COLUMpodium 13 - Dezember 2014
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COLUMpodium 13 - Dezember 2014
Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderung Die Arbeit im Stiftungsrat Entstehung schöner Produkte in unserer Beschäftigung Ausbildung in der Stiftung Columban COLUMPODIUM 13•2014 2 1 In den Werkstätten entstehen hübsche Geschenke. 1 Impressum Ausgabe Herausgeber Redaktion Gestaltung Druck 13-2014, erschienen im Dezember 2014 Stiftung Columban, 9107 Urnäsch Ute Ritter-Flock, Stiftung Columban, 9107 Urnäsch albertkonzeptagentur, 9300 Wittenbach galledia ag, 9230 Flawil Das Bild der Titelseite ist unter fachkundiger Begleitung von einer Bewohnerin der Stiftung Columban gemalt worden. 3 COLUMPODIUM 13•2014 Geschätzte Leserinnen und Leser Inhalt Ich schreibe den Begrüssungstext fürs neue Columpodium. Es ist Freitagabend gegen Ende Oktober. Wenn ich aus dem Fenster schaue, zaubert das letzte Licht der untergehenden Sonne noch einen Hauch Wärme auf die bunten Blätter zwischen das ewige Grün der Tannen und Fichten. Und schon ziemlich nah, weiss und kalt, schleichen die ersten Winterboten über die Hügel und Felsen. Mit Engagement für das Columban – Die Arbeit im Stiftungsrat 4 Ausbildung in der Stiftung Columban 6 Die Nächte im Columban 8 Ein Wildbienenhotel entsteht – Impressionen 10 Wildbienenhotels und andere schöne Dinge aus Holz 12 Herbst ist auch Erntedank-Zeit. Freude über die Früchte der vergangenen Arbeit. Sich Gedanken machen, warum etwas nicht so wie erwartet gewachsen ist. Überlegen, wie es beim nächsten Mal besser gelingen könnte. Ich erlebe in diesen Momenten der Dankbarkeit eine erfüllende innere Wärme. Einblicke in unsere Filzwerkstatt 13 Zopfbacken als Tagesprogramm 14 Räucherlachs hergestellt in der Stiftung Columban 15 Marketing und Verkauf – Unsere Produkte an regionalen Märkte 16 In der Stiftung Columban sind die Früchte gelungene Hilfestellungen in herausfordernden Lebenssituationen, entdeckte, bisher schlummernde Fähigkeiten der hier lebenden Menschen, persönliche Begegnungen von Mensch zu Mensch. Geländegestaltung für Freizeitaktivitäten 17 Pensionierungen Helga Bruder und Renate Ehrbar 18 Personelles 19 In diesem Columpodium geben Ihnen Mitarbeitende aus der alltäglich achtsamen Betreuung, der angepasst unterstützenden Dienstleistung wie auch dem professionell leitenden Stiftungsrat Einblick in Ihre Beiträge zu einer guten Ernte. Dank an unsere Spender 20 Vielleicht spüren Sie beim Lesen auch da und dort etwas von dieser erfüllenden Wärme. Einer innigen Wärme, wie die der Herbstblätter oder etwas aktueller der Kerzen in der Advents- und Weihnachtszeit. Markus Notter-Binder, Institutionsleiter «Es sind Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.» Guy de Maupassant 1850-1893, französischer Schriftsteller COLUMPODIUM 13•2014 4 Mit Engagement für das Columban – Die Arbeit des Stiftungsrates 1 Laut Statuten besteht der Stiftungsrat Columban aus 6 bis 8 Personen. Damit dieses Gremium dem Columban aber einen echten Nutzen bringt, reicht es nicht, einzig die erforderliche Anzahl Menschen zu finden, die sich mindestens viermal jährlich treffen. Diese Menschen müssen unter anderem auch in der Lage sein, Finanzdokumente richtig zu interpretieren, Führungsfragen zu klären, das anthroposophische Gedankengut einzubringen und Baupläne zu lesen. Dies ist für eine Person kaum möglich, deshalb wurden im Stiftungsrat Columban Ressorts geschaffen. Jede Stiftungsrätin und jeder Stiftungsrat kann so ihre oder seine besondere Stärke einfliessen lassen. In den letzten Jahren zum Beispiel beschäftigten die alten Waisenhäuser den Stiftungsrat regelmässig. Im Jahr 2009 war erstmals klar, dass die Häuser aus verschiedenen Gründen nicht mehr so weitergeführt werden können. Es wurden mehrere Varianten geprüft, aber erst 2013 gab es das Okay für ein Projekt zur Umnutzung. Nach Vorliegen eines detaillierten Kostenvoranschlages und intensiven Diskussionen innerhalb der Geschäftsleitung und des Stiftungsrates wurde das Projekt aber schliesslich nicht realisiert. Die geplanten Investitionskosten wurden im Verhältnis zum nachhaltigen Nutzen als zu hoch eingestuft. Thomas Steingruber, eidg. dipl. Zimmermeister und langjähriger Bauleiter, konnte als Stiftungsratsmitglied sein ganzes Wissen mit einbringen. 1 2 2 Peter Hüberli, Präsident Stiftungsrat Mitglied seit Februar 2011 Renate Bishop, Vizepräsidentin Stiftungsrat Mitglied seit April 2007 3 Dass auch im Stiftungsrat das anthroposophische Gedakengut als zentrales Element präsent bleibt, dafür sorgen Renate Bishop und Anne-Kathrin Schmid. Renate Bishop ist die Dienstälteste im Stiftungsrat und aktuelle Vizepräsidentin. Sie arbeitet als Heilpädagogin an der Michaelschule in Winterthur. AnneKathrin Schmid ist seit 2011 im Stiftungsrat. Sie arbeitet als Heimleitungsmitglied in einem anthroposophisch geführten Sonderschulheim für Kinder mit einer geistigen Behinderung. Die beiden haben in den Sitzungen immer wieder sichergestellt, dass bei Entscheidungen anthroposophische Gesichtspunkte miteinbezogen wurden. Ebenfalls sind sie in sozialpädagogischen Fragen und Führungsthemen der Institu tionsleitung eine Unterstützung. 5 3 4 COLUMPODIUM 13•2014 5 6 Cristian Cordaro, Ressort Finanzen Mitglied seit Juli 2010 Ann Kathrin Schmid, Ressort Betrieb Mitglied seit Juni 2011 7 Vertieftes Erarbeiten von Themen am jährlichen Stiftungsratsworkshop Thomas Steingruber, Ressort Bauliches Mitglied seit Juni 2013 Tanja Zwicky Mitglied seit September 2013 4 Jedes Unternehmen lebt von einer gesunden Finanzlage, das trifft insbesondere auch für eine Stiftung zu. Mit Cristian Cordaro haben wir einen Bankfachmann mit eidgenössischem Fachausweis im Stiftungsrat, der in sämtlichen Finanzfragen Stellung nimmt. Zudem ist er ein kompetenter Verhandlungspartner, wenn Verträge mit der Bank abgeschlossen werden müssen oder die Revisionsstelle ihren Bericht übergibt. Last but not least müssen die Sitzungen vorbereitet und geführt werden. Das Amt des Stiftungsratspräsidenten hat seit März 2014 Peter Hüberli inne. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Geschäftsführung gemeinnütziger Vereine und Stiftungen fallen ihm diese Aufgabe und der direkte Kontakt mit der Institutionsleitung leicht. Er wird sein Amt im Jahr 2015 voraussichtlich an Tanja Zwicky weitergeben, die als Mitglied der Schulleitung einer Berufsfachschule einerseits Erfahrung im Personalbereich mitbringt und andererseits das Berufsbildungssystem gut kennt. Es ist dieses Fachwissen jedes einzelnen Mitgliedes, aber auch die Bereitschaft, sich als Team hundertprozentig dem Interesse der Stiftung Columban zu widmen, was das Erfolgsrezept ausmacht. 5 6 Ein Stiftungsrat hat vor allem strategische Funktionen deshalb ist eine enge und auf Vertrauen basierende Zusammenarbeit mit der Institutionsleitung von zentraler Bedeutung. Der Stiftungsrat schätzt sich glücklich, dass mit Markus Notter und Ute Ritter zwei kompetente Personen das operative Geschäft führen. Tanja Zwicky, Stiftungsrätin 7 COLUMPODIUM 13•2014 6 Umfassende Ausbildung für Betreuungs- und Pflegefachkräfte 1 Die Stiftung Columban in Urnäsch bietet erwachsenen Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung ein betreutes Zuhause und ein anregendes, menschenwürdiges Umfeld. Sie ist aber auch attraktiver Ausbildungs- und Arbeitsort. Die fürsorgliche, kompetente Betreuung, zum Teil mit einem hohen Pflegebedarf, kann nur mit qualifizierten, hoch motivierten Mitarbeitenden geleistet werden. Die Ausbildung von Nachwuchskräften und die Mitarbeiterförderung zählen deshalb zu den zentralen Anliegen der Stiftung. Für Institutionsleiter Markus Notter-Binder ist klar: «Um die Betreuungsarbeit in allen Bereichen zufriedenstellend zu erfüllen, braucht es ein gut funktionierendes Team. Ein Team mit Menschen verschiedener Ausbildungen bezüglich Fachgebiet und Ausbildungsniveau.» Frischer Wind und neue Impulse Auf die Aus- und Weiterbildung wird deshalb grossen Wert gelegt. Dabei setzt man auch auf die dualen Ausbildungswege Berufslehre und Höhere Fachschule. Markus Notter-Binder: «Es ist uns ein Anliegen, auch Menschen mit weniger guten schulischen Leistungen einen attraktiven Ausbildungsplatz anbieten zu können. Denn auch diese Mitarbeiter sind uns wichtig.» Vor einigen Jahren hat die Stiftung Columban Ausbildungsplätze für die Berufe «Fachperson Gesundheit» (FaGe seit 2009) und «Fachperson Betreuung» (FaBe seit 2006) mit dem praktischen Schwerpunkt Behindertenbetreuung geschaffen. Die Erfahrungen sind positiv. «Die Lernenden haben nicht nur einen frischen Wind ins Haus gebracht, sondern auch neue Impulse und Inputs Quelle: «Erfolgsgeschichte Berufsbildung», Publireportage Appenzellerland, eine Beilage der Appenzeller Zeitung. 2 aus anderen Bereichen. Dadurch werden Dinge stärker hinterfragt», sagt der Institutionsleiter. Die enge Begleitung und Unterstützung der Auszubildenden durch fachlich ausgebildete Berufsbildner trägt zur Motivation der jungen Fachkräfte ebenso bei wie das positive Lernklima. «Fragen stellen und eigene Ideen einbringen ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht», betont Markus Notter-Binder. Praktikum als Teil des Konzepts Die Stiftung Columban bietet im Wohnbereich Jahrespraktikums- und Ausbildungsplätze an. Die Praktika sind eine Voraussetzung für einen späteren Ausbildungsplatz in den Bereichen Fachangestellte Betreuung, Fachangestellte Gesundheit sowie für ein Studium an der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik. Dass die Lernenden vor der eigentlichen Berufslehre im «Columban» ein Praktikumsjahr absolvieren müssen, ist Teil des Ausbildungskonzepts. «Sie sollen unsere Institution, die Struktur, die Kultur und die Menschen, die wir hier betreuen, zuerst kennenlernen», begründet der Institutionsleiter diese Vorgabe. Als weitere Voraussetzung nennt er ein Mindestalter von 18 Jahren. «Im ‹Columban› haben wir es mit Menschen mit einer schweren Behinderung zu tun. Sie fordern eine hohe Aufmerksamkeit und die Betreuer kommen oft an ihre Grenzen.» Möglich seien auch verkürzte Ausbildungen; allerdings nur nach abgeschlossener Erstausbildung sowie zweijähriger Berufserfahrung im Tätigkeitsfeld. Dafür gilt ein 7 COLUMPODIUM 13•2014 1-4 Die Arbeit in der Stiftung Columban beruht auf zwischenmenschlichen Kontakten, Vertrauen und einer offenen Kommunikation, sowohl mit den betreuten Menschen wie auch untereinander im Team. 3 Mindestalter von 22 Jahren. Zurzeit absolvieren 17 Frauen und Männer ein Praktikum oder eine berufliche Ausbildung. Herausforderung Langzeitpflege Als Herausforderung für die beiden Ausbildungszweige bezeichnet Markus Notter-Binder die spezielle Struktur der Stiftung Columban – insbesondere für das Berufsbild Fachperson Gesundheit. «Im Gegensatz zum Spital, wo die Pflege auf einen mehr oder weniger kurzen Zeitraum ausgerichtet ist, steht bei uns die Langzeitpflege im Zentrum», sagt der Institutionsleiter. In der Wohngruppe Löwenzahn der Stiftung Columban unterstützen die Fachpersonen Gesundheit Menschen mit schwerer Mehrfachbehinderung in ihrem Wohnund Lebensalltag. Dort ergänzen sie das diplomierte Betreuungs- und Pflegepersonal. Um den Fachangestellten Gesundheit ein umfangreiches Rüstzeug zu bieten, arbeitet die Institution zusätzlich mit Spitälern, Spitex und Pflegeheimen zusammen. Gerade weil es im «Columban» für die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner keinen genau definierten Weg gibt, sind kreative Lösungsansätze gefragt. Umso wichtiger sind Mitarbeitende, die ihr individuelles Können und Wissen in die Gemeinschaft einbringen. In der Ausbildung zur FaGe oder FaBe erhalten die Lernenden die Grundlagen dafür; Fachkompetenz und theoretisches Wissen ebenso wie die Umsetzung in der Praxis und Sozialkompetenz. Die Zusammenarbeit im Team ist ein wesentlicher Aspekt. 4 Moderne, anregende Infrastruktur In der Betreuung von Menschen mit körperlichen, geistigen, psychischen oder sozialen Beeinträchtigungen ist der Alltag vielfältig, abwechslungsreich, schwierig, lustig, traurig und oft nicht vorhersehbar. Die komplexe Lebenslage dieser Menschen erfordert in der Betreuung Kreativität, Flexibilität und Sensibilität. Die Stiftung Columban bietet den Bewohnern ebenso wie den Mitarbeitenden eine moderne und anregende Infrastruktur. Die Gebäude mit sanften Formen bilden eine harmonische Gemeinschaft, umgeben von gepflegten Gartenanlagen. In den beiden in den 1970er-Jahren errichteten Häusern sind die Wohngruppen zuhause. Beide Gebäude wurden in den Jahren 2009 und 2010 gemäss den geltenden Anforderungen und Vorschriften für die Betreuung von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen umgebaut und renoviert. Die Räume der Pflegegruppe sind neu und jene der anderen Gruppen wurden mit den nötigsten baulichen Eingriffen angepasst. Im neuen vor vier Jahren erbauten Haus befinden sich die Beschäftigungswerkstätten, die Verwaltung, die Heimküche, eine Cafeteria und ein heimeliger Saal für interne Feste und öffentliche Kulturveranstaltungen. Sinnesobjekte zum Erleben Einen wichtigen Beitrag für die hohe Lebensqualität leistet die harmonisch in die Umgebung eingefügte Aussenanlage mit verschiedenen Sinnes- und Kunstobjekten, welche zum Erleben und Nachdenken anregen. COLUMPODIUM 13•2014 8 Die Nächte in der Stiftung Columban 1 Die BewohnerInnen in der Stiftung Columban werden an 365 Tagen rund um die Uhr betreut. In der Nacht übernimmt dies ein eigenes Nachtwachenteam. Es sind in der Regel während jeder Nacht drei Mitarbeitende im Einsatz. Es gibt drei verschiedene Dienste, den R-, den R2- und den G-Dienst. Ein Dienst dauert von 21.45 Uhr bis 7.45 Uhr. Der R-Dienst umfasst die Wohngruppe Löwenzahn im roten Johannes-Sophien-Haus. Hier sind acht Menschen beheimatet, die einen intensiveren Betreuungs- und Pflegeaufwand benötigen. Es muss die ganze Nacht immer wieder gelagert werden. Einige LöwenzahnbewohnerInnen können sich nicht aus eigenem Antrieb drehen. Hier sind auch alle BewohnerInnen nicht in der Lage, während der Nacht eine Toilette aufzu suchen. Und mit Sonden-Nahrung haben wir ebenfalls zu tun. Besonderes Augenmerk liegt auf möglichen epileptischen Anfällen. Es ist wichtig, dass wir solche Ereignisse am nächsten Morgen dem Tagesdienst rapportieren können. Dies betrifft natürlich auch alle anderen Dienste. Hier muss man also ganz besonders wachsam sein. Der R2-Dienst umfasst die drei Wohngruppen Akelei, Anemone und Lilie, die ebenfalls im roten Johannes-Sophien-Haus leben. Diese drei Wohngruppen sind die Heimat für etwas mobilere Bewohner. Auch hier gibt es einige, die in der Nacht die Toilette nicht aufsuchen können. Es gibt aber auch solche die das sehr gut können und manchmal etwas zu oft davon Gebrauch machen. Hier sind auch Bewohner zu finden, die manchmal ein besonders herausforderndes Verhalten leben können. Das passiert hin und wieder auch in der Nacht. So gilt es für uns Nachtwachen oft herauszufinden, wo der Schuh drückt; warum der oder die eine oder andere BewohnerIn den Schlaf nicht finden kann. Da die meisten unserer betreuten Menschen nicht reden können, ist das manchmal eine grosse Herausforderung, der wir uns jedoch jede Nacht aufs Neue gerne wieder stellen. Manchmal wird man auch mit ungewöhnlichen Situationen überrascht. Eine Bewohnerin z. B. hat eine Vorliebe dafür, Decken zu zerreissen. Sie schläft zwar gerne mit einer Decke, schafft es aber gut, in den frühen Morgenstunden die Decke zu zerreissen und im Klo zu entsorgen. Dem begegnen wir, indem wir bei ihr in den frühen Morgenstunden vorbeigehen. Sie gibt dann die Decke aus freien Stücken ab. Manchmal klappt es allerdings auch nicht. In einer Nacht, als die Tage wieder kühler wurden, hatte jemand vom Tagdienst sich ein Herz gefasst und wollte der Bewohnerin etwas Gutes tun. Leider wurde dies vom Spätdienst nicht rapportiert und die diensthabende Nachtwache fand «das Gute» dann schon auf der ersten Runde. Die Bewohnerin hatte ein Feder-Duvet bekommen! Auf das sie nicht friere in der Nacht. Mit dem Feder-Duvet wartete sie nicht bis zum Morgen, um es zu zerreissen. Seither wissen wir Nachwachen, dass es in den Columban-Feder-Duvets 3 Milliarden Federn hat. Wir haben sie gesehen. Jede Einzelne. Nun Spass beiseite: Ohne Wachsamkeit geht es natürlich auch hier nicht. Solche und ähnliche Ereignisse können jederzeit stattfinden. Der G-Dienst umfasst die beiden Wohngruppen Edelweiss und Schlüsselblume im gelben Martin-Odilien-Haus. Diese beiden Gruppen machen die Heimat für etwas in die Jahre gekommene BewohnerInnen aus. Sie sind denjenigen aus dem R2-Dienst ein wenig ähnlich. Es hat recht selbständige BewohnerInnen aber auch solche, welche in der Nacht die Toilette nicht aufsuchen können. BewohnerInnen mit besonders herausforderndem Verhalten kennen wir auch hier. Oft braucht es hier und dort ein Gespräch oder auch ein mahnendes Wort, damit dieser und jener Bewohner genügend 9 COLUMPODIUM 13•2014 1 Im roten Haus leben die Wohngruppen Löwenzahn, Akelei, Anemone und Lilie. 2 Im gelben Haus sind die Wohngruppen Schlüsselblume und Edelweiss zuhause. 2 in welchen die Bewohner mit herausforderndem Verhalten schlafen, niemand zur Toilette geht und Decken nur zum Zudecken verwendet werden. Wenn man dann leise durch das stille Haus streift und feststellt, dass alle zufrieden schlafen, dann freut man sich einfach. Stille kann etwas sehr Schönes sein. Erreicht man einen solchen Moment, dann fehlt nur noch der Blick aus dem Fenster, wo man die Morgendämmerung bereits ein wenig erahnen kann. So übergeben wir die Wohngruppen mit den über die Nacht gut behüteten und in der Regel am Morgen gut ausgeschlafenen BewohnerInnen gerne wieder in die Hände des Tagdienstes. Hanspeter Walker, TL-Nachtwache Sicherheit und innere Ruhe findet, um schlafen zu können. Es kann auch sein, dass jemand mitten in der Nacht aus dem Schlaf aufschreckt und dann froh ist, wenn eine Ansprech person da ist, bevor er wieder weiterschlafen kann. Wir meistern im Nachtwachenteam die Nächte also zu dritt und sind über ein internes Telefonnetz miteinander verbunden. Jede Nachtwache trägt ein tragbares Telefon bei sich und kann so jederzeit mit einem Kollegen oder einer Kollegin in Kontakt treten. Wir kennen auch Situationen, die man zu zweit einfach besser bewältigt als allein. Auf dasselbe Telefonnetz sind auch Bewegungsmelder geschaltet. Löst ein Bewohner/eine Bewohnerin Alarm aus, können wir sofort erkennen wo dies ist und sind innert Sekunden vor Ort, um nach dem Rechten zu sehen. Genauso wie unser Erscheinen am Abend das Feierabendsignal für den Spätdienst ausmacht, bedeutet die Ankunft des Frühdienstes unseren Feierabend – oder richtiger «Feiermorgen» Abends wie morgens gibt es natürlich je einen ausführlichen Rapport, wo wir unsere Erfahrungen und die Ereignisse mündlich austauschen können. Selbstverständlich wird alles auch schriftlich festgehalten und dokumentiert. Klar gehen wir am Morgen auch gerne wieder nach Hause. Wir müssen ja auch mal schlafen, damit wir die nächste Nacht wieder frohen Mutes in Angriff nehmen können. Es ist aber eine sehr schöne Arbeit als Nachtwache im Columban. Manchmal haben wir nämlich auch Glück. Wir haben auch Stunden, COLUMPODIUM 13•2014 10 11 COLUMPODIUM 13•2014 COLUMPODIUM 13•2014 12 Wildbienenhotels und andere schöne Dinge aus Holz 1 In allen unseren Beschäftigungswerkstätten steht nicht das Produkt, das dort hergestellt wird, im Vordergrund sondern der betreute Mensch. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen und Fähigkeiten des einzelnen Menschen und versuchen, daraus einen stimmigen Rahmen für die ganze Gruppe zu schaffen. In unserer Holzwerkstatt werden einfache Möbelstücke für den Eigenbedarf und kleine Geschenke hergestellt, Reparaturen ausgeführt und es wird Brennholz gesägt. Sägen, feilen, hobeln, schleifen und sich freuen, wenn etwas Schönes gelingt. Die Betreuten stellen zum Teil selbstständig oder mit individueller Unterstützung etwas für die Gemeinschaft oder Öffentlichkeit her. Der Stolz der Betreuten ist nicht zu übersehen, wenn die hergestellten Produkte im Heim verwendet oder auf Märkten verkauft werden. Die Holzwerkstatt bietet den Betreuten viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Wichtig ist uns, dass aus der Arbeit sinnvolle Produkte entstehen, die Freude bereiten. Wir achten auch sehr darauf, dass bei der Herstellung an die Umwelt gedacht wird. Dies fängt beim Naturprodukt Holz an, das regional bezogen wird und möglichst in natürlichem Zustand bleibt. Ein qualifizierter Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin unterstützen und begleiteten fünf ältere Männer mit zum Teil herausforderndem Verhalten in der Holzwerkstatt. Die Arbeitsschritte werden ganz oder teilweise von den Betreuten übernommen. Kleinere oder grössere Unterstützungen bei allen Aktivitäten können immer wieder notwendig sein. Die Arbeitsanleitung 1 Jede Tätigkeit in der Werkstatt wird aufmerksam begleitet und unterstützt. 2 Neben der Arbeit haben wir in der Holzwerkstatt auch viel Spass! 2 erfolgt verbal, mit Gestik oder durch Vormachen. Durch Führen der Hand werden bestimmte Bewegungen eingeübt. Die Betreuten können sich körperlich betätigen und auch zum Teil eins-zu-eins begleitet werden. Durch die Arbeit in der Holzwerkstatt soll auch eine Beziehung zu den Jahresfesten hergestellt werden. So wechseln die Produkte je nach Jahreszeit immer wieder. Für die Advents- und Weihnachtszeit stellen wir Adventskränze aus Holz, Sterne oder ein weihnachtliches Mobile her. Zum Valentinstag gibt es Holzherzen, z. B. als Schlüsselanhänger, und zu Ostern entstehen hübsche Osterhasen aus Holz in verschiedenen Grössen. In diesem Jahr haben wir mit der Herstellung von Wildbienen hotels begonnen, die sehr zahlreich bereits einen Platz in naturnahen Gärten gefunden haben. Dieses Produkt hat neben der ökologischen Produktion auch noch einen Nutzen für die Umwelt, indem die selten gewordenen Wildbienen in einem dieser «Hotels» ein Zuhause finden können. Es ist somit ein optimales Produkt, dass unsere Einstellungen widerspiegelt und zur Stiftung Columban, wo Menschen, die woanders keinen Platz und nun bei uns ein Zuhause gefunden haben, perfekt passt. Auf der Mittelseite dieser Ausgabe des Columpodiums zeigen die betreuten Menschen der Holzwerkstatt, mit wie viel Freude ein Wildbienenhotel in der Stiftung Columban entsteht. Mirko Käufeler, Leiter Holzwerkstatt 13 COLUMPODIUM 13•2014 Ein Einblick in unsere Filzwerkstatt 3 Mit körperlichem Einsatz wird die Wolle beim Karden vorbereitet. 4+5Beim Filzen ist auch die Aktivierung der Wahrnehmung durch basale Stimulation ein wichtiger Effekt. 3 4 Doch man kann auch sagen «Der Weg ist das Ziel»! wichtiges Erlebnis während dieser gemeinsamen Arbeit. Zwischendurch schütten wir heisses Wasser nach. Wenn das Produkt schliesslich gut verfilzt ist, wird es im kühlen klaren Wasser noch ausgespült. Beide Aussagen sind richtig und treffen gut zu auf unsere Arbeiten in der Werkstatt mit schwerst behinderten Menschen. Nach dem Trocknen näht die Betreuerin das Filzteil kunstvoll z. B. zu einem Hut zusammen. Zuerst entwerfen wir unser Filzprodukt in unserer Vorstellung, messen und schneiden dann die nötige Chiffonseide zu. Dann wählen wir – manchmal mit einem Betreuten zusammen – die passende farbige Wolle aus. Anna Kocher, Mitarbeiterin Filzwerkstatt «Wer vom Ziel nichts weiss, kann den Weg nicht finden.» (Christian Morgenstern) Wenn verschiedene farbige Wollen gemischt werden sollen, karden wir die Wolle an der Handkarde zusammen mit einem betreuten Mitarbeitenden. Dies ist eine schöne Arbeit mit Bewegung, die jedoch auch Durchhaltewillen verlangt. Anschliessend an das Karden wird das Wollflies mit einem anderen Betreuten mit einer spitzen Filznadel trocken vorgefilzt. Wir unterstützen unsere Betreuten dabei mit Handführung. Diese Arbeit braucht viel Konzentration, macht aber auch Freude. Im möglichst warmen Seifenwasser filzen wir das Produkt dann zu zweit. Betreuer und Betreuter sitzen sich dabei gegenüber. Auch bei diesem Arbeitsschritt ist die Handführung durch den Betreuer notwendig. Handberührungen, Blickkontakte, verbale und nonverbale Gespräche sind ein 5 COLUMPODIUM 13•2014 14 Zopfbacken als Tagesprogramm 1 In der Beschäftigungswerkstatt «Bäckerei» arbeiten fünf betreute Menschen, von denen einer jedoch nur am Nachmittag kommt. Die Bäckereigruppe besteht aus zwei Männern und drei Frauen, die schon älter sind und fast alle auf der Seniorenwohngruppe ihr Zuhause haben. In der Bäckerei stellen wir verschiedene Produkte her. Montags backen wir für die Wohngruppen Brot. Auf Vorbestellung kann dies auch von Mitarbeitenden der Stiftung Columban bezogen werden. Jeden Tag bereiten wir einen Dessert für das Mittagessen vor. Dies können selbstgebackene Kuchen sein, eine Creme oder Früchte. Am Freitag wird Zopf gebacken. Wenn die Bewohner nach dem Morgenkreis in die Bäckerei kommen, um ihren Beschäftigungstag zu beginnen, werden zunächst alle Hände gewaschen. Dann geht es an das Zusammenstellen der Zutaten. Mit einer Bewohnerin wiege ich das Mehl ab, Schaufel für Schaufel kommt mit Handführung auf die Waagschale und wird dann in die Knetschüssel geschüttet. Anschliessend packt die Bewohnerin die Hefe aus und gibt diese zum Mehl. Auch lauwarme Milch wird von einer Bewohnerin noch dazu gegossen. Nun kann der Teig erst einmal gehen. Nach einer Viertelstunde, wenn die Hefe anfängt zu schäumen, starten wir die Knetschüssel und eine andere Bewohnerin gibt den Rest der Milch und die weiche Butter dazu. Wenn der Teig gut gemischt und geknetet ist, lassen wir ihn ruhen, 1 Alle Zutaten für den Zopf müssen zuerst gemischt werden. 2 Mit Hilfe kommt jeder Strang an den richtigen Platz. 2 damit er schön aufgehen kann. Den gut gegangenen Teig nehmen die Betreuten aus der Knetschüssel. Teigballen um Teigballen wandert so auf die Waage. Ein Zopf wird dann aus zwei Ballen geflochten. Mit Handführung rollen die Betreuten zunächst die beiden Stränge. Zusammen mit dem Betreuer werden diese zu einem Zopf geflochten. Auf das Backblech gelegt wird dem Teig noch einmal Zeit zum Gehen gegeben. Nach etwa 40 Minuten sind die Zöpfe auf die doppelte Grösse gewachsen. Damit sie nach dem Backen eine schöne Farbe bekommen, werden die Zöpfe noch mit Ei bestrichen. Ein Betreuter kann dies alleine, die anderen werden dabei durch Handführung unterstützt. Nun können die Zöpfe im vorgeheizten Ofen gebacken werden und schon bald zieht ein feiner Duft durch das blaue Haus. Nach dem Auskühlen packen die Betreuten die Zöpfe in die Brotsäcke der Wohngruppen. Um ca. 16 Uhr verteilt dann unsere Bäckereigruppe die Zöpfe auf die einzelnen Gruppen. Am Wochenende freuen sich alle Bewohnerinnen und Bewohner und Mitarbeitenden an dem Ergebnis unserer Freitagsarbeit. Zwar ist der ganze Tag mit der Produktion der Zöpfe ausgefüllt. Die Freude am Mithelfen und am Entstehen dieser Bereicherung für den Zmorgentisch aller Bewohner steht aber im Vordergrund. So entsteht eben ein besonderes mit viel Liebe und Aufmerksamkeit entstandenes Produkt. Jonas Kopp, Leiter Bäckerei 15 COLUMPODIUM 13•2014 Räucherlachs hergestellt in der Stiftung Columban 3 Zur Vorbereitung der Räucherung wird das Sägemehl angezündet. 4+5Zum Verpacken wird der fertig geräucherte Lachs in die Küche gebracht. 3 4 In Zusammenarbeit zwischen der Küche und den Betreuten der Gartenwerkstatt entsteht ein feiner Räucherlachs, der auch an einige Restaurants in der Umgebung geliefert wird. 5 René Rissmann, Leiter der Heimküche, übernimmt die Vorbereitung des Lachses für das Räuchern. Die Betreuten helfen beim Einfüllen und Anzünden des Sägemehls für die Räucherung sowie beim Transport des geräucherten Lachses in die Küche und beim Etikettieren des verpackten Lachses. Geräuchert wird jeden Freitag frisch. Vor allem in der Winterzeit ist dieses edle Produkt sehr beliebt. COLUMPODIUM 13•2014 16 Marketing und Verkauf – unsere Produkte an regionalen Märkten 1 1 Unser Stand am Biedermeiermarkt in Heiden 2 Eine Krippe hergestellt in der Filzwerkstatt 2 Obwohl unsere Werkstätten in erster Linie Beschäftigungswerkstätten sind und nicht die Produktion im Vordergrund steht, möchten wir uns als Stiftung Columban gerne mit den entstandenen Produkten auch in der Öffentlichkeit präsentieren. Daher nehmen wir an verschiedenen regionalen Märkten teil. Die Teilnahme an verschiedenen regionalen Märkten ist auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Columban eine Motivation, Tag für Tag mit endloser Geduld zusammen mit den Betreuten ohne Leistungsdruck sinnvolle und schöne Produkte herstellen zu können. Wenn es einen Absatzmarkt für die in der Beschäftigung entstandenen Produkte gibt, können wir für die Klienten sinnvolle Arbeitsmöglichkeiten schaffen, die nicht nur Selbstzweck haben oder deren Ergebnisse nur innerhalb der Institution bleiben. Vielmehr kann der Herstellungsprozess in einen grös seren Kreislauf eingebettet werden, was einige Klienten auch nachvollziehen können. Bei der Auswahl der Produkte stehen verschiedene Kriterien im Vordergrund. Es sollen Bioprodukte, Naturprodukte und saisonale Produkte sein. Wir bieten Bienenwachskerzen, Holzprodukte wie das Wildbienenhotel, Hüte, Ketten, Bilder und Kerzenständer aus Filz, Kräuter aus unserem Garten sowie geräucherten Lachs und andere saisonale Dinge aus Küche und Bäckerei und noch manches andere schöne Geschenk an. Während der Beschäftigung erzählen wir den betreuten Menschen, dass die hergestellten Produkte verkauft werden und dann anderen Menschen Freude machen. Damit versuchen wir eine Wertvorstellung zu vermitteln. Einige Klienten zeigen sich sehr erfreut über den Verkauf «ihrer» Produkte. Sie fragen jeweils nach einem Markt nach, wieviel verkauft wurde und sind sichtlich stolz auf den Wert ihrer Arbeit. Auch der Kontakt vor allem mit dem Urnäscher Gewerbe ist uns wichtig. So gibt es z.B. eine Zusammenarbeit mit der Käserei Urnäsch und der Bastlerie in Urnäsch. Ausserdem werden unsere Produkte an verschiedenen Stellen in der Region das ganze Jahr präsentiert und können dort auch bezogen werden. Sie finden unsere Produkte z.B. in der Käserei Urnäsch und im Hotel Krone in Urnäsch. Bei Interesse freuen wir uns aber auch, wenn Sie sich direkt in der Stiftung Columban melden. Einiges haben wir immer vorrätig, anderes fertigen wir gerne auf Bestellung an. Vermehrt sollen auch die Märkte selber für unsere Klienten erlebbar gemacht werden. Einzelne Bewohner konnten schon an einen Markt mitgenommen werden. Sie hatten so Anteil am gesamten Prozess von der Herstellung eines Produktes bis zum Verkauf und dem Kontakt mit der Öffentlichkeit. Sie wirkten bei einem solchen Ausflug sehr zufrieden und sprachen noch lange davon. Mirko Käufeler, Leiter Marketing und Verkauf 17 COLUMPODIUM 13•2014 Geländegestaltung für die Freizeitaktivitäten unserer betreuten Menschen 1 Ein sich selbst regenerierender Teich soll mit vielfältigen Naturerlebnissen das Freizeitangebot der Bewohner bereichern. In den letzten Jahren haben wir in der Stiftung Columban mit dem Neubau des blauen Hauses schöne Räume für unsere Beschäftigungswerkstätten erhalten. Die beiden Wohnhäuser das rote und das gelbe Haus – wurden so renoviert, dass unsere Wohngruppen sich wohlfühlen. Nun soll noch die Gestaltung des Geländes folgen. Allmählich werden unsere Bewohnerinnen und Bewohner immer älter und damit auch immobiler. Ausflüge werden dadurch für einige Bewohner immer beschwerlicher. Besonders die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegegruppe sind darauf angewiesen, möglichst in der Nähe Erfahrungen in der Natur sammeln und Freizeiterlebnisse haben zu können. Aus diesem Grund möchten wir auf dem Gelände der Stiftung Columban verschiedenartige Möglichkeiten für Erlebnisse schaffen. Bereits vor einigen Jahren wurde mit dem Sinnesparcours der erste Schritt in diese Richtung unternommen. Auch der schon bestehende Teich sollte in diesen integriert werden. Nun haben wir ein Teichprojekt erarbeitet, was deutlich zur Aufwertung des Geländes für unsere Bewohner beitragen kann. Geplant ist ein Naturteich mit ökologischer Ausgleichsfläche und naturnaher Bepflanzung rund um den Pavillon. Die Ufergestaltung soll vielfältig werden, so dass unseren Bewohnern, z. B. auch durch eingefügte Sandflächen verschiedene Naturerfahrungen ermöglicht werden. Für unsere auf einen Rollstuhl angewiesenen Bewohnerinnen und Bewohner ist auch ein befestigter Weg um den Teich vorgesehen. Eine abwechslungsreiche Lebens- und Freizeitgestaltung fördert die Lebensfreude. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner können dies in der Geborgenheit der vertrauten Umgebung häufig besonders geniessen. Die Förderung der Lebensfreude in einem Umfeld, das Geborgenheit vermittelt, ist Bestandteil unseres Betreuungsangebotes. Dies auf dem Gelände der Stiftung Columban unseren Bewohnern bieten zu können, ist eine grosse Bereicherung für unsere betreuten Menschen und erleichtert auch die Arbeit der Mitarbeitenden. Aus diesem Grund sehen wir in der weiteren Ausgestaltung unseres Geländes eine grosse Unterstützung in der Erfüllung unseres Betreuungsauftrages. Ein Teil der Arbeiten um den 1 Teich werden während der Beschäftigungszeiten zusammen mit betreuten Menschen ausgeführt werden. Für die grossflächige Geländegestaltung werden wir von einer kompetenten Baufirma unterstützt. Da dadurch etwas höhere Kosten anfallen, sind wir für die Umsetzung dieses Projektes auf die Sympathie und Unterstützung von Spenderinnen und Spendern angewiesen. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt eine sinnvolle Investition für die Lebensqualität unserer Bewohnerinnen und Bewohner ist und freuen uns über jede Zuwendung. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Ute Ritter-Flock, Stellvertreterin Institutionsleiter COLUMPODIUM 13•2014 18 Pensionierungen Helga Bruder und Renate Ehrbar 1 1 Helga Bruder 2 Renate Ehrbar aktiv bei einem Ausflug der Gruppe Löwenzahn 2 Helga und Renate haben uns in der Pflegegruppe Löwenzahn jahrelang unterstützt und dies auch noch einige Jahre über ihr normales Pensionsalter hinaus. Nun sind beide jedoch in ihren wohlverdienten Ruhestand gegangen. ein Vorbild. Ihre Arbeit führte sie sehr verantwortungsvoll, mit Humor und Liebe für unsere Bewohnerinnen und Bewohner aus. Renate behalten wir als eine sehr hilfsbereite und fürsorgliche Kollegin in Erinnerung. Helga Bruder hat seit 1. Juni 1994 in der Stiftung Columban gearbeitet. In diesen 20 Jahren haben wir sie als aktive und motivierte Kollegin sehr geschätzt. Für die Belange unserer Bewohnerinnen und Bewohner hat sie sich immer vehement eingesetzt. Besonders galt dies auch für ihre Bezugsperson. Bei einer kleinen Feier im Columban konnten sich alle Mitarbeitenden von Helga und Renate verabschieden. Im Anschluss haben wir von der Gruppe Löwenzahn noch mit ihnen im Restaurant Alpenblick Abschied gefeiert. Bei einer kalten Platte und Getränken haben beide noch einige Geschichten aus ihrer langen Columbanzeit erzählt und versucht die Fragen zu klären, wie wohl die Zukunft aussehen könnte, sowohl fürs Columban als auch für Helga und Renate. Ganz selbstverständlich ist sie eingesprungen, wenn eine andere Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Gruppe krank war. Vor allem Helgas Diskussionsfreudigkeit, ihren Humor und ihre Vitalität werden wir in Erinnerung behalten. Helga hat uns immer gezeigt, dass auch Menschen, die ihrem Alter nach das Berufsleben eigentlich schon hinter sich haben, noch mitten im Leben stehen. Liebe Helga, liebe Renate, herzlichen Dank für eure jahrelange Treue und eure Unterstützung zum Wohl der betreuten Menschen auf unserer Pflegegruppe Löwenzahn. Gruppe Löwenzahn Renate Ehrbar war vom 1. April 2003 bis zu ihrer Pensionierung feste Mitarbeiterin in der Gruppe Löwenzahn. Seitdem stand sie uns als Aushilfe weiterhin zur Verfügung. Wir sind Renate sehr dankbar für diese Unterstützung, hat sie uns doch oft aus der Patsche geholfen, z. B. bei plötzlichen Ausfällen. Ganz spontan ist sie dann eingesprungen. Diese Flexibilität und Bereitschaft haben wir immer sehr geschätzt. Für andere Mitarbeitende war Renate bezüglich konsequenter Einhaltung von Sauberkeit, Ordnung und wichtiger Strukturen 19 COLUMPODIUM 13•2014 Personelles Dienstjubiläen Helga Bruder (20 Jahre) Patrizia Piasini (20 Jahre) Sarah Richle (10 Jahre) Gerard Kwant (10 Jahre) 3 Unsere erfolgreichen Lernenden mit Abschluss FaBe beziehungsweise FaGe. 3 Lehrabschlüsse 2014 Wir freuen uns über die erfolgreichen Lehrabschlüsse von Sabrina Frischknecht (Fachfrau Betreuung) Alia Al Jyewary (Fachfrau Gesundheit) Neue Praktikanten ab August 2014 Jascha Beger – Gruppe Akelei Monica Costa – Gruppe Edelweiss Jens Kramer – Gruppe Lilie Niklas Steves – Gruppe Anemone Leonie Wittmann – Gruppe Löwenzahn Neue Lernende ab August 2014 Ausbildung zur Fachfrau bzw. zum Fachmann Betreuung: Nausikaa Schönenberger – Gruppe Schlüsselblume Fabian Frischknecht – Gruppe Schlüsselblume Heidi Bischof – Gruppe Lilie Nicole Peier – Gruppe Lilie Teamleiter-Ausbildung: Alexander Eicke Irina Grütter Ewa Lasson Stephanie Lehmann Nathalie Müller Stiftung Columban an Märkten: 30. November 2014 6. Dezember 2014 18. April 2015 9./10. August 2015 Weihnachtsmarkt Brunnadern Trogener Adventsmarkt Frühlingsmarkt Urnäsch Chilbi Urnäsch Seit 1961 betreut die Stiftung Columban in Urnäsch Menschen mit schweren geistigen und mehrfachen Behinderungen, die anderswo keinen Wohn- und Pflegeplatz finden. Viele Bedürfnisse unserer Bewohnerinnen und Bewohner sind nicht durch die öffentliche Hand und die IV abgedeckt. Ihre Spende ermöglicht diesen Menschen ein würdiges Zuhause und ein förderndes Umfeld. Herzlichen Dank für Ihre Sympathie und Hilfe. Postkonto 90-43-4 Spenden durften wir entgegennehmen von Jean Bänziger, Urnäsch ● Markus Letsch, Baar ● Evangelische Kirchgemeinde, Urnäsch ● Francois Guenot, La Cote-aux-Fees ● Radmat AG, Aesch ● Rös und Jörg Brunner, Urnäsch, Gästespenden zur Goldenen Hochzeit ● Kirchgemeinde Grindelwald, Kollekte Hochzeit Christian Baumann ● Evangelische Kirchgemeinde, Schönengrund ● Katholisches Pfarramt, Urnäsch-Hundwil ● Katrin Bärtschi, Wolhausen ● Stadu AG, Oberwangen ● Stiftung Denk an mich, Zürich ● Stiftung Columban • 9107 Urnäsch AR • Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderung Tel. +41 71 364 22 77 • Fax +41 71 365 68 68 • [email protected] • www.columban.ch