Ganzes Heft als

Transcrição

Ganzes Heft als
Nr. 14 / 11. Jg. Frühjahr 2014
DAS MÖHRINGER FAMILIENMAGAZIN
Für alle Kinder, Eltern, Großeltern und Interessierte
in Möhringen, Fasanenhof und Sonnenberg
unabhängig, halbjährlich, informativ, mit vielen Bildern
Klick rein:
Knickbein.de
Nr. 14
Termine
für Familien
Seite 28
KIND & FAMILIE im Stadtbezirk
Kindergärten in Bewegung
2
Kindergeburtstage feiern
10
Allerlei aus Möhringen
14
Demeter Schau- und Bildungsgarten
14
Vorstellung: neuer Waldheimleiter
16
Einrichtungen im Fasanenhof
22
Seniorenfreundlich Einkaufen
24
Jugenrat-Projektgruppe Möhringen
25
Termine: Für Kinder und Familien
28
Einblicken: SCHULE
Fasanenhofschule: Schwimmen
5
Anne-Frank-Realschule: International
8
Bodelschwinghschule: Kunstprojekt
12
100 Jahre KCG
13
KCG: SMV-Arbeit
16
Bodelschwinghschule: Schullandheim 17
Anne-Frank-Realschule: Oral History
18
Riedseeschule: Mercedes-Museum
20
Riedseeschule: Mathematik
21
Riedseeschule: Lesung
21
Salzäckerschule: Werk-AG
21
Salzäckerschule: Traumberufe
26
Salzäckerschule: Stadtrundfahrt
27
Einrichtungen im
Fasanenhof
Tipps für
Kindergeburtstage
Eintreten: KINDERGARTEN
TE Holdermannstr.: Sprachpädagogik
3
PÄDAGOGISCHES und mehr
Kinderlebensmittel
6
Überraschungseier im Test
7
Aspekte wertschätzender Erziehung
11
EINE DEUTLICHE STIMME
Der verpasste Sommer
5
Kinderecke: Witze
26
Impressum
17
Kinderlebensmittel
– klein, bunt und ungesund !?
Nr. 14 / 2014
Seite 2
Wir freuen uns über Spenden!
Knickbein
Das Möhringer Familienmagazin
IBAN DE 05 6005 0101 7448 3731 10
BW-Bank BIC SOLADEST600
Wir danken allen Unternehmen, die mit
ihrer Anzeige in diesem Heft den Druck
und das Erscheinen von Knickbein – Das
Möhringer Familienmagazin ermöglichen.
Bitte berücksichtigen Sie diese Unternehmen besonders bei Ihren Einkäufen und
Erledigungen.
Das nächste Heft erscheint
im November 2014.
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
wenn die Kinder älter werden, haben sie oft keine Lust mehr auf den normalen Kindergeburtstag zu Hause mit Spielen und der obligatorischen Schatzsuche. Welche Orte
sich für den schönsten Tag des Jahres sonst noch eignen, berichten in dieser Ausgabe
Möhringer Familien, die unserem Aufruf nach Erfahrungen gefolgt sind.
Wie vielfältig der Fasanenhof ist, zeigte Petra Leitenberger, die Mitglied im Möhringer
Bezirksbeirat ist, in unserem Beitrag auf Seite 22. Sie führte vom Bürgertreff – mit Blick
über den gesamten Fasanenhof bis zur Alb – über den Generationenspielplatz, die Hundespielwiese bis zum Jugendhaus und vielem mehr. Am 13. Mai wird im Rahmen der
Gesundheitswoche der Gesundheitslauf durch den Fasanenhof starten.
Ob Überraschungseier allen gleich schmecken oder nicht, haben unsere kleinen Tester
ausprobiert. Das Phänomen Kinderlebensmittel, das auch vor der Bio-Branche nicht Halt
macht, nimmt unser Bericht auf Seite 6 unter die Lupe.
Außerdem berichten Lehrer und Schüler wieder Spannendes aus ihrem Alltag: Wohin
die Schüler der Anne-Frank-Realschule reisen können, oder von der 100-Jahr-Feier des
Königin-Charlotte-Gymnasiums am 19. Juli. Welche Traumberufe die Kinder der Salzäckerschule haben, können Sie auf Seite 26 nachlesen.
Wussten Sie, was eine Sprachpädagogin so macht oder wie Oral History in einer Schule
umgesetzt wird? Und wie „seniorenfreundlicher Service“ in Möhringen aussieht? Nein?
Dann blättern Sie doch in diesem Heft.
Viel Vergnügen beim Lesen und Entdecken wünschen,
Anzeigen:
fiorenza o niente
taschen und accessoires
aus designfilz
Anna Schweighardt
und das Redaktionsteam
KIND & FAMILIE im Stadtbezirk
Möhringer Kindergärten in Bewegung
fiorenza finco
oberdorfstr. 8
70567 stuttgart – möhringen
fon 0711. 717238, termin nach vereinbarung
www.fiorenza.de
[as] Die steigende Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder zeigt sich auch im Stadtbezirk Möhringen. Es wird kräftig investiert: Neue Kindergärten entstehen, alte werden abgerissen oder umgebaut. Ein reger Umzug ist daher im Gange. Zwei Kitas, am Europaplatz
im Fasanenhof und am Schneewittchenweg in Möhringen, sind noch im Bau. Der Martinskindergarten ist vorübergehend im Kinderhaus KiCK untergekommen, bis das Gebäude
grundlegend saniert ist.
Abschied nehmen mussten die Kinder der Kita
Winterlinger Weg 22 in Möhringen. Das Haus
wurde Anfang April abgerissen. Die Kinder
sind vorübergehend in die Gebäude der alten
Kita an der Vaihinger Straße 79 umgezogen.
Ihr neues Haus am Winterlinger Weg steht
vermutlich im Juni 2015. Es soll Platz für vier
Gruppen bieten.
Ein ganz neues Haus für vier Gruppen ist im
Neubaugebiet am Probstsee entstanden.
Die Kinder wurden vorher in der Vaihinger
Str. 79 betreut. Ihre neue Adresse lautet:
Vaihinger Straße 94, Tageseinrichtung für
Kinder „Am Seepark“
HIGHWAY STAR
Die 78m Carrerarennbahn!
Events - Kindergeburtstage - Feiern
Bohnet, Munk & Wisst GbR – Echterdinger Str. 57 – 70794 Filderstadt
www.slot-racer.de
[email protected]
Michael Munk : 07127-953399
Bernd Bohnet : 0711-7078484
Schon fast fertig ist die TE „Die kleinen
Entdecker“ in der Trochtelfinger Straße 6,
die von der Johanniter-Unfall-Hilfe betrieben
wird. Hier sollen zwei Gruppen betreut
werden.
Nr. 14 / 2014
Seite 3
Zum Handwerkszeug der Sprachpädagogin
gehören Tiere, Karten, Spielzeug, eine Kamera,
viel Fantasie und Begeisterung.
Eintreten: KINDERGARTEN
Wenn „Frau Sprache“ in die Kita kommt
Spiele und Ideen der Sprachpädagogin Birgit Brenken bereichern den Alltag im Kindergarten
Von Anna Schweighardt
In der Tageseinrichtung für Kinder (TE) Holdermannstraße läuft seit knapp drei Jahren das Bundesprojekt „Frühe Chancen“,
das sich mit Sprache und Integration von Kleinkindern beschäftigt. In einem Gespräch mit der Sprachpädagogin Birgit
Brenken und der Einrichtungsleiterin Gabriele Kempf-Beringer wird klar, wie sich die Sprachförderung auf die gesamte
Entwicklung des Kindes auswirkt.
Als Birgit Brenken einen Gruppenraum der TE
Holdermannstraße betritt, sind die Kinder ganz
gespannt. Brenken hat einen großen Teddybär
im Raum platziert, der einen Verband hat. „Was
ist mit ihm passiert?“, fragen die Kinder. Die
Ideen der Kinder nimmt die Sprachpädagogin
auf und gemeinsam spinnen sie die Geschichten weiter. Die Kinder zum Sprechen bringen
und dafür „Sprachanlässe“ zu schaffen, ist eine
von Birgit Brenkens Aufgaben.
Als Schwerpunkt-Kita des Projekts „Frühe
Chancen“ des Bundesfamilienministeriums wurde der TE Holdermannstraße eine zusätzliche
Fachkraft finanziert. Sie widmet sich ausschließlich alltagsintegrierter Sprachbildung und unterstützt das Kita-Team damit. „Alltagsintegriert“
heißt, dass Situationen aus dem täglichen Leben der Kinder aufgenommen werden. Brenken
ist eine der 35 Multiplikatoren für Sprachbildung
in Stuttgarter Kitas. Sie hat dazu eine dreijährige berufsbegleitende Weiterbildung absolviert,
die von Linguisten der Universität Mannheim
begleitet wurde. In der TE Holdermannstraße
arbeitet Brenken nun seit fast drei Jahren.
Anfangs stand das Kennenlernen der Kinder
und des Teams im Vordergrund. Die Kita ist
groß, es werden von knapp 30 Erzieherinnen 90
Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren betreut. Davon sind 30 Kinder weniger als 3 Jahre. Sprach-
förderbedarf haben nicht – wie oft vermutet
– nur Kinder mit Migrationshintergrund betont
Kempf-Beringer. „Das ist gerade nicht der Fall.“
Manche Kinder beherrschen sowohl die Muttersprache ihrer Eltern als auch Deutsch gut. Auch
nur deutschsprachig aufwachsende Kinder
haben teilweise Förderbedarf. Das Team der
Kita sieht die Mehrsprachigkeit positiv. Lieder,
Bücher oder Vokabeln in anderen Sprachen,
die die Kinder zeigen wollen, sind in der Kita
willkommen. „Kinder können problemlos zwei
oder mehr Sprachen parallel lernen“, erläutert
Brenken. Wie schnell ein Kind Deutsch lernt,
hängt von der Zeit ab, wie früh und wie intensiv
es mit deutscher Sprache in Berührung kommt.
Vor der Sprache kommt die Bindung an die
Menschen
Zuallererst muss eine Bindung zur Erzieherin,
zu den anderen Kinder und zum Haus geschaffen werden. Ohne dieses Vertrauen in die Erzieherin kann sich auch die sprachliche Entwicklung nicht entfalten.
Brenken ist keiner Gruppe fest zugeordnet. Sie
ist mit dem Diktiergerät und manchmal auch mit
der Videokamera unterwegs, um sprachliche
Äußerungen der Kinder einzufangen. Danach
wird analysiert und gemeinsam mit dem Team
besprochen, was das Kind brauchen könnte.
Ein Beispiel: Ein Kind spricht nicht, hat aber
einen größeren passiven Wortschatz. Wie kann
man es dazu bringen, zu sprechen? Um das
Kind aus der Reserve zu locken, initiiert Brenken ein Spiel speziell für dieses Kind. Das funktioniert besser als das Kind aufzufordern, sich
an einem Spiel der Gruppe zu beteiligen.
Neben den Erzieherinnen sind andere Kinder
die wichtigsten Menschen in der Kita. Vielleicht
spricht ein Kind deswegen nicht, weil es keinen
Spielpartner gefunden hat. Da kann es schon
helfen, die Eltern zu bitten, morgens früher zu
kommen, bevor alle Spielpartner vergeben sind.
Manchmal geht es sprachlich nicht voran, weil
sich das Kind gerade noch mit anderen Dingen
beschäftigt, wie dem Abschied von Windel oder
Schnuller. Dann muss man Geduld haben.
Die „Meilensteine der Sprachentwicklung“ (siehe Kasten) dienen den Erzieherinnen als Orientierung über den Stand der Entwicklung eines
Kindes. Sie geben die Schritte zum Sprechen
lernen in Alterstufen an.
Aus dem Handwerkszeug der Sprachpädagogik
Rituale wie die Morgenrunde, in der die Kinder
sich vor anderen Kindern äußern können, sind
Teil des Kindergartenalltags, ebenso Fingerspiele, Lieder, Reime und Vorlesen.
Nr. 14 / 2014
Seite 4
Darüber hinaus bietet Brenken noch anderes
„Handwerkszeug“:
Für ganz Kleine ist ein Hase da, der sich die
Augen zu hält. Er spielt „Ich sehe dich nicht, du
siehst mich nicht“. So kann das Du und Ich geübt werden, das am Anfang des eigenen Selbstverständnisses steht.
den Gespräch der Kinder wird die Rutsche in
den verschiedenen grammatikalischen Formen
verwendet, als Verb, als Substantiv, in Nebensätzen und so weiter, ohne dass die Kinder die
sprachliche Bildung bemerken.
Ein anderer Ansatz ist ein selbst gemachtes
Fotobuch: „Unsere Wäsche“. Die Kinder wollten
Karten mit Bildern in verschiedenen Varianten wissen, was mit der schmutzigen Wäsche pasgehören ebenfalls zum Rüstzeug der Sprach- siert. Also verfolgten sie den Weg der schmutzigen Wäsche mit der hauswirtschaftlichen
pädagogin. Mithilfe dieser Bilder sollen
die Kinder ihren Wortschatz erweitern „Durch den Blick auf Mitarbeiterin der Holdermannstraße und einer Kamera zur
und zum Beipiel Verben, wie „duschen“ die Sprache wurde
Waschmaschine in den Keller,
und „baden“ gezielt anwenden oder die pädagogische
zum Trockner, zum Bügeleisen,
Einzahl und Mehrzahl üben. Dazu gibt Qualität unserer
solange bis die Wäsche wieder
es Karten mit Bildern aus dem Kita- Einrichtung
Alltag und Bilder, mit denen man „Ich bereichert.“ Gabriele sauber zusammengefaltet im
Schrank landete. Die Fotos, die
sehe was, was du nicht siehst“ spielen
Kempf-Beringer
sie dabei machten, wurden zu
kann. Die Steckkarten „Was gehört
einem Fotobuch zusammen gezusammen?“ vermitteln das Erfolgserstellt.
Wenn
sich
die Kinder das Fotobuch jetzt
lebnis, dass die Karte sich herausziehen lässt,
ansehen,
werden
ihnen die Zusammenhänge
wenn der Stecken richtig gesetzt wurde.
ihrer Umgebung klar. Sie fühlen sich dem Haus
Manche Kinder interessieren sich nicht für Büzugehörig. Und auch das ist wichtig für ihre kocher und für sie bringt Brenken stattdessen ein
gnitive Entwicklung.
Kistchen mit verschiedenem Inhalt mit. Darin
sind zum Beispiel ein kleiner Liegestuhl, ein Bär, Ein Zweijähriger mit chinesischen Eltern hatte
eine Hose und ein Eimerchen. Ob der Bär wohl bei seinem Vesper immer einen Müsliriegel dadie Hose ausgezogen hat, weil er gleich Baden bei. Als er den Riegel gegessen hatte, hielt er
will?, fragt Brenken. Die Geschichte dazu denkt das Papier hoch und sagte „Müll“. Das war sein
erstes deutsches Wort in der Kita. Was hinter
sich das Kind aus.
dieser anscheinend banalen Begebenheit für
„Die besten Sprachpädagogen sind die Kinder
ein komplexer Vorgang steckt, erklärt Brenken.
selber“, sagt Brenken. Ein vierjähriger türkischer
Zuerst hat das Kind mit der Geste des HochhalJunge, der einen guten türkischen Wortschatz
tens den Kontakt zur Erzieherin aufgenommen.
hat, aber noch keinen deutschen, guckt sich
Dann hat der Zweijährige nicht nur gezeigt, dass
zusammen mit anderen Kindern ein Poster
er das deutsche Wort „Müll“ kennt – und ausan. Es ist ein Wimmelbild mit einer Katze, die
sprechen kann! –, sondern auch, dass er weiß,
an einer Rutsche steht. „Die Katze überlegt, ob
was mit dem Papier zu geschehen hat.
sie rutschen soll“, meint Brenken. Im folgen-
Die Meilensteine der sprachlichen Entwicklung geben wieder, welchen Stand in der Sprachentwicklung
Kinder in welchem Alter haben sollten. (Grafik: Jugendamt der Stadt Stuttgart)
Manche Kinder kennen ein Wort, es ist für sie
aber nicht mit eigener, sinnliche Erfahrung erfüllt. Zum Beispiel „Klettern“: Wenn ein Kind
noch nie geklettert ist, weiß es vielleicht, was
das ungefähr sein soll, hat aber das Wort für
sich noch nicht mit Leben gefüllt. Die sinnliche
Erfahrung hängt immer auch mit der Sprache
zusammen. „Durch den Blick auf die Sprache
wurde auch unsere pädagogische Grundhaltung bereichert“, sagt Kempf-Beringer. Die
ganzheitliche Betrachtung des Kindes stehe
stets im Vordergrund.
Der Fokus der Erzieherinnen liegt noch mehr
darauf, was das Kind in dem Moment braucht.
Spielen zwei Kinder sehr intensiv, überlegt man,
ob es eine Ausnahme geben kann, obwohl die
gesamte Gruppe jetzt etwas anderes machen
sollte, erklärt Kempf-Beringer.
Eine „Gruppenstunde“ nur für Sprachförderkinder gibt es bewusst nicht – aus der Überzeugung heraus, dass die individuelle Herangehensweise am effektivsten ist. Natürlich sind oft
mehrere Kinder dabei, wenn sich Brenken mit
den Kindern beschäftigt. Gegen die „Gruppenstunde“ spricht auch, dass eine separate Fördergruppe als Diskriminierung der Kinder und
ihrer Eltern empfunden werden kann.
Schulung der Erzieherinnen
Das Vertrauen der Erzieherinnen zu gewinnen,
war die Voraussetzung dafür, dass das Projekt
so gut gelungen ist. Denn anfangs musste dem
Team erklärt werden, welcher Nutzen für Kinder und auch Erzieherinnen daraus gezogen
werden kann, wenn Einzelsituationen mit der
Kamera dokumentiert und danach analysiert
werden. Ohne die Bereitschaft des Teams aktiv
mit zu machen, wäre das Projekt gescheitert. So
aber kann Sprachpädagogin Brenken sich voll
auf die Beratung und Weitergabe ihres Wissens
an das ganze Kita-Team konzentrieren. Brenken, liebevoll auch „Frau Sprache“ genannt, ist
als Multiplikatorin bei den Kolleginnen jederzeit
ansprechbar, berät in Einzelsituationen und
steht auch bei der Vorbereitung und Durchführung von Elterngesprächen zur Verfügung. Bei
den Konzeptionstagen der Kita schult Brenken
die Kolleginnen: Wie stelle ich offene Fragen,
die mit mehr als einem Ja oder Nein zu beantworten sind? Wie korrigiere ich sprachliche
Fehler, ohne das Kind zu entmutigen? Wie setze ich ein gespieltes Missverständnis ein, also
zum Beispiel „Das Schwein kann auch fliegen“?
Wie kommuniziere ich auf Augenhöhe mit den
Kindern?
Nun nähert sich das Ende des vom Bundesfamilienministerium bis 2014 geförderten Projekts
und es bleibt zu hoffen, dass Brenken und die
anderen Multiplikatoren den Kitas erhalten bleiben. „Frau Sprache“ wird als personifiziertes
Dauerthema dringend gebraucht.
Nr. 14 / 2014
Seite 5
Einblicken: SCHULE
Eine deutliche Stimme
Der verpasste
Sommer
Jede Woche Schwimmen
Sport als Schwerpunkt an der Fasanenhofschule
Von Frau Oestringer und Frau Burkhardt, Lehrerinnen an der Fasanenhofschule
Die Fasanenhofschule ist eine zertifizierte Grundschule mit „Sport- und Bewegungsorientiertem Schwerpunkt“: Das bedeutet, dass alle Klassen jede Woche Schwimmunterricht
haben. Hier stehen neben der allgemeinen Bewegungsförderung insbesondere Körperwahrnehmung, Koordination und Ausdauer im Vordergrund.
Die zunehmende Berufstätigkeit der Mütter und
die damit nötigen längeren Betreuungszeiten
durch Kita und Ganztagesschule lassen das
Schwimmen lernen zunehmend zur Aufgabe
der Schule werden.
Mit dem Schwimmbus fahren wir von der Schule
direkt zum Hallenbad nach Plieningen. Ein Team
ausgebildeter und erfahrener Schwimmlehrerinnen aus dem Kollegium der Fasanenhofschule
teilt die Kinder in Leistungsgruppen ein. Während die Anfängergruppe ans Wasser gewöhnt
wird, lernen andere Kinder sicher zu Schwimmen. Die guten Schwimmer werden weiter gefördert, erlernen neue Schwimmtechniken und
haben die Möglichkeit die Schwimmabzeichen
von Bronze bis Gold abzulegen sowie an einem
Schwimmwettkampf unter den Vaihinger und
Möhringer Schulen teilzunehmen.
Für viele Kinder ist der Schwimmunterricht das
„Highlight“ der Woche:
„Hier kann ich das Schwimmen richtig gut lernen.“ (Roman, E5)
„Mir gefällt, dass ich zusammen mit allen
meinen Freunden Schwimmen lernen kann.“
(Ariadni, E5)
„Mit „Frosch, auf, zu“ kann ich das Schwimmen
richtig gut lernen. Die Armbewegung kann ich
auch schon.“ (Nick, E2)
„Ich finde super, dass wir fast die ganze Zeit im
Wasser sind.“ (Danell, E5)
„Beim Schwimmen macht alles Spaß, besonders wenn wir im tiefen Bereich schwimmen.“
(Benjamin, E3)
„Mir macht Schwimmen Spaß, weil wir so viele
tolle Sachen machen, z.B. Tauchen, mit Flossen
schwimmen oder vom Einmeterbrett oder vom
Dreimeterturm springen.“ (David, 4b)
„Ich finde gut, dass wir seit der ersten Klasse
Schwimmen haben. Jetzt lernen wir, unsere
Schwimmtechniken und den Startsprung zu verbessern.“ (Caner, 4b)
„Wir haben Rückenkraul gelernt, das ist gar
nicht so schwer.“ (Marcel, 4b)
„Ich finde gut, dass wir jede Woche Schwimmen
haben. Mir macht es Spaß, wenn meine Zeit gemessen wird.“ (Felix, 4b)
„Mir gefällt, dass ich im Schwimmen das
Schwimmabzeichen machen kann.“ (Dennis,
4b)
Am 2. Juli 2013 veröffentlichte die Stuttgarter
Zeitung einen Artikel mit dem Titel „Südwesten
möchte später dran sein“. Thema sind die in
Baden-Württemberg so spät liegenden Sommerferien und die immer wieder aufflammende Debatte über diesen Termin. Natürlich kann
man insbesondere auch in der Schulpolitik es
nie allen Recht machen. Und ein rollierendes
System der Sommerferien, woran sich unser
Bundesland früher beteiligte, zeigt in der Tat
gewisse Nachteile: Wenn die Sommerferien
von einem späten Termin auf einen frühen
verschoben werden, ist das Schuljahr kurz.
Aber geht es Ihnen nicht wie mir: Sind endlich
einmal die Sommerferien da, stellt man fest,
dass es eigentlich eher Herbst ist. Die Tage
werden kälter, nasser und kürzer! Die heißeste Zeit des Jahres haben die Kinder wie ihre
Eltern über Hausaufgaben und Vorbereitung
der letzten und entscheidenden Klassenarbeiten geschwitzt und vom Freibadbesuch
geträumt. Die Erholung aus den Pfingstfe­
rien ist schon lange aufgezehrt, der Elan, sich
im Freien aufzuhalten, ist verblasst. Kaum
strahlten im Frühjahr die ersten wärmenden
Sonnenstrahlen, trieb es das Menschenvolk
nach draußen: Kinder erprobten sämtliche
fahrbaren Untersätze, die Winterhosen wurden beim Malkreidemalen aufgetragen und
Eltern und Großeltern schufteten im Garten
und bereiteten diesen für die Blütensaison
vor. Mit den Osterferien kehrte zwar ein
wenig Ruhe im umtriebigen Haus ein, das
geprägt ist durch die Hatz nach den besten
Plätzen im Sommerferienprogramm und den
lukrativsten Urlaubszielen, unterbrochen nur
durch zahlreiche Elternabende, Besuche der
Kleider- und Spielzeugbazare für den Einkauf
der Sommermode und den Hallendiensten
der Sportvereine beim Saisonabschluss. Aber
kaum sind diese Ferien vorbei, startet die
Freiluftsaison mit den Vorbereitungen diverser Vereinsfeste und Grillabende sowie dem
Abschluss des Schuljahres – siehe oben. Und
wenn dann endlich die Sommerferien da sind,
stellt man fest, dass man wieder den Sommer
verpasst hat. Da haben es andere Bundesländer leichter, die langen und schönen Tage
zu genießen. Aber dieses Jahr, liebe Leser,
kommt uns der Kalender zugute: Selten wie
kaum liegen die Oster­ und Pfingstferien spät,
und damit können auch wir ein wenig Tageslicht mehr einfangen. Verpassen Sie dieses
Jahr die schönste Zeit des Jahres nicht. Bleibt
nur noch zu hoffen, dass auch das Wetter mitspielt.
Monika Hertel
Nr. 14 / 2014
Seite 6
derlebensmittel zählen Kinder zwischen drei und
13 Jahren. Eine erfolgreiche Kundenbindung
hält oft ein Leben lang.
Gibt es gesetzliche Vorgaben?
PÄDAGOGISCHES und mehr
Klein, bunt und – ungesund!?
Kinderlebensmittel aus Sicht von Kindern, Eltern und Experten
In bunten Farben gestaltet findet man sie im Supermarkt auf der Blickhöhe von Kindern
platziert. Häufig sind sie süß. „Zu fett“ und „teuer“, kritisiert die Verbraucherorganisation
Foodwatch. Die Rede ist von Kinderlebensmitteln. Kinder sind zahlungskräftige Kunden –
ihre Eltern auch.
Von Beate Gebhardt
Was sind Kinderlebensmittel?
Eine einheitlich geltende Definition für Kinderlebensmittel gibt es nicht. Um den Sprachgebrauch zu erleichtern, beschreibt das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) fünf
Erkennungsmerkmale.
• Die Verpackung wirbt mit der Aufschrift „für
Kinder“ oder „Kids“.
• Die Farbwahl der Verpackung ist auffällig oder
mit bekannten Figuren aus Comics, Film oder
Fernsehen bedruckt.
• Die Produkte sind speziell geformt, zum Beispiel als Tier oder als Comicfigur.
• Dem Lebensmittel sind andere Dinge, wie
Aufkleber, Sammelbilder oder Spielfiguren,
beigefügt.
• Die Werbung für das Lebensmittel oder der
Internetauftritt des Herstellers richtet sich gezielt an Kinder.
Sobald eines dieser Merkmale zutrifft, spricht
man vom Kinderlebensmittel. Mit 45 Prozent
stellen Süßwaren und Gebäck die meisten Artikel unter den Kinderlebensmitteln, gefolgt von
Milchprodukten (17%), zu denen Fruchtjogurts
oder Milchdesserts zählen, Getreideprodukte
(16%) wie Riegel und Frühstückscerealien, sowie Getränke (16%). Die kleinste Produktgruppe
sind mit 12 Prozent Convenience-Produkte, die
mit Fischstäbchen, Bärchensalami oder Fertiggerichten als die Preistreiber unter den Kinderlebensmitteln gelten.
Warum gibt es Kinderlebensmittel?
Die Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland verfügen über 4,5 Milliarden Euro pro Jahr. Damit
werden Kinder zu einer begehrten Zielgruppe,
auch im heiß umkämpften Lebensmittelmarkt.
Studien wie die „Kids Verbraucher Analyse“ belegen die hohe Kaufkraft: Im Jahr 2012 bekamen
Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren durchschnittlich etwa 27 Euro pro Monat Taschengeld.
Dieses geben sie überwiegend für Süßigkeiten,
Eis, Fastfood oder salzige Snacks aus.
Die Lebensmittelindustrie hat sich mit entsprechenden Werbekampagnen darauf eingerichtet.
Kinder haben eine schnelle Auffassungsgabe
und sind leicht durch Werbung erreichbar, da sie
noch unerfahren und unkritischer sind, mahnen
Verbraucherschützer. So stellen Wissenschaftler fest, dass das Kaufverhalten von Kindern –
auch bei Lebensmitteln – sehr markenorientiert
ist und diese zu einem sehr Gefühl geleiteten
und spontanen Kauf neigen. Die Platzierung von
Süßigkeiten kurz vor der Kasse oder auf Augenhöhe der Kinder sind die bekannten Antworten
der Werbestrategen. Zu der Zielgruppe für Kin-
Einer Umfrage des Bundesverbands der Verbraucherzentralen nach, glauben 40 Prozent der
Verbraucher in Deutschland, dass Kinderprodukte den Bedürfnissen von Kindern angepasst
sind. Rechtlich gesehen sind Kinderlebensmittel
jedoch „ganz normale Lebensmittel“. Alle Gesetze zur Produktbeschaffenheit und Lebensmittelsicherheit gelten hier. Auch bezogen auf eine
altersgerechte Ernährung unterliegt das Produkt
keinen besonderen gesetzlichen Regelungen.
Damit fällt es leicht Kinderlebensmittel sehr süß
und fettig anzubieten. Anders ist dies bei Säuglings- und bei Kleinkindernahrung, die beide
den ernährungspysiologischen Erfordernissen
der Zielgruppe, also der unter Dreijährigen, entsprechen müssen. Hier gibt die Diätverordnung
außerdem strenge Qualitätskriterien und Kontrollen vor.
Warum sind Kinderlebensmittel
meistens süß?
Das erste Nahrungsmittel eines Säuglings – die
Muttermilch – hat einen süßlichen Geschmack.
Evolutionär betrachtet ist dies eine Art „Sicherheitsgeschmack“. Es gibt nichts Süßes auf der
Welt, das gleichzeitig giftig ist, sagen Wissenschaftler. Auch haben süße Lebensmittel eine
hohe Energiedichte. Mit Blick auf die Evolutionsgeschichte bedeutet dies ein weiteres Plus um
zu überleben. Somit ist es nicht verwunderlich,
dass heute viele Lebensmittel zu süß sind. Es
sind genau die Geschmacksstoffe, die die Zielgruppe Kind ansprechen.
Wie viele Kinderlebensmittel gibt
es?
Ende der 90er Jahre waren Kinderlebensmittel
noch ein Novum. Eine Auflistung aus dem Jahr
1997 mit 80 Produkten – zum Großteil Süßwaren – zeigt jedoch, dass es diese schon gab. Inzwischen werden mehr als 300 bis 400 Produkte
als Kinderlebensmittel auf dem deutschen Markt
angeboten. Eine richtige Anzahl zu nennen ist
aufgrund unterschiedlicher Quellen und Definitionen sehr schwierig. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat bei einem Marktcheck im Jahr
2011 sogar 1.514 Produkte als Kinderlebensmittel identifiziert. Insgesamt werden pro Jahr ungefähr 165 Millionen Euro für Kinderlebensmittel
ausgegeben. Dies entspricht 5 Prozent aller
Ausgaben für Lebensmittel in Deutschland.
Wie teuer sind Kinderlebensmittel?
Kinderlebensmittel werden häufig in kleinen
Größen mit viel Verpackung für wenig Inhalt
Nr. 14 / 2014
Seite 7
verkauft. Damit ist der Preisvergleich mit einem „normalen“ Lebensmittel erschwert. Eine
Abschlussarbeit im Fachgebiet Agrarmarketing
der Universität Hohenheim ist diesem Thema
nachgegangen. Der Vergleich im Jahr 2013
zeigte, dass Kinderprodukte im Durchschnitt 46
Prozent teurer sind als Premiumprodukte. Während beispielsweise 100 Gramm der als Zootiere geformten Butterkekse 92 Cent kosten, liegt
der Preis für das rechteckige Markenprodukt
des gleichen Herstellers bei 65 Cent. Für einen
No-Name-Keks wurden sogar nur 24 Cent pro
100 Gramm ermittelt.
Was sagen Kinder zu Kinderlebensmittel?
Die beiden Mädchen im Teeniealter kichern,
gerade erst haben sie erklärt, dass Kinderlebensmittel nicht gesund wären. „Künstlich“
würden sie schmecken, und so süß, dass Eltern
es bestimmt nicht gut finden, wenn Kinder zu
viel davon essen. Ihre Antwort auf das Warum
sie dann Kinderlebensmittel essen würden,
kommt wie aus der Pistole geschossen: „Weil
es schmeckt!“ Gesunde Lebensmittel für Kinder,
das ist beiden klar – wären Obst oder Gemüse.
Wer kauft Kinderlebensmittel?
Im Jahr 2011 kauften laut dem Bundesverband
der Verbraucherzentralen ein Drittel aller Haushalte in Deutschland, also 15 Millionen, Kinderlebensmittel. Typische Verbraucher sind Familien mit Kindern oder auch Großeltern, die ihren
Enkelkindern damit etwas Gutes tun wollen.
Gesundes für Kinder?
Kinderlebensmittel bieten gegenüber normalen
Lebensmitteln keine ernährungsphysiologischen Vorteile. Sie sind zu süß und zu fettig.
Die gesättigten Fettsäuren können dazu führen,
dass das Sättigungsgefühl zurückgehalten wird.
Die Gefahr von Herz-Kreislauferkrankungen besteht bei übermäßigem Konsum. Neben einem
hohen Salzgehalt in Kinderlebensmitteln, der
Bluthochdruck verursachen kann, sehen Verbraucherzentralen auch die vielen Zusatzstoffe
als sehr bedenklich. Auch Biolebensmittel, die
speziell für Kinder deklariert sind, sind keineswegs gesünder. Zu viel Fett und zu viel Zucker
– die Probleme sind die gleichen mahnen Verbraucherschützer. Der Anteil ist bei manchen
Bio-Kinderlebensmittel sogar höher als aus konventioneller Herstellung, stellte die Hohenheimer Studie fest. Lediglich die Zutaten stammen
meist aus biologischem Anbau.
Letztlich ist alles eine Frage der Menge, sagen
Ernährungsexperten und weisen auf eine ausgewogene Kinderernährung mit genügend Obst
und Gemüse hin. Dann haben da auch mal ein
paar Kinderlebensmittel ihre Berechtigung. So
viel Spaß darf sein.
Ein Geschmackstest
„Nur für Mädchen!“
Pink ist keine Frage des
Geschmacks
Überraschungseier auf dem
Prüfstand von Kindern
Von Beate Gebhardt
„Darf ich jetzt probieren?“ Erwartungsvoll
schaut Thilo auf die Schokoladenstücke, die
sich auf den Tellern verteilt vor ihm ausbreiten.
Die Finger sind schon ausgestreckt. Die Augen
leuchten. „Jetzt?“ Der Fünfjährige weiß längst,
dass er an einem Geschmackstest teilnehmen
darf, zusammen mit vier anderen Kindern.
Und es geht um Überraschungseier, wie die
schmecken und ob die Eier für Mädchen anders schmecken als die für Jungs. Es ist der
neueste Trend, Kinderlebensmittel für die Geschlechter unterschiedlich zu gestalten. Als
„Pinkifizierung“ und „Sexismus“ wird dieses
vor allem an Mädchen gerichtete Marketing
der Lebensmittelindustrie von Seiten der Verbraucherschutzorganisationen kritisiert. Überraschungseier, Chips, Haselnussschnitten,
der Markt wächst. Rosa als Farbe dominiert
diese Produkte oder deren Verpackung. Die
Knickbein-Redaktion will das genauer wissen
und hat eingeladen: Drei Mädchen und zwei
Jungs im Alter zwischen 5 und 11 Jahren nehmen am Experiment teil, die drei anwesenden
Mütter werden am Ende auch die Schokolade
im Mund zergehen lassen, vergleichen und ihr
Urteil sprechen.
Dann geht es endlich los. Ein Kind nach dem
anderen kommt zu dem Versuchsaufbau. Thilo, der Jüngste, ist an der Reihe. Zunächst
soll er diese Schokoladenstücke probieren,
die er schon so lange beobachtet – auf zwei
Tellern liegen sie verteilt. Nicht erkenntlich,
ob vom Mädchen Ü-Eier oder vom anderen.
Ein Blindtest. Es schmeckt sichtlich, wusste
er längst. Sorgfältig kaut er, soll er doch nun
sagen, ob diese Schokolade anders schmeckt,
als die vom anderen Teller. Und wenn ja, wie
anders. Und dann auch noch, welche ihm besser schmeckt. Viele Fragen für einen Fünfjährigen. Thilo nimmt sich Zeit, dann verkündet er
sein Urteil. „Ja, die schmecken anders!“ Auch
die anderen Kinder stellen Unterschiede fest.
Nicht wissen sie, dass sie über das laut Hersteller nur für Mädchen konzipierte Ei urteilen.
„Weniger süß“, „schmeckt etwas heller“ oder
doch mehr „nach brauner Schokolade“, lauten
ihre diffusen Urteile. Nur ein Kind stellt keinen
Unterschied fest. Letztlich ist das Urteil der Kinder aber eindeutig: Es gibt keine klare Aussage
im Blindtest, ob die Mädcheneier den Mädchen
besser schmecken und Jungs die Schokolade
der Jungseier mehr mögen. Es geht hier querbeet in den Meinungen. Es scheint letztlich
kein wirklicher Unterschied zu bestehen. Und
so ist es auch: Sind doch in jedem Ei die gleichen Zutaten, vor allem viel Fett und Zucker.
Alleine die Verpackungsgestaltung und die
Überraschungen sind unterschiedlich: Pink
mit Blümchen und eine Fee oder Kätzchen
als Überraschung für die Mädchen. Neutrale
Farbe außen und Flugzeuge im Innern für die
Jungs.
Es ist keine Frage des tatsächlichen Geschmacks, aber eines erfolgreichen Marketings, angepasst an die unterschiedliche Sozialisation mit deutlicher Geschlechtertrennung
von Jungs und Mädchen. Dies zeigt der zweite
Durchlauf. Nun sind die Verpackungen zu sehen und der Schokolade zugeordnet. Das neu
gefällte Urteil könnte nicht eindeutiger sein.
Alle Mädchen wählen das pinkfarbene „Mädchen-Ei“, alle Jungs das mit Flugzeugmotiv.
Das andere sei „zu mädchenhaft“, begründet
Thilo grinsend seine Wahl. Das war zu erwarten. Doch auch der Geschmack hat sich den
Stereotypen der Verpackung angepasst. Alle
Mädchen finden nun den Geschmack von Mädcheneiern besser, vor allem „süßer“. Die Jungs
bevorzugen ebenfalls das für sie gedachte Ei –
die als passend empfundene Geschmacksrichtung entspricht scheinbar der Note „kräftiger“.
Was bei Kindern spontan gelingt, dem entziehen sich die Erwachsenen bewusst. Wohl
stellen auch die Mütter Unterschiede fest und
würden im Blindtest fast immer die Mädcheneier bevorzugen, aber nicht mehr, wenn diese in
ihre Verpackung gekleidet sind.
Letztlich ist noch Schokolade übrig. Thilo
streicht um den Versuchstand: „Darf ich die
essen?“ Die anderen Kinder sind alle schon
gegangen. So unbeobachtet kümmert es ihn
jetzt überhaupt nicht mehr, ob die Schokolade
pink verpackt war oder nicht. Es schmeckt ihm
einfach. Zum Glück ist niemand mehr da.
Nr. 14 / 2014
Seite 8
Einblicken: SCHULE
Wenn Du ein Schiff bauen
willst, dann rufe nicht die
Menschen zusammen,
um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die
Arbeit einzuteilen, sondern
lehre sie die Sehnsucht nach
dem großen, weiten Meer.
Anne-Frank-Realschule goes
international
Von Holger Viereck, Lehrer an der Anne-Frank-Realschule
Antoine de Saint-Exupery
Die Anne-Frank-Realschule (AFRS) startet ab
September 2014 in Klasse 5 als Gemeinschaftsschule (GMS). Sie hat sich neben modernem
Unterricht und Vernetzung mit dem Stadtbezirk,
neben Demokratisierung von Entscheidungsprozessen auch Internationalität auf ihre Fahnen
geschrieben. Das bedeutet, dass die Schule
ihren Schülern die Möglichkeit eröffnet, ganz
verschiedene Sprachen und Kulturen kennen zu
lernen. „Bei uns treffen sich täglich Kinder und
Jugendliche aus über 30 Nationen. Da ist es besonders wichtig, dass wir unsere verschiedenen
Kulturen und Religionen, die Sprachen und Lebensweisen gegenseitig kennen“ so Beate Müller, die Rektorin der Schule. „Aber nicht nur das!
Auch ganz neue Länder und Kulturen werden an
der AFRS kennen gelernt und bereist.“
Genau wie bei Antoine de Saint-Exuperys Aussage, geht es bei den folgenden drei Themen
der AFRS um die Sehnsucht nach der Ferne,
dem Kennenlernen des Anderen, der Offenheit
gegenüber neuen Kulturen und Religionen, dem
gegenseitigen Verständnis und der Toleranz.
Projekte zum besseren Verständnis
anderer Religionen
Im Religions- und Ethikunterricht lernen Kinder
in der Regel etwas über Religionen und Glaubensgemeinschaften. In der AFRS gibt es zudem
auch besondere Projekte zu diesem Themenkomplex. Beispielhaft kann dafür das Projekt
„Ich-Du-Wir-Verantwortung“ genannt werden.
Dabei haben sich die Schüler der Klasse 5 mit
den Gemeinsamkeiten und dem Trennendem
der drei großen monotheistischen Weltreligionen beschäftigt. Sie haben die entsprechenden
Schriften aus Koran, Thora und Bibel gelesen
und sich mit dem Urvater aller drei Religionen,
Abraham, auseinander gesetzt. Dabei haben sie
Glauben und die Lebensweise aller drei Religionen kennen gelernt. Danach haben sie die Gotteshäuser besucht und sind zunächst in die Moschee nach Feuerbach gefahren. Dort erhielten
sie eine Führung, haben sie mit einem Vertreter
Austausch- und Besuchsprogramme der Anne-Frank-Realschule
Von Holger Viereck
Normalerweise lernen Realschüler im Fächerverbund Erdkunde, Wirtschaftslehre, Gemeinschaftskunde über die Kontinente und Länder der
Erde. Die Anne-Frank-Schule bietet ihren Schülern, neben den normalen
Klassenfahrten, die auch oft ins Ausland führen, vier verschiedene interna-
tionale Austausch- und Besuchsprogramme an. Dabei orientiert sich die
Schule vor allem an den Interessen der Schüler und den Möglichkeiten,
die von der Stadt Stuttgart gegeben werden. Folgende Städte und Länder
werden regelmäßig besucht:
rechts: alle
indischen und
deutschen Schüler
des Austauschprogramms 2014
unten: Kinder im
Heim der Helpers of
Mary in Mumbai
Mumbai / Indien
Seit dem vergangenen Jahr bietet die Anne-Frank-Schule
für Schüler der Klassen 8 bis 10 ein Austauschprogramm
mit Mumbai in Indien an. Auch hier gibt es mit der IES
Digambar Patkar School eine Partnerschule, in der
Deutsch als Fremdsprache gelehrt wird. Besonders begeistert waren die Teilnehmer von der Gastfreundschaft,
die sie in den indischen Familien erfahren haben. Neben
dem Leben in den Familien und dem indischen Essen
hat die Gruppe vor allem der Verkehr, das Nebeneinander von Reich und Arm und der selbstverständliche
Umgang der Religionen beeindruckt. Ein besonders
bewegender Besuch stellte der Tag dar, an dem die Schüler das Nonnenkloster der Helpers of Mary besuchen durften. Dort trafen sie auf Waisenkinder aus Dharawi, einem Slum, und ältere Frauen, die aufgrund
von Armut zuvor auf der Straße gelebt hatten.
Melun / Frankreich
In den Austausch mit Melun in
Frankreich gehen unsere Schüler
der 8. und 9. Klassen. Der Austausch findet so statt, dass jeweils
in einem Jahr die französischen
Austauschschüler kommen und
wir dann im nächsten Jahr den
Gegenbesuch machen. Auch hier
sind die Schüler beider Seiten in
Familien untergebracht. Weil Melun zum Großraum Paris gehört,
gibt es innerhalb der zehn Tage
auch immer einen ausgedehnten
Ausflug nach Paris. Dort gehören
der Eifelturm, der Arc de Triomphe
und die Kathedrale Notre-Dame
jedes Jahr zu den beliebtesten
Zielen. Da unser Partner-College
die deutsche Sprache als Fremdsprache anbietet, kann auch hier
von beiden Seiten die Mutter- und
Fremdsprache zur Kommunikation
eingesetzt werden.
Nr. 14 / 2014
Seite 9
der Gemeinde gesprochen und konnten ihm ihre
Fragen stellen. Die muslimischen Schüler durften an einem Gebet teilnehmen. Danach wurde
die Synagoge in der Stuttgarter Innenstadt besichtigt. Dort trafen sie Rahel Dror, die ihnen eine
anschauliche Einführung in das Gebetshaus der
Israelitischen Glaubensgemeinschaft gab. Zum
Schluss wurden mit den Kirchen St. Ulrich im
Fasanenhof und der Martinskirche in Möhringen
noch Gotteshäuser beider christlicher Konfessionen im Umfeld der Schule besucht. Die Schüler
waren sehr beeindruckt von den jeweils anderen Religionen und gaben zu, dass sie sich das
meiste doch anders vorgestellt hatten.
Am Ende der gesamten Projektarbeit hatten alle
verstanden, dass die eigene Religion genau so
wichtig ist, wie die der anderen. Toleranz und
Verständnis statt Ablehnung und Ausgrenzung
wurden für alle Beteiligten nachvollziehbar.
Damit ist das Projekt ein wichtiger Beitrag zum
Trialog der monotheistischen Religionen. Durch
solche und ähnliche Arbeiten kann gegenseitige
Achtung schon in jungen Jahren wachsen und
religiöses Miteinander ohne Ablehnung Wirklichkeit werden.
Sprachen lernen zur besseren
Verständigung mit Menschen aus
anderen Ländern
Sprachen verbinden Menschen auf der ganzen
Welt – so auch in der Schule. Um den anderen
besser kennen zu lernen, ist es wichtig, seine
Sprache zu verstehen. In Deutschland ist die
deutsche Sprache ein MUSS – klar! Dennoch
ist es ein Schatz, den man erhalten muss, wenn
Kinder die Chance haben zweisprachig aufzuwachsen. Ein nahezu ebenso großer Schatz ist
es, wenn Kinder schon früh in ihrer Schullaufbahn Fremdsprachen erlernen können. Dass
Grundschulen Englisch anbieten, ist mittlerweile
ein sicherer Standard in Baden-Württemberg.
Nur in der „Rheinschiene“ lernen die Grundschulkinder Französisch – als die Sprache ihrer
Nachbarn.
In der AFRS gibt es die Möglichkeit, vier verschiedene Sprachen zu erlernen. Zwei im herkömmlichen Unterricht, zwei in Form von Arbeitsgemeinschaften:
• Englisch: ab Klasse 5 (erste Fremdsprache –
Fortführung des Grundschulenglisch)
• Französisch: ab Klasse 5 („Turbo-Französisch“) oder ab Klasse 7 (zweite Fremdsprache)
Gerade die französische Sprache ist für viele
sprachinteressierte Schüler interessant. Die
AFRS bietet für Schüler, die sich das zutrauen, schon einen Sprachenstart in Klasse 5 an.
Dieses „Turbo­Französisch“ findet auf hohem
Niveau statt und fördert und fordert die Kinder in
ganz besonderem Maße. Die anderen, die Französisch belegen möchten, starten dann in Klasse 7. Schüler beider Gruppen können in Klasse
8 und 9 an den Fahrten nach Melun/Paris oder
Straßburg teilnehmen.
Englisch und Französisch werden ab Klasse 9 in
verschiedenen bilingualen Fächern angeboten.
Dazu zählen zum Beispiel Musik, Erdkunde /
Wirtschaftslehre / Gemeinschaftskunde (EWG)
oder Mensch und Umwelt (MUM). Das bilinguale
Profil steht in der AFRS neben dem technischen
und biotechnischen Profil und hat sich in den
vergangenen Jahren hervorragend etabliert.
Außerdem können die Schüler auch Italienisch
und Spanisch in Arbeitsgemeinschaften (AGs)
erlernen. Das wird gerne und häufig angenommen. Das Einstiegsalter kann man dabei nicht
genau festlegen, da es immer wieder verschiedene Gruppen gibt, die die dritte oder gar vierte
Fremdsprache belegen. Die Italienisch AG hat
auch schon mehrfach ein verlängertes Wochenende in Mailand verbracht.
„Anne-Frank-Realschule goes international“ betrifft also Angebote, die in allen sechs Jahrgängen der Schule angeboten werden. Die Kenntnis
von verschiedenen Sprachen, Religionen und
Kulturen weitet den Blick auf Neues und macht
neugierig. Sie lässt aber auch das Erleben der
eigenen Kultur wieder ganz anders zu. Nicht
umsonst führt die Schule in ihrem Leitbild den
treffenden Satz „Vielfalt beflügelt“. Diese Vielfalt
weckt auch die Sehnsucht nach dem großen,
weiten Meer!
London / Großbritannien
Diese Fahrt ist ein klassischer
„Homestay“. Das bedeutet,
dass es keine Schüler gibt, die
einen Gegenbesuch machen.
Unsere Schüler sind aber trotzdem in englischen Familien untergebracht. Da sich die Unterkünfte alle in London befinden,
kann jedes Jahr ein umfangreiches Besuchsprogramm angeboten werden. Dazu gehören
Gebäude wie die Westminster
Abbey, der Buckingham Palace
oder die Tower Bridge. Auch
Madame Tussaud‘s Wachsfigurenausstellung und der Hyde
Park stehen jedes Jahr auf der
Liste der Unternehmungen. Vor
allem aber steht der Einsatz des
Englischen im Vordergrund. In
den Familien, im Bus und an
der Kasse spricht man es. Die
Fremdsprache wird selbstverständlich benutzt.
Brünn / Tschechien
Tschechische und deutsche Gruppe vor
dem Rathaus in Brünn – Tschechien
Stuttgarts Partnerstadt Brünn wird jedes Jahr von Schülern der Klassen 6 bis 8 besucht. Die wunderschöne, tschechische Stadt hat viel zu bieten. Sie gehörte ursprünglich
zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Das erkennt man auch heute noch an vielen Gebäuden, Denkmälern und Einrichtungen. Die Schüler sind während der sechs Tage in Brünner Familien untergebracht.
Unsere beiden Partnerschulen, die ebenfalls einmal pro Jahr nach Stuttgart kommen, bieten Deutsch als
Fremdsprachen an. Das umfassende Programm beinhaltet neben dem beeindruckenden Dom Peter und
Paul, die Festung auf dem Spielberg auch einen Ausflug zu den Punkva Höhlen mir ihren Tropfsteinen im
Mährischen Karst.
Nr. 14 / 2014
Seite 10
KIND & FAMILIE im Stadtbezirk
Kindergeburtstage feiern –
einmal nicht zu Hause
Tipps von Möhringer Familien
Wenn die Kinder größer werden, brauchen sie für ihr lang ersehntes Geburtstagsfest
auch Platz. Wenn die eigenen vier Wände für die Gäste nicht mehr ausreichen, sind
Alternativen nötig. Manchmal fragen auch die Kinder nach neuen Erlebnissen, weil die
Spiele zu Hause und die obligatorische Schatzsuche draußen nicht mehr so attraktiv
scheinen. Die Knickbein-Redaktion hat die Erfahrungen einiger Möhringer Familien
mit besonderen Geburtstags-Locations zusammengetragen.
Corso-Kino
Was wurde gemacht?
In Vaihingen gibt es kleines Kino. Aus einer Liste
mit Filmen, kann man sich einen Film auswählen.
Das ganze Kino wird für die Gäste frei gehalten.
Der Termin muss daher außerhalb der normalen
Programmzeiten liegen. Ein Geburtstagstisch ist
gedeckt und man kann seinen eigenen Kuchen
mitbringen. Wer Lust hat, bestellt noch Popcorn
für alle.
Alter der Kinder?
ab ca. 8 Jahren, kommt auf die Kinder an
Kosten?
ca. 10 € pro Kind
Kontakt
Corso Kino International
Hauptstraße 6
70563 Stuttgart
Telefon (0711) 73 49 16 (Anrufbeantworter)
E-Mail: [email protected]
www.corso-kino.de
Hundegeburtstag
Was wurde gemacht?
Normalerweise wird der Geburtstag auf dem Hof
der Trainerin, die mit Pferden und Hunden arbeitet, angeboten. Aber auf Anfrage kommt sie auch
nach Hause. Zuerst gehen Kinder und Hunde
zusammen spazieren, um sich aneinander zu
gewöhnen. Dann folgen gemeinsame Spiele mit
den Hunden, zum Beispiel stellen sich die Kinder
zu Hindernissen zusammen und die Hunde kletterten über sie drüber. Die Trainerin erzählt viel
über das Verhalten ihrer Hunde.
Alter der Kinder?
nach Absprache
Kosten?
50 € für 2 Stunden
Kontakt
Stefanie Armbruster
Hintere Gasse 23
Korntal-Münchingen
Telefon (0176) 64 36 09 35
E-Mail: [email protected]
www.ponyhundundco.de
Fildorado
Was wurde gemacht?
Das Fildorado ist ein Erlebnisbad mit Rutschen,
Wellenbad, Außenbecken und Kleinkindbereich.
Im Sommer ist auch das Freibad geöffnet mit
großem Becken, Sprungturm, Rutschen, BeachVolleyballfeld und Spielplatz. Animation mit
Wettspielen und Wett-Rutschen kann man dazubuchen. Muss man aber nicht. Ein Tisch mit
oder ohne Essen kann ebenfalls dazu reserviert
werden.
Alter der Kinder?
6–15 Jahre, mindestens 6 Teilnehmer
Kosten?
Eintrittspreis für Kinder und Erwachsene je nach
Aufenthaltsdauer zum normalen Badetarif (2
Stunden von Montag bis Freitag: 7,80 €/Erwachsener, 4,90 €/Kind). Die Animation kostet 20 €/
Stunde.
Kontakt
Fildorado
Mahlestraße 50
70794 Filderstadt-Bonlanden
Telefon (0711) 77 20 66
www.fildorado.de/html/service/geburtstag.php
E­Mail [email protected]
Jugendhaus Möhringen
Was wurde gemacht?
Der Geburtstag wurde von einer sehr netten
und engagierten Jugendhausmitarbeiterin angeleitet. Sie hatte sich ein abwechslungsreiches
Programm ausgedacht. Spiele drinnen und draußen, z.B. Ballspiele, Seilhüpfen und ein tolles
Quiz zum Abschluss. Essen muss man mitbringen, wird bei Bedarf warm gemacht und serviert.
In Sensapolis
Getränke konnten sich die Kinder an der Theke
bestellen, was toll ankam.
Alter der Kinder?
ab ca. 7 Jahren
Kosten?
Kosten abhängig von der Kinderzahl, 50-60 €, 12
Kinder maximal.
Kontakt
Jugendhaus Möhringen
Filderbahnplatz 26
70567 Stuttgart
Termin- und Programmabsprache
Telefon (0711) 716 82 84
[email protected]
Junges Schloss Stuttgart
Was wurde gemacht?
Führung und Bastelangebot im Museum. Angebot je nach Thema der Ausstellung, zum Beispiel
aktuell „Märchenhaftes Russland“. Die Führung
wird von Museumspädagogen angeboten.
Alter der Kinder?
4–10 Jahre
Kosten?
Führung (60 min): 50 € + Eintritt
Führung mit Workshop (insg. 120 min): 100 € +
Eintritt
Gruppengröße: max. 12 Kinder, 2 Begleitpersonen frei
Kontakt
Junges Schloss Stuttgart
Schillerplatz 6
70173 Stuttgart
Telefon 0711 89 535 111
E-Mail: [email protected]
www.junges-schloss.de/programm/geburtstagsfeiern.html
Museum am Löwentor
Was wurde gemacht?
Es gibt eine Auswahl an Themen zu Führungen
zum Beispiel „Haie, Fischsaurier und andere
Tiere der Urzeitmeere“. Nach der Führung gab
es ein Bastelangebot: Aus Gips den Zahn eines
ausgestorbenen Riesenhais herstellen. Die Kin-
Nr. 14 / 2014
der hatten ihren Spaß und die Museumspädagogin war gut.
Alter der Kinder?
ab 6 Jahre, max. 10 Kinder
Kosten?
50–92 € plus Eintritt je nach Dauer der Führung
und Bastelaktionen
Kontakt
Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart
Museum am Löwentor und Schloss Rosenstein
Rosenstein 1
70191 Stuttgart
Telefon (0711) 89 36-126
www.naturkundemuseum-bw.de/kinderseite/geburtstage
Seite 11
Hochseilklettergarten, Seilrutsche, Softballanlage, Schloss, E-Kartbahn beschäftigen die Kinder stundenlang. Ein eigener Geburtstagstisch
in separatem Raum mit Essen kann gebucht
werden. Den Kindern gefällt es super, schwierig
ist vielleicht nur die Gruppe zusammen zu halten, damit das Geburtsagskind auch etwas von
seinen Gästen hat. Darauf muss man ein bisschen achten. Sonst waren alle sehr begeistert
und 2 Stunden viel zu kurz.
Alter der Kinder?
ab Kleinkindalter, aber richtig spannend ist es
für Kinder ab ca. 7 Jahre, die sich selbstständig
durch das Gelände bewegen können.
Kosten?
Ein Paketangebot mit Eintritt, warmen Essen,
eigenem Tisch ab 23,50 € / Person, Geburtstagskind ist frei; mindestens 5 Personen.
Kontakt
Sensapolis
Melli­Beese­Straße 1, Flugfeld Böblingen/Sindelfingen
71063 Sindelfingen
Telefon (07031) 20 48 53-0
E-Mail: [email protected]
www.sensapolis.de/de/deine-party
Prinzen in Schloss Ludwigsburg
Schloss Ludwigsburg
Was wird gemacht?
Die geladenen Prinzessinnen und Prinzen werden im Kinderreich standesgemäß gekleidet
und in höfischen Tanz und Benehmen eingewiesen. Mit Konzentration sind alle bei der Sache.
Auch andere Programme wie Basteln, Kakaotafel oder Fechten sind möglich. Eine tolle Kulisse und Anleitung durch die Museumsführerin.
Einziges Manko, zu wenig Zeit zum Spielen.
Auch in englischer oder französischer Sprache
möglich.
Alter der Kinder?
ab 4 Jahre, max. 12 Teilnehmer
Kosten?
Für 4 bis 8jährige Kinder und 2 Stunden Programm ab 140 €
Kontakt
Residenzschloss Ludwigsburg
Telefon (071 41) 18 20 04
E-Mail: www.schloss-ludwigsburg.de
[email protected]
Sensapolis
Was wurde gemacht?
Ein Indoorspielplatz in Böblingen / Sindelfingen.
Rutschen in einem Raumschiff, Kletterwand,
Was sonst noch?
Weitere bewährte Adressen für Kindergeburtstage, die Möhringer schon einmal ausprobiert
haben, sind:
• Bowlen in Möhringen in der Lautlinger Straße, Telefon (0711) 780 15 61
• Carrerarennbahn Highway Star in Filderstadt: Mit Autos um die Wette flitzen.
(www.slot-racer.de)
• Flughafen Stuttgart: Führungen (www.flughafen-stuttgart.de)
• Hallenbad Sonnenberg, sobald die Renovierung abgeschlossen ist, voraussichtlich
Ende Mai 2014 (www.stuttgart.de/baeder)
• Haus des Waldes in Degerloch: Naturaktivitäten, Basteln mit Naturmaterialien
(www.hausdeswaldes.de/veranstaltungsangebote/kindergeburtstage.html)
• Klettern beim DAV in Degerloch: Kletterwand besteigen (www.kletterzentrum-stuttgart.de).
• RitterSport in Waldenbuch: in der Schokoladenwerkstatt selber Schokolade kreieren
(www.ritter-sport.de/#/de_DE/waldenbuch/
schokowerkstatt)
Noch ein Tipp: Eigene Termine vereinbaren mit
Sportvereinen, Pferdehöfen, Restaurants oder
was auch immer das Kind interessiert, die eigentlich keine Geburtstagsfeste anbieten. Das
ist auch eine tolle Möglichkeit, ein individuell
gestaltetes Fest zu organisieren. Einfach mal
nachfragen.
Zusammengestellt von Anna Schweighardt
PÄDAGOGISCHES und mehr
Aspekte
wertschätzender
Erziehung
Von Birgit Kohlhase, Diplom-Sozialpädagogin
Lars und Lena, 4 und 7 Jahre alt, sind mit der
Mutter im Supermarkt. Die Mutter fragt Lars:
„Welchen Joghurt möchtest du gerne haben?“
Lars versucht, sich aus der Vielzahl der verschiedenen Becher einen auszusuchen und
zeigt schließlich auf den Erdbeer-Joghurt.
Wenig später noch auf den SchokoladenJoghurt. „Oder den?“ Die Mutter packt beide in
den Einkaufswagen. Auf dem Weg zur Kasse
kommen sie an den Süßigkeiten vorbei. Es
beginnt ein Quengeln und Betteln: die „Überraschungseier“ haben es Lars und Lena angetan. Die Mutter sagt mehrfach „Nein, da ist viel
zu viel Zucker drin. Das tut euren Zähne nicht
gut!“ Kurz vor der Kasse gibt sie auf: „Na gut,
das ist aber das aller-aller-aller-letzte Mal!“
Respekt vor ihren Gefühlen und Bedürfnissen
der Kinder sind Aspekte einer wertschätzenden Erziehung. Bedeutet das in diesem Fall,
möglichst jeden Wunsch zu erfüllen? Oder gibt
es Grenzen?
Für mich als Sozialpädagogin bedeutet „wertschätzende Erziehung“ eine an Werten orientierte Erziehung. Das heißt bei meinem Handeln als Mutter oder Vater lasse ich mich von
bestimmten Erziehungswerten oder Idealen
leiten – seien diese mir bewusst oder nicht.
In dem geschilderten Fall verwehrt die Mutter
den Kindern den Schokogenuss nicht. Vielleicht weil Werte wie Liebe, Respekt, Mitgefühl für sie maßgebend sind. Die Frage ist,
ob Eltern einem vierjährigen Kind zubilligen
oder zumuten möchten, eine eigene Wahl bei
Joghurts oder anderen Lebens- bzw. Genussmitteln zu treffen. So viel Freiheit und Selbstbestimmung (als Erziehungswerte) muss sein,
könnte man meinen. Doch eine Konsequenz
wäre, dass Lars lernt: „Ich bestimme selbst,
was ich essen will und was nicht.“ Aber er
Nr. 14 / 2014
Seite 12
kann natürlich nicht einschätzen, was ihm
gesundheitlich zuträglich ist und was nicht,
dafür ist er zu jung. Hier besteht ein Konflikt.
Der Machtkampf mit den Eltern ist vorgezeichnet. Noch gewichtiger scheint mir der Sieg der
Kleinen über das „Nein“ der Mutter zu sein. Die
Mutter möchte den Frust der Kinder vermeiden
oder endlich Ruhe haben. Verständlich. Die
Konsequenz könnte aber auch hier der Lerneffekt der Kinder sein: „Lange genug quengeln,
dann bekommen wir unseren Willen!“
Eine wertschätzende, respektvolle Haltung gegenüber unseren Kindern heißt, auch Grenzen
aufzeigen und konsequent sein. Der Vierjährige braucht die Sicherheit und verantwortliche
Entscheidung der Mutter, weil er mit der Frage
nach dem richtigen Joghurt überfordert ist. Beide Kinder müssen sich auf das „Nein“ verlassen können, weil sie sonst genügend „Macht“
über die Mutter gewinnen könnten, sich in
anderen wirklich entscheidenden Situationen
leicht durchzusetzen. Hier ist es hilfreich, sich
die eigene Position und die des Kindes zu verdeutlichen.
Wir neigen dazu, das Kind zu überfordern, weil
wir es als eigene, gleichwertige Persönlichkeit
achten wollen. Wir sehen in ihm einen kleinen
Erwachsenen. Doch das Kind ist uns anvertraut und auf unsere Führung und Überschau
angewiesen, aus der es Sicherheit, Schutz,
Geborgenheit und Lebensvertrauen erfahren
kann. Das Kind sucht nach Vorbildern, die es
verinnerlichen möchte, denn es ist mit einer
wunderbaren Nachahmungsfähigkeit geboren.
Doch sollten wir in der Vorbildfunktion als Eltern
eindeutig und berechenbar sein.
Erziehen heißt auch immer, sich in einem fortwährenden Entwicklungsprozess zu befinden.
Gelassenheit und Überschau ist hier hilfreich.
Gelassenheit kann ich am besten entwickeln
durch das Empfinden von Dankbarkeit. Dafür kann ich immer Gründe finden, egal, wie
schwierig gerade meine Lebenssituation ist.
Einblicken: SCHULE
Früchte der Erde
Kunstprojekt an der Bodelschwinghschule
Von Luise Wald, Lehrerin an der Bodelschwinghschule
Seit 1989 ist Brünn in Tschechien die Partnerstadt Stuttgarts. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft stehen viele gemeinsame Aktionen an. So macht unsere Schule
beim Kunstprojekt und Malwettbewerb „Früchte der Erde“ mit – eine Brünner Sonderschule hatte
dazu aufgerufen. Die besten Ergebnisse sollen an einer Ausstellung in Brünn präsentiert werden.
Den Malwettbewerb nahmen wir zum Anlass jeweils verschiedene Künstlerinnnen aus der Region zu uns an die Schule einzuladen, die mit uns zum Thema „Früchte der Erde“ arbeiteten. Ziel
war es, den teilnehmenden Schülern verschiedene künstlerische Herangehensweisen an das
Thema Früchte zu ermöglichen. Dabei stand das eigene Tun und Ausprobieren im Vordergrund.
Entstanden sind quietschbunte gegenständliche und abstrakte Werke zum Thema.
Zum ersten Teil des Kunstprojekt kamen zwei Künstlerinnen zu uns an die Schule: Renate Busse
und Stefanie Krüger. Renate Busse ist freischaffende Künstlerin aus Schorndorf. Sie beschäftigt
sich in ihrem künstlerischen Schaffen gerne mit Obstkisten. Stefanie Krüger ist ebenfalls Künstlerin, ihr Atelier liegt in Möhringen in der Nähe der Schule. Sie arbeitet außerdem an der Pädagogischen Hochschule als Kunst-Lehrbeauftragte.
Zuerst arbeiteten wir mit Künstlerin Busse zusammen. An unserem ersten Treffen erklärte und
zeigte sie uns wie man grundiert: „Der Pinsel tanzt übers Blatt! Schön locker aus dem Handgelenk.“ Zunächst waren unsere Bilder eher weiß, dann kam Farbe hinzu. Es wurde lustvoll bunt
gemischt. Später entstanden auf den Grundierungen Früchte der verschiedensten Art. Am Ende
legten wir alle unsere entstandenen Kunstwerke aus: Ein richtig großer, farbenfroher Obstgarten
lag da vor uns.
In der Woche darauf lernten wir Stefanie Krüger kennen. Sie hat uns verschiedenste Früchte
mitgebracht, die wir probierten. Manche waren süß, sauer, bitter oder auch ein bisschen scharf.
Und auch die Konsistenz – die Art und Weise, wie sich das Obst im Mund anfühlt – war ganz
unterschiedlich. Dann wurden wir selbst zu Früchteerfindern: Welche Farbe hat eine scharfe
Frucht? Wie könnte eine süße, weiche Frucht anzusehen sein? Oder eine schleimige? Im Stehen
an Malbrettern nahmen unsere Fantasiefrüchte Farbe und Form an. Und jede Frucht bekam ein
Etikett, auf dem der Namen zu lesen ist. Tolle Fantasiefrüchte sind entstanden!
Vielen Dank an die beiden Künstlerinnen! Es hat Spaß gemacht. Und wir haben viel Neues gelernt und unser Methodenrepertoire erweitert. Nun freuen wir uns auf die Ausstellung unserer
Bilder, so dass unser künstlerischer Zuwachs auch für andere sichtbar wird. Die Vernissage in
der Bodelschwinghschule wird wahrscheinlich beim Elternsommerfest, am 27. Juni 2014 sein.
Zur Ausstellung in Brünn werden wir Fotos schicken.
Gelassenheit bedeutet auch, mich von Perfektionsansprüchen zu verabschieden, Fehler zuzulassen und gnädig und liebevoll mit mir selbst
zu sein. Wichtig ist auch, das Vertrauen zu sich
selbst zu haben, mit den Herausforderungen
und Aufgaben zu wachsen. Denn als Mutter
oder Vater eines Kleinkinds habe ich auch noch
keine Vorstellung davon, wie ich mit meinem
Spross in der Pubertät umgehen werde.
„Beziehung statt Erziehung“ wird oft gesagt.
Dazu gehört die wertschätzende Beziehung
zum Kind, aber auch zu sich selbst. Geht es mir
selbst gut und lerne ich, mich selbst zu lieben
und anzuerkennen, geht es auch meinem Kind
gut und den mich umgebenden Menschen.
Kontakt
Birgit Kohlhase
www.paarberatung-kohlhase.de
Ein bunter, froher Obstgarten entsteht. Früchte erfinden: Wie sieht wohl eine süße, weiche Frucht aus?
Nr. 14 / 2014
Seite 13
Einblicken: SCHULE
Der 23. April 2014: Hundert Jahre
Königin-Charlotte-Gymnasium
Von Dr. Heiger Ostertag, Historiker und Lehrer am KCG
Die Vorbereitungen für das große Schuljubiläum des Königin-Charlotte-Gymnasiums laufen
auf vollen Touren. Konzerte, künstlerische und
pädagogische Veranstaltungen, selbst ein Flash
Mob sind in „Arbeit“. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten, das zentrale Fest am 19. Juli, steht
dabei natürlich im Mittelpunkt der vielfältigen
Aktivitäten der Schulgemeinschaft. Ob „die Welt
der Charlotte aus Lego- und Dominosteinen“
entwickelt werden soll, „Schule früher und heute“
betrachtet oder eine Modeschau aus dem Jahre 1914 konzipiert wird, alles steht im Zeichen
„Hundert Jahre Charlotte“.
Ende April wird der Jubiläumsband zum Fest mit
dem Titel „Einhundert Jahre Königin-CharlotteGymnasium Stuttgart 1914 — 2014“ erscheinen
und auch in den regionalen Buchläden präsentiert werden. Monatelang wühlte sich sozusagen
das Redaktionsteam durch das schuleigene
Archiv. Urkunden und Aufzeichnungen aus den
Jahren 1914 bis 1918, kultusministerielle Schreiben der 20er, 30er und 40er Jahren sowie alte
Schul- und Kollegiumsbilder und Schulhefte wurden ausgegraben und mit aktuellen Artikeln und
Fotografien aus dem Schulleben der letzten 20
Jahre zu einem umfassenden Kompendium zusammengestellt. „Hohe und höchste“ Grußworte
rahmen das an die 250 Seiten starke Werk ein,
zahlreiche Berichte früherer Schüler sowie ehe-
maliger Lehrer geben einen umfassenden Eindruck der hier über Jahrzehnte gestaltete und
gelebte Bildungswelt.
Wer war Charlotte?
Am Anfang der Arbeit an der Schulhistorie stand
die Frage nach der Namenspatronin unseres
Möhringer Gymnasiums: Wer war Charlotte? Ein
Auszug aus dem Jubiläumsband gibt eine erste
Antwort:
Die württembergische Königin Charlotte wurde
am 10. Oktober 1864 als Prinzessin Charlotte zu Schaumburg­Lippe in Schloss Ratibřice,
Böhmen geboren. Sie war die zweite Frau des
späteren Königs Wilhelm. Marie von Waldeck,
die erste Frau, starb 1882. Für Charlotte war es
nicht leicht, als Nachfolgerin die Lücke zu füllen, die Marie von Waldeck hinterlassen hatte.
Schön, charmant und gütig, war diese eine von
allen geliebte Frau gewesen. Charlotte dagegen
wurde eher als kühl, herb und stolz empfunden.
Die selbstbewusste Königin war zudem sehr
sportlich und liebte das Reiten und Jagen. Es
wird die Geschichte erzählt, dass sie ein Bierfuhrwerk mit vier Pferden, das durchgegangen
war, zum Stehen brachte. Der Hofadel war ob
der „männlichen“ Tat sichtlich irritiert. Die Reaktion des königlichen Gatten ist leider nicht bekannt. Regierung und Volk hatten den Kronprin-
Königin Charlotte von Württemberg
zen Wilhelm zu dieser zweiten Ehe gedrängt.
Man hoffte auf einen männlichen Thronfolger,
um die protestantische württembergische Linie
im Königshaus fortzusetzen, doch die Ehe blieb
kinderlos. Vielleicht setzte sich Königin Charlotte
aus diesen Gründen sehr für die Jugendfürsorge
ein und kümmerte sich um die Mädchenbildung
im Lande. Besonders interessierte sie sich natürlich für das Geschehen an „ihrer“ Schule. Zur
ersten Abschlussfeier im Jahre 1915 erschien
die Königin unangemeldet mit zwei Hofdamen
und versetzte damit die damalige Schulleitung in
höchste Aufregung.
Berühmt war auch das von der Königin gestiftete
Charlottenkreuz, das Menschen verliehen wurde, die sich besonders für Kranke und Verwundete während des Ersten Weltkriegs eingesetzt
hatten. Nachdem die Republik ausgerufen wurde, zogen sich Wilhelm II. und Charlotte 1918
auf ihr Jagdschloss nach Bebenhausen zurück.
Hier starb Wilhelm II. 1921. Charlotte machte
Bebenhausen zu ihrem Witwensitz und lebte
dort bis zu ihrem Tod 1946.
Nr. 14 / 2014
Seite 14
KIND & FAMILIE im Stadtbezirk
Allerlei
aus Möhringen
Zusammengestellt von Beate Gebhardt
Blockflötenunterricht beim Musikverein
[bg] Ab sofort bieten erfahrene Ausbilder des
Musikvereins Möhringen 1990 e.V. interessierten
Kindern und Jugendlichen auch Blockflöten­
unterricht an. Der Verein hat seit Jahren eine
aktive Jugendarbeit. Zurzeit erhalten 40 Kinder
und Jugendliche Musikunterricht. Ausgebildet
wird an Instrumenten wie Trompete, Baritonund Tenorhorn, Klarinette, Querflöte, Saxophon,
Posaune, Tuba sowie Schlagzeug.
Infos beim Jugendorganisator Eberhard Wojzich, Telefon
(0176) 63 30 08 97 oder E-Mail: [email protected]
Frühlingskonzert an der FES
[bg] Die Freie Evangelische Schule lädt am Donnerstag, 15.05.2014 um 19 Uhr zum jährlichen
Frühlingskonzert ein. Schüler, Eltern und Lehrer
musizieren und singen in Zusammenarbeit mit
professionellen Musikern und bieten ein buntes
Programm. Die Veranstaltung findet in den Räumen der Schule, Hengstäcker 15, Möhringen,
statt. Der Eintritt ist frei.
Infos unter Telefon (0711) 794 13 60
oder www.fes-stuttgart.de
Neue Sammelstelle für Korken
[bg] Für alle, die in den letzten Monaten vergeblich eine öffentlich zugängliche Sammelstelle
von Korken gesucht haben, gibt es Neuigkeiten:
Die vom Bezirksrathaus Möhringen „abgewanderte“ Tonne wurde jetzt von der Ökologiegruppe der ILM (Initiative Lebensraum MöhringenFasanenhof-Sonnenberg) am Eingang des
Gemeindezentrums der Möhringer Martinskirche, Oberdorfplatz, aufgestellt. Die Korken
werden für die Diakonie in Kork gesammelt,
die im Rahmen des 1991 gestarteten Projekt
„Korken für Kork“ Arbeitsplätze für Behinderte
geschaffen hat.
Infos unter www.ilm-ev.de/projektgruppen/okologie/
Tanz und Musik am israelischen
Abend
[bg] Einen israelischen Abend mit Musik und
Tanz organisiert Katharina Künstler von der Musikschule Stuttgart am Samstag, 05.07.2014.
Schüler des Stadtteils Vaihingen musizieren
gemeinsam mit den Vaihinger Stadtmusikanten.
Großer Demeter Schau- und Bildungsgarten in Möhringen
bg] Ein Schau- und Bildungsgarten, der seit Anfang des Jahres in der Nähe des Möhringer Freibads entsteht, soll jedermann – vom Neuling bis zum Profi und vom Kindergartenkind bis zum
Rentner – Anregungen für den biologischen Anbau im eigenen Garten und für das Gärtnern auf
Balkon, Terrasse oder Stadtgarten geben. Hierzu hat der Demeter Landesverband Baden-Württemberg in Kooperation mit Biobauer Christoph Simpfendörfer vom Reyerhof ein umfangreiches
Programm mit Aktionen, Workshops und Vorträgen zusammengestellt. Auf den acht Parzellen
des Schaugartens an der Udamstraße sollen Gemüse, Kräuter und Blumen angebaut werden.
Dazu kommen sechs Bienenstöcke, ein Weidenhaus zum Versammeln und Sitzen, eine Kompostanlage sowie eine Insekten-, Wildbienen- und Honigbienenweide. Im Herbst werden noch
Sträucher und Bäume gepflanzt. Das Programm sieht Vorträge zur Wildbienenhaltung, zum
Kräutersammeln oder zum Kistengärtnern ebenso vor wie Betriebsbesichtigungen der Holzofenbäckerei Eselsmühle oder der Dorfgemeinschaft Tennental. Eingebunden in das Projekt ist das
seit mehreren Jahren auf dem Reyerhof angebotene Bildungsprogramm „Lernort Bauernhof“,
das Kindern und Jugendlichen in pädagogisch aufbereiten Modulen Einblick in die Welt eines
Bauernhof geben soll.
Infos und Anmeldungen bei Maria Kiermasch, E-Mail: [email protected]
Die Veranstaltung im Bürgerforum, Schwabenplatz 3, beginnt um 18 Uhr.
TEN SING Konzert
[bg] Rock, Pop, Oldies und aktuelle Hits erwarten die Zuschauer ab 10 Jahren am 31. Mai um
19.30 Uhr beim TEN SING-Konzert im CVJMVereinshaus, Großer Saal, Leinenweberstraße
27. TEN SING, abgeleitet aus „Teenager singen“, ist eine jugendkulturelle Musikarbeit im
christlichen Kontext. Die Ursprungsidee stammt
aus Norwegen. In der Zwischenzeit gibt es TEN
SING-Gruppen in ganz Europa. Ziel ist, dass Jugendliche ihre Gaben entdecken und Fähigkeiten erweitern, indem sie – in der Regel innerhalb
eines Jahres – eine eigene Show auf die Beine
stellen. Organisation, Technik und alles was auf
der Bühne geschieht wird von den Jugendlichen
selbst geleistet. Hauptbestandteil der Shows
sind Lieder. Je nach TEN SING-Gruppe kommen weitere Elemente wie Tanz, Theater, Film,
Clapping, Rap, Fotografie dazu. Die Möhringer
TEN SING-Gruppe wird voraussichtlich nach
dem Konzert nicht mehr weitergeführt.
Eintrittspreise (voraussichtlich): 3,00/4,00 Euro
(VVK), 3,50/4,50 Euro (Abendkasse)
Mobile Kindersozialarbeit neu am
Möhringer Bahnhof
[bg] Seit Januar 2014 hat das Haus der Caritas
in Stuttgart-Möhringen sein Angebot erweitert.
Zu der Fachberatungsstelle für Wohnungslose,
der Suchtberatung und der Arbeit mit Menschen
mit Migrationshintergrund ist ein neuer Bereich
hinzugekommen: die Mobile Jugendarbeit mit
dem Schwerpunkt der Mobilen Kindersozialarbeit. Das Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 8 bis
27 Jahren. Das neue Büro am Möhringer Bahnhof ist bereits bezogen und dienstags (10 bis 19
Uhr) sowie freitags (10 bis 17 Uhr) geöffnet. Frei
nach dem Motto „gemeinsam geht vieles mehr“
wird dort Stefan Köhler, Mitarbeiter der Mobilen
Jugendarbeit, von erfahrenen Mitarbeitern vom
Haus der Caritas Unterstützung bekommen. Ziel
ist es sich für die Schaffung und den Erhalt von
Sozialräumen für Kinder und Jugendliche im
Stadtteil einzusetzen. Zunächst will Köhler sich
bei ortsansässigen Vereinen, Bürgerinitiativen,
Behörden, Schulen und sozialen Einrichtungen
vorstellen. Eine tragende und wichtige Säule in
der Konzeption der Mobilen Kindersozialarbeit
ist „Streetwork“. An Treffpunkten wie in Park-
Nr. 14 / 2014
anlagen, öffentlichen Plätzen, Kirchplätzen,
Einkaufszentren oder Schulhöfen suchen die
Sozialarbeiter die Kinder auf, um Kontakt zu
Einzelnen und Gruppen aufzubauen. Mobile
Kindersozialarbeit als neuer Ansatz für Kinder ab 8 Jahren wird derzeit in einem Modellprojekt in den Stadtteilen Möhringen und
Freiberg-Mönchfeld erprobt.
Seite 15
Anzeigen:
Dr. Barbara Staub
Fachzahnärztin für Kieferorthopädie
Fleischhauerstraße 31
70567 Stuttgart (Möhringen)
Tel. 0711 - 71 31 42
Fax 0711 - 71 02 16
Mobile Jugendarbeit und Mobile Kindersozialarbeit, Filderbahnplatz 23, Telefon (0711) 71 86
32 33 / E-Mail: [email protected]
Chillen zu schülerfreundlichen
Preisen im Bistro Flamingo
[bg] Einmal im Monat können sich Jugendliche ab 13 Jahren in entspannter Atmosphäre
zum Quatschen und Lachen im Bistro Flamingo treffen. Die Idee hierzu entstand vor
fünf Jahren: Junge Mitarbeiter des CVJM
Möhringen wollten gerne einen Treffpunkt
für Teenies anbieten, an dem man sich ohne
viel Geld auszugeben mit seinen Freunden
treffen kann. Heute betreut ein Team im Alter
zwischen 16 und 20 Jahren den offenen Treff
im CVJM-Vereinshaus, vorrangig ehrenamtliche Mitarbeitende aus der Jugendarbeit. Geboten werden alkoholfreie Drinks und leckere
Snacks zu schülerfreundlichen Preisen, Sofas, Tische und ein Tischkicker. In letzter Zeit
kommen 10 bis 15 Leuten, berichtet Jugendreferentin Stefanie Weinmann, zeitweise waren
es bis zu 40 Teenies pro Abend. Der Treff ist
meist einmal monatlich geöffnet. Jedoch gibt
es aufgrund von Ferien und anderen keinen
festen Rhythmus. Die nächsten Termine sind
am 09.05. und 04.07., jeweils ab 19.30 Uhr im
Keller des CVJM-Vereinheims, Leinenweberstraße 27.
KNICKBEIN sucht:
Menschen, die Lust haben
• zu scheiben und / oder zu recherchieren,
• Anzeigenkunden zu werben,
• beim Ausliefern zu helfen.
Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich
bei Anna Schweighardt. Telefon (0711) 90
76 152 oder unter [email protected]
Sigmaringerstraße 24
70567 Möhringen
Tel. 0711/ 71 33 16
Kleidung (50 -176 und Spielwaren)
Infos und Termine unter www.cvjm-s-moehringen.de
Neuer Mitarbeiter im Team der
Mobilen Jugendarbeit Fasanenhof
[bg] Seit Mitte Februar hat das Team der Mobilen Jugendarbeit im Fasanenhof mit Jonas
Stürtz einen neuen Mitarbeiter. Nach seinem
Studium der Sozialen Arbeit an der Hochschule Ravensburg-Weingarten setzt er sich
nun für die Belange der Jugendlichen ein.
Außerdem ist er an verschiedenen Aktionen,
Projekten und Freizeiten beteiligt. Getreu dem
Motto „Wir sind für euch da“ unterstützt die
Mobile Jugendarbeit Jugendliche und junge
Erwachsene bei Problemen. Bei Fragen zum
Ausbildungsplatz oder Unterstützung bei der
Bewerbung steht Jonas Stürtz den Jugendlichen zur Verfügung. Ob Ärger mit Familie,
Freunden oder sogar mit der Polizei, Probleme durch Alkohol oder Drogen, alle Themen
werden vertraulich behandelt und bearbeitet.
Weitere Infos unter Telefon (0711) 93 31 58 54 oder
persönlich im Büro Fasanenhof, Bonhoefferweg 10
Bei uns bewegt sich was!
Besuchen Sie uns zum KOSTENLOSEN PROBETRAINING und
lernen Sie unser Tanz- und Fitnessangebot für Erwachsene
und Kinder kennen: Moderner Kindertanz, Modern Dance,
Jazz Dance, Body-Workout, Step, Zumba u.v.m.
Wir freuen uns auf Sie und beraten Sie gern!
NEUGIERIG? Dann rufen Sie uns einfach an unter:
0711-22 02 28 47 oder 0179-950 07 67
by Lisa Grübnau
Hausmann-
Trochtelfinger Str. 9a . 70567 Stuttgart-Möhringen . www.werk7-stuttgart.de
Nr. 14 / 2014
Seite 16
Einblicken: SCHULE
SMV-Arbeit am KöniginCharlotte-Gymnasium
Von Robin Pose, Schülersprecher
Schülermitverantwortung, kurz SMV bedeutet, jeder kann mitmachen. Jeder
Schüler hat die Möglichkeit, in der Schule seine Ideen einzubringen und sich zu
engagieren.
Möglichkeiten dazu gibt es am Königin-Charotte-Gymnasium viele, sei es in den
Projektgruppen, welche sich zu Beginn jedes Schuljahres zusammenfinden oder
einfach in dem regelmäßig stattfindenden Schülerrat. Neben der Organisation von
außerunterrichtlichen Aktionen wie Mottotagen, Discos und Sportturnieren ist eine
weitere wichtige Aufgabe der SMV die Teilnahme am Entscheidungsprozess in
der Schule. Die SMV ist in wichtigen Gremien wie der Schulkonferenz vertreten,
wodurch es ihr direkt möglich ist, Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen.
Natürlich sind die Schüler bei der Planung und Durchführung von Projekten und
Aktionen nicht auf sich alleine gestellt, sondern werden von den Verbindungslehrern unterstützt. Zusätzlich zu den Verbindungslehrern wird jedes Jahr ein Schülersprecherteam gewählt, dessen Aufgabe es ist, die SMV für ein Jahr gemeinsam
mit den Verbindungslehrern zu leiten.
Um das Schulklima zu verbessern und dieses wichtige Thema stärker in der
Schule zu behandeln, wurde die Teilnahme am Projekt „Schule ohne Rassismus –
Schule mit Courage“ beschlossen, in dessen Rahmen jedes Jahr Aktionen durchgeführt werden.
Des Weiteren haben wir seit letztem Jahr wieder die Möglichkeit, gegen Ende
des Schuljahres Projekttage zu veranstalten, bei denen die Schüler die Chance haben, sich in Interessengruppen zusammenzufinden und über die Dauer der
Projekttage an einem Workshop teilzunehmen und ihr Projekt anschließend zu
präsentieren. Anlässlich des 100. Schulgeburtstages stehen die Projekttage in
diesem Jahr unter dem Motto „Charlotte wird 100“ und werden gemeinsam mit
dem Schulfest am 19. Juli ihren feierlichen Abschluss finden.
Projekte der SMV (von oben): Europatag, Valentinsaktion, Disco
KIND & FAMILIE im Stadtbezirk
Der neue Leiter des Möhringer
Waldheims stellt sich vor
Von Andreas Miller, Waldheimleiter Möhringen
Immer wieder begeistern mich die vielen Mitarbeiter, die ihre Zeit und Kraft investieren werden,
um den Kindern jeden Sommer unvergessliche
Augenblicke und Beziehungen zu ermöglichen.
Am 1. Februar durfte ich die Waldheimleiterstelle in Möhringen antreten.
Mein Name ist Andreas Miller. Nach meinem
Studium zum Diplom-Sozialpädagogen arbeitete ich sieben Jahre beim CVJM Stuttgart. Dort
war ich vor allem für die Kinder- und Jugendarbeit verantwortlich. Meine Hauptaufgabe lag
in der Betreuung von Migrantenkindern. Auch
die Leitung von vielen Freizeiten habe ich sehr
gerne übernommen. Nach dieser Zeit sammelte
ich ein Jahr lang Erfahrungen in Uganda/ Afrika.
Es war sehr spannend, herausfordernd und sehr
schön, eine komplett andere Kultur und deren
Menschen kennen zu lernen. Man bekommt
einen anderen Blickwinkel und neue Sichtweisen. Denn ich habe erfahren, wie man auch mit
sehr wenig sehr glücklich sein kann! Nach Afrika
baute ich mein zweites Standbein in der Tonstudioarbeit auf. Ich war für ein Jahr freiberuflich
tätig. Nach diesem Jahr arbeitete ich parallel
zum Studio noch in einem Kindergarten und in
einer Schule. Die Arbeit in der Schule (Kernzeitbetreuung in der FES Stuttgart) werde ich auch
zukünftig weiter führen.
Die Waldheimarbeit habe ich vor einigen Jahren
im Waldheim Dobelgarten erlebt. Im Laufe der
Andreas Miller, neuer Waldheimleiter
Nr. 14 / 2014
Seite 17
Einblicken: SCHULE
Von Burgherren und
Burgfräulein
Schullandheimaufenthalt der Bodelschwinghschule
auf der Tannenburg
Von Elke Hollenbach, Lehrerin an der Bodelschwinghschule
Für eine Woche durften sich die Schülerinnen und Schüler der Bodelschwinghschule Stuttgart fühlen wie die Burgherren und Burgfräulein vergangener Zeiten
– im Schullandheim residierten sie eine Woche lang auf der Tannenburg. Diese
liegt – wie es sich für eine Burg gehört – auf einer Anhöhe, zwischen Ellwangen
und Schwäbisch Hall, mit weitem Blick ins Hohenloher Land.
Zwar erfolgte die Anreise nicht wie früher üblich mit Pferd oder Sänfte, sondern
mit Bus und Bahn. Doch bereits der halbstündige Fußweg von der Bushaltestelle zur Burganlage, das Überwinden des Burggrabens und das Eintreten in den
Burghof ließen eine Ahnung aufkommen, wie froh frühere Besucher gewesen
sein mussten, wenn sie gastfreundlich auf der Burg empfangen wurden. An letzterem hat sich übrigens auch in heutigen Zeiten nichts geändert.
Nach dem Beziehen der Zimmer, die fast alle mit antiken Möbeln ausgestattet
waren, galt es die Burg zu erkunden. Dicke Mauern, schmale Gänge und natürlich die obligatorische Ritterrüstung ließen gleich die entsprechende Atmosphäre
aufkommen. Beeindruckend war auch ein tiefer Brunnen, aus dem die Burgbewohner in vergangenen Zeiten ihr Wasser holen konnten. So eroberten sich die
Schüler nach und nach „ihre“ Burg. Tribute ans Heute wie der Getränkeautomat,
aus dem die Colaflaschen vielversprechend blitzten, störten dabei das Ritterflair
überhaupt nicht.
Im Burghof konnten die Schüler nach Herzenslust spielen. Besonderen Anklang
fanden dabei Spiele wie aus Ritters Zeiten, zum Beispiel eine Holzkegelbahn.
Unter fachkundiger Anleitung konnten sich die Schüler beim Bogenschießen in
ihrem Können üben. Mancher Pfeil ging daneben, aber auch Erfolgserlebnisse –
der Treffer ins Schwarze – blieben nicht aus. Auch auf dem Niederseilparcours,
der mitten durch ein lauschiges Wäldchen
führte, bewiesen die Jugendlichen ihre Geschicklichkeit. Famose Knappen…!
Jahre baute ich die Musikarbeit im Waldheim
auf, die die morgendlichen Impulse mit lautem
und fröhlichem Singen begleiteten. Das Highlight für die Kinder war am Ende eine Live-CD,
die jedes Kind bekam. Damals spürte ich die
Leidenschaft und die Wichtigkeit dieser Arbeit.
Den Kindern in den Ferien etwas geben, worauf sie sich schon das ganze Jahr über freuten.
Besonders für die Kinder, die keinen Familienurlaub haben konnten, war diese Zeit etwas
ganz Besonderes. Auch die Atmosphäre im
Mitarbeiterteam, die Leidenschaft und Hingabe,
der wenige Schlaf, die Liebe, die von den Mitarbeitern an die Kinder weitergegeben wurde,
beeindruckte mich zutiefst.
Deshalb bin ich sehr gespannt auf meine neue
Stelle in der Kirchengemeinde Möhringen, auf
jeden Mitarbeiter, der sich investiert, jedes Kind,
das mit erwartungsvollen Augen kommen wird.
Ich fühle mich geehrt, ein Teil dieser wichtigen
Arbeit sein zu dürfen.
Natürlich gab es auch in diesem Schullandheim Aktivitäten, wie sie die Ritter von früher
wohl kaum gekannt haben. Hier ist besonders der Besuch des Schenkenseebads zu
erwähnen, wo sich die Schüler auf der Black
Hole-Rutsche mit Lichteffekten und der X-tube
Reifenrutsche vergnügen konnten. Und einen
Ritter in Rüstung im Eiscafé in Schwäbisch
Hall sitzend kann man sich auch nur schwer
vorstellen. Doch brachte die Stadtführung
durch Schwäbisch Hall, an der die Schüler
IMPRESSUM
Das Familienmagazin „Knickbein“
erscheint zwei Mal jährlich im Eigenverlag des Vereins „Knickbein – Das
Möhringer Familienmagazin e.V.“.
Kopien auch auszugsweise bedürfen der
Genehmigung durch die Redaktion.
Knickbein – Das Möhringer
Familienmagazin
Weilstetter Weg 6
70567 Stuttgart
www.knickbein.de
Ansprechpartner (V.i.S.d.P.):
Anna Schweighardt
Telefon: (0711) 90 76 152
oben: Im Hohenlohischen auf der Tannenburg
unten: Bogenschießen will gelernt sein
teilnahmen, schon wieder etliche Anklänge
ans ferne Mittelalter.
Geprägt wurde der Aufenthalt jedoch unverkennbar durch die alten Burgmauern und das
Ritter-Feeling. Es war für die Schüler spannend sich auf dem Burggelände zu bewegen,
in alten Betten zu schlafen und sich ein bisschen wie ein Burgherr oder eben ein Burgfräulein zu fühlen. So spannend, dass manch
einer von ihnen am Ende eigentlich noch gar
nicht heimgehen wollte, sondern lieber noch
mal einen Blick in den Brunnen werfen oder
einen kurzen Gang auf der Burgmauer absolvieren wollte …
E-Mail: [email protected]
Redaktion:
Anna Schweighardt [as], Marzena DolataKosiol [md], Beate Gebhardt [bg], Bärbel
Günther, Julia Hohler, Laura Lansche
Anzeigen:
E-Mail: [email protected]
Preisliste Nr. 3 vom März 2012 im Internet
unter: www.knickbein.de > Impressum
Fotos / Grafiken:
Alle Fotos, wenn nicht anders
angegeben, stammen von den
Autoren bzw. der Knickbein-Redaktion.
Titelfoto: Marzena Dolata-Kosiol
Layout / Satz: Anna Schweighardt,
Marzena Dolata-Kosiol
Druck: diedruckerei.de,
Neustadt a. d. Aisch
Auflage: 3.500 Exemplare
Ausgabestellen:
Knickbein wird an alle Kinder und Jugendlichen über Schulen und Kindergärten im
Stadtbezirk Möhringen verteilt. Weitere Exemplare liegen in einigen Geschäften aus.
Preis: kostenlos
Bankverbindung:
IBAN DE 05 6005 0101 7448 3731 10
BW-Bank BIC SOLADEST600
Nr. 14 / 2014
Seite 18
Einblicken: SCHULE
„Ihr seid die letzte Generation, die solche
Zeitzeugen noch fragen kann!“
Oral History an der Anne-Frank-Realschule
Von Holger Viereck, Geschichtslehrer
Schüler sprechen mit Zeitzeugen
Von Holger Viereck
Mit folgenden Zeitzeugen haben die
Schüler der Anne-Frank-Schule in den
vergangenen Jahren sprechen können.
Zur NS-Geschichte
Inge Auerbacher – Sie stammt aus Kippenheim
im Schwarzwald. Nach dem Umzug der Familie
nach Göppingen, besuchte sie die jüdische Schule in Stuttgart. 1942 wurde sie als jüdisches Kind
mit ihrer Familie von Stuttgart in das KZ-Theresienstadt deportiert. Sie überlebte die Erniedrigungen und Strapazen des Lagers trotz Krankheiten
und schwerer gesundheitlicher Folgen. Nach dem
Krieg zog ihre Familie nach New York, wo sie bis
heute lebt. Inge Auerbacher ist 78 Jahre alt.
Franz Hirth – Er ist der Neffe des Hitler-Attentäters Georg Elser. Franz Hirth lebte mit seinen
Eltern im Stuttgarter Westen. Elser besuchte die
Familie seiner Schwester noch einen Tag vor dem
Attentat im Münchner Bürgerbräukeller. Dabei
schenke er dem damals etwa 10-jährigen Franz
Hirth seine Kamera. Franz Hirth kam in der Folge
des Attentats in ein Kinderheim, seine Eltern verloren ihre Arbeit und hatten schwer mit den Folgen
zu kämpfen. Franz Hirth ist heute 84 Jahre alt.
Rahel Dror – Sie stammt ursprünglich aus Hamburg. Nach
furchtbaren Erfahrungen im Nazi-Deutschland konnte sie noch
früh genug nach Palästina auswandern. Dort lebte sie bei Verwandten. Als sie nach dem Krieg
mit ihrem Mann wieder zurück nach Deutschland
kam, arbeitete sie als Lehrerin. Frau Dror führt seit
vielen Jahren Schüler und Erwachsene durch die
Stuttgarter Synagoge. Wir haben sie mehrfach mit
Schulklassen dort getroffen und mit ihr diskutiert.
Sie ist heute 92 Jahre alt und lebt in Stuttgart.
Edeltraud Wiedmaier – Sie ist die Nichte des
Widerstandskämpfers Willi Bleicher. Er hat sich
in den 30er Jahren als Kommunist gegen Hitler
engagiert und wurde dafür ins KZ-Buchenwald
verschleppt. Dort hat er als Verantwortlicher der
Effektenkammer mit einigen Freunden zusammen ein jüdisches Kind vor der Deportation nach
Auschwitz gerettet. Die Rettung des dreijährigen
Stefan Jerzy Zweig war gefährlich, aber erfolgreich. Er überlebte! Zweig, der drei Jahre zuvor
in einem Ghetto geboren und von seinem Vater
heimlich in einem Rucksack ins KZ-gebracht worden war, lebt heute in Wien und ist 74 Jahre alt.
Wir haben Edeltraut Widmaier, die im Haus von
Bleichers Familie wohnt, besucht. Sie ist 68 Jahre
alt.
Meinhard Tenne – Er stammt aus Berlin. Sein Vater und er selber konnten der Ermordung entgehen, weil sie früh genug ein Touristenvisum für die
Schweiz beantragt hatten. Zudem waren sie von
einem Freund des Vaters gewarnt worden. Seine
Mutter und sein Schwester hatten weniger Glück.
Sie wurden während der Ausreise entdeckt und
nach Berlin zurück geschickt. Von hier aus wurden sie nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Tenne ging nach dem Krieg zunächst nach Palästina, kam später aber wieder nach Deutschland
zurück. Er siedelte sich zunächst in Frankfurt an,
bevor es ihn nach Stuttgart zog. Meinhard Tenne
hat uns mehrfach in der Synagoge geführt und in
der Schule besucht. Er ist heute 91 Jahre und war
viele Jahre der Sprecher der jüdischen Gemeinde
in Württemberg.
Garry Fabian – Er wurde als
Gerhard Fabian in Stuttgart
geboren. Seine Familie lebte
oberhalb der Neuen Weinsteige.
Weil die Fabians als Juden im
NS-Deutschland stark gefährdet waren, zogen sie Mitte der 30er Jahre in die
Tschechoslowakei. Nachdem die Deutschen ihre
Nachbarländer im Osten überfallen hatten, wurde
die Familie in Prag verhaftet und in das KZ-Theresienstadt deportiert. Er überlebte die Erniedrigungen und Strapazen des Lagers. Nach dem Krieg
zog seine Familie nach Australien, wo er bis heute
lebt. Garry Fabian ist heute 80 Jahre alt und lebt
in Melbourne.
Zur DDR Geschichte
Thomas Raufeisen – Er wurde in Hannover geboren, wo er auch zur Schule ging. Im Alter von
17 Jahren wurde ihm von den Eltern erzählt, dass
sein Großvater schwer erkrankt sei. Die Familie
fuhr in die DDR. Allerdings war nicht der Großvater erkrankt, sondern sein Vater ein Stasi-Spitzel,
der kurz vor der Enttarnung und Verhaftung stand.
Deshalb musste die Familie aus der BRD ausreisen. Sohn Thomas war nicht zufrieden mit dem
neuen Lebensraum. Auch seine Eltern konnten in
der DDR nicht heimisch werden. Nach mehreren
Fluchtversuchen wurde er im Berliner Stasigefängnis Hohenschönhausen und im Gefängnis
Bautzen eingesperrt. Nach 3 Jahren Haft konnte
Raufeisen schließlich aus der DDR ausreisen.
Thomas Raufeisen lebt heute in Berlin und ist 51
Jahre alt.
Das Leben wird nach
vorne gelebt und nach
hinten verstanden!
Sören Kirkegaard
„Weil wir das Schicksal von Anne Frank und
der vielen anderen Opfer kennen, nehmen wir
uns in der Anne-Frank-Realschule die Achtung
der Menschenrechte besonders zu Herzen. Wir
wollen damit für Toleranz und Frieden eintreten
und zeigen, dass es solch eine Diskriminierung
und Ausgrenzung nie mehr wieder geben darf.“
Mit diesem Satz beginnt das Leitbild der AnneFrank-Realschule. Er ist aber nicht nur ein Einleitungssatz für die wichtigsten Grundsätze, die
sich unsere Schule vor einigen Jahren selbst
gegeben hat. Er stellt vielmehr auch den wichtigen Themenschwerpunkt „Lernen aus der Geschichte“ dar.
In Geschichtsbüchern begegnet uns oft die
Geschichte der großen Politik. Es ist die Ereignisgeschichte, die sich mit Kriegen, berühmten
Persönlichkeiten, Verträgen und Grenzverschiebungen beschäftigt. Die Geschichte der
kleinen Leute, der einfachen Familien, der Emotionen und Mentalitäten verschwindet dahinter
oft. Warum ist alles so, wie es ist? Wie haben
sich die Menschen damals gefühlt? Was haben
sie gehofft? Solche Fragen werden im Unterricht meist gar nicht gefragt und noch weniger
beantwortet. Die Geschichte von Kindern, der
Familie, der Arbeit, der Schule, des Spiels, der
Erziehung, des Glaubens, des Wohnens, der
Ernährung oder des Wetters treten oft hinter
Themen zurück, die uns nicht direkt angehen.
An der Anne-Frank-Realschule haben wir seit
einigen Jahren, neben den klassischen Zugängen, noch einen anderen Ansatz für das
Geschichtslernen unserer Schüler gewählt. Wir
laden regelmäßig Zeitzeugen in den Unterricht
ein. Diese erzählen aus ihrem Leben. Dadurch
ergibt sich für die Schüler eine ganz neue Sichtweise. Eine Perspektive, die Emotionen, Angst
und Freude, Hunger, Verlust, Verfolgung und
Ohnmacht beinhaltet. Es ist eine subjektive
Sichtweise, die nicht in Bibliotheken und Geschichtsbüchern zu finden ist.
Zeitzeugen können zu fast allen Themen der
vergangenen Jahrzehnte eingeladen werden.
An der Anne-Frank-Realschule haben wir in den
letzten Jahren vor allem mit Zeitzeugen des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkrieges und
der DDR Geschichte gearbeitet.
Dabei muss den Schülern klar sein, welche
Form von Unterricht sie erleben. Ein Zeitzeuge
ist nicht jemand, der es besser weiß, dem man
Nr. 14 / 2014
Seite 19
Was sind „Quellen“ der Geschichte?
Von Holger Viereck
Geschichte ist nicht das, was früher einmal
passiert ist und dann in Geschichtsbüchern
aufgeschrieben wurde, damit Kinder es
lernen. Geschichte ist nicht einfach Vergangenheit. Nein, Geschichte ist etwas
anderes und gleichzeitig auch viel mehr.
In Wirklichkeit ist Geschichte ein aus der
Gegenwart auf Vergangenes Schauen.
Diese Vergangenheit begegnet uns immer
in „Quellen“. Solche Quellen, können aus
Schriften, Bildern oder Gegenständen bestehen. Sie können für die Nachwelt entweder extra angelegt worden sein (Traditionen, wie Denkmäler und Chroniken) oder
noch zufällig erhalten sein (Überreste wie
Burgen, Münzen oder Faustkeile).
oben: Meinhard Tenne im Gespräch mit Schülern
links: Inge Auerbacher zeigt ihren Deportationsbefehl
rechts: Thomas Raufeisen ist Zeitzeuge zur DDRGeschichte
glauben muss, weil er dabei war. Ein Zeitzeuge
ist jemand, der es anders weiß. Er ist jemand,
der seine subjektive Sicht der Dinge darlegt.
Damit bietet er ebenfalls eine Quelle dar, eine
mündliche nämlich! Diese mündliche Quelle
eröffnet jedoch Perspektiven, die von keinem
Schulbuch angeboten werden können. Dazu
gehört auch, dass ein Zeitzeuge befragt werden
kann. Er kommt ins Gespräch mit den Schülern.
Diese kommunikative Seite macht ihn besonders wertvoll.
Ein Zeitzeuge berichtet immer aus seinem Gedächtnis. Er erzählt die Dinge, an die er sich
erinnert. Dabei wählt er aus und wertet. Dieses
Gedächtnis nennen wir biologisches Gedächtnis. Wenn der letzte Zeitzeuge der NS-Geschichte verstorben ist, dann ist auch die letzte
persönliche Erinnerung an die Gewalt zwischen
den Menschen, die Verfolgung der jüdischen
Menschen, der Sinti und Roma, der Menschen
mit Behinderung und der Homosexuellen ausgelöscht. Es wird niemanden mehr geben, den
man nach seinen Erlebnissen befragen könnte.
Auch die Erlebnisse des Zweiten Weltkrieges
werden dann nicht mehr unmittelbar erzählt werden können. Dies wird spätestens in 10 bis 20
Jahren der Fall sein. Die heutigen Schüler sind
die letzte Generation, die solche Zeitzeugen
noch befragen kann.
Die Grausamkeiten des NS-Regimes und des
Krieges werden dann aus dem biologischen
Gedächtnis in das kollektive Gedächtnis über-
gehen. Sie werden vom Gedächtnis einzelner
Personen in das kollektive Gedächtnis von
Gruppen, z.B. Familien übergehen. Das ergibt
sich daraus, dass Menschen von dem Verhalten ihrer Eltern und Großeltern beeinflusst sind.
Die Ängste von Müttern, die die Zerstörung ihrer Heimatstadt und vielfachen Tod miterleben
mussten, prägen. Traumata von Vätern, die im
Krieg Taten begangen haben, derer sie sich Jahre später schämten oder deren Erinnerung sie
nicht mehr zulassen wollten, haben starke Auswirkungen auf Familien. Erlebnisse aus Krieg
und Verfolgung werden Kindern weiter erzählt
und auch diese erzählen sie weiter. Dabei werden die ursprünglich erlebten Geschichten oft
durch Informationen aus Büchern, Filmen und
anderen Schilderungen ergänzt.
Dieses kollektive Gedächtnis, das durch Kommunikation innerhalb der Familie entsteht, ist
viel mehr, als die Summe der einzelnen Gedächtnisse, die es bildet. Es besteht etwa 80 bis
100 Jahre. Vier Generationen, also bis zu den
Urgroßenkeln etwa, werden solche erinnerten
Geschichten oft weiter gegeben. Dann sind sie,
auch weil die handelnden Personen nicht mehr
bekannt sind, in der Regel nicht mehr nachvollziehbar. Die Erlebnisse verschwinden aus dem
Gruppengedächtnis.
Wir sind sehr froh, dass wir in der Vergangenheit, neben dem herkömmlichen Unterricht, so
viele Zeitzeugen bei uns begrüßen konnten.
Durch solche Gespräche erfahren die Schüler,
Um Geschichte erzählen zu können, muss
sie zur Sprache gebracht werden. Dazu
wird Geschichte aus diesen Quellen konstruiert. Die Quellen müssen dabei kritisch betrachtet und ausgelegt werden. Es
müssen ihnen W-Fragen gestellt werden.
Wer sagt etwas? Wann sagt er es? Was
sagt er? Wie sagt er es? Warum sagt er
es? Wozu sagt er es? So bearbeitet und
ausgelegt sind Quellen die Basis für jede
Geschichtsbetrachtung. Ohne Quellen,
gibt es gar keine Geschichte! Wenn man
viele verschiedene Quellen zur Verfügung
hat, also verschiedene Perspektiven einbeziehen kann, ergibt sich ein buntes Bild.
Man kann Geschichte dann differenziert
konstruieren (Multiperspektivität). Hat man
nur eine Quelle, bleibt der Zusammenhang
oft zufällig, unklar und eben einseitig.
Geschichte ist, recht verstanden, nicht eine
nach hinten gewandte Wissenschaft. Sie
reicht in die Gegenwart hinein und weist
sogar in die Zukunft. Geschichtswissenschaft schaut zurück, um Fragen der Gegenwart mit Hilfe der Geschichte zu klären.
Dieses Zurückschauen ist, weil es aus der
„Jetzt­Perspektive“ stattfindet, ganz an das
hier und heute gebunden. Die Erkenntnisse, die aus der Vergangenheit gezogen
werden können, haben Bedeutung für die
Gegenwart und die Zukunft. Wir stellen
deshalb auch immer die Frage, was man
aus der Geschichte lernen kann!
was im NS Deutschland und der DDR passiert
ist. Freiheit und Demokratie sind auch heute
nicht selbstverständlich. Es lohnt sich, sie zu
schätzen und sich für sie einzusetzen. Damit
gehören Zeitzeugengespräche mit Menschen,
die in Diktaturen gelebt oder deren Auswirkungen gespürt haben, zum Kern der Demokratieerziehung einer modernen Schule!
Nr. 14 / 2014
Seite 20
Einblicken: SCHULE
Symbol für Land, Wasser und Luft
Riedseeschule: Ein Besuch im Mercedes-Benz Museum
Von Nicole Fritsche, Lehrerin der Riedseeschule
Das Mercedes-Benz Museum in Bad Cannstatt
ist immer wieder einen Besuch wert. Ob für Familien, Jugendliche, Kinder – oder eben Schulklassen, es fasziniert viele.
Am 18. Februar 2014 haben die dritten Klassen
der Möhringer Riedseeschule sich dorthin auf
den Weg gemacht. Wie der Besuch dort war und
welche Erlebnisse wir dort hatten, lässt sich am
besten mit den Worten der Kinder aus der Klasse 3a erzählen.
„Wir haben uns um 7:55 Uhr an der Riedseeschule getroffen. Dann sind wir mit der U12 zum
Hauptbahnhof gefahren und dort in die S-Bahn
zum Neckarpark. Dort sind wir ausgestiegen
und zum Mercedes-Benz Museum gelaufen.“
(Svenja) Schon von außen ist das Museum einen längeren Blick wert! „Als wir dann vor dem
Museum standen, dachte ich: Oh Mann! Ist das
groß!“ (Jana)
Eine Mitarbeiterin des Mercedes-Benz Museums
hat die 3. Klassen der Riedseeschule freundlich
in Empfang genommen und uns eine Einführung
gegeben. „Die Frau hat uns erzählt, wie man früher ein Auto mit einer Kurbel gestartet hat. Sie
hat uns auch gezeigt, wie das erste Auto aussah
und wie man es lenkte. In einem Film haben wir
dann gesehen, was uns im Museum alles erwartet.“ (Maximiliam) „Bevor wir durch das Museum
sind, machten wir ein Klassenfoto vor einem
Mercedes-SLS Auto.“ (Raul)
Wir haben auch viele neue Dinge dabei gelernt:
„Die drei Zacken vom Mercedesstern stehen für
Land, Wasser und Luft. Die Marke heißt Mercedes, weil der Mann, der das erste teuerste Auto
gekauft hatte, hat diese nach dem Namen seiner
Tochter benannt.“ (Jana)
Benz Museum bekommen.“ (Lena) „Ich fand
den Ausflug interessant und schön.“ (Patrizia)
Die Klasse 3a war nach ihrer Rückkehr sehr
begeistert von dem Ausflug. Deshalb wünschen
wir jedem zukünftigen Besucher genauso viel
Spaß wie wir ihn hatten. „Wir haben sehr viel
entdeckt. Das war ein sehr toller Ausflug!“ (Katharina)
Einblicken: SCHULE
Nicht nur von außen beeindruckt das Gebäude
des Museums. Auch von innen hat die Architektur viel zu bieten. Allem voran der silberne, einer Kapsel ähnliche Aufzug. „Wir mussten ganz
hoch mit einem coolen Aufzug. Und wenn man
aus dem Aufzug rausschaute dann hat man einen Film gesehen. Je höher man gefahren ist,
umso weiter kam man in die Vergangenheit.“
(Sophie) „Danach sind wir mit dem Aufzug hoch
gefahren. Wir alle haben ein kleines Heft bekommen, es waren Fragen darin.“ (Furkan)
„Wir haben viele Autos angeschaut. Es gab verschiedene Autos auf verschiedenen Stockwerken. Wir durften auch in ein bis zwei Autos reingehen, zum Beispiel in den Müllwagen und in
einen Fußballbus.“ (Svenja) „In den Müllwagen
durften wir sogar hinein steigen. Wir sind auch
rein gegangen. Das hat vielleicht Spaß gemacht.
In einem anderen Raum stand ein alter Fußballbus. In den konnte man auch rein. Als wir rein
sind, hörten wir Fußballmusik.“ (Maila)
„Als wir fertig waren im Museum sind wir wieder
zurück zur Schule gefahren. Dann haben wir
noch einen Schlüsselanhänger vom Mercedes-
Collage nach der Lesung von Schülern
gestaltet.
Nr. 14 / 2014
Seite 21
Einblicken: SCHULE
Einblicken: SCHULE
Ein Insektenhotel bauen
Känguru der
Mathematik
Werk-AG an der Salzäckerschule
Von Astrid von Herder, Lehrbeauftragte der Salzäckerschule
Insektenhotel
Die Kinder der Werk-AG in der Salzäckerschule wollen berichten, was man da alles so machen
kann. Es sind Kinder aus der 2. bis 4. Klasse. Sie bauen aus Holz und anderen Werkstoffen verschiedene Dinge. Sie sägen, schrauben, feilen und bohren. Es entstehen dabei: Tabletts für Mutti
zum Muttertag, Drachen im Herbst aus Holz oder Mülltüten, Parkhäuser aus Papprollen, Brettspiele
aus Holzplatten, Puzzle aus Holz, Schlüsselanhänger, Tischtennis-Schläger für die große Pause,
Osterhasen aus Holzrohlingen, Nikoläuse aus Zaunlatten, Engel aus Holzscheiten, Windspiele und
Vogelscheuchen aus Dosen und Kronkorken. Ein Insektenhotel aus Spankisten für den Garten,
damit Schmetterlinge und Bienen, sowie andere Kleintiere ein Zuhause haben. Masken für den
Fasching und noch mehr. Es macht uns riesigen Spaß und wir sind schon länger dabei!
Von Angelika Ziegler, Lehrerin an der
Riedseeschule
Seit mehreren Jahren nimmt die Riedseeschule mit steigenden Anmeldezahlen an dem
Mathematik-Wettbewerb „Känguru der Mathematik“ teil. Er findet einmal jährlich am dritten
Donnerstag im März statt. Interessierte Schüler
der Klassen 3 und 4 dürfen in einem Zeitrahmen von 90 Minuten vielfältige Aufgaben, die
ein „Um die Ecke“-Denken erfordern, bearbeiten. Dank des Fördervereins der Riedseeschule, der die Anmeldegebühr für die Teilnehmer
übernimmt, kann jedes Kind der Riedseeschule
beim „Känguru der Mathematik“ mitmachen.
Der Wettbewerb ist international und findet in
mehreren Ländern der Welt statt. In Deutschland haben im Jahr 2013 mehr als sechs Millionen freiwillig daran teilgenommen, an der
Riedseeschule rund 70 Kinder.
Eine steigende Teilnehmerzahl an der Riedseeschule zeigt, dass die Schüler zunehmend
motiviert und mit großer Begeisterung der Mathematik gegenüberstehen.
Masken für den Fasching
Dill heißt auf türkisch „Sprache“
Lesung der Kinderbuchautorin Andrea Karimé
Von Abella Mossbeck und Angelika Ziegler, Lehrerinnen an der Riedseeschule
Die Schüler der Klasse 2b und 2c der Riedseeschule besuchten am 20. Februar 2014 die
Kinder- und Jugendbuchwochen im Treffpunkt
Rotebühlplatz. Dort hatten sie die einmalige
Gelegenheit, die Kinderbuchautorin Andrea Karimé kennenzulernen. Karimé hielt ein Bündel
grünes Kraut in der Hand und begrüßte die Kinder mit den Worten „Es ist ein herrliches Kraut.
Es schmeckt gut, ist gesund und hat ‚Kitzelfühlerchen‘“. Die Kinder wunderten sich zunächst,
doch dann erkannten einige das Kraut richtig
als „Dill“. Anschließend wollte die Autorin wissen, ob das Wort „Dill“ in einer anderen Sprache
noch eine weitere Bedeutung hat? Ein Mädchen
wusste, dass Dill auf Türkisch „Zunge“ oder
„Sprache“ bedeutet. Dann zeigte die Autorin Andrea Karimé den Schülern ihr Buch mit dem Titel
„Der Wörterhimmel des Fräulein Dill“ und las
ihnen einige Abschnitte daraus vor: „Schon am
dritten Osterferientag langweilt sich Dennis, des-
Riedseeschule: Teilnahme am
Mathematik-Wettbewerb
sen Lieblingsbeschäftigung es ist, Quatschwörter zu erfinden. Quatschliederexpertin Mama
ist auf Sprachreise in der Türkei und Papa ist
immer nur mit seinem Garten beschäftigt…“
Karimé forderte die Schüler dann auf, selbst
Quatschwörter zu erfinden wie zum Beispiel
Melonenhund. Anschließend hatten die Schüler
Gelegenheit die Autorin mit Fragen zu löchern.
Ob es schwer sei, ein Buch zu schreiben, wie
lange sie an einem Buch schreibt, ob sie noch
andere Bücher geschrieben hat, waren nur einige der zahlreichen Fragen. Ganz zum Schluss
nahm sich die Autorin die Zeit, ein Buch für die
Klasse zu signieren und ein gemeinsames Foto
zu machen.
Nach der Lesung hatten die Schüler noch Gelegenheit im Foyer in den verschiedensten Büchern zu schmökern. Die Kinder waren mit großem Interesse und viel Freude dabei.
Die Anstrengung, die dieser Wettbewerb fordert, wird durch viele verschiedene Preise belohnt. Die Teilnehmer erhalten eine Urkunde mit
der erreichten Punktzahl und dazu eine Broschüre mit den Aufgaben, Lösungen und weiteren mathematischen Knobeleien sowie einen
„Preis für alle”. Für die deutschlandweit Besten
gibt es erste, zweite und dritte Preise, und an
jeder Schule erhält der Teilnehmer mit dem weitesten „Känguru-Sprung” (das heißt der größten
Anzahl von aufeinanderfolgenden richtigen Antworten) ein T­Shirt. Die Preisverleihung findet
nach der externen Auswertung in der Regel
im Juni statt. Im Rahmen des „Monatsliedes“,
bei dem alle Grundschüler der Riedseeschule
zusammenkommen, werden die Preisträger
gewürdigt.
Der Wettbewerb „Känguru der Mathematik“ ist
anregend und bereichernd für alle Beteiligten,
so dass ich mir wünsche, dass unsere Schule
noch lange daran teilnehmen wird.
Nr. 14 / 2014
Seite 22
Kind & Familie im Stadtbezirk
Einrichtungen für Familien im
Fasanenhof
nungszeiten von Montag bis Freitag Nachmittag
gibt es ein buntes Programm, das den Zirkus
Zarafatzi und das Gartenprojekt einbezieht. Das
Programmheft erhalten die Kinder in den Schulen von Fasanenhof und Möhringen oder finden
es auf der Homepage des Jugendhauses.
Von Bürgergarten bis Wohncafe. Ein Rundgang mit Petra Leitenberger
Von Monika Hertel
Was der Fasanenhof für Familien alles zu bieten hat, zeigte Petra Leitenberger unserer
Redakteurin Monika Hertel, als sie Ende März durch den Stadtteil spazierten. Deutlich wurden dabei zwei Dinge: Erstens hat sich der Fasanenhof zu einem belebten und von seinen
Bewohnern geliebten Stadtteil entwickelt. Und zweitens hat der Stadtbahnbau eine Wunde
gerissen, dessen Narbe man noch lange sehen wird. Aber die Bewohner des Fasanenhofs
haben es geschafft, mit ihren Ideen und viel Engagement etwas Besonderes aus ihrem
Stadtteil zu machen.
junger Männer für ein Baseballspiel. Viel zu
schade wäre es auch, dieses Gelände als Brache in weiten Teilen ungenutzt zu lassen.
Wohncafe Fasanenhof
Den Rundgang quer durch den Fasanenhof starten wir am Wohncafe Fasanenhof. Dies ist eine
von mehreren Wohnbaugenossenschaften getragene öffentliche Einrichtung mit dem Ziel, vor
allem Älteren und Bewohnern mit Handicap ein
möglichst langes Leben in ihrem Wohnumfeld
zu ermöglichen. Dreimal pro Woche ist das Cafe
im Ehrlichweg offen für jedermann und wird zur
Begegnungsstätte von Alt und Jung. Gegen Anmeldung bietet es zweimal die Woche ein warmes Mittagessen. Zusätzlich organisiert von dort
aus ein paritätischer Sozialdienst kleinere Hilfsdienste für Senioren. Eine ähnliche Einrichtung
ist das Sonntagscafe, das jeden dritten Sonntag
im Monat in der Begegnungsstätte und Seniorenwohnanlage der AWO (Arbeiterwohlfahrt) am
Solferinoweg öffnet. Die AWO bietet an diesen
Tagen ein buntes Programm: Malkurse, Feldenkrais, Spiele, Ausflüge und manches mehr, nicht
nur für Senioren.
Altes Schulgelände am Ehrlichweg
Das alte Schulgelände am Ehrlichweg ist eigentlich abgesperrt, trotzdem nutzt es eine Gruppe
Die Pavillons, die zuletzt von der Fasanenhofschule genutzt wurden, werden seit ca. zwei bis
drei Jahren nur noch vor dem endgültigen Zerfall
bewahrt. Ausnahme ist der Pavillon, den das
Jugendrotkreuz in mühevoller und engagierter
Eigenarbeit saniert und hergerichtet hat. Diesen
Standort will die Gruppe für ihre Gruppenarbeit
und den allseits bekannten Weihnachtsbaumverkauf erhalten, trotz anderer Wohnbebauungspläne auf dem Gelände.
Der Garten des Jugendhauses ist zugleich der
Bürgergarten des Fasanenhofs und rund um die
Uhr für alle offen. Eine Grillstelle und die große
Wiese mit Spielgeräten für verschiedene Altersstufen lassen Familien einen unbeschwerten
Nachmittag genießen. Des Ruhebedürfnisses
der Anwohner wegen sollte aber spätestens um
22 Uhr Ruhe einkehren. Außerdem bietet das
Gelände um das Jugendhaus herum noch sehr
viel mehr: Auf einem Festplatz können Familien
ungestört spielen. Es gibt eine Skateranlage mit
kleinem Unterstand, einen Niederseil-Klettergarten, ein Beachvolleyballfeld, einen Basketballkorb, eine Tischtennisplatte und auch ein
Fußballfeld, dessen Belag (Holzhäcksel) allerdings wenig Spielfreude aufkommen lässt. Nicht
weit davon entfernt, noch in Sichtweite, liegt ein
Spielplatz. Möchte man den Bürgergarten für
Feste nutzen, kann man im Jugendhaus einen
Schlüssel für die sanitären Anlagen erhalten.
Bürgertreff
Wer Feste oder Veranstaltungen für Vereine organisieren will, kann den Bürgertreff im obersten
Stock der Wohnanlage Fasanenhof im LaubeZur Person
Kinder- und Jugendhaus Fasanenhof und Bürgergarten
Unsere nächste Station ist das Kinder- und Jugendhaus. Hier wird für den Backhaustag mächtig eingeheizt und auch für eine private Geburtstagsfeier kräftig umgeräumt. Denn viele wissen
vielleicht nicht, dass man das Jugendhaus für
private Feiern mieten kann. Bestuhlt bietet es
bis zu 100 Personen Platz. Allerdings muss man
einen Wunschtermin schon ein halbes Jahr im
Voraus reservieren. Je nach Bedarf kommen zur
Hausmiete weitere Kosten für die Nutzung von
Einrichtungsteilen, wie der Diskoanlage hinzu.
Aber natürlich ist das Kinder- und Jugendhaus
in erster Linie eine Einrichtung für alle Kinder
des Stadtteils. Es bietet Freiraum zum Toben
und Werkeln, Spielen und Gärtnern. Zu den Öff-
Petra Leitenberger
lebt schon seit 1986
im Fasanenhof, arbeitet dort als Religionslehrerin und hat zwei
erwachsene Kinder.
Sie engagiert sich
seit Jahren in vielen
Ehrenämtern, wie dem Bürgerverein „Fasanenhof – hier leben wir“ e.V., der Gesellschafterversammlung Mobile Jugendarbeit,
dem Förderverein der Fasanenhofschule
und der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule,
der Jugendhilfekonferenz und anderen.
Petra Leitenberger ist für die Grünen im Bezirksbeirat Möhringen und kandidiert für den
Gemeinderat bei den Wahlen am 25. Mai
2014.
Nr. 14 / 2014
Blick auf den Janusz-Korczak-Weg
weg 1 über das Bezirksamt mieten. Leider ist
dies privaten Personen aus versicherungsrechtlichen Gründen untersagt. Vom Versammlungsraum sowie der sich anschließenden Terrasse
hat man einen herrlichen Rundblick über den
Fasanenhof hinweg und bis zur Schwäbischen
Alb.
Die Wohnanlage Fasanenhof ist ein Wohnblock
für Familien mit behinderten Familienmitgliedern. Sie ist barrierefrei und bietet Kurzzeitunterbringung für schwerstbehinderte Jugendliche
und Kinder zur Entlastung der pflegenden Familienangehörigen. Auch befindet sich eine Massagepraxis im Haus. Leider sind die Kegelanlage
und das Schwimmbecken in die Jahre gekommen und geschlossen worden. Dies könnte sich
mit dem im Dezember erfolgten Wechsel der
Trägerschaft ändern.
Spielplätze
Das schöne Wetter bietet auch den Bewohnern reichlich Gelegenheit für Aufenthalt, Sport
und Spiel im Freien. Auf jedem der zahlreichen
Spielplätze war bei unserem Rundgang viel los.
Vertreten waren alle Altersstufen. Beim Projekt
„Soziale Stadt“ waren die Bewohner bei der Ausstattung der Spielplätze beteiligt, und so gibt es
nicht nur Spielgeräte für die Kleinen, sondern
auch Bolzplätze und Sportgeräte für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Auch einige
Trainingsgeräte des rund um den Fasanenhof
verlaufenden Trimm-dich-Pfads sind auf den
Spielplätzen angelegt. So können auch Eltern
aktiv sein, wenn ihre Kinder auf dem Spielplatz
kein Ende finden. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Spielmöglichkeiten für Kinder zwischen den Wohnblocks.
Seite 23
Das Bonhoeffer Gemeindezentrum von oben
Im Janusz-Korczak-Weg nahe der Haltestelle
Fasanenhof (Bonhoefferkirche) gibt es sogar
öffentliche Sportgeräte für Erwachsene („Generationenspielgeräte“). Entlang dieses Weges
und an den Haltestellen der Stadtbahn befinden
sich Schaukästen, deren Inhalte von Jugendlichen gestaltet wurden. Diese Kästen bieten
Platz für Kunst im öffentlichen Raum, sollen der
Identifizierung der jugendlichen Künstler mit ihrem Stadtteil dienen und damit den Vandalismus
eindämmen.
Generationenspielgerät Surfbrett und Skateboard
Hundespielwiese und Hundefriedhof
So schön auch die Ausdehnung der Spielflächen
für Kinder ist, so ärgerlich war dies für Hundebesitzer; müssen diese doch ihre Lieblinge in
der Nähe von Spielflächen an die Leine nehmen. Seit dem 8. April ist dies aber anders: Da
eröffnete die Hundespielwiese in der Fasanenhofstraße. Am Ende der Fasanenhofstraße gibt
es eine weitere Einrichtung für Tierliebhaber zu
traurigen Anlässen: Hier liegt einer der sehr seltenen Tierfriedhöfe. Ausgestattet mit einer Feierhalle können Tierbesitzer ihre verstorbenen
Tiere in würdigem Rahmen verabschieden und
im Sarg beerdigen oder einäschern.
Vereinsgaststätte 1. SV Fasanenhof
Unweit des Tierfriedhofs liegt die einzig noch
bewirtete Gaststätte des Fasanenhof: die Vereinsgaststätte des 1. SV Fasanenhof. Nach
erfolgtem Umbau kann man dort sicherlich gut
speisen und auch nett auf der Terrasse sitzen,
während sich Kinder aller Altersstufen austoben:
Unmittelbar neben der Gaststätte befinden sich
Kinderspielgeräte, ein Volleyballnetz, ein Rasenplatz mit Fußballtoren und Torwand sowie eine
Tischtennisplatte. Und wer Glück hat, kann den
Pfeil- und Bogenschützen beim Training zusehen. Einmal im Jahr findet dort ein Sommerfest
statt, zu welchem nicht nur die Bewohner des
Stadtteils eingeladen sind.
Dass das Vereinsleben noch bunter wird, verspricht der Neubau der Turnhalle der Fasanenhofschule, der 2016 gebaut werden soll. Glücklicherweise hat sich der städtische Gemeinderat
für die „Luxus“-Version ausgesprochen, so dass
sich die inzwischen sehr erfolgreichen Möhringer Basketballer auf eine angemessene Spielstätte freuen dürfen.
Gemeindezentrum Bonhoefferkirche
Ein Stück weit entfernt von der Fasanenhofschule liegt das Gemeindezentrum der evangelischen Bonhoeffer Kirche. In einem Pavillon ist
die Gemeindebücherei untergebracht, die jeden
Mittwoch Nachmittag von 15 bis 18 Uhr geöffnet
hat. Ihr gegenüber ist die mobile Jugendarbeit
Nr. 14 / 2014
Seite 24
Gesundheitswoche im Mai
Kita Fasanenhofstraße, Blick von oben
angesiedelt. Hier finden Jugendliche Ansprechpersonen bei Problemen aller Art, auch wenn
sie „Stress“ in der Familie oder mit Freunden
haben. Streetwork gehört ebenso zur Leistung
der Mitarbeiter wie Gruppenarbeit (zum Beispiel Bewerbungstraining) im Clubraum. Derzeit
richtet die mobile Jugendarbeit ihren Garten als
Chillout-Zone her. Zum Gemeindezentrum gehört auch ein Lernzentrum, in welchem Erwachsene Computerkurse oder auch mal einen Gitarrenkurs belegen können sowie der Jugendtreff
„Kontinent 7“. Auch eine koreanische Gemeinde
findet in Kirche und Gemeindezentrum Unterschlupf. Jeden Donnerstag von 8 bis 14 Uhr wird
der Hof vor dem Gemeindezentrum zum pulsierenden Mittelpunkt des Fasanenhof: Hier findet
der Wochenmarkt statt. Gleichzeitig öffnet das
Bürgercafe, das der Bürgerverein des Fasanenhofs organisiert.
Ob nach Fertigstellung des südlichen Platzes
am Europaplatz der Markt dorthin umziehen
wird, ist noch in der Diskussion. Die Befürworter
erhoffen sich hiervor eine Belebung des Marktes und wünschen, in den dort neuen Räumen
des Bürgertreffs eine ständige Anlaufstelle für
alle Bürger des Fasanenhof integrieren zu können. Am 6. Juni 2014 soll der Platz eingeweiht
werden. Er wird flankiert von einer neuen Kita
des SOS Kinderdorfs und vom katholischen
Gemeindezentrum St. Ulrich. Dessen räumliche
Nutzung mit Kita, Jugendraum, Disko und anderem wird derzeit neu geplant.
Viele der Einrichtungen und Institutionen für
Familien im Fasanenhof engagieren sich im
Mai in der Gesundheitswoche. Hier bieten sie
in größerem Rahmen der Öffentlichkeit an, sie
zu begehen, zu erleben und von Innen kennen
zu lernen: Mitmachen und Zuschauen sind ausdrücklich erwünscht. Haupttag wird Dienstag,
der 13. Mai mit seinem Gesundheitslauf von 14
bis 17 Uhr sein. Der Flyer mit dem Programm
wird in allen teilnehmenden Einrichtungen sowie
dem Bezirksrathaus und manchen Geschäften
vor Ort ausliegen sowie in die Briefkästen verteilt werden.
Projekt „Soziale Stadt“ endet
Petra Leitenberger hält am Ende des Rundgangs über den Fasanenhof fest: Viele Möhringer sind der Ansicht, dass der Fasanenhof sich
durch das Programm „Soziale Stadt“ sehr zum
Positiven entwickelt hat. Das Einbeziehen der
Bevölkerung in die Stadtteilentwicklung hat ein
neues Miteinander geschaffen. Es bleibt zu
wünschen, dass dieses neue Miteinander bei
der Fortentwicklung des Fasanenhofs nicht nur
bestehen bleibt, sondern ausgebaut werden
kann. Das Ende eines Projekts wie der „sozialen
Stadt“ ist für viele angestoßene Projekte erst der
Beginn. Sie gilt es dauerhaft zu erhalten. Der
Stadtteil und seine Bewohner sind nach wie vor
auf Unterstützung seitens Stadt, Land und Bund
angewiesen, damit sie ihre Ideen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten umsetzen können. Nur
so bleibt der Fasanenhof so (er-)lebenswert, wie
er jetzt geworden ist.
„
Mein Name ist
Zerhif Dündar und
ich bin die stellvertretende Sprecherin der Projektgruppe Möhringen.
Ich war schon seit
zwei Jahren
Jugendrätin. Zerhif Dündar
Ich mache
gerade meine Ausbildung als Grafik­Designerin
am Kolping Bildungswerk und nächstes Jahr
Fachhochschulreife. Ich möchte nach meiner
Ausbildung Medienmanagement studieren. Meine Hobbys sind Tanzen, Singen, Zeichnen und
natürlich der Jugendrat. Ich bin in der Projektgruppe, weil mir etwas zu verändern, Projekte
umzusetzen, Wünsche der Jugendliche anzugehen, jede Menge Spaß, Freude und interessante
Erfahrungen bereiten.
„
Mein Name ist Julian
Trester. Ich bin 19 Jahre
alt und mache momentan eine Ausbildung.
Mein Ziel ist es, mehrere
Turniere für Jugendliche
zu veranstalten und ich
möchte viele Jugendliche
mobilisieren, an denen teil
zu nehmen.
Julian Trester
Aus dem Stadtbezirk
Seniorenfreundlich Einkaufen
Was das Zertifikat „Seniorenfreundlicher Service“ an den Geschäften
bedeutet
Kindergärten
Von Bärbel Günther
Neben den kirchlichen Kindergärten gibt es im
Fasanenhof noch die städtische Kita Fasanenhofstraße mit einer Kleinkindgruppe und einem
Hort. Entgegen dem Stuttgarter Trend, Horts
aufgrund der neuen Schülerhäuser wegen zu
schließen, darf die Kita Fasanenhofstraße auch
im nächsten Jahr ihre Hortgruppe fortführen, obwohl die Grundschule Fasanenhof bereits eine
Ganztagsschule ist. Auch die kirchlichen Kitas
werden auf Ganztagsbetrieb umstellen und am
Europaplatz wird eine neue Kita öffnen. Ob darüber hinaus weiterer Bedarf nach Kitaplätzen
besteht, ist umstritten: Während die Stadt auf
dem Gelände der alten Grundschule am Ehrlichweg eine Kita vorsieht, sehen die Einrichtungen
selbst keinen weiteren Bedarf.
Wer kennt das nicht: Das neue Produkt im Supermarkt sieht verführerisch aus, aber die Inhaltsstoffe wären schon auch von Bedeutung. Leider
ist die Schrift so unglaublich winzig. Von den über
50-Jährigen kennen viele diese Situation. Der
Einzelhandel hat das Problem erkannt und bietet
auch gleich eine Lösung: Die Leihlesebrille! Immer häufiger taucht sie an den Kassen Möhringer
Geschäfte auf. Ob als Folge des demografischen
Wandels oder als gewollte Konsequenz der Aktion „Seniorenfreundlicher Service im Einzelhandel“ …?
Aufkleber mit dem Logo dieser Aktion – angedeutete Silhouetten zweier, gebückter Menschen und
dem Zusatz „Seniorenfreundlicher Service“ – finden sich inzwischen an vielen Möhringer Schaufenstern.
Kriterien für das Zertifikat
Initiator dieser Aktion ist der Landesseniorenrat
Baden-Württemberg e.V., der sich für die Interessen älterer Menschen einsetzt. Beantragt ein Geschäft das Zertifikat „Seniorenfreundlicher Service“ wird es vom Stadtseniorenrat nach einem
strengen Kriterienkatalog überprüft. Der umfasst
verschiedene Bereiche:
• Die Gestaltung der Geschäftsräume: dazu gehört die Zugänglichkeit, auch mit Rollator oder
Rollstuhl, die Breite der Gänge, gibt es Sitzgelegenheiten, können Toiletten benutzt werden.
• Das Warenangebot und die Präsentation: Sind
die Auszeichnungen gut lesbar? Werden die
Waren übersichtlich und gut erreichbar ange-
Nr. 14 / 2014
Seite 25
Aus dem Stadtbezirk
Vorstellung der Jugendrat-Projektgruppe Möhringen
Der Jugendrat ist die Vertretung für Jugendliche in der Lokalpolitik. Da der Jugendrat im
Stadtbezirk Möhringen dieses Jahr mangels Kandidaten nicht gewählt werden konnte, hat
sich eine kleinere Gruppe zusammengetan, die sich für Jugendliche einsetzen möchte.
Einige Jugendliche der Projektgruppe berichten von ihren Zielen für Möhringen. Der nächste
Sitzungstermin der Gruppe ist am 19. Mai 14 um 18.00 Uhr im Bezirksrathaus Möhringen.
Alle, die noch mitmachen wollen, sind herzlich eingeladen zu kommen.
„
Kim Grzeszczuk
Ich heiße Kim Grzeszczuk, bin 15 Jahre alt und
wohne in Stuttgart-Fasanenhof. Ich bin in der Projektgruppe Möhringen, weil es mir Spaß macht mich für
andere Menschen einzusetzen und ich gerne was für
die Jugend tun würde. Zum Beispiel würde ich mich
gerne für den Schülerpreis in den Imbissen, die in der
Umgebung von Schulen liegen, einsetzen. Damit sich
auch Schüler mal ein leckeres Mittagessen leisten können.
Zur Gruppe gehören außerdem
noch Theresa von Lerchenfeld,
Fabian Ripsam, Adrian Sonje
und Johannes Alber.
boten? Auch die Portions- und Packungsgrößen spielen eine Rolle.
• Ein ganz wichtiges Kriterium ist der Service
und das Personal: Ist genügend Personal vorhanden und gut erreichbar. Ist es freundlich,
hilfsbereit, geduldig? Ist die Beratung gut, die
Sprache verständlich? Gibt es einen Abholund/oder Lieferservice? Mit gutem Service und
Hilfsbereitschaft können Defizite in anderen
Bereichen ausgeglichen werden. Gibt es eine
Stufe im Eingangsbereich wird aufmerksames
Personal beim Betreten des Geschäftes helfen, ebenso wird dann auch quälendes Stehen
erkannt und eine Sitzgelegenheit beschafft.
Der Landesseniorenrat möchte mit seiner Arbeit
auf Verbesserungen im Alltag älterer Menschen
hinwirken. Diese Aktion soll vorwiegend bewusstseinsbildend wirken und so auf Veränderungen
zielen, die diese Kundengruppe stärker berücksichtigt.
Ältere Menschen konsumieren anders
Ältere Menschen möchten nicht ein Mehr an Gütern, sondern ein Mehr an Qualität. Einkaufen hat
nicht nur Versorgungscharakter, sondern dient
„
Mein Name ist
Karin, ich bin 14
Jahre alt und bin
ein Mitglied der Projektgruppe Möhringen. Ich habe mich
entschieden an der
Projektgruppe teilzunehmen, da ich Karin
gerne an der Entwicklung von Möhringen mitwirken und meine
Ideen mit einbringen will. Vom Jugendrat habe
ich erst sehr spät erfahren, was ich schade
finde, da es wirklich Spaß macht und auch etwas bewirken kann. Ich würde mir wünschen,
dass ein paar mehr Kunst- und Sportprojekte in
Möhringen angeboten werden und bestehende
Angebote bekannter werden. Ich freue mich
auf die nächste Sitzung.
„
Mein Name ist Natalie Loy und ich bin 15 Jahre alt. lch wohne
in Sonnenberg und gehe in die Anne-Frank-Realschule in Möhringen. Das erste Mal hörte ich von der Projektgruppe, als diese in
unserer Schule vorgestellt wurde. Danach habe ich mich sofort
beworben und bin jetzt Mitglied der Projektgruppe.
Meine Ziele sind: Mehr Veranstaltungen für Jugendliche,
dazu gehören z. B. Partys ab 14 Jahren. Wichtig ist mir,
dass die Projektgruppe im Stadtteil bekannter wird.
auch der Pflege sozialer Kontakte. Ihre hohe
Kaufkraft möchte die Wirtschaft gerne nützen
und stellt sich deshalb auch auf die Bedürfnisse
dieser Kundengruppe ein.
Mit der Staatsrätin für Demographischen Wandel
und für Senioren, Prof. Dr. Claudia Hübner, und
dem Einzelhandelsverband Baden-Württemberg
e.V. wurde in einer gemeinsamen Erklärung mit
dem Titel „Demographischer Wandel, Chance
für den Handel“ eine Unterstützung der Aktion
„Seniorenfreundlicher Handel“ durch den Einzelhandelsverband festgeschrieben. Titel und
Kooperationspartner zeigen eine legitimierte
wirtschaftliche Motivation der Unterstützung.
Ist dafür ein Zertifikat notwendig?
Mehrheitlich sind Möhringer Einzelhändler zertifiziert und das Zertifikat ist im Schaufenster
sichtbar. Manche haben es, bringen es aber
nicht an. Es gibt Geschäfte, die sehen keine
Notwendigkeit für eine Zertifizierung. Einhelliger
Tenor: Wenn ein Kind ein Pflaster braucht, oder
ein gebrechlicher Mensch Hilfe beim Transportieren der Einkäufe, ist es selbstverständlich, dass
geholfen wird. Das erfordert schon die normale
Menschlichkeit. Dazu besteht das Interesse je-
Natalie Loy
des Einzelhändlers, seine Kunden zufrieden zu
stellen. Mit Zertifikaten, so eine Meinung, hat das
nichts zu tun.
Auch die Kunden wählen ihre Geschäfte nicht
nach Zertifikaten aus. Manchen ist der „seniorenfreundliche Service“ gar nicht bekannt. Senioren
fühlen sich in Möhringens Geschäften ganz gut
aufgehoben: In der Regel ist der Service gut,
wird auf die Bedürfnisse auch älterer Menschen
eingegangen und erforderliche Hilfe angeboten.
Auch in größeren Läden in Möhringens Mitte –
ohne Aufkleber – kann immer wieder viel Hilfsbereitschaft beobachtet werden.
Bedürfnisse älterer Menschen ins Bewusssein rücken
Beitragen könnte diese Aktion dazu, dieses oft
„aus dem Bauch heraus“ geleistete, kundenorientierte Handeln gegenüber der Zielgruppe
und ihre Bedürfnisse ins Bewusstsein zu rücken,
so wie es vom Seniorenrat vorgesehen war.
Bewusstes Handeln ist reflektierter, also besser
steuerbar und so geeignet, mehr oder andere
Bedürfnisse älterer Menschen zu sehen und gezielt zu berücksichtigen.
Nr. 14 / 2014
Seite 26
Einblicken: SCHULE
Witze!
Treffen sich zwei Schneemänner, sagt
der Eine: „Du schuldest mir 10 Euro.“
Der andere antwortet: „Warte bis zum
Frühling, da bin ich wieder flüssig!“
Sagt ein Auge zum Bein: „Ich
möchte jetzt gehen.“ Darauf das
Bein: „Das möchte ich sehen!“
Zwei Omas gehen ins chinesische
Restaurant. Als der Kellner das
Essen und die Stäbchen bringt,
sagt eine Oma entrüstet: „Junger Mann, wir sind zum Essen
hier, nicht zum Stricken!“
Der Standesbeamte seufzt:
„Wollen Sie Ihren Sohn wirklich
‚Axel‘ nennen, Herr Schweiß?“
Zwei Igel schwimmen im Meer. Sagt
der eine missmutig: „Ich wußte doch gleich, dass das mit dem
Schlauchboot keine gute Idee war!“
Lehrer: Wie hoch ist die Schule?
Fritz: 1,30m
Lehrer: Was? Wie kommst
du denn darauf?
Fritz: Ich bin 1,50m und die
Schule steht mir bis zum Hals!
Lehrer zu Fritz: „Was bedeutet
es, wenn ein Tier Junge bekommt?“
Fritz: „Die Kuh kalbt, das Schaf
lammt, und der Hamster hamstert.“
Was ist grün und springt von Baum
zu Baum? – Ein Rudel Gurken
Und was ist der Witz daran? –
Gurken sind keine Rudeltiere
Unterhalten sich zwei Kerzen.
Fragt eine Kerze die
Andere: „Du, sag mal, ist
Wasser gefährlich?“
Antwortet die Andere: „Da
kannste von ausgehen!“
Wie nennt man einen intelligenten
Toilettenbesucher? – Klugscheißer!
Fragt eine Glühbirne die andere:
„Sag mal, wo ist denn dein
Mann?“ – „Durchgebrannt!“
Was sollte ein Fisch besser nicht
benutzen?
– Anti-Schuppen-Schampoo!
Was ist ekliger als ein Wurm
im Apfel? – Ein halber Wurm
im angebissenen Apfel.
Ausgewählt von Günthers
Wovon Kinder träumen
Traumberufe der Klasse 4a in der Salzäckerschule
Zusammengestellt von Silke Bröckel, Lehrerin an der Salzäckerschule
Es ist gut, wenn man Träume hat – ob die Zukunft dann genauso wird, ist vielleicht
gar nicht so wichtig. Auch die Klasse 4a der Salzäckerschule hat sich Gedanken über
ihre Traumberufe gemacht. Zunächst gedacht um das schnöde Grammatikthema
„Futur“ einzuführen, wurden die Sätze der Kinder dann so lebendig, dass wir sie hier
veröffentlichen wollen.
Ich will Lehrer werden, weil ich Kinder mag und
die Schule mag. Am liebsten möchte ich Grundschullehrer werden und die Fächer Mathe und
Deutsch unterrichten. Schon immer wollte ich
wissen, wie es sich anfühlt eine Klasse zu haben. (Mato)
*
Ich will Taucher werden, weil ich Sachen entdecken möchte, die unter Wasser verborgen sind.
Mein größter Wunsch ist es, mich einmal an die
Schwanzflosse eines Wals zu hängen. (Sebastian)
*
Ich möchte gerne Handballspielerin werden, weil
Handballspielen mir Spaß macht. Fast immer
gehe ich zum Training und wir trainieren für den
nächsten Spieltag. (Lia)
*
Ich will Autohändler und Automechaniker werden, weil ich anderen Menschen helfen will Autos zu verkaufen oder zu reparieren. Vielleicht
will ich auch Kellner werden. Außerdem will ich
Leuten zu essen geben und vier Teller in einer
Hand halten können. (Carlos)
*
Ich möchte gerne Tänzerin im Ballett werden
und tanze in gerade in einer Ballettschule in Vaihingen. Meine Leistung ist immer sehr gut gewesen und ist es immer noch. Wir fangen gerade
Spitzentanz an. Ich weiß nicht, ob die Ausbildung zu ermöglichen ist, da sie viel Geld kostet.
Wenn es nicht geht, mach ich das Speisecafe
„Momentos“ weiter. (Alice)
*
Ich will Fußballer werden, weil es mir Spaß
macht und man damit viel Geld verdient. Ich will
beim VFB spielen. Außerdem will ich Sänger
werden und im gleichen Stil wie Campino, der
Sänger der „Toten Hosen“, singen. Meine Band
soll „Die lebenden Socken“ heißen. (Jan)
*
Ich möchte Lehrerin am Gymnasium werden,
weil es mir Spaß macht Kindern etwas beizubringen. Am liebsten möchte ich Kinder des
KCG unterrichten. Meine Fächer wären vielleicht Deutsch und Religion. Am liebsten würde
ich eine stille Klasse mit gleich vielen Jungs und
Mädchen nehmen. (Nina)
*
Ich möchte Tagesschaumoderatorin werden und
über viele Probleme in der Welt berichten. Aber
dafür muss ich gut in der Schule sein. Ich finde
es gut, dass man seine eigenen Texte schreiben
kann. Außerdem will ich Schwimmweltmeisterin
werden und irgendwann an den Wettkämpfen
der Olympiade mitschwimmen. (Marlene)
*
Ich will Fußballer werden, weil es mir Spaß
macht Fußball zu spielen und weil man dort im
Fernsehen ist. Zudem verdient man noch viel.
(David)
*
Ich will später Handballspieler werden, weil es
mir viel Spaß macht. Ich möchte auch gerne Musiker und Sänger werden, weil ich gerne singe
und Schlagzeug spiele. (Michael)
*
Ich wünsche mir schon seit ich klein war, Autorin
zu werden. Mir macht es Spaß Geschichten zu
erfinden bzw. Kinderbücher. Doch lieber werde
ich Journalistin und wechsle dann zur Autorin.
Mein Vorbild ist der Autor der Schlümpfe. Beim
Autor sein kann man einfach seine Phantasie
schweifen lassen. Das finde ich toll. (Aphroditi)
*
Ich will Elektroingenieur werden, wie mein Vater.
Ich mag Technik und Elektronik. Im Kindergarten habe ich schon mal einen kaputten Computer auseinandergenommen. Zwar war ich noch
nicht dabei wie mein Vater gearbeitet hat, aber
ich stelle es mir gut vor. (Vico)
*
Ich möchte Lehrerin an der Grundschule werden. Es macht mir Spaß Kindern etwas beizubringen und ich möchte an der Salzäckerschule
unterrichten. Am liebsten möchte ich Religion
und Deutsch unterrichten und vielleicht Klassenlehrerin werden. Das ist der Beruf meiner Patentante und ihres Mannes. (Lucie)
*
Nr. 14 / 2014
Ich will Handballer werden, weil mir das Spaß
macht und ich liebe es, Tore zu werfen. Außerdem will ich noch Ingenieur werden. Mein Vater
ist mein Vorbild und es macht Spaß Sachen zu
bauen. (Jonas)
*
Ich möchte Comicmalerin werden, weil man da
die Fantasie rauslassen kann. Man kriegt vielleicht nicht viel Geld, doch für mich geht’s um
Spaß und nicht ums Geld. Ich habe schon viele
Comics gemalt z. B. Tom, Maisy und Tempelrun.
Seite 27
Für eine 10-jährige ist das sehr viel Arbeit. (Metini)
*
Ich möchte Tierpflegerin im Zoo werden. Die
Idee kam, weil Tiere meine Leidenschaft sind.
Gern würde ich mit kleinen Affen spielen, Robben füttern, Eisbären füttern und Elefanten baden. (Lea)
Bilder der Kinder
nach dem Ausflug:
Fernsehturm und der
Gipfel des Birkenkopfs
Auf dem „Monte Scherbelino“, dem Birkenkopf
Einblicken: SCHULE
Mit dem Bus rund um Stuttgart
Stadtrundfahrt der Viertklässler der Salzäckerschule
Von Antonia, Fanny und Greta, Schülerinnen der Klasse 4b
Am 28. Januar machte unsere Klasse eine Stuttgart-Tour. Wir Viertklässler starteten zusammen
mit unserer Parallelklasse an der Salzäckerschule in Möhringen und fuhren mit dem Bus los.
Von Möhringen aus ging es nach Degerloch.
Dort sahen wir den 217 m hohen Fernsehturm
auf dem hohen Bopser und den ehemaligen
Wasserturm. Außerdem erfuhren wir, dass Degerloch früher einmal „Luftkurort“ war und viele
Menschen auf den Fildern Urlaub machten.
Anschließend bog der Bus in Richtung Neckartal
ab und wir sahen von Weitem schon den Fernmeldeturm, der auf dem Frauenkopf steht. An
der Geroksruhe bogen wir Richtung Gablenberg
ab. Von dort aus ging es weiter auf der Talstraße, vorbei am Gaskessel über den Neckar. Auf
der anderen Seite angekommen, sahen wir das
Mercedes Benz Museum, die Porschearena und
den Cannstatter Wasen. Am tiefsten Punkt unserer Stadtrundfahrt angelangt, fuhren wir dann
die Altenbergsteige wieder hinauf zum Römerkastell. Dort stiegen wir zum ersten Mal aus, da
man von dort aus freie Sicht über den Osten von
Stuttgart hat.
Anschließend fuhren wir durch den Hallschlag
über den Pragsattel zum Killesberg. Beim Bismarkturm machten wir unseren zweiten Halt.
Von hier konnte man über ganz Stuttgart blicken.
Der Bus fuhr weiter über die Doggenburg, den
Kräherwald bis zum Monte Scherbelino (Birkenkopf). Dort hat es uns am besten gefallen.
Oben angekommen erklärte uns unserer Leh-
rerin, dass der Monte Scherbelino kurz nach
dem 2. Weltkrieg aus Schutt und Trümmern,
die dort hochgebracht wurden, entstanden ist
und so zu seinem Namen kam. Das Kreuz, das
oben am Berg steht, erinnert an alle Toten, die
im 2. Weltkrieg gestorben sind. Insgesamt ist der
Berg 511 m hoch und somit der höchste Punkt
Stuttgarts. Es machte uns allen riesig Spaß auf
den alten Trümmern herum zu klettern und uns
zu verstecken. Nach diesem letzten Stopp fuhren wir wieder zur Salzäckerschule zurück. Da
wir bei unserer Tour alle Höhen und Tiefen von
Stuttgart abgefahren sind, konnten wir uns die
„Kessellage“ von Stuttgart nun viel besser vorstellen. Uns allen hat die Fahrt sehr viel Spaß
gemacht.
Nr. 14 / 2014
Seite 28
Anzeigen:
Veranstaltungen
für Kinder und Familien im Stadtbezirk Möhringen
Im Internet unter www.knickbein.de mit weiteren
Informationen, Altersempfehlung und Kontaktdaten
Klick rein!
Ev. Kirchenwww.knickbein.de
gemeinde
Jeden Monat neu
Möhringen
CVJM-Vereinshaus,
Großer Saal, Leinenweberstraße 27
Mai
09.05. oder 23.05.14 | 16.00 Uhr
Internetführerschein!
Stadtteilbücherei Möhringen, Spitalhof
Juni
09.05.14 | 19.30 Uhr
Bistro Flamingo
CVJM-Vereinshaus, Leinenweberstr. 27
03.06.14 | 14.00–16.00 Uhr
StadtSeniorenRat: Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, etc.
Bürgerhaus Möhringen,
Filderbahnplatz 32
13.05.14 | 14.00–17.00 Uhr
Gesundheitslauf im Fasanenhof
www.baeckerei-schrade.de
Wir heizen auch abends
noch mal den Ofen an ...
Jeden Abend ab 17.30 Uhr im Stammhaus
Ofenfrische Brezeln,
Laugenbrötchen, Speckkrusti
und Abendbaguette
MÖHRINGEN, Leinenweberstr.
38, Filderbahnstr.
13, Ladencenter
Salzäcker
MÖHRINGEN,
Leinenweberstraße
38 · SONNENBERG,
Laustraße
22
SONNENBERG,
Laustr. 22
• KALTENTAL, Fuchswaldstraße
Fuchswaldstr. 103
SALZÄCKER,
Ladencenter
· KALTENTAL,
103
13.05.14 | 15.00 Uhr
Erzählcafe
AWO Begegnungsstätte
04.06.14 | 16.00 Uhr
Leseohren aufgeklappt: Eine
Geschichte nur für dich! „Konrads Gespensterabenteuer”.
Stadtteilbücherei Möhringen, Spitalhof
14.05.14 | 16.00 Uhr
Leseohren aufgeklappt: „Ein
abenteuerlicher Morgen”.
Stadtteilbücherei Möhringen
04.06.14 | 20.00 Uhr
Wildkräuter sammeln und zubereiten.
Anmeldung bis 02.06. unter Tel.
(0711) 71 25 83, CVJM-Impuls
CVJM-Vereinshaus, Leinenweberstr. 27
14.05.14 | 20.00 Uhr
Impuls zur Integration. „Jeder ist
Ausländer, fast überall“. CVJM
Impuls, CVJM-Vereinshaus, Leinenweberstr. 27, Möhringen
04.06.14 | 15.00 Uhr und
05.06 | 16.00 Uhr
Musical von Chor- und Theater-AG
Salzäckerschule, Turnhalle,
Rulfinger Str. 35
15.05.14 | 19.00 Uhr
Frühlingskonzert an der Freien Evangelischen Schule.
Freie Evangelische Schule, Hengstäcker 15
16.05.14 | 17.00 Uhr
Musik zwischen Büchern mit Schülern
der Stuttgarter Musikschule „Die Maus
sucht ein Haus“ von Petr Horácek
Stadtteilbücherei Möhringen, Spitalhof
21.05.14 | 19.30 Uhr
Kryptographie – Geheime Botschaften
Sonnenbergverein, Ev. Gemeindezentrum Sonnenberg
25.05.14
Farmfest der Jugendfarm
Jugendfarm Möhringen, Balinger Str. 111
31.05.14 | 19.30 Uhr
TEN SING Konzert
Veranstaltungstipp
Familienführung: Ein Besuch auf
dem Reyerhof
28.06.14 | 14.00 Uhr – ca.16.00 Uhr
Reyerhof, Unteraicher Straße 8.
Eine Veranstaltung der Reihe „Treff am
Turm“ der evang. Kirchengemeinde
Wir beginnen unsere Betriebsführung im Stall und bekommen dann
die Milchverarbeitung (inklusive
Eisherstellung) gezeigt. Daran schließt
sich ein Spaziergang an über die
Streuobstwiesen zu den Gemüseund Gewächshausflächen entlang
der Udamstraße. An verschiedenen
Stationen werden dann verschiedene
Gesichtspunkte zur biologisch-dynamischen Arbeit
erläutert. Auf die Struktur des Reyerhofes und die neue
06.06. oder 27.06. | 16.00 Uhr
Internetführerschein!
Stadtteilbücherei Möhringen, Spitalhof
18.06.14 | 19.30 Uhr
Fotos aus Sonnenberg
Sonnenbergverein, Ev.
Gemeindezentrum, Sonnenberg,
Saal, Johannes-Krämer-Str. 2-4
28.06.14 | 10.00–18.00 Uhr
Kunstmarkt im Spitalhof
Spitalhof Möhringen, Filderbahnstr. 29
28.06.14 | 13.00 Uhr
Boccia-Tag für Menschen mit
und ohne Behinderung
Centro ARCES, Lohäckerstr. 11
Zusammenarbeit mit der „Solidarischen
Landwirtschaft“ wird ebenfalls eingegangen.
Leitung: Christoph Simpfendörfer
Kosten: Keine, Spenden erbeten.
Keine Anmeldung erforderlich.
Tipp! Bistro am Reyerhof ist
seit dem 1. Mai wieder eröffnet.
Die neuen Öffnungszeiten sind:
Mo – Fr 11.30 –17.00 Uhr, Sa 9.00 –17.00 Uhr