Mordsmäßig gut!

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Mordsmäßig gut!
Reise 31
u neues deutschland Sonnabend/Sonntag, 28./29. Mai 2016
*
In seinem jüngsten Fall tappt Kommissar Bruno in Bergerac, einem beschaulichen historischen Städtchen im Perigord am Fluss Dordogne, in eine amouröse Falle, die ihm fast zum Verhängnis wird.
Fotos: nd/Heidi Diehl
Mordsmäßig gut!
Martin Walker, der Erfinder von Kommissar Bruno, machte das Perigord zur
Sehnsuchtsadresse für Krimifans, Weinfreunde, Gourmets und Naturliebhaber. Von Heidi Diehl
E
in Jahr lang war Ruhe in
Saint-Denis, einem beschaulichen Städtchen im Perigord
im Südwesten Frankreichs,
nun muss Kommissar Bruno erneut
ermitteln: zum achten Mal in acht
Jahren. Ausgerechnet nach einem
Fest, zu dem auch er eingeladen war,
passierte es: Am Morgen danach wird
ein Mann im Weinkeller des Gastgebers tot aufgefunden. Was zunächst
nach einem Unfall aussieht, lässt bei
Bruno schon bald Zweifel aufkommen. Er ahnt, dass im Keller des
Kriegshelden Marco Desaix mehr als
nur die eine Leiche zu finden ist.
Warum musste der Mann sterben,
und wer ist sein Mörder? Nur einer
könnte die Fragen beantworten, doch
der schweigt hartnäckig. Dabei ist er
von Anfang an zutiefst in den Fall verstrickt – der Schriftsteller Martin Walker. Er weiß genau, wie der Mörder
tickt, kennt alle Geheimnisse der trauernden Hinterbliebenen, und er kennt
Bruno, wie niemand anders. Kein
Wunder, hat er ihn doch ebenso erfunden wie die ganze mörderische
Geschichte.
Wie die sieben vorherigen Fälle, die
seit 2009 jedes Jahr im Frühling von
vielen seiner Fans stets sehnsüchtig
erwartet werden. Längst ist der smarte Kommissar auch mir zu einem guten Bekannten geworden, schon zig
Mal habe ich – in der Fantasie – mit
dem begeisterten Hobbykoch und
Gourmet gemeinsam gekocht, geschlemmt und an langen Abenden so
manche Flasche der hervorragenden
Bergerac-Weine aus seiner Heimat geleert. Bruno hat mir in den vergangenen Jahren so oft von den Schönheiten des Perigords erzählt, dass ich es
nun endlich mit eigenen Augen sehen
wollte und hingefahren bin.
Ich traf viele Leute, die mir aus den
Büchern längst vertraut waren. Denn
außer Bruno, dessen Vorbild im richtigen Leben Pierre Simonet heißt und
Polizeichef in dem beschaulichen
knapp 3000-Seelen-Städtchen Le Bugue – alias Saint-Denis – ist, sind die
meisten Romanhelden auch im richtigen Leben gute Freunde des Autors,
die ihn zu so mancher Episode in den
Büchern inspiriert haben.
Wie Pierre Desmartis und François-Xavier de Saint-Exepéry, zwei
Spitzenwinzer des Perigords. Der eine produziert Brunos und Martin Walkers Lieblingsweiswein, die Cuvée
»Quercus«, der andere beider Rotweinfavorit, die Cuvée »Grand Millésime«, ein Pécharmant. Beide besuchte ich in ihren Weingütern und
erfuhr viel Interessantes über die Weine des Perigord, die in Deutschland
fast unbekannt sind. Qualitativ müssen sie sich wahrlich nicht hinter denen der benachbarten Region, des
Bordeaux, verstecken, preislich sind
sie um einiges günstiger. Nur der
goldgelbe, süße, likörartige »Monbazillac« schaffte es zu Weltruhm, dem
das gleichnamige Renaissanceschloss
aus dem 16. Jahrhundert, hoch überm
Tal der Dordogne gelegen, ein kleines
Museum gewidmet hat.
Im »Maison des Vins« (Haus der
Weine) in Bergerac, das in einem
Kloster aus dem 17. Jahrhundert untergebracht ist, erfahre ich mehr über
die Weinregion: Hier können sich
Laien über deren Geschichte informieren, ihre Sinne für Aromen schärfen, sowie die Weine von vielen der
rund 1200 Winzer der Region verkosten und Profis sich weiterbilden.
Bergerac am Fluss Dordogne gelegen, war bis ins 19. Jahrhundert vor
allem eine Hafenstadt, von der aus die
in Fässer abgefüllten Bergerac-Weine
ihre Reise nach England und Holland
antraten. Ihren mittelalterlichen
Charme konnte sie sich erhalten. Auch
Bruno zieht es immer mal wieder hierher, in seinem jüngsten Fall allerdings wird ihm eine heiße Liebesnacht in der Stadt fast zum tödlichen
Verhängnis.
Noch eine Runde durch die engen
Gassen mit ihren typischen Steinhäusern, dann wird es Zeit, weiterzufahren ins Tal der Vézère, das oft auch
als die »Wiege der Menschheit« be-
Martin Walker beim Verkosten der ersten Flasche des Bruno-Weins
zeichnet wird und seit 1979 zum
UNESCO-Welterbe gehört. Hier wurden erstmals Überreste des Cro-Magnon-Menschen gefunden, der vor etwa 40 000 Jahren lebte. Zahlreiche
prähistorische Stätten und Höhlen gibt
es hier, deren berühmteste Lascaux bei
Montignac ist, die der französische
Priester und Archäologe Abbé Breuil
als die »Sixtinische Kapelle der Vorgeschichte« bezeichnete. Kurz nachdem sie am 12. September 1940 entdeckt wurde, stand Pablo Picasso
staunend in der Höhle, betrachtete die
Hunderte mehr als 17 000 Jahre alten Zeichnungen von Menschen und
Tieren und stellte fest: »Wir haben
nichts Neues gelernt!« Von da an
strömten die Menschen, um das Wunder mit eigenen Augen zu sehen. Mit
fatalen Folgen: Das durch die Atemluft entstandene Kondenswasser bildete Schimmel an den Wänden, der
die Zeichnungen zu zerstören drohte.
Deshalb entschied man sich 1963,
Lascaux für die Öffentlichkeit zu
schließen und eine exakte Nachbildung zu schaffen, die seit 1983 zu besichtigen ist. Eine perfekte Imitation.
Für mich, wie für viele Bruno-Fans,
steht auch die kleinste der vielen Höhlen des Tals, die Grotte du Sorcier
(Höhle des Zauberers), auf dem Besuchsprogramm. Nicht nur, weil man
den Ort sehen will, wo Bruno in seinem ersten Fall seine Pariser Kollegin
Isabelle zum erstem Mal küsste, in die
er sich unsterblich verliebt hatte. Im
fünften Fall, einem gruseligen Ritualmord, wird die winzige Höhle sogar
zum Hauptschauplatz. Kaum habe ich
sie betreten, schon fühle ich mich wieder mittendrin im mörderischen Geschehen und ertappe mich dabei, wie
ich vorsichtig den Raum scanne – man
kann ja nie wissen!
Nur noch wenige Kilometer sind es
von Sorcier nach Le Bugue, wo ich mit
Martin Walker verabredet bin – in seinem und Brunos Lieblingscafé, der
»Patisserie Cauet« am Markt. Wie oft
auch Bruno, beginnen wir hier den Tag
bei einem Croissant und Kaffee, bevor wir fürs Mittagessen auf dem
Markt einkaufen. Und wieder ist es wie
eine Zeitreise, all die Händler kenne
ich aus den Büchern. Denn in ihnen
wird vor allem die Küche des Perigords auf den Sockel gehoben, es wird
lustvoll geschlemmt. Deshalb auch der
gute Rat an alle Bruno-Neulinge: Niemals hungrig an die Lektüre gehen,
das wäre seelische Folter!
Zuhause bei der gemeinsamen Vorbereitung des Essens ist Zeit, Martin
Walker ein wenig auszufragen, wie es
überhaupt zu Bruno kam. Und ich erfahre, was ich längst ahnte: Auch
wenn es unromantisch klingt, Bruno
ist für ihn ein Vehikel, um seine Liebe
zur Landschaft, zur Küche, den Weinen und vor allem zu den Menschen
mit möglichst großer Breitenwirkung
darzustellen. Was ihm bestens gelungen ist, denn inzwischen werden die
Krimis in 15 Sprachen übersetzt, sein
treuestes Publikum hat er in Deutschland, wo inzwischen 1,5 Millionen Exemplare verkauft wurden.
»Seit unsere Familie vor über 20
Jahren erstmals hier Urlaub machte,
bin ich dem Perigord verfallen«, erzählt er. Vor 17 Jahren kaufte der
Schotte in Le Bugue ein altes Bauernhaus, wo die Familie einen Teil des
Jahres lebt. Zuvor war er 25 Jahre lang
politischer Redakteur der britischen
Tageszeitung »The Guardian, schrieb
Sachbücher über den Kalten Krieg,
über Gorbatschow oder Clinton. Jetzt
sind es vor allem Krimis; oder man
könnte auch sagen: Hauptberuflich ist
Martin Walker der beste Botschafter
des Perigords. Denn inzwischen kommen die Touristen in Scharen, um auf
Brunos Spuren zu reisen. Darauf einen Schluck vom neuen Bruno-Wein,
den Walker mit Freunden kreiert hat
und dessen erste Flasche ich die Ehre
habe, mit Martin zum Mittagessen zu
verkosteten. Auf Bruno!
Infos
Touristische Infos zur Region:
www.perigord-dordogne.de
Bruno-Krimis:
Acht Bruno-Krimis und »Brunos
Kochbuch« sind bislang im Diogenes Verlag erschienen. Ende Juli
folgt »Brunos Küchenkalender«.
www.diogenes.ch
Brunos Website:
www.brunoaufdeutsch.com
Tipp:
Martin Walker ist mit seinem neuen Buch »Eskapaden« gerade auf
Lesereise in Deutschland unterwegs. Termine unter www.diogenes.ch
Weine aus dem Bergerac:
www.vins-bergerac.fr/de/
Literatur:
»Südwestfrankreich«, Michael
Müller Verlag, 20,90 €
Touristische Infos zu Frankreich:
de.rendezvousenfrance.com
Kommissar Brunos achter Fall
ist gerade erschienen.
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