Boris Reitschuster

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Boris Reitschuster
Boris Reitschuster
Alarm für alle Putin-Verteidiger!
Autor: U. Gellermann
Datum: 04. September 2014
Er ist ein unermüdlicher Kämpfer für Freiheit und Demokratie. Der Boris
Reitschuster. In Russland. Sein Arbeitgeber, der FOCUS, ist dank entschiedener
Börsenberichte und des unerbittlichen Zahnarzt-Rankings als furchtloser
Verteidiger der freiheitlichen Grundordnung bekannt. Auch deshalb setzt sich
unser Boris für die Freiheit in Russland bis zum letzten Blutstropfen ein.
Genauer: Hat sich eingesetzt. Denn seit dem Jahr 2011 hat er Moskau verlassen,
wegen diverser Morddrohungen, die er erhalten habe. Daraus, dass die anderen
westlichen Korrespondenten alle in Russland blieben, ist ersichtlich, wie
angepasst die alle sind.
Diesen Mut des Märtryrers bescheinigt ihm auch die TAZ. Die über sein Buch
"Putins Demokratur" dramatisch zu sagen weiß: "Bei Amazon ist ein Kampf der
Rezensionen entbrannt. Mehrere Einträge wenden sich entschieden gegen das
Werk und seinen Autor". Zwar gibt es ganze 23 Einträge bei Amazon und nur
fünf finden sein Buch schlecht. Aber genau daran kann man den russischen
Druck sehen: All die vielen anderen haben sicher aus Angst vor dem russischen
Geheimdienst ihre positiven Rezensionen zurückgezogen. Eine der negativen
Rezensionen wollen wir kurz zitieren: "Die Sichel auf dem Umschlagbild sagt
eigentlich schon alles über die Geisteshaltung von Autor und Verlag. Hammer
und Sichel waren bekanntlich das Emblem des Sowjetstaates. Diesen gibt es
nicht mehr. Aber Boris Reitschuster hat es nicht gemerkt." Diesem perfiden
Agenten Putins halten wir einen tapferen, rezensierenden Freiheitskämpfer
entgegen: "Diesen Autor kann Putin nicht kaufen - kaufen wir sein Buch bevor
Putins Freunde alle aufgekauft haben!" So geht Marketing!
Endlich hat auch die TAGESSCHAU den großen Russland-Spezialisten
Reitschuster entdeckt. In einem Interview, in dem die ARD respektvolle
Stichworte gibt, enthüllt uns Reitschuster den ganzen Putin: "Er kommt aus
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einfachen Verhältnissen, wurde als Kind geschlagen. Darum dreht sich bei ihm
immer alles um Stärke." Welch tiefenpsychologische Erkenntnisse, welch
mutige Recherche. Wahrscheinlich hat sich Boris heimlich mit Putin in einer
Kneipe unweit des Kremls getroffen und dem dann, unter Wodka-Einfluss, jede
Menge geheime Informationen entlockt. Solche zum Beispiel, wie sie
Reitschuster in der ARD verrät: "Seit zehn Jahren erhält man in russischen
Medien ständig den Eindruck, als ob vor allem Amerika nichts anderes zu tun
habe, als eine Aggression gegen Russland vorzubereiten." Natürlich ist es genau
umgekehrt wie wir alle wissen: Die Russen haben rund um die USA jede Menge
Militärstützpunkte platziert. Fast alle Staaten in Grenznähe zur USA sind dem
russischen Militärbündnis beigetreten. Und schließlich haben die Russen
begonnen einen Raketenschirm im Glacis Amerikas aufzustellen.
Doch wo die Guten sind, wie Boris, da sind die Bösen nicht fern. Solche wie
Gunnar Jütte. Der ist zwar angeblich, wie Reitschuster, der Liebe wegen in
Russland hängen geblieben, aber immer noch da. Und er wagt es über unseren
Helden zu sagen, der habe Vorurteile, nur weil er für den FOCUS arbeite: "Es
käme ja auch keiner auf die Idee, Christian Klar für das ?Neue Deutschland? als
Korrespondenten nach Washington zu schicken und zu hoffen, es käme eine
ungefärbte Berichterstattung heraus." Und als Reitschuster Jüttes Website als
"kremlfreundliches Medium" bezeichnete, musste der Chef von
www.russland.ru/ kleinlaut zugeben: "Wenn ich mir die Entwicklung in den 90er
Jahren unter Jelzin ansehe, als das Land von einer kriminellen Bande
ausgeplündert wurde, der IWF Russland in die Zange nahm und es dadurch
billiger war Lebensmittel aus dem Ausland zu kaufen als einheimische
Produkte, dadurch reihenweise russische Fabriken stillstanden, die Bürger
keine Löhne bekamen, aber durch die Hyperinflation noch ihre letzten
Ersparnisse verloren, und sehe, was Russland jetzt ist, dann mag das vielleicht
sogar stimmen." Aber dieser Agent Moskaus entlarvt sich selbst als
vaterlandlandsloser Geselle, wenn er dem Goethe-Institut auf die Frage, wo er
denn zu Hause sei, gesteht: "Wie Udo Lindenberg schon sang, da wo mein Hut
hängt, da ist mein zu Hause."
Wenn Boris Reitschuster auf dem Foto seiner Facebook-Seite den Kopf
gedankenschwer mit der Hand stützt, dann wachsen ihm seherische Qualitäten
zu: "Alarm für alle Putin-Verteidiger! Sachsen ist jetzt nach Kreml-Maßstäben
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ein faschistisches Land, und müsste nach der Putin-Logik von den Nazis befreit
werden: Die Rechtsradikalen erhielten in dem Freistaat bei den Wahlen heute 5
Prozent . . ." Solch klare politischen Analysen erhält man nur von Boris dem
Kühnen. So auch im ARD-Interview: "Putin will eine Restauration der
Sowjetunion in neuer Form und er will den innenpolitischen Machterhalt." Dass
Putin, darin ganz anders als westliche Politiker, seine Macht erhalten will,
hatten wir schon vermutet. Aber dass er zurück zur Sowjetunion will, die
Oligarchen enteignen, Räte wieder einführen und die Nachfahren der Zaren
ebenso umbringen will wie er die orthodoxe Kirche vernichten wird, das weiß
nur Boris und jetzt - ihm und der ARD sei Dank - auch wir. Bald, wenn die NATO
endlich zurückschlägt, wenn die ukrainische Revolution gesiegt haben wird,
wenn die Nazi-Bandera-Denkmäler nicht mehr nur im Westen der Ukraine
stehen sondern auch die Friedhöfe im Osten zieren, dann wird auf dem Kiewer
Maidan ein Denkmal für Boris Reitschuster enthüllt werden. Und auf dem
Sockel wird zu lesen sein: Er hat es den Putin-Verstehern gegeben. Auf
Ukrainisch, versteht sich.
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