Faszination Fliegenfischen - Landesfischereiverband Südtirol
Transcrição
Faszination Fliegenfischen - Landesfischereiverband Südtirol
Jetzt auch auf facebook vertreten: http://www.facebook.com/fischereiverband. Poste Italiane s.p.a. – Spedizione in Abbonamento Postale – 70 % NE BOLZANO – Tassa Pagata/Taxe Percue Die Fischerei in Südtirol Nr. 2 - Juni 2014 Mitteilungsblatt des Landesfischereiverbandes Südtirol > AngelTechnik: Die Seeforelle Ihre 5 Promille erei für die Fisch 3 I.P. 8000401021 Faszination Fliegenfischen > Schwerpunkt Ei-Besatz > Blinde Passagiere (Foto: Christian Angerer) Inhalt Fliegenfischen... Teil 2 Seite > 26 Wie wir bei der Lektüre des letzten Artikels über das Fliegenfischen gelesen haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten diese Art der Fischerei zu betreiben.... "Blinde Passagiere" Ei-Besatz der AngelTechnik: in Fischbesatz Marmorierten Forelle Die Seeforelle Seite >13 Neben Aquarien- und Köderfischhandel stellt Fischbesatz einen Hauptverbreitungsweg exotischer Wasserlebewesen dar. Seite >15/28/29 Im Jahr 2014 wurden insgesamt über 1 Million Eier der Marmorierten Forelle in Südtirols Gewässer besetzt. Seite >22 Die Königin der Salmonidenseen…. Wissenswertes über die Seeforelle in Südtiroler Gewässern. Impressum » Die Fischerei in Südtirol - Zeitung des Landesfischereiverbandes Südtirol Herausgeber » Landesfischereiverband Südtirol - Amateursportverein, Innsbrucker Straße 25, 39100 Bozen, Tel. 0471 972 456, [email protected] - Reg. Tribunal BZ, 06/06.04.2006 Verantwortlicher Schriftleiter » Gebhard Dejaco Redaktion » Günther Augustin, Matthias Weinhold, Andreas Meraner Konzeption » Komma Graphik Gestaltung und Druck » fotolitho lana-service, [email protected] Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Fischereiverbandes wieder Titelfoto » Faszination Fliegenfischen (Foto: Christian Angerer) Foto 1 » Seeforelle (Foto: Roland Borghi) Foto 2 » Eibesatz (Foto: Andreas Meraner) Foto 3 » Roter Amerikanischer Sumpfkrebs (Foto: Simone Rossi) 2 Südtiroler Fischerzeitung 3 > Editorial 4 > Südtiroler auf Angelurlaub: Auf der Suche nach "Steelhead XXL" 7 > Leserbriefe 8 >Meinungen: Natur- oder Kunstköder? 10 > Blick über die Grenzen 12 > Amt für Jagd und Fischerei • Wie wirkt sich die EUWasserrahmenrichtlinie auf die Fischerei aus? • "Blinde Passagiere" • Kontroll-Befischungen Etsch • Ei-Besatz der Marmorierten Forelle 16 > W ichtige Mitteilungen 17 > Für unsere Aufseher 18 > Vollversammlung Landesfischereiverband Südtirol 2014 20 > Angler-Wissen 22 > A ngelTechnik 26 > F liegenfischen: Teil 2 28 > FV Bozen 29 > FV Meran 30 >Jahreshauptversammlung FV Partschins 30 > FV Ritten 31 >Preiswatten FV Partschins/ Obermais/Dorf Tirol 2014 31 >Teamwork der Fischer, Jäger und Wasserrettung 32 > Fangmeldungen 33 > Würdigung 34 > Bindeecke 35 > Umweltsünden Editorial Liebe Fischerkolleginnen, Liebe Fischerkollegen, Millionen für gesunde Populationen Nein, es geht nicht um Millionen Euro, sondern um die große Anzahl von Eiern der Marmorierten Forelle, die mittlerweile landauf landab von engagierten Fischereivereinen, dem Amt für Jagd und Fischerei sowie der Landesfischzucht eingebracht wird. Wer hätte vor ziemlich genau zwei Jahren geglaubt, dass Südtirols Akteure so geschlossen diese neue Art der Bewirtschaftung umsetzen würden, als der Landesfischereiverband einen Info-Abend sowie einen workshop zum Thema „Cocooning“ mit dem Fachmann Georg Holzer anbot. Die Eier kosten nicht Millionen an Euro, sind aber trotzdem wertvoll, weil sie einen ganz entscheidenden Vorteil zu den übrigen Besatzformen haben. Die Fische schlüpfen im Gewässer und werden an jenen Lebensraum gewohnt, in dem sie sich später auch fortpflanzen und so für sich selbst erhaltende Populationen sorgen sollen. Dazu sind neben den richtigen Fischen, für die bereits die natürliche Selektion im Gewässer sorgt (daher sind auch so viele Eier notwendig), eine ganze Reihe von weiteren Parametern an und rund um unsere Gewässer notwendig. Und auch hier wird der Landesfischereiverband weiterhin Druck machen, das bisher Erreichte kann uns in vielen Fällen noch nicht zufrieden stellen. Wo sich der Landesfischereiverband auch noch in die Diskussion einbringen wird, ist das Thema Wasserrahmenrichtlinie und Bachsaiblinge. Selbstverständlich ist der Verband für eine Umsetzung dieser EURichtlinie aus dem Jahre 2000, die für die Fischerei ja auch eine Reihe von Vorteilen bringt. Auch geht es uns nicht um den Bachsaibling als solchen sondern um die Alternative in der Bewirtschaftung der betreffenden Gewässer, wenn der Bachsaibling ab dem kommenden Jahr nicht mehr besetzt werden darf. Dass dies auch Gewässer der sogenannten Pufferzonen betrifft, kann die als „parautochthon“ eingestufte Bachforelle keine adäquate Alternative sein, da dadurch das mittlerweile über zehn Jahre laufende Marmorata-Programm konterkariert würde. Hier müssen wir im laufenden Jahr eine für das Amt für Jagd und Fischerei und die betroffenen Vereine gangbare Lösung finden, die darüber hinaus auch noch den Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie gerecht wird. Jedenfalls wird sich der Fischereiverband Südtirol einsetzen, dass neue Anforderungen an die Bewirtschaftung laufende Projekte und Programme nicht gefährden. Apropos Umsetzung von EU-Richtlinien: Die Wasserrahmenrichtlinie ist nicht die erste und einzige Richtlinie, die auch den aquatischen und somit fischereilichen Bereich betrifft oder vielmehr betreffen würde. Bereits im Jahr 1992, also rund acht Jahr vor Verabschiedung der oben genannten Richtlinie beschloss der Rat der europäischen Gemeinschaften eine Richtlinie „zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen“ (92/43/EWG), die wie alle Richtlinien in den einzelnen Mitgliedsstaaten und in der Folge natürlich auch in Südtirol umgesetzt werden muss. Dies ist auch – zumindest teilweise – passiert, indem vor allem in bereits geschützten Gebieten (Nationalpark, Naturparke, Biotope) schutzwürdige Tiere und Pflanzen erhoben und deren Lebensräume (zusätzlich) unter Schutz gestellt wurden. Von den über 40 aufgrund dieser Richtlinie unter Schutz gestellten Lebensräume findet sich allerdings keine einzige!!! in einem Gewässer, obwohl sich in Anhang II besagter Richtlinie vier heimische Fischarten finden, „von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen“. Wäre diese Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie Ende der 90er Jahre mit dem nötigen Ernst umgesetzt worden, wären eine ganze Reihe von Gewässerlebensräumen mittlerweile unter Schutz gestellt und man hätte sich gegen die Flut von neuen Kraftwerken besser zur Wehr setzen können. Der Landesfischereiverband erwartet sich jedenfalls dasselbe Engagement bei der Umsetzung der EU-Richtlinien, egal ob es sich um die Wasserrahmenrichtlinie oder die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie handelt. n Andreas Riedl Südtiroler SüdtirolerFischerzeitung Fischerzeitung3 3 Südtiroler auf Angelurlaub Eine Angelreise mit Ziel "Big-Steelhead" Auf der Suche nach der „Steelhead XXL“... Zusammen mit einigen Mitgliedern des bereits im Jahre 1978 gegründeten Fly Angling Clubs (www.flybz.it) organisieren wir neben weiteren Tätigkeiten auch Angelreisen zu weltweiten Destinationen Dabei besuchten wir verschiedenste Reviere, wir fischten europaweit auf Äschen und Forellen, auf Lachse in Kanada, Alaska und Russland, auf wundervolle Hechte in Irland und Yukon sowie auf kampfstarke Tarpuns und Bonefishes in Venezuela. Die interessantesten Angelgewässer aber liegen in Kanada, genauer gesagt in British Columbia im Flussgebiet des Skeena, welche die besten Gewässer für die Fischerei auf Steelhead Forellen beinhalten. Die Charakteristiken der Steelhead sollen dabei nicht Inhalt dieses Artikels sein, wurden sie doch bereits in Ausgabe März 4 Südtiroler Fischerzeitung 2013 der vorliegenden Zeitschrift in vorbildlicher Art und Weise von Hubert Anderlan beschieben. In diesem Artikel möchte ich von den Vorkommnissen unseres letzten und überraschungsreichen Angel-Abenteuers erzählen. Zusammen mit meinen Freunden Mauro und Marco brachen wir im Oktober des letzten Jahres nach Kanada auf, doch bereits kurz nach der Ankunft in Vancouver wartete eine erste Überraschung auf uns: Der Flug, welcher uns von Vancouver nach Terrace bringen sollte, war aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse kurzfristig gestrichen worden. Daher konnten wir nach einer ungeplanten Übernachtung schließlich erst am Nachmittag des Folgetages den Anschlussflieger nach Terrace, der Kleinstadt, in welcher uns unser Freund und Instruktor Max zusammen mit Jacopo und Alessandro erwarten sollte, nehmen. Leider wartete am Flughafen in Terrace bereits eine zweite unliebsame Überraschung auf uns. Die Gepäckstücke waren nicht angekommen, was kurzzeitig Panik auslöste. Jedoch ließen wir uns gestärkt durch die Erfahrung früherer Reisen auch nicht von derartigen Krisensituationen klein kriegen. Nicht zufällig hatten wir nämlich vorsorglich zumindest unsere Angel-Bekleidung und die absolut notwendige Watausrüstung in unserem Handgepäck verstaut. Als weitere negative Überraschung mussten wir feststellen, dass die Flüsse in der Region Terrace aufgrund starker Unwetter Hochwasser führten und daher bis auf Weiteres unbefischbar waren. Da- Südtiroler auf Angelurlaub her änderten wir kurzerhand unsere Reisepläne und verlegten das für die zweite Urlaubswoche geplante Programm vor. Wir reisten also in das etwa 1.100 Kilometer nordwestlich von Vancouver gelegende Smithers. Angekommen im urigen Gasthof „Stork Nest Inn“ erwartete uns diesmal eine freudige Überraschung in Form unseres vollständigen Reisegepäcks, welches mit Hilfe der vielen Kontakte unseres „Onkel Max“ den direkten Weg von Vancouver nach Smithers gefunden hatte. In der Region Smithers beabsichtigten wir die Flüsse Morice und Babine zu befischen, welche erfreulicherweise perfekte Angelbedingungen aufwiesen. Zunächst befischten wir den Unterlauf des Flusses Morice, den wir schon von einem früheren Angeltripp aus dem Jahr 2010 her kannten. Verschiedenste im Laufe des Jahres im Fly Angling Club gebundene Fliegen und der Einsatz von robusten Zweihandruten erwiesen sich als optimale Kombination für den Fang von Stellhead-Forellen, sodass wir mehrere große Forellen – im Mittel mit einer Länge zwischen 85 und 90 cm – fangen konnten. Viele Steelheads gingen uns im Laufe der harten Drills aber leider auch verloren. Aufgrund der guten Fangergebnisse verlängerten wir unseren Aufenthalt am Flussgebiet des Morice River, verlegten aber unsere Angelausflüge an den Mittel- und Oberlauf des Flusses. Auch hier wurden wir vollstens zufrieden gestellt und konnten ausgezeichnete Fänge verzeichnen. Die letzten beiden Tage un- Die Reisegesellschaft Der Autor m it einer Steelh ead-Forelle vo seres Aufenthalts in Smithers verbrachten wir in Fort Babine am gleichnamigen Fluss auf einer Höhenlage von 700 m, wo wir die eine oder andere der berühmten Steelhead Forellen dieses wundervollen Flusses zu überlisten versuchten. Der Babine River gehört zum gleichnamigen Babine Lake, dem mit einer Breite von 2 bis 5 Kilometern und einer Länge von gut 153 Kilomentern längsten natürlichen See in der Region British Columbia. Diese Region gilt durch die starke Präsenz von Bären als gefährlich. Die Wetterbedingungen in der Region waren optimal, das Wetter heiter mit milden Temperaturen, was als außergewöhnlich für das Gebiet und die Jahreszeit einzustufen ist. Nach dieser traumhaften und spannenden ersten Urlaubswoche kehrten wir nach Terrace zurück, wo wir uns in der „The Spey Cove“ Lodge von Max einquartierten. Die neue und geräumige Lodge befindet sich in bewaldetem Gebiet und ist mit jegli- n 95cm aus de m Copper Riv er chem Komfort ausgestattet. Kurz nach unserer Ankunft erfuhren wir von den lokalen Angel-Guides, dass der Aufstieg des Steelhead Forellen in den berühmten Copper River schwach ausgefallen war und daher nur erschwert mit Fängen zu rechnen war. Auch für diese Laune der Natur hatte uns das Schicksal eine letzte, erfreuliche Überraschung bereit gestellt. So hatte uns Lodge Inhaber Max aufgrund der schlechten Angel-Bedingungen im Hauptgewässer exklusive Angeltage am wilden Oberlauf des Copper River organisiert. Max hatte aufmerksam verschiedenstes Kartenmaterial der Region studiert und vorweg Lokalaugenscheine durchgeführt, um Zugangsmöglichkeiten zu Flussabschnitten zu finden, welche ansonsten lediglich per Hubschrauber zu erreichen gewesen wären. So erlebten wir am Oberlauf des Copper River eine zweite wundervolle und unvergessliche, wenn auch körperlich sehr anstrengende Urlaubswoche. Um zu den abgeschiedenen Flussabschnitten zu gelangen, wanderten wir stundenlang durch unwegsames, bewaldetes Gebiet. Zudem war das Gebiet durch die Anwesenheit von zahlreichen Bären als gefährlich ausgewiesen. In der Tat machten uns die Bären den einen oder anderen Flussabschnitt streitig und in besonderer Erinnerung blieb eine Grizzly Familie mit drei Jungtieren, die sich einen ganzen Vormittag lang in unserer unmittelbaren Umgebung aufhielt. Der Copper River gilt zwar als einer der wichtigsten Steelhead Flüsse, weist aber auch oft durch starke Wassertrübung erschwerte Angel-Bedingungen auf. An den Tagen unseres Auf- Südtiroler Fischerzeitung 5 Südtiroler auf Angelurlaub Ein Traumfang – Mauro e von 104 cm mit einer Steelhead-Forell enthalts war das Wasser des Flusses aber glasklar (angelfischereilich vielleicht auch ein wenig zu klar), was die wunderbaren Natureindrücke noch weiter verstärkte. Auch an diesem Fluss konnten wir schließlich unsere Fische fangen. Insgesamt sind die Angel-Bedingungen auf Steelhead-Forellen sehr schwierig und unberechenbar. Bisweilen kann es sogar vorkommen, dass man einen Pool, nachfolgend den erfolglosen Versuchen der Angelkollegen, befischt und auf Anhieb seinen Fisch fängt. Schließlich erfüllte sich an diesem unberührten Flussabschnitt ein seit vielen Jahren gehegter Angler-Traum, nämlich der Fang eines „Big Fish“, also einer Steelhead Forelle mit über einem Meter Länge. Das Schicksal wählte dazu unsere „Nummer 1“ Mauro aus, der nach dem Fang einer Steelhead von 98 cm am nachfolgenden und insgesamt letzten Urlaubstag eine wunderbare Forelle mit einer Länge von gut 104 cm fangen konnte. Der Traumfisch lieferte einen harten, dreißig-minütigen Drill mitsamt Fluchten und flussaufwärts gerichteten Vorstößen. Immer wieder versuchte der Fisch durch Kopfstöße sich von der Fliege zu befreien. In diesen Momenten im Beisein der Angelkollegen, betrafen all unsere Sorgen die Haltbarkeit der Schnurknoten sowie der Bremskraft der Fliegenrolle. Schließlich aber wurde unser Abenteuer durch das lang herbeigesehnte Fangfoto und das nachfolgende Zurücksetzen des Traumfisches gekrönt. Abschließend möchte ich anmerken, dass wir einen traumhaften Angel-Urlaub erleben durften, zwar auch herausfordernd und gefährlich, aber auch sehr befriedigend. Adrenalin-Schübe waren für uns ebenso an der Tagesordnung wie so manches unvorhersehbare Hindernis, welches aber stets durch den Zusammenhalt der Reisegruppe überwunden werden konnte. In diesem Jahr konnten wir unser Ziel des Fanges eines „Big Fish“ endlich erfüllen, sodass wir uns für die kommende Reise die gute Unterhaltung in freundschaftlicher Runde sowie die Verbesserung unserer Angeltechnik als Hauptziele stecken können. Schließlich möchte ich mich an dieser Stelle bei meinen Reise-Freunden bedanken, die mir trotz meines nicht mehr jugendlichen Alters die Möglichkeit gegeben haben ein außergewöhnliches und bewegendes Abenteuer zu erleben. Im Besonderen bedanke ich mich bei meinem lieben Freund Max Malli dafür, das hier Geschilderte ermöglicht zu haben. Ich verbleibe in der Hoffnung auch in diesem Jahr erfreuliche anglerische Überraschungen erleben zu dürfen! n Schriftführer des Fly Angling Club Bolzano-Bozen, Claudio Belloni (Übersetzung: Redaktion LFVS) Unvergessliche Flusslandschaften 6 Südtiroler Fischerzeitung Nachfolgend geben wir sehr gerne die Reaktionen der Leser auf den Meinungsartikel von Günther Unfer „Liebe Fischerkollegen möglichst genügsam und schonend bitte“ wieder. Die Stellungnahme von Roland Borghi kann aufgrund der Länge des Artikels nur auszugsweise wiedergegeben werden. Die ausführliche Version seines Leserbriefs ist demnächst online unter www.fischereiverband.it nachzulesen. Mein Name ist Christoph Ohnewein und ich bin Mitglied beim Fischereiverein Eppan. Als Erstes möchte ich ein Lob aussprechen, dass jetzt für Fischer die Möglichkeit besteht, zu Themen die diskutiert werden, Stellung zu nehmen. Zum Artikel von Herrn Günther Unfer möchte ich Folgendes sagen. Herr Unfer spricht in seinem Artikel von Wohlbefinden und möchte hier die Fischer dazu bringen Ihre Einstellung zur Marmorata und deren Befischung zu ändern. Ja und gerade dieses Wort Wohlbefinden ist es wo hier in unseren Marmorata Gewässern der Anfang gemacht werden muss, aber nicht beim Fischer, sondern beim Gewässer und das Traurige ist, dass dieses Problem alle kennen aber keiner der Verantwortlichen den Mut oder vielleicht den Willen hat beim Punkt 1 der Renaturierung anzufangen. Seit vielen Jahren schon läuft dieses Projekt, das vom Amt für Jagd und Fischerei betreut wird die Marmorata in unseren grossen Flüssen wieder aufzubauen, aber wie die Abfischungen gezeigt haben leider ohne Erfolg. Wir hätten in Südtirol alle finanziellen Möglichkeiten (Landesenergiefond ist eine davon) die Marmoratagewässer und Einzugsgräben so zu renaturieren, dass sich diese einzigartige Forellenart wieder wohlfühlen würde. Zum Schluss muss ich noch zum sicherlich provozierend gedachten Wort Fleischfischer etwas sagen. Wie vielleicht Herr Unfer nicht weiß, ist der Fischerdruck in unseren Marmoratagewässern sehr, sehr gering (Etsch) und die von verschiedenen Vereinen angewandten Fangbeschränkungen für diesen Fisch ebenfalls auf zwei Stück pro Fischgang beschränkt. Deshalb sei es jedem Fischer vergönnt seinen Fisch nach Hause zu nehmen und sollte das zu einem ethischen Problem werden v.a. unterm Tierschutzaspekt, dann müssen wir auch über die "Fischtratzer" (Fische immer wieder zu fangen nur des Super Drill wegens und dann wieder freizulassen) reden. n Mfg Christoph Ohnewein Leserbriefe Geschätzte Redaktion unserer Verbandszeitung „Die Fischerei in Südtirol“. [….] Herr Dr. Unfer hat sicherlich damit Recht, dass zum Erhalt eines autochthonen Wildfischbestandes der Marmorierten Forelle das Mitdenken und verantwortungsbewusste Handeln jedes einzelnen Fischers gefragt ist und das Besetzen (und Fangen) von künstlich gezüchteten Fischen niemals mehr als nur eine Notlösung darstellen kann. Es ist eine Überlegung wert, ob sich die Beschränkungen lediglich auf die Marmorata beziehen sollten, oder nicht doch auch auf die Äsche auszuweiten sind, welche die zweite autochthone und wertvolle Fischart unserer Fließgewässer ist. [….] Das kann mit entsprechenden Änderungen im internen Fischereireglement durch den Gewässerbewirtschafter beginnen, oder [….] durch eine angepasste und wirksame Gesetzesänderung (hinsichtlich der Methodik und des Fangfensters) bei der nächsten Novellierung des Landesfischereigesetzes durch den Gesetzgeber enden. Als langfristig positiv anzusehen ist zweifelsohne das Errichten von sogenannten „catch&release“ Strecken, die es nunmehr immer vermehrter in einigen Teilabschnitten unserer Fließgewässer gibt. Es wäre wünschenswert, wenn diese in Zukunft im geografischen Sinne so ausgedehnt würden, dass in jedem Flusslauf zumindest ein Teil als c&r - Strecke ausgewiesen würde. Es muss auch die Frage erlaubt sein, wieso in einigen Flussabschnitten [….] die Verwendung von nicht mehr zeitgemäßen, natürlichen „Schluckködern“ wie Regenwürmer und Wachsmottenlarven (=Bienenmaden) beim Befischen von Salmoniden gewährt wird. [….] Eine Überlegung wert [….] ist es auch, ob das Waten mit den Wathosen in jenen Gewässerabschnitten, in welchen ein natürliches Ablaichen der Salmoniden noch möglich ist, eventuell nicht doch zeitlich bis Anfangs Mai verlagert werden könnte, so wie es in vielen Salmonidenstrecken unserer nördlichen Nachbarn als Selbstverständlichkeit gilt. [….] Als besonders störend empfinde ich das gezielte Befischen der Äschen im zeitigen Frühjahr während ihres Laichzuges, wenn sich diese auf ihren Laichplätzen zu sammeln beginnen. [….] Trotz des Umstandes, dass wegen der gesetzlichen Schonzeit alle gefangenen Äschen zurückgesetzt werden müssen, sind sie aufgrund der hormonellen Umstellung auf die sich anbahnende Laichzeit, in dieser Zeit beim Fang besonderem Stress ausgesetzt, auf welchen besonders die größeren, adulten Individuen trotz schonendem Zurücksetzen, empfindlich reagieren können. [….] Auch das [….] elektrische Abfischen während der Fortpflanzungsperiode der Marmoratas und vor allem der Äschen könnte eine negative Beeinträchtigung der heimischen Salmoniden und deren Bestände darstellen, vor allem, wenn sich die Laichfischentnahme bzw. die Laichentnahme immer auf die gleichen Gewässerabschnitte ausdehnt. [….] Wieso nimmt man den Gewässern denn genau immer in jenen Abschnitten einen Großteil ihrer natürlichen Reproduktionskraft, wenn ein erfolgreiches natürliches Ablaichen der adulten Fische und ein Aufkommen der Jungfische gewährleistet ist, so wie dies zumindest bei den Äschenbeständen noch der Fall ist? Wieso muss man in einem kleinen Einzugsgebiet eines Flusssystems Dutzende von Fischen abstreifen, wenn der Erfolg der künstlichen Aufzucht mit anschließendem Besatz dann doch aus langfristiger Sicht nicht den erhofften Effekt bei der Bestandentwicklung und -sicherung zu garantieren scheint? [….] Ich zumindest wünsche mir, dass es auch beim Elektrofang und Abstreifen der wertvollen Laichfische der Wildbestände angebracht sein könnte, in Zukunft vermehrt bescheidener zu werden und zumindest den Großteil der laichwilligen Äschen und Marmorierten Forellen im Gewässer zu belassen [….] Gönnen wir also auch bitte den Fischen, zumindest in den wenigen Gewässerabschnitten, wo trotz aller widrigen Umweltumstände eine natürliche Fortpflanzung und Reproduktion noch möglich ist, ihren Freiraum und Ruhe während der Laichzeit. Diejenigen Gewässer, in denen auch nur wenige Jungfische, die ohne menschliches Zutun aus einer natürlichen Fortpflanzung entstammen und als richtige Nachkommen von „wild trout“ und „wild grayling“ heranwachsen können, werden es uns durch den Erhalt der biologischen Vielfalt und der genetischen Anpassungsfähigkeit ihrer Wildfische danken. n In diesem Sinne ein Petri Heil Roland Borghi Südtiroler Fischerzeitung 7 Meinungen „Meinungsartikel“ Der folgende Artikel gibt die Meinung eines anerkannten Raubfisch-Experten wieder. Isidor Baumgartner erörtert in diesem Artikel die Vor- und Nachteile von Kunst- und Naturköderangeln. Was sagen Sie dazu? Vertrauen Sie bei der Fischwaid auf Forelle, Saibling, Hecht, Barsch und Zander weiterhin Naturködern, oder ziehen Sie Kunstköder, Wobbler, Blinker und Gummifisch vor? Bitte diskutieren Sie das Thema mit uns: als Leserbrief an: [email protected] oder im Internet unter: www.fischereiverband.it. Wir sind sehr an der Meinung der Südtiroler Fischer interessiert! Natur- oder Kunstköder? Diese Frage hätte ich bis vor Kurzem noch ohne langes Überlegen mit „Naturköder“ beantwortet. Einfach einen Köderfisch auf das Schleppsystem montiert und fertig. Würmer oder Köderfische zum Wallerfischen und beim Spinnfischen habe ich, immer noch, grenzenloses Vertrauen in das Drachkovitch-System, auf das man einen kleinen toten Köderfisch montiert. Man müsste sich nur mal einen Ansitz ohne Köderfisch vorstellen, unmöglich.... Wenn ich aber dann mal darüber nachdenke, ob ich wirklich ein Naturköderangler bin, oder ob mir die "künstliche" Variante vielleicht besser gefallen könnte, bin ich mir nicht mehr so sicher, was ich für ein Angler bin: Natur oder Kunstköderangler? Und Sie? Vor Jahren habe ich in einer normalen Schleppsaison bestimmt an die einhundert eingefrorenen Köderfische gebraucht. Ich kann sagen, dass sich dabei Renken, Forellen, Barsche, Schleien und Brachsen als sehr erfolgreich erwiesen haben. In den letzten Jahren verwendete ich aber immer weniger Naturköder beim Schleppen, im letzten Jahr waren es bestimmt keine zehn Köderfische mehr. Warum ich von den Köderfischen weg bin, weiß ich eigentlich nicht so genau. Irgendwann war es mir einfach zuviel Aufwand die vielen Köderfische zu fangen, einzufrieren und aufzutauen. Wenn ich dann noch Pech oder Glück hatte, musste ich nach einem Fisch wieder einen neuen 8 Südtiroler Fischerzeitung Köder auf das System bauen. In der Zwischenzeit hat sich auf dem Kunstködermarkt Einiges getan. Man muss sich nur mal die Castaic´s, Lucky Crafts, und Gummifische mit bis zu 40 cm Länge in allen erdenklichen Farben und Formen ansehen, um den Fortschritt zu erkennen. Nach vielen Angel-Touren, bei denen ich Kunst- und Naturköder gegeneinander antreten ließ, kann ich ohne Weiteres behaupten: Wer sein Gewässer kennt und bei der Kunstköderwahl ein wenig Erfahrung hat, wird selten weniger fangen! Meistens wird man genau soviel und einige Male mehr fangen, als wenn man mit einem Naturköder fischt. Box auf, Gummi raus, ran an die Rute und schon kann es los gehen. Man spart sich langes Warten, bis der Köderfisch endlich aufgetaut ist, es gibt auch kein Gefummel bis das System läuft, kein „Gematsche“ und Gestank, wenn es warm wird. Mittlerweile haben meine Freunde und ich schon viele Waller beim Bojenfischen gefangen, als gute Köder haben sich meistens Köderfische, Calamari und Würmer herausgestellt. Viele meiner Fischer-Kollegen sagen jedoch, dass es ihnen mittlerweile beim Bojenfischen egal ist, ob sie ein paar Waller mehr oder weniger fangen. Denn sie wollen ihre Waller nun mit Kunstködern überlisten. Auch für mich persönlich ist es zu einem ganz besonderen Reiz geworden, einen Waller beim Spinnfischen zu fangen, egal ob mit Gum- mifisch, Blinker, Wobbler oder Spinner. Mussten wir früher zum Bojenfischen viele Köderfische fangen und aufwändig hältern, Würmer kaufen oder im Supermarkt Calamari besorgen, nehmen wir heute nur eine kleine Kunstköderbox mit, manchmal reicht es schon einen Gummifsch, Blinker und Spinner dabei zu haben und man zieht los. Bauten wir früher mit viel Aufwand ein kleines Camp zum Bojenfischen auf, müssen wir heute nur ganz entspannt ans Wasser gehen und ein paar Würfe machen. Wenn auf diesem Platz dann Nichts kommt, gehen wir einfach zum Nächsten. Wenn der Tag dann zu Ende geht, müssen wir nicht noch das Camp abbauen, sondern können die Zeit anders nutzen und z.B. einen Kaffee trinken gehen. Hat man dann noch einen Waller am Band, macht einem der Drill doch am leichteren Spinngerät noch mehr Spaß als an den schweren Bojenruten. Wenn ich ein Gewässer aber noch nicht kenne, es aber kennen lernen will, setze ich nach wie vor auf das Drachkovitch System (Anmerkung der Redaktion: toter Köderfisch am System). Es bietet mir immer sehr viele Vorteile, die ich zum Teil mit Kunstködern nicht habe. Vorausgesetzt man hat Köderfische aus dem jeweiligen Gewässer, kann man schon mal mit der Köderfarbe keinen Fehler machen. Die Räuber kennen Farbe, Form und Geruch des Naturköders, man muss also nur noch den Standplatz und die Tiefe der Räuber Meinungen bieten mir in verschiedenen Situationen eine gute Auswahl an schwimmenden, sinkenden und steigenden Ködern. Beim Spinnfischen auf Zander habe ich mich auch fast ganz vom Drachkovitch-System losgerissen. Bei meinen Zandertouren setze ich jetzt fast immer auf die Gummifische. Die schier unüberschaubare Menge von Gummiködern schreckten einen fast davon ab, auf diese fängige Alternative zum Natürköder zurückzugreifen. Wer aber keine Scheu zeigt und sich etwas „hineinfuchst“ wird sehr oft positiv überrascht werden, wie sehr die Räuber auf die Gummis stehen. Ich benutze am liebsten Kopytos, Kaulis oder Profiblinker Gummis. Will man mit Kunstfischen auf Barsche angeln, wird die Auswahl der Köder noch größer. Beachtet man noch die Menge an Schwarzbarschködern aus den USA, kann man nie das gesamte Sortiment kennen. Dies muss man zum Glück auch nicht; einfach einige Standardköder wie kleine Gummis, Profiblinker, Lunker City oder Kopyto, nehmen und noch einige exotische Köder dazu, die niemand fischt, dann hat man schon eine Grundausstattung. Beim Hechtspinnfischen setze ich eigentlich ganz auf Kunstköder, zum einen weil ich die besten Chancen habe, einen größeren Hecht zu fangen, wenn ich Köder ab 20 cm verwende und zum anderen, weil Gummis dieser Größe viel länger halten als ein Naturköder es tun würde. Hier haben mich die Modelle großer Kopyto’s oder Fox Shad’s überzeugt. Nur beim Ansitzangeln wird nie ein Kunstköder in Frage kommen… aber wann war eigentlich mein letzter Naturköderansitz? Dies ist schon sehr lange her, weil es mir, wenn ich es mir Recht überlege, viel mehr Spaß macht, die Räuber mit Kunstködern zu überlisten und ich so besser aktiv angeln kann. n Text und Fotos: Isidor Baumgartner Der Autor mit einem kapitalen Zander Nur in bestimmten Fällen setzt der Autor immer noch auf Naturköder – hier ein Guiding-Gast mit Zander am Drachkovitch-System ausmachen. Einen kleinen Nachteil, neben der Beschaffung und Hälterung der Köderfische, haben wir allerdings noch, man kann leider nicht sehr selektiv mit dem Drachkovitch-System angeln. Trotzdem ist es zum Suchen in fremden Gewässern sehr empfehlenswert. In den letzten Jahren habe ich aber im- mer seltener mit dem Drachkovitch-System gefischt. Mehr und mehr habe ich auf Kunstköder zurückgegriffen, auf kleine Wobbler von Rapala oder die „Japanwobbler“, die ich zum Forellen- oder Barschfischen immer gerne verwende. Box auf, Köder rausgesucht und schon kann es losgehen. Die vielen verschiedenen Modelle Der Autor: Isidor Baumgartner ist als freier Autor für verschiedene europäische Angel-Magazine tätig und arbeitet seit 2007 für Shimano als Mitglied des Raubfisch-Teams in der Produktentwicklung & Testsparte. Mehr Informationen über den Autor und sein Guiding-Angebot unter: http://www.isidor-baumgartner.de/ n Südtiroler Fischerzeitung 9 Blick über die Grenzen Mehr Schutz für Dicke Bislang zielen Maßnahmen zur Vermeidung von Überfischung vor allem auf den Schutz der kleinen, erstmalig geschlechtsreif werdenden Fische ab. Die Idee dahinter klingt zunächst plausibel: Jungtiere sollen so lange geschont werden, bis sie groß genug sind, um sich mindestens einmal zu vermehren. Nach getaner Fortpflanzung können sie dann problemlos dem Angelhaken oder Fischernetz zum Opfer fallen. Das funktioniert aber nur so lange wie der Fischbestand genügend Nachwuchs produziert. Alte fischereibiologische Modelle greifen zu kurz Klassischen fischereibiologischen Modellen zufolge sollten die Fischerträge dann besonders hoch ausfallen, wenn der Fischbestand vorwiegend aus schnell wachsenden Jünglingen besteht. „Die mathematischen Modelle berücksichtigten ausschließlich Wachstum und Sterblichkeit von Fischbeständen, während die Reproduktion als unbegrenzt oder nicht prognostizierbar angesehen wurde“, erläutert Prof. Robert Arlinghaus vom IGB. „Man konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der Laichfischbestand durch die Fischerei so stark dezimiert werden könnte, dass es zum Nachwuchsmangel kommt.“ Große Fische haben eine ökologisch und ökonomisch überragende Funktion Bei vielen Fischarten gilt: Je höher die insgesamt abgegebene Eimenge desto höher ist auch die Jungtieranzahl. Das gilt insbesondere dann, wenn die Anzahl der Elterntiere durch Überfischung oder aufgrund der Umweltzerstörung gering ist. In diesem Zusammenhang kommt den besonders fruchtbaren, großen Muttertieren eine fundamentale Rolle für die Bestandserneuerung zu. Eine systematische Entfernung der sogenannten Megalaicher begünstigt unerfahrene, kleine Weibchen mit einer vergleichsweise geringen Fortpflanzungsleistung. Doch es gibt auch ökonomische und gesellschaftliche Gründe, die für den Schutz der auf Englisch „Big Old Fat Females“ (BOFF) genannten Tiere sprechen. „Angler lieben Fotos mit kapitalen Fischen als Erinnerung an den besonderen Fang, und auch Berufs- 10 Südtiroler Fischerzeitung Große Laichfische spielen eine wichtige Rolle für die Funktionsfähigkeit eines Wildfischbestandes fischer erhalten bei einigen Arten wie dem Dorsch für Großfische höhere Marktpreise“, sagt der Fischereibiologe Arlinghaus. Leider sind Großfische in befischten Beständen äußert rar gesät. Big is sexy Große Liebhaber werden auch in der Welt der beflossten Unterwasserbewohner bevorzugt. Das ist nicht verwunderlich: In mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass größere Fische nicht nur überproportional mehr, sondern auch größere Eier produzieren, aus denen wiederum widerstandsfähigere Nachkommen schlüpfen. Im Unterschied zu vielen Säugetieren und uns Menschen wachsen Fische lebenslang und investieren bis ins hohe Alter in ihre Fortpflanzung. „Aus ökologischen Gründen ist es daher vorteilhaft, wenn sich eine Population aus verschiedenen Größen- und Altersklassen zusammensetzt. Diese Altersvielfalt zahlt sich aus. Häufig vermehren sich unterschiedlich große und alte Fische zu unterschiedlichen Zeiten“, erklärt Arlinghaus. „Wenn Umweltereignisse die Brut eines bestimmten Zeitraumes vernichten, kann die Population trotzdem eine Nachkommenschaft gewährleisten und so zu stabileren Beständen beitragen.“ Zudem hätten Groß und Klein, Alt und Jung unterschiedliche Standplätze, Zugrouten und Speisepläne. Erzeugt man durch scharfe Befischung einen Fischbestand, in dem nur noch die Jünglinge vertreten sind, wirke sich dies nicht nur negativ auf die Reproduktionsleistung des Bestands, sondern auch auf das ganze Nahrungsnetz und das Ökosystem aus. Neueste Studie empfiehlt Entnahmefenster statt Mindestmaß Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Professor Arlinghaus fand nun heraus, dass eine verstärkte Schonung der verkannten Dicken sowohl für den Naturschutz als auch für die Qualität der Fischerei sinnvoll ist. Die Studie ist kürzlich in der Online Ausgabe des renommierten Fachjournals “Fish and Fisheries“ erschienen. Darin schlagen die Wissenschaftler vor, übliche Mindestmaßregelungen zu überdenken und bei scharfer Befischung flächendeckend sogenannte Entnahmefenster einzuführen. Diese Fangregularien ließen sich in der Angelfischerei sowie in der kommerziellen Stellnetzfischerei einfach umsetzen. „Faustregel dabei: Jeder Fisch, der quer durch das Entnahmefenster passt, darf mitgenommen werden“, erklärt Arlinghaus. Wer kleiner oder größer als das Fenster ist, müsse hingegen wieder im Wasser landen und dürfe weiterleben. „In biologisch realistischen Computersimulationen haben wir nachgewiesen, dass bei der Entnahmefenster-Methode der Fischertrag zahlenseitig maximiert wird. Das gilt für Arten wie Forelle, Lachs, Barsch, Äsche, Zander und Hecht Blick über die Grenzen gleichermaßen“, so der Fischereiexperte weiter. Anders ausgedrückt: Die Schonung der Großen zahlt sich auch für die Pfanne aus, und das, obwohl im Vergleich zum Mindestmaß bei der sogenannten „Küchenfensterregel“ mehr Fische geschont werden. Der Grund liegt darin, dass der Schutz der Großtiere die Produktivität des Bestands trotz abnehmender Bestandsgrößen erhält. Es liegt nun an Behörden, Verbänden und Fischereipächtern zu entscheiden, ob die ökonomisch und ökologisch überzeugenden Empfehlungen auch in die Tat umgesetzt werden. n Eva-Maria Cyrus & Robert Arlinghaus Ansprechpartner Prof. Dr. Robert Arlinghaus Professor für Integratives Fischereimanagement an der Humboldt-Universität zu Berlin Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) Abteilung Biologie und Ökologie der Fische Müggelseedamm 310, 12587 Berlin [email protected] Quelle Gwinn, D.C., Allen, M.S., Johnston, F.D., Brown, P., Todd, c., Arlinghaus, R. (2013): Rethinking length-based fisheries regulations: the value of protecting old and large fish with harvest slot. Fish and Fisheries, DOI: 10.1111/ faf.12053, online early. Pestizidcocktail in Schweizer Flüssen Dübendorf, 5.3.2014 - Schweizer Fließgewässer enthalten einen ganzen Cocktail an Pestiziden. Von rund 300 zugelassenen und erfassbaren Wirkstoffen wurden in einem aufwendigen Screening über 100 in Wasserproben gefunden. Jede Probe enthielt im Schnitt 40 unterschiedliche Stoffe. In 78% der Proben lag die aufaddierte Pestizidkonzentration über 1µg/L. Für 31 Substanzen wurde der Grenzwert der Gewässerschutzverordnung verletzt. Eine Beeinträchtigung von Organismen in den Gewässern – namentlich durch Pflanzenschutzmittel – kann nicht ausgeschlossen werden. So umfassend wurde noch nie nach Pestiziden in Schweizer Gewässern gesucht: Im Auftrag des Bundes hat die Eawag zusammen mit fünf Kantonen in fünf mittelgrossen Flüssen allen löslichen synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Bioziden nachgespürt. Hauptziel der Studie an den Flüssen Salmsacher Aach (SG), Furtbach (ZH), Surb (AG), Limpach (SO) und Mentue (VD) war es, herauszufinden, wie viele verschiedene Pestizide in diesen Gewässern vorkommen. Von rund 300 zugelassenen und analytisch nachweisbaren Wirkstoffen wurden 104 in den Flüssen gefunden, 82 davon waren reine Pflanzenschutzmittel. Aufgrund der neuen, umfassenden Daten zeigt sich, dass ein Grossteil der Pestizidbelastung heute den Pflanzenschutzmitteln aus der Landwirtschaft zuzuschreiben ist. Die Summe aller Pestizidkonzentrationen war in 78% der Proben größer als 1µg/L. Was dies für die Wasserqualität und die Auswirkung auf Organismen im Gewässer bedeutet, kann nicht generell beurteilt werden. Die beteiligten Forscherinnen und Forscher zogen aber Vergleiche mit dem pauschalen Anforderungswert der Gewässerschutzverordnung (maximal 0,1µg/L pro Einzelstoff) und dem toxikologisch abgestützten Qualitätskriterium für eine chronische Belastung (CQK): 40 Substanzen haben sich als problematisch herausgestellt: 21 Pestizide überschritten den Wert aus der Verordnung, 9 Stoffe das CQK und 10 beide Kriterien. Alle untersuchten – für das Mittelland durchaus typischen – Flüsse waren demnach in der Messperiode von März bis Juli erheblich durch verschiedenste Pestizide belastet. Auswirkungen auf Organismen müssen befürchtet werden. Problematisch sind dabei vor allem zwei Aspekte: Durchschnittlich wurden 40 Stoffe pro Probe nachgewiesen. Selbst wenn die Konzentration jedes einzelnen dieser Stoffe das ökotoxikologische Qualitätskriterium nicht überschreitet, ist eine Beeinträchtigung von Organismen im Wasser durch diese Pestizidmischungen zu befürchten. Die nachgewiesenen Konzentrationen pro Stoff lagen mehrfach über 0.1µg/L und vereinzelt sogar über 1µg/L. Das ist hoch, wenn berücksichtigt wird, dass es sich um Mischproben aus zwei Wochen handelte. Die kurzfristigen Spitzenkonzentrationen, so folgern die am Projekt Beteiligten, müssen teils vielfach höher liegen, für einzelne Substanzen wohl über der Grenze, über welcher sie akut toxisch wirken. Prof. Juliane Hollender, Leiterin der Eawag-Abteilung für Umweltchemie und eine der Autorinnen der Studie, war überrascht von den neuen Daten: «Ganz so sauber, wie immer wieder betont, scheinen die Schweizer Gewässer doch nicht zu sein», sagt sie. Doch die Studie mit einer nahezu kompletten Detektion aller Pestizide trage viel dazu bei, den relevantesten Wirkstoffen auf die Spur zu kommen. Diese könnten nun gezielter überwacht oder ihr Einsatz unter Umständen eingeschränkt werden. Zudem werde immer deutlicher, so Hollender, dass neben Tests mit einzelnen Stoffen auch eine Beurteilung der Mischungstoxizität nötig sei. Artikel (in Deutsch mit Résumé in Französisch): Über 100 Pestizide in Fliessgewässern; Programm NAWA Spez zeigt die hohe Pestizidbelastung der Schweizer Fließgewässer auf. Irene Wittmer, Christoph Moschet, Jelena Simovic, Heinz Singer, Christian Stamm, Juliane Hollender (alle Eawag); Marion Junghans (Oekotoxzentrum EawagEPFL); Christian Leu (BAFU); AQUA & GAS Nr. 3/2014; S. 32ff. n Herausgeber: Eawag: Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs Internet: http://www.eawag.ch Anmerkung des Landesfischereiverbandes Südtirol: Vergleichbare Studien über die Pestizidbelastung, aber auch über eine etwaige Belastung durch Mikroverunreinigungen aus Kläranlagen, wären auch für die Fließgewässer Südtirols wünschenswert. Jedenfalls wird sich der Verband dafür einsetzen, dass dieses wichtige Thema auch hierzulande öffentlich diskutiert wird. Südtiroler Fischerzeitung 11 Amt für Jagd und Fischerei Wie wirkt sich die EU-Wasserrahmenrichtlinie auf die Fischerei aus? Die Gewässergüte der Gewässer innerhalb der EU unterliegt einer regelmäßigen Überwachung, so sieht es die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vor (wir berichteten darüber in der Ausgabe 2/2013). Die EU-Staaten sind im Falle einer schlechten Gewässergüte verpflichtet, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um im betreffenden Gewässer einen guten ökologischen Zustand zu erreichen. Das kann in einigen Fällen auch fischereilich Konsequenzen mit sich bringen. (Foto: Oliver Schwienbacher) Beurteilung der Gewässergüte aufgrund der Fischfauna Das Amt für Jagd und Fischerei führt im Rahmen der WRRL regelmäßig Befischungen durch. Ein auf nationaler Ebene geltender Bewertungsschlüssel beurteilt die befischten Gewässer aufgrund des vorgefundenen Fischbestandes, dem Vorhandensein von heimischen und nicht heimischen Arten, dem Altersklassenaufbau und der Biomasse. Ausgeklammert aus dem Monitoring sind die Stauseen. Die Gewässer Südtirols weisen großteils eine gute Gewässergüte auf. Dennoch gibt es einige Fließgewässer, welche die geforderte Güte nicht erreichen. In den meisten Fällen handelt es sich um stark veränderte, vom Siedlungs- und Wirtschaftsraum beeinflusste Wasserläufe, bei denen sowohl biologische als auch chemische Parameter Defizite aufzeigen. Nicht heimische Fischarten verschulden eine schlechtere Einstufung Was die Fischfauna betrifft, wirkt sich insbesondere das Fehlen heimischer Fischarten, eine fehlende Reproduktion oder das Vorhandensein von fremden, also nicht heimischen Fischarten negativ auf die Bewertung aus. In manchen Fällen ist der schlechte Gewässerzustand sogar das Ergebnis der fischereilichen Förderung nicht heimischer Arten, sprich des Be- 12 Südtiroler Fischerzeitung satzes von Regenbogenforelle und Bachsaibling. Hier entsteht ein Widerspruch zwischen dem gemeinschaftlichen Interesse - ausgedrückt in den EU-Richtlinien und nationalen Bestimmungen - und der aktuellen fischereilichen Praxis. Die Fischereibehörde hat stets einen gewissen Freiraum in dieser Richtung unterstützt, sieht sich jetzt aber gefordert, die Ziele der EU-WRRL mit der fischereilichen Bewirtschaftung schrittweise in Einklang zu bringen. Sind Bachsaibling und Regenbogenforelle noch förderungswürdig? Priorität haben die naturnahen, intakten Gewässer, deren schlechte Einstufung der Gewässergüte einzig dem Parameter „Fischfauna“ zugeschrieben wird. Dies trifft etwa auf Gebirgsbäche zu, bei denen das Vorkommen des Bachsaiblings für einen unbefriedigenden Gewässerzustand verantwortlich wird. Das zuständige Fachamt muss daher Schritte setzen, um den Zustand zu verbessern. Es ist angesichts dieser neuen Rahmenbedingungen nachvollziehbar, dass der Bachsaibling in den Fließgewässern nicht mehr als förderungswürdig anzusehen ist. Ein ähnlicher Fall, wenngleich etwas anders gelagert, ist die Förderung der Regenbogenfo- relle. Auch hier handelt es sich um eine nicht heimische Fischart, deren Präsenz sich negativ auf die Beurteilung der Gewässergüte auswirkt. Da es sich dabei um stark veränderte Fließgewässer handelt, ist der mäßige Gewässerzustand in der Regel das Ergebnis mehrerer biologischer und chemischer Parameter. Da im Artenspektrum der angetroffenen Fischfauna seltener eine Dominanz der Regenbogenforelle besteht als es beim Bachsaibling in den Gebirgsbächen der Fall ist, ergibt sich beim Vorkommen der jeweiligen nicht heimischen Art bei den Hauptgewässern gewöhnlich eine geringere Verschlechterung der Gewässergüte als bei den Hochgebirgsbächen. Konsequenzen für die Fischerei Aus den genannten Gründen wird ab dem Jahr 2015 kein Besatz von Bachsaiblingen in Südtirols Fließgewässern mehr genehmigt werden. Die Präsenz der Regenbogenforelle wirkt sich zwar weniger negativ auf die Bewertung der Gewässergüte aus, dennoch muss die Förderung der Regenbogenforelle als Besatzfisch in den nächsten Jahren vertieft und diskutiert werden, um den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie gerecht zu werden. Ein generelles Besatzverbot der Regenbogenforelle wird gegenwärtig aber nicht ins Auge gefasst. n Amt für Jagd und Fischerei "Blinde Passagiere" in Fischbesatz Neben Aquarien- und Köderfischhandel stellt Fischbesatz einen Hauptverbreitungsweg exotischer Wasserlebewesen dar. So wurden und werden nach wie vor viele fremde Wasserbewohner als blinde Passagiere in Transportbecken von Besatzfischen über hunderte Kilometer verfrachtet und besiedeln Gewässer, die sie ohne Zutun des Menschen niemals erreicht hätten. Derartige Ansiedlungen von exotischen Arten bergen stets auch Gefahren für heimische Lebewesen, können durch die Neuankömmlinge doch angestammte, heimische Arten durch Krankheitstransfer, Räuberdruck oder Konkurrenz verdrängt werden. Einen besonders besorgniserregenden Fall dokumentierte unlängst das Amt für Jagd und Fischerei im Zuge von Besatzmaßnahmen mit Junghechten. Die am 9. April dieses Jahres von einer Fischzucht der Po-Ebene stammende Besatzlieferung von insgesamt 16.200 Junghechten, wurde von Bediensteten des Fischereiamtes vorsorglich auf etwaige exotische Fisch- und/oder Krebsarten hin untersucht. Dabei wurden nicht weniger als fünf exotische Fischarten, namentlich Gambusia, Blaubandbärbling, Asiatischer Schlammpeitzger, Bitterling und Giebel in teilweise beachtlichen Mengen vorgefunden und von den Besatzhechten entfernt. Während sich Bärbling, Bitterling und Giebel bereits seit Längerem in unserem Gebiet ausdehnen, sind Freiland-Funde von Gambusia und Schlammpeitzger bislang nicht bestätigt. Der ursprünglich aus Nordamerika stammende "Mosquito-Fisch" (Gambusia holbrooki) findet sich in Italien bereits seit etwa 1920, als er zur Verminderung der Mückenplage eingeführt wurde. Im Gegensatz kam der Asiatische Schlammpeitzger (Misgurnus anguillicaudatus) unbeabsichtigt und vermutlich über Besatzfischlieferungen erst vor wenigen Jahren nach Italien, wo er sich zunehmend ausdehnt. Aufgrund seiner Konkurrenzstärke, Anspruchslosigkeit und einer Größe bis 25 cm muss bei starkem Auftreten des Schlammpeitz- Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs kann als exotische Krebsart ernsthafte Schäden an der heimischen Süßwasserfauna anrichten. (Foto: Simone Rossi) gers von einer Beeinträchtigung der heimischen Steinbeißer Bestände ausgegangen werden. Neben fremden Fischarten wurden in der Besatzfischlieferung auch andere unerwünschte Wasserbewohner gefunden. Besonders besorgniserregend war der Fund von 138 exotischen Flusskrebsen, der Art "Roter Amerikanischer Sumpfkrebs", Procambarus clarkii. Die bislang in Südtirol nicht nachgewiesene Flusskrebsart breitet sich in den letzten beiden Jahrzehnten vor allem in Nord- und Mittelitalien stark aus. Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs kann wie Signal- und Kamberkrebse als Überträger der Krebspest dienen, wodurch seine Ausbreitung in Lebensräume des Dohlen- oder Edelkrebses mit einem Totalausfall der heimischen Flusskrebse einher gehen kann. Zudem wird bei starken Bestandsdichten dieser exotischen Krebsart von negativen Auswirkungen auf Fischlaich und Jungfischjahrgänge berichtet. Schließlich kann der Rote Amerikanische Sumpfkrebs neben ökologischen durchaus auch direkte ökonomische Folgen haben. So ist bekannt, dass die Art durch starke Grabaktivitäten zur Schwächung und Durchlässigkeit von Erddämmen an Flüssen und Kanälen beitragen kann. Dadurch kann im Extremfall auch die hydraulische Schutzfunktion von Dammbauten beeinträchtigt werden. Vor allem sommerwarme Seen und Abzugsgräben zwischen Meran und Salurn dürften geeignete Lebensräume für den roten Amerikanischen Sumpfkrebs darstellen, weshalb eine Ausbreitung, nachfolgend der unabsichtlichen Einschleppung durch Fischbesatz, als sehr wahrscheinlich angenommen werden muss. Das hier dokumentierte Beispiel zeigt deutlich auf, welche potenziellen Gefahren von Fischbesätzen ausgehen, vor allem wenn diese aus Gebieten stammen, welche eine Vielzahl exotischer Wasserlebewesen enthalten. Die möglichen Gefahren für die heimische Lebewelt unserer Gewässer sind ohne Zweifel als sehr groß einzustufen, sodass in Zukunft vermehrt darüber diskutiert werden muss, wie der Zuzug exotischer Arten effizienter unterbunden werden kann. n Text und Datengrundlage: Amt für Jagd und Fischerei der Autonomen Provinz Bozen Exotische Fisch- und Krebsarten in der Besatzlieferung: Exotische Fischart Anzahl Gambusia38 Blaubandbärbling31 Schlammpeitzger57 Bitterling3 Giebel/Karausche4 Insgesamt133 Exotische Flusskrebse Anzahl Roter Amerikanischer Sumpfkrebs 138 Südtiroler Fischerzeitung 13 Amt für Jagd und Fischerei Bootsbefischung an der Etsch – die Untersuchung von Referenzstrecken soll Trends im Fischbestand aufzeigen Kontroll-Befischungen Etsch (kombinierte Boots- und Uferbefischung) Die Kontrolle des Fischbestandes der Etsch gehört seit einigen Jahren zu den zentralen Aufgaben des Fischereiamtes. Dies auch deshalb, da die Bestandssituation im Hauptfluss des Landes als besorgniserregend eingestuft werden muss und daher eine fortlaufende Überprüfung derselben zur Erkennung von Bestands-Trends unumgänglich ist. Daher wurde von Seiten des Amtes für Jagd und Fischerei eine Referenzstrecke der Etsch im Unterland ausgewählt, welche nun jährlich untersucht werden soll. Die Ergebnisse der ersten beiden Untersuchungsjahre liegen vor und werden zusammenfassend dargestellt. Befischt wurde ein Abschnitt der Etsch zwischen der Einmündung des Eisack und Auer am 10. Dezember 2013 sowie am 13. März 2014. Dabei wurden 27 bzw. 29 Befischungsstreifen mit dem Fangboot sowie jeweils begleitende Uferabschnitte im Zuge von Watbefischungen untersucht. Die Ergebnisse der vergleichenden Kontrollbefischungen sind in der angefügten Tabelle wiedergegeben und können wie folgt zusammen gefasst werden: 14 Südtiroler Fischerzeitung An beiden Befischungstagen wurde an der Etsch ein Fischbestand bestätigt, welcher sich aus verschiedensten Salmonidenarten (Marmorierte Forelle, Hybride, Bach- und Regenbogenforellen und Äschen), Cypriniden (Barbe sowie zusätzlich Aitel 2014), Mühlkoppen und Bachneunaugen (im Jahr 2013) zusammensetzt. Die erhobene Fischdichte sowie Biomasse muss in beiden Fällen als gering eingestuft werden, wurden doch insgesamt nur zwischen etwa 12 und 17 kg Fischmasse pro Hektar Wasserfläche nachgewiesen. Davon entfallen in beiden Kontroll-BefiJahr Biomasse Jahr [Fische/ha] [kg/ha] [2014] Marmorierte Forelle Hybride Bachforelle Regenbogenforelle Äsche Mühlkoppe Barbe Aitel Bachneunauge 4,90 7,00 4,70 0,60 7,40 66,10 1,00 0,00 0,20 Gesamt 91,90 Fischarten [2013] Abundanz schungen etwa 10 kg auf Salmoniden, was weiterhin auf einen schwachen und sich nicht erholenden Bestand von Forellenartigen im Hauptfluss des Landes hinweist. Weiterhin als sehr gut hingegen kann der Bestand von Mühlkoppen in der Etsch eingestuft werden. Die ausgewählte Referenzstrecke der Etsch soll auch in den Folgejahren periodisch untersucht werden, um vergleichbare Daten zur Entwicklung des Fischbestandes zu erhalten. n Text, Fotos und Datengrundlage: Amt für Jagd und Fischerei Abundanz Biomasse [Fische/ha] [kg/ha] 3,46 1,69 1,67 0,17 3,15 0,92 1,46 0,00 0,00 4,31 5,54 7,19 6,57 4,52 33,68 1,85 4,52 0,00 2,65 0,80 2,11 1,97 1,52 0,43 2,98 4,21 0,00 12,54 68,17 16,67 Amt für Jagd und Fischerei Ei-Besatz der Marmorierten Forelle: Maßnahmen des Amtes für Jagd und Fischerei Einbringen der Eier der Marmorierten Forelle in die künstliche Laichstelle Seit vielen Jahren werden von Seiten des Amtes für Jagd und Fischerei zum Schutz der Marmorierten Forelle „Landeszuweisungen“ in Form von Jungfisch-Besatz durchgeführt. Neben der Einbringung von einjährigen und einsömmrigen Fischen wurden in letzter Zeit auch Versuche mit Ei Besatz gestartet. So geschehen auch im Winter 2014. Die Planung des Ei-Besatzes 2014 begann bereits im Spätherbst des Vorjahres, als Mitarbeiter des Fischereiamtes zusammen mit dem Vertreter der Abteilung Wasserschutzbauten sowie dem österreichischen Fischbiologen, Dipl.Ing. Georg Holzer, geeignete Gewässerstrecken für Schottereinbringung und Eibesatz auswählten. Nachfolgend wurde im Zeitraum zwischen Dezember und Jänner in Zusammenarbeit mit der Abteilung Wasserschutzbauten Grobkies in die ausgewählten Gewässerabschnitte eingebracht und größtenteils händisch auf die neuen Laichstellen verteilt. Innerhalb Februar dieses Jahres wurden dann in Summe über eine Halbe Million Eier der Marmorierten Forelle in die veschiedensten Gewässer des Landes eingebracht. Das gesamte Eimaterial entstammte der Landesfischzucht, wobei die Besatzmaßnahmen durch den EnergieFond finanziert werden. Die sich im „Augenpunktstadium“ befindenden Marmorata-Eier wurden in diesem Jahr auf acht Künstliche Laichstelle an der Etsch im Vinschgau – Zusammenarbeit zwischen dem Amt für Jagd und Fischerei und dem Fischereiverein Meran verschiedene Besatzgewässer im Flussgebiet der Etsch zwischen Kastelbell und Neumarkt aufgeteilt (siehe Tabelle) und mittels eines Plastikrohres in die künstlichen Laichstellen eingeführt. Zudem wurde an jedem Laichplatz zur Überprüfung des Schlüpferfolges eine Brutbox mit je 900 bis 1000 Eiern eingebracht. Durch die nachfolgende Kontrolle dieser Boxen – die schlüpfenden Larven können die Box nicht eigenständig verlassen – kann die Schlupfrate bestimmt und die ungefähre Anzahl von erfolgreich erbrüteten Larven pro künstlichem Laichplatz abgeschätzt werden. Die Schlupfraten in den Kontrollboxen reichten in diesem Jahr je nach Kontrollbox von nur 43% bis zu sehr guten 80% und hängten wesentlich vom Besatzstandort ab. Vor allem die Ablagerung von Feinsedimenten im Bereich des künstlichen Laichplatzes wirkte sich negativ auf die Eientwicklung ab. Die Unterschiede in der Schlupfrate zeigen die Empfindlichkeit der Eier gegenüber Versandung und Verkittung des Laichplatzes auf und machen auch deutlich, dass für die konstante Erzielung hoher Schlupfraten viel Erfahrung notwendig ist. Wenngleich die gewissenhafte Planung des Ei Besatzes, die Auswahl geeigneter Gewässer, die Laichplatzschüttung sowie die Ei Einbringung zeitlich sowie finanziell aufwändig sind, so erachtet das Fischereiamt die getätigten Besatzmaßnahmen mit Eimaterial doch als großen Fortschritt in der Fischereibewirtschaftung. Schließlich hängt der Erfolg einer jeden Besatzmaßnahme von der Anpassungsfähigkeit der Zuchtfische in den Wildgewässern ab. Und diese Anpassungsfähigkeit wiederum nimmt durchschnittlich mit zunehmender Verweildauer der Fische in der Zucht ab, weshalb der Besatz mit Eimaterial – nach der Naturverlaichung – und bei Vorhandensein geeigneter Gewässerabschnitte wohl die beste Methodik des Fischbesatzes darstellen dürfte. n Text, Fotos und Datengrundlage: Amt für Jagd und Fischerei DE Nr. Gewässer Lokalität Menge Ei-Besatz Schlupferfolg Brutbox [%] 1 2 3 4 5 6 7 8 Etsch Lana Gießen Kammer Graben Trudner Bach Etsch Äschler Bach Pfattner Graben Aurer Graben Kastelbell Lana Lana Neumarkt Neumarkt Gargazon Pfatten Auer 100000 50000 70000 70000 30000 70000 70000 90000 43 70 80 61 61 56 77 63 550000 64 Gesamt Südtiroler Fischerzeitung 15 ++ WICHTIGE MITTEILUNGEN ++ WICHTIGE MITTEILUNGEN ++ WICHTIGE MITTEILUNGEN++ ++ WICHTIGE MITTEILUNGEN ++ WICHTIGE MITTEILUNGEN ++ WICHTIGE MITTEILUNGEN++ Fragen zum Steuerrecht? Die Abo-Karte des Landesfischereiverbandes jetzt neu auch als Wir bieten Ihnen Beratungsgespräche für ehrenamtliche Organisationen Vorteilskarte! Termine Winter und Frühjahr 2014 • Freitag, 20. Juni jeweils von 15–17 Uhr im Amt für Kabinettsangelegenheiten Landhaus I, Silvius-Magnago-Platz 1, Bozen. Für Fragen zum Steuerrecht steht zur Verfügung Dr. Peter Gliera - Wirtschafts- prüfer. Anfragen können auch telefonisch erfolgen unter Tel. 0471 412131. Die Beratung ist KOSTENLOS. Eine Anmeldung ist NICHT ERFORDERLICH. Eine Initiative der Autonomen Provinz Bozen – Abteilung Präsidium Amt für Kabinettsangelegenheiten – Info Ehrenamt und vom Verwaltungsrat des Sonderfonds für ehrenamtliche Tätigkeit. n Mit dem Abo des Landesfischereiverbandes im Wert von 15 Euro haben sie seit Juni 2014 weitere Top Vorteile. Nach Vorweisen der gültigen Abo-Karte erhalten sie zusätzlich zur Fischerzeitung für ein Jahr, zu europaweiter VersicheDie Mitgliedskarte des Landesfischereiverbandes jetzt ne rung, kostenlosen Weiterbildungsmöglichkeiten des LFVS, Kostenermäßigung aller kostenpflichtigen Veranstaltungen Vorteilskarte! und Produkten des Landesfischereiverbandes, jetzt neu auch 10 % Ermäßigung in folgenden Hotels in Südtirol auf Übernachtungen. Diese Hotels bemühen sich besonders den Bedürfnissen der Fischer entgegenzukommen und befinden sich in der Nähe von interessanten Fischgewässer wo Tageskarten erhältlich sind. Mit dem Abo des Landesfischereiverbandes im Wert vo seit Juni 2014 weitere Top Vorteile. Nach Vorweisen der gültigen Mitgliedskarte erhalten sie zusät für ein Jahr, zu europaweiter Versicherung, kostenlosen Weite des LFVS, Kostenermäßigung aller kostenpflichtigen Veransta des Landesfischereiverbandes, jetzt neu auch 10 % Ermäßigu in Südtirol auf Übernachtungen. Diese Hotels bemühen sich besonders den Bedürfnissen de kommen und befinden sich in der Nähe von interessan Tageskarten erhältlich sind. Vital Hotel Goldene Krone Stadelgasse 4 I – 39042 Brixen (BZ) Die Quelle San Zaccaria wurde mit Beschluss der Landesregierung vom 19. März 2012, Nr. 404 als Naturdenkmal zertifiziert ein Schluck Gesundheit ein Geschenk der Natur ein Naturdenkmal Tel. +39 0472 472 835 154 www.goldenekrone.com Vital Hotel Goldene Krone Stadelgasse 4 I-39042 Brixen (BZ) Tel. +39 0472 472835154 www.goldenekrone.com Hotel Leitner **** Superior Familie Leitner Katharina-Lanz-Straße 83 Hotel Leitner **** Superior Familie Leitner Katharina-Lanz-Straße 83 I-39037 Mühlbach/Pustertal Tel. +39 0472 849755 www.hotel-leitner.it I-39037 Mühlbach/Pustertal Tel. +39 0472 849755 AROSEA Life Balance Hotel Kuppelwies am See 355 AROSEA Life Balance Hotel Kuppelwies am See 355 I-39016 St. Walburg/Ulten (BZ) Tel. +39 0473 785051 www.arosea.it I-39016 St. Walburg/Ulten (BZ) Tel. +39 0473 785051 www.arosea.it Weiter erhalten Sie mit der Vorteilskarte, nämlich der Verbandmitgliedkarte, 5 % Ermäßigung bei einem Einkauf von mindestens € 20,00 in folgenden Fischereiartikelgeschäften: Weiter erhalten Sie mit der Vorteilskarte, nämlich der Verbandmitgliedkarte, 5 % Ermäßigung bei einem Einkauf Firma Jawag, Gampenstrasse 8 von mindestens € 20,00 inDerfolgenden Fischereiartikelge39020 Marling schäften: Der Fa. Fischer Kg, Mazziniplatz 18 D 30100 Bozen Tel. +39 0471 27077 Fischer Kg Mazziniplatz 18 D I-30100 Bozen Tel. +39 0471 27077 www.fischerkg.it Dein thermales Mineralwasser Jawag Gampenstraße 8 I-39020 Marling Tel. +39 0473 221722 www.jawag.it Fisherman Beda-Weber-Straße 28 I-39031 Bruneck Tel. +39 0474 411451 Tel. +39 0473 221722 Der Firma Jawag, Gampenstrasse 8 39020 Marling Tel. +39 0473 221722 Der Firma Jawag, Gampenstrasse 8 Der Firma Fischerman, Beda-Weber-Straße 28 39020 Marling 39031 Bruneck Tel.+39 +39 0473 221722 Tel. 0474 411451 Der Firma Fischerman, Beda-Weber-Straße 28 39031 Bruneck Tel. +39 0474 411451 10% Ermäßigung auf Wurfkurse und Guiding von: Der Firma Fischerman, Beda-Weber-St Oliver Schwienbacher10% Ermäßigung auf Wurfkurse und Guiding vo 39031 Bruneck www.pro-guiding.it Oliver Schwienbacher www.pro-guiding.it Tel. +39 0474 411451 15 Euro richtig gut investiert! 10% Ermäßigung auf Wurfkurse und Guiding von 15 Euro richtig gut investie Oliver Schwienbacher 16 Südtiroler Fischerzeitung www.pro-guiding.it 15 Euro richtig gut investie E CA R FIS C EIAUFS HE UA R G Für unsere Aufseher ER H D IA P ES Regelung für die Ausübung des Rafting- und des Kanusports Regelung Regelung für für die die Ausübung Ausübung des des Raftings Raftings und und des des Kanusports Kanusports Beschluss Nr. 3268 16.09.2002 Beschluss Nr. 3268 16.9.2002 Beschluss Nr.vom 3268 vom vom 16.09.2002 DIE RAFTINGSTRECKEN DIE BEFAHRBAREN BEFAHRBAREN RAFTINGSTRECKEN DIE BEFAHRBAREN RAFTINGSTRECKEN Raftingstrecken Raftingstrecken Zeitraum Zeitraum täglich täglich Eisack Eisack von von Trens Trens bis bis Franzensfeste Franzensfeste und und ab ab Staumauer Staumauer Franzensfeste Franzensfeste bis bis Neustift Neustift Rienz Rienz von von Kniepass Kniepass bis bis zum zum Mühlbacher Mühlbacher Stausee Stausee 10.05.–20.09 10.05.–20.09 9–18 9–18 Uhr Uhr 10.05.–20.09 10.05.–20.09 9–18 9–18 Uhr Uhr Ahr Ahr von von Steinhaus Steinhaus bis bis Mühlen Mühlen 10.05.–20.09 10.05.–20.09 9–18 9–18 Uhr Uhr Ahr Ahr von von Mühlen Mühlen bis bis zur zur Gatzau Gatzau bei bei Gais Gais 01.06.–20.09 01.06.–20.09 9–18 9–18 Uhr Uhr Etsch Etsch zwischen zwischen Göflan Göflan und und Latsch Latsch sowie sowie von von EEWerkrückgabe Werkrückgabe unter unter Kastelbell Kastelbell bis bis Rabland Rabland 10.05.–20.09 10.05.–20.09 9–18 9–18 Uhr Uhr Passer Passer von von der der Brücke Brücke nach nach Mörre Mörre bis bis zur zur Riffianer Riffianer Brücke Brücke 10.05.–20.09 10.05.–20.09 9–18 9–18 Uhr Uhr Etsch Etsch zwischen zwischen Gargazon Gargazon und und Sigmundskron Sigmundskron 15.10 15.10 –15.04 –15.04 keine keine Einschränkung Einschränkung DIE DIE BEFAHRBAREN BEFAHRBAREN KANUSTRECKEN KANUSTRECKEN Anlage Anlage II II DIE BEFAHRBAREN KANUSTRECKEN Anlage II Kanustrecken Kanustrecken und und zusätzliche zusätzliche zeitliche zeitliche Einschränkungen Einschränkungen Etsch zwischen Göflan und Latsch Kanu-Fahrverbot Etsch zwischen Göflan und Latsch sowie sowie von von Kanu-Fahrverbot an an allen allen E-Werkrückgabe Sonntagen E-Werkrückgabe in in Kastelbell Kastelbell bis bis zur zur Töll Töll Sonntagen Etsch Etsch von von der der Passermündung Passermündung bis bis Salurn, Salurn, Eisack Eisack von von Keine Keine Einschränkung Einschränkung Sterzing Sterzing bis bis Franzensfeste, Franzensfeste, von von der der Rienzmündung Rienzmündung bis bis Klausen Klausen und und von von E-Werkrückgabe E-Werkrückgabe in in Kardaun Kardaun bis bis Einfluss Einfluss in in die die Etsch Etsch sowie sowie Rienz Rienz von von Kniepass Kniepass bis bis Mühlbacher Mühlbacher Stausee Stausee Passer Passer von von Gomion Gomion bis bis zum zum Riffianer Riffianer Fußballplatz, Fußballplatz, befahrbar befahrbar vom vom 15. 15. April April bis bis Rienzschlucht Rienzschlucht ab ab der der Mühlbacher Mühlbacher Staumauer, Staumauer, Eisack Eisack 15. 15. September September täglich täglich ab ab ab ab Franzensfester Franzensfester Staumauer Staumauer bis bis zur zur Rienzmündung, Rienzmündung, 10 10 Uhr, Uhr, an an SonnSonn- und und Talfer Talfer flussabwärts flussabwärts von von Astfeld, Astfeld, Gader Gader von von ZwischenZwischen- Feiertagen Feiertagen nur nur bis bis 18 18 Uhr Uhr wasser wasser bis bis zum zum Einfluss Einfluss in in die die Rienz Rienz und und Ahr Ahr von von Steinhaus Steinhaus bis bis zum zum Staubereich Staubereich beim beim Kniepass Kniepass (Rienz) (Rienz) Passer Passer von von der der Meraner Meraner Gilf Gilf bis bis zum zum Einfluss Einfluss in in die die befahrbar befahrbar vom vom 15. 15. April April bis bis Etsch 15. Etsch 15. September September täglich täglich ab ab 10 10 Uhr, Uhr, an an SonnSonn- und und Feiertagen Feiertagen nur nur bis bis 18 18 Uhr, Uhr, sowie sowie an an Samstagen Samstagen nur nur von von 13 13 Uhr Uhr bis bis 18 18 Uhr Uhr Mareiterbach Mareiterbach vom vom Fischteich Fischteich in in Unterackern Unterackern bis bis zur zur befahrbar befahrbar vom vom 1. 1. Juni Juni bis bis Mündung 30. Mündung in in den den Eisack Eisack 30. August August als als ÜbungsÜbungsstrecke strecke örtlicher örtlicher Vereine. Vereine. Bei Übertretungen findet der Art. 13 Abs. 5 des Landesfischereigesetzes 28/78, in gegebenen Fall Anwendung. Der Artikel 17 Abs. 1 Buchstabe d) sieht eine Verwaltungsstrafe zwischen 100 und 600 € vor. (d.h. im herabgesetzten Ausmaß = 200 €). Bei Wiederholung variiert die Verwaltungsstrafe zwischen 200 und 1.500 € (im herabgesetzten Ausmaß = 400 €). Zu beachten ist, dass man im Bericht bzw. Übertretungsprotokoll sowohl den Lenker als auch den Auftraggeber bzw. gesetzlichen Vertreter der Auftrag gebenden Firma angeben muss. Dies, da es sich um Mittäterschaft handelt und beide Übertreter der vollen Verwaltungsstrafe unterliegen und die Firma mit beiden Übertretern solidarisch haftbar ist. n Rudi Messner, LFVS Infos für Pegelmessungen und Restwassermessungen unter Tel. 330 405202 Die freiwilligen Aufseher des LFVS erhalten im Büro des Landesfischereiverbandes, Montag oder Mittwoch zwischen 13 und 17 Uhr, folgende Produkte zum Selbstkostenpreis: • Informationsbüchlein für Aufseher (Ausgabe 2014) • Behälter für Wasserproben • Behälter für Ölflüssigkeiten • Aufseherkäppchen • Grüne Leibchen mit Logo für Aufseher • Aufnäher für Aufseherlogo • Blöcke von Beschlagnahmeprotokollen • Aufseherschilder für Autos • Plaketten für Fischaufseher uvm. KONTAKT: LFVS, Innsbrucker Straße 25 (Kampillcenter) 39100 Bozen, Tel. 0471 972456 E-Mail: [email protected] Wer an einer Plakette für Fischaufseher zum Preis von € 20,00 interessiert ist, möge sich bitte im Büro des LFVS melden. Südtiroler Fischerzeitung 17 Vollversammlung Landesfischereiverband Südtirol 2014 Scheidende und neue Verbündete für die Anliegen der Fischerei in Südtirol Auch in diesem Jahr war die Jahreshauptversammlung des LFVS gut besucht Am 12. April wurde die diesjährige Vollversammlung des LFVS abgehalten. Neben der Darstellung der wichtigsten Tätigkeiten im abgelaufenen Jahr und einer Vorschau auf die geplanten Höhepunkte 2014, standen die Vorträge des neuen Fischerei-Landesrats, Arnold Schuler, sowie des scheidenden Direktors des Amtes für Jagd und Fischerei, Dr. Heinrich Erhard, im Vordergrund. Ein Resumee zur Jahreshauptversammlung der Südtiroler Fischer: An die Hundert Fischerinnen und Fischer waren der Einladung zur Jahreshauptversammlung in das Vereinshaus von Kardaun gefolgt und hörten zunächst die Ausführungen des Präsidenten Dipl. Ing. Andreas Riedl. Dieser skizzierte in seiner Ansprache die Tätigkeiten des LFVS des abgelaufenen Jahres; periodische Arbeits- 18 Südtiroler Fischerzeitung sitzungen, Bezirkssprechabende, viele Vorbereitungskurse zur Fischerprüfung, ein reichhaltiges Kursangebot zu den Themen Fischereiaufsicht, Kochen und Räuchern von Fischen, Förderhilfen für Vereine, dazu Filmvorführungen, die Beteiligung an Kormoran-Zählungen sowie die Organisation des Fischereitags im August zählten zu den vielseitigen Tätigkeiten des Fischereiverbands. Als Eckpunkte des Tätigkeitsprogramms 2014 erwähnte der Präsident Riedl die Organisation einer landesweit abgehaltenen und medial präsentierten Müllsammlungsaktion, durch welche die Rolle der Fischer als Umweltschützer stärker in den Vordergrund gestellt werden sollte (siehe Berichte in dieser Ausgabe). Zudem unterstrich der Präsident die neue Initiative des Verbandes zur Forschungsförderung durch die erstmalige Ausschreibung von Förderstipendien für Südtiroler Studierende, welche sich in ihren Abschlussarbeiten mit Themen der Fischerei beschäftigen. Einen weiteren Höhepunkt 2014 soll auch die Feier zum 50jährigen Bestehen des Fischereiverbandes darstellen, welche für den 23. Mai auf Schloss Maretsch geplant war. Anschließend folgte die Ansprache des neuen, auch für die Belange der Fischerei zuständigen, Landesrates Arnold Schuler. Der Landesrat sprach in seiner Rede über die Bedeutung der Fischerei in Südtirol und in seinem Ressort, über neue Möglichkeiten der Fischerei-Förderung, den Fischerei - Fond, neue Wege der Ausbildung von Fischerei Bewirtschaftern und die Bedeutung eines ökologisch basierten Gewässermanagements. Arnold Schuler sprach auch über die zentrale Bedeutung des Amtes für Jad und Fischerei in Fischereifragen und lobte die langjährige Tätigkeit des nun in den Ruhestand tretenden Amtsdirektors Heinrich Erhard. Diese Worte nahm auch der Präsident Riedl auf und richtete einen Appell an die Landesregierung, sich für die rasche Nachbesetzung eines fachlich kompetenten Nachfolgers von Dr. Erhard einzusetzen. Als zweiter Gastredner des Tages referierte der Direktor des Amtes für Jagd und Fischerei, Dr. Heinrich Erhard, über die Europäische Wasserrahmenrichtlinie und insbesondere über die Vorgaben der Union sowie des Staates in Bezug auf die Beprobung und Bewertung von Fischbeständen. In seinem Vortrag skizzierte Erhard die Vorgehensweise zur Bewertung von Fischbeständen. Die in Italien zur Anwendung kommende Bewertungs-Methodik beruht dabei auf fünf Parametern, wobei das Vorkommen von nicht-heimischen Fischarten als negative Bewertung in die Gesamtbeurteilung des Fischbestandes einfließt. Daraus und aus den Vorgaben der EU, bei nicht Erreichen eines minima- Der Präsident mit den Ehrengästen, dem zuständigen Landesrat Arnold Schuler sowie dem scheidenden Direktor des Fischereiamtes Heinrich Erhard len Qualitätsziels konkrete Maßnahmen setzen zu müssen, leitet sich das ab dem Jahr 2015 in Kraft tretende Besatzverbot des Bachsaiblings in Fließgewässern ab (siehe dazu auch entsprechenden Bericht des Fischereiamtes in dieser Ausgabe). In der die Vollversammlung abschließenden, Diskussionsrunde wurden verschiedene Themenbereiche erörtert, unter anderem Aspekte die Bewertungsmethodik für Fische, Schwall-Sunk und Restwasser-Problematik, Fischschäden durch Kormorane sowie das Problem der Mikroverunreinigungen (derzeit durch Kläranlagen nicht gefällte Hormonstoffe, Pflanzenschutzmittel und Medikamente) in Fließgewässern und deren Auswirkungen auf die Fischbestände. Die von der "Fischermusig" feierlich umrahmte Jahreshauptversammlung wurde durch ein zünftiges Mittagessen in geselliger Runde abgeschlossen. n Bericht und Fotos: LFVS Der Vorstand des LFVS mitsamt Rechnungsrevisoren Südtiroler Fischerzeitung 19 Angler-Wissen "Catch and Release" – Was beim Zurücksetzen von Fischen zu beachten ist Das Zurücksetzen gefangener Fische gehört zum Alltag in der Sportfischerei. Dies gilt grundsätzlich für "Catch und Release" (C&R)-Angler, die ihren Fang aus freien Stücken zurücksetzen und sich an Stelle der Fischbeute lieber an einem Fangfoto erfreuen. Es gilt aber zumindest teilweise auch für Angler, die Beute machen wollen und ihren Fang in der Küche verwerten. Denken wir dabei nur an die Rückversetzung untermaßiger oder in der Schonzeit gefangener Fische oder während Fischgängen in "No Kill"-Zonen, also von Seiten der Fischereibewirtschafter ausgewiesenen Schonstrecken. Welche Folgen aber kann C&R für die rückversetzten Fische haben, wie können Schädigungen vermindert werden und welche artspezifischen Unterschiede gibt es? All diese Fragen wurden im Rahmen internationaler wissenschaftlicher Studien untersucht. Einige der wichtigsten daraus ableitbaren Erkenntnisse werden im nachfolgenden Bericht erörtert. In einer im Jahr 2005 veröffentlichten Studie fassten Cooke und Suski die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema "Catch und Release", hier kurz C&R, prägnant zusammen. Zunächst stellten die Autoren grundlegend fest, dass das Rückversetzen von Fischen im Zuge der Angelfischerei durchaus erhebliche Folgen haben kann, von physiologischen Stressreaktionen, über Verhaltensanpassungen bis hin zu Langzeitschädigungen und nicht zuletzt dem Ausfall, sprich dem Tod, gefangener und zurückgesetzter Fische. Die Autoren listeten fünf wesentliche Aspekte auf, welche trotz artspezischer Unterschiede allgemeine Gültigkeit für Verminderung von Fischschäden durch C&R aufweisen. Diese sind die (a) Dauer der Befischung, (b) die Verweilzeit des Fisches an der Luft, (c) vorherrschende Wassertemperatur, (d) Köder- und Hakentypen sowie (e) die Angeltätigkeit zur Fortpflanzungszeit der jeweiligen Fischart. Die Dauer der Befischung, also Drill, eventuelle Handhabung an der Luft und Rückversetzen des Fisches sind sicherlich eine Kerngröße bei der Vermeidung von Fischschäden. So sollte beispielsweise die Dauer des Drills stets so kurz als möglich gehalten werden. Dies kann beipielsweise durch die Wahl des entsprechenden Angelgeräts beeinflusst werden. Immer wieder treffen wir auch hierzulande auf Angler, die ihrer Zielfischart mit zu leichtem Gerät nachstellen. Beispielsweise wird der Drill eines kapitalen Fisches durch zu dünne Schnurwahl in die Länge gezogen und der Fisch dadurch unnötig lange beansprucht. Damit einher gehen übermä- 20 Südtiroler Fischerzeitung ßige körperliche Beanspruchung und zu lange Stresssituation, die sich nach dem Zurücksetzen in (zu) langen Erholungsphasen ausdrückt. Im Extremfall kann dies auch den Tod des Fisches bedeuten. Für uns Angler lautet die Devise, unser Gerät an den Zielfisch anzupassen und entsprechend die Schnur- und Rutenwahl an der maximalen Größe der jeweiligen Fischart auszurichten Damit werden für Angler und Fisch gleichsam schmerzliche Fischverluste vermindert und die Drillzeit kurz gehalten. Die Verweildauer des Fisches an der Luft, egal ob zum Lösen des Hakens oder zum Fotografieren und Messen des Fisches, kann ebenfalls gesundheitliche Folgen für den Fisch haben. So besteht durch den Luftaufenthalt neben Sauerstoffmangel auch die Gefahr von Kiemenschädigungen. Hier sind keine generellen zeitlichen Angaben für alle Fischarten möglich, zeigen die einzelnen Fischarten doch unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber der Aufenthaltsdauer an der Luft. So zeigte eine kürzlich erschienene Studie von Kopp und Kollegen, dass Karpfen vergleichsweise unempfindlich gegenüber kurzen Aufenthalten an der Luft sind. In der erwähnten Studie konnte keine Sterblichkeit der Karpfen nach einem Aufenthalt an der Luft von bis zu zehn Minuten (und nachfolgendes Hältern im Karpfensack) nachgewiesen werden. Die Fische zeigten nach wenigen Stunden wieder normales Verhalten. Anders gestaltete sich die Situation bei Regenbogenforellen; so fanden Ferguson und Tufts schon im Jahr 1992, dass Forel- len bereits bei vergleichsweise kurzen Aufenthalten an der Luft von nur einer Minute – und nach einem zudem schwächenden Drill – hohe Sterblichkeitsraten von bis über 70% aufweisen. Daher gilt besonders bei Salmoniden, den Luftaufenthalt des Fisches extrem kurz zu halten und, wenn immer möglich, gänzlich zu vermeiden. Auf diese Weise können hohe Ausfallsraten infolge der Angeltätigkeiten bei Forellen, Saiblingen und Co. verhindert werden. Interessanterweise spielt auch die vorherrschende Wassertemperatur eine große Rolle beim Auftreten von Fischverlusten oder -schädigungen infolge von C&R. Als wechselwarme Tiere gleicht die Körpertemperatur der meisten Fischarten jener des bewohnten Gewässers. Zudem besteht für jede Fischart eine bestimmte "Wohlfühltemperatur", wobei oberhalb einer kritischen Temperaturgrenze nach und nach Schädigungen am Fisch auftreten. Steigt die Temperatur noch weiter an, tritt schließlich der Tod des Fisches ein. Angelt man nun bei hohen Wassertemperaturen, können selbst bei vergleichsweise kurzen Drills oder Luftaufenthalten hohe Fischverluste auftreten. Dies ist beispielsweise beim Forellenangeln im Sommer und bei vergleichsweise warmen Wassertemperaturen zu beachten, es gilt aber zum Beispiel auch beim Hechtangeln. Überstehen Hechte den Kampf mit dem Angler und kürzere Aufenthalte an der Luft bei kalten Temperaturen relativ problemlos, können dieselben Maßnahmen im Hochsommer den Tod des Fisches bedeuten. Hohe Stoffwechselrate und Angler-Wissen Foto: Oliver Schwienbacher geringes Sauerstoffangebot im warmen Wasser machen einen kräftezehrenden Drill für den Fisch zu einem Kampf um Leben und Tod. Auch die Wahl des Angelgeräts – und hier vor allem Hakenwahl und Ködertyp – beeinflussen Schädigungsgrad und Fischverluste beim Zurücksetzen von Fischen. Widerhakenlose Haken vermindern nicht nur die Größe der Wunde im Fischmaul, sondern erleichtern auch das Lösen des Hakens und verkürzen folglich die Verweildauer an der Luft. Zudem sollten, wann immer möglich, künstliche Köder natürlichen vorgezogen werden. Auch hierzu gibt es eine Fülle von wissenschaftlicher Literatur, die klar den geringeren Verletzungsgrad der Fische beim Kunstköderangeln unterstreicht. Schließlich führen die Fischereiwissenschaftler einen fünften entscheidenden Faktor für die Verminderung von Fischschäden durch die C&R Tätigkeit ins Feld, nämlich das Angeln während oder knapp vor der Laichzeit der jeweiligen Fischart. Zwar werden wichtige Nutzfischarten durch Schonzeitregelungen für eine be- stimmte Zeit geschützt, doch sind die gesetzlich festgelegten Verbotszeiten kaum flexibel genug, um den verschiedenen Gewässertypen, Jahresschwankungen und Wetter Rechnung zu tragen. Wissenschaftlich bekannt sind beispielsweise geringerer Fortpflanzungserfolg von Forellenbarschen (Nestbrüter!) in Folge von C&R. Möglicherweise betreffen Fortpflanzungseinbußen in Folge der Angeltätigkeit aber weit mehr Fischarten als bislang bekannt. Jedenfalls kann das gezielte Anfischen von leider oft auch außerhalb der gesetzlichen Schonzeit anzutreffenden laichschweren Hechtweibchen wohl kaum ohne Folge bleiben und ist überdies im Sinne des waidgerechten Angeln sehr kritisch zu hinterfragen. Abseits von rechtlichen Bestimmungen zur Fischerei liegt es letztlich an uns Anglern, die angeführten Aspekte zur Verminderung von Schäden am Fisch zu beachten. Schließlich nutzen wir – zumindest bei Wildfischbeständen – natürliche und nicht unbegrenzt vorhandene Ressourcen, deren Erhaltung uns allen, aus Tierschutzgründen oder auch nur aus bloßem Eigennutz, ein großen Anliegen sein muss. Text: Andreas Meraner Zitierte und weiterführende Literatur: Cooke SJ, Suski CD, 2005. Do we need species-specific guidelines for catch-and-release recreational angling to effectively conserve diverse fishery resources? Biodiversity and Conservation 14, 1195-1209. Rapp T, Hallermann J, Cooke SJ, Hetz SK, Wuertz S, Arlinghaus R, 2014. Consequences of air exposure on the physiology and behaviour of caught-and-released commin carp in the laboratory and under natural conditions. North American Journal of Fisheries Management 34, 232-246.t Ferguson RA, Tufts BL, 1992. Physiological effects of brief air exposure in exhaustively exercised rainbow trout (Oncorhynchus mykiss): implications for 'catch and release' fisheries. Canadian Journal of Fisheries and Aquatic Sciences 49, 1157-1162. Viele interessante Beiträge (auch in deutscher Sprache) unter: http://www.besatz-fisch.de/ n Südtiroler Fischerzeitung 21 AngelTechnik Der Reschenstausee im Obervinschgau – das größte Seeforellengewässer in Südtirol Die Königin der Salmonidenseen…. Wissenswertes über die Seeforelle in Südtiroler Gewässern Wer in unseren Salmonidenseen an den Fang von Großforellen denkt, bringt diese Gedanken wahrscheinlich oft mit dem Fang einer der zahlreichen und aus „Attraktivbesätzen“ stammenden großen Regenbogenforellen in Zusammenhang. Dabei gibt es auch Bestände von Seeforellen, die in Südtirol als allochthone Fischart gilt, und deren heutige Populationen allesamt aus ehemals getätigten künstlichen Besatzmaßnahmen hervorgehen. Ab und zu lässt uns der Fang einer kapitalen Seeforelle aufhorchen und sorgt für so manchen Gesprächsstoff und Mutmaßungen an den Anglerstammtischen, scheinen es doch immer wieder ein und dieselben Angler zu sein, denen das Glück beschieden ist, regelmäßig schöne Seeforellen zu fangen. Gewässer, welche einen nennenswerten Seeforellenbestand beherbergen, sind der Zoggler und Walburger Stausee im Ultental, sowie der Stausee Vernagt im Schnalstal. Unter den Insidern der Seeforellenfischer gelten jedoch der Reschenstausee und vor allem der Haider See im oberen Vinschgau als die Hochburgen der Seeforellenfischerei und genießen seit Jahrzehnten einen legendären Ruf. Vor allem der Haidersee beherbergt, aufgrund langjähriger Bewirtschaftungsund Fördermaßnahmen, durch dessen Fischereirechtsbesitzer in Zusammenarbeit mit dem rührigen Förderverein „Haider 22 Südtiroler Fischerzeitung See Freunde“ einen Seeforellenbestand mit durchaus sehr kapitalen Einzelexemplaren, was nicht heißen soll, dass im Haider See der Fang einer schönen Seeforelle einfach ist und der Erfolg sich bereits nach einigen wenigen Fischgängen einstellt (Internet: www.haidersee.it). Dies hängt vor allem mit dem spezifischen Verhalten und den Präferenzen der Seeforellen im jeweiligen Gewässer zusammen. Liebhaber von schnellen und reichhaltigen Fängen, welche durch Ansitzangeln mit Natur- oder Forellenteichködern erfolgen, werden also beim Fischen auf Seeforellen selten auf ihre Kosten kommen. Vielmehr ist die Seeforelle ein Fisch für beharrliche, geduldige und unermüdliche Spinnfischer, die viel Zeit zum Studieren und Beobachten der Verhaltensweisen der Seeforellen in „ihrem“ Gewässer investieren und noch mehr Zeit für das Fischen, bis hin zum Fang einer schönen Seeforelle aufbringen, wobei dann allerdings der Fang einer Seeforelle von 60 cm aufwärts der Lohn aller Mühen sein kann. Liebe Leser/Innen, ich muss Sie enttäuschen, denn den, in Anglerkreisen oft viel zitierten, geheimnisumwitterten „Wunderköder“ beim Fischen auf kapitale Seeforellen, gibt es leider nicht. Zum Erfolg führen ausschließlich Beobachtungsgabe, Zeit, Geduld und das Wissen rund um das Verhalten der Seeforellen bei ih- ren Raubzügen im Gewässer, gepaart mit beharrlicher Ausdauer beim Fischen. Die Seeforelle gehört zum Formenkreis der europäischen Forelle „Salmo trutta“ und mit großer Wahrscheinlichkeit sind sämtliche Seeforellenpopulationen der Südtiroler Seen der phylogenetischen Gruppierung der atlantischen Forelle zuzuordnen. Seeforellen haben eine silberne Körperfärbung mit dunkelblaugrauem Rücken. Diese Körperfarbe bildet die ideale Tarnfärbung für diesen Raubfisch in der Freiwasserregion der Seen. An den silbernen Flanken sind zahlreiche x-förmige Flecken, oder ovale Punkte, welche bis zum Bauch hinunterreichen können. Ab August, bis zur Laichzeit hin, werden die silbrig glänzenden Flanken zunehmend stumpfer und dunkler gefärbt. Bei den Milchnern bildet sich als markantes Merkmal ein kräftiger Laichhaken aus, welcher bei adulten Exemplaren das ganze Jahr über vorhanden ist. Zur Laichzeit wandert sie ab Oktober kurze Strecken in die Zuflüsse der Seen, sofern nicht künstliche Aufstiegshindernisse bestehen und laicht dann, wenn geeignetes Laichsubstrat vorhanden ist, bei einer Wassertemperatur von 6°–8° C ab. Nach dem Ablaichen wandern die adulten Fische wieder in den See zurück. Die geschlüpften Jungfische bleiben 1–3 Jahre in den Zuflüssen AngelTechnik Angler mit herrlicher Seeforelle – für den Fang einer "Seekönigin" ist viel Ausdauer notwendig oder halten sich im Mündungsbereich des Zuflusses auf. Die Seeforelle braucht also nicht nur einen sauberen, kühlen See mit genügend Futter. Sie braucht auch ökologisch intakte Zuflüsse, in denen sie sich fortpflanzen kann, und wo sich ihr Nachwuchs solange aufhalten kann, bis er groß genug ist, um in den See seiner Elterntiere abzuwandern. Wird auch nur ein Bereich dieses Lebenszyklus der Seeforelle beeinträchtigt, kann das langfristig für einen Seeforellenbestand das Aus bedeuten, sofern er nicht (leider viel zu oft) durch künstliche Besatzmaßnahmen gestützt und aufrechterhalten wird. Für den praxiserfahrenen Seeforellenfischer zählt weniger das phänotypische Aussehen, sondern vielmehr das typische Verhalten der Seeforelle, welches ihm die sichere Unterscheidung zwischen Seeforelle, und in Seen lebenden schwarzgepunkteten Bachforellen ermöglicht. Denn Seeforellen bevorzugen, im Gegensatz zu Bachforellen, keine festen Standplätze oder Verstecke im Uferbereich, sondern Profil eines wahren Räubers wandern im Freiwasser der Seen bis zu 40 km pro Tag und bis zu zwei km pro Stunde umher. In den Stauseen patrouillieren sie gerne entlang von steil abfallenden Ufern mit Geröllstrecken. Sie legen dabei rasch Strecken zurück und durchstreifen ihren Lebensraum mit stets wachen Sinnen auf der Suche nach Beute. Dabei bevorzugen sie Gewässertemperaturen von 10°–15° C. Dieser physikalische Umstand erschwert es uns, die Seeforellen beim Befischen leicht zu finden, weil unsere „Seeforellenseen“ selbst in der warmen Jahreszeit keine Sprungschicht bilden und die Seeforellen sich deshalb praktisch von der Oberfläche bis hin zum Gewässergrund aufhalten und verteilen können. Zur Ernährung ist zu sagen, je vielfältiger das Angebot ist, desto rascher erfolgt das Wachstum. Die schnellwüchsigsten Seeforellen sind aufgrund des Nahrungsangebotes, sicherlich im Haider See zu finden, welcher aufgrund seines mittleren Nährstoffgehalts ein reichhaltiges Aufkommen von Insektenlarven, Wasserschnecken, Kleinmuscheln und vor allem Bachflohkrebsen beherbergt und für die Fische jüngerer Jahrgangsstufen geradezu ein ideales Nahrungsangebot zum raschen Abwachsen bildet. Mit zunehmender Größe wird die Seeforelle dann zum ausgesprochenen Raubfisch mit einem stark bezahnten Kiefer und ernährt sich von Beutefischen (Elritzen, Renken, Jungsaiblingen, Jungforellen und Mühlkoppen), welche sie in raschem Tempo verfolgt. Und genau darauf müssen wir unsere Technik und Taktik beim Spinn- fischen auf die Seeforelle abstimmen. Neben einer zirka 2,7 m langen Spinnrute mit parabolischer Aktion und einer Stationärrolle in den Größen 2.500–4.000, gefüllt mit einer dehnungsarmen, abriebfesten und hellklaren Monofilschnur in der Stärke 0,25–0,28 mm verwenden wir geeignete Spinnköder, welche abwechslungsreich und zügig geführt werden müssen, um eine Seeforelle zum Anbiss zu reizen, denn trotz aller Raublust sind die größeren Exemplare sehr schnurscheu, überaus misstrauisch und vorsichtig und verfolgen unseren Spinnköder gerne über längere Strecken, um ihn zuerst einmal gründlich zu inspizieren. Dabei bekommen wir sie leider viel zu oft nur als einmaligen „Nachläufer“ unserer Spinnköder zu Gesicht. Gelegentlich stupsen sie unseren Spinnköder mit der Maulspitze an, um die „Reaktion“ der vermeintlichen Beute zu testen, was wir fälschlicherweise oft als Fehlbisse von Jungforellen deuten. Als Spinnköder wählen wir Wobbler, Blinker, Spinner und Gummifische in der Größe bis zu zehn cm, welche bestenfalls farblich auf die vorkommenden Futterfischarten abgestimmt sind. Seeforellenfischen bedeutet aktives Fischen das heißt beim Spinnangeln viel Strecke zurückzulegen, was unsere Chancen deutlich erhöht, dass unser Köder früher oder später einer Seeforelle begegnet, die wir nach spannendem Drill schließlich landen können und uns freudestrahlend alle Mühen und zahlreichen Schneidertage vergessen lässt. n Petri Heil und eine spannende Fischwaid auf Seeforellen wünscht Roland Borghi Rogner (oben) und Milchner (unten) der Seeforelle – gleich mehrere Südtiroler Gewässer beherbergen auch kapitale Seeforellen Südtiroler Fischerzeitung 23 AngelTechnik "Kein altes Eisen" – Ein Plädojer für Blinker und Spinner Die Spinnfischerei hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant gewandelt. Laufend werden innovative Angeltechniken entwickelt und neue Köder auf den Markt gebracht. Die Auswahl reicht von supermodernen Wobblern aus verschiedensten Materialien bis zu allen nur erdenklichen Varianten von Gummiködern. In vielen Köderboxen haben die modernen Köder klassische Varianten, wie Blinker und Spinner, verdrängt. Dabei ist die Fängigkeit konventioneller Metallköder nach wie vor gegeben, ja mehr noch: Einige Eigenschaften von Blinkern oder Spinnern können durch keine anderen auch noch so modernen Kunstköder abgedeckt werden. Metallköder sind, obwohl oft seit vielen Jahrzehnten in identischer Bauweise hergestellt, immer noch eine gute Wahl in vielen Situationen des Spinnfischens. Es ist schier zum Verzweifeln. Unzählige Köderwechsel habe ich in den letzten Stunden vorgenommen und praktisch die gesamte – gut gefüllte – Köderbox getestet. Doch will sich der Erfolg heute einfach nicht einstellen. Außer zweier "kapitaler" Hänger, die den schmerzlichen Abriss von teuren Ködern zur Folge hatten, verlief der Angeltag bislang ohne Höhepunkte. Die Forellen der Etsch sind, wie oft genug, "zickig" und haben alle Angebote mit Wobblern und Gummifischen zur Gänze ignoriert. Dabei wären die Bedingungen am Fluss gut; mittlerer Wasserstand der, vom Regen der letzten Tage, leicht trüben Etsch, bewölktes, dunkles Wetter und für Mitte März durchaus überdurchschnittliche Temperaturen. Dass sich in dem langgestreckten, schätzungsweise bis an die drei Meter tiefen Gumpen, gesäumt von einzelnen, unterspülten Steinblöcken, einige stattliche Forellen verbergen, steht für mich außer Frage. Immer wieder gab der besondere Platz, für mich das Herzstück der gesamten Vereinsstrecke, in den letzten Wochen gute Forellen her. Ein wenig entmutigt durchfor- 24 Südtiroler Fischerzeitung stet mein Blick erneut die Köderbox und bleibt schließlich bei einem alten Stück Blech hängen. Ein alter Blinker, der Größe 17g, rot-silbrig. Eigentlich ist er nichts Besonderes - lediglich ein Stück Metall zum Preis von wenigen Euro, in ovaler Form aus einem Blech gestanzt, leicht gebogen, einseitig rot-lackiert und mit Sprengring und Wirbeln versehen. Schnell hat der Löffel den Platz des Wobblers eingenommen, schließlich können ein paar letzte Würfe mit einem Blinker ja nicht schaden. Schon fliegt der Blinker weit vom unteren Auslauf des Gumpen stromaufwärts und klatscht laut auf den Eingangsbereichs des Kolken, genau dort, wo sich das seichte und schnelle Wasser der Rausche beruhigt und tief in den Gumpen abfällt. Das schwere Eisen geht sofort auf Tiefe und taumelt durch langsamen Schnureinzug gemächlich stromabwärts. Da! War das nicht ein Anfasser? Ein vorsichtiger Zupfer einer Forelle? Ich komme gar nicht erst dazu, mich über die vertagte Chance zu ärgern, da schnappt der Fisch diesmal vehementer zu. Sofort setzt die Forelle zu einer wilden Flucht an, kann sich aber dem recht starken Gerät nicht lange zur Wehr setzen und wird bald darauf gelandet. Eine schöne Marmorierte Forelle, mit 55 cm für mich der beste Fisch des jungen Jahres. Was für eine Freude! Ich setze den nicht tief gehakten Fisch zurück und trete zufrieden meinen Heimweg an. Auf dem Rückweg denke ich über den späten Fang und die Fangumstände nach. Warum war wieder einmal das alte Blech erfolgreich, wo ich die Strecke doch zuvor unzählige Male mit modernsten Ködern befischt hatte? Vielleicht waren ja die hervorragenden Wurfeigenschaften der Metallköder heute der Schlüssel zum Erfolg. Blinker und auch größere Spinner erreichen durch ihr erhebliches Eigengewicht sehr große Wurfweiten, die selbst von modernsten Wobblern kaum erreicht werden. Und dies allein kann schon fangentscheidend sein, wenn man dadurch potentielle Fischstandplätze erreicht, die mit Hilfe von anderen Ködern nicht "erworfen" werden können. Vor allem in großen Stillgewässern, wie den unzähligen Stauseen des Landes, kann man sich durch den Einsatz von schweren Blinkern und Spinnern einen entscheidenden Vorteil erarbeiten und auch weit vom Ufer entfernte Fische erreichen. Zudem erlaubt das große Eigengewicht von Metallködern schnell auf Tiefe zu kommen. In Flüssen taumeln Blechköder schnell Richtung Grund und kommen rasch in die Nähe von tief stehenden Fischen. Vor allem in den Winter- und Frühjahrsmonaten, wenn sich Forellen dicht über Grund in den tiefsten Stellen des Flusses aufhalten, sind eigenschwere Blinker und Spinner an erster Stelle bei der Köderwahl zu nennen. Selbiges trifft auch auf Stauseen zu. Während man mit Wobblern eher die oberen bis mittleren Wassertiefen nach beißfreudigen Fischen durchsuchen kann, erreichen Blinker selbst die tiefsten Gewässerstellen. Besonders schwere Metallköder, wie Küstenblinker in 20 bis 30 g Ausführungen, erlauben sogar 10 bis 15 m tiefe Gewässerbereiche gezielt zu beangeln. Ein Versuch mit Metallködern in den größeren Tiefen unserer Stauseen ist auf jeden Fall empfehlenswert und kann, abseits der an der Seeoberfläche umherziehenden Regenbogenforellen, so manche kapitale Überraschung in Form einer Seeforelle oder eines Saiblings zur Folge haben. Metallköder sind zudem vergleichsweise einfach zu "bedienen". Schon das monotone Einkurbeln eines Metallköders bringt durch die taumelnde Bewegung des Löffels oder das Drehen des Rotorblattes des Spinners Fische an den Haken. Daher eignen sich diese Köder auch für noch unerfahrene Angler als Einsteigermodelle. Man kann eigentlich nicht viel falsch machen; einige Würfe mit konstantem, gleichmäßigem Schnureinzug, gefolgt von AngelTechnik "Top 5": Metallköder mit Weltruf (von links nach rechts) - Panther Martin, "Ardito" Löffel, Stucki-Thun, "Mozzi"Löffel, Panther Martin "Vespa" Spinner, Mepps "Comet" und Blue Fox (Rapala) "Vibrax" Spinner. ein Drittel des Preises erhältlich. Dadurch riskiert man dann auch schon einmal, eine besonders hängerträchtige Angelstelle länger zu befischen. Dies kann den kapitalen Fang bedeuten, sind Bereiche mit Totholz oder großen Steinen doch praktisch immer besonders fischträchtig. Erfolg mit Löffel – auch diese Marmorierte Forelle konnte dem Blinker nicht widerstehen Phasen mit ein paar schnellen Kurbelumdrehungen. Es folgen kurze Absinkphasen, in welchen der Metallköder wieder an Tiefe gewinnt und taumelnd zum Gewässergrund zurückgleitet. Hier ist ständiges Probieren von Nöten; manchmal – und oft bei kalten Wassertemperaturen im Winter – sind langsam und unregelmäßig taumelnde Köder Trumpf. An anderen Tagen und generell oft bei wärmerem Wasser in den Sommermonaten sind auch gleichmäßig im Mittelwasser eingekurbelte Köder Erfolg versprechend. Zudem hängt die Köderführung auch von der jeweiligen Zielfischart ab: Unter den Salmoniden nehmen gerade Regenbogenforellen flach und recht schnell geführte Köder, während Bachforellen gerade in Stauseen die meiste Zeit grundorientiert sind und entsprechend eben mit tief geführten Blinkern oder Spinnern überlistet werden. Schließlich nehmen Seeforellen gerade in den warmen Monaten gerne sehr schnell geführte Metallköder. Dies entspricht ihrem Jagdverhalten, schließlich liegt es im ihrer Natur, Köderfische wie Lauben, kleine Renken oder Barsche nach schneller Hetzjagd zu erbeuten. Von Vorteil ist zudem auch der Preis der Metallköder im Vergleich zu Wobblern und Gummifischen. Während man für Wobbler durchschnittlich zumindest 10 Euro – und für spezielle Modelle gut das drei- bis vierfache – bezahlt, sind viele Blinker und Spinnermodelle schon für die Hälfte oder Schließlich sorgen Blinker und noch mehr Spinner auch noch bei trübem Wasser für die nötige Aufmerksamkeit der Fische. Die von den Metallködern ausgehenden starken Druckwellen reizen das Seitenliniensystem der Räuber und machen die Jäger aggressiv. Insgesamt sprechen daher durchaus viele Argumente für den Einsatz von Blinkern und Spinnern und nicht selten lassen diese Köder im direkten Vergleich topmoderne Wobbler oder Gummifische regelrecht "alt" aussehen. Auf jeden Fall haben mir einfache Wurfblinker und Spinner über die Jahre hinweg, in den verschiedensten Gewässertypen und auf die verschiedensten Raubfische, immer wieder sehr gute Erfolge gebracht. Blinker und Spinner gehören also noch lange nicht zum "alten Eisen" und werden wohl noch Generationen von Anglern zum ersehnten Fangerfolg führen. n Text und Fotos: Andreas Meraner Südtiroler Fischerzeitung 25 Fliegenfischen F l i e g e n f i s c h e n Fliegenfischen … Zu meiner Person: Mein Name ist Oliver Schwienbacher, ich bin 33 Jahre alt und komme aus dem Ultental. Ich fische seit meinem 4. Lebensjahr, die ersten Jahre im Ultental auf Forellen, später dann auf alle heimischen Fischarten in Südtirol. Seit nunmehr 9 Jahren betreibe ich beinahe nur noch das Fliegenfischen. Seit 6 Jahren halte ich Anfänger- und Perfektionskurse zum Fliegenfischen ab. Des Weiteren biete ich Guidings in verschiedenen Gewässern Südtirols an. Vor drei Jahren habe ich die Instruktorenprüfung der FFF (Federation for FlyFishers) erfolgreich absolviert, wodurch ich heute wohl für die meisten Situationen des Fliegenfischens gewappnet bin. Kontakt: www.pro-guiding.it Eine schöne Bachforelle hat die Nymphe genommen. 26 Südtiroler Fischerzeitung Teil 2 Wie wir bei der Lektüre des letzten Artikels über das Fliegenfischen gelesen haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten diese Art der Fischerei zu betreiben, wobei man eigentlich allen nur erdenklichen Fischarten nachstellen kann. Wir konzentrieren uns aber zunächst auf jene Fischarten, denen in Südtirol vorwiegend mit der Fliege nachgestellt wird. Hauptsächlich konzentriert sich in unserem Lande das Fliegenfischen auf Forellen, Äschen und Saiblinge, die wir alle mehr oder weniger auf dieselbe Art und Weise überlisten können. Ich beziehe mich auf das Fliegenfischen mit klassischer Fliegenrute und schwimmender Schnur, das heißt auf das „Allround“ Fliegenfischen mit Trockenfliege, Nymphe oder leichten Streamern. Im letzten Heft war recht einfach erklärt, was Fliegenfischen ist, deshalb möchte ich Euch in den nächsten Heften einen Einblick in die verschiedenen Arten und Techniken der Fliegenfischerei geben. Da es viele Verfechter der unterschiedlichen Methoden gibt, möchte ich hinzufügen, dass es in "Czech Nymphing" – eine gute Alternative zum klassichen Nymphenfischen. Nymphenfischen an einem tiefen Flussabschnitt – durch diese Technik können auch nahe am Grund stehende Fische erreicht werden. keinster Art und Weise nur die eine „wahre“ Methodik des Fliegenfischen gibt, sondern dass vielmehr jeder, nach und nach, seine bevorzugte Methodik finden soll. Ich möchte in diesen Artikel hauptsächlich über das Fischen mit der Nymphe schreiben, da das Nymphenfischen sicherlich die am meisten praktizierte Art des Fliegenfischens hierzulande darstellt. Nymphen, wir erinnern uns aus dem letzten Bericht, sind Insektenlarven, die unter Wasser und meist nahe am Gewässergrund leben. Es sind vorwiegend verschiedenste Jugendstadien von Insekten, wie Eintags-, Köcher-, Steinfliegen oder Zweiflüglerlarven, die vor dem Erwachsenwerden den Grund der Gewässer bevölkern. Hinzu kommen verschiedenste Krebstiere, wie beispielsweise Bachflohkrebse. Insgesamt machen diese Tiere vielfach die Hauptnahrung unserer Flussfische aus. Um erfolgreich fi- F Fliegenfischen l i e g e n f i s c h e n Eine große Auswahl an Nymphen. schen zu können, sollten unsere Nymphen so gut wie möglich ihre natürlichen Vorbilder imitieren, also nicht nur wie echte Nymphen aussehen, sondern sich auch derartig bewegen. In den meisten unserer Hauptflüsse und Bäche wird das klassische Nymphenfischen mit einer oder zwei Nymphen (Strecker = große Nymphe, Springer = kleine Nymphe am Seitenarm) am Vorfach mit dem so genannten Bissanzeiger gefischt. Der Bissanzeiger ist meist eine Kunststoffkugel, die mit einem eigens dafür vorgesehenen Gummiband am Vorfach befestigt wird, oder ein Stück synthetische Wolle, die mit einem Schwimmfett präpariert wird, um auf der Oberfläche jede kleinste Bewegung anzuzeigen. Der Bissanzeiger wird meist auf ca. doppelter Wassertiefe eingestellt, um für eine gute Bissanzeige sorgen zu können und das Fischen in Grundnähe zu erlauben (denn hier stehen die Fische sehr oft!). Beim klassischen Nymphenfischen lassen wir meist die Strömung für uns arbeiten, das heißt die Nymphe wird passiv verdriftet, wobei deren Abtreiben durch die Verlagerung der Schnur (das so genannte „Schnur-Mending“) beeinflusst wird und die Abdrift dadurch langsamer oder schneller gestaltet werden kann. Hierbei haben wir aber keine Möglichkeit, einen direkten Kontakt zu unseren Ködern herzustellen. Neben dieser klassischen Art der Fliegenfischerei gibt es noch andere Varianten, von denen das so genannte „Czech Nymphing“ die wohl bekannteste Technik darstellt. Hierbei wird mit relativ kurzem Vorfach und einem längeren farbigen Schnurstück oder einer Schnurspirale als Bissanzeiger gefischt. Für das Czech-Nymphing empfiehlt es sich an Stelle der normalerweise verwendeten 9-Fuß-Rute längere Fliegenruten einzusetzen; 10-Fuß- oder auch 11-Fuß-Modelle der Schnurklasse 4 sind hier die Ruten der Wahl. Dabei werden die Nymphen bei dieser Art der Fliegenfischerei im Nachbereich des Anglers geführt, wobei die Nymphen in der Regel auch schwerer sind als bei der klassischen Nymphenfischerei mit Bissanzeiger. Durch das größere Gewicht der Nymphen erreicht man schnell die Nähe des Gewässerbodens, wobei zur sachgemäßen Köderführung die Rute hochgehalten wird und stets in direktem Kontakt zu den künstlichen Fliegen gefischt wird. Man vermeidet also lose Schnurbögen im Wasser und führt die Fliegen mit leichten Bewegungen aktiv. Dem gegenüber kann man bei dem klassischen Nymphenfischen auch auf weitere Distanzen angeln, wobei normalerweise gegen die Strömung gefischt wird: Man wirft also stromaufwärts und lässt die Fliegen samt Bissanzeiger auf sich zutreiben. Alternativ dazu wirft man in seit- lichen Richtung in die Strömung und lässt die Fliegen bei sich vorbeitreiben. Am Ende der Drift hält man die Schnur oder hebt die Rute leicht an, sodass die Nymphen aus der Tiefe ansteigen, wodurch in vielen Fällen noch Bisse folgen. Auch wenn für die perfekte Ausführung der beiden Techniken unterschiedliche Gerätschaften anzuraten sind (siehe oben), kann man beide beschriebenen Arten der Nymphenfischerei mit einer Allround Rute der Länge 9-Fuß und Schnurklasse 4–6 betreiben, ohne sich zu Beginn gleich mehrere Ausrüstungen zulegen zu müssen. In der Regel fischen wir hierzulande mit Nymphen der Hakengröße 6–18, wobei für die Forellenfischerei durchschnittlich größere und für die Äschenfischerei kleinere Modelle verwendet werden. Am besten fischt man – wenn es die internen Fischereibestimmungen zulassen – mit zwei Nymphen zugleich, indem man mit einem schweren und größeren Strecker und einem kleinen, leichten Springer angelt. Sind die Fische aktiv, wird man durch diese Kombination schnell herausfinden, welche Ködergröße am jeweiligen Tag besonders erfolgversprechend ist. Damit aber genug der Theorie – ich wünsche Euch nun viel Spaß beim Erlernen der vorgestellten Techniken und hoffentlich viel Erfolg am Gewässer. Mit einem kräftigen Petri Heil n Text und Fotos: Oliver Schwienbacher Südtiroler Fischerzeitung 27 Mitgliedsvereine Fischereiverein Bozen Eibesatz der Marmorierten Forelle des F.V. Bozen Der F.V. Bozen nutzt seit vielen Jahre einige Quellgräben südlich von Bozen zur Aufzucht von Marmorierten Forellen aus der vereinseigenen Fischzucht. Dabei werden die Gräben mit Brütlingen besetzt, die hier in naturnahen Verhältnissen weiterwachsen. Im Herbst werden dann die Gräben durch Elektrobefischung ausgefischt und die gefangenen Forellen im Eisack eingesetzt. In diesem Jahr hat der Verein beschlossen, infolge der vom Verband und vom Amt für Jagd und Fischerei präsentierten alternativen Bewirtschaftungsmethoden, einen Teil der Grabensysteme ausschließlich mit Eiern zu besetzten. Dafür hat der F.V. Meran, welcher in Süd- tirol eine Vorreiterrolle bezüglich Eibesatz einnimmt, unserem Verein vier sogenannte „Besatz-Kanonen“ und einen „Cocoon“ zur Verfügung gestellt mittels denen, Mitte Februar, insgesamt 18.000 Eier in den Gräben ausgebracht worden sind. Bei einer nachfol- genden Kontrolle waren mehr als ¾ davon geschlüpft. Wir warten gespannt auf die Abfischung im Herbst, um den effektiven Erfolg des Eibesatzes zu überprüfen und danken dem FV Meran für die Mitarbeit. n Text und Fotos: FV Bozen Fischereiverein Bozen Müll-Sammel-Aktion FV Bozen Als Nutznießer des Lebensraums „Fluss“ ist es für viele Fischer wichtig, die Gewässer zu pflegen und zu warten. In diesem Zusammenhang haben die Mitglieder und Freunde des Fischereivereins Bozen am Samstag, dem 22. März, im Rahmen der vom Landesfischereiverband Südtirol koordinierten Gewässerreinigungsaktion die Ufer des Eisacks bei Bozen zwischen Kardaun und der Loretobrücke vom Müll gesäubert. Rund 20 Freiwillige konnten im Laufe eines Vormittags über eine Tonne Müll einsammeln. Neben weitläufig verstreuten Plastikflaschen, Dosen und Nylontaschen wurden u. A. mehrerer Autobatterien, 28 Südtiroler Fischerzeitung Matratzen, Fahrräder und Möbelstücke vom Flussbett entfernt. Entlang mehrerer Abschnitte wurden, z. T. von den Baumästen, hunderte Hundekotsäckchen entfernt, die von unzivilisierten Personen, ohne jegliche Rücksicht auf den Lebensraum einfach über die Ufermauer geschmissen werden. Der gesammelte Müll wurde anschließend von den Arbeitern der SEAB weggeführt und fachgerecht entsorgt. n Text und Fotos: FV Bozen Mitgliedsvereine Aufräumaktion des F.V. Meran in der Passer Wie bereits in der Vergangenheit, hat auch heuer der Fischereiverein Meran am Samstag, dem 22. März 2014 eine Aufräumaktion im Bachbett der Passer von Saltaus bis in die Gilf im Meran organisiert. Knapp 40 Fischer beteiligten sich an dieser Aktion. Unterstützt von der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt mit den Gemeinden Tirol, Kuens und Riffian, sowie den Mitarbeitern vom Tourismusverein Schenna, mit Fahrzeugen zum Abtransportieren der Abfälle. Insgesamt wurden 1060 kg Müll eingesammelt. Für die Mitglieder und Sondergastkartenträger des F.V. Meran war dies eine gute Gelegenheit einmal auch die Passerkar- tenträger, die zahlreich erschienen waren, näher kennen zu lernen und sich mit ihnen zu unterhalten. Den ausgezeichneten gekochten Schweinsschinken hat die Metzgerei Stefan von Pföstl aus Algund zum gemeinsamen Mittagessen freundlicherweise gesponsert. n Text: wz Drei Fischereivereine räumen gemeinsam auf Die Fischereivereine Schlanders, Tschars und Meran haben am 5. April eine gemeinsame Säuberungsaktion der Etsch von der Töll bis zur Gemeindegrenze von Latsch sowie am Unterlauf des Schlandraunbaches durchgeführt. An dieser Aktion haben etwas mehr als 70 Fischer teilgenommen. Der gesammelte Müll - vor allem Papier, Plastik- und Glasflaschen, große Nylonsäcke, aber auch Fahrräder wurden gesammelt und von der Gemeinde Kastelbell/Tschars entsorgt. Beim gemeinsamen Mittagessen in Staben hat sich der Bürgermeister von Kastelbell/Tschars, Herr Gustav Tappei- ner, bei den Helfern bedankt und die Wichtigkeit solcher Aktionen betont. Freundlicherweise hat er auch die Kosten für die Getränke übernommen. n Die Fischereivereine Schlanders, Tschars und Meran Fotos: Luis Gamper Eibesatz - Fischereiverein Meran Auch im heurigen Jahr führte der Fischereiverein Meran umfangreiche Besatzmaßnahmen mit Eimaterial der Marmorierten Forelle durch. Insgesamt wurden vereinsintern (also zuzüglich der Besatzmaßnahmen im Rahmen der Landeszuweisungen; siehe Bericht des Amtes für Jagd und Fischerei) 850.000 Eier der Marmorierten Forelle aus der Landesfischzucht Passer in verschiedenste Vereinsgewässer besetzt. Neben verschiedenen Besatzzonen in der Etsch bei Kastelbell, Staben, Naturns-Töll und Mündungsbereich des Rambach, wurden auch in Sackbach, Plima, Puni und Tscharser Krebsbach Eibesätze durchgeführt. Die Eier wurden in Zusammenarbeit mit dem Fischereiamt direkt in geschüttete Kiesflächen eingebracht. Zudem wurden auch Besatzmaßnahmen mittels "Cocoons" und den vom Fischereiverein Meran konstruierten "Eikanonen" durchgeführt. Im Vergleich zu früheren Jahren wurden die Besätze heuer erst im Februar durchge- führt, auch um die Eier geringeren Temperaturunterschieden zwischen Zucht und Wildgewässer auszusetzen. Leider wurde heuer ein Teil der Bemühungen durch unvorgesehene Maßnahmen an Staubecken negativ beeinflusst. So beeinträchtigte die Spülung des Laaser Staubeckens mit einhergehenden hohen Wasserständen und Sedimentfracht die Besatzbemühungen an der Etsch unterhalb von Laas. n Text: Fischereiverein Meran Südtiroler Fischerzeitung 29 Mitgliedsvereine Jahreshauptversammlung des Fischereivereins Partschins Am Samstag, dem 11. Januar zog der Fischereiverein Partschins mit 44 anwesenden Mitgliedern, im Gasthaus Edelweiß Bilanz über das Jahr 2013. Obmann Karl Albrecht begrüßte die Mitglieder und übergab die Leitung der Versammlung an den Vizeobmann Peter Schönweger. Nach der Verlesung des Protokolls der letzten Vollversammlung durch den Schriftführer Daniel Illmer, wurde dieses einstimmig genehmigt. Der Vizeobmann informierte die Anwesenden, dass 2013 drei neue Mitglieder aufgenommen wurden. Es folgte der von Günther Gstrein verlesene Tätigkeitsbericht mit den Schwerpunkten Aktion Teich in Rabland, Preiswatten der Fischer von Partschins mit den befreundeten Fischereivereinen, Besichtigung des neuen Kraftwerks Birkenwald, Teilnahme am Dorfkegeln und Aktion Fischerhütte in Nassereith mit Fischbesatz Zieltal. Ein gelungener, kulinarischer Höhepunkt 2013 war der Fischereitag mit Familie im September am Teich in Rabland. Nach der Verlesung des aktuellen Kassenberichts durch den Kassier Johann Schönweger wurden größere Investitionen erklärt sowie dann der Kassenbericht genehmigt und einstimmig angenommen. Zur Kormoran-Thematik wurde angemerkt, dass Anfang 2014 immer öfter Ansammlungen von jagenden Kormoranen am Fischerteich beobachtet. werden Für die 25-jährige Vereinstreue geehrt wurden Florian Nischler und Matthias Trogmann sowie Obmann Karl Albrecht für sein 20-jähriges Mitwirken im Vereinsausschuss. Bei der Neufestlegung des Preises für die Jahreskarte wurde der Preis vom Vorjahr beibehalten. Bei der Neuwahl wurde Peter Schönweger als neuer Obmann gewählt, da der Amtsinhaber Karl Albrecht leider nicht mehr zur Verfügung stand. In den Vorstand wiedergewählt wurden Daniel Illmer, Christian Pföstl, Erhard Abler und Günther Gstrein sowie erstmals Oliver Pixner und Stephan Schwienbacher und als neue Revisoren Claudio Mosna und Horst Thaler. Nachfolgend überbrachte Bürgermeister Geometer Albert Gögele die Grüße der Gemeindeverwaltung, lobte die Arbeit von Verein und Vorstand und informierte über anstehende Arbeiten und Projekte im Bereich der Stromgewinnung in Partschins. Schließlich bedankte sich der neue Obmann bei allen für die geleistete Arbeit, bei der Raiffeisenkasse Partschins für die freundliche Unterstützung und beendete die Vollversammlung in der Hoffnung auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. n Petri Heil - FV Partschins Ehrung des langjährigen Obmanns Karl Albrecht KormoranProblematik Leider hat sich in der ersten Fischereiwoche die Vermutung bewahrheitet und die Kormorane haben im Teich ganze Arbeit geleistet. Vom letzten Besatz im Herbst 2013 konnten in der ersten Woche der Fischerei nur mehr einzelne größere Fische gesichtet werden. Die Portionsfische und Kleinstfische sind wohl oder übel den Kormoranen zum Opfer gefallen. n Müllsammlungsaktion des Fischereivereins Ritten Die Gewässerreinigungsaktion, die wir am 12.4.2014 am Ritten durchgeführt haben, war ein voller Erfolg. Fünfzehn Freiwillige (allesamt Mitglieder des Fischereivereins Ritten) haben sich mit Freude und Motivation an der Müllsammlungsaktion beteiligt, an der zudem auch Mitarbeiter des Forstdienstes mitgearbeitet haben. Es ist wahrlich kaum zu glauben, was in einer derart kurzen Teilstrecke des Emmersbaches (auf einer Länge von ca. 5 Kilometern) so alles an Müll zusammen kommt, vor allem wenn man auch bemerkt, dass die Gewässerstrecke nur durch bewaldetes Gebiet fließt und man daher davon ausgehen kann, dass der Müll absichtlich auf die entlegenen Strecken abgelegt worden war. Nichtsdesto- 30 Südtiroler Fischerzeitung trotz waren alle Beteiligten mit Freude an der Arbeit und werden sicherlich auch im nächsten Jahr wieder ein anderes Teilstück des Gewässers vom Müll befreien. Nach getaner Arbeit feierten alle Beteiligten bei Gulasch- und Saurer-Suppe der Meisterköche Gottfried und Helmut den erfolgreich absolvierten Aktionstag. n Petri Heil! Text und Foto: Horst Platter, Fischereiverein Ritten Mitgliedsvereine Preiswatten der Fischereivereine Partschins/Obermais/Dorf Tirol 2014 Am 21.4.2014 um 19 Uhr war es wieder soweit. Der Fischereiverein Dorf Tirol organisierte dieses Jahr das traditionelle Preiswatten im Hotel Patriarch in Dorf Tirol. Eingeladen waren alle Mitglieder des Fischereivereins Dorf Tirol sowie die Fischerkollegen aus Obermais und jene aus Partschins. Durch die wiederum gute Organisation und das Mitwirken von fleißigen Helfern wurde es auch dieses Jahr ein gelungener Abend für die 32 Spieler. Natürlich war man auch dieses Jahr auf das leibliche Wohl aller Spieler bedacht und verwöhnte die Anwesenden mit einer schmackhaften Kalbshaxe mit Beilage. Durch diese köstliche Stärkung wuchs so mancher Spieler über sich hinaus und so kam es, dass sich im Finalspiel der Siegerrunde die Fischerkollegen aus Partschins gegen jene aus Dorf Tirol durchsetzten konnten. Mit dem Gewinn der Siegerrunde wechselt der Wanderpokal nun nach Partschins wo 2015 das nächste Preiswatten vom Fischereiverein Partschins organisiert wird. Nach der Preisverteilung der Sieger und der Patzerrunde wurde noch eine große Verlosung von Sachpreisen für jene organisiert, welche vorzeitig aus dem Spiel ausgeschieden waren. Dank der zahlreichen Sponsoren konnten sich bis zum Schluss alle Spieler über einen kleinen Sachpreis als Dankeschön für die Teilnahme freuen. Am Ende des Abends bedankte sich Peter Schönweger aus Partschins, welcher wie immer gekonnt die Preisverteilung moderierte, bei den Anwesenden für die Teilnahme und wünschte sich für das nächste Jahr in Partschins wiederum eine solche tolle Beteiligung aller Vereinsmitglieder. An dieser Stelle sei auch nochmals allen Sponsoren und Helfern gedankt, durch deren Mithilfe dieses Preiswatten überhaupt erst auf die Beine gestellt werden konnte. Ein ganz besonderer Dank erging auch an den Chef des Hotels Patriarch für die ausgezeichnete Bewirtung. In der Hoffnung auf eine rege Beteiligung beim Preiswatten 2015 wünschen die Fischereivereine Partschins/Obermais/Dorf Tirol allen Freunden und Gönnern ein kräftiges Petri Heil! n Text und Foto: FV Partschins Teamwork der Fischer, Jäger und Wasserrettung - Aufräumaktion 2014 Unter der Leitung des Fischervereins Lana-Marling-Tscherms wird seit nunmehr über 30 Jahren der Flusslauf der Falschauer und der Mühlgraben MarlingTscherms vom Müll gesäubert. Auch dieses Jahr trafen sich über 30 Mitglieder des Fischervereins und der Lanaer Jäger am Samstag, dem 29. März um 8 Uhr beim Ländparkplatz in Oberlana zur gemeinsamen Säuberungsaktion. Hier wurden die Gruppen eingeteilt, welche mit Müllsäcken und Handschuhen ausgestattet loszogen. Neu dabei ist eine Gruppe der Wasserrettung unter der Leitung von Alex Campestrini, welche die Fischteiche im Lanaer Biotop unter die Lupe nahmen. Von Waalweg und der Gaul bis ins Biotop und weiter den Mühlbach entlang über Tscherms bis nach Marling wurden das Bachbett und der Uferbereich von den Helfern genauestens durchkämmt. Dabei wurde auch dieses Jahr wieder über eine Tonne Müll eingesammelt, welcher den Arbeitern der Gemeindeverwaltung zur Entsorgung weitergegeben wurde. Darunter befand sich auch heuer wieder jede Menge Hausmüll, Altkleider, Elektrogeräte, Alteisen, Reifen, Batterien, und sogar einen Autositz und einen Wäscheständer haben die Fischer aus dem Bach- bett entfernt. Bürgermeister Harald Stauder und Referent Helmut Holzner waren ebenfalls vor Ort und bedankten sich bei Präsident Leonhard Lösch und allen Helfern für die wertvolle Arbeit. Nach getaner Arbeit trafen sich die Helfer um 11 Uhr zum Frühschoppen an der Falschauer, wo der arbeitsreiche Vormittag gemütlich ausklingen konnte. n Für den Fischerverin Lana-Marling-Tscherms Karlheinz Schönweger, Schriftführer Müll-Aktion 2014 Der LFVS bedankt sich hiermit bei allen Beteiligten für die zahlreiche Teilnahme an der diesjährigen Aktion zur GewässerSäuberung. Aufgrund der beschränkten Platzverfügbarkeit konnten auf diesen Seiten exemplarisch nur die Aktivitäten einiger Vereine veröffentlicht werden. Ein detaillierter Bericht über die Müllaktion 2014 mitsamt der namentlichen Erwähnung aller Beteiligter erscheint in Kürze unter: www.fischereiverband.it Südtiroler Fischerzeitung 31 Fangmeldungen Gleich zwei kapitale Marmorierte Forellen meldet uns Ferdinand Tratter aus dem Eisack. Beide Exemplare erreichten eine stattliche Länge von 70 cm. Petri Heil für die beiden Ausnahmefänge! Nina Pichler meldet uns den Fang eines stattlichen Schuppenkarpfens von über 8 kg Gewicht aus dem Großen Montiggler See. Interessant ist die seltene, zweifärbige Musterung des Karpfens, der nach dem Fangfoto wieder schonend zurückgesetzt wurde. Petri Heil! n Am 23. Februar fing Luis Tratter in der Etsch diese schöne Marmorierte Forelle mit einer Länge von 55 cm und einem Gewicht von 1,9 kg. Petri Heil! n Francesco Todesco meldet uns dem Fang einer stattlichen und wunderbar gezeichneten Marmorierten Forelle mit einer Länge von 57 cm aus der Etsch. Petri Heil! n Am 4. März 2014 gelang Arno Egger in der Etsch der Fang dieses Hechtes mit einer Länge von 68 cm. Der Räuber wurde nach 15 minütigem, spektakulärem Drill gemäß der bestehenden Schonzeit wieder schonend zurückgesetzt. Petri Heil! n 32 Südtiroler Fischerzeitung Anton Laner gelang (wieder einmal!) der Fang einer schönen Marmorierten Forelle mit einer Länge von 60 cm aus der Etsch. Petri Heil! n Würdigung Für Heinrich Diese stattliche Bachforelle meldet uns Jungfischerin Sophie, 7 Jahre jung, aus dem Fischweiher in Lajen. Petri Heil! n Daniel Ohnewein konnte im Februar 2014 diese schöne Marmorierte Forelle mit einer Länge von 57 cm in der Etsch erbeuten. Petri Heil von Deinen Fischerfreunden! n Im Jahr 1978 wurde das Südtiroler Fischereigesetz genehmigt. Es war das Jahr, als Heinrich Erhard in den Landesdienst eintrat. Und als dann drei Jahre später die Durchführungsbestimmungen zum Fischereigesetz erlassen wurden, übernahm er die Führung des Amtes für Jagd und Fischerei. Wer könnte da im Lande mehr über die Fischerei Bescheid wissen als er, der von der ersten Stunde an die Fischerei in Südtirol auf ihrem neuen Weg begleitet hat. Die ökologischen Aspekte waren es, die Heinrich besonders am Herzen lagen und er betonte immer wieder, dass die Ökologie einen wesentlichen Stellenwert habe. Dabei hat er stets auch für die Anliegen der Fischer – und nicht nur für die Fische – Verständnis gezeigt. Persönlich kenne ich Heinrich Erhard seit dem Jahr 1989. In diesen 25 Jahren hatte ich mit Heinrich vielerlei Kontakte und habe mit ihm die unterschiedlichsten Probleme der Fischerei erörtert. Ich hatte in ihm immer einen aufrechten und kompetenten Gesprächspartner. Er war stets bis ins Letzte korrekt und ließ kaum extensive Interpretationen zum Gesetz zu, wie man sie halt als Fischer manches Mal gerne gehabt hätte. Aber man hat ihm verziehen, wenn er gewisse Entscheidungen gerade so traf, wie er es für richtig hielt und nicht wie wir Fischer es gerne gehabt hätten. Wenn er auch manchmal behauptete, er kenne die Jagd besser als die Fischerei, so war er doch ein ausgezeichneter Kenner der „Nassen Waid“. Im Landesfischereiverband hatte er immer einen loyalen Ansprechpartner, was er zu schätzen wusste. Natürlich gab es manchmal auch unterschiedliche Ansichten. Ich erinnere mich da an den Besatz mit Regenbogenforellen, an die Hubschrauberflüge zu den Bergseen oder an die Kormoranabschüsse – es hat auch Meinungsverschiedenheiten gegeben. Aber sie wurden immer im gegenseitigen Respekt vorgebracht und ausgetragen. Und letztlich traf er immer nachvollziehbare Entscheidungen, die er vor sich selbst, vor seinen Vorgesetzten und auch seinen Mitarbeitern verantworten konnte. Lieber Heinrich, nun werden sich unsere Wege nicht mehr so oft kreuzen. Aber sicher werden wir uns gelegentlich zu einem gemeinsamen Fischgang am Gewässer oder einer Feier der Fischer treffen. Dabei werden wir auch gern auf die gemeinsamen Zeiten zurück blicken und über gemeinsam Erlebtes sprechen. Denn durch Deine faire und offene Art hast Du Dir unter den Fischern viele Freunde gemacht. Diese schöne Regenbogenforelle mit einer Länge von 54 cm und einem Gewicht von 1,8 kg von erbeutete Fabian Frena. Petri Heil! n Danke Heinrich und alles Gute für die kommenden Jahre. n Gebhard Dejaco Südtiroler Fischerzeitung 33 Bindeecke Wazög Nymphe Haken: TMC 2487 # 12 Kopf: Goldkopfperle 2,2 mm Bindefaden: Dynema braun Rippung: Kupferdraht fein Körper und Schwanz: Fasanenstoßfedern 6–8 Fibern Abdomen: Eichhörnchen-Dubbing dunkelolive oder rostbraun Bindeanleitung: Nach Einspannen und Einfädeln der Perle am Bindestock wird eine Grundwicklung bis zum Ende des Hakenschenkels fixiert. Ein Stück Kupferdraht einbinden und nach hinten abstehen lassen. 6 bis 8 Fibern einer Fasanenstoßfeder mit zwei Windungen am Ende des Hakenschenkels festbinden und dabei achten, dass ein Schwänzchen entsteht. Den Faden nach vorne winden. Die Fibern bündeln Besuchen Sie uns auf unserer neueN Webseite www.fischereiverband.it Andreas Untergassmair, unser Rechnungsrevisor hat im Herbst 2011 unsere Internetseiten neu programmiert. Diese neuen Seiten sind mit neuen Inhalten versehen und können viel flexibler und kurzfristiger geändert werden. Ebenso kann sich so der LFVS viel Geld für aufwändiges Programmieren sparen. Andreas Untergassmair, Andreas Riedl, Rudi Messner und Margareth Planer werden die Internetseite in Zukunft laufend aktualisieren. Für Wünsche und Tipps stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung. Der LFVS ist jetzt auch auf facebook vertreten: http://www.facebook.com/fischereiverband. Auf diese Weise können wir alle Interessierten noch schneller und einfacher 34 Südtiroler Fischerzeitung über alles Wissenswerte, über alle Themen, welche die Fischerei im Lande und auch darüber hinaus betreffen, informieren. und auf dem Hakenschenkel mit mehreren Windungen zu einen Körper formen und abbinden. Mit dem Kupferdraht in entgegengesetzter Richtung mit 6 bis 7 Windungen die Fibern stützen. Eichhörnchen-Dubbing (Farbe nach Wahl) auf den Bindefaden geben und das Abdomen formen. Mit mehreren Knoten abbinden und fertig ist eine einfache und effektive Nymphe. n Text und Foto: Rudi Pernstich Umweltsünden Kürzlich wurde der Landesfischereiverband Südtirol wieder einmal von der leider immer noch gängigen Unsitte einiger Angler in Kenntnis gesetzt, den am Angeltag anfallenden Müll einfach am Gewässer liegen zu lassen, anstatt diesen ordnungsmäßig zu entsorgen. Der Fischereiverband teilt die nachfolgend angefügte Mitteilung des Fischereiaufsehers voll und ganz. Gerade wir als Angler, die auch in der Öffentlichkeit – und dies zurecht (!) nicht nur als Nutznießer der Fischbestände, sondern auch als Umweltschützer auftreten, können es nicht gutheißen, wenn die öffentliche Meinung über die Anglerschaft in Richtung Gewässerverschmutzer abgleitet. Auch und besonders dann nicht, wenn die Unsitte der illegalen Müllentsorgung nur von wenigen "schwarzen Schafen" ausgeht. Wir bitten daher aller Fischerinnen und Fischer auch weiterhin auf derartige Umweltsünden hinzuweisen und gegebenenfalls die Umweltsünder auch direkt mit ihrem Fehlverhalten zu konfrontieren. Schließlich muss eine saubere Umwelt, müssen saubere Gewässer und deren Ufer eine Herzensangelegenheit von uns allen sein! n LFVS Entsorgung von Angel-Müll her, nen und Fisc d Liebe Fischheerr in Fischer an den Flüssen un treffe ich auf sehr viele AnAls Fischereiaufse sser verbringen, um Ihren wä Ge am en nd Stu ige jedem Angler Seen des Landes, die ein ; es sollte wohl aber auch ht rec zu s die d Un n. ße nehgeltag zu genie eder mit nach Hause zu wi üll M en ht ac br tge mi uns, die ihre ein Anliegen sein, den Naturköderangler unter die r fü ch au s die t gil ers men. Besond le immer wieder am eln und andere Angelabfäl ht ac sch en ad M , en os md Steinen verWur , Gräsern oder sogar unter ern ch äu Str in rs sse wä gRande des Ge auch für den nächsten An atz lpl ge An n de llte so an e am Gewässteckt liegen lassen. M nachfolgende Angler Freud ch au t mi da , sen las ter ler sauber hin ht in einigen Jahren können, und damit wir nic n be ha ng ga ch Fis am d ser un geln müssen. n er Walter Tolpeit auf einer Mülldeponie an Petri Heil, Fischereiaufseh Jetzt die Fischerzeitung zum Preis von 15 Euro abonnieren! Bitte auf das Kontokorrent der Raiffeisenkasse Bozen überweisen: IBAN: IT 54 H 08081 11600 000300024244 Aus dem Ausland: SWIFT/BIC Code RZSBIT21003 Poste Italiane nto Postale – 70 % NE BOLZANO – Tassa Pagata/Tax e Percue in Alto Adige Jetzt auch auf facebook vertreten http://www.faceboo : k.com/fischereive rband. vostro Il ille 5 perm sca Poste Italiane s.p.a. – Spedizione in Abbonamento Die Fischerei Adige 2014 Nr. 1 - Marzo ione Pesca Alto ativo dell’Un Bollettino inform nel > Benvenuti lucci! paradiso dei > Il gambero di fiume Postale – 70 % NE BOLZANO – Tassa Pagata/Taxe > Pesca a mosca per principianti in Südtirol pe 3 1 - März 2014 1021Nr. 800040 Mitteilungsblatt des Landesfischereiv Ihre erbandes Südtirol > Willkommen im Hechthimmel 5 Promille > Der Dohlenk rebs in Südtirol > Fliegenfischen für Einsteiger für die Fischerei 80004010213 I.P. Gewünschtes Abo ankreuzen io… Fischio d’iniz pesca lla de ra tu ge aper 14 in Alto Adi dell’anno 20 Startschuss… Fischereieröffn ung 2014 in Südtirol I.P. Die gewünschte Fischerzeitung bitte an folgende Adresse senden: in Abboname La pesca per la Die Fischerei in Südtirol La pesca in Alto Adige s.p.a. – Spedizione su facebook: presenti anche Da adesso siamobook.com/fischereiverband. http://www.face Name und Vorname Straße, Nummer Postleitzahl, Ort und Unterschrift 35Datum Südtiroler Fischerzeitung Unsere neue Adresse: Fischereiverband Südtirol Innsbrucker Straße 25 (Kampill Center) 39100 Bozen Tel. 0471 972 456 Südtiroler Fischerzeitung 35 Südtiroler Fischerzeitung 35 Percue Werbemitteilung Ich vertraue dem, auf den ich mich verlassen kann. Die Raiffeisenkasse ist grundsolide und fest verwurzelt. Ihre lokale Ausrichtung und die genossenschaftlichen Werte garantieren größtmögliche Sicherheit für mein Geld. Die Bank meines Vertrauens. Meine Bank www.raiffeisen.it Tirols größter Angelgerätefachmarkt! Fischer KG/sas Christian Marseiler & Co. Mazzini Platz 18D Piazza Mazzini - I-39100 Bozen/Bolzano (BZ) Tel./Fax: +39 0471 270 777 - info@fischerkg.it Ihr Fachgeschäft für Fischereiartikel! Sonderrabatt für Mitglieder des Landesfischereiverbandes Südtirol Forellen-, Karpfen- und Raubfischspezialist. Fliegenfischerabteilung neu - mit vielen Marken Siberweg 3, 6060 Hall in Tirol Tel. +43 5223 57 303, Fax +43 5223 57 399, E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: MO–FR: 8.30–18 Uhr, SA: 8–12 Uhr www.fischerkg.it Neu in der Gesa! Shop in Shop mit exklusiver Angel und Freizeitbekleidung. Das komplette Sortiment von SIMMS/Vision und Geoff Anderson. Schiefer Fischzucht Schiefer Haselstauder Weg 4 39015 St. Leonhard in Passeier Telefon 0473 641 231 www.fischzucht.it genforelle schleie f o re l le regenbo m ar morie rte seesaibling bachforelle bachsa karpfen iblin g äsche Mo: 8 – 12.30 Uhr; Di bis Fr: 8 – 12.30 Uhr, 16 – 19 Uhr; Sa: 8 – 12 Uhr Poste Italiane Spa - Spedizione in A.P. - 70% - DCB Bolzano