100 v1/6.77 auf die Verwendung von Leitungsschutzschaltern mit der Abschaltcharakteristik H verzichtet werden. Deshalb wurde der HTyp nicht mehr in die DIN VDE 0641, Ausgabe Juni
1978, aufgenommen. Die L-Charakteristik hingegen
wurde im Rahmen der internationalen Harmonisierungsmaßnahmen mit Erscheinen von DIN VDE
0641/A4 im November 1988 abgelöst durch die B-Charakteristik. Neben der Ablösung der L-Charakteristik
durch die B-Charakteristik wurde in DIN VDE 0641/A4
die C-Charakteristik neu aufgenommen. Leitungsschutzschalter mit C-Charakteristik unterscheiden sich
von denen mit B-Charakteristik im wesentlichen durch
die höheren Ansprechwerte des unverzögert wirkenden
Elektromagnet-Auslösers (Schnellauslöser). Sie sind für
den Leitungsschutz in Stromkreisen mit hohen Einschaltstromspitzen, z. B. in Motor- und reinen Glühlampenstromkreisen, konzipiert.
Vor Aufnahme der C-Charakteristik in DIN VDE
0641-11 boten die Hersteller von Leitungsschutzschaltern auch schon für die zuvor angeführten Problemfälle
Schalter mit den Charakteristiken G, K und U an, wobei
die Charakteristik U in Deutschland wenig eingesetzt
wurde.
Die Toleranzbänder der verzögerten Thermo-Bimetallauslöser im Überlastbereich der B- und C-Charakteristik sind deckungsgleich (siehe Bild 23). Sie liegen gegenüber der früheren L-Charakteristik (siehe Bild 21)
etwas näher am Nennstrom des Leitungsschutzschalters.
Schaltvermögen
Leitungsschutzschalter mit guten selektiven Eigenschaften (Energiebegrenzungsklasse 3, früher Selektivitätsklasse 3) erreichen auch ein hohes Schaltvermögen bei Kurzschluß. Je kleiner der Durchlaßstrom iD
und der I2•t-Durchlaßwert sind, desto kleiner ist die
Arbeit, die den Leitungsschutzschalter beansprucht.
Daher hat ein Leitungsschutzschalter mit hoher Kurzschlußstrombegrenzung auch ein hohes Kurzschlußschaltvermögen.
Nach dem Musterwortlaut der Technischen Anschlußbedingungen (TAB) der Elektrizitätsversorgungsunternehmen, Abschnitt 7.2, müssen Leitungsschutzschalter im Stromkreisverteiler ein Schaltvermögen von
mindestens 6 kA haben. Der für die Kurzschlußfestigkeit von Hauptstromversorgungssystemen von der
Übergabestelle des EVU bis einschließlich zur letzten
Überstrom-Schutzeinrichtung bzw. Hauptleitungsabzweigklemme vor der Meßeinrichtung angesetzte Stoßkurzschlußstrom von 25 kA, wurde wegen der vorhandenen Dämpfung für Betriebsmittel zwischen der letzten Überstrom-Schutzeinrichtung bzw. Hauptleitungsabzweigklemme vor der Meßeinrichtung und dem
Stromkreisverteiler mit nur noch 10 kA festgelegt.
Durch die weitere Dämpfung des Kurzschlußstromes, z. B. bedingt durch die Verbindungsleitung zwischen Zählerplatz und Stromkreisverteiler, wird der
Kurzschlußstrom abermals reduziert. Daraus resultiert
die TAB-Anforderung, daß Leitungsschutzschalter im
de 19/99 – 1539
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
kumentiert, alle erforderlichen
auftretenden Beanspruchungen,
Stromkreisverteiler ein SchaltverAnforderungen an die Selektivität
genügt. Ein Leistungsschalter – gemögen von mindestens 6 kA haben
(Angabe im Quadrat) und das
legentlich auch als Leistungsmüssen.
Schaltvermögen
(Angabe
im
selbstschalter zur besseren UnterIn der Mehrzahl aller praktiRechteck).
scheidung von Leistungstrennern
schen Anwendungsfälle wird ein
bezeichnet – weist immer folgende
Schaltvermögen von 6 kA für LeiBack-up-Schutz
Grundkomponenten auf:
tungsschutzschalter ausreichen.
Übersteigt der Kurzschluß– Schaltglieder mit LichtbogenAllerdings gibt es auch Fälle in der
strom das Schaltvermögen des
kammern,
Praxis, in denen dieser Wert zu geLeitungsschutzschalters an sei– Schaltschloß und Antrieb,
ring ist. Das trifft beispielsweise
nem Einbauort, muß ihm durch
– zeitlich verzögerter Thermo-Bidann zu, wenn die Transformatoeine vorgeschaltete (in Reihe)
metallauslöser,
renstation ganz in der Nähe eines
Überstrom-Schutzeinrichtung
– zeitlich unverzögerter ElektroGebäudes errichtet oder gar in das
(Schmelzsicherung,
Leistungsmagnetauslöser.
Gebäude integriert ist und die zu
schalter) Rückschutz (Back-upErgänzungsmöglichkeiten besteerwartende
Kurzschlußleistung
Schutz) geboten werden.
hen durch:
deshalb relativ groß sein wird.
In diesem Fall bewältigen beide
– Unterspannungsauslöser,
Derartige Anlagenkonzeptionen
Überstrom-Schutzeinrichtungen
– Arbeitsstromauslöser,
gibt es relativ häufig in größeren
– Hilfsschalter.
Städten mit stark verDer Vorteil von Leimaschten Netzen und in
stungsschaltern besteht in
großen Wohngebäuden.
der individuellen EinstellIn so konzipierten Anlamöglichkeit der Auslöser,
gen kann das Schaltverwodurch eine optimale
mögen von 6 kA nicht
Ausnutzung der Strombemehr ausreichen, so daß
lastbarkeit Iz von Kabeln
Leitungsschutzschalter
mit 10 kA Schaltvermöund Leitungen möglich ist.
Bild 24: Aufschriften auf einem Leitungsschutzschalter
gen im StromkreisverteiDie Auslösekennlinie
ler verwendet werden
von
Leistungsschaltern
müssen.
kann aus bis zu drei einDas Schaltvermögen
stellbaren Kennlinienbevon 6 kA resultiert auch
reichen bestehen:
daraus, daß der Strom– thermisch verzögert,
kreisverteiler üblicher– elektromagnetisch zeitweise im Belastungsverzögert,
schwerpunkt der Woh– elektromagnetisch
unnung angeordnet ist und
verzögert.
über eine VerbindungsWährend bei einer elekleitung zwischen Zählertromagnetisch unverzögerplatz und Stromkreisverten Kennlinie nur der senkteiler (Dämpfung!) verrechte Bereich einstellbar
sorgt wird. Ist der
ist, läßt eine elektromagneStromkreisverteiler aber
tisch zeitverzögerte Kennliin der gemeinsamen
nie eine unabhängige EinUmhüllung mit dem Zähstellung des waagerechten
lerplatz angeordnet, zum
und senkrechten Bereichs
Bild 25: Schutz bei Überlast durch Schütz mit Überstromauslöser
Beispiel in einem Einfazu.
gemeinsam den größeren Kurzmilienhaus, fehlt die Dämpfung
Der große Prüfstrom von Leischlußstrom. Sie schalten gemeinder Verbindungsleitung. In Abstungsschaltern nach DIN EN
sam ab, wobei der Leitungsschutzhängigkeit der Konzeption des
60947-2 (VDE 0660 Teil 101) liegt
schalter nicht zerstört wird. GeVerteilungsnetzes und der Hauptbei 1,3. Moderne Leistungsschalnaue Angaben über die für den
stromversorgung kann auch hier
ter beherrschen durch ihr hohes
Back-up-Schutz eines Leitungsunter Umständen das SchaltverSchaltvermögen Kurzschlußströschutzschalters erforderliche Übermögen von 6 kA nicht mehr ausme bis 100 kA.
strom-Schutzeinrichtung kann nur
reichen, so daß Leitungsschutzder Hersteller des Leitungsschutzschalter mit 10 kA SchaltvermöÜberstrom-Schutzeinrichschalters aufgrund von Untersugen erforderlich werden. Insbetungen, die nur den Schutz
chungen machen (siehe auch Teil
sondere im Industriebereich ist
bei Überlast übernehmen
IV dieses Beitrags).
oftmals der Einsatz von Leitungsschutzschaltern mit mehr als 6 kA
Überstrom-SchutzeinrichtunSchaltvermögen erforderlich. Angen, die nur den Schutz bei ÜberLeistungsschalter
geboten werden Leitungsschutzlast übernehmen, sind üblicherschalter-Baureihen mit 10 kA, 25
weise stromabhängig verzögerte
Leistungsschalter sind Schalter
kA oder 30 kA Schaltvermögen.
Überstrom-Schutzeinrichtungen,
mit einem Schaltvermögen, das
Leitungsschutzschalter mit der Bbei denen das Ausschaltvermögen
dem Ein- und Ausschalten von Beund mit der C-Charakteristik gekleiner ist als der Strom bei volltriebsmitteln in ungestörtem und
währleisten, durch ein Bildzeichen
kommenem Kurzschluß an ihrer
gestörtem Zustand, insbesonde(Bild 24) auf dem Typenschild doEinbaustelle.
re unter Kurzschlußbedingungen
1540 – de 19/99
ELEKTROINSTALLATION
PERSONEN- UND SACHSCHUTZ
Ein typisches Beispiel für einen solchen Anwendungsfall ist ein nur mit einem Überlastauslöser versehenes Schütz nach DIN VDE 0660-102. Der thermische
Überstromauslöser des Schützes (Bild 25) ist dabei so
einzustellen, daß der gewählte Strom den in DIN VDE
0298-4 aufgeführten Strombelastbarkeitswerten Iz (siehe Teil I dieses Beitrags) entspricht.
Überstrom-Schutzeinrichtungen, die nur den Schutz bei Kurzschluß
übernehmen
Überstrom-Schutzeinrichtungen, die nur den Schutz
bei Kurzschluß übernehmen, müssen Kurzschlußströme bis zum größten Strom bei vollkommenem Kurzschluß an ihrer Einbaustelle unterbrechen können.
Typische Beispiele für einen solchen Anwendungsfall
sind:
– Teilbereichssicherungen für den Geräteschutz nach
DIN VDE 0636,
– Leistungsschalter, die nur mit Schnellauslösern nach
DIN EN 60947-2 (VDE 660 Teil 101) versehen sind.
Selbstverständlich können an Stellen, an denen nur
Schutz bei Kurzschluß und kein Schutz bei Überlast erforderlich ist, auch Überstrom-Schutzeinrichtungen
nach DIN VDE 0100-430, Abschnitt 4.1 eingesetzt werden, die beides übernehmen können, nämlich sowohl
den Schutz bei Kurzschluß als auch den Schutz bei
Überlast.
Schmelzsicherungen als Teilbereichsicherung (Funktionsklasse a) für den Geräteschutz gibt es nur in den
Ausführungen aM »Teilbereichs-Schaltgeräteschutz«
und aR »Teilbereichs-Halbleiterschutz«. Sicherungen
dieser Betriebsklassen können im Prinzip auch für den
Schutz von Kabeln und Leitungen bei Kurzschluß verwendet werden, wofür es allerdings in der Praxis nur
selten ein Bedürfnis gibt. Bei Anwendung dieser Betriebsklassen muß der Errichter anhand von DIN VDE
0100-430, Abschnitt 6.3.2 (siehe Teil IV dieses Beitrags), und den Kennlinien der Schmelzsicherungen
(Zeit/Strom-Bereiche) aus den Normen der Reihe DIN
VDE 0636 besondere Berechnungen durchführen.
(Fortsetzung folgt)
de 19/99 – 1541
ENERGIETECHNIK
ENERGIEVERSORGUNG
Bedingungen für den Einsatz
von Überspannungs-Schutzeinrichtungen in Hauptstromversorgungssystemen (II)
HARTWIG ROTH, HARTMUT ZANDER Im September 1998 ist die
»Richtlinie
für
den
Einsatz
von
Überspannungs-Schutz-
einrichtungen der Anforderungsklasse B in Hauptstromversorgungssystemen« erschienen. Der zweite und letzte Teil des
Beitrags befaßt sich vor allem mit der Installation von Überspannungs-Schutzeinrichtungen.
3.8 Einbau in Gehäuse der
Schutzart IP 54
Anforderungsklasse B auf Funkenstreckenbasis blasen im Beanspruchungsfall aus. Ionisierte
Lichtbogengase können in andere
Bereiche des Hauptstromversorgungssystems eindringen, z. B.
Hauptverteiler
oder
Zählerschränke, und dort möglicherweise Kurzschlüsse herbeiführen.
Das muß verhindert werden. Die
Gehäuse, in denen ausblasende
Überspannungs-Schutzeinrichtun-
Bild 4: Einsatz einer ÜberspannungsSchutzeinrichtung der Anforderungsklasse B
im Isolierstoff-Schutzgehäuse in Verbindung
mit einem Hauptverteiler
Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B
führt, daß dieses aufplatzt oder
können in Hauptstromversorsich der Deckel öffnet und damit
gungssystemen eingesetzt werspannungführende Teile berührden
bar werden. Der Hersteller der
• in unmittelbarer Nähe des HausÜberspannungs-Schutzeinrichtunanschlußkastens,
gen gibt hierfür geeignete Gehäu• in Verbindung mit einem Hauptsetypen an und benennt sie in seiverteiler oder
nen Produktkatalogen.
• an der Einspeisung eines Zählerschrankes.
Alle
genannten
Installationsorte
benötigen
zur
Aufnahme
der
ÜberspannungsSchutzeinrichtungen und deren gegebenenfalls zugeordneten
Überstrom-Schutzeinrichtungen besondere Gehäuse. Diese müssen, wie das
gesamte
Hauptstromversorgungssystem, schutzisoliert sein und einen vollständigen
Berührungsschutz
aufweisen. Standardmäßig erfüllen solche Gehäu- Bild 5: Schaltungskonzept für Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B im TN-C-System
se die Schutzart IP
Seit einiger Zeit sind auch
gen zum Einsatz kommen, müs54 (Bild 4).
Überspannungs-Schutzeinrichtunsen demzufolge gegenüber andeDie meisten der heute zum
gen erhältlich, die – obwohl auf
ren Gehäusebereichen geschottet
Einsatz kommenden ÜberspanFunkenstreckenbasis arbeitend –
sein.
nungs-Schutzeinrichtungen der
im Beanspruchungsfall gar nicht
Das Gehäuse muß darüber
oder nur wenig ausblasen. Diese
hinaus so beschaffen sein, daß die
Dipl.-Ing. Hartwig Roth ist Mitarbeiter der
Überspannungs-Schutzeinrichtundurch Ausblasen entstehende
Vereinigung Deutscher Elektrizitätswergen arbeiten mit einer LichtboDruckverteilung im Beanspruke (VDEW) in Frankfurt/Main; Dipl.-Ing.
genlöschung ähnlich dem Prinzip
chungsfall der ÜberspannungsHartmut Zander ist Sachgebietsleiter Anmechanischer Schaltgeräte. Sie
Schutzeinrichtungen nicht dazu
schlußwesen bei der Bewag AG in Berlin
1542 – de 19/99
ENERGIETECHNIK
ENERGIEVERSORGUNG
haben ein hohes Folgestrom-Schaltvermögen
und kommen im Regelfall ohne vorgeschaltete ÜberstromSchutzeinrichtung aus.
Diese ÜberspannungsSchutzeinrichtungen
können innerhalb von
Hauptverteilern oder
im unteren Anschlußraum eines Zählerschrankes nach DIN
43870 eingesetzt werden. Ein besonderes
gekapseltes Gehäuse
ist nicht erforderlich.
Diese besondere Eigenschaft der Überspannungs-Schutzeinrichtungen muß der Hersteller bestätigen.
Bild 6: Schaltungskonzept für Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B im TN-C-S-System
3.9 Schutzisolierte
Gehäuse müssen
plombierbar sein
Gemäß den Aussagen der TAB müssen
Betriebsmittel in Hauptstromversorgungssystemen, die nicht gemessene
elektrische
Energie führen, plombierbar sein. Die Mindestanforderungen an
Plombenverschlüsse
sind niedergelegt in
einem Merkblatt (M
38/97) mit dem Titel
»Anforderungen
an
Plombenverschlüsse«,
das die VDEW in ihrer
Reihe »Materialien«
herausgegeben
hat.
Hiernach sind an Plombenverschlüsse im wesentlichen
folgende Bild 7: Schaltungskonzept für Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B im TT-System
Anforderungen zu stel• Die Schutzisolierung des Gehäulen:
nungsschutz können nur dann
ses darf durch einen metallenen
• Nach der Plombierung des Gewirkungsvoll arbeiten, wenn die
Plombendraht nicht aufgehoben
häuses darf ein Öffnen ohne
Schutzeinrichtungen gelegentlich
werden.
Zerstörung der Plombe nicht
auf sichere Funktion überprüft
• Aktive Teile innerhalb des
möglich sein.
werden.
Gehäuses dürfen beim Einfä• Jeder Plombenverschluß muß
Weiterhin können defekte
deln des Plombendrahtes von
durch seine alleinige PlombieÜberspannungs-Schutzeinrichtundiesem nicht berührt werden
rung die geforderte Sicherungsgen nachteilig auf das Niederkönnen.
funktion erfüllen.
spannungsnetz des EVU rückwir• Der Zugang mit einer Plombenken und die Verfügbarkeit der
zange muß leicht möglich sein.
nachgeschalteten
elektrischen
3.10 Überprüfung mindestens alle
• Die Handhabung für die PlomAnlage einschränken. Der Einsatz
vier Jahre
bierung muß klar erkennbar
von Überspannungs-SchutzeinDie letzte der Forderungen, die
sein.
richtungen auf Funkenstreckenerfüllt sein müssen, wenn Über• Das Einfädeln des Plombenbasis minimiert dieses Risiko
spannungs-Schutzeinrichtungen
drahtes muß leicht möglich
zwar
weitestgehend,
ausgeder Anforderungsklasse B in
sein. Hierfür muß die Bohrung
schlossen ist diese BeeinträchtiHauptstromversorgungssystemen
zur Aufnahme des Plombengung jedoch nicht.
zum Einsatz kommen, richtet sich
drahtes einen Durchmesser von
Eine regelmäßige Prüfung der
an den Betreiber der Anlage. Inmindestens 1,5 mm haben.
Wirksamkeit des Überspannungsnerer Blitzschutz und Überspan-
1544 – de 19/99
ENERGIETECHNIK
ENERGIEVERSORGUNG
Bild 8: Überspannungen aufgrund von Blitzstoßströmen an Leitungsinduktivitäten
schutzes liegt schon im Interesse
des Betreibers der Anlage. Auch
wenn die Überspannungs-Schutzeinrichtungen selbst in einwandfreiem Zustand sind, könnte doch
aufgrund hoher Beanspruchung
die
zugeordnete
ÜberstromSchutzeinrichtung ausgelöst haben. Bemerkt man das nicht, so
ist der Überspannungsschutz unwirksam. Eine regelmäßige Prüfung der Anlage ist schon aus diesem Grund zu empfehlen.
Wie ist nun zu prüfen? Eine
umfangreiche Prüfung aller Parameter einer ÜberAufschluß – zumin- spannungs-Schutzdest über das Isola- einrichtung ist vor
Ort praktisch nicht
tionsverhalten – lie- durchführbar. Einifert eine Isolations- gen Aufschluß – zuwiderstandsmes- mindest über das Isolationsverhalten
–
sung nach DIN VDE kann jedoch eine Iso0100-610. lationswiderstandsmessung nach DIN
VDE 0100-610 liefern. Diese ist
ohne großen Aufwand und vom
Elektroinstallateur mit üblichen
Prüfgeräten durchführbar.
4. Installation von Überspannungs-Schutzeinrichtungen in Hauptstromversorgungssystemen
Die Auswahl und Errichtung
von Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B in Hauptstromversorgungssystemen hängt ab von der
Art des vorhandenen Netzsystems. DIN V VDE 0100-534 beschreibt unter anderem die je-
weils anzuwendende Schaltung.
Dies geschieht insbesondere unter dem Gesichtspunkt der einwandfreien Funktion der in der
Anlage angewendeten Schutzmaßnahme gegen elektrischen
Schlag auch bei Defekten an einer Überspannungs-Schutzeinrichtung.
Im TT-System darf eine defekte Überspannungs-Schutzein-
Bild 9: Installation von ÜberspannungsSchutzeinrichtungen in Hauptstromversorgungssystemen: Die Verbindung zur Erdungsanlage ist auf kürzestem Wege hergestellt
richtung zwischen Neutralleiter
und Schutzleiter beispielsweise
nicht die Wirksamkeit einer RCD
in der nachgeschalteten Anlage
beeinträchtigen. Daher schreibt
DIN V VDE 0100-534 für das TT-
de 19/99 – 1545
ENERGIETECHNIK
ENERGIEVERSORGUNG
System die sogenannte »3+1Schaltung« vor. Das bedeutet,
drei Überspannungs-Schutzeinrichtungen werden zwischen die
Außenleiter und den Neutralleiter
geschaltet. Eine weitere Überspannungs-Schutzeinrichtung
wird zwischen Neutralleiter und
Schutzleiter bzw. Erdungsanlage
geschaltet. Diese muß für den
höchsten zu erwartenden Blitzstoßstrom ausgelegt sein.
Die Bilder 5 bis 7 verdeutlichen die möglichen Schaltungskonzepte für ÜberspannungsSchutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B in Hauptstromversorgungssystemen bei Versorgung aus dem TN-C-, TN-C-S- und
TT-System.
Im TN-C-S-System ist die
Schaltung mit vier Überspannungs-Schutzeinrichtungen dargestellt. Die vierte Überspannungs-Schutzeinrichtung ist zwischen Neutralleiter N und Schutzleiter PE bzw. Erdungsanlage geschaltet. Auf diese Schutzeinrichtung kann dann verzichtet werden, wenn sich die Aufteilungsstelle N/PE in unmittelbarer Nähe
der Überspannungs-Schutzeinrichtungen befindet. Als unmittelbar nah kann noch eine Entfernung bis 0,5 m bezeichnet werden. Es empfiehlt sich also, die
Überspannungs-Schutzeinrichtungen nahe beim Hausanschlußkasten, z. B. in einem Hauptverteiler, anzuordnen, so daß sich
die vierte Schutzeinrichtung erübrigt.
Es sei darauf hingewiesen, daß
die Leitungsverbindungen zu den
Überspannungs-Schutzeinrichtungen sowohl auf der aktiven als
auch auf der geerdeten Seite
möglichst kurz gehalten werden
sollen. Als kurz gilt jeweils eine
Länge von maximal 0,5 m. Bei
Nichtbeachtung werden aufgrund
der steilen Blitzstoßströme in diesen Leitungen Stoßspannungen
induziert, die die Größenordnung
einiger kV erreichen können und
dadurch den Überspannungsschutz für die nachgeschaltete
Anlage unwirksam machen. Für
die Berechnung der induzierten
Spannung gilt bekanntermaßen
der folgende Zusammenhang:
umax = L ×
di
dt
Beispielsweise entsteht in diesen Leitungen mit einer angenommenen und durchaus realisti-
1546 – de 19/99
schen Induktivität von 1 µH/m bei
einem Blitzstoßstrom mit einer
Steilheit von 1 kA/µs eine Spannung von 1 kV/m (Bild 8).
Beispiele für gute und weniger
wirksame Installationen zeigen
die Bilder 9 und 10.
5. Zusammenfassung und
Schluß
Die neue VDEW-Richtlinie enthält keine konkreten Bestimmungen für die Errichtung des BlitzSchutzzonen-Konzeptes sowie für
die Auswahl der ÜberspannungsSchutzeinrichtungen. Sie beschreibt lediglich die Anforderungen, die zwingend erfüllt sein
müssen, wenn ÜberspannungsSchutzeinrichtungen der Anfor-
Überspannungs-Schutzeinrichtungen garantiert werden.
• Der Einbau von ausblasenden
Überspannungs-Schutzeinrichtungen muß in besonderen
schutzisolierten Gehäusen erfolgen.
• Diese Gehäuse müssen sicher
plombiert werden können.
• Überspannungs-Schutzeinrichtungen sind in Abständen von
vier Jahren auf ihren einwandfreien Zustand überprüfen zu
lassen.
Die EVU können die Einhaltung
der Anforderungen in der VDEWRichtlinie vor der Inbetriebsetzung der Anlage prüfen und die
Inbetriebsetzung der Anlage von
der Erfüllung der Anforderungen
abhängig machen.
Literaturhinweise
Bild 10: Installation von ÜberspannungsSchutzeinrichtungen in Hauptstromversorgungssystemen: Die Verbindung zur Erdungsanlage ist für einen wirksamen Schutz
zu lang
derungsklasse B in Hauptstromversorgungssystemen eingesetzt
werden sollen:
• Das Blitz-Schutzzonen-Konzept
muß in seiner Gesamtheit verwirklicht sein.
• Fehlerhafte
ÜberspannungsSchutzeinrichtungen
müssen
einwandfrei und dauerhaft vom
Netz abgetrennt werden.
• Die Blitzstoßstromtragfähigkeit
der Überspannungs-Schutzeinrichtungen muß der Beanspruchung an deren Einbauort entsprechen.
• Zulässig sind ausschließlich Überspannungs-Schutzeinrichtungen
auf Funkenstreckenbasis.
• Die in den TAB geforderte Kurzschlußfestigkeit muß für die
[1] DIN V VDE 0100-534 »Elektrische Anlagen von Gebäuden –
Auswahl und Errichtung von Betriebsmitteln – Schalt- und Steuergeräte
–
ÜberspannungsSchutzeinrichtungen«
[2] »Technische Anschlußbedingungen für den Anschluß an das
Niederspannungsnetz – TAB
1991«, herausgegeben von der
Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke e.V. (VDEW)
[3] »Richtlinie für den Einsatz von
Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B
in Hauptstromversorgungssystemen«, herausgegeben von der
Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke e.V. (VDEW)
[4] Veiko Raab; »Überspannungsschutz in Verbraucheranlagen –
Auswahl, Errichtung, Prüfung«,
Verlag Technik Berlin
[5] Dr. Ing. Peter Hasse; »Neu:
DIN VDE 0185-103 – Schutz gegen elektromagnetischen Blitzimpuls – Teil 1: Allgemeine
Grundsätze – Anwendung in der
Praxis«, »de« 14/97 und 17/97
[6] Klaus-Peter Müller; »Einsatz
von
Blitzstromableitern
im
Hauptstromversorgungssystem«,
EVU-Betriebspraxis 5/98
[7] Veiko Raab, Dr. Ing. Peter
Zahlmann;
»Kurzschlußschutz
von Blitzstromableitern«, Elektropraktiker 52 (1998) 5 und 6
[8] Angel Alvarez; »Selektiver
Blitzstromableiter«,
Bulletin
SEV/VSE 23/98
k
MESSEN
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PRÜFEN
•
AUTOMATISIEREN
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Kosten senken durch
Fernüberwachung
Bei Gebäuden sowie Maschinen und Anlagen sollen die Ausfall- bzw. Stillstandszeiten möglichst kurz sein. Eine leistungsfähige Fernüberwachung kann hier sehr schnell Fachkräfte herbeiholen, um den Fehler zu beseitigen.
Werden Störungen im Funktionsverlauf diverser Prozesse
nicht möglichst schnell erkannt,
kann dies erhebliche Folgekosten
nach sich ziehen. Der Kunde erwartet flexible Systeme, die bei
all seinen Anlagen möglichst geringe Leerlaufzeiten aufweisen
und somit zur Steigerung der Produktivität beitragen.
Bei Auftreten eines Ereignisses
– welcher Natur auch immer –
müssen sofort alle zuständigen
Stellen benachrichtigt werden.
Das im Außendienst arbeitende
Wartungsteam benötigt die Schadensinformation ebenso wie der
Leiter der Produktionsaufsicht
oder gar die Geschäftsführung.
die lückenlose Dokumentation
aller Ereignisse sichergestellt,
was die Servicequalität deutlich
erhöht.
Der Kunde benötigt keine Zwischenstellen mehr, um das Auftreten von Störungen an das richtige Personal weiterzuleiten.
Gleichzeitig werden die Leerlaufzeiten minimiert, Personalressourcen effektiv eingesetzt und
Folgeschäden reduziert.
LCD-Display welches
die aktuelle Tätigkeit
von FAMO anzeigt
Hier erfolgt die Telefonanbindung. Es bedarf keines Extraanschlußes da ein bestehender durchgeschleift
wird.
RS232-Schnittstelle
für die Anbindung
eines PCs.
Bis zu 23 potentialfreie
Anschlüsse können
überwacht werden.
Bild 1: Ereignismelder der Reihe »Famo«
Kosten senken durch
Fernwartung
Der Kostendruck heutzutage
verhindert hohe Personalinvestitionen. Oft ist es nicht rentabel,
bei jeder Anlage ein Serviceteam
vor Ort zu haben. Vielmehr besteht die Möglichkeit, diese Aufgaben als externer Serviceanbieter zu erbringen. Hier bietet sich
die Lösung in Form eines Ereignismelde- und Ferndiagnosesystems auf Basis des Telefon- oder
GSM-Netzes an.
Die Überwachung aller unbeaufsichtigt arbeitenden Anlagen
rund um die Uhr ermöglicht beispielsweise der Ereignismelder
»Famo« (Bild 1) der Firma Döbelt
Datenkommunikation Berlin. Alle
erfaßten Daten sind sofort verfügbar und lassen sich in Schriftform
an alle informationsbedürftigen
Stellen weiterleiten. Somit wird
Bild 2: Die Ereignismelder erkennen eine Vielzahl von Störsignalen und leiten diese an viele
verschiedene Empfänger weiter
Anwendungsbeispiel Kühllagerung
Im Bereich der Kühllagerung gibt es heute aufgrund der Anforderungen an Logistik und Kostenreduktion große dezentrale Lager, die mit den ortsansässigen Lagern der Verkaufsniederlassungen verbunden sind. Die Überprüfung und Wartung
der Anlagen durch qualifiziertes Personal nimmt somit einen hohen Stellenwert ein, zieht jedoch auch hohe Kosten nach sich.
Hier bietet sich nun der Einsatz der Fernüberwachungsanlage »Famo« an. Sie umfaßt die Kontrolle der Temperatur,
der Luftfeuchtigkeit und anderer nötiger Meßwerte. Zusätzlich besteht im Rahmen der Warenwirtschaft die Möglichkeit,
entsprechende Stellen automatisch und rechtzeitig zu benachrichtigen. Somit lassen sich einerseits Reparaturkosten vermeiden. Andererseits kann man auch Umsatzausfällen durch Warenmangel oder Verlust entgegenwirken.
de 19/99 – 1551
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AUTOMATISIEREN
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Eigenschaften
Gerätebezeichnung
Fax
Autofax
x
Quixfax
x
Cityfax
x
Handyfax
x
Multifax
x
Autofax-Vario/PC
x
Multifax-Vario/PC
x
Quix
Cityruf
D1-Netz
D2-Netz
E-Netz
x
x
x
x
x
x
SPSPCKopplung Kopplung
x
x
x
x
x
x
x
x
S7
RS232
S7
RS232
Funktionsumfang der Produktreihe »Famo«
Der nichtflüchtige Speicher
fax«, das in Schriftform per Fax
Die Informationen lassen sich
sorgt dafür, daß bei einem Stromjedes Ereignis meldet. Nach
über das Telefonfestnetz, die Teausfall keine Informationen veroben abgerundet wird die Serie
lefon-Nebenstellenanlagen oder
loren gehen. Er bietet Platz für 96
durch »Famo-Multifax«. Es bieein GSM-Handy übertragen. Man
Rufnummern und 40 Faxseiten.
tet die Möglichkeiten der Behat somit vollkommen ortsunabDie Stromversorgung erfolgt renachrichtigung per Fax, Pager,
hängig Zugriff auf alle relevanten
gulär über 12 V bzw. 24 V. Die 23
Cityruf sowie D1-, D2- und EDaten der angeschlossenen AnEingänge lassen sich mit potenPlus-Netz. Für komplexere Einlagen. Empfangsgeräte jeglicher
tialfreien Anschlüssen belegen.
satzgebiete stehen die Geräte
Couleur werden unterstützt: das
»Famo-Vario/PC« mit SPS-Koppreguläre Handy, das Faxgerät,
lung und PC-Schnittstelle zur
der Cityruf-Empfänger oder PaEinfache Bedienung
Verfügung.
ger (Bild 2).
»Famo« unterstützt das IWFDie Beispiele im Kasten zeigen
Die Ferndiagnosesysteme der
(Impuls-) und das MFV-(Mehrfreden Vorteil ortsunabhängiger
Reihe »Famo« lassen sich sehr
quenz-)Wahlverfahren. Die DaFernüberwachungsanlagen. Es
einfach bedienen. Eine Fernprotenrate der Faxfunktionen begibt jedoch noch weitere Einsatzgrammierung über den PC ist mit
trägt 9 600 bit/s.
gebiete im industriellen Bereich,
einer zusätzlichen Software mögbei denen man mit Fernüberwachungsanlagen zur
Anwendungsbeispiel Gebäudeverwaltung
Kostensenkung beitragen
kann (Bild 3).
Auch im Bereich des Gebäudemanagements sind für Kontroll- und
So benötigen beispielsWachvorgänge große Mengen an Personal erforderlich. Diese Aufgabenweise kleine Kläranlagen
stellung läßt sich ebenfalls mit »Famo« erledigen. Ob der Ölvorrat überzur Einhaltung der Grenzwacht werden soll, der Brenner funktionstüchtig ist, die Elektrik nicht
werte und Umweltauflagen
durch Vandalismus beeinträchtigt ist, die Filter verstopft sind oder die
keine kostenintensiven WarTemperatur ordnungsgemäß beibehalten wird – »Famo« überwacht rund
tungsteams mehr. Sie lasum die Uhr ohne Personaleinsatz.
sen sich dezentral von einer
Bei Überschreiten der frei einstellbaren Grenzwerte benachrichtigt das
Leitstelle aus auf ihre FunkGerät unverzüglich alle informationsbedürftigen Stellen. So wird z. B. die
tionstüchtigkeit hin überHausverwaltung
prüfen und erst bei Bedarf
über ein unvorherwarten. Dies ermöglicht ein
gesehenes Ereignis
zyklisch erstelltes Journal,
mit einer Fax-Nachdas alle Geschehnisse in der
richt sofort über den
Anlage aufzeichnet.
Vorfall in Kenntnis
gesetzt. Ein eventuell vorhandener
Technische InnovaHausmeister erhält
tionen für jedermann
eine SMS-Nachricht
über sein FunkteleDie Firma Döbelt Datenfon und kann die
kommunikation bietet mit
Folgen des Ereignisder Produktfamilie »Famo«
ses persönlich über- Ereignismelder für die Fernüberwachung von Gebäuden
verschiedene Ereignismelprüfen. Das jeweils
degeräte für jeden Bedarf.
benötigte Reparaturteam, z. B. ein Elektroinstallateur, wird ohne bürokraDie Geräte bieten viele Metische Umwege an den Ereignisort herbeigerufen.
thoden der BenachrichtiDurch die sofortige Benachrichtigung lassen sich Folgekosten vermeigung – vom Telefon-Festden, etwa durch Auskühlen des Gebäudes bei Ausfall der Heizung. Man
netz über Telefon-Nebenkann jedoch nicht nur die Heizung überwachen, sondern auch Wasserleistellenanlagen bis zum Motungen im Winter, die Lüftung oder die Klimaanlage und die komplette
bilfunk (Tabelle).
Elektrik – vom Fahrstuhl und der Beleuchtung bis hin zur Türrufanlage.
Das einfachste Gerät der
Reihe ist das »Famo-Auto-
1552 – de 19/99
Installierter FaxEreignismeldekasten
für FAMO-basiertes
Gebäudemanagement.
Schnittstellenkasten für
die Signaleingänge
Testschalter zur
Funkstationsüberwachung
von FAMO.
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Hier kann der Absendeort genau bestimmt
werden. Als Beispiel
dienen hier die ãBerliner
Wasser BetriebeÒ, der
Wasserentsorger der
Hauptstadt.
Dieser Bericht bleibt individuell fŸr die Textnachricht reserviert.
Hier kšnnen bis zu
2000 Zeichen Text den
Ereignisfall beschreiben.
*CCT-Fax*
Fax-Kopfzeile
o1111111.11111111.1111111
IBD Multifax V2.5.0 07.06.98 20:39:37
Dšbelt Datenkommunikation
Ackerstra§e 71 - 76
D Ð 13355 Berlin
Abwasserpumpwerk
Am Hafen 1
Musterstadt
Hier wird mittels Angabe von High oder Low
der Zustand des Anschlusses angegeben.
Meldungsprotokoll
Stšrmeldung:
Pumpe 3 ausgefallen
Sofort Entstšrungsdienst benachrichtigen!
In diesem Feld kann der
Adressat der Nachricht
genau definiert werden,
selbstverstŠndlich auch
namentlich.
Fax 1
Fotos: Döbelt
Bild 4: Aufbau eines von dem Fernüberwachungsbaustein im Störfall abgesetzten Faxes
Bild 3: Fernüberwachung ist auch bei industriellen Anlagen möglich
lich. Selbsterklärende Eingabemasken erleichtern das Verfassen
der Nachrichten.
Die Faxmeldungen können bis
zu 40 Seiten mit jeweils 2000 Zeichen umfassen. Sie lassen sich
auch von im PC-Umgang ungeschultem Personal ohne zusätzlichen Aufwand erstellen.
Genauso einfach kann man
mit dem PC die Sendeprotokolle
definieren und die Uhrzeitsynchronisation über DCF 77
einstellen. Für alle Funktionen
von Famo sind keine eigenen
Telefonleitungen erforderlich.
Die Anbindung von Rechnern
mit Funkmodem wird unterstützt.
Die Struktur eines einfachen
Faxes, das bei Auftreten einer
konkreten Störung gesendet wird,
zeigt Bild 4. Dieses Fax läßt sich
mühelos über die Software am PC
editieren. Der Benutzer benötigt
hierfür keine Programmier- oder
Layoutkenntnisse.
Weil in den meisten Fällen bei Ereignisauslösung kein Personal vor
Ort anwesend ist, erweist sich die
Erstellung aussagekräftiger Faxnachrichten als sehr wichtig.
Das Gerät zeigt an, was
passiert ist
Darüber hinaus besteht die
Möglichkeit, direkt auf dem Display von »Famo« den gerade aktuellen Stand oder die momentane Aktivität abzulesen. Dies erleichtert dem zu Hilfe gerufenen
Serviceteam die Diagnose.
(AS)
de 19/99 – 1553
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Steigerung der Anlagenverfügbarkeit durch Einsatz
schweißfreier Verbraucherabzweige
STEFAN MERZ Schaltanlagenbetreiber sind heute mehr denn
je bestrebt, die Stillstandszeiten ihrer Anlagen auf ein MiniFotos: Siemens
mum zu reduzieren und damit ihre Anlagenverfügbarkeit zu
steigern. Somit steigen auch die Anforderungen an Niederspannungsschaltgeräte. Dies war für Siemens der Anlaß,
neue Schütze Sirius 3R zum Aufbau schweißfreier Verbraucherabzweige in sicherungsloser Bauform zu entwickeln und
damit die Vorteile von schweißfreier und sicherungsloser
Aufbautechnik zu vereinen.
Diese schweißfreien Verbraucherabzweige sind nach einem
Kurzschluß von bis zu 50 kA
sofort wieder einsatzbereit –
ohne Überprüfung oder gar
Austausch eines
oder mehrerer
Schaltgeräte,
wie bei marktüblichen Verbraucherabzweigen erforderlich.
Bild 2: Der im Schütz
integrierte Schnellauslöser verhindert in den
neuen schweißfreien
Verbraucherabzweigen
im Kurzschlußfall das
Verschweißen der
Schützkontakte
Vermeidbare Stillstandszeiten
Sicherungslose Verbraucherabzweige bestehend aus Leistungsschalter und Schütz werden heute nach der IEC 60947-41 (VDE 0660 Teil 102) geprüft.
Diese Norm unterscheidet zwei
sogenannte Zuordnungsarten, die
den Schädigungsgrad der SchaltDipl.-Ing. (TH) Stefan Merz ist Produktmanager für sicherungslose Verbraucherabzweige im Geschäftsgebiet Niederspannungsschaltgeräte bei Siemens
Automatisierungs- und Antriebstechnik
(A&D) in Erlangen
1554 – de 19/99
geräte nach einem Kurzschluß
beschreiben. Beiden Zuordnungsarten gemeinsam ist, daß der
Kurzschluß sicher abgeschaltet
werden muß und Anlagenteile
oder gar Personen nicht gefährdet werden dürfen.
Selbst in der strengeren Zuordnungsart 2 darf das Schütz
nach einem Kurzschluß laut
Norm verschweißt sein. Dies bedeutet, daß das Wartungspersonal bei einem aufgetretenen
Kurzschluß den Verbraucherabzweig vor Ort im Schaltschrank
zumindest auf seine Funktionssicherheit prüfen muß. Im Fall verschweißter Schützkontakte muß
man diese mit einem geeigneten
Werkzeug trennen.
In der etwas schwächeren Zuordnungsart 1 dürfen die Schaltgeräte nach einem Kurzschluß
sogar funktionsunfähig sein, und
ein Austausch der beschädigten
Schaltgeräte ist erforderlich.
Während Überprüfung und Austausch der Schaltgeräte bleibt die
Anlage selbstverständlich im Stillstand.
Kurzschlüsse bis 50 kA –
kein Problem
Diese Wartungsarbeiten stellen
vermeidbare
Stillstandszeiten dar, die durch den Einsatz
der neuen schweißfreien Verbraucherabzweige von Siemens
der Vergangenheit angehören.
Schweißfreie Verbraucherabzweige werden nach der Norm IEC
Bild 1: Für die neuen schweißfreien Verbraucherabzweige Sirius 3R sind Kurzschlüsse bis
50 kA kein Problem – ohne Schädigungen
der Geräte und damit verbundene Stillstandszeit und Instandhaltungsaufwand
60947-6-2 (VDE 0660 Teil 115)
geprüft und dürfen laut dieser
Norm im Kurzschlußfall keinerlei
Schaden nehmen.
Das heißt: Solche Verbraucherabzweige sind nach einem
Kurzschluß sofort wieder voll
funktionstüchtig.
Die
neuen
Schütze von Siemens erfüllen in
Kombination mit den Leistungsschaltern aus dem Systembaukasten Sirius 3R die Schweißfreiheit
bei Kurzschlüssen bis zu 50 kA
(Bild 1).
Um diese Schweißfreiheit zu
gewährleisten, ist im Schütz ein
elektromechanischer
Schnellauslöser inte- Schweißfreie Vergriert, der im Kurz- braucherabzweige
schlußfall die Schütz- sind nach einem
kontakte aufreißt und
ein zu schnelles Schlie- Kurzschluß sofort
ßen der Kontakte ver- wieder voll funktihindert (Bild 2). Die onstüchtig.
durch den entstehenden Lichtbogen angeschmolzenen
Kontakte bleiben durch diesen
Mechanismus für die kurze Zeit
bis zur Wiedererkaltung geöffnet.
Verschweißte Schützkontakte
treten dadurch nicht mehr auf.
Dies gilt für Kurzschlüsse von wenigen 100 A bis hin zu 50 kA. Die
üblichen Wartungsarbeiten nach
einem Kurzschluß entfallen bei
schweißfreien
Verbraucherabzweigen. Die Anlage kann nach
Behebung der Kurzschlußursache ohne Prüfung oder gar Austausch eines Schaltgerätes sofort
weiter betrieben werden. Die
volle Funktionsfähigkeit des Ver-
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Bild 3: Das komplette Programm der schweißfreien Verbraucherabzweige von Siemens bietet optimal abgestimmte Direkt- und Wendeabzweige bis 18,5 kW/400 V
braucherabzweigs in bezug auf
Überlastschutz,
Schaltfunktion
und Kurzschlußschutz bleibt erhalten. Als entscheidender Vorteil
für den Anwender erweist sich
die Minimierung der Stillstandszeiten.
Hochgeschwindigkeit in der
Produktion
Diese Eigenschaft kommt den
heutigen Anforderungen vieler
Anlagenbauer nach einer Steigerung der Anlagenverfügbarkeit
entgegen. Speziell in Branchen, in
denen komplexe Antriebssysteme
zum Einsatz kommen, verursachen Stillstandszeiten horrende
Kosten, da es sich hier in der Regel um kapitalintensive Anlagen
handelt. Der Anlagenbetreiber
selbst optimiert solche Anlagen
im Sekundenbereich, um möglichst niedrige Betriebskosten zu
erreichen.
Längere Ausfallzeiten, verursacht durch Schaltgeräte, sind
heute nicht mehr akzeptabel.
Ferner ist in verschiedenen Branchen der Einsatz schweißfreier
Verbraucherabzweige für bestimmte Anwendungen vorgeschrieben. So ist beispielsweise
im Kranbau nach VDE 0660 Teil
102 für Schütze, welche beim Ansprechen von Sicherheitsstromkreisen das Abschalten übernehmen, eine schweißfreie Absicherung vorzusehen.
Aber nicht nur in diesen speziellen Anwendungsfällen überzeugen die schweißfreien Verbraucherabzweige durch ihr tadelloses Kurzschlußverhalten. Sie finden vielfältigen Einsatz im Maschinenbau, in der Chemie- und
1556 – de 19/99
der Automobilindustrie – generell
überall dort, wo komplexe Antriebssysteme reibungslos und
hocheffizient zusammenspielen
und wo man unnötige Stillstandsund Wartungszeiten aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten unbedingt vermeiden muß.
Einfacher Aufbau
Die neuen schweißfreien Abzweige von Siemens vereinen die
Vorteile von schweißfreier und
sicherungsloser
Aufbautechnik.
Bisher war der Aufbau von
schweißfreien Abzweigen nur mit
Hilfe der Kombination Schmelzsicherung, Schütz und Überlastrelais
möglich. Im Kurzschlußfall wird
die Schmelzsicherung zerstört und
muß ausgetauscht werden.
Das bedeutet aber, daß der
Anlagenbetreiber viele unterschiedliche Sicherungen vorrätig
haben muß. Ein weiterer Nachteil dieser Aufbautechnik mit
Schmelzsicherung ist die weltweite Existenz unterschiedlichster
landesspezifischer Vorschriften
für die Verwendung spezieller Sicherungen (z. B. »BS-Fuses« in
Großbritannien). Dieser Umstand
erschwert den Export für den Anlagenhersteller, da er eine Vielzahl an unterschiedlichen Sicherungen in seinen Anlagen vorsehen und landesspezifisch einsetzen muß. Durch den Einsatz
schweißfreier
Verbraucherabzweige in sicherungsloser Bauform kann durch die Vorlage der
weltweit gängigen Approbationen
bei Planung, Aufbau und Doku-
Die Merkmale der schweißfreien
Verbraucherabzweige auf einen Blick
• Schweißfreie, sicherungslose Verbraucherabzweige steigern die
Anlagenverfügbarkeit durch Minimierung der Stillstands- und Instandhaltungszeiten. Dies ist für den Anlagenbetreiber ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
• Die volle Funktionsfähigkeit ist auch nach Kurzschlüssen bis
50 kA gewährleistet – verschweißte Schützkontakte nach Kurzschlüssen gehören der Vergangenheit an.
• Das Zusammenführen der Vorteile von schweißfreier und sicherungsloser Aufbautechnik steigert die Wirtschaftlichkeit der Antriebe.
• Schweißfreie Abzweige können jetzt auch einfach aus Leistungsschalter und Schütz aufgebaut werden. Der Verzicht auf Sicherungen erhöht die Exportchancen der Maschinen- und Anlagenhersteller.
• Bekanntes umfangreiches Zubehör ist durch die vollständige Integration der neuen Geräte in den Systembaukasten Sirius 3R verfügbar.
• Sowohl Direkt- als auch Wendeabzweige sind mit den vorhandenen Verbindungs- und Verdrahtungsbausteinen einfach und
schnell aufzubauen.
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AUTOMATISIEREN
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
mentation auf landesspezifische Sondergeräte verzichtet werden. Dies bedeutet für den Anlagenbauer
eine wesentliche Vereinfachung des Exports und bietet somit auch erweiterte Chancen für den weltweiten
Verkauf seiner Anlagen im Vergleich zu der bisher
eingesetzten sicherungsbehafteten Lösung.
Ein weiteres Merkmal der neuen Geräte von Siemens ist die vollständige Integration der schweißfreien Aufbautechnik in ein durchgängiges Baukastensystem Sirius 3R. Damit ist es für den Anlagenbauer sehr
einfach möglich, schweißfreie Verbraucherabzweige
aus Leistungsschalter und Schütz selbst zusammenzubauen. Unter Verwendung der vorhandenen Verbindungs- und Verdrahtungsbausteine kann man sowohl
Direkt- als auch Wendeabzweige zeitsparend aufbauen und gleichzeitig Verdrahtungsfehler vermeiden.
Die Verwendung von Standardgeräten und die Integration in das Baukastensystem Sirius 3R ermöglichen
erstmals einen wirtschaftlichen Einsatz schweißfreier,
sicherungsloser Verbraucherabzweige für ein breites
Anwendungsspektrum.
Maßgeschneidert für jeden Antrieb
Die Schütze zum Aufbau schweißfreier, sicherungsloser Abzweige sind in drei verschiedenen Ausführungen bis hin zu 18,5 kW, 400 V erhältlich.
Schweißfreie Ab- Der gesamte Leistungsbereich ist in zwei
zweige vereinen die Baugrößen aufgeteilt. Bis 5,5 kW findet
Vorteile von das Schütz der Baugröße S0 (45 mm
Baubreite) Verwendung. Für den Leischweißfreier und stungsbereich größer 5,5 kW bis 18,5 kW
sicherungsloser Auf- stehen zwei Schütze der Baugröße S2
bautechnik. (55 mm) zur Verfügung. Die Kombination
dieser Schütze mit einem passenden
Standardleistungsschalter aus dem umfangreichen
Spektrum des bekannten Systembaukastens Sirius 3R
ergibt für jeden Antrieb den passenden schweißfreien
Verbraucherabzweig – und dies für Direkt- und Wendeabzweige (Bild 3).
Die Schütze gibt es sowohl mit einer Steuerspannung von AC 230 V, 50 Hz als auch DC 24 V. Weitere
Spannungen werden bald folgen. Für die neuen Schütze kann man das bekannte Zubehör der Standardschütze verwenden. Gleiches gilt auch für das umfangreiche Zubehör der Leistungsschalter Sirius 3R. Bei
der Neuentwicklung hat Siemens auf vollständige Integration in das am Markt bewährte, durchgängige Baukastensystem Sirius 3R gesetzt.
de 19/99 – 1557
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
TELEMATIK
Dynamische Navigation führt um
den Stau herum
JÜRGEN SCHLOMSKI Navigation im Auto ist nichts Neues. Neu
ist hingegen die dynamische Navigation. Welche Vorteile sie
gegenüber der herkömmlichen Navigation hat und wo sie
bisher noch an ihre Grenzen stößt, das beleuchtet dieser Beitrag. Navigation per Radio oder Navigation per Mobilfunk –
beides ist möglich, beides hat aber auch Vor- und Nachteile.
schen zwei Informationswegen
wählen kann. Der erste ist der
Traffic-Message-Channel (TMC),
den die Hörfunksender ausstrahlen. Der zweite erfolgt über das
Mobiltelefon, das über den Datenkanal (SMS) Kontakt mit einem
Service-Provider aufnimmt und
sich dort Verkehrsinformationen
beschafft. Natürlich unterscheiden sich beide Wege voneinander,
und zwar nicht nur in der Art der
Aufbereitung, sondern auch darin, daß die Informationen der Radiosender kostenlos sind, während
Navigation – herkömmlich
Foto: Daimler-Chrysler
Die Navigation im Auto benötigt drei Elemente: eine digitalisierte Landkarte, die auf einer
CD-ROM gespeichert ist, eine satellitengestützte Ortungseinrichtung, die den aktuellen Standort
ermittelt und last but not least
bordeigene Sensoren, die jede Geschwindigkeits- und Richtungsänderung des Fahrzeugs präzise registrieren. Aus diesen drei Quellen schöpft die Navigationseinheit
die Daten, die den Fahrer optisch
und akustisch zum Ziel führen.
Navigation mit Hindernissen
Allerdings fehlte bisher dem
Ganzen noch das berühmte I-Tüpfelchen. Der Grund: Die Daten,
die die elektronische Landkarte
liefert, funktionieren bis in verwinkelte Wohn- und Gewerbegebiete. Aber was macht der arme
Autofahrer, wenn der Weg dorthin durch einen Unfall blockiert
ist? Ihm das Autoradio verkündet,
daß er in Kürze in einem Stau
stecken wird? Bisher lautete die
Empfehlung so: Umfahren Sie die
Unfallstelle großzügig, der Navigator hilft Ihnen dabei. Mit anderen Worten: Der Autofahrer mußte sich per Radio oder Mobiltelefon selbst über die aktuelle Verkehrssituation informieren, also
selbst aktiv werden, damit er
rechtzeitig mit Hilfe seines Navigationssystems einen großen Bogen um das Verkehrshindernis
fahren konnte. Kein Wunder also,
daß die Verkehrsexperten der Industrie nach einem Ausweg suchten und ihn jetzt auch gefunden
haben.
Jürgen Schlomski arbeitet als freier
Fachjournalist u.a. in den Bereichen
Unterhaltungselektronik und Telekommunikation
1560 – de 19/99
Bei der neuen E-Klasse von Daimler-Chrysler wird das Navigationssystem »Dynaps« empfohlen. Es ist eine im Armaturenbereich integrierte Lösung, bei der alle erforderlichen Komponenten (Navigationseinheit, TMC-Autoradio, SMS-Handy) in optimaler Weise vernetzt sind. Jedenfalls berücksichtigt die Zielführung aktuelle Verkehrsinformationen, und zwar wahlweise die
eines Providers oder die einer TMC-Radiostation. Für die optischen Fahranweisungen werden
Piktogramm-Darstellungen benutzt
Zauberformel:
Dynamische Zielführung
»Dynamische Zielführung« ist
das Zauberwort, was bedeutet,
daß das Navigationssystem die
Sache selbst in die Hand nimmt
und sich ohne jegliches Dazutun
des Fahrers um die aktuelle Verkehrssituation auf Deutschlands
Straßen kümmert. Und – das ist
der zweite Pluspunkt – auch frühzeitig eine Ausweich-Empfehlung
liefert.
»Bei den Navigationssystemen
von Daimler-Chrysler haben wir
diese Dynamisierung und Aktualisierung bereits realisiert. Sogar
in zweifacher Hinsicht«, hebt Dr.
Joachim Siedler, Pressesprecher
bei der Bosch-Tochter Blaupunkt
in Hildesheim, hervor. Siedler will
damit sagen, daß der Fahrer zwi-
sich die Provider neben einer
Freischaltungsgebühr und einer
monatlichen Pauschale auch die
einzelnen Zugriffe bezahlen lassen.
Bei den Navigationssystemen
von Daimler-Chrysler sind jedenfalls beide Varianten möglich.
Dynamische Navigation per
Radio (TMC)
Entscheidet sich der Fahrer
für eine dynamische Anpassung
per TMC, so liefert das zur Navigationseinrichtung gehörende Autoradio die Informationen. Hierbei handelt es sich um eine Empfängerversion, die TMC-Daten auswertet. Dieser im Radio-DatenSystem (RDS) integrierte Dienst
konfrontiert den Autofahrer nicht
mehr mit Dutzenden von Ver-
DATENTECHNIK
•
TELEKOMMUNIKATION
TELEMATIK
Dynamische Navigation per
Mobilfunk (SMS)
Die Alternative zu TMC ist, die
Informationen per GSM-Mobilfunk, also per SMS-Datenkanal
anzubieten. Der große Vorteil ist
der in zwei Richtungen verlaufende Datenaustausch zwischen Provider und Kraftfahrzeug.
Das Prinzip: Nach Aktivierung
und Austausch der Zugangsberechtigung werden dem Ver-
1562 – de 19/99
kehrsrechner des Providers die
Fahrtroute bzw. das Fahrziel sowie der aktuelle Standort »zugefunkt«. Der wiederum prüft, ob
und welche Störungen vorliegen,
und sendet das Ergebnis an das
Navigationssystem zurück. Und
da dieses Hin und Her nicht nur
bei Fahrtantritt vonstatten geht,
sondern per Kopfdruck häufiger
erfolgen kann, ist der Navigationsrechner natürlich genauestens
informiert. Es gibt noch einen anderen Pluspunkt: »Bei der TMCLösung muß das Radio auf einen
zum Fahrgebiet passenden Sender eingestellt werden. Bei dieser
(SMS)-Lösung entfallen jegliche
standortbezogene Programmierungen. Das erledigt die Satelliten-Ortsbestimmung automatisch«,
erklärt Dr. Siedler die Bosch/
Blaupunkt-Lösung für DaimlerChrysler.
Verkehrsberichten quasi eine
Prognose anzufügen. Schließlich
möchte der Autofahrer ja nicht
nur wissen, wo eine Behinderung
ist, sondern auch welche Tendenz
ein Stau aufweist. Wo sich gerade
eine Störung aufbaut. Ob sich das
Hindernis vergrößert oder auflöst. Mit welchen Wartezeiten
man rechnen muß. Und ob das
Ausweichen auf eine Umleitungsstrecke sinnvoll ist.
Jedenfalls können mit solchen
»intelligenten« Informationen die
Navigationssysteme von DaimlerChrysler eine Menge anfangen.
Sobald eine Stimme ertönt und
dem Fahrer verkündet: »Ihre
Route wird unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrsmeldung neu berechnet«, heißt es,
die Ohren zu spitzen. Denn zuvor
war das intelligente System aktiv
und hat nicht nur eine alternative
Grafik: Blaupunkt
kehrsmeldungen. Diese Nachrichten werden zwar parallel zum
Programm übertragen, sind jedoch nicht hörbar. Ein weiterer
Vorteil: Aus dem Datenstrom lassen sich, bei entsprechender Auswahl, die routenrelevanten Staunachrichten herausfiltern.
Dennoch ist die TMC-Lösung
zur Zeit noch nicht optimal. Das
liegt nicht am technischen Verfahren. Auch nicht so sehr an der
Art der Datenauswertung, sondern mehr an der Art der Datenerfassung. Sie ist mancherorts zu
grobmaschig. Außerdem verfügen die Landesmeldestellen als
»Sammler« nicht über die Möglichkeiten der Spezial-Provider,
wie beispielsweise Tegaron, Passo oder Gedas, auf die wir noch zu
sprechen kommen. So orientieren
sich die bei den Landesregierungen angesiedelten Behörden an
Informationen von Induktionsschleifen in Fahrbahndecken,
hauptsächlich jedoch an Meldungen, die ihnen die Polizei zur Verfügung stellt.
Jedoch ist inzwischen einiges
in Bewegung geraten. So berichtet zum Beispiel der Hessische
Rundfunk, daß er über 4000 ehrenamtliche Staumelder gewinnen konnte, die seit Januar aktiv
sind und ihre Beobachtungen per
Handy an den ADAC in München
weiterleiten. Dort werden die Daten überprüft, nach Frankfurt geschickt und vom Hessischen
Rundfunk sofort in den TMC-Kanal eingespeist. »Bei dieser großen Zahl von Beobachtern entgeht uns fast kein Verkehrshindernis«, sagt Sendeleiter Dr.
Wolfgang Sieber. »Wir verbessern
dadurch nicht nur unseren TMCDienst, sondern auch die gesprochenen Empfehlungen. Selbst unser Videotext profitiert von dieser
Aktion.« Mit anderen Worten: Die
Hörfunksender haben die Zeichen
der Zeit erkannt und suchen nach
weiteren Informationsquellen.
Um die Zielführung zu dynamisieren, benötigt die im Fahrzeug befindliche Navigationseinheit
aktuelle Verkehrsmeldungen. Bei »Dynaps« kann der Autofahrer sogar zwischen zwei Möglichkeiten wählen. Die eine ist das Autoradio mit TMC-Funktion. Datenlieferant sind die Radiosender. Die zweite Möglichkeit bietet der Datenkanal eines GMS-Handys. Hier liefert ein Provider die erforderlichen Informationen, der für die Erfassung zum Beispiel Infrarot-Sensoren einsetzt, die auf Autobahnbrücken installiert sind
Die Datenaufbereitung der
Provider
Die Erfassung des Verkehrsflusses erfolgt automatisch durch
Sensoren, die an Autobahnbrükken befestigt sind und ständig den
Verkehrsfluß messen und an die
Zentrale weiterleiten (siehe »de«
18/98, Seite 1674). Der Clou ist,
daß sich bei dieser Art der Erfassung auch Situationen zwischen
freier Fahrt und Stillstand schnell
und präzise ermitteln lassen, also
Unterscheidungen zwischen zähfließendem Verkehr oder leichten
Verkehrsbehinderungen möglich
sind. Das ist ein ganz wichtiger
Punkt, denn er ermöglicht den
Ausweichstrecke berechnet, sondern nimmt sofort seine Lotsenfunktion wieder auf. Gleichzeitig
wird auch die voraussichtliche
Ankunftszeit und verbleibende
Fahrstrecke aktualisiert.
Die dynamische Zielführung
erfordert natürlich eine modifizierte Software. Sie sorgt dafür,
daß auf Verkehrsbehinderungen
nicht »stur« mit Ausweichstrekken reagiert wird. Denn nicht jeder Stau, auch das ist wichtig zu
wissen, muß zu einer Umwegroute führen. Kein Wunder also, daß
das Thema »dynamische Verkehrsführung« nicht nur in der
Fachwelt diskutiert wird.
k
HAUSGERÄTE
•
HANDEL
Innovationen
Innovationen der Hausgerätebranche 1999
Vorbeugen ist besser als Plaque
GÜNTER MEYER* Die Braun GmbH ist in fünf Produktbereichen
Weltmarktführer. Einen davon, Geräte zur Plaque-Entfernung, haben wir für Sie etwas genauer angesehen und die
innovativsten Produkte daraus zusammengestellt.
So präsentierte Braun als
Highlight des diesjährigen Domotechnica-Auftrittes eine Weltneuheit im Mundpflegebereich: Die
Braun Oral-B OxyJet.
Sie soll helfen, die Mundhygiene entscheidend zu verbessern
und die Ursache von Zahnfleischerkrankungen, unter denen 95 %
der
Deutschen
leiden,
zu
bekämpfen.
Plaque – der Anfang von
Parodontose und Karies
Hauptverursacher dieser oft
schleichenden Entwicklung sind
mangelhafte Pflege durch falsches
Zähneputzen und Verzicht auf
Reinigung der Zahnzwischenräume. Doch gerade hier finden Bakterien einen idealen Nährboden.
Da diese Bakterien (allen voran
Streptococcus mutans) von Kohlenhydraten (Zucker und Stärke)
leben, versorgt der Mensch sie bei
der Nahrungsaufnahme automaDie Braun GmbH ist mit über
2,9 Mrd. DM Umsatz im Geschäftsjahr 1996/97 ein international führender Hersteller von
Elektrokleingeräten mit Sitz in
Kronberg bei Frankfurt/Main.
1921 vom Ingenieur Max Braun
in Frankfurt/Main mit einer
Werkstatt für Apparatebau gegründet, arbeiten heute weltweit über 9000 Mitarbeiter in
der Unternehmensgruppe. Seit
1967 gehört das Unternehmen
zum Gillette Konzern, Boston,
Mass. (USA). Das komplette
Geräteprogramm umfaßt rund
200 Produkte, die überwiegend
in eigenen Fertigungsstätten in
Deutschland, Irland, Frankreich, Spanien, Mexiko, China,
Indien und USA produziert werden. 70 % der Produkte – täglich
mehr als 150 000, sind jünger
als 5 Jahre.
*Günter Meyer ist freier Autor und
Spezialist für Hausgeräte und Internet
1564 – de 19/99
und schonenden Zähneputzen,
und als Alternative zur Zahnseide, zum Entfernen von Plaque in
den Zahnzwischenräumen mit
dem Interclean Reinigungsfaden.
Oral-B-OxyJet
Als wesentliches innovatives
Merkmal enthält der Wasserstrahl der Braun Oral-B OxyJet
Millionen von Micro-Luftblasen,
In de 17/99 starteten wir eine Artikelreihe, die »echte« Innovationen 1999 der Hausgerätebranche beschreibt. Dabei zeigen wir
spektakuläre Neuentwicklungen in den Bereichen kleiner Hausgeräte und Großgeräte, die als Maßstab für den Wettbewerb gelten
und einen nutzbaren Mehrwert für den Verbraucher darstellen. Mit
einer Vorteil-Nutzen-Argumentation dürfte es dem Handel hier
nicht schwerfallen, zusätzliche Umsätze zu erzielen.
Bisher erschienen:
de 17/99: PerfectClean von Miele – Jetzt geht´s richtig ab.
de 18/99: Dynamic Sense von Bauknecht – die Antwort auf die
Ökosteuer.
tisch mit. Und werden sie nicht
konsequent nach jeder Nahrungsaufnahme
beseitigt, entsteht
Plaque, ein kaum sichtbarer
Zahnbelag, in dem Milliarden
Bakterien mit ihrem Stoffwechsel
Kohlenhydrate in Säuren umwandeln. Die Säuren greifen dann den
Zahnschmelz an und rufen Karies
hervor. Wird die Plaque nicht ent-
die Plaque-Bakterien bekämpfen.
Durch eine Miniaturturbine in der
Düse rotiert der Wasserstrahl
8000mal pro Minute, so daß er
durch die Drehbewegung mit den
Micro-Luftblasen leichter bis unter den Zahnfleischrand gelangen
kann. Die Braun Oral-B OxyJet
wirkt der Entstehung von Zahnfleischentzündungen besser entOral-B OxyJet
fernt, mineralisiert sie zu Zahnstein. Dies geschieht bevorzugt
am Zahnfleischrand und in Zahntaschen und löst dort Entzündungen aus. In ihrer Folge können
sich Zahnfleisch, Zahnwurzelhaut
und zahnumgebender Knochen so
weit zurückziehen, daß Zähne
ausfallen. Der Schlüssel für Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch liegt also in der regelmäßigen Entfernung der Plaque.
Genau hier setzen die Produktinnovationen von Braun an – zur
Mundspülung, zum gründlichen
gegen als eine herkömmliche
Munddusche (Studiendesign: Anwendung durch Zahnarzt). Das ist
das Ergebnis einer klinischen
Studie. Eine weitere Untersuchung zeigt, daß Plaque-Bakterien bei Verwendung der Braun
Oral-B OxyJet und einer Zahnbürste deutlicher reduziert werden als von einer Zahnbürste alleine.
Der Rotationsstrahl dient auch
der allgemeinen Reinigung und
der Zahnfleischmassage sowie
speziell zur Spülung von Brücken,
HAUSGERÄTE
•
HANDEL
Innovationen
Implantaten und festsitzenden
Zahnspangen. Durch einfaches
Umschalten können mit einem
Monostrahl
Speisereste
und
gelockerte Plaque gezielt entfernt
werden.
Die Micro-Luftblasen entstehen durch die Beschleunigung
des Wasserstrahls auf dem Weg
zur Düse, nachdem er über einen
»Airfilter« mit Luft angereichert
wurde. Ein stufenloser Regler mit
integriertem Ein-/Ausschalter ermöglicht eine einfache Einstellung des gewünschten Wasserdrucks. Die Braun Oral-B OxyJet
eignet sich auch zur Anwendung
von Mundspüllösungen. Mit einer
Kapazität von 600 ml ist der
große Wasserbehälter ausreichend für eine komplette Spülung. Eine integrierte Aufbewahrungsbox enthält vier markierte
Düsenaufsätze für eine hygienische Benutzung der Munddusche
durch mehrere Personen.
Die unverbindliche Preisempfehlung für die Braun Oral-B
OxyJet
beträgt
Oral-B Plak
79,95 EUR (156,37
Control 3D
DM). Erhältlich ist
Solo
die neue Munddusche auch in Kombination mit der
besonders
leistungsfähigen
elektrischen Zahnbürste Braun OralB Plak Control 3D
als MundhygieneCenter.
Im Herbst 1998
wurde diese erste
elektrische Zahnbürste mit einem
3D-Putzsystem
ebenfalls als Weltneuheit in den
Markt eingeführt.
Zur Entfernung von
Zahnbelag werden
sanft pulsierende
hochfrequente Vorund Rückbewegungen des Bürstenkopfes mit schnellen Seitwärtsbewegungen
kombiniert. Ab Juli 1999 ist nun die
Braun Oral-B Plak Control 3D Solo
erhältlich.
Die neue elektrische Zahnbürste ist ein preisgünstiges Einsteigermodell in die 3D-Putztechnik,
hat ein Kontrollsystem für den
richtigen Andruck, einen Timer
mit »Gedächtnis« und eignet sich
gut für den 1-Personen-Haushalt.
1566 – de 19/99
Klinische Tests zeigen: Die Braun Oral-B
Plak Control 3D reinigt
die Zähne besser als eine
Handzahnbürste, aber
genauso schonend. Das
Gerät wird mit einem
Kompaktladeteil
ohne
Aufbewahrungsbox für
verschiedene Aufsteckbürsten geliefert.
Das Putzsystem ist bei
allen Geräten der Plak
Control 3D-Produktfamilie gleich:
3D-Putzsystem
Die Funktionsweise des Interclean
Schnittbild Interclean
Schnelle Seitwärtsbewegungen
(7600mal/m) werden mit hochfrequenten, sanft pulsierenden
Vorund
Rückbewegungen
(20000mal/m) kombiniert. Durch
das innovative Andrucksystem,
wird bei zuviel Druck die pulsierende Bewegung ausgesetzt. Ein
Memory-Timer kündigt durch
kurze Unterbrechung der Bürstenkopfbewegung das Ende der
empfohlenen zweiminütigen Mindestputzzeit an. Die Braun Oral-B
Plak Control 3D Solo ist mit einer
Aufsteckbürste bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von
74,95 EUR (146,59) erhältlich
und somit um mehr als 40,- DM
günstiger als die De-Luxe-Version. Diese hat im Gegensatz zur
»Solo« zwei Geschwindigkeiten
und eine integrierte Aufbewahrungsbox für drei Aufsteckbürsten. Mitgeliefert werden zwei Indicator-Aufsteckbürsten.
Trotz dieser außergewöhnlich
wirksamen Zahnbürste ist es
nicht möglich, die Plaque aus den
Zahnzwischenräumen vollständig
zu entfernen. Besonders die Seitenflächen der Zähne direkt über
dem Zahnfleisch lassen sich nur
mit Zahnseide erreichen. Da viele
Menschen das Fädeln von Zahnseide als umständlich, unbequem
und unhygienisch empfinden, hat
Braun auch für dieses Problem eine innovative Lösung gefunden:
den Interclean.
Er arbeitet mit einem speziellen Reinigungsfaden, der mit
6000 bis 8000 Umdrehungen/m
rotiert. Durch die Fliehkraft wird
der Faden konisch ausgelenkt
und beschreibt einen kreisförmigen Radius. Ist das Gerät am
Zahnfleischrand des Zahnzwischenraumes positioniert, kann
der Faden die Seiten beider Zähne berühren und reinigt sie sanft,
schnell und mühelos.
Stößt der Reinigungsfaden auf
Widerstand, wird er sofort gestoppt. Dank des langen Schafts
des Interclean sind alle Zwischenräume bis zu den Weisheitszähnen gut zu erreichen.
Klinische Studien haben bewiesen: In der Bekämpfung von
Plaque ist der Interclean genauso
wirksam wie Zahnseide, nur wesentlich einfacher und bequemer
zu handhaben.
In »de« 20/99 berichten wir
über den Screenfridge von Electrolux – einen Kühlschrank mit
Internetanschluß.
k
BETRIEB
BETRIEBSORGANISATION
Schwierige Mitarbeiter noch
besser führen
DIPL.-BETRW. ROLF LEICHER, HEIDELBERG »Meister werden
ist schon schwer, Meister sein noch sehr viel mehr«, frei
nach Wilhelm Busch läßt sich in diesem Reim ein zentrales Problem der modernen Führung zusammenfassen: Die Frage nach dem richtigen Führungsverhalten.
Als Vorgesetzter stehen Sie
ständig im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Erfordernissen, sozialen Notwendigkeiten
sowie individuellen Erwartungen
Ihrer Mitarbeiter. Eine wahrlich
große Aufgabe, die auf Ihren
Schultern ruht! Ihre Hauptaufgabe ist es, ein Kooperationsklima
zu schaffen, in dem die Mitarbeiter sich leistungsfähig und persönlich entfalten können. Jeder
Mitarbeiter beurteilt und empfindet, was mit ihm und um ihn herum geschieht. Positive Einflüsse
motivieren und geben ihm inneren Schwung, negative Einflüsse
dämpfen seine Stimmung und
bremsen seine Leistung. Normalerweise machen Mitarbeiter
auch keine Probleme. Gelegentlich tauchen aber Schwierigkeiten auf. Dann sind Vorgesetzte
gefordert.
Was tun, wenn ein Mitarbeiter sich nicht an
Abmachungen hält?
Stellen Sie in einem 4-AugenGespräch die Frage, warum er
sich nicht daran hält. Bewerten
Sie seine Argumente (oft Ausreden) nicht gleich. Bitten Sie den
Mitarbeiter, sich in Ihre Lage zu
versetzen: Wie wirkt es auf Vorgesetzte, wenn Abmachungen nicht
gehalten werden, wenn jeder
macht, was er für richtig hält. Betonen Sie ausdrücklich, daß sich
der Betreffende so etwas nicht leisten kann und daß Sie selbst im
Rahmen der Führungsverantwortung diesen Vorfall als absolute
Ausnahme ansehen.
Selbstverständlich sind Sie
aber selbst Vorbild und halten
sich auch selbst an Abmachungen. Sagen Sie einem Kunden
nicht das zu, was Ihr Mitarbeiter
ablehnen mußte. Sie untergraben damit seine Autorität und
machen Ihre eigenen Leute vor dem Kunden unglaubwürdig.
Nicht eingehaltene Abmachungen müssen sofort
behandelt werden. Von alleine lösen sich die Dinge
nicht, vertagen Sie nichts
auf nächste Woche, schieben Sie eine Aussprache
nicht auf die lange Bank.
Auch die Kollegen des betreffenden Mitarbeiters kennen die
Situation und sind gespannt, was
Sie als Vorgesetzter unternehmen. Packen Sie das Problem bei
den Hörnern oder schleichen Sie
wie eine Katze um den heißen
Brei herum? Sie dürfen nicht
wegschauen, wenn jemand durch
sein Verhalten Probleme macht.
Wehren Sie den Anfängen! Machen Sie bloß keinen Rückzieher!
Getroffene Abmachungen, z. B.
über den Arbeitsablauf, müssen
von allen eingehalten werden.
Lassen Sie Ausnahmen nicht zu.
Setzen Sie sich nicht durch, so
verlieren Sie Autorität. Daher:
Was Sie intern vereinbaren, haben Sie sich vorher gründlich
überlegt. Spätere Änderungen
verunsichern die Mitarbeiter genauso wie die Nachbesserungen
der Reformen unserer Regierung
den Bürger verunsichern.
Wie mahnen Sie einen
verschwitzten Termin?
Immer wieder passiert es, daß
ein Mitarbeiter einen Termin
verschwitzt, obwohl ihm seine
Aufgabe und das Datum bekannt
waren. Ihre Aufgabe ist es, Hintergründe zu finden, Konsequenzen zu erläutern und eine Alternativlösung zu finden. Wichtig ist
es, die persönliche gute Beziehung aufrechtzuerhalten. Wenn
Sie sich schon vor der Besprechung wegen des verschlafenen
Termins aufregen, reagieren Sie
falsch. Gehen Sie ruhig und gelassen in das Gespräch, auch
wenn es schwerfällt. Sagen Sie
nicht: »Sie haben den Termin
versäumt«, sondern: »Ich habe
zum fälligen Termin von Ihnen
nichts gehört.« Der erste Satz
kann sehr leicht als Kritik aufgefaßt, als persönlicher Angriff
mißverstanden werden, gerade
in heiklen Situationen. Im zweiten Satz beschreiben Sie den
Sachverhalt aus Ihrer Sicht und
Sie merken sicherlich: Der zweite
Satz klingt wesentlich weniger
nach Kritik oder Angriff. Indem
Sie sich nur an die vorliegenden
Fakten halten und diese wertneutral beschreiben, können Sie
viel »emotionalen Zündstoff« aus
dem Gespräch nehmen.
Folgen aufzeigen
Wenn sich ein Mitarbeiter stur
stellt, unnachgiebig und uneinsichtig ist und der Vorgesetzte in
der stärkeren Position ist, könnte er versucht sein, zum Mittel
der Drohung zu greifen. Das hat
jedoch den Nachteil, daß einer
Drohung immer ein »persönliches Element« anhaftet (»Der
will mich in die Pfanne hauen!«),
und so automatisch Aggressionen und Widerstände provoziert
werden. Zeigen Sie dem Mitarbeiter die Folgen seiner Terminverzögerung auf. Verlangen Sie,
daß er sich zukünftig vor Fälligkeit des Termins an Sie wendet
und selbst Vorschläge macht,
wie es nun weitergehen soll.
de 19/99 – 1579
BETRIEB
BETRIEBSORGANISATION
Können Sie Wünsche
ablehnen?
Immer wieder kommt es vor:
Der Vorgesetzte muß einem Mitarbeiter
einen
persönlichen
Wunsch abschlagen. Jemand will
kurzfristig Urlaub oder zum wiederholten Mal einen Gehaltsvorschuß. Das Grundproblem bei jeder Absage ist das gleiche: Für
den Mitarbeiter ist es eine
schlechte Nachricht. Er wird sauer reagieren, das weiß auch der
Vorgesetzte. In vielen Fällen gibt
es keinen Ausweg und keine Ersatzlösung, die man dem Mitarbeiter anbieten könnte.
Persönliche Wünsche sind persönlich abzusagen, nicht am Telefon. Wichtig ist auch, eine
schlüssige Begründung für eine
Absage zu geben. Der Mitarbeiter
hat ein Recht darauf und wird sie
so auch eher akzeptieren. Auch
die Gleichbehandlung aller muß
garantiert sein; einem Mitarbeiter etwas abzuschlagen, was anderen gestattet wird, führt fast
zwangsläufig zu Mißstimmungen.
Je detaillierter Sie die Hintergründe schildern, desto besser ist
es. Geben Sie dem Mitarbeiter so
viele Informationen, daß es ihm
rational und emotional unmöglich wird, eine sture oder uneinsichtige Position einzunehmen.
Das ist viel wirkungsvoller als
nur an das Verständnis des anderen zu appellieren: »Sie müssen
mich doch auch verstehen«.
Der Mitarbeiter läßt Sie
nicht zu Wort kommen
Das Gespräch wird Ihnen praktisch aus der Hand genommen.
Sie wollen aber Ihren Gesprächspartner ausreden lassen. Viele
wirkungsvollste und eleganteste
Stoppsignal ist, den Gesprächspartner zu unterbrechen, indem
Sie ihn mit seinem Namen ansprechen – und zwar so oft, bis er
reagiert. Eine weitere Methode:
Rufen Sie an, wenn Ihr Mitarbeiter wenig Zeit hat, z. B. vor der
Mittagspause oder kurz vor Feierabend. Oder sagen Sie von sich
aus, daß Sie nur »ganz kurz« anrufen.
Mit Besserwissern zurechtkommen
Gelegentlich fühlen sich Mitarbeiter als überaus kompetent
und nerven mit Besserwisserei.
Gesprächsziele bei Problemen
Sachebene
Gefühlsebene
• Problem genau
definieren
• Ursachen feststellen
• Lösungen suchen
• Vorsorge treffen, daß
das Problem in Zukunft
nicht mehr auftritt
• Kooperation erreichen
• keine persönlichen
Angriffe
• lösungsorientiert
bleiben
Beachten Sie die Gefühle
Für den Vorgesetzten lohnt es
immer, sich mit den Gefühlen seiner Mitarbeiter zu beschäftigen.
So kann er ruhig einmal sagen:
»Ich weiß, Herr Müller, daß Sie
jetzt sehr enttäuscht sind« oder
»Herr Müller, heute habe ich eine
ganz schlechte Nachricht für
Sie«. Damit öffnet er gleich zu Anfang ein Ventil, bevor sich beim
Mitarbeiter überhaupt »Dampf
im Kessel« bildet. Er kann im Gespräch seinem Mitarbeiter auch
»erlauben«, böse zu reagieren.
Dadurch wird diese Reaktion für
ihn uninteressant, und der Mitarbeiter wird nicht besonders heftig
reagieren.
Wichtig:
Eine
schlechte
Nachricht
rechtzeitig zu überbringen,
heißt häufig, daß Sie etwas retten oder Alternativen finden
können.
Schlechte Nachrichten dürfen
Sie dem Mitarbeiter aber auch
nicht »so ganz nebenbei« unterjubeln wollen. Der Mitarbeiter muß dann annehmen, sein
Anliegen würde verharmlost.
1580 – de 19/99
Mitarbeiter empfinden ein Unterbrechen als Abwertung ihrer
Beiträge und reagieren sauer. Sie
haben andererseits einfach nicht
die Zeit, um einen Mitarbeiter
»ins Leere« laufen zu lassen, ihn
reden zu lassen, bis ihm die Luft
ausgeht. Und je länger sein Redeschwall dauert, desto ungeduldiger werden Sie, desto schärfer
fällt ein späterer Unterbrechungsversuch aus.
Empfehlungen
Stop-Signale setzen
Mitarbeiter, die gerne reden,
reden auch gerne sehr viel. Aus
diesem Grunde ist es wichtig, den
Mitarbeiter möglichst früh zu
stoppen. Ist die Lawine erst einmal im Rollen, ist es schwer, sie
aufzuhalten. Achten Sie dabei auf
typische Einleitungswörter für
Gesprächslawinen wie »also«,
»und zwar«, »folgendes«. Sie zeigen an, daß sich Ihr Mitarbeiter
auf einen längeren Monolog einrichtet.
Stellen Sie bei Langrednern
möglichst keine offenen Fragen.
Die sind immer wieder Anlaß für
langatmige Erklärungen. Das
Hat der Mitarbeiter recht, loben
Sie ihn und bestätigen seine Aussagen. Was aber, wenn der
Schlauberger unrecht hat, Halbwissen zeigt oder Fachbegriffe
falsch anwendet? Wie korrigieren Sie nun seine Meinung?
Praxis-Empfehlungen
1. Korrigieren Sie nur, wenn dies
für den Gesprächsverlauf wichtig
ist.
2. Werden Sie nie persönlich,
stellen Sie ihn nicht vor Kollegen
bloß.
3. Bauen Sie immer eine Brücke:
Verbinden Sie Ihre Korrektur mit
positiven Gesprächselementen.
Sagen Sie ihm nicht nur, was
nicht stimmt, sondern was er
vorher richtig gesagt hat.
4. Machen Sie es ihm leicht, eine
falsche Behauptung zurückzuziehen. Unterstellen Sie ihm, daß er
es anders gemeint hat.
5. Bei hartnäckigen Besserwissern sollten Sie »Beweise« für Ihre Meinung haben, aber dabei
den Triumph nicht ausspielen,
sich nicht als Sieger fühlen.
6. Zeigen Sie sich überrascht bei
Falschaussagen des Mitarbeiters.
Fragen Sie, woher er die Informationen hat.
BETRIEB
BETRIEBSORGANISATION
Manche Mitarbeiter finden
immer Ausreden bei
Arbeiten
Viele Mitarbeiter sind um Ausreden nicht verlegen. Ihre Lieblingsformulierung bei Ausreden
lautet: »Ja...aber...«, und nun
kommt es zu langen Diskussionen zwischen Ihnen und dem
Mitarbeiter. Da will sich jemand
nicht festlegen, wenn Sie ihm eine Aufgabe oder einen Termin
übertragen. Ihr Ziel ist es, eine
ganz verbindliche Zusage zu erhalten und ihn darauf festzulegen. Mit »Ja ... aber...« versucht
sich der Betreffende immer wieder zu drücken und die
Übernahme einer Tätigkeit zu verzögern. Pakken Sie ihn an seinem
Selbstwertgefühl. Sagen
Sie ihm, was davon abhängt, daß gerade er
die Aufgabe übernimmt.
Werten Sie das Selbstwertgefühl des Mitarbeiters auf. Sagen Sie
ihm, daß gerade er die
nötige Kompetenz hat
und für die Aufgabe geeignet ist. Schaffen Sie
aber auch die Voraussetzungen hierfür.
haben, desto schwieriger ist es
für einen anderen, sich einem
positiven Gesprächsergebnis zu
verschließen. Sturheit beruht
meist auf persönlichen Hintergründen. Erfragen Sie die Gründe! Unterscheiden Sie dann zwischen Ausrede und echtem Einwand des Mitarbeiters. Wie das
geht? Ganz einfach: Das erste Gegenargument des sturen Mitarbeiters ist die Ausrede, das zweite der echte Einwand. Fragen Sie
nach dem zweiten Grund, Sie haben dann den eigentlichen Grund
seiner Sturheit.
Setzen Sie Ihre Meinung nicht
Kraft Ihrer Funktion und Positi-
Arbeiten Sie
mit positiven
Verstärkern
Bewährt hat sich
auch die positive Unterstellung: »Wie ich Sie
einschätze, wollen Sie
sich nicht um die Verantwortung drücken«.
Der vermeintliche Drükkeberger hat jetzt keinen Mut
mehr, sich zu drücken.
Er fürchtet, entdeckt zu werden. Schildern Sie ihm das für Sie
unerwünschte Verhalten mit positiver Unterstellung.
Denken Sie daran:
Kein Gespräch läuft total negativ ab. Es gibt immer positive Signale. Nur sie zu erkennen, ist
meist sehr schwierig, denn sie
sind fast immer in indirekten
Botschaften versteckt – der ersehnte »Wink mit dem Zaunpfahl« kommt höchst selten.
Wenn Sie es jedoch schaffen, diese positiven Signale richtig aufzugreifen und festzuhalten, können Sie die Argumente des Mitarbeiters »aufweichen«. Je mehr
positive Punkte Sie gesammelt
1582 – de 19/99
on als Meister durch. Setzen Sie
sich mit sachlichen Argumenten durch, mit Fachkompetenz.
Fehlen Ihnen die besseren Argumente? Beziehen Sie sich
dann auf die anderen Mitarbeiter, die Kollegen des Betroffenen, der stur und uneinsichtig
ist. Wenn er der einzige ist in
der Gemeinschaft, dann wird er
»überstimmt« – Mehrheiten
zählen. Bei solchem Vorgehen
bewahren Sie aber Ihre Gelassenheit.
Erwartungshaltung der
Mitarbeiter
Schwierigkeiten reduzieren sich,
wenn Sie bei Ihrer Führung diese
Wünsche erfüllen:
1. »Wir möchten ausreichend informiert sein.«
Wir wollen unsere Ziele kennen
und über alles, was uns betrifft,
unterrichtet werden, und zwar
rechtzeitig.
2. »Wir möchten einen Anreiz und
eine Möglichkeit, um vorwärtszukommen.«
Wir wollen motiviert werden.
Wir brauchen Ziele, damit wir
wissen, warum sich der Einsatz
lohnt.
3. »Wir möchten ein vernünftiges
Maß an Freiheit und Selbständigkeit.«
Wir möchten für unsere Arbeit
eigene Verantwortung übernehmen und wollen auch,
daß man uns für deren
Ergebnis tatsächlich verantwortlich macht.
4. »Wir möchten persönliche Konflikte vermeiden.«
Wir suchen Kontakt
zueinander und eine angenehme Zusammenarbeit.
5. »Wir möchten eine gewisse Sicherheit.«
Wir sind an der Produktivität und Rentabilität des Unternehmens
interessiert. Wir wissen,
daß davon die Sicherheit unseres Arbeitsplatzes und eine gleichbleibende Verdiensthöhe sowie auch deren individuelle Steigerungsmöglichkeit abhängt.
6. »Wir möchten nützliche Arbeit leisten.«
Wir wollen das Gefühl
haben, daß wir einen für
den Betriebserfolg notwendigen Beitrag erbringen. Dieses Gefühl bekommen wir, wenn
man uns wirklich mitdenken, mitberaten und mitwirken läßt.
7. »Wir möchten fair und individuell behandelt werden.«
Die Verkaufsleitung soll unsere
individuelle Eigenart anerkennen.
Jeder von uns ist anders und hat
das Recht so zu sein.
Wer diese Wünsche weitgehend
berücksichtigt, wird immer weniger schwierige Mitarbeiter haben.
Denn Schwierigkeiten entstehen
auch dadurch, daß Erwartungen
der Mitarbeiter nicht erfüllt werden.
k
BETRIEB
CONTROLLING
Controlling im Klein- und Mittelbetrieb
Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung
ANDREAS PREIßNER* Im letzten Heft wurden die grundlegenden Aufgaben des Controllings beschrieben. In dieser Ausgabe geht es um Kennzahlensysteme, mit deren Hilfe Informationen über ein Unternehmen verdichtet dargestellt werden
können und die überdies eine Art Frühwarnsystem für die
korrekte Steuerung von betrieblichen Abläufen darstellen.
Arten und Aufgaben von
Kennzahlen
»Kennzahlen sind verdichtete
Informationen über quantifizierbare betriebliche Tatbestände«,
so könnte die Definition für Kennzahlen lauten. Sie sollen eine einfache Kontrolle von Abläufen und
Ergebnissen ermöglichen. Vor allem soll dies schnell erfolgen, und
zwar während der laufenden Ge* Andreas Preißner ist Autor von Fachbüchern in den Bereichen Marketing und
Controlling
schäftsperiode. Kennzahlensysteme arbeiten rund um die Uhr und
liefern somit auch Frühwarninformationen. Sie lassen sich als
wesentliches Instrument des laufenden Controlling bezeichnen.
Sie beziehen sich auf alle Arten
von Aktivitäten und Funktionsbereiche, auf die Finanzen genauso
wie auf Produktion oder Personal.
Die Aufgaben von Kennzahlen
sind:
●
Operationalisieren:
Beispiel: Das Produktivitätsziel
läßt sich operationalisieren durch
Controlling gehört gegenwärtig zu den Rennern im betriebswirtschaftlichen Bereich
und gerade von technisch ausgebildeten Fachleuten werden
neben
Marketing-/Verkaufskenntnissen zunehmend Kenntnisse im Bereich der ertragsorientierten Steuerung erwartet.
Gerade die kleineren Unternehmen tun sich schwer, Controlling umzusetzen, weil sie
sich einem Überangebot an
Verfahren ausgesetzt sehen.
Diesem Mißstand will »de« in
dieser auf vier Teile angelegten
Serie abhelfen.
Bereits erschienen:
de 18/99: Aufgaben des
Controllings
die Ausbringungsmenge pro Zeiteinheit oder den Absatz pro Mitarbeiter.
●
Anregen:
Kennzahlen erkennen Auffälligkeiten und Veränderungen, zum
Beispiel bei den Verbrauchsmengen: Rohstoffverbrauch pro Betriebsstunde oder Auftragseingang pro Woche.
Abbildung 1: ROI-Kennzahlensystem
de 19/99 – 1583
BETRIEB
CONTROLLING
●
Vorgeben:
Das Renditeziel ist eine klassische
Vorgabe für die Unternehmensleistung: Gewinn durch Umsatz
oder Gewinn durch eingesetztes
Kapital.
●
Kontrollieren:
Soll-Ist-Abweichungen
werden
beispielsweise durch den Ist-Umsatz geteilt durch den Soll-Umsatz
erfaßt.
Probleme des
Kennzahleneinsatzes
Der relativ einfache Einsatz
von Kennzahlen täuscht darüber
hinweg, daß er nicht immer angemessen ist und teilweise auch in
die Irre führen kann. Auf jeden
Fall muß man sich vor Augen halten, daß Kennzahlen immer einen
exakten Wert darstellen, der ein
gewisses Vertrauen einflößt. Es
kann aber nicht sichergestellt
werden, daß überhaupt die richtigen Variablen zueinander in Beziehung gesetzt wurden. So wird
beispielsweise gerne eine Mitarbeiterproduktivitätskennzahl berechnet, indem der Umsatz auf
die Mitarbeiterzahl oder Stundenzahl bezogen wird. Den Mitarbeitern wird damit vorgerechnet, ob
sie produktiver geworden sind
oder nicht. Für die Unternehmensleitung mag diese Information wichtig sein, weil der Umsatz
eine Schlüsselgröße ist und die
Personalkosten einen wesentlichen Kostenfaktor darstellen.
Tatsächlich ist die Kennzahl jedoch unsinnig, weil die Mitarbeiter keinen Einfluß auf den Preis
der Produkte haben. Ihre Produktivität wird durch Preisänderungen verändert, was falsche Entscheidungen in der Produktionsorganisation nach sich ziehen
könnte.
Die Aussagefähigkeit wird auch
eingeschränkt, wenn sich einzelne Komponenten gegeneinander
aufheben. Dies ist ein einfaches
statistisches Problem, das auch
die Berechnung von Kennzahlen
mit sich bringt. Betrachten wir
dazu eine klassische Kennzahl
aus dem Bereich Logistik, die Lieferzuverlässigkeit. Eine wichtige
Frage ist nun die, ob die Zahl der
pünktlichen/unpünktlichen Aufträge oder ihr Umsatz herangezogen werden. Arbeitet man mit der
Anzahl, dann fällt zum Beispiel
ein unpünktlicher Großauftrag
1584 – de 19/99
Kennzahlen zur Erfolgsanalyse
Kennzahl
Definition
Materialintensität Materialkosten
Umsatz
Personalintensität Personalkosten
Umsatz
DeckungsGesamtbeitragsrate
Deckungsbeitrag
Umsatz
Auftragsrate
Auftragsbestand
Planungsumsatz
der Periode
A-Kunden-Anteil
Umsatzvolumen
der A-Kunden
Gesamtumsatz
A-Produkt-Anteil
Umsatzvolumen
der A-Produkte
Gesamtumsatz
Neukundenanteil
Umsatzvolumen
der Neukunden
Gesamtumsatz
Rabattquote
Summe der gewährten Rabatte
Gesamtumsatz
Länderanteil
Umsatzvolumen
des Landes A
Gesamtumsatz
Abschreibungsrate Abschreibungen
Umsatz
Erklärung
Berechnet den Materialkostenanteil am Umsatz. Ermöglicht Kostenkontrolle
und Schwachstellenanalyse.
wie oben
Berechnet den Anteil eines
Produktes zur Deckung der
Unternehmensfixkosten und
zur Gewinnerzielung. Maßgröße der Profitabilität.
Deckungsbeitrag = Umsatz
variable Kosten.
Ermittelt, welcher Teil des
Planumsatzes der (restlichen) Periode bereits
durch Aufträge abgedeckt
ist. Früherkennungsindikator für zu erwartende Umsatzabweichung. Planumsatz der Periode
Ermittelt die Umsatzkonzentration nach Kunden.
A-Kunden sind die 10-20 %
größten Kunden. Hoher AKunden-Anteil deutet auf
Abhängigkeiten und Risiken
hin.
Ermittelt die Umsatzkonzentration nach Produkten.
A-Produkte sind die 10-20 %
umsatzstärksten Produkte.
Hoher A-Produkt-Anteil
deutet auf Abhängigkeiten
und Risiken hin.
Ermittelt die Bedeutung
neuer Kunden für den
Umsatz, gilt als Attraktivitätsmaßstab für das Unternehmen.
Ermittelt den Anteil verlorener Umsätze. Hohe Rabattanteile gelten als Indikator für schwache Marktposition und/oder schwachen
Vertrieb.
Ermittelt die Umsatzkonzentration nach Ländern.
Ein hoher Länderanteil deutet auf Abhängigkeiten und
Risiken hin.
Ermöglicht die Ermittlung
von Auffälligkeiten zum Beispiel aufgrund von Fehlinvestitionen oder fehlender
Prozeßinnovation.
BETRIEB
CONTROLLING
Kennzahlen in der Materialwirtschaft und Logistik
Kennzahl
Definition
Lagerdauer
Vorratsbestand
· 365
Materialbedarf
Lagerumschlag
Lieferzuverlässigkeit
Fehllieferungsanteil
Beschaffungskostenanteil
Liegezeit
Ermittelt die Lagerdauer
für Vorräte in Tagen. Hin
weis auf zu hohe/zu niedrige Bestandsmengen und
nicht angemessene Kapitalbindung.
Herstellkosten der Ermittelt die Geschwindigverkauften Prokeit, mit der Ware aus dem
dukte · 365
Lager abverkauft wird.
durchschnittlicher Aussage: Alle x Tage wird
Lagerbestand
das Lager umgeschlagen.
Je höher der Lagerumschlag, desto effizienter das
Lager.
Anzahl terminErmittelt, welcher Teil der
gerechter LiefeLieferungen pünktlich war.
rungen
Indikator zur Abschätzung
Gesamtzahl der
der Zufriedenheit des KunLieferungen
den mit den eigenen Lieferleistungen.
Anzahl der LiefeErmittelt, welcher Teil der
rungen mit FehlLieferungen fehlerfrei war.
mengen
Indikator zur Abschätzung
Gesamtzahl der
der Zufriedenheit des KunLieferungen
den mit den eigenen Lieferleistungen.
Kosten der
Ermittelt den Kostenanteil
Beschaffung
des Beschaffungsvorgangs
Kosten der
an den Kosten der beBeschaffungsteile
schafften Waren. Indikator
für die Effizienz des Einkaufs.
durchschnittliche
Indikator für unnötige KaVerweildauer von pitalbindung, ungeeignete
Waren im Lager in Bestellzyklen.
Tagen
kaum ins Gewicht, auch wenn er
die Kundenbeziehung massiv
stört. Verwendet man den Umsatz, dann kann ein pünktlich
ausgelieferter Großauftrag eine
ganze Reihe von Unzulänglichkeiten bei kleinen Aufträgen verdecken. Das eigentliche Problem
in der Logistik wird möglicherweise nicht erkannt.
Viele Unternehmen haben
auch bei der Entwicklung von
Kennzahlensystemen in der Vergangenheit übertrieben. Da die
Berechnung sehr einfach ist, gibt
es kaum einen Hinderungsgrund, den Einsatz auf mehr
oder weniger alles auszuweiten.
Damit wird jedoch das Problem
produziert, diese Kennzahlen alle auszuwerten und möglicherweise Gegensteuerungsmaßnahmen einzuleiten. Je mehr Kennzahlen es gibt, desto mehr Widersprüche gibt es auch. Es ist
1586 – de 19/99
Erklärung
kaum noch möglich, sämtliche
Kennzahlen gleichzeitig zu optimieren. So entstehen zwangsläufig Widersprüchlichkeiten bei
der Optimierung von Kennzahlen
wie Lieferzuverlässigkeit und
durchschnittlicher
Lagerbestand. Die Verbesserung der Lieferzuverlässigkeit ist fast immer
mit einer Erhöhung des Lagerbestands verbunden. Beide Kennzahlen parallel einzusetzen, ist
also wenig sinnvoll.
Schließlich ist noch zu berücksichtigen, an welchen Zielen
sich die Kennzahlen orientieren.
So basieren Kennzahlendefinitionen oft genug auf Annahmen
über Erfolgsfaktoren, die nicht
mehr haltbar sind. So wird beispielsweise mit Daten über Kostenanteile gearbeitet, die zu einer Senkung der Kosten beitragen, aber gleichzeitig auch zu einer Verringerung der Qualität
und damit höheren Ausfallzeiten
und Nacharbeitskosten. Bei der
Kennzahlendefinition muß daher
berücksichtigt werden, ob die
Resultate wirklich erwünscht
sind.
c) Das DuPont-Kennzahlensystem
Klassiker unter den Kennzahlensystemen ist das DuPont-System zur Berechnung des Return
on Investment, das heißt die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (Gewinn plus Fremdkapitalzinsen geteilt durch die Höhe des
Gesamtkapitals). Dies ist die sogenannte Spitzenkennzahl und
meist die für die Unternehmensführung interessanteste. Das DuPont-System ermöglicht es, die
Auswirkungen von Veränderungen bei Umsatz, Kosten, Finanzierung usw. auf die Rendite zu
ermitteln.
Der Return on Investment
wird zunächst in zwei detailliertere Einflußgrößen, nämlich die
Umsatzrentabilität und die Kapitalumschlagshäufigkeit, zerlegt.
Eine Änderung des ROI kann damit näher erklärt werden. Im
weiteren Verlauf werden nun
Kapital und Gewinn weiter aufgeschlüsselt, so daß die Kennzahlen mit einfachen Basisdaten
zu ermitteln sind.
Es zeigt sich auch anhand dieser Gleichung, daß eine geringere Umsatzrentabilität durch einen höheren Kapitalumschlag
ausgeglichen werden kann. So
kann ein Unternehmen mit geringen Spannen durch einen hohen Warenumschlag profitabler
werden. Umgekehrt verliert ein
rentables Unternehmen durch
geringen Warenumschlag Kapitalrentabilität.
Diese Beziehung kann man
sich an einem Discounter (hohe
Umschlagsgeschwindigkeit,
niedrige Spanne) und einem Spezialgeschäft (geringe Umschlagsgeschwindigkeit, hohe Spanne)
vorstellen.
Betrachten wir dazu das Beispiel in Abbildung 2. Die Daten
sind miteinander verknüpft, so
daß Änderungen sofort bezüglich
ihrer Auswirkungen auf den ROI
verfolgt werden können.
Für dieses Beispielunternehmen ergibt sich ein ROI von 15 %.
Eine Renditesteigerung wäre
beispielsweise möglich durch eine Verringerung der Kapitalba-
BETRIEB
CONTROLLING
Kennzahlen in der Produktion und im Qualitätswesen
Kennzahl
Definition
Erklärung
Fixkostenanteil
fixe Herstellkosten
gesamte
Herstellkosten
Dient der Kontrolle der
Kostenstruktur. Hoher
Fixkostenanteil bedeutet
geringe Flexibilität.
Auslastungsgrad Produktionsmenge/ Maßgröße der Effizienz der
-stunden
Produktion. Geringe AusKapazität in
lastung führt zu hohen
Stück/Stunden
Leerkostenanteilen und hohen Stückkosten.
ArbeitsGesamtMaßgröße der Effizienz des
produktivität
Deckungsbeitrag
Arbeitskräfteeinsatzes.
geleistete
Bestandteil von SchwachArbeitsstunden
stellenanalysen. Wird auch
für Engpaßplanungen eingesetzt.
MaschinenGesamtMaßgröße der Effizienz des
produktivität
Deckungsbeitrag
Maschineneinsatzes.
geleistete
Bestandteil von SchwachMaschinenstunden stellenanalysen. Wird auch
für Engpaßplanungen eingesetzt.
Ausschußquote
fehlerhafte Teile
Maßgröße der ProduktionsGesamtqualität. Auch Kostenindiproduktionsmenge kator.
Fehlerkostenanteil Kosten für Fehler- Maßgröße der Produktions
beseitigung/
qualität. Auch Kostenindifehlerhafte Teile
kator.
Gesamtkosten
sis (die Umschlagsgeschwindigkeit des Kapitals würde gesteigert) oder eine Senkung der Kosten (die Gewinnspanne würde
gesteigert).
Eine Kostensenkung würde
zum Beispiel auch eine Senkung
der Umschlagsgeschwindigkeit
ausgleichen.
d) Wichtige Kennzahlen
im Unternehmen
Für die Bereiche Erfolgsanalyse, Materialwirtschaft/Logistik
und Produktion/Qualität finden
Sie in diesem Beitrag die wichtigsten Kennzahlen. Für den
konkreten Einsatz muß jeweils
noch definiert werden, welche
Werte als normal bzw. gut oder
schlecht anzusehen sind. Dies
hängt stark von der Unternehmensgröße, der Branche und
den Wettbewerbsverhältnissen
ab. Während im Handwerk ein
hoher Personalkostenanteil üblich ist, wird ein Lebensmittelhersteller nur wenige Prozent
akzeptieren. Für ein Zulieferunternehmen spielt die Lieferzuverlässigkeit eine wesentlich
größere Rolle als für einen Möbelhersteller.
Abbildung 2: Beispiel eines ROI-Kennzahlensystems
de 19/99 – 1587
Messevorschau:
»belektro 99« präsentiert Gebäudetechnik und innovatives Licht
Die 10. »belektro«, Fachmesse für Elektrotechnik, vom 27. bis
29. Oktober 1999 in Berlin präsentiert einen umfassenden
Überblick zur Gebäudetechnik einschließlich Gebäudeleittechnik, technisches Gebäudemanagement sowie Sicherheit in der
Gebäudeinstallation. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema
Licht. Podiumsdiskussionen, Fachvorträge und zusätzliche
Rundfahrten zu Referenzobjekten in der Hauptstadt bereichern das Programm.
Repräsentatives Angebot zur Gebäudetechnik
Die beIektro bietet auch
diesmal den nahezu 600
Ausstellern optimale Möglichkeiten, dem kompetenten Fachpublikum neue
Erzeugnisse und Techniken zu präsentieren.
Hauptzielgruppen der
Messe sind Handwerker
und Händler,
Vertreter von
Industrie- und
Versorgungsunternehmen,
von Innungen,
Verbänden und
Behörden sowie Architekten
und Lichtplaner, Mitarbeiter
von Planungsund Entwicklungsbüros,
Auszubildende und Studenten.
Ein Blick auf das Thema
Gebäudetechnik
zeigt,
daß es kaum ein Gewerk
gibt, an dem die Elektrotechnik nicht beteiligt ist.
Dazu gehören u. a. Sicherheits- und Zutrittskontrollsysteme, Brand-, Einbruch- und Gefahrenmeldeanlagen sowie Gebäudeautomation im weitesten
Sinne mit Hilfe verschiedener Bussysteme.
Das weit gefächerte
Themenspektrum der belektro Berlin reicht also
von der Gebäudeleit- und systemtechnik über die
Meß-, Prüf-, Steuer- und
Regeltechnik bis hin zu
Ausrüstungen für die Nutzung regenerativer Energien. Die Besucher finden
bei ihrem Rundgang das
aktuelle EIB-Produktangebot ebenso wie die neusten
Komponenten der Kommunikations- und der Informationstechnik.
Um die Aussteller- und
Besucherwünsche
noch
besser erfüllen zu können,
wurde das Veranstaltungskonzept weiterentwickelt. So wird es in diesem Jahr ein deutlich breiteres Angebotsspektrum
der klassischen Elektrobereiche und einen größeren
Ausstellungsbereich für
Lampen und Leuchten geben. Weiterhin dürfen die
Besucher auf eine besondere Präsentation zum
Thema regenerative Energien gespannt sein, die
es in diesem Umfang bisher noch nicht gab.
Die neue Hallenplanung
gestattet nunmehr einen
geschlossenen Rundgang
durch die Ausstellungshallen.
Zusatznutzen
durch Parallelmesse
»SiTech«
Ein Zusatznutzen ergibt
sich durch den zeitlichen
und räumlichen Verbund
der belektro ‘99 mit der:
»SiTech Berlin '99 - Internationale Fachmesse für
Sicherheit und Sicherheitstechnik«.
Sie findet vom 26. bis
29. Oktober in einem sich
unmittelbar an die Fachmesse für Elektrotechnik anschließenden Hallenkomplex statt.
Zukunftsfeld »Regenerative Energien«
Die belektro greift erneut die Themen Photovoltaik und Solarthermie auf.
Schwerpunkt des neuen
Ausstellungskomplexes
»Regenerative Energien«
ist die Stromerzeugung
aus Solarenergie. Produzenten und Dienstleister
von Photovoltaik- und Solarthermiesystemen erhalten in der Halle 10.2 eine
Plattform zur Präsentation
ihrer Anlagen.
Licht in allen
Schattierungen
Licht ist eines der zentralen Themen der belektro 99. So werden namhafte in- und ausländische
Hersteller in den Hallen
11.2 und 18 auf einer
Brutto-Ausstellungsfläche
von rund 6400 Quadratmetern zahlreiche Neuheiten und aktuelle Trends
des internationalen Lampen- und Leuchtenmarkts
präsentieren. Das betrifft
die technische Beleuchtung, aber auch Wohnraumleuchten.
Nachwuchsförderung
auf der Werkstattstraße
Einen weiteren Messeschwerpunkt bildet die
schon traditionelle Werkstattstraße, dieses Mal in
Halle 5.2a. Sie bietet jungen Leuten die Möglichkeit, sich über die elektrohandwerklichen Grundberufe zu informieren. Ebenso können die Jugendlichen
ihr Geschick beweisen und
ihr Wissen vertiefen. Namhafte Aussteller statten die
39 (!) kleinen Werkstätten
mit der nötigen Technik
aus. Als Belohnung für die
Teilnahme gibt es am
Hauptstand der Elektro-Innung Berlin in Halle 25 Urkunden und kleine Geschenke. Die Elektro-Innung Berlin lädt außerdem
wieder alle interessierten
Haupt- und Realschüler
ein, die im Jahr 2000 die
Schulen verlassen, sich
über die Ausbildung im
Elektrohandwerk zu informieren. Die Elektro-Innung
Berlin – ideeller und fachlicher Träger der belektro –
bietet den Messebesuchern
auf ihrem Stand in Halle 25
wieder eine Vielzahl von
Informationsangeboten. Es
reicht vom E-Check über
EIB-Anwendungen und
Kalkulation bis hin zur Planung per Computer. Der
Stand der Elektro-Innung
ist wieder Treffpunkt für
die Elektrohandwerker
und Kommunikationsforum zum Meinungsaustausch.
Rahmenprogramm
mit elektrisierenden
Themen
• Podiumsdiskussionen
»de«-dialog
Die Fachzeitschrift »de«
organisiert an ihrem Messestand den »de«-dialog
unter dem Motto »Fit ins 3.
Jahrtausend«. Die Podiumsdiskussionen finden
an allen drei Messetagen
jeweils um 11 und 14 Uhr
direkt am »de«-Stand in
Halle 21 b, Stand 14 statt
und werden von »de«-Redakteuren moderiert. Themen (siehe auch untenstehende Anzeige) sind:
- Bussysteme für die Gebäudeautomation,
- Vom elektrohandwerklichen Betrieb zum
»Fachbetrieb für Gebäudetechnik«
- Der E-Check - mehr als
ein Marketinginstrument.
Traditionell findet auch
wieder das Elektropraktiker-Forum statt, mit einem täglich wechselnden
Programm.
• »Licht-Dialog«
Bereits zum dritten Mal
findet der »Licht-Dialog«
statt. Das dreitägige Programm in Halle 11.2. steht
diesmal unter dem Motto
»Berlin im Licht« und ist
gespickt mit hochkarätigen Fachvorträgen und
Präsentationen.
Vorgestellt werden unter anderem innovative Tageslichtlösungen am Beispiel des
Reichstagsgebäudes, der
weltgrößte Sternenhimmel
aus Lichtleitfasern im
IMAX-Kino am Potsdamer
Platz und die effektvolle
Beleuchtung historischer
Berliner Brücken.
Schwerpunkte des von
der Fachzeitschrift »Licht«
organisierten Dialogs sind
die Komplexe
- Innenbeleuchtung
am 27. Oktober,
- Lichtarchitektur
am 28. Oktober
- Außenbeleuchtung
am 29. Oktober.
• Solar-Forum
Regen Zuspruch wird
auch das Solar-Forum in
Halle 10.2 finden. In den
Vorträgen geht es um Themen wie »Photovoltaik in
Gebäuden« und »Montagesysteme für Solaranlagen« sowie um Informationen zur Finanzierung und
zum Förderprogramm.
• Vorträge der BG
Vorträge zu den sicherheitstechnischen Belangen
von Kleinbetrieben. Zusätzlich werden Hör- und
Sehtests angeboten.
• Sonderprogramm für
Architekten
Neu ist ein spezielles Architektenprogramm
für
die beiden Fachmessen
»belektro« und »SiTech«.
Dazu gehören interessante
Vorträge sowie städtebauliche Rundfahrten mit
den thematischen Schwerpunkten Nutzung regenerativer Energien, Be-
leuchtungstechnik
und
Brandschutz. Fachkundig
geführt, lernen die Exkursionsteilnehmer beispielsweise einige der in
den Vorträgen und Präsentationen vorgestellten
Referenzobjekte in der
Bundeshauptstadt kennen.
Topaktuelle
Informationen
Die
Internet-Adresse
für die Angebote der Berliner Fachmesse für Elektrotechnik lautet:
http://www.belektro.de.
Das Angebot umfaßt neben dem Aussteller- und
Warengruppenverzeichnis
das
Rahmenprogramm, eine Übersicht
der Serviceleistungen, Beiträge aus den »belektronews«, Presseinformationen sowie Anreise- und
Übernachtungsmöglichkeiten.
(RS)
Diskutieren Sie mit Experten auf der
belektro ´99
in Berlin am 27., 28. und 29. Oktober
jeweils um 11 und um 14 Uhr
-dialog
»Fit ins
3. Jahrtausend«
27. – 29. Oktober ´99
Der E-CHECK – mehr
als ein Marketinginstrument
Vom elektrohandwerklichen Betrieb
zum »Fachbetrieb für
Gebäudetechnik«
Bussysteme für die
Gebäudeautomation
• Technik: Die Basis
für den E-CHECK
• Marketing und
E-CHECK: Technische Kompetenz erfolgreich verkaufen
• Mit dem E-CHECK
neue Kunden erobern und Stammkunden erhalten
• Die Chancen des
»Fachbetriebs für
Gebäudetechnik« für
die Elektrohandwerke
• Der Anspruch auf
Systemführerschaft
– Anforderungen an
den Elektrohandwerksbetrieb
• Möglichkeiten der
Weiterbildung
• Vor- und Nachteile
der am Markt angebotenen Bussysteme
• Wie überzeuge ich
den privaten oder
gewerblichen Endkunden?
• Wird es in Zukunft
einen einheitlichen
Standard geben?
Podiumsdiskussionen zu aktuellen Branchenthemen
Präsentiert von der Fachzeitschrift »de« und dem Fachverband
Elektrotechnische Handwerke Berlin/Brandenburg
Messebericht
se auch bei den Besuchern. Das Angebotsspektrum wurde von 22,2 %
der Besucher mit »sehr
gut«, von 64,0% mit »gut«,
von 9,4 % mit »ausreichend« und von nur 4,4 %
mit »unzureichend« beurteilt.
Die am stärksten von
Besucherseite
nachgefragten Angebotsbereiche
waren Elektroinstallationstechnik (52,7 %), Beleuchtungstechnik (35,8%),
Meß- und Regeltechnik
(36,5 %),
Automatisierungstechnik
(30,2 %),
Softund
Hardware
(29,8 %), Industrieelektronik (28,9 %), Informationsund Kommunikationstechnik (25,3 %), Gebäudeleittechnik (21,2 %), Energieeinsparungstechniken
(21,0 %), Werkstatt-, Lager- und Montageausrüstungen (20,7%), Gebäudesystem- (20,2%) und Datennetzwerktechnik (20%)
sowie Komponenten zur
Energieverteilung in Hochund Niederspannungsanlagen (19 %).
Voller Erfolg: Elektrotechnik ‘99
Eine durchgehend positive Stimmung kennzeichnete den Verlauf der
30. Fachmesse Elektrotechnik, die vom 1. bis 4. September 1999 im
Messezentrum Westfalenhallen Dortmund stattfand.
Mehr Aussteller als
je zuvor
Die Dortmunder Fachmesse präsentierte sich
zu ihrem 30. Geburtstag
mit der bisher höchsten
Ausstellerzahl in ihrer
Geschichte.
Insgesamt
656 Aussteller und zwölf
zusätzlich vertretene Unternehmen stellten auf
der größten regionalen
Fachmesse der Elektrowirtschaft ihre Neuentwicklungen für Elektrohandwerke und Industrie
vor.
teiligt; 5,3 % waren zum
dritten Mal und 11,4 %
zum zweiten Mal vertreten. Für 6,4 % der Aussteller war es die erste
Beteiligung an der Fachmesse. Zum Zeitpunkt
Angebotsspektrum
überzeugte fast
40 000 Fachbesucher
Insgesamt 38 770 Fachbesucher verzeichnete die
Elektrotechnik ‘99 an den
Zufriedene Aussteller
1590 – de 19/99
Die feierliche Eröffnung der 30. Elektrotechnik war – wie immer – ein
Glanzlicht der Messe. Unzählige Vertreter aus Politik, Wirtschaft,
Kommunen und Verwaltungen, aber auch mindestens genauso viele
im Elektrohandwerk Tätige ließen es sich nicht nehmen und kamen in
das Rathaus von Dortmund
Besucherstruktur
Fotos: C. Decker
Im Vergleich zu den
vergangenen beiden Ausstellungen war auf der
Elektrotechnik ‘99 wieder
ein eindeutiger Aufwärtstrend in der Ordertätigkeit zu verzeichnen. Die
Ausstellerbefragung ergab folgende Ergebnisse:
Den geschäftlichen Erfolg
auf der Elektrotechnik ‘99
beurteilten 74,9 % der
Aussteller mit »sehr gut«
bis »befriedigend« und
11,0 % mit »ausreichend«.
Lediglich 3,0 % der befragten Aussteller waren
nicht zufrieden mit ihrem
Geschäftserfolg.
Noch positiver fiel die
Beurteilung des Nachmessegeschäftes aus. Hier erwarten 86,5 % der Aussteller ein sehr gutes bis
befriedigendes, 9,1 % ein
ausreichendes und nur
3,0 % ein schlechtes Geschäft nach der Messe.
Hohe Kontinuität im
Ausstellerangebot zeichnet die Fachmesse Elektrotechnik in Dortmund
aus: 76,3 % der Aussteller
hatten sich bereits mehr
als dreimal an der Dortmunder Fachmesse be-
Trotz des wunderbaren Spätsommerwetters kamen jung und alt, um
sich zu informieren, was es alles so an Neuigkeiten rund um die Elektrotechnik gibt
der Befragung hatten
sich bereits 70,3 % der
Aussteller für eine erneute Beteiligung an der
nächsten Elektrotechnik/
TechnoCom im Jahr 2000
entschieden.
vier Messetagen, was einen leichten Besucherrückgang von 5,5 % gegenüber der Vergleichsmesse 1997 bedeutete.
Eine positive Beurteilung
fand die Dortmunder Mes-
Die Elektrotechnik ‘99
wurde am häufigsten von
Fachbesuchern aus dem
Elektrohandwerk (39,9 %)
und aus der Industrie
(27,6 %) besucht. Der Rest
verteilte sich auf Fachbesucher aus Energieversorgungsunternehmen, Ingenieur- und Planungsbüros
bzw. Architekten, Elektrogroßhandel, Dienstleistungsunternehmen/Telekommunikation, Fachbehörden und Verwaltung,
Aus- und Weiterbildungsstätten sowie aus dem
Elektroeinzelhandel.
Als Fachmesse mit regionaler Bedeutung verzeichnete die Elektrotechnik ‘99 87,6 % Besucher aus NRW; immerhin
3,0% der Besucher stammten aus dem Ausland. Der
Rest verteilte sich auf die
übrigen
Bundesländer.
30,1 % der Besucher hatten einen Anfahrtsweg von
über 100 Kilometern.
C. Decker
Glück auf zwei Rädern
Busch-Jaeger Elektro verloste eine Harley Davidson
»Wirklich sagenhaft! Ein
Wunschtraum ist für meine Frau und mich in Erfüllung gegangen.« Stefan
Thissen kann sein Glück
immer noch nicht richtig
fassen. Als Sieger eines
Gewinnspiels, das von
Busch-Jaeger,
Lüdenscheid, durchgeführt wurde, gewann der 34jährige
Elektromeister aus Wassenberg ein Motorrad der
Extraklasse – eine Harley
Davidson »Heritage Springer«.
Stefan Thissen ist Experte für das zukunftsweisende Installationssystem Busch-Powernet EIB,
eine Eigenentwicklung der
sauerländischen Firma.
Damit gehörte er zum Kreis
der bundesweit mehreren
tausend Powernet-Spezialisten, die sich an dieser Verlosung beteiligten.
Fast hätte der erfolgreiche Elektrofachmann,
der sich vor drei Jahren
in der Nähe von Mönchengladbach selbständig
machte und der heute
drei Angestellte beschäftigt, seine Teilnahme vergessen. Bis zu dem Tag,
an dem ihm ein Mitarbeiter von Busch-Jaeger
bei einem Routinebesuch
»ganz beiläufig« die frohe
Botschaft überbrachte.
»Ich dachte zunächst,
ich werde auf den Arm
genommen. Als ich dann
aber langsam begriff, daß
alles wahr ist, habe ich
sofort meine Frau
angerufen.
Wir
sind nämlich beide
absolute
Motorrad-Fans.«
In festlichem Rahmen im Hotel Burg
Wassenberg wur- Ivan Heveroch überreicht Stefan Thissen die
den kurz darauf Schlüssel und die Papiere
jedoch die allerletzten Zweifel ausgelisiert habe, mache ich
räumt. Ivan Heveroch,
sehr gute Geschäfte mit
Prokurist bei Busch-Jaeausschließlich zufriedeger, überreichte dem
nen Kunden. Und jetzt
glücklichen Gewinner die
das«, so Stefan Thissen.
Schlüssel und die Papiere
Ausgiebig
genießen
für das wertvolle und edle
kann er sein Glück schon
Schmuckstück (Bild).
sehr bald. Der wohlverdiente Urlaub steht vor
»Powernet ist für mich
der Tür, und dann geht’s
in doppelter Hinsicht ein
ab in den Süden, natürechter Glücksfall. Seit ich
lich mit der neuen »Harmich vor zwei Jahren auf
ley«.
diese Technologie spezia-
Aus Wissenschaft & Forschung
Chips für zukünftige MultimediaFunksysteme
Millionen surfen im Internet – Tendenz steigend.
Engpässe beim Zugang
ins Netz oder lange Wartezeiten beim Laden von
anspruchsvollen Multimedia-Anwendungen, z.B. Videosequenzen für HomeLearning, vergraulen die
Nutzer. Funksysteme bieten einen Ausweg aus dem
Datenstau. Für Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung werden künftige
Systeme im Gigahertzbereich senden. Zum Vergleich: UKW liegt im Frequenzbereich von 100
MHz. Forscher am Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik
IAF in Freiburg entwik-
integriert werden – ohne
umständliche Aufbau- und
Kontaktierungstechnik.
Bei bestehenden Funksystemen läuft die Übertra-
heißt, sowohl in der Basisstation als auch bei den
Endverbrauchern werden
Sende- und Empfangseinheiten benötigt. »Hier ha-
Leistungsverstärkermodul für Multimedia-Datenfunk bei 28 Gigahertz
-
Empfangen der funkübertragenen Daten werden
nicht größer als ein Schuhkarton sein.«
Schlüsselkomponenten
der Sender sind Leistungsverstärker. Die dafür benötigten Schaltungen werden von den Freiburger
Forschern entwickelt. Als
Grundmaterial wird der
Halbleiterwerkstoff Galliumarsenid verwendet.
Die Möglichkeit, sie kostengünstig und reproduzierbar in großen Stückzahlen herzustellen, macht
sie für eine Vielzahl von
Anwendungen in der Informationstechnologie attraktiv.
Beispielsweise entwikkelten die IAF-Forscher
in einer Zusammenarbeit
mit Alcatel, Stuttgart, ein
MMIC für den Sender einer Basisstation. Die
Schaltung arbeitet bei einer Frequenz von 28 GHz
und liefert eine max. Aus8
Informationstechnik
Neues Fingerabdruck-System
Der Chip ist das
Herzstück
Der biometrische Sensorchip von Infineon
Technologies »Fingertip«
wird ab sofort in Serie gefertigt. Der Fingertip ist
der erste kapazitive Sensor der Welt, der elektrostatischen Entladungen
von mindestens 8 kV widerstehen kann. Diese Eigenschaft ebnet der Biometrie den Weg in Massenanwendungen. Daneben zeichnet sich der
Sensorchip durch seine
hohe mechanische und
chemische Widerstandsfähigkeit aus, die für Konsumanwendungen unabdingbar ist.
Einsatzmöglichkeiten
des Fingertip
Der Fingertip ermöglicht das zuverlässige Einlesen und Auswerten des
Fingerabdrucks. Bequem
ersetzt oder ergänzt der
Fingerabdruck zukünftig
Paßwörter, die in Laptops, PCs, Mobiltelefonen
oder Chipkarten den Zugriff auf Daten oder
Dienstleistungen regeln.
Er kann als Ersatz für
Wohnungs- und Hoteltür-
wickelt, die diesen vor Beschädigungen bei der Benutzung, vor Verunreinigungen oder Umwelteinflüssen schützt: vor me-
Evaluation-Kit des biometrischen Sensors Fingertip von Infineon Technologies mit Fingertip-Modul, Stromversorgung, PC-Treibern und biometrischen Algorithmen für die Erkennung von Fingerabdrücken
schlüssel oder als Zündschlüssel im Auto dienen.
chanischen
Einwirkungen, vor chemischen Reaktionen sowie vor Gasen.
Gegen äußere Einflüsse gewappnet
Technische Daten
Infineon Technologies
hat für den Sensor eine
spezielle Oberfläche ent-
Mit einer Fläche von
weniger als 200 mm2 läßt
sich der Fingertip sogar
in Chipkarten integrieren.
Sein Sensorfeld umfaßt
224 auf 288 Pixel, die in
weniger als 100 ms das
digitalisierte Graustufenbild des Fingerabdrucks
mit einer Auflösung von
20 Einzelpunkten je Millimeter (513 dpi) erstellen.
Durch eine Leistungsaufnahme von weniger als
5 mW im Sleep und weniger als 50 mW im Betriebs-Mode eignet sich
der Fingertip für Geräte,
die zeitweise über keine
feste
Stromversorgung
verfügen und über Akku
mit Energie versorgt werden. Der Fingertip bietet
eine parallele und serielle
Schnittstelle und macht
damit weitere Bauteile
zur Kommunikation mit
dem Gerät überflüssig.
Die intelligente Software des Sensorchips unterstützt das zuverlässige
Einlesen und Auswerten des Fingerabdrucks.
Beim Auswerten beurteilt
sie das von den Sensorelektroden erstellte digitale Graustufenbild des
Fingerabdrucks. Auf Anforderung stellen ihr die
Sensorelektroden das jeweils optimale Graustufenbild zur Verfügung.
k
Aus den Verbänden
Neues von der AG SAT
Zwei neue Mitglieder
Die Arbeitsgemeinschaft
Satellitenempfang konnte
jetzt ihren Mitgliederkreis
nochmals erweitern. Neben den bereits beteiligten Herstellern von Satellitenempfangsanlagen
Ankaro, Astro, Kathrein
und Grundig haben nun
auch die traditionsreichen
tennenindustrie in der AG
SAT vereint. Weitere Mitglieder der AG SAT sind
der ZVEH, telering, VEG
und Der Neue Planet. Derzeit haben sich rund 4200
Fachbetriebe aus dem Bereich Handel und Handwerk der Initiative angeschlossen.
Handel/Handwerk, Großhandel und Hersteller –
an einem Strang ziehen.
Zweck der AG SAT
AG SAT mit eigener
beantworten zu können,
ist die AG SAT nun auch
im Internet vertreten. Unter http://www.agsat.de
-
NEUE PRODUKTE
GEBÄUDETECHNIK
❑ Kabelprüfgerät
Er eignet sich für die
Einzelschaltung
von
Leuchtstofflampen
mit
Lampenleistungen
von
18…65 W
sowie
für
Kompaktleuchtstofflampen
18…36 W. Eine zuverlässige Zündung ist in
einem Temperaturbereich
von – 20°C bis + 75°C
möglich.
Fax (0 40) 75 66 34 29
❑ Stehleuchte
glas. Als Leuchtmittel
dient die neue Kompaktleuchtstofflampe »TC-DD
55 W«. Gegenüber der in
Uplightern üblichen Halogenlampe 300 W läßt
sich damit eine Energieeinsparung von 80 %
bei vergleichbaren Lichtwerten erzielen. Sowohl
die Halogen- als auch die
Leuchtstoffversion sind
stufenlos dimmbar.
Der Vertrieb erfolgt
über die Firma alpha
licht+raumdesign, Frankfurt/M.
Fax (0 69) 94 19 71 71
Foto: BTR
Für eine verbesserte
Leitungsprüfung auf Baustellen konzipierte BTR,
Blumberg, das Kabelund Anschlußprüfgerät
»Kapri«. Es zeichnet sich
durch eine einfache Bedienung und einen schnellen Testablauf aus. Installationsfehler wie Kurzschlüsse, Unterbrechungen und Vertauschungen
von Adern signalisiert
das Gerät über eine 7Segment-Anzeige
und
Leuchtdioden.
Möchte
man in Gebäudekomplexen Leitungen identifizieren, so ersetzen Testboxen mit unterschiedlichen Kennziffern den
werden nach maximal
zehn Startversuchen automatisch abgeschaltet.
Neu eingesetzte Lampen
zünden sofort nach dem
Lampenwechsel, mit dem
der Starter nicht erneuert werden muß. Der
Starter »Power-Strike«
erreicht eine Lebensdauer von mehr als
100 000 Startvorgängen.
Dijkstra, Niederlande,
stellt seine neue Uplightstehleuchte »Ecco« vor.
Sie besteht aus eloxierten
Aluminiumelementen
und strukturiertem Opal-
BELEUCHTUNG
Foto: Auralight
Mit einem neuen,
elektronischen
Starter
ermöglicht
Auralight,
Hamburg, das lampenschonende Zünden von
Leuchtstofflampen, die
an einem konventionel-
len oder verlustarmen
Vorschaltgerät betrieben
werden. Das kurzzeitige
Vorheizen der Lampenelektroden durch die
Starterelektronik sowie
der nötige Zündimpuls
sind vergleichbar mit
einem lampenschonenden Warmstart eines
EVG. Der neue Starter
kann
konventionelle
Starter problemlos ersetzen und die Beleuchtungsanlagen mit konventionellen Vorschaltgeräten aufwerten.
Die flackerfreie Zündung der Lampen erfolgt
in einem Zeitraum unterhalb 2 s. Defekte Lampen
Foto: Dijkstra
❑ Elektronische Lampenzündung
ELEKTROINSTALLATION
❑ Abisolierwerkzeug
Weidmüller,
Paderborn, präsentiert die dritte Generation seines Abisolierwerkzeuges »stripax«. Sie zeichnet sich
durch eine überarbeitete
ergonomische
Griffgestaltung aus – für den Anwender ein großer Vorteil im Dauereinsatz. Die
Varianten »stripax« und
»stripax 16« bearbeiten
Leiter im Querschnittsbereich von 0,08 mm2 bis
6 mm2 sowie von 6 mm2
bis 16 mm2. Bewährte
Details wie Justierknopf
und verstellbarer Anschlag sorgen für eine
präzise Einstellung auf
unterschiedliche Leiterisolationen.
Fax (0 52 52) 9 60-1 16
Foto: Weidmüller
»zweiten Mann«. Die 9adrige Anschlußleitung
ermöglicht den Test von
2- bis 8adrigen geschirmten oder ungeschirmten
Leitungen, wobei sich die
Anschlußbelegung
mit
neun
Einstellschaltern
wählen läßt.
Fax (0 77 02) 533 433
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❑ Kaltanschlußgarnitur
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
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Als Alternative zu Kaltanschlußgarnituren, die
über der Wärmedämmung montiert werden,
bietet Raychem, Offenbach, jetzt auch eine kalt
montierbare
Verbindungsgarnitur sowie ei-
nen Endabschluß für
elektrische Begleitheizbänder an, die unter der
Wärmedämmung angebracht werden. Sie vereinfachen die Installation, den Betrieb und die
Wartung von elektri-
de 19/99 – 1593
Foto: Raychem
NEUE PRODUKTE
schen Begleitheizsystemen und erhöhen somit
die Sicherheit in der An-
lage. Die Verbindungsgarnitur »S150-E« und der Endabschluß »E-150E« eignen sich für
alle
Heizbänder
des Typs BTV, QTVR, XTV und KTV
von Raychem und
sind für den Einsatz im Ex-Bereich
Zonen 1 und 2 zugelassen.
Fax (0 69) 89 65 44
ENERGIETECHNIK
Jovyatlas, Leer, präsentiert eine neue Online- USV-Anlage der Serie »Jovytec«. Es gibt
Ausführungen mit einer
Leistung von 600 VA,
1 000 VA, 1 500 VA,
2000 VA sowie 3000 VA.
Sie realisieren Überbrückungszeiten
von
6 min bis 300 min und
mehr.
Alle
Anlagen
verfügen
über
eine
EingangsleistungsfaktorKorrektur, über eine
RS232-Schnittstelle und
zusätzliche Relaiskontakte. Die Steuerung der
Funktionen der »Jovytec«-Serie geschieht über
einen
Mikroprozessor,
der in Echtzeit alle Infor-
Foto: Jovyatlas
❑ Online-USV
mationen verarbeitet. Die
Anlagen sind SNMP-fähig
und mit umfangreichem
Zubehör und Erweiterungen lieferbar.
Fax (04 91) 60 02 10
❑ LON-3-Phasen-Stromzähler
Die Adconet GmbH,
Beckum, stellt den neuen
3-Phasen-Stromzähler
»Dialog EZ« mit integrierter LON-Schnittstelle vor. Mit diesem Gerät
stehen dem Anwender
wichtige Meßwerte unmittelbar als Netzwerk-
variable zur Verfügung.
Durch den Einsatz externer Stromwandler lassen
sich Geräte in allen Bereichen von kleinen bis
zu großen Strömen einsetzen. Die Stromwandler zeichnen sich durch
ihre besonders kleine
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Name
Firma
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Tel. + Fax
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1594 – de 19/99
NEUE PRODUKTE
Foto: Adconet
Bauform im genormten Hutschienenformat aus. Als Übertragungsmedium kommt
das »FTT-10« mit integrierter
galvanischer Trennung zum
Einsatz.
Fax (0 25 21) 8 593 60
Mit der USV-Anlage
»Teen« für den Leistungsbereich unterhalb
6 kVA vervollständigt die
Firma DFM Select, Metzingen, ihre Gerätereihe
»Synthesis«. Zu den Vorzügen dieser Gerätereihe
zählt
der
»Magic
Switch«, der zum Umschalten zwischen den
Betriebsarten Zweifachumformung und Digital
Interaktive dient. Bei interaktivem Betrieb wird
die Last ständig aus dem
Versorgungsnetz
gespeist, wobei entsprechende Filterungsmaßnahmen einen störungsfreier Betrieb gewährleisten. Bei der Zweifachumformung erfolgt die
Versorgung des Verbrauchers dauernd über den
IGBT-Wechselrichter. Je
nach eingestellten Parametern bzw. der Zuverlässigkeitsstufe wählt die
USV selbständig das
Foto: DFM Select
❑ USV-Anlage
Wandlungsprinzip
aus
und erreicht dadurch eine optimale Einstellung
zwischen Wirkungsgrad
und Sicherheit.
Fax (0 71 23) 94 65-15
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
❑ Schaltschrank-Netzteil
Für den preisbewußten
Anwender bietet MGV,
München, das neue Netzteil »PH803« in zwei Varianten an: Die Standardausführung
»PH803-
2430« verfügt über einen
Weiteingang 3 x 340...
550 Vac, einen Steuereingang
für
Remote
on/off und ein Betrieb/
Fehler-Kontrollsignal;
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Name
Firma
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Tel. + Fax
☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen
de 19/99 – 1595
Foto: MGV
NEUE PRODUKTE
die Economy-Ausführung
»PH803-2430Eco« hat einen reduzierten Eingangsbereich 3 x 340...
460 Vac und verzichtet
auf Kontroll- und Steuermöglichkeiten. Bei bei-
den Modellen läßt
sich der Ausgang
von 23 V auf 29 V
einstellen bei gerader U/I-Kennlinie. Die Geräte
arbeiten mit Eingangs- und Ausgangsüberspannungsschutz und einer
Übertemperaturabschaltung. Die Netzteile gibt es
in den Befestigungsvarianten für die DIN-Schiene
und die Wandmontage.
Fax (0 89) 67 80 90-80
Die Tesch GmbH, Wuppertal, erweiterte ihre Sicherheitsrelais-Serie »F
100« um das Modell »F
126«. Das Not-Aus-Relais
hat zwei Sicherheitskontakte und steht in den Varianten für 1- oder 2-kanalige Anwendungen mit
oder ohne Querschlußüberwachung zur Verfügung. Neben der AC/DC
24-V-Version gibt es das
Relais auch für AC 230 V
und 115 V. Es eignet sich
zur Lichtgitteransteuerung und ist für die höch-
Foto: Tesch
❑ Sicherheitsrelais
ste Sicherheitskategorie
4 ausgelegt.
Fax (02 02) 73 91-1 15
❑ AC-Kompaktsteuerung
Bei der speicherprogrammierbaren Steuerung »PS4-271-MM1« von
Moeller, Bonn, dient die
Netzspannung im Bereich von AC 115...230 V
zur Versorgung der zwölf
Ein- und acht Relais-Ausgänge sowie für die Span-
nungsversorgung des Gerätes. Neben zwei Strom/Spannungseingängen
stehen zwei weitere Eingänge für PT1000 und
NI1000 bereit. Insgesamt
vier Analogausgänge runden die Anschlußmöglichkeiten ab. Durch die
Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt
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Firma
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1596 – de 19/99
NEUE PRODUKTE
Ankopplung verschiedener dezentraler Teilnehmer.
Fax (02 28) 6 02-18 93
Foto: Moeller
lokale
Erweiterbarkeit
der SPS können zusätzliche Ein-/Ausgangssignale, Zählerbausteine und
Netzwerke
platzsparend
und
einfach
angebunden
werden. Die
integrierte
Vernetzungsschnittstelle
ermöglicht die
❑ Numerische Kompaktanzeigen
Foto: Schauf
Für Ableseentfernungen bis 40 m bietet
Schauf, Haan, eine Vielzahl von numerischen
Kompaktanzeigen,
die
sich besonders zur Darstellung von Meßwerten,
Soll/Ist-Vorgaben, Stückzahlen, Gewichtswerten
sowie Code- und Artikelnummern eignen.
Die Zeichenhöhe beträgt 25 mm, 60 mm oder
100 mm in vier- oder
sechsstelliger Ausführung.
Die Möglichkeiten zur Ansteuerung sind vielfältig:
Die Produktionsdaten können BCD parallel, seriell
über RS232, TTY und
RS485 zur Anzeige übertragen werden. Eine integrierte Feldbusschnittstelle sorgt für die Einbindung
in
moderne Anlagensteuerungen.
Als
Spannungsversorgung
stehen
AC
230 V oder DC
24 V zur Verfügung. Die Spannungsversorgung ist in jedem
Fall galvanisch getrennt
ausgeführt und schützt
so die Steuer- und Meßsignalauswertung
vor
Störungen und Rückwirkungen aus dem Versorgungsnetz.
Fax (0 21 04) 6 17 35
KOMMUNIKATIONSTECHNIK
Die kompakten USVAnlagen der Serie »proLite« der J. Schneider
Elektrotechnik
GmbH,
Offenburg, eignen sich
besonders für die unterbrechungsfreie
Stromversorgung von Telefonanlagen. Die Offline-Anlagen gibt es in den Varianten 400/600 VA und
1200 VA. Sie sind gegen
Kurzschluß und Überlast
geschützt. Die Überbrückungszeiten betragen je nach Last und Gerätetyp zwischen 6 min
und 120 min. Eine über-
Foto: J. Schneider Elektrotechnik
❑ USV für Telefonanlage
sichtliche Anzeige signalisiert Bereitschaft, Netzausfall, Batteriezustand,
Überlast und Störung.
Fax (07 81) 2 53 18
de 19/99 – 1597
FIRMENSCHRIFTEN
Die Etap-Firmengruppe, Leverkusen, hat durch
ihre Partnerschaft mit
der Londoner Firma
Marlin Lighting
ihre
problemlos in die BusTechnologie einbinden.
Das gesamte Produktprogramm wird im Katalog
ausführlich erläutert.
Fax (0 74 72) 93 01 79
Foto: Pepperl+Fuchs
❑ Leuchten
Foto: Somfy
In einem 30seitigen
Produktkatalog stellt Somfy, Rottenburg, sein busfähiges Antriebs- und
ix C
onta
ct
Kürzlich erschien der
erste Umweltbericht von
Phoenix Contact, Blomberg. Neben der Chronik
In seinem gerade erschienenen
Umweltbericht bilanziert der Remscheider Heiztechnikhersteller Vaillant die Ergebnisse seines Umweltmanagements.
Beginnend
bei der Produktentwicklung über die Verteilung
bis hin zur Entsorgung
stellt der Bericht ausführlich das UmweltschutzKonzept vor. Konkrete
Zahlen belegen den Erfolg des prozeßorientierten Herangehens. Der
Bericht ist im Internet
unter
www.vaillant.de
abrufbar.
❑ Explosionsschutz
Das neue zweiteilige
Video »Explosionsschutz
elektrischer Anlagen« von Pepperl+Fuchs,
Mannheim, informiert über die
allgemeinen Vorschriften und die
besonderen Anforderungen an elektrische Anlagen mit eigensicheren Stromkreisen. Der
erste Teil behandelt neben den Zündschutzarten
die
Europa-Richtlinien
❑ Elektroinstallationssysteme
des Umweltschutzes bei
Phoenix Contact informiert der Bericht über die
Abfallvermeidung durch
spanlose Schraubenproduktion, das Schmierstoff- und KunststoffRecycling, die Mülltrennung sowie die Reduzierung der Abwasser- und
Abfallmenge in der Galvanik.
Fax (0 52 35) 34 18 25
Das vollständige Programm an Elektroinstallationssystemen präsentiert Rehau in seinem
neuen Produktkatalog. Er
enthält viele Neuheiten,
Systemergänzungen und
Produktverbesserungen.
Zum Beispiel
Bitte senden Sie mir die angekreuzte
Firmenschrift zu
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
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1598 – de 19/99
❑ Grundlagen im
Ex-Schutz
Die R. Stahl Schaltgeräte GmbH, Künzelsau,
stellt eine Grundlagenbroschüre zum Explosionsschutz
elektrischer
Betriebsmittel und Anlagen vor. Die Publikation
informiert über Rechtsgrundlagen und Normung, technische Grundlagen sowie die Errich-
Foto
: Reh
au
Steuerungskonzept
für
Rolläden und Markisen
vor. Das System »I-Line
IRH« läßt sich über
das EIB-Interface »500 I«
❑ Umweltbericht
oen
❑ Busfähige
Antriebe
und -Normen, der zweite
Teil befaßt sich mit der
Zündschutzart »Eigensicherheit«. Das Video ist
zum Preis von 99 DM erhältlich.
Fax (06 21) 7 76-14 00
❑ Umweltbilanz im
Internet
: Ph
Produktpalette
erheblich erweitert. Die
Downlights, Uplights und
Designleuchten von Marlin Lighting zeichnen sich
durch ein außergewöhnliches und originelles Design aus. Der neue Katalog stellt das erweiterte
Programm vor.
Fax (0 21 71) 70 75 75
Mit der Informationsbroschüre »Licht & Umwelt« stellt Sylvania, Erlangen, eine
Auswahl von Lampen vor, die besonders den Bedürfnissen
des Umweltschutzes entsprechen. Dabei wurden
die Kriterien Energieeinsparung,
Reduzierung
von Schadstoffen, lange
Lebensdauer, hoher Wirkungsgrad sowie Entsorgung und Wiederverwertung zugrunde gelegt. Zu
jedem Leuchtmittel gibt
es Hinweise für die passenden Einsatzgebiete.
Fax (0 91 31) 79 33 45
Foto
Foto:
Etap
❑ Licht & Umwelt
tung und den Betrieb
elektrischer Anlagen in
explosionsgefährdeten
Bereichen. Fotos, Diagramme und Tabellen ergänzen die Ausführungen.
Fax (0 79 40) 1 73 77
gibt es den
Eckkanal »Rautrigo« jetzt
in der großen Abmessung
50/50 und den Verdrahtungskanal »Be-Din« in
der Bauhöhe 10 mm.
Ebenfalls neu ist die UAECat. 5 Steckdose für Übertragungsfrequenzen bis
100 MHz.
Fax (0 92 83) 77 77 27
FACHLITERATUR
TELEKOMMUNIKATION
Taschenbuch der Telekommunikation
F.Bergmann/H.J.
Gerhardt (Hrsg.), Taschenbuch der Telekommunikation, 650 Seiten
mit 396 Bildern und
100 Tabellen, gebunden, DM 49,80, ISBN 34461-9362-6,
Fachbuchverlag Leipzig im
Carl Hanser Verlag,
München.
Das Taschenbuch der
Telekommunikation wendet sich an Studenten,
Schüler, Praktiker, Wissenschaftler angrenzender Sachgebiete sowie an
alle Interessierten, deren
Beruf oder Ausbildung
Fragen der Telekommunikation zum Inhalt haben.
Es ist thematisch gestaltet. Neben Begriffsdefinitionen werden Erläu-
terungen und Verweise
auf angrenzende Bereiche gegeben. Ziel ist die
detaillierte und übersichtliche
Darstellung
der wichtigsten Komponenten der Telekommunikationstechnik. Die
Nutzbarkeit des Buches
wird durch ein umfangreiches
Literaturverzeichnis sowie weitere
Verzeichnisse verbessert.
Die insgesamt 15 Hauptkapitel reichen von der
Klärung der Grundbegriffe (Nachrichten und
Signale, Übertragungstechnik, Grundfragen der
Verkehrstheorie)
über
aktuelle
Technologien
und Anwendungen (Telekommunikationsnetze,
ISDN, Endeinrichtungen,
Vermittlungstechnik,
Breitband-ISDN
und
ATM, Frame Relay, Mobilfunk, Telekommunikationsdienste und Datendienste,
IN-Konzepte
und-Dienste) bis zur
künstlichen Intelligenz.
k
INFORMATIONSTECHNIK/WEITERBILDUNG
Programmieren lernen
Greg Perry, Jetzt lerne
ich programmieren – der
einfache Einstieg, so funktionieren QBasic, Java, Visual Basic, C und C++, 551
Seiten inkl. CD-ROM, broschiert, DM 49,95, ISBN 38272-5579-1, Markt &
Technik Buch- und Software Verlag, Haar b.
München.
Dieser Einsteigerband
vermittelt dem Leser die
Grundlagen der Programmierung und setzt
keinerlei Vorkenntnisse
voraus.
Die 24 aufeinander
aufbauenden Lehrstunden enden jeweils mit
Fragen sowie interessanten Übungsaufgaben, so
daß das Buch besonders
zum Selbststudium geeignet ist. Ausgangspunkt ist der DOSund/oder Windows-PC,
der mit QBasic bereits
über eine einfach zu bedienende Programmierumgebung verfügt, womit sich die ersten Beispiele sofort umsetzen
lassen. Lektion für Lektion wird so alles Wissenswerte über Programmentwurf und Programmierprozeß, die wichtigsten Programmiersprachen wie VisualBasic, C,
C++ und Java bis hin zu
Debugging, Programmierung in Unternehmen
und die Zukunft der Programmierung erklärt. Eine kostenlose deutschsprachige Version von
Microsoft Visual Basic
6.0 – dem sogenannten
Working Model oder Ablaufmodell – ist auf der
Buch-CD enthalten. Damit lassen sich alle Übungen aus dem Visual-Basic-Kapitel umsetzen und
eigene Programme entwickeln und abspeichern.
Stichworte zum Inhalt
sind:
• der Computer als
Werkzeug,
• was ist ein Programm,
• der Programmierprozeß und strukturierte
Techniken,
• Ihre erst Sprache:
QBasic,
• Grundlagen der Windows-Programmierung,
• Visual-Basic-CrashKurs,
• Programmieren in C,
• Programmieren mit
C++,
• Batch-, Makro- und
Skripting-Sprachen,
• debugging-Werkzeuge.
k
de 19/99 – 1599
FACHLITERATUR
INFORMATIONSTECHNIK
PC-Tuning für Profis
Heinz Lange, PC-Tuning
für Profis, 326 Seiten inkl.
CD-ROM, gebunden, DM
49,95, ISBN 3-8272-55430, Markt & Technik Buchund Software Verlag,
Haar bei München.
Dieses Buch zeigt bis
ins letzte Detail, wie man
einen PC mit etwas Computer-Know-how auf ein
ganz neues Leistungsniveau bringen kann. Das
Zauberwort dafür heißt
»Übertakten«.
Dazu
kommt noch ein wenig
Bios-Tuning, und schon
haben Sie um bis zu 200
% mehr Leistung auf
Ihrem PC und das völlig
kostenlos. Aber oft sind
Investitionen für den
Austausch von Prozessor- und Motherboard
sowie die Erweiterung
des
Arbeitsspeichers
nicht zu umgehen. Dafür
hat der Autor alle neuen
Prozessorfamilien
und
die Motherboards, die
gut mit ihnen zusammenarbeiten,
beschrieben.
Damit Sie nach dem erfolgreichen Tuning auch
wissen, was es gebracht
hat, finden Sie auf der
Buch-CD-ROM die bekannten Benchmarkpro-
gramme von Ziff-Davies:
Winbench 99 und Winstone 99 und andere Systemdiagnoseprogramme.
BETRIEB
Tatort Betrieb
Andreas Eisenkolb/Dr.
Gernot
Müller-Dalhoff,
Tatort Betrieb – wie Mitarbeiter in die eigene Tasche
wirtschaften, 247 Seiten,
gebunden, DM 49,90, ISBN
3-448-03833-4,
Haufe
Verlagsgruppe, Freiburg,
Berlin, München.
Schier unglaublich ist,
was sich an krimineller
Energie in deutschen Unternehmen findet. Und
die Zahl der Mitarbeiter,
die ihren Betrieb als
Selbstbedienungsladen
versteht, wächst weiter.
Oft macht Gelegenheit
Diebe und entsprechend
schwierig gestaltet sich
die Aufklärung. Zwei Experten, ein Detektiv und
ein Jurist, sind dieses
Thema jetzt von verschiedenen Seiten angegangen: Der Detektiv
deckt auf, beschreibt authentische, typische Fälle
und gibt Profitips für die
Ermittlung. Der Jurist
kommentiert
jeweils,
klärt auf, und gibt Anleitungen für juristisch korrektes Vorgehen.
Herausgekommen ist
dabei ein Arbeitsbuch,
mit dem Sie taktisch klug
und juristisch einwandfrei gegen kriminelle Machenschaften im eigenen
Unternehmen vorgehen
können.
GELDANLAGE
Am neuen Markt verdienen
Thomas
Priermeier/
Thomas Schuhbeck, Am
neuen Markt verdienen –
Erfolgsstrategien für die
Superbörse, 288 Seiten,
gebunden, DM 68,-, ISBN
3-448-03879-2,
Haufe
Verlagsgruppe, Freiburg,
Berlin, München.
Fast wöchentlich wagen sich neue Unternehmen aufs Börsenparkett.
Doch die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, daß
1600 – de 19/99
längst nicht jedes Unternehmen ein Kauf ist.
Aufbauend auf den
Grundlagen der Aktienanalyse zeigen die Autoren, wie Anleger Gewinner erkennen und Verlierer meiden, und zeigen
lang- und kurzfristige
Anlagestrategien auf.
k
INTERNET-PRAXIS
Unterhaltungselektronik –
Ton: HiFi-, Radiogeräte, Lautsprecherboxen usw.
»Durch
Großeinkauf
besonders
günstig!«
heißt es bei einem der Händler von HiFiGeräten und CD-Playern. Wo sich der Elektrohandwerker informieren kann, wird im
folgenden beispielhaft an einigen Internetauftritten beschrieben. Im Vordergrund stehen Link-Sammlungen für den Bereich HiFi,
Hersteller und Händler sowie Anwendungen
im Elektrohandwerk.
Wo der Interessierte
gebündelt Internetadressen von
Herstellern und
Händlern findet
Neben den im letzten
Beitrag genannten Verzeichnissen (wie der Ge-
sellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, www.gfu.
de) sei nur auf einen weiteren Internetauftritt hingewiesen: »audiomap –
Internet
Publishing«
(www.audiomap.de). Er
wurde von C. Fleisch-
mann aus Ingolstadt, einem Radio- und Fernsehtechnikermeister
und
Träger des Meisterpreises
der
bayerischen
Staatsregierung im Jahre
’95, initiiert und ist auf
die »Präsentation bzw.
Werbung der HiFi-Bran-
che im Internet spezialisiert«. Was der Interessierte dort findet, geben
am besten die eigenen
Worte des Initiators wieder:
● »Adressendatenbank
mit insgesamt 950 Adressen von Herstellern, Ver-
trieb und Händlern. Abfrage nach Name, nach
Produkt (vorerst nur bei
Vertrieben möglich) und
nach Ort und Postleitzahl.
● Homepages
einzelner
Vertriebe mit folgenden
möglichen Inhalten: Vertriebsphilosophie
bzw.
-konzept, Produkte, Testberichte, bis hin zur Onlinebestellung.
● Deutsche Fachmagazine mit Hinweis auf Ausgabe und Adresse; STEREO, hifi Mobil und AudioVision ...
● Anzeigenmarkt für kostenlose private Kleinanzeigen und gewerbliche
Anzeigen.
● HiFi-Fachbegriffslexikon sowie Infos zu einigen Fachgebieten«.
Und natürlich sind
auch »über 1000 interessante Links« vorhanden.
Von hier geht es direkt zu
Herstellern und Händlern
von HiFi-Geräten aus
dem In- und Ausland sowie zu weiteren »HiFiWebsites« insbesondere
aus dem englischsprachigen Raum weiter. Ein
»DiskussionsForum« und
aktuelle News zu Produkten und Entwicklungen
runden dieses sehr hilfreiche Angebot ab. Nicht
vergessen: »Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos, und hängen auch
von Ihrer Akzeptanz ab.
Beteiligen auch Sie sich!
zur Unterhaltungselektronik beschriebenen Internetauftritte von Herstellern (etwa Philips mit
dem Bereich Consumer
Electronic) und Händlern
erinnert. Sie – ebenso wie
auch andere Anbieter –
informieren immer in den
bekannten Standardrubriken wie Produkte,
Dienste oder Beschrei-
»de«-Serie: Rund um das Internet
In unserer Serie über das Internet informieren wir Sie über alles, was beim Umgang mit diesem zukunftsträchtigen Medium notwendig ist.
In dieser Ausgabe dreht
sich alles um das Thema
audiomap wird ständig
weiterentwickelt und lebt
von Ihrer Kritik!«
Unterhaltungselektronik
und wie man sich
Online-Informationen
dazu beschaffen kann.
Hersteller und
Händler – Standards
und Zusatznutzen
Zunächst sei an die in
den vorherigen Artikeln
bung der eigenen Firma.
Eine übersichtliche und
einfache Darstellung liefert YAMAHA Elektronik
Europa (www.yamahahifi.de). Zunächst wird
die Produktgruppe (Vollverstärker), dann das
Produkt (DSP-A1) ausgewählt. Es schließt sich die
de 19/99 – 1601
INTERNET-PRAXIS
Beschreibung an. Entsprechendes gilt für die
Kieler ELAC Electroacustic (www.elca.de), die einen Schwerpunkt in der
Herstellung von Lautsprechern (als Standgeräte oder für das Regal) hat.
Immer dann wird das
Internetangebot für den
Besucher
interessant,
wenn es einen Zusatznutzen bietet und auf diese
Weise zum (wiederholten)
Wiederkommen ermuntert. Beispiele hierfür
sind u.a. Rubriken wie:
● Einkaufen – Die Produktbeschreibung
ist
Standard, online Einkaufen jedoch noch nicht.
Lautsprecher Teufel aus
Berlin
(www.teufel.de)
hat sowohl Selbstbausätze als auch Fertigboxen
in seinem Sortiment. Im
»Teufel-Onlineshop« legt
der Besucher Artikel wie
den »Front-Lautsprecher
Teufel M900 THX« ebenso in seinen Warenkorb
1602 – de 19/99
wie Zubehörteile (etwa
Lautsprecherkabel mit einem Durchmesser von 4
mm2). Nach der Bestellung geht ihm eine
schriftliche Auftragsbestätigung zu.
● Downloads – Der Generaldistributor für Greenwall Produkte (www.
greenwell.com) sitzt in
Reutlingen (Baden-Württemberg).
Vertrieben
werden u.a. Verstärker,
Lautsprecher und CDPlayer. Unter dem Motto
»Das verstehen wir unter
Service«
sind
Bedienungsanleitungen im pdfFormat zum Download
zusammengestellt.
Ein
Produkt (wie »RIAA Manual«) anklicken, umgehend haben Sie die Anleitung für den Phonovorverstärker auf ihrem
Rechner.
● Testinformationen
–
Canton (www.canton.de)
aus Hessen »zählt seit 25
Jahren zu den führenden
Lautsprecher-Herstellern
Deutschlands«. In der Rubrik Presse sind knapp
vierzig Testberichte, die
in verschiedenen Zeitschriften
veröffentlicht
wurden,
zusammengestellt. So ging beispielsweise die HiFi Test 12/’97
auf den »Ergo 122 DC«
mit seinen verschiedenen
Tönern (Tief, Mittel und
Hoch) und den »Detaillösungen« (wie »getrennte
Lautsprecherkabel
für
Tief- und Mittelhochtonabteilung« möglich) ein.
● Händleradressen
–
Kompaktboxen
oder
Standboxen, passiv oder
aktiv, Stereo oder Surround gehören zum Lieferprogramm
des
in
Starnberg beheimateten
»A.O.S. HiFi-Vertriebes«
(www.audiomap.de/aos).
Unter »Händlerliste« gibt
es ein grafisch orientiertes Verzeichnis. Stadtnamen (»Köln«) anklicken,
Anschrift und Lieferpalette werden angezeigt. Entsprechend ermittelt der
Internetreisende bei »Lehmann audio/Entec Audiotechnik«
(www.lehmannaudio.de) aus Köln
die Händler. Dort heißt es
schon: »Ein Teil der
Händler verfügt bereits
Elektrohandwerksmeister – HiFi-Standards und -spezialisierungen
über eine E-Mail-Adresse
oder sogar eigene Webseiten, die jeweils direkt
von dieser Liste aus verlinkt sind!«
Lautsprecher-Wahlschalter«) und den Preis. Und
immer nützlich ist es,
wenn sofort bestellt werden kann. So wählt der
Gehören HiFi- und
Rundfunk zum Leistungsbereich eines Elektrohandwerkers, so wird
standardmäßig über die
schon im letzten Beitrag
genannten
Leistungen
wie Planen, Reparieren
oder Verkaufen von Neugeräten informiert.
Wie dies in einfacher
und kundenorientierter
Struktur geht, zeigt der
im
schleswig-holsteinischen Wislter ansässige Betrieb Wedemeyer
(www.wedemeyer.de).
Sein jetziger Inhaber ist
sowohl Radio- und Fernsehtechnikermeister als
auch Elektroinstallateurmeister. In der Rubrik
»TV/Hifi/Video/Satellit«
werden dem Internetbesucher Produktgruppen
wie »HiFi- Verstärker«
oder »CD-Spieler« vorgestellt. Pro Gerät (beim
Verstärker etwa das Modell SU-A900DM2) gibt es
eine technische Beschreibung (beim genannten
Gerät u.a. »Sinusleistung
8 Ohm, DIN, pro Kanal:
85 W« bzw. »A/B/A+B-
INTERNET-PRAXIS
Besucher bei der Ebner
Elektro (www.sp-ebner.
de) aus Bischofsmais
(Bayern) im Online-Shop
sein HiFi-Gerät, legt es in
den Warenkorb, führt die
Bestellung aus – fertig.
Daneben informieren
andere Elektrohandwerksmeister über Spezialisierungen und Sonderleistungen, die sie im Audiobereich der Unterhaltungselektronik anbieten.
Hierzu gehört beispielsweise
Car-HiFi.
D.
Schneider, ein Elektro-
meister aus dem bayerischen Emmering (home.tonline.de/home/car-hifischneider), hat, wie er
formuliert, »seit kürzerer
Zeit (sein) Hobby, Car-HiFi, zum Nebengewerbe
gemacht«.
Ausgehend
von der Fragestellung:
»Wie oft sitzt Ihr wirklich
vor Eurer Heimanlage in
Hörposition und lauscht
der Musik? Und wieviel
Zeit verbringt Ihr im Auto
(bei der Fahrt) zur Arbeit,
zum Sport, Einkaufen,
Disco usw.?« wird ein
Trend aufgegriffen, bei
dessen konkreter Umsetzung sich Leistungen des
KFZ- und des Elektrohandwerks miteinander
verknüpfen. Unter »Beispiele meiner Arbeit« gibt
es einige Lösungen, etwa:
»Türlautsprecherlösung
für z.B. Audi 100 ohne
elektrische Fensterheber.
Eingebaut in die originale
Türtasche ohne Sägearbeiten an der Tür. Guter
Kickbass und Middlebass
bis weit über mittlerer
Lautstärke«. Daß Car-HiFi ein stetig wachsender
Markt ist, zeigt ein Blick
in das Link-Verzeichnis
von audiomap. Mehr als
fünfzig Verweise auf Hersteller, Händler und Spezialisten sind vorhanden.
Gleichfalls werden HiFiInstallationen mit EIB verknüpft. Mehrere Elektrohandwerksbetriebe weisen im Leistungsschwerpunkt »Haus-Automatisierung« oder Elektroinstallation mit EIB-Systemen auch auf die Integrationsmöglichkeiten
mit
den HiFi-Einrichtungen
hin. So heißt es etwa beim
dem aus dem hessischen
Friedberg
stammenden
Elektromeister W. Hantl
(www.infoline-handwerk.
de/hantl.htm): »Wir verknüpfen für Sie die Vielfalt
der Technik« und weiter:
»Die Stereoanlage ist an
den EIB angebunden und
kann per Touch-Displays
oder Fernsteuerung bedient werden«.
Ebenso ist die Einbindung von Links zu den
Anbietern für den Besucher hilfreich.
Die Firma Willenbring
(www.willenbring.de)
kommt aus dem hessischen
Mörfelden-Walldorf. Neben dem »Ladengeschäft für TV-, Video-,
HiFi- und Hausgeräte«,
werden ebenso »Elektroinstallationen für Privat,
Industrie und Gewerbe«
ausgeführt. In der Rubrik
»TV, Video, HiFi« werden
mehrere der bekannten
Hersteller (wie Loewe
oder Grundig) aufgelistet.
Per Klick kann der Internetreisende sofort weiter
verzweigen.
Natürlich wird immer
wieder besonders eine
kundenorientierte
Systemauslegung hervorgehoben. So stellen Elektrohandwerker, wie das
Haus LOTT-Elektrik (www.
lott-elektrik.de), für die
Installation von Stereoanlagen mit besonderen
Formaten (etwa DolbySurround
oder
AC3)
»Kombinationen unterschiedlicher Hersteller«
zusammen. »Das Resultat: Für relativ wenig
Geld bieten wir sauberen,
unverzerrten Klang.«
Resümee
Wie auch zu Produkten
aus dem Bereich Fernsehen und Video findet der
Elektrohandwerksbetrieb
zu HiFi und zugehörigen
Geräten ausführliche Unterlagen bei bekannten
Herstellern. Und wenn es
in einer Firmenbeschreibung heißt: Beide Brüder,
die jetzigen Inhaber, »ergänzen sich anhand ihrer
Qualifikationen optimal«
– der eine ist Radio- und
Fernsehtechnikermeister,
der andere Elektroinstallateurmeister – so hat ein
solcher Betrieb besonders
gute Voraussetzung in
mehreren Bereichen am
Markt aktiv und erfolgreich zu agieren.
Dr. Dieter Maass
k
de 19/99 – 1603
TERMINE
Messen
18.10. – 22.10.99
München
SYSTEMS
Internationale Fachmesse für Informationstechnologie u. Telekommun.
18.10. – 23.10.99
Düsseldorf
INTERKAMA
Internat. Fachmesse Industrielle Kommunik. Automat., Mess-, Analysent.
27.10. – 30.10.99
Berlin
belektro
Fachausstellung für Elektrotechnik
27.10. – 30.10.99
Berlin
SiTech
Int. Messe f. Sicherheit und S.-technik
02.11. – 05.11.99
Düsseldorf
A+A
Sicherheit + Gesundheit bei der Arbeit
03.11. –05.11.99
Leipzig
BIK
Fachmesse für Telekommunikation
und Computer
03.11. – 06.11.99
München
Productronica
Internationale Fachmesse der
Elektronik-Fertigung
23.11. – 25.11.99
Nürnberg
SPS/IPC/DRIVES
11.01. –16.01.2000
Essen
DEUBAU ESSEN
Deutsche Bau-Fachmesse
25.11. –27.11.99
Dresden
COMTEC ´99
Computerfachmesse
Termine
Steuerungstechnik
16.11.1999
Altdorf
Sicherheitsgerichtete Steuerungen
Sicherheitstechn. i. Einsatzber. d. SPS
TAW
Wupertal
Energieeinkauf u. Energieanwendung
Energiekosten senken m. E.-management
TAW
Essen
Schaltberechtigung für Elektrofachkräfte
Haus der Technik
Essen
Meßpraktikum zur Unfallverhütungsvoschr. Haus der Technik
VBG 4 / Elektr. Anl. u. Betriebsmittel)
Essen
Explosionsschutz durch Eigensicherheit
Haus der Technik
Kommunikationssysteme in der Verkehrstelematik – Mobile Datenkommunikation
Haus der Technik
Energietechnik
24.11./25.11.99
Elektroinstallation
22.11.99
Meßtechnik
22.11.99
Explosionsschutz
24.11.99
Kommunikationstechnik
25.11.99
Essen
Die Veranstalter
• Technische Akademie Wuppertal e.V., Hubertusallee 18, 42117 Wuppertal, Tel. (02 02) 74 95 0,
Fax (02 02) 74 95 20 2, e-mail: [email protected],
Internet: http://www.taw.de
1604 – 19/99
• Haus der Technik e.V., Hollestr.1, 45127 Essen,
Tel.: (02 01) 18 03 1, Fax (02 01) 18 03 26 9,
e-mail: [email protected]
VORSCHAU
NORMEN IN DER ELEKTROINSTALLATION
de 20/99 erscheint am 15. Oktober 1999 unter
anderem mit folgenden Themen:
Im Schwerpunkt dieser Ausgabe von »de«
Marktübersicht
Kleintransporter
lesen Sie unter anderem einen Beitrag zu den Normenanforderungen gemäß der DIN-VDE-0100-Reihe
unter dem Titel »Haupt- und zusätzlicher Potentialausgleich in Baderäumen«. Außerdem bringen wir
den dritten Teil des auf vier Teile angelegten Erläuterungsfachbeitrags zu den Normen DIN VDE 0298, Teil 4 und DIN VDE
0100, Teil 430. In diesem Teil geht es um den Schutz von Kabeln und Leitungen bei betriebsmäßig auftretender Überlast.
der elektromeister +
deutsches elektrohandwerk
IMPRESSUM
Anschrift für Verlag, Redaktion München, Anzeigenabteilung
Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG
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Chefredaktion
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Dipl.-Ing. Wolfgang Rönspieß (verantwortlich)
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––––– 19 • 99 –––––
Weiterbildung zu Qualitätsthemen als Internet-Kurs
Erster Internet-Kurs der TÜV Akademie
Quality Function Deployment (QFD) ist der erste Kurs, den die TÜV Akademie des TÜV Süddeutschland auf ihrer neuen digitalen Weiterbildungsplattform »netyouc@tion« anbietet. QFD ist
eine bereits in der Produktplanungsphase einzusetzende Methode des Qualitätsmanagements, die
systematisch die Sprache des Kunden in die des
Technikers übersetzt. QFD kommt u.a. im Automobil- und Automobilzulieferbereich immer stärker zum Einsatz.
Netyouc@tion transportiert bewährte und
neue Lehr- und Lerninhalte über das individuell
nutz- und steuerbare Informations- und Kommunikationsmedium Internet. Kleine, interaktive Ar-
Bei der neuen Weiterbildungsplattform »netyouc@tion« der TÜV Akademie –
dem Lernen im individuellen Umfeld per Internet – bleiben die Lernenden keinesfalls isoliert: In Chats und Diskussionsforen tauschen sich die Kursteilnehmer in
kleinen Lernteams zu je fünf Teilnehmern regelmäßig aus
beitsgruppen werden dabei von einem Teletutor
intensiv betreut. Die Erfahrungen aus dem Probebetrieb fließen nun in die Optimierung und Verbesserung der Unterrichtsplattform ein. Im Qualitätsmanagement sind für dieses Jahr noch die
Online-Kurse »Fehlermöglichkeits- und Einflußanalyse (FMEA)« und »Tools und Methoden des
kundenorientierten Prozeßmanagements (ISO
9000:2000)« geplant.
QFD – Was ist das eigentlich?
QFD ist eine umfassende Methodik zur Qualitätsplanung unter direkter Einbindung von Kundenerwartungen und Kundenwünschen. Sie koordiniert und steuert unter Einbeziehung aller Be-
teiligten den Produktentstehungsprozeß. Angewandt werden systematisch aufeinander abgestimmte Hilfsmittel im Hinblick auf Zeit-, Kostenund Qualitätsziele. Als Werkzeug zur gezielten
Umsetzung der Kundenwünsche und Qualitätsanforderungen in realisierbare technische Spezifikationen dient dabei das »House of Quality«, ein
auf mehreren Tabellen basierendes Analyse-, Planungs- und Kommunikationsinstrument. Es visualisiert die Systematik und den Zusammenhang
der Vorgehensweise in jeder Phase der Produktentstehung.
Online-Lernen bei der TÜV Akademie
Jeder Lehrgang beginnt mit einem in der Regel
halbtägigen Präsenztraining. Hier lernen sich alle
Kursteilnehmer (etwa 20) kennen und wählen die Arbeitsgruppe (je fünf Teilnehmer), in
der sie während des OnlineKurses
zusammenarbeiten. Weiterbildung zu
Sie vereinbaren dazu Termi- Qualitätsthemen
ne, zu denen sie sich im Inter- als Internet-Kurs
193g
net treffen und in den Chats
kommunizieren. Das Präsenz- TECHNISCHES ENGLISCH
training soll den Teilnehmern Miniature microscanners 194g
auch die erforderliche Medienkompetenz vermitteln. Sie GRUNDLAGEN
üben dazu unter Anleitung, Durchflutungsgesetz (II) 195g
wie sie künftig lernen und miteinander kommunizieren wer- KLEIN & FEIN
den. Zum Nachlesen gibt es SMD-Lötverfahren
197g
schriftliche Unterlagen über
den Umgang mit netyouc@tion. INSTALLATION
Hausanschlußraum und
elektrischer HausanDer QFD-Kurs
schluß in Gebäuden (I) 199g
In diesem modular strukturierten Online-Kurs werden PRAXIS IM VISIER
den Teilnehmern Hintergrün- Vor der eigenen Tür
de, Anwendungsmöglichkeiten gefegt (VII)
201g
und Wissen vermittelt, wie
diese Methode im Unterneh- SICHER IST SICHER
men verankert ist. Eine Samm- Die Netzformen (II)
203g
lung von Webseiten mit definierten Interaktionspunkten
und schrittweise aufeinander
abgestimmten und ins Netz eingestellten Lernbriefen macht sie zunächst mit den Grundzügen
de 19/99
von QFD vertraut. Modul für Modul arbeiten sich
193g
❮
gelernt ist gelernt
die Lernenden dann mit Themen wie Kundenorientierung, Planung und Durchführung von QFD
sowie Anwendungsbeispielen bis zum Ziel vor: Sie
können die QFD-Werkzeuge zur Lösung von Problemen in ihrem eigenen Praxisalltag anwenden.
QFD fordert Teamarbeit. Die Zusammenarbeit in
virtuellen Teams zu üben, ist deshalb ein fester
Bestandteil des Online-Kurses. Hakt es einmal, ist
der Teletutor per E-Mail, Fax oder Telefon kurzfristig greifbar.
Vorteile des Online-Lernens
Mit netyouc@tion stellt sich die TÜV Akademie
auf die wachsenden Anforderungen im industriellen Alltag ein, wo ständige Weiterbildung der Mitarbeiter mehr und mehr zum Arbeitsalltag gehört.
Wer wenig Zeit hat, kann auf diese Weise – direkt
Miniature microscanners
de 19/99
194g
Almost every microoptic system, from laser
printers through bar code readers at the cash
desk to laser television, requires beam deflectors. Often scanners, or movable reflectors, are
used to deflect light or laser beams. The trend towards miniaturization
of systems, for example
through the use of laser
diodes, means that
beam deflectors now
have to become ever
smaller and more powerful. However, the fine
mechanical processes
involved in the manufacture of conventional
scanners make any further reduction in size extremely expensive. Moreover, most attempts to develop powerful micromechanical scanner systems have ended in failure.
Micromechanical scanners are made using the
same methods that are used in the manufacture of
semiconductors. Their main element is a metallized, rectangular plate which is suspended on
two springs. Up to now the electrodes have been
positioned closely behind it. As in a seesaw, first
one side and then the other is drawn down electrostatically. This arrangement causes problems
because the small gap between reflector and electrodes results in a low angle of deflection. If the
gap is increased, huge voltages then become necessary.
Microsystems engineers Dr. Peter Dürr and
Harald Schenk of the Fraunhofer Institute for
Microelectronic Circuits and Systems in Dresden
have come up with an ingenious solution. The
first prototypes demonstrate the unique characteristics of these novel microscanners. Scan
angles of up to 40° can be achieved at a voltage of
less than 20 V, while the oscillation frequencies
range from 140 Hz to 20 kHz. Christiane Decker
vom Arbeitsplatz aus – sein Wissen erweitern: individuell, aktuell, umfassend und kostengünstig.
Gelernt wird, wenn die Zeit es zuläßt. So lassen
sich beispielsweise die ruhigeren Zeiten des Tagesgeschäfts gezielt zur Weiterbildung nutzen.
Vorteilhaft für Unternehmen und Kursteilnehmer
ist der Wegfall von Fahrtzeiten und Übernachtungskosten.
Lernen bedeutet allerdings auch, sich mit anderen auszutauschen, verschiedene Perspektiven
des gleichen Sachverhalts zu diskutieren, Wissen
zu teilen. Deshalb werden innerhalb der Lernumgebung »netyouc@tion« Chats und Diskussionsforen angeboten, in denen die Teilnehmer Fragen
im Lernteam untereinander und mit dem Teletutor online diskutieren können.
Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel:
(0 89) 57 91-16 79
laser printer (PleIz@r PprInt@r) Laserdrucker
bar code reader at the cash desk (b A :r k @ U d
Pri:d@r @ t D @ k { S d e s k) Scannerkasse
laser television (PleIz@r PtelI,vIZ@n) Laserfernsehen
beam deflectors (bi:m dIPflekt@r) Strahlablenker
movable reflectors (Pmu:v@b@l rIPflekt@rz)
bewegliche Spiegel
to deflect (dIPflekt) ablenken
laser beams (PleIz@r bi:mz) Laserstrahlen
fine mechanical (faIn miPk{nIk@l) feinmechanisch
reduction in size (rIdÃkS@n In saIz) Verkleinerung
attempt (@Ptempt) Versuch
to have ended in failure (h@v endId In PfeIlj@r)
scheitern
semiconductor (,semIk@nPdÃkt@r) Halbleiter
main element (meIn PelIm@nt) Hauptelement
metallized (PmetlaIzd) verspiegelt
rectangular (r e k P t { ŋ g j U l @r) rechteckig
to suspend (s@Pspend) aufhängen
spring (sprIŋ) Feder
up to now (Ãp tu: naU) bisher
to position (p @ P z I S @ n) anordnen
closely behind (kl@Uzli bIPhaInd) dicht darunter
seesaw (Psi:sO:) Wippe
to be drawn down (drO:n daUn) heruntergezogen
werden
arrangement (@PreIndZm@nt) Anordnung
gap (g { p) Abstand, Lücke
angle of deflection (P{ŋg@l @v dIPflekS@n)
Ablenkwinkel
to increase (InPkri:s) vergrößern
huge (hju:dZ) enorm, riesig, gewaltig
to become necessary (bIPkÃm PnesIs@ri) nötig sein
to come up with (kÃm Ãp wID) herausfinden
ingenious (InPdZi:ni@s) geschickt, erfinderisch,
genial
prototype (Ppr@Ut@taIp) Prototyp
unique (ju:Pni:k) einzigartig
novel (Pnɒv@l) neuartig
to achieve (@PtSi:v) erreichen
oscillation frequency (,ɒsIPleIS@n Pfri:kw@nsi)
Schwingungsfrequenz
❮
Fortsetzung aus »de« 18/99
Dieser Artikel über das Durchflutungsgesetz befaßt sich mit den Verhältnissen in einem
magnetischen Kreis, der neben Eisen auch noch einen Luftspalt aufweist. Dabei werden
die endgültigen Formeln zur Berechnung der Feldstärken und Flußdichten nicht einfach
nur angegeben, sondern Schritt für Schritt, d.h. nachvollziehbar, hergeleitet.
Kurze Wiederholung
Im ersten Teil der Folge »Durchflutungsgesetz« haben wir zunächst den Begriff Durchflutung kennengelernt. Zur Erinnerung: Unter Durchflutung Θ versteht man das Produkt aus Windungszahl einer Wicklung und Strom durch die
Wicklung. Also:
Θ= N ⋅I
Der Grund für die Einführung dieses Begriffs
ist die Tatsache, daß für die magnetische Wirkung, d.h. für die entstehende magnetische Feldstärke oder die magnetische Flußdichte in einem
technischen System, die Durchflutung maßgebend
ist. Bei gleicher Durchflutung ergeben sich somit
gleiche magnetische Verhältnisse. Über diese Beziehung können wir sehr leicht eine Gleichstromwicklung umrechnen.
Ein Hubmagnet soll eine Wicklung mit N1 =
1000 Windungen haben bei einem Strom
von I1 = 10 A. Wollen wir den Magnet nun
mit I2 = 16 A betreiben, so ergibt sich die neue
Windungszahl zu:
N2 =
N 1 ⋅ I 1 1000 ⋅ 10 A
=
= 625
I2
16 A
Übrigens wird für die Windungszahl auch das
Formelzeichen w verwendet. Beide Formelzeichen, also N und w, sind in Gebrauch.
Diese Durchflutung baut ein Magnetfeld auf,
das durch den Eisenkreis geführt wird – ähnlich
wie der Strom durch einen Kupferleiter. Für das
Magnetfeld ist somit Eisen das, was Kupfer für
den elektrischen Strom darstellt. Wegen dieser
Ähnlichkeit, man sagt Analogie, spricht man auch
in beiden Fällen von Leitwert oder Widerstand.
Es gibt also die Begriffe elektrischer bzw. magnetischer Widerstand sowie elektrischer bzw. magnetischer Leitwert. Wir werden in späteren gigBeiträgen ausführlich darauf eingehen.
1
Magnetischer Kreis bestehend aus Eisen und Wicklung
Zunächst zu unserem Magnetkreis in Bild 1.
Wie bereits erwähnt, baut die Durchflutung ein
Magnetfeld auf, dessen Richtung mit Hilfe der
Korkenzieherregel bestimmt werden kann. Zur
Erinnerung: Zeigt der Daumen der rechten Hand
in Richtung des Stromes, so zeigen die restlichen
Finger in Richtung des Magnetfeldes. Bild 1 zeigt
eine Feldlinie in der Mitte des Eisenquerschnitts.
Wir bezeichnen sie als mittlere Feldlinie. Sie hat
die Länge lFe. lFe wird mittlere Eisenlänge genannt. Das Durchflutungsgesetz lautet genau wie
beim Toroid im letzten Beitrag:
Eisenkreis ohne Luftspalt
H Fe ⋅ l Fe = Θ
Haben wir einen geschlossenen Eisenweg mit
konstantem Eisenquerschnitt, so gilt für eine beliebige geometrische Form:
H Fe ⋅ l Fe = Θ
lFe ist dabei die mittlere Eisenweglänge.
Im ersten Teil der Folge »Durchflutungsgesetz« haben wir einen Toroid als Eisenkörper betrachtet. Im folgenden untersuchen wir eine geometrische Form, wie sie in Bild 1 dargestellt ist.
Nach dem Schließen des Schalters S liegt an der
Wicklung die Batteriespannung U an, die im eingeschwungenen, d.h. stationären Zustand (mehr
darüber in einem späteren gig-Beitrag), den
Strom I = U/R hervorruft. Durch die Windungszahl
N der Wicklung entsteht dann die Durchflutung:
Θ= N ⋅I = N ⋅
gelernt ist gelernt
Durchflutungsgesetz (II)
U
R
Merke: Das Durchflutungsgesetz ist unabhängig
von der geometrischen Form des Eisens.
Nehmen wir an, die Wicklung hat N = 200
Windungen, der Strom beträgt I = 2 A und
die mittlere Eisenlänge (µr,Fe = 1500) ist lFe
= 50 cm. Es gilt dann für die magnetische Feldstärke HFe:
H Fe =
N ⋅ I 200 ⋅ 2 A
A
=
= 800
l Fe
0,5 m
m
Für die magnetische Flußdichte BFe erhalten
wir:
BFe = µ0 ⋅ µr,Fe ⋅ H Fe
BFe = 4 ⋅ π ⋅ 10 −7
T⋅m
A
⋅ 1500 ⋅ 800
= 1,51 T
A
m
de 19/99
195g
❮
gelernt ist gelernt
Eisenkreis mit Luftspalt
Um unser Problem mathematisch zu lösen,
setzen wir den letzten Formelausdruck, nämlich
Für den Fall, daß unser Magnetkreis einen Luftspalt aufweist (Bild 2), sieht das Durchflutungsgesetz wie folgt aus:
H Fe =
H Fe ⋅ l Fe + H L ⋅ l L = Θ
in das nachfolgende Durchflutungsgesetz ein:
Wir haben es nun mit verschiedenen Feldstärken im Eisen und in Luft zu tun. Die obige Gleichung hat somit zunächst zwei Unbekannte, nämlich HFe (magnetische Feldstärke im Eisen) und HL
(magnetische Feldstärke im Luftspalt). Wenn wir
uns nun an frühere gig-Beiträge erinnern, so wissen wir, daß der magnetische Fluß Φ konstant ist
(Kontinuitätsgleichung). Es gilt:
Φ= B⋅A
HL
µr,Fe
H Fe ⋅ l Fe + H L ⋅ l L = Θ
Somit erhalten wir:
HL
⋅ l Fe + H L ⋅ l L = Θ
µr,Fe
 l

H L ⋅  Fe + l L  = Θ
 µr,Fe

2
Die Kontinuitätsgleichung
des magnetischen Flusses besagt:
ΦFe = Φ L
oder anders ausgedrückt:
BFe ⋅ A = BL ⋅ A
Magnetischer Kreis bestehend aus Eisen, Wicklung und Luftspalt
Die Querschnittsfläche A ist in unserer Anordnung überall gleich groß, woraus folgt:
Aufgelöst nach der magnetischen Feldstärke
im Luftspalt HL erhalten wir schließlich:
BFe = BL
Die Flußdichte hat also in unserem Magnetkreis überall den gleichen Wert, das heißt, die magnetische Flußdichte hat im Eisen den selben Wert
wie im Luftspalt. Hier dürfen wir allerdings nichts
verwechseln! Obige Aussage gilt für die magnetische Flußdichte B, nicht für die magnetische Feldstärke H. Die magnetische Feldstärke H im Eisen
und in Luft unterscheiden sich selbstverständlich!
Wir wissen aber weiter, daß gilt:
BFe = µ0 ⋅ µr,Fe ⋅ H Fe = BL = µ0 ⋅ H L
µ0 kürzt sich auf beiden Seiten der Gleichung
heraus, woraus folgt:
H Fe =
HL
µr,Fe
Diese Gleichung gibt das Verhältnis der magnetischen Feldstärken im Eisen bzw. in Luft an.
Wir sehen, daß die magnetische Feldstärke in Luft
viel größer ist als im Eisen, nämlich um die relative Permeabilität des Eisens (µr,Fe).
de 19/99
196g
In einem magnetischen Kreis wie in Bild 2 ist die
magnetische Feldstärke in Luft viel
größer als im Eisen. Die magnetischen
Flußdichten jedoch sind gleich groß.
HL =
Θ
l Fe
+l
µr,Fe L
Für die magnetische Feldstärke im Eisen HFe
gilt dann:
H Fe =
H Fe =
HL
µ r,Fe
oder
Θ
lFe + lL ⋅ µ r,Fe
Die magnetische Flußdichte B, die ja wie erwähnt überall gleich groß ist, errechnet sich zu:
B = BFe = BL =
Θ ⋅ µ0
l Fe
+l
µr,Fe L
Im nächsten Teil der Folge »Durchflutungsgesetz« werden wir anhand von konkreten Beispielen die letzten drei Formeln anwenden und die
Magnetfelder zahlenmäßig berechnen.
(wird fortgesetzt)
H.Bi.
❮
Dampfphasenlöten
Wie der Name bereits zu erkennen gibt, wird
die bestückte Flachbaugruppe in den Dampf einer
siedenden Flüssigkeit mit ausreichend hohem Siedepunkt gebracht (exakt 215˚C). Dabei kondensiert der Dampf, geht also in die flüssige Phase
über, und gibt die Kondensationswärme frei. Um
das Weichlot aufzuschmelzen, verwendet man oft
Fluorcarbon – eine Flüssigkeit mit einem Siedepunkt bei 215˚C. Bei konstantem Luftdruck bleibt
auch der Siedepunkt konstant.
Die Hauptvorteile des Dampfphasenlötens bestehen darin, daß eine feste Temperatur vorliegt
und die Leiterplattenoberfläche gleichmäßig erwärmt wird.
Dampfphasensysteme sind aber auch mit Problemen behaftet: Erstens sind Fluorcarbone teuer
und umweltbelastend; zweitens erhöht der Dampf,
der beim Lötprozeß entweicht, die Betriebskosten.
Und wenn einmal der Flüssigkeitspegel so weit
absinkt, daß die Heizelemente frei liegen, dann
zersetzt sich das Fluorcarbon in giftige und umweltbelastende Bestandteile. Deshalb müssen Sicherheitsvorrichtungen integriert werden, die wiederum Kosten verursachen.
Um die Kosten durch Dampfverluste zu reduzieren, hat man zweistufige Dampfphasensysteme entwickelt. Dabei liegt über dem Primärdampf
eine zweite (sekundäre) Dampfzone. Dadurch ist
das Primärsystem nach außen hin abgeblockt.
Oberhalb der siedenden Flüssigkeit befindet sich
also der Primär- und der Sekundärdampf. Eine
Wasserkühlung bewirkt das Kondensieren des
Dampfes und begrenzt damit die Dampfzonen
nach oben hin. Beim zweistufigen Dampfphasensystem liegt die größte Schwierigkeit darin, den
Sekundärdampf zu überwachen – eine ganz wesentliche Voraussetzung dafür, daß der Verlust an
Primärdampf minimal ist. Einfache, auf optischen
Methoden beruhende Überwachungen scheiden
aus, da die Gase farblos sind.
Anhand des Aufbaus (Bild) wird das Prinzip
eines derartigen Dampfphasendurchlaufsystems
deutlich: Über der siedenden Flüssigkeit befindet
sich die Dampfzone. Begrenzt wird diese durch
Kühlelemente am Eingang und Ausgang des
Transportbands. Der Dampf kondensiert im Bereich dieser Kühlelemente, die dabei entstehende
Flüssigkeit wird zurückgeführt. Vorwärmzone,
Lötzone und Abkühlzone ergeben sich aus dem
Gleichgewichtszustand innerhalb des Dampfphasensystems. Die einzige veränderliche Größe in
diesem System ist die Transportgeschwindigkeit.
Reflowlöten
Zum Löten nach dem Reflow-Verfahren muß
zum Aufschmelzen des Lotes die Wärme von außen auf das Substrat und die Lötstelle übertragen
werden. Die bei praktischen Lötsystemen am häufigsten angewandten Verfahren bzw. Wärmeübertragungs- oder Wärmeumsetzungsmechanismen
sind:
• Wärmeleitung (Konduktion)
• Heizstempel
• Infrarotstrahlung
• Heißgas
• Laserlöten
Unabhängig vom Aufschmelzverfahren (Reflow) werden nach der Lotpastenauftragung die
Bauelemente beim Bestücken mit ihren Lötanschlüssen in die Lotpaste gedrückt. Die zähe Konsistenz der Paste sorgt dafür, daß die Bauelemente für die weiteren Schritte – Substrattransport
und Durchlaufen des Lötsystems – genügend fixiert sind.
gelernt ist gelernt
SMD-Lötverfahren
1. Wärmeleitungslöten
Beim Wärmeleitungslöten bewegt sich ein
Transportband, auf dem die Leiterplatte liegt (Bestückungsseite nach oben), über mindestens zwei
Prinzipieller Aufbau eines zweistufigen Dampfphasendurchlaufsystems
getrennt regelbare Heizzonen. Dabei dient die
erste Zone zur Vorheizung: Das Lösungsmittel
verdampft hier aus der Paste, das Flußmittel wird
aktiviert und soweit vorgewärmt, daß die weitere,
für den eigentlichen Lötvorgang erforderliche
Wärmezufuhr und Einwirkzeit in Grenzen gehalten werden kann. Dieser Aufschmelzprozeß findet
in der zweiten Zone der Lötanlage statt.
Die Wirksamkeit dieses Prozesses beruht auf
innigem Kontakt zwischen Wärmequelle, Transportband und Substrat, also hinreichendem Wärmetransport bis zur Lötstelle. Wichtig dafür ist,
daß die Leiterplatte (das Substrat) eben und flächig aufliegt. Im übrigen ist dieses Verfahren auf
kleinere Leiterplattenformate mit nur einseitiger
Bestückung auf der Oberseite beschränkt.
2. Heizstempellöten
Setzt man das Widerstandslöten mit Heizstempeln ein, so wird das Aufschmelzen dadurch erreicht, daß ein passend geformter Stempel unmittelbar auf die Lötanschlüsse abgesenkt wird. Statt
Lotpaste benutzt man bei diesem Verfahren Lötflächen, die mit einer besonders dicken Lage
(Schichtdicke ≈ 15 µm) aus Blei-Zinn beschichtet
sind.
Die Bauelemente werden zunächst mit einer
Unterdruck-Pipette etwas oberhalb der Leiterplatte gehalten, dann werden sie mit Hilfe einer
Lupe oder eines Mikroskops so positioniert, daß
sich die Anschlußpins über den zugehörigen Lötflächen befinden, und werden anschließend abge-
de 19/99
197g
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gelernt ist gelernt
de 19/99
198g
Leiterplattenumgebung entsprechend geringer.
senkt. Das Heizelement wird eingeschaltet, direkt
Infrarotlötgeräte können mit unterschiedlichen
auf die Pins gedrückt, und jetzt beginnt der eigentHeizsystemen ausgestattet sein, z.B. mit solchen,
liche Aufschmelzvorgang. Ist dieser beendet, so
die im mittleren oder oberen IR-Gebiet strahlen.
wird das Heizelement abgeschaltet. Nach einer
Meistens hat man bei diesen Lötgeräten je eine
hinreichenden Abkühlung hebt sich der HeizstemZone für das Vorwärmen, den Lötvorgang und das
pel, und der Lötvorgang ist beendet. Druck, Temkontrollierte Abkühlen. Die Vorheizelemente –
peratur und Einwirkzeit hängen vom jeweiligen
meist aus Keramik – sind im Bereich von 300˚C bis
Gehäusetyp ab.
600˚C einstellbar. In dieser Zone läßt sich die TemSelbstverständlich gehört zu jedem IC-Gehäuperatur langsam steigern. In der Lötzone liegt die
se ein spezielles Formstück bzw. Heizelement. Da
Infrarotstrahlung im Temperaturbereich von
der Aufwand ziemlich groß und diese Aufschmelz1000˚C bis 1200˚C. Die Durchlaufzeit wird so kurz
technik als langsam einzustufen ist, wird diese
wie möglich gehalten. Mit diesem Verfahren läßt es
nur bei Substraten mit wenigen Bauelementen,
sich effizient arbeiten. Sowohl die Anschaffungsaber mit großen Anschlußzahlen angewandt.
als auch die Betriebskosten sind gering, und dieBesondere Schwierigkeiten bereitet das Heizses Lötverfahren ist mit keinerlei Umweltbelastempellöten von PLCC-Gehäusen, da deren
stungen behaftet. Nachteilig ist die ungleichmäßiAnschlüsse seitlich am Körper und mit ihren
Enden unterhalb des Körpers liegen
(J-Form), d.h., der Wärmekontakt ist
LeiterplattenTransportgeSMD-Gehäuse
hierbei schwierig herzustellen. Bautemperatur (°C)
schwindigkeit
elemente ohne Anschlußpins (z.B.
(mm/s)
Chip-Kondensatoren und -Widerstände) eignen sich überhaupt nicht
262
1,16
PLCC-68
für das Heizstempellöten. So hat sich
214
1,64
SO-28
dieses Verfahren eigentlich nur be204
1,76
VSO-40
währt bei Bauelementen bzw.
204
1,76
QFP-48
Gehäusetypen mit nach außen abge169
2,00
SO-16
winkelten Anschlüssen, also bei SO-,
177
2,36
SOT-23
VSO- und QFP-Gehäusen.
3. IR-Löten
Da das Aufschmelzen mit Hilfe von Kontaktwärme eine flächige Auflage und gute Wärmeleitung voraussetzt, also auf bestimmte Flachbaugruppen beschränkt ist, läßt sich der Anwendungsbereich für das Reflowlöten durch Einsatz
von Infrarotstrahlung (IR-Löten) deutlich erweitern. Allerdings ist das IR-Löten nicht problemlos,
denn die verschiedenen Bauelemente und Substratwerkstoffe absorbieren, reflektieren und leiten die Infrarotstrahlung auf unterschiedliche
Weise. Die blanken Anschlußpins von IC-Gehäusen sowie die Anschlußmetallisierung von ChipBauelementen beispielsweise sind sehr gute IRReflektoren, die schwarzen Plastikgehäuse dagegen absorbieren die Infrarotstrahlung in hohem
Maße. Das führt zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung auf der Substratoberfläche. Die meisten praktischen Lötsysteme arbeiten daher mit
einer Kombination aus IR-Strahlung und Heizplatten (Kontaktwärme).
Es gibt aber noch eine zweite Schwierigkeit:
Befinden sich Bauelemente unterschiedlicher Größe auf einer Leiterplatte, so ist der Aufschmelzprozeß bei den kleineren längst abgeschlossen,
während die größeren die erforderliche Temperatur unter Umständen noch nicht erreicht haben.
Die kleineren Bauelemente und die unbestückten
Zonen werden daher so lange und unnütz belastet, bis das Löten der größeren abgeschlossen ist.
Wie die Tabelle zeigt, muß man z.B. bei einem
PLCC-68-Gehäuse mit niedriger Transportgeschwindigkeit, also längerer Einwirkzeit, arbeiten, um die erforderliche Löttemperatur zu erreichen, d.h., die Leiterplatte heizt sich dann in der
Umgebung auf eine relativ hohe Temperatur auf.
Im Vergleich dazu ist die Transportgeschwindigkeit für das wesentlich kleinere SOT-23-Gehäuse
höher und damit die Temperaturbelastung der
Tabelle: Wechselbeziehung zwischen Transportgeschwindigkeit und Temperaturbelastung der Leiterplatte beim IR-Löten unterschiedlicher SMD-Gehäusetypen,
jeweils zum Erreichen der erforderlichen Löttemperatur
ge Temperaturbelastung der Leiterplattenoberfläche und der unterschiedlichen Bauelemente.
Außerdem muß für jede Flachbaugruppe ein individuelles Temperatur-Zeit-Profil empirisch ermittelt werden.
4. Heißgaslöten
Beim Heißgaslöten erfolgt das Aufschmelzen
von Weichlot durch heißes Gas oder durch heiße
Luft. Überhitzung bzw. Beschädigungen von Bauelementen und/oder Leiterplatte sind leicht möglich, da sowohl die Temperatur als auch die Gasgeschwindigkeit ziemlich hoch gewählt werden
müssen.
Statt eines Lötkolbens lassen sich für Reparaturen Heißgasgeräte einsetzen. Für Standardbauelemente mit vielen Anschlüssen gibt es passende
»Lötspitzen«. Beim Löten muß für innigen Kontakt zwischen den SMD-Lötanschlüssen und dem
Weichlot (meist als Paste aufgetragen) gesorgt
werden.
5. Laserlöten
Die Besonderheit des Laserlötens besteht darin, daß die Erwärmung punktförmig erfolgt, also
auf die Lötstelle begrenzt werden kann. So positiv
dies in vielen Fällen ist, so ist doch mit einer sehr
begrenzten Verbreitung dieses Verfahrens zu
rechnen. Die Lötgenauigkeit kommt bei diesem
Verfahren schrittweise dadurch zustande, daß der
Laser von einem Lötpunkt zum anderen mittels
einer Steuerung geführt wird.
Nachteilig sind die sehr hohen Anschaffungskosten und die relativ geringe Arbeitsgeschwindigkeit.
H.B.
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Hausanschlußraum und elektrischer Hausanschluß in Gebäuden (I)
Normen, die zu beachten sind
Für die Einrichtung von Hausanschlußräumen
sind die Normen DIN 18012:1982-06 (Hausanschlußräume; Planungsgrundlagen) und DIN VDE
0100 Teil 732:1995-07 (Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Hausanschlüsse in öffentlichen Kabelnetzen) zu beachten. Von DIN 18012 existiert zur Zeit ein Entwurf
vom Dezember 1998 (neuer Titel: Haus-Anschlußeinrichtungen in Gebäuden; Raum- und Flächenbedarf; Planungsgrundlagen), dessen wesentliche
Aussagen in diesem Beitrag berücksichtigt sind.
Während sich die DIN 18012 vor allem an Bauherren, Bauplaner und Bauunternehmer wendet,
richtet sich DIN VDE 0100 Teil 732 speziell an die
Elektrofachkraft und an das zuständige EVU.
Einführung von Be- und Entsorgungsleitungen in Gebäude
Leitungstyp
Mindesttiefe unter der
Geländeoberfläche
Wasser
Strom
Telekommunikation
Gas
Fernwärme
Entwässerung
1,2 m
0,6 m
0,5 m
0,5 m
0,6 m
Frostfrei (Tiefe je nach
Erfordernis)
gelernt ist gelernt
I
Tabelle: Einführung von Ver- und Entsorgungsleitungen in Gebäude
Die Hausanschlußnische
Eine Hausanschlußnische kommt beispielsweise für nicht unterkellerte Einfamilienhäuser in
Betracht. Sie besteht aus verschiedenen Funktionsflächen zur Aufnahme der Anschlußleitungen,
Anschlußeinrichtungen und Betriebseinrichtungen. Die Lage und Abmessungen der Funktionsflächen zeigt Bild 1. Bild 2 zeigt ein originalgetreues Modell einer Hausanschlußnische.
Die Anschluß- und Betriebseinrichtungen eines Gebäudes für Wasser, Abwasser, Strom, Telekommunikation (Telefon,
Kabel-TV u.ä.), Gas und
Fernwärme sind zweckmäßigerweise in entsprechend be- und entlüfteten
Bereichen gemeinsam unterzubringen. Zur Einführung müssen bauseitig geeignete Schutzrohre vorgesehen werden, die auch
das Auswechseln der Leitungen erlauben. Art und
Abmessungen der Rohre
sind mit den jeweils zuständigen Versorgern zu
klären. Die typischen Einführungstiefen unterhalb
der Geländeoberfläche in
das Gebäude lassen sich
der Tabelle entnehmen.
Sind geringere Tiefen erforderlich, müssen die
Einzelheiten mit den zuständigen Ver- und Entsorgungsunternehmen abgestimmt werden.
Als Unterbringungsort
für die Anschluß- und Betriebseinrichtungen dient
eine Hausanschlußnische,
eine Hausanschlußwand
oder ein spezieller Hausanschlußraum. Die Bereiche müssen frostfrei gehalten werden, und die
Raumtemperatur darf 30°C
nicht überschreiten. Vor
den Einrichtungen muß
eine ausreichende Beleuchtung und eine Arbeitsfläche mit einer Tiefe
von mindestens 1,2 m vorhanden sein.
Lage und Abmessungen der Funktionsflächen einer Hausanschlußnische
1
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199g
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gelernt ist gelernt
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Die empfohlenen Abmessungen der Nische sind: B · H = 875 mm · 2000 mm
und entsprechen dem Rohbau-Richtmaß der Maueröffnung für eine Wohnungstür.
Die Tiefe soll mindestens 250 mm betragen.
Um die Anschlußleitungen auf möglichst kurzem Wege an die Hausanschlußnische heranzuführen, sollte deren Abstand zur nächstliegenden
Gebäudeaußenwand höchstens 3 m betragen. Die
Schutzrohre für die Einführungen in das Gebäude
sind so zu montieren, daß die Anschlußleitungen
senkrecht in der Nische hochgeführt werden können. Auch für das Wegführen von Leitungen aus
der Hausanschlußnische sind geeignete Maßnahmen bauseitig einzuplanen, beispielsweise Mauerschlitze, Leerrohre und/oder Kabelkanäle. Die
Kaltwasserleitung soll innerhalb der Nische mit
einer Wärmedämmung versehen sein, um die Bildung von Schwitzwasser zu verhindern.
Die Hausanschlußwand
Eine Hausanschlußwand kommt für Gebäude
mit bis zu vier Wohneinheiten in Betracht. Sie
muß sich in einem allgemein zugänglichen Bereich befinden, beispielsweise im Treppenraum
oder im Kellergang, oder von außen zugänglich
sein. Die Hausanschlußwand sollte direkt mit der
Außenwand verbunden sein, durch die die Anschlüsse eingeführt werden. Die Fläche der Hausanschlußwand ist abhängig von der Zahl der Anschlüsse und der Zahl der unterzubringenden
Kundeneinrichtungen (Zähler und ähnliches) und
ist mit den zuständigen Ver- und Entsorgungsunternehmen abzustimmen. Der Raum, in dem sich
die Anschlußwand befindet, soll eine Mindesthöhe
von 2 m haben. Unterhalb von Leitungen und Kanälen muß eine Durchgangs-Mindesthöhe von 1,8 m
gewährleistet sein.
2
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200g
Originalgetreues Modell einer Hausanschlußnische
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Der Hausanschlußraum
Ein Hausanschlußraum wird für Gebäude mit
mehr als vier Wohneinheiten gefordert. Auch er
muß über allgemein zugängliche Bereiche oder
direkt von außen zugänglich sein und darf nicht
als Durchgang zu anderen Räumen dienen.
Ein Hausanschlußraum ist an seinem
Zugang mit der Aufschrift »Hausanschlußraum« zu kennzeichnen sowie
mit einer schaltbaren Beleuchtung und einer
Schutzkontaktsteckdose auszustatten.
Ein Hausanschlußraum muß an der Gebäudeaußenwand liegen, durch die die Ver- und Entsorgungsleitungen eingeführt werden. Nur wenn
zwingende bauliche Gründe gegen eine solche Anordnung sprechen, darf er anders zugeordnet
werden. Es müssen jedoch alle Ver- und Entsorgungsunternehmen zustimmen. Zur Einführung
der Leitungen sind an der Gebäudeaußenwand
bauseitig entsprechende Schutzrohre (Mantelrohre) vorzusehen, deren Art und Größe mit dem jeweiligen Versorgungsunternehmen abzustimmen
sind. Die Hausanschlüsse und Betriebseinrichtungen für Strom und Telekommunikation einerseits
sowie für die Wasser-, Gas- und Fernwärmeversorgung andererseits dürfen an derselben Wand
angeordnet werden, wenn die kreuzungsfreie Verlegung der Anschlußleitungen gewährleistet ist.
Der Raum muß so bemessen sein, daß die erforderlichen Anschluß- und Betriebseinrichtungen
untergebracht werden können. Folgende Mindestabmessungen sind aber zu beachten:
• Raumlänge l und Raumhöhe H jeweils 2 m;
• unterhalb von Leitungen und Kanälen muß eine
freie Durchgangshöhe von 1,8 m gewährleistet
sein;
• Mindestbreite b = 1,5 m bei Belegung einer Wand
mit Anschluß- und Betriebseinrichtungen sowie
b = 1,8 m bei Belegung von zwei einander gegenüberliegenden Wänden.
Für Gebäude, die nicht als Wohngebäude dienen,
kann wahlweise eine Hausanschlußnische, Hausanschlußwand oder ein Hausanschlußraum – in
Absprache mit den Ver- und Entsorgungsunternehmen – geplant werden.
(wird fortgesetzt)
E.F.
1
Der für das Bauvorhaben zuständige Architekt veranlaßt den Mitarbeiter des Elektroinstallationsbetriebes, beim EVU den Einbau
des erforderlichen Schutzrohres
für die Einführung des Hausanschlußkabels in Auftrag zu geben.
Wird der Mitarbeiter des Elektroinstallateurs Erfolg haben?
Wohl kaum, denn die Einführungseinrichtungen sind »bauseitig« zu liefern.
I
❮
»Wir müssen draußen bleiben« –
Zutritt nur mit 50 Hz
KVG und VVG werden wohl gewöhnlich nicht
als Elemente von Filterkreisen benutzt, doch
könnte man dies prinzipiell tun. Beispielsweise
hätte sich das Problem der Neutralleiter-Belastung durch die 3. Harmonische in Büro- und Verwaltungsgebäuden weitestgehend erledigt, würde
man jedem PC-Arbeitsplatz einen 150-Hz-Sperrkreis vorschalten (solange noch kein Mensch in
ein PC-Netzteil die »elektronische Kompensation«
einbaut, wie sie für EVG neuerer Bauart ab 25 W
schon beinahe Standard ist). Mag die Stromaufnahme eines PC plus Monitor auch bei 1 A (Effektiv-
Bild 1: KVG im Einsatz als Filterelement zur Sperrung der 3. Harmonischen
wert) oder höher liegen, wird das Vorschaltgerät
einer 58-W-Lampe mit seinem Bemessungsstrom
von 0,67 A zusammen mit dem passenden Kondensator von 1,25 µF den Strom dennoch tragen
Bild 2: VVG im Einsatz als Filterelement zur Sperrung der 3. Harmonischen
können, weil der Effektivstrom eben durch die Filterung trotz gleicher Energieübertragung (Wirkleistung) erheblich kleiner wird. Denken Sie sich
in »gig« 13/99, Seite 141g, Bild 2, die 3. Harmonische ganz weg und die höheren kräftig reduziert,
was ein solcher Sperrfilter fraglos bewirken würde, so vermindert sich der Effektivstrom bei gleicher Wirkleistung beträchtlich.
Empfehlen würde es sich hierbei, das VVG
dem KVG vorzuziehen, denn ganz abgesehen von
den schon erwähnten Verlusteinsparungen wird
die Qualität der Filterung dadurch sehr verbessert. Bleiben wir dabei, daß die im Dielektrikum
des Kondensators und im Kern der Drossel entste-
Fortsetzung aus »de« 18/99
henden Verluste und Unlinearitäten vernachlässigbar gering sind, so zeigt sich bei Berücksichtigung des ohmschen Wicklungswiderstandes doch
einmal mehr, daß sich das Knausern mit Kupfer in
der Elektrotechnik nicht lohnt. Was uns mittlerweile nicht mehr wundert, ist: Wird der ohmsche
Widerstand der Wicklung um einen bestimmten
Faktor reduziert, erhöht sich die Gesamtimpedanz des Kreises im Resonanzpunkt um den gleichen Faktor! Die Filterwirkung des Kreises wird
deutlich schärfer, wie der
Vergleich zwischen den
Bildern 1 und 2 zeigt.
Diese Schaltung wurde
als Beispiel gewählt,
weil sich hier die Verbesserung der Filterung
besonders gut grafisch Bild 3: Elektronischer Verbraucher (Schaltnetzteil,
verdeutlichen läßt und EVG o. ä) mit Filterkreis zur fast vollständigen
weil es die beiden hier Vermeidung der Oberschwingungs-Emission
alternativ einsetzbaren
Bauteile unterschiedlicher Qualität bekanntermaßen in der Praxis wirklich gibt.
Noch wesentlich bessere Ergebnisse würde zu
dem anvisierten Zweck jedoch ein 50-Hz-ReihenResonanzkreis bringen, der mit dem Verbraucher
in Reihe geschaltet wird (Bild 3). Dieser würde
nicht selektiv nur eine Harmonische von der Ausbreitung aus Richtung Verbraucher zum Netz hin
abhalten, sondern gleich alle, inklusive nicht periodischer Störungen wie Einschaltspitzen1), und
zugleich könnte er auch noch den Verbraucher
vor hochfrequenten Störungen und Transienten
aus dem Netz schützen. Wohlgemerkt, dies alles
mit nichts weiter als zwei marktgängigen Bauteilen, die ohnehin weltweit in Millionen-Stückzahlen hergestellt werden und nur in ein gemeinsames Gehäuse gepackt werden müßten. Diese Idee
wurde vor kurzem unter dem Aktenzeichen
29818336.6 beim Deutschen Patentamt zum Gebrauchsmuster angemeldet. Schließlich handelt
es sich hierbei um eine der wenigen Techniken,
die auf Vermeidung statt auf Entsorgung setzen:
Der Verbraucher wird gezwungen, nun doch wieder einen sinusförmigen Strom aufzunehmen,
denn etwas anderes läßt der Filter einfach nicht
durch. Das verträgt sicher nicht jeder Verbraucher, doch bei PCs, Monitoren, Fernsehgeräten
und Kompakt-Energiesparlampen funktioniert es,
und damit ist der größte Teil der üblichen Verzerrer abgedeckt. Ja, die Filterwirkung geht sogar so
weit, daß selbst dann, wenn die Spannung des
Netzes gar nicht (mehr) sinusförmig ist, der Strom
wieder nahezu Sinusform annimmt. Der Filter
könnte also nicht nur zum Schutz des Netzes vor
verzerrenden Verbrauchern, sondern auch zum
Schutz eines empfindlichen Verbrauchers vor verzerrter Netzspannung dienen bzw. sogar beide
Funktionen gleichzeitig ausführen, denn zumeist
sind heute die größten Netzverschmutzer zugleich
auch die größten »Sensibelchen« gegen Unregelmäßigkeiten im Stromnetz.
Natürlich müßte ein Überlast- bzw. Übertemperaturschutz eingebaut werden wie in jedem
1) siehe »gig«, de 4/1998
gelernt ist gelernt
Vor der eigenen Tür gefegt (VII)
de 19/99
201g
❮
gelernt ist gelernt
Transformator und jedem Netzteil. Die Gefahr der
Überlastung durch unbeabsichtigtes »Absaugen«
von Netzverschmutzungen aus der Nachbarschaft
ist jedoch nicht gegeben, da dieser Kreis mit seiner Last in Reihe liegt. Zudem ist er seinem Zweck
entsprechend auf die Netzfrequenz abgestimmt
und darf dieser daher ohnehin nicht direkt (in
Parallelschaltung z.B. zur Last) ausgesetzt werden. Bei Kurzschluß am Ausgang eines solchen
»Vorschalt-Filters« würde allerdings in Folge des
Überstroms der schon beschriebene Effekt der Eisensättigung eintreten, so daß die Induktivität
stark zurückginge. Dadurch nähme der Einfluß
anlage und der Streuinduktivität des speisenden
Transformators ungewollt bilden kann. Das ist
zwar gut für die fernere Umgebung, weil diese
Oberschwingung dann an dieser Stelle mitsamt
der Grundschwingungs-Blindleistung eliminiert
wird, ist aber in der Nähe höchst unwillkommen.
Die Netzspannung ist nämlich dann nichts anderes als die am Kondensator abgegriffene Teilspannung, und die ist, wie wir eben gesehen haben, für
die Resonanzfrequenz stark überhöht. Eine strombegrenzende Sättigung gibt es bei der Streureaktanz nicht, denn diese rührt, wie der Name sagt,
aus dem Teil des magnetischen Flusses her, der
das Eisen umgeht.
Damit aber zurück zu unserem dezentralen
Filter: Er kennt, wie gesagt, die Sättigung sehr
wohl. Ein auf das KVG aufgeklebter Temperaturschalter reicht daher als Überlast- und Kurzschlußschutz aus. Leider zog sich der beschriebene Versuch ziemlich lange hin, so daß das KVG
sich so sehr erwärmte, daß die Messung zur Abkühlung unterbrochen werden mußte; daher bei
1,3 A die »Unstetigkeitsstelle« in der Verlustleistung. Beim Kondensator wurde im Versuch keinerlei Erwärmung registriert.
Bild 4: Verhalten eines LC-Reihen-Vorschaltfilters nach Bild 3 bei kurzgeschlossener Last; Strom und Leistung über Spannung dargestellt
der ohmschen Komponente stark zu, und gleichzeitig würde sich die Resonanzfrequenz nach
oben verschieben. Beides zusammen würde den
Kurzschlußstrom auf ein Maß begrenzen, das den
Kondensator nicht sofort durchschlagen läßt und
dem Schutzorgan Reaktionszeit gewährt. Praktische Versuche ließen erkennen, daß der Kurzschlußstrom sogar unter 2 A blieb (Bild 4). Wir
haben es also zusätzlich mit einer vorbildlichen
Kurzschlußstrom-Begrenzung zu tun – wo doch
Gutachter heute viele Schäden beklagen, die auf
die nicht mehr »satten« Kurzschlüsse in elektronischen Anlagen zurückzuführen sind, bei denen die
Abschaltbedingungen üblicher Leitungsschutzschalter einfach nicht mehr erfüllt sind. Noch
deutlicher wird in Bild 5:
• Der Spannungsfall am Filter ist bei Bemessungsstrom (≈ 0,7 A) so gering, daß die Funktion der
Last (PC) nicht beeinträchtigt wird. Durch Verwendung eines VVG ließe er sich noch erheblich
reduzieren.
• Die am Kondensator anstehende Spannung ist
selbst bei Kurzschluß nicht so groß, daß dieser
durchschlagen würde. Einem Kondensator, der
z.B. für 250 V DB und 480 V AB dimensioniert
ist, kann nichts passieren.
Und dies ist die Gelegenheit, um noch einmal auf
den verdrosselten Grundschwingungs-Kompensationskondensator in der zentralen Kompensationsanlage zurückzukommen: Wie Fachleute deutlich zu machen versuchen2), liegt der Grund für
eine solche Verdrosselung zumeist vor allem darin, daß sich ein eben solcher Reihenresonanzkreis für die eine oder andere im Netz vorhandene
Strom-Oberschwingung aus der Kompensationsde 19/99
202g
2) ZVEI, Fachverband Kondensatoren, »Richtig verdrosselt – gut
geschützt«, »de« 3/1999, S. 96
❮
Bild 5: Dieselben Meßreihen (zuzüglich Kondensatorspannung), jedoch über dem
Strom dargestellt
Ein Problem sind hierbei derzeit noch die Entmagnetisierungsspulen, die, mit einem PTC in Reihe liegend, kurz nach dem Einschalten eines Monitors an die Netzspannung gelegt werden und so
einen zunächst sehr hohen, dann rasch abschwellenden Wechselstrom durchlassen, der unerwünschte remanente Magnetismen aus allen Teilen der
Bildröhre entfernt. Wenn dieser Strom zugeschaltet wird, tritt das beschriebene Sättigungsphänomen ein, und die Spannung am PC bricht so stark
zusammen, daß der PC seinen Hochlaufvorgang
abbricht und je nach Auslegung des Netzteils auch
nicht wieder aufnimmt. Separate Filterkreise für
PC und Monitor wären eine elektrisch optimale,
aber vom Preis und vom Platzbedarf her unbefriedigende Lösung. Nur den Monitor allein zu filtern,
bringt schon viel – verbraucht er doch den Löwenanteil des Stroms – bleibt aber eine Teillösung. An anderen Möglichkeiten, wie kurzzeitiger
Umgehung des Filters oder anderer Auslegung –
etwa mit einem dicken Kondensator am Ausgang,
denn der Strom der Entmagnetisierungsspule ist
induktiv –, wird derzeit gearbeitet. »de« wird Sie
über den Fortgang der Dinge auf dem laufenden
halten.
(wird fortgesetzt)
S.F.
Die Netzformen (II)
gelernt ist gelernt
Fortsetzung aus »de« 17/99
Das TT-Netz
1
In einem TN-C-S-System sollen
nach der Trennung in PE- und NLeiter beide Leiter an einem Verbrauchsmittel wieder zusammengeführt werden. Ist dies möglich?
A) Das ist keinesfalls zulässig.
B) Die Zusammenführung ist jederzeit möglich.
C) Die Zusammenführung ist nur
unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Richtig ist Antwort A.
Beim TT-System handelt es sich um ein Niederspannungs-Verteilungsnetz, bei dem in der Regel der Neutralleiter über einen oder mehrere
Betriebserder möglichst niederohmig geerdet
ist. Alle Körper der zu schützenden elektrischen
Verbrauchsmittel sind über einen Schutzleiter
PE mit Erde verbunden. Diese Erdungen dürfen
von den Betriebserdern elektrisch nicht beeinflußt werden.
(Schluß der Folge)
R.E.
Schlag nach bei
KOMPAKT
Einheiten, Formeln und
Symbole für Elektrotechniker, Reihe: de-KOMPAKT
DIN A6, kartoniert, 56 Seiten, ISBN 3-8101-0136-2
5,00 DM/Exemplar
Mindestabnahme
4 Exemplare
Hüthig & Pflaum Verlag
Postfach 102869
69018 Heidelberg
Tel.: (0 62 21) 48 93 84
Fax: (0 62 21) 48 94 43
Einheiten, Formeln und
Symbole für Elektrotechniker
KORREKTURBLATT FÜR SEITE 27
Formelsammlung Elektrotechnik
Ohmsches Gesetz
I
U
R
Elektrischer Strom
Elektrische Spannung
Elektrischer Widerstand
U
I = ––
R
Leitwert und Widerstand
G
R
Elektrischer Leitwert
Elektrischer Widerstand
1
G = ––
R
Leiterwiderstand
R
l
A
Elektrischer Widerstand
Leiterlänge
Leiterquerschnitt
x
;
Elektrische Leitfähigkeit
Spezifischer Widerstand
l
R = –––––
x·A
;·l
R = –––––
A
1
x = ––
;
Stromdichte
S
I
A
Elektrische Stromdichte
Elektrischer Strom
Leiterquerschnitt
Reihenschaltung
von Widerständen
U Gesamtspannung
U1, U2, U3 Teilspannungen
Rg Gesamtwiderstand
R1, R2, R3 Einzelwiderstände
Die Spannungen verhalten
sich wie die zugehörigen
Widerstände.
Durch jeden Widerstand
fließt derselbe Strom.
U = U1 + U2 + U3
I
Gesamtstrom
I1, I2, I3 Teilströme
Rg Ersatzwiderstand
R1, R2, R3 Einzelwiderstände
Gg Gesamtleitwert
G1, G2, G3 Einzelleitwerte
Die Ströme verhalten sich
umgekehrt wie die zugehörigen Widerstände.
An jedem Widerstand liegt
dieselbe Spannung.
Ersatzwiderstand von
2 Widerständen.
I = I1 + I2 + I3
Parallelschaltung
von Widerständen
Gruppenschaltung
von Widerständen
I
S = ––
A
Rg = R1 + R2 + R3
U1 R 1
––– = –––
U2 R 2
I = I1 = I2 = I3
1 1 1 1
–– = –– + –– + ––
Rg R1 R2 R3
Gg = G1 + G2 + G3
I1 R2
–– = –––
I2 R1
U = U1 = U2 = U3
R 1 · R2
R = ––––––––
R1 + R2
Gruppenschaltungen werden berechnet, indem
man sie in Reihen- und Parallelschaltungen
zerlegt.
27
--------------" --------------" --------------" ----
Beim Niederspannungs-Verteilungsnetz nach
dem IT-System besteht keinerlei Erdverbindung
der aktiven Teile des Netzes (Außenleiter und
Neutralleiter). Die Körper der zu schützenden
elektrischen Betriebsmittel sind geerdet.
" --------------" --------------" --------------" --------------" ------------
--------------" --------------" --------------" ----
Das IT-Netz
❮

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