PDF zum - Internationale Hugo-Wolf
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Presseinformation 21.3.13 Der Entdecker Steffen Schleiermacher mit Hans Jürgen von der Wense im Literaturhaus Nicht nur als Komponist und Pianist, auch als Entdecker vergessener und unbekannter Komponisten der frühen Moderne hat er sich einen Namen gemacht: Steffen Schleiermacher, dem die Internationale Hugo-Wolf-Akademie bereits ein Gesprächskonzert zu Josef Matthias Hauer verdankt, präsentiert am Mittwoch, 17. April um 20 Uhr im Literaturhaus Stuttgart zusammen mit dem Bariton Holger Falk und Jens Malte Fischer als Sprecher Texte, Klavierstücke und Lieder des Universalgelehrten Hans Jürgen von der Wense (1894 – 1966). Der Komponist, Autor, Übersetzer, Landschaftsforscher, Wanderer und Wetterkundler wurde zu Lebzeiten kaum publiziert, hinterließ jedoch mit 300 Mappen voller Notate, gut 30.000 Manuskriptseiten, Kompositionen, Briefen und Tagebüchern einen endlosen Fundus, dessen Erkundung noch weitgehend aussteht. „Sie fragen mich, wer ich sei. Ich will es Ihnen ganz offen sagen: ich bin nichts, gar nichts. Ich bin nur ein Dichter und das heißt ein Mensch und das heißt ein Rebell! Ich habe nie etwas gelernt, nie etwas dauernd verdient, niemals Steuern gezahlt, habe auch obwohl ich ein Deutscher bin, keinerlei Titel – man nennt oder schimpft mich einen Privatgelehrten: das letzte Exemplar dieser heute ausgestorbenen Gattung, also ein Fabeltier“, beschreibt Hans Jürgen von der Wense sich selbst. Er begann schon zu Schulzeiten zu komponieren, 1915 spielte er Arnold Schönberg einige seiner Musiken vor. Wense publizierte 1917 in der expressionistischen Zeitschrift »Die Aktion« einige Gedichte, nahm am Spartakusaufstand in Berlin und der Räterepublik in München teil. 1919 lernte er Clara Zetkin, Walter Spies, Ernst Krĕnek, Hermann Scherchen und Eduard Erdmann kennen, der 1920 fünf Klavierstücke Wenses in Berlin aufführte. Trotz des Erfolgs dieser Aufführung zog der Universalgelehrte wenige Wochen später nach Warnemünde und begann mit Übertragungen des Laotse, des Konfuzius und des Dschou Dsi, aber auch mit solchen aus Texten der Südsee und afrikanischen Dialekten sowie aus einigen anderen Sprachen. Die Aufführung von sechs Liedern auf dem „Donaueschinger Kammermusikfest zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst“ im Jahre 1922 war wenig erfolgreich. Zwischen 1946 und 1949 druckte die Göttinger Zeitschrift »Die Sammlung« einige seiner Aphorismen und Nachdichtungen. Danach gab es keine weiteren Publikationen. Wense starb1966. In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart und Deutschlandradio Kultur. Das Konzert wird von Deutschlandradio Kultur aufgezeichnet. Weitere Infos: www.ihwa.de Karten: 0711 . 72 23 36 99, www.ihwa.de und www.literaturhaus-stuttgart.de Kontakt für Sie: Petra Heinze PR, Tel: 0711 . 65 66 315, E-Mail: [email protected]