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Thema Musik Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht Lernangebot zur Förderung sprachlicher und fachlicher Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern Erarbeitet von Claudia Böschel Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Module 3 Inhalt 1. Überblick über das Lernangebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2. Allgemeine Betrachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3. Didaktisch-methodische Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 4. Module . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Modul A: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Rap – Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Inhalte und Aktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Projektbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Anlagen zum Projektbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Modul B: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 Interkulturelles Projekt – Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Inhalte und Aktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Projektbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Modul C: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22 Traumberuf Musiker – Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Inhalte und Aktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Projektbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 5. Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Überblick über das Lernangebot 4 1 Überblick über das Lernangebot Modul A Modul B Rap Interkulturelles Projekt Thema: Musik Modul C Traumberuf Musiker Vorschläge für weitere Module: Musikepochen, Opern für „Anfänger“, Musiktherapie, … Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Allgemeine Betrachtungen 6 2 Allgemeine Betrachtungen Musik ist eine universelle Erscheinung und befriedigt Grundbedürfnisse. Sie ist cool, entspannend, aufre gend, inspirierend, nervig. Musik verbindet und separiert gleichzeitig. Sie bestimmt, ob man dazu gehört oder nicht, sie ist Initiator für Trends, Mode, Sprache. Es gibt keine Generation, die nicht eine Meinung zur Musik hat. Musik begeistert oder stört, gleichgültig ist man ihr gegen über nie. Und genau das macht sie so einzigartig: Ein Leben ohne Musik ist für die meisten Menschen dieser Welt unvorstellbar, sie gehört dazu wie das Wasser zum Tee. Geschichtlich blicken wir auf Jahrtausende der Existenz von Musik. Im Laufe der Zeit wurde Musik zu einem wichtigen Faktor der Kultur und damit auch des Kultur begriffes. Sie ist in direkter Abhängigkeit mit den ge sellschaftlichen Prozessen zu sehen und bildet schon seit Jahrzehnten einen wichtigen Industriezweig. Durch die Erfindung der Schallaufzeichnung und mit dem Ent stehen von Grammophon, Rundfunk und Tonfilm ent standen die Massenmedien, die ein riesiges musikalisches Angebot zur Folge hatten und damit auch die Erwar tungshaltung des Publikums veränderten. Insbesondere die Unterhaltungsmusik – Jazz, Blues und Country und die einzelnen – mittlerweile noch erfolgreicheren – Unter strömungen wie Pop, Rock, Punk, Techno oder Hip-Hop unterliegen einem erhöhten Innovationsdruck, ist gleich zeitig jedoch einer immer stärkeren Standardisierung un terworfen. Welche Vorliebe man für welche Musikrichtung entwickelt, ist abhängig von vielen Faktoren wie Alter, Geschlecht und Sozialisation. Durch ihren starken Bezug zu verschiedenen Lebenswelten fördert Musik das Vorhandensein von Subkulturen. Da zu gehören Jugendkulturen wie Hip-Hop, Punk oder Gothic, aber auch klassische oder Mittelaltermusik. Innerhalb einer Subkultur definieren sich die Mitglieder durch weit mehr als nur den gleichen Musikgeschmack: Spezielle Kleidung, Aussehen, Gruppensprache, Lebensstil sind Be gleiterscheinungen einer jeden Subkultur. Für die Iden titätsfindung bei Jugendlichen spielt die Musik daher eine entscheidende Rolle. In der Schule können Gruppen von Jugendlichen mit glei chem Musikgeschmack zusammengeführt werden und darüber hinaus zentrale Werte der ästhetischen Bildung vermittelt werden. Das Projekt und der 2004 dazu ent standene Film „Rhythm is it!“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie pädagogisch versucht werden kann, sich der Musi kalität zu nähern. Damals hatten die Berliner Philharmo niker unter Chefdirigent Sir Simon Rattle mit 250 Kin dern verschiedener Herkunftsländer und aus unterschied lichen sozialen Bereichen Stücke von Strawinsky einstu diert und zur Aufführung gebracht. Immer da, wo Musikalität in Schulen, Vereinen und Frei zeitaktivitäten wichtige Bereiche der Freizeitgestal tung einnimmt, ist auch ein besseres Verständnis für die gesellschaftlichen Zusammenhänge erkennbar. Musik hat so die Kraft, Lebensperspektiven zu schaffen. Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Allgemeine Betrachtungen 7 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Didaktisch-methodische Bemerkungen 8 3 Didaktisch-methodische Bemerkungen Musik beruht zum einen auf kompositorischen Elemen ten, oft jedoch auch auf Sprache. Dies ist ein hervorragen der Ansatzpunkt für den Unterricht. Da Musik im Alltag der Jugendlichen eine sehr große Rolle spielt, ist auch der Zugang über sie ein gutes didaktisches Prinzip. Will man die sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schü lerinnen und Schüler verbessern, ist es nicht notwendig, sich der „gehobenen“ alten historischen Musik zuzuwen den. Die Jugendlichen bringen sich und ihren Musikge schmack selbst ein und erleben darin auch eine Wert schätzung ihrer Person. Über Hip-Hop, Rap, Techno und andere Strömungen las sen sich vielfältige didaktische Formen finden, um Kom petenzen zu vermitteln. Wie bei kaum einem anderen The ma ist es hier möglich, den Jugendlichen zu zeigen, dass Lernen Spaß machen kann. Das Lernangebot ist unterteilt in drei Module: Modul A: Rap Modul B: Interkulturelles Projekt Modul C: Traumberuf Musiker Im Modul Rap geht es einerseits um Schreib- und Reim techniken und andererseits um Möglichkeiten der Be werbung. Zunächst können aktuelle Rapsongs und deren Komponisten thematisiert werden. Da die Texte viel mit der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen zu tun haben, können auch problematische Songtexte, in denen es beispielsweise um Gewaltverherrlichung etc. geht, durch aus zugelassen werden, diese müssen aber ausführlich im Unterricht besprochen werden. Im Modul werden jedoch auch Alternativen angegeben, wenn einer Lehrkraft die Auseinandersetzung mit problematischen Themen zu hei kel ist, beziehungsweise wenn abzusehen ist, dass es grö ßere Probleme geben könnte. Mit Hilfe eines selbstgeschriebenen Raps lernen die Ju gendlichen auch, wie sie sich in bestimmten Branchen be werben könnten. Dabei geht es weniger um die (geringe) Chance, mit einem Rap bekannt zu werden, als um die Un terscheidung zwischen einer individuellen und einer klassischen Bewerbung und um die Wege, die einzuschla gen wären, um Agenturen von sich zu überzeugen. Damit könnte ein Brückenschlag gelingen hin zu mehr Kreativität bei eigenen Bewerbungen um Ausbil dungsplätze etc. Im Projektbeispiel geht es konkret um das Schreiben eines eigenen Raps und Präsentationstechniken. Das Modul Interkulturelles Projekt greift die Identität der Jugendlichen und Kinder auf. Diese beschäftigen sich oft mit den Musikrichtungen ihrer Herkunftsländer und identifizieren sich in der Zeit ihrer Identitätsfindung oft sehr stark mit ihnen. Die entsprechenden Lieder können gemeinsam als Unterrichtsgrundlage genutzt werden. So werden im Projektbeispiel Gedächtnisstrategien ge übt, indem man den Refrain der mitgebrachten Lieder gemeinsam erlernt. Das Einüben solcher Strategien ist insbesondere für lernschwache Jugendliche sehr wichtig. Im Modul Traumberuf Musiker geht es zum einen um Be rufswelten in diesem Bereich und den Alltag von Musi kern, aber auch um Fragen wie Castingshows und ethische Fragen. Im Projektbeispiel soll ein lokaler Musiker über die Alltäglichkeiten seines Geschäftes berichten. Die beiden letzten Module sind auch für die sechste und siebte Klassenstufe geeignet. Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Module 4 9 Module Modul A: Rap Lernorte: Schule, Internet, Familie, Freunde, Disco 1. Theoretisches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2. Praktisches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 3. Projektbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 4. Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 1. Theoretisches Inhalte und Aktivitäten Kompetenzen Grammatische Redemittel / Wortschatz / Idiomatische Wendungen Textsorten / Materialien / Quellen Terminologie, Geschichte und Vertreter des Raps Texte zusammenfassen Zeitangaben Biografie/Interview Stichwörter formulieren Konnektoren Bericht Einen Rap hören und analy sieren Wesentliche Textstellen erkennen Beschreibungen Jugendzeitschriften Das erste Konzert fand … statt. Steckbrief (Je nach Zielgruppe lässt die Lehrkraft die Teilnehmenden selbst Songtexte aussuchen, muss dann aber damit rechnen, dass sie auch sehr gewalt verherrlichend sein können und dies thematisiert werden muss. Viele gute Texte sind auch auf der Internet-Seite des Goethe-Instituts zu finden: www.community.goethe.de/ schillerrap) Wichtiges markieren Berichte von Jugendlichen, die Rapper werden wollen, bearbeiten Wirkung von Pausen, Beto nung und Wortwahl kennen Rund um den Rap: Rapper namen (Wirkung von Künst lernamen analysieren), Aussehen, Accessoires (siehe Projektbeispiel) Wünsche äußern … hatte die Idee, … Blog Zwischenüberschriften no tieren … Jahre später wurde … Raptexte z. B. von Bushido, Tupac Shakur, Scarface Informationsquellen nutzen, vergleichen und bewerten Unterscheidung zwischen Um gangssprache, Alltagssprache und formaler Sprache Sprechweisen und Vortrags formen unterscheiden und bewerten (Stimme, Ausdruck, Mimik und Gestik, Körperhal tung, Authentizität) Silbenstrukturen kennen An Fragen orientiert lesen Erwartungen an einen Text äußern Eigene Meinungen mit denen anderer vergleichen und bewerten Sich in andere Personen hinein versetzen Typische Anglizismen Anlage 2: Rappender Lehrer Konjunktiv II: Wenn ich als Rapper berühmt wäre … Abkürzungen Zeitungsartikel, z. B. Anlage 3: Die Rapper vom Berliner Platz. Reportage der „Mainpost“ vom 25.08.08 Mode-Accessoires (siehe Pro jektbeispiel) 10 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Module Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Module 11 2. Praktisches Inhalte und Aktivitäten Kompetenzen Grammatische Redemittel / Wortschatz / Idiomatische Wendungen Textsorten / Materialien / Quellen Einen Rap schreiben, singen, aufnehmen (siehe Projektbeispiel) Raptechniken (Reimformen: einfach, rekursiv, mehrfach etc.) Synonyme Metapher Wortbildung Gedichte Sich mit dem Rap bewerben: Bewerbungsmappe Stan dard / aufgepeppt, Adressen von Agenturen suchen, Ana lyse der eigenen Stärken und Schwächen Kreativ mit Sprache umgehen Für eine Bewerbung nützliche Formulierungen: Raptexte Dieser Beruf hat mich schon lange interessiert. / Ich hatte bereits die Gelegenheit, in einem Praktikum einen ersten Eindruck zu gewinnen. / Große Freude bereitet mir … / Ich interessiere mich für … , da … Zeitungsartikel zu Bewerbungs tipps Eigene Texte schreiben (siehe Projektbeispiel) Anliegen vorbringen Begründungen formulieren Wortwahl überprüfen Worthülsen vermeiden Individuelle Bewerbungen verfassen Eigene Stärken und Schwächen einschätzen Präsentationstechniken nutzen, einen Eindruck hinterlassen (siehe Projektbeispiel) Elfchen www.bewerben.de www.bewerbung.de www.jobfit.de www.erfolgreicherbewerben.de 12 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Module Projektbeispiel: Einen eigenen Rap schreiben (10–12 UE) Hinführung (2–4 UE) ■ Zwei Rapsongs bekannter Musiker auswählen oder auswählen lassen (siehe Hinweis zur Gewaltverherrli chung in der Tabelle, S.9) und den Schülerinnen und Schülern vorspielen (Bushido, Tupac Shakur, Scarface etc.) ■ Wortigel an der Tafel: Was verbinden wir mit Rap, wel che Musikform ist das, wie gefällt sie uns? ■ Brainstorming: Was wissen die Schülerinnen und Schü ler generell über den Rap – Tafelbild vervollständigen ■ Zwei Recherchegruppen für das Internet bilden: Erste Gruppe: berühmte Vertreter der Musikrichtung; zweite Gruppe: Raptexte recherchieren und mittels Poster präsentieren Spracharbeit/Methodentraining (6–8 UE) ■ Verschiedene Reimformen kennenlernen (Beispiele auf den folgenden Seiten) ■ Verschiedene Reimtechniken üben 1. Reime nach der Silbenzahl Männlich oder stumpf = einsilbig Beide Zeilen enden auf einer betonten Silbe. „Es stand vor eines Hauses Tor. Ein Esel mit gespitztem Ohr.“ – Wilhelm Busch Weiblich oder klingend = zweisilbig Beide Zeilen enden auf sich reimenden Silben, die erste ist betont, die zweite unbetont. „Womit man denn bezwecken wollte, dass sich der Esel ärgern sollte.“ – Wilhelm Busch Gleitend oder reich = dreisilbig Beide Zeilen reimen sich auf drei Silben, deren erste betont ist. „Wunderschön prächtige, hohe und mächtige“ Erweitert (auch: Combo-Reim) = vielsilbig Beide Zeilen reimen sich auf mehrere Silben. „Ich bin einer von denen, die es mit guten Reimen ernst meinen wie Juweliere mit lupenreinen Bernsteinen“ 2. Reime nach der Stellung im Vers Endreim Reim, der am Versende steht. „Ich trällere Triolen – Mich soll der Teufel holen.“ Anfangsreim Beim Anfangsreim (auch: Eingangsreim) reimen die ers ten Wörter zweier Verse. „Zeilen, die sich hinten reimen, nennt man darum ein Gedicht. Feilen muss man da nicht lange. Kennt man eine andre Form?“ – Michael Schöne Binnenreim Ein Reim innerhalb einer Verszeile. „Er lief und schlief und lachte sich schief.“ Schlagreim Ein Binnenreim, bei dem sich zwei aufeinander folgende Wörter innerhalb eines Verses reimen. „Als ob es tausend Stäbe gäbe“ – Aus: R. M. Rilke: Der Panther 3. Reime nach phonologischer Struktur Reiner Reim In einem reinen Reim stimmt die hörbare Lautfolge der Reimsilben genau überein. „geht/fleht“ Unreiner Reim Beim unreinen Reim stimmt die hörbare Lautfolge der Reimsilben annähernd überein, Abweichun gen treten in Klangfärbung und Betonung auf. (Häufig Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Module werden die Umlaute ä oder ö mit dem Vokal e gereimt, auch der Umlaut ü mit dem Vokal i, ebenso ähnlich klin gende Vokalverbindungen wie ei mit eu/äu. „Wie ein Gebild aus Himmelshöh’n, sieht er die Jungfrau vor sich steh’n.“– Friedrich Schiller Erweiterter Reim Beim erweiterten Reim (auch: Vorreim) wird das Reimwort durch ebenfalls reimende oder assonierende Vorsilben oder Satzpartikel ergänzt. „Weshalb leiden und ertragen? Und was mich mitnimmt, mir erklagen?“ Doppel- und Mehrfachreim Doppel- und Mehrfachreime ergeben sich, wenn sich in zwei Versen zwei oder mehr Reimpaare reimen (vgl. auch 1.4). „Ich kose deinen lieben Busen, vergesse alle sieben Musen.“ Schüttelreim Ein Schüttelreim ist ein Doppelreim mit zwei Anfangslauten oder -lautgruppen, die den Platz tauschen. „Ich seh dich bleich erglühen, du wirst sogleich erblü hen.“ 13 Noch zu Spracharbeit/Methodentraining ■ Vier Gruppen jeweils nach den Reimformen bilden und diese mit den recherchierten Raptexten abgleichen: Welche Beispiele für die jeweilige Form lassen sich finden? – auf Postern präsentieren Welche Reimtechniken werden generell beim Rappen bevorzugt? Selbst rappen ■ Zu zweit oder maximal zu dritt ein Thema wählen, über das später gerappt werden soll: Schule, Rassismus, Arbeitslosigkeit, Liebe, Geld, Lehrer etc. ■ Einzelne Reimtechniken in Partner- oder Kleingruppenarbeit selbst ausprobieren ■ Die einzelnen Techniken zusammenführen und zu einem Lied erweitern ■ Auf inhaltliche Struktur und Grammatik überprüfen (bzw. überprüfen lassen) 4. Reime nach morphologisch-lexikalischer Struktur Gespaltener Reim Der gespaltene Reim ist ein mehrsilbiger Reim, bei dem sich mindestens eines der Reimglieder auf zwei oder mehrere, meist kurze Worte erstreckt. „Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.“ – Erich Kästner Vortragsweise üben ■ Bekannte Rapsongs nachsprechen, um ein Rhythmusgefühl zu erhalten ■ Welche Passagen sollen besonders betont werden, welche eignen sich als Refrain oder Wiederholungsse quenzen? ■ Was soll mit doppelter Geschwindigkeit, was mit halber Geschwindigkeit gesprochen werden? ■ Verschiedene Techniken am eigenen Rap ausprobieren ■ Mit einem Metronom den eigenen Song rappen, auf Körperhaltung, Mimik und Gestik, deutliche Ausspra che achten Quelle: www.wikipedia.de Präsentation (2 UE) Die Songs auf Video aufnehmen (dabei auch auf Kleidung, Accessoires etc. achten) und gegebenenfalls ins Internet stellen 14 Anlage 1 Tongue Twister Der Tongue Twister (Zungenroller) ist eine Feinheit, die nicht jeder Rapper beherrscht und die auf gut ausgebil dete Skills (Fähigkeiten) schließen lässt. Bei dieser Technik spricht man die Wörter bei gleichzeitigem schnellen Rollen der Zunge aus. Beachtet dabei, dass ihr die Wörter klar und deutlich wiedergeben könnt, ohne Silben zu „verschlucken“. Ein Rapper, der diese Feinheit beherrscht, kann sich als äußerst fit bezeichnen. Off Beat Rapping Ebenfalls zu den wichtigen Skills zählt das Offbeat-Rap ping. Gemeint ist damit die Art und Weise, mit einer bestimmten rhythmischen Betonung zu rappen. Der Be griff stammt aus der Jazz- und Funk-Musik und be schreibt die rhythmischen „Events“, die „zwischen“ (Off) den Hauptzählzeiten liegen. Damit lockert man einen Rhythmus auf und gestaltet ihn meistens viel interessanter, als es mit einem „straighten Rap“ möglich ist. Das soll nicht heißen, straighten Rap gar nicht anzubringen – auch diese Art zu Rappen hat ihren ganz speziellen Ausdruck. Beim Off-Beat-Rap kommt es darauf an, die Akzente seines Textes nicht auf die vollen Zählzeiten (1 - 2 - 3 - 4), sondern auf die rhythmischen Zeitpunkte dazwischen zu platzieren. Meistens macht man das schon aus dem Ge fühl heraus sehr gut. Wenn du genau wissen willst, wie man diese Punkte bestimmt, zähle in Gedanken einfach: „eins - und - zwei - und - drei...“ usw. und betone dabei mal die Silben deines Textes, die auf diese „und-Zählzeiten“ fallen. Damit entsteht schon mal die richtige Richtung. Aber Offbeats findet man auch in tiefer gelegenen rhythmischen Strukturen. Auch dabei kann man sich mit dem Auszählen helfen. Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Module Versuch einmal, den Rhythmus weiter zu unterteilen: (1 - e - und - e - 2 - e - und - e …). Mit etwas Übung be kommst du ein Gefühl dafür, wie sich die rhythmischen Betonungen auswirken. Der Clou am Offbeat-Rapping ist aber nicht, permanent im Offbeat zu rappen: Das würde in etwa so klingen, als ob man einen Radiosprecher aufnimmt und bei der Wie dergabe die Lautstärke in einem bestimmten Rhythmus schwanken lässt. Okay - auch das kann reizvoll sein, aber die hohe Kunst ist es nicht gerade :-) . An einem leichten grundsätzlichen Offbeat-Feeling ist nichts auszusetzen, versuche aber, Offbeat-Betonungen in deine Lyrics und Reime einzuflechten, um damit Ak zente zu setzen: Das bringt Leben in deinen Rap. Quelle: www.musikmachen.net aufgegangen in www.musikmachen.de Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des MM Musik Media Verlages GmbH und Co.KG Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Module Anlage 2 Rappender Lehrer: Rapucation für Schüler (www.laut.de, 03.09.08) Ein Lehrer aus New York rappt den Unterrichtsstoff für Schüler. Die sind begeistert und schneiden bei Tests besser ab – jetzt gibt’s ein ganzes Album von Mr. Duey. 15 Didaktisierungsvorschlag für den folgenden Text „Die Rapper vom Berliner Platz“ Schritt 1: Es werden nur Überschriften und Fotos gezeigt und Vermutungen darüber angestellt, wie der Text lauten könnte und worum es darin geht. Schritt 2: Der Text wird zerschnitten und nummeriert. Mr. Duey, ein Mathelehrer und Rapper aus Detroit, hat Hobby mit Beruf verbunden, um seinen Schülern den Lehr stoff auf eine unterhaltsame Weise näher zu bringen: Er rappt den langweiligen Kram einfach. Nachdem Duey in Schulen zunächst vor seinen Klassen auftrat und durch die Bank Begeisterung erntete, hat er nun einen ganzen Longplayer herausgebracht, damit auch Klassen, die nicht von ihm direkt unterrichtet werden, etwas von sei ner Schul-Performance haben. Auf dem Album „Class Dis-Missed“ gibt’s 18 Tracks über Breitengrade, Aggregat zustände und Martin Luther King. Auch wenn sich nicht jeder über 14 Jahren mit den Themen identifizieren kann, sind sie doch ordentlich produziert und gerappt. Für den Mix konnte er sogar den schwer beschäftigten Mischer Vlado Meller (Kanye West, Run DMC, Lil Bow Wow, Weezer, Red Hot Chili Peppers oder Metallica) ins Boot holen. Ebenfalls positiv: Mr. Duey spart sich in seinen Tracks weltfremde Yo Kids!-Attitüden. Seit der Ver öffentlichung kann sich Mr. Duey vor Lob kaum noch retten. Ganz abgesehen davon, dass die Kids ihn lieben, ler nen sie natürlich auch seine Texte auswendig und da mit faktisch den Unterrichtsstoff. Quer durch die Vereinig ten Staaten benutzen weniger kreative Lehrer seine Songs, um ihre Schüler zu motivieren – und haben sogar die Möglichkeit, sich auf Dueys Homepage ein Thema zu wünschen, über das Duey dann einen Track schreibt. Und die Gründe sprechen für sich: In standardisierten Tests schnitten seine Schüler bis zu 25 Prozent besser ab. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der laut.deRedaktion Schritt 3: Jede/r Teilnehmende erhält einen in etwa gleich langen Abschnitt und liest ihn. Schritt 4: Jede/r Teilnehmende unterstreicht die Schlüssel wörter im jeweiligen Abschnitt. Schritt 5: Jede/r Teilnehmende bildet eine Überschrift zum Abschnitt. Schritt 6: Jede/r Teilnehmende schreibt W-Fragen zum Abschnitt auf. Schritt 7: Jede/r Teilnehmende sucht in der Gruppe den vorherigen Abschnitt und den nachfolgenden, tauscht mit dem Partner / der Partnerin die W-Fragen und stellt die Fragen zum jeweiligen Abschnitt. Schritt 8: Die Aufgabe wird Schritt für Schritt erweitert, so dass am Ende der gesamte Text erarbeitet wird. Schritt 9: Die Teilnehmenden gehen in Gruppen zusam men und erhalten alle Abschnitte (dieses Mal ohne Num merierung) zum gemeinsamen Ordnen. Schritt 10: Der gesamte Text wird abschnittsweise in verschiedenen Rollen gelesen (Rap; mit Emo tionen: traurig, lustig, wütend etc.; schnell, langsam, mit hoher/tiefer Stimme usw.). 16 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Module Anlage 3 Die Rapper vom Berliner Platz Der Traum fünf ausländischer Jugendlicher, berühmte Rapper zu werden und den Weg in den Reichtum zu finden Reportage der Mainpost vom 25.08.08 www.mainpost.de Es ist ein trüber, kalter Nachmittag im Oktober. Am Berli ner Platz in Bad Kissingen geht es turbulent zu. Bus se kommen an den Haltestellen an, fahren nur wenige Se kunden später wieder ab. Menschen warten oder laufen zügig über den Platz. Vasim, Phillipp und Hamed sitzen auf einer Bank gegenüber der öffentlichen Toilette. Manche Leute gucken misstrauisch, manche machen ei nen Bogen um sie, manche gehen vorbei, ohne sie ei nes Blickes zu würdigen. Dabei haben sich die vier Haupt schüler der Anton-Kliegl-Schule ein großes Ziel ge steckt: „Wir wollen berühmte Rapper werden“, sagt der 15-jährige Vasim entschlossen. Als Rapper könne man viel Geld verdienen, fände Anerkennung und führe im Grunde ein Leben jenseits der Armutsgrenze. Doch so einfach ist das nicht mit dem Berühmtsein. Vor allem, wenn da niemand ist, der hinter einem steht. Ignoranz und Ausgrenzung kratzen am Selbstwertgefühl. „Die Leute glauben nicht an uns“, erzählt der dunkel häutige Vasim. In seiner Stimme ist kein Funken Traurig keit. „Sie lachen mich aus, wenn ich sage, ich will ein reicher Rapper werden.“ Seit acht Jahren schon lebt der ge bürtige Afghane mit seinen vier Geschwistern und Eltern in Deutschland. Er kennt es nicht anders. In seinem Land herrschte offener Krieg, was er hier in Bad Kissingen erfährt, ist ein stiller, heimlicher. Man hört ihn nicht, man sieht ihn kaum. Spüren tun ihn nur diejenigen, die be troffen sind – die Kids von der Straße. Kids wie Vasim eben. Doch der Junge glaubt an sich. Er ist ein Kämpfer und hart im Nehmen. „Ich will so werden wie 2Pac“, sagt der Schüler, wild mit den Händen gestikulierend, entschlossen. Einen Namen für ihre Rap-Gemeinschaft haben sie schon: BK-Unit – eine Abkürzung für Bad Kissinger Ge meinschaft. Es müsse ihn nur noch jemand entdecken, je mand, „der was zu sagen hat im Biz“, dann würde er es allen zeigen. Doch um die richtigen Menschen aus dem Biz, dem Musikgeschäft, kennen zu lernen, gehört auch eine große Portion Glück. Der schmächtige Teenager mit dem hellblauen Kopftuch kramt in der Hosentasche seiner tief sitzenden, weiten Baggy-Jeans. Heraus zieht er ein Dutzend handgeschriebe ne Zettelchen. „Hier, das ist so das, was ich schon ge schrieben hab.“ Die Motoren vorbeifahrender Busse dröh nen im Ohr. Der Geruch von Abgasen setzt sich in der Nase fest. „Ich schreibe oft in der Schule, wenn mir langweilig ist“, erzählt der 15-Jährige. Die Texte handeln von 2Pac, seinem Le ben, seinen Feinden und davon, wie es sein würde, wenn er und seine Kumpels berühmt wären. Es sind Reime, die im Takt einer Musik gesprochen werden. Etabliert hat sich die Rap-Musik in den amerikanischen Ghettos der 90er Jahre. Dort, wo Armut und Gewalt vorherrschen. In solchen Elendsvierteln wuchsen bekann te Rapper wie Eminem, 2Pac oder Snoop Dog auf. Und während der schmale Vasim von seinen Träumen erzählt, wippt er mit den Beinen auf und ab, als könne er es kaum abwarten, endlich auszubrechen. Plötzlich steht ein großer, schlaksiger Typ mit dunkel blonden, kurzen Haaren vor der Bank. Es ist Arian. Der 16-Jährige ist Berufsschüler und derzeit in der Ausbildung zum Maler/Lackierer. Sein Traumberuf sei das aber nicht. Was er am liebsten wäre? „Na Rapper halt“, antwortet der Jugendliche mit dem viel zu großen Pullover mit großem Selbstverständnis. Vor acht Jahren flüchtete er mit seinen Eltern aus dem Kosovo nach Deutschland. „Ich stand am Fenster im vierten Stock unseres Wohnhauses und da hab’ ich gese hen, wie ein Typ einen anderen abgeknallt hat“, erin nert er sich. Während er von seinen Erlebnissen erzählt, ist sein Blick kalt, fast gleichgültig. Er erzählt von Mas sakern, von blutenden Menschen auf der Straße und von der Flucht. Plötzlich unterbricht ihn Vasim: „Ey man, was erzählst’n du da deine Lebensgeschichte?!“ Arian setzt immer wieder neu an – doch seine Kumpels lassen ihn nicht zu Wort kommen. Niemand redet über die Vergangenheit, über das Erlebte, über Gefühle. In die Zukunft blicken, das ist wichtig. Und das tun die Jungs vom Berliner Platz. Vasim möchte seinen Realschulabschluss machen, Hamed will Kfz-Me chaniker werden, sollte das mit der Rap-Karriere nicht klappen. Trotz all den Erlebnissen, die sie erzählen, ma chen sie keinen traurigen Eindruck, wie sie da an der Kreuzung auf dieser grünen Bank sitzen. Im Gegenteil – sie machen Witze, blödeln herum und tratschen über Mädchen. Nur mit dem Unterschied, dass Spaß bei den Jungs auch Schubsen und Verspotten ist. „Ey Hamed, ich hab’ deine Eltern in der Stadt getroffen. Sind nette Burschen“, scherzt der gebürtige Kabuler Vasim. Und Hamed antwortet gelangweilt: „Halt’s Maul, du Penner.“ Alle lachen. So spricht man halt. Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Module Vasims bester Freund Phillipp ist der Ruhigste von allen. Weil seine Großeltern nach Deutschland zogen, lebt der 14-Jährige seit 13 Jahren mit seinen Eltern und seinem Bru der in Bad Kissingen. Er redet nicht viel, aber wenn, dann akzentfrei Deutsch. Zumindest redet er nicht viel mit Menschen, die er nicht kennt. Er stellt sich nicht in den Mittelpunkt, spricht kaum über Träume und Wünsche. Sei ne Freunde sagen, er hätte von allen am meisten Talent zum Schreiben und Rappen. Phillipp selbst ist jedoch be scheiden und lächelt nur über die Komplimente seiner Kumpels. „Keine Zigaretten, kein Alkohol und keine Dro gen – so steht’s im Koran.“ Zwischen Parkhaus und Berliner Platz, in einer kleinen Ecke, zeigen die Vier, was sie können. Jeder von ihnen kramt in der Hosentasche. Auf einer Mauer legen sie un zählige Zettelchen ab. Schließlich nimmt sich jeder einen aus seinem Haufen. Einzeln treten sie nach vorn und beginnen, ihre Reime im Takt der Musik, die aus ihren Kopfhörern schallt, zu sprechen. „Ich habʼ schon im mer gewusst, dass du ein bisschen spinnst … kein Wun der dass du stinkst, du lebst zwischen Esel und Schweinen; ich mach jetzt das große Cash – Money; da, wo ich her komme, ist es nicht funny; ein Kampf ums Überleben …“ liest Phillipp seinen Rap vom Blatt ab. Aufnehmen kön nen sie ihre Stücke jedoch nicht: „Wir haben nicht die richtige Technik dazu. Man braucht auch ein Mikrofon, aber so viel Geld haben wir nicht“, erzählt Vasim enttäuscht. Inzwischen ist es eisig kalt geworden. Den Jungs scheint das nichts auszumachen. Sie sind ab gehärtet. Ins Jugend-Kulturzentrum, das Jukuz, würden sie nie gehen. „Da sind doch die ganzen Kiffer“, heißt es. Sie sitzen gern am Berliner Platz. Dort ist Leben, da passiert was, da können sie sich frei bewegen. Bank an Bank sitzen die Jugendlichen mit Alkoholikern und Junkies. Doch von denen grenzen sich Vasim, Hamed, Phillipp und Arian ganz klar ab. Auf die öffentliche Toilette gehen sie nur zu zweit, wollen mit den „Cracks“ nichts zu tun haben. „Wir sind fast alle Moslems. Wir trinken keinen Al kohol, nehmen keine Drogen, rauchen nicht – so steht’s im Koran.“ Dennoch, sagen sie, werden sie ungefähr zweimal in der Woche von der Polizei kontrolliert. Vasim ist wütend: „Die denken, dass wir Drogen verticken oder so, aber das stimmt nicht. Die haben auch noch nie was bei uns ge funden, und trotzdem kommen sie immer wieder.“ Die Jugendlichen bekommen von ihren Eltern klare Gren zen gesetzt. „Am Wochenende muss ich um 22 Uhr da heim sein“, erzählt der 14-jährige Hamed. „Aber es ist okay, 17 ich verstehe mich gut mit meinen Eltern“, fügt er hinzu und lächelt. Vasim hingegen weicht der Diskussion aus, dreht sich weg, schaut in der Gegend umher. Er müsse sich am Wochenende schon um 20 Uhr von seinen Freun den verabschieden. Ausgerechnet Vasim, das Alpha-Tier chen der Clique. Ihm ist es peinlich, so früh nach Hause zu müssen. Darum schläft er oft bei Freunden, die län ger draußen bleiben dürfen. „Nächste Woche sind Ferien“, freut sich Vasim. „Toll, du Spast, ich bekomme die Mandeln raus“, beschwert sich Hamed und rückt seine Wollmütze zurecht. Als Baby kam der Kosovo-Albaner nach Deutschland. An seine Heimat hat er keine Erinnerung. Aber er fliegt jedes Jahr nach Af ghanistan und besucht dort seine Verwandten. Dass Men schen dort hungern, weiß er. Dass in Deutschland Le bensmittel weggeworfen werden, kann er nicht verste hen. „Ja,“ sagt Arian, „der regt sich immer voll auf, wenn man was wegwirft.“ Hamed ist der erste, der von der Bank aufsteht. „Ich muss heim“, sagt der 14-Jährige und verabschiedet sich mit einem lässigen Handschlag von seinen Kumpels. Nach und nach machen sich alle auf den Heimweg. Es ist jetzt dun kel, kalt und windig. Dort am Berliner Platz, dem Nabel der Welt für Vasim, Hamed, Arian und Phillipp. Auch mor gen werden sie wieder dort sein, sich die Zeit vertreiben und warten auf „jemanden, der was zu sagen hat im Biz“. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Mediengruppe Mainpost GmbH 18 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Module Modul B: Interkulturelles Projekt Lernorte: Schule, Vereine, Freizeitzentren, Internet, Elternhaus 1. Theoretisches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2. Praktisches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 3. Projektbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Module 19 1. Theoretisches Inhalte und Aktivitäten Kompetenzen Grammatische Redemittel / Wortschatz / Idiomatische Wendungen Textsorten / Materialien / Quellen Instrumente aus aller Welt beschreiben in Aufbau, Klang, Besonderheiten, Geschichte, Einsatz Sich Suchbegriffe für eine Suchmaschine überlegen Adjektivdeklination Artikel … erzeugt einen lauten Ton / Der exotische Klang von … Beschreibungen Typische Musikrichtungen, Lieder und Instrumente aus dem Herkunftsland der Teil nehmenden bzw. deren Eltern (siehe Projektbeispiel) Welche Rolle spielt Musik im Herkunftsland der Teilneh menden oder deren Eltern? Welche Rolle spielt sie jetzt? Sich auf Internetseiten orien tieren, Informationen recher chieren (siehe Projektbeispiel), zusammenfassen und präsen tieren Konnektoren, Satzverbindungen www.musikinstrumente-abc.net Komparativ/Superlativ Lokale Musikvereine der Hei matländer Am typischsten ist … Liedtexte Textteile zuordnen (siehe Projektbeispiel) Werbesprache kennen und anwenden lernen Vermutungen, Inversion Instrumente (siehe Projektbeispiel) Sich emotional einbringen und andere für eine Sache begeis tern können Sicher ist es … Einen Fragenkatalog erstellen Die Eltern befragen Ich glaube … Wahrscheinlich … Meiner Meinung nach ist auch … www.interkulturelle musikerziehung.de Biografie Blog Briefe Artikel Eigene Rituale und Gebräuche reflektieren und sich selbst dazu positionieren (siehe Pro jektbeispiel) Höraufnahmen 2. Praktisches Inhalte und Aktivitäten Kompetenzen Grammatische Redemittel / Wortschatz / Idiomatische Wendungen Textsorten / Materialien / Quellen Interkulturelles Lieblingslied vorspielen, Inhalt beschreiben, einen Refrain gemeinsam lernen und singen (siehe Pro jektbeispiel) Liedtexte wiedergeben und interpretieren Das Lied handelt von … / Der Sänger / die Sängerin beschreibt … / Grundlage des Liedtextes war … (siehe Pro jektbeispiel) Liedtexte Hiermit lädt Sie … herzlich zu … ein / Begrüßen Sie mit mir den berühmten … Programmhefte Ein interkulturelles Musikpro gramm (entweder im kleinen Rahmen oder in Einbettung eines größeren Schulereignis ses) produzieren Lieder in fremden Sprachen lernen Gedächtnisstrategien: z. B. Er satzwort- und Loci-Methode, Handlungsketten, Wörter treppe, Lesen in halben Zeilen (siehe Projektbeispiel) Programmhefte/Einladungen schreiben, Ankündigungen machen Veranstaltungen organisieren Abläufe durchsprechen Rampillon, U.: Lernen leichter machen. Deutsch als Fremd sprache. Hueber-Verlag München 1999 Ankündigungen in Fernseh shows 20 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Module Projektbeispiel: Lieder in fremden Sprachen lernen – Gedächtnisstrategien (10–12 UE) 1. Hinführung (2 UE) ■ Die Teilnehmenden fragen, wer ein Instrument spielt und wenn ja, welches – auf der Tafel/Flipchart fest halten ■ Wenn bereits internationale Instrumente dabei sind (Bouzouki, Zither, Maracas, Bongos etc.), diese zum nächsten Unterricht mitbringen ■ Über die Musikrichtungen und Instrumente aus dem Herkunftsland der Teilnehmenden bzw. deren Eltern im Plenum sprechen und Nationalitätengruppen bilden, die im Internet über typisches Liedgut aus ihrer Hei mat / dem Herkunftsland der Eltern recherchieren ■ Nach der Recherche in den Gruppen darüber diskutie ren, welches interkulturelle Lied sie gerne der Gruppe vorstellen wollen, sich auf ein Lied einigen 2. Spracharbeit/Methodentraining (3–5 UE) ■ Liedtext und Musik auswählen, in der Gruppe den In halt erschließen, den Refrain wortwörtlich übersetzen, oder – falls nicht vorhanden oder zu kurz (mindestens vier Zeilen) – einen Teil des Textes für die konkrete Übersetzung benutzen ■ Für den Refrain/Textteil verschiedene der nachfolgen den Gedächtnisstrategien ausprobieren, mit denen die Gruppe der gesamten Klasse die fremden Wörter bei bringen kann – Ziel ist es, dass alle den Refrain/Textteil auswendig mitsingen können ■ Den Refrain für eine Unterrichtssequenz mit der ge samten Klasse vorbereiten: einen genauen Ablauf plan schreiben (welche Zeile, welche Strategie-Anwen dung), Material (Moderationskarten, Zeilen zerschnei den, Stifte, Kleber etc.), Wer unterrichtet was? usw. 3. Präsentation (3–5 UE) ■ Die Lieder der Klasse vorspielen, den Inhalt und Hintergrund des Liedes erklären, den Refrain/Textteil wortwörtlich übersetzen ■ Die Unterrichtssequenzen durchführen ■ Die Lieder gemeinsam singen und ggf. auf einer Schul veranstaltung o. ä. aufführen Loci-Technik Ein Ort im Raum wird mit dem zu lernenden Wort ver bunden, das zu lernende Wort wird dort kurz angeheftet Ersatzwortmethode Wichtig: die erste und eigene Assoziation ist die Beste! ■ z. B. kaltses = Griechisch für Strümpfe. Klingt auf Deutsch wie kalt. Brücke: Strümpfe trägt man, wenn es kalt ist. ■ z. B. fridge = Englisch für Kühlschrank. Klingt auf Deutsch wie frisch. Brücke: Im Kühlschrank bleibt alles länger frisch. ■ z. B. eagle = Englisch für Adler Klingt auf Deutsch wie Igel. Brücke: Der Adler frisst den Igel. (An dieser Stelle das Bild vorstellen , wie der Adler die Stacheln frisst.) Wörtertreppe Wörter mit ähnlicher Bedeutung werden in Form einer Steigerung angeordnet. z. B. rennen laufen eilen gehen bummeln Handlungskette Eine beliebige Handlung ausdenken, die aus vielen kleinen Teilschritten besteht. z. B. die Zubereitung von Bratkartof feln Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Module ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ 21 Wörter umfahren Zur Abspeicherung von Wörtern ist die Visualisierung wichtig. Diese kann erfolgen, indem man die geschriebe nen Wörter umfährt. Ich gehe zum Markt. Ich kaufe Kartoffeln. Ich trage sie nach Hause. Ich schäle die Kartoffeln. Ich wasche sie in einer Schüssel. Ich schneide sie in Scheiben. Ich … Kognitive Strategien: Wortverwandtschaften Es gibt viele Wörter, die Ähnlichkeiten in mehreren Sprachen aufweisen – im Bereich der Aussprache oder der Schreibweise, z. B. Englisch Französisch Spanisch Deutsch six six seis sechs orange orange naranja Orange distance distance distancia Distanz ABC-Technik Das Alphabet wird als Gedächtnisstütze für die Anfangs buchstaben der Wörter aufgeschrieben. Dabei müssen nicht alle Buchstaben des Alphabets ausgefüllt werden. Echo-Sprechen Der Text wird vorgesprochen und zwei Wörter nachdem der Vorsprecher begann, beginnen die Teilnehmenden den Text zu sprechen, sodass sich ein Echo ergibt. Lesen mit Emotionen Der Text wird in verschiedenen Emotionen gesprochen: wütend, traurig, lustig, als Mönchsgesang usw. Summen Den Text summen und die anderen raten lassen, welcher Teil des Textes gesummt wurde. Lesen in halben Zeilen Das suchende Lesen funktioniert deshalb so gut, weil man während des Lesens vor dem „inneren Auge“ ein Wortbild hat, dessen Abbild man im Text aufspürt. Das Wortbild wird eingeprägt durch die Oberlängen der Buchstaben eines Wortes. Es ist also nicht die untere Hälfte der Buch staben eines Wortes, sondern die obere Hälfte, die das Erkennen und Verstehen eines Wortes möglich macht. Konfetti-Text Auf den Text werden Konfetti gestreut und man muss ihn trotzdem lesen. Je mehr Konfetti auf dem Papier lie gen, desto schwieriger wird die Aufgabe. Kim-Spiel Sind im Text Wörter dabei, die Gegenstände bezeich nen, die man gegebenenfalls auch mitbringen kann, eignet sich diese Methode der Memorisierung. Die Gegen stände oder/und beschriftete Kärtchen mit den zu lernen den Wörtern werden auf einen Tisch gelegt und dann abgedeckt. Die Teilnehmenden haben nun die Aufgabe, möglichst viele dieser Wörter aufzuschreiben. Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Module 22 Modul C: Traumberuf Musiker Lernorte: Schule, Computerraum, Oper, Theater, Kulturamt 1. Inhalte und Aktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 3. Projektbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Traumberuf Musiker Inhalte und Aktivitäten Kompetenzen Grammatische Redemittel / Wortschatz / Idiomatische Wendungen Textsorten / Materialien / Quellen Behandlung von Biografien von berühmten Musikern der Neuzeit und Geschichte Kenntnisse über den Aufbau einer Biografie Präpositionen/Konjunktionen mit zeitlichem Bezug: Nach der Schulzeit … Als ich 10 wurde … Biografie Trennbare und reflexive Verben: aufstehen, sich duschen (siehe Projektbeispiel ab Seite 24) www.was-war-wann.de/ musik/biografie Reflexion: Was kann man aus den Biografien anderer lernen? Alltag eines Musikers: Lokale Musiker in den Unterricht einladen (siehe Projektbeispiel ab Seite 24) Berufe in der Musikbranche (Instrumentalist/in, Produ zent/in, Sänger/in, Songwriter/ in, Event-Manager/in, Instru mentenbauer/in, Lichttechni ker/in, Roadie, Rigger, Tontech niker/in, Musiklehrer/in etc. Castingshows – Qual oder genial? Sich über die Vorstellung des Lebens eines Musikers münd lich und schriftlich detailliert äußern Eine Einladung aussprechen (Anfrage, Terminvereinbarung, Durchführung, Auswertung), siehe Projektbeispiel ab Seite 24 Fragenkatalog erstellen Ablauf und Auswertung eines Interviews planen (siehe Pro jektbeispiel ab Seite 24) Lesen von Informations material Tagesabläufe beschreiben Schlüsselqualifikationen be nennen und reflektieren Von allgemeinen Berufspro filen auf die eigene Situation kommen Eigene Meinungen angemessen formulieren können Mit Argumenten überzeugen (Behauptung, Begründung, Beispiel) Diskursstrategien Gesprächsregeln (ausreden lassen, zuhören, sich auf den Vorredner beziehen, sachlich bleiben) Berufsspezifika: Als Musiker beherrscht man … / besitzt ein möglichst vielseiti ges Repertoire an … /vermittelt zwischen … Formulierungstechniken: Du hast eben gesagt / Ich möchte hinzufügen … / Bist du der Überzeugung, dass / Ich verstehe unter … Autobiografie CD Artikel, Interview, Feature, Internet: Rhapsody in school www.musiker-in-deiner-stadt.de Berufsbeschreibungen, z. B. www.popbuero.de Castingshows Interviews Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Module 23 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Module 24 Projektbeispiel: Alltag eines Musikers (10–12 UE) 1. Einstieg in das Projekt: (2–4 UE) ■ Fragestellung im Plenum: Sprecht über die eigenen Ta gesabläufe (Hinweis für die Lehrkraft: hier noch einmal auf die grammatischen Phänomene der trennbaren und reflexiven Verben eingehen, falls es Bedarf gibt) ■ Schreibaufgabe: Wie lange, glaubt ihr, muss ein Musi ker / eine Musikerin täglich üben? Wie sieht sein/ihr Tagesablauf aus? ■ Geht auf die Website www.musiker-in-deiner-stadt.de und wählt mehrere Musiker aus, die in eurer Nähe woh nen. Schreibt ihnen und fragt sie, ob sie euch im Un terricht besuchen könnten oder ob ihr zu ihnen kom men könntet. Vereinbart einen Termin mit ihnen. ■ Durchführung der Befragung einschließlich Fotos ■ Erneute Schreibaufgabe: Reflexion des Besuchs, Alltag des Musikers 2. Vertiefung: (4–6 UE) 3. Präsentation (2 UE) ■ Rechercheaufträge: Informiert euch im Internet über eine(n) berühmten Musiker/in eurer Wahl (www.was/war/wann.de/musik/biografie) und erarbei tet so viele Informationen wie möglich zu seinem/ ihrem Tagesablauf. Erstellt dann einen Zeitstrahl. Prä sentiert den anderen eure Ergebnisse ■ Erstellt einen Fragenkatalog, was euch am Leben eines Musikers / einer Musikerin interessiert. Arbeitet in Kleingruppen. ■ Die Texte auf Plakate bringen und mit den Fotos zu Wandbildern gestalten ■ Diese Wandbilder als Ausstellung aufhängen, ggf. den/ die Musiker/in oder/und Presse noch einmal zur Vernis sage einladen Tagesabläufe beschreiben: zuerst – dann – danach einkaufen Ich anfangen Ich fange abholen Ich hole ein. kaufe an. um 7:00 Uhr die Kinder Trennbare Verben Der Wortakzent ist immer auf der Vorsilbe: anfan gen, aufhören, abholen … ab. Präsens einkaufen Er kauft heute ein. hat gestern eingekauft Perfekt Er Trennbare Verben Partizip aufwachen – ich wache auf, ich bin aufgewacht Viele trennbare Verben sind unregelmäßig. Lernen Sie: anrufen – ich rufe an, ich habe angerufen aufstehen – ich stehe auf, ich bin aufgestanden Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Musik Module 25 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Musik Literaturhinweise 26 5 Literaturhinweise Modul A: „Rap“ Verlan, S.: Arbeitstexte für den Unterricht. Rap-Texte. Reclam, Stuttgart 2003. www.juice.de – größtes deutsches Hip-Hop-Magazin, erscheint monatlich. Kröhne, A.: Erokamano – Religiöse Lieder aus Kenia. Lugert-Verlag Oldershausen 2003. Mack, D.: Musik aus Bali und Westjava. LugertVerlag Oldershausen 2003. Modul C: „Traumberuf Musiker“ www.rappers.in www.musiker-in-deiner-stadt.de www.rap.de www.was-war-wann.de/musik/biografie Steputat,W. (Begr.), Fabig, A. (Bearb.): Reimlexikon. Reclam, Stuttgart 1997. Wolf; S. Bedey, B. (Hrsg.): Deutschland sucht den Super star: Analyse der Erfolgsfaktoren. 1. Auflage. Diplomica Verlag, 1. August 2004. Temp, H.: Rhymefinder – Reimfinder: Das Reimlexikon. Alfred Publishing GmbH 2008. Modul B: „Interkulturelles Projekt“ Broughton, S.: Weltmusik – Rough Guide. Metzler, Stutt gart 2000. www.welt-musik.net www.interkulturelle-musikerziehung.de Klebe, D.: Türkische Volksmusik. Informationen, Beispiele, Anregungen. Berlin 1983. Hermann, H.: Mikis Theodorakis. Der Rhythmus der Frei heit. Verlag Neues Leben, Berlin 2008. Lagrange, F.: Al-Tarab. Die Musik Ägyptens. Palmyra- Verlag, Heidelberg 2000. Leblon, B.: Flamenco. Palmyra Verlag, Heidelberg 2001. Ottens, R. und Rubin, J.: Jüdische Musiktraditionen. Bosse Verlag, Kassel 2001. Ludwig, E.: Música Latinoamericana. Das Lexikon der lateinamerikanischen Volks- und Populärmusik. Schwarz kopf & Schwarzkopf Berlin 2001. Buschendorff, F.: Vom Außenseiter zum Superstar. Ein Mitmachroman – Jugendbuch zum Thema Casting, Ruhm und Medienrummel. 1. Auflage. Verlag an der Ruhr, Okto ber 2006. Impressum Herausgeber Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Referat Informationszentrum Integration, Bürgerservice Frankenstraße 210 90461 Nürnberg www.bamf.de Stand Mai 2013 Gestaltung KonzeptQuartier® GmbH Text Claudia Böschel Redaktion Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Referat Fragen der sprachlichen und politischen Bildung, Kurskonzepte ISBN 978-3-00-038940-5 www.bamf.de