Neues Projekt - Kubis Wiesbaden eV
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Neues Projekt - Kubis Wiesbaden eV
»Immer nur Linsensuppe ist auch langweilig« Seite 5 s e r e n n WESTEND i Unabhängige Zeitung für das innere Westend Nr. 29, März 2007 kubis ltd. Stadtteilmanagement Inneres Westend Wellritzstraße 49, 65183 Wiesbaden Telefon (06 11) 7 24 79 63 Fax (06 11) 7 24 74 45 Mail: [email protected] Bürozeiten Mittwochs und freitags 9.00 – 12.00, mittwochs 12.00 – 14.45 Uhr und nach Vereinbarung Bewerbung Wiesbadens um das Weltkulturerbe Auswirkungen auf das Westend Einfluss auf die H Anerkennung als Weltkulturerbe Bewerbung stehen laut Weichel sehr gut. „Die Wiesbadens als Weltkulturerbe? Sonderentwicklung als Weltkur- Antworten auf diese Frage erhoffte stadt macht Wiesbaden einmalig“, sich der Ortsbeirat in seiner letzten begründet der Referent seine Sitzung von Dr. Thomas Weichel, positive Einstellung. Doch Weichel Leiter der Stabsstelle Weltkultu- stellte auch gleich klar, dass es mehr rerbe beim Magistrat der Stadt. als einer historischen Kulisse Und die Ortsbeiräte wurden nicht Bedarf, um für die Unesco inter- enttäuscht: Ausführlich informierte essant zu sein. „Es geht auch Weichel über Bewerbungsforma- darum, wie in Zukunft mit der litäten, Auswahlkriterien und Stadtentwicklung umgegangen bereits erzielte Teilerfolge. Dabei wird“, erklärt der Fachmann. wurde vor allem eines klar: Über Entscheidende Kriterien für die Nacht passiert gar nichts! Unesco betreffen die Lebensqua- at das Westend Mehr als nur Beratung vor der Existenzgründung – auch laufende Betreuung »Soziale Stadt« greift Jungunternehmern unter die Arme D er Schritt in die Selbstständigkeit erfordert sehr viel Mut und Selbstvertrauen. Doch die richtige Motivation und eine gute Geschäftsidee allein reichen nicht aus, um ein junges Unternehmen zum Erfolg zu führen. Entscheidend ist die Einschätzung, ob ein Geschäft sich auch langfristig auf dem Markt behaupten kann. Deshalb haben sich Kubis Ltd. und Exina e.V. im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt - Inneres Westend“ das Ziel gesetzt, Existenzgründern den Start zu erleichtern. „Unsere Tür steht allen Gründungswilligen offen“, betont Bülent Ekiz, Leiter von Kubis. In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und der Kommunalen Arbeitsvermittlung werden auch gründungswillige Arbeitssuchende in das Projekt aufgenommen. „Einer unserer Schwerpunkte wird auf der Betreuung von Migranten liegen“, so Ekiz. Unterstützung dabei kommt von Patrick Kouril, einem Sozialpädagogen und gelernten Steuerfachangestellten, der die Stolperfallen auf dem Weg in die Selbstständigkeit genau kennt. „Bei Ämtern und Banken werden die Gründer mit Formularen konfrontiert, die schon für Deutsche, aber vor allem für Migranten schwer verständlich sind“, erklärt Kouril. Deshalb finden Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede bei der Betreuung besondere Beachtung. Neues Projekt Das Projekt Bildungsperspektive stellt sich vor. Seite 6 Doch vor den ersten Schritten in Richtung Selbstständigkeit muss das notwendige Grundwissen vorhanden sein. Die Existenzgründungsagentur Exina vermittelt den Jungunternehmern Basiswissen in den Bereichen Betriebswirtschaft, Steuern und Recht. „Erst wenn Exina dem Gründer eine erfolgreiche Teilnahme an den Seminaren und ein schlüssiges Geschäftskonzept bescheinigt, fängt unsere Hilfeleistung an“, erläutert Patrick Kouril das Konzept und fügt hinzu, dass „Kubis auch nach der Existenzgründung Ansprechpartner bleibt, wenn es mal nicht so gut läuft“. In Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit und der Kommunalen Arbeitsvermittlung findet am 7. März 2007 um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung im Georg–Buch–Haus, Wellritzstr. 38, statt. Alle Interessenten sind dazu herzlich eingeladen. Was es hiermit auf sich hat, lesen Sie auf der Seite 7 „Wenn wir in zehn Jahren von Die Chancen für eine lität, auch im Westend. Dazu der Unesco anerkannt sind, ist das gehört ein Management-Plan, der wirklich gut; mit 15 Jahren sind wir zukunftsgerichtete Aktivitäten aber auch zufrieden“, erklärt qualitativ und quantitativ absichert. Weichel das langwierige Verfahren. Der erste Schritt in diese Bis jetzt befinden sich die Vorberei- Richtung, so Weichel, fand auf der tungen noch in einem sehr frühen ReWoBau statt. Ein Messestand der Stadium (siehe letzte Ausgabe). Stadt Wiesbaden gab Auskunft über Zunächst muss das Land Hessen Energiesparmöglichkeiten bei der Wiesbaden als Kandidaten Sanierung von Altbauten (siehe vorschlagen und erst später wird Seite 5). Auch in Zukunft werden sich die Unesco mit der Bewerbung Sanierungskonzepte ein Schwer- beschäftigen. punkt der Stabsstelle sein, denn Das Westend wird sich auf das „das ist nicht immer einfach, weil Auswahlverfahren weder positiv oft an der Fassade nichts verändert noch negativ auswirken. „Es geht werden darf“, erklärt Weichel. nicht darum, ob ein Bezirk schön Ortsbeiratsmitglied Volker Wild ist oder nicht“, erklärt Weichel, (Bündnis 90/Die Grünen) hofft, „sondern um das Gesamtbild“. Fast dass sich „dadurch das Bewusstsein das ganze innere Stadtgebiet wird in der Hauseigentümer schärft, etwas die Bewertung mit einbezogen, für die Bausubstanz zu tun“. Diese dazu werden auf jeden Fall auch das Hoffnung teilen auch die anderen innere und äußere Westend Ortsbeiräte. gehören. Nr. 29 – März 2007 Petra Gladitz: Stadtteiljugendbeauftragte für den Stadtbezirk Westend/Bleichstraße Da ich davon ausgehe, dass die meisten jugendlichen Bewohner unseres Stadtteiles nicht wissen, dass es überhaupt eine Stadtteiljugendbeauftragte gibt, möchte ich mich heute einmal vorstellen: Ich heiße Petra Gladitz, bin verheiratet und habe 2 Kinder. Ich bin Mitarbeiterin von Abgeordneten des Hessischen Landtages. Ehrenamtlich engagiere ich mich nicht nur in der Politik, sondern bin auch stellvertretende Vorsitzende eines Fußballvereins im Stadtteil Kohlheck. Die inhaltlichen Schwerpunkte meiner Arbeit liegen insbesondere bei der direkten Einbeziehung von Kinder und Jugendlichen, um deren Lebenssituation in unserem Stadtteil zielgenauer verbessern zu können. Ich möchte meine Position dafür nutzen um mit Jugendlichen und den El- Scala soll wieder bebaut werden – Stadt will Grundstück an der Dotzheimer Straße verkaufen U m Unterstützung des Ortsbeirates warb Manfred Roider vom Liegenschaftsamt für das Vorhaben der Stadt, das Gelände der ehemaligen Scala an der Dotzheimer Straße 17a an die GeWeGe zu verkaufen. Geplant sind dort 29 altengerechte Wohnungen. Eine »Herausforderung für den Architekten«, wie Ortsvorsteher Michael Bischoff (SPD) findet. Nach langwierigen Verhandlungen mit den Nachbarn ist der Weg nun frei, um »die Sache voranzutreiben«, erklärt Roider. Sorge bereitet den Mitgliedern des Ortsbeirats, ob zu dem vorgesehenen Preis das Projekt realistisch ist, da, so Schickel, private Investoren dies für unmöglich erklärten. Roider versicherte jedoch, dass die GeWeGe »auf die Wirtschaftlichkeit achten wird«, so dass dem Bau von Sozialwohnungen nichts im Weg steht. Der Ortsbeirat nahm die Bebauungspläne zur Kenntnis. tern ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus strebe ich eine direkte Kooperation mit den Kindereinrichtungen im Stadtteil an. Um Vorhaben umsetzen zu können, brauche ich auch Anregungen. Man kann mich erreichen per Email: [email protected] Ich würde mich freuen, wenn ich von Seiten der Kinder, Jugendlichen und Eltern Anregungen aufgreifen und gemeinsam mit ihnen eine Lösung finden könnte. Ich stehe auch für Ortsbegehungen auf öffentlichen Spielplätzen, Ortstermine zur Schulwegsicherung und Sprechstunden zur Verfügung. Ihre Petra Gladitz Stadtteiljugendbeauftragte Sachstandbericht zum Platz der Deutschen Einheit D inneres Westend Ortsbeirat Seite 2 er Ortsbeirat fühlt sich vom Magistrat schlecht über die Bebauungspläne für den Platz der Deutschen Einheit informiert. »Wir haben das Recht, unterrichtet zu werden«, betont der Ortsvorsteher und bringt damit den Antrag vom Bündnis90/Die Grünen auf den Punkt. »Es kann nicht angehen, dass der Ortsbeirat einschneidende Veränderungen des Viertels aus der Zeitung erfährt«, begründet die Fraktion in ihrem Antrag und bezieht sich unter anderem auf die Nachricht, dass das Erste Polizeirevier auf dem Platz Quartier beziehen soll. Der Magistrat wird gebeten, schnellstmöglich einen Sachstandsbericht abzugeben. Plan für die Grünanlage im Wellritzhof vorgestellt E rfreut zeigte sich der Ortsbeirat über die Pläne für die Gestaltung des Wellritzhofes. Eine Mischung aus Grünfläche, Kopfsteinpflaster, Basalt und Granit soll die Farben der umliegenden Häuser aufgreifen und so den Hof farblich in die Umgebung einpassen. Ein neuer Spielplatz und ein Café sollen vor allem junge Familien anziehen und zum Verweilen einladen. Außerdem werden altengerecht ausgestattete Wohnungen dafür sorgen, dass das Publikum gut gemischt bleibt. Auch Platz für Veranstaltungen ist auf der neuen Begegnungsstätte eingeplant. Noch nicht vollständig abgeklärt, aber ein schönes Detail soll die Wiederbelebung des Baches Faulwiesenborn sein. Sorgen bereitet dem Ortsbeirat allerdings ein geplanter Durchgang vom Grundstück der Caritas an der Emser Straße zum Wellritzhof. »Aus Sicherheitsgründen«, so Hans Peter Schickl (SPD) »sollte es keinen Durchgang geben«. Eine Entscheidung darüber sei noch nicht gefällt, so Dagmar Landler-Krämer vom Projekt Soziale Stadt. Der Ortsbeirat beschloss daraufhin einstimmig eine Protokoll-Notiz mit der Feststellung, dass kein Durchgang gewünscht wird. Auf die Ankündigung von Landler-Krämer, die Anlage sei zum nächsten Frühjahr nutzbar, äusserte Ortsvorsteher Michael Bischoff die Hoffnung, »dass es endlich los geht«. Er freut sich schon auf das Richtfest im Frühjahr 2008. Zuviel Gerangel an Bussen D er Tag der Jugend im Rathaus war ein voller Erfolg«, berichtet die Stadtjugendbeauftragte Petra Gaditz (SPD) sichtlich erfreut. An Ständen präsentierten alle Stadtjugendbeauftragten ihre Arbeit und lange mussten die Lokalpolitiker nicht um die Anerkennung der Teenager werben. Sofort nutzten viele Schüler die Gelegenheit, um Probleme aufzuzeigen. Ein zentrales Thema war die Situation auf dem Platz der Deutschen Einheit zur Mittagszeit. Nach Schulschluss drängeln sich viele Schüler der umliegenden Schulen auf dem begrenzten Platz, um sich dann in völlig überfüllte Busse zu quetschen. Der Ortsvorsteher schlägt vor, Gespräche mit den Schulleitern aufzunehmen und auch mit der ESWE in Verbindung zu treten. In Form eines Antrages soll das Thema weiter verfolgt werden. Andreasmarkt verlegen oder abschaffen? S orgenkinder sind für den Ortsbeirat nach wie vor der Andreasmarkt und das Frühlingsfest. Nachdem der Biebricher Ortsbeirat es abgelehnt hatte, beide Märkte auf den Gibber Festplatz stattfinden zu lassen, wird nun nach einer anderen Lösung gesucht. »Wenn sich kein anderer Standort findet, sollte man den Andreasmarkt abschaffen«, findet Christian Hill (CDU), und Maria Sümmerer-Rösig (Bündnis90/Die Grünen) sieht nicht ein, »anderen etwas aufzuschwatzen, was ich loshaben will«. Der Gedanke, den Andreasmarkt abzuschaffen, ist nicht neu. Seit zehn Jahren steht dieser Punkt immer wieder auf der Tagesordnung, doch bis jetzt hat der Magistrat »noch keine Entscheidung hinsichtlich der Verlagerung getroffen«, erklärt Michael Bischoff. Der Ortsvorsteher hofft auf eine Sitzung mit dem verantwortlichen Dezernat, um »eine gemeinsame Lösung zu finden«. Die Zukunft des Frühlingsfestes sieht der Ortsbeirat als weniger problematisch an. Die Zahl der Schausteller schrumpft von Jahr zu Jahr, weil die Einnahmen gerade mal die Betriebskosten decken«, wie Bischoff aus persönlichen Gesprächen weiß. Aufgrund der geringen Besucherzahlen glaubt auch Hans Peter Schickl, dass »das Frühlingsfest von selbst in sich zusammenbrechen wird«. Der Magistrat wird um ein Gespräch gebeten. Aus dem Bericht des Ortsvorstehers D as Dachgeschoss im Georg Buch Haus soll für die Nutzung einer Theaterschule ausgebaut werden. Die amts nintern notwendige Beschlussvorlage wird in der nächsten Sitzung als Beschlussvorlage verhandelt werden. • Zur Vorbeugung gegen Legionellen im Trinkwasser reduziert die Stadt im Sommer die Wassertemperatur in den Speichern und Leitungen. Zusätzlich wird in den Schulgebäuden nach den Ferien gespült. • Der Antrag auf Abbruch der alten Mauer neben der Elly Heuss Schule liegt beim Landesdenkmalamt. • Die Anfrage der Hauseigentümer in der Gneisenaustraße zu Neupflanzungen von Bäumen wurde vom Tiefbauamt positiv beantwortet. Allerdings geht daraus nicht hervor, ob das Tiefbauamt auch beteiligt sein wird. • im Stadtteil wurden vier illegale Wettbüros geschlossen. Einzelne werden weiter kontrolliert. • Die auf dem Bolzplatz Bertramstraße aufgebrachte Decke enthält keine toxischen Stoffe. Nr. 29 – März 2007 inneres Westend Seite 3 OB-Kandidaten zum Westend Silbereisen (Linke Liste), Schrader (parteilos) und Hartmann (büso) zu Fragen aus dem Westend Das Westend war traditionell handwerklich geprägt und Innenstadt nah. Diese Rolle hat sich gewandelt. Wie sehen Sie heute das Westend? Silbereisen Heute teils innenstadtnahes, teils innerstädtisches, dichtbesiedeltes Wohn- und Geschäftsgebiet mit hohem Anteil an ausländischen Mitbürgern, Familien, Kindern, kleinen und mittelständischen Läden und Betrieben, sehr wichtig für die Struktur der Stadt: Man (und frau) kommt um das Westend nicht herum. Schrader Das Westend als innenstadtnahes aktives Viertel mit zunehmendem Angebot an Dienstleistungsbetrieben. Hartmann Das Westend ist ein innenstadtnaher Bereich mit einer relativ hohen Dichte an kleinen Geschäften, im Gegensatz zur »Ketten-Kultur« der Fußgängerzonen, so dass man hier manches finden kann, was die Innenstadt selbst oder die großen Einkaufszentren an der Peripherie nicht bieten. Die Geschäfte mit spezialisiertem Angebot werden immer weniger. Was kann der Magistrat tun, um diese Verarmung des Angebots zu stoppen oder gar zum Positiven zu kehren? Silbereisen Die »Neo«-Liberalisierung, auch in unserer Stadt muss so schnell wie möglich gestoppt werden: Nicht Millionen-Konzerne wie Karstadt brauchen unsere Zuschüsse, sondern Bürgerinnen, Bürger und Stadtviertel: Bereits in der vorletzten Wahlperiode wurde eine Rahmenplanung für das innere Westend (incl. Platz der Deutschen Einheit) erstellt, an der sich viele Bürgerinnen und Bürger des Westends (einschl. Geschäftsleuten) beteiligt haben. Die Planungen müssen jetzt endlich umgesetzt; das vorhandene Geld genutzt werden, um die entsprechenden, auch personellen Voraussetzungen zu schaffen (z. B. in den Bereichen Stadtplanung, Hoch- und Tiefbau). Schrader Ich registriere eine große Vielfalt an Geschäften. Welche Marktsegmente fehlen? Die Marktkräfte regulieren. Hartmann Wir müssen die Realeinkommen der breiten Masse steigern, denn wenn die Menschen immer mehr aufs Geld sehen müssen, dann kaufen sie nur da, wo es billig ist. Als OB würde ich deshalb alles daran setzen, mehr produzierende Unternehmen anzusiedeln, die in der Regel bessere Gehälter zahlen als der Dienstleistungssektor oder der Handel. Parken im Westend ist ein Problem für die Bewohner. Die ParkraumBewirtschaftung entspricht eher der in einem Stadtzentrum, also auf Besucher ausgerichtet. Welche Strategie werden Sie verfolgen, um hier eine Erleichterung für die Bewohner zu erreichen? Silbereisen Die demokratische: Das Gespräch mit möglichst vielen Beteiligten und allen Zuständigen und Fachleuten suchen. Während die Bewohner über Fremdparker stöhnen, rufen viele Geschäftsbetreiber nach Kundenparkplätzen. Daher kann es keine Gesamtstrategie geben ohne viele Einzelbetrachtungen, wozu auch das Thema öffentlicher Verkehr (Busse, Taxen, CarSharing) und seiner städtischen Förderung gehört; denn prinzipiell gilt: Es gibt nicht zu wenig Parkraum, sondern zu viele Autos. Schrader Vergleich mit dem Anwohnerparkproblem in anderen Innenstadtbereichen. Welche Lösungsvorschläge bieten z.B. die betroffenen Ortsbeiräte an? Hartmann Wiesbaden muss auf die Bahn setzen, um das Verkehrschaos in den Griff zu bekommen. Die S-Bahnen sollten unterirdisch bis in die Innenstadt verlängert und ergänzt werden durch ein Netz von Stadtbahnlinien, die innerhalb des 2. Rings ebenfalls unterirdisch geführt werden sollten. Dadurch würde ein großer Teil des jetzigen PKW- und BusVerkehrs überflüssig. Das »innere« wie das »äußere« Westend bieten ein markantes Stadtbild. Die Ausstattung der Gebäude entspricht nicht überall modernen Standards, die Höfe verhindern häufig eine zweckvolle Nutzung. Welche Hilfsmöglichkeiten bieten Sie an? Silbereisen Auch hier gilt es zunächst, das Gespräch mit möglichst vielen Beteiligten (incl. Kindern und ihrer Eltern!) zu suchen: Was zweckvoll für eine Werkstatt erscheint, ist vielleicht nicht im Sinne einer 4-köpfigen MieterFamilie! Es braucht also auch hier ein umfassendes Stadtteilmanagement mit einvernehmlichen Lösungsansätzen: Die Stadt gehört allen ihren Bewohnern. Schrader Wie hoch wäre der finanzielle Bedarf einer »Sanierung« des Westends (Vergleich mit den Erfahrungen des Bergkirchengebietes)? In welchen weiteren vergleichbaren Stadtteilen bestünde »Sanierungsbedarf«? Hartmann Die notwendige Modernisierung der Wohnungen darf nicht zu einer Verdrängung der ärmeren Bevölkerungsschichten führen, denn in Wiesbaden ist erschwinglicher Wohnraum ohnehin viel zu rar. Wir brauchen ein massives öffentliches Wohnungsbauprogramm, um die insgesamt zu hohen Mieten zu drücken. Sind genug erschwingliche Wohnungen auf dem Markt, sind Modernisierungen möglich, ohne dass sie mit starken Mietsteigerungen einhergehen. Darauf muss die Stadt bei entsprechenden Förderungsmaßnahmen achten. Zahlreiche kulturelle Initiativen wurden mit Hilfe von EU-Förderungen im Westend angestoßen. Sehen Sie Möglichkeiten aus den zarten Pflänzchen eine tragfähige »Szene« zu entwickeln? Silbereisen Dazu werde ich mit Freuden beitragen. Schrader Die Vorstellungen einer tragfähigen »Szene« sind für mich zunächst erläuterungsbedürftig. Hartmann Der »Dialog der Kulturen« liegt mir sehr am Herzen. Die Stadt muss über das Kulturamt ihren Teil dazu tun, dass er in Gang kommt und im Gang bleibt. Gerade das Bleichenviertel als Ort der Begegnung vieler Kulturen bietet dazu viele Möglichkeiten. Bis auf wenige »angestammte Westendler«, die seit Generationen hier wohnen, wechselt die Bevölkerung sehr schnell. Wer es sich leisten kann, zieht in luftigere Stadtteile. Wird die Stadt unter Ihrer Leitung dem entgegenwirken? Silbereisen Falls möglich und von den Bewohnern so gewünscht, gerne! Schrader Ein hoher wachsender Anteil der Mitbürger mit Migrationshindergrund ist unverkennbar. Das Beharrungsvermögen der »angestammten Westendler« trotz deren beschränkten finanziellen Mitteln stärken. Hartmann Gelingt es, in Wiesbaden produktive Arbeitsplätze anzusiedeln, kann man der Verelendung und Gettoisierung entgegenwirken, indem man sie quasi »austrocknet«. Hat das Viertel nicht mehr das Image eines Armenhauses, ist auch der Drang, abzuwandern, nicht mehr so groß. Umgekehrt gilt: Steigt der Anteil der produktiv Beschäftigten nicht, wird die Stadt auch wenig Mittel für gezielte Maßnahmen haben. Die Mischung der Bewohner mit einem hohen Anteil mit niedrigem Bildungsniveau erfordert erhöhten Aufwand bei Vorschule und Schule für die nachwachsenden Generationen. Wie sehen Sie die Möglichkeiten der Stadt hier einzugreifen? Silbereisen Erfragen und – wo möglich – Erfüllen der Wünsche von Kindern, Eltern und Mitarbeitern in KiTas und Schulen. Eindämmen von Parteien-Ignoranz in diesem Bereich. Schrader Der Erwerb der deutschen Sprachkompetenz ist eine Grundvoraussetzung für die künftigen Chancen im Leben. Die Einsicht in die Eigenverantwortung stärken. Hartmann Das Problem liegt vor allem darin, dass wir in Deutschland in den letzten Jahren ein Drittel aller Vollzeitarbeitsplätze verloren haben, insbesondere im produktiven Sektor, der einst vielen Haupt- und Realschülern gute Existenzmöglichkeiten bot. Sind diese Chancen vorhanden, werden die Menschen auch versuchen, sie zu nutzen. Andernfalls breitet sich Perspektivlosigkeit aus, und die ist der größte Feind der Bildung. Jugendliche und Heranwachsende finden wenig Möglichkeiten zu sportlicher oder musischer Freizeitgestaltung im Viertel. Eine Verbesserung der Situation kostet Geld. Wird die Stadt unter Ihrer Leitung dieses in ausreichendem Maß in die Hand nehmen? Silbereisen Das ist einer der Bereiche meines Konzepts. Eine Stadtverwaltung im Dienste der Menschen (statt »neo«-»liberalen« Ausverkaufs). Schrader In welchen Bereich bestehen Defizite des Angebotes an sportlicher und musischer Freizeitgestaltung? Hartmann Die Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten, bei denen die Jugendlichen selbst tätig werden, hat bei mir jedenfalls höhere Priorität als beispielsweise Bundesligafußball oder »Event-Hallen«. Der Platz der Deutschen Einheit entwickelt sich zu einem Schandfleck der Landeshauptstadt. Er färbt in der öffentlichen Meinung immer stärker auf das Westend ab. Wann passiert unter Ihrer Regie etwas? Silbereisen So rasch wie möglich: Die schon weiter oben genannten Rahmenplanungen insbesondere für den Bereich des Platzes der Deutschen Einheit müssen jetzt endlich gemeinsam mit den Bewohnern umgesetzt werden. Schrader Es besteht keine Eile. Vorschläge z.Z. u.a. Abriss der Jugendverkehrsschule, völlige Neukonzeption eines »Platzes«, Neubau Stadtbibliothek? Hartmann Die Umgestaltung dieses Platzes ist eng verbunden mit der Reorganisation des öffentlichen Nahverkehrs. Aber das ist nur ein Teil des Problems. Wir müssen die Armut bekämpfen, die an solchen Brennpunkten sichtbar wird. Die Geschäftsleute im Viertel formieren sich, um aus eigener Initiative zumindest kleine Verbesserungen zu erreichen. Beispiel das Abbruchgelände zwischen Bertram- und Bleichstraße. Welche Hilfen werden Sie beisteuern? Silbereisen Logistische, personelle, finanzielle: Die Wirtschaftsförderung für Wiesbaden sollte sich deutlich stärker auf die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen und Genossenschaften (einschl. Handel) konzentrieren. Die vom »neo«-»liberalen« Wirtschaftsdezernenten Dr. Müller (CDU) betriebene, einseitige Bevorzugung von großen Unternehmen und Handelsketten bringt dem einheimischen Handel und Gewerbe wenig. Schrader Vergleich mit anderen »Wirtschaftsförderungsmaßnahmen« der Stadt. Hartmann Die Aufgabe des Staats ist es, die großen Probleme anzupacken, die oft vielfältige kleinere Probleme nach sich ziehen, und ohne deren Lösung alles andere Flickwerk bleibt, etwa die Verkehrsprobleme, die ohne ein gutes Nahverkehrssystem entstehen, oder die sozialen Probleme, die entstehen, wenn jeder zehnte arbeitslos ist. Das Programm »Soziale Stadt« hat in Zusammenarbeit mit der lokalen Presse den Ruf des Stadtteils in der öffentlichen Wahrnehmung wesentlich gehoben. Eine weitere Aufwertung bedarf besonderer Aufmerksamkeit der Stadt. Werden Sie in der nächsten Legislaturperiode einen Schwerpunkt Ihrer Arbeit darin setzen? Silbereisen Wo immer es mir möglich ist. Schrader Es gilt abzuwägen, welches Verlangen nach öffentlicher Präsentation und Förderung nach Wahrnehmung auch in anderen Stadtteilen besteht. Hartmann Siehe dritte Spalte. Seite 4 Kulturschock »Wenn Du die Dinge nicht verändern willst, kannst Du keine Kunst machen« Yannis Counellis (1936) inneres Westend Mit der Kunst im Koffer ins Viertel Quartierskuratorium fortgeführt „Sehr froh über das Richtung weisende Angebot“ äußerte sich Hildegunde Rech vom Jugendamt anlässlich des 3. Werkstattgespräches bei Titus Grab, der gemeinsam mit Susanne Schwarz, Mireille Jautz und Sonja Welp die „Kunst-Koffer“ betreibt. ... Jedes Kind findet bei diesem mobilen Kunstangebot, das sich schon nach Biebrich und in den Schelmengraben ausgebreitet hat, Zugang zu seinen eigenen kreativen Möglichkeiten. ... „Die Kunst ist frei“. Dieses Credo schlägt sich nicht allein – wenn auch zu vorderst – darin nieder, dass sich die Kinder mit Hilfe der Kunst-Koffer „ohne Druck und Vorgaben“ ausprobieren können. Auch, dass die bisher vier Die ersten Monate sind erfolgreich verlaufen, in denen die Grafikerin Rita Marsmann das Kuratorium im Quartier übernommen hat und damit im Auftrag des Wohnungsamtes Wiesbaden/Soziale Stadt dafür sorgte, dass die Kunst im Viertel einen festen Platz im Bewusstsein erhält. Zunehmend erhalten Künstler und ihr Schaffen Aufmerksamkeit durch die Möglichkeit, ihre Werke im KunstSchau!Fenster Hermannstraße 11 präsentieren und bei den Werkstattgespräch im neuen Quartier der Kunst-Koffer Aktiven den Kindern ihre fachliche Kompetenz und entsprechendes Material unter freiem Himmel und „ohne Eintritt“ anbieten, liegt in der Natur der Sache begründet. ... Mit 200 Terminen im Jahr ist diese „ansteckende“ Gemeinsamkeit zu einem Vollzeitangebot angewachsen, das auf der Bedingung beruht: Kunst bedarf keines hoch technisierten Equipements. Es bedarf der unterstützenden Zuwendung und Aufmerksamkeit. ... Vielleicht liegt unter dem Pflaster nicht der Strand, aber auf dem Asphalt pulsiert die kreative Ader und verleiht dem Westend Farbe. Im Dialog Bettina Wagner, die in Berlin und im Westend lebende Performanckünstlerin wird im Rahmen der Kurzen Nacht der Museen und Galerien am 31. März (18 + 19.30 + 21 Uhr) gemeinsam mit Cornelius Hummel das KunstSchau!Fenster Hermannstraße 11 bespielen. Am 1. April (kein Scherz!) wird sie dort die Werkstattgespräche mit dem 4. fort führen. Um 16 Uhr wird Bettina Wagner dort ihre Arbeit vorstellen. ... Bis dahin sind die Exponate ganz junger Künstler des Viertels zu sehen. Gestaltung: Rita Marsmann Art brut – unverfälschte Energie äußert sich bei den jüngsten kreativen Kräften in unsedrem Viertel auf farbenfrohe, grenzüberschreitende Art. Aus den Kunstkoffern schöpfen Kinder im Westend aus dem Vollen.Was Titus Grab, der Schöpfer dieses freien Kunstangebots für Kinder hier in Gang brachte, hat längst den Weg nach Dresden, Berlin und bald auch nach Ankara, ins mexikanische Monterrey sowie nach Osteuropa gefunden. Doch, wie ein neunjähriges Mädchen beim Sondertermin vor dem KunstSchau!Fenster Hermannstraße 11 so richtig bemerkt: „Ihr seid doch das Original!“ Über Erinnerung kann man stolpern Ludmila Lorenz, Rita Marsmann und Frau Pusch vor dem Waschsalon (v.r.n.l.) auf sinnfällige Weise den Zusammenhang zwischen modularer Bauweise und monolinearer Schrift. ... Eben: Die „Schrift zur Platte“. Die am weitesten verbreitete Plattenbauarchitektur führte Ludmila Lorenz zu dem technischen Schriftbild, das auf Diagonalen verzichtet. ... Am 11. März wird sie beim 5. Werkstattgespräch ihre Diplomarbeit, deren Inhalt und Ergebnis die WBS 70 ist, im Waschsalon, Wellritzstraße 41, vorstellen. Der Schriftsteller Matias Grzegorczyk wird die Einführungsrede halten. 67 solcher „Ausrufezeichen“ in unserem alltäglichen Umfeld wurden bereits in den vergangenen zwei Jahren gesetzt. Gemeint sind die „Stolpersteine“, die der Kölner Künstler Gunter Demnig auch im Westend für Opfer des Nationalsozialismus’ bereits legte. ... Nicht, dass man wirklich über die Messingsteine stolperte, aber, wer sich auf seinen täglichen Wegen durch die Walramstraße, die Scharnhorst- oder Bertramstraße oder über den Bismarckring bewegt, hält schon inne ob der unauf- dringlichen aber konsequent schlichten Erinnerung. ... Sie lebten hier. Sie arbeiteten hier: Juden Zigeuner, politisch Verfolgte, Homosexuelle oder Zeugen Jehovas sowie Opfer der Euthanasie – die Erinnerung an sie, an die Opfer des Nationalsozialismus wird lebendig und wach gehalten durch dieses „Kunstprojekt für Europa“. ... Koordiniert und vermittelt werden die Setzungen durch das Aktive Museum Spiegelgasse (Spiegelgasse 7, 65183 Wiesbaden, 0611/30 52 21). Denn die Gedenksteine werden von Bürgern gestiftet für Bürger, die dem Nationalismus zum Opfer fielen, vertrieben, verschleppt und vernichtet. ... Über 9000 „Stolpersteine“ hat der bildende Künstler, der nach einem Studium der Kunstpädagogik in Köln und Berlin an der Uni Kassel Freie Kunst studierte und für seinen Einsatz um die Erinnerungsarbeit 2005 das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam, bereits in 190 Ortschaften gelegt. ... 16 Stolpersteine sind es im Westend. In der Walramstraße erinnern sie an die Familien Stock und Straus. In der Bertramstraße lebten Sophie und Jakob sowie Lea Rosenberg. Am Bismarckring wird Flora und Julius Rothschild gedacht. In der Scharnhorststraße erinnern die „Stolpersteine“ an Familie Friedmann. Der Raum der Kunst = das Stadtviertel Am 2. und 3. Juni lädt das innere und das äußere Westend wieder zum Rundgang durch die Kunst bei den Offenen Ateliers 2007. KünstlerInnen aller Richtungen und Gattungen mit Ateliers jeder Größe im Westend sind herzlich eingeladen, Teil zu nehmen. Wer sich den bereits sich zusammen findenden KünstlerInnen anschließen möchte, meldet sich bitte per Anruf, Fax oder Briefpost bei Kunstraum Westend e.V., Titus Grab, Goebenstraße 9, 65195 Wiesbaden, Telefon: 0611/92 777 932 Ich habe Interesse an der Teilnahme bei an Offenen Ateliers 2007 Name und Adresse des Ateliers Postanschrift /Telefon Gegenstand der künstlerischen Arbeit Dies ist noch keine verbindliche Anmeldung und verpflichtet mich zu nichts. Auch wird die Adresse nicht weiter gegeben. Datum und Unterschrift Layout und Satz dieser Seite: Andy Springer Die Schrift zur Platte Die Schrift zur Platte Der Kontrast zwischen der umgebenden Architektur, in der Ludmila Lorenz’ Schrift WBS 70 derzeit ausgestellt ist, und derjenigen, welche die DiplomDesignerin zu eben jener Typo inspirierte, könnte kaum größer sein. ... WBS 70 steht für die erfolgreichste Wohnungsbauserie der ehemaligen DDR. Nun präsentiert sich die serifenlose Antikva zwischen der Pracht der Gründerjahre in der ersten Freiluftgalerie im Rhein-Main-Gebiet. Im Kreuzungsbereich von Bertramstraße/Bismarckring und Goebenstraße entfaltet Lorenzens Schrift Werkstattgesprächen in den Dialog mit der Bevölkerung treten zu können. ... Und es gehr weiter. Auch für die nächsten zehn Monate ist das Quartierskuratorium gesichert, auch wenn es damit dann aber auch ausläuft. ... Doch bis dahin werden sich die Werkstattgespräche als auch das KunstSchau!Fenster Hermmannstraße 11 verstärkt auf die Kunst im inneren Westend konzentrieren Nr. 29 – März 2007 inneres Westend V om 9. bis 11. Februar fand in den Rhein-Main-Hallen die Messe »Renovieren – Wohnen – Bauen« (REWOBAU) statt. Eines der Themen am Stand der Landeshauptstadt Wiesbaden war die energetische Sanierung von Bauten in der Wiesbadener Innenstadt. An dem Stand informierten das städtische Wohnungsamt (Wohnbauförderung und Stadterneuerung), das Stadtplanungsamt – Denkmalpflege sowie die ESWE Versorgungs AG und die Klimaschutzagentur über Möglichkeiten der Umsetzung und öffentlichen Förderung bei Investitionen in energetische Sanierungsmaßnahmen an denkmalgeschützten Gebäuden. Die ESWE Versorgungs AG präsentierte das neue Förderprogramm »für Wärmeschutzmaßnahmen, die der CO2-Reduzierung von denkmalgeschützten Wohngebäuden dienen«. (Unten stehend finden sich die Kontaktdaten.) Auf der REWOBAU stellten zahlreiche Hersteller ihre energiesparenden Heizsysteme vor. Konsens in Wiesbaden ist: Das angestrebte »Weltkulturerbe – Stadt des Historismus« muss auch für künftige Generationen bewohnbar bleiben. Der Erhalt der Atmosphäre vergangener Zeiten in den großzügigen innerstädtischen Altbauwohnungen steht keineswegs im Widerspruch zu einem zeitgemäßen, energetisch optimalen Komfort. Bei steigenden Energiekosten – infolge der absehbaren Endlichkeit fossiler Ressourcen – gilt es überdies, die Heiz-Verbräuche möglichst effizient zu optimieren. In den ersten beiden Folgen dieser Serie haben wir uns mit der Modernisierung der Bausubstanz inklusive einer – beidseitig möglichen – Dämmung von Hauswänden beschäftigt. Heute geht es um die Gebäudetechnik – Sanitärinstallationen, das Heizsystem und die Elektroinstallation. Bei der Sanitärinstallation lassen sich Bäder und Küchen am einfachsten an die alten WCs im Treppenhaus anschließen. Je nach Baualter findet man in diesem Bereich Betonsteindecken oder Holzbalkendecken, was vor den Arbeiten zu prüfen ist. Im Bodenbereich müssen die Flächen gegen Feuchtigkeit abgedichtet sein, wohingegen die Außenwände diffusionsoffen zu gestalten sind, um die Nasszellen vor gefährlichen Schimmelpilzen und Schwämmen zu schützen. Die Ressourcen und damit auch die Kosten lassen sich mit einer Wasser sparenden WCSpülung senken. Eine Warmwasserversorgung über die Heizanlage (siehe Punkt 2) ist effizienter als die oftmals vorhandenen Durchlauferhitzer (»Boiler«), insbesondere die mit Strom betriebenen. So können beispielsweise thermische Solaranlagen bei passender Ausnutzung bis zu 60 Prozent der Warmwasserbereitung abdecken. Und nicht zuletzt sind in jeder Wohnung separate Wasserzähler einzubauen. Für die energiesparende Heizung unterscheiden wir nachfolgend aufgeführte Systeme mit unterschiedlichem Ansatz: Am ökologischsten in der Brennwerttechnik lässt sich das ganze Haus zentral beheizen. Angeboten werden Gasheizsysteme, Ölheizanlagen sowie Pellet- oder Stückholzheizungen. Besonders interessant, weil inzwischen ausgereift und öffentlich gefördert, sind geothermische und solarthermische Systeme, die etwa für die Brauchwassererwärmung zugeschaltet werden können. Diese sogenannten erneuerbaren Energien sind CO2-neutral, und schonen somit unsere Umwelt. Bei der Verlegung sind Heizungsrohre und Warmwasserrohre zu isolieren und moderne Ventile an den Heizkörpern anzubringen. Es empfiehlt sich, Türen und Fenster auf Dichtigkeit zu überprüfen, insbesondere die Wohnungs- oder Balkontüren. Das gilt natürlich ebenso für die Zugangstüren sowie für die Fenster im Treppenhaus. Von großer Wirkung bei kleinem Aufwand sind die im Baustoffmarkt erhältlichen Dämmplatten, die zwischen Heizkörper und Außenwand angebracht werden und die vom Heizkörper abgestrahlte Wärme zurück in den Wohnraum werfen. Bis zu 4 Prozent der teilweise immensen Wärmeverluste einer Wohnung, so die Energischsparinformationen des Hessischen Wirtschaftsministeriums, entfallen auf Heizkörpernischen und diese lassen sich mit einer Dämmplatte um 90 Prozent reduzieren. Selbstverständlich muss – schon allein aus Sicherheitsgründen – die elektrische Installation den heutigen Vorschriften entsprechen. So genannte Energiesparlampen für die Beleuchtung innerhalb der Wohnung, im Treppenhaus, Keller und im Hof versprechen eine hohe Lebensdauer – was sie wartungsfreundlich macht – und senken die Verbräuche signifikant. Anstelle einer herkömmlichen 60 WattGlühbirne bringt eine 20 WattEnergiesparleuchte beispielsweise eine 100 Watt-Leistung und kann dennoch in einer nur auf 60 Watt zugelassenen Fassung betrieben werden. »Mehr Helligkeit und weniger Strom« lautet die Formel, welche noch durch blanke Reflektoren und Klarglas-Abdeckungen verstärkt wird. Sind dunkle Ecken oder Stufen lediglich schwach auszuleuchten, bieten die langlebigen LED-Leuchten eine erwägenswerte Alternative. Wenn auch in Hof- und Keller – wie in Treppenhäusern üblich – Taster mit Zeitschaltung eingesetzt werden, kann die Beleuchtung nicht versehentlich vergessen werden. Seite 5 Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann nutzen Sie die kostenlose Grundberatung: Im Rahmen der Modernisierungsberatung und -förderung von Mietwohngebäuden im Schwerpunktgebiet »Inneres und Äußeres Westend« nehmen die Beratungsarchitekten Wilhelm Zuschlag und Maren Adamczyk auch Ihr Haus unter die Lupe – im Auftrag der Landeshauptstadt Wiesbaden, Wohnungsamt – Abteilung Wohnbauförderung und Stadterneuerung. Sie informieren Sie über laufende Programme und Fördermöglichkeiten des kommunalen Förderprogramms in der Sprechstunde in der Wellritzstraße 49 jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat von 16:30 bis 18:00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 0611 597354. Informationsmaterial und Beratungen zu Energiesparmaßnahmen gibt es auch bei der Klimaschutz-Agentur Wiesbaden e.V., Luisenstr. 23 H, Telefon 0611/ 236 50-0 oder im Internet unter www.bafa.de Stichwort »Energie > Energiesparberatung-Vor-Ort«. Informationen zu den in Wiesbaden möglichen Förderungen bei Investitionen in Energiesparmaßnahmen an Gebäuden erteilt die ESWE Versorgungs AG unter Telefon 0611/780-22 76 und im Internet: www.eswe-versorgung.de Nr. 29 – März 2007 Seite 6 Für alle Lebenshilfe und Prävention S Integrationsbegleitung für junge Menschen 䉬 Sie müssen Ihre DeutschSprachkenntnisse verbessern? 䉬 Sie haben Fragen zu Schule und Beruf? 䉬 Sie möchten eine Ausbildung machen oder suchen Arbeit? 䉬 Sie müssen Ihre Dokumente anerkennen lassen? 䉬 Sie wollen einen Antrag zu stellen? ...oder haben Sie ganz andere Fragen? Der Jugendmigrationsdienst des IB bietet kostenlos 䉬 Beratung und Unterstützung 䉬 Internet-Café 䉬 E-Mail, Chat und Job-Suche (mit Anleitung) 䉬 Sprachtraining und Sprach-Café für junge Migrantinnen und Migranten bis 27 Jahre! Rufen Sie an (06 11 / 40 90 80) oder kommen Sie in die Blücherstraße 12 – 14 Von Montag bis Freitag treffen Sie uns dort an eit drei Jahren bietet der LVP – Landesverband Lebenshilfe und Prävention Wiesbaden e.V. – seine gemeinnützigen Dienste im Westend an. Der erste Vorsitzende K. Maletz und seine ehrenamtlichen Helfer haben es ich zum Ziel gemacht »verschiedene Aufgabengebiete zu betreuen, um etwas an der Basis zu bewegen«. So reicht die Bandbreite des Angebotes von der Hilfestellung beim Schriftverkehr mit Behörden, über die Beschaffung von Wohnraum, bis zur Betreuung von Opfern häuslicher Gewalt. »Egal welches Problem und welcher kulturelle Hintergrund, unsere Tür steht jedem Menschen offen, der Hilfe braucht«, fasst der erste Vorsitzende die Arbeitseinstellung des Vereins zusammen. »Es sind nicht nur Randgruppen, die mit ihren Problemen zu uns kommen«, erläutert Maletz und betont, dass »in der Gesellschaft großer Beratungsbedarf« besteht. Ein fester Bestandteil der Vereinsarbeit ist die Armenspeisung. Jeden Sonntagmittag finden sich Hilfebedürftige auf dem Faulbrunnenplatz ein, um gemeinsam belegte Brötchen oder Kuchen zu essen. Darüber hinaus sammelt der Verein Sachspenden in Lebensmittelgeschäften, um Bedürftige finanziell zu entlasten. Die Arbeit des Landesverbandes wird vorwiegend durch Entrümpelungen, Wohnungsauflösungen und Renovierungsarbeiten finanziert. Doch wie jeder andere Verein, ist auch die LVP auf Spenden und ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen. Vor wenigen Monaten hat die LVP eine kleine Wohngruppe für Drogenabhängige eröffnet und weitere Projekt sollen bald folgen. Der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Sabine Weiler liegt vor allem der Aufbau einer Jugendgruppe am Herzen, denn »Kinder werden in unserer Gesellschaft schnell fallen gelassen«. inneres Westend Neu lernen Den Spaß am Lernen neu entdecken K inder sollen Spaß an der Schule haben. Doch bei Kindern mit Migrationshintergrund verderben oft fehlende Sprachkenntnisse die Freude am Lernen. Jana Kabobel und Patrick Kouril haben es sich zum Ziel gemacht, diese Hürde zu überbrücken. Im Rahmen des LOS-Projektes »Bildungsperspektive« laden die Beiden viermal in der Woche Grundschulkinder zur Hausaufgabenbetreuung ein. Doch auch der Spaß soll dabei nicht zu kurz kommen. »In erster Linie geht es darum, die Kinder zum Sprechen zu bringen«, erläutert Patrick Kouril das Konzept des Lernprogramms, »denn in den Familien ist die Möglichkeit intensiv deutsch zu sprechen, oft nicht gegeben«. Die Betreuung geht über eineinhalb Stunden, doch nur die erste Stunde ist für den Schulstoff reserviert. Denn »was die Kinder allein an Hausaufgaben erledigen können, sollen sie auch Zuhause machen«, lautet die klare Vorgabe des gelernten Sozialpädagogen. Zum Teil müssen die Kinder also selbst entscheiden, in welchen Bereichen sie Hilfe brauchen und was sie alleine erledigen können. Diese Form der Selbstbestimmung klappt laut Jana Kabobel sehr gut: »Die Zeit in der Hausaufgabenhilfe soll effektiv für Problemlösungen genutzt werden und das merken die Kinder schnell«. Genauso sieht es auch Zeynep aus der Blücherschule. Mit hochkonzentriertem Gesicht sitzt die Neunjährige vor ihrer Hausaufgabe und muss »ganz lange Sachen schreiben«. Der Gedanke, nach der Schreibübung spielen zu dürfen, motiviert die Schülerin jedoch enorm und so dauert es nicht lange, bis auch Zeynep an einem Schnapper bastelt – einer Papierfigur, die sowohl Ähnlichkeit mit einem Krokodil, als auch mit einer fleischfressenden Pflanze hat. Natürlich sollen die Schulprobleme trotzdem gezielt angegangen werden und deshalb legen die Betreuer größten Wert auf die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Lehrern, denn das Projekt setzt da an, wo die Schule aufhört. »Die Zeit für eine intensive Einzelbetreuung hat ein Lehrer einfach nicht«, erklärt Jana Kabobel und weiß aus Erfahrung, dass »die Lehrer froh über unser Angebot sind und auch das Gespräch mit uns suchen«. Doch auch die Eltern sind gefordert, ihren Teil zur sprachlichen Erziehung beizutragen. »Die meisten Eltern wollen ihren Kindern helfen, mit der deutschen Sprache umzugehen, können es aber aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht«, weiß Patrick Kouril zu berichten. »Es gibt Kinder, die in perfekter Aussprache vorlesen, aber die Bedeutung der Wörter nicht verstehen«, erzählt der Betreuer, »einfach weil von Zuhause die Übersetzung fehlt«. So werden einfache Wörter wie »Burg« zu einer echten Hürde, die es zu überwinden gilt. Deshalb bemühen sich die Betreuer um einen ständigen Austausch mit den Eltern, »der auch sehr gut funktioniert«, wie Jana Kabobel sichtlich erfreut feststellt. Nachdem die Hausaufgaben erledigt sind, dürfen sich die Kinder nach Herzenslust kreativ austoben. In jeder Ecke wird mit Hochdruck gebastelt, gespielt und gemalt. Genau diese Mischung hat die ehrenamtliche Helferin Cornelia Rammelsberg von dem Projekt überzeugt. »Hier wird einfach nichts erzwungen«, sagt die studierte Biologin mit einem Lächeln, »aber die Kinder haben ja selbst ein Interesse daran, ihre Hausaufgaben zu erledigen«. Deshalb brütet auch der neunjährige Erkan fleißig über seiner Aufgabe in Sachkunde, obwohl er »viel lieber Flugzeuge basteln würde«. Ehrenamtliche Mitarbeiter sind aus der Sprachförderung nicht wegzudenken. Auf zehn Kinder in einer Fördergruppe kommen fünf ehrenamtliche Helfer, die auch regelmäßig geschult werden. »Bessere Ehrenamtliche könnten wir uns gar nicht wüschen«, lobt Patrick Kouril seine Mitarbeiter und spricht ihnen »das allergrößte Kompliment« aus. Gerade erst wurde das Projekt erweitert und deshalb werden weitere ehrenamtliche Helfer gesucht. Die einzige Voraussetzung ist »Spaß am Umgang mit Kindern«, betont Kouril mit Nachdruck. Interessenten wenden sich bitte an das Stadtteilbüro in der Wellritzstraße 49, Telefon (06 11) 7 24 79 63 oder an Patrick Kouril unter Telefon (01 62) 8 82 14 68, E-Mail: [email protected] Nr. 29 – März 2007 inneres Westend Seite 7 Viel los Taptaptütü Vom 16. bis 21. April 2007 findet der 14. Schüleraustausch mit der Nicolaischule in Görlitz Z in der Blücherschule statt.14 Schülerinnen und Schüler und zwei Kolleginnen kommen nach Wiesbaden. Vom 11. bis 16. Juni 2007 findet der Gegenbesuch Wiesbadener Schülerinnen und Schüler in Görlitz statt. vom 7. bis 11. Mai 2007 an der Blücherschule-Europaschule: Europawoche 8. Mai 2007 Vortragsabend für Eltern, Lehrer und Interessierte: »Voll bei der Sache – Wie Kinder sich besser konzentrieren können« Referent: Wolfgang Endres Beginn: 19:30 Uhr in der Aula der Blücherschule Anmeldung bei der Schule ist notwendig! 9. Mai 2007 Gemeinsame Veranstaltung der Europaschulen der Rhein-Main-Gruppe an der Blücherschule »Chancengleichheit – Ich kann was und ich bin wer« Referent: Rainer Schmidt, Tischtennis-Europameister (Paraolympics) Beginn: 10:00 Uhr (schulinterne Veranstaltung) Beginn: 15:00 Uhr Aula der Blücherschule Vortrag für Kollegen und Interessierte: »Chancengleichheit« Anmeldung bei der Schule ist erforderlich! In der Woche vom 19. bis 22. Juni 2007 findet an der Blücherschule-Europaschule der jährliche Vorlesewettbewerb statt. Innerhalb des Lesewettbewerbes wird die bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin Ursula Scheffler zu Gast an der Blücherschule sein. Sie wird für die Schülerinnen und Schüler der Blücherschule zwei Lesungen durchführen. Musical bei den Schultheatertagen um fünften Mal nimmt die Blücherschule-Europaschule in der Zeit vom 5. bis 8. März 2007 an den Schultheatertagen teil. Mit großem Engagement hat die Musical AG der Blücherschule unter der Leitung von Frau Freitag und Frau Imhof-Schwarz das Musical »Taptaptütü« eingeübt. Die Musical AG der Blücherschule gibt es bereits seit sechs Jahren. Inzwischen gehört die Teilnahme an den Schultheatertagen zum festen Bestandteil unseres Schulprogramms. Der Ehrgeiz aller Mitglieder ist groß und jede Rolle wird mit viel Fleiß und Liebe einstudiert. Einmal in der Woche findet die AG statt, aber selbst in den Pausen oder auch oft nach der Schule wollen die »Schauspieler« ihre Gesangs- und Tanznummern proben. Es soll schließlich alles klappen beim Auftritt im Theater. Wundervolle Kostüme und Kulissen werden von den Eltern und Großeltern hergestellt. Kurz vor dem Auftrittstermin gibt es verlängerte Proben und die Aufregung wird immer größer. Das diesjährige Musical ist eigentlich die Geschichte des Rattenfängers von Hameln – aber aus der Sicht einer kleinen weißen Ratte. Die zahme Ratte »Taptaptütü« lässt sich von Edeltrüt ihre Lieblingsgeschichte vom Rattenfänger vorlesen. Die Beiden finden heraus, dass es »hünderte« von unterschiedlichen Rattenfängergeschichten gibt. Und da »Taptaptütü« vom Schicksal ihrer Artgenossen sehr betroffen ist, reiht sie sich in die Schar der großen deutschen Dichter ein und dichtet die Geschichte vom Rattenfänger um. Sehnlichst wünscht sie sich, dass doch alle zurück kommen: Küchenratten, Wasserratten, Leseratten, Ballettratten und schließlich und endlich auch alle Kinder und auch ihre Edeltrüt. Die Riederbergschule hat eine neue Leiterin S eit dem 1. Februar 2006 ist Ute Steffens die Schulleiterin der Riederbergschule. Zuvor war sie bereits seit dreieinhalb Jahren als Klassenlehrerin dort tätig. Lehrerin wurde sie auf Umwegen: Nach einer kaufmännischen Ausbildung und entsprechender beruflicher Tätigkeit kümmerte sie sich 10 Jahre lang um ihre drei Kinder. Als engagierte Mutter und Elternbeirätin übernahm sie an der Grundschule ihrer Kinder zeitweilig den Englischunterricht. Das tat sie mit so viel Begeisterung, dass sie sich entschloss, beruflich noch einmal neu anzufangen und Lehrerin zu werden. Im Sommer 2002 wechselte sie von einer Schule im RheingauTaunus-Kreis an die Riederbergschule. Es war ihr Wunsch, an einer Innenstadtschule zu arbeiten, die auf Kinder mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen eingeht. Das ist an der Riederbergschule der Fall. Hier werden nicht nur Kinder aus über dreißig verschiedenen Nationen unterrichtet, sondern in Klassen mit gemeinsamem Unterricht auch Kinder, die nach den Rahmenplänen verschiedener Förderschulen unterrichtet werden. Zu dem überaus engagierten Kollegium gehören hier nicht nur Grundschullehrerinnen und sogar ein Grundschullehrer, sondern auch Sonderschulpädagoginnen und eine Sozialpädagogin. Sie fand sogar noch mehr, eine Sekretärin, einen Hausmeister und Reinigungspersonal, das Hand in Hand mit dem Kollegium arbeitet und ab und zu auch feiert. In so einer Schule macht es Spaß sich zu engagieren. Als die frühere Rektorin, Frau Janke, im Februar 2006 in den Ruhestand ging, übernahm sie deshalb voller Schwung ihre Nachfolge. In diesem einen Jahr hat sich viel getan. Frau Steffens hat dabei einerseits die bewährte pädagogische Arbeit der Schule fortgeführt, wie z. B. »offener Anfang« oder Förderung von Schülern und Schülerinnen mit ganz unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten. Andererseits hat sie auch neue Schwerpunkte gesetzt. Beispielsweise die »Erziehung zur Demokratie«. Besonders bei einer kunterbunten Schülerschaft wie der ihren, ist es wichtig, Rücksicht aufeinander zu nehmen und Andersartigkeiten akzeptieren und verstehen zu lernen. Dies setzt voraus, dass man seine Meinung und Wünsche äußern und anderen zuhören kann. Mehrmals im Schuljahr finden deshalb Projekttage statt, an denen dies in Rollenspielen, in Diskussionsrunden und in Gruppenarbeiten geübt wird. Wenn man Meinungen und Wünsche äußert, sollen diese auch ernst genommen werden. Dazu gibt man hier allen Schülern und Schülerinnen von der ersten bis zur vierten Jahrgangsstufe in einer wöchentlichen Klassenratsstunde und im wöchentlich tagenden Schülerparlament die Möglichkeit, dies zu üben. Diese Stunden leiten die Kinder eigenverantwortlich unter Aufsicht und mit Hilfestellung einer Lehrkraft. Im Klassenrat wird besprochen, was zur Zeit gut läuft und wo es Probleme gibt. Wünsche und Probleme, die die ganze Schule betreffen, werden von den Klassensprechern im »Schülerparlament« vorgetragen. Die Sitzungen des Parlaments leitet jede Woche ein anderes Kind als Präsident oder Präsidentin. Es werden Wege gesucht, Wünsche selbst zu verwirklichen und Probleme selbst zu lösen. Bisher wurde hier z. B. die Faschingsfeier für die gesamte Schule geplant, die dieses Jahr zum zweiten Mal stattfindet, die Finanzierung von Fußballtoren für die Pause durch einen Spielsachenflohmarkt gesichert, das Problem der Toilettenverschmutzung durch einen von den Kindern organisierten Toilettendienst verringert u. a. m. An diesen Sitzungen nimmt Frau Steffens wöchentlich teil und schreibt das Protokoll. Sie sagt: »Dies sind für mich Sternstunden der Woche, weil ich jedes Mal aufs Neue fasziniert bin, wie kreativ Kinder bei Problemlösungen und der Verwirklichung von Wünschen sind, wie rücksichtsund verständnisvoll die älteren mit den jüngeren Kindern umgehen und wie viel die Jüngeren von den Älteren lernen.« Edeltrüt und die zahme Ratte Taptaptütü (von links nach rechts) Nr. 29 – März 2007 Seite 8 inneres Westend Was gibt’s denn heute? Wirsingrouladen Rätselhaftes Westend 100 g Reis, Salz, 1 großer Wirsing (1 kg), 65 g durchwachsener Speck, 1 kl. Dose Pfifferlinge (150 g), Pfeffer, 1 Zwiebel, 20 g Margarine, 1⁄2 l Fleischbrühe, 1 EL Tomatenmark, 3 EL Dosenmilch, 1 EL Mehl (25 g) Reis in Salzwasser 18 Minuten garen und abtropfen lassen. Wirsing putzen, waschen und im ganzen in Salzwasser zehn Minuten vorkochen. Aus dem Wasser nehmen und 16 große Blätter ablösen. Je zwei Blätter für eine Roulade zusammenlegen. Den restlichen Kohl fein hacken und mit Reis, Speckwürfeln, Pfifferlingen, Salz, Pfeffer und Zwiebelwürfeln vermischen. Wirsingblätter damit bestreichen, aufrollen und mit Holzspießchen zustecken. Wirsingrouladen in Margarine anbraten. Fleischbrühe zugießen und alles dreißig Minuten zugedeckt garen lassen. Tomatenmark, Dosenmilch, Mehl und zwei bis drei Esslöffel Wasser verrühren und die Rouladensauce damit binden (eine Stunde und zehn Minuten). Dieses Rezept ist für vier Personen berechnet und enthält (Beilage nicht mitgerechnet): 45 g Eiweiß, 63 g Fett, 148 g Kohlenhydrate; 1431 Kalorien. Pro Person etwa 358 Kalorien. Termine im Stadtteilbüro Osterferienprogramm Soziale Stadt Inneres Westend Existenzgründung mit Erfolg Sprachförderung und Hilfe bei den Hausaufgaben Mit Ehrenamtlichen, für Grundschüler 1. bis 4. Klasse Montag bis Donnerstag Von 14.00 bis 15.30 Uhr Deutschgrundkurs Für Erwachsene Montag und Mittwoch Von 20.00 bis 21.30 Uhr Bürgerservice »Katip« Dienstag 15.00 bis 18.30 Uhr Donnerstag 16.00 bis 18.00 Uhr Freitag 10.00 bis 12.30 Uhr MuT-Agentur »Multimedia und Technik«: Reparatur und Installation von PCs Mittwoch und Freitag Von 17.45 bis 20.00 Uhr des Kinder- und Jugendzentrums im Georg-Buch-Haus Nachbarschaftssprechstunde Die nächsten Termine: 15. März 2007, 18.00 bis 20.00 Uhr 19. April 2007, 10.00 bis 11.30 Uhr 26. April 2007, 18.00 bis 20.00 Uhr 3. Mai 2007, 10.00 bis 11.30 Uhr 24. Mai 2007, 18.00 bis 20.00 Uhr 14. Juni 2007, 10.00 bis 11.30 Uhr 28. Juni 2007, 18.00 bis 20.00 Uhr 5. Juli 2007, 10.00 bis 11.30 Uhr 䉬 Du möchtest einfache und leckere Gerichte kennen lernen, die Du zu Hause auch mal selbst kochen kannst? 䉬 Du möchtest wissen, auf was Du beim Einkaufen der Lebensmittel achten sollst? Dann bist Du hier genau richtig! 䉬 Spielerisch wird beim Zubereiten der Speisen der eine oder andere Ernährungstipp und Kochkniff vermittelt. 䉬 Spiele und Dekorationstipps rund um das Thema »Essen und Trinken« runden den Kochkurs für Kinder ab. Das Mittagessen ist im Kurs inklusive. Nähkurs Mittwoch 11.00 bis 13.30 Uhr »Cri-Cra Crostini« Kochen mit Kindern 2. bis 5. April 2007, 9.00 bis 14.00 Uhr für Kinder von 7 bis 11 Jahren Teilnahmebetrag: 20,– Euro (Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit Familienkarte erhalten 50% Ermäßigung.) Tanzkurs Freitag 14.00 bis 15.30 Uhr tionsIntegra kurse it! jederze 䊏 Deutschkurse an der Volkshochschule 䊏 Intensivkurse und Abendkurse 䊏 Die Kurse der vhs sind nach dem Zuwanderungsgesetz anerkannt 䊏 Sprachberatung: Montag, Dienstag und Donnerstag, 16.00 – 17.30 Uhr, Mittwoch, 10.00–12.00 Uhr in der vhs, Europa-Viertel, Alcide-de-Gasperi-Straße 4, Zimmer A–315 䊏 Info-Telefon: Montag bis Donnerstag, 11.30 – 12.30 Uhr (06 11) 9 88 91 32 WESTEND Fachbereich Sprachen Anmeldung: Kinder- und Jugendzentrum im Georg-Buch-Haus Wellritzstraße 38 65183 Wiesbaden Telefon (06 11) 31 36 89: Marie Modellatore Pedicini oder Telefon (06 11) 31 32 13: Herbert Cartus und Dominik Strobel Fax (06 11) 31 49 34 Herausgeber Wohnungsamt, Soziale Stadt, Inneres Westend, Dagmar Landler-Krämer (v.i.S.d.P.) Redaktion Dieter Kumpf Bülent Ekiz Dagmar Landler-Krämer Andy Springer Wilhelm Zuschlag Kubis Wellritzstraße 49 65183 Wiesbaden Tel. (06 11) 724 79 63 info@ kubis-wiesbaden.de Layout Dr. Albert Ernst agd, Wiesbaden: 59 01 00 Druck Caro-Druck, Frankfurt am Main inneres »Wo drückt der Schuh?« SPD-Ortsverein Westend: Bürgersprechstunden In wechselnder Besetzung stehen neben Ortsvorsteher Michael Bischoff weitere Mitglieder des Ortsbeirats sowie die Vorsitzende des Ortsvereins Angela Schneider zwischen 18:30 und 19:30 Uhr für Fragen, Anregungen und durchaus auch Kritik Rede und Antwort. Die Sprechstunde findet statt in den Räumlichkeiten des Vereins KUBIS e.V., Wellritzstraße 49. Die nächsten Sprechstunden sind am 7. März, 4. April und 2. Mai 2007. 6HOOLQJ XS EXVLQHVV VXFFHVVIXOO\ Betreuung und Begleitung durch Kubis Ltd. im Auftrag Soziale Stadt/ Inneres Westend und EXINA Qualifizierung und Planung: - Recht - Steuern - betriebswirtschaftliche Grundlagen - vertiefende Workshops z.B. Marketing - Businessplanerstellung - Prüfung der Erfolgsaussichten - Bescheinigung der Tragfähigkeit des Vorhabens Starten - Begleitung zu Behörden (Finanzamt, Kreditinstitute usw.) - weitere Begleitung des Unternehmens Informationsveranstaltung: 07. März 2007 - 18:00 Uhr Georg-Buch-Haus Wellritzstraße 38 65183 Wiesbaden Voranmeldung unter Kubis Ltd. Kontakt: Kubis Ltd. Wellritzstraße 49 65183 Wiesbaden Tel.: 0611 7247963 [email protected]