Die Nibelungen
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Die Nibelungen
Lesezirkel Buchvorstellung „D ie N ibelungen“ von A uguste Lechner A utorin: utorin : - 1905 in Innsbruck geboren - entstamm t dem alten Tiroler A delsgeschlecht der N euner von Breitenegg - studierte Sprachen an der U niversität in Innsbruck - nach dem zw eiten W eltkrieg begann sie m it dem Verfassen von Jugendliteratur - sie bereitete vor allem Sagen und M ythen der Antike und des M ittelalters für ein jüngeres Publikum auf A uszeichnungen und E hrungen: 1956 Österreichischer Staatspreis für K inder- und Jugendliteratur 1982 E uropäischer Jugendbuchpreis (Bologna) 1983 V erdienstkreuz des Landes Tirol 1985 V erleihung des Berufstitels Professor 2005 Z ehn besondere Bücher zum A ndersentag für „D ie N ibelungen“* *Z ehn besondere Bücher zum A ndersentag sind zehn B ücher aus österreichischen K inder- und JugendbuchV erlagen, die vom „Fachausschuss A ndersentag“ besonders hervorgehoben und em pfohlen w erden. D ie A uszeichnung unter den „Z ehn besonderen Büchern“ zu sein, w ird von den V erlagen als Literaturpreis gew ertet. D er A ndersentag (am 02.A pril, dem G eburtstag von H ans Christian A ndersen) ist eine A ktion zur Leseförderung des H auptverbandes des Österreichischen Buchhandels und des österreichischen U nterrichtsm inisterium s. Seite 1 von 7 A llgem eine Infos - Rom an - ab 12 Jahren - geeignet für die K lassen 8-11 - 231 Seiten - keine Illustrationen D ie N ibelungensaga ist ein im deutschen und skandinavischen M ittelalter w eitverbreiteter heldenepischer Stoff, der über Jahrhunderte in zahlreichen voneinander abw eichenden Fassungen überliefert ist. Seine bekannteste schriftliche Fixierung ist das m ittelhochdeutsche N ibelungenlied (um 1200 aus dem Raum Passau). D ie A utorin Auguste Lechner nimm t sich diesem an und bereitet ihn für das jüngere Publikum auf. D ie E reignisse aus Siegfrieds Jugend, die im m ittelhochdeutschen E pos im V erlauf der H andlung aufgeführt sind, w erden in diesem Rom an chronologisch vorangestellt, so dass der Inhalt des N ibelungenliedes m it dem dritten K apitel beginnt. Inhalt V orgeschichte: orgeschichte : In Xanten am N iederrhein herrscht K önig Siegmund m it seiner Gem ahlin Siegelind über das N iederland. Ihr Sohn Siegfried zeichnet sich bereits als K ind neben vielen anderen Tugenden durch eine schier überm enschliche K örperkraft aus. D er abenteuerlustige Jüngling verlässt das E lternhaus um im fernen W aldgebirge bei M eister M ime, dem berühmten Schm ied das Schm iedehandw erk zu erlernen. M im e erzählt dem Jüngling vom N ibelungenhort, der von einem D rachen bew acht w ird, und reizt ihn, das A benteuer zu bestehen. D er Jüngling erschlägt den D rachen und gew innt den N ibelungenhort, darunter das M eisterschw ert Balm ung und eine Tarnkappe, die U nsichtbarkeit verleiht. D urch ein Bad im Blut des D rachen w ird Siegfried unverw undbar, m it A usnahm e einer kleinen Stelle zw ischen den Schulterblättern, die von einem Lindenblatt vom D rachenblut geschützt w ar. Reich und m it Ruhm bedeckt kehrt der Jüngling zu seinen Eltern zurück. Seite 2 von 7 E rster Teil: Teil Z u jener Z eit herrschen in W orm s am Rhein die Brüder Gunther, G ernot und G iselher einträchtig über das Burgunderland. E ine A usw ahl erlesener H elden steht in ihren D iensten, allen voran der finstere, einäugige H agen von Tronje, ferner sein streitbarer Bruder D ankw art, der Truchsess Ortw in von M etz, der Spielm ann Volker von A lzey, dessen Bogen so berühm t ist w ie sein Schw ert, ferner die M arkgrafen G ere und E ckew art, Rum old der K üchenmeister, Sindold der Schenk und H unold der K ämm erer. D ie Schw ester der drei Brüder, K riem hild, ist für ihre Schönheit und Sittsam keit w eit über das Land hinaus berühm t, sie w ächst zurückgezogen unter der Obhut ihrer M utter U te auf. A ls Siegfried von K riemhilds Schönheit erfährt, ist er entschlossen, um sie zu freien, und begibt sich m it einer kleinen Schar niederländischer H elden an den W orm ser H of. N ach einer rüden H erausforderung G unthers zum Z w eikampf lässt er sich schließlich überreden, als G ast am H ofe zu bleiben, w o er nun in der H offnung lebt, eines Tages um K riem hilds H and anzuhalten. A ls die feindlichen Sachsen und D änen die Burgunder angreifen, zieht Siegfried an Seite der burgundischen H elden gegen die w eit überlegene feindliche Streitm acht in die Schlacht. Seiner K ühnheit gelingt das W under, die Schlacht zugunsten Burgunds zu entscheiden. A n den Burgunderhof zurückgekehrt, lernt er K riem hild genauer kennen und die beiden verlieben sich. Just in diesen Tagen vernim m t König G unther die M är von der sagenhaften Brunhild, Islands Königin, die nur dem M anne die H and zum E hebund reichen möchte, der sie im W affenstreit besiegt. G unther beschließt um Brunhild zu w erden, und stellt sich taub gegen Siegfrieds W arnungen, dass bisher jeder Recke sein Leben gegen die w alkürenhafte H eldin verloren hat. Siegfried verspricht ihm bei der Brautw erbung zu helfen unter der Bedingung, dass er dafür die H and K riem hildens erhält. Gunther stim m t zu, und so fahren die beiden Könige unter Begleitung H agens und D ankw arts über das M eer nach Island. M it H ilfe der Tarnkappe gelingt es Siegfried, unsichtbar neben Gunther – der bloß die äußeren G ebärden vollführt - gegen Brunhild zu streiten und sie zu besiegen. D ie K önigin hält ihr V ersprechen und kehrt m it den H elden nach Burgund zurück, w o eine glanzvolle D oppelhochzeit gefeiert w ird. In der H ochzeitsnacht verw eigert Brunhild G unther den BeiSeite 3 von 7 schlaf, und der gedem ütigte K önig ist gezw ungen, Siegfried an seiner Stelle im D unkel der N acht Brunhilds W iderstand brechen zu lassen. E inm al überw unden, ist Brunhild dem G atten künftig gehorsam . W enige Tage später kehren Siegfried und K riem hild nach Xanten zurück, w o K riem hild einem Sohn das Leben schenkt, ebenso w ie Brunhild in W orm s einen Sohn gebiert. N ach zehn Jahren Trennung laden die Burgunder auf W unsch Brunhilds Siegfried und K riem hild nach W orm s ein. A nlässlich eines glanzvollen Turniers geraten K riem hild und Brunhild in Streit, w elchem der G atten die größere E hre gebührt. N achdem K riem hild die Tugenden ihres G atten hochm ütig über alles andere gestellt hat, schlägt Brunhild m it der Bem erkung zurück, dass Siegfried nach seiner eigenen, dam als in Island getätigten Aussage nur ein V asall Gunthers sei, und som it unter ihm stehe. In der Steigerung des Streites enthüllt K riem hild der Rivalin, dass nicht G unther sondern Siegfried sie zw eim al besiegt habe: im Z w eikam pf am Isenstein ebenso w ie im Bett. D en herbeigeholten M ännern gelingt es, die Situation zu entschärfen, indem Siegfried einen geschickt form ulierten Schw ur leistet, der ihn und G unther formell entlastet. D och die Schm ach bleibt an Brunhild haften und kann nur durch Blut abgew aschen w erden. H agen stellt sich Brunhild als Rächer zur V erfügung, und überzeugt auch G unther, dass Siegfrieds Tod notw endig gew orden ist und zudem Burgund viele Vorteile bringt. N ach längerem Z ögern stim m t G unther H agens M ordplan zu. D urch eine vorgetäuschte K riegserklärung der D änen und Sachsen entlockt H agen unter dem V orw and, Siegfried beschützen zu w ollen, der arglosen K riem hild das G eheim nis von Siegfrieds V erw undbarkeit, und die getäuschte G attin stickt ein kleines K reuz an die näm lichen Stelle an Siegfrieds W am s. A nschließend w ird ein Friedensangebot der D änen und Sachsen sim uliert, und eine Jagd im nahe gelegenen Odenw ald angesagt. K riem hild versucht ihren G atten von der Teilnahm e an dieser Jagd abzuhalten, da sie von furchtbaren Träum en gem artert w urde, doch Siegfried lacht zu den Befürchtungen seines W eibes. W ährend der Jagd erm ordet H agen den arglosen H elden, indem er ihm seinen Speer in die gekennzeichnete, verw undbare Stelle im Rücken stößt. N ach dem M ord nim m t er Siegfrieds Schw ert Balm ung an sich, das er hinfort führen w ird. Obw ohl die Burgunder diesen heim tückischen M ord zu vertuschen suchen, w eiß K riemhild, w er der M örder ist, und schw ört Seite 4 von 7 schreckliche Rache. Sie kehrt nicht mehr nach N iederland zurück sondern lebt fortan in Burgund, w o sie aus dem herbeigeschafften N ibelungenhort sehr freigebige A lmosen unter G unthers U ntertanen verteilt. H agen sieht darin eine G efahr, er stiehlt den H ort und versenkt ihn im Rhein. Z w eiter Teil: Teil E tzel, der m ächtige K önig der H unnen hat seine geliebte G attin H elche verloren, und beschließt um K riem hild zu freien. A ls Brautw erber schickt er den edlen M arkgrafen Rüdiger von Bechelarn (= Pöchlarn a. d. D onau) an den Burgunderhof. D iese W erbung w ird von den Burgunderkönigen als große E hre angesehen und begünstigt, obw ohl H agen von der H ochzeit abrät, da sie K riem hild unerhörte M achtm ittel in die H and gäbe. K riem hild nimm t die W erbung an, sie folgt Rüdiger an den H unnenhof, w o sie nun an E tzels Seite m ehrere Jahre lebt und ihm einen Sohn schenkt, der nach christlicher Sitte auf den N amen Ortlieb getauft w ird. E ines Tages überredet Kriem hild ihren Gem ahl zu einer E inladung ihrer Brüder und deren G efolgsleute, da sie angeblich Sehnsucht nach ihnen hätte. D ie E inladung w ird von den berühm ten Spielleuten Etzels, Schw emm elund W erbel, an den Burgunderhof gebracht, und von den Burgunderkönigen – trotz H agens w arnenden G egenvorstellungen – freudig akzeptiert. M it einem reichen G efolge von tausend kam pferprobten Rittern und neuntausend K nappen brechen sie nach dem H unnenland auf, H agen begleitet sie trotz besseren W issens um die w ahren H intergründe dieser Fahrt. In D onaunähe w erden H agens V erm utungen durch w ahrsagende W asserw eiber erhärtet: niem and der Burgunder sähe seine H eim at w ieder außer dem m itgenomm enen K aplan. Bei der Ü berfahrt über die D onau versucht H agen den K aplan zu ertränken, um die W eißsagung der W asserw eiber als unrichtig zu erzw ingen, w as ihm jedoch nicht gelingt. D araufhin zerschlägt er die Fähre am anderen U fer m it den W orten, dass kein Burgunder m ehr eine Rückfahrt brauche. Kurze Z eit später finden sie bei Rüdiger von Bechelarn gastliche Aufnahm e, und G iselher verlobt sich m it Rüdigers Tochter. W eiterreitend trifft das H eer kurz vor ihrem Z iel den aus seiner H eim at verbannten, m it w enigen G etreuen am Seite 5 von 7 H unnenhof lebenden, berühm ten G otenkönig D ietrich von Bern. D ietrich w arnt die Burgunder vor K riem hild, doch diese kehren sich nicht daran. A m Z iel angelangt, w erden sie von K riem hild sehr kalt begrüßt. V on H agen erneut provoziert, versucht K riem hild sich an ihm zu rächen, doch ihr A nschlag m isslingt. Sie bittet D ietrich von Bern um U nterstützung ihrer Rachepläne, doch der Berner w ehrt ab. D araufhin gew innt K riem hild E tzels Bruder Blödel für ihre Pläne. W ährend die Burgunderkönige und ihre Ritter im riesigen Saal der E tzelburg an der Seite des hunnischen E hepaars tafeln, fällt Blödel m it seinen Kriegern in das Quartier der neuntausend K nappen ein, und erschlägt sie alle. A llein D ankw art, dem als M arschall die A ufsicht über die K riegsknechte obliegt, kann entrinnen. E r erschlägt Blödel, läuft zum Festsaal, und schreit die grausige Botschaft in das festliche Treiben. D araufhin erschlägt H agen den K naben Ortlieb, der soeben von E tzel den G ästen vorgestellt w urde. E in furchtbares M orden zw ischen den H unnen und den Burgundern hebt an, das zunächst m it der völligen N iederlage der H unnen endet. D ie E tzel dienstbaren deutschen Fürsten w ie D ietrich, Rüdiger und andere nehm en m it ihrem G efolge an dem Gemetzel nicht teil, D ietrich bittet G unther für sie alle um freien A bzug, und führt auch das K önigspaar aus der blutigen H alle. D araufhin hebt ein neues M orden an, imm er w ieder treibt E tzel neue Scharen gegen die Burgunder, doch diese scheinen unbezw ingbar. A uch die unter E tzels Befehl stehenden nordischen Ritterscharen treten nun gegen die Burgunder an, zunächst Iring von D änem ark, Irnfried von Thüringen und H aw art von D änem ark. Iring w ird von H agen in einem hitzigen Zw eikampf erschlagen, Irnfried erleidet von Volkers H and den Tod. N ach w eiteren K äm pfen versuchen die Burgunder m it dem hunnischen Königspaar in V erhandlung zu treten. K riem hilds fordert die Auslieferung H agens als Bedingung für G nade, doch G ernot, G iselher und D ankw art w eisen dieses A nsinnen als schändlich zurück. D araufhin befiehlt K riem hild den Saal in Brand zu stecken, um die Burgunder bei lebendigem Leibe zu verbrennen. E in Teil der H elden stirbt in der G lut, doch ein Teil überlebt, nicht zuletzt dank H agens Rat, sich an die W ände zu schm iegen, die herab fallenden Brände m it Blut zu löschen und sich durch das Trinken von Blut vor dem V erschm achten zu bew ahren. N un legt das Schicksal H and an Rüdiger, der von E tzel und K riem hild an seinen Treuschw ur erinnert und gegen die Burgunder geschickt w ird. U m dem hunnischen K önigspaar Seite 6 von 7 die Treue zu halten, muß der M arkgraf an seinen burgundischen Freunden zum V erräter w erden: zusam men m it seinem G efolge österreichischer Ritter nim m t er den K am pf gegen die Ü berlebenden auf, und gerät nach einem hitzigen K am pf m it G ernot in ein D uell, das keiner der beiden überlebt. K urz darauf geraten durch ein tragisches M issverständnis auch die G efolgsleute D ietrich von Berns m it den Burgundern in Streit, der auf beiden Seiten furchtbare Opfer fordert: auf Seite der G oten überlebt nur D ietrichs W affenm eister H ildebrand, auf Seite der Burgunder nur H agen und Gunther. H ildebrand flieht vor H agens Schw ert und überbringt D ietrich die N achricht vom Tod seiner G efährten. Schm erzgepeinigt begibt sich der G otenkönig an H ildebrands Seite zur H alle, um dem W üten des Tronjers ein E nde zu setzen. N ach einem harten Zw eikam pf überw indet er die geschw ächten Recken und übergibt sie K riem hild m it der Bitte um Schonung. K riem hild begibt sich nun zu H agen ins V erlies, um von ihm den Ort des versenkten N ibelungenhortes zu erfahren. D er Tronjer antw ortet, diesen Ort zu verschw eigen, solange noch ein Burgunderkönig lebt. D a lässt K riem hild ihren Bruder G unther köpfen und zeigt das blutige H aupt dem Tronjer als Bew eis. H agen jedoch verhöhnt sie, dass nun außer ihm und Gott niem and mehr diesen Ort w eiß, und er ihn niem als verraten w ird. H ass erfüllt zieht K riemhild sein Schw ert, und schlägt H agen den K opf ab. D er herbeieilende H ildebrand ist über den Tod dieses großen H elden so em pört, dass er Kriem hild erschlägt. D idaktische E inbettung - D ie abenteuerliche E rzählw eise m otiviert in besondere W eise Jungen zu lesen - Geschichtliche E xkursion in das M ittelalter. M ädchen und Jungen w erden m it alten Tugenden w ie E hrlichkeit, E inhaltung von V erabredungen vertraut gem acht, die auch heute in der E rziehung und dem V erhalten untereinander sehr w ichtig sind. Seite 7 von 7