JAHRESBERICHT - hotelleriesuisse Graubünden
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JAHRESBERICHT - hotelleriesuisse Graubünden
86. JAHRESBERICHT 2003/2004 Vorwort Wir befinden uns in einem eigentlichen Teufels- In Silvaplana und St. Moritz sind im vergangenen kreis. Einerseits herrscht sowohl in der Schweiz als Jahr nicht weniger als sechs Hotelbetriebe geschlossen auch im Kanton Graubünden ein Überangebot an Ho- worden. Daraus entstehen Zweitwohnungen, z.T. im telbetten. Somit wäre eine gewisse Gesundschrump- obersten Luxusbereich. Was macht ein Hotelbesitzer, fung bestimmt begrüssenswert. Andererseits wird spe- wenn er von den Banken keine Mittel für anstehende ziell bei uns im Oberengadin gegen den boomenden und dringend notwendige Umbauten und Investitionen Zweitwohnungsbau angekämpft, zum Teil sicherlich erhält ? Er verkauft das Gebäude und gönnt sich mit zu Recht. Denn wenn man bedenkt, dass ein Hotelgast dem Verkaufserlös einen geruhsamen Lebensabend. eine bis zu vier mal höhere Wertschöpfung erbringt Die Banken mit ihrer teilweise (zu) restriktiven Kre- als ein Ferienwohnungsgast, dann müsste die Region ditpolitik sind sicherlich nicht ganz unschuldig an der alles versuchen, um die Hotelstrukturen zu erhalten. an sich begrüssenswerten Strukturbereinigung. Das Denn nur so können die Dienstleistungsanbieter lang- Problem ist nur, dass leider vielfach auch gesunde und fristig überleben und weiter investieren und die Kurver- gut arbeitenden Betriebe in der heutigen Zeit keine eine mit den eingenommenen Kurtaxen ihre Aufgabe Mittel erhalten, um eben diese oben erwähnten Inve- als Infrastrukturerhalter des touristischen Angebots wahr- stitionen zu tätigen. nehmen. Doch was passiert, wenn die Hotelgäste Wir müssen deshalb weiterhin alles unternehmen, ausbleiben, weil das Hotel nicht mehr zeitgemäss er- um den guten Ruf unserer Hotellerie zu erhalten und scheint und nicht die nötigen Mittel erwirtschaftet, um unsere Stärken gegenüber unserer Konkurrenz im Aus- zu investieren ? Die Gäste bleiben aus und der Betrieb land hervorzuheben. Und wenn wir unsere dringendste muss früher oder später schliessen. Da nützt auch eine Aufgabe als GASTGEBER vermehrt wahrnehmen, dann Hotelzone als vermeintliches Schutzschild nichts. können die gut geführten Betriebe weiterhin überleben. Andreas Haag Vizepräsident Hotelierverein Graubünden 2 3 Inhaltsverzeichnis | 1. Touristische Marktlage Tourismus International Tourismus Schweiz Tourismus Graubünden Ausblick 4 5 6 7 9 | 2. Aus der Vereinstätigkeit Sitzungen des Hoteliervereins Graubünden Arbeitsmarkt Berufsbildung Weiterbildung Projekte/Veranstaltungen Politisches 10 10 12 13 17 18 21 | 3. Beziehungen zu Dritten hotelleriesuisse HOTELA Sektionen in Graubünden Dachorganisationen der Wirtschaft Wirtschaftsforum Graubünden GastroGraubünden Graubünden Ferien PULS Grossratsgruppe «Hotellerie/Gastronomie» 26 26 27 27 27 28 28 28 29 29 | 4. Tätigkeit der Geschäftsstelle 30 | 5. Jahresrechnung 2003/2004 32 | 6. Verbandsorganisation 2003/2004 34 1. Touristische Marktlage Dieser Bericht umfasst den Zeitraum vom 1. November 2003 bis 31. Oktober 2004. Statistische Zahlen beziehen sich teils auf das ganze Jahr 2003, weil Angaben für das Jahr 2004 bei der Verfassung des Berichts noch nicht vorlagen. Aus Kostengründen hat das Bundesamt für Statistik (BfS) unverständlicherweise beschlossen, ab 1. Januar 2004 keine Logiernächtestatistik mehr zu erheben. vgl. S. 24 Die für die gesamte Schweiz erhobenen Zahlen basieren auf Stichproben des BfS bei 500 Hotelbetrieben und sind dementsprechend ungenau und müssen als Schätzung wiedergegeben werden. Die Zahlen für Graubünden demgegenüber sind zuverlässig, nachdem sie auf monatlichen Meldungen der lokalen Tourismusorganisationen an Graubünden Ferien (Tourismusmonitor) beruhen. 5 | Tourismus International Nach wie vor zählt der Tourismus weltweit zu den bedeutendsten Wachstumsmärkten, auch wenn die Zunahmen seit dem Millenium rasant zurückgegangen Prognose sind. Das Wachstum des grenzüberschreitenden Tourismus liegt seit Jahren über jenem der Waren- und übrigen Dienstleistungsexporte. Zwischen 1980 und 2000 hat sich die jährliche Zahl der Ankünfte ausländischer Gäste weltweit mehr als verdoppelt. Eine jährliche Zuwachsrate von durchschnittlich knapp 10 % führte zwischen 1980 und 2000 weltweit gar zu einer Vervierfachung der globalen Einnahmen aus dem internationalen Tourismus. Gemäss Prognosen der Welttouris- Grafik: WTO mus-Organisation (WTO) wird sich diese Entwicklung langfristig bis ins Jahr 2020 weltweit in noch rasanterem Tempo fortsetzen. Die Prognosen der WTO mussten durch die tragi- Da dadurch der seit langem erwartete Aufschwung schen Ereignisse seit dem 11. September 2001 kurz- der Wirtschaft erst im vierten Quartal spürbar wurde, bis mittelfristig revidiert werden. Im Jahr 2001 gab es konnte diese Konjunkturbelebung noch wenig zur Sti- nach einem 20-jährigen Wachstumskurs erstmals rück- mulierung der touristischen Nachfrage beitragen. Das läufige Zahlen, ehe im Tourismusjahr 2002 wieder Jahr 2003 endete schliesslich mit insgesamt 694 Mil- eine Zunahme von 3,1 % der Ankünfte registriert wer- lionen Ankünften bzw. mit einem Verlust von 1,2 % im den konnte. Vergleich zum Vorjahr. Das Jahr 2003 war für den internationalen Touris- Europa blieb die wichtigste Ferienregion und mus ein schwieriges Jahr, in welchem drei negative konnte trotz allem noch leicht zulegen. Amerika ver- Faktoren zusammen gekommen sind: Der Irak-Konflikt, zeichnete 2,1 % weniger Wachstum, während in SARS und eine weiterhin schwache Weltwirtschaft. Afrika eine Zunahme von 4,9 % möglich war. Das Der Irak-Konflikt und die damit zusammenhängende Plus in Europa wurde von den Subregionen Nord-, Unsicherheit beeinflussten den weltweiten Tourismus Zentral- und Osteuropa erarbeitet. im ersten Quartal des Jahres 2003. Der unerwartete Ausbruch von SARS brachte das stetige touristische Wachstum in Asien zeitweise zum Stillstand. 6 | Touristische Marktlage Tourismus Schweiz Die Ausgaben der Schweizer Reisenden im Ausland erreichten im Jahr 2003 10,1 Milliarden Franken 2003 Der Tourismus hat in der Schweizer Wirtschaft ei- (Vorjahr 10,3 Milliarden Franken). Subtrahiert man die Ausgaben der Schweizer im Ausland von den Aus- ne sehr grosse Bedeutung. Gemäss Erhebung des Bun- gaben der Ausländer in der Schweiz ergibt sich ein desamts für Statistik (BfS) gaben ausländische Gäste im Aktivsaldo der Fremdenverkehrsbilanz von 2,5 Milliar- Jahr 2003 in der Schweiz 12,6 Milliarden Franken den Franken, was eine markante Zunahme gegenüber aus. Zusammen mit den Ausgaben der Schweizer Tou- dem Vorjahr um über 30 % bedeutet. Eine weitere in- risten im eigenen Land von 9,6 Milliarden Franken teressante Zahl: Gemäss Erhebung des BfS gab ein ergaben sich für 2003 touristische Gesamteinnahmen ausländischer Hotelgast im Jahr 2003 pro Logiernacht von 22,2 Milliarden Franken (Vorjahr 21,9 Milliarden CHF 301.00 aus, während der Mieter einer Ferien- Franken), was einen Anteil am Bruttoinlandprodukt von wohnung auf bloss CHF 79.00 kam. 5,2 % ergibt. Rund 5,2 Milliarden Franken beträgt der Umsatz mit ausländischen Hotelgästen. Nach dem Rekordergebnis im Jahr 1990 mit 35,8 Millionen Hotelübernachtungen lagen die Logiernächte der folgenden Jahre jeweils immer unter dem Stand des Vorjahres. 1997 wurde diese Serie negativer Abschlüsse gestoppt, und es konnte eine kontinuierliche Steigerung bis ins Jahr 2000 festgestellt werden. Nach den Jahren 2001 und 2002 musste die Schweizer Hotellerie auch im Jahr 2003 einen Einbruch der Logiernächte um 2,3 % auf 31,2 Millionen hinnehmen. Dieser Frequenzrückgang geht hauptsächlich auf das Konto der ausländischen Gäste (– 4,4 %), während die treue Schweizer Gästeschaft leicht im Plus lag. Die wichtigsten Gründe für diese Nachfrageschwäche waren die unsichere Wirtschaftslage und die hohen Lebenshaltungskosten in der Schweiz. Grafik: Hotelierverein Graubünden (*Hochrechnung Hotelierverein Graubünden) 7 Winter 2003/2004 Die Städte durften auch im Sommer 2004 von Die Wintersaison 2003/2004 verlief für den der erfreulichen Entwicklung des Geschäftstourismus Schweizer Tourismus mit einem erneuten Rückgang der profitieren. Nach der rückläufigen Nachfrage in den Nachfrage um 0,6 % unerfreulich, nachdem bereits letzten zwei Tourismusjahren mit einem kumulierten der Vorwinter mit einem Minus von 1,6 % abschloss. Rückgang der Hotelübernachtungen um rund 10 % Dabei ist eine gegenläufige Entwicklung zwischen den wird für die Städte ein Wachstum der Anzahl der Ho- Städten und den anderen Schweizer Regionen beo- telübernachtungen um über 3 % erwartet. Gemäss bachtbar. Die stark vom Geschäftstourismus abhängi- Prognose von BAK Basel Economics dürften die Hotel- gen Städte verzeichneten in der abgelaufenen Winter- übernachtungen in der Sommersaison 2004 gesamt- saison gemäss Schätzung von BAK Basel Economics haft um 1,4 % zunehmen, was auf eine gesteigerte einen Anstieg der Logiernächte von rund 2 %. Die Ausländernachfrage um knapp 3 % zurückzuführen ist. Alpenregionen und die übrigen Gebiete mussten hingegen einen Rückgang der Hotelübernachtungen um 0,6 bzw. 0,9 % hinnehmen. Beim Ferientourismus konnte einzig im Februar dank der guten meteorologischen Bedingungen und nicht zuletzt wegen des Aufgrund der Prognosen von BAK Basel Economics und aufgrund der mittels Stichproben vom BfS erhobenen Zahlen wird für das gesamte Jahr 2004 ein leichtes Plus von 0,5 % geschätzt. zusätzlichen 29. Februar, der zudem ein Sonntag war, ein Zuwachs der Logiernächte erzielt werden. Sommer 2004 Der Sommer 2004 war in den Schweizer Touris- | Tourismus Graubünden 2003 musregionen positiv. Der Alpenraum profitierte von der Trotz gesamtschweizerisch rückläufiger Zahlen deutlichen Erholung der ausländischen Nachfrage und konnten die Bündner Hotels im Jahr 2003 mit 5,62 Mio dürfte insgesamt einen Zuwachs der Hotelübernach- Übernachtungen erfreulicherweise positiv abschliessen. tungen von 0,7 % erzielen. Die Binnennachfrage war Dies bedeutet eine Zunahme von 2,9 % gegenüber im Alpenraum allerdings leicht negativ; das vor allem dem sehr schwachen Vorjahr. Damit liegt der Kanton wegen der Rekordhitze erreichte Resultat im vergange- Graubünden massiv vor seinen «Konkurrenten» Berner nen Sommer wird nicht mehr erreicht werden. Oberland, Zentralschweiz, Wallis und Tessin. 8 Touristische Marktlage An den Wetter- und Schneebedingungen kann dieses leicht enttäuschende Ergebnis nicht gelegen haben, nachdem die Verhältnisse ideal waren. Der Grund dürfte beim Rückgang der ausländischen Hotelgäste zu finden sein. Immerhin steht Graubünden im Verglich zu anderen grossen Tourismusregionen noch gut da; die Walliser Hotellerie erlitt beispielsweise eine Einbusse von 2,3 %. Nach Regionen aufgeteilt lagen im Winterhalbjahr 2003/2004 die Regionen Samnaun, Klosters– Serneus und St. Moritz im Plusbereich; die höchste Zuwachsrate hat Samnaun mit 8,2 %. Die grösste Einbusse musste die Ferienregion Lenzerheide-Valbella Grafik: Hotelierverein Graubünden (*Hochrechnung Hotelierverein Graubünden) mit Einbussen von 9,5 % hinnehmen. Sommer 2004 Leicht enttäuschend ist das im Sommer 2004 er- Winter 2003/2004 Im Winterhalbjahr 2003/2004 sind in Grau- zielte Ergebnis. In Abweichung zum schweizerischen Durchschnitt haben die Logiernächte im Kanton Graubünden in den Sommermonaten Mai, Juni, Juli, August bünden 3,81 Millionen Hotellogiernächte registriert und September gegenüber dem Vorjahr um 2,2 % oder worden. Damit konnte das Vorjahresergebnis praktisch 48’200 Übernachtungen abgenommen. Konkret wur- gehalten werden; das Minus beträgt lediglich etwa den 2,12 Millionen Übernachtungen erzielt. Erstaun- 15’000 Logiernächte oder 0,5 %. Dieser einigermas- lich ist, dass die Übernachtungszahlen im August trotz sen versöhnliche Saisonabschluss kam dank dem er- prächtigem Wetter um massive 5,6 % zurückgingen, freulichen April-Ergebnis zustande, nachdem im März während der zumindest in den ersten 20 Tagen ver- noch das kumulierte Saisonergebnis mit 1,2 % im regnete Juli ein leichtes Plus mit 0,8 % verzeichnen Minusbereich lag. konnte. Gemäss Hochrechnung dürften die Bündner Hotels im Jahr 2004 rund 5,54 Millionen Übernachtungen erzielen, womit ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr um ca. 1,4 % vorliegen würde. 9 | Ausblick 2005 Mittelfristig ist für die Schweizer Regionen mit Winter 2004/2005 einem moderaten Wachstum der touristischen Nach- Gemäss Prognose der BAK Basel Economics sind frage zu rechnen. Durch die stabilen wirtschaftlichen die Perspektiven für die Wintersaison 2004/2005 Rahmenbedingungen dürfte für das Tourismusjahr 2005 positiv. Im Alpenraum und in den Städten ist ein Anstieg von einem Wachstum im Alpenraum und in den Städten der Hotelübernachtungen um 1,8 % zu erwarten. In von knapp 2 % ausgegangen werden. In den übrigen den Alpenregionen wird neben der dynamischen Aus- Gebieten ist das mittelfristige Wachstumspotential mit landsnachfrage auch die Binnennachfrage wieder an- einem erwarteten jährlichen Anstieg der Logiernächte steigen. Die besseren Arbeitsmarktperspektiven sowie von 0,6 % geringer. die steigenden Einkommen vieler Schweizer Haushalte Von den Regionen aus dem Alpenraum ist gemäss sind die Hauptgründe für die Erholung der Nachfrage Prognose für das Wallis und für Graubünden das aus der Schweiz. In den übrigen Gebieten wird sich höchste mittelfristige Wachstum zu erwarten. Nur durch- die touristische Nachfrage weniger dynamisch ent- schnittlich wird sich das Nachfragewachstum im wickeln. Berner Oberland und in der Zentralschweiz bewegen. Im Alpenraum ist für alle Regionen ausser dem Kanton Tessin in der Wintersaison 2004/2005 eine steigende Nachfrage zu erwarten. Nach Prognosen der BAK Basel Economics wird der Kanton Wallis mit einem Anstieg um 2,3 % das höchste Wachstum erzielen. Für den Kanton Graubünden und das Berner Oberland werden Wachstumsraten zwischen 1,4 und 1,7 % erwartet. Grafik: hotelleriesuisse 2. Aus der Vereinstätigkeit | Sitzungen des Hoteliervereins Graubünden Delegiertenversammlung Die 85. ordentliche Delegiertenversammlung fand am 15. Januar 2004 im Hotel Therme in Vals statt. Die Veranstaltung war mit 120 Gästen, Delegierten und Mitgliedern sehr gut besucht und bot wieder einmal eine ausgezeichnete Gelegenheit, die LeistungsfähigGKB-Chef Alois Vinzens und Regierungsrat Martin Schmid anlässlich der Delegiertenversammlung vom 15. Januar 2004 in Vals Foto: HVGR keit und hohe Qualität unserer Hotellerie unter Beweis zu stellen, was dem Hotel Therme mit Bravour gelang. Wie jedes Jahr gaben zudem zahlreiche prominente Vertreter aus Politik und Wirtschaft dem Anlass einen würdigen Rahmen. Konsul Horst Rahe hielt zum Thema «Standortbestimmung der Schweizer Ferienhotellerie und Zukunftsaussichten» ein sehr interessantes und in den Medien vielbeachtetes Referat. 11 Der frischgewählte neue Präsident Andreas Züllig und der Referent Horst Rahe nach der Delegiertenversammlung vom 15. Januar 2004 in Vals Foto: HVGR Vorstand Einstimmig und mit grossem Applaus wurde Der Gesamtvorstand tagte im Geschäftsjahr Andreas Züllig als Nachfolger des leider viel zu früh 2003/2004 drei Mal, um die laufenden Geschäfte verstorbenen Ruedi Schmidt für drei Jahre zum Präsi- zu behandeln. Der Vorstand besteht aus 15 Mitglie- denten gewählt. Am Vortag bereits hat der Vorstand dern und setzt sich aus den Präsidenten der insgesamt Andreas Haag zum Vizepräsidenten bestimmt. 13 Kantonalsektionen, dem Kantonalpräsidenten sowie Verbandsorganisation 2003/2004, S. 34 dem Bündner Vertreter in der Verbandsleitung von hotelleriesuisse zusammen. Dank des vermehrten Einsatzes des Ausschusses, bestehend aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und dem Geschäftsführer, musste dieses relativ grosse Gremium nicht häufiger tagen, um die laufenden Geschäfte zu besorgen. 12 Aus der Vereinstätigkeit 1. Marketingeffizienz 2. Hotelfinanzierung 3. Zweitwohnungen / Kalte Betten 4. Qualitätssicherung in der Hotellerie 5. Schweizer Politik 6. Destinationsfinanzierung Dr. Christian Hanser und Peder Plaz anlässlich der Strategietagung des Vorstands vom 2. Juni 2004 in Chur Foto: HVGR Gemäss Zeitplan wird das Papier anlässlich der Vorstandssitzung im Januar 2005 abgesegnet samt einem Massnahmenplan für die Umsetzung. Um für seine Aktivitäten in den nächsten fünf Jahren Schwerpunkte setzen zu können, hat der Vorstand anfangs 2004 beschlossen, ein entsprechendes Strategiepapier zu erarbeiten. Zu diesem Zwecke wurde die Unternehmensberatung BHP Hanser & Partner AG beauftragt, das Coaching zu übernehmen. Im Rahmen von zwei Workshops hat der Vorstand beschlossen, die folgenden Kernthemen in die Verbandsstrategie aufzunehmen, wobei die Themen 1 und 2 mit erhöhter Priorität zu behandeln sind. | Arbeitsmarkt Allgemeines Ein Hindernis für ein stetes Wachstum des Gast- gewerbes ist der Arbeitsmarkt. Schätzungsweise eine von zwölf beschäftigten Personen verdankt ihre Stelle direkt oder indirekt dem Tourismus. Direkt im Tourismus beschäftigt sind gesamtschweizerisch ca. 165’500 Mitarbeiter, was ca. 5,2 % der Gesamtbeschäftigung in der Schweiz entspricht (Quelle: Bundesamt für Statistik, 2003). Obwohl die Hotellerie ein attraktiver Arbeitgeber ist, gestaltet sich die Rekrutierung von Mitarbeitern schwierig. Rund 40 % der Mitarbeiter verfügen lediglich über eine schulische Grundausbildung. Aufgrund der Gästebedürfnisse verrichten 85 % der Beschäftigten ihre Tätigkeit auch am Wochenende und Abend. 13 Ausländer von Drittstaaten Dies hat zur Folge, dass es auch für qualifizierte Arbeiten nicht immer einfach ist, Schweizer zu finden, beispielsweise Köche. Wenigstens ist seit 1992 ein mehr oder weniger kontinuierlicher Anstieg bei den Kochlehrverhältnissen feststellbar. Grafik Kochlehrverhältnisse im Gastgewerbe 1994 – 2004, S.14 Über die Höchstzahlen für Drittstaatsangehörige entscheidet weiterhin der Bundesrat im Rahmen der Verordnung über die Begrenzung der Zahl der Ausländer. Für die Kontingentsperiode 2004/2005 hat der Bundesrat wie bereits im Vorjahr 4000 erstmalige Bewilligungen für Jahresaufenthalter und 5000 Bewilligungen für Kurzaufenthalter freigegeben. Davon ent- Freier Personenverkehr mit der EU fallen auf den Kanton Graubünden 69 Jahresbewilligungen und 402 Kurzaufenthalterbewilligungen, die Mit den bilateralen Verträgen zwischen den EULändern und der Schweiz trat am 1. Juni 2002 auch das Abkommen über die Personenfreizügigkeit in Kraft, womit das Saisonnierstatut der Vergangenheit angehört. Abgelöst wird es im Rahmen des Personenfreizügigkeitsabkommens durch die Kurzaufenthaltsbewilligung, welche für eine Erwerbstätigkeit von maximal 364 hauptsächlich an gut und hochqualifizierte Personen ausgestellt werden. Neu hat der Bundesrat Zusatzkontingente für maximal 700 Jahres- und 2500 Kurzaufenthalter aus den neuen EU-Ländern freigegeben für Branchen mit qualifizierten Arbeitsplätzen und Branchen mit einem ausgewiesenen Bedarf für Hilfskräfte (insbesondere im Bereiche der Landwirtschaft). Tagen erteilt werden kann. Arbeitskräften aus dem EU-/EFTA-Raum bringt das Abkommen die Gleichbehandlung mit schweizerischen Staatsangehörigen. Sie können Arbeitsstelle und Wohnsitz neu frei wechseln und ihre Familienangehörigen unter erleichterten Voraussetzungen nachziehen. Grenzgänger müssen die | Berufsbildung Kantonale Fachkommission GastroGraubünden und der Hotelierverein Grau- Schweiz nicht mehr täglich verlassen. Während einer bünden führten auch im Berichtsjahr unter dem Patronat Übergangsfrist von fünf Jahren bleibt die Kontingentie- der Kantonalen Fachkommission für Berufsbildung im rung auf 115’500 Kurzaufenthalter und 15’000 Dauer- Gastgewerbe (KFG) erfolgreich die Lehrlingsausbildung aufenthalter für EU-Angehörige bestehen. Ab 1. Juni mit den Einführungskursen und den Lehrabschlussprü- 2004 müssen im Bewilligungsverfahren keine Arbeits- fungen durch. Im Sommer 2004 haben in unserem Kan- verträge mehr eingereicht werden und der Inländervor- ton 104 neue Lehrtöchter und Lehrlinge die dreijährige rang, d.h. die bisher verlangte Meldung der Stellen Kochlehre in Angriff genommen; damit liegt eine erfreu- beim RAV, ist nicht mehr zwingend. Zudem wird für liche Zunahme um über 20 % gegenüber dem Vorjahr kurzfristige Einsätze bis drei Monate bei einheimischen vor. Ende 2004 kann ein Gesamtbestand von 238 Betrieben das Bewilligungsverfahren durch ein einfa- Kochlehrverhältnissen registriert werden; ein Jahr vorher ches Meldeverfahren ersetzt. waren 214 Köche in Ausbildung. 14 Aus der Vereinstätigkeit Seit 1990 darf ein stetiger Aufwärtstrend festgestellt werden, als sich noch bescheidene 127 Jugendliche zum Koch ausbilden liessen. Diese positive Entwicklung zeigt, dass man mit der Nachwuchsförderung auf gutem Weg ist und dass Berufe im Gastgewerbe attraktiv und trendig sind. Wichtige Argumente für einen gastgewerblichen Beruf sind sicher die ausgezeichneten Chancen auf dem Arbeitsmarkt nach dem Lehrabschluss. Die faktische Arbeitslosigkeit bei ausgebildeten Köchen liegt praktisch bei Null. Die für gelernte Köche und vor allem für Küchenchefs bezahlten Löhne sind überdurchschnittlich. Gesamthaft haben im Juni/Juli 2004 64 Kandidaten die Lehrabschlussprüfung abgelegt; 8 Lehrlinge haben die Prüfung nicht bestanden. Neue Berufe im Gastgewerbe Die KFG hat sich am Vernehmlassungsverfahren zu den vom BBT vorgeschlagenen neuen Berufsbildern im Gastgewerbe geäussert. Generell ist man recht kritisch zu den Anforderungen der zweijährigen AttestAusbildungen, weil diese über das Ziel hinausschiessen. Da sich diese zweijährigen Ausbildungen vor allem an schwächere Schulabsolventen richteten, müssen der Inhalt und die Lernziele noch einmal angepasst werden. Die praktischen Stärken müssen während der Ausbildung gefördert, die schulischen Schwächen verkleinert werden. Da viele kleine Betriebe Lehrlinge ausbilden, muss zudem unbedingt darauf geachtet werden, dass die Präsenz der Lehrlinge im Lehrbetrieb nicht durch zusätzliche Schultage negativ beeinträchtigt wird. Zudem wurde in der Vernehmlassung kritisiert, dass der Lernende für die Individualgastronomie vor dem Gast selbständig Getränke und Speisen zubereiten soll, was als praxisfremd betrachtet wird. Nachwuchsförderungsaktion Zur Optimierung der Koordination im Bereich der Nachwuchsförderung haben der Hotelierverein und GastroGraubünden im Jahr 1999 eine übergeordnete Kommission geschaffen, die zum Informations- und Gedankenaustausch mindestens ein Mal pro Jahr tagt. Das erste, wichtige Projekt dieser Kommission ist das Lehrlingsforum, das im Berichtsjahr zum dritten Mal mit grossem Erfolg durchgeführt worden ist. Grafik: Hotelierverein Graubünden vgl. Lehrlingsforum 2004, S. 20 15 Gastgewerbliche Fachschule Graubünden Der Hotelierverein Graubünden hat im Jahr 1990 dem Erziehungsdepartement das Projekt der Gastgewerblichen Fachschule Graubünden (GFG) präsentiert, welches auf Klein- und Mittelbetriebe ausgerichtete Ausbildung von einheimischen Fachkräften für Gastgewerbe und Tourismus zum Ziel hat. Im September 1994 beschloss der Grosse Rat, die GFG ins Berufsbildungsgesetz aufzunehmen. Am 12. März 1995 wurde die Vorlage dem Bündner Souverän vorgelegt und mit einer sehr grossen Mehrheit angenommen, so dass der ordentliche Schulbetrieb mit subventionierten Schulgeldern aufgenommen werden konnte. Die GFG bildet heute bei der Schweizerischen Schule für Touristik und Hotellerie (SSTH) junge Leute zu Hotel- und Die Lehrabschlussprüfung im Kochen und im Bereich Hotel (Gästebuchhaltung, Réception, Personaladministration, Rechtskunde) wurde wie bisher im Schulhotel der SSTH in Passugg durchgeführt. Wie letztes Jahr wurden die Anforderungen für die Bereiche Serviceund Hauswirtschaft nach den Vorgaben des eidgenössischen Reglements der GAFA Gastronomiefachassistentin ausgerichtet. Der Rahmen der Prüfung musste den Ansprüchen des Alltags im gastgewerblichen Betrieb genügen. Auch in diesem Jahr fand man im Hotel Schweizerhof, Lenzerheide, unter der fürsorglichen Leitung der Gastgeberin und Schulratspräsidentin, Claudia Züllig, optimale Strukturen für eine praxisnahe Lehrabschlussprüfung. Rund 40 Experten standen einzig für diese zwei Gastrofachleuten aus. Die ausgezeichnete Nachfrage Bereiche des Lehrabschlusses im Einsatz. Als Höhe- beweist, dass ein ausgewiesenes Bedürfnis für diese punkt des Prüfungsanlasses darf jeder Kandidat vier Berufsausrichtung vorhanden ist. Claudia Züllig, Hotel Gäste mit einem 6-Gang-Menü überraschen. Die Auf- Schweizerhof, Lenzerheide, ist seit vier Jahren Schul- gabe umfasste den Empfang, die Betreuung bis zur ratspräsidentin. Verabschiedung der Gäste, wobei das Tranchieren oder Filettieren vor dem Gast fehlen durfte. Chefex- Die Lehrabschlussprüfungen Auch in diesem Jahr konnte den Absolventen der GFG zusätzlich zum kantonalen ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis übergeben werden (nach Art. 41 Abs. 2 BBG). Mit 35 Schülerinnen und Schülern konnte im Au- perte war Patrick Honauer, Bachs (ZH), der von den sehr guten Leistungen und der motivierten Haltung der Kandidaten sehr beeindruckt war. Alle Lehrlinge haben die Allrounderausbildung der GFG erfüllt und dürfen nun den kantonal anerkannten Titel «Hotel- und Gastrofachfrau/-mann» tragen. Von 34 Kandidatinnen und Kandidaten haben auf Anhieb gust 2004 das dritte Lehrjahr in Angriff genommen 33 ebenfalls den Abschluss als «GAFA Gastronomie- werden. Die erste Teilprüfung konnte im Rahmen der fachassistent» mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis bisherigen Vorgaben durchgeführt werden. Die zweite erlangt. Der Notendurchschnitt aller 34 Absolventen Teilprüfung in den praktischen, berufsbezogenen betrug beachtliche 4,9. Dieses Ergebnis bestätigt das Fächern wurde wiederum an zwei Orten durchgeführt. Resultat des Vorjahres und kann als weiterer Beweis für die Tauglichkeit und Qualität dieser «Bündner Allrounderausbildung» angesehen werden. 16 Aus der Vereinstätigkeit Schule und Praktikumsbetreuung 1. Lehrjahr Im August 2003 haben insgesamt 48 Absolventen ihre Ausbildung an der GFG begonnen. Fünf davon haben im ersten Jahr die Schule verlassen, so dass 43 Schüler für das Jahrespraktikum (Küche, Service und Hauswirtschaft) platziert werden konnten. 2. Lehrjahr (GF 0208) Claudia Johann anlässlich der Servicemeisterschaft an der IGEHO in Basel Foto: GFG 30 Praktikantinnen und 5 Praktikanten haben im Sommer das Jahrespraktikum (Küche, Service und Hauswirtschaft) begonnen. Das Gesamtbild der Leistungen wurde leider etwas getrübt von zwei Praktikumsabbrüchen und einer Umplatzierung kurz vor Weihnachten. Trotz dieser Tatsache darf man die mehrheitlich erfreulichen Leistungen nicht vergessen, die das Gros des Lehrganges täglich in den verschiedenen Praktikumsbetrieben vollbracht hat. 3. Lehrjahr (GF 0108) Nachdem diese beiden Klassen den ersten Teil der LAP absolviert haben, wurden sie wieder ins zweite Praktikum (Réception) verabschiedet. Auch hier waren 35 Schüler ab Dezember in den verschiedensten Betrieben Highlight Anlässlich der IGEHO in Basel hat der Schweizer Serviceverband seine Servicemeisterschaft durchgeführt. Die Teilnehmer sind ausgebildete Fachkräfte mit teilweise mehrjähriger Berufserfahrung. Mit Claudia Johann (GF 0008) hat erstmals eine Absolventin der GFG an diesem internationalen Kräftemessen teilgenommen und auf Anhieb mit 75 von 80 Punkten den sensationellen 3. Gesamtrang (von 21 Teilnehmern) erreicht. Die Anforderungen, die an dieser Servicemeister- im Einsatz. Acht Schüler dieses Lehrgangs haben sich schaft an Claudia Johann gestellt wurden, waren sehr für das Zusatzjahr für das KV eingeschrieben. hoch und umfassten Anlassplanung, Erlebnis-Tisch, Bar-Mixkunst, Flambieren, Weindegustation und Fachfragen allgemeiner Art. Claudia Johann stellte ihren Auftritt unter das Motto «Salvador Dalì lädt zum Augenund Gaumenschmaus» und war damit sehr erfolgreich. Das Rüstzeug für die erfolgreiche Teilnahme holte sich Claudia Johann in der GFG und ihren zwei Praktikumsbetrieben, Hotel Sunstar Surselva, Flims und Hotel La Cucagna, Disentis. 17 | Weiterbildung Winput Zusammen mit dem Bündner Gewerbeverband Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen und der Handelskammer trat der Hotelierverein Grau- Bei der Geschäftsstelle gingen im Januar 2004 bünden als Veranstalter des 2. Winput auf, eine Wei- aus verschiedenen Regionen vermehrt Meldungen über terbildungsveranstaltung im Rahmen der Expo Chur Strafverfahren ein, die von den jeweils zuständigen (HIGA). Der Wirtschaftsevent widmete sich dem Thema Kreisämtern gegen Hoteliers und Mitarbeiter im Zusam- «Kunst der Verführung», nachdem sich die Faktoren menhang mit Verstössen gegen die Ausländergesetz- erfolgreichen Verkaufens ähneln, ob in Wirtschaft, gebung eröffnet wurden, was eine Verunsicherung der Gesellschaft oder Religion. In der Churer Stadthalle Branche zur Folge hatte. Dies veranlasste den Hotelier- traten nebst Schriftsteller Gion-Mathias Cavelti, der verein Graubünden zusammen mit GastroGraubünden die Moderation machte, unter anderem der prominen- Informationsveranstaltungen über die neuen Arbeits- teste deutsche Hochstapler, der bedeutendste westliche und Aufenthaltsbewilligungen durchzuführen. Als Refe- Kinoforscher und der bekannteste europäische Evolu- renten konnten Chefbeamte der Fremdenpolizei und tionsbiologe auf. Die Veranstaltung war mit rund 250 des Industrie-, Gewerbe- und Arbeitsamts gewonnen Teilnehmern ausgezeichnet besucht. werden. Die am 23., 24. und 25. August 2004 dezentral durchgeführten Kurse waren mit ca. 100 Teilnehmern gut besucht. PULS-Seminar Unter dem Patronat von PULS hat der Hotelierverein Graubünden bei der Organisation und Durchführung eines Tagesseminars zum Thema «Überzeugender Auftritt in der Öffentlichkeit» mit der bekannten Personaltrainerin Maria Pinardi mitgewirkt. Unter Federführung der Handelskammer wurde die Veranstaltung am 6. November 2003 durchgeführt. Leider lag das Interesse klar unter den Erwartungen. Die Referenten der Informationsveranstaltung v.l.n.r.: Peter Sprecher (KIGA), Marion Frangi (Fremdenpolizei) und Paul Schwendener (Chef KIGA) Foto: HVGR 18 Aus der Vereinstätigkeit Seminar «Hotelkooperationen» Nachdem der Leitfaden «Hotelkooperationen» im Herbst 2004 erfolgreich lanciert wurde, boten die Herausgeber, zu denen auch der Hotelierverein Graubünden gehört, im Sommer 2004 vertiefende Ausbildungsveranstaltungen an. Die vier in Chur und im Engadin durchgeführten Seminare, sich vor allem an Führungskräfte der Hotellerie und der Bergbahnen sowie an Gastrounternehmer richteten, erfreuten sich seitens der Teilnehmer eines ausgezeichneten Echos. Schade ist nur, dass bloss knapp 50 Teilnehmer von dieser Gelegenheit Gebrauch gemacht haben. Die Referenten des Seminars «Hotelkooperationen» v.l.n.r.: Gerhard Meier (Hotelkooperationen Millstättersee), Peder Plaz (BHP), Dr. Markus Frei (SGH) und Martin Vogel (Kitzhotels) Foto: HVGR vgl. Broschüre «Hotelkooperationen», S.19 | Projekte / Veranstaltungen Marke «graubünden» Der Hotelierverein Graubünden hat von Anfang an das Projekt einer Dachmarke «graubünden», die für alle Bereiche des Gewerbes, der Industrie und des Tourismus einsetzbar ist, unterstützt. Die Lancierung und Umsetzung der neuen Marke ist sehr gut angelaufen. Der Markenrat unter dem Präsidium von Dr. Ulrich Immler arbeitet sehr professionell. Im Berichtsjahr wurden die Markenstrategie 04 – 05, ein Reglement für die Erhebung von Mitgliederbeiträgen und verschiedene Anpassungen des Regelwerks realisiert. Der Hotelierverein Graubünden ist Mitglied des Vereins, was allen unseren Mitgliedern die Berechtigung gibt, die Marke «graubünden» im Rahmen der Vorgaben im Regelwerk zu verwenden. 19 © Graubünden Ferien Broschüre «Hotelkooperationen» Die Ausgangslage ist allen bekannt: Der Touris- Hotelierverein Graubünden 2003 beschlossen, zusam- mus im schweizerischen Alpenraum steht vor grossen men mit GastroGraubünden, dem Wirtschaftsforum Herausforderungen. Nach einer längeren Stagnations- Graubünden und der Graubündner Kantonalbank sowie phase fehlen die finanziellen Reserven für dringend in Zusammenarbeit mit der SGH einen Leitfaden für notwendige Investitionen und ein eigentlicher Teufels- die Realisierung von Kooperationen in der Ferienhotel- kreis aus ungenügenden Erträgen, fehlenden Investi- lerie herauszugeben mit den Zielen, die Kooperations- tionen und sinkender Wettbewerbsfähigkeit droht. kompetenz und die Sensibilität für Kooperationslösun- Aufgrund dieser aus heutiger Sicht wahrschein- gen in der Bündner Hotellerie zu erhöhen sowie koope- lichen Zukunftsszenarien kommt nebst der Innovation rationswillige Hoteliers in ihrem Bestreben zu ermutigen. insbesondere auch der Kostensenkung sehr grosse Der 50-seitige Leitfaden samt Checklisten im Anhang Bedeutung zu. Ein erfolgreicher Ansatz ist die ver- wurde Ende November 2003 den Mitgliedern zu ei- mehrte Ausschöpfung von überbetrieblichen Optimie- nem Vorzugspreis angeboten. Erfreulicherweise war rungspotentialen (Synergien). Aufgrund dieser Erkennt- das Interesse sehr gross; insgesamt wurden allein von nisse und zahlreicher Gespräche mit Hoteliers hat der der Geschäftsstelle über 100 Broschüren verkauft. 20 Aus der Vereinstätigkeit Lehrlingsforum 2004 neu auch die Gastro-Lehrlinge im 1. Lehrjahr eingela- Die Anzahl der abgebrochenen Lehrverhältnisse den wurden. Mit dem Thema «Gipfelstürmer» wollte ist im Gastgewerbe überdurchschnittlich hoch. In den man die Jugendlichen motivieren und anhand von jun- vergangenen Jahren wurden beispielsweise mehr als gen Persönlichkeiten aufzeigen, wie man mit Willen 15 % der Kochlehrverhältnisse und mehr als 10 % der und Können erfolgreich sein kann. Eingeladen wurden Lehrverhältnisse für Servicefachangestellte und Hotel- die «Stars» Mario Pacchioli, Sänger und Music-Star- fachangestellte aufgelöst. In den anderen Branchen Finalist, Monika Zbinden, Serviceweltmeisterin, Ives liegen diese Zahlen bei 6 %. Da die genauen Gründe Rohner, Kochweltmeister und der Magier Peter Löh- für diese unbefriedigende Tatsache nicht erfasst sind, mann. Erfreulicherweise fiel das Programm auf grosses hat der Hotelierverein zusammen mit GastroGraubün- Interesse. 180 Teilnehmer oder rund die Hälfte aller den im Jahr 2002 beschlossen, ein Lehrlingsforum zu Bündner Gastro-Lehrlinge besuchten das Forum. Moti- organisieren. viert von diesem Erfolg, haben sich die Organisatoren Das nun bereits dritte Lehrlingsforum fand am das Ziel gesetzt, dieses Projekt weiterzuführen, auch 8. September 2004 im Hotel Schweizerhof, Lenzer- wenn die Finanzierung in den nächsten Jahren ohne heide statt. Im Vergleich zu den ersten beiden Foren Zuschuss des Bundes aus dem Lehrstellenbeschluss II wurden kleine Konzeptänderungen gemacht, indem realisiert werden muss. «Stars» des Lehrlingsforums 2004 v.l.n.r.: Ives Rohner (Kochweltmeister), Monika Zbinden (Serviceweltmeisterin), Gieri Spescha (Moderator), Mario Pacchioli (Finalist Music-Star) und Peter Löhmann (Magier) Foto: HVGR 21 www.hvgr.ch Seit Ende Mai 2002 hat der Hotelierverein Graubünden unter www.hvgr.ch eine eigene Website. Für die Gestaltung ist die Firma Casanova digital, Chur, verantwortlich. Die Website hat sich als sehr wertvolles und unentbehrliches Kommunikationsmittel erwiesen. Für die Mitglieder wird unter anderem ein echter Mehrwert geschaffen, indem beispielsweise Arbeitsverträge, Ausländer-Gesuchsformulare, Studien und ähnliches ständig aktualisiert und kostenlos heruntergeladen werden können. | Ebene zu behaften. Die Wirtschaft verlangt, dass die durch die Ablehnung des Steuerpakets eingesparten Steuerausfälle wie folgt verwendet werden: 1. Es entspricht einer langjährigen und auch von der Regierung und vom Parlament unbestrittenen Forderung, dass die juristischen Personen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit steuerlich deutlich entlastet werden müssen. Um den Wirtschaftsstandort Graubünden attraktiver zu machen, ist ein Platz unter den steuergünstigsten Kantonen zu belegen, nachdem Graubünden diesbezüglich im gesamtschweizerischen Vergleich am Schluss rangiert. Politisches 2. Die Nachlasssteuern für direkte Nachkommen sind Steuerpaket 2001 aufzuheben. Nach der heutigen Regelung sind Der Hotelierverein Graubünden hat sich unter an- was ungerecht ist und den Wirtschaftsstandort derem zusammen mit dem Bündner Gewerbeverband und der Handelskammer stark im Abstimmungskampf für das Steuerpaket 2001 eingesetzt, das Änderungen bei der Ehe- und Familienbesteuerung, bei der Wohneigentumsbesteuerung und bei der Stempelabgabe vorgesehen hätte. Leider hat das Schweizer Stimmvolk diese für die Wirtschaft sehr wichtige Vorlage am 16. Mai 2004 abgelehnt. Die Bündner Regierung hat sich im Abstimmungskampf massiv und prominent für die Ablehnung des Steuerpakets eingesetzt, nachdem der Grosse Rat im August 2003 praktisch einstimmig das Kantonsreferendum beschlossen hat. Nachdem die Bündner Regierung und der Grosse von den Nachlasssteuern nur die Ehegatten befreit, Graubünden erheblich benachteiligt, nachdem verschiedene andere Kantone die Nachlasssteuern für Nachkommen aufgehoben haben. Dies ist auch eine Voraussetzung, dass finanzkräftige Personen aus dem In- und Ausland sich in Graubünden überhaupt niederlassen und dann hier besteuert werden können. Die heutige Regelung führt sogar dazu, dass vermögende Personen ihren Wohnsitz in Kantone verlegen, welche die Nachlasssteuer nicht mehr kennen. 3. Aus den gleichen Überlegungen wäre der Kanton Graubünden gut beraten, auch die Besteuerung Rat Steuerentlastungen als solche grundsätzlich nie von Altersvorsorge-Kapitalauszahlungen deutlich abgelehnt und sich nur gegen das von den Eidgenös- zu reduzieren. Auch dies führt dazu, dass sich ver- sischen Räten geschnürte «Paket» gewendet haben, mögende Personen aus dem Unter- und Ausland sind sie nun in der Verantwortung und auf ihren diver- vermehrt in ihrem geliebten bisherigen Feriendomi- sen Vorschlägen zur Steuerreduktion auf kantonaler zil niederlassen werden. 22 Aus der Vereinstätigkeit Die Dachorganisationen der Wirtschaft Graubünden was mit einer grossen Parlamentsmehrheit überwiesen verlangen, dass diese Massnahmen kurzfristig umge- wurde. Nachdem die Regierung in der Folge definierte, setzt werden. Es kann nicht angehen, die grundsätzlich dass diese zusätzlichen 70 Stellen zur Hälfte zulasten unbestritten gebliebene Notwendigkeit zur Steuerent- der ausgegliederten Organisationen und subventionier- lastung insbesondere der juristischen Personen auf die ten Betriebe (Spitäler, Kliniken, Schulheime) gehen soll, «lange Bank» zu schieben, bis der Bund allenfalls ein musste der Grosse Rat in der August -Session 2004 neues Steuerpaket geschnürt hat, zumal die Erfahrung über eine Präzisierung dieses Vorstosses entscheiden. zeigt, dass eine neue Vorlage auf Bundesebene Jahre Mit einem klaren Ergebnis wurde der Auftrag überwie- dauern wird. Hinzu kommt die Gefahr, dass die durch sen, dass der Abbau der 70 Stellen ausschliesslich in die Ablehnung des Steuerpakets «eingesparten» Steuer- der engeren Verwaltung zu erfolgen hat. einnahmen im allgemeinen Staatshaushalt zu versickern drohen, nachdem nach dem Willen der Bündner Regierung die Staatsausgaben im Jahr 2005 um 5,1 % oder 78 Millionen Franken erhöht werden sollen. Kantonshaushalt Die Dachorganisationen der Wirtschaft Graubünden haben im Jahr 2003 vehement gegen die vom Finanzdepartement im Oktober 2002 angekündigte Steuererhöhung gekämpft. Von Anfang an wurde argumentiert, die Staatsfinanzen durch Strukturreform ins Lot zu bringen, statt unnötige und hohe Ausgaben mit Steuererhöhungen aufzufangen. Im Berichtsjahr hat der Grosse Rat ein Sparpaket verabschiedet, das eine Steuererhöhung verhindern sollte. Im Rahmen der grossen Spardebatte stand in der Mehrwertsteuer-Sondersatz Im Jahr 2003 wurde der Mehrwertsteuer-Sondersatz von 3,6 % für Beherbergungsleistungen bis zum 31. Dezember 2006 verlängert. Die vom Bundesrat publizierte Botschaft zur neuen Finanzordnung ging davon aus, dass dieser Sondersatz nach der Verlängerung definitiv abgeschafft würde. Erfreulicherweise hatte dieser Vorschlag in den beiden Räten keine Chance. Im Dezember 2003 sprachen sich sowohl der Nationalrat als auch der Ständerat dafür aus, im Rahmen der neuen Bundesfinanzordnung weiterhin einen reduzierten Mehrwertsteuersatz für Beherbergungsleistungen zu ermöglichen. Dadurch wird dem Bund die Kompetenz eingeräumt, den Mehrwertsteuer-Sondersatz nach Ablauf der bisherigen befristeten Regelung weiterzuführen. Mit dem Übergang vom bisherigen August -Session 2003 auch eine Stellenreduktion in Provisorium in eine verfassungskonforme definitive Re- der Kantonalen Verwaltung zur Diskussion. Der von gelung wird dem hohen volkswirtschaftlichen Stellen- der Regierung im Sparprogramm formulierte Vorschlag, wert der Hotellerie als Exportbranche Rechnung getra- innerhalb von vier Jahren 100 Stellen in der Verwal- gen. Das letzte Wort werden damit Volk und Stände tung abzubauen, ging Grossrat Markus Feltscher zu haben. Auf Seiten des Tourismus geht der Kampf je- wenig weit. Mit einem Auftrag an die Regierung ver- doch weiter. Weitere Anliegen in bezug auf Sonder- langte er den Abbau von zusätzlichen 70 Stellen, regelung wurden geäussert. 23 Um die finanziellen Auswirkungen abschätzen zu können, beauftragten die Dachorganisationen der Wirtschaft Graubünden die HTW Chur, eine Berechnung zu den finanziellen Auswirkungen zu machen. Das verblüffende Ergebnis der Studie war, dass – basierend auf den Zahlen von 2002 – lediglich ein Lastenausgleichssatz von 0,0048 % der Lohnsummen statt einer gemäss Gesetz maximal zulässigen Abgabe von 0,3 % erforderlich sein wird. Dieses glaubwürdige Chalandamarz, das Ausläuten des Winters ist ein alter Bündner Brauch in romanischen Gegenden, vor allem im Engadin © Graubünden Ferien und transparente Zahlenmaterial hatte zur Folge, dass die Wirtschaftsverbände anfangs Januar 2004 mit dem Direktor der Sozialversicherungsanstalt und der Vorsteherin des Finanzdepartements eine entsprechende Vereinbarung abschlossen, in welcher zudem der Wille des Kantons bekräftigt wurde, dass die Kantonale Fa- Familienzulagengesetz milienausgleichskasse weiterhin nur kostendeckende Beiträge erhebt und eine ausgeglichene Rechnung Ende Oktober 2003 hat der Grosse Rat beschlos- anstrebt. Mit diesem Agreement verzichteten die Wirt- sen, einen Lastenausgleich von maximal 0,3 % im schaftsverbände, die Abstimmung zum Familienzula- Familienzulagengesetz einzuführen, um die unterschied- gengesetz vom 8. Februar 2004 zu bekämpfen. lich hohen Beitragssätze der einzelnen Familienausgleichskassen auszugleichen. Im Klartext sollen Kassen Neue Regionalpolitik mit tieferen Sätzen zu den Netto-Zahlern gehören, indem sie zusätzlich Beiträge in einen Fonds einbezah- Vor dem Hintergrund der zukünftigen Herausforde- len müssen. Diese Beiträge können dann von Kassen rungen und Rahmenbedingungen von Wirtschaft und mit höheren Beitragssätzen aus dem Fonds bezogen Gesellschaft hat eine vom Seco beauftragte Experten- werden. kommission die Vision der Neuen Regionalpolitik (NRP) entworfen. Diese Zukunftsvorstellung ist geprägt durch Aufgrund der gesetzlichen Ausgestaltung musste starke Zentren und Agglomerationen, die als Entwick- danach befürchtet werden, dass einer der Profiteure lungsmotoren funktionieren, und durch aktive Regionen dieses Lastenausgleichs die Kantonale Familienaus- im ländlichen Raum und in der Peripherie, die Impulse gleichskasse sein könnte, während Verlierer ganz klar aus den Zentren aufnehmen und eigene Mehrwerte die Kassen mit den tiefen Beitragssätzen wären, wie es schaffen sollen. Ziel soll die Steigerung der Wert- beispielsweise die Familienausgleichskasse von Gastro- schöpfung durch Innovationen und unternehmerischen Graubünden (1,6 %) oder die HOTELA (1,8 %) sind. Esprit in den Regionen sein. 24 Aus der Vereinstätigkeit Die Dachorganisationen der Wirtschaft Graubünden haben sich im Sommer 2004 mit einer ausführlichen Stellungnahme am Vernehmlassungsverfahren beteiligt. Gegen die grundsätzliche Neuausrichtung der Regionalpolitik gibt es an sich nichts einzuwenden. Kritisiert wird dagegen, dass der NRP ein wenig präzises Zielsystem zugrunde liegt. Zudem besteht die Gefahr, dass Gebiete mit geringem Potenzial, periphere und schlecht erreichbare Talschaften sowie Einzelbetriebe mit öffentlichem Charakter (z.B. Bergbahnen) vergessen gehen. Die zur Verfügung stehenden Mittel für die NRP von rund 70 Mio. Franken pro Jahr Beherbergungsstatistik Geradezu paradox wirkte im Zusammenhang mit der Neuformulierung der Tourismuspolitik des Bundes, dass das Bundesamt für Statistik im Mai 2003 im Rahmen seines Sparauftrages beschloss, die Beherbergungsstatistik per Ende 2003 einzustellen. Dadurch wäre nicht nur wichtiges Datenmaterial verloren gegangen, sondern dem Bund auch das Kontrollinstrument für eine wirksame und effiziente Tourismusförderung entzogen worden. Nach erfolgreicher Lobbyarbeit von hotellerie- wird eindeutig als zu knapp bemessen betrachtet. suisse, Schweiz Tourismus und dem Schweizer Tou- Schliesslich werden gegen die Schaffung der Stiftung rismus-Verband hat die Konferenz der Kantonalen Regionalentwicklung, die durch die Kantone mitfinan- Volkswirtschaftsdirektoren Ende Januar 2004 den ziert werden soll, grösste Bedenken geäussert. Einer- Grundsatzentscheid im Sinne einer Empfehlung an seits ist das Rechtsinstitut der Stiftung schwerfällig, die einzelnen Kantone getroffen, die Beherbergungs- statisch und nicht beeinflussbar. Anderseits darf das statistik als wichtige touristische Grundlagenstatistik Verhältnis des Mitteleinsatzes zwischen Klein- und mitzufinanzieren. Die neue Beherbergungsstatistik wird Grossregionen nicht zu Ungunsten der kleinräumigen zusammen mit dem Bundesamt für Statistik aufgebaut Förderung verändert werden. Zusammenfassend ist die und soll ab 2005 operativ sein. Die Finanzierung tei- Schaffung einer Stiftung auf Bundesebene abzulehnen len sich der Bund, die Kantone, die nationalen und und stattdessen das bisherige Förderungsregime auf die regionalen Marketingorganisationen sowie inte- Bundesebene (Interreg, Innotour etc.) weiterzuführen. ressierte Verbände und Institutionen der Tourismuswirtschaft. In Graubünden wird für das Übergangsjahr 2004 der von Graubünden Ferien geführte Tourismusmonitor wieder zum Einsatz gelangen. Mit diesem Online-Tool hat Graubünden Ferien schon in den Neunzigerjahren touristische Daten im Kanton erhoben. Die lokalen Tourismusorganisationen geben dabei die Beherbergungsdaten der Orte monatlich via Internet ein. Mit gewissen Abstrichen (z.B. Regionenvergleich) kann damit auch im «statistiklosen» Jahr 2004 ein zuverlässiger und aktueller monatlicher Tourismusreport herausgegeben werden. 25 Tagungsort der Delegiertenversammlung vom 13. Januar 2005: Das wunderschöne Hotel Waldhaus in Sils-Maria, diesjähriger Preisträger des Icomos-Preises als «Historisches Hotel des Jahres 2005» © Foto: Guido Schmidt 3. Beziehungen zu Dritten | hotelleriesuisse Sehr eng und kollegial ist die Zusammenarbeit mit hotelleriesuisse. Es ist sehr erfreulich, wie sich die Kommunikation und Zusammenarbeit eingespielt hat, so dass wir stets mit aktuellen Informationen bedient und auch in Vernehmlassungsverfahren integriert werden. Ein grosser Dank gebührt dem Direktor, Dr. Christoph Juen. Hotelleriesuisse bringt sehr grosses Verständnis für die Anliegen der Saisonhotellerie auf und vertritt diese auch in Bern mit Engagement. Dies ist für uns sehr wichtig, nachdem die Stadthotellerie aufWalter Trösch, Valbella Vizepräsident von hotelleriesuisse Foto: Tamara Defilla grund anderer Strukturen vielfach eine differenzierte Interessenlage hat. Die Verbindung zu hotelleriesuisse ist mit Walter Trösch ausgezeichnet gewährleistet, der Mitglied der Verbandsleistung und erster Vizepräsident ist und sich unermüdlich mit Erfolg für die Bündner Interessen einsetzt. Wir danken Walter Trösch von ganzem Herzen für den unermüdlichen Einsatz, mit dem er mit Erfolg die Interessen der Bündner in Bern vertreten hat. Infolge Amtszeitbeschränkung wird er im Juni 2005 leider nach neunjähriger Tätigkeit aus der Verbandsleitung ausscheiden. 27 | HOTELA Sehr wichtig ist der Kontakt zur Sozialen Kasse | Dachorganisationen der Wirtschaft Zwischen den Dachorganisationen der Wirtschaft HOTELA, der ausgezeichnet ist. Trotz «Sprachbarriere» Graubünden – Bündner Gewerbeverband, Handels- und «Röschtigraben» ist die HOTELA ein sehr zuver- kammer und Arbeitgeberverband Graubünden sowie lässiger Ansprechpartner, wenn es darum geht, Lösun- Hotelierverein Graubünden – besteht seit Jahren ein gen für Bündner Hotels zu finden. Wir danken dem ausgezeichneter Kontakt. Geschäftsführer und Präsiden- Direktor, Jean-Paul Genoud, für die äusserst ange- ten treffen sich regelmässig zum Gedankenaustausch, nehme Zusammenarbeit und für sein Engagement, ins- woraus sich eine intensive und beispielhafte Koopera- besondere im Zusammenhang mit der Unterstützung tion bei der Organisation gemeinsamer Projekte, Ver- unserer Bemühungen auf dem Gebiet der Nachwuchs- nehmlassungen, Veranstaltungen etc. entwickelt hat. förderung. Mit geballter Kraft sind die Wirtschaftsverbände so in der Lage, mit einer Stimme ihre Anliegen zu platzie- | ren. Diese Zusammenarbeit wird auch von der Bünd- Sektionen in Graubünden Der Kanton Graubünden ist aufgeteilt in 14 lokale Sektionen. Nach den seit 1. Januar 2000 geltenden Statuten sind die Sektionen im Verhältnis zu hotelleriesuisse und zum Kantonalverband unabhängig. Die Verbindung zum Hotelierverein Graubünden ist dadurch gewährleistet, dass die jeweiligen Präsidenten Anspruch auf einen Sitz im Vorstand haben. Der Kontakt der Geschäftsstelle zu den Sektionen ist sehr eng und beschränkt sich nicht nur auf die Erteilung von Rechtsauskünften. Auch im Berichtsjahr konnte die Geschäftsstelle verschiedenen Sektionen in ihrem Tagesgeschäft oder bei statutarischen Fragen behilflich sein. ner Regierung geschätzt, mit welcher bereits zum siebten aufeinander folgenden Mal im Juni 2004 ein Treffen stattgefunden hat, um ausgewählte Fragen aus dem Bereich der Wirtschaftspolitik zu diskutieren. Wir bedanken uns bei den Präsidenten Jan Mettler und Ludwig Locher und vor allem bei den Geschäftsführern Jürg Michel und Dr. Marco Ettisberger für die sehr engagierte, aufrichtige und angenehme Zusammenarbeit. 28 | Beziehungen zu Dritten Wirtschaftsforum Graubünden | Die ausgezeichnete und intensive Zusammenarbeit GastroGraubünden Die Beziehungen zu GastroGraubünden sind sehr mit dem Wirtschaftsforum Graubünden hat sich auch eng, nachdem die Interessenlage der beiden gastge- im Berichtsjahr fortgesetzt. Wir sind sehr erfreut, wie werblichen Organisationen in vielen Sachfragen iden- das Wirtschaftsforum Graubünden die grosse Bedeu- tisch ist. Erfreulich ist, dass in den letzten Jahren die tung des Tourismus in unserem Kanton gewichtet und Zusammenarbeit im Bereich der Nachwuchsförderung dies bei der Themenwahl seiner Projekte auch berück- und der Weiterbildung intensiviert werden konnte. sichtigt. Aktuellstes Beispiel ist der Leitfaden für den Mit grossem Erfolg konnten wir in diesem Sommer mit Aufbau von Kooperationen in der Hotellerie und die GastroGraubünden das dritte Lehrlingsforum 2004 dazu organisierten Vertiefungsseminare durchführen. Mit der Grossratsgruppe «Hotellerie/ vgl. vorne, S. 18/19 Gastronomie» haben wir auch auf politischer Ebene Es ist sehr beachtenswert, dass es dem Wirtschaftsforum Graubünden innert weniger Jahre gelungen ist, sich zu einem festen Bestandteil der Bündner Wirtschaft zu etablieren. Wir danken dem Präsidenten, Dr. Ulrich Immler, und dem Geschäftsführer Dr. Christian Hanser für die sehr angenehme Zusammen- einen gemeinsamen Bezugspunkt gefunden, den wir weiter vertiefen wollen. Wir bedanken uns bei Fluregn Fravi und Andy Abplanalp für das gute Team-Work und würden uns wünschen, dass unsere Dachverbände sich daran ein Beispiel nehmen würden. vgl. vorne, S. 20 arbeit. Ebenfalls danken wir Riet Frey, der die Interessen der Hotellerie im Stiftungsrat wahrnimmt und uns immer sehr aktuell und kompetent über den Gang der Geschäfte informiert. | Graubünden Ferien Vielfältig ist die Zusammenarbeit mit Graubünden Ferien. Erfreulicherweise hat sich die Zusammenarbeit intensiviert, nachdem Andreas Züllig seit 2003 im Vorstand ist und der Geschäftsführer zudem Mitglied der im Frühling 2003 neu geschaffenen Strategiegruppe ist. Wir danken dem Präsidenten Christoffel Brändli und dem Direktor Olivier Federspiel für die konstruktive und offene Zusammenarbeit. 29 | PULS | Grossratsgruppe «Hotellerie/Gastronomie» Die Graubündner Kantonalbank, die Südostschweiz, das Kantonale Amt für Wirtschaft und Tou- Zusammen mit GastroGraubünden wurde im Jahr rismus, der Bündner Gewerbeverband, die Handels- 2001 eine Grossratsgruppe «Hotellerie/Gastronomie», kammer und der Hotelierverein Graubünden sind seit bestehend aus zur Zeit 15 mit unserer Branche in di- 1997 gemeinsame Herausgeber der Wirtschaftspub- rektem Zusammenhang stehenden Grossrätinnen und likation PULS mit dem Zweck, die Bündner Wirtschaft Grossräten, gegründet. Mit einem regelmässigen Ge- und weitere interessierte Kreise mit regional relevan- dankenaustausch soll erreicht werden, Synergien für ten, volkswirtschaftlichen Daten und Informationen zu die politische Arbeit gegenseitig zu nutzen. Wir sind bedienen. Neben der Herausgabe der Publikation über den eingeschlagenen Weg sehr zufrieden und werden unter der Marke PULS auch Veranstaltungen sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit noch inten- organisiert, wie beispielsweise das alljährlich an der siviert und optimiert werden kann. Ein grosser Dank GEHLA stattfindende Wirtschaftsforum Südostschweiz, gebührt dem Verbindungsmann zur Gruppe, Grossrat dem auch im siebten Jahr seines Bestehens ein grosser Urs Marti, für sein Engagement. Erfolg beschieden war. Andere Highlights im Berichts- vgl. Verbandsorganisation 2003/2004, S. 34 jahr waren die beiden Auftritte beim Bundesrat Christoph Blocher im April 2004 und von Gewerbedirektor Pierre Triponez Ende November 2003 zum Thema Steuerpaket 2001. 4. Tätigkeit der Geschäftsstelle Ein wesentlicher Teil der Tätigkeit der Geschäftsstelle bestand auch im Berichtsjahr in der Ausarbeitung von Vernehmlassungen und Stellungnahmen zu neuen Gesetzen und Verordnungen. Aufgabe des Geschäftsführers ist es jeweils, die Vorlagen nach Weisungen des Präsidenten und der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie nach allfälliger Durchführung eines internen Vernehmlassungsverfahrens zu verfassen. Ferner ist der Geschäftsführer jeweils Vertreter in diversen, ad hoc gebildeten Abstimmungskomitees und Kommissionen zu wirtschaftspolitischen Themen. Die Arbeit des Geschäftsführers besteht zudem in der Vorbereitung der Sitzungen des Vorstandes, des Ausschusses sowie allfälliger Kommissionen und vor Dr. Jürg Domenig, Geschäftsführer HVGR Foto: Theo Gstöhl allem in der Umsetzung der gefassten Beschlüsse. Im Weiteren koordiniert der Geschäftsführer die Aktivitäten der Bündner Sektionen bei Zusammenkünften von hotelleriesuisse. Die Kontaktpflege zu befreundeten Wirtschaftsverbänden und die Repräsentation bei entsprechenden Anlässen gehören ebenfalls zum Pflichtenheft des Geschäftsführers. 31 Hinzu kommt die Arbeit in diversen Gremien, denen der Geschäftsführer von Amtes wegen angehört, namentlich: ❚ Bündner Arbeitsgemeinschaft für die Betreuung der ausländischen Arbeitnehmer ❚ Arbeitsgruppe «COSMEA», Integration von Menschen mit Behinderungen ❚ Markenrat Verein Marke «graubünden» ❚ Strategiegruppe Graubünden Ferien Auch im Berichtsjahr bestand ein grosses Bedürfnis der Mitglieder für die Erteilung von Rechtsauskünften. Vorwiegend handelte es sich um arbeitsrechtliche Fragen und Probleme im Zusammenhang mit Arbeitsbewilligungen für Ausländer. Der Kontakt und die Information der Mitglieder erfolgt mit regelmässigen Mailings, ❚ Tripartite-Kommission «Flankierende Massnahmen zum freien Personenverkehr» ❚ Dachorganisationen der Wirtschaft Graubünden die kostengünstig und speditiv per E-Mail versendet werden können, nachdem praktisch alle der Mitglieder über einen Internet-Anschluss verfügen. Der Hotelierverein Graubünden zählte per Ende ❚ Schulrat Gastgewerbliche Fachschule Graubünden ❚ Vorstand Interessengemeinschaft Tourismus Graubünden ❚ Betreuung der Grossratsgruppe «Hotellerie/Gastronomie» ❚ Kantonale Fachkommission für Berufsbildung im Gastgewerbe ❚ Nachwuchsförderungskommission Hotelierverein/GastroGraubünden ❚ Redaktionsteam PULS ❚ Arbeitsgruppe «Umsetzung Wirtschaftsleitbild Graubünden» ❚ Patronatskommitee Wirtschaftsforum Graubünden Oktober 2004 insgesamt 532 Mitglieder. Damit ist der Mitgliederbestand gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben. 5. Jahresrechnung 2003/2004 Bilanz per 31.10. 2004 und Vorjahr 31.10. 2004 Vorjahr 68’852.56 5’327.21 175.— 2’440.50 345’000.— 51’929.12 11’119.65 — 408.10 345’000.— 421’795.27 408’456.87 55’969.30 49’178.20 359’278.67 6’547.30 365’825.97 335’747.12 23’531.55 359’278.67 Total Passiven 421’795.27 408’456.87 Betriebsrechnung vom 1.11. 2003 – 31.10. 2004 2003/2004 Vorjahr 215’830.55 15’224.15 10’126.— 209’418.30 15’159.35 11’346.— 241’180.70 235’923.65 90’000.— 18’206.15 14’307.— 6’417.50 846.— 3’959.70 20’924.40 11’270.30 2’135.— 250.— — 16’526.65 17’920.— 10’500.— — 21’370.70 87’499.95 15’835.30 14’304.15 6’149.70 899.05 5’073.00 20’709.55 12’056.40 1’481.95 447.20 2’463.05 15’043.75 6’710.— 10’500.— 12’000.— 1’219.05 234’633.40 212’392.10 6’547.30 23’531.55 241’180.70 235’923.65 Aktiven Bank- und Postguthaben Verrechnungssteuerguthaben Debitoren Transitorische Aktiven Finanzanlagen Total Aktiven Passiven Kreditoren, Trans. Passiven u. Rückstellungen Kapital am 1.11.2003 Vorschlag 2003/2004 Ertrag Mitgliederbeiträge Zins- und Wertschriftenerträge Sonstige Erträge Total Ertrag Aufwand Geschäftsführung inkl. Miet- u. Sekretariatsanteil Sozialleistungen Büromaterial und Drucksachen Porti, Post- und Bankspesen Fachliteratur/Abonnemente Buchführung/Revision Sitzungs- und Reisespesen Aufwand Delegiertenversammlung Steuern/Steuerberatung Bankzinsen Ehrungen Öffentlichkeitsarbeit Beiträge Nachwuchsförderung/Ausbildung Rückstellungen Projekte Sonstige Aufwendungen Total Aufwand Vorschlag 33 6. Verbandsorganisation 2003/2004 Vorstand Züllig Andreas, Hotel Schweizerhof, Lenzerheide, Präsident* seit 1997 Haag Andreas, Hotel Chesa Guardalej, Champfèr,* seit 2001 Trösch Walter, Posthotel, Valbella, Verbandsleitung hotelleriesuisse, seit 1996 De Gennaro Marco, Hotel Filli, Scuol, seit 1998 Degiacomi Silvia, Hotel Bären, St. Moritz, seit 1997 Andreas Züllig, Präsident HVGR Foto: HVGR Gubser Mario, Morosani Posthotel, Davos, seit 2001 Herren Hanspeter, Hotel Cresta Palace, Celerina, seit 1988 Herwig Hans, Hotel Panarosa, Arosa, seit 1998 Hinny Stephan, Hotel Schweizerhof, Pontresina, seit 2002 Huber Jean-Claude, Hotel Pardenn, Klosters, seit 2002 Künzli Kurt, Hotel ABC, Chur, seit 2002 Lardi Plinio, Hotel La Romantica, Le Prese, seit 1996 Meiler Gaudenz, Hotel Meiler, Flims Dorf, seit 1985 Stümpfig Ueli, Hotel Disentiserhof, Disentis, seit 2002 Geschäftsstelle Domenig Jürg, Dr.iur., Chur,* seit 1989 Ehrenmitglieder Tarnutzer Hans Andrea, Dr.iur., Chur, seit 1989 Müssgens Sepp, Sils Baselgia, seit 1991 Pfister Emil, Chur, seit 2000 Kontrollstelle Riedi, Ruffner, Theus AG, Chur, seit 1996 * Ausschuss 35 Partnermitglieder ❚ Rageth Comestibles AG, Landquart ❚ Riedi, Ruffner, Theus AG, Chur ❚ Adlatus Südostschweiz, Chur ❚ Sanitas Trösch AG, Chur ❚ Arabella Schweiz AG, Chur ❚ Scana Lebensmittel, Regensdorf ❚ Arndt Geiger Herrmann AG, Zürich ❚ Schwob & Co. AG, Gastrotextilien, Burgdorf ❚ Brauerei Feldschlösschen, Rheinfelden ❚ Securiton AG, Davos ❚ Buy to sell Kassensysteme, Malans ❚ Siemens Schweiz AG, Basel ❚ Casanova Druck und Verlag AG, Chur ❚ Südostschweiz Print AG, Chur ❚ Celltec AG, St. Gallen ❚ Swiss Helicopter Group, Chur ❚ Credit Suisse, Chur und St. Moritz ❚ Swiss Mountain Power AG ❚ Dosch Garagen, Chur ❚ Swisscom AG, Chur ❚ Druck + Design AG, Chur ❚ TDC Switzerland (Sunrise), Zürich ❚ Eltschinger Audit & Consulting AG, Oberrieden ❚ TFM-Teppichfabrik Malans AG, Malans ❚ Eurojobs Personaldienstleistungen AG ❚ UBS AG, Chur ❚ Fratelli Triacca AG, Campascio ❚ Valser Mineralquellen, Liebefeld ❚ GGS, Integrierte Kommunikation, Chur ❚ Via Nova Immobilien AG, Domat/Ems ❚ Graubündner Kantonalbank, Chur ❚ Vinothek Brancaia, Chur ❚ GrischaVision AG, Bonaduz ❚ Wäscheria Textil Service AG, Ilanz ❚ Helvetia/Patria Versicherungen, Chur ❚ Winterthur Versicherungen, Chur ❚ Heineken Switzerland, Chur ❚ Zentralwäscherei, Chur ❚ Hotel- und Touristikfachschule, Chur ❚ Zschokke AG, Chur ❚ Hotela, Montreux ❚ Zürich Versicherungen, Chur ❚ Howeg Gastro AG, Dietikon ❚ Immoswiss AG, Chur ❚ Klafs Saunabau, Chur ❚ Metzgerei Gurtner AG, Flims ❚ MIRUS Software AG, Davos ❚ Möbel Pfister Interior Service AG, Chur Bachmann Ernst, Tamins; Cavegn Laetitia, Ilanz; ❚ National Versicherungen, Chur Dermont Vitus, Laax; Hardegger Urs, Seewis; ❚ Natura, Bündner Fleischtrocknerei, Tinizong Hübscher Rudolf, Klosters; Jenny Christian, Arosa; ❚ ÖKK Versicherungen AG, Landquart Kessler Heinz, Davos-Wolfgang; Marti Urs, Chur; ❚ Oswald Getränke AG, Ilanz Parolini Dr. Jon Domenic, Scuol; Schmid André, ❚ Printmedia Company Chur, Chur Sedrun; Tramèr Franco, Samedan; Tuor Aldo, ❚ Prodega AG, Chur Disentis/Mustér; Zegg Walter, Samnaun Grossratsgruppe «Hotellerie/Gastronomie» Herausgeber: Hotelierverein Graubünden Gestaltung und Druck: Druck und Design AG, Chur Geschäftsstelle Dr. iur. Jürg Domenig Hartbertstrasse 1 CH -7002 Chur Telefon 081 252 32 82 Telefax 081 252 83 82 [email protected] . www.hvgr.ch