Sanofi-aventis Stiftung
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Sanofi-aventis Stiftung
Pressemitteilung sanofi-aventis Graz, November 2008 Sanofi-aventis Stiftung Grazer Wissenschafter ausgezeichnet Im Rahmen der „sanofi-aventis Stiftung“ zur Förderung der medizinischen Forschung in Österreich unterstützt sanofi-aventis regelmäßig hervorragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Medizin. Vor kurzem wurden die diesjährigen PreisträgerInnen der Medizinischen Universität Graz geehrt. Die Preisträger: Mag. Alexander DEUTSCH, Universitätsklinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Hämatologie Ko-AutorInnen: Ariane Aigelsreiter, Margareta Frühwirth, Elisabeth Steinhauer, Helmut Kerl, Christine Beham-Schmid, Helmut Schaider, Peter Neumeister „Distinct signatures of B cell homeostatic and activation dependent chemokine receptors in the development and progression of extragastric MALT lymphomas“ Chemokinrezeptoren sind Moleküle an der Zelloberfläche, die für die Migration, Aktivierung und Entwicklung von Lymphozyten durch Bindung ihrer spezifischen Liganden (=Aktivierungsmoleküle) verantwortlich sind. Chemokinrezeptoren sind aber auch wesentlich an der Entstehung, dem Fortschreiten und der Ausbreitung („Metastasierung“) von bösartigen Tumoren beteiligt. Das MALT lymphom ist einer der häufigsten Lymphdrüsenkrebsarten und im ausgebreiteten Stadium schwierig zu behandeln. „Mit unserer Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine differenzierte Regulation dieser Chemokinrezeptoren für die Entstehung, Lokalisation und für die Ausbreitung von MALT Lymphomen verantwortlich ist. Eine spezifische pharmakologische Hemmung bestimmter Chemokinrezeptoren könnte eine neue Behandlungsmöglichkeit für diese Tumore darstellen“, beschreibt Mag. Alexander Deutsch die Ergebnisse seiner Arbeit. Er ist einer der stolzen Preisträger. Director Communication & Public Affairs: Ines Windisch Tel.: +43 1 801 85-1110 . Fax; +43 1 801 85-8110 sanofi-aventis GmbH, Österreich Saturn Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10, A-1220 Wien [email protected] – www.sanofi-aventis.at Seite 1 von 4 Mag. Dr. Ursula HIDEN, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Ko-AutorInnen: Elisabeth Glitzner, Marina Ivanisevic, Josip Djelmis, Christian Wadsack, Uwe Lang, Gernot Desoye „MT1-MMP Expression in First-Trimester Placental Tissue Is Upregulated in Type 1 Diabetes as a Result of Elevated Insulin and Tumor Necrosis Factor-α Levels Diabetes in der Schwangerschaft kann schwere negative Konsequenzen für Mutter und Kind haben. Auch die Plazenta (Mutterkuchen) weist oft strukturelle und funktionelle Unterschiede auf. Ob es bereits in der frühen Schwangerschaft zu Veränderungen kommt, war bisher nicht bekannt. Doch gerade hier treten massive strukturelle Veränderungen auf, an denen Enzyme (Proteasen) beteiligt sind, die das umliegende Gewebe umorganisieren. Die Protease MMP14 nimmt eine Schlüsselrolle in diesen Prozessen ein. Mag. Dr. Ursula Hiden weist mit ihrer Arbeit nach: „dass bei Frauen mit Typ 1 Diabetes im ersten Schwangerschaftstrimenon MMP14 vermehrt in der Plazenta gebildet wird, und dass dies eine Folge von Insulin und dem Entzündungsbotenstoff TNFα ist. Beide treten in erhöhten Konzentrationen im mütterlichen Blut bei behandelten Typ 1 Diabetikerinnen auf und können MMP14 Bildung in der Plazenta anregen. Große Mengen an MMP14 bei Diabetes können somit die Plazentaentwicklung schon in der frühen Schwangerschaft beeinflussen.“ Mag. Dr. Elke JANIG, Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Ko-AutorInnen: Martin Haslbeck, Ariane Aigelsreiter, Natalie Braun, Daniela Unterthor, Peter Wolf, Noor M. Khaskhely, Johannes Buchner, Helmut Denk, Kurt Zatloukal „Clusterin Associates with Altered Elastic Fibers in Human Photoaged Skin and Prevents Elastin from Ultraviolet-Induced Aggregation in Vitro“ Clusterin ist ein extrazelluläres, stress-induzierbares Chaperon, welches vermehrt in erkrankten und gealterten Geweben gebildet wird. Da es im Rahmen des intrinsischen und extrinsischen (insbesondere UV-induzierten) Alterns der Haut ebenfalls zu Veränderungen des Bindegewebes kommt, wurde die Interaktion von Clusterin mit Elastin in verschiedenen humanen Hautproben untersucht, wobei histologisch und immunohistochemisch junge und gealterte, sowie UV-geschützte und UV-exponierte Haut untersucht wurde. Dabei fanden die ForscherInnen in allen Schnitten sonnengealterter Haut eine massive Ansammlung von elastischem Material (solare Elastose), welche eine stark positive immunhistochemische Reaktion auf Clusterin zeigte. In intrinsisch gealterter Haut fanden sie Clusterin in Assoziation mit verdickten elastischen Fasern. Im Allgemeinen korrelierte die Stärke der immunohistochemischen Reaktion von Clusterin mit dem Grad der Schädigung der elastischen Fasern. Seite 2 von 4 Demgegenüber fand sich in junger (sowohl sonnengeschützter, als auch -exponierter) Haut ein feines Elastinfasernetz ohne jegliche Clusterinreaktion. Da Clusterin sich also offensichtlich ausnahmslos mit geschädigten elastischen Fasern assoziiert, untersuchte die Forschungsgruppe die genaue molekulare Interaktion dieser zwei Proteine in vitro. Eine stabilisierende Chaperonwirkung von Clusterin auf diverse Target-Proteine wurde bereits beschrieben, weswegen sie eine mögliche Chaperon-Wirkung von Clusterin auf Elastin untersuchte. Dazu wurde ein ein Chaperon-Assay konstruiert, wobei gereinigtes Elastin mit oder ohne Clusterin mit UV-Licht bestrahlt wurde. Dabei fanden die WissenschafterInnen, dass UV-Bestrahlung zu einer Degeneration und Aggregation von Elastin führt. Der Zusatz von Größenausschlusschromatographie, Clusterin hingegen Massenspektrometrie hemmte und diesen Effekt. Mittels Elektronenmikroskopie wurde herausgefunden, dass Clusterin und Elastin nach UV-Bestrahlung einen stabilen Komplex bilden. Mag. Dr. Elke Janig fasst somit zusammen, dass Clusterin an abnormes elastisches Material bindet und zumindest in vitro die Degeneration und Aggregation von Elastin verhindern kann. Mag. Dr. Petra LUSCHNIG, Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie Ko-AutorInnen: Julia F. Royer, Evi Kostenis, Trond Ulven, Eva M. Sturm, Maria Waldhoer, Gerald Höfler, Rufina Schuligoi, Irmgard Th. Lippe, Bernhard A. Peskar, Akos Heinemann „The Role of the Prostaglandin D2 Receptor, DP, in Eosinophil Trafficking” Prostaglandin D2 (PGD2) ist einer der Lockstoffe, der an der allergischen Entzündung maßgeblich beteiligt ist. Er wird von aktivierten Mastzellen freigesetzt und löst eine Reihe von Reaktionen (z.B. Einwanderung von eosinophilen Granulozyten in die Lunge, Schleimsekretion, etc.) aus, welche über zwei unterschiedliche Rezeptoren (DP- und CRTH2-Rezeptor) vermittelt werden. Mag. Dr. Petra Luschnig schildert ihre neuen Erkenntnisse: „Im Zuge dieser Arbeit war es uns möglich zu zeigen, dass eosinophile Granulozyten, die bei der allergischen Entzündung eine wichtige Rolle spielen, beide Rezeptoren expremieren und dass neben dem CRTH2-Rezeptor auch der DP-Rezeptor an der Mobilisierung eosinophiler Granulozyten aus dem Knochenmark sowie an der Chemotaxis dieser Zellen beteiligt ist. Demzufolge zeigen unsere Ergebnisse, dass DP-Rezeptor Anatgonisten ein Ziel für die Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung von Allergien sein könnten.“ Mag. Cornelia STUMPTNER, Institut für Pathologie Ko-AutorInnen: Andrea Fuchsbichler, Kurt Zatloukal, Helmut Denk „In Vitro Production of Mallory Bodies and Intracellular Hyaline Bodies: The Central Role of Sequestosome 1 / p62“ Viele chronisch-degenerative Erkrankungen der Leber sowie des Gehirns, wie z.B. alkoholische sowie Diabetes- und Fettleibigkeit-assoziierte Hepatitis, Leberzellkarzinom, Morbus Alzheimer oder Morbus Parkinson, haben ein gemeinsames Einschlusskörper in den Zellen. Seite 3 von 4 krankhaftes Kennzeichen: Pathologische In der ausgezeichnete Arbeit ging das Grazer Forschungsteam dem Entstehungsmechanismus der zwei häufigsten Einschlusskörper bei chronisch-degenerativen Lebererkrankungen - „Intracytoplasmic Hyaline Bodies“ und „Mallory Denk Bodies“ - mittels eines neues Ansatzes nach. Während bisheriges Wissen aus Studien von menschlichem und tierischem Gewebe stammte, wurde nun erstmals ein in-vitro (Zellkultur-) Modell etabliert. „Wir haben in der Petrischale nachvollziehen können, welche Proteine wesentlich für die Entstehung der beiden Einschlusskörperarten sind und unter welchen pathologischen Voraussetzungen sie entstehen“, so Mag. Cornelia Stumptner. So konnte die Bildung jener drei Typen von „Mallory Denk Bodies“ nachvollzogen werden, die bereits 1972 entdeckt wurden, deren Unterschiede sowie Entstehungsmechanismen bisher aber unklar waren. Zudem konnte die unterschiedliche Entstehung von „Intracytoplasmic Hyaline Bodies“ und „Mallory-Denk-Bodies“ dargelegt werden. Ähnliche Mechanismen könnten auch in anderen humanen Erkrankungen für die Entstehung von Einschlusskörpern verantwortlich sein. Ein klares Verständnis der pathologischen Mechanismen ist vor allem für die Entwicklung neuer Therapiekonzepte von zentraler Bedeutung. Über die sanofi-aventis Stiftung: Den Medizinischen Universitäten von Graz, Innsbruck und Wien wird seit 1964 jährlich ein namhafter Betrag zur Verfügung gestellt. Zur Zeit sind es insgesamt Euro 40.000,-, diese Summe wird nach der Zahl der Medizinischen Institute und nach der Zahl der Kliniken an den einzelnen Universitäten verteilt. Jede Medizinische Universität ermittelt ihre Preisträger für sich. Die Preisverleihung erfolgt jeweils im Nachhinein für das abgelaufene Jahr. Die Preise werden von den Medizinischen Universitäten ausgeschrieben, Bewerbungen sind an die Medizinischen Universitäten zu richten. Die Preisträger werden an der Medizinischen Universität von der Forschungsförderungskommission ermittelt, in der ausgewiesene ForscherInnen verschiedener Fachgebiete vertreten sind. Sanofi-aventis nimmt keinen Einfluss auf die Entscheidung. Über sanofi-aventis: Sanofi-aventis ist ein führendes, globales Pharmaunternehmen, das therapeutische Lösungen erforscht, entwickelt und vertreibt, um das Leben der Menschen zu verbessern. Sanofi-aventis ist an den Börsen in Paris (EURONEXT: SAN) und New York (NYSE: SNY) gelistet. Nähere Informationen: Manuela Schröttner Bereich Forschungsmanagement MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT GRAZ Auenbruggerplatz 2/4 8036 Graz, Austria Tel: +43 (0)316 385 72012 Fax: +43 (0)316 385 72030 [email protected] Seite 4 von 4