- Drugstore Indians
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- Drugstore Indians
PRESSEMAPPE DOKUMENTARFILM VON MIRA SOMMER UND SILKE VON DURSCHEFSKY Inhalt MITAKUYE OYASIN - WIR SIND ALLE VERWANDT Ihre Verehrung kennt kein Maß. In selbstgenähten Moccassins tanzen sie sich beim Powwow die Seele aus dem Leib. Im Einklang mit der Natur und in völliger Harmonie mit ihren Stammesgenoss*inn*en leben sie an Wochenenden aus, was ihnen im alltäglichen Leben fehlt: Ursprünglichkeit. Drugstore Indians – das sind jene, die sich noch weit über hundert Jahre nach Karl Mays Tod mit der Idee vom edlen Wilden identifizieren. Heutige Lebensrealitäten nordamerikanischer Indianer sind ihnen kaum bekannt oder werden ausgeblendet. Was zählt, ist der Kult – und der ist lebendiger denn je. Doch was genau macht die Faszination der nordamerikanischen Indianer aus? Worin liegt die tief empfundene Verbundenheit der Deutschen begründet? Gibt es jenseits des Kultes echte Berührungspunkte zwischen den Kulturen? Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen begibt sich Filmemacherin Mira Sommer auf eine Reise quer durch den deutschsprachigen Raum - vom Norden durch die Mitte in Ost und West bis ganz in den Süden und nach Österreich. Es ist auch eine Reise zurück durch die lange Geschichte der deutschen Indianertümelei über die Zeit der Trennung Deutschlands bis ins Heute hinein. Als stille Beobachterin begleitet Mira Sommer mit der Kamera Teilnehmer*innen und Veranstalter*innen von Powwows und Festivals, besucht Hobbyist*inn*en, Powwowtänzer*innen, Schamanen, Heiler*innen, Künstler*innen, Aussteiger*innen, Aktivist*inn*en und Indianer*innen. Sie gibt ihren persönlichen Geschichten ebenso Raum wie ihrer Faszination und lässt uns Zuschauer teilhaben an ihrem mystischen, spirituellen Weg - der uns letztlich näher an die deutsche als an eine nordamerikanische Identität heranführt. facts „Drugstore Indians“ entstand über einen Zeitraum von 4 Jahren als gemeinsames Projekt von Mira Sommer und Silke von Durschesfky und wurde mit einem winzigen Team ohne Fördermittel realisiert. Es ist der erste Dokumentarfilm unter Regie von Mira Sommer in abendfüllender Länge. Daten Titel: DRUGSTORE INDIANS Untertitel: Mitakuye Oyasin - wir sind alle verwandt Produktionsland: Deutschland Produktionszeitraum: 2011-2015 Originalsprachen: Deutsch, Englisch Untertitel: Deutsch Laufzeit: 146 min (OmU 154 min) Vorführformat: HD Stab Regie: Mira Sommer Produktion: Mira Sommer, Silke von Durschefsky Kamera, Schnitt: Mira Sommer Kameraassistenz: Julian Bela Musik, Ton: Silke von Durschefsky Drehorte: Deutschland, Österreich Fertigstellung: Juli 2015 Voraufführung: 28.07.2015 web: www.drugstore-indians-film.de facebook: www.facebook.com/drugstore.indians youtube: www.youtube.com/watch?v=rfdY5upnU90 Sprecher: Rik Paul Ullrich Das Team Mira Sommer - Regie, Kamera, Schnitt Geboren 1982 in Leipzig und – von einem zweijährigen Exkurs ins damalige westliche Ausland abgesehen – ebenda aufgewachsen. Bereits während ihres Studiums der Journalistik, Anglistik und Germanistik zog es sie zum Film. Sie arbeitete an mehreren Reportagen, Spiel- sowie Dokumentarfilmen im In- und Ausland mit, spielte, produzierte erste eigene Filme und begann schließlich an der Fernsehakademie Mitteldeutschland eine Ausbildung zur Mediengestalterin mit dem Schwerpunkt Kamera. Seit ihrem Abschluss 2012 ist Mira Sommer als freischaffende Medienkünstlerin, Kamerafrau und Redakteurin tätig. Filmographie (Auszug): 2006 „Leipzig tanzt Schwarz“ (Reportage) - Redaktion 2007 „Kevin – die Blutsaugerdoku“ (Spielfilm)– Rolle: Mandy; Regie: Christian von Aster 2008 „Undying Aliens“ (Trash-Kurzfilm) - Buch, Regie, Produktion 2009 „Luthiens Traum” (Kurzfilm) - Regieassistenz, Script; Regie: Daniel Rossberg 2010 „Krankheit der Jugend” - Set-Runner; Regie: Dieter Berner 2010 „Muse Mensch” (Kurzportrait) – Schnitt, Redaktion, Kamera 2010 „Buffalo Nation” (Musikvideo) - Regie, Kamera, Schnitt Ab 2012 Produktion von diversen Imagefilmen (Werbefilme - Fitnesstraining, IW-LKW Industrie), Reportagen (u.a. für das Ariowitsch Haus Leipzig, Youtube-Kanal „RedbookTV“ ), Theater-/ Konzertmitschnitten (u.a. für Clan of Xymox, Welle:Erdball, Theater der Jungen Welt Leipzig) 2012 „The Only One“ (Musikvieo) - Kamera, Schnitt 2015 „Ein Echter Wahrer Held“ (Musikvideo) - Rolle: Kriegerin; Regie: Schandmaul/Tommy Krappweis 2012 - 2016 Drugstore Indians - Regie, Kamera, Schnitt Das Team Silke von Durschefsky Musik, Ton 1967 in Wurzen geboren, ist Silke von Durchefsky zeit ihres Lebens Musikerin mit Leib und Seele. Sie ist Sängerin, spielt Gitarre und Flöte, schreibt und komponiert ihre eigenen Songs und hat bereits mehrere Alben mit unterschiedlichen Bands heraus gebracht. Mehrfach tourte sie durch die USA, lernte South Dakota, Florida, New Mexiko und Arizona kennen und eignete sich dort Kenntnisse über die Musik verschiedener indigener Kulturen Amerikas an. Ihre Zusammenarbeit mit Mira Sommer begann mit dem Dreh für das Musikvideo zu ihrem Song „Buffalo Nations“. „Drugstore Indians“ ist ihr erstes Langzeit-Filmprojekt. Interview Was gab den Anstoß, „Drugstore Indians“ zu drehen? Mira Sommer: Wir - dh, Silke und ich - haben ursprünglich gemeinsam ein Musikvideo zu einem von Silkes Songs gedreht: „Buffalo Nation“. Dabei stellten wir zum einen viele Parallelen in unserer „Indianer-Faszination“ fest; zum anderen lernten wir während der Dreharbeiten einen unserer späteren Protagonisten, Murray Small Legs, kennen. Es entstand der Wunsch, weiter zu arbeiten und gemeinsam dieser Faszinantion auf den Grund zu gehen. Kurze Zeit später traf ich für ein Interview Gil Birmingham („Twilight“,„In den Westen“) - und die Gespräche mit ihm über die Geschichte der USA und Deutschland führten zu konkreten Ideen für einen Dokumentarfilm. Bei einem gemeinsamen Fest mit einigen in Deutschland lebenden Native Americans kam es dann zur Initialzündung, das Projekt durchzuziehen. Die konkrete Idee war also...? MS: Die Idee war immer, das romantisch-schwärmerische Liebesverhältnis zu ergründen, das ich selbst zu den sogenannten Indianern habe. Was aber auch viele andere Deutsche haben. Die Frage nach dem Ursprung dessen zu beantworten war das ursprüngliche Ziel. Erinnerst du dich an deine erste Begegnung mit „Indianern“? Wie hat sie dic beeinflusst? MS: Meine erste Begegnung mit einem Indianer fand bizarrerweise auf dem Leipziger Hauptbahnhof statt, vor vielen Jahren bei einer Art „Indianer-Folklore“ Veranstaltung. Durch Zufall kam ich während des Einkaufens dazu und tatsächlich war dort ein „echter alter Häuptling“ geladen, der Runddtänze mit den Leuten abhielt. Ich machte spontan mit und bei einem Tanz musste man sich an den Händen halten und ich stand direkt neben dem Indianer. Obwohl er wie ein Zirkustier vorgeführt wurde und das Ganze den typischen Völkerschauencharakter hatte, strahlte er eine Ruhe aus und durch seine Hände floss Energie, die sich auf die ganze Gruppe übertrug. Ich fand das beeindruckend. Jahre später kam es zu weiteren Βegegegnungen in einem Reservat in den USA. Diese Energie war auch dort zu spüren, nicht nur bei den Menschen, sondern auch an den Flüssen und in den Wäldern. Auch dort stellten sich „Häuptlinge“ mit Federschmuck zur Schau und ließen sich auf der Straße für einen Obolus mit Touristen fotografieren. Die ersten „Drugstore Indians“ begegneten mir genau da und ich war schockiert. Trotzdem - alles, was mit den „Natives“ zu tun hatte, durchzog eine positive Energie, der „Spirit“... diese Magie hat mich nie wieder losgelassen. Eine kurze Zwischenfrage zum Verständnis - was genau sind denn „Drugstore Indians“? MS: Drugstore Indians - ist ein Wortspiel. Die eigentliche Bedeutung ist von Drugstore Cowboy abgeleitet: das sind Typen, die in Amerika vor Drugstores oder dem Spätverkauf in schicken Cowboy-Klamotten rumlungern, um Frauen aufzureißen. Mit anderen Worten ist ein Drugstore Cowboy jemand, der sich als Cowboy verkleidet, aber nichts kann - also keine Pferde reiten usw...also gar kein Cowboy ist. Wie würdest du deine Arbeitsweise beschreiben? Wie deine Zusammenarbeit mit Silke? Meine Arbeitsweise ist eine Mischung aus Plan und Spontaneität, wobei die Spontaneität überwiegt. Der Moment, der dich überrascht und übermannt ist unplanbar. Oft ist keine Kamera aufgebaut und kein Mikrofon angestellt, wenn sich die berührendsten Geschichten abspielen. Aber genau diese will ich zeigen. Das erfordert ein gewisses Maß an Reflex aber auch Respekt. Ich nähere mich den Menschen behutsam an, höre ihnen zu, denke über ihre Geschichte nach. Das magische Moment dabei zu wiederholen ist unmöglich, und wird manchmal von mir nur nebenbei eingefangen. Das kann die ganze Arbeitsweise teilweise etwas chaotisch machen, das Konzept und der rote Faden sind aber immer da, zumindest in meinem Kopf - sodass ich den Überblick nie verliere. Die Zusammenarbeit von Silke und mir war schon immer sehr unkompliziert und fruchtbar. Der „große Spirit“ ist auf unseren Wegen. Oft bedarf es gar nicht vieler Worte. Dennoch würden mich meine Kollegen bestimmt gern oft zum Mond wünschen, da die Worte „Pausen“ und „Feierabend“ in meinem Wortschatz während der Arbeit leider nicht existieren und ich oft schon zehn Schritte weiter denke, während die anderen sich vom gerade Erlebten erst nochmal erden müssen. Insgesamt hatten wir aber vor allem Spass bei der Arbeit und es war jedes Mal ein großes Abenteuer ,eine Fahrt ins Ungewisse. Skurrile Erlebnisse inklusive, ich denke da an einen Dreh im Keller eines biederen Mietshauses, das sich als Mini-Energie-Zentrum eines Pseudo-Schamanen entpuppte, der uns auf eine „Traumreise“ im Sinne der ekstatischen Erlebnisse der Woodstock-Ära führen wollte und dazu den Gladiator Soundtrack auflegte. Oft erweisen sich solche Begegnungen schon als wegweisend für ein nächstes Projekt…. Kannst du beschreiben, welche dieser Begegnungen dich am stärksten beeindruckt hat und warum? Die Begegnung mit Elk Chief und seiner Frau Gudrun. Ein sehr bewegtes Leben liegt hinter beiden und vor allem hinter Elk Chief. Beide sind im Winter ihres Lebens angekommen, dabei jedoch jung geblieben, wirken oft jugendlich fast kindlich. Überhaupt ist erstaunlich wieviel Brillianz und Jugend viele der eigentlich älteren Protagonisten ausstrahlen. Abgesehen davon, das die warmherzige, vertrauensvolle Art und Weise mit der sie uns begegnet sind uns tief berührt haben. Es war sehr ergreifend und traurig als die beiden letztendlich nach Montana ausgewandert sind. Hat dich der Film verändert? Ja, auf jeden Fall... zum einen so, wie jede große Arbeit, jedes Werk dich verändert und weiterbringt. Aber darüber hinaus hat mir speziell diese Reise, haben mir vor allem die Begegnungen mit den Menschen meinen ganz persönlichen Weg vor Augen geführt. Was wünschst du den Zuschauern des Films? Auf jeden Fall in erster Linie sehr viel Spass - dass sie die witzigen und humorvollen Seiten der Protagonisten sehen und geniessen und über diesen heiteren Weg tiefer eintauchen können in das Wesen dieser Liebesbeziehung, dieser Verwandschaft, die hier beschrieben wird. Vielleicht können sie etwas über sich selbst herausfinden. Das wäre das Schönste. Bilder Filmstills/ Fotos: Mira Sommer Filmstills/ Fotos: Mira Sommer Filmstills/ Fotos: Mira Sommer Impressum: Layout Pressemappe, Interview: Cynthia Friedrichs Texte: Mira Sommer, Cynthia Friedrichs Bilder: Mira Sommer Webseitendesign: Ralph Dietrich Kontakt: [email protected] www.drugstore-indians-film.com